IgiswBnwttwfl=Vretft «fix Laibach: T«qjä-rig . . 8 fl. 40 k. H««jr.-rig. . . 4 „ 20 „ «ntrcjt-rtg . 2 „ 10 „ -M»«t:ich . . . — „ 70 „ «tt der P°S: ...........lü fl. 4*»mi.............. s „ SfcrttJjSfriß...... 3 „ 3&s gxftdUtng int Hau« >-arEWJ. 85 kr , wonatt. 9 Ix. »***«# 6 tr. Laibacher Vedaciwu Bahnhosgafle Nr. 18S. ngblatt Entimme IRtttfctinngtn werden nicht brrüSfichrigt; «»«lscripte nicht zmückgrsrndet._ Expedition- & Inserate« Bureau: Longrcßplatz 3h. 81 (Buch^ Handlung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bambergs 4 Jnsertionspreise: Für die einspaltige Peiitzeilis. " L 4 fr., bei 3tmmaligct,($«».-■>' s,. schaltnng L 7 fr., Wimafto. :t;"r ä 10 fr. \ '• Kleine Anzeigen bis 5 """ 20 fr. Bei größeren Inseraten im» öfterer Einschaltung entsprechenter Rabatt. Nr. 252. Mittwoch, 4. November 1874. — Morgen: Emerich. 7. Jahrgang. Elsaß-Lothringen und die deutsche Herrschaft. Zum größten Aerger der Franzosen schreitet die Aussöhnung des wiedergewonnenen Bruderstam «es der Elsaß Lothringer mit den neuen Verhältnissen, oder wie die Franzosen sagen, die Ger-manifierung des Elsaßes weit rascher vorwärts als es sich jemand xedacht hätte. Insbesondere erregen die unparteiischen Berichte eines Engländers in de» „Daily News", dessen Sympathie«, zudem wett eher den Franzosen als ihren Nachfolgern in der Herrschaft über Elsaß-Lothringen zugen endet sind, die Erbitterung der pariser Blätter und ziehe 11 dem englischen Blatte leidenschaftliche Vorwürfe zu. Für uns ist das mit strenger Wahrheitsliebe gepaarte Unheil des mit Land und Leuten gründlich vertrauten Schriftstellers nur von desto größerem Wrrthe. Derselbe schreibt unter ondmn: „So wenig da« Zugeständniß auch nach dem Eeschmacke der Franzosen sein mag, so muß doch tingeräumt werden, daß das Elsaß sich mit wunderbarer Schnelligkeit in die deutsche Herrschaft geschickt hat. Man kraucht sich nicht lange in Straßburg aufzuhallen, um mit eigenen Augen diese Beobachtung zu machen. Man kann zwar nicht sagen, daß die Elsässer sich in die Pickelhauben verliebt hätten oder daß die Fabrikanten von Gänseleberpasteten für die ihren Leckereien aufgelegte Esport-steuer schwärmten, allein die Bewohner des neuen putschen Reichslandes fühlen sich doch von der steten «kiegefurcht befreit, welche auf ihnen lastete, so lange uni er Frank, eich standen. Es war wohl schön und gut, den Titel „Frankreichs Bollwerk" zu führen oder wegen der schweren Artilleristen und Dragoner berühmt zu sein, welche das französische Heer aus d n elsässischen Gauen an sich zog; indessen so oft die bekannten dunklen Punkte am Horizont er-schienen, lag das Geschäft im Elsaß danieder und das Grundelgenthum sank fünfundzwanzig Perzent im Wirthe. Das Elsaß gerieft heute ein größeres Gesiihl der Sicherheit als zu irgend einer Zeit seit dem westfälischen Frieden, denn im Herzen glaubt die Provinz nicht, daß Frankreich in vielen Jahren im stände sein werde, die Deutschen aus ihrem neuen Besitze zu verdrängen. Dann hat der Wechsel der Herrschaft auch manche unleugbare materielle Vortheile gebracht. Es ist etwas werth, freie städtische Verwaltungen zu haben und die Möglichkeit der Ehcauflösung ror sich zu sehen, abgesehen von einem ganz unparteiischen Gesetz der Militärpflicht und dem Vortheil, den es gewährt, unter einer Regierung zu leben, deren Amtssprache deutsch ist Unmittelbar nach der Annektierung hatten die Elsässer in der ersten grvßmüthigen Aufwallung all' den Spott, das Mistrauen und die Zurücksetzung vergessen, welche sie unter französischer Herrschaft wegen ihrer Sprache, ihrer politischen Gesinnung und ihrer Charakter Eigenthümlichkeiten erdulden mißten. Seit sich aber die Sieger ernstlich bemühten, sie zu versöhnen, ist ihnen wieder das eine und andere ins Gedächtnis zurückgekommen, und die Franzosen haben sich nur selbst die Schuld beizumeflen, wenn die Elsässer bei Vergleichung ihres heutigen Loses mit dem früher« entdeckt haben, daß sie als Besiegte viel mehr bürgerliche Freiheit genießen als je zu- vor. Es ist die einfache Wahrheit, daß Erckmann» Chatrian und andere, welche dem elsässischen Mt unsterblichen Groll und Haß predig!en, vergaßen» wie sehr die Neigungen der Menschen von ihren Interessen bestimmt werden, und cs ist sehr leicht möglich, daß, falls ein weiterer Zusammenstoß zwischen Deutschland und Frankreich noch zehn Jahre hinausgeschoben wird, die Elsässer, weit entfernt, ihren alten Herren die Hände zu reichen, sich erheben und mit großer Entschiedenheit als Nickt' franzofen erklären werden. Der Fortschritt, welchen die Germanisierung des Elsaß gemacht Hot, ist in Wahrheit wunderbar, wern man bedenkt, daß es erst vier Jahre her ist, seit Straßburg fiel; allein er würde noch viel mehr zutage treten, wenn die Anncctierten nicht durch die Furcht rvr einander abgehaltcn würden, ihre wirklichen Gefühle kundzugeben. Ein fhr sonderbares System gegenseitiger Spionage und gesellschaftlichen Terrorismus wird unter der Mittelklasse und den höhern Stünden aufrechterhalten. Damen und Ren. tierö, die ihre Zeit nicht todtzufchlagen wiffen, sind die Hauptaustifler dieses Unwesens, das sich wie eine geheime Vehme äußert und alle Stufen von Entziehung der Kundschaft bis zum gesellschaftlichen Bann und zu den schärfsten Drohbriefen durchgeht. Die Folge ist, daß viele ehrenwerlhe Lcntc, die sonst im Herzen der französischen Sache treu geblieben wären, aus reiner Erbitterung germanisiert worden sind. Geschäftsleute sagen, der Patriotismus fülle ihnen die Kasse nicht, Lehrer und Beamte erklären mit gutem Grunde, daß, wenn sie davon ab flehen sollen, bei den Siegern ihr Brot zu verdienen, ihre Feuilleton. Die verstohlene Prise. allg brm Alltagsleben von I B. Lchmievl. Nach einem der reizenden Ausflüge in die »Jijnt Steiermark faßen wir gemüthlich am runden »'>chr und schlürften den dampfenden Mokka, die (iVten mit obligater Cigarre, die Damen mit ge-'^8-nem Obers. wir xPtr Kaffee war nach Voltair's Recept: süß ier Sh ^kbe, heiß wie die Hölle und schwarz wie aino ^au*-i que le cafö soit doux comme les |e ^brfilant comme 1’enfer et noir comme tem Göttertrank — derlei Kaffee kömmt der anlreich nicht selten, vorzüglich in gemischten Casino« oder viel besuchten Restaurationen. Anderseits kann man in süße Träume üch versenken, wenn man den Rauch von schwellend rothcn Lippen sich kräuseln und in bläulichen Wölkchen verziehen sieht In solcher Lage könnte man ein Madrigal dichten oder wenigstens behaglich anhören. Stellen Sie sich hingegen eine Frau vor, welche zart vorgetragene Vierzeilige nach genommener starker Tabakprise, mit einem zweideutigen Witzworte unterbricht; können Sie sich etwas ekleres denken? Politische Rmrdschrm. Laibach, 4. November. V>lllitttfr.' Der Streit zwischen den Alt- und Jungczechen hat wieder eine wunderliche Erscheinung zu Tage gefördert. Die Altczechen mögen das vierchalbhundert Jahre alte czechische Staats-recht, den Vertrag über die Wahl Ferdinand I. zum böhmischen König im Jahre 1526, nicht mehr. Es ist ihnen schon za alt, die Paciscenten sind alle schon längst tobt und es gilt also nicht mehr. Woher aber diese plötzliche Erkenntniß und weshalb diese überraschende Wendung? Einfach deshalb, weil neulich die Jungczechen den Vertrag von 1526 für ihre Nech!sbasis erklärten, und mit diesen Todtfeinden wollen die Altczechen einmal durchaus nichts gemeinsam haben, auch nicht das czechische Staatsrecht. Deshalb erklären die Organe der Alczechen, daß der Vertrag von 1526 ein alter Plunder sei, und daß man sich ein besser erhaltenes, neueres Staatsrecht an schaffen müsse. Der „Pokrok" drückt sich hierüber folgendermaßen aus: „Die „Narodni Listy* erklären sich für den Nichteintritt in den Reichstag hauptsächlich wegen des qechischen Staat§rech!eö und citieren zur Begründung dessen den Vertrag des Königs Ferdinand I. mit dem böhmischen Landtag aus dem Jahre 1526. Sehr schön, aber König Ferdinand I. von Habsburg ist schon tobt und auch die böhmischen Landtagsmitglieder aus dem Jahre 1526 sind nicht mehr unter den Lebenden. Das czechische Staatsrecht beruht jedoch auf vielen Staatsschriften und Thatsachen und das königliche Rescript vom 12. September 1871 an das lebendige czechische Volk ist für einen praktischen Venheidiger des czechischen Staatsrechtes eine der allerwichtigsten. Buch ein „papierner Erfolg," werden die „Narodni Listy" sagen. Nun, da§ juugczechische Organ kämpft ja auch für die Durchführung des czechischen Staats» rechts; wir wollen es ihm glauben, doch möge es uns sagen, ob seine Partei diesen berühmten „pa piernen Erfolg," den Graf Clam - Martimtz und Rieger durch das königliche Rescript vom 12. September errungen haben, von neuem erringen oder ob sie den schon errungenen zum Besten ihrer staatsrechtlichen Tätigkeit" benützen will? Sie möge das Eine oder das Andere thiut, so ist es immer ein sihr liefe« jungczechisch-.S Compliment für die altczcchifchcn „papierenen Erfolge." Eines von beiden muß aber jede staatsrechtliche czechische Partei thmt, denn die Anerkennung des Staatsrechts voiiseite Sr. Majestät, des gegenwärtigen Königs, ist etwas ganz anderes, als die Anerkennung Fer-cinalids I. vor 350 Jahren." Ans alldem ergibt sich, büß für die Altczechen das, was sie bisher als historisches Recht erklärten, nur Mittel und Werkzeug für oppositionelle Zwecke war und daß sie Ein spanisches Sprichwort, das nicht nur deutsch Gelten, sondern auch empfunden werden sollte, sagt: „Eine Peile paßt weniger auf einen Saurüssel, als ein zitterndes Tabaktröpfchen auf die Nase einer jungen Frau." Eine junge Dame, welche in ihr Plauderstüb-chen eine Tabakdose einführt, wirft zwischen sich und die feine Welt einen ganzen Occan. Sie verstümmelt sich mit eigenen Händen, sic meuchelmordet ihre Schönheit, sic altert, bevor die Jahre ihre Reize ungefaßt und Hühnertritte als sichtbare Spur hinlerlassen haben. Zweifelsohne war es an dein Tage, als Voltaire die Baronin du EHLtclet zum erftenmale mit zarten Rofenfingern eine Prise Tabak aus der goldenen Dose ihres Galten nehmen sah, als er diesen narkotischen Staub mit dem Schimpfnamen „Koth" belegte. Mist oder Koth ist meines Erachtens noch zu gelinde, denn Schnupftabak ist ein wahres Gift und bei Damen eine graffe Lächerlichkeit zugleich. Hört eine Dame, welche schnupft, nicht auf, eine Frau zu sein, und wenn sie cs noch ist, wer in der dasselbe wegwerfen, sobald es ihnen aus irgend einem Parteigrund keine Dienste mehr leistet; ferner ergibt sich daraus, daß die Aliczechen und Feudale» das September-Rescript für ihr eigenes Weck uni» dieses ihr eigenes Werk für das von nun an geltende Staatsrecht erklären. Der Gendarmerieausschuß des Abgeordnetenhaus nahm principiell die Beibehaltung der militärischen Organisation der Gendarmerie an. Der Budgetausschuß erledigte mehrere Eapitel des Voranschlages conform der Regierungsvorlage, darunter den Dispositionsfond mit 50.000 fl. und die bi-recten Steuern. Nur die Erwerbsteuer wurde über Brestet's Antrag mit einer etwas herabgeminderte» Ziffer präliminiert. Das Beispiel, daS der kroatische Landtag gegeben, scheint auf die Mitglieder des ungarischen Abgeordnetenhauses Eindruck gemacht zu haben. Die Sektionen desselben erledigten mit überraschender Schnelligkeit die vom Oberhause an dem Wahlgesetze vorgenommenen Modificationen und hat bet Central Ausschuß schon am 31. v. M. seine» diesbezüglichen Bericht im Hause eingebracht. Der Centralauöschuß verwirft die wesentlichste der Mo» dificationen des Oberhauses, welche eine namhafte Erhöhung bes Census in Siebenbürgen und demgemäß eine bedeutende Verminderung der Wählerzahl zur Folge haben würde. Es wurde jedoch auch ein Minoritäts-Votum eingebracht. Ausland. Der deutsche Reichstag hat sein Präsidium gewählt. Forckenbcck, Stauffett* 6:rg und Hänle erhielten die meisten Stimmen; die Ultramontanen gaben leere Stimmzettel ab. Die Beschlußfähigkeit — bekanntlich eine Achillek-ferse des Reichstags — war somit vorhanden; der Namensaufruf ergab zweihundertundfünf Stimmen, also sechs über die notwendige Zahl. Aber auf dieser Höhe erhielt sich der Bestand der anwesende» Deputierten nicht lange. 8(6 die Wahl der Schriftführer vorgenommen werden sollte, machte sich wieder ein leidiges Matico fühlbar, und fo,musste dieselbe vertagt werden. Das sind nichts weniger als angenehme Aspeeten! Die Versailler Monarchisten habe» ein neues Mittel gefunden, um den Verlegenheiten zu entgehen, welche die Kammer %ei ihrem Zusammentritt erwarten. Wie ncmlich der „Bien Public" meldet, sollen die Deputierten des rechten Centrums die Absicht haben, am 30. November den Antrag etnjubringen, die National Versammlung möge sich bis zum 5. Januar vertagen „um die Neujahrs’ geschäste nicht zu stören." Einen besseren Beweis für ihren schädlichen Einfluß auf die EntwicklnnS des Landes könnten die Septennalisten kaum bei» bringen, als wenn sie diesen Antrag stellen werden- Die „Ag. Huvaö" und „Fansnlla" melden nun» mehr ebenfalls die erfolgte Abberufung des engli' Welt wünscht an ihrer Seite im Dunstkreis de-Tabaks zu sein? Wer traut sich den Mutt} zu, einer schnupfenden Dame, wenn sic auch noch jung» auf die Dauer den Hof zu machen ?! Sei der Schnupftabak von der besten Sorte — auch die erste Sorte ist die letzte — sei er ÜJiacoub# oder Tunkabona, sei er untermischt mit Rosenöl» Reseda oder Patchouli, mit was für denkbar od*r undenkbar köstlichen Wohlgerüchen es auch sei, fe'n Genuß wird für eine junge Schnupferin nie Entschuldigung finden. Eine kleine Entschuldigung gwk es nur bei einer Hauömeisterin, die zugleich gewisse Orte in ihrer Besorgung hat. Und selbst die he°* tigen stutzerhaften Portiere dürften zu ihren angetrante» Ehehälften sagen: Frau, wenn ich Dich bei einer Prise Tabak erwische, so hast Du aufgehört, ehrsame Portiert» zu sein, beim ich knüpfe Dich am Glockenzuge aus-Wer biese Zeile» liest, der nehme ja keine Pttl* darauf, sondern hülle sie lieber in eine Wolke Tab»& wenn sie narkotisch behandelt sein sollen. schen Geschäftsträgers beim Vatican. Das letztgenannte Blatt fügt noch hinzu, daß Cardinal Antonelli infolge jenes Schrittes den Chef des britischen Cabinets, Earl Derby, davon verständigt hat, daß der Papst in Zukunft niemals mit einer Persönlichkeit verhandeln könne, welche einer beim italienischen Hofe accreditierten Gesandtschaft angehöre« würde. Dies wird Earl Derby keinen Kummer verursachen. Wie übrigens der „Jndspendance Belge" aus Paris geschrieben wird, soll selbst Frankreich die Absicht haben, beut Beispiele Englands zu folgen und Herrn de CourcelleS, den gegenwärtigen Botschafter beim Vatican, durch einen Bischof zu ersetzen. Dieser Wechsel würde erfolgen, um den ausschließlich religiösen Charakter der zwi» schen Frankreich und dem Papste herrschenden Beziehungen zum Ausdruck zu bringen. Wenn sich diese Nachricht bestätigt, so wird Oesterreich-Ungarn neben zwei Duodezstaaten Europas und den südamerika« nischen Republiken die einzige Macht sein, welche beim Vatican noch einen diplomatischen Vertreter unterhält. Das Ayuntamiento von Bilbao, obwohl keineswegs republikanisch gesinnt, hat sich durch die muthwillige Zerstörung der großen Fabriken von Miraflores und Porton bei Bilbao, welche die Car-listen in Brand steckten, zu einer geharnischten Erklärung veranlaßt gesehen, worin die Carlisten Barbaren und Mordbrenner genannt werden. Die Namen der zwölf Unterzeichner des Aktenstückes sind fast alle echt baskisch, aber der Ton der Erklärung beweist, daß die Herren Gott danken, eine republikanische Garnison in ihrer Stadt zu haben. Der gefangene Lozano hat vor dem Kriegsgerichte ausgesagt, Don Alsonso habe ihm besohlen, die Eisenbahnbeamlen zu erschießen. Das ist lehr möglich, denn auch der niederträchtige Streich, ;te großen Fabriken bei Bilbao in Brand zu stecken, soll aus besonderen Befehl des Don Carlos ®Wgt fein. Die Epoca enthält den Bericht eines “[ugenzcugeit über diese abscheuliche Brandlegung. Sie geschah nachts und den in den Fabriken wohnenden Aufsehern wurde nicht einmal erlaubt, ihre v»bseligkeilen zu retten. stet demselben zur 'Beifügung gestellt und stad behufs Verwendung derselben Unterhandlungen mit altkatholi-schea Gemeinden beS Landes im Ginge. Er soll nach derselben Quelle von der römischen Oberleitung Weisung gegeben fein, die äußersten Mittel aafzubieten, um die Bewegung niederzuschlagen; aber die „äußersten Mittel" der römisch n Kirche haben bei uns feine Wirkung mehr. Zur Tagesgeschichtt. . Altkath olische D iSpurtaton. Man schreibt aus Baden unterm 28. Ociober. Abweichend don der gewöhnlichen Taktik, noch welcher es die tö-®lwn Priester cu3 leicht erklärlichen Gründen Der» lchwtifyn, sich in öffentliche und persönliche Glaubens-Wen mit Gegnern einzulassen, gewährte uns ein rö-Mcher Ortepfarret des badischen Oberlandes (in dieses interessante Vergnügen. Er hatte sich *• Michelig als Gegner auSersehcn, welcher sich auch *eWt und so fand denn am 25. v. M. der Rcdekawpf chiet aus 800 Personen bestehenden Zuhörerschaft st!t. Ez tji {jjcc mo^( fcet Ort nicht, bas Turnier ifn ®iujelh;iten zu beschreiben, nur ist festzustel- Mtthelis birect auf bie Girbinalfrage, ernk i*e^rc boa der päpstlichen Unfehlbarkeit, loifleu» ftab' Jeincn ®ä3”cr, bec sich alle ctbenlliche Mühe trieb v* ^^plfrage auSzuweichen, so in bie Enge fo San ^rselbe schließlich erklärte, „wenn er irre, fflffcr s Schuld auf ihn, fonbetn auf die Vet- ter 21 t,DU gelesenen Bücher und auf feine Leh-SUn!" si-h auch Bischof Hefele befinde/ 2118 fe^bnttcUei k cli6 ou^ tie öon H'^le gegen bie Ui-er ftb hiif.'r i ^rauigtgebtne Schrift hinwieS. fah (J0U;,(1: ">a)enb nach den ihn umstehenben römischen wort uiihU''i alit ba war weder Stimme noch Ant» Abw'ebr n v au* "och einen weitet n Versuch ztfl zu mache?, ^übnr'i ""barmherzigen Schläge bes Gegners «egt,hem' Ba*'a\ ** tfglajwe «.n« mit feinen Mrch.i,« >,..!?/« ständigem Kampfe Herrn Dr. Snböteitiiinf. I Eindruck bas quf die gehört bem ^ bcn,tn i unser Oberland 9ea bVaL£ fft,tema8- Nach de» Mu.Heilun-haben sich „m Eentralausschusse, in Heidelberg m mtt au, Oesterreich 21 Prie. selben herzustelle», tat Weigerungsfälle des Private« durch die Behörde. Kehrichtwägen finb einzuführen, bec Kehricht darf nicht mehr in bie Senkgrube geworfen, die Senkgruben nicht vor 10 Uhr nachts geleert wer» den. Bei Zunahme der Epidemie feien die Schule» zu sperren. Um bie sanitären Verhältnisse unserer Stabt zu bessern, wirb vorgefchlagen, bie Wäschcdepot» außerhalb der Stadt zu verlegen, Dünger« und @on|» Posthaufen aus dem Bereiche der Stadt zu entfernen, bie Canalisation bet Stadt, insbesondere bie Mündungen der Kanäle in den Laibachfluß durch eine technische Commission untersuchen zu lassen; durch ein Schl oßen» werk am Gntber’fchen Kanal größere Wassermengen in den Laibachfluß zu leiten; vor allem aber den städtischen Sanitätsdienst definitiv zu regeln, eine eigene Gesundhritsbehörde zu schaffen und einen gut besoldeten Stadtphysiker anzustellen, dem die gesundheüspolizei» ligen Agenden zu übertragen wären. — (Die hiesige freiwillige Feuerwehr) hat aus eigenen Mitteln eine in A. Samaffa's Fabrik hier angefertigte Abprotzspritze angetauft und wird dieselbe am kommenden Sonntage in feierlicher Weise übernehmen. Bei diesem Anlaß wird sodann eine große Schauübung und Abends eine gesellige Vereinigung staust »den, zu welchen an benachbarte Feuerwehren und an Die größeren OctSzemeinden Einladungen de- 8indes erlassen wurden. Auch die Feuerwehr von Fiume Hit, wie mit hören, die Absendung einer Deputation zugesagt. — (Der krai nis che AurhilfSbeamteu-verein) hielt vorgestern unter dem Vorsitze des Obmannes Simon Jrk eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stand: Antrag und Berathung betreffend die Verfassung und U;berreichjng einer Petition (durch den kraimschen Abgeordneten Herrn D:. Schaffer) behufs der Verbesserung der materiellen Lage bet bei Staatsbehörden und Aemiern in Kcain verwendeten Aushilfebeamten an das hohe Abgeordnetenhaus des österreichischen ReichSratheS. Theater. % (-pp-) Friedrich Hebbel'S bürgerliches Drama:' „Maria Magdalena," da» trotz feines bereits drei De-cennien zählenden Alters verflossenen Montag erst zum erftenmale Uber die Bretter unserer Bühne ging, zählt zu den formvollendetsten Werken dieses hochbegabten und trotz feiner gedankentiefen Originalität doch nichts weniger als populär gewordenen Dichters. Der Grund dieser unter anderen Umständen gewiß befremdenden geringen Beliebtheit Hebbel'S muß wohl einzig und allein nur in der, fast in allen feine» Dramen hervortretenden bizarren und abnormen Stoff -wähl, sowie in einer durchwegs nur in den düsterste» Farben gehaltenen, alle weicheren und hinreißenderen dichterischen Gefühlserregungen verschmähenden Behänd-luagSmeise des Dichters zu suchen sein. Hebbel ist der echte dramatische Problemdichter; doch sucht er seine „Probleme" nicht im Elemente jener einfachen, wir« wenngleich nicht fieberhaft pulsierenden Empfindung, wie sir uns Sterblichen eigen und gemeinverständlich ist, sondern verlegt sie mit ostentativer Vorliebe in die Sphäre übertrieben hinauf geschraubter, sozusagen auf die Spitze gestellter und uns daher theiluahms* ferner stehender ply hologischer Vorgänge. So namentlich auch in seiner „Maria Magdalena," einem Drama, das bei all' seiner, von diesem Standpunkte auS wahrhaft meisterhaft durchgeführten nnd sich mit echt psyholozifch gezeichneter Nothwendigkeit bis zur Knasttophe entwickelnden Composition, sowie trotz u rufen j (einer vollendeten dichterischen und in sprachlicher Hin» sind, anderseits solche, welche die SanitätSverhältnisse; siijt mitunter geradezu bestrickenden Formschönheit, doch der Stadt im allgemeinen zu fördern geeignet sind.! nur von niederdrückendem, nichts weniger als versöhnt Unter den erstem sind hervorzuheben: Jeder Erkcan- j und befriedigend aurklinzendem Effekte bleibt. Da» ] fuugefall ist beim Magistrate anzumelden und dann . Pioblem, das Hebbel in feiner „Maria Magdalena" von flmiStoegen sofort die DeSinseetion mit Karbol* behandelt ist das der bürgerlichen Ehre in ihren Co«» : säure vorzunehmen. Jede Leiche eines an der Epidemie flikiea mit den SchickjalSereiznisscn des alltägliche» ' Verstorbenen ist nach der Leichenkammer zu überführen,: i’tbens. Doch ist dies auch hvr mehr nur ein krank» Jbet B-such derselben und jide Art Leichengepräiize zu hafte», auf die höchste Potenz gesteigertes und gleich» ' untersagen. Die Wäsche nach solchen Todesfällen hat fam zur fixen Idee incarnierteS Ehrgefühl, dessen stein» der DesinsectionSwäscher zu besorgen. Die Brunnen»! geworbenem unerbittlichem Cobex ber Dichter alle Ordnung ist sofort zu ottiüieren, sämmtliche Senkgruben Personen seine! Stückes unterwirft und schließlich fajt ibet Stabt zu revidieren, hermetische Verschlüsse der- ausnahmslos zu« Opfer fallen läßt. El ist entschiede» Local- uitb Proviuzial-Angelegesheitt«. (Zu den Verhandlungen des „Ber« ein8 der Herzte") tragen wir nach den authentischen Berichten noch folgendes nach: Ueber den ersten Gegenstand der Tagesordnung, die Diphteritis-Epidemie, sprach zuerst Obmann Pcof. Dr. Schiffet. Derselbe erinnert an eine ähnliche in Laibach im Jahre 1837 herrschend gewesene Epidemie, sowie an das scharlachähnliche Verhalten bet heurigen Epidemie. Dr. Keesbacher meint, ähnliche Erscheinung» rechtfertigen noch nicht eia Jdenttftcieten bei« ber KrankheitSproceffe, bi insbesondere Pilzbildung nur bet DiphteritiS, nicht bem Schauloch zukomme. Redner unterzog hierauf alle BehanblungSmethoben biefet Krankheit einer kritischen Sichtung und nahm jedem ber angeführten Mittel gegenüber entfchiebene Stellung fei e8 dafür oder dagegen. Hierauf ent» wickelte Redner feine Anschauungen übet bie Prophy-lixis, spricht über ben Werth bet verschiedenen Vorbeugemittet und unterwirft die gesundheitSpolizeilichen Maßregeln des StadtmtgistratS, namentlich die DeS-infection und die Senkgritbensrag; feinet Kritik. Zum Schluss- schlägt Dr. K-eSbachet vor, bie Resultate dieser DrScafsion Vonseite deS Vereines bet Aerzle in bet Form einer Resolution auSzusprechen. Dr. Eisl finbet ben Grund zur Entwicklung derartiger Jnfec-tionSkranlheiten in der UnreinUchfeit und in ber Luft, die mit animalischen AuSLünstunze« geschwängert ist; daher haben die Diphterien ihre Brutstätte meist dort, wo viele Menschen und Thiere unter einem Dache zusammengehäuft sind, wo Misthaufen, Aborte und sonstige Ihrerifch: Verwesungen die Luft mit ihren Ausdünstungen verpesten. Bei dem jämmerlichen Zu (lande» unsere« städtischen üaualftylemS, der floaten* artigen Beschaffenheit de» Laibachflusses, dessen Jauchewasser sogar zur Bespritzung der Straßen verwendet wird, und seinen an beiden Ufern offen zutage liegenden AuSwündungen der Unrathäfanäle, müssen sich gesundheitsschädliche Miasmen mehr und mehr verbreiten, abgesehen von den vielen Senkgruben, schmutzigen Winkeln und Höfen, dem Mangel einet ordentlichen Brunnenordnung und ändern öffentlichen Uebelftändcn, gegen welche dringend Abhilfe nöchig wäre. Weiter unterziehen Dr. Eiet und Prof. Balenta die Art und Werfe der DeSinfirietung der Aborte einet scharfen Kritik und bezeichnen selbe als rein illusorisch, dem Zwecke nicht entsprechend. L-tztetet verlangt eine gründ« liche DeSinficierung auch weiterhin, jedoch mit Karbolsäure und weist zugleich darauf hin, daß die schmutzige Leibwäsche noch immer in Ballen gebunden in den Vorhäusern der Gebäude am Platz ganze Tage herumliege, und boß dieser Vorgang stets, namentlich in Zeiten einer Epidemie vollkommen sanität-widrig sei; auch das Änhäusen von Kchricht an dem User der Laibach sei baldigst zu beseitigen. Die von Dr. KeeSbacher beantragte und einstimmig angenommene Resolution empfiehlt einerseits Maß» ; regeln, welche angesichts bet gegenwärtig herrschenden j DiphtetiiiS - Epidemie sofort in» Leben z rin k'iff ttn tltf trcretlfi« Ärofl ent Förk»vg, tlch rhne jcte sywpothischc «ab verpöndnißweckende Jfcclifd}« Mvlivikivvg geschritten, die oDcin urfl (in Xromo wnlh. nob wirkungsvoll erscheinen lüßt. Ink tefcnbufl erscheint .Clara" — nefcentei gefugt eint -sehr nntanlbore und höchst larwiyanle Solle — in ihrer Ehorokterzeichnvng tow Dichter sehr ßiesmüttcr» lich uub für an8 nnllat tehonbell nnb bildet einen ■bet wesentlichsten ronnbtn Punkte bet CiUckcS. Dagegen besitzt dasselbe im starren, von untcualomen Ehrgefühle dnrchdrnngene« „Tischlermeister Anton" ein» »ohrt Perle dramatischer Detailrnalerei. Die neuere bentschr Dromenliteralnr dürfte in der That nur wenige so meisterhaft gelungene, ebensosehr durch die lapidar ische Prägnanz und Kraft be8 sprachlicher, Entbinde», wie bnrch die originelle Liefe nnb «ebonlensülle ihrer kräftigen Sentenzen fesselnde Type an- bcm benlscheo Bürgerstande oufjuroeifen haben, wie biefen wackere» „Meister Anton". @e» banfenlief unb originell in allen feinen Schöpfungen und bie in» kleinste Detail, verschmäh! Hebbel nicht» so sehr al» bie bloße hochtönende Phrase; bie» zeigt sich an deutlichsten eben an biefen seine« „Meister Unten", dem Hauptlrüger be» Stücke», anf besten Zeichnung bei Dichter feine ganze, in biefex Hinsicht allgemein an» erkannte ungewöhnliche Meisterschaft verwendete nnb beffentwillen wahrlich allein schon baS Stück — trotz seiner erwähnten prinzipiellen Schattenseiten — al» rin in vieler Hinsicht intereffante» nnb sehenSwMhe» genannt zu werben verdient. Ebenso schön und markig, wie dieser .Meister Anton" vom Dichter geschrieben, wurde er jedoch auch — wie wir mit nicht genug grrßer Anerkennung hervorheben können — von unserem bewährten Helden, Hrn. Erfurth, zur Darstellung gebracht. 6» war entschieden weitaus die schönste unb hervorragendste Leistung, die wir von ihm bisher zu sehen bekäme» und um so lobenkwerther auch dadurch, vlS dieselbe durch ihre sellst bis in die unbedeutendsten Nuancen nnb Red,Wendungen hinein correcte Anführung von einem rotongegongeccn besonder» fleißige» und gewissenhaften Studium der Rolle zeigte. Auch feiten» der übrigen Mitwirkenden — unter denen wir vor ollem Fra» Ehrfurth (C'aro) unb Hrn. Direktor Kotzky (Leonharb) nennen wüsten — war bie Darstellung eine durchweg« tadellose und verdient unsere Anerkennung im gleiten Motze, wie dieselbe be» brei eben genannten vom Hause selbst schon wieber» holt gespendet wurde. Auch die weniger hervortretenden Rolle» waren durch Frou Blumenthal, Herrn Hegel und Herr» Reidner gut besorgt, wenngleich bie beS letztgenannten durch ihre etwa» allzu leichtfertig» burschikose Färbung wenig zu dem düsteren Örund» tone de» ganzen Stücke» petzt unb daher nicht leicht sympathisch zu gestalte» war. Do» Hau» war gut be-sucht und lohnte die sowohl im Ensemble wie in den Detail» vvrtrifflich einstudierte Lorstellung mit wohlverdientem Beifalle. Wiener Börse vom 3. November. Witterung. Laibach, 4. November. Höhennebel, trübe. Wärme: morgen» 6 Uhr-s- 2 8», nachmittags 2 Uhr + 4 6» C. (1873 + 13 8*, 1872 + 61*) Barometer 744% Millimeter. Da» gestrige Tagesmittel der 88finre + 4-7°, lim 2 1° ltntet dem Normale. Verstorbene. D en 2. N » v em b er. Maria Novak, Ableberswitwe, 86 I., Krakauvorstadl Nr. 23, Entkräftung. Den 3. November. Johann DruHkovic, Kauzlei-dienerskind, 11 Etundr», Gradifchavvi stadt Nr. 30, Schwäche. — Äattjorina jkanezky, Inwohnerin, 78 3-, Livitspital, Lun-genenizttndung. — Pantine Stearal, pens. k. k. Kopellmei-sterrtechter, 8 I., Ärotaumfladt Nr. 77, Scharlach. 74.8: '.7 — Staatsfonds. | »dt 5pnc. Wenle, ep.PsP bto. bto. üst. in Silv. tiefe ton 1864 . . . irfc von )8eo, gen* i'cjc von 18«), 8--I ßremunf*. v. WX tirundcBtl. - Ob) j eicfctobütg. Angats Aelien. 6ug!o»2?anl .... krecitanyatt ... Depofitenbank . . . kScowple. Anstatt . ntoncc»®an! . . Handelsbank.......... ittanonaidank . . . Ccstm. allg. Banl . DcfL Laulgesells. . . Union - Bank . . . kerein-banl.......... ftcrtcfrtSban!....... ÜUöld.S^ahn.... Larl-LndLig-Bahv. . reif. «lifabeth-Bahv. Raif. , Vtaat-bahü .... Südbahn.............. SOfS I 74.85 (HO 2£ II 9 — 108.?5 llS'o'llS. ) 185.— 135 10 fiJot« 79.45 74 45 101. >37.50 “isi— 63. 73 60 86 163 124.75 18.5V 107.50 139.-0 240.25 1V4.W 188. >>4.— 131.5t ,55.2 : 37.75 9i0 63 25 74 987. 195.*-»LV-19.-108 — I4j.i‘ *40 65 195 £0 189 -05.— 135- Pfandbriefe. «eit war» 33g. ilt @ob.»€rtiii. 9» 60 fO.fO blo. in 88 9. ... . 87.60 68- «eltcn. 6. ZD 93 75 tS 90 3ng. ycb..