LmbachtrWMtllltg. HK, ^U l»» M Prä!!» mcrallonspreil: dm Eomplolr »an^i, ^ll' l^^V4 N.1I , ') !'!. n. 5.5«. Fiil'diü^üNcllnu., l!»' H,!U>' »». »>»,«^ ^,. hcilt>!."> >?v, ^!il d«v Post,!N,!N-ft ^', bllliij.ss. 7.5<>, SlNttstln;, li. Novelnbcr Inlertlunogeiiühr vi« 10 Z«Uen: ,mal«»ll., «^.^»F^ iü!!.«ttl^,, ^m. > ji.',so»!l pr.Zcil>: im. ulv., ^ui,,-ili., « ?^«^»? Amtlicher Theil. -de. k nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Culschlicßung vom 15, October d. I. den uut dem Titel lind Charakter cincS Baurathcs bcklcidc-^>l Obcringcnicnr Ferdinand Hölzer zum Obcrban-l'athe für Mühren allcrgnädigst zu ernennen geruht. Oitzkm in. i». Das Handelsministerium hat dic Wiederwahlen dee Valentin Sup an zum Präsidenten und des Johann Ho rat zum Vizepräsidenten der Handels-und Gcwcrbe-lllmmcr in Laibach bestätigt. Nichtaintlicher Theil. In der Nacht uom ^4. ans den 15. October l.I. brach in Untcr-Koschana im Bc^irkc Adelsbcrg ans bis^ ^r unbekannter Veranlassung Fcncr aus, welches in dem Zeiträume uon kaum einer Stunde 24 Häuser saniüit Nebengebäuden mit allen Nahrung und Fnttcr-^näthcn in Asche legte. Bis auf das Vieh haben die Unglücklichen größten-^'ils selbst ihre Kleidungsstücke eingebüßt. Der Gcsammlschadc beträgt an 25.000 si. Von den Abgebrannten haben nnr vier auf cine theilwcisc Scha ^'"uergütung von Seite der Assecuranzanstalt einen "»sprich. Die Nolh ist groß, dcr Winter uor der Thür, Hilfe "Uligcnd nölhig. Zur thcilmeiscn Linderling des Cleuds der Vetrof-^^eu hat das k. k. Laudespräsidium eine Taininlung l^ildcr Beitrüge im ganzen Kronlandc eingeleitet. Es ergeht daher an alle Mensckcufrcnndc der drin-8Ml)e Aufrlif, für die Unglücklichen je nach Kräften ein ^chcrflcin beizutragen. Selbst die geringsten Beiträge werden beim Stadt-'^lNstratc in Laibach und sämmtlichen k. k. Vcz.-Haupt-Mannschaften angenommen. Laibach, am 2i). October 1869. Laibach, 5, November. , Im gallischen Landtag hat die Rcsolutionsdebatte ^°lnic». Die Crucucrung der vorjährigen Resolution, ^ sie ^schlössen werden sollte, bedeutet jedoch noch '^ «u,cn vollständigen Sieg der Ncsolutionisten. Neun-,? llalizischc Rcichsrälhc haben nämlich ihre Mandate ^ ^.,'Ucdcrgclegt n„d sind auch nicht gewillt, trotz der tt ^sion, welche der allgemeine polnische Abgcorduetcu-».,, >n diesem Sinne ansübt, auf ihre Äiandatc ;u ^ 'ächten, um auf Grund des Programms der beding-^..^eschicku,^ wiedergewählt zu werden. Sie erklären, h°>r Landtag, indem er den Antrag SmolkaS verlest"' '^1 lür die Beschickung des Reichsralhes aus-y^chcn. „„h ^^ ^ i,^. iu Folge Ausforderung dc^ >h' lWö, nicht aber dcS allgemeinen polnischen Clubs d k Mandate niederlegen werden. Die gesamnUe Zahl ^ wünschen Abgeordneten im Ncich^rathc beträgt aber i,,^' ""b solange die 1i) sich der Disciplin des allge-^tt/^' ^^linschen Klnbs nicht unterworfen, können die ii^uliomstcn nicht daranf rechnen, ihren letzten Trumpf ^. ^'gcovdnelcnhansc mit gehörigem Aplomb anszu- ^ /^^l' das bevorstehende Concil und die Reform ^ lulholischcn Kirche bringt die ..Prcssc" eine» Arliiel ^llii f ^^ ^'"^ katholischen Geistlichen. Derselbe k^l,s,,''- ^^ß er nnr solche Slimmcu gcr» höre, in dcncu hql! !^ Leben und katholischer Sinn pulsiren. Dcs-^»,^"«ehc cr: ..Der Papst u»d das Concil von ^"ldai "^ "" ^"'k, in dem vicl Wahrcö mit viel dcr //"" netnctct ist; Frohschüinmer ..Zur Würdigung ,^^u»fchlbl>rtcit des Papstes und dcr Kirche" al5 l'er ^,^'>ue»de Picpmcicrci n„d wende sich zu „Reform -^l) '?'^'" Kirche in Haupt uüd Gliedern." Leipzig »>^'^"rl Dunckcr ui,d Hniublot. Der Verfasser hängt kilic m?^ u" s""" Kirche, verehrt und achtet sie als e>»etz "s, ^l- llcberdiec« ist sciüc SlcUung als Mitglied d'e G^""'^lschcn Domcapitcls cine derartig, das; s>el,r„ '^)cn ihm klarer und einschneidender vor Augen k'lchli«^,," einem Agitator, der es mif Umsturz der 'lchli^' "rdnnng, auf Schwächung nnd Lahmlegung ^^ ^csctzc ubgcfchcu hat. !?°!N' dcrnng. das » '"M, daß der römische Stuhl den Erzbi'schöfen und Bischöfen die ihnen zur Verwaltung ihrer Sprcn-gll von recktswegen i>cbnhrcildcn »nd zur heilsamen Veitung derselbe» unentbehrlichen Rcchlc zurückgebe und sich mit de>'. Attributen der höchsten, ihm von Gi'tt zur Cihliltung der kirchlichen Einhcit verliehenen Onvalt regnüge, oder mit audelcn Wc'rte»: Das Concil bc> schlicße die Wicdcrh lstclluiig der früheren Metropolilan^ V^rf^ssnüg. DaS uispiüuglichc ^il.cht der Metropolis»! (Clz-bischöfc), die Wahl der Proviuzial-Bischofe zu lcitcn und zn bestätigen, sie zu weihen und die V.rsctzulig derselben von einem Stuhle ucif dcn audclu zu gcnch-ini^cn, die Bischöfe dcr Proui,»; zn cinein Concil zu berufen nnd den Vorsitz zu führen, ist abhanden .^ctoiw inen. Der Papst hat sich an die Stelle d^r Mcuopo litcn gcsctzt und dic Aulanoluic der Kircheuprovinzen gründlich zerstört. Der Crzkischuf von Sal;bnrg allein besitzt noch die ursprüil,!lich^, Metropolitan - R.chtl, ,ndcm er die Biscköfc von Gurl", S^cüi» nnd Lar>^>ül erucni't, bcsläligt, wciht, ihre i)tcsl^notioi> gcuchnngt nnd die dadurch in Erlediguug gekommcncn Stühle wieder ucsctzt. In Folge der Zeistörung der Autoiwinic der ziilcheuprovlüzeu crfolljtcn die Cillariffe der päpstliche!' )liiu!ien iu die Vciwaltuig d^r Diöc^sen, die lli,gebühr l,cheu Rcseroalfällc (die Beschiälttung dcr Gewalt der Süudclwcrgeblma,), welche die Päpste selbst durch dic Crthciluug dcr Q»mquc>mul ^ Facultälcu beschränken mußten, di^ sogciuuiutcn Rescrvalious-Rechtc, »ämlil-b Fälle, welche der Papst der bischöfliche» Iuiii'diclion entzogen hat, dic manchmal ins Lächerliche lichen, wie das Rccht bei Kahlköpfigkeit während dcr Cclcbiirung d^r heiligen Messe eine P>.rlücke tragen zu dürfen, und als Gcfolgc die zahllosen Dioftensen sse^cn Geld. Wie es jetzt steht, ist »er Bischof nichts anderes, als ein Oelegirter des Papstes. Daher ,st obige These voll-komme» gcrcchlfcrligt. Damit diese Forderung durchdriuge, müsse das Car-dinalscollcgium nach dem Wunsche des Concils von Tricnt aus Männern aller katholischen Nationen zusammengesetzt sein, während bisher die Italiener in demselben das Uebergcwicht behaupten, und daher nie cmc an dcrc Auschauug als die der römischen Curie platzgrcifeu kann. Und doch wären auch andere Anschauungen, insbesondere iu Bezug auf die Ehe gerechtfertigt. Daß eine katholische Che nnanflösbar sei, ist ein so anerkannter Satz der katholischen Kirche, daß daran nichts auszusetzen ist. Die Che, alS Grund- und Eckstein des Familienlebens, des slärki'lcn Gc'ügcS des Staats, ist solch ein Heilig-lhum. dak seine unauflösbare Dauer ganz selbstverständlich ist. Nur die Form dcr Schließung ist, die hier in Betracht kommt, Ob Civilehc. ob in dcr Kirche geschlossene Che? Ueber diese Fragc ist viel Staub aufgcwir-belt wordcu. Niemand kann behaupten, daß eine Zivilehe sobald die Uuauflösbarkcit derselben anerkannt ist, eine kirchlich nngilligc sei. Iu Ländern, wo das Concil von Tricnt nicht vromnlgirt ist, schließe» Katholiken. Protcstautcu, Schismatiker untereinander nnd miteiuan-der eine giltigc Che. ohne Beachtung dcr trioentinisckeu Form. Nun ist Form eben Forin, nie aber dcr Geist. Hiezn kommt, daß nicht der Priester, sondern die Brautleute die Speudcr des Chcsncrainents sind. Dieses, wohl-gcmerkt, ist echt katholische Lehre. Die Anwendung ans die Clvilchc dürfte llnr sein. Writers verwirft der Verfasser die Chcdispcuscu um Geld und befürwortet die Freigebung der Abstincnzgcbote, welche ohnehin nicht durchgeführt werden. Cine weitere Fordcrnng ist Abhaltung dcr Synodal- und Diöecsan-Synodcu. Die Syno-dal-Synodcn sind die Versammlung des Clerus ciucs DccauatcS uutcr Vorsitz des von ihm gewählten Dcchants (denn die Cntzichnug der freien Dcchantswahl ist riu arger Cingriff des kirchlichen Bnrcaukralismuö) und die Vereinigung der Dechantc nntcr dem Vorsitze dcS Bischofs rcpräscntirtc die Diöcesan-Synode. doch beides unter Mitbclhätigung der Laien. In neuester Zeit haben Bisthnmtl-Synodcn staltgefnndcn, in Paderborn unter öffentlichem Seandale. in Vudwcis in stiller Cntnistung. Die Bischöfe ließen einfach vorlesen, was sie beschlossen hatten, nnd dcr Clcrns mußte M- a(^1:lmui,wiwm beistimmen, gerade so wie die Jesuiten die Beschlüsse des allgemeinen Concils sich vorstellen. Der Verfasser fordert, daß die geistliche Bcamtenhcrrschaft aufhöre, welche das Voll gänzlich von jedem positiven Cinflussc auf das kirchliche Lebcu ausgeschlossen und dadurch dcn kirchlichen Gcmeingeist der Laien gelähmt und vernichtet hat. Dcm Verfalle des religiösen Lebens solle kräftig gesteuert werden. Dazu sei aber vor allem eine den Bedürfnissen dcr Gegenwart entsprechende wissenschaftliche Heran- und Wei- terbildung des Clcrus, Abstellung des Seminars- und Einführung des Uniucrsitätsstndinms nöthig. Tüchtige theologische Bildung vor Allem! Nur wenn dic .Kirche cincs Clerus sich crfrcu:n wird, dessen Bildung nach den Aii' forderuugcn dcr Gegenwart eine heilsame und gründliche genannt werden taun, wird sie den vielfach geschwächten nnd Verlornen Cinfluß auf die Menschheit wieder gc-winncn; denn Wissenschaft nud Vilduua. ist Macht und tragt das Nccht uud die Gewähr in sich zu herrschen auf dem Gebiete des Geistes, aber nur hier, nicht anf dem Gebiete des Staates. Die durch oen englischen Dlputirtcn Henry Richard ins Leben gcrufcuc Agitation gegen dcn Militarismus, gegen den bewaffneten Fricdcu und die Absorbi-ruug fast aller Staatseinnahmen durch das Kriegsbudget nimmt größere Dimensionen an. So wurde, wie man der „N. Fr- Pr." aus Oresocn tclcgraphirt, am 3. d. M. auch in der sächsischen Kaimner uon der Fortschrittspartei ein Autrag eingebracht, dcr die Regierung auffordert, ihr Möglichstes zu thun, daß dcr Militär-Aufwand des norddeutschen Buudes vermindert und ciuc Entwaffnung erzielt werde. Bei der gegenwärtigen Zusamimnsetzuug des sächsischen HanscS dcr Abgeordneten ist es nicht unmöglich, daß dieser Antrag augcuommen wird. Auch iu der am 18. d. zusammen' tretenden italienischen Dcputirtcnkammcr soll ein ähnlicher Antrag von der Liukcu eingebracht werden, zufolge der Bemühungen Richards, dcr sich soeben nach Florenz begeben. Dieser Apostel des Friedens ist der Sohn eines Methodisten ^Pfarrers und gegenwärtig 5)6 Jahre alt, Cr fnngirtc eine zeitlang als Geistlicher bei der Marlborongh- (Indepcndcnlcn-) Caftcllc in Southwark, nnd seit 1,^48 ist er Sccretär der Londoner Friedens-gcscllschaft. Im englischen Uutcrhansc vertritt er den Wahlbezirk Mcrtliyr-Tydvil (in dcr Grafschaft Glamorgan). Dnräi sciuc Werke über Wales und Indien ist er auch in litcrarischcu Kreijen bekannt. Zur KMrmsc. Die „Wr. Zta." schreibt.- Wieder sind wir in der Lage. auch einen anderen, als blos dcn Bericht unseres Spccialcorrcspondenten übcr dic Reise Sr. Majestät, und zwar diesmal übcr die Fahrt uou Rustschuk bis Varua und deu Aufenthalt dafclbst benutzen zu löuucn. Wir lassen ihn im Auszüge folgen: „Rustschuts Behörden nnd Bewohner hatten ebenfalls ihr Möglichstes zum würdigen Cmpfaug des Kai» scrs aufgeboten, obwohl die auf sandigen, baumlosen Höhen langgestreckte Stadt, namentlich auf dcr Douau-Scite, zur pittoresken Ausschmückung nicht sonderlich geeignet erscheint. Mau hatte jedoch sciu Bestes gethan. Die im halbmondförmigen Handelshafen vor Anker lie' gcndcn Schiffe, 20 bis !>0 au dcr Zahl, prangten im festlichen FlaMuschmucke, das kleine Ruslschulcr Fort feierte Salutschüsse ab. Als das Schiff, das dcn kaiserlichen Herrn trug, um das Fort eiuc Schwenkung machte, gcwauu das Bild Leben uud Bewegung. Am linken Donau-Ufer mehrere klciuc, erst kürzlich augclom« mcnc Donnn-Kriegsschiffe im vollen Wimpel- und Flag-gcuschmncke, die Matrosen auf den Raacu stehend; wei-tcr erblickte man die im gleichen Schmucke prangenden, schlankgcbanlcn Zollkultcr und die Schleppschiffe der tür-k,scheu Douau-Dampfschisfahrts Gesellschaft. Von hun-dcrlfachcn Hurrahs nnd dröhnenden Kanoncnsalven begrüßt, fnhr die „Sophie" an diefcn Schiffen vorüber und dem ieusciligcn, dcm Rustschukcr Ufer zn. Auch dort waren Schiffe und dic der Donau zugewendeten Häuscrfruutcu geschmückt und unter den letzteren das l. k. Consnlatsgcbüudc besonders bemerkbar. Dic Wappen aller Provinzen nnd Länder des Kai-serstaatcs, die österreichisch-ungarische Flagge und das »chwarzgelbc Banner waren dort in geschmackvoller Dc-coriruug zusammengestellt; eine riesige, fast bis zum Vodcn vom Mast nicdcrhäugcndc österreichisch-ungarische Flagge wurde sieben mal geschwenkt, als dic „Sophie" uorüberfnhr. Auf der Landungöbrücke wurden Sc, l. und k. Majestät unter einem von dcr Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft errichteten schmuckeu Triumphbogen vom Großvczicr, dcm Frciherru v. Prokesch-Osten, dcm aus Bukarest hcrbeigckomiiicucn Ministerpräsidenten Fürst Deinctcr Ghyta, uon Omcr Pascha und den Spitzen der Militär und Civilbchörden erwartet. Cm zahlre,-cheS glänzendes Gefolge hatte sich diesen Würdenträgern ««geschlossen. 1806 Schon vom Vcrdcck des Schiffes herab geruhten Se. Majestät Allcrhöchslihrcn Botschafter anzusprechen, und sodann auf der Landungsbrücke die dargebrachten Glückwünsche entgegenzunehmen. Ein Telegramm Ihrer Majestät dcr Kaiscrm wurde ebenfalls dort überreicht. Als Sc. Majestät den Fuß auf das Land setzten, wurden Allerhöchsdicsclben von zahlreichen Deputationen (Bukarest, Oiurgcwo, Ibraila, Tultscha, Galatz, Rust schuk. unter Führung der rcspcttivcn Consuln), von den in Rustschuk befindlichen Nationalen und dcr Bcvöllcruug mit stürmischen Lebehochs elupfaugcn. Als Sc. Majestät die Reihen der Deputationen passirt hatten, ersuchte dcr Großuczicr, den vom Sultan eigens hicher gesendeten sechsspännigen Hofwagcn zu besteigen. Lcidcr haltc man, schlechtes Wetter befürchtend, einen geschlossenen Wagen gewählt, nnd so war Mancher in der Hoffnung, Sc. Majestät sehen zu können, getäuscht worden. Anch war die Erwartung, das; Sc. Majestät einige Zeit in dem dcr hohen Veranlassung gemäß geschmückten Rcgicruugsgcbäude verweilen nnd noch mehrere Vorstellungen entgegennehmen würden, nicht in Erfüllung gegangen. Se. Majcslät fuhren mit dem Großvczicr sofort zur Eisenbahn nntcr dcn Zuru fen der Menge uud dcn Klängen dcr Voltshymnc, welche von einer Militärmusitbande aus Tultscha, freilich un' ter stark linkischer Beimischung, gespielt wurde. Zu beiden Seiten der Hofcquipagc ritten dcr k, k. General-consul Ritter v. Wolfarth nnd ein Adjutant des Sultans. Dic Begleitung folgte in bereitstchendcn Wägen. Der Wagcnzug passirlc zunächst eine Ehrenpforte, an der rechts dic bulgarische Schuljugend, geführt von mehreren Geistlichcn, links dic türkische, nnlcr der Obhut von ImamS ni'd Chodschas, alifgcstellt wor. Die letztere stach durch dic Mangclhaftigtcit ihrer Bekleidung schr unvortheilhast gegen dic erstere ub. Zwischen jubelnden Volksmassen, schön dccorirtcn Häusern, neu uniformirttn, Spalier dildcndcn Truppen gelangte der Wagen zu einem von den österreichisch' ungarischen, in Rustschut wohnenden Nalioimlcn crrich-tetcn prachloollen Trinmphbogcn; überragt war er von dem t^isnlichl'n Wappen und der Inschrift: Vivl^t ^lu,ll0l80U3 ^086i)1iU8 MMII8; zu beiden Seiten sah man in Medaillons denselben Zuruf in deutscher und ungarischer Sprache. Die österreichisch-ungarischen Nationalen und weiß gekleidete, Blumensträuße haltende Mädchen waren zu bcidcn Seiten aufgestellt. Der Eisenbahnhof bot ebenfalls cin buntes, lebensvolles Bild. Tlutische und bulgarische Gcuöltcrung im Festgewande, Truppcu in Paradeuniform, die cigcnlhüm-liche, dcn luitionalen Bauten angepaßte Decoriruüg, der fcltsamc 5tlang dcr türkischen Militärsiguale, bei denen die Pfeifchen eine herrageudc Rolle spielen, die auf siebenbürgischcu Pferden sich tummelnde türkische Caual lcrie, alles daS gab der Sceuc einen cbcu so urigiucllen als anziehenden Charakter. Für jeden zur Aufwartung Zugelassenen hatten Sc. Majestät huldreiche Worte. (Der Correspondent erwähnt hier der bereits im gestrigen Mcndblattc geschilderten Uebcrrcichung dcr Denk-münzm. welche die östcrr. Natioualen dcr Provinz prägen ließen, und des Segens, den dcr greise Rabbiner der spaniolischcn, vom Ritter o. Wolfarth geführten Iu-dengemeinde dem Monarchen spendete.) Wohlwollendst erkundigten sich Sc. Majestät nach dem Gedeihen dcr österreichisch - ungarischen Eolonic in Nustschuk, nach dcn ihr zu Gebote stehenden Gildungs anstalten und nach dcm Gange ihrer gewerblichen und commercicllcn Thätigkeit. Auch die vom Gcueralconsul Ritter v. Zulauf geführte Deputation aus Bukarest und Giurgcwo hatte dic Ehrc, sich Sr. Majestät huldigend nahen zu dürfen. Nach drciviertclstündigcm Aufenthalte wurden vor dem Besteigen des Waggons die rumänischen Würdenträger von Sr. Majestät allcrgnädigst entlassen. Die kleine Tochter eines Tiroler WirthcS hatte das Glück, noch im letztcn Momente Sr. Majestät einen Blumenstrauß überreichen zu dürfen, bevor dcr abgehende Eisenbahnzug sich in Bewegung setzte." Eincm Berichte über die Eiscnbahnfahrt nach Aarna uud die Einschiffung auf die großhcrrlichc Jacht „Sultanieh" entnehmen wir folgende Einzcln-heitcn: „Sechs Stunden, von 11 Uhr Vormittags bis Nachmittags 5) Uhr, danerte die Fahrt von Nustschuk nach Varna, Dic Bahn erfreut sich eben keines son» dcrlichcn NufcS; schlechter Unterbau, scharfe Curven, unachlsamc Wächter sind dir Factoren, die in früherer Zeit häufig zu Unfällen Anlaß gegeben haben. Dcr Umstand, daß in dcr unmittelbaren Nähe dcr nncinge-fricdctcn Bahu Büssclhccrdcn weiden nnd nicht selten ein solcher Hörncrlräger sich bcifallcn läßt, der locomotive die Spitze bieten zu wollen, trägt ebenfalls nicht sonderlich zur Erhöhung dcr Sicherheit bei, da dic ambulanten Wächter bci weitem uichl zur Abhaltung dcr Thiere ausreichen. Für die Kaiscrrcisc waren jedoch ganz besondere Vorkehrungen getroffen worden. Bauern mit Flinten, Pistolen, HandscharS oder auch nur Knütteln versehen, waren längs der ganzen Linie aufgestellt, um die Büffel in der nöthigen Entfernung zu H.Utcri. In aufsteigender Richtung ging es von der Donau aufwärts ins Hochland zwischen ziemlich gut bebauten Feldern vorwärts; in dcr Ferne gewahrte man nette bulgarische Dörfer, die malerisch gelegene Stadt Nasgrad und Schumla, wohin eine Landstraße von der Bahn ans führt. An dcr Bahn fclbst stehen nur wenige Häuscr und schr primitiu ^dautc, jetzt aufgegebene Gctrcidemagazinc. Nichtsdestoweniger waren diesc hervorragenden Puuttc so wie dic Bahnhöfe von dcr aus allen Ecken uud Enden hcrbcigcströmtcn Bevölkerung als cbcn so viele Observatorien bcnüht, um des Kaisers ansichtig werden zu können. Männer, Weiber und Kinder stic gcu auf Dächer, Balken uud Einfriedungen; sic warcn mitunlcr wohl auch bis dicht an die Waggons vorgeschritten ; dabei gelangten charakteristische Eigenthümlich-keilen dl,r Orientalen znr Beobachtung; Ruhe, würdrr^llc Haltung, Schweigsamkeit ln'ßen die vielfach bewaffneten Massen beinahe unlicimlich rischciiun; nur an den stier blickenden Augen konnlc ni.i:, die Spannung erkennen, mit dcr die Moslems dcm für sic so ungewöhnlichen Schauspiel cutgcgcnsnhen. Vorzugsweise sollen ihnen dic ungarischen Uniformen gefallen haben, während sie dcn österreichischen Ci-mlunisormc'! um so weniger Geschmack abgewinnen konnten, als sie sich neben den mit schweren Goldstickereien überladenen Anzügen dcr türkischen Würdenträger allerdings sehr bescheiden ausnahmcu. Wir hatten dic Hälfte des Weges zurückgelegt, als wir auf freiem Felde, in einer baumlosen Einöde drei großhcrrlichc Zelte erblickten, neben denen ein Bataillon türkischer Infanterie campirtc. Dcr Zug hielt, Se. Majestät verließen dcn Waggon uud licßcu dic kräftigen, gut genährten nnd cincxcrcirten Truppen mehrere Evolutionen vornehmen. Naschen Schrilles — behäbige türkische Würdcuträgcr hattcn Mühe, in dcr vorgeschriebenen Nähc zu blcibcu — wechselten Sc. Majestät den Standort, die Bewegungen der Truppcu mit Iutcrcsse und prüfenden Auges ucrfolgeud. Im zweiten Zelte wurde eine Eollation ciugenom' men. Dic Tafel war mit prachtvollem Goldgeschirr bedeckt, ernst dareinschauende Scraildiencr scrvirten, ohne auch nur einen Laut über dic Lippen zu briugcn; nach» dem die Tafcl aufgchobcu war, wurden kurze, mit löst-lichcm Tabak gefüllte Tschibuks gereicht, aus denen man im Freien ranchte. Schcitcmczik, so heißt dcr Ort, an dem gerastet worden war, wurde nun verlassen und dic sich senkende Bahn durchzog wirklich rcizcnde Thäler, dic mannigfache Abwechsluug boten. Das in einem schmalen Thalc gclcgcuc, von Bulgaren und Türken bnnt durcheinander bewohnte Städtchen Prauadi wird seiner ganzen Länge nach l)on dcr Eisenbahn durchschnitten. AuS Häusern und Hüttcn kommend, hatte sich die Mcngc in stiller, würdiger Haltung längs der Bahn aufgestellt, gierige Blicke nach dcn Fenstern des mit SturmcScile dahinsauscnden Trains entsendend. Ein Wort über die seltsame Gestaltung dcr daS Thal ciufasfcnden Ausläufer deS klcincu Balkan. Dic Bergwände gleichen bald Zinnen, Zacken und Wäuden mit fcnsterartia.cn Oeffnungcn, wic Nuincn alter Burgen anzuschauen; bald sind es wieder Tafelberge, dcreu horizontale Hochplattc die theilwcifc verwitterte Berglehne überragt. Eine Stunde von Varna bcginnt Moor uud Sumpf; die Bahn ist zu beiden Seiten von mehrere Klafter hohem Schilsrohr eingerahmt. Unabsehbare Schaarcn von Sumpfvögeln nisten hier und wol-kcnartig erheben sich die Schwärme vor dcr hcranbrau-scndcn Locomotive. Im Osten taucht das an einem Bcrgvorsprung liegende Varna auf uud in weiter Ferne glitzert der Meeresspiegel, das Schwarze Meer. Tausende von Lampen erglänzten in dcr Vahnhalle Varna's, dazwischen lcnchtctcn farbige Ballons, überragt von einer im Brillantfcucr strahlenden Kaiserkrone. Dic Behörden nnd Notabilitäten dcr Stadt, daS Con-sularcorps und weiter rückwärts dic Bcvöltcruug harr-teu hicr der Aukunft Sr. Majestät, dcu kaiserlichen Herrn mit jubelndem Zuruf empfangend. Se. Majestät geruhten, sich hicr einzelne Würdenträger vorstellen zu lassen, die Melduug von dcr Anwesenheit dcr kaiserlichen Flottille unter Führung des Viccadmirals u, Tcgetthoff entgegenzunehmen, den Ge-ncralconsnl Ritter v. Wolfarth mit huldreichen Worten zn entlassen, in einer aus Eoustautinoftcl hichcrgcschickten großhcrrlichcn Equipage durch die glänzend beleuchteten Straßen, uutcr vielen Ehrenpforten, deren cinc von dcn österreichisch-ungarischen 'Nationalen errichtet war. nach dcm Landungsplätze zu fahren und dort nntcr dem Don-ncr dcr Ocschützsalvcn sich an Bord dcr ^acht „Sultanich" zu begeben. welche Sr. Majestät vom Paoischah zur Verfügung gestellt worden war. Im Hafen war eine feenhafte Beleuchtung veranstaltet; die Fcstungsmaucrn erglänzten in langen Reihen von Pcchfackcln, gewaltige Raketen und Schwärmer zischten und prasselten durch die Luft, die im Hafen ankernden Schiffe waren von Licht nnd Glut ebenfalls übergösse» und über all' dem prangte dcr mit Millionen Sternen besäete Nachthinuncl, während die von teinem Windhauch bewegte Meeresfläche dic leuchtenden Bilder im Spiegelbild wiedergab. Um 10 Uhr Abends ging die „Sultanieh", den Kaiser an Bord, in See." Zur Pester Handelskrift schreibt die „Morgpst." : Die Getreideausfuhr hatte eine bis dahin uubckauntc Geldfüllc ius Laud gedacht. So-fort verstieg man fich zu den fabelhaftesten Project«.'». Dic Straßenbahn in Pcst hatte einen uuerwartctcu Er-folg; einige Dampfmühlcn zahlten gute Proccnlc und namentlich mchrcrc Sparcasscii lieferten dcn Attionäre» uuglaublichc Dividenden. Das genügte, um den Schwill del vollends auf dic Spitze zu treiben. Das kleinste Un-tcruehmcn mußtc dcn Vorwand zu einer Aktiengesellschaft dielen. Es wurden Directorcu mit hohcn Gehalten, Ver-waltnngsräthc u. f. w. angestellt nnd dabei hielt man dic Zukunft für vollständig gesichert. Än eine Berechnung dcr Rentabilität wurde da uicht gedacht. Was die Errichtung von Actiengcscllschaftcu betrifft, fo war Pcst langc Zcit vor Wicn im Vorsprungc. So weit verlaß-lichc Daten vorlicgcn, gibt cs in Pest-Ofen allein 109 conccssionirler uud im Betriebe stehender Acticngcscll-schaften mit cincm Nominalcapitalc von 282 Millionen Gnldcn, worauf augeblich 164 Millioucu eingezahlt find. Dic Pcstcr, welche in allen Stücken dcn Wiener übertreffen wollten, griffen nach den absonderlichsten Industriezweigen, um schnell rcich zu werden uud nebenbei eine Wclthandclsstadt zu erschaffen. Mau findet nnler dcu dortigcu Actiengcscllschaftcn wahrhaft bizarre Fir-" men Beispielsweise erwähnen wir dcr Borstcnvich-Ma-stungö-, Fett- uud Flcischwaarcn'Vorschnßgescllschaft, der Schafwoll-Wasch- uud EommissionS - Acticngcscllschaft, dcr Spiclkartcn-Acticngescllschaft :c. Man crinncrt sich unwillkürlich an jcnc Acticnfabritation, wie fic vor bei' läufig 15>0 Jahren in England in großartigstem Maß' stabc cultiuirt wurde. Da gab cs „Äctien auf den Mis' sissipi" uud endlich, da alle Namen bcrcitS erschöpft waren, „Acticn" ohnc einen bcstimmten Zweck. Wir ge' stehen g^rnc zu, auch bei uns ist manche überflüssige Schöpfung zu Tage getreten, alier gegen den gesunden Menschenverstand ist nicht gesündigt, auf dic Taschen der Actionärc ist nicht speculirt worden, Bci uns war man wenigstens formell vom redliche" Willen bcscclt, ctwaS Gutes zu fchaffcn und zu fördern-Iu Pcst aber war iu deu meisten Fällcn nichts als dcr schnöde Gewinn maßgebend. Allerdings gibt cs in Pcst selbst unter dcn neueu Acticngcsellschaftcn einige, wclchc Anspruch auf Solidität machen dnrfcn; diese wcrdcn fortbestehen und ihren Actionären einen anstä"" digcn Gewinn bringen. — Jene abcr, welche dicS nichl können, wcrdcn cbcnso schnell verschwinden, als sie ge-tommcu. Dic ungarischen Minister, wclchc sclbst unter den Verwaltungsräthcn solider Vcrsichcrungsgcsel^ schaftcn fuugircu, wcrdcn schwerlich dulden, daß ein Actienunweseu sich breit mache, welches cincn düstcn" Schlagschatten auf die ungarischen Finanzzuständc wir"-Dcr Rückschlag kam uud daS capitalarinc Ungarn müli'^ ihn vicl stärker fühlen als Wien. Wenn nicht Mo tänscht, so befindet sich Ungarn am Vorabende einer crnstcn Handclstrisc. Die Ereignijsc in Jalmatien. Ans Wicn schreibt man dcr „Tr. Zta." : ^" Brigadier — cr führt dic Regimenter Rcifchach und ^! in Wien, im dänifchcn Kricgc war cr Oberst des Ncg mentS Holstein — Generalmajor Graf AucrSpcra ^ unter fcincn Befehlen zunächst li Infantcric'Rcgi>nc'u ' das Kaiscrjägcr.Regimcnt, 4 Feldjaan-Bataillonc " die entsprechende Zahl von Gcbirgsbattcricn auf Kriegsfuß, der demnächst hergestellt sein wird -^ ^ einzige Compagnie anf dcm Kriegsfuß ist so start, nach dcm gegenwärtigen Mannschaftsstandc zwei ^ ,^ Bataillone — in cincr Gcsammtslärkc von 30.A^ 9"^n Dic Truppcu werden, wic ich höre, mit transport" ^ ^ Gußciscn-Blockhäuscru (nach amerikanischem M"'^ ^^ 20 Mann fassend, ausgerüstet uud diesc BlocNI^ nach Maßgabe dcs Vorrücken« auf dcm occupirten ^ rain aufgestellt. — Der Fürst von Montenegro '»1^ ohnc Zweifel aus lriftigcu Gründen, seine entlM^ Rolle diesmal ernst zu nehmen. Er hat sich ^'^^!c' nehmen nach erboten, r>cm Vertreter dcr laiscrl- .,^t rung persönlich die Zusichcrung dcr strengsten M"^ ^, zu wiederholen und demselben dcn Charakter " .,^,, Umfang der dicsfalls getroffenen Anordnungen legen. .^.^ a»^ Major u. Kodolic, bekannt durch feine V".^ i„ Mexico, welcher nach dcr Katastrophe von Qncrc ,^,^ österreichische Dicnstc riicklchrtc, sodann vom -" ^ci» rium dcr englischen Expedition in Abyssimcn ^^tiil' war, im lctzlcn Sommer abcr die französische" ' ^^,ch Lager besuchte, ist dieser Tage in hohem Aus""!, Cattaro abgereist. ______<^^ Oesterreich. ,) Wien. :z. November. (Parlamentär'!^,^ Im Landtage in Trieft ist mnerdingS d,c v' ^^ ^a forstvereine :c. angeregte Aufhebung der um 1867 men NIlitto ci'^IdorkFFio bekannten Gebühr als drin-ncnd wünschenswcrth bezeichnet worden. Wie die „Ocsterr. 6on." mcldct. ist ein dicsc Aufhebung betreffender Ge-sthclttwurf zur verfassungsmäßigen Behandlung bereits vorbereitet. Pest, Z. ?tovember. (In der gestrigen Con-'srenz der Dcak-Partei) erklärte der Finanzmi-'ustcr bezüglich des Verhältnisses Ungarns zn der Na-t'onalbanf, daß seiner Ansicht nach die Anerkennung des ^uülpriliilegiums bis zum Jahre 1876 gegen eine ent-Iprcchriid höhere Dotirung zweckmäßig sei. Der Finanz-Minister wird heute im Nntcrhansc den Antrag stellen, ^»c Parlamentarische Enqu^tccommisslln niit dcr Prüfung "lr Äantfrage zu betrauen. Ausland. Verlin, 3. November. (Der Finanzmini->lcr) wird nach crfolqtcr Verständigung innerhalb der ^laatöregiernng dcm Abgeordnctcnhausc uuvcrwcilt die ^warteten Mitlhciluugcn machen. Die Veralhung des ^lats wird voraussichtlich am 4. d. M. wieder aufgc-^inmcn werden. Das Uutcrrichlsgcsctz, welches nach dcm ^»twurfc des Eultusminislcriums vom Staatsministcr 8tt,cl>migt wurde, wird nach ertheilter königlicher Ermächtigung uuvcrwcilt dcm Abgeordnetenhaus«: vorgelegt lvcrden. Verlin, 3. November. (Bismarck. — Die Schlcswiaer.) Die „Kreuz.-Ztg." erklärt die Gc-Uichtc übcr die in den nächsten Tagen bevorstehende Rück-«hr des Grafen Bismarck als völlig unbegründet — Die UM der Ucbcrrcichung der dänischen Adresse beauftragten "ord-Schlcswigcr haben bei dem Könige keine Audienz ^'hatten und wurde die Adresse dcm Minister des In-""n überreicht. ^- (Sitzungdes Abgeordnetenhauses.) "^ Petition des Berliner Arbeitervereines auf Einfüh-^>l>g des allgemeinen gleichen Wahlrechtes für alle po-Mchru und Commnnalwahlcn wurde übcr Antrag der "lesbczüglichcu Commission durch den Uebcrgang zur Tagesordnung erledigt. Madrid. 2. November. (DaS Ministerium ^'nd die Cortes.) Topetc hat drei Mal seine Ent-^ssung gegeben, Der Regent hat dieselbe nicht angekommen. In der Sitzung der Cortes erklärte Prim, "^ er die vacanten Portefeuilles einflußreichen Unio-^lcn angeboten habe, die dieselben jedoch ablehnten, ^ilil bemerkte bei diesem Anlasse, daß, wenn Topctc ^uf seiner Demission bestanden hätte, er (Prim) das ^lMistcrium würde verlassen haben. Er erklärte weiter, daß tllie Eintracht der drei Parteien angesichts der Schwic-Mcit der zu lösenden Probleme unerläßlich sei. Rios ^°sas und Ardanaz erklärten, daß die Union das Mi-"Xerium unterstützen werde, wcnn dieses die Constitntion '^knge beobachtet. Das Eiscnbahngcsctz wurde ange- nommen. Der Belagerungszustand wird wahrscheinlich noch vor der Monarchcuwnhl aufgehoben werden. 5)2 Republikaner sollen dann wieder in die Eurtes eintreten. Die Candioatur des Herzogs von Gcnna hat uutcr den Cortcsmitgliedcrn abermals vier Anhänger gewonnen; im ganzen zählt dieselbe jetzt 132 Anhänger. HMSneuWeitell. — (Strike in Trieft.) Wieder „Ossew.tr." meldet, wurden die vorgestern erwähnten Verhaftungen deshalb vorgenommen, weil die Betreffenden andere Arbeiter zwingen wollten, ihrem Beispiele zn folgen und dadurch die Anstalten, welchen sie angehören, zur Vermindcrnng der Arbeitsstunden nnd Erhöhung des Lohnes zu nöthigen. Die Zahl der wegen der Arbeitseinstellungen Verhafteten beträgt 120. Vorgestern um tt Uhr Abends wurde in der Nähe der Wcrftc Tonello von einer Patrouille ein dem dunigen Arsenale angehörigcr Mechaniker, Namens Josef Trost, mit zwei Wnnden, einer im Gesicht und einer zweiten, tödtlichen an der Kehle, aufgefunden. Er wurde in das Spital gebracht, wo er in der Nacht gestorben sein soll. — (Der heftige S no ost stürm), welcher vom! Abende des 26. bis zum Abende des 2«, October an der! istrianischcn Küste wüthete und überdies eine heftige Bo'e^ aus West durch anderthalb Ctnndeu, haben im Hafen von^ Roviguo nicht unbedeutende Schäden bewirkt. Die im Hafen befindlichen Fahrzeuge hatten zwar, Dank ihrer rechtzeitigen gntcn Vertonung nnd den Anstrengungen der Schisfslente nnd Hafeupilotcn, keine nennenswerthen Nachtheile zu erleiden; die Baulichkeiten aber litteu nicht wenig. Die über den Kai hinweg auf die westliche Facade des Hafenamtsgebäudes eindringenden Sturzwellen brachen das Thor ein, welches mit Mühe wieder aufgerichtet nnd vun innen gestützt werden mußte, um ein weiteres Eindringen des Wassers in größeren Massen hiutanzuhalten, Der Steinwurf vor dem Molo wurde znm großen Theile auseinander geworfen und der Molo selbst, sowohl an seiner Oberfläche als am Gelände, an der Wölbung des Dnrchlasscs und an der Stirnseite beschädigt. Auch der kleine Molo im Hafen von Valdiborra erlitt einigen Schaden, indem die Seitcnmaneru nm einen Zoll wichen und die ganze Pflasterung sich senkte. Das Boot des Leuchtthurmes vcn S. Giovanni in Pelago wurde gänzlich zertrümmert, ein Boot des Hafenamtes in Novigno beschädigt. '— (Erdbeben.) In der Nacht vom 1. auf den 2. d. haben sich >oie iu Frankfurt so anch in Darmstadt die Erderschütternngen wiederholt; in Stuttgart wurde in derselbe» Nacht 8 Minnlcn vor 12 Uhr ein leichter Erdstoß vun etwa einer Secunde Dauer mit zwei Bewegungs-wellcn, scheinbar von Ost nach West, beobachtet. — (Verblüffende Kühnheit.) Ein Diebstahl von unerhörter Frechheit ist am Nachmittage des 30. October in Brüssel verübt worden, und zwar in einer Straße, wo beständig der größte Verkehr ist und wo die Gasbe-' leuchtung beinahe Tageshellc verbreitet. Mit einem großen Pflastersteine wurde um halb 6 Uhr das Schaufenster des Geldwcchsclgcschäftes Uytborck, Montague de la Cour 74, eingeworfen und mit geschickter Hand durch die dadurch entstandene Oefsnung eiu Päckchen von zwanzig belgischen Tausend - Francs - Ailleten entwendet. Die Ueberraschung war so groß, daß Niemand den Dieb verfolgte, der dnrch eine Seitenstraße davunlief. Das Haus Uytborck hat eine Belohnung von 25 Percent demjenigen versprochen, der die ganze Summe oder einen Theil derselben wicdcrschafft. — (Aufruf.) In Folge der im Süden Dalmatiens eingetretenen Ereignisse hat der österreichische Hilfs-vcrein es für seine Pflicht angeschen, eine beträchtliche Sendung von Gegenständen, welche zur Erleichterung der Lage der dort befindlichen Verwundeten dieuen sullen, nach dem Kampfplatze abgehen zu lassen. Der Hilfsvercin bringt dies mit dem Bemerken znr öffentlichen Kenntniß, daß er bereit ist, portofrei eingesandte Gaben an Geld und geeigneten Gegenständen für dic in Dalmaticn kämpfendcn Truppen zn schleuniger Beförderung an ihre Bestimmung zn übernehmen. Insbesondere wären Leibbinden und sogenannte Pulswärmer oder Hanostntzeln erwünscht, deren Anfer-lignng und Ucberlasfnng der Hilssvercin insbesondere den, weiblichen Theile der Bevölkernng ans Herz legt. Alle ihm zugewendeten Gabe» wird der Hilfsvcrciu in seinem Ge-sch'ästslocale, Wien, Stadt, Herrcngasse Nr. 7, täglich von 10 bis 2 Uhr dankend übernehmen und die Namen der mildthätigen Geber zur allgemeinen Kenntniß bringen. — (A n onyme Wohlthäte r.) In wenigen Ländern ist der Gegensatz zwischen Armuth und Reichthum ein schrofferer als in England, aber auch nnr in wenigen ist die Privat-Wohtthätigkeit eine so ausgedehnte. Su enthalten die Londoner Blätter seit Anfang der Woche die folgende Liste von Schenkungen, deren Geber ihre Namen hinter Anfangsbuchstaben verbergen: N. G. ')). 1000 Pfd. St. für das Hospital für Unheilbare; E. M. K. 1000 Pfd. St. für die Armcnschnlen in Newport Market; C. D. W. 1000 Pfd. Et. für das Londoner Hofpital für kranke Kinder; T. W. D. 1000 Pfd. St. für die nationalen Rettungsboote, nnd P. P. W. 1000 Pfd. St. für das Norih London Hospital. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß die Hoffnungen ans ein Wiederaufkommen des Menschenfreundes Peabudy nur fehr fchwache sind. H ocales. — (Polizei beri cht.) Der Verzehrungssteuer-Auffeher I. W. wurde am 24. v. M. Nachts zwischen 12 und 1 Uhr von drei ans einem Wirthshausc in der Pu-lanavorstadt gekommenen Burschen mißhandelt, und als er entlief, verlor cr seinen Mantel und die Mütze, welche Effecten von den Burschen entwendet wurden. Die Ge-richtsbchördc wnrdc hicvon in Kenntniß gesetzt. — Am 31. v. M. Morgens bemerkte der Knecht M. I. in der Franziökauerkirche an dem Knechte A. N. aus Tcrsain <>s Wm die Götter hassen, den machm sie zum — ^^ttdircctor, könnte wohl jenes geplagte Mitglied '^cs Theater«Consortiums ausrufen, welches mit <>/^l,nenswerther Selbstverleugnung die Mühen der l,!^erltitung auf sich genommen hat. Jeder unpar-^'!che Theaterfreund wird gestehen müssen, daß das c°l>sortium, welches nns vor den, grauenhaften Schick-slrll ^"^ thcatcrloscn Saison bewahrt Hal, durch Hcr-ß ^"g einer fplcndiden äußern Ausstattung und durch ^.'^girnug ciucs, manche tüchtige Kraft umfassende ej^^lpnsonalcS Alles gethan Hit, um die Saison zu sick^ ^ auimirtestcn zu Malten. Auch jede allfällig ^ .Agende Lücke wird schnellstens ausgefüllt, und eö tz... ^ leine Kosten gescheut, um ein entsprechendes >eiublc herzustellen. Demuugcachtct hat die Unter-lückt^'^ "'^ Hindernissen zu kämpfen, die sic wahrlich ^ ^rhcrsehen konnte. Sie gewinnt z. B. einen erste» ^ ku und Liebhaber, dcn angenehme Ingenderinnc-M^"' wie er uns selbst in scincr Selbstbiographie tcii,^^ ""^ Laibach zurückführten und der, wie cr sm,l, ^ ^ andern Wunsch hegt, als hier noch einmal alle ^ull al^ seines reichen Kllnstlerlebens, seine bcstcu "" U"s uoizusnhrcn. cr in ^ Titzen thaler kommt, sieht und siegt, wie hinni"^ zu siegen gewohnt war, aber wir haben zwar ^co Vergnügen, ihm im Parterre incognito zu stets "' ""H '" ben Logen sehen wir ihn oft als ^llei>^?' Ncschcnen. Ostreichen Gesellschafter ocbutirc». ^l! v> s Ncmigt lins nicht, das genügt insbesondere >tilt I- ," Verehrerinnen nicht, welche Hrn. Titzenthalcr ist eg ^"t unter dcm Publicum erworbeu. Für dicsc zu h./?^ höchst uuaugcnchm, wcnn eine Vorstellung, "ogc r.s . ^ sckon mehrere Fauteuils besetzt oder die ^>lscin« '" ^"^"' p^l^'ch wegen eingetretenen Un-Uneili l- ""lcrblciben muß, und wir entsprechen gewiß ^»nsch U't gefühlten Bedürfnisse, wcnn wir hier dcn 5li seh//^'p"chcu, Herrn Titzenlhalcr öfter anflrctcn l^btheil' ^ "^"" ^'^ unbestreitbare persüulichc Bc-^lxt,^ ""scrcs geschützten Gastes, sondcru auch die spiel ok ^^ ^6 Nepcrtoir, welches uns auch Schau^ ^iinnt .^ lcincrcs Eouvcrsaliousstück bieten soll, bc-"ns hiczu, denn unter solchen Umständen ent- stehen höchst bedauerliche Störuugen, welche auf die ganze Gcstaltuug der Saison und in nicht weniger empfindlicher Weise auf die Easscucinnahmc, und oc-kanntlich ist dic Cassc für jedc Uutcrnchmung der empfindlichste Stimmungsbarometer, zurückwirken. Eine befriedigende Beantwortung dieser unserer Interpellation wünschen wir in einer dcr nächsten Theater-sitzungcn. Inzwischen sind wir aber in dcr angenehmen Vage, einem werthen Pudlicum, das gestern, ausweichen Orüuden wissen wir nicht, das Theater nicht bcsnchl hat, mitzutheilen, daß Frl. Elisc Kottann gestern Abends in Worttils geistvollem Vuslspicl: „Ein Kuß" als naive Liebhaberin schr glücklich dedntirt hat. U,»scrc Leser haben in dein Pseudonym sicher schon unsern geschätzten Mitarbeiter, Frcgattcncapitän v. Littrow erkannt, die frische tZecmanuSweisc, dcr weltmännische Ton, dcr nugezwungcue Witz, der in der kleinen Dichtung herrscht, heimeln ja, uus Alle, die wir den Verfasser im Salon oder ans d>er Bühne kennen zu lernen Gelegen hcit hatten, so bekannt an. Er hat diesmal ciu bekanntes Moliu sehr glücklich verarbeitet, welches durch die einnehmende Persönlichkeit, daö dcgagirte frische Spiel dcr Debütantin, unterstützt von dcn bewährten Kräften der Hcrrcn Moscr (^Onkcl) uud Müller (Marincofficier Nooctt) zur vollsten Geltung gebracht wurde. Ein Brummbär von einem alten Seemann-Onkel (Hcrr Moscr) macht die Einwilligung zu dcr Heirat seiner niedlichen Nichte (Frl. Kottann) mit dcm Vetter Robert (Hcrr Müller) davon abhängig, daß die kleine Verliebte ihren Verlobten (Robert) so kalt empfangen soll, daß ihm niht einmal das Eousiusrccht, cin einfacher Kuß zur Begrüßung, gestattet soll. Gelinge dcr kleinen Tngcndhcld'.n diese Entsagung, so soll sie ihn habcu, im entgegcugc's Geschichte" dot. dc,n wir keinen besonderen Geschmack cwa.ewlnncn können, obwohl Fräulein Bundy und Hr. Szalal) ihr Möglichstes lhaten und auch öfter applauoirl wnrdcn. Da dicses Feuilleton nun cimual dcm Thcater gchört, unserem ncntralcn >^csclli-geu Aodcn, so erinnern wir uns, daß wir noch cinc Pflicht zn erfüllen haben, nnd dicsc ist. daö Benefiz einrs Sängers anzuzeigen, den das kunstsinnige Laibachcr Publicum seit einer Reihe von Jahre» zn ftiucu Lieb« liugen zählt nnd welchem es viele gcnußieichc Abende zn danken hat. Hcrr Ander führt uns nächsten Mou-lag zu seinem Bcuefiz die „Nachtwandlerin" uor. Äcl> liui, dcr feinem Vatrrlnndc und dcr Kunst zu früh entrissene nationale Tondichter Italiens, hat Werte hinterlassen, welche, wie gewisse Waaren, dnrch daö Liegen nn>- an Güle zu gewinnen liat»cn. Welche Fülle von ElMattcristit liegt in seinen Opcrngcstalten, sic bieten so rccht dcr Individualität des Sängers dcn dankbarsten Spielraum, sein? dramatisch.musikalische Begabung iu dcr lebensvollen Durchdringung dieser Uumssc z» tielhä-ligcn, nnd dicsc Eigenheit des scelcuuollcn, echt drama' tischen Beitrags ist Hcrrn Audcr in dcsundclein Maße cigeu. Wir glauben "daher dcm anch als Qperill-cMcnr verdienstlichen Äcnefi;ian!cn ciu volles HauS wohl in Anösicht stellen zu dürfei,. 1868 eine Hose und ein Nöckcl, welche ihm vor ungefähr zwei Monaten am Moraste von einem Wagen entwendet wurden. N. wurde angchaltcu, ist deS Dicbstahls geständig und wurde der Elraflichörde eingeliefert. — Am 1.' dieses Monates Nachts um :'» Uhr trafen zwei Wachmänner einen bespannten Confortabel aufsichtslos durch die Kochgasse fahren. Die Wachmänner hielten die Pferde an, fiihrtcn den Wagen weiter, als plötzlich dev Knecht A. U., dem dcr Wagen gehörte, nachgelaufen kam. Als er um seinen Namen und oic Wagcnmnmner befragt wurde, wollte er diese nicht angeben, benahm sich grob gegen die Wach-mänucr und wicdcrschlc sich der darauf vorgenommenen Arrettrung thätlich. Derselbe wurde in strafgerichlliche Untersuchung gezogen. — Der Bettler F. S. aus Iggdorf wurde am 1. d. M. Abends vor dem Theater wegen Lärmens im berauschten Zustande von zwei Wachmännern angehalten, derselbe beschimpfte die Wache während dcr Arretirung uud wurde deshalb dem Strafgerichte eingeliefert. — Im Handluugsgewölbe des H. Z. entwendete am 3. d. Morgens die Bäuerin M. I. aus Malivcrh ein auf 2 fl. bewert heteö feidenes Tiichel, wurde an der That betreten nnd der Gerichtsbehörde übergeben. — Am 31. v. M. wurde auf der Wienerstraßc ein größerer Hohl-schliissel gefunden. Dcr Berlustträgcr wolle sich dicöfallö beim Etadlmagistrate anfragen. Berichtigung. I» dcr gestrigen Notiz über „Schnlturueu" soll es heißen: „N,, Schiller dcr vierten (nicht der orittcn) Clllsfe," Ucncstr Post. (Drigiual'Telegrainme dcr „Laibachcr Zeitung.") Wien, N Zdovcmbcr. Adolf Auersperg soll Statthalter von Mähren werden, kardinal Nauscher <^eht Mitte November nach 9lo,u. Der ifcinber^er Landtag nahm gestern die Adresse au, wird heute die Neichörathöwahlen voruehluen und es erfolsst dann der Schluft der Session. Berlin, tt. November. Das Abgeordnetenhaus lehnte den Antrag auf Abrüstung und den Antrag, die Negieruug solle auf Be schränkuug der Ausgaben deö Nordbunds lnilitäretats hinwirken, ab. Florenz, tt November. Der König hatte eine schlechte Nacht und Fieber. Der Aufstand in Dalmatien. Alls Cattaro 4. November erhält die ..N. Fr. Pr." folgende Telegramme: Cattaro. 4. ^tovcmbcr, Mittags. Das Hauptquartier dcr Truppe», welche in dcr Zupa operireu, l>c-fiudtt sich in Sutvara. Hcutc giugcn Zuzüge von Gendarmerie dahiti uli. Die Operationen des Generals Dormns von Caltaro aus sind comdinirt mit jcncn des Oliersten Schiwfcld, dcr von Budua hcranf opcrirt. Gestern dcn ganzen Tag hindurch nnd hcutc fandcu in Zupa Gefechte statt. Dieselben fielen namentlich Nachmittags günstig für die Trnpftcn aus. Das Haus des griechischen Popen Iovo Nadovanooich uon Sutvara wurde uicdergcuralmt. Unsere Verluste am gestrigen Tage bestellen in zwei Todten und acht Vcrwnndctcu. Mehrere Verwundete, darunter cin Officicr, wurden hcutc hichcrgcbracht. Eine auf dem Rückwege von Ca-stclliuouo begriffene TranSpottcolonuc wnrdc gestern von dcn Insurgenten angefallen. Hauptmann Bühm wurde heute bestattet. Cattaro , 4. illoucmber. Nach dcn liishcr gemachten Wahruclimungcn cutlichrt die Insurrection cincr lie-stimmten Organisation nnd Führullg. Der Haupt-rädclsführcr ist cin reicher Zuftancr Vauer, Namens Panrsic, der sich mit zwölf anderen in die Führung theilt. Dic Porrückung dcr Truppeu dauert fort. Mit den aus Pola hicr cingctroffcucn zerlegbaren eifcrncn Blockhüufern. welche auf Maulthieren den Truppen nachgeführt werden, werden die einzelnen bereits occu-pirlcn Punlte befestigt. Bis jetzt sind drei solcher Blockhäuser aufgestellt und sollen weitere sicticn zur Aufstellung gelangen. Bon Mostar trifft soeben hicr die Meldung ein, daß die türkischen Truppen zur Ccrnirung dcr Grenz-strichc der Herzegowina abrückten und der Grenzcordon bereits gezogen sei. In Lcmbcrg ettlüitc i» der Laudtagssitzung vom 4. d. M. der Statthalterellciter, dic Regierung halic nichts gcgcn vclfassnngsmäßigc Achandlung von Rcsoln-lioucu, warnte jedoch vor verfasfliugswidrigen Bcfchlüs-scu. ^iach der Schlußrede dcs Referenten Zydlitiewicz wuidc in dic Sftcci^ldcbattc üdcr dcn Antrag dcr Erneuerung dcr Resolution eingegangen. Dcr Gegenantrag Smolta's auf Znriickzichlmg des LaudlagslicschlusscS ^ vom 3. März 1.^67 wc^cn Betheiligung an dcm Ncichö^ raihc wurde von dcni ^aiidmarschalle als einmal aligc-lelint zur Debatte »icht zugelassen. Kow^ltzti stellt im ' Namen der Ruthelicu dcu Antrag auf Einberufung cincr! Constilliantc. Kabath bcanlragt die nochmaligc Beschlußfassung über dcn Inhalt dcr Resolution. Vorlome>ki beantragt cin Amcndemen! bl,t>csfö Enthallllüg vom Reichsrathc, Grochulsli und San^nszko sprechen sür die Eommissionsantiäge; Smolka, Mlocki und Tl)e«ziowSti filr den Antrag Borlowski's; Naumowicz für den An-ttag Kowalski'S; dcr Bauer ^^ölorz gegen jede Vcr-fassnngöändcrnng. Bei der Abstimmung werden dic Gegenanträge und das Ainendcmcnt Bortoweki'S abge^ lehut und der Ausschnßantrag angenommen. Im Pest er Uuterhausc erklärte dcr Fiuanzmini-ster ^ onyay am 4. d. M. in Folge einer Interpellation wcgcn der commcrcicllcn Krisis, cs sei beschlossen worden, dcn industriellen Etablissements Geld vorzustrecken, (Nach Mittheilung dcr ..N. Fr. Pr," 4 Millionen.) In der Bankfrage erklärt sich ^onyay für unbedingte Bauk-srcihcit uud vorläufige Nicdcrsctzung ciner Enqn5tccom-mission. Dann ging das HanS zur Berathung des Rcligiousgcsctzcs Iranyis übcr. Die Eoinmissiou beantragt dessen Verwerfung nnd Aufforderung au das Miuisterium, bald cin solches Gcsctz einzubringen. Im Berliner Abgcordnctcnhanse entwickelte der Fiuanzmiuistcr cin ncncs System, woruach dcr Staat bei ncucu Aulehen nicht mchr zur Tilgung mit 1 Procent uerpflichtct ist. In Frankreich scheint dic Nc-gicrung der Bewegung gcgcu die Handelsverträge keinen Widerstand entgegensetzen zn wollen. Wenigstens erklärte dcr Handclsministcr Ozeune, dcm gesetzgebenden Körper wcrdc sogleich nach seinem Zusammentritte der Gesetzentwurf über die allgemeinen Tarife vorgelegt werden, die Regicrnng wcrdc sich natürlich dcm Beschlüsse des gesetzgebenden Körpers fügen, wenn derselbe die Handelsverträge zum 4. Februar 1870 kündigen wolle. Aus London wird gemeldet, daß bei Shcrncß das Schrau-bcntancmcnboot „Thistle" cxplodirtc, wobci Menschenleben verloren gingen. Aus Florenz, 4. November schreibt dic Ital. Corr., daß dcr König in Sau Rossore von cincm Unwohlsein befallen wurdc, daß jedoch nunmehr in seinem Befinden ciuc sehr merkliche Besserung eingetreten ist. Nach einem Pariser Telegramm empfing Kaiserin Eugcnic am Allcrscclentagc dic in Lnror eingctrof-fcncn dcutschcn Gelehrten. Henri Rochcfort ist am 4. d. in Paris cingctroffcn, ohne von dcr Regierung bchclligt zu werden (es verlautete, daß ciu PerhaftS-beseht gegen ihn erlassen werden solle). Nach dcm „Gaulois" bcthciligtc sich dcr Kaiser an der Jagd in Compiögnc. Aus Florenz, 4. November, wird ferner der „Presse" telcgraphirt, daß in der dalmatinischen Frage die Florentiner maßgebenden Kreise vollständig auf Seite Oesterreichs stehen, aus Bcsorgniß vor einem überwiegenden Einflüsse Rußlands im Mittelmcere. Telegraphische Wcchselcoursc vom 5i, November, 5perc. Metalliqucs 59.35. — 5perc. MetalliqueS mit Mai« und November-Zinsen 59..^5, ^ 5perc. Nationül-Anlehen 68,90. — 1860er StaalSanleheu 93.80. — Aaulactieu 709. — Lredit, Acliei, 229.25, — Londni, 124,30. — Silber 122.—. — K, l, Ducatm 5 87^. 'Kandel und Uol'kswirtljschastliches Htand der schwebelldeu Schuld mit (5nde Vcto dcr !««!>, Partial - Hypolhrlcir - AnwnsuilNM l!5.,773.0^2 ft, (Abnahme i^2.000 fl.). Elaatknolm lind zu Staatöuottii nllcillc Bantüotcu 310,730.2,^» fl. (^miahine 4,021.005 fl.), Millizschm" 4,333,!»15fl. (Ablinhmr N0.002 fl.), zusaimnl-ii ^l0,8.'l? 207 fl-(Totalzunahmc 2,^.88 ^ -i- 6..! SW.schwach heiter 0><" 10 „ Ab. 323,5-j -7- 0.2 NW. schw. heiter Klarer sonniger Tag, Fedcrwolken. Außcrgewöhuliche i^'/« hcit dcr Lust. Abcndroth. Das TageSmittcl der Wärme -^ ^ ' um 2'4" uutcr dcm Normnle. .^^ Verantwortlicher Redacteur: Iguaz u. KleinmaY»'. M^-«^«lH^^l^,s Wien, 4 November Dic Bürse machte heute wiederholte Anläufe, sich von drr gcsteru uuter dcm Eindrucke der Pester Fallmimtc eiiigctrctcucn üblen Stimmung ;u "h" ^, Il»lsl.Nl»ll.lU)l. Foridaucrudr ErccutiouSverläufe hinocneu jedoch den Aufschwung der Spcculcuiouöwerthe und uuter diesem Drucl litteu auch AulagSpaplerc eimgermaßm. Dcr Stano Devisen zeigt leine sehr erhebliche Veränderung. Von Comptcmtm waren Ducateu bedeutend billiger offerirt. Silber und Napoleons hielten annähernd dcu gestrigen Cours__________ H. Allgemeine TtaatSschnlV. Fi!r 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten urrzinSl, Mai-November 59.40 59,60 „ „ „ Febrilar-August 59.30 59.40 « Silber „ Iämicr-Iuli . 69.— 69.20 ., „ „ April-October. 68.90 69,10 Stcueranlehcu rllckzahlbar (^) . 97.-. 98.— LojevI, 1839 ..... 236.-239.- ,. .. 1854 (4«/.,) zu 250 fl. 89.50 90. - „ „ I860 zu 500 fl. . . 93,90 94,10 .. .. I860 zu 100 fl. . . 99.— 99.50 „ ,' 1864 zu 100 fl. . , 11475 115.- StaatöiDomäuen-Pfaudbriefe zu 120 fl. ö W. i,l Sülicr . ' . 116.75 117,25 ». Grundentlastunas-vbliaatioucn. Für 100 fl. Geld Wllare «ühmeu .... zu5pEt. »2..' <>3.^ Galizien......5" 72.25 72.75 Nieder-Oeflcrreich. . „ ^ « W>- W.5i() Ober-Oesterleich . - „5. „ 93.-- ^'4- Siobeubllrgeu.....?.. ",75 ^..25 Slelermarl ...» 5 ,. 9»^ Ungarn ......5,. 79,50 80.- O. Actien von Bankinstituten. > Geld Waace Auczlo-ostcrr. Vaut abgesl, . . 230,75 23l.— Anc Donün-Dampfschifff. Gesellsch. . 543,— 545,— Clisabeth-Westbahn.....179-25 17^.75 Ferdinaudii-Nuldbahn . . . 2085.-2090,— ssüuslircheu-Barcser-Bahn , . 168.- 169. Frauz-Ioseplis-Ällhu .... 172.50 174.-l üemberg-Ezcru.rIassyer-Vahu . 194.50 195.— Geld Waare > üloyd, Nstcrr........320.— 322.— Omuibu« lerste Emission). . . 140.— 142.— RudolfS-Bllhn......159,50 160.- Siebcnbilrger Vahu .... 161.— 162.— StaatSbahn.......377. 378.— Sildbahn . ......250.25 250.50 Sild nardd. Verbind, Bahu , . 158,— 158.25 Theiß-Bahn.......238 238.50 Tramway........139.50 140,50 «. «Pfandbriefe (siir 100 fl,) Mg. oft, Booen-Eredit-Austali Geld Waare uerloSbar zu 5 pCt. in Silber 107.50 108 — dto.in33I.rilckz.zu5pCt.iuö.W. 89,50 90.- Natioualb. auf ii, W. verlosb. zu 5 pCt........ 93.20 93.40 Oest, Hypb. zu 5'/, PCt. ruclz. 1878 98.- 99.- Uua.Bod.-Errb.-Aust. zu5'/. PCt. 91.— 92.— »?. PrioritätSobliqationen. i. 103 fl. ö, W. Geld Waare Elis.-Westb. iu S. verz. (I. Emiss.) 90,25 90 75 Fcrdiucmdö-Nordb, i,i Silb, ucrz. 105.— 105,50 Frauz-Ioscphö-Vahn .... 92.— 5250 G.Carl-Luow. B. i. S. uerz.I. Cm. 100.50 101.50 Oesterr. Nordweftbahu .... 90,- A'5 Sicbcub. Bahn iu Silber verz. . 87.75 A'". Staatsb. G. 3"/« -i 500Fr. „I. Em. 135.- M ^ Sildb.G,3^!. 500Frc. „ . .116.50 1^' Slldb.-Bous 6 °/, (1870^74) ^« ^ ä 500 Frcö......242.- "'>' «. Privatlose ipcr Stiict.) ^,^ Crcditaustült f. Handel u. Gew. Geld W?^ zu 100 sl, ö W......155 50 1>""^ Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 14-^ ^ ,,^ Wechsel (3 Mon,) Geld ^^ Augsburg ftlr 100 fl slldd. W. 103,50 ^"^5 ssranlfnrt ü.M. 100 fl. detto W3.55 «^ ^1 Hamburg, für 100 Marl Banco 91.6» ^ gO Loudou, für 10 Pfund Stcrliua 124 A ' yp Pari«, filr 100 Frcmcs . . . 43.^ EouvS der Oeldsorten f Geld 5"n«, ls, K. Mituz-Ducaten . 5 fi. 67 lr. »!'-^ ,' NapoleonSd'or . . 9 „ «1 " ' " .^ " VcreuMhlllcr... 1 „ 83 « ,..c) " 35' " Siluer . . 122 .. 1« „ 1^ " . «raiuischc GruudentlaNuuak - ^^.^°"?^ «atnot.ruug: 86 50 Oeld, i»0 "