Vti**wmtlienß - Preise FLr Laibach: HuiHjUhrig . . 8 R. 40 k. JciSJ&tivig. . . 4 „ 20 „ •«rtefjäftrig . 2 „ 10 „ ebnetoit . . . — „ 70 „ M i r der Post: -«AjjShrig..........12 fl. 6 „ «MrkjUrig............ 3 „ Laibacher 1 Säs Zllßrllvng iui Haut »ÄUelj. S6 K., monatt. 9 kr. W»zrl»e Nm>«rrn 6 K. Lngblatt. Anonyme Mit!Heilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrüSgesmdet. Rcdacki»« Babnhofgaffe Nr. 132 SxpeSition- & Inseraten-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buch. Handlung von Jgn. c. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Insertiouspreise: Für die einspaltige Pelikzeile t 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 tr., dreimaliger L 10 kr. Kleine Anzeigen bis 5 Zeilen 20 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 194. Donnerstag, 27. August 1874. — Morgen: Augustin. 7. Jahrgang. Schneller Justizgang in Concurs-sachen. Zweifellos würde unser junges konstitutionelles Leben einen ungeahnten Aufschwung nehmen und auch in jenen Kreisen, die ihm heute noch mit offener oder versteckter Feindseligkeit gegenüberstehen, rasch Erorberungen machen, wenn in allen Zweigen der öffentlichen Verwaltung für die thatsächlichen Verhältnisse richtiges Verständnis herrschen, den Uebelständen schnelle Abhilfe geschafft, die Wirksamkeit der neuen Gesetze sorgsam überwacht würde. Bis jetzt hat ein einziges Ministerium, und zwar das der Justiz den eben erwähnten Anforderungen entsprochen. Unser Justizminister, Dr. Glaser, ist ebenso unermüdlich im Aufspüren der dem Zweige seiner Verwaltungen anhaftenden Mängel und Gebrechen als eifrig in der Schaffung von Reformen; seine Gesetzvorschläge und Anordnungen durchweht ein Geist sittlichen Ernstes, ein warmes Gefühl für die wahre Selbstverwaltung, so daß sie nicht nur mehr durch ihre innere Überzeugungskraft als durch die äußere Autorität ihre Wirksamkeit üben und sich Geltung verschaffen, sondern auch die Volkselemente, insoweit sie zur Theilnahme und Mitwirkung bei der Durchführung seiner Reformen berufen sind, aus ihrer bisherigen Gleichgiltigkeit und Vi thargie aufgcrüttelt werden. Der bereits erwähnte Erlaß an die Ober, landesgerichte, die Verschleppung der Concursange-legerheitrn betreffend, gibt wieder ein sprechendes Zeugnis von dem Gesagten. Es ist gewiß eine Fort n un g des ossentliü en Gewissens, daß das Rechts-verfahren bei Zahlungseinstellungen und Concursen sich wirklich als ein Rechtsschutz für den Credit erweise, daß nicht jene Katastrophe im Geschäftsleben, welche in der Einstellung der Zahlungsverpflichtungen und in der Auslieferung der Vermögensmasse des Concursansagers an die Gläubiger eine juristisch abgeschlossene Form findet, noch die menschliche Gewinnsucht wecke und die ohnehin verderblichen Wirkungen eines Bankerottes gesteigert werden durch die Art und Weise, wie man das Ereignis zum Schaden der Gläubiger auszunützen versteht. Daß es solche Uebetslände gibt, daß in der Abwicklung der Geschäfte eines zusammenbrechenden Unternehmens Verschleppungen Vorkommen, die in dem Eigennutz einzelner Masseverwalter ihre Wurzel haben, das bildet von jeher den Gegenstand beständiger Klagen, das hat insbesondere die wirih-schastliche Krise des letzten Jahres bis zur Evidenz gezeigt. Aber mau würde Unrecht thun, wenn man die Schuld der geltenden ConcurSordnung vom 25. Dezember 1868 zuschieben wollte. Dieselbe stammt aus der Blütezeit unseres konstitutionellen Lebens, wurde unter Mitwirkung des ReichSrathes geschaffen; es wurden dabei ebenso sehr die Anforderungen der Wissenschaft wie die Erfahrungen des praktischen Leben« zu Rathe gezogen. Dieselbe strebt eine doppelte Reform an, eine beim Liquidierungsund eine beim RealisierungSverfahren. Bei ersterem entfielen die Formalitäten der alten Ordnung, als: Güterabtretungen, Liquidierungsklagen und Urtheile, KlassificaUonSerkenntnisse u. dgl. gänzlich. Gerichts-referenten als EoncurScommissäre leiten das ganze LiquidierungSversahren, für die Durchführung der Liquidierungen in einem Concurse ist eine Frist von höchstens drei Monaten festgesetzt. Diese Bestimmung bildet einen Hauptvorzug der neuen vor der alten ConcurSordnung, welche mit ihrem langwierigen und kostspieligen Liquidierungsverfahren oft erst nach Jahren und Jahrzehnten mit der Abwicklung fertig geworden ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen den wohltätigen Einfluß der Cöncurscommissäre auf die Beschleunigung des Liquidierungsverfahrens. Die Liquidierungeprozessc haben sich vermindert, das ganze Verfahren wickelt sich nicht nur äußerst schnell ab, sondern ist auch wenig kostspielig. DaS weiß jeder Gläubiger, der, wenn er seine Anmeldung eingebracht hat, nichts weiter zu thun oder zu zahlen hat. Der Erlaß des Justizministers erkennt dies lobend an; er geht nämlich davon aus, daß zwar die „Ermittlung und formelle Feststellung der Rechte im Concurse", dem Geiste der neuen Eoncursord-nung vom 25. Dezember 1868 entsprechend, mit der gehörigen Raschheit und Einfachheit erfolge, daß jedoch die „Realisierung des Eoncursvermögens und die schließlich Befriedigung der Gläubiger aus demselben" vieles zu wünschen übrig lasse, viele Uebel-stände aufweise. Der Erlaß wendet sich zuvörderst an die Civil-gerichte, welchen die Realisierung und Veitheilung des Vermögens an die Gläubiger obliegt und hat die Aufgabe, die hier eingerissenen Uebelstände dauernd zu beseitigen. Dabei ist die Philippika des Justij-ministers, womit er die übliche Handhabung des Concursversahrens und die Verschleppungen rügt, ein überaus merkwürdiges Actenstück, und wohl selten hat ein Minister die in amtlicher Sphäre herrschenden Uebelstände mit solchem Freimuthe und solcher Schärfe Feuilleton. Stigmatisationsschwindel. (Schluß.) Wenige Tage nachher (5. Januar 1849) trug Cit9rCnI)cit n,u&tc der Teufel auch noch zu seinem Leidwesen gestehen baß er out 1 Re- bru.rm ta Th--ch. JiÄT u Januar fand abermals eine Blutung statt und am 1. Februar war der Teufel über alle Berge. Theresia Städeln war ihrer Besessenheit satt geworden! Die Blutung, d. H. das „Wunder", ereignete sich jetzt regelmäßig jede Woche. Pfarrer Röllin erzählt darüber wie folgt: „An den Don- nerstagen ungefähr 9—10 Uhr (abends) fing die Theresia an zu leiden und zu bangen, wie der Heiland am Oelberg. Morgens 6 Uhr (Freitags) fing sie am Haupt an zu bluten, was sich mehrere male wiederholt, bis um 12 Uhr, wo sie dann ruhiger wird und stiller, bis um 3 Uhr präcis, wenn die flitchtnuhr schlägt, sie dann noch spricht: Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist! — unb dann nach einigen heftigen, den ganzen Leib erschütternden Stößen, den Geist so scheinbar ausgiebt, daß man glaubt, cs sei kein Leben mehr an ihr zu finden." Am besten lassen wir über ein derartiges Leiden einen Augenzeugen sprechen. Derselbe sagt: „Als ich gekommen, habe ich die Theresia in ihrem Leiden gesehen, sowie daß sie blutete. Sie hatte vom Haare aus über Augeu und Wangen Blutstreisen und an beiden Händen Blut, gerade so, als ob ein frischer Nagü durchgeschlagen worden; auch befand sich am Leinenzeug des Bettes Blut. Bisweilen hatte sie Zuckungen, dann lag sie wieder ganz ruhig. Einer zog ihr den Augendeckel auf, wo ich dachte, sie würde jetzt gewiß zucken ; allein d-is Auge blieb ganz ohne Bewegung. Etwas vor drei Uhr hatte sie heftigere Zuckungen; der Alh.m wurde schwerer, präcis so wie ein Mensch im Ende liegt. Wie es drei geschlagen, hatte sie drei heftige Stöße, die mit dem Schlagen der Uht aufhörten; sie hatte keinen Athem mehr und wurde an Gesicht und Lippen ganz weiß." Nachdem diese „Blutungen", die natürlich eine große dummgläubige Menge mit ben erforderlichen „Dpfcrpfcnnigen" anzogen, eine Reihe von Monaten gedauert, wurde der Regierung des Eantons Zug die Geschichte denn schließlich doch etwas zu bunt. Sie sandte am 17. Mai 1849 eine Commission nach Meinungen ab, bestehend aus einem Regie* rungsbeamten, einem Polizei-Commissär, zwei Lerz-ten und zwei Eonventualen des Klosters zu Zug. In Gegenwart dieser Commission bekam Theresia wieder ihre gewöhnlichen „Zufälle", nur mit der Ausnahme, daß diesmal der Knalleffect — das blosgetegt, mit die- durch den Erlaß Dr. Glaser's an die Oberlandesgerichte geschieht. „Ich mußte mich überzeugen", so sagt der Justizminister, „daß zwar die Verhandlungen bis zur Beendigung der Liquidation sich glatt und rasch abwickeln, daß aber von da an häufig alle That-kraft und Energie erlahmt, daß die Reihe jener Maßnahmen, welche die Realisierung des Vermögens und dessen Vertheilung unter die Gläubiger zum Gegenstände haben, sich oft träge und mit Stockungen fortspinnt, daß eine energische Initiative von-seite der Maffeverwaltung, eine wirksame Controle vonseite des Gläubigerausschusses, eine rege Mitwirkung vonseite der Gläubigerschaft selbst und rin entschiedenes Eingreifen des leitenden Concurscom-missärs, so oft die Verhandlung mit Lässigkeit betrieben wird, nicht selten! vermißt werden, und daß als Folge aller dieser Versäumnisse ungerechtfertigte Verzögerung des Verfahrens, unverhältnismäßiges Anwachsen der Kosten, allmäliges Schwinden des Ka. pitals und schließlich eine erhebliche Verkümmerung der Theilungsquote der Gläubiger, also ein effectiver Schaden sich ergibt, welcher bei thatkrästigem Zu-sammenwirken aller berufenen Factoren im Geiste des Gesetzes allerdings hätte vermieden werden können. (Fortsetzung folgt.)_________________ Politische Rundschau. Laibach, 27. August. Inland. Die ultramontanen „Tiroler Stimmen" wissen von einem Gerüchte zu erzählen, nach welchem die Regierung beabsichtige, den tiroler Landtag aufzulösen, damit die Stelle des Landeshauptmanns neu besetzt werden könne. Verdient hätte der Landtag wie der Landeshauptmann dieses Schicksal in vollem Maße, doch so lange Graf Taaffe in Tirol Statthalter ist, ist an eine solche Maßregel des Ministeriums schwer zu glauben. Der innsbrucker Stalthalter lebt mit der klericalen Sippschaft im Landtag und Landesausfchusse in zu rührendem Einvernehmen, und wenn der Gewährsmann der „Tiroler Stimmen" hinzufügt, die bekannte Vorlage über das Schulaufsichtsgesetz werde die Handhabe zur Auflösung des Landtages bieten, jo muß daran erinnert werden, daß selbst der .unerhörte Scandal mit Rector Ullmann, welchen der Landtag nicht als Vertreter der innsbrucker Hochschule anerkennen wollte, die Regierung nicht zur Auflösung des Landtages vermocht hat. Die im Zuge befindlichen Ersatzwahlen in die verschiedenen Landtage lassen überall die erfreuliche Erscheinung hervortreten, daß der Verfassungsgedanke auch in rein nationalen Gegenden be> reit« tief eingewurzelt ist. Ein ähnliches Resultat, wie bei den jüngsten Landtagswahle» in Böhmen, woselbst in dem vollst ndig ezechischen Bezirke Taus ein k. k. Beamter zum Abg ordneten gewählt wurde, ergab die am 24. d. erfolgte Wahl eines Landtags-abgeordneten im Landbezirke Rann (Untersteier» mark). Der Eandidat der VerfassungSpauei, Bürgermeister Schnider schitz, erhielt von 89 abgegebenen Stimmen 63, während auf den flooenischen Eandidaten nur 26 Summen entfielen, obwohl der Bezirk von einer überwiegend slovenischen Bevölkerung bewohnt wird. — Aus Krakau liegt die Meldung vor, daß die polnische Partei den vom krakauer Biuhumsverweser gemaßregelten Reichs-rathsabgeordneten Dr. Chelmecki für das erledigte Landtagsmandat aus den krakauer Landgemeinden candidiert. Prager Nachrichten zufolge wird auch die von Skrejfchovsky einberufene Konferenz des czechi-s ch e n Abgeordnelenclubs die erseh le Verständigung zwischen „Alten" und „Jungen" nicht herbeiführen, es wäre denn, daß sich die „Alten" entschließen, gleich den „Jungen" in den Landtag einzutreten. Zwei der Letzteren, die Abgeordneten Dr. Gregr und Trojan, haben neuerlich aus das bestimmteste erklärt, in der bevorstehenden Session ihre Sitze im Hause auf dem Fünskirchenplatze einzunehmen. Ausland. Den Mächten, welche Spanien anerkannt haben, ist nun auch Schweden-Nor» wegen gefolgt und die madrider Regierung somit fast v, n aller Welt anerkannt, mit Ausnahme Rußlands. In Berlin ist man durch die Weigerung Rußlands, die spanische Regierung anzuerkennen, arg verstimmt worden. Ein berliner Eorre-spondent der „Breslauer Zütung" glaubt, daß dabei unverkennbar persönliche Motive mit im Spiele seien. Rußland habe gehofft, durch einen internationalen Congreß, von ihm berufen und geleitet, die Führung in Europa wieder zu erlangen, die eS trotz aller Freundschaft für das deutsche Reich doch nur ungern länger, als ihm ersprießlich schien, in anderen Händen sah, und Fürst Gorlschakoff hatte das fpecielle Interesse, seine lange diplomatische Laufbahn durch ein Werk zu krönen, das, wie er meinte, der europäischen Stellung Rußlands zugute kommen müsse. Der Miserfolg des brüffeler Con-greffes habe deshalb in Petersburg sehr verstimmt, und jetzt benütze die russische Regierung die spanische Frage, um den übrigen Machten und namentlich Deutschland ihr Gewicht fühlen zu lassen, und gerade das sei es. was insofern seinen Zweck verfehle, als eS die Entschließungen der deutschen Regierung nicht irritieren werde, ganz abgesehen davon, daß Rußland durch seine Isolierung sich auch mit anderen Staaten noch in Widerspruch setze. ES stand zu erwarten, daß schon die bloße Anerkennung der madrider Regierung niederschmetternd für die Earlisten sein müsse. Schon muß die legiti» mistische „Union" von Paris mit blutendem Her- zen bestätigen, daß seit der Ankunft des neue» deutschen Consuls, Herrn Richard Lindau, in Bayonne, die dortigen Behörden einen viel größer« Eifer in der Ueberwachung der Earlisten und ihrer Freunde entwickelten. So habe die Polizei bei de» CarliSmuS verdächtigen Einwohnern Haussuchungen gehalten, Porträts des Don Carlos aus den öffentlichen Auslagen entfernt u. s. w. „Der Abgesandte des Fürsten Bismarck," seufzt die „Union", „wird in Bayonne nicht sowohl für einen Eonsul, als vielmehr für einen von dem berliner Cabinet bestellten Controleur angesehen, welcher alles und Jedes überwachen soll." Um so besser, müssen wir beifügen. Nicht blos die „Republik Fran^aise", sondern auch ganz regierungsfreundliche Blätter in Parigeben jetzt zu, daß der Empfang, den Marschall Mac Mahon aus seiner Rundreise findet, ein ziemlich frostiger ist. Selbst der Berichterstatter des „Figaro", welcher gewiß nicht regierungsfeindlicher Gesinnungen verdächtig sein kann, schreibt aus Rennes vom 20. August: „Um Ihnen nichts zu verhehlen, so war der „sympathische Empfang", welchen der Marschall-Präsident in Rennes gesunden hatte, auf gut Französisch eine eisig kalte Aufnahme. Kein einziger Ruf wurde gehört. Die Leute stellten sich symmetrisch längs des Trottoirs auf und sahen ruhig zu. Rennt« hat nicht gerade Antipathie gegen den Marschall, aber diese Stadt ist überhaupt keiner Begeisterung fähig. Ich habe bemerkt, daß das von allen Städten gilt, die nach der Schnur angelegt find und in denen sich die Straßen rechtwinkelig kreuzen. Die gerade Linie läßt keine Gährung auf kommen. So konnte man auch im Jahre 1870 beobachten, daß die ganz regelmäßig gebauten Städte sich von drei Uhlanen einnehmen ließen, während recht alte und winkelige Städte ganz bereit waren, sich auss Aeußerste z» ertheidigen." In Lamballe war die Aufnahme nach demselben Referenten allerdings wieder eine freundlichere. Unterwegs hielt der Zug einen Augenblick in GaulntS; Sogleich rückte der Maire mit einer langen geschriebenen Rede vor. „Ich bin überzeugt", rief ihm der Marschail entgegen, .daß Sie in dieser Rede den besten Gesinnungen Ausdruck geben, aber ich habe keine Zeit. Geben Sie mir die Rede mit und ich werde sie im Wagen lesen." (Es ist dies der erste Witz, welcher dem Marschall von seiner ganzen Reise nacherzählt wird) In Morlaix ist der Präsident kaum ausgestiegen, als ein junger Priester ihm entgegentrat und mit kreischender Stimme zuruft: „Marschall von Mac Mahon, ich bitte Sie i im Namen der Geistlichkeit der Bretagne. Rom und Pius IX. zu vertheidigen, wie Sic Frankreich ver-theidigen." Sofort brich" die Menge wülhend in die Rufe aus: .Es lebe die Republik! ' Das dauert fünf Minuten. „Ruft doch lieber: Es lebe Frank» Bluten — wegblieb. Das Warum? begründet sie mit folgenden Worten: „Diese Herren sind gekommen, nicht für den Himmel zu arbeiten. Der Herr aber sagt, wenn ich euch Zeichen oder Wunder gebe, wollt ihr dennoch nicht daran glauben. Wehe euch dam»! Es' wird kein Blut fließen!" Natürlich! Mamsell Theresia, die bisher ihre „Blutung" mittelst Stecknadeln herbeigeführt hatte, konnte ihre Manipulationen nicht in Gegenwart der Regierungs-Commission auösühren. Sic wurde sofort verhaftet und im Gefängnisse zu Zug interniert. Im Lause der oriminalrechtlichen Untersuchung gestand sie ihre Betrügereien ein. Der Zweck derselben war gewesen, nach Aufhebung des Instituts zu Steierberg die Leute zur Errichtung eines ähnlichen Klosters zu bestimmen, in dem sie dann Aufnahme gefunden haben würde. Die Wundmale rc. halte sie sich — wie schon gesagt — stets mit einer Steck-nadel beizubringen gewußt! Aus Befragen, wie sie gerade zu dieser Spccies der Wuuder gekommen sei, erwiederte sie; Am Steierberg wurden über dem Essen aus dem Buche „Allerheiligen" christliche Legenden gehalten; in diesem las ich auch die Ge- schichte des H.FranciscuS, wie er, vom Satan geplagt, sich dadurch eine große Heiligkeit erworben habe. Wach der Legende war bekanntlich der heil. Francis-cuS mit den fünf Wundmalen versehen. Wie sie den Pfarrer Röllin zum besten gehabt, bekundete Theresia wie folgt: „War ich mit Leib- oder Zahnschmer, zen geplagt, und machte der Pfarrer, nachdem ich ihm solches geklagt, das H. Kreuzzeichen über mich oder gebrauchte er das Weihwasser, so sagte ich, die Schmerzen hatten nachgelassen, obwohl es nicht wahr war, um ihn glauben zu machen, eS sei vom Satan. Ich gab ihm vor, öfters Gedanken zum Selbstmord zu bekommen; um dies glauben zu machen, trennte ich den Saum und einen Faden ans dem Hemd, dem Pfarrer vergebend, es feien Stricke, die mir der Satan zum Erhängen gebracht habe. War ich knieend im Gebet neben der Kaihri (des Pfarrers Köchin), so machte ich eine Bewegung, daß ich an sie stieß, und wir beide auf den Boden hinfio-len, um glauben zu mache«, es sei der Satan, der uns im Gebete störe." Auch gab sie an, wie sie alle Poltergeschichten im Psarrhause ins Leben gerufen: wie viele ungenießbare Suppen durch den bloßen Gebrauch des Weihwassers genießbar ge» worden; wie sie sich hinter des Pfarrers Rücken über dessen Briefe herzumachen gewußt, um deren Inhalt dann (bei ihren Betrügereien) zn benützen rc. Mail sieht, sic hatte die ganze Schwindelei von einer ziemlich humoristischen Seite aufgefaßt. Am 1. August fällte das Criminalgcricht z» Zug gegen sie folgendes Urtheil: „In Erwägung rc. hat das Criminalgericht gesunden: Es habe si# die Theresia Städeln des CnminalverbrechenS de-Betrugs mittelst künstlich erregten Blutfchwitzens, sowie mittels simulierter Besessenheit schuldig gt’ macht, und erkennt: 1) es sei dieselbe nächste» DinStag, vormittags 10 Uhr, eine halbe Stunde lang auf der Schandbank auszustellen, mit eine« Zettel am Halse und der Devise: Theresia Stöbet« von Böblingen, Amt Radolfzell, GroßherzogthuM Baden. Betrügerin; 2) mit 30 Ruthenstreichen t# verschlossenem Raum zu züchtigen; 3) zu einet dreijährigen Zuchthausstrafe zu verurteilen; 4) aus Zeit des Lebens aus der Eidgenossenschaft zu bannen. reich!" schreit der General Leflö. der Botschafter in Petersburg, welcher als 'Abgeordneter Dt« Departe-mertS anwesend ist; aber die Menge wiederholt nur umso toller: „ES lebe die Republik!* Das gab einen unbeschreiblichen Tumult. Der Marschall geht ruhig auf die Pompiers zu und inspiriert sie; dann steigt er wieder in den Zug und wieder begleiten ihn die Hofrufe auf die Republik. AuS New-Jork, 5. August, wird berichtet: «Obwohl es mit der nächsten Präsidentenwahl noch ciit Weilchen Zeit hat — sie wird bekanntlich nicht vor November 1876 stattfinden — beschäftigt man sich doch seit längerer Zeit bereits mit den Chancen derselben. Der Grund dafür liegt in dem Umstande, daß jetzt zum ersten Male ernstlich von einer dritten Wahl desselben Mannes zu der einflußreichen Stellung dit Rede ist. Grant soll und wird wirklich zum dritten Male condidieren und merkwürdigerweise hat der Held des SecessionS-krieges in dem besiegten Süden die meiste Aussicht auf Anhänger. Dort würden sich nämlich die Weißen im schlimmsten Falle einen Dictator selbst gefallen lassen, nur um die Neger und Gaunerwirth-schaft, welche die Südstaateen mehr wie der Krieg dem Ruine entgegengeführt hat, los zu werden. fein Bruder, der Ex»Matschall bei der Flacht voa St. Margaretha getragen, als Andenken mügebrachl. Die Polizei, w:lche davon erfuhr, beeilte sich, diese Gegenstände, die für die eingeleitete Untersuchung interessant sein könnten, mit Beschlag zu belegen. — Zum Diebstahl De» Großfürsten Nikolaus. Der vor kurzem durch einen Neffen des Kaisers von Rußland begangene Diamanteudiebstahl beschränkte sich, wie gemeldet wird, nicht nur auf den alten Familienschmuck seiner Mattet, sondern hauptsächlich auf Die nahezu eine Million repräsentierende Fassung des Heiligenbildes, unter welchem die Eltern des Gcoßsürsten einst ihre Ehe hatten einfegueu lassen und welches — bei Gelegenheit der Vermählung bet Schwester des Leichtsinnigen, der Großfürstin Wjera — demselben Zwecke bienen sollte, als da» Verbrechen endeckl und von der eigenen Mutter de« ThäietS bem Kaiser zur Anzeige gemacht wurde. Bieruudzwauzig Stunden später hatten geheime Polizeiagenten den Groß ürsten als den bis dahin rätselhaften Dieb entdeckt, der die kostbaren Steine in einem ganz untergeordneten Pfaudhaufe hatte versetzen lassen. Sein ihm dabei behilflich gewesener Adjutant wurde ebenfall» verhaftet; derselbe ist jedenfalls deportiert worden. Zur Tagesgeschichte. — Welch' seltsame Blüthen bet Buraukra -ti6mu8 mit seinem Contt o l«-A pp at ate treibt, mag unter anderem aus fogenbem Falle hervorgehen: Im Jahre 1854 mürbe durch die RecrutierungS-Com-mifsion der StaDt Pest ber einzige Sohn armer Leute zum Militär abgestellt und bald darauf entlasten. Jetzt wird von den damaligen Mitgliebern der Rertu-tierungS-Commisston die Bezahlung von 10 st. 32 */, kr. verlangt, welche dem Mililär-Aerar für Abnützung der Montur durch den illegal affentictien Recrnten zu ersetzen sind. Von diesen zwölf Mitglievern lebt nur mehr einer und dieser ist bereit, den aus ihn enisal lenden Theil zu bezahlen, nun (tagt eS sich, wer da» Uebrige vergüten soll. Merkwürdig ist, daß diese 10 fl 321/2 kr. durch zwanzig Jahre vom Depositenamt in Eoibenz gehalten wurden, und das Papier, welches dieSbe jüzlich verschrieben wurde, mindesten» 10 fl. gekostet hat. — Klericaler Patriotismus. Am 19. August stand Pater Johann Wawcousch, Pfote.Ao «inifleotot in Schwaz in Böhmen, vor dem Brüxer Schwurgerichte, um sich gegen die Anklage des Verbre chen» der Störung der öffentlichen Ruhe zu verantworten Die Anklage führt au», Daß der Psarr-Asministcator als Rcligivnslehret an der Volksschule zu Schwaz in der Dritten Schulklasse den Kindern gegenüber zur Erklärung de» Werthe» der heiligen Hsstie sich geäußert habe: „Eine solche heilige Hostie ist mehr werth als die ganze Welt uno da» verlumpte Oesterreich." Der Pater erklärte gegenüber der Anklage, das er sich auf da» Wort „verlumpt“ nicht zu erinnern wisse, vaß er denunciett worden sei vom Oberlehrer Wünsch, der ihm abgeneigt sei, denn Wünsch sei ein Deutscher und er, der Angeklagte, ein Ezeche. (Schwaz ist voll, tommen deutsch, der leitmentzet Bischof liebt da» Ver-, letz-n rzechischer Geistlicher in rein deutsche Gegenden.) Oberlehrer Wünsch berief sich auf die Aussagen der Kinder, die ihm mit Entrüstug den Ausdruck „ver. iuwpt«, besten sich der Pater über Oesterreich bedient, ^Jihlt hatten. Die Geschworenen bejahten die Schuldsrage. ~ec Pater, bet Oesterreich so „verlumpt" gefunden W*e, wurde auf Grundlage de» WahtsprucheS zu drei ^tonaten schweren Kerkers verurteilt, verschärft mit le ä*®£i Fasttagen in einem Monate. — Eine Anekdote von Piu» IX.) In «tnem in London erschienenen Buche, betitelt „Probet-v»al Fotl-Lore", wird vom jetzigen Papst nachstehende Anekdote erzähl,: „Ile Pt»s IX. von der Verheira- ^lc*n,h Kunde erhielt, rief et an«: aM if! i !elen 9tptte|en! Der Renegat hat feine t Vn' el„9ent“ ^änfce genommen! Die Wege der Vorsehung sind unergründlich!" — Eonsisciette «nbenten Der ln genier Bazaine welcher von Spaa wieder in Pari, «ingetroffen tst, hatte den Hut und da« «einkleid welche Local- anö Provluzlal-Aagetegesyetteiu — (Blumenfpende für den „traini* fchen Schulp fenuig.") 6m hiesiger Gärtner spendete für den „ktaintschen Schalpsenaig" mehrere Partien Blumen und Blattpflanzengewächse in köpfen, Der Kassier de« „SchulpfennigS", H:tt Heng tHaler gedenkt nun diese Spende zum Vorteile de« ktain. Schulpfeuuig» besten» zu oetwerthen. Sonntag den 30. d. wird in den Legalitäten de» „Hotel Europa" eine musikalische Abendaaterhaltuug, verbunden mit einer tölumenoerlosung, veranstaltet. Die Blumen und Blattgewächse, zu sech» Gruppen verbunden, so daß sie als paffende Zierde slir jeden Salon erscheinen, werden mit Ttessernummern au»gestittet werben. Jeder Gast der zur Aoendunterhaltung erscheint, erhält beim Ein tritte eine Nummer; nach zehn Uhe beginnt dann die Verlosung der Treffer. Die zu Grwinnsten be stimmten Blumen and Blattpflanzen werden, in ge schmackoollet Gruppierung, Sonntag» in den Hotel täumlichkeiten öffentlich zur Schau gestellt werben Das gemeinnützige Wirken des „ktainifchen Schulpfen nig»" ist zu bekannt, als daß mit das gebildete Pu blicunt Laibach» erst darauf aufmerksam mache» müßten. Nicht minder bekannt dürfte fein, daß mit Beginn d-S neuen Schuljahres Die Anforderungen, welche an dieses wohlthätige Institut gestellt werden, sich beDeutend steigern. Au» allen Thülen de» Landes laufen Gesuche ein um Gewährung von Lehrmitteln und Schulerfor-derniffen an die meist atmen Schulen. Uat diesen Aa-forderungen entsprechen zu können, um Bildung und Gesittung im Lande immer mehr zu verbreiten, ergeht an alle Schul- und FortschciltSfceunde das höfliche Ersuchen, sich an dieser dem Besten der Schule gewidmeten Unterhaltung recht zahlreich betheiligen zu wolle». — (DoberletS Beerdigung S an st alt) hatte gestern wieder Gelegenheit bei zwei Leichenbegängnissen bie vollste Pracht ihrer reichen Mittel zu entwickeln. Eine Aufbahrung erster sowie jene zweiter Klaffe waten wirklich reich und mit seltenem Geschmack arrangiert, man hört e nur Eine Stimme De« Lobe«. Nicht minder verdien* die Ruhe und Ordnung beim ganzen Arrangement ber Leichenzüge rühmen» erwähnt zu werden. — (Schon 3011 Serien) und immer noch 22 Kegel die höchsten beim B-stkegelschieben im „Stern!" Also noch immer gute Hoffnung für Freunde des Kegelfchnb», eines der reichen Beste zu erlangen — (Schlußverhandlung.) Gegen MathäuJ Juvan, gewesener Postmeister in Watsch, Bezirk Littai, findet am 9. September 1874 Die Schluß Verhandlung wegen Verbrechens de» MiSbrauche» bet Amtsgewalt und Zlmieoetuutteuung statt. — (Zu den Laadtags-Stgäazuogs» wählen.) Die Ersatzwahl im Landwahlbezitke Wip< pach-Jdtia an Stelle de» abgetretenen Landtag-abge- ordneten Hetta Dichiat» Gatitijaa wirb am 12ten September voigenomaen werden. — (Wie man in manchen Orte» Ktain« die Schulp licht versteht.) erhellt au» folgender Correspondenz au» Oierlrain in der „Laib. Schnlztg.": E» ist ein düsterer Morgen. D:r Regen fällt in Ströme». Fast menschenleer ist die Straße, nur eineine Kinder eilen, sich an bie Mauer drückend, bem Schulhause zu. Bald ist eine bedeutende Schaar vor dem Hause versammelt. H:ute, wie gewöhnlich, beginnt ber Unterricht um 8 Uhr. Einige Minuten noch, und l)ie wißbegierige Jugend wird im heiligen Tempel der Bildung verschwinden. Da verkündet die Uhr bie achte Morgenstunde. Jetzt reiht sich die Jugend in Paare, um — um vielleicht in» Schulgebäude zu treten? O nein! denn e» erklingen die Glocken und au» dem nächsten Hause wird eine Leiche (wie ich nachträglich erfahren, oie einer 80jährigen Frau) gebracht. Bald erscheint auch bie hochwürdige Geistlichkeit am Platze, um bie üblichen kirchlichen Functionen zu verrichten. Hastig greifen bie Knaben in die Taschen und siehe — Kerzenstücke werden hervvtgeholt und angezündet. Diejenigen, welche längere Stücke haben, winden sie zum Dreizack zusammen, um so mit dreifacher Flamme der Berstorbeu den Weg zum Himmel zu erleichtern. So marschiert dann die zarte Jugend entblösten Hauptei im Regen bem Zuge voran, indem sie ihre Käppchen «ad Hütchen, als Mittel gegen den Wind benützt, damit ja keine Flamme au»lösche. Ja der Kirche sah ich dann die Kinder mit ihren Lichtern um den Sarg herumkauern, währen» ihnen der Lehret mit kräftiger Stimme da- „Libera* vertrug. Al» ich, au» der Kirche zurückzekehrt, einen Mann befragte, wann den» eigentlich der Unterricht beginne, bekam ich zur Antwort, daß derselbe bei derlei Gelegenheiten entweder gar nicht ober nur durch eine Stunde ectheüt werde, „denn," meinte der gute Mann, „el wird nach ber „schwarzen" Messe noch eine andere gelesen werden." Ich hielt e» für meine Pflicht, dem Manne aureinanverzusetzen, daß ei ungesetzlich sei, wen» der Lehret die vorgeschriebenen Stunden nicht einhilte. 9tnn erwiederie et, daß et die» allerdings schon von einem Herrn erfahren habe, boch heute sei der Lehrer fotglo», da am vorhergehenden Tage der Inspektor die Schale mit seinem ü-suche beehrt habe. — D.-s also ist bie flbbilbung einer Schale, die von dem klerikalste» Frömmler Obetktain» geleitet wird. Daß dieser Mann aber sogar in seinem Dtenstotte wenig Ansehen ge-nießen kann, möge daran» erhellen, boß et atloort gemeiniglich „Sornostrov Joze“ genannt wird. — (LandeSlehrereonsetenz.) I« Lause des September tritt in Laibach eine Konferenz bet Volksfchullehtet zu einer Benutzung zusammen. Die auf bie Tagesordnung gesetzten Verhandlung-gegenstände, schreibt bie „Laib. Schulz.", sind von solcher Wichtigkeit, daß sie alle» Nachdenken erfordern. Die Feststellung bet Normallehrpläne für Kcain ist durch die Verorvnung de» hohen k. k. Unterrichtsministerium» vom 18. Mai 1874 wesentlich erleichtert worden, dennoch empfehlen wir, unö zwar iUSbefonftete btt Lehrpläne für einklaffige Volksschulen einer gründlichen Durcharbeitung. Jabezug auf »je Einrichtung und Zweckmäßigkeit ber an den hierländigen Volksschule» derzeit im Gebrauche stehenden Lehr- und Lesebücher wirb e» viel zu tadeln geben. Die Frage inbetreff der Lehrmittel wird sich bald beantworten lafsm. Da» Theckä: „In welcher Weise wäre dem gegenwärtigen Lehrermangel abzuhelfen?" ist zur brennenden Zeitsrage geworden und wird sich dasselbe sicherlich zu einem recht interessanten gestalten, nachdem da nicht allein die Gehalte, sondern so manche» Beachtenswerte in den Vordergrund treten wird. Und der letzte Gegenstand, betreffend die Hindernisse, die einem geregelten Schul-besuche entgegenstehen, wird unter anderem wnchtiz'L Hiebe auf bie Saumseligkeit bet Ortsfchultäte int Gefolge haben und auch auf die Potenzierung der Energie einiget Bezirksfchulbehörden hinarbeiten. Dit selbständigen Anträge der Mitglieder, welche schließlich an die Tagesordnung gelangen, werden wohl meist bott ihren Ursprung haben, wo be» Lehret bet Schuh drückt, fall« nicht schon durch all' da» Vergehende die Achillesferse be8 Pädagogen berührt werde» sollte. Die LondeSlehrercooferenz hat überhaupt eine schöne Ausgabe zu lösen, und damit dieS zur Wahrheit werde, aShte jeder schon jetzt de- Denken- belebende Flamme. — (Schadenfeuer.) Man schreibt un8 aus ökrainbnrg unterm 25. d.: Sonntag den 23. d. sah man in spLter Abendstunde von hier in der Richtung gegen fcie Eisenbahnstation Podnart eine Helle FeuersSule; nachträglich erfahren wir nun, daß eS in dem ober Podnart gelegenen Dörfchen PreSrenje benannte zwei Häuser sammt Wirthschast-gebäuden und Borräthen gingen in Flammen auf. Der Schaden wird auf 9 bi» lOtoufend Gulden veranschlagt. Einer der Beschädigten hat seine Habe versichert, der andere hat auch durch volle 10 Jahre die Versicherungsprämie ge» zahlt, hat e« aber kürzlich für gut befunden, diese Zahlungen zu seinem eigenen großen Schaden einzu-Krllen. — Im übrigen herrscht jetzt Friede in Israel. — ( Zu« landwirthschaftlichenCurS in Graz) wurden folgende Lehrer aus Kram ab geordnet: Franz Bolmaier, Lehrer in Aich; Johann Gantar, Lehrer in St. Peter; Lepold Abram, Lehrer in Unlerdeutfchou; Franz Fabijarciö, Lehrer in ®uc(o; Franz Muhvk', Lehrer in Schweinberg und Leopold Bvjik. Lehrer in Trahovo. Der CurS begann am 24. August und wird mit 30. September geschloffen — (Agiozuschlag zu den StaatStele» graphengebühren.) Der Agioznschlag, welcher zu den Gebühren sür die Depeschen-Besörderung nach den außereuropäischen Staaten zu erheben kommt, wird sür den Monat September 1874 mit 4 Perzent und der Annahmewerth eines 20-FranctstvckeS (NapoleonSd'or) bei den lots. kön. SiaalStelegrophen.StationSkafien in (Staats» oder Bank-)Noten auf 8 (Suiten 83 Kreuzer in österreichischer Währung sestges-tzt. — (Vertretung des AerarS in ©er» 6 iIn ^»Angelegenheiten.) Infolge der Errich» lang ton Forst- und Domärendirectirnen, deren die Oberaufsicht tlter die Verwaltung der Staate- und FovtSgüter in Unterordnung unter das Ztferboutninl» sterinm obliegt, hat die Vertretung des «erarS in allen die Regulierung und Ablösung der aus diesen Gütern hastenden Servituten betr«ffenden Verhandlungen im Sinne der bestehenden Normen an die Vorstände dieser Direktionen überzugehen. — (Der Regenschirm in der Armee.) Wir lesen in der „Wehizeilung": Anläßlich der Vor. stellvvg des Militär.CommandoS einer südlichen Provinz, die namentlich im Herbste von tropischen Regengüssen heimgesucht wird, beräth man gegenwärtig im Reichs-Kriegkministerium, ob den Offizieren die Be-rLtzung teS ReginschirrncS ct-ßer D'erst zu gestatten fei. Wie unser Gmähifmcnn mittheilt, hat jedoch die Frage vorderhand wenig Aursicht, im bejahenden Sinne erledigt zu werden, weil — die russische Armee ausgenommen — sonst in keiner Armee deS europäischen ContinentS den Offizieren in Uniform die Benützung diS Regenschirmes gestattet ist. Für die durch Elementarschäden heimgesuch-ten Gemeinden Unterlrains: Ein auS dem k. k. StrashauS Entlassener fl. 3. Das gefertigte Wahlcomito beehrt fief;, die verfassungstreuen Wähler zu der am 28. August 1874 mit 7 Uhr abends im großen Ca srnosaale stattfindenden Probewahl des Landtags - Abgeordneten für die Stadt Laibach höflichst einzuladen. Die ausgegebenen Einladungskarten wollen beim Eintritte vorgewiesen werden. (507-i)j Dys Centnilronlilcmnitö. Wittemng. Laibach, 27. August. Morgens sast ganz bewölkt, gegen Mittag Aufheiterung. Wärme morgens 6 Uhr -f- 12 7“, nachm. 2 Uhr -j- 19-5" C. (1873 + 30-4°, 1872 + 22 6» C.) «Barometer 73568 Millimeter. Das gestrige ZageSmittel ler Wärme + 15-5°, um 2 3° unter dem Normale. Augekommenc Fremde. Am 26. August. Hotel Stadt 1% len. o. ©ofjlet, Privat, Hrastnig. — Schiebel, Äaufm., Scbramberg. — Monsburger, Freund, Lour, Reisende, Echlefinger, jtoufrn., Hohn, Fabrikant, Wien. — Moses, tifrn., Brod. — Schönwetter, Bezirks-haupimaun, Littai. — Edelstein. Reisender, Hamburg. — Frau Majeresak, Private, Preßburg. — Prinz v. Schönburg-Waldenburg, Schneeberg. Botel Elefan». Peiat, Prozessor, Schidlof, Reif., Fellner, Kaufm., Wien. — Könitzer, Maler, Augsburg. — Rosenstein, jifrn., Gaffel. — Schawle, Kfm, Triest. — Nemetz, k. k. Hauptm., Adelsberg. — Rabitsch, Bahnbeamte, Treffen. — Dr. Perfonagles, Rentier, Debelak, Triest. — Schottola, Kfm., Brünn. Botel Europa Schmidt nnd Steinbrecher, Stagen-furt. — Mankoi, Triest. Balerlselier Etof. Sobotta, Fabrikant, Berlin — Kapnscinski, Reif., Wien. Kaiser von l>f«t«rrdrb. Pitroutz, Kropp. — Mandelz und Wolfgang. Sagor. — Fidler, Agent, Prag. Mohren. Lapanje, Wagenschmied, Sagor. — Tschur-ner, Schiffscapitän, Siffa. — Wirfchner, Priv., Triest. — Pezkersky, Diurnist, Wien. Verstorbene. Den 26. Au9nfl. Clara Pony, HeizhaurleiterSkind, 4 I., St. Petersvorstadt Nr. 161, Rochenbräune. Lebensmittel Preise in Laibach am 26. August 1874. Weizen 5 fl. 40 kr.; Korn 3 fl. 50 kr.; Gerste 3 fl. 10 Ir.; Hoser 2 fl. — kr.; Buchweizen 4 fl. 30 kr., Hirse 4 fl. — kr., Knkuiutz — fl. — kr., Erdäpfel 2 fl. 60 kr., Fisolen 6 fl. 60 kr. pr. Mctzcn; Rindschmolz 62 kr., Cchtreinsktt 42 kr., Epcck, frischer, 40 kr., Speck, qeselchter, 42 kr. pr. Pfund; ©ttr 2*/8 kr. pr. Sivck; Milch 10 Ir. pr. Maß; Rindfleisch 30 tr., ftoltfleifch 25 kr., (Edtoeirfleifd) 28 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. 25 kr., Stroh 75 kr. pr. Zentner; har es Holz 6 fl. 60 kr., n eidet Holz 4 fl. 70 kr. pr. Klafter. Soeben eingetteffen eine neue Sendung Gesucht wird sogleich ein trockener, frostfreier Keller oder Magazin. Adressen nebst Preisangabe in die Expedition d. Bl. (501-1) Die Wechselstube -es Rudolf Fluck, ©ro$, SorfftrofiC Nr. 4, wird hiermit zur Besorgung aller m da s Wechslergeschäft einschlagenden Aufträge bestens _____________________empfohlen. (462—13) Solche Personen, welche vom Wohnorte und Umgegend deutlich correct geschriebene Adressen gegen Vergütung liefern können, belieben sich franco an P. P. 900 poste resfante Hamburg sofort zu wenden. (505—1) Belfarlirndnickliilder mit und ohne Goldrahmen von fl. 12 bis fl. 42. Hegen monatliche Natenzahlungen! Preisverzeichnisse gratis! Ign. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg _____________ in Laibach. (484—4) L öffentlicher Dank! Die gefertigte Marktgemeinde fühlt sich anläßlich des am 23. d. M. auSgebrochenen Brandes verpflichtet, allen jenen, welche bei diesem fteuer hilf» reiche Hand leisteten und dadurch ein Umsichgreifen des verheerenden Elementes verhinderten, insbesondere der laibacher freiwill. Feuerwehr und den Nachbarn von Loitsch für ihre Hilfeleistung den wärmsten Dank auszusprechen. (511) Die Atarktgemeinde Obrrlaibach. Danksagung. Für die vielfachen Beweise herzlicher Tbeil nähme während der Krankheit und anläßlich des Todes meiner thenren Nichte Anna Snypn.) sowie für die zahlreiche Begleitung zu deren letzter Ruhestätte und die anläßlich der Beerdigung übersendeten vielen Kränze sage ich biemit im Name» aller Angehörigen den tief empfuudenstcn Dank. Laibach, 27. August 1874. Tr. Barth. Suppanz, k. k. Notar. In unserem Verlage erschien und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen: General-Geschüststabkllkn. Ein notwendiges und verläßliches Hilfsmittel zur des CßcfrfuiftsDcrfjdirs für k k. Staats- und Landesbnchhaltnngen, Steuer: amter und Gerichte, sowie für k. f. Notare. Advocaten, Aktiengesellschaften, Bankiers und Kapitalisten. Hcrau«gkgcbkn und bearbeitet Gustav Dzimsky. II. Aufl. 4. 43 Bogen. Preis broschiert 2 fl. fr. ii. W. Die erste Auflage kam gar nicht in den Handel, da dieselbe allein nur durch Subskription in kürzester Frist verkauft wurde, gewiß ein Beweis der Brauchbarkeit dieses unentbehrlichen Hilfsbuches. ««».ad), v. Kleinmayr & Bamberg. Wiener Börse vom 26. August. Staatsfonds. Sprrc. Dient;, dto. bto. ist. tu ettb. ioje von 1864 Me 6ou !8«o, ^ofe »on 1860, fftinf yvämieal*. d. 1864 Gnindentl. - Obi. tfebenbflrg. Ingetn A iilen. ton 2tQii- v. imwimatjr & ged. Bombern tu Laibach. (Ein Kommis, tüchtiger Detaillist, wünscht in Mode, Manufacti» oder Nalanterik (Geschäft feinen Posten zu verändern. Gefällige Offerte werden unter Lhissre «I. 14. in die Expedition dieses BlatteS erbeten. 1610) "ngto-Bank............ I | > rctitanftalt . . . . I Lepofilenbank . . . , it#romt>tc-Hüstelt . . I ifranco. Sani ... ! panbetlbenl........... I «ationatbent . . . . Cefterr. allg. Baak . Oest. Banlge|kll|. . . ! Union - Bank . . . . I iSetcinebanf........... i'crtcOtebant.......... i rufötb.itiatm .... .Vatl» «Datr I fluni « 71.70.1U||. ist. >53.-»41.75 143 60 #00. -61.-7H.60 »74 — 62.60 187 U6.1I6 m.— 106-14* »46 »6 »01 - , 183 «0 184, »» ' 60|3X1 19U.»5|l99 7J.H0 89 116 108.7.-111. .56— 75.50 .8.76 163 142 44 910. 61. HO. 976. f3. 19» >25 *1. 10« 14*. »46 »01 M .50 Kfnndbrfefe. I^ob.-Vteblt. b:o. In 33 3. . . Kation, i. Kl. . . Uns. $ot.-4iebitan|t. FrforltÄts-Obl. itrant.3o(ef«-8a6n , Oefl.-Vtorbwestbahn. 6iebcnbütger......... etaatfbatiii......... eilbb.-Wc|.(U 600 öt. btc. 8on# Lose. irefctt - L.......... RudolsS-L............ Wechsel (UlÄon.) «ug»b. 100 #. (äbb.HB. 100 fi. . . Hamburg............. vonbon io «s. 6tnl. t'oti« 100 gren« . Manien. *«i|. SiflnvOictien. *o.jt«nc#fHttf . . . *renß. »affen,»el-c. Glibet.............. »elb , Ware 94 - 95.— 87.- 83 45 85.75 101 25 96 80.75 137.--107.50 223 - i 62. -13 50 91 30 91 60 53 50 lOJ.65 43.60 5 27» 8.82 1.611' 104.- 93 55 86.- 101.1» S6.60 81*6 1S7.60 VS.— 225.- 16S.J* 1«.- 91 5» 91 76 MI.6W 10».» «35» 6.IS* 8.83- 1«»'* 104.1& rrlrgraphischrr Curtdericbk am 27. «ugiifl fepiet-Hente 7175- ©ilber-Wente 74 85 — 1^*? Steat6-«nleben 1^8 75 — Bankaetien S73 «rebit 'IW™ — London 109 70 Silber 108 85 — ZO-ftronce' v.iltfr S'81. ____ Betleget und für die Wedactien verantwortlich: t>vmar Bamberg.