Lllibachcr Zeitung. Nr. l53 Pväl!!! „icvn l ionspvci« : In, <5o»N', ü.ildj. fl. 5.5<». Fiiv dic ^«stt'llünq «ns Hliii« yall'i. 5.» l>. M, halbj. st. 7.5U. Siimstaq, !>.I»li Inscr!ion»sscl'« Ki^cilcn: Imal volr., 2m. «l»lr., :«m. > st.; sonst p>. ^cilr ^m. 0 ll., lem. !< lr., lün. I<» ll. ,i. s. w. NnlcrlioüSslrmpcl jcdesm. .'!<»lr. «87«. Aintlicher Theil. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Enlschlicßnng vom 24. Ill»i d. I. dcn Schriftsteller Hciurich Schm ilt zum Mitalicde dcs galizischcn ^andc^schnlrathcs allcrgnädinst zn ernennen geruht. Stremayr m. z». Nichünlltlicher Theil, Politische Uebersicht. Laibach, ^. Juli. Wir veröffentlichen weiter untcn ein Circnlarfchrci-bcn des Unt.rrichlsministers v. Strcmayr an fämmtlichc Statthalter ,md ^ändcrchcfs, worin derselbe die leitenden Grundsätze seiner Vcrwaltuug darlegt. Dcr größte Theil des Schreibens ist'dem Verhältnisse zwischen Staat und '.'"^' .tu? sich auf dem Ocbictc des öffentlichen Unter-ricylo jo ,nn,g berühren, gewidmet. Der UutcrrichtS-min!,tcr stellt sich auf den Bodcn der gcltcndcn Gesetze, me conscqucnt zur Ausführung gebracht werden müsscu. "ir verweisen übrigens auf das höchst interessante ^"inftltuck, das wir im Wortlaute mittheilen. Die Wahlen in den a.alizischcn ^andbczirtcn yabcn cme vollständige Niederlage der Demolrateu uud mcsolutlonisleu ergeben. ... ^?" ^'cliczka gaben die Landgemeinden ihre 4d Stimmen für Sc. Majestät dcu Kaiser ab. Unge-nchtct der wiederholten Belehrung seitens des Wahl-commissure«, daß die Wahl Sr. Majestät zum ?and-agS-Abgcorducten unstatthaft ist, dchnrrtcn die bäuer^ lichen Wahlmänncr bei ihrem gefaßten Beschlusse Da auch die geistlichen Candidatcn einige Stimmen erhielten, reichten die auf Freiherrn v. Konopka gefallenen bt'> Stimmen nicht zur absoluten Majorität aus, und es muß eine Nachwahl stattfinden. Das Concil votirte am 2. d. M. in geheimer Sitzung die Einleitung und die ersten zwei Capitel dcs Unfchlbarlcitsdogma's. Dienstag sollte über die zum dritten Capitel gestellten Amendcmcntö abgestimmt werden. Nach einer Mittheilung der „Bohemia" will die Koncil s minor i tät nach Proclamirung der Uu-N'lilbarkeit unter Protest sofort aus dem Concil aus-lrcten. Die Erklärung des Herzogs von Gramont in °er französischen Kammer ans die Interpellation Co-")tly, betreffend die Hohcnzollcrn'schc Candidatur, tontet: «^.S ist wahr, daß Prim die Krone Spaniens einem V°I)enzollcln angeboten habe, der dieselbe annahm. Das^ spanische Volt aber hat sich noch nicht ausgesprochen. Wir tennrn nicht dic Einzclheücn der für uns verborgen gcblilbenen Unterhandln!,^. Wir bitlcn folglich, die Debatte zu vcrtugcn, die zu nichlS fnhrcn würdc. Wir habcn nicht ausgeholt, der spanischen Nation unscrc Sympalhicn zu bezeige», und vcrmildcn sclbst den Au° schciu ciucr Einmischung iu die Angclegrnhcilcn liner großen Nation, in die Ausübung ihrer Sonveiänctät. Wir sind in Bcticss der Prälcndcnlcn ans der strengen Ncntralilät nicht hcrauSgctrclcn. Wir wcrdcn >» dicscr Haltung vcrharicn. Aber wir glauben nicht, daß die Achtung für die Rechte eines Nachbarvolkes uns zn dnl' oen zwingt, daß eine frcmdc Macht einen Prinzen aus dc» Thion Karls V. fctzc, zu unsc'cm Nachtheile das cnrovüischc Glcich^'wich! störc (von Beifall unterbrochen) uno die Inlcrrsscn und die Ebrc Frankrcichs in Gefahr sctzc. (Ncuri Beifall ) Wir habc» die feste Hoffnung, daß diese Cvcnlnalilät sich nicht verwirklich',, wcrde. Um dies zu vcrhindcin, lcchncu wir ans dic Wciohcit des dculschcn Voltes und dic Ficnndschaft des spanischen Volles. Wenn cS aber anders wäre, wiirdcn w,r mit Ihrem Gcisl^ndc und dcm Beistände der Nation unscrc Pflicht ohne Zögern und ohne Schwäche zu erfüllen wissen." lCinstimmiger Vcisall.) Der „Conslitutionuel" constatirt, die enthusiastische Aufnahme, welche die Erllärung Oramont'S in der Kammer gefunden hat, und sagt: Die Regierung hat gethan, was sie thun mußte. Sie hat iu würdiger Weise auf die Intrigue geantwortet, die sic als eine Insulte und Drohung zu betrachten das Necht halte. Sic hat Preußen geantwortet, welches glaubte, daß unsere Geduld eine ewige sei; sic hat Prim geantwortet, welcher hoffte, uns zum Besten zu habcn. Die Kandidatur Hohcnzollcrn war ein Act der Fcindscligtcit, welchem eine wachsame Regierung Rechnung tragen mutzte. Der Friede Europa's hängt heute von Prcnßcn und Spanien ab, Dic gestern Mends eingelangten Nachrichten lassen hoffcn, der spanische Patriotismus werde Preußen behilflich scin. aus einer falschen Situation hcraukzulommcn. Wir hören, daß dic hervorragendsten Mitglieder der spanischen libc-ralcu Partei dic Manöver Prim's ocsavonircn. Wen:, das spanische Voll auS freien Stücken den König verweigert, den man ihm anscrlcgcn will, würden wir von Prcnßcn nichts wcitcr zu verlangen habcn. Dic Ord-nnng würde wiederkehren, ohne daß eine der drei Mächte Concessionen gewähren oder fordern miißtc, cS ist dies dic ^öfnng, die wir mit allen unseren Wünschen herbeirufen. Es heißt, daß Gramout eine sehr entschiedene Note nach Berlin gerichtet hat, worin in der unzweideutigsten Weise ans die mit Aufrcchthaltung dcr Candidalur dcs Prinzen von Hohcnzollcrn für dcn spanischen Thron verbundenen Gefahren hingewiclen wird. Wie ferner vcr» lautet, ist vom Marineminister an das Mittelmeer-Gt-schwadcr die tclegrapische Weisung ergangen, sich bereit yi halten. Nach dcn drci Kricgshäfcn erging dcr Ve-fehl, dic Transportschiffe in Bereitschaft zu fetzen. Die gestrige Pariser Börse ließ sich von dem auffälligen Schweigen der Berliner ossiciöscn Presse sehr verstimmen. Unter dcm Einflufsc dcs Gerüchtes über ein Telegramm dcS Königs von Preußen aus Ems fiel die Ncnlc aus drm Boulevard aus 70 und slicg dann wle-dcr auf 70.80. Dic Aufregung über dic spanische Frage ergreift dic wcitcftcu Krcisc. Prinz Napoleon soll auf Wunsch dcs Kaisers nach Florenz reisen. Die in Folge dcr chinesischen Ereignisse noth-wcndigc Expedition wird wohl auf die Rheingelüsle Frankreichs ableitend wirken. Il, Spanien selbst scheint man den Ereignissm entschlossen dic Stirne zu biclcu. Dcr „Impartial" sagt: Iu dcm in Lagranja abgehaltenen Mmistcrralhe herrschte vollkommene Einigkeit. Der Regent hat dic Haltung Prim'S gutgeheißen. Alle Minister ermächtigten das Ministerium, dic für entsprechend erachteten diplomatischen Verhandlungen zu eröffnen, um den CorlcS einen dcn Wünschen dcr Majorität dcr Dcputirteu entsprechenden Candidalcn zu präscntircn. Die Cortes werden am 22. Juli zusammentreten, nnd die Wahl wird am Iten August stattfinden. Dic Ministeriellen hoffen, der Candida! werde 200 Slimmcn erlangen. Dcr Candida! wcrde sodann am 1. November, dem Tage der Rückkehr dcr Dcputirlcn, eintreffen. Ein spanisches Geschwader würde ihn in cincm dculschcn Hasen abholen. Dcr Can^ didat würde cine Civillistc von 20 Millionen erhalten. — Nach cincm Telegramm aus Madrid von gestern beschloß die Regierung, die Aufstellung dcr Candidatur dcS Prinzen von Hohcnzollcrn dcu Mächten officiell zu nolificirtn, Dic Acnßcinna, d<'l Berliner „Börscnzeilung,, dürfte ;ur Mildcinng dcr Paiiscr Anfiegnng eben nicht beitra-gcn. Das Bllilt schrcil't: Unleugbar 'e Phantasicvollc Träumer oder religiöse Schwärmer ,,'clcn tönncn. In dcn zahlreichen spcctral analytischen 'miersuchungcu dcr Himmclotörpcr. wclchc Muggins aw «mit hat, ist lcinc Kategorie derselben übcrgangcu wor» sv n' '^'^ ^'^ lichlschwächstcn Ncbclflcckc und Photo-^Mcn erlaubten ihm, scinc sinnreich constrnirtcn Appa-ule. und scinc subtile Bcobachtungsmclhode einer Unter-'l'lynng z„ uulcrwerfcn. Mond. Planclcn, Fixsterne, ^lnndcrlichc Sterne, Nebelflecken nnd Kometen, allc wllrdrn sie beobachtet, und bei cincr jeden Classe mehr °ocr weniger wichtige Ergebnisse gewonnen, die ein ucucs, zxwellcu kaum geahntes Vichl aus ihre Natur werfen, und fernere Schlüsse nnd Prüfungen anbahnen. Beginnen wir, um die Haufttcrrungcnschaslcn dicscr Arbeiten kurz zn vcrzcichucu, mit unsrrcm nächsten Nachbar, dcm Mondc, Dic Spcctral'Analyse konnte dic hier und da längst vo» Astronomcu nnd Physikern fcstgcstclllc Thatsache, wclchc abcr in ncucstcr Zeit wicdcr heftig bc-stritlcn worden ist. bestätigen, daß dcr Mond lcine Atmosphäre besitzt. Wcbcr die zurückgeworfcncn Sonncn-strahlcn, noch dic cincs vorbeigehenden Fixsterns zciglcn sich irgcud wesentlich verändert, wie es geschehen müßte, wenn cinc Atmosphäre vorhanden wäre. Dagegen licß dic Untcrsnchnng dcs Jupiter, Saturn und Mars dcul-lich cinc Atmosphäre derselben feststellen; zweifelhaft scheint sie bei dcr Venus zu scin, wenn daS glänzende tticht dieses Gestirns nicht virllcicht von hochstehenden Wollen zurückgeworfen wird, ohnc einen dichteren Dnnst trciS durchmcsscn zn müssen. In dcr Atmosphäre dcs Jupiter und Saturn läßt sich auf Wasscidampf schlicßcn; in dcrjcnigcn dcS Inpitcr schcincn außcrdcm Stosfc cut halten z» scin, dic dcr unfrissrn frcmd sind. Dcr ^nft-krciS dcs Viars brachte in dcm brechbarste» Thcilc dcS Spcclrnms rinc Anzahl dnnllcr Vinicn hcrvor, bic ans cinc bcsondcrc Vichlvcvschlnckl!!!g in dcmsclbcu hindcutcn, wodurch vielleicht dcr rothc Glanz dicscs Planclcn besser verständlich wird. als durch die Aunahmc vulcanischcr Eruptionen, rother Vegetation (Humboldt) u. s. w. Iu viclcr Bczichung crgcbn'ißrcichcr, als dic Untcrsnchnng dicscr dunklen Wclllörpcr wnrdc diejenige der Fixsterne, wcil sic dic Qncllcn ihrcS cigcncn VichtcS sind. Dicsc lcnchtcndrn Pnnklc. wclchc durch dic slärlstcn Tclc-skopc nicht arößcr crschcincn, erlaubten bishcr über ihrc cigcnthümlichc Natur lcinc sicheren Schlüsse, uud cS war nichts als cinc Folgerung nach Analogien, wenn man sic als hockst entfernte Sonnen betrachtete. Die Spectral' Analyse gibt uns nun sichere Gewähr für die Richtig» lcit dicscr Annahmc. Von besonderem Interesse werden hicrbci Znsamnicnslclluna.cn von Fixslcrn-Spcclren mit dcm Eonncn-Spcctrum nnd dcnjcnia.cn bekannter chcmi' schcr Stoffe. Es sind zwci solcher Vcrgleichungen abgebildet, vom Aldcbaran (im Stier) und Vcleigeuze (in, Orion). Aus dem Zusammcnfallcn nicht einer, sondern jedesmal mehrerer Linien, craibt sich hicrbci mit Gewißheit, daß dic Masse dcs Aldcbaran: Wasserstoff, Eisen. Magnesium. Calcium. Natrium. Quecksilber, Wismuth. Antimon, Tellur ucbcu audercn weniger sicher bestimmbaren Stoffen enthält. Ocwissc Vinicngrupven, die nicht mit dcncn bclanntcr Körper zusammenfallen, mögen sodann ncuc, uns uubclanntc, weil auf dcr Erde nicht vorhandene Stoffe anzeiacn. Bci cinigcn dicscr Sterne, z. B. bci Bclcigcuzc, ist das Fehlen deS durch zwci Vinicu so wohl charallcrisirtrn Wasserstoffes interessant, nmsomchr, als dicsc Füllc dcn Vcwcis liesern, daß dieselben iu dcn andcrcn Spcctrrn nicht clwn durch den Wasscrdalnpf unscr Atmosphäre veranlaßt sind. Da der 3chlnß niche licgt. daß die lim irgend cinc Sonne lrci-scndcn Planclcn dirselbcn Äcslandlhcile wie erstere selbst enthalten müssen, wa« sich in unscrcm Planrlrn-Systculc bestätigt, so würdcn wir uus die etwaigen Planclcn solcher Sterne als dcs Wassers entbehrend vorstellen müssen, Wcltcnsystcmc ohnc Wasser! Nnr die Phantasie eines Dante, ruft Hnggins aus. kaun solche Wcl ten mit lcbcndcn Wcscn bcvöllcrn. Hnggil's hat das Vichl von mehr als sechzig F<> stcrnen untersucht und, bei aller Verschiedenheit im (5in- 1094 Niollle Frankreich sich einer solchen Absprache entgegen« setzen? Solllc die französische Regierung von der norddeutschen verlangen, daß sie auf den Prinzen Leopold einen Druck ausübte, um denselben zn einem Verzichte zu bestimmen, so tränen wir denn doch dem Grafen Bismarck nicht so viel Schwäche nnd Mangel an nationalem Slolze zu, nm anzunehmen, daß er einem solchen Ansinnen die geringste Folge gäbe." Schreiben des Nntemchtsministers v. Stremayr. Der nen ernannte Uuterrichtsminister v. Stremayr zeigt sämmtlichen Statthaltern und Länder-Chefs mit dem nachfolgenden schreiben seinen Amtsantritt an: Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mich mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Juni d. I. zum Minister für Cultus und Unterricht zu ernennen geruht. Indem ich mich aus dicscm Anlasse beehre, Eure.... um Ihre kräftige Unterstützung in den mein Ressort betreffenden Angelegenheiten zu ersuchen, erlaube ich mir einige Bemcrluugen anzufügen, aus denen Eure . . . die Grundsätze entnehme» wollen, welche mich bei der Behandlung der einschlägigen Gegenstande leiten werden. Die intercoufcssionellen und die Schulgesetze, welche an der Hand der SlaatSgrundgcsetze unverfälscht durchzuführen, auszubilden und zu ergänzen, zu den wichtigsten Aufgaben des Ministeriums für Cultus und Unterricht gehört, sind, sowie die Verfassung des Reiches selbst in manchen Theilen desselben noch immer der Gegenstand lebhafter Bekämpfung. Man scheut sich nicht, die Verfassung und mit ihr den Bestand der Monarchie sowie die Wirksamkeit zu Recht bestehender Gesetze in Frage zu stellen und ist dies leider selbst von Personen geschehen, welche nach ihrer Stellung als Apostel des Friedens vor allem berufen wären, die kaiserlichen Gesetze und die weltliche Macht des Staates zu achten nnd innerhalb des, jedem Religionsbekenntnisse gewährten freien Spielraums zur Förderung der höchsten Interessen der Menschheit mit der Regierung Hand in Hand zu gehen. Ich werde es immer zu den wichtigsten Aufgaben der Regierung zählen, das Interesse der Religion zu wahren und zu fördern und dabei insbesondere den vielfach verschlungenen Verhältnissen der katholischen Kirche, wie sie sich historisch gestaltet haben, bis zu ihrer zeitgemäßen Umbildung gerecht zu werden. Der gesetzliche Schutz, welchen das Religionsinteresse mit Recht beansprucht, hat sich aber meines Erachtens nicht blos gegen die Verächter jeden positiven Glaubens, deren Angriffe dem gemeinen Wesen nicht minder als der wahren Volksbildung schwere Wunden schlagen, sondern auch gegen die Störer religiösen Friedens und gegen Diejenigen zu lehren, welche die Himmclsgabe der Religion zu irdischen Zwecken mißbrauchen wollten. Ich bin weit entfernt, die Unabhängigkeit politischer Gesinnung in was immer für einem Stande anzutasteu, solange sie sich auf gesetzlichem Vodeu bewegt und ihre Bethätigung mit beschworneu Pflichten nicht in Widerstreit geräth. Auch gebe ich mich der gegründeten Hoffnung hin, daß die Ueberzeugung, es liege der Regierung nichts ferner, als die Religion und ihre Diener zu schädigen, in den von leidenschaftlichen Vorurtheilen nicht allzu befangenen Kreisen, das österreichische Staatsbewußtsein, den echten Patriotismus und die Loyalität für die erhabene Person unseres Kaisers wieder zu lebhafterem Ausdrucke wachrufen werde, als dies in den Wirren der letzten Jahre bisweilen der Fall war. Wo aber die Verblendung der Partcileidcnschaft die gesetzlichen Schran^-ken mißachtet, da kann lein Stand und leine Würde den Freibrief abgeben für Verrätherische Umtriebe, deren Fol-gen um so bellagenswerther wären, wenn sie zugleich mit der Macht des Staates das Ansehen der Kirche erschüttern müßten. Was die Volksschule angeht, so mögen in dem Falle, als die eine oder andere Bestimmung der jüngst erlassenen Gesetze den Eigenthümlichkeiten eines Volls-stammes oder Landesthciles nicht entsprechen sollte, alle Mittel, welche die Verfassung in reichem Maße bietet, zu deren Verbesserung angewendet werden. Der offene Widerstand aber gegen Gesetze, so langc sie in Kraft bestehen, darf nach keiner Richtung hin geduldet werden. Zunächst hat zwar auch hier der Strafrichtcr ein zufchreiten, aber die öffentliche Verwaltnna wird fest und doch leidenschaftslos Alles aufwenden, dcu Widerstand zu brechen, Irregeleitete aufzuklären und Ans-schreitende in die gesetzlichen Bahnen zu lenken. Durch Heranziehen dcr zunächst Bethcilialcu, durch regsame Vcrbindnng mit de» Schulbchördcn, durch lebhaften Verkehr mit den autonomen Orc,ancn wird cs den politischen Behörden des Landes gelingen, dicscö Ziel zu erreichen und in dcr Bevölkerung jenes lebendige Interesse an dem Unterrichte nnd dcr Bildung dcr Jugend anzureoen, ohne welches die Schulgesetze ihre segensreiche Wirksamkeit uicht zu einfallen vermögen. Ich verkenne l)iclici die Wichtigkeit dcs Umstandet« nicht, daß die neucn Schulgesetze dcr Bevölkerung ^o-ßcntheils ouch neue materielle Opfer auferleg eu. Ist es möglich, diese Lasten im Einzelnen zu erleichtern, so werde ich hiczu stets bereit sein, soweit immer die mir durch das Budget hie^u gewährten Miltcl rcichcu. Anch sehe ich den diesfälliaen begründeten Vorschläge,, zur möglichen Vcdachlnahmc bercilmillig entgegen. Indem ich znm Schlüsse alle Gegenstände dcS Cultus und öffentlichen Unterrichtes Ihrer unablässig,, Aufmerksamkeit und eifrigen Finsorac wiederholt auf das Wärmste empfehle, gestatten Enrc ... daß ich diesen Anlaß zn dem Ausdrucke mciucr bcsoudcrcu Hochachtung bcuütze. Wien, den 5. Juli 1870. Der l. k. Minister für CultuS und Unterricht, Landtag5wahlcn. Lcmberg, 5. Juli NachlS. Das Resultat dcr bisher bctanut gewordenen Wühlen in den Landgemeinden ist folaendcS: In Lcmbcrg Krzeczunowicz, in Czort-tow Wolansli (Gutsbesitzer), in Snialyn Czarkicwicz (ruthcnischer Pfarrer), Krosno Iasinöti (Bezirksrichtcr), in Slanislau Krzanowicz (Nulhenc), in Brzcz,my Ministerpräsident Gras Alfred Putocki, in Aolirka Äczirls-vorsteher Szczepanski, in Hussiatyu Graf Sicminsti (gegen einen Rulhencn), i» Tyczyu Surlcy (polnischer Grundivirth), in Zolticw Pelek (ruthenischcr Pfarrer), in Sotal Iajus (rulhcnischcr Pfarrer), in Biody Bilous (Schuldirector), in Zloczow Dr. Wcsolowsti (Adnocal), in Zdorow Boduar (polnischer Grundwirth), iu Taino^ pol Fortuna (ruthcnischer Pfarrer), in Zbaraz Kaczala (ruthcnischer Pfarrer), in Trcmbowla Graf BaworowSli, in ZaleSzczyli Wujczuk (polnischer Gruudwirlh), in Au« czacz Krzyzanowski (ruthcnischer Pfarrer), iu Podhajce Pczak (Städter), in Kolomea Lcwicti (ruthcnischcr Pfarrer), in Zydaczow Kowalski (Laudesgcrichtsrath, Ruthcnc). in Stry Kulczncti (rnthenischer Domherr), in Droho> bycz Kocko (Rutheue), in Sambor Popicl (gewesener Bürgermeister) und Laka (polnischer Gruudwirth), in Sanok Knrylowsli (Gemcindeschrcidcr), in Lancut Fir- lcj (Bczirksrichter), in Lezajts Kobylarz (polnischer Grundwirth), in Nzcszow, Lislo und Tlumacz: WiS< niewsli, Kerepin nnd Denlaw (Grundwirthc). Lembcrg, (i. Juli. In den Landgemeinden wnr-den ferner gewählt: In Dolina Gutsbesitzer Hoppen, in Kamionla der ruthcnischc Pfarrer Krasicli, in Sca-lat der rulhcnische Pfarrer Halla, in Rudki Gerichts adjunct Lisieniecli. in Vorsczczow Theodor Hajdamacha, in Kossow Gcrichtsadjunct Kaszcwko, in Rohatyi, Grundwirth Hurar, in Vircza Gutsbesitzer Tyszkowski, in Horodenta Basyl Sultowöli, iu Dombrowa Schulze, in Kolcndz-Miclcc Graf Johann Tarnowsli, in Pilsno Gutsbesitzer Garbaczynsli, in CicSzanow Bezirkövor-stcher-Stcllvcrtrclcr Seifcrt. in Ncu°Sandcz Grnudwirth Laskorz, in Alt-Sandez Grundwirth Siwic^, in Tarno-brzeg Grundwirth Drozc. in Biula Grlindwirth Chra^ pck, in Gorlice Advocat Nydzowßli, in Ncnmarlt Grundbesitzer Tetmaycr, in Ärzozow Gutsbesitzer Po-horccki, in Slotwina Canonicuö skrol, in Moscisla (Äcachwahl) Grundwirth Szos. Kralan, l>. Juli. Landgemcindcwahlen: In Chrzauow wurde AczirtSrichtcr Splawinsti gegen den Grafen Ostrowski zum Laudtagsabgcorductcn gewählt. Dcr Krakauer Landbczirk wählte Julian Kirchumycr, der Jaroslaucr den Grafen Stephan Zamojsti, der Jaslocr den UnivcrsitätSprofcssor Dr. Rydzorsli. Irr EhrenbllcidissungliPniccsi Dominku^ Drandstlttrr. Marburg, 5>. Juli. Gestern Voruliltag '.» Uhr begann vor dcm hiesigen l. l. Bezirksgerichte die Straf< Verhandlung über die Anklage des Advocalcu und Laud-tagöabgcordnetcn Herr Dr. Domintuö in Marburg gegeu den hiesigen Gutsbesitzer und Lundtagsabgeordneteu Herrn Fried. Bran dstet t er. Vcrhandlungsleitcr war dcr k. t. Herr Adj, Schaln ni u n. Bcidc Slrcilthcilc waren persönlich, als Vertheidiger Hr. Dr. Holzi na. cr aus Graz erschienen. Die Angelegenheit ist schon älteren Datums. Vor beiläufig eincm Jahre hielt Herr Brandstetter in einer öffentlichen Verfammlnng in Marburg eine Rede, in welcher er u. a. gesagt haben soll, ,.D r. Dominkuö ist ein Heu chler!" Einige bei der Versammlung anwesenden junge Sloucnen bintcrbrachtcn dies Herrn Dr. D., und dieser klaglc. Es kam am 30. Nov. v. I. vor dem Bezirksgerichte Marburg zu einer sehr erregten Verhandlung, die mit dcr Vcrurlheilung BranostcttcrS zu einer Geldstrafe vou 20 fl. und zum Proceßkostcncrsatzc endete. Vrandstctter meldete die Berufung au und reus-sirte. Das Urtheil wurdc casirt u»d ciuc ErgimzuuaS< vcrhandluug angeordnet, die schon im April in Marburz hätte stattfinden sollen. Hr. Braudstelter aber suchte "»" die Delegation des k. k. Bezirksgerichtes Graz an, da ihm lnchcrerc Vorgänge bekannt wurden, welche ihn besorgen ließen, er werde abermals vcrurthcilt werden, wenn er sich dcm l. k. Bezirksgerichte Marburg stellt. Das l. k. Obcrlandcsgericht und dcr l. k. oberste Gerichtshof fanden die Bedenken dcs Hcrrn B. uubcgri',n< dct und es blieb bei der Ergänzungsverhandlung vor dem l. l. Bezirksgerichte Marburg, die sich nun gestern a!)< wickelte, und bei welcher sich beide Strcitlhcile mit großer Vorsicht und Zähigkeit das Terrain abzujagen suchten. Hr. Dr. D. führte wieder sechs Zeugen ans, Hr. V> deren zwölf. Es wird der erste Belastungszeuge Hr. Inrschitz vernommen. Dr. Holzinger: „Sind Herr Iurschitz Mitar» better des „Slovcnski Narod" ?" zelnen, die Hauptelemente der Erdmasse und des Oceans, namentlich Wasserstoff. Natrium. Magnesium und Eisen, in den meisten aufgefunden. Dcr Charakter des Spectrum läßt annehmen, daß die Sterne, ganz wie die Sonne, aus glühend leuchtenden Massen bestehen, die von dichten, meist dieselben Bestandtheile enthaltenden Dampfmassen umgeben sind. Der Durchgang ihres Lichtes durch diese Dampfmassen hat die Entstehung ganzer Gruppen dunkler Linien im Gefolge, welche sich in einzelnen Theilen deS SftcctrumS anhäufen und die daselbst hervortretenden Färbungen beeinträchtigen. Dadurch treten die anderen Farben des Spectrums, in denen diese Linien weniger häufig sind, mehr hervor, und hierin ist, wie Huggins glaubt, die Ursache zn suchen, daß uns nicht alle Sterne in weißem, sondern viele auch in grünem, blauem, rothem :c. Lichte zu funkeln scheinen. Von besonders glücklichem Erfolge war daS Studium eines veränderlichen Sternes. Bekanntlich sind solche von Zeit zu Zeit an sonst sternlosen Stellen hervorgetreten, oder kaum sichtbare Sterne sind Plötzlich zu dem Glänze von Sternen zweiter und erster Grüße herangewachsen, haben dann „ach und nach wieder abgenommen, nnd sind einige Male zum Nichtwicderfindcn erloschen und verschwunden. Die Astronomen haben die verschiedensten, znm Theil höchst abenteuerlichen, Annahmen gemacht, um diese höchst sonderbaren Erschein nungen zn erklären, die a« neue Schöpfungen uud Zertrümmerungen von Louncn mahnten. Durch das Zusammentreffen fehr glücklicher Umstände wnrde Huggins in den Stand gefetzt, einen solchen, im Mai 1>M; im Sternbilde der nördlichen Krone aufgeflammten Stern zweiter Größe, als selbiger etwa bis zur dritten Größe zurückgegangen war. zu untersuchen. Es ergab sich hicbci, daß dieser Stern zur Zcil zwei verschiedene Spectra but, eines dcr gewöhnlichen Art mit dunkelen Linien, nnd ein zweites aus vier hellen Linien bestehend. Das letztere konnte nur durch eine glühend leuchtende Gasmassc hervorgebracht sein, und cutsprachen zwei dieser Linien denen dcs Wasserstoffgascö. Der Verlauf der Erscheinung, in welchem dieser Stern zweiter Größe in zwölf Tagen auf den Glanz eines Sternes erster Größe znrückgiug, läßt fast mit Sicherheit schließen, daß das Gestirn wahrend seines Aufleuchtens von den Flammen brennenden, oder sich mit einem anderen Gase nntcr intensiver Lichtentwickclung verbinden Wasserstosses umgeben war. * Diese nngchcurc chemische Katastrophe kam uns natürlich erst nach längerer Zeit in der Erscheinung dieser Glanzcrhöhnng zn Gesicht, und war längst beendigt, als wir daS erste Aufflammen dcs Sternes erblickten. Diese Beobachtung erklärt mit Einem male tms unlösbar erschienene Problem dcr veränderlichen und neuen Sterne, und bringt sie in dieselbe Classe mit den chemischen Vorgängen, welche Sonnenfackeln, Protuberauzen und dergleichen erzeugen. " Man müsse sich hiebei erinnern, daß die spcctwslopische Mitersilchlüig dcr ,„ächlia,e» honifurmigm Proüibera»; a»i Soi,-»enrande, welche während der vorjährige» Sl,!!»ensi»s!er»is! nn^ gestellt wurde, dusellie alö eixc circn 20.000 Meile» hohe brennende Gaösciulc crleiuieu ließ, die haili'lsiichlich cmt< Wasserstoff bestand. ^ Die Untersuchung der Nebelflecken, welche von den Astronomen bekanntlich eingetheilt werden in solche, welche sich bei der Vergrößerung in Sternhaufen auflöse», und in solche, die anch im Niesenlclcstope immer als Ncln'l erschciuen. ergab Folgendes: Die meisten dcr als nicht auflösbar bezeichneten Nebel, also diejenigen, welche Hcl' schcl nnd nach ihm viele andere Naturforscher als deN Urncbcl werdender Welten ansah, lieferten lcin conli' nuirlichcs Spectrum, wie es von dcm ZusammcnglalN einzelner Sterne erwartet werden mußte, sondern zeigte" einzelne wenige (gewöhnlich 3) helle Linien, wie sie nl'l durch glühend leuchtende Gasmasscn hervorgebracht werden. Stickstoff und Wasserstoff wurdcu mit cinisscc Wahrscheinlichkeit darin festgestellt. Ein kleiner, schl lichlschwuchcr Streifen, welcher sich wic ei), continni^ lichcs Spectrum ausbreitet, dcutctc bei einigen dicstl Nebel anf das Vorhandensein eines bereits consolidirte" Kernes in denselben. Doch muß bemerkt werde,,, daß die Resultate hier nicht durchnus übcrciustimmlcn m't den Beobachtungen dcr Astronomen nnd ihren Uute^ schciouugcu dcr Nclielmassen in auflösbare nnd n>^ anflösl'arc. was auch kaum zu erwarten stand bei s" lichtschwachcu Wcltmasscn von obendrein vielleicht «c< mischlcm Charakter. Eine ähnliche Beschaffenheit wic die Nebelflecke»' Materie craab dic Beobachtn,,«, für den Kern dcr .^ mcten, während die Cuma und dcr Schweif sich ^ nichllcuchtcndc. blos durch zurückgeworfenes Sonnend sichtbare Masse crwicS. (M. f. L. d. A.) 1095 Zeuge Iurschitz (pilirt): ..Wenn der Herr Vertheidiger etwas voll mir wissen will, mag er mich durch den Herrn Vorsitzenden frugen." — Der Vorsitzende ersucht dcn Zeugen zu antworten. — Inrschitz: „Ich bin ständiger Mitarbeiter am „Slovensti Naroo." Herr Iurschitz sagt dann, Vrandstcller habe in seiner Rede gesagt: „Das sluvcnischc Programm hat auch mitnutcr^ schrieben der bei der letzten VandtagSwahl durchgcfallene Candidat. der Mann, der seine dentschc Vildnng mit der Muttermilch cingesogcn hat, dieser Abtrünnige, dieser Heuchler!" Er lünnc das beschwören. Herr Brandstcttcr beleuchtet nun die Glaub-würdiglcit der Zengcnschaft ^s ..ständigen Mitarbeiters" am ..Slovcnöli Narod." dein Glatte, das ihn und seine Partei fast Tug für Tag schmäht. Der zweite Zeuge Franz Naftoz hat zwar das Wort „Heuchler" nicht gehört, wohl aber habe es auf ihn dcn Eindruck gemach!, das; nur Dr. Dominlus gemeint sein taun. Angeklagter: Ist Herr Dr. Domintuä nicht Ihr Dicnstgcber?" Naftoz: Ich uelbillc mir eine solche Bezeichnung. Ich din lein Bediensteter. Dr. Holzingcr: ..Herr Naftoz sind Eoncifticnl bei Herrn Dr. DomintuS, nicht?" Zeuge: Ja wohl, das liiu ich. I o h a n n ^1l a p o z, der Bruder, bezeugt iu sehr gebrochenem Dcntsch, daß alles, waS Herr Inrschitz gesagt, richtig sei. Schwören werde immer. Von der Per-' thcidignng und dem Angeklagten angegangen, sich näher nusznlasscn. sagt er, daß ihm das ans deutsch uicht gut Möglich sei. Brandslctlcr gestattet bereitwilligst, daß' er scmc Aussage sloven isch abgebe, was er nun thut. Die übrigen Belastungszeugen dcponircn in ähnlicher Weise, w.c Herr Iurschitz. ' " ^ Es tonnncn nun an die Ncihc die Entlast ungS-n^"'.< Vcrr Hauptmann Scidl sagt mit voller Bc,tl>nmlhc.t, Herr Brandstellcr habe den Ansdruck .Hcnchlcr „lcht gebraucht, lediglich die Heuchelei der oveulsch^ kricalen Partei sei von ihn. gekennzeichnet worden Wenn Hcrr Kläger dcn ..Heuchler" auf sich be-z'chc, so sei das seine Sache. Herr Araudstctter führt hier aus, wie er durch 0lc Broschüre des Herrn Klägers, der darin die deutsche cartel der Heuchelei beschuldigt habe. veranlaßt worden !el, stch über die gcgcnthciligcn Bestrebungen auSzulassen. "'e von Dr. DuminluS in der Broschüre gebrauchten Ausdrucke inußtc er als El,renmann und Vertreter seiner Partei zurückweisen u„d es sei sonderbar, daß sscrr Dr. Domintus. obgleich Angeklagter auf rein politischem Gebiete und mit gleichen Waffen gcliimpft, nun hier — im Gcrichtsfaale Nancunc suche. Fast in gleicher Weise wie Hcrr Seidl deponiren auch die übrigen Entlastnngszeugen, die von Herrn Dr. Dominlus mit zahlreichen Fragen angegangen werden. Dr. Domintnö fragt auch fast jeden Zeugen, ob er denn N'cht den Satz gehört hat. „dieser Abtrünnige, der seine futsche Bildung mit der Muttermilch cingcsogcn?" was °en Vertheidiger zu der Bemerkung veranlaßt, daß nach ^!"er Meinung die heutige Verhandlung ..mit der Muttermilch" eigentlich sehr wenig zu thun habe. Dr. "omlnlus fertigt den Dr. Holzinger damit ab. daß er YNl nicht vorzuschreiben habe, was und wie er hier zu '"gen habe. (Ein geistlicher Herr: ..Bravo!") nachdem noch eine sehr gereizte Eontrovcrse zwi-'cyen Herrn Brandstetter und Herrn Dr. Dominluö nallgcfunden halte, verkündet der Vorsitzende, daß ___ Litcrarischcs. lwMl.^'^"'^ uorlicgmdm dr»! ueurstru Hcstr (!0 liil> 12) dcö nrm !' K^angrs lioi. „Ueber Vand ,,»d Meer," M Iti,,d, ^F'ur»,' Zritmig. hnau^rc,rdm uo» ss, W. H act-i>"^, e>>'/^'^^"' ^^ H°Udnc;rl). zrichum sich wi^drrum dcn Trr '« ^ iutsrrssaulrftcu uuicrhaltrudru n»d delchrrn- llolieii a ^ ",? ^"'^ ^nchlhmn uud Oedissssühri, der Illustra-l,e»j!is»,/^', . "^"' ^"l,r »chmcu unser Iutt'rrssc ,»,d uusnc Mau s>^^'!""'"'" '" Anspruch: der illicraus lcdruösrischc No-Schü^.. ^1 "^'sch'chle'l im Zichack." der c», dic d^stcu be?,« ^" ^^ l"ln'dteste„ dculschcu «M'tristr». Sitttuschil-Pottil,,. » . ^'""'l'voll,'» Hiimoristeii niuuerl . dic jemsinuisse h's N>. 9 ?. "°" ^'le ^°ll° : .I>, dcr Hcimat." die lauuige sei. e ^s ^?"hlu,i<, vm> Emsl Pasqu<<: .W. Schrcil'schlrr uud Karl ^., s" "' ^"' l)°chsftll!meiidc Smsalioii^Nmimu von dr« s^..,s ,' "^''ld und Silhus." drv, wie die lirften ^uinnne schns .s lil .' , ^ Nrwordeiiei, Verfassers in den höchsten Gesell. m!d I, !«c, ^'"'^^""'u'c Banrr sel)l il,rc liedenSwilrdisseu Vla>,^>. 5 ' ' !"' i5lluncr!l!is,en aus dem AOhuenlede» for! uud l'ch.i . '^' ^"' ^'' ^"l'"l "Nd die iütenssanlefteu Person^ Äi^,. ^'." . ""' ^'^ f'"d"l Purträ«< und Vi^raphie« uon I, ',""l Slws,ma»ier. Elisc Pollc,. Kml Gerol. Orns Bca'i-Slciu-3il«s^., ^"^^'^' 3^ld."alschnll Waqner. Minister Slrmicchr. > c» c t? ,«' ^ "'epsch. Kalisch ,,. s. w..' Gedichte vmi Gcidel. N°- ! ,»a, ..' .- ^?'' ^"M uon Dyhenl,. Haut« Hops.» u. a. - die, P^s?' N" ""^ u"r"ssn"t'sts" Sliz^eu aus deu Feder» von! W°. .'" Meude,^soh,i. I».'..»...,. Klmcle. Karl Ruft. '.'»»old Uo» '^''. ^'"ll ^"". ^lnq. Eilbersleiu. A. v Nöu.er. Freiherr pracl^" "^"' ^""^ Wallnrr u c,. Unter deu circa 7<» <>rosjen ^eilc> „ "^"''"'"' ^"^?" '""' >u "sl"^ i'inic die wichtigen, Üchc ,. "'^',' "'zrnde Genrebilder nach Oelsseiniilden und eraöl,'- ! I)a^g""'""'s>'schl' Vilder, Durch solche Neichhaltinleil de<<'In^ von ,'l w ^"' i^iaeu lieispiellol« l'illicieu Preii< (dn<< Quarlal Nur ^ ^'""">"ll nur ^>/, Gar,, daö ^lwüchsulliche starle Hesl ^'sses/n« ^U" "- rtwa der Alwiiueiueiil^prei« fe ^'a»d ' >,'" """ ^''l'l>'b!io!l)el! ) is< die Änslnae twu „Uel'er nl« i>'!v Meer" »u ^anse eine^ halben Ilchre« uiu uicht U'enisser ' der ^ c " ^'""pl"" sleslissseu, ei» Ersola, drr c i u z i c, ' i» de« ^'">ch"l Iuorual ^'iteralnr daNehl n„d n!« l'eNe Empfeliüinq "^ Journals für slch selbst spricht. wegen vorliegenden positiven Widerspruches in den Aussagen der Zeugen die Beeidigung zu unterbleiben habe. Dr. Dominkus schreitet nun zur Antragstellung. Er hält die Klage im vollen Umfange aufrecht. Er ist iu der empfindlichsten Weise in seiner Privatchrc angegriffen worden. Er kann das nicht auf sich sitzen lassen, denn er hat cß immer ehrlich gemeint. Er sei Gegenstand der infamste» Auwinse gewesen. Man habe von ihm gesagt, baß er mit russischen Rubeln bestochen uud im römischen Solde stehe, nnd lediglich das habe er in seiner Broschüre zurückgewiesen. Er lönne es nimmer länger ansehen, daß seine Gegner sich so bei der Bevölkerung cinschlcichcn. vlnch noch jetzt habe Brandstcltcr ihn auf unucrschüintc Wcsc verunglimpft; derselbe sei überhaupt in seinen Mitteln nicht sehr'wählerisch, wie namentlich seine Angaben in dcn Eingaben um Delegi-rung eines anderen Gerichtes bewiesen, mit welchen er ihn und das Gericht zu verdächtigen nnd auf alle nur mogllchc Weise die Verhandlung zu vereiteln gesucht habe. Ära nd stetter verwahrt sich ..«caen den sehr nnparlamcntal.scheu Anwurf der ..N.wcischämthcit" nnd meint, die öffentliche Meinung wisse schon, welche Pailci ..Dinge erschleicht." Auch wisse man, daß es in Slcicrmllll ..Gewählte" gibt. die mit ihrin Wählern nie ein Wort gesprochen haben. Es erhält nun der Vertheidiger, Dr. Holzinger das Wort. Er präcisirt die Resultate der Verhandlung, als deren Hauptsächlichstes sich das vollkommene Mißlingen des von Herrn Dr. DominluS versuchten Schnld-bewciscs ergebe. Ein Zcngcnapparat. wie der vom Ankläger verwendete, habe nichl die mindeste Glaubwürdigkeit. DaS Gericht werde das Gewicht der Aussagen von Zeugen zu würdigen wissen, die unter dem offenbaren Einflnsic cities besonderen Interesses und großer Voreingenommenheit für die Person des Herrn Anklägers und dessen politischer Tendenz stehen. Die Zcngcn dcS Hcrrn Dr. Dominkus. dcrcu keiner der deutschen Sprach/vollkommen mächtig ist, werden schwerlich die Worte des sehr zungcngcüblcn Hcrrn Brandslcttcr richtiger aufgefaßt haben, als die lange Reihe der deutschen Enlw stunclSzcngcn, gegen deren volle Glaubwürdigkeit man anch nicht das leiseste Bedenken zu erheben gewagt hat. Dr. Holzingcr bcstrcitcl auch heute auf das nachdrücklichste, daß der incriminirtc Ausdruck ..Heuchler" strafbar sei. Während der letzten Wahlbcwcaung habe fast jede der nnzähligcn politischen Haupt- nnd Aftcrpartcicn die an. dcrc der Hcnchelei beschuldigt. Das „Vaib. Tagbl." hat kürzlich geschrieben, daß Dr. Zarnil ..die Hcnchclci und den Schwindel der Herren Dr. Gleiwcis. Eosta und Soclcc vor dcn Augen der Welt bloßgclcgt hat" und in Wien sind in öffentlicher Wählcrvcrsammlung Dr. GiSlra uud Niemand aermgerer, als der Ehrenmann Rechbaucr mtt dem Prädikate ..Hcnchlcr" bedient worden. Man mussc bei der Beurtheilung der Strafbarleil eines Aus druckes stets den Sinn und die Bedeutung vor Augen haben, welche die zu irgend einer Zeit von Jedermann adoptirtc Begriffsbestimmung für dcn Ausdruck geschaffen hat. Und diese sei nnn einmal nicht die, daß heule irgend Jemand glanbcn würde, Hcrr Dr. Dominluö sei mit dem Epitheton „Heuchler" c'iner ..verächtlichen Gesinnung" (8 49l St. O.) geziehen worden. Die Gcsiunnng dcS Hcrrn Dr. Dominkuä für die von ihm vertretene Partei mag die allerbeste sein. Der Zweifel müsse aber doch wohl gestattet sein, — ob z. B. er, der bekanntlich mit dcn Clcricalen geht, als Mann von Bildung wirklich auch im Herzen clerical ist?? Wird Hcrr Dr. Domin-kuS, indem Vertheidiger stch erlaubt, diescu Zweifel öffent-llch auszusprechen. ihn vielleicht wegen Ehrenbclcidigung klagen woUcn? Gcwiß wird ihm das so wcnig einfallen, wie es dem Hcrrn Dr. Blciwcis :c., dcm Herrn Dr. GiSlra und Rcchbauer iu dcn Sinn gekommen isl, sich beleidigt zu halten. Und doch soll Herrn Brandstelle! Etwas als Ehrcnbeleidigung impntirt werden, für das lein politisch acblldctcr Mann der Welt Jemanden verantwortlich machen wird! DicS Verlangen dcS neuen Hcrrn VandlagSabgcordnctcn Dr. Dominlnö den dcntschcn — Eollcgcn gegenüber mag originell fein; als Einleitung zu der so sehr wünschcnSwcrthcn. vom ^andc heiß, ersehnten Verständigung der Parlcicn könne man es aber gcwiß nicht begrüßen. Schließlich tritt Dr. Holziuger der anllägcrischen Insinnalion entgegen, als "wäre von Seite des Herrn Brandstcttcr dem gesetzlichen Gange in diesem Processe irgendwie ein illoyales Hinderniß in dcn Weg gelegt worden, Dr. Dom intus gibt in seiner nun folgenden Replik die bündige Erklärung ab, daß er nicht clerical gesinnt sei. nicht sür ullramnnlan gehalten werden wolle (z5cnscltion!i und von dcm Wunsche dcr Verständigung der Parteien dnrchdruna.cn sei. Er habe ans dcm Resultate dcr crslcn Verhandlung lein Eklat gemacht, dicS habe die „alte Partei" in Marbnrg gethan, die an allc Blätter lclcgraphirl hat. Hcrr Brandstcttcr macht lediglich darauf auf' mcrlsam, daß Hcrr Dr. Dominlnö sein Mandat ans Eilli dcn Bemühnngen der clcricalcn Partei verdaust, daher Jedermann wissen kann, wie vicl ans seine Abwehr, als wäre er nicht clerical, zn geben sei! Dcr Vorsitzende schließt sonach nni '2'/^ Uhr dic Verhandlung mit dcr Eitlärung, daß dic Urtheils schöpsung binnen .'5 Tagen erfolgen werde. Marburg. 7. Juli. Dci Landtagsabgeordnete Herr Friedrich Brandstctter ist heute vom l. l. Ve< zirtsgcrichte Marburg dcr Ucbcrlrclung dcr Ehrcnbeleidigung nach § 491 und 493 St.-G.-G. nicht Huldig crllärl worden._____________________ MstesueMkeiwl. — (Personal« ach richt.) Der Herr Dr. Nerger ist, wie der „Wanderer" erfährt, von seinem Beinbrüche soweit hergestellt, daß er schon zu Ansang der nächsten Woche semen Sommerausenthalt in Gniundeu beziehen kann. Bis zur vollen Kläsliauna. des Beines muß zwar dcr Ncconvalcsccnt sich noch dcr Knicken bedienen, doch »st nicht nur die Heilung des Britches in erfreulichster Weise vorgeschritten, sondern auch das inlerne Besinoen des Patienten hat sich während der mvnatelangen Siesta, welche der Hcilungsproccß erforderte, in überraschender Weise gebessert. — (Prinz Mehemeo Tewfil Pascha) hat von Dr. I. H. Popp, pral«. Zahnarzt in Wien, ein elegantes Etui mit dcm berühmten Anatherin-Mundwas-ser zum eigenen (Gebrauche angcnoulmen. — (Das Testament des Wcihbischoss Dr. Krcjci.) Der verstorbene Hcrr Wcihbischos hat sein de< I deutendes Vermögen in einem Testamente bis auf einige kleinere Legate siir die Dienerschaft wohlthätigen und humanitären hecken gewidmet. Zum Universal - Erben hat derselbe das fürstcrzbischösliche Präger Knaben Seminar eingesetzt. — (In der letzten Sitzung der Berliner geographischen Gesellschaft) schilderte Herr Brehm die Tau ben höhl en auf dem Karst, lis sind dies dic Nistplötze der Oiumk» livill, einer von den Färbern bis nach Indien und Inuerafrila verbreiteten Bogelart, welche sonst ciu» liebsten Kiisten mit überhängenden Felsen und starker Braudung zur Wuhnställe wählt, hier aber ihren Sitz in dnntlcn unterirdischen Gewölben genommen hat. Eine schmale Oefsmmg, oft 20 bis 25 Fuß im Durchmesser, liegt an der Oberfläche des Bodens, erweitert sich nach unten zu und verbreitet sich schachtarlig nach den Seiten. In diesen Höhlungen hausen die Bögel zu Tau» senden, steigen am Morden »nil rauschendem Getöse plötzlich in die Höhe und fallen a.ege» Mittag senkrecht und blitz» schnell, eine Trombc bildend, wieder zur Tiese hinab. — (Das Haritari d er I apan ese n.) Ob unsere stellenweise recht langweiligen Parlaments-Verhand-lungcn wohl von dcn gebildeten Japanesen gelesen werden? Interessant müßte eine solche Lecture jedenfalls sein, z. V. die letzte Debatte im norddeutschen Reichstage Über die Todesstrafe, wenn wir von dem Interesfe urtheilen dürfen, welches eine ähnliche Debatte im japanesischcn Parlamente einzuflößen geeignet isl. Sir Harry Parkes, der englifche Gesandte in Japan, hat einen AuSzug aus einer japanesischcn Parlameulö'Verhaudlung iu einem Blaubuche verewigt, und zwar stand auf der Tagesordnung der Nationalgebrauch des „Harilan" oder „Seppulu," d. i. Selbst» mord durch Ausschlitzung des Bauches. Der Schriftführer des Hauses eröffnete die Debatte durch einen Antrag auf Abschaffung dieser Sitte, welche selbst in Japan leine nationale sei, weil sie sich blos auf die zum Tragen zweier Schwerter berechtigten Klassen beschränke, während sie in Europa gänzlich unbekannt sei. Diejenigen, welche an sich in Folge obrigkeitlichen Befehls das Sepvuku vollziehen, wolle er nichl tadeln, aber ohne folchen Befehl sollte es nicht vollzogen werden. Wenn ein Mann sich schuldig wisse, möge er die kaiserliche Entscheidung abwarten, wo nicht, so werde die Untersuchung seine Unschuld ans Licht bringen, und er lönne seinem ^cmde noch weiterhin gute Dienste leisten. Ihm folgten nicht weniger als 170 Red, ner, aber laum einer von ihnen vertheidigte den Antrag auf Al'schaffuug der fraglichen Sitte. Amenomori .ssenza-l'uro gab zu. daß es vielleicht voreilig erscheinen möge, Scppulu ohue obrigkeitlichen Vefchl zu vollziehen, aber ein solcher Entschluß gehe stets nur aus einem erhabenen Pfllcht- l gefiihl hervor und sei denen, welche weder Bescheidenheit noch Schande lcunen, uubcsannt. Mehrere andere Ncdner vcrurthcilteu das Harilari zwar, weu» eS nichl von der Obrigkeit anbeföhle» sei, hielten aber seine Beibehaltung als nothwcudiq, weil es dic zum Tragen zweier Schwerter berechtigte Classe von dcu uulcren Voltsclasscu unterscheide, weil es eine „Zierde des Neiches," eine „Pflicht der Sell'stbestrafung feitcus des Schuldigen," eine „Stütze der Religion" und „ein Sporn zur Tugend" fei. Tominago Echume bezeichnete das Hcirilari als einen auf hohen Principien und aus Muth beruhende» Brauch, dessen Verbot eine der Säuleu der (5o»stitutiou entfernen würde. Das plausibelste Argument führte Karube Ilsinga an. Durch den Tod gewinne der Schuldige ganz einfach die Slclluua. eines menschlichen Wesens wieder. Wenn er lebe, sci er ein Schurlc, weuu er aber sterbe, zeige er zum er: slenmalc, daß cr uoch eludes Schamgefühl habe. DaS Scppusu zu verbieten, heiße, „den öffentlichen Pfad der (5hrc cidschlicßcu und dc» heimlichen Pfad der Schurkerei ösfucu," uud mau solle in dieser Beziehung „die niedrige» Gewohnheiten dcr westlichen Nationen" nicht nachahmen. Mlano (U)omci sprach sich für Beibehaltung cineS Brau cheS ciuS, welche» „das Schamgefühl in der militärische» Kaste fördere" uud dessen Bestehen zweifelsohne dic Ueber-legeuheit Japans iiOr audcrc ^iudcr ausmachte. Achnliche Ansichten entwickelte auch die Mehrzahl der übrige» Ned-ncr, und als cö schließlich zur Abstimmung kam, stimm/en nur drei für und 200 gegen die Abstimmung des Seppulu. 1096 Locales. — (Auszeichnung.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 30ten Juni dem Corvettencapitän Franz Spindler die Bewib ligung zu ertheilen geruht, den demselben verliehenen ottomanischen Meoschidj^ - Orden annehmen und tragen zu dürfen. — (Die Tiroler Sängergesellschaft Rainer) gibt auf ihrer Durchreise von Trieft über vielseitiges Verlangen hier noch ein Concert morgen Abends bei Kosler in Leopoldsruhe, wobei auch die neue S chUtzenca pelle milwirten soll. Hiebei wollen wir auch auf diese neue Schöpfung der Rohrschiitzengesell-schaft aufmerksam machen, zu deren Besten musitalische Soireen veranstaltet werden, deren erste heute Abends im Gasthausgarten zum „goldenen Stern" stattfindet. — (Todfall.) Heute Früh verschied hier nach längerer schmerzvoller Krankheit Hermann Graf v. Nuersperg, Besitzer des Gutes Auenlhal. — (Physikalische S o irse u.) Der Erperimen» talphysiter Herr Niedergesäß aus Breslau ist hier angekommen und wird nächsten Montag und Dienstag im hiesigen Theater Abendunterhaltungeu aus dem Gebiete der Experimentalphysik (Galvanismuö und Elektromagnetismus) veranstalten. Es liegen uns die auszeichnendstcn Beurtheilungen verschiedener Organe der Tagespresse über die Lei< stungen des Herrn Niedergesäß vor. Dieselben bezeichnen ihn als einen äußerst gewandten Experimentator, dem nie ein Versuch mißlingt und der mit seinen großartigen Apparaten überraschende Erscheinungen vor die Sinne des Zuschauers zu zaubern versteht. Auch das interessante Schaue spiel der Beleuchtung des Schloßberges mit elektrischer Sonne beabsichtigt der Physiker uns als effectvollen Schluß seiner Produclionen zu bieten. — (Aus Amerika) ist unfer Landsmann Herr Missionär Vuh verflossene Woche in Laibach eingetroffen, ^ nachdem er Rom und Jerusalem besucht. Er gedenkt seinen Geburtsort Luöne und andere Orte in Krain zu besuchen und um den 20. d. M. Hieher zurückzukehren. Anfangs August beabsichtigt derselbe, nach seiner neuen Heimat Amerika zu den Missionsarbeiten zurückzukehren. Aus Minnesota wird der „Danica" auch berichtet, daß der hochbe-tagle Missionär Pirc auf seiner Farm in Ottentail sich ^ befindet und sich der gewohnten Gesundheit und Rüstigkeit erfreut. Nrnelle Poft. (vriginal'Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Wien, 8. Juli. Die „Wiener Abendpost" erklärt die Nachricht von Versetzunss der Feldbattcrien auf den Kriegsstand als jeder Vegründung entbehrend. Berlin, ». Juli. Die „Norddeutsche Zeitung" hebt hervor, daß die Frage der spa Nischen Throncandidatur von den (kortes allein abhänge. Die deutschen Negierungen und das deutsche Volk haben sich nicht einzumischen, werden sich auch neutral verhalten. Bei den Wahlen in Prag und Smichow siegten die Ezechen. Die WatMlheiliguna. war schwächer als im Borjahre. In Kralau nahmen von 3000 Wählern 2016 an den Wahlen theil. Es erhielten die Majorität: Zyblic-tiewicz, Majer, Chrzanowski, Warschauer, Samelson, Szczepansti. Eine Nachwahl findet noch statt. Die Handelskammer wählte einstimmig Weigel. In Iaroslau wurde der Gezirtsmarschall Graf Ladislaus Vadeni mit 442 von 544 Stimmen gegen den Fürsten Georg Czartorysli (der blos 98 Stimmen erhielt) zum Abgeordneten gewählt. Die Madrider Regierung hat der permanenten Cor-tescommission das Schreiben des Prinzen Leopold von Hohenzollern übermittelt, worin er erklärt, die Krone anzunehmen, wenn die Cortes dies Votiren. Die „Spenessche Ztg." hebt. die Candidatur des Prinzen besprechend, hervor, daß Prinz Napoleon näher verwandt sei mit der Familie Napoleons als mit dem Preußischen Hofe. Seine angeblich schon erfolgte Acceptation deS Thrones sei nicht verbürgt; nach der Abdankung Isabella's wäre die Annahme doppelt mißlich, jedenfalls habe die preußische Regierung bisher mit der Sache nichts zu thun gehabt, ebensowenig, wie sie dem Fürsten Carl seinerzeit zur Besteigung des rumänischen Thrones gerathen habe. Die Urtheile der Wiener Presse über die augenblickliche Lage des franzöfisch-preußifcheu Conflictes lauten im Ganzen ziemlich vertrauensvoll. Fast alle sehen den Frieden nicht ernstlich bedroht, und können nicht an einen, alls solchen rein dynastischen Motiven hervorgehenden Krieg glauben Die „N. Fr. Pr." räth Preußen zum Nachgeben, da es einem festen unabänderlichen Entschlüsse Frankreichs gegenüber stehe, der lein deutsches, kein preußisches Iu-teresse betrifft. Die Vermittlung der Mächte sei schr nothmeudig, denn Frankreich beginne bereits zu rüsten. Die Vermittluug werde die Form einer Coufcreuz au-nehmeu müssen, der wohl gelingen werde, die ominöse Hohciizollerncandioalur glücklich zu begraben. Das „Frdbl." findet die Siluatiuu sehr ernst und glaubt, daß der französische Kaiser, gestützt aus die aufgewühlte uatioualc Leidenschaft, iu der vorlhcilhaflcstcu Position gcgcuülicr deu Prcußcu sich befinde, wenn dieselben nicht nachgeben sollten. Was die Hallung der österreichischen Regierung betrifft, so kaun das „Frdbl." nicht glauben, daß sie sich schon jetzt für dic vollkommenste Passivität ausgesprochen hätte. Vielmehr liege cö Oesterreich ob, sciucu gauze»» Eiufluß iu die Wagschale zu werfen, um ciucu preußisch frauzösischcu Zusammenstoß zu verhiudcrn. Was die Haltuug Oesterreichs speciell Sftauien gegenüber betrifft, so war sie währcud der gauzeu Geweguug srci von allen lcgitimislischeu Au» Wandlungen, vou alle» dynastischen Motiven. Iu der Hofburg herrsche nur mehr die Iutcrcsseupolitit. Schließlich spricht das Vlatt dic Erwartung aus, Graf Acust, getreu seiner bisherigen Politik, werde auch jetzt iu der ersten Reihe der Fricdcusstiftcr thätig sciu. Der „Wanderer" sagt, daß dic luiüislciicllcu Erklärungen au einer eigeuthmulichlu Zweideutigkeit lcidcu. IcdcufallS werde uicht gesagl, eiu Hohcuzolkr diUfe nie den spanische»» Thron besteigen; es weide nur 5,0 sagt, eine fremde Macht dürfe ihu »ncht auf deu Tl,ro» setzen, wohl aber die spanische Nation selbst? Wählen die Spanier den Hohenzollcr mit großer Majorität, schaaren sie sich, in ihrem Natioualstolz aufgestachelt, fest und einig um deu Gcwählteu, so laun Napoleon klein begcbeu. Die „Presse" sieht, wic der „Wdr.," daS Schwergewicht iu die Entscheidung der Cortes gelegt, uud be» unruhlgt sich daher gar uicht um den schließlichcn Aus-gaug der ganzen Affaire. Die „Morgcnpost" hebt hervor, daß ein kriege,^ scher Geist durch die fiauzösischc Naliou geht, dcu mau früher oder später werde bcfiiedigcu müssen. Die vollie« gcude Fra^e aber werde uicht zum Kriege führen; jedoch, weuu auch dieselbe friedlich beigelegt werde, so sei auf ein freundliches Verhältniß zwischen Frankreich und Preußen nicht mehr zu rechnen. Nach authentischer Mittheilung des ..Pester Journals" aus Bukarest droht dort eine Revolution auszu- j brechen, welche auf Entthronung deS Fürsten Karl gerichtet ist._________ Prag. 8. Juli. (Tr. Z.) Bisherige Resultate der Stadtwahlen: In den Präger Vorstadtbezirtcn in Smi-chow und Wyschehrad. in Pilsen und Kuttenberg wurden Declaranteu gewählt. ^ Lemberg, 8. Juli. (Tr. Z.) Hier wurdeu gewählt: Franckl, Dombrowsli, Smolta, Zicmiallotvsti.' Die hiesige Handelskammer wählte Kaufmann Breuer,! die Brodycr den Grafen Beusl. Z a ra. 7. Juli. (Tr. Z.) Die Stadt Zara wählte Petrovich, den constitutionellen Candidate!», mit großer Mehrheit zum Abgeordnete». Paris, 8. Juli. (Tr. Z.) Der „Constitutionuel" sagt, sobald sich tue Regierung vou der Hartuäckigkcit des spanischen Ministeriums überzeugt, wird sie dic diplomatischen Bcziehuugcu mit demselben abbreche»». Die Negierung wird sich mit eiucr auSwcicheudeu Antwort Preußens nicht zufrieden gcbeu. Preußen muß dem Prinzen von HohenMeru die Ermächtigung zur Annahme der Krone verweigern. Die Großmächte fiud ge< ueigt, im Smnc des Friedeus iu Madrid uud Berlin zu nnlken. Telegraphischer Wechselcours vom 8. Juli. 5perc. Metalliqueö 59 65. — 5verc, MelalliqueS mit Mai-uud Novcmber-Ziuseu ,<9,65. - 5>>erc Nalimml Mlcheu 68.25, 1860er Stantö-Aulcheu 96.4<'. - Baxlaclieu 71»! Credit-Actieu 255.80. - Luudou 121.30. - Silber 118.35. - Napo-leoud'ors 9.70'/,. Verstorbene. Den 1. Juli. Dic ehrwürdige Maler Michaela Schmalz, Churfrau und Lehrerin, starb im 74,5'ebeusjahre, im Ursuliueriu-uenlluster, («radischavurstadl Nr 3l. au der «Hulsrasluu^. Deu 2. Juli. Herr Eduard Kraus, HaudluussSpralticaul, alt 1!» Jahre, iu der Kapuziuervorstadl Nr. 5buru!>6 llwilliuastiud Iuhauu, alt 6 Wochen, in der Kratauvursladl Nr. -14 am Zehrfieber. Mar« garetha Veuier, Haderusaiuiulerswilwe, all 70 Jahre, iu der St. Pelersuorstadt, uud Maria Eajc, TacMuerm, alt ^15 Jahre, iul Livilspilal, beide au der ^uusseulalmniua.. Dem Herr» (heurq Dachs, Hutmachermeistcr uiid Hausbesitzer, seiue Watlin ^rauzisla, alt Eiuheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: iuNoteuveruusl, Mai-November 59.80 59.i<0 ^ „ „ Februar-August !j«,80 59.90 „ Silber „ Iiinucr-Iuli . 68.05 68.75 „ .. „ Apr.l-October. 68.80 68.90 Steulraulehcu rückzahlbar (j) 98.— 99.— /2>_______ ___ ----- kose v,1.1839 ..... ' li37.'50 238>0 „ „ 1»54 (4"/,) z» 250 si. 88.- 88.50 „ „ I860 zu 500 fl. . . 95.75 96.— „ „ 1860 zu 100 si. . . 105. - 105.5<> „ „ 1864 zu 100 fl. . .11550 1l6.— Slaats-Domäneu-Pfaudbriefe zu 120 fl. ii, W. in Silber . . 129 50 130.-». Grundentlastunas-Obligationen. Wr 100 si. Gelb Waare Aöhmeu .... zu5pTt 96.- 97.--Oalizieu .... « 5 „ 74.25 74.75 Nitber-Oesterreich. . « 5 ^ 97.50 98.50 Ober-Oesterreich . . «5 „ 95.50 9650 Siebenbürgen ... „ 5 „ 78 - 78,50 Steienna'l ... „5. 9350 9450 Ungar« .... »b„ 79.80 80.30, V. Actien von Bankinstituten. ! Geld Waare Anglo-osterr. Bau! abgest. . .254.75 255.25 Auglo-uugar. Baul .... 9('.- ^50 Bauluereiu.......223.- 226.- Vodcu-Ereditaustalt .... 365,— 3t>8.— Ereditanstalt f, Haudel u. Gew. . 254, ^ 254.20 «ircditaustalt, allgcni. uugar. . 82 - 83 — Escompte-Gesellschast, u. ij. . . W0. 870,-Frauco-österr. Baul . . , . 107.50 108. Gcncralbanl.......—.-^ —— Natioulllbant.......714.— 716 — Niederländische Baul .... 99 - 100. - Vereinsbaut.......10450 105.- Verlehrsbaul.......N2.50 113.50 Wiener Bant......—-— —-— «>. Actien von Transportunterneh, MUUsten. Geld Waare Nlföld-ssiumaner Vahn . . . 17^.50 171.50 Nöhm. Westbahn.....k^ ?? 3/^ Earl-Ludwiq-Bahn.....241.75 242.25 Douan-Damftfschifff. Gesellsch. . 584,.- 586. Elisabeth-Wcstbahn.....^07.25 208- Ferdiuands-Nordbahu . . . .2082,-2087.- FUufllrcheu-Barcser-Vahu . . l»>9.25 169.75 > Frauz-Ioscph«.«ahu . . . .190.-190 50 > Geld Waaro, Lembern-8 - Geld W.i »l Siebeub. Bahu iu Silber uerz. . 92.25 92 ä^ Staat«b. G. 3"/« 5 500Fr, „I. Em. 143.50 1 «4 ^ Sl!db.G.3'/.«500ssrc. „ . . II?.- 117^ Gl!db.-Bous 6 "/„ (,«?()-7^) M i. .500 Frcs......244.- 24ft,W Ung. Ostbahu......89.30 8!)5> «. Privatlose (per Stllcl.) « Kreditanstalt f. Handel «. Gew. Geld Wa«^ zn 100 fl. ö W......156 15>6.". Rudolf-Stiftuug zu 10 fl. . . 15 25 !5>.7'" Wechsel (3 Mon) Geld Wa^' Augsburg sllr 100 fl siidd. W. 101.40 !0l <^ Fraulsnrt a,M. l<)0 si. delto ll)1,?<» K» ^ Hamburg. f21 75 «21 A Pari«. j!lr ,00 Francs . . . 48 30 4^' <5ol»rH der l^eldssst«»« Geld MaaN K. Miluz-Ducale, . 5 fl. 81 lr. 5 fl. 82 "' Napnleonsd'or . . 9 „ 75 „ 9 ,. 7<» " VerciniOhalcr . . . 1 „ 80j ^ 1 « 8l " Silber . 118 „ 75 „ 119 „ ^' ^ Krainische Grnndeullasluug8 - Obligationen, ^ I vatuotirung: 86.. Geld, 9-1 Waare»