EINZELPREIS: wochentafs 10 Rp! Samntag-Sonntag 15 Rp> AKl ¥ ^ iMurgtt 8tituiig Amtliches Organ des V«rhg und üchriftleitung; Marburg a. ü, Drau, tiadgasse Nr. 6, Fernrut; 25-61, 25-68, 25-Cü. — Ab 18 Uhr (6 Uhr abends) ist die Schrittleitunß nur aut Pernrul Nr. 28-67 erreichbar. — Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt. — Bei Anfragen Rückporto beilegen. — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608. Steirischen Heimatbundes Erscheint wöchentlich secliBnial als A\orKenzcitung (mit Ausnahme der bonn- u. t-'cierfagc). Bezugsp-cis (im voraus zahlbar) monatlich KM 2.10 einschl. Zustell-ßehühr; bei Lieferung im Streifband zuzüglich Porto; bei Abholen in der Uc-schäftsstelle RM 2.—. — Anzeigen- und Bezugsbestellungen in der Verwaltung. 3lr. 213 Jltorfturfl 0. ö. 2)rQu, ^rtilao. 29. Qlupuft i04i M. 3aT)rgang Zwei Sowiel-DIvislonen bei Saila vemiclitet Ein bedeutsamer Erfolg deutscher und finnischer Truppen — Fast das gesamie Kriegsgerät des Feindes von den Siegern erbeutet Nach tagelaniem harten Kampf Aus dem ü h r c r h a u p t n u a r 11 e r, i8. August. Das OberltommaiMlo der Wehrmaclit gibt hekannt: An der gesamUn Ostfront vt^rllefen die Operationen auch gestern plan-mäülK* An der Ünnisclien Front liaben deutsche und finniüclte Truppen In ongem Zusammonwirlicn einen . hcdeuttsamon Erfolg errungen. Nacfi tagelang unter ücliwierisKten Gelände, und WittcrunxsVerhältnissen durcliKcführtcn Kämpicn im Raum ostwärts Salla wurde eine fuindlictio Kräftcgruppe In Stärke von i^e\ Divisionen vernichtend geschiaven. Nur schwaciien Teilen gelang es, unter Zurücklassung fast des gesamten Krieissgeräts zu entkommen. Hilfe von Pontons und Schlauchbootcii den Dniepr zu tiberschreiten. Sofort alarmierte deuticiie Batterien nahmen die sowfetischen Tnippenansammlungen unter wirksames Feuer, fragen deutscher Granaten schlugen In die bereitKestell-ten Infanterie-Kompanieii, die äußerst blutige Verluste erlitten. Volltreffer zerstörten die Pontons, deren Splitter weit durch die Luft geschleudert wurden. ßinter Iran der Islam iMt V akKtias •(fMlidiii UNION WclOwtcr-KcHal Ktrle HtDner-W.iKcnbor^ Verbände der deutschen Luftwaffe >ernichteten am gestrigen Tage ItK) Sow-ietflugzeuge, auUerdem schössen ungari-che Jäger zehn, italienische Jäger acht owietisehe Flugzeuge ab. Im Seegehlet um England versenkte ein Kampfflugzeug am Tage bei den Fa-roer-lnseln einen Frachter von 4(KM) brt. Wirksame Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen mehrere engliftche 1 iugplätze. An der KanalkUste verlor die britische l.uftwaffe am geKtrigeii Tage elf f lut:-/euge in l.uftkämi>fen und zwei durch riakartillerle. Deutsche Kamofflugieug« erzielten In ier Nacht zum 27. August BombenvolU Ireffer In den Anlagen des Flugolatzes i^mafla am Suez-Kanal, Britische Flufrzeuge griffen in der vergangenen Nacht den Raum um Maiiii-tieim an. Die Schäden sind unerheblich, i lakartilleriee schnp einen der angrel* enden Boniber ab. Qsplan er Sowjelvorstmi über isn Dnjepr gesclieitert Berlin. ^8. Au}5ust. Deutsche Infanteristen beobachteten ni Morgengrauen des 27. August am nteriauf des Dniepr, daU auf dem Ost-ifer des Fkisses sowletlfiche Pioniere nd fnfanterieeinheiten bercitgcstclK vwrden und überzusetzen versuchten. Offenbar planten die Bolschewisten. mit Berlin, Aunust. Sowjetische Truppen sind im N()i\iL>n iinil hi'itisL'ht' im SüiIl-ii iiiul SiidnstL'ii in das'iranisi'lic (jcbit'l ciiij^efa L-n. Und liit' riii;,'/,eu^'C (.liT Angreifer Iinbcn dii' SUUltc Arzabü, Roschl am Kaspisiiion Muer, Ahv:)z im SiicU'n unil Mciivk'r-Pt'fk'wi .Uli IV'isisi-licii (inlf b'Mii|i;irilierl. Uahi'i eiilstaiiiK'ii iHHiriilcnKlc Si'lijidcii in ili'n Wuhiivii-rtclii niid ()^)fc'r unter lior ZiviUK'vüMNcruiit,', mililarischi' Ziele siiul fast iiar nicht ^L'lrodVn wnnie.i. Motori-sic'rle sowjelisrlie Truppen sind bis Dst'hufu uikI Maku vorneürungcn. Molo-ribicrte britische Truppen sind an vier Punkten bei Khanakin, Qnasr-Schiriii, Naftn Khane und Abaiian ins Iranische Gebiet ein^[tnlriinp;eii. Die sowjet'sc-jie Flotte ist im Kaspischen Meer und die hritisclic Plotte im Persiseheii Golf /u (Ufensivaklioncn gegen die iran sehe Küste vor^edriin'j»en. Die Deute bei Welikiie-Luki Bit {•tit Ub«r 34.JOO G^fangsne Berlin, August. i In der iichlacht von Weliki]e-l.uki wurde die 22, Sowiet-Armee vollstäüdis vernichtet. Die gestern In der Sondermeldung angegebenen Gefangenenzahlun liabeq äch inzwischen auf 34.061) erhöht, die Zahl der vernichteten und erbeuteten QeschUtze auf 4S2. In der Schlacht von Weliklje-Lukl wurden darüber hinaus große Mengen sowjetischen Kriegsgerätes erbeutet, darunter 333 schwere Granatwerfer und 19 sowjetische Panzer-kampfwagen. Im Raum südlich des Ilmen-Sccs stic-Qen schnelle deutsche Truppen Überraschend in sowjetische Verbände ein. Unter den völlig überraschten Boisclicvvl-stcn brach ciuo wilde Panik aus. Pic Sowjeitioldaten flohen unter Zurücklas-lung Ihres Kriegsmaterials und Ihrer ge* sam(en Artillerie. Mengen von Handfeuerwaffen, feuerbereite Geschütze und Munition wurden als Beute eingebracht. Im mittleren Teil der deutschen Ostfront wurden auch gestern die Säuberungsaktionen und die Durchkämmung der Wälder nach versprengten Sowjet-soldaten fortgesetzt. An me-lireren Stellen der Front kam es zu Finzelkämpfen. Bei diesen Säuberungsaktionen und örtlichen Gefechten wurden über IO(H) Gefangene eingebracht. An einer anderen Stelle des gleichen Frontabschnittes brachen deutsche Panzerwagen In die sowjetischen Stellungen ein und vernichteten 15 Sowjet-Panzerwagen. Neun Geschütze wurden erbeutet und über 100 Gefangene eingebracht. Die Verfolgung und Bombardierung im Raum ostwärts Dnjcpropetrowsk wurde Mittwoch unaufhörlich fortgesetzt. Bombentreffer und Bordwaffen verursachten in den massierten Kolonnen der Bol-schewisten aulierordentlich hohe blutige Verluste. Die MaterialeinbuUen der Sow-iets sind entsprechend, schw er. ■'K/j 100 *00 UOkm *N. rifiis ikui TÜRKEI ^-fv" tlcp^ SYRIEN g^c / ih yKun ■'*1 JlKMduo bAp'tv^ V I R A [KMMX KRDAN lANO SAU0ARA6 I EN fPTEK SOWJET-UNION AsHidijhid ^___. l. S I tvN' i) V .4 / ;'«Uiku (ä^liC|:l-Uilüir(l|uu«t-M.) So wirkte sieh in den ersten Tagen der briliseli-sowietisehe Raubiiherlall auf ein vüllifj friedlii'hes I.anil und seine Bevölkerung,' aus. Das ist die Wirklichkeii. die iu einem selireienden (ieftensat/ xii den heuchlerif^eiien britischen Phrasen vom Schutz der |-reilieii um! V(in der He;:luk-kunjT .'iiier Volker steht. Aber schon /.ci;^t ^ich aiii Ii, da Ii t'.ii.v land ein sehr j;cwagtes Spiel spielt, \\enii auch Iran kaum daran ilenken kann, ei-.leu Krie^ die vereinigten Briten und Bolschevvisten durchzustehen. Dafür aber kann diese RäU'beraktion äußerst unangenehme Rückwirkungen auf politischem (ieb'ete haben, die jeden spiitereii '.ersuch der Faigländer, noch einmal ihr Prestige in der gesamlen arabit^clien und islamitischen Welt retten zu können, von vornherein aussichtslos erscheinen läßt. London sel'bst läßt ^durcli seine fast stündlich startenden l'ropagaiidaaktioncn erkennen, daß es sich des Hrnstes dieser politischen Schlacht vollauf bewußt ist. K'inulgebungen aus allen Teilen des mittleren und vorderen Orients sind für Ijig-land .Vtariiizeichen, ilie es nii ht iibersehen kann. Die militärische Seite iIcs liinmarsehes wurde von allem Anfang an durch dio Tatsache gekennzeichnet, daß der Iran lediglich über etwa 20 gut ausgerüstete Divisionen verfügt, die bis zu ci.iem gewissen ürade mit I'anzcrkampfwag.n unü Panzerautos ausgerüstet sind, deren Zahl nicht sonderlich groß ist. Nur 3t)(J Flugzeuge, eine kleine Zahl von Kriegsschiffen sind vorhanden. Demgegenüber steht der vereinigte sowjetisch-englische Einmarsch. Daß die iingländer aber rücksichtslos Städte bombardierten und Blutbäder unter der Bevölkerung anrichteten, zeigt \veithin leuchtend, wie es mit dem britischen Argument vom vSchutz des Iran« bestellt ist. lau Argument, das übrigens heute vo.i der englischen fVesse bereits nicht mehr aufrecht erhalten wird, denn Reuter erklärt nun etwas ehrlicher; »Die englischen militärischen .Maßnalinien sind offensichtlich darauf ausgerichtet, die Verbindung mit dem Kaukasus offen zu halten und die ölfelder des rran zu schützen.- Andere Stininien wieder betonen die Sicherung des Landweges nach Indien. Kurzum, man sah sich gezwungen, unter dem Drucke des Weltechos zumindest einige kleine liingeständnissc de« wahre.! Sachverhaltes zu geben. Wenn aber ein Engländer etwas eingesteht, so fühlt er sich verpflichtet, gicich darauf doppelt zu lügen. Dies besorgt nun England auf dejn zweiten Kampfsektor, auf politischem Gebiet, reichlich. Wundcrs^Miön nimmt sich z. B. eine Botschaft aus, die London an Ibn Saud richtete, in der es seine großen Sympathien für die arabische und islamitische Well bczeu*gt und beteuert, daß es nicht daran denke, sich irgendwie in die innerfoliti-"Jchen Verhältnisse in iran elnzumische.i. Dieselbe Versicherung hörten wir bereits betin englischen Angriff auf Syrien, Irak und ja schließlich in der ganzen Qe-srliichte des britischen Empires iibei'.dl dort, wo ilie britischen f^äuber Fuß faßten. England \m11 mit d.cser Erklärung den ungeheuren ^luim zu beschwichtigen ver- Sefte 2 »Marbufger Zeitung« 29. August 1^>41 Nummw 213 suchen, den dieser Angriff au einen neuen arabischen Staat in der ganzen Welt des Islam erweckt hat. In Kairo können die Briten di« Demonstrationszüge der Bevölkerung kaum mehr bannen. Von besonderem Interesse ist da ein Telegramm, das König Faruk von Ägypten seinem Schwager, dem irariischen Kronprinzen gesandt hat. In diest^m Telegramm bringt König Faruk demonstrativ seinen Unwillen und die Entrüstung des ganzen »Bru-d'erstaates Ägypten« über den Überfall zum Ausdruck. In dem Telegramm wird auch betont, daß die Sowjetregierung von Ägypten nicht anerkannt ist. Auch in Palästina, im Irak und sogar in Basra wütet der englische Polizeiknüppel, um die Wut der Massen über diese neue Herausforderung niederzuhalten. London merkt, daß der Überfall auf Iran sehr viel öl in das ohnehin schon stark am Empire zäh-rcnde Feuer gegossen hat. Es versucht nun mit allen Registern seiner Heuchelei 7U verhindern, daß dieser infame Gewaltstreich als das empfunden und gewertet wird, was er ist: Eine neuerliche unerhörte Herausforderung der arabisch-islamitischen Welt. Das dem so ist, cmpfin-«let man auch in der Türkei, wo vielfach hal betrachtet wird, maß man glaubt, rde Vpr7we'f1iinr»'^lat beuchen zu müs_ ?cn. Eine der größten Stützen des englischen Eninires war in der Vergangenheit ^'n mit allen iiidischen Raffinements er-rcugtes und aufrecht erhaltenes f'restige •n vielen Teilen der Welt. Dieses Prestige "laf nun dauernden und schwersten Scha. den gelitten. Die mililärische Front wird, das sei abschließend nochmals festgestellt, bei den gegebenen Verhclltnissen England einen ■^Sleg^'^ bringen. Das geschlagene Füngland und die geschlagenen Sowjets sind ja bereits so vorsichtig geworden, sich nur solche Opfer auszusuchen, die einen wirksamen Widerstand nicht leisten können. \'ic! wichtiger aber ist die zweite, größere Front, die sich angesichts dieses meuchlerischen Überfalls hinter Iran mit aller Macht erhebt. Oer australische Ministerpr&siileiil zurilchgetrelen T 0 k i (), 28. August. Wie Reuter meldet, Ist der bisherige auStraHSche Ministerpräsident Menzie^ zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wurde auf einer gemeinsamen Versammlung 'der australischen Einheitspartei und der Bauernpartei sein bisheriger Stellvertreter Fadden ernannt. General Franco besichtiQte nord-weslspaniscbe MarinestOtzponkle M a d r i d, 28. August. Der spanische Staatschef General Franco kehrte Mittwoch nach einem zweiwöchentlichen Aufenthalt in dor Provinz Galizien nach Madrid zurück. Auf seiner Reise besichtigte Franco u.a. die nordwestspanischen Marinestützpunikte Vigo und La Coruna. Kriegsminlsler Tojo und Marine' minis'er Oikawa beim Tenno Tokio, 28. August. Der Tenno cmipfing heute nachmittag nacheinander Kriegsminister General Tojo, Marineminister Admiral Oikawa und den Präsidenten des Planungsamtes General Suizuki im Kaiserpalast zur Berichterstattung. „Freilieil der Meere" Anschauungsunterricht für USA-Bürger N e w y 0 r k, 28. August. Laut »New York Times« aus Hamilto i (Bermuda) wurde ein USA-Bürger, der als Passagier an Bord eines nordanreri-kanischen Schiffes vier britischen Zensur da«; Lesen ein^es persönlichen Briefes ver-Nseigerte, zu zehn Pfur^d Strafe verar-teilt. Das Urteil wurde in Gegenwart zweier USA-Konsuln ausgesprochen. Gefahr für die Welt des Islams Dmr Überfall auf Iran ein Schlag, dar all« Mohammadanar trifft Istanbul, 28. August In den Kreisen der ägyptischen Universität El-Azhar, der größten islamischen Bildungsstätte der Welt, hat der englischsowjetische Angriff auf Iran tiefe Bestürzung hervorgerufen. Man erklärt, daß die Engländer durch ihre Interessengemeinschaft mit den Sowjets, die die Mohammedaner in ihrem Lande brutal verfolgen, einen starken Prestigeverlust im ganzen arabischen Raum erleiden. Der ge. meinsame A^i'^riff auf ein unabhängiges, neutrales und mohammedanisches Land wird in den genannten Kreisen als eine emsthafte Gefahr für die gesamte mo. hammedanische Welt betrachtet, der Überfall sei ein Schlag, der alle Mohammedaner treffe. Von langer Hand vorbereitet Aufschlußreiche Eingeständnisse der »New York Time«« N e w y o r k, 28. August. »New York Times« gibt in einem Ar-tilcel zu, daß es sich bei dem britisch-sowjetischen Überfall auf Iran um ein seit langem wohligeplantes Unternehmen handelt. Als Wavell, der nun das Kommando der britischen Truppen in Iran führt, von Ägypten nach Indien versetzt wurde, seien, so schreibt das Blatt, die Gedanken ausschlagebend gewesen, die Aktion vorzubereiten, d'e sich jetzt entwickelte. Auch bei dem Treffen Roose-velts und Churchills im Atlantik müsse der Plan erörtert worden sein. Seegefecht im IHsrsischen Oon Iranischer Admiral im Kampf mit britischer Übermacht gefallen S t o c k h 01 m, 28. August. Zwischen britischen und iranischen Seestreitkräften kam es im Persischen Golf zu einem Gefecht, in dessen Verlauf nach englischen Meldungen der iranische Admiral Bayendor gefallen ist. Der britischen Übermacht gelang 'es, zwei Kanonenboote zu verseniken und vier Kanonenboote und zwei Schaluppen aufzubringen. Nach alter brilischer Gevnihnheit! Istanbul, 28. August Die Teheraner Zeitung »Iran« prangert die Bombardierung mehrerer irani. scher offener Städte durch britische und sowjetische Flugzeuge an. Es seien bedeutende Schäden in Wohnvierteln und Opfer unter der Zivilbevölkerung entstanden. Vor allem in der Stadt Bender-Schahpur hätten die britischen Flugzeuge Bomben auf alle Stadtteile geworfen und große Brände und Verwüstungen verursacht. . »Wir fragen im Namen der zivilisierten Welt«, so schreibt die Zeitung, »wie können dieicnigen, die behaupten, für Recht und Freiheit zu kämpfen, derartige Grausamkeiten begehen?« Auch die Zeitung »Ittilhad« wendet sich gegen die barbarischen Luftangriffe der verbündeten Engländer und Sowjets auf nichtmilitärische Ziele in Iran. Iran stellt den Widerstand ein Ankara, 'JS, Auuust. Die Regierung In Teheran, die den nationalen Widcrs^tand des iranischen Volkes gegen den feigen Überfall der Engländer und Sowjets auf Iran organisiert hatte, ist zurückgetreten. Die neue Regierung wurde von dem Ministerpräsidenten Ali Furughi gebildet. Nachdem die schwachen Streitkräfte der jungen iranischen Wehrmacht in den Kämpfen gegen die modern ausgerüsteten englisch-sowjetischen Truppen, die sich in einer erdrückenden Übermacht befanden, schwere Verluste erlitten hatten, verkündete in einer Sondersitzung des iranischen Parlaments der neue jMinJster- präsident« daß die Regierung, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden» den Trupi)en den Befehl zur Einstellung des Widerstandes gegeben habe. Me neue Regierung Istanbul, 28. August. Wie der Ru idfunkscnder Teheran meldete, wurde Mittwoch abend eine neue Präsident wurde Mohammed Emir Furughi iraii'ischc Rcgi'orung gebildet; Ministerwährend das Außenministerium von Agliai Saruri übernommen worden ist. Am Donnerstagmorgen tagte der Minislerrat, Hin die Lage zu erörtern. Schiffsverluste der Sowjets Kampfflugiauga und Artlllarla am Varnlchtungtwark Berlin, 28. August Deutsche Kampfflugzeuge spürten am 27. August im Schwarzen Meer südlich Otschakow zwei bolschewistische Hilfs. kreuzer auf. Die deutschen Flugzeuge griffen die sowjetischen Kriegsfahrzeuge im Tiefflug an und erzielten mehrere Treffer. Als sich die deutschen Flieger zum Heimflug wendeten, lagen die beiden Hilfskreuzer mit schweren Beschädigungen und manövrierunfähig still. Am Unterlauf des Dnjepr setzten gestern die Sowjets mehrere kleine Schiffe zum Beschuß der deutschen Stellungen am Westufer des Flusses ein. Durch das gutliegende Feuer der deutschen Artillerie wurden jedoch ein Monitor und ein Schlepper in Brand geschossen, bevor die Schiffe ihr Vorhaben ausführen konnten. Die anderen drehten daraufhin sofort ab. Der schwer getroffene Schlepper trieb steuerlos als brennende Fackel den Dnjepr hinunter. Im Raum von Reval bekämpfte gestern deutsche Artillerie erfolgreich Schiffs- ziele im Hafen von Reval. Ein sowjetischer Handelsdampfer, der aus dem Hafen auszulaufen versuchte, wurde durch Volltreffer versenkt. Deutsche Artillerie nahm gestern im Raum von Reval auch erfolgreich einen sowjetischen Panzerzug unter Feuer. Schon die ersten Lagen der deutschen Granaten lagen gut im Ziel. Der Panzerzug wurde durch mehrere Volltreffer vernichtet. Der Panzerzug fing Feuer und brannte vollständig aus. Oeutscher Slosslrupp ninnl Dnjepr-Insel Im Handslrrich Berlin, 28. August. Im Verlaufe des 27. August setzte am Unterlauf des Dnjepr ein aus Pionieren und Infanteristen bestehender Stoßtrupp auf eine größere Insel im Fluß über, hn Handstreich wurde die InSel genommen. Die Bolschewisten, die den deutschen Vorsturm a»>zuwehren versuchten, wurden im Nahkampf überwältigt. Starke Fliegerangriffe auf Tolirul( Itailenlscha Torpadoflugiauge trafen britlschan Krauiar und Hllfskreuzar R o m, 28. August Der italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe der Achsenmächte richtete am 27. August heftige Angriffe gegen Tobruk. Begleitet von unseren Jägern, griffen starke italienische und deutsche Kampfflugzeugverbände Hafenanlagen, Batterien und andere Anlagen wirksam an. über Sidi Baranl schössen deutsche Jäger zwei britische Curtiß-Flugzeuge ab. Italienische Luftwaffenverbände bombardierten feindliche Stellungen in der Oase Giarabub. An der Landfront von Tobruk tebiiafte Tätigkeit vorgeschobener Abteilungen und Artilleriefeuer. Die englische Luftwaffe griff Tripolis und Bengasi erneut an. In Ostafrika setzten unsere Truppen, unterstützt vom lebhaften Feuer der Artillerie und dem wirkungsvollen Einsatz unserer kühnen Flieger, dem heftigen feindlichen Angriff gegen Uolchefit zähen Widerstand entgegen. Torpedoflugzeuge der italienischen Luftwaffe griffen im Mittelmeer in auf. einanderfolgenden Wellen zwei britische Einheiten, einen Icichten Kreuzer und einen 12.000-Tonnen-Hilfskreuzer an und erzielten Treffer. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. „Xussersle 6renxe der Schamlosigheli" Hsingking, 2S. August. Das amtliche mandschurische Nachrichtenbüro Kokutsu brandmarkt den britischen Eilifall in Iran als »die äußerste Grenze der Schamlosigkeit, der wir nur entsetzt gegenüberstehen können«. Nach der kürzlichen britisch-nordamerikanischen Erklärung, in der bekanntgegeben wurde, daß sich Grolibritannien jeder Aggression segen die Souveränität eines Landes widersetze, überschreite die nun^ mehr erfolgte Invasion in Iran alle Grenzen der britischen Heuchelei. Es sei nun klar, erklärt Ko-kutsu abschließend, daß England die ganze Welt in den Kries hineinzuziehen versuche, um seine verlorene Stärke wieder zu gewinnen und die nationale Kraft aller Länder zu erschöpfen. Der unselige Kampf in Iran sei nur ein Vorwand für die britischen Absichten auf Ölquellen. In einem sarkastischen Leitartikel geißelt das Blatt »Mandschuria Daily News« am Donnerstag die englisch-sow-jetischc Aggression gegen Iran und schreibt hierzu u. a.: »Es ist sehr erbaulich anzusehen, wie das Trio von Weltreichen, die durch das Band »des (juten« zusammengehalten werden, die Unabhängigkeit, die Ehre und die territoriale Unversehrtheit eines asiatischen Staates nach dem anderen zertreten. Dabei ppoiklamieren sie manchmal erhabene ethische Beweggründe, schreiben anderen Nationen Gesetze der Moral vor und unternehnten unterdessen, ohne zu zögern, vcrachtungswürdige Überfälle auf ein unschuldiges Volk, sobald sich derartige Taktiken infolßc ihrer materiellen Interessen als nütz-lich erweisen. Ton und Inhalt der gemeinsamen Roosevelt-Chur-chill-Erklärung und der letzten Churchiil-Rede sind Meisterstücke der Heuchle-rci.« Reichsleiler Baldnr von Scfcirach inBrestoo Breslau, 28. August Zum Besuch der Fünften Somnierkanipf, spiele der HJ und der Jugend-Länder-kämpfe traf heute der Reichsleitcr für die Jugenderziehung der NSDAP, Baidur von Schirach, in Breslau ein. Der Reichsleitcr wurde durch den bevollmächtigten Vertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Möckel, und den Gauleifer und Oberpräsidenten von Niederschlesien empfangen. Am Vormittag besuchte der Reichsleiter die Schwimmwettkämpfe und wohnte am NachmHtag den Endausscheidungskämp-fen um die deutschen Jugendmeisterschaften im Hcrmann-Göring-Sportfeld bei. Am Abend wird der Reichsleiter vor der Hitler-Jugend und den ausländischen Abordnungen auf dem Schloßplatz in einer Großkundgebung sprechen. Terhattung hnbaniscber Staafs-angehOriger Staatsfeindliche Umtriebe gegen die Sicherheit des Deutschen Reiches Berlin, 28. August. Wegen staatsfeindlicher Umtriebe und Handlungen, die gegen die Sicherheit des Deutschen Reiches gerichtet waren, isi in den besetzten Gebieten eine Reihe kubanischer Staatsangehöriger in Haft genommen worden. Die Revolnlionlire von 1918 bei Dr. I>aveiic Agram, 2S. August. Der kroatische Staatsführer Dr. Pave-lic enrpfing am Mittwoch eine Abordnung der Vereinigung jener kroatischen Nationalisten, die am 5. Dezember 191S. also kurz vor der Grtindung des jugoslawischen Staatsgebildes, das serbische Joch abschütteln wollten. Sie brachten in einer EntschlieUung ihren Dank an den Staatsführer für die Verwirklichung ihrer langjährige« Sehnsucht zum Ausdruck und baten ihn, den 5. Dezember zum »Tai; des Volksopfers« zu machen und alljährlich einen Aufmarsch der Revolutionäre von 1918 zu gestatten. Dr. Pavelic richtete an die alten nationalistischen Kämpfer eine herzliche Ansprache, in der er ihnen die Erfüllung I ihrer Wünsche zusagte. Die üefalbncn ' von 1918 seien die Ersten gewesen, die , ihr Blut für die kroatische Freiheit Im Kampf gegen die serbischen Untcrdrük-ker hingaben und würden stets als leuoli-tende Vorbilder der Liebe für Volk und l heimat gelten. 213 Seite ^ Das siegreiche lagdgeschwader MOIders Ml«hr alt taus^r.dmal Slagar gegan dia Sowjatiuftwaff« — 1700 GatamlabschUtta sali Kriagsbaginn Uberschrittan PK ..28. August. Ein neues Ruhmesblatt konnte in diesen Ta^cn der stolzen, einzigartigen Chronik des Jagdgeschwaders Mölders zugeheftet werden. Bei J. wurde sin sowjetischer Bomben verband von U f^lugzeugen durch Jägei unseres Geschwaders im Luftkani'pf völlig vernichtet. 11 Kampfflugzeuge mit dem roten Sowjet5>tern an den Flächen zerschellten am Boden, sclilugen glcich feurigen Fackeln in die Waldungen und explodierten in den Kornfeldern. Die Bordwaffen unserer Jagdmascliinen hatten ihnen, die sich mit allen Mitteln dem Kampfe zu entziehen suchten, ein schnelles Ende bereitet. An sich war*'es ein Luftkampf, wie ihn die Piloten des Geschwaders schon dutzendfach erlebt hatten, und doch hatte er wieder einen bedeutsamen Abschnitt irt der Oeschichte des Geschwaders beendet. Mit diesem Luftsieg bei J. wurde unser Geschwader zum tausendsten Male Sieger in den Luftkänipfen ge^o.i die bolschewistischen Fliegerbrigaden. Insgesamt konnte mit dieser Erfolgs/ahl zugleich der 1700. Gesanitabschuß seit Kriegsbeginn überschritten werden, üiese Zahl bedeutet die Vernichtung von etwa 20 bis 22 feindlichen Geschwadt;rn. Inzwischen nühern sich die Abschuli-zahlen bereits dem 1100. Luftsieg im Osten. Die Gesamtleistung: des Geschwaders im Osten wird einer vollen Würdigung zugeleitet, wenn man weiß, daß zu den zahlreichen Luftkämpfen und übcr-wachuhgsflügen noch sehr viele Tiefangriffe kommen, die als Ergebnis die Ausschaltung und Vernichtung einer Anzahl feindlicher Batterien, mehrerer Hundert feindlicher Flugzeuge am Boden. einiger Hundert Panzer und Lastkraftwagen und die Aufreibung von ina^*-schieretiden und bespannten Kolonnen verbuchen konnte. Dabei muß mit besonderer Betonung hervorgehoben werden, daß bei den Einsätzen des Geschwaders im Osten die Eigenverluste, so schmerzlich sie auch in jedem einzelnen Fall sind, zwischen ein bis zwei Prozent der Eriolgs/.ihl hegen. Eine größere Zahl von in Luftnot geratenen Piloten des Geschwaders machten ihre Notlandungen noch auf eigenem Gebiet oder sie gelangten, zum I eil durch schneidige Einzelleistungen und in abenteuerlichen Irrfahrten, zur vordersten deutschen Linie und somit \\ leder zu ihrem Verband zurück. Wir baden im Schwarzen Meer Ein Symbol des Sieges PK,.28. August. Baden ist der Inbegriff der Freizeit für den Soldaten. Was aber ein Bad nach den anstrengenden Woclien des kämpfenden Vormarsches in der Ukraine mit üirer Hitze und ihrem Staub für den Landser bedeutet, das läßt sich mit Wor-len kaum ausdrücken. In diesem Kriege aber ist das erste Bad im Meere noch mehr, als allein in der Säuberung und Erfriscliung zum Ausdruck kommt, es ist vielmehr ein äußeres Zeichen d^s Von Kriegsberichtdr Eugen Preß Das Überschreiten des 1000. Abschusses durch das Jagdgeschwader Möldcrs und die großen Erfolge aller übrigen Jagdverbände im Osten könnte nur zu leicht in der Heimat falsche Vorstel'un-gen von der Art des Kampfes erwecken. Die Zahl besticht, es hat den Anschein, als ob das Abschießen bolschewistischer Flugzeuge nur eine Kleinigkeit wäre. Man brauche gewissermaßen nur die VVaffen sprechen zu lassen und dann wäre das Sowictflugzeug auch schon abgeschossen. Der bolschewistische Flieger kämpft zäh und erbittert. Wus der Haß nicht vermag, den die Moskauer Irrlehre predigte, das erweckte in ihm die Pistole des Kommissars oder die gemeine Lüge, daß Sowjetflicijer durch die Deutschen nach ihrer Gefangennahme sofort getötet würden. Aussagen von gefangenen Flugzeugbesai-zungen und die toten bolschewistischen Flieger, die sich am Fallschirm mit der Pistole selbst erschossen, sind der erschütternde Beweis für die »weltan- schaulichen« Einsatzkräfte der bolsclie-wistischen Fliegerei. Das Geheimnis der Zahl liegt dann, daß die deutschen Flieger diesem Zustand gegenüber ihre EinsatzfreuJ'gkeit und Tapferkeit mehren und erhöhen. Ihre ideelle Kraft siegt über den dumpfen, erzwungenen Mut der Verzweiflung, mit dtm der Sowjetflieger in den Kampf getrieben wird. Der Bericht des OKW veröffentl'clite vor kurzem als zwischenzeitliches Gesamtergebnis der Operationen im Osten die Vernichtung von 10.000 bolschewistischen Flugzeugen. Wenn man nun berücksichtigt, daß zu den 1000 Sowjetmaschinen noch einige hundert am Boden zerstörte Flugzeuge kommen, dann weiß man, daß das Jaiid-gtschwader Mölders an der veröffentlichten Anzahl einen einzigartigen Anteil hat. Seiner stolzen Tradition gemäß wird das Geschwader im Osten weiter s'cif-rt'ich am Feind sein. Anschlag au! Laval nnd Deal London und Moskau bawaffnatan dan Arm das Mördars V i c h y, 28. August. Wi« die französische Nachrlch(cn-axentur OFI meldet, wurde am Mittwoch n^chmittaKS nach der Zeremonie, die in Versailles anläßlich der Abfahrt des ersten Frehviflixenkontinsents der französischen Legion gegen den Bolschewismus stattfand, ein Attentat gegen Pierre Laval und Marcel Deat verübt, die verwundet wurden. Ihre Verletzungen seheinen nicht lebensgefährlich zu sein. Der Attentäter wurde festgenommen. Es handelt sich um den 29-iährigen Paul Co-iette aus Cean. Das Beiluden der Aflenlalsopfer Paris, 28. August. Über den Zustand der Verletzten bei dem Versailler Attentat wird bekannt, daß der Zustand Lavais beruhigend sei. Die Arzte hoffen, daß, wenn keine Komplikationen eintreten, die gesunde Natur Lavais den Sieg davontragen wird. Der Zustand Marcel Deats hat sich dagegen verschlimmert. FranzOsiscIie Anklaoen . Paris. 28. August Das Bild der Pariser Presse wurde am Donnerstag fast ausschließlich von den ausführlichen Meldungen über die Feierlichkeiten in Versailles bei der Aufstellung des ersten Kontingents der französischen Freiwilligen-Legion und über das bei dieser Gelegenheit auf den früheren Minister, Präsidenten Laval verübte Attentat be-stinnnt, bei dein auch Marcel Deat und zwei Mitglieder der Legion verletzt wurden. Mit scharfen Worten brandmarken dir Blätter die neue feige Tat eines kommunistischen Terroristen, der sich nach seiner eigenen Aussage in die Legion einschlich, :im ein Attentat gegen irgendeine Persönlichkeit zu verüben, die sich für die F'olitik der Zusammenarbeit einsetzt. In ihren Kommentaren decken die Blätter die politischen Hintergründe des Verbrechens auf. »La France au Travail« geißelt dieses »feige und dumme Attentat, das sich all den vielen anfügt, die !)ereits im Solde Moskaus oder Londons verübt worden sind.« y »Ein Verbrechen, gezeichnet Moskau-London^'. überschreibt der »Cri du peu-plc« seinen Kommentar, in dem das Blatt u. a. erklärt, dieses Verbrechen habe eine symbolische Bedeutung. In dem Augenblick, da Frankreich in die europäische Gemeinschaft wieder mit militärischen Ehren eingetreten sei, um für die Sache der Kultur zu kämpfen, haben London und Moskau den Arm eines Mörders bewaffnet, um dies zu verhindern. Frankreich müsse dieses Attentat damit beantworten, daß es sich noch enger um den Marschall schare und um alle dieienigen, die den Mut hätten, das Land von der widerlichen Tyrannei zu befreien, die London und Moskau ihm auferlegen möchten. Die In Clermont-Ferrand erscheinende Zeitung »Le Moniteur« schreibt, das feige und schändliche Attentat habe in ganz Frankreich lebhafteste Entrüstung hervor,q^erufen. Es beweise auf die dramatischste und eklatanteste Weise, wie sehr die von der Regierung zur Unterdrückung der kommunistischen Machenschaften ergriffenen Maßnahmen begründet und notwendig seien. Es bestehe tatsächlich keinerlei Zweifel über den Ursprung dieses verbrecherischen Anschlages. Das Attentat beweist, ilaß alle französischen Per-sünlichlpfen an der Stalin-Lime im Dnfepr-Bogen und am Bug haben wir die stärksten Kräfte, die Stalin hier gegen uns aufmarschieren ließ, zerschlagen. Was nach Osten entkam, trägt das Zcichcn der Niederlage bereits auf der Stirn und wird dem zweiten Vernichtungsschlag nicht entgelten. So nützen denn die Panzermünner und Kradscliüt-zen die Stunden der Erholuns:. die Ihnen bis zum neuen Einsatz vergönnt sind. Kriegsberichter Edgar Bissinger. 500 HlllloRea Meni etelchbmcMignng »Popoio d* Italia« sesen die VerewiKung des eiißlisch-nordamerikanischen HcKembnieanspruchs Mailand, 28. August Churchills jüngste Rede galt ebenso wie die Atlantik-Erklärung, so stellt Appelius im »Popoio d'ltalia« fest, vor allem der Stärkung der inneren Front durch die Verheißung des Wunders einer Verewigung der angelsächsischen Weltherrschaft. Diesem englisch-nordamerikanischen Hege-nionieanspruch stehe aber heute eine Front von 500 Millionen Menschen ge. genüber, die die Gleichberechtigung mit den Völkern englischer Zunge fordere, eine Gleichberechtigung in Bezug auf Macht, Lebensraum und Rohstoffe. Andere Völker hätten auch ein Recht auf diese Gleichberechtigung, denn sie hätten auf ihrem Aktivkonto eine Summe historischer Kulturtatcn, die unendlich größer sei, als die der Völker englischer Zunge. Wenn Churchill und Roosevelt die angelsächsischen Völker mit der Lockung »Die Welt ist euer« zum äußersten Widerstand aufstacheln wollten, so antworten ihnen 500 Millionen mit unerbittlicher Entschlossenheit: »Lieber tot, als Sklave«, Verelendung Europas das Ziel Ciiurcbilis und noosevells Mailand, 28. August. Das Hauptkriegsziel der .Angelsachsen, so erklärt der Direktor des »Telegrafo«, besteht nicht nur in der Entwaffnung der Besiegten, sondern vielmehr darin, Europa zu einem großen »Reservat« zu machen, in das die völlig entwaffneten und der ganzen Willkür der Engländer und Amerikaner preisgegebenen Völker eingeschlossen werden sollen. Dazu kommt die Kontrolle oder, besser gesagt, systematische Demolierung der gesamten europäischen Großindustrie. Das Ziel der Angelsachsel geht somit weit über eine einseitige Entwaffnung hinaus. Es besteht in einer Verelendung Europas und seiner .Ausschaltung aus der Weltwirtschaft sowie in einer SterilisiL'rung der europäischen Produktion. Was dabei aus den Millionen und Abermillionen Europäern wird, dir, einer immer stärker ent- wickelten Industrie und LandiAirtschaft bedürfen, ist den Angelsachsen völlig gleichgültig. Italien bewnndeU die neuen deufschen Erfoice Mailand, 28. August Die Vernichtung der 22. sovk jetischen Armee, die Eroberung von Welikije-Luki und der heldenhafte Widerstand der italienischen Truppen in Italienisch-Ostafrik'i smd die Hauptthemen der norditaiieni-schen Morgenpresse. »Corriere della Sera« hebt den sicheren und methodischen Rythinus der militärischen Operationen an der Ostfront^ mit dem neuen großen T.rfolg zwischen Smo-lensk und dem llmensei', sowie die Einnahme von Berislaw hervor. Mit besonderem Stolz und dankbarer Anerkennung blicke die italienische Nation aber auch, wie das Mailänder Blatt unterstreicht, auf die in Ostafrika kämpfenden Söhne, die einem an Zahl und Kriegsmaterial weit überlegenen Gegner erfolgreichen Widerstand entgegensetzten und ihm durch kühne Geßenangriffe immer wieder schwere Verluste beibrachten. Di.* Glanzleistung der ganz auf sich gestellten italienischen Truppen bekiäftigten vnr aller Welt, daß diese von so viel italienischem Blut getränkten nstafrikanischen Gebiete italienisch sind und wieder zu Itn-lien zurückkehren werden. Frankreich beseiligl den jüdischen Einlluss V i c ii y, 27. Augu"-!. Um den jüdischen Einfluß in der französischen Wirtschaft auszuschalten, h«t die französische Regierung ein Gesetz erlassen, wonach der Generalikoiiimlssar für Judeifragen vorläufige Verwalter einsetzen kann: 1. Für alle indu'^tricllen und kommerziellen Unternehmen, für Ges.^ll-schaften .und gewerbliche Unternehmen. 2. Für Immotbilien und Haclitrcchte alier Art, 3. Für bewegliche Gegenstän'de und Werte, die veräußert werden können, sofern sie ganz oder zum Teil Juden gehören und ganz oder zum Teil von Ihnen verwaltet werden. Das Gesetz findet jedoch keine Anwendung auf Wertpapiere, die vo^m französischen Staat ausgegeben w(irden sind, und auf Obligationen öffentlicher französischer Gesellschaften. Ferner findet das Gesetz keine Anwendung auf Gebäude oder Räumlichkeiten, die von den betruf-fenen Juden, ihren Vorfahren f>der Abkömmlingen bewohnt werden, einschliel^-lich der sich in diesen Ciebäuden befindlichen Einrichtungen. Franzosische Ausnahmegeselze auch gegen die luden in Nordatriha Vichy, 28. August. Der Gencralkommis.sar für Judenfra-gcii, N'allat. der sich auf einer Reise in Nordafrika befand, in deren \'erhuif er das Judenproblem in Algier. Marokko und Tunis studierte, ist heute nach V'icliy zurückgekehrt. \'allat erklärte, daß er mit .Marschall Weygand und den französischen Behörden in Nordafrika eingehende Besprechungen hatte, die zu einer Reihe v Lidit tlcr Welt, er entstammte einem wostfälisclien Gcschlecht. Kr ist der Dich ter der Heide jJieworden, ihr gehörte se.n Herz, seine Seele, seine Liebe. Wer sich aber damit begnügt, Hermann Löns die Kennzeichnung eines »Hei-desüngers« und »Tierdichters« anzuhef- Mild: Archiv teil oder ihn als »Ja.qd'^chrirtstcller« und y^N.'ilurschihlerer« ah/ustempeln, beweist, daß er des r)ichtcrs Werk in seinem tiefsten Wesen nit'ht erfaßt und ausgeschöpft hat. Hr hallet an der Oberfläche, statt auf den Orinid hinabzusteigen. Freilich hat Hermann Löns die Heide wie kein /^weiter besungen, die geheimsten Regungen der Tiere belausciit und kundgetan, das edle Weitlwerk in un. nnchahmbarer Weise dichterisch geformt und gestaltet, das alles aber macht nicht Wesen und WiTt seines Werkes aus. flnt-scheidend ist für uns die Tatsache, daß er ein deutscher f)icliler im besten und reinsten Sinne des verpflichtenden Wortes gewesen ist. Deutsch in der Wahl seiner Stoffe, in Komposition, Stil und Sprache, deutsch auch in der Charakterzeichnung seiner Roniangestalten. »Der Kerl«, sagt Max A. Tönjes, »der Mann, der fest auf beiden Meinen steht, das war das Ideal des Dichters. I.)er Mann, der sich wehrt, der fiir eine Idee kämpft und bereit ist, dafür unterzugehen, einer, der Herr ist, der lierr-^chen kann, aber nicht um andere zu knechten, sondern um zu erobern und zu befreien, das ist der Mann, den Hermann Lfi'is immer wieder verherrlichte.« L(")ns' Charakter wurzelt im Bäuerlichen uni! Soldatischen. Pflug und Schwert, scharf geschliffen, blinken durch die Dichtung ilieses Sohnes des deutschen Ostens. Bauern und Kriegern hat er im »Werwolf« ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Der Bauer ist ihm der »Kulturträßer und Rasseerhalter«, »Khe ihr da wart, ihr Leute aus der Stadt, ob reich, ob arm, ob hoch und niedrig, war ich da! Ich brach den Boden, ich säte das Korn, ich schuf das Feld, auf dem ihr leben und gedeihen konntet mit eurem Gewerbe, mit eurem Handel, eurer Industrie, eurem Verkehr. Ich fand das Recht, ich gab das Gesetz, ich wehrte den Feind ab, ich trug die Lasten jahrtausendelang. Ich bin der Baum, und ihr seid die Blätter. Ich bin die Quelle, und ihr seid die Flut. Ich bin das Feuer, und ihr seid der Scheint« Ein Volk, das keinen seßhaften Bauernstand hat, ist nach des Dichters Meinung kein Volk, sondern eine Han-delsge-sellschaft, ein Wirtschaftsunternehiiien. Die Bauern aber gelten ihm als ein »adelig Volk, adelig an Blut und Sinn«. Klar und eindeutig bekennt er sich zum Rassengedanken, indem er feststellt; >Adel ist Rasse. Adel ohne Reinrassigkeit ist Tressentand und Ordensgeglitzer.« Gegen Ende seiner Tage erzählte er,, daß während der Schulzeit ein Lehrer ihn ersucht habe, sich die »Tendenz nach unten« abzugewöhnen. Es sei ihm aber nicht gelungen. Sein Herz sei vielmehr immer bei dem breiten Unterbau seines Volkes geblieben, auf dem das Leben der Nation beruhe, bei den Bauern, Handwerkern und Arbeitern. Er will lieber am blankgescheuerten Eichentisch des Bauern sein Brot brechen, als in erlauchter Gesell-schaff mit silbernen Bestecken hantieren. Des Dichters ganze Liebe gehörte dem Wurzelechten, dem Bodenbeständigeri und Eigenwlichsigen, Alles Art. und wesensfremde ist ihm zuwider, er bekämpft fremden Flitter und Tand und die deutsche Vorliebe dafür in scharfer, rücksichtsloser Kritik: »Von Rom und Athen, Jerusalem und Paris, und von wer weiß wo noch her ließen wir uns den geistigen Hausrat und Wandschmuck aufschwatzen ... Kein Volk der Welt ist so arm an äußerer Eigenart, so weltbürgerlich verwurstelt, so um sein ureigenes Angesicht gebracht wie wir«, klagt er 1913 un-verbllimt und verbittert. »Meine Tendenz ist«, schreibt er als Fünfundvierzigjähriger seinem Freunde Apfelstädt, »meinem Volk den Rücken mit Franzbranntwein einzureiben, es mit Freude und Grimm zu ftlttern und mit Wonne und Weh zu tränken, damit es so bleibt, wie es ist, sich nicht verplempert in fremder Art, und nicht vergißt, daß es zwei Gesichter hat: ein gutmütiges und ein bösartiges. Wir kriegen alimflfilich zuviel Gemütsenibonpoint, seufzen, wenn irgendwo ein Schweinehund geköpft wird, und stöhnen, wenn wir die Knarre zur Hand nehmen sollen. Einen Krieg, den möchte ich erleben, alier aktiv!« Löns haßte alles Halbe und Weichliche, ihm kam es darauf an, seinem Volke den Nacken zu steifen und seine Haltung zu stärken, ihm Selbstbewußtsein und nationalen Stolz anzuerziehen. Ein Pfui dem Mann, der sich nicht wehren kann. Not lehrt das Gebot: Schlah dot, Schlah dot! »Besser fremdes Blut am Messer, als fremdes Messer im eigenen Blut«, läßt er im »Werwolf« Harm Wulf sprechen. In dem plelchen Roman heißt es; »Wer sich und die Seinen gegen Schandtat und Greuel wehrt und Witfrauen und Walsen beschützt, den wird unser Herrgott willkommen heißen, und wenn seine Hände auch Uber und flber rot sind.« Lieder aus dem »Kleinen Rosengarten« werden gesungen werden, solange deutsche Soldaten marschleren. Als lubelfanfare tönt gegenwärtig des Dichters Matrosenlied »Heute wollen wir ein Llcdlein singen, trinken wollen wir den kühlen Wein«, das Hnglandlied, landauf und landab, um ruhmreichen Steg über das von ihm so eKihend gehaßte England zu verkünden. Löns bekundete seine soldatische Gesinnung nicht nur in seinem dichterischen Werk, er bestätigte und erfüllte sie mit der Tat. Bereits achtundvierzigjährlg kannte er keinen brennenderen Wunsch, als mitantreten zu dürfen und die Waffe für Deutschland zu führen. An seinen Verleger Eugen Diederfchs schriet) er in den ersten Augusttagen 1914: »Von allen Seiten mahnt man mich, aber es kommt mir dumm vor, dazusitzen und zu dichten, wo andere, schwächere als Ich, ihre Knochen vor den Feind bringen ...« In einem anderen Brief heißt GiBsHge Heirats- onil Gelnrleizaklei Das statistLsche Reichsamt gibt die Bevölkerungsbilanz der deutschen Großstädte für das erste Halbjahr 1941 bekannt. Mit einer Gesamtzahl vH>n 115.561 fiheschlieüungen kamen auf 10(X) Einwohner noch immer 9.6 Eheschließungen, nur 0.3 weniger als im Jahre 1938. Auch die Oeburtenentwiciklung zeigte einen fiir die KricRsverhältnisse durchaus glinsii-gen Verlauf. In den 62 Bericlitsstädten wurden 191.993 Oeburten gezählt. Trotz des erheblichen Oeburtenausfalles Im ersten Vierteljahr 1941 in Auswirkung de: kriegerischen Ereignisse des Vorjahres kamen auf 1000 Bewohner der Großstädte noch 16 Lebendgeborene, was etwa dem Durchsclinitt für die Jahre 1935 bis 1938 entspricht. Die Sterbeziffer der Großstädte war geringer als in der gleichen Zeit der Vodahre. Eine starke Zunahme zeigte die Qe-burtenhäufigkeit in den Großstädten der neuen Ostgebiete, wo ein Wert von 21.6 erreicht wurde. Die günstige Entwicklung wird nK>ch unterstrichen durch die Geburtenzahl der mit Ehestandsdarieheti geschlossenen Ehen, die mit fast 8.3.000 gegenüber dem zwelteti Vierteljahr zu-genonfnien hat. Insgesamt sind bisher fast 1.8 Millionen Ehestandsdarlehen ausgezahlt und fast 1.85 Millionen Darle-hensviertel für Kinder erlassen worden. Im zweiten Vierteljahr 1941 ^tieg die Zahl der Ehestandsdarlehen gegeitüber dem ersten Vierteljahr um 3000 auf fast 50.000. Erstmalig wurden auch 346 Darlehen in den neuen Ostgebieten ausgezahlt. msmm Die schwarzen Pferde Roman von Tar|ei Vosaat (.83 hortSL'tzung) I3ann ist sie dort in der Tür. Die Mutter ist da. Und dann ist es so einfach, und doch ist es anders, als daß man es mit Worten sagen könnte: er schaut ihr in die Augen und weicht nicht zurück. Das Gesicht be, ^liint zu zucken, als wollte es in einen langen, erlösenden Schrei ausbrechen. Kjell geht auf sie zu, und sie steht da mit angehaltenem Atem. Ja, es ist so! Er kann ihr genau so frei und offen gegen-(iberstehen wie der Frida. Er läßt es mit sich geschehen, daß sie seine rechte und seine linke Hand nimmt und mit dem ganzen Kerl tut, was sie will. Und dann schaut er sich um nach allem, was ihn bisher so quälend verfolgt hat bis zu den Schreien, die ihm ins Ohr geklungen haben. Sie sind nicht da, er liält bloß Multers Hand. Was sie I^öses getan hat, verflüchtigt sich, wie heimatloser I^auch in iler Luft zergeht. I.eiv ist verschwunden; wie er wieder eintritt, fährt Lisle auf und erinnert sich, flaß sie heim muß. Hjörnskinn kommt bald UP'J muß sein lisseu bekommen. Leiv sagt, d'iß er lieber hier bleiben wolle. Aber w'e sieht denn Klell aus! denkt Leiv. Filfib 'TU l\ (>in bißchrn bei mir, Leivl^r bitff't I ' 'c. S'e füicliti't sich vor einem Auftritt zu Hause. j Kjell wehrt sich ein wenig. Er hat ein , Kribbeln im Körper vor Erschöpfung und I Überreizung, wie wenn die Pferde endlich ' wieder heim in den Stall kommen und nach einem allzu harten Kampf in herrliches Nichts versinken. Lisle wartet auf Björnskinn, und da kommt er schon, Mehl in den Brauen wie stets. »Kjell ist gekommen!« sagt Lisle. »Jetzt ist er wach geworden —.« Björnskinn kommt just von den Mühlsteinen, die »Zu spät! Zu spät!« singen. »Was wollt ihr also jetzt?« fragt er tonlos. Sie geht auf ihn zu. »Jetzt kannst du die Papiere in Ordnung bringen«, bietet sie ihm von ihrem Reichtum. »Nein, ich werde wieder Landstreicher, jawohl!« sagt er gequält und ringt mit sich. »Du sollst dir dein Leben nicht verderben. Ich werde irgendwo auf der Landstraße enden.« »Du darfst es nicht! Du bist jetzt darüber himus.« »Du bist nicht imstande, mich zu retten!« schreit er. Die Steine haben ihn mürbe gemacht. »Du kannst dich nicht teileiv und ich müßte dich ganz, ganz haben _ verstehst du das? Ich will dich nicht an mich binden und dir dann durchgehen. Wie ich dich bat —.« »Du drohtest mehr.« »Ja, wie ich gedroht habe, da dachte ich. daß du könntest. Aber du kannst HTht. Du bist zu spät gekommen. Trotz ' allem.« »Kannst du dich erinnern?« beginnt sie. Er unterbricht sie jäh: »Laß uns nicht die Erinnerungen von damals auffrischen! Das soll jeder lieber für sich. Ich habe mich zugrunde gerichtet; das ist nun einmal nicht anders, und nun habe ich nichts mehr zu erwarten. Es war solch ein furchtbares Verbrechen!« erzählt er weiter. »Und dann habe ich einen Menschen verstümmelt«, fährt er fort. »Glaubst du nicht, daß ich ihn vor mir sehe —?« Sie weiß ihm nichts entgegenzuhalten. »Fahr du nach Hause mit deinem Kjell und sei trotzdem viele, viele Male bedankt!« »Nicht, nicht wieder hinaus auf die Straße, du —« Er reißt sich los, »Ich werde wieder der, der ich war. Hörst du? Dagegen kannst du nichts tun. — Leb wohl! Mach dich fertig! Du siehst mich nicht mehr.« Er ist fort, ehe sie sich besinnt. Sie packt eilig das bißchen, was ihr gehört, in ein Bündel zusammen — o Horgott! nein! Dann schlägt eine laue Welle über ihr zusammen: sie hat ja Kjell wie einstmals. Sie kommt ins Hotel und spricht mit Leiv. Leiv sagt ja und amen, wenn es Björnskinn gilt. »Jetzt kümmere ich mich um den Posten bei Henrik auf Nornes«, meint Lisle. »Vorausgesetzt, daß ich Kjell mitbringen darf.« »Ja, wir sitzen noch immer in Helleskar«, sagt Leiv zusammenhanglos und beißt die Zähne aufeinander. es: »Ist das eine wunderbare Zeit. Hoffentlich werde ich (als Kriegsfreiwilliger) genommen. Mensch, das Leben Ist doch so schön Jetzt, daß es sich lohnt zu sterben. Die Feder schmeiße ich In den Dreck. Das Schreiben ekelt mich.« Ende August rückte Hermann Löns als Kriegsfreiwilliger ein. Sein Glück war grenzenlos. Einen Monat später, am 26, September, fiel er im Westen. Ein Kamerad berichtet über seinen Tod; »Den Morgen sollte er nicht mit, als der Angriff begann. Schon sonst war ihm die Teilnahme öfter abgeschlagen worden. Aber er wollte und wollte durchaus. Zuletzt hat der Kompanieführer es erlaubt. So froh habe ich Löns nie gesehen als an diesem Morgen.« In offener Feldschlacht beim Sturman.. griff gegen die Straße Reims—Berry au Bac durchschlug eine feindliche Kugel des Dichters Herz. So fand er den Solaa-tentod, jenen schönsten Tod, den er so oft besungen hatte; Das grüne Gläslein zersprang in meiner Hand, Brüder, ich sterbe fürs Vaterland! Hans Sponhofz 4- BiKlhatier FrHx Schuboldt gefiliea. Der Studentenführer der Königsberger Kunstschttler Fritz H. Schuboldt ist bei den Kämpfen im Osten gefallen. Mit ihm veriieren die ostpreußischen Plastiker einen Ihrer stärksten Nachwuchsmänner. Schuboldt, der Schüler von Hans Wissel war, kam von der Malerei her wid waf auf dem besten Wege, die ihm gemäße, eine dynamisch bedingte Stilform zu fw-den. Seine »Jugendliche Göttin« hat auf einer der letzten >Ostpreußenkunst«-Au!«-stellung viel Beifall gefurvden. 4- Gedenkfeier für Hemuuiti Ldrt». Aus Anlaß des 75. Geburtstages von Hermana Löns findet in Paderborn, der Heimat der mfltteriichen Sippe des Dichters, eine Löns-Feier statt. Der Familie der Mutter des Dichters gehöi^te in Paderborn die Apotheke, in der Sertürner, das Morphium entdeckte und zum Helfer der leidende« Menschheit wurde. Ein Urgroßvater von Löns war der Apipellatlonsgerlchtsrat Moritz Bachmann, ein Freund und Förderer Ferdinand Freiligraths. '+ Weßmar — Tage deutscher Dichter. Zurzeit veranstaltet <üe Stadt Weimar erstnuaiig öie »Weimar-Ta^e deutocher Dichteir«. Auf Ani«siun^ sles OberbQrigcr-meisters der tibürinigieft]g all-jäh rNch in Weimar stattfinden. Sie fioüeti Tage der Entspannung und der Sammlung liür ei-nen auserlesenen Kreis deutscher Dichter der Gegenwart sein und an die SteUe viines Dichterpreises treten. Der Kreis der Gäste soJl jetiesmai verschieden zusannmengesetzt sein, sodaß Im Laufe der Jahre einer anehnilicfien Zahl deutscher Dichter der Gegenwart Weimar TMtn Erlebnis wird. — In diesem Jahre haben sectis belcanote deutsche Dichter der Einladung zu den »Weimar-Tagen« Fofige geletistet, und zwar; Robert Hohl-txauim, Friedrich Boüenreuth, Fni'cjdrich Schmaok, Hermann Stahl, Herbert von Hoemer ujid Friedricfi Bischoff. Kjell .kommt und ist da, so wie es sekie Art ist, wenn er mit jemand beisammen sein will. Er steht ganz, ganz dicht dabef und spielt mit seinen Händen. Er weiß nicht, wie mitgenommen seine Mutter ist in all ihrer Freude. Sie fahren heimwärts. Kjell sieht sich nach seinen Plagegeistern um, und zuweilen tauchen sie auf. Sie sind gierig wie Pferdebremsen; er schlägt wild nacn ihnen und wird ihrer Herr. Er ist vor der Zeit ernst und nachdenklich geworden. Während der langen Reise sitzt ein jedes von ihnen auf seinem Sitz und ruht sich aus. Es waren der Kämpfe in diesen letzten Jahren zu viele, und alle drei hier sind von ihnen gezeichnet. Und nun soll weitergelebt werden. Am-bros ist nicht mehr mit im Spiel, auch Mabb nicht. Viv hat sich in fremder Gegend verankerL Was soll ich zu mir selbst sagen? denkt Lisle. Ach, laß gut sein! Sie haben sieb angesagt, also wird sie bei ihrer Ankunft in Dalakvam entweder Ketil oder Falte mit Kane oder irgendeinem erwarten, und tags darauf werden sie heimwärts traben — nach Nornes und Fömes und zu allen Pferden, nach Helleskar und zu Frida, die Mutter werden soll. ENDE Verfang«! überall dl« „MARBURGER ZilTUNO' Nummer 213 »Marburf^er Zeitung« 20. Ausnist 1941 Seite 5 AUS STADT UND LAND imtmHimiiiifftiiiitmfiiiiiiiiniiiitiiiiiitmiiiiiiiiiiiniiniitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiuiiiiiimiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiniiiiiiNNiiUHiiiiiHiuiiiiiiiiiiiiitiiiiHiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiitii^ Nationaler Sozialismus im Unterland Die kalturpolitische Aufgabe des Amtes Volkbildun^ im Steirischen Heimatband Der Führer hat einmal die Politik als die Sorge für das Wohlergehen der Menschen bezeichnet. Es ist daher die verpflichtende Zielsetzung des Steirischen Heimatbundes, über das Wohlergehen der in der Untersteiermark lebenden Menschen zu wachen und sie zu bewußten Trägern des in ihnen schlummernden deutschen Volkstums zu machen. In der Erkenntnis, daß jede Lebensäußerung, ja die ganze Lebenshaltung und Lebensführung davon abhängig ist, wie der Einzelne zu seinem Volke steht und welche Opfer der Einzelne für sein Volk zu bringen bereit ist, wurde im Rahmen des tatTcräftigen Zusammenwirkens aller Maßnahmen des Steirischen Heimatbundes das Amt Volkbildung beauftragt, durch eine sinnvolle Gestaltung der Arbeits- und Freizeit die seelischen, geistigen und körMrllchen Kräfte aller hi der Untersteiermark lebenden Menschen und das SchOne und die Freude zum Gemeinschaftserlebnis zu gestalten mit dem Oesamtziel, in möglichst kurzer Zeit die Men. sehen weltanschaulich, haltungs- und leistungsmäßig in die deutsche Volks, und Schicksalsgemeinschaft zurückzuführen. Der mehr als zwanzigjährige Einfluß der serbischen Propaganda, das Verbot und die Hintertreibung aller Mögltchkei-t«n, eiui kulturelles Eigenleben zu führen, hat den Untersteirern ein völlig verzerrtes Bild über die Verhältnisse im Deutschen Reich vermittelt und sie darüber hinaus im hohen Maße der Heimat entfremdet. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache ist die Art)eit des Amtes Volkbildung auf einzelne Fachgebiete verlagert, die eine totale Erfassung aller Untersteircr sichern. Diese Totalität der Erfassung Ist die Grundvoraussetzung für den ErTolg, denn auch das Leben selbst erfaßt den Menschen ganz und gar. Seine Stellung im Betrieb, am Arbeltsplatz, die gesellschaftlichen und kulturellen Möglichkeiten sind von gleicher Bedeutung für den Erfolg, wie das Erlebnis selbst, in das die Menschen hineingestellt werden. Für das Verständnis der praktischen Arbeitsweise des Amtes Volklbildung muß vor allem folgendes festgehalten werden: Die Aufgabe des Amtes erschöpft sich nicht in der Anbahnung und Durchführung von organisatorischen Maßnahmen und In der Bereitstellung von Unterhaltungen, Lehrmöglichkeiten und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, sondern das Schwergewicht liegt in der Erziehungsarbeit, in der weltanschaulichen und kulturellen Ausbiklung und körperlichen Ertüchtigung aller Menschen. Nach nationalsozialistischM Grundsätzen hat jeder deutsche Mensch ein Recht, die kulturellen Güter seines Volkes kennen zu lernen und der sozialen Errungenschaften des nationalsozialistischen Deusch-iands teilhaftig zu werden. Ander, seits hat er aber die Pflicht, unter Ausnutzung aller geschaffenen Mög. lichkeiten auch Irstungsmäßig aufzurücken und somit den Bestand seines Volkes sichern zu helfen. Für die Bewertung der Menschen ist nicht die Zugehörigkeit zu den »besseren Leuten« oder »oberen Schichten«, nicht der »Geldbeutel«, aber auch nicht mangelnde Sprachkenntnisse entscheidend. Nur die vollbrachte Leistung und das Pflichtbewußtsein gegenüber dem Volke bilden den Maßstab, Darum soll der gewaltige Schatz deutscher Kultur, die ja das Leistungsergeb, Iiis aller deutschen Menschen ist, die Jahrtausende hindurch gelebt, gedacht und gearbeitet haben, und der Erfolg deutscher Sozialpolitik auch nicht mehr nur den vom Schicksal bevorzugten Begüterten zugute kommen. Die Gesamtheit des Volkes, soweit sie würdig und guten Willens ist, muß an allen diesen Gütern Teilhaber sein. Der Untersteirer wird durch die Möglichkelten des Amtes VolktHl- dung zu einem vollwertigen Teilhaber am geistigen Leben der Nation. Er, der vor 23 Jahren durch eine volksfremde und schwache Regierung einer kulturell und rassisch minderen Masse ausgeliefert wurde und internationalen fremdvölkischen Ideologien ausgesetzt war oder nachgegangen hat, wird zum volksbewußten, stolzen Menschen geformt. Ob dieser Prozeß nun in der Form geschieht, daß man den Einzelnen Deutsch lehrt, schult oder umschult, daß man ihn durch die sinnvolle Gestaltung seiner Arbeitszeit und seiner Freizeit, durch Sport und zweckmäßige Arbeitsräume gesund erhält und ihn damit zum einsatzbereiten Kämpfer für seine Ideale und zum wissenden Verteidiger der kulturellen Güter seines Volkes erzieht, alles dies hat den Zweck, den deutschen Menschen an Körper, Geist und Seele zu festigen, zu formen, gesund und froh zu erhalten, um damit den nationalen Sozialismus zu verwirklichen. Der Erfolg dieser Entwicklung aber wird an Umfang und tiefgreifender Bedeutung gewinnen, wenn es gelingt, die Menschen und die Betriebe mit diesem neuen Geist zu füllen und zur aktiven Mitarbeit an der Verwirklichung dieser Ziele heranzuziehen. Komarek, Leiter des Amtes Volkbildung ^ingenl wollen wir marscMeren..." IL VoHcsIconzert und offene Singstunde der Musikgemeinschaft Im Amt VoUchÜ« düng des Kreises Marburg-Stadt waren auch die Dozenten und Studierenden der Staatlidien Hochschule für Musikerziehung aus Graz, die vom Gestalter des Volkskonzertes bcMjnders herzlich begrüßt wurden. Das erste Vol'kskonzert war ein vor-züghcher Aufta'kt der nun allmonatlich stattfindenden Konzerte. Dies bewies damals die vortreffliche Stimmung, die sich von Darbietung zu Darbietung steigerte und dieser Tage das große Interesse, das für dieses /weite Voi'kskonzert unter den Reihen der Mitglieder des Steirischen Heimatbundes herrschte. Und das II. Volkskonzert zeigte eindeutig, wie notwendig derartige Darbietungen sind Reichsinnenmintster Dr. Frick tsesucht die Untersteiermark Im Anschluß an seine Inspektionsreise durch Kärnten kommt der Reichsminister des Innern, Dr. Wilhelm Frick, auch In den Reichsgau Steiermark und in das Unterland. Auf seiner Fahrt durch die Landkreise der Untersteiermark whxl der Reichsminister auch die polltischen Kommissariate besuchen und sich an Ort und Stelle von der Aufbauarbeit überzeugen. Unter dem Motto »Singend wollen wir marschieren in die neue Zeitl« veranstaltete am Mittwoch die Musikgemeinscliait im Amt Volkbildung des Kreises Marburg-Stadt im Versammlungssaale des Steirischen Heimatbundes in Marburg ihr zweites Volkskonzert verbunden mit einer offenen Singstunde. Die Gesamtlei-tung hatte Prof, Hermann Frisch inne. Ausführende waren das verstärkte Thea-. terorchester und Solisten des Marbur-ger Männergesangvereines (Herta Spit-t a u, Josef T s c h a r r e, Werner Bernhard, Dr. Josef Iwanschek und Toni 0 s c h 1 a g) sowie in der offenen Singstunde die sangesfreudige Gemeinde, die den Versammlungssaal bis auf das letzte Plätzchen gefüllt hatte. Anwesend UNSER NEUER ROMAN „DER BRENNENDE SOMMER" Von Dora Eleonore Behrend Art zeigt uns eine Schriftstellerin von Rang die Landschaft und die Menschen ihrer Heimat. M^hr als ein bloßer Untor-haltungsroman wird da unseren Lesern geboten. Die bewußte Knappheit des Worts, hinter der sich machtvoll die Gewalten der Gefühle bergen, die scharfe Beobachtung der Menschen, die Wucht der Handlung und die großartige Zeichnung der Natur machen den Roman zu einem dichterischen Kunstwerk. Eine Fülle menschlicher Schicksalc kommen in diesem Roman zur Entscheidung, Und das ist es, was am tiefsten ergreift, daß In seinem vielfältigen Geschehen Heiteres und Tragisches, Liebe und Verzicht, Zartheit und losbrechende Leidenschaft erschütternd nebeneinanderstehen. Ein Stück Leben wird geschildert, das sich am Strande der deutschen Ostsee in einem sonneerfüllten, brennenden Sommer abspielt. In einer wahrhaft fesselnden und wie sehr sie von der sangesfreudigen Bevölkerung erwünscht werden. Das verstärkte Theaterorchester brachte in vollendeter Form Werke von Weber, Svendsen, Beethoven, Grieg, Johann Strauß, Hermann Frisch und Max Schönherr d. Älteren. Prof. Frisch verstand in kürzester Zeit ein Orchester zu schaffen, das sich berechtigt mit so manchem Orchester anderer Städte messen kann. In der Romanze für Violine und Orchester von Svendsen hatte die musik-liebende Bevölkerung das erste Mal Gelegenheit, den Geigenkünstler Nikolaus Pctrowitsch zu hören. Sein tiefempfundenes Spiel, ausgezeichnet durch vollendete Beherrschung seines Instrumentes, fand allgemein besten Anklang. Josef Tscharre sanü mit seiner weichen, inodulationsfähigen Stimme Franz Schuberts Ständchen, Herta Spittau das Couplet aus der Fledermaus und die Drauzeiserln, das Quartett des Marburger Männergesangvereines, Lötis *Has* und Häsin« sowie Rud. Wagners »Reizend*. Herta Spittau, der Liebling der Marburger Musikgenieinde, verstand in scharmanter Art mit ihrer glok-kenhellen Stimme wie immer einen j durchschlagenden Erfolg zu buchen. Das ' Quartett hat durch jahrelanges Zusammensingen und durch ernste Arbeit sich zu einer harmonischen Einheit zusammengeschweißt und bietet vortrefflich^' Salonmusik. Offenes Sinsen wurde zwischen dem ernsten und dem heiteren Teile der Vor-tragsfolge eingeschoben und bildete auch den Abschluß des Volkskonzertes. Die lüMi tikt DmiC Von Hans Riet>au Unser guter, zwei Meter großer Freund Felix erzählt, wenn er überhaupt schon einmal den Mund auftut, alles genau umgekehrt wie wir anderen. Nicht gerade, daß er von hinten beginnt, um mit dem Anfang aufzuhören, nein, aber er versenkt sich so sehr In das Wesen und In die Seele desjenigen, den er schildern will, daß er___ Kurz und gut also, als wir nach hitziger Debatte nahezu einmütig beschlossen hatten: Ja, es ist heutzutage wirklich und wahrhaftig erlaubt, eine Dame auf der Straße anzusprechen — da öffnete Felix den Mund und erzählte folgende Geschichte: Es war einmal ein sehr junger Mann, der war voller Entschlußkraft. Wenn Ich vor einer Entscheidung stehe, so mochte er sich sagen, denke Ich einen Augenblick scharf nach, dann entschließe ich mich, Und dann filhre Ich den Entschluß durch, koste es, was es wolle. Und wirklich, so war es. Eines Tages zum Beispiel, als er abends über den alten Markt ging, kam ihm eine junge Dame entgegen. Eine junge Dame mit blondem Wuschelhaar und einem Gang wie feiernder Stahl. Der junge Mann liebte blondes Wuschelhaar und federnden Stahl über alles. Deshalb dachtc er einen Augenblick schar! nach, beschloß die junge Dame anzusprechen und tat es. Der blonde Wuschelkopf preßte die Lippen fest zusammen, als er zu reden begann. Eine Tasse Kaffee trinken? Neinlf Aber er ließ nicht locker. Vielmehr dachte er von neuem nach und beschloß sie um ein Wiedersehen zu bitten. »Sie dürfen mich nicht mißverstehen«, sagte er, »doch wenn das Glück leibhaftig vor einem steht, darf man es dann ...« Und was man so sagt. Die junge Dame federte wortlos weiter, der Georgenstraße zu. Der junge Mann blieb neben ihr. »Wenn Sie heute keine Zeit haben, vielleicht morgen? Ich muß Sie wiedersehen, hören Sie: Ich muß!!« Er griff nach ihrer Hand. Dies nun war zuviel. Die junge Dame blickte den energischen jungen Mann an und wollte gerade —. Doch dann sagte sie plötzlich etwas ganz anderes: »Ich verreise morgen sehr früh. Um halb sechs können Sie mich vor meiner V/ohnung noch einmal sehen, sonst nicht.« Der junge Mann fühlte den Triumph des Siegers in der Kehle. Er dachte nach, beschloß das Opfer zu bringen, erhielt die Adresse, und am nächsten Morgen um fünf Uhr dreißig — so energisch war er — stand er vor der Wohnung der jungen Dame. Er klingelte. Er klingelte noch einmal. Er klingelte eine volle Minute lang. Endlich, endlich öffnete sich im zweiten Stock ein Fenster, der Wuschelkopf erschien und rief: »Hailoh! Hailoh! Gut, daß Sie geläutet haben, mein Wecker ist näiiv lich entzwei. In einer halben Stunde sind wir unten, mein Mann und Feh. Wollen Sie warten?« • Der junge Mann dachte wiederum scharf nach, dann beschloß er, nicht zu warten, und das war — kann ich euch sagen — der klügste Entschluß, den er je gefaßt hat.« »Warum?« lachten wir, »wer war denn der Mann des Wuschelkopfes?« Darauf legte Felix seine beiden Pranken auf den Tisch und sagte: »Ich.« Gesdiiclitenbeini lagdlrfilisliick Baltische Ermnerungen Von Herbert v. Hoemer Baron H. hat sich aus Deutschland ein Gewehr kommen lassen; das Neueste, das Beste, das Teuerste. Eine Schrotflinte: »Zum Küssen schönl« »Und wie sie schießtl« versichert er. Es ist Treibjagd, im Walde, das Ge. lände unübersichtlich. Da will ein Hase zwischen den Jägern durch. Baron H. schießt und der Nachbarschütze schreit auf. Vom Hasen .ist nichts mehr zu sehen. »Was ist denn los?« »Sie haben mir in die Beine geschossen!« Große Entschuldigung. — Der Angeschossene tröstet bald den unglücklichen Schützen. vAbcr Sie sehen ja, es ist gar nicht schlimm. Gottlob, daß ich meine Wasser- stiefel anhab. Da geht so leicht nichts durch. Ein paar blaue Flecken auf der Wade.« Zum Frühstück versammelt sich alles im Hause des Buschwächters. Aber Baron H. ist die Laune verdorben. Er spricht kein Wort. Bis schließlich wieder der Angeschossene das Wort an ihn richtet: Er möge doch die Sache nicht so tragisch nehmen. »Kann jedem passleren. Und sehen Sie doch her: Die Schrotte sind ja gar nicht durchgegangen.« Da bricht er aus: »Das ist's ja eben! Dies Luder von einer Flinte! Zweihundert Rubel habe ich dafür bezahlt, und jetzt schießt sie nicht mal auf achtzig Schritt durch Stiefelleder!« Der alte Baron H. war berühmt als Schütze, aber zugleich berüchtigt wegen seiner unbändigen Schießlust, vor der selbst die Elchkuh nicht sicher war. Nun war da einmal Treibjagd angesagt bei seinem Gutsnachbarn, dem jungen Baron B., der es besonders auf die Hchonung seines Rehbestandes abgesehen hatte. Ricken durften bei ihm das ganze Jahr über nicht geschossen werden. Zur Treibjagd hatte er, wohl oder übel, auch seinen alten Nachbarn einladen müssen, aber wohl war ihm dabei nicht. So ging er also vor Reginn der Jagd auf den Alten zu und bat ihn: »Nicht wahr, Sic sind so gut und schonen mir meine Ricken?« Die Antwort wurde in den Hart geknurrt: »Selbstverständlich!« SHte 6 »MarbiifgeT Zeitung«-29. Augu»t 1^—■ Nummer 213 saiuiesbejjeistertcn Marburger haben schnell und mit großer Freude die Lieder erlernt und mitgesungen. Prof. Hermann Frisch, der Gestalter des Abends, verstand es auch diesmal. ein abgerundetes, vielseitiges Programm zusammenzustellen und allen Anwesenden einen genußreichen Abend zu bereiten. Es war ein Volkskonzert im wahren Sinne des Wortes. Wer diese sangesbegierige Menge, der solange Jahre hindurch das deutsche Lied vorenthalten wurde, beobachten konnte, fühlte die innere bindende Macht des deutschen Liedes. Das deutsche Volk ist ein singendes Volk, Seine Stimme klingt wie in einer gewaltigen Fuge: Bald im Marschtritt der Kolonnen, bald im tosenden Chor der Maschinen, bald im Lied der feiernden Gemeinschaft, bald leise, bald kräf-ti, bald hell und bald dunkel. Aber immer ist dfeses Thema durch alle Lagen hindurchgeführt, immer klingt es wieder auf: Deutschland, wir glauben an dich! Otto Koschitz Qrazer Musikhochschule Im volkspotitischen Einsatz Singstunden im Unteiland — Lager für musische Erziehung In den Tagen vom 26. August bis 4. September führt die Staatliche Hochschule für Musikerziehung mit 10 Dozenten und 80 Stuidierenden einen musikalischen UHfd volksipoliitischen Einsatz in 26 Orten der heimgekehrten Untersteier-niark durch. Der Besuch der Musikstudenten mit ihren Lehrern gilt vor allem einer Aktio-n für das deutsche Volkslied. Die Studenten werden mit der Jugend und der Bevölkcrumg Singstun-den d.urch-führen, die die Arbeit der Erlernung der deutischen Sprache wertvoll unterstützen sollen.. Musikalische Volkstuinisaibende und Feierstunden sollen der dortigen Bevölkerung einen Eindruck von deutschem Lied und deutschen Feiern geben. Anschließend an den Einsatz findet in Rohitsch-Sauerbrunn ein zehntägiges Lager für musische Erziehung statt. Tagungen der Nahrstands-kaufleute der Unter Steiermark Am 19. d. in Marburg und am 20. d. In CilVi In der Untersteiermark sind die Vorbereitungen für die Gründung der Fachschaff der Reichsnährstands-Kaufleute abgeschlossen und konnte bereits eine Arbeitstagung (-Wjrselben abgehalten werden. Gebietsfachschaftsleiter der Südmark Rudolf Schurinek konnte an beiden Tagungen 228 Berufskameraden, ferner den Leiter der Außenstelle des Getreide-wirtschaftsverbandes in Marburg Herrn Tscheitschonig, Vertreter der Er-nährungsämtcT und anderer Behörden begrüßen. Für den Getreidewirtschaftsverband Ostmark sprach Herr Dr. Berghold über den Unterschied der nationalsozialistischen Wirtschaft gegenüber den früheren schädlichen Wirtschaftsmetho-den; die Marktordnung wurde besprochen, ebenso auch die in der Unterstei- Die Treibjagd war im Gange. Der alte Baron stand auf dem ihm angewiesenen Platz. Als nächster Schütze, zu seiner Bewachung, hatte sich der junge Jagdherr selber hingestellt. Da kommen aus dem Treiben heraus zwei Rehe. Die Ricke voraus, der Bock hinterher, ein prachtvolles Paar. Gerade auf den Alten zu. Dem Jagdherrn zittert das Herz um die Ricke. Aber es fällt nur e i n Schuß. Der Bock liegt. Die trauernde Witwe geht in langen Sätzen davon. Freudestrahlend geht nach Beendigung des Treibens der junge Jagdherr auf seinen alten Gast zu und dankt ihm, daß er die Ricke »durchgelassen« hat. Der Alte läßt, leise knurrend, die Anerkennung seiner Tugend über sich ergehen. Aber nachher beim Frühstück ist er verstimmt. Er mag keinen Schnaps mehr trinken. Er steht am Fenster, Einer der fröhlich am Tische Schmausenden steht auf und geht zu dem Alten hin. Der trommelt immer mit zwei Fingern an die Scheiben und murmelt dazu im Takt: »Ich bin ein Ans, ich bin ein Aas, ich bin ein Aas.« »Aber Herzensmensch, was ist dir?« Da dreht er sich um und schreit, daß alle es hören: »Na ja,' auf die Ricke klatschte mit doch abf« —r Das heißt: Die eine Patron^ seiner Doppelbüchse" hatte, der Ricke zum Heil« versagt. ermark beraits getroffenen Maßnahmen zur Markt- und Preisregelung, Er forderte die Nährstandskaufleute zur regen Mitarbeit und Befolgung aller Vorschriften auf. Der Gebietsfachschaftsleiter erklärte sodann, daß nach den Erhebungen die untersteirischen Nährstandskaufleute seit jeher einen wesentlichen Anteil an der Erfassung der landwirtschaftlichen Produkte und der Versorgung der Bauern mit Futtermitteln, Handelsdünger und Sämereien hatten. Er erläuterte die Qrgani. sation der Fachschaft der Kaufleute für Getreide, Futttfmittel, Düngemittel, Samen und Saatgut, welche nunmehr in der Untersteiermark im Einvernehmen mit dem Reichsnährstand ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Pg. Bauer, Leiter des Arbeitspoliti_ sehen Amtes, Abt. Handel sprach über den Einsatz des Handels in der Aufbauarbeit. Hiezu ist die strengste Pflichterfüllung eines jeden einzelnen und die kameradschaftliche Zusammenarbeit erforderlich. Schließlich berichtete der Vertreter der Müllerinnung K i e n d 1 e r über die wichtigen Aufgaben der- Mühlen in der Ernährungswirtschaft und gab auf Grund seiner persönlichen Eindrücke beim Besuch einzelner Mühlen in der Untersteiermark Ratschläge betreffs Verbesserung Einrichtungen. Kleine Chronik m. Todesfall. Im Marburger Krankenhaus verschied am 26. d. die 27-jährige Aloisie Katschitsch aus Jauneg bei Remschnig. m. Neue Verordnungen. Im Verord-nungs- und Amtsblatt des Chefs der Zivilverwaltung In der Untersteiermark Nr. 39 vcxm 27. d. werden veröffentlicht eine Verordnung über die Bewirtschaftung von Leder, eine Verordnung gegen Vertragsbruch und Abweiliung, eine Anordnung über die Sperre amerikanischer Ver- mögenswerte in der Unterstdermark und eine Anordnung über die Reifenabliefe-rung in der Untersteiermark, m. Bestellung eines Beauftragten für das FcuertöschweSeii in der Untersteiermark. Der Bezirksführer der Feiwilligen Feuerwehren 'm Reichsgau Steiermark Di|)l. Ing, W i p l e r ist zum Beauftragten für das Feuerlöschwesen in der Ui-tersteiermark ernannt worden. m. Qemeinschaftsabend der Wehf-maiinscbaft in Rohitsch-Sauerbninn Kürzlich fand im Hotel »Post« in Ro-hitsch-Sauerbrunn ein Abend der Wehr-mannschaft statt, der die vollzählig erschienenen Mitglieder in jeder Hinsicht zufriedenstellte. Sturmiführer Beigott appellierte an die Mitglieder der Wehrmannschaft, ihre Op^erwilligkeit bis zum Höchstmaß zu steigern, besonders jetzt, wo unsere taipferen Soldaten im Osten ihren siegreichen Kampf gegen den zersetzenden Bolschewismus und um Deutschlands und Europas Zukunft führen. Den Abend füllten im sonstigen humoristische Vorträge aus; wieder war es Sturmführer Beigott, der es verstand, den Kameradschaftsgeist in den Reihen der Wehrmannschaftsmitglieder zu fördern. In diesem Zusammenhange möge ein Vortrag erwähnt werden, den das Mitglied der Wehrmannschaft Theodor Grob lach er über das Thema »Kameradschaft ui;d Heimat« hielt und der bei allen Zuhörern lebhafte Zustimmung auslöste. ni. Schulung der Abteikin«s|etterlnnen Im kreis« Mtau. Dieser Tage fand in Pettau die erste Schulung für die Abhaltung von Kochkursen statt. Siebzehn Ortsgruppen hatten ihre Abteilungsleiterinnen zu dem dreitägigen Kurs gesandt. F.s war erstaunlich, was in dieser kurzen Zeit alles gezeigt wurde. Beim Vorlesen der Rezepte schüttelten die gewiegtesten Köchinnen den Kopf und meinten, mit so wenig Fett ginge es ein- TURNEN UND SPORT nillllllllltllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllinHllllllllllllHllHllillHlllinilHHHIIll""llll""l""""""""""'"""""""""""""""**"""" Fussballhochbetrieb in Marburg Der kommende Marburger Sportsonntag wird wieder einmal voll und ganz im Zeichen des Fußballsports stehen, der im Schöße der Marburger Sportgemeinschaft vielfältige Entwicklungsmöglich-keHen gefunden hat. Im Reichbahner-Stadion findet Sonntag nachmittags eine Doppelveranstal-tung statt, die mit einem Kam,pf der Jugend Rapids und der Reichsbahner eingeleitet wird. Im Hauptspiel treffen erstmals die Reichsbahner von Graz und Marburg aufeinander, deren Begegnung einen weit über das allsonntägliche Spiel-programm hcrausragenden Kampf verspricht. Rapid entsendet am Sonntag eine kombinierte Mannschaft nach Gonobitz, um eine Kraftprobe gegen den dortigen Sportverein zu bestehen. In den Reihen der Rapid-Rlf sollen auch einige alte »Kanonen« Verwendung finden. Den Auftakt zum kommenden Sportsonntag bildet am Freitag abends im Rapid-Stadion ein f^robespiel zwischen Rapid und Deutsche Reichsbahn Marburg, deren erstes Zusammentreffen gleichfalls ein örtliches Fußballcreignis bedeutet. Festtage in Cilli Auf der weiten Rasenfläche vor der . Cillier Stadtmauer, wo sicli im Witiel-alter die Richtstätte des Blutbannes Cilli befand, wo später große Feste ab..;ehal-teu und den jungen Rekruten des einstigen Inf. Reg, 87 der erste soldatisch^ Schliff beigebracht wurde, werden heute die letzten Handgriffe getan, um dieser» Platz für die kommenden sportliclieii Ereignisse würdig zu rüsten. Frstnialig wird Cilli Samstag, den ,^0. und Sonntag. den 31. August eine so groß angelegte Sportveranstaltung erleben, 'lie außer den bereits bekannten volkstümlichen Sportarten auch Gymnastikvor-führmven und Rasenspiele heimischer und auswärtiger Kameraden und Kamc-r::dinnen bringen wird. Eingeleitet wird dieses große Sportfest Samstag, den 30. August mit e'nem Konzert des RAD-Gaumusikzuges XXXVI im großen Saale des »^Deutschcii Mausts«. Während der Pause bringt eine Sportgruppe der D. A, F.-Clauverwai'-nij: Graz gymnastische Vorführungen. Dazwischen werden auch die Ergebniss»^^ der im Laufe des Nachmittags erfol'^tcn Tennis-Einze!kän>nfe und Tisschu^nnis- I £iii Weckruf des RAD-Gauniusi'kzJües i und der Eisenbahnerkapelle wird .den festlichen Sonntag einleiten, worauf nach einem Propagandamarsch der Sportler durch die Stadt die Flaggenhissnng u:id die Eröffnung der »Festwiese« als Sportplatz der Stadt Cilli durch den Kreisführer erfolgt. Grazer und Cillier Jugend bringt anschließend Tänze, gymnastische Schau-vorführungen und Jugendturnen. Fast zur gleichen Zeit werden die Tenniskämpfe fortgesetzt. Unter zahlreicher Beteiligung namhafter Athleten beginnt sodann der leichtathletische Wettkampf. Dieser königliche Sport hat auch in Cilli von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer und Anhänger aufzuweisen. Am Nachmittag leitet wieder die Jugend den Ablauf der Sporthandlungen ein. Rascnspiele, Mädclienreigen und das Jugendfußballweitspiel^ Pettau—Cilli fol-getj, in bunter Reihe. Es folgen ein 1500-und 5(X)0-Meter-Lauf. die auf der wundervollen Aschenbahn vor sich gehen werden. Diese reichhaltige Sportfolge wird mit dem FußballwettkanTpf zwischen dem spielstarken S. C. Kapfenberg und der Fußballmannschaft der Sportgemeinschaft Cilli beendet. Die Cillier Mannschaft ist gut vorbereitet und wird den kampferprobten Obersteirern einen ebenbürtigen Gegner abgeben. Wie groß das Interesse für die erstmalige Sportveranstaltung bereits ist, beweist am besten der Umstand, daß die sportbegeisterten CHlier schon heute scharenweise die neue Sr>ortanlage aufsuchen und sich an den herrlichen Anlagen erfreuen. : In Preßburg begann am Mittwoch der Tennis'ändcrkampf Slowakei—Kroatien, <'er den kroatischen Gästen am ersten Tag eine 2:1 .Führung brachte. Durch einen 7:5, 5:7, 6:1-Sieg über Strok holte Illcs den ersten Punkt für die Slowakei, aber Mitic bezwang Vrba leicht 6:1. 6:4 und das cr<;tc Doppe' gewannen Strok— Branovic 5:7, 6:2, 6:0 über Dr. hilio—• Krejci. : Die Italienischen Spitzenfahrer trafen s'ch auf der Radrennbahn von Bolognn in Flieger- und Daucbewcrben.. Den Flie, «^crk^pinf gewann Astnlfi vor Bergoini und Pola. im Steherrennen behnuplcte s'ch Giofctti vor Ouerra und Mut'. M't c'ner Überras'^hunr en'Vte ein in F t-rnrn rn^ifTetranieiies Rnndstreckenrpnnen lOR 'm rrc^vnnn in . a's S'cb'n ter erreichte Bartaii das Ziel. fach nicht. Umsomehr verblüfften sie dann die Ergebnisse. Die theoretische Schulung umfaßte Ernährungslehre und alles, was man zur lehrreichen und netten Gestaltung eines Kurzkochkurses können muß. Die wcltanschaulic4ie Aus» richtung kam durch zwei Vorträge zur Geltung. Es sprachen Kreisführer W r e ß n i g und Kamerad B a r o w. ni. Eröffnung einer staatlichen Oberschule für Jungen in Judenburg. Im Schuljahr 1041/42 wird in Judenburg eine staatliche Oberschule für Jungen mit den Klassen 1—3 eröffnet. Zur Aufnahme melden sich die Schüler am 8. September 8 Uhr beim Leiter der Anstalt. Auch Mäü-chen können sich zur Aufnahme melden. m. Arbeitsbesprechung der Frauen in Wemsee, Letzten Sonntag fand in Wern-see eine Arbeitsbesiprechung des Amtes Frauen der Ortsgruppe Wernsee im Orts-gruppenheim statt. Die Leiterin des, Amtes Frauen in der Kreisführung erklärte den Sinn der Frauenarbeit im Rahmen des Steirischen Hei-matbundes und führt« jede Abteilungsleiterin in die ihr bestimmte Arbeit ein. m, Schuljahrsbeo^n an den Höheren Schulen des Reich^aues Steiermartc. Das Schuljahr 1941/42 beginnt an den Höheren Schulen (Gymnasien, Oberschulen für Juntgen, Oberschulen für Mädchen) im Reichsigau Steiermark am 1, September 1941. Falls besondere Verhältnisse an einer Schule einen si>äteren Schulbeginn nötig machen, werden die Schüler gesondert verständigt, m. Schwerer Verkehrsunfall. In Marburg wurde gestern vormittags In der Kaiserstraße der 25-jährige Hilfsarbeiter Alois Markowitsch aus Unter-Täubling von einer Beiwagemmaschine gestreift und derart heftig zu Boden geschleudert, daß er mit einem offenen Bruch des linken Unterschenkels liegen blieb. Mit d'em Rofckreuz-Wagen wurde er ins Krankenhaus überführt. m. Zwischen zwei Puffer geraten. Der beim Tunnelbau in Leitersiberig beschäftigte 29-jährige Hilfsarbeiter Josef Koraet aus Dobreng geriet mit der rechten Hand zwischen die Puffer zweier Feldbahnwaggons und trug hiebei schwere Quetschungen an allen Fingern der rechten Hand davon. Mit dem Rettungswagen des Roten Kreuzes wurde er ins Marburger Krankenihaus gebracht. m. Verhängnisvoller Sturz. In Jelent-schen bei Pößnitz fiel irt der vergangchen Nacht der 57-jährige Knecht Anton Fla-kus vom Dachboden und zog sich hiebei gefährliche Kopfverletzungen zu. Überdies erlitt er einen Bruch des linken Unterarmes. Man schaffte in ins Krankenhaus. m. Wem xeh&rt das Fahrrad? Am 14. April 1. J. hat ein jugoslawischer Militärflüchtling dem Gastwirt Valentin Stangl in Wurmath bei Zellnitz ein Da-menfahrrad zur Aufbewahrung übergeben. Da das Rad bisher noch nicht abgeholt wufde, besteht der begründete Verdacht, daß es sich um ein gestohlenes Fahrrad handelt. Das Rad trägt die Inschrift »Dviiuler« in weißer Farbe. * in. Arbeitstagung der Volksdeutschen Studentenschaft Kroatiens in Esseg. Iti Esseg findet gegenwärtig eine Arbeitstagung der Volksdeutschen Studentenschaft statt, auf der Volksgruppenführer A 11 g a y e r eine Rede über die Verpflichtungen des Volksdeutschen Studenten gegenüber dem nationalsoizialistischen Mutterland und seine Aufgabe im kroatischen Staate hielt. Dor Agramer Kameradschaft der Volksdeutschen Studenten verlieh er den Namen des Prinzen Eugen. Weiter überbrachte auf der Tagung der Beauftragte des Reichssludentenlührors, Badl, die Grüße der Deutschen Studentenschaft und ein kroatischer Hochschüler die des kroatischen Studentenführers Blazekovic. m. Neuer Bürgermeister von Sarajewo. Zum neuen Bürgermeister von Sarajewo wurde vom Innenminister der muselma-nische Gewerbetreibende Hasan D e m i-rovic ernannt. Der bisherige Bürgermeister Dr. Atif Hadzikadic wurde auf eigenes A.Tsuchen seines Postens enthoben und zum Leiter der kaufmännischen Akademie in Sarajewo ernannt. m. Abschluß der Kroatienfahrt der japanischen Journalisten. Die japanischen ! Journalisten, vüe durch 14 Tage Kroatien bereisten, sandten zum Abschluß an den Staatssekretär für ProipagaiKla, Milkovlc, eine Depesche folgenden Inhalts: »Unsere Aufgabe war es, die kulturelle VerstJlndi-giing zwischen unseren beiilcn Vö'kern zu wecken. Seien Sie üh-^rzeu'*t, da'^ u-i-ser Rpsm'^Ii in dieser Hinsicht sehr nutz-• bringend war.« Nummer 213 >Marburj2feT Ze'tunj?« 29; Aupust 1941 Seit« 7 WIRTSCHAFT uiiiiimiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiHiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin Kroatiens Aussenhandel im Aufbau Der Außenhandel Kroatiens mit Deutschland und Italien wird die ürundlage der kroatischen Aus- und Hinfuhr sein. Die Lieferungen Deutschlands werden sich vorwiegend aus StraRenbaumaschinen, Eisenbahnmaterial, Fabrikseinrichtungen, Textilien, chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen zusammensetzen, während Kroatien besonders Vieh, viehvyirtschaftliche Produkte, holz, Eier und Obst liefern wird. Zu dem vorläufig bis M). September gültigen Waren- und Zahlungsverkehrsabkommen zwischen Ungarn und Kroatien wird jetzt bekannt, daß es sich dabei um einen Güteraustausch im Wert von je 100 Mill. Kuna handelt. Kroatien wird an Ungarn vor allem rund 600.000 t Eisenerze, 2f)0.000 cbm Brennholz, 35.000 cbm Bauholz liefern, außerdem Gerbstoffextrakte, Holz- und Braunkohle. Ungarn liefert Zuchtsaatgut, Zuchtvieh und Maschinen. Das Abkommen wurde nur auf 3 Monate geschlossen, um in der Zwischenzeit einen Überblick über die bestehenden Austausch-niöglichkeiten zu gewinnen. Wie muss gutes Saatgut bescheffen se!n? Man kann immer wieder beobachten, daß hinsichtlich der Verwendung eines wirklich einwandfreien Saatgutes in manchen landwirtschaftlichen Betrieben noch sehr gesündigt wird. Die Ansicht, daß ein gut hergerichtetc.^ Marktgetreide keineswegs ein vollwertiges Saatgut darzustellen braucht, ist durchaus gerechtfertigt. In der Tierzucht stellen wir bekanntlich an imscrc Zuchttiere ganz entschieden höhere Anforderungen als an unsere Leistungstiere; genau so müssen wir auch von unserem Saatgetreide mehr verlangen als von unserem Getreide, welches zur Brotbereitung oder zur Verfütterung dient. In erster Linie verlangen wir von unserem Saatgetreide, daß CS aus vollentwickelten, schweren und gleichmäßig ausgebildeten Körnern besteht und daß CS Reinheit von Unkrautsamen, von fremden und beschädigten Körnern, ferner von Schmutz und Schädlingen aufweist. Da beim Hafer noch mehr Mängel vorkommen als bei den anderen Getreidearten, wird man der Herrichtung eines guten Saathafers eine ganz besondere Sorgfalt widmen müssen. Haben wir in unserem Betriebe genügend und einwandfreien Speicherraum, vor allen rangen aber auch eine neuzeitliche Getreide-rcinigungsanlagr. dann wird man .in der eigenen W^irtschaft ein wirklich einwandfreies Saatgut gewinnen können. Immerhin dürfte es aber für bäuerliche Betriebe zweckmäßig erscheinen, in jedem Jahr so viel Hochzuchtsaatgut aus guter Herkunft auszusäen, daß im nächsten Jahre die ganze Getreidefläche damit bestellt werden kann. Außerdem müssen wir noch von ttnserem Saatgut verlangen, daß es eine ausreichende Keimfähigkeit, befriedigende Keimschnelligkeit tmd eine starke Triebkraft hat. Ein regulärer Keimversuch gibt uns Aufschluß darüber. Sollten hinsichtlich der Ausführung eines solchen Keimversuches die praktischen Erfahrungen fehlen, dann lasse man sich von seiner zuständigen Beratungsstelle (Landwirt.schaftsschule, Kreisbi^uern-schaft usw.) Aufklärung erteilen. Haben wir uns nunmehr Saatgut geschaffen, das allen diesen Anforderungen entspricht, dann beize man dieses Saatgut, denn cm vollkommen gesundes Saatkorn kann uns eine kranke Pflanze liefern, wenn auf seiner Oberfläche Krankheitskeime anhaften. Bekanntlich können wir Wei/.enstinkbrand, den Fusariumbefall (Schneeschimrnel), worunter der Roggen mit-imter beträchtlich zu leiden hat, vor allen Dingen aber auch die Streifenkrankheit der Gerste und den Haferflugbrand mit verschiedenen, vom Deutschen Pflanzenschutzdienst erprobten Beizmitteln wirksamst bekämpfen. Bestehen vielleicht Unklarheiten darüber, welches Beizmittel am besten gewählt wird bzw. welche Beizmethode zweckmäßig Anwendung findet, dann hole man den Rat seiner zuständigen Beratungsstelle ein. WirtschaftsnoHzen X BeihUfen für Seidenbau. Das Reich kommt den Seidenbauern sehr entgegen und stellt für die jetzige Pflanzzeit von Maiil-becrhalbstämmen Beihilfen zur Verfugung. Den verbilligten Bezug von Maulbeerhalb-stämmen kann jeder Privatinteressent beanspruchen. wenn er wenigstens 10 und höchstens 20 Stämme auf Eigenland anpflanzt. Die Beihilfe beträgt 50<>/o des Bezugspreises. Die Anträge auf Gewährung der Beihilfe sind an die Landesbauernschaft Südmark, Graz, Jakominiplatz 12, zu richten, die Bestellungen auf Maulbeerhalbstämme nimmt die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V., Berlin W 50. Ansbacherstraße 9, entgegen. X Verstaatlichung der Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Reich, der Slowakei und Ungarn ist die AG, Kaschau-Odeberger Eisenb^ahn erloschen und auf die vertragschließenden Staaten das Eigentum an den in ihrem Staatsgebiet liegenden Grundstücken und Anlagen der Bahn mit allem Zubehör übergegangen. X Erhöhter Maisertrag auf dem Balkan. In Ungarn. Rumänien, Bulgarien und dem ehemaligen Jugoslawien rechnet man für dieses Jahr mit einer Maisernte von insgesamt rund "13,2 Mill. Tonnen, dies ist gegenüber dem Ernteertrag von 1937-38 eine Erhöhung von rund 9 v. H. Diese vier Südostgebiete stellen das zweitgrößte Maisanbaugebiet der Welt und das größte Maisgebiet Europas dar. X Die Reichskreditkasse in Belgrad. Wie in anderen von deutschen Truppen besetzten Gebieten, wurde auch in Belgrad kurz nach der Kapitulation des jugoslawischen Heeres eine Reichskreditkassc eröffnet, deren wesentliche Aufgabe die Versorgung des Militärs und der deutschen Dienststellen mit Geldmitteln ist Um eine möglichst reibungslose Arbeit zu gewährleisten, wurden Wechselstellen in Nisch, Kragujewatz und Valjevo eingerichtet, von de- nen die beiden letzteren wieder liquidiert wurden. Eine Bahnhofstelle in Belgrad wurde vor kurzem neu eingerichtet. Der Umlauf an Reichskreditkassenscheinen auf dem Gebiete des Militärbefehlshabers in Serbien dürfte sich in engen Grenzen halten, da die Reichskreditkasse in Belgrad auch erhebliche Dinarbeträge zur Verfügung hat. X Die diesjährige Laibacher Herbstmesse (4. bis 13. Oktober) wird die Einführung der jungen italienischen Provinz in den it^ieni-schen Wirtschaftsorganismus auf handelsmäßigem und industriellem Gebiet bestimmte belehrende und propagandistische Ziele verfol-gen. X Die kroatische Beteiligung an der Leipziger Messe. Der kroatische Staat wird auf der Leipziger Messe durch zahlreiche Firmen vertreten sein, die vor allem Erzeugnisse des kroatischen Kunstgewerbes, der Uolzindustrie, der chemischen Industrie sowie der Milch-und Pflanzenverwertung ausstellen werden. X Schaffung einer kroatischen Viehzen-trale. Der kroatische Wirtschaftsminister erließ das Statut der neugeschaffenen kroati- schen Viehzentrale, die eme öffentlich-rechtTT-che, nicht auf Gewinn eingestellte Einrichtung ist. Ihr obliegt die Kontrolle des gesamten Viehverkaufes. Sie hat den Inlandsbedarf festzustellen, die Preise festzusetzen und die Ausfuhr durchzuführen. X Der Weizenpreis in Kroatien. Wie aus Agram berichtet wird, ist der kroatische Weizenpreis, der durch die staatliche Ernährungsdirektion bestimmt wurde, der höchste, der in Europa gegenwärtig gezahlt wird. Er beträgt 4.50 Kuna (gleich 22.50 RM) für 100 kg, das ist um 200% mehr als im Jahre 1939. Da durch eine einstweilige Verfügung des Po-glavnik der Brotpreis nicht entsprechend erhöht werden durfte, ergibt sich eine Preisspanne, die zunächst vom Staat getragen wird. Eine endgültige Regelung dieser wesentlichen Frage steht noch bevor, doch dürfte es nicht zu vermeiden sein, daß der Staat bei Aufrechterhaltung der hohen Weizenpreise auch weiterhin gewisse Zuschüsse zahlt. Man findet dies auch berechtigt, da damit der kleine Steuerträger in geringerem Maße belastet wird als durch eine allgemeine Erhöhung des Brotpreises. X Monopol für Lein- und Hanfsamen in Bulgarien. Die bulgarische Regierung hat ein Monopol für Lein- und Hanfsamen eingeführt, indem sie die Ausfuhrdirektion mit dem alleinigen Ein- und Verkauf dieses Artikels beauftragt hat. X Geplante Umstellung auf die Cruzeiro-Währung in Brasilien. Die vom Verwaltungsamt öffentlicher Dienste Brasiliens im Auftrage des Präsidenten Vargas durchgeführten Untersuchungen über Brasiliervs Münzwesen haben zu dem Vorschlag geführt, sofort den Übergang zu einem neuen, auf dem Cruzeiro (statt dem Milreis) als Einheit fußenden Münzsystem in Angriff zu nehmen, wobei darauf hingewiesen wird, daß in Brasilien fje-genwärtig lOK verschiedene Münzsorten^ im Umlauf sind. Für die Umstellung auf die Cn-zeiro-Währung wird eine vierjährige Übergangszeit veranschlagt. SCHACH Die 7. Runde des Trentschin-TeplitÄ-Schachturniers Die 7. Runde des inteniiitionalen Schachturniers in Trcntschin-Teplitz brachte für die einlieimischcn .slowakischen Spieler einen großen Krfolg. Alle vier S^o^vakcn siegten über ihre starken (iegtier. Potucek schlug den ungarischen Meister Füster, Rohacek gewann gegen Üpocensky nach dem Zuge. Milan siejtte in einem namengambit gegen Ra-bar, und Hucl siegte nach einem liarten und abwechslungsreichen Spiel gegen Ahucs. Follys führt noch inuner. obwohl er iieule Punkt gegen Sämisch verlor, da die Partie nach dem 2\. Zug unentschieden endete. Dr. Maier .spielte mit S/Jly eine Karlsbader Variante des Danicn-( jambits, die mit einem Remis endete, das Szily anbot. Stand nach der 7. Runde: Foltys 6'?. Rohacek 5)'«. Sxily 5. Potucek, Sä-mi.sch, Füster 4. Hucl 3, Opscensky, Ra-har 2^. Milan Ahues, Dr. Maier Wt Punkte. VOR DEM RICHTER Der Höllenmarsch des Obor- nlker Verschlepptenzuges Zeugenvernehmung Im Posener Prozeß gegen 28 polnische Mordbestien Posen, 21. August. Im Sondergerichtsverfahren gegen 2H ehemalige polnische P^O'Hzeibeamte, die Ende September 1939 den Obomiker Verschlepptenzug von Gne.sen bis dicht vor Warschau zu begleiten hatten und an der Ermordung von über 350 internierten Volksdeutschen schuldig sind, wurden am Dienstag und Mittwoch die ersten Zeugen gehört. Es shid ausnahmslos überlebende Teilnehmer des Höllenmarsches, denen die Spuren der erlittenen Mißhandlungen ihr Leben lanjr anhaften werden. Einer von ihnen, dem durch Kolbenhiebe ein Bein zerschmettert wurde, muß sitzend vernommen werden. Ein anderer hat nicht weniger als drei Kopfschüsse erhalten. Ein Dritter Ist trotz niehrerer Riippen-brüche und sechs Bajonettstichen mit dem Leben davongekommen. Sie alle wurden, an der Marschstrecke in ihrem Blut liegengelassen, weil die Begleitmannschaften sie längst tot wähnten. Die Zeugen bekundeten übereinstimmend, daß die restlose Veniichtung des Verschlc'pptenzuges von vornherein beschlossene Sache war. Die .Morde wurden vorwiegend in der Dunkelheit am Ende des Zuges verübt, wobei man die vor Erschöpfung zurückbleibenden Oojt-schen erbarmungslos niederschoß. Dicht vor Warschau wurde von der Spitze des Zuges dnrchgegeben: »Befehl v'om Leutnant: Alles totschießen!« Erschütternde Einzelheiten kehren in den Zeugenaussagen immer wieder. Der Zeuge Rosengarten schilderte, wie bei Mory von der Bcgleitmannsciaft Handgranaten in die von dem vorangegangenen (remetzcl noch verschont gebliebenen Deutschen geworfen w'.irden. Als er nach .seiner Flucht an der gleichen Stelle vorbeikam, habe er dort die IvCijhrn von 72 Kameraden gefunden. F3ald sei an der Spitze der vorrückoiiJ.;! deutschen Truppen die Leibsta'idarto Adolf Hitlers erschienen, die für eine würdige Beisetzung der Ermordetn Kesorgt habe. Wie der Zeuge Arndt berichtet, hat man den Deutschen eine säureahnlichc Flüssigkeit ins Gesicht gesprit/.t, die ätzende Wunden hinterlassen habe. Die unbeschreiblichen Qualen der Deutschen, von denen immer mehr in eincfn /Instand geistiger Unniaclitung verfielen, schilderte die deutsche Krankenscliwevtcr Oda Keim. »Jeder der polnischen Banditen versuchte, sein Vaterland zu retten, indem er einen Deutschen erledigt:.« Auf der letzten Wegstrecke bat d.e Schwester selbst darum, sie doch durch einen Schuß vv>n den Qualen zu erlosen. Dann se»i si^e zusammengebrochen, bis man sie am nächsten Morgen mit zwei Bajonettstichen aufgefunden habe. Die Vernehmung der insgesamt 120 Zeugen dauert an. Zwei Schaulensterelnbrecher zum Tode verurteilt Das Dortmunder Sondercericht hatte sich mit einer Einbrecherbande zu beschäftigen, deren Spezialität Schaufenstereinbrüche waren. In wenigen Monaten hatte sie in der Dortmunder Innenstadt an zahlreichen Oeschäftslokalen die Scheiben zertrümmert und dann die Auslagen geraubt. Es handelte sich um den erheblich vorbestraften Willi Koslow-.ski. ferner einen Herbert Kochanski. Willi und Heinrich Kleinschmidt und um eine Erna Freitag, die sämtlich In Dortmund wohnhaft waren. Das Sonderge-richt verurteilte die Angeklagten W.Iii Koslowski und Willi Kleinschmidt zum Tode, Herbert Kochanski und He'nri:h Kleinschmidt zu je acht Jahren Zuchthaus und die Angeklagte Erna Preita? zu fünf Jahren Zuchthaus. Außerdem ordnete das Gericht für die männlichen Angeklagten die Sicherungsverwahrung an. AUS ALLER WELT Schreckensnächte In 42CO Meter Höhe Aus dem Gebiet des Matterhorns wird eine furchtbar verlaufene alpinistische Tour von fünf Personen auf den Monte Rosa gemeldet, welche den Erschöpfungs, tod der einen Teilnehmerin zur Folge hatte. Fünf Gäste des Ortes Valtornanza, ein Professor F. aus Turin, zwei junge Mädchen aus Mailand und zwei junge Turiner brachen an einem herrlichen Tage ohne Führer von dort auf, um über den Monte Rosa zu gehen. Sic wollten von Pfä Rosa zu dem Castere. einem Gipfel, gelangen. Da schönstts Wetter war, g n. gen die Touristen recht gemächlich, so daß sie erst am späten Nachmittag auf dem Gipfel des Castere ankamen. Dort änderte sich plötzlich das Wetter vollständig, dichte Nebel hüllten die Gegend ein und verhinderten jede Sicht. Die Touristen konnten nicht vom Gipfel abstei. gen und wurden von der Nacht überrascht, als sie gerade auf dem gefährli-ch'Otfi Colle di Felick sich befan' cn, der 4200 m hoch ist. Der intensive Frost nahm den beiden Frauen jede Kraft, und S'e zeigten schon am frtihen Morgen eine tödliche Erschöpfung, daß die beiden jungCT Turiner beschlossen, Hilfe herbei. zuSchaffen. Sic mußten einen Weg über einen schwierigen Gletscher machen und in vereisten Kaminen hcrabklettern — erst nach 20 Stunden kamen sie auf der Moräne der Verra an, der Eine am Furt verwundet, und mußten dort eine zweit» Nacht verbringen. Die drei Zurückgebliebenen waren in schlimmster Verfassung; die e'ne der Schwestern starb schon in den Morgenstunden vor Erschöpfung, die andere wurde von Stunde zu Stunde schwächer. Zum Glück konnte der Professor. a"s i'ic Nebel einmal den Blick fra'ga-ben, die Hütte von Sella erspähen und machte sich dorthin auf, von wo der Wächter und verschiedene Alpenführer sofort aufbrachen und die tote Schwester harpcn und die andere, scheinbar bei letzten Kräften, in die Hüf^e brachten, wo si? sich aber erholte. Man brachte die bei. den Überlebenden und die Leiche dann nach Crassoney auf der französi'^chei» So'te. Von den beiden st.V reijen« werden nur eeern Voreinsenduni 4es Betrage« (auch In «nltlRen Rrtefmarken) aufcenominen Mlndesteebflhr für ein« Kleine Anzeige RM Friseur »Rapid«, iMcilingerstr, Nr. 1. Rasieren, Haarsthnei-dcn! Alticnomniiertes Gasthaus im Sanntal zu vcrpaclitcn. Zii-sc'iiriftcn unter »Nr. 1620« an die V^crw. 1629-1 ileotiläla$ Gasthof mit Frcnulenzim-niorii 11. Flcisc'hhaucrei mit Bahnhof-Büfett in gröBe. rciii industricortc cierUnter-stcicriiiark, nahe der Bahn, mit ca. tiOOO RM monatl. Umsatz, krankheitshalber sehr ßünstie zu verpachten. Adr. i. d. Vcrw. 6244-2 2ii Pianino und Stutzflügel zu kaufen gesucht. Zuschriften unter x-Nr. 1442« an die Verw. 5904-3 Korn- und Weizenschabstroh kauft fortlaufend jedes Quantum Paula Wessely, Pettau, Lastenstraße 8. 6122-3 2ii yitküuf/tH Kinderbett, Knabenl'ahrrad, HcrreiiRUiiimisticfcl, Gasre-rhaud zu verkaufen. Adr. Vcrw._6269-4 Schrcibmaschinc »Haida« 7\\ verkaufen. Anfräße: Dohrava 27, Thesen. 6258-4 Stellagen, Vcrkaufsbudel, RiuielschcibL'n und Säuc-^aneofcn zu verkaufen. TcffetthoffstrafSc 18, Hof, Hausinciiiitcr. 6234-4 iu yfffwififft Rein möbliertes Zimmer an netten Herrn zu vermieten, Ilcrniann-Goring-Straße Nr. 6, Hrunndorf, neben Rapidplatz. __ 6213-5 Vermiete Stall mit Orünfut-Icr und Heu für zwei Kühe oder Pferde. Anna f-*irch, ms Nr. 6. 6267-5 2 Zimmer mit Kost und Aufsicht für Üherschiiierin und -Schüler (13 u. 1! jähre) für l."!. September in Märburg pe-sucht. Angebote: Paui (Jlantschnigg, Faal a. d. Drau. _6218-6 Wohnung und Kost für zwei Hauptschülerinnen (12 und 16 jährige), für 15. September, wird für A\arhurg fjesuclit. An-p:ebotc an hig. Hans Endl, .\^arhurtr a. d. Hrau, Obere-Herrengnsse 4. 6110-6 OUeM UäUn Vor Eioatellupg von Arbeit»-krüften lauO die ZustimmuBg dca sustäodifea ArbeiltasiteK einKeboli werden. ino Brunndorf OCR IM III. irocir KrlmlmmtUlm NEUESTE WOCHENSCHAU. Vowtellung.i i«den Freitag uro 20*30 Uhr, Samstai; um 18 und "iO'SO Uhr, SopnUff um 15,18 und 20-30 Uhr- ~ 1« Vorber«itu»j[j sOndlf« D«rf«. 6254 Lehrjunge mit guten Schulzeugnissen und Vorbildung wird für Spezereigcschäft aufgenommen. Melfingerstraßc Nr. 24. 6161-8 w :'804 •gen GefolgschtttsurlawbM blalbt raoin Branntuveingtschift vom 1. bis 14. September geschlossen. Frsni TscheMgl Anfrestellter für EiSenwa. renfifeschäft wird per sofort auf;?enomnien. Anträge an Franz Wrabl, Elsenhand-lung, Pettau. 6241-8 Brave Bedienerin wird für täglich von 7—2 Uhr in sehr reines Haus aufgenoin-uien. Adr. 1. d. Verw. 6261-8 Näherinnen für Herrenwäsche werden aufgenommen. Wäscheerzeußung L. Verd-nik, Josefistraße 2. 6255-8 * Ifatiisti Geldtasche {gefunden. Abzuholen; Kieselgasse 3, bei Frau Munda, 6268-9 6 42 4AAAAAAAAAAAAAAAAAAA. iül sofort zu vermieten, ge-ci^ict für !!;p8zerBl-GMchlfl oder KiHizlci. Anjsufrageii bei FMmtnit^r, Cilli. Marktplatz 8. WWWWWW^WWJWWWWWWyfWWWWWWlWWW^fWWT^WlWWfW viele Tammnde 1 Mwrbwvmr Xmftuttgl Mmst Du Omim HmImmtMn scM» lisftsllil e «e « d i e Und Du? — HMUICHE BEKINNTMICHUNGEN D#r Chef der Zivilverwaltung in der UnterMeiermark Der Beauftrag! e für Fmährung und Ijuidvirtscluift. U/LE-K 1/6-1941 Nährmitlclkartc der 27. Zuloihuigspt-riodc, Kundmachung Infolge eines tecluiisehcn Verseliens beim Druck wurde der Abschnitt N 3 der auf rosa Papier hei'gestelllen Nährmittclkarte der 27. Zuleilungsperiodo mit dem Aufdruck „25 ü Kaffpe-KrRatX' und /iKatzmltlel'* statt richtig „115 g Kaffee-Krsul/« und ZuKalzmiflel*' vor.solien. Um MiWver.slfmdni.s.si'U vorzulwugen, mache ich darauf auf merk.sarii, daJi a»if den Alischuill Nr. 3 der rosa Nährniitlc!karte 125 g Kaffee-Ersatz- und Zusatzinil« tel bezogen wci'dcn können. Marburg a. d. Drau, am 33. Augu^l 194L B243 Im Aultrage: gce.: Df. Arts«r Der Politische Kommissar der Stadt Marburg a. D. Gewerha- unil Msrklaiil ZI: G-A'17-1 Marburg a. d. Drau, den 23. AugUSt 1041 Offizier tier Schutzpolizei 5UC'ht für Mitte Sepleniber niöhlierlcs Ziiunicr in hüb-schcr l.ngc und .'ingcnch-iner UmKebung (Stadtpark-nähc bevorzugt). Angebote unter »1604« a. d. Verw. ________ _6250-6 Kaffecliaus, Hotel, Pension zw kaufen oder pachten gesucht ev. Beteiligung. An-Iräge unter »Fachmann« a. d. Verw.__ 6263-6 Suche per sofort ruhiges i Zimmer, Nähe Zivilverwai-j lung. Angebote unter »Ru-1 hig 3« H. d. Verw. 6270-6 Leeres Zimmer mit separiertem Fingang, mit oder ohne Sparncrd, gesucht. Anträge unter »Stadt oder I lingebung^- a. d. Verw. ___ 6220-6 Relchsl>canitcr sucht sauberes möbliertes Zinmier. Angebote unter »Baldigst« a. d. Verw. 6231-6 Zwei junge Beamte suchen möbliertes Zimmer ev. mit Kochgelegenheit, .\ngebote unter »Sauber 1670'X a. d. Verw. 6232-6 Verlautbarung Feder linlmieirRf HpsI Iii« "lürburner Zellunol Auf Grund der Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der Unterateier-mark über die vorläufige Regelung des Gewerbewesens in der Untersteiermark vom 15. August 1941 (Verordnungs- und Amtsblatt Nr, 38) ordne ich an: Alle Personen, die im Stadtkreis Marburg a. d. Drau (inbegriffen die eingegliederten Umgebungsgemeinden) im Besitze einer Gewerbeberechtigung sind, haben ihr Gewerbe bis zum 15. 9. 1941 beim Politischen Kommissar der Stadt Marburg a. d, Drau anzuzeigen. Anmeldepflichtig sind auch ruhende Gewerbe, bei denen die Gewerbeberechtigung noch nicht erloschen ist. Die Anzeige erfolgt auf folgende Weise: Beim Politischen Kouuuissar, Gewerbe- und Marktamt in Mftrbiirff d« Drsu, Pfarrhofgasse 2, II. Stock, Zimmer Nr. 32, hat jeder Anmeldepfliclitige votn 28* 8, an einen gedruckten Fragebogen abzuholen. Die Fragebogen sind zu Hause aus^u-tüllen und mit Beifügung einer Abschrift der OewerNurkutide tunlichst in deut> scher Übersetzung beim städt. Gewerbe- und Marktsmte, PfarrhofgaiM 2, II. St«, Zimmer Nr. 32 abzugeben wie folgt: Die Gewerbcberechtiglen mit dem Anfangsbuchstaben des Zunamens A, B am 28. 8. N, 0 am 6. 9. C bis E am 20. 8. P am 8. 0, F, 0 am 30. 8. R am 0. 0. H bis J am 1. 0. S am 10. 9. Ka bis Kn am 2. g. Sch (S) am 11. 9. Ko bis Kz am 3. Q. T am 12. 9. L am 4. 0. U bis W am 13. 9. M am 5. 9. X bis Z (Z) am 15. 9. Die Gewerbcberechtiglen mit dem Anfangsbuchstaben des Zunamens Die Aintsstundcn sind täglich von '/aS bis V(13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr, an Samstagen von Vs 8 bis y^, 14 Uhr. Der Politische Kommissar der Stadt Marburg a. d. Dr«U Im Auftrage: Dr. Weber BWTwSiTHEMife buhG'KIMO r «nirul 33-r Ein Wien-Film im iJavaria-Vcrlelh, hergestelli von der Styria-Film Q. m. b. hC So gefällst Du mir! Eine Fülle reizender und komischer Situationen um ein kleines, ehrgeiziges Ballettmädel, das eine ebenso wunderbare wie heilsame Wandlung zum Landmädel durchmacht. Ein entzückender, Freude und Fröhlichkeit schenkender FilmI Gusti Huber, Wolf Albaoh Retty, Jane TUdcn, Oskar Sima, Alfred Neugebauer, Tibor von Halmay Spielleitung: Hans Thlmig unter Mitarbeit von Rudolf Schaad Für Jugendliche nicht zMgclassent Neueste Deutsche Wochenschau! 6200 Vorfähntngeq: Heute 16, 18.30 und 21 Uhr Karten von 10^12 und »b IS Uhr eSPLAMAOe Feronif 35-29 Ein Ufa^Film mil Hansi Knotsck, P»ul Riehf^r Maria AndergoMty Fritn KampmrB Gusil Sturk " Gßtettenbßuer, Afariin Sehmidhofer, Jowtifim* Dora, Kä$» Mmrk Rolf Pinegger, Beppo Brmm Orehbucb; Jevef Dtlmtn »nd Petei 0»Unn«yT »«cb dtm gleichaamig«« Ro«i«n vop Lvdwip Gaagbvfar Motlkt ICvrt Scbr@der Prp^uhtioHS Peter Ottermayr SpieKeltungf Hans Dmppe CKn ifroß^Higm» Sohnumpiet t>om Kump/ «inM 4lpmndorft$ gwgem di» GmttaUtn einta in Bewegung gerotmndcn Bergtt, Hinmr der dramatiuah»t«n und in(«r«c*aii« iMitn GanghoJ'ar' Film*, tlf0 wir bither gam^hma kahmn Für Jugendliche zugelassen! Ein Ufa>KuHurfi1m und die Deutsche Wochenschau! H347 8 3 i fl V« SS liauiJbchriiUciler Auluu Gcriiliuck, StellNcnreleudti iiau^jL^ciirilUeiLur üdo Kasper — Diiick der „Murburiicr UrucLerui"