Poštnina plačana v gotovini 77. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung (Tel. Nr. 2670). Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. Nt. 2024) Maribor, Jurčičeva ulica 4. Manuskripte werden nicht retumicrt. — Anfragen Rückporto beilegen. Nr. 1«6 Samstag, den 24. Juli 1937 Inseraten- u. Abonnements-Annahme ;n Maribor: Jurčičeva ul. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen monatl. 23 Din, zustellen 24 Din, durch Post monatl. 23 Din, für das Ausland monatlich 35 Din. Einzelnummer 150 und 2 Din. Preis Din T50 it. Licejska Ljubija Ruhe vor dem Sturm? Der japaniW-chmefifche Konsltkt hat angeblich etwas nachgelassen Worum geilt es in Nordchina? Sicherlich sind die japanischen Ziele auf die nordchinesischen Provinzen beschränkt, zunächst wahrscheinlich auf die Erweiterung des seit 1935 bestehenden Autonomiegebietes mindestens auf den ganzen Raum der Provinzen Tschachar und Hopei, vielleicht sogar auch auf die Provinzen Schantung, Schansi und Sui-yuan. Audi wenn das Auswärtige Amt in Tokio zeitweilig zurückhielt, ist die sehr aktive Politik der Leitung der Kwantung-Armee immer auf die Erreichung dieses Ziels eingestellt gewesen. Sie strebte mit allen Mitteln dahin, diese an Mandschukuo unmittelbar angrenzenden chinesischen Provinzen von Nanking loszulösen und aus ihnen mindestens ein mehr oder wenig-cr selbständiges staatliches Gebilde zu machen, dessen Schicksal im Laufe der Zeit dann zwangsläufig die Angliederung an Mandschukuo sein würde. Das fürchtet man auch in Nanking, und da in dem strittigen Gebiet die alte Kaisterstadt Peiping liegt, taucht erneut die Sorge auf, Kang Teil, heute Beherrscher Mands-chukuos von Japans Gnaden, werde eines Tages mit Unterstützung Japans den Kaisterthron der Mandschus besteigen, auf den er als letzter Abkömmling der alten chinesischen Dynastie erbliche Ansprüche hat. Die geopolitische und wirtschaftliche Beduetung der fünf chinesischen Nordprovinzen darf nicht unterschätzt werden. Tschachar beherrscht das pazifische Ende einer der bemerkenswertesten Völkerstraßen der Erdgeschichte. Dazu kommt, daß es den Zugang zu einem der gewaltigsten, in seiner Ausdehnung heute überhaupt noch nicht zu begrenzenden Kohlenlager und zu reichen Erzfundstätten erschließt. Der Verlust Tschachars und Schansis würde China jedenfalls eines sehr erheblichen Teils seiner Mineralschätze berauben. Die große Völkerstraße, die in Tschachar ihren östlichen Punkt erreicht, ist mehr als 9000 km lang und wird mindestens seit 6000 Jahren benutzt. Sie verläuft im wesentlichen längs des 40. nördlichen Breitengrades, der deshalb so interessant ist, weil er die große Land-masse Nordasiens von den alpinen Gebirgsketten Mittelasiens trennt. Nördlich des 40. Breitengrades gibt es in Asien keinen Quadratkilometer, auf dem im Winter die mittler Temperatur über dem Gefrierpunkt läge. Von Schau Hai Kwan am Gelben Meer führt längs dieser bemerkenswerten Linie ein durch die Geschichte von sechs Jahrtausenden markierter Weg über Peiping, Kaschgar. Samarkand. den Ararat und Erzerum, Ankara und die Ruinen von Troja an» Ägäische Meer. Schau Hai Kwan am Ostende dieser Linie ist für. das gesamte östliche Asien, gleichviel ob. sowjetrussisch. japanisch oder chinesisch, deshalb von so großer Bedeutung, weil es an der pazifischen Küste der nördlichste Hafen ist, der während des ganzen Jahres nicht zufriert. Das westliche Ende des großen Verkehrszuges ist gleichzeitig der westliche Punkt Asiens. Man weiß aber, daß Washington, 23. Juli. Gestern erstatteten nacheinander die Botschafter ja. pans und Chinas im Staatsdepartement dem Staatssekretär für Aeußeres Cordei TI u 1 1 ihren Besuch, um ihm die Lage in Nordchina darzustellen. Wie in Erfahrung gebracht werden konnte, erklärte bei dieser Gelegenheit der chinesische Botschafter, daß die Spannung augenblcldich durch das Zustandekommen eines lokalen Abkommens nachgelassen habe, doch dürfe dies nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich lediglich um die Stille vor dem Sturm handle, der über den Femen Osten fegen werde. Der Verlauf der Unterredung des japanischen Botschafters mit Staatssekretär Hull ist unbekannt. Gleichzeitig erschien auch der deutsche Botschafter von Dieckhoff und gab dem Staatssekretär die Erklärung ab, daß sich Deutschland im chinesisch-japanischen Konflikt völlig der Neutralität befleißigen werde. Deutschland sei bereit, ^ 1 einer unter der Führung der Vereinigten Staaten stehenden Vermittlungsaktion teilzunehmen. Nanking, 23. Juli. Die chinesische i Demonstrationswelle gegen die Japaner | steigt immer höher, ln zahlreichen Städten Innerchinas, so auch in Hongkong, kam es zu turbulenten antijapanischen Kundgebungen. Die Menge demonstrierte vor den Hotels, die die absteigenden Japaner benützen. Japaner, deren man im , Straßenbild ansichtig wurde, mußten ei-; ligst die Flucht ergreifen. | Besonders schwer ist die Lage für die in den chinesischen Häfen liegenden japanischen Handelsdampfer. Die chinesischen Hafenarbeiter und Kulis weigern sich, beim Löschen der Waren mitzutun | und sind in den Streik getreten. Andere Arbeiter dürfen jedoch für die Lösc'nungs arbeiten nicht angeworben werden. P e i p i n g, 23. Juli. Da die Lage in Peiping eine sichtbare Entspannung zeigt, wird der französische Botschafter Paul N a g g i a r, der seinen Aufenthalt in Pei ping verlängert hatte, wieder nach Nanking zurückkehren. L o n d o n, 23. Juli. Während der Korrespondent des »D a i l y T c l e g r a p h« seinem Blatt meldet, daß ein Abkommen zwischen Tokio und Nanking betreffend die friedliche Lösung des Konfliktes abgeschlossen worden sei, meldet der Korre-i spondent des »D a i l y H e r a l d« aus ! Schanghai, da alle militärischen Kreise in j Peiping sich entschlossen hinter Mar-I schall Tschiangkaischek gestellt hätten, ’ wobei die alte Feindschaft in Vergessenheit geraten sei. Selbst wenn ein Krieg zwischen Japan und China nicht ausbrechen sollte, so seien die Vorgänge um Pei ping geeignet, die nationale Einheit und | Entschlossenheit Chinas in einer Weise zu festigen, wie nie zuvor. Nichteinmischung mit Hindernissen L o n d o n, 23! Juli. Man weiß es in London noch immer nicht, wann der Nichteinmischungssausschuß einberufen werden wird, obzwar in dieser Hinsicht eine ganze Reihe von telephonischen Aussprachen und Unterredungen erfolgt ist. Der diplomatische Korrespondent der »M o r n i n g Post« berichtet über eine Anregung der britischen Regierung, an alle in dem Nichteinmischungsausschuß vertretenen Regierungen einen Fragebogen zu entsenden, auf dem die beteiligten Regierungen ihre Wünsche und den Standpunkt zum britischen Kompromißplan zum Ausdruck zu bringen hätten. Japans Eroberungspolitik Im Lichte der Darstellung des Wiener chinesichen Gesandten. — Neuerlicher Hinweis auf das Tanaka-Programm. Wien, 23. Juli. Der hiesige chinesische Gesandte Dekien Toung gab Zeitungsvertretern über die Gründe des chinesisch-japanischen Konfliktes die nachstehende Darstellung: Es sind zwei Gründe die den Konflikt heraufbeschworen haben: die Ursache und der eigentliche Anlaß, Die Ursache ist, daß Japan seit langem eine vorbestimmte Politik verfolgt, die auf dem berühmten Tana-ka-Plan von 1923 beruht und die nicht mehr und nicht weniger als die Eroberung der gesamten Welt vorsieht. Diese Eroberung soll in vier Etappen vor sich gehen, deren erste die Besitzergreifung der drei nördlichen Provinzen Chinas ist. Die zweite Etappe wäre die Eroberung Chinas. Der dritte Programmpunkt ist die Eroberung Asiens und die vierte Etappe wäre die Eroberung Amerikas. Der Plan Tanakas^sei in Japan immer in Abrede gestellt worden. Die Japaner — heißt es weiter — glauben, daß die gegenwärtige Lage in Europa für die Durchführung ihrer Plä ne günstig sei. Wenn Japan den Krieg beginnt, und die Unabhängigkeit Chinas verletzt, dann wird ganz China zum größten Widerstand gegen die Angreifer bereit sein. Wir werden uns mit allen militärischen und wirtschaftlichen Mitteln wehren, und wenn der Kampf durch Jahrzehnte gehen sollte. Ich bin überzeugt — sagte der Gesandte — daß China der überlebende Streitteil sein wird.« Niederlage Noosevelts Washingto n, 23. Juli. In der gestrigen Sitzung des amerikanischen Senats wurden zwei von Roosevelt e ingebrachte Gesetzesanträge mit großer Mehrheit verworfen Die beiden Anträge wurden bei der Abstimmung mit 70 gegen 20 Stimmen abgelehnt. Die Niederlage Roosevelts hat in politischen Kreisen Aufsehen erregt. General Milch in Beograd. B e o g r a d, 23. Juli. Der Staatssekretär im Berliner Reichsluftfahrtministerium, General der Flieger Milch, ist in privaten Angelegenheiten in Beograd eingetroffen. Deutsch-italienischer Polizeiofüziersaus-tausch. Berlin, 23. Juli. Kürzlich ist in Ber lin eine Abordnung italienischer Polizeioffiziere eingetroffen, die für drei Monate zur deutschen Polizei kommandiert sind, um die deutschen Polizeieinrichtungen zu studieren. Eine entsprechende Abordnung deutscher Polizeioffiziere ist hingegen zum Studium des italienischen Polizeiwesens nach Italien abgereist. Fund eines Goldschatzes. P a it n m a-S t fl d l, 22. Juli. Die sei Tagen umlaufenden 'Gerüchte iihcv den Aussehen erregenden Fund eines Goldschatzes in der Provinz Ehirigui werden von amtlicher Seite bestätigt. Die Entdeckung ortet drei Landspekulanten, einem Deutschen, einem Franzosen und einem Amerikaner, zugeschrieben. dP in ihren nenerworbenen Ländereien auf zwei unterirdische Kanäle stießen. In diesen befanden sich 120 Goldbarren im Gewichte von 3030 Kilogramm. -Sämtliche Barren tragen als Siegel die alte spanische Königskrone. Es wird vermutet, daß der Goldschatz ans der Zeit der Eroberung Amerikas stammt und von den Eingeborenen vergraben wurde. Die Entdeckungsnachricht hatte eine wahre Völkerwanderung zur Folge, so daß die Polizeibehörde den Schutz der Fundstelle bis zur Ankunft dreier Regierungsflngzeuge und polizeilicher Verstärkungen übernehmen mußte. Gartenfest im Buck'.nghampah-st. London, 23. Juli. Die Saison der Krö-nungsfeierlichkeiten hat gestern ihr offiz'el-les Ende mit dem Gartenfest im Buckingham Palast erre cht, zu dem über 10.000 Personen geladen waren. Das Königspaar zeigte stch wiederholt seinen Gästen, die u.a. über eine Tonne Himbeeren mit Schlagsahne verzehrten. DP Thronfolge rin Prinzessin Elisabeth, die sich Beim Reite,, das Knie verletzt hatte, war am Erscheinen verhindert. Zur Auffahrt der Gäste hatte sich vor dem Bnckingham-palast eine Käsige Menschenmenge eingefunden, was zu empfindlichen Berkchrstörungen führte. In der nächsten Woche begibt sich das Könägpsaar nach Schloß Balmoral in Schottland, nno es sich den Sommer über aufhalten wird. König Carol hat die Jacht „Nahlin" gelaust. London, 23. Juli. Englands größte Luxusjacht, das Schiff „Nahlin". mit dem der einstige König Eduard der Achte se'ne Dalmatien-Fahrt unternommen halte, ist nun von König Carol von Rumänien käuflich erworben worden. DP Jacht wurde im Jahre 1930 erbaut und hat eine Wasserverdrängung von 1Ö74 Tonnen. Sie war Eigen tum der vielfachen Milliondrin Lady f) u l r Zürich, 23. Juli. Devisen: Beograd 10. Paris 16.24, London 21.7050. Newyork 435.75, Mailand 22.95, Berlin 175.40, Wien 82.65, Prag 15.20, Bukarest 3.25, Japan sich als den Wortführer des in der panasiatischen Idee zu einigenden Asiens betrachtet. Der Hauptteil der Kohlenfelder. die weit nach Schansi hineinreichen, liegt südlich des 40. Breitengrades und ganz innerhalb der Großen Mauer. Aber auch nördlich davon harren ungeheure Mengen guter Kohle der Erschließung, selbst noch außerhalb des Schutzgürtels der Großen Mauer. Die Verbindungswege liegen günstig zur See und sie führen obendrein über reiche Eisenerzfelder Das macht die Provinz Tschachar so außerordentlich wertvoll für ein industriell aufstrebendes Volk, wie es die Japaner sind. Auch die westlich unmittelbar anschließende Provinz Suiyuan birgt noch größere Kohlenschätze. Tschachar und Suiyuan sind lebens- wichtige Teile Nordchinas, nicht nur wegen ihrer Minerallagerstätten, sie gehören auch zu den fruchtbarsten Gebieten. Der Provinz Tschachar kommt obendrein eine hohe strategische Bedeutung für den Schutz von Peiping zu, das in der ferneren Entwicklung Chinas vielleicht wieder eine bedeutsame politische Rolle spielen könnte. Wenn die republikanische Zen-tralregicrung Peiping verließ, so vor Moskau — ein großer Hafen DIE RUSSISCHE HAUPTSTADT WIRD IN BÄLDE MIT FÜNF MEEREN DURCH WASSERSTRASSEN VERBUNDEN SEIN. — DER NEUE MOSKAU—WOLGA-KA- NAL ERÖFFNET. allem deshalb, weil um diese Stadt und in der angrenzenden inneren Mongolei besonders unbotmäßige Stämme sitzen, die Peiping als Regierungssitz in eine zu exponierte Lage gebracht hätten. Diese Haltung der Bevölkerung macht es Nanking allerdings auch besonders schwer, jetzt den Kampf gegen Japan zu führen. Die mehr oder weniger unabhängige Rolle, die diese Nordprovinzen durch die konsequente japanische Politik schon seit mindestens zwei Jahren versetzt worden sind, hat der chinesischen Wirtschaft und dem Staatshaushalt schon erheblichen Schaden zugefügt. Nanking übt über diese Gebiete keine Zollhoheit aus, ia, die japanischen Behörden verbieten den chinesischen Zollkreuzern sogar das Befahren der Küstengewässer. Infolgedessen ergießt sich durch dieses Tor ein breiter Strom geschmuggelter Waren nach China und in der Zeit der großen amerikanischen Silberkäufe floß hier chi-• nesisclrcs Silber im Werte von annähernd einer halben Milliarde ab. Die Staatskasse hatte und hat noch erhebliche Verluste. vor allem durch die Ausfälle an Zöllen. All diese Gesichtspunkte sind mitent-vheidend, wenn Tschiang-Kai-Schek sich gegen jede Nachgiebigkeit wehrt und entschlossen ist, den Kampf um die Autorität von Nanking in Nordchina aufzunehmen. Tagung 0er LandwiMchaW-femtmer L j u b I j a n a, 22. Juli. Banus Doktor Natlačen hat die neugcwählte Land-wirischaftskammer für das Draubanat für Mont a g, den 26 d. zu ihrer ersten Sitzung einberufen. Die Tagung wird im städtischen Beratungssaal ab ge halten und beginnt um 9 Uhr. Die Eröffnung nimmt der Banus vor. Patriarch Varnava in der Agonie B e o g r a d, 23. Juli. Im Laufe des gestrigen Tages hat sich der hauptstädtischen Bevölkerung große Beunruhigung bemächtigt, da das Gerücht in Umlauf gesetzt wurde, daß der Zustand des Patriarchen eine neuerliche Verschlechterung erfahren hat. In den Nachmittagsstunden be gannen sich die Kirchen mit Gläubigen zu füllen, die Gebete für die Gesundung des Patriarchen verrichteten. Abends wurde in allen Kirchen geläutet. In den Abendstunden wurde ein Bulletin ausgegeben, welches bestätigt, daß der Zustand des Patriarchen sehr ernst ist und daß man die Katastrophe zu befürchten habe. Das Bulletin lautet: »Vor zwei Tagen trafen in den Atmungs organen Komplikationen in der Form einer hirostatischen Lungenentzündung auf beiden Seiten hinzu, so daß die Herztätigkeit sehr stark nachzulassen begann. Die Temperatur stieg auf 39.2, Puls 139, Atmung 32. Der Patient befindet sich in ei-r'rr leichten Bewußtlosigkeit.« Der Gchach-Mererkampf In BadNauheim, 22. Juli. In der dritten Runde des Schach-Viererkampfes wur den die Partien Dr. Euwe—Dr. Aljechin und Bogoljubow—Sämisch unterbrochen. In Austragung der hängenden Partien aus den beiden ersten Runden siegten Dr. Euwe gegen Sämisch sowie Dr. Aljechin gegen Bogoljubow und Sämisch. Remis blieb die Partie Bogoljubow—Dr. Euwe. Stand nach der dritten Runde: Dr. Aljechin 2(1), Dr. Euwe 1 % (1), Bogolju bow ]4 (1) und Sämisch O (1) Punkte. Die Ehefrau cuj einer Insel ausgesetzt. Mit ibciu Dampfer „Harpe" ist dieser Tage Frau Arm Boilier nach San Franziska gebracht morden. Frau Barbier hat ein eigen artiges Schicksal gehabt: Sie ist mit einem Navitä,i verheiratet, der lsich mit ihr stritt und sie auf einer kleinen Atoll-Insel in der Nahe dos Karoli nen-Archipels aussetzte. Er Lest ihr NahrungsnMÄ und Wasser für ein Jahr da, und es dauerte über vier Monate. bis sie zufällig von der Besatzung der „Harpe" entdeckt und gerettet wurde. Ihr Mann, der sie als tot gemeldet hatte, ist in Haft .genommen worden. Dieser Tage wurde der Moskau—Wolga-Kanal dem regulären Passagier- und Güterverkehr übergeben. Der Bau des Kanals kostete 1800 Millionen Rubel. Auf einer Strecke von 128 km sind 11 Staudämme, 11 Schleusen, 5 Pumpstationen, 8 Wasserkraftwerke, Eisenbahnbrücken usw., im ganzen 240 verschiedene Anla gen errichtet worden. Alle diese Gebäude, einschließlich des Passagierhafens in Moskau und den Pumpstationen mit ihren großen Türmen, sind zu einer architektonischen Einheit zusammengefaßt. Der neue Kanal verkürzt die Wasserstras- Wie bereits berichtet, ist Guig-lielnto Marconi im Alter von 64 Jahren unerwartet in Rom gestorben. Der Name des Italieners Marconi steht neben denen von Righi, Hertz, Branly und Slaby auf den Ehrentafeln der Ge- schichte der drahtlosen Telegraphie. Er stammt aus dem Örtchen Griffone bei Bologna. Schon während seiner Studien in Bologna und Livorno wandte er sein Interesse der Technik der elektrischen Wellen zu. Mit 21 Jahren suchte und fand er die Verbindung mit dem Leiter des englischen Telegraphenwesens Pree-ce, der die Bedeutung der Vorschläge des jungen Italieners erkannte und ihm für die ersten Versuche weitgehende Hilfe angedeihen ließ. Der 10. Mai 1897 ist das historische Datum und der Geburtstag der drahtlosen Telegraphie Zwischen Lavernock Point und der Insel Fiatholm sc von Moskau nach Leningrad um 1100 Kilometer. Er verwandelt Moskau in einen großen Hafen, der durch den billigen Wassertransport nunmehr mit den nördlichen Waldgebieten, den südlichen Getreidegebieten und dem Erdölrayon am Kaspischen Meer verbunden ist. Nach Vollendung des im Bau befindlichen Wolga—Don-Kanals (am Unterlauf der Wolga) wird Moskau mit fünf Meeren — dem Weißen, dem Kaspischen, dem Asow-schcn, dem Schwarzen Meer und der Ostsee durch Wasserstraßen verbunden sein. im Bristolkanal wurden zum ersten Mal Telegramme über eine Strecke von 5 km gesandt. Einige Tage später wurden bereits 14.5 km bezwungen, und 1899 überbrückte Marconis Telegraphie 150 km. Worin besteht das Verdienst Marconis? Die Entstehung elektrischer Wollen aus sprühenden Funken hat er nicht entdeckt. Er fußte von vornherein, auf den Entdeckungen seines Lehrers Righi und vor allem auf den Arbeiten des deutschen Professors Hertz, dessen Name in das Rundfunkwesen für eine bestimmte Bezeichnung eingegangen ist. Andere Teile seiner Apparatur übernahm Marconi von den Franzosen und Engländern. Aber er hat als erster die Bedeutung der elektrischen Wellen für den Fernverkehr erkannt und sie praktisch für die Übermittlung von Nachrichten verwertet. Worauf es ankam, war die richtige Zusammenstellung der bereits vorhandenen Einzelerfindungen zu einem brauchbaren Ganzen. Das ist das Verdienst Marconis! Sein eigener Beitrag besteht in der Einführung der Antenne in die drahtlose Telegraphie, denn nur mit ihrer Hilfe hat sich das erreichen lassen, was sich nach und nach entwickelt hat. Bereits im Jahre 1897 wurde die englische »Wireleß Telegraph Company« gegründet. Ihr deutsches Gegenstück war die Telefunken- Geselschaft. Jahrelang hat es zwischen den beiden Gesellschaften Patent und Konzessionsstreitigkeiten gegeben, bis 1906 der Frieden zwischen ihnen geschlossen wurde und sie gemeinsam arbeiteten. So ist es gekommen, daß 1919 der Nobelpreis für Physik an Marconi und den Straßburger Professor Braun gleichmäßig verteilt wurde. Gleich wie dem Flugwesen brachte der Weltkrieg auch der drahtlosen Telegraphie einen neuen Auftrieb. Marconi, der in seinem Heimatland außerordentlich geehrt wir Je, wandte sich nach Kriegsende dem Gebiet der Kurzwellensendung zu. Er war alles andere als ein Phantast. Deshalb erregte es vor einigen Jahren größtes Aufsehen, als er in einer römischen Rundfunksendung nach Amerika verhieß, daß in absehbarer Zeit Telegraph, Telefon und Fernsehen nur noch mit Kurzwellen arbeiten würden. Auch das Fernschreiben durch Radio erklärte er für eine spruchreife Erfindung. Die Fernsehteclmik hat sich inzwischen aussichtsreich entwickelt. Sollten auch die anderen Zukunftsbilder sich erfüllen, wollen wir uns dankbar ihres Propheten Marconi erinnern. König Smol privat in London lieber den -ersten Tpg tron König 5arols Londoner Aufenthalt schreibt her Londoner „D n : 1 y E x p r e st": „König Earoi von Rumänien hält sich als Gras Brauna m London auf. um im Hydeparf spazieren z» gehen, Museen zu besuchen, in e;n paar Theater zu gehen und den Miihsalen des Königsamtes zu entgehen. „Er will für ein paar Tage ein normaler Mensch, sein, um sich zu unterhalten", sagt Herr D'menceseo, ein Mitglied der Gesandtschaft. „Seine Majestät weigert sich, irgendwelche Pläne zu machen. Er will tun, was er Lust hat. Er möchte »er suchen, in der Menge zu verschwinden und sich London zu beschauen. Er hat London sehr gern." Die erste Lücke des Jnfogiuto« waren dw Zettel aus seinem Gepäck mit der Aufschrift „Ter König von Rumänien", gedruckt in großen braunen Buchstaben, die in e'ncr Entfernung von 15 Metern gut zu lesen waren. „Graf Brancia" war auf jedem Stückchen seiner Reise als König erkannt worden. Er belegte einfache Zimmer im zweiten Stock des Dorchester-Hotels, und -n dessen Empfangsbureau leugnete man, irgend etwas von ihm zu wissen. Ohne Hut wanderte er zum Hydepark, seine Suite ■ zwei auffallende Herren in steifen Hüten — auf den Fersen. „Wir behaupten immer noch, daß der König nicht bei uns ist", wiederholte der Portier des Empfangsbureaus. Die Leute blieben stehen und schauten . Ein Londoner Polizist aber war seiner Sache sicher. Er hielt einen zweifachen Verkehrs ström auf, als der König die Straße überschritt. Es ist schwer für einen König", so schließt „Daily Expreß", „ein gewöhnlicher Mensch zu sein." Bergtod Innsbruck, 22. Juli. Der bekannte Hüttenwirt der Meilerhütte im Wetterstein gebiet Anton Reindl kam mit einigen Tiroler Bergsteigern zwei Münchner Kletterern zu Hilfe, die sich oberhalb der Meiler hütte verstiegen hatten. Es gelang ihm, die Leute zu bergen, doch brach er plötzlich auf dem Rückweg zu seiner Wirtschaft erschöpft zusammen, kollerte über eine Steinhalde und stürzte in einen 100 Meter tiefen Abgrund. Seine Leiche wurde später gefunden. I n n s b r u c k, 22. Juli. Bei einer Begehung der Zwölferkopf-Nordostwand, eine der schwersten Touren im Gebiet der beiden Wa.xensteine, stürzten die Münchner Bergsteiger Hermann Angele und Ludwig H e i n d 1 tödlich ab. Der 17jähri ge Angele konnte schon geborgen werden, während sein 20jähriger Bergkamerad Heindl vorläufig noch in einer Schlucht zurückgelassen werden mußte. Beide Verunglückte galten als geübte Kletterer. Im Gebiet des Zwölferkopfes wird auch seit einigen Tagen der 22jährige Bankbeamte Gerhard T e t t n e r aus Innsbruck vermißt. Man befürchtet, daß auch er ein Opfer der Berge wurde. Die Bergung der Nanga-Parbat-Onfer. M ü n c h e n, 22. Juli. Von Paul Bauer ist bei der Himalaja-Stiftung ein am 18. Juli vom Hauptlager abgesandtes Telegramm eingegangen, aus dem hervorgeht, daß das Lager IV, der Schauplatz des Unglücks, am 15. Juli erreicht wurde. Dr. v. Kraus und Dr. Luft sind dort jetzt damit beschäftigt, nach den Verschütteten zu gra ben. Es konnte festgestellt werden, daß in der Zwischenzeit neue Eislawinen heruntergekommen sind, so daß der ganze Abschnitt mehr als drei Meter hoch von Eis und Schnee bedeckt ist. Trotzdem werden die Arbeiten fortgesetzt, wenn es auch unter diesen Umständen ungewiß ist, ob eine Bergung noch möglich sein wird. Offen. Sie: »Was hättest du wohl gemacht, wenn ich nicht deine Frau geworden wäre?« — Er: Pleite, Lieblinge Feftzug auf der aeueröffueten Höhenfttaße über den Semmering Auf dem Semmering bei Wien wurde soeben die neue Höhenstraße mit einer Feier dem Verkehr übergeben. Aus diesem Anlaß wurde ein Festzug veranstaltet, dessen Wagen zum ersten Male die neue Straße befuhren (Scherl-Bilderdienst-M.) Guigttelmo Mmwm VOR 40 JAHREN VERWIRKLICHTE ER DIE DRAHTLOSE TELEGRAPHIE. Die Vorgänge vor der Gabor Kirche In Beograd DER BERICHT DER BEOGRADER POLIZEI IM PLENUM DES SENATS. — DIE FORTSETZUNG DER KONKORDATSDEBATTE IN DER SKUPSCHTNA. t\ erfrischt, neue Sßümikraft uncigutes Uiissei\erL. das ist das Ergebnis der Solea-Hautpflege. Solea-Creme mit hautwirksamen Cholesterin gegen Sonnenbrand, rauhe und rissige Haut, für den Sport, das Bad und schlechtes "Wetter, für Hausarbeit und trockene Luft. Schon nach wenigen Minuten werden verhärtete und schwielige Stellen an den Händen weich und geschmeidig. Beobachten -Sie selbst, wie rasch und gründlich Solea-Creme in die Haut eindringt! Erhöhen Sie diese überraschende Wirkung durch den regelmässigen Gebrauch der Solea-Seife mit ihrem aktiven Lecithin. Das tut abgespannten Nerven wohl, das beruhigt und das verschafft junge, duftige Haut! Beides ist aufeinander abgestimmt, beides ist füreinander geschaffen! OLEÄ. tSatße und Creme; \ ) ohne Verbrauchssteuer p|N 10,-5.-3: U B e o g r a d, 22. Juli. In der gestrigen i sitzung des Senats wurde die Mitteilung gemacht, daß Senator Tomič Aufklärungen über die Vorgänge fordert, die sich in den letzten Tagen in und vor der Sabor-Kirche in Beograd abgespielt haben. Senatspräsident Dr. Mažuranič erklärte daraufhin, daß er von der Beograder Stadtpolizei einen umfangreichen Bericht erhalten habe. Der Bericht wurde sodann vom Senatssekretär zur Verlesung gebracht. Eingangs wird darin auf das Verbot der Versammlungen und Umzüge bis 1. August hingewiesen, sowie auf die Art und Weise, in der die ser-bisch-pravoslawen Kirchenbehörden von der Polizei über die Gefährlichkeit der Abhaltung solcher Umzüge mit Rücksicht auf unverantwortliche Elemente aufmerksam gemacht wurden. In dem Bericht heißt es weiter: Gegen 16 Uhr begann sich die Geistlichkeit aus Beograd und Umgebung zu versammeln. Außerdem versammelten sich etwa 1000 bis 1200 andere Personen. Man hörte bei dieser Gelegenheit erlaubte und unerlaubte Rufe, auch Flugschriften wurden verteilt. In der Sabor-Kirche befanden sich etwa fünf oder sechs Bischöfe. Die Gebete (für den Patriarchen) dauerten I9 bis 15 Minuten. In dem Moment, als Dr. Voja Janjič die Kirche betrat, rief die organisierte Clique und die Geistlichkeit: »Es lebe Dr. Janjič!«, »Nieder mit dem Konkordat!«, »Es lebe der Patriarch!«, »Nieder mit den dunklen Elementen!«. Nach Beendigung der Gebete fr-f Prota Petrovič vor die Menge und machte ihr die Mitteilung, daß der Umzug verboten sei. In diesem Moment begannen die Leute in der Kirche mit den Rufen zu demonstrieren: »Nieder mit Dr. Stojadinö-vie«, »Nieder mit Dr. Korošec!«, »Nieder die Jesuiten!«, »Nieder das Konkordat!« »Es lebe Dr. Janjič!« Es handelte sich demnach gm parteipolitische Ausrufe mit provokatorischer Tendenz. Der Umzug erhielt beim Verlassen der Kirche die Form einer politischen Demonstration. Unter den Demonstranten befanden sich kommunistische Studenten, von den Politikern, die die Menge hetzten, waren jedoch anwesend: Boža Stojan, die Brüder Spagier, Miloš Bobič, Ante Radojevič, Dr. Dobroslav Smiljanič, Doktor Voja Janjič, Uroš Jelič und die Abgeordneten M. Djurovič, Vasil Grdjič und Dr. Srpko Vukanovič. Am Bürgersteig sah man als Beobachter Dr. Milan Gavrilovič und später auch Dimitrije Ljotič. Dieser Umzug begab sich mit einigen Kirchenfahnen und der Geistlichkeit im Ornat — es waren auch drei oder vier Bischöfe anwesend — in der Richtung zur Kralja Petra ulica. Die Führung hatten einige aggressive Jünglinge und die genannten Abgeordneten, die sich unter die Geistlichen gemischt hatten. Die Gendarmerie wartete in der genannten Straße und es gelang ihr nur mit Mühe, die Geistlichkeit vom übrigen Teil der Demonstranten zu trennen. Hiebei wurde keine Waffe, lediglich die physische Kraft verwendet. In diesem Moment überfielen die Demonstranten die Gendarmerie. Besonders hoben sich hervor Dr. Voja Janjič, M. Djurovič und Vukanovič. Dr. Janjič prügelte die Gendarmen mit seinem Stock. Den Chef der Po lizei stieß er mit der Faust in die Brust. Alle Bemühungen, die erregten Abgeord neten zu besänftigen, blieben vergebens. Zu alldem ging die Geistlichkeit zum An griff auf die Gendarmerie über. Die Geistlichen schlugen die Gendarmen mit Kirchenkreuzen und Fahnen. Der Gendarmeriekordon — so heißt es im Berichte weiter — begann sich all mählich zum Gebäude der Nationalbank zurückzuziehen. Hier wurde die Gendarmerie von der demonstrierenden Masse mit einem Steinhagel empfangen. Die Demonstranten wollten um jeden Preis in die Knez Mihajlova ulica Vordringen. Einigen , Demonstranten und Geistlichen gelang es, den Kordon durch zu brechen. Die übrigen Geistlichen kehr ten mit dem Gros der Demonstranten zur Sabor-Kirche zurück. Während dieser Zeit wurden Flugschriften mit unwahrem Inhalt verteilt. Nach erfolgter Rückkehr des Umzuges in die Sabor-Kirche wurde von der Geist lichkeit das Gerücht in Umlauf gesetzt, daß der Bischof von Sabac verwundet sei. Der Polizeibericht stellt eindeutig fest, daß die Organe keine Waffe verwendet haben, sondern lediglich ihre Kraft und den Gummiknüppel, mit dem die Angriffe der Demonstranten abgewehrt wurden. Bischof Simeon, von dem es hieß, daß er verwundet und sogar schon tot sei, begab sich selbst — ohne Beihilfe — in das Patriarchalpalais. Die Geistlichen, die sich bis zur Knez Mihajlova durchgedrängt hatten, sammelten Gruppen auf dem Korso und forder, ten zu neuen Demonstrationen auf. Es gab aber noch andere vereinzelte Demonstrationen. In allen Kirchen wurde alle zehn Minuten stark geläutet. Dieses Läuten beunruhigte die Bevölkerung, weil von allen Kirchen herab nur im Mo ment der Gefahr oder der Mobilmachung geläutet wird. Der . Polizeibericht befaßt sich am Schlüsse mit dem Bischof Simeon, der mit einem Rettungsauto in das Sanatorium Zivkovič gebracht wurde. Dort wurde dem Polizeichefarzt Dr. Stoj a-novic zunächst nicht erlaubt, den Patienten zu sehen. Erst auf sein ausdrückliches Verlangen wurde ihm dies gestattet. Die Untersuchung ergab, daß Puls und Temperatur normal waren. Auf das Befragen erklärte der Bischof, er habe keine Schmerzen, nur in der Brust spüre er einen Druck als Folge der nervösen Beunruhigung. Im Bericht wird außerdem als unwahrscheinlich hingestellt, daß Simeon einen Schlag mit dem Gummiknüppel erlitten habe. Es sei möglich, daß er in dem Gewühl einen Stoß erhalten oder sich selbst mit dem Kreuz verletzt habe, mit dem er nach allen Seiten gefuchtelt habe. Der Interpellant T o in 1 č gab sich mit der Antwort, die Senatspräsident Dr. Mažuranič nach Verlesung obigen Berichtes gab, nicht zufrieden. Der Senat ging sodann zur Beratung des Genossenschaftsgesetzes über. Redner war Senatur Pucelj, der erklärte, für das Gesetz zu stimmen. B e o g r a d, 23. Juli. Die Plenarsitzung der Skupschtina begann gestern um 8.15 Uhr. Nach einem Zusammenstoß zwischen dem Skupschtinapräsidenten und Abg. Lazič in der Frage des Pro tokolls wurde eine Interpellation des Abg. Z e č e v i č (Jug. Nat. Part.) an den Finanzminister über den Finanzeffekt in der Frage des Konkordats zur Verlesung gebracht. Minister L e t i c a nahm die Dringlichkeit der Interpellation an. Abg. Milan Petkovič — er ist serbisch-prawoslawer Geistlicher — begrüßte den Beschluß, daß die General debatte über das Konkordat noch heute abends abgeschlossen wird. Das Haus ging sodann zur Tagesordnung über. Als erster sprach der Abg. Milan B a-n i č, dessen Ausführungen gegen das Konkordat endigten. Nächster Redner war der Abg. Dr. A u e r, der bekanntlich als Minister in Rom das Konkordat paraphierte. Die gegenwärtige Regierung habe nichts mehr' mit dem Vatikan vereinbart, als ohnehin durch die Unterschrift festgelegt war. Redner erklärte, er übernehme seinen Teil der Verantwor tung für das Konkordat und werde auch dafür stimmen. Das Konkordat sei notwendig gewesen und es sei schade, daß es nicht schon früher zum Abschluß gekommen sei. Abg. Dr. Milan Božič (Jug. Nat. Part.) erklärte sich gegen das Konkordat. Nächster Redner war der Abg. Voja L a z i č, der eingangs erwähnte, daß er gegen das Konkordat stimmen werde. Lazič erklärte, Jugoslawien habe 18 Jahre hindurch kein Konkordat besessen, auch Frankreich besitze kein Kon- kordat und stehe doch in guten Beziehungen zum Vatikan. Redner schilderte die Gefahren, die dem Staate aus dem Konkordat erwachsen und wandte sich gegen die Einführung eines Militärbischofs. i Die Jacht »Nirnet Allah« des ägyptischen Prinzen Abbas Hilmi ist vor Rab vor Anker gegangen. Während der Prinz in Karlsbad zur Kur weilt, weilt seine Gattin an Bord der genannten Jacht. Die Prin zessin, eine Pariserin von Herkunft, hat sich bis jetzt noch nicht in der Öeffentlich keit von Rab gezeigt. i Die Beograder Straßenkehrer sind ln den Streik getreten. Sic verlangen die Ver-oesserung ihrer Arbeitsbedingungen. i Infolge Hochwassers ist def Verkehr auf den Strecken Kraljevo—Kosovska Mi trovica und Prokuplje—Kuršumlija bis auf weiteres eingestellt worden. i Drillinge, und zwar ein Mädchen und zwei Knaben, gebar Frau Vidosaya Č e-k i č, die Gattin eines kleinen Kaufmannes in Leskovac. Die Mutter ist erst seit zwei Jahren die Gattin des Genannten, er heiratete sie als Witwe, die in erster Ehe selbst drei Kinder hatte. Da der Vater der Drillinge aus seiner ersten Ehe ebenfalls drei Kinder hat, so wurde die Zahl der Kinder nun von sechs sprungartig auf neun erhöht und dabei fühlen sich die beiden Eltern ganz glücklich. i 20 Personen ließ der Untersuchungsrichter von Sombor im Zusammenhänge mit einem Doppelraubmordversuch verhaften, der dieser Tage an einem reichen alten Gekonom namens Miloš P e 1 a-g i č und seiner Gattin Danica verübt wurde. Pelagič hatte am Tage zuvor in der Somborer Sparkasse den Betrag von 120.000 Dinar behoben. Am nächsten Morgen wurden er und seine Gattin in den Betten fast abgeschlachtet, aber noch lebend vorgefunden. Nach den Tätern wird fieberhaft gefahndet. i Tragischer Tod zweier Landwirte in den Wellen. In der Nähe von šiprag ereignete sich am 21. d. ein folgenschweres ,Tnglück. Die beiden Landwirte Grgur Tomič und Simo šodolovič aus Imljani fuhren mit einem Wagen, der mit Getreide schwer beladen war, über eine Holzbrücke, die Uber die stark reißende und hochgehende Vrbanja führt. In dem Moment, als der Wagen sozusagen mit dem Vorderradgestell auf festem Boden sich befand, stürzte die morsche Brücke ein, der Wagen wurde zurückgerissen und die beiden Männer stürzten in die Fluten. Da die Getreidesäcke nachrollten und sie tiefer rissen, verloren sie, des Schwimmens unkundig, sehr bald das Bewußtsein und ertranken. Die beiden Pferde konnten sich mit Mühe retten. i Den Vetter wegen einer Wassermelone erschossen. In Trnjani bei Prijedor betraf Mehmed č u Š k i č seinen Vetter Hasan beim Stehlen von Wassermelonen in seinem Garten. Dies erbitterte ihn derart, daß er seine Jagdflinte holte und den Vetter über den Haufen schoß. i Der Bauch von Zagreb. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres haben die Zägrebcr, wie die Statistik zeigt, fast 6 Millionen Liter geistiger Getränke hinter die Binde gegossen. In dieser Zeit wurden fOO.OOO Kilogramm Schweinefleisch verzehrt. Ihr Ende fanden auch 9000 Ferkel-chen und 22.000 Lämmer, und zwar auf dem — Spieß. i Wölfe in bosnischen Dörfern. In Donja DreziCa bei Mostar haben Wölfe 30 Schafe gerissen, eine Erscheinung, die um diese Jahreszeit wirklich selten ist. i Vom abgewiesenen Liebhaber ermordet? Auf einem »Salasch« (Meierhof) bei Sombor wurde am 21. d. die 26jährige geschiedene, sehr vermögende Bäuerin Stanka B 1 a g o j e v i č in ihrem Bett total zerstochen vorgefunden. Die Ermordete ließ sich erst kürzlich von ihrem Manne scheiden und lebte allein auf dem großen Meierhof. Da sie mit einem 19-jährigen Burschen aus Dalmatien, der bei einem Straßenbau beschäftigt war, in allzu intime Beziehungen getreten war, entstanden zwischen ihren Eltern und dem geschiedenen Manne einerseits und ihr Streitigkeiten, die so weit führten, daß sie sich entschloß, der Ruhe halber mit ihrem Liebhaber zu brechen. Am kritischen Vortage gab es daher zwischen ihr und dem Dalmatiner schweren Streit. Am nächsten Morgen wurde sie tot aufgefunden. Der Dalmatiner wurde unter dem Verdachte des Mordes verhaftet, doch leugnet er, die Tat begangen zu haben. Auf seinem Gesicht fand man jedoch Kratzwunden, die darauf schließen lassen, daß es zwischen den beiden zu einem Kampf gekommen sein mußte. Antituberkulosen -Liga j .Marikorer Zeitung" Nummer 166. 4 Samstag, den 24, Juli 193 Aus Mu&imm 9 K «PS? ©W' w *r Wir lu. Sein goldenes Priesterjubiläum feiert kommenden Sonntag der Pfarrer Andreas č e š e n j in Podgrad bei Novo mesto. Der Jubilar steht im Alter von 73 Jahren. lu. Diplomiert wurde an der technischen Hochschule in Lilie Ferdinand Ocepek aus Trbovlje. Ing. Ocepek erhielt unter 40 französischen Kandidaten bei der Prüfung die höchste Punktezahl und wurde mit der silbernen Medaille ausgezeichnet. lu. Denkmalenthüllung. Am 19. September wird in Poljane bei Škofja Loka vor dem Geburtshause des verstorbenen langjährigen Bürgermeisters von Ljubljana und Schriftstellers Dr. Ivan Tavčar dessen Büste enthüllt werden. lu. Todesfälle, In Ljubljana verschied Oberstleutnant i. R. Oberst R o m im Alter von 67 Jahren und in Newyork der langjährige Verwalter des dortigen slowenischen Tagblattes »Glas naroda« Ludwig Benedik aus Stražišče bei Kranj. lu. Die Modernisierung des Bahnhofes in Ljubljana wurde in einer Donnerstag am Stadtmagistrat abgehaltenen Enquete der Vertreter der interessierten Kreise aus führlich behandelt. Die Bahnverwaltung hat sich endlich entschlossen, die Bahnhofanlagen zu erweitern, vor allem durch die Errichtung von Perrons zwischen den Gleisen und durch Vergrößerung des Aufnahmsgebäudes, wofür ein sehr bescheidener Betrag zur Verfügung steht. In der Enquete besprach Ing. Dimnik seinen Plan, wonach die gesamten Bahnhofanlagen samt den Zufahrtgleisen um mehrere Meter verteilt werden sollten, wobei ein neues- modernes Bahnhofgebäude aufge-hihrt werden soll. Die Kosten würden sich auf etwa 100 Millionen Dinar belaufen. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der sich die Enquete für die Durchführung dieses Projekts ausspricht und die Bahnverwaltun'g auf fordert, die imfvvendigen Mittel aufzubringen. Die einst v 'ihm vorzunehmenden Arbeiten müssen sich bereits im Rahmen des Dimnik-Pla-ncs bewegen. lu Bulgarische Eisenbahner in Slowenen. An dem dieser Tage in Split stattgefundenen Eisenbahnerkongreß nahm auch eine größere Gruppe bulgarischer Eisenbahner teil, die Donnerstag einen Abstecher nach Bled unternahmen. Nach Ljubljana zurückgekehrt, besichtigten die Bul-r ren die Stadt und waren abends Gäste ihrer dortigen Kollegen. Dem Bankett wohnten auch offizielle Persönlichkeiten bei. wobei die Bulgaren besonders dem Vertreter des Heeres stürmische Ovationen -Erbrachten. Nachts kehrten die Gäste m ... Beograd nach Sofia zurück. Ümm i mk In einem Parkgewässer von Glasgow bemerkte eine brütende Schwanin, die sich gerade etwas Futter holen wollte, daß sich ein Hund ihrem Neste näherte, um ein Ei auszutrinken. Wütend flog sie zurück und drückte den Hund mit ihren Flügeln so lange ins Wasser, bis er tot war. Ein Kalb mit zwei richtig ausgebildeten Köpfen kam in Königswartha, Sachsen, tot zur Welt. Auch die Mutter mußte geschlachtet werden. Das längste sinnvolle Palindrom deut-clier Sprache wurde von Otto Promber ersonnen. Der Spiegelsatz (vorwärts wie rückwärts zu lesen) lautet im Telegrammstil eines aus der Gräberstadt Ami (Kaukasien) heimdepeschierenden Archäologen: »Ein erhaben’ Grasgrab in Ani barg Sarg, ’ne Bahre nie.« Ein finnischer Fliegeroffizier ließ von seinem Flugzeuge einen Schäferhund mit Fallschirm zur Erde schweben. Der Hund kam unversehrt unten an. Im Hafen von Stöckte bei Hamburg angelte ein Angler und brachte einen geräucherten Schinken aus dem Wasser. Darauf kamen noch mehrere Schinken zum Vorschein. Die ganze Ortsbevölkerung wurde nun mobil gemacht, und es gelang, im ganzen 40 geräucherte Schinken aus dem Wasser zu holen. (Diebesbeule?) Aus Stadt juud Umduug aus unglücklicher Liebe aus dem Leben scheide. Menschen fliehen aus dem Leben EIN JUNGES MÄDCHEN SPRINGT IN DIE DRAU. — EIN FLEISCHHAUER JAGT SICH EINE KUGEL IN DIE BRUST. — GREISIN VERGIFTET SICH MIT MORPHIUM. — JUNGE GATTIN MIT DURCHSCHNITTENEN ADERN. Im Laufe des gestrigen Tages ereigneten sich vier Fälle, daß Menschen das Leben von sich warfen oder zu werfen versuchten. Gegen 19 Uhr erschien auf dem Drau-steg die 18jährige Fabriksarbeiterin Aloi-sie L e š n i k aus der Strma ulica 11 und schwang sich vor den Augen der Passanten auf das Geländer. Ehe es jemand hindern konnte, stürzte sic sich kopfüber in die reißenden Fluten der Drau. Das bald wieder auftauchende Mädchen bemerkte ein Fischer, der ihm sofort mit seinem Kahn zu Hilfe eilte, doch war es bereits zu spät. Das Mädchen versank in den Wellen und kam nicht mehr zum Vorschein. In der Wohnung des unglücklichen Mädchens wurden zwei Abschiedsbriefe vorgefunden, von denen einer an die Wohnungsvermie-terin und der andere an ihren Freund, ei nen Mechanikergehilfen, gerichtet war. In beiden Briefen führt Aloisie Lešnik, die schon früher einen Selbstmordversuch durch Vergiftung verübt hatte, an, daß sie In Fram jagte sich gestern nachmittags der 21jährige Fleischhauer Anton V. eine Revolverkugel in die linke Brustseite. Das Projektil trat am Rücken wieder heraus. V. der seine Tat aus Liebesgratn begangen haben dürfte wurde in bewußtlosem Zustand ins Krankenhaus überführt. Sein Zustand ist sehr ernst. ln der Baracke A in der Dajnkova ulica wurde gestern abends die 64jährige Stadt-arme Josefine B bewußtlos aufgefunden. Neben ihr fand man eine Schachtel mit Morphiumtabletten, in der zehn Stück fehl ten. Man brachte die Frau ins Spital. Ins Krankenhaus wurde gestern ferner die 27jährige Fabriksarbeitersgattin Franziska K. aus Bistrica überführt, die sich in selbstmörderischer Absicht die Schlagader an der linken Hand geöffnet hatte. Exkursion nach Prekmurje In letzter Zeit werden Ausflüge in die verschiedentlichsten Gegenden unternommen, doch nur selten vernimmt man, daß von jemandem das schöne Prekmurje, das historisch bedeutsame Übermurgebiet, aufgesucht worden ist. Lange befand sich dieses Händchen unter fremder Herrschaft, die ihm auch einen eigenartigen Stempel aufgedrückt hat. Wenn auch heute Prekmurje mit Slowenien einverleibt ist, wird diesem Gebiet doch nicht jene Aufmerksamkeit entgegengebracht, die es verdienen würde. Die Leute sind dort gut, ehrlich und fleißig und würden in jeder Hinsicht eine weit größere Berücksichtigung verdienen. Die Überraschung war deshalb doppelt so groß, als am vergangenen Sonntag eine größere Anzahl von Mariborer Aus-flüglern mit dem neuen »Trambus« nach Prekmurje gekommen war. Der Besuch galt dem größten Unternehmen von Prekmurje, der Fleischwarenfabrik und Großselcherei des Abgeordneten Josef Benko in Murska Sobota. Unter der persönlichen Leitung des Eigentümers Herrn Benko und des Mariborer Marktinspektors Ing. Večerje-v i č wurden von den Exkursionsteilnehmern alle Abteilungen dieses, musterhaft eingerichteten Großunternehmens besichtigt. Begonnen wurde der Rundgang in der sog. »Büßerzelle«, wo das Vieh bei ergiebiger Fütterung auf die Schlachtungsprozedur wartet. Die Schlachthalle verfügt über Abteilungen für das Rindvieh und für Kälber sowie für Schweine, die alle besonders ausgewählt werden, denn nur auf diese Weise konnte der Ruf der Firma befestigt werden. Anschließend daran befindet sich die Darmwäscherei und ein Raum für das Putzen der bereits gestochenen Schweine. Es falgt ein Saal für das Auskühlen und Aufhängen der geschlachteten Schweine. Der gesamte Betrieb ist elektrifiziert. In der Wurstabteilung, die mit modernsten Maschinen ausgestattet ist, werden alle Arten von Würsten und Salami, mit Ausnahme der ungarischen, erzeugt. Sehr angenehm drang der Duft von geräuchertem Fleisch den Teilnehmern der Exkursion in die Nase. In der Nähe befindet sich nämlich die große Räucherabteilung. Die weitere Besichtigung galt dem modernen Kühlhause, welches der Konservierung der Fabrikserzeugnisse dient. Neben den einfachen Bottichen erregten die großen Zementbassins Interesse, die der Einsalzung der für den Export nach England bestimmten Produkte dienen. Die Firma Benko schickt ihre wirklich erstklassigen Produkte ins Ausland und erhielt sogar Aufträge aus Amerika, wo an die Qualität sehr große Anforderungen gestellt werden. Die Teilnehmer besichtigten ferner die Hirsehmann-Appa-rate, die der raschen Schimkeneinsalzung dienen. Der einfache Schinken braucht, um reif zu werden, einige Monate. Mit den Hirschmann-Apparaten wird die Salzlösung jedoch auf intravinöse Art und Weise injiziert. Die Besichtigung galt auch der Linde-Kunsteiseinrichtung, womit die Exkursion in der so reinlich und sauber gehaltenen Fabrik beendigt war. Es folgte die Besichtigung der Wirtschaftsobjekte, des Musterschweinestalles, des Stalles für das Schlachtvieh und der Stallungen, die das Zuchtvieh des Besitzers beherbergen. Die Teilnehmer wurden sodann als Gäste zum Mittagstisch des Herrn Benko geladen. Der Gastgeber richtete an seine Gäste einige herzliche Worte der Begrüßung. Im Namen der Ausflügler dankte herzlichst Ing. Večerjevič, der sein Glas auf das Wohlergehen des Gastgebers und seines Unternehmens erhob. Am Nachmittag waren die Exkursionsteilnehmer Gäste im Weingarten des Herrn Benko, wo sie bei gutem Tropfen einige schöne Stunden verlebten. Das Wort ergriff u. a. auch Architekt Ing. Jelene c, der in geistreichen Ausführungen die Großzügigkeit des Gastgebers betonte und sein Werk verherrlichte. Nur schwer trennte sich die Gesellschaft von der gastlichen Stätte. nt. Evangelisches. Sonntag, den 25. 5. M. Wird um 10 Uhr Bei St. Wolfgang am Batchern der heurige Berggottesdienst statt finden, zu dem jedermann herzlichst geladen ist Der Aufstieg erfolgt frei. nt. Trauungen. In den letzten Tagen war den getraut: Franz Vrbnjak, Polizeiwachmann, mit Frl. Christine Letonja; Kamillo Kronvogel, Privatbeamter, mit Frl. Anna Cokan; Ernst Krajner, Fabriksangestellter, mit Frl. Johanna Klaneeek; Ivan Jus, Schneider, mit Frl. Marie Trnglas; Franz Trlep, Angestellter, mit Frl. Anna Slaček; Alois Hohnthaner, Schlosser, mit Frl. Marie Lasič; Franz Vizüvisek, städtischer Beamter, mit Frl. Veronika Lnsnik; Johann Bobič, Werkführer, mit Frl. Angela Hitz-ihaler' m. Die Einschreibung in die gewerbliche Fortbildungsschule in Maribor wird vom 1. bis 22. August am Stadtmagistrat vorgenommen. u. zw. an Werktagen von 10 bis 12 und an Sonntagen von 9 bis 11 Freitag, den 23. Äuli Uhr. Zur Einschreibung haben alle Lehrlinge und Lehrmädchen zu erscheinen, die aus dein Gebiete der Stadt Märibox sowie der Umgebungsgenieinden Pobrežje, Studenci und Košati ihre Lehrzeit absolvieren, falls Iste das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Mitzubringen sind das letzte Schulzeugnis, der Geburtsschein und die iiblid'" Einschreibegebühr. m. Zwei Parkkonzerte. Samstag abends von halb 21 bis 22 Uhr konzertiert im Stadtpark die „Drava"-Kapellc. Sonntag von 11 bis 12 Uhr spielt tto Schönherr Kapelle. nt. In Laporje verschied der dortige Kauf mann und Besitzer Alois Schiffrer. R. i. P.! m. Gedenktafel für Egon Lettner und Savo Donmelj in der Triglav-Nordwand. Zum Gedenken an die beiden im Vorjahre in der Triglav-Nordwand tödlich verunglück ten jungen Bergsteiger Savo D in 1 c c 1 j und Egon Lettner werden am S o n n-t a g. den 25. d. um 10 Uhr vormittags die Kameraden der beiden so tragisch verunglück ten Bergsteiger eine Gedenktafel enthüllen. Falls sich genügend Interessenten finden, wird der „Putnik" einen Sonderautobus nach Mojstrana ab fertigen. Anmeldungen mögen bis spätestens Samstag vormittags an das „Putnik"-Büro gerichtet werden. m. Eine Rundfahrt durch die Slowenische» Büheln findet am 1. August statt. Fahrpreis samt Mittagessen in Kapela 75 Dinar. Anmeldungen im „Putnik"-Büro. m. Die nächste Grazer Fahrt des „Putnik" findet am M i t t w o dj, den 4. August statt. Fahrpreis samt Visum 10O Dinar. m. Košaki ohne Brunnwasser. In Košaki sind dieser Tage zahlreiche Brunnen derart versiegt, das; buchstäblich Wassermangel ein getreten ist. Die geringen Wassermengen, die sich noch in 'den Brunnen befinden, sind trüb und alles eher als trinkbar. In diesem Zusammenhänge soll die Gemeindeverwaltung von Košaki daran erinnert werden, das; seinerzeit der Wau einer Wasserleitung in Aussicht gestellt worden ist. Der gegenwärtige Wassermangel ist ein Memento. Vielleicht ließe sich wenigstens ein Gemeinde* Brunnen bohren, aber die beste Lösung ist und bleibt eine Wasserleitung. Da die Straße nach Košaki gepflastert wird, müßten in diesem Falle schon jetzt oder sehr bald die Röhren gelegt werden, damit man später nicht die Straße auszureißen braucht. nt. Drei Verhaftungen vorgenommen. Im Zusammenhang mit den letzten Einbrüchen, die von einer Ehrbrecherbande in Selnica verübt worden waren, wurden bereits drei Verhaftungen vorgenommen. Es handelt sich um dm Arbeiter Michael G a l o f, Ludwin P a f l und Johann Zemlja f. nt. Wetterbericht. Maribor, 23. d„ 8 Uhr: Temperatur 20, Barometerstand 735, Windrichtung W—O, Niederschlag Regen. nt. Der Bachernautobus fährt am Sonntag, dm 25. d. um 5.40 Uhr vom Haupt platz ab und kehrt am Abend um 19.30 Uhr von der Straßenabzweigung am Bachern zurück. Fahrpreis 20 in einer Richtung bzw. 35 Dinar für die Hin- und Rückfahrt. Interessenten für die Fahrt, die nur bei günstigem Wetter stattfindet, mögen sich bis 24. d. 19 Uhr in der Verkehrskanzlei atu Hauptplatz aumelden. in. Das Verwaltungsadreßbuch oes Drau-banats im Verlag der wiskovna založba r. G. m. b. H. in Maribor umfaßt über 2500 Orte des Draubanats. Für jeden Ort sind die nachstehenden Daten ausgewiesen: Ver-wallungs- und Katastralgemeinde, Volksschule, Gericht. Post, Telegraph, Telephon, Pfarramt, Bahnstation (Entfernung in im), Zollamt, Finanz- und Steuerbehörde, Gendarmerieposten, Mittelschulen usw. Das Adreßbuch enthält auch ein Verzeichnis der bedeutsamsten Institutionen von Ljubljana und Maribor. Alle Daten sind in der Form gedrängter Tabellen im Buche veröffentlicht und bieten bei minimalem Zeitverlust eine rasche und genaue Uebersicht. Das Ad- reßüuch ist ein Yandt.ches Vademekum für den Geschäftsmenschen, Beamten. Kauftnann, Gewerbetreibenden usw. Trutz der umfangreichen Bovarbeiton, Druckkostcn und der Mühewaltung Bei der Sammlung der Verzeichnisse kostet das Adreßbuch nur 50 Din. Das Buch empfiehlt sich aus Gründen des Nutzens von selbst. Kein Geschäftsmensch dürfte cs missen, in jedem Büro und jeder Kanzlei ist es unersetzlich. Bestellungen nimmt entgegen die Tiskovna založba, Maribor, Gregorčičeva ulica 26. ut. Ve Dolomiten, München und der Großglockner sind das Ziel eines großen „PutnÄ"-Ausfluges, der vom 15. bis 2,2. August stattfinden wird. m. Der nächste Mariazeller Autocaraus-slug des „Putnik" wird auf allgemeinen Wunsch erst am 24. und 25. Juli stattfinden, so daß noch weitere Anmeldungen entgegen* genommen werden können. Fahrpreis samt Visum 200 Dinar. m. Bäderbesuch. Das Reisebüro „Putnik" veranstaltet am 25. d. einen Autocaraus-slug nach Rogaška Slatina, Rimske Toplice, Laško und Celje. Fahrpreis 85 Dinar. m. Zu den Wörthersee-Sportveranstaltungen fährt am Sonntag, den 25. d. der „Put-nik"-Autocar. Fahrpreis samt Visum 150 Dinar. Aus P. Tsie Abendkonzerte der Stadtkapelle im Stadtpark erfreuen sich auch in diesem Jahre eines zahlreichen Besuches. Nur sollte etwas, gegen die. jugendlichen Konzertstörer unternommen werden, da es doch nicht geht, daß am späten Abend im Park noch Kinder herumlausen. p. Als besondere Attraktion des Bunten Abends wird vom Sportklub „Ptuj" ein Gastauftritt von zwei Grazer Balletteusen vorbereitet. Tie beiden Damen, die bei der . Freilichtaufführung des „Sommcrnachts-traumes" im Rahmen der Mariborcr Festwoche Mitwirken, werden uns mit den verschiedensten Tonzuobitäten bekannt machen. p. De» Apothekennachtdienst versieht bw Freitag, den 30. d. M. dw Apotheke „Zum Mohren" (Mag. Rudolf Molitor). Aus Cdje c. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 25. lluli, muß Lex Gottesdienst entfallen. Nächster Gottesdienst am 1. August. c. Bestattung. Am Mittwoch wurde im Amgebungsfriedhof der 51 Jahre alte Taxi-Chauffeur Alois Drofenik zur ewigen Ruhe gebettet. Drofenik war am Dienstag seinen schweren Verletzungen, die er sich am Sonn tag, offenbar bei einem Ueberfalle, zugezo-gen hatte, erlegen. Er verweigerte vor seinem Tode jegliche Auskunft über die Ursache der Verletzungen. Der Verstorbene war ein sehr guter Kraftwagcnlenker, der vor Jahren als Erster den hiesigen Schloßberg, Lmdek bei Frankolovo und den Dost Big zur „Celjska koča" befahren hat. c. Ein schweres Gewitter zog dieser Tage über Velenje und goß riesige Regenmengen über Markt und Land aus. Viele Straßen verwandelten sich im Nu in Bäche. Bon den zahlreichen Blitz,schlügen traf einer das Wirtschaftsgebäude des Landwirtes Martin Dreo in Sv. Andraž bei Velenje und äscherte es ein. Der Schaden beträgt 75.000 Din. c. Jahresversammlung. Der Gesangver-. ein „Zvon" in Celje, der 56 Sänger und Sängerinnen zählt, hielt kürzlich seine Iah reshauptversammlung ab. Zum Obmann wurde Herr Josef Močan gewählt, ©hörntet ster ist Herr Professor Knap. c. Unsere Almen. Eine aus Luče im oberen Sanntal an uns gelangte Zuschrift führt aus: Wenn man im Sommer unsere Almen, die als Viehweiden dienen, durchwandert, so muß man leider beobachten, daß nur wenige Besitzer die jo notwendigen Verbesserungen auf denselben vornehmen. Da wären Jungholz zu entfernen (schwenden), Kranowettstauden auszugraben, Steine auf Haufen zu sammeln, Steige fürs Vieh anzulegen oder auszubessern, bessere Zu-fahrtswege anzulegen. Auch die Sennhütten und Viehställe würden manche Verbesserung vertragen. Und so gäbe es noch mancher lei zu schaffen. Wer der Bauer mit seinen Der Raubmord von Bresternica BrnaßCTSBBSTOc DER MUTMASSLICHE TÄTER KONNTE NOCH NICHT AUFGEFUNDEN WERDEN cieten sich gestern einige Zeugen, die ihn im nahen Walde gesehen haben wollen. Der Flüchtling ist mit einem Revolver bewaffnet. Im Zusammenhänge damit wurden zwei Freunde des verschwundenen Ar beiters festgenommen, die gestern bela-' stende Aussagen gegen den Flüchtigen machten, der übrigens wegen eines Raub-, mordversuches vorbestraft erscheint. Die beiden Festgenommenen befinden sich .im Mariborcr Polizeiarrest. Das scheußliche Verbrechen von Bresternica beschäftigt noch immer unsere Sicherheitsbehörden. Auf Grund verschiedener Umstände richtet sich der Verdacht der Täterschaft immer mehr gegen einen jüngeren Arbeiter, der wenige Tage vor dem Verbrechen bei der ermordeten Christine Gselman beschäftigt war. Der Mann verschwand am Tage, als der Mord aufgedeckt wurde, spurlos. Man glaubt, daß er nach Oesterreich geflüchtet ist, doch mel- Mysteriöse Frauenleiche in der Mur Union-Tonkino. Heute, Freitag zum letz ; ten Male das gewaltige Filmwerk »Die Mutter«. — Samstag folgt der lustige Pat und Patachon-Film »Zirkus Saran». Ausser dem unverwüstlichen Komikerpaar wirken noch Leo Slezak und Hans Moser mit. Burg-Tonkino. Der beste amerikanische Großfilm des Jahres »Gold aus Singapore« in deutscher Fassung. In den Hauptrollen Clark Gable, Jean Harlow und Wallace Beery. Eine spannende Handlung, die den Zuseher zwei Stunden in Atem hält. — Es folgt de! Lilian Harwey-Operette »Meine Lippen trügen«. — In Vorbereitung der bekannte Musikschlager »Broadway-Melodie 1936«. VERDÄCHTIGE VERLETZUNGEN, DIE AUF LASSEN. EINEN MORD SCHLIESSEN In Žabnjak bei Crenšovci in Prekmurje wurde Donnerstag vom Fährmann Rochus E r ž e n j a k die Leiche einer elegant gekleideten jungen Frau aus der Mur gezogen. Es handelt sich um ein etwa 20 bis 22 Jahre altes Mädchen, das mit einem Seidenkleid und Seidenwäsche angetan war. Die Tote hat schwarzes Haar. An der Stirne der Leiche wur- de eine 6 Zentimeter lange klaffende Verletzung sowie Kontusionen an verschiedenen Stellen des Kopfes festgestellt. Die Leiche wurde in die Totenkammer des Ortsfriedhofes in Sv. Martin überführt und dort beigesetzt. Es besteht der Verdacht, daß die Unbekann te einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Ayothekennachldinrst Vom 17. bis 24. Juli versehen die Sv. Areh-Apothekc (Mag. Vidmar) am Hauptplatz sowie die Magdalenen-Apotheke (Mag. Savost) am Kralja Petra trg den Nachtdienst. isnBOsciHnBnBDBDnDBDBCWoenBDa □ □ HDBdBDnnHnenHDEaanHDnosasDH wenigen Leuten findet nicht die nötige Zeit, auch mangelt das Geld. Und der Almhalter tut gewöhnlich außer der Beaufsichtigung des Viehez nicht viel oder gar nichts. So bleibt es jahraus, jahrein und die Almen werden weniger wert und nähren weniger Vieh. Am wenigsten gesd/icht gewöhnlich auf den Gemeinschaftsalmen. Da wäre für Arbeitslose Arbeit genug zum Wahle unseres schwer ringenden Bauernstandes. c. Grbetgotlesdienst. In der hiesigen pra--wojlawen Kirche fand am Sonntag für die Genesung des schwer-kranken Patriarchen Varnava ein Gebetgottesdienst statt. Die Zeremonie vollzog Pfarrer Bulovau. Der Gottesdienst war von den Gläubigen sehr gut besucht. Unter den Anwesenden sah man auch den Stadtkommandanten Oberst Nečak und den hiesigen altkatholischen Pfarrer Jošt. c. Vom stöbt, Schlachthaus. Das städtische Schlachthaus wird ab 24. Juli au Samstagen nur von 7 bis 12 Uhr amtieren. c. An alle Waldbesitzer. Wir machen aus die fortab strenge gehandhabten waldpolizeilichen Vorschriften aufmerksam, welche auf den Amtstafeln der Stadthauptmannschaft Celje angeschlagen sind. feuM&eim Der Grashalm Eine sommerliche Brgebenhell. Mitten auf dem wurzeldurchäderten, grünverwilderten Weg, zwischen Waldrand und Wiese, lag es und konnte sich nicht von der Stelle rühren. Ein mit aller Vollendung edler Kleinkunst ausgestattetes Käserlein war es, das kürzlich der Hand Gottes entschlüpft, von der Woge Sonnenschein, als ein Atom am großen Meisterwerk der Natur ins Dasein getragen wurde. Heute jedoch hatte dies Wesen bereits einen weiten Weg zurückgelegt, hatte sich in blaufunkelnder Morgenfrühe, »n Schutze grüngoldenen Dämmerlichtes und üppigen Gräsevwuchses, auf die Wanderschaft begeben, voll Lebensfreude und Tatendrang dieses und jenes berührt, — dieses und jenes erforscht und genossen, — bis cs sein Weg aus der sorglosen Geborgenheit riß. Da sah es freilich allerlei, was es erschreckte. Sah den großen Feldstein, der zu umgehen war, sah die Tiefe des Baches über den es kein Hinüber gab, merkte die Härte sonndurch-glühter, nackter Erdschollen aus schutzloser Ebene und ein Ahnen beschlich es von jenem Urgesetz, dem alles Lebende sich unterwerfen muß uüd das sich Kampf, Verfolgung und Vernichtung nennt. Die Weite des Himmels aber, — das blitzartig wiederkehrende Frohgefühl am Dasein, brachte jenem Lebewesen jedoch Momente noch, die ihm die Stär- ke gaben, den Unbill der Gefahren zu begegnen, seinen Weg mit Klugheit fortzusetzen, je mehr auch Hindernisse und Beschwerden schicksalswuchtend sich entgegen* türmten. Aber dann, — dann war es über eine Kleinigkeit gestolpert und ihr zum Opfer gefallen. Trug Unerfahrenheit die Schuld daran oder war dies Lebewesen von der bedrängnisvollen Wanderung schon zu erschöpft, um jener Stelle, die ihm zum Verhängnis wurde, erwägend sich zu nahen, — sie richtig einzuschätzen? Einerlei: am Rücken lag es mm., als Beute einer tückischen Begebenheit. Seine Anstrengungen wieder em-porzukommen, hatten von einer innerlichen Erbitterung allmählich ins Maßlose gesteigert, genau besehen, fast etwas Drolliges an sich. Anfangs mehr erstaunt als erschrocken, hielt es fragend Ausschau, teilte im Bewußtsein seiner unverdienten Lage, immer ergrimmter werdend. Lufthiebe aus, — hoffte, immer erregter stets ins Leere greifend, Halt zu finden, bis ihm die Erkenntnis von jener gewaltigen Riesenfaust zu kommen schien, die es niddergezwungen hatte und Schicksal hieß. Dann mit einem Male wurde das kleine Geschöpf seltsam reglos und besonnen, als ob es denken würde: „Wozu der Aufwand all dieser Gebärden? Im Grunde sind sie mir ja doch so wesensfremd. — Verschwende ich in ihnen die letzte mir verbliebene Kraft? Die aber soll, treu meiner Art, sich stärker als das Schicksal nun erweisen, an welchem nicht mein Selbst zersplittern darf. Noch sehe ich von meiner Stelle aus ein Stückchen Ätherblau, — noch wärme ich mich an dem Licht der Sonne, noch ruhe ich im Schoß der Allmacht..." Und siehe, da neigte sich ein hoher, schlanker Grashalm, vom Atem Gottes angehaucht gar tief zu jenem Lebewesen herab. Und es verstand seine Berührung, streckte die Fühler aus — und glitt erlöst an ihm empor. Frei und geborgen kam es sich auf seiner schwanken, gottgewollten Höhe vor, aus welcher es für Augenblicke die Welt besah, regierte und beherrschte. Ein Grashalm hatte ihm emporgeholfen, hatte dies vermocht. Ein „Grashalm" bloß, der unausrottbar überall zu wachsen pflegt, auch für die Seelen derer, die das Schicksal niederzwang, wenn sie nur sich besinnend die Berührung fühlen, ihn zu erfassen... Grete Solch. Das Programm der „VMnik"-Ausfluge mit modernen Auto ears Das Reisebüro »Putnik« veranstaltet in der nächsten Zeit nachstehende Autocar-Ausflüge: 25. Juli: Zum Wörthersee. 1 Tag. Fahrpreis samt Visum 150 Dinar. 25. Juli; Rund um den Bachern. 1 Tag. Fahrpreis 75 Dinar. 1. August: Rund durch die Slowenischen Büheln. 1. Tag. Fahrpreis 75 Din. 7.-9. August: Auf den Großglockner. 3 Tage. Gesamtarrangement 850 Dinar. 14.-15. August: Nach Mariazell. 2 Tage. Fahrpreis samt Visum 200 Din. 15.—21. In die Hohe Tatra sowie nach Bratislava, Pistyan und Brünn. 7 Tage. Gesamtarrangement 2000 Dinar. 22. August. Nach Rogaška Slatina, Rimske Toplice, Laško und Celje. 1 Tag Fahrpreis 85 Dinar. 22.—25. August. Auf den Großglockner und nach Salzburg. 4 Tage. Gesamtarrangement 1000 Dinar. Prospekte, Informationen und Valutabeschaffung im »Putnikc-Reisebüro Md-ribor-Celje fm M Mek Versorgt. »Sag mal, Liebling, du kannst mit deinem alten Kleid doch unmöglich ins Theater gehen!« — »Natürlich geht das nicht, Liebster! Ich möchte mich doch nicht vor allen Bekannten blamieren!« — »Siehst du, das dachte ich mir! Ich habe deshalb auch nur eine Karte besorgt!« h. Mosaikstrudel. X Kilogramm Karotten werden leicht überkocht, feinnudlkg geschnitten, mit 5 Dekagramm Butter, grüner Petersilie, etwas Zucker und Salz weichgedüu-stet. 3 hartgekochte Eier werden geschält, geschnitten, ein geputztes Rindshirn in Se.lz-! Wasser gekocht, gut abgetropft, in ■ kleine i Würfel geschnitten. Dies wird alles mit et- 1 was Zitronensaft, einer Prise Pfeffer und gehackter grüner Petersilie vermengt, auf einen ausgezogenen, mit Butter bespritzten Strudelteig gegeben, zusammengerollt, in butterbestrichener Pfanne zirka 45 Minuten wie Apfelstrudel gebacken. Während dieser Zeit wird öfters zerlassene Butter darüber-gestrichen. H. Unterlegte Setzeier. In 5 Dekagramm Butter werden unter Zugabe von einer kleinen Prise Salz, etwas Zucker und ein wenig Würfelzucker, X Kilogramm ausgelöste grüne Erbsen weich gedünstet. Das Gemüse wirb in eine ruirde Backschüssel geschüttet, 4 bis 5 Eier nebeneinander darausgeschlagen, im heißen Rohr nur so lange gebacken, bis das Eiweiß gestockt ist. Dann gleich aufgetragen. Dazu reicht man mit geröstete Speckwürfel übergossene, frische Salz-karton fein. H. Billige Pfirsichcreme. X Kilogramm halbierte Pfirsiche werden mit etwas Wasser und Zucker weichgodünstet, auskühlen gelassen, die Haut abgezogen, die Früchte aus dem Saft gehoben. 3/a Liter Saft werden mit 2 Dottern, 2 gestrichenen Eßlöfel Mehl, etwas Zucker mit Feuer, ohne Kochen, zu dicklicher Crentx gesprudelt, weggezogen, gleich festgeschlagener Schnee von 2 Eiklar, ein Teil der inzwischen in Scheiben geschnittenen Früchte dazugegeben und laltgestellt. Die Creme wird mit den restlichen Früchten verziert, aufgetragen. „ „Mcwiborer Zeitung" Nummer 168. 6 Samstag, den 24. IM 1937, I/Uidstkaäiiäte hmdsckau Der Bauer wieder in Nöten REVISION DES VORGEHENS DER AGRARBANK IN DER ENTSCHULDUNGSFRAGE DRINGEND ERFORDERLICH. — IN SLOWENIEN BISHER EIN DRITTEL DER BAUERNSCHULDEN VON DEN BISHERIGEN GLÄUBIGERN ÜBERNOMMEN. Nach Informationen von unterrichteter Seite hat die Priv. Agrarbank in Slowenien von den bisherigen Gläubigern, d. h. größtenteils Kreditgenossenschaften, rund 54.000 Schuldner mit etwa 545 Millionen Dinar Verbindlichkeiten übernommen. Die Frist für die Abtretung der Schulden wurde bis 1. September verlängert, so daß sich bis dahin die Zahl jener bäuerlichen Schuldner, die ihre Gläubiger wechseln, noch beträchtlich erhöhen dürfte. Von den 54.000 Schuldnern entfallen gegen 10.000 auf solche, deren Verbindlichkeiten mehr als 25.000 Dinar ausmachen und demnach nicht um die Hälfte ermäßigt werden. Die e r s t e R a t e im Sinne des Tilgungsplanes ist bereits fällig und wird jetzt von der Agrarbank energisch eingetrieben. Die Steuerämter, die die Einhebung der Raten besorgen, sind angewiesen, eventuell mit Exekutionen vorzugehen, falls die Raten nicht binnen zehn Tagen beglichen werden. In einigen Fällen wurden längere Fristen, sogar bis 1. September, für die Erlegung der fälligen Rate eingeräumt. Die Frist ist für den Landwirt zu kurz, da er jetzt, im Hochsommer, größtenteils nicht in der Lage ist, die nötigen Mittel für die Begleichung der Rate aufzubringen, wogegen er im Herbst, wenn er die Feldfrüchte verwertet, seinen Verbindlichkeiten leichter nachkommen kann. Deshalb wurde eine Aktion in diesem Sinne eingeleitet und ist, wie aus Beograd berichtet wird, damit zu rechnen, daß die Agrarbank die Frist für die Erlegung der ersten Rate etwas verlängern wird. Der Bauer befindet sich jetzt in einer nicht gerade beneidenswerten Lage, da am 15. November bereits die zweite Tilgungsrate fällig wird und er die Mittel für diese wird aufbringen müssen, will er nicht riskieren, daß ihm der Besitz versteigert wird. Die alten Schuldner der Landwirte, vor allem die Kreditgenossenschaften, kommen immer mehr zur Überzeugung, daß es für sie am besten ist, wenn sie sich mit ihren bäuerlichen Schuldnern aus- gleichen und sie behalten, statt die Verbindlichkeiten der Priv. Agrarbank abzutreten. Die Schulden sind in diesem , Falle zwar auch um die Hälfte zu ermäs-sigen, doch gilt bei den bisherigen Instituten ein höherer Prozentsatz als für die der Agrarbank abgetretenen Schulden. Werden diese Schuldner behalten, dann können die durch die Ermäßigung der Verbindlichkeiten entstandenen Verluste der Kreditgenossenschaften eher hereingebracht werden. Die der Agrarbank bereits abgetretenen Bauernschulden können allerdings den früheren Gläubigern nicht mehr zuerkannt werden. Börsenberichte L j u b 1 j a n a, 22. d. Devisen: Berlin 174&02 bis 1762.90, Zürich 996.45 bis 1003.53, London 216.16 bis 218.21, New-york 4312.25 bis 4348.56, Paris 161.25 bis 162.70, Prag 151.54 bis 152.64, Triest 228.20 bis 231.28; österr. Schilling 8.45, engl. Pfund 238. deutsche Clearingschecks 12.81. Zagreb, 22. d. Staatswerte: 2!4%> Kriegsschaden 407.50—408.25, 4% Agrar 0—53, 6% dalmatinische Agrar 75—75.50 6% Begluk 72—72.50 (kleine Stücke), 7% Stabilisationsanleihe 87—0, 7% Investitionsanleihe 89—0, 7% Blair 84.75— 75.25, 8% Blair 94—95; Agrarbank 193 —0, Nationalbank 7150—0. Kreise, war er sast niemals zu bringen. So wurde int Richard Wagner, der gleichzeitig mit ihm in Leipzig lebte, der ein Meister der Rede war und viel und gern sprach, entfremdet. Er besuchte Schumann nur ein einziges Mal und erzählte dann über dielen Besuch: „Ein schrecklicher Mensch, er spricht ein Wort." Während Schumann von Wagner sagte: „Ein fürchterlicher Mensch, er redet in einem fort". Eine viel bemerkte Erscheinung aus dem Künstlerleben ist es, dah ' besonders häufig Komiker im gewöhnlichen i Leben sich als sehr ernst und wortkarg erweisen. Oft findet man ausgesprochene Melancholiker und Schweiger unter diesen Künstlern, deren Beruf es ist, andere zum Lachen zu bringen. Stigre&er Fußballeepräsenran-len marschieren auf Das sonntägige Gastspiel der Zagreber „C o n e o r d i a" begegnet dem lebhaftesten Interesse. Die Gäste werden sich uns in ihrer spielstärksten Aufstellung verstellen, um auf diese Weise den letzten Probegalopp für die bevorstehenden Ligakämpfe zu absolvieren. Im Team der „Eoncordia"-L'gatif wirkt eine Reihe von Zagreber Auswahlspielern mit, bereit Auftreten in Maribor gewiß ein besonderes Ereignis bedeuten wird. Man braucht nur den auch wiederholt m Länder-Knipsen erfolgreich hervorgetretenen Zentcr-half Jazbec nehmen, ferner den linken Flügelmann Valja revič und K o-d r n j a im Mittelspiel, die beide schon auf internationale Erfolge zurückblicken können. In diesem Meisterteam wird sich zum ersten Mal der Ex-„Rapidler" Fritz Rater vorstellen, der für den linken Verbinderposten herangezogen wurde. Das Spiel dürfte somit gewiß nichts an Zugkraft vermissen lassen. Bei dieser Gelegenheit wird die neuerbaute Tribüne inoffiziell eröffnet werden. Aöria-Vokal-Kampf in Triest In Triest fand am vergangenen Diens-ing die wichtigste Begegnung im Kampfe um den Adria-Pokal statt. Die Gegner waren die Schwimmerriege der „T r i c st i-n a" und der Ljubljanaer „F l i r i j a", die sich einen aufreibenden Kampf lieferten, aus dem die Triestiner mit dem knappen Borsprung von 55:54 als Sieger hervorgingen. „Ilirija" mußte diesmal auf das Mitwirken von W i I f a n verzichten, was gewiß entscheidend auf den Ausgang des Treffens einwirkte. Nachstehend die Resultate: 400 Meter Freistil, Männer: 1. Schi-pizaa (Triest) 5:16, 2. Mihalok (Ilirija) 5:23.7, 3. PestövÄk 'Ilirija) 5:33.7, 4. As-coli (T.) 5:54. — 100 Meter Brust Frauen: 1. Werner (Ilirija) 1:36, 2. Fine (Ilirija) 1:39.9, 3. Pre-kop M. (T.) 1:41.8, 4. Prekop H. (T.) 1<:42.5. —> 100 Meter Rücken Männer: 1. Schell (Ilirija) 1:17, 2. De Zueco (T.) 1:18.3, 3 Angeli (T.) 1:19, 4. Pestem set (Ilirija) 1:24.6. — 100 Meter Freistil Frauen: 1. Rnzzier (T.) 1:16, 2. Lokar (T.) 1:16.1, 3. Scržait (I.) 1:22, 4. Groschel (I.) 1:23. — 100 Meter Freistil Männer: 1. Fritsch (Ilirija) 1:03, 2. Schipizza (T.) 1:04 3. Baititori (T.) 1:05.5, 4. Ziherl (Ilirija) 1:05.6. 100 'Meter Rücken Frauen: 1. Štetij j£.) 1:30.6, 2. Aska (T.) l:3ö.ch 3. Bradač (Ilirija) 1:36.1, 4. Fi,iz (Ilirija) 1:39. — 200 Meter Brust Männer: 1. Ce-rer (Ilirija) ■ 2:58.2, 2. -Berletti (T.) 3:00.3, 3. Hribar (Ilirija) 3:02.3, 4. Gozzo (T.) 3:113. — Staffel viermal 500 Meter Freistil Frauen: 1. Triestina (Lokar, Ziska, Pre kop M., Rnzzier) 2:17.0 (neuer italienischer Rekord), 2. Ilirija (Bradač, Fine, Keršan, Oiroschel) 2:27.2. — Staffel viermal 200 Meter Freistil: 1. Ilirija (Schell, Mihalek, Cerer, Fritsch) 9:59.8, 2. Triestina (Luxoro, Baechi, Schipizza, Vesel) 10.17.6. Im Wasserballspiel siegte „Triestina" mit 3:1 (1:1). : Schwcighoser geht nach Sarajevo. Der Tormann des Sportklubs „Železničar", Karl S ch tu e i g h ofe t, hat einen Spielvertrag für die „Slavija" in Sarajevo unterzeichnet. Schweighofer, der nach der fatalen ll:0-Niederlage „želez,rioars" in Sarajevo eine scharfe Kritik über sich ergehen lassen mußte, hat sich verpflichtet, b's zum Jahre 1940 in Sarajevo zu bleiben . . . : Jugoslawiens Fußballrepräsentünten auf Erholung. Der jugoslawische Fußballverband hat die Auswahlspieler, die für die Heiden LändeMmpfe gegen die Türkei namhaft gemacht wurden, auf den Benac auf Erholung geschickt. Am 29. d. wird die Mannschaft das letzte Trainingsspiel gegen eine Novifader Mannschaft absolvieren. : Leichtathletikkamps Budapest—Zagreb ufcgefegt. Die Ungarn haben den für den -24. und 25. d. M. nach Budapest vereinbarten Leichtathletik-Städtekampf zwischen Budapest und Zagreb abgesagt. Die Begegnung wurde aus unbestimmte Zeit vertagt und ein neuer Termin derzeit noch nicht stst- : Zwei Schmimmländerkämpse Jugoslawien—Italien. Der Jugoslawische Schwimm verband hat mit Italien zwei Schwimm« Länderkämpfe abgeschlossen, die beide in Italien ausgekragru werden. Am 25. September I. I. stehen sich in Genua d« Damen beider -Staaten in einem Ländevkampf gegenüber; am 9. und 10. Oktober folgt dann in Mailand ein Schwimm-Länderkämpf der Männer zwischen Italien und Jugoslawien. : Jugoslawiens Fechter bei den Pariser Weltmeisterschaften. In Paris wurden am vergangenen Montag die Weltmeisterschaften im Fechten eröffnet. Im Mannschafks-wettbawerb im Florettfechten gingen auch Jugoslawiens Repräsentanten an den Start, Äi-e aber von Oesterreich mit 14:2 und von Deutschland mit 9:0 geschlagen wurden. In die Finalrunde kamen Oesterreich, Deutschland, Frankreich und Italien. Als Sieger ging Italien hervor, gefolgt von Frankreich, Oesterreich und Deutschland. Im Damenwettbewerb siegte Ungarn. Es folgen Deutsch land, Dänemark und England. : Italienische Leichtathleten nach Zagreb. Am 8. August absolvieren die Leichtathleten der Triestiner „Giovenezza" einen Klubkampf gegen die „Eoncordia" in Zagreb. In den Reihen der Italiener wirkt u. a. auch der weltberühmte Diskuswerfer Oberwegcr (50.50)! mit. : Inge Sörenscn feierte ihren 13. Geburtstag mit einem Sieg in der dänischen Meisterschaft über 200-Meter-Brust-Damen, die die kleine Dänin in' 3:04.4 gewann, lieber 100-Meie-Frei stil siegte Ragnh'ld Hveger in 1:10.1, 400-Meter-Freistil gewann bei den Herren Pedersen bt 5:10.9. : In Warschau tragen Polen und Italien am Wochenende ihren zum Tennis-Mitropa-cup zählenden Länderkampf aus. Große Schweiger Die Geschichte weiß von einer großen Zahl bedeutender Männer zu berichten, die äußerst wortkarg waren und nur das Allernötigste sprachen. Im Altertum waren als solche „große Schweiger" Julius Cäsar und Han-nibal bekannt. In der neueren Zeit wurde schon von seinen Zeitgenossen Wilhelm von Omnien, der Befreier der Niederlande vom spanischen Joch, der vorsichtige Freund des gesprächigen, freimütigen Grafen Egmont, der „Schweiger" genannt. Er sprach nur, wenn es unbedingt nötig war. Dieser große Verschwörer mochte erkannt haben, daß d>e Schweigsamkeit die erste Grundlage für den Erfolg in den großen, geheimen Unternehmungen gegen die ungeheure Macht eines Weltreiches, wie die spanischeMonarchie mar. In der neuesten Zeit war es der Feldmarschall Graf Molkke, der siegreiche Feldherr von 1866 und 1870, der wegen seiner Woti-karghcit den Namen der „große Schweiger" erhielt. Auch unter den großen Künstlern finden »vir zahlreiche Schweiger. So wirb der Meister der italienischen Renaissance, _ Michelangelo Buenaroiti, als äußerst schweig > samer Mann geschildert, und ebenfalls der unsterbliche Tonmeister Beethoven. Ein großer 'Schweiger war auch der große Romantiker Robert Schumann. So wunderbar er sich in der Sprache der Töne auszudrücken wußte, zum -Sprechen, auch im vertrauten Ein großer Tag der deutschen Kunst Fk. Der 18. Juli 1937 wird in der Geschichte der Stadt München stets als ein Ruhmestag genannt werden. Denn an diesem Tag erlebte die Bevölkerung dieser kunstsinnigen Stadt an der Isar und mit ihr das ganze deutsche Volk eine gewaltige Kundgebung des deutschen Geistes und der deutschen Kunst. Die Feldherrnhalle und die Ludwigstraße, die sonst der Schauplatz der ernsten politischen Kundgebungen sind, hatten in den letzten Tagen ein heiteres Festgewand erhalten und mit ihnen erprangten die übrigen Straßen und Plätze der Stadt in einem Tüchermeer, das an Schönheit wohl nur durch die Beflaggung Londons während der englischen Krönungsfeierlichkeiten übertroffen wurde. In München herrschte richtige Feststimmung. In vielen Sonderzügen waren aus allen Teilen des Reiches die Teilnehmer und. Schaulustigen gekommen, die Parkplätze waren überfüllt. Auto stand neben Auto. Zahlreiche Wagen trugen ausländische Nummern. Der Tag von München galt nicht nur der Kunst innerhalb der Reichsgrenzen, nein er war ein Tag des gesamten deutschen Volkes. Das Haus der deutschen Kunst, das am Sonntag von Hitler eröffnet und seiner Bestimmung übergeben wurde, wird in Zukunft der Schauplatz großer Kunstausstellungen sein, in denen die deutschen Künstler zu ihrem Volke sprechen werden, aber nicht mit Worten, sondern mit ihren Leistungen. In den Reden, die der Reichskanzler, der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. G ö b b e 1 s und der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, Professor Adolf Ziegler hielten, kam ja immer als Grundidee das Leistungsprinzip zum Durchschein. Der Künstler wird aber nur dann seine große und herrliche Aufgabe voll und ganz erfüllen können, wenn er im Volke lebt und seine Kunst Allgemeingut des Volkes wird, wenn er sich nichts anderes als ein Diener an der großen Idee fühlt. Auf der Großem Tribüne am Odeonsplatz hatte die gesamte Reichsregierung Platz genommen. Das diplomatische Korps war in einem Sonderzug nach München gekommen. Hunderttausende umsäumten in dichten Mauern die Straßen der Stadt, durch die der Festzug seinen Weg nahm. Über eine Stunde dauerte der Festzug, der etwa eine Länge von 5 Kilometern hatte. Die Spitzengruppe bildeten Reiter in vergoldeten Kostümen. Sie trugen die Fahnen der nationalsozialistischen Bewegung und die Fahnen der Kunst, sowie drei goldene Schilde im roben Feld. Ein vergoldetes Wickin-gerschiff bildete den Beginn der germanischen Zeit. Dann folgte der Nibelungenhort und Walhall. Unter einem mächtigen Baldachin ritten die germanischen Götter, an ihrer Spitze Wotan, wie er in einer Wagneroper nicht besser dargestellt wer den kann. Die blonden Göttinnen saßen auf mächtigen Thronen, die von hünehaften Kriegern getragen wurden. Dahinter folgten die schlanken, sportlich gestählten Walküren, Sie ritten feurige Hengste und trugen silberne Harnische mit Speer und Schild. Dann zogen große Kaiser vorüber. Karl der Große, Friedrich Barbarossa, Heinrich der Städtegründer, der trotzige Sachsenherzog Widikind u. Heinrich der Löwe vertraten die roma-' nisclie Zeit, die mit dem Zug der ICreuz-i ritter ihren Abschluß fand. Dann folgte die Zeit der Gotik, die Zeit in der das Handwerk zur Kunst wurde. Deutsche Kunst fand im Mittelalter ihnen schönsten Ausdruck in den herrlichen gotischen Domen, die in allen Teilen des Reiches erbaut wurden. Renaissance und Barock zeigten den Weg des deutschen Volkes in einer politisch traurigen Zeit. Doch auch der 30-jährige Krieg konnte den deutschen Geist nicht zum Schweigen bringen. Die deutsche Seele gebar in der Not ein neues Erblühen der Kunst im Barock. Soldaten aus der Zeit Friedrich des Großen zogen vorbei. Ein geflügeltes Pferd eröffnete den Zug der Deutschen Dichtkunst. Dr. Faust schritt mit ernstem Gesicht durch die Straßen von München, Wilhelm Teil zeigte seinem tapferen Sölmchen die Stufen der Feldherrnhalle. Die Zeit der Klasik und Romantik bilden den Übergang zu unseren Tagen. Die Welt Richard Wagners ersteht vor unseren Augen. Der Festzug nähert sich seinem Ende. Vater Rhein sitzt in einem riesigen Nachen und hält in seiner Rechten mit fester Hand ein Ruder. Deutsche Kulturwoche in Variö Das Programm der deutschen Kultur-woche in Paris (3. bis 12. September) wird nunmehr bekanntgegeben. Der erste Tag bringt den Farbenfilm »Deutschland« und die Welturaufführung des Ufafilms »Patrioten«. Der 4. September ist dem Tanz gewidmet. Im Theater der Theatre des Champs Elysees treten auf die Tanzgruppe Günther (München), ferner der Reichenberger Harald Kreuzberg, sowie Solotänzer und Tänzerinnen und die Tanz gruppe des Deutschen Opernhauses in Berlin. Der 5. September steht im Zeichen des deutschen Liedes, im Volks- und Kunst gesang. Am nächsten Tag folgen die ersten Gastspiele der Staatsoper in Berlin: 'Der Rosenkavalier« von Richard Strauß unter der Leitung des Komponisten. Am 7. Tag spielt das Berliner Philharmonische Orchester zusammen mit dem Kittelschen Chor die IX. Symphonie von Beethoven, unter Leitung von Wihelm Furtwängler. ln den folgenden Tagen finden weitere Gastspielaufführungen der Staatsoper Ber Tin statt: »Die Walküre«, »Tristan und Isolde« und »Ariadne auf Naxos«. Die Empfehlung. »Ist diese Seife sehr gut?« — »Sehr gut; und vor allem sehr ergiebig. Es genügt, wenn man sich alle vier Tage damit wäscht.« Der Grund. »Anita, ich kann dich heute noch nicht verstehen, daß du diesen gräßlichen Menschen geheiratet hast.« — »Daran sind nur meine Eltern schuld, denn die waren durchaus dagegen.« ßettry ford, wie man ihn nicht kennt Der Autokönig zwischen Vergangenheitsromantik und Zukunftstechmk / Garte«- lanö für Industriearbeiter Ein schwedischer Journalist, der Gelegenheit hatte, Henry Ford in d. Zurückgezogenheit seines Landsitzes zu besuchen und zu sprechen, gibt die folgende anschauliche Schilderung seiner Eindrücke. Motorgeknatter ist seit langem nicht mehr das Lieblingsgeräusch Henry Fords. Auf seine alten Tage lauscht der unermüdliche, von Vitalität immer noch strotzende Großindustrielle mit Wonne dem Geklapper von Pferdehufen. In Greenfield Village, einer Art lebendem Museum der Vergangenheit, sind Autos verboten. Auf diesem Grundstück hat Ford eine einzigartige Ausstellung errichtet. Postkutschen aus der guten alten Zeit besorgen den Verkehr mit der Umgebung. Man sieht Bauten aus der Zeit der Negersklaven sowie die Entwicklung der amerikanischen Industrie. In einem besonderen Gebäude ist ein Edison-Museurn untergebracht, eine riesige Ausstellungshalle in der man die authentischen Laboratorien des großen amerikanischen Erfinders bewundern kann. Man sieht dort die ersten Modelle von Erfindungen, die heute in unserem technischen Zeitalter zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind: Telegraph, Grammo- phon, elektrische Glühbirne, Filmkamera in ihrer ursprünglichen Keimform. Aber auch mehrere Flugzeugmodelle, die die ersten Versuche des Fliegens versinnbildlichen, sind hier vorhanden. Selbstverständlich ist das Auto stark vertreten. Die ersten Modelle T und A stehen neben dem letzten Wagen, der die Nummer 25.000.000 trägt, und dem neuesten Eifel-Cabriolet der deutschen Fordgesellschaft. Man staunt über Vorkriegsautos, ungelenk und groß wie Torpedoboote, über hohe Wagen, die noch etwas von der Postkutsche an sich haben, und dergleichen Sehenswürdigkeiten mehr. Ist Greenfield Village der Vergangenheit gewidmet, so ist ein großes Gebiet rund um Detroit gewissermaßen ein Land der Zukunft. Denn hier hat Henry Ford seine kombinierten Industrie- und Landwirtschaftsgemeinden organisiert, nach dem Grundsatz, zu dem er sich neuerdings bekennt: »Es gibt keine bessere Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, als ein enges Band zwischen Mensch und Boden. Mit einem Fuß in der Industrie und mit dem anderen auf dem Land ste- hend, ist die menschliche Gemeinschaft gegen alle wirtschaftlichen Krisen gefeit. Gibt die Arbeit bares Geld, so schenkt der Boden uns Nahrung und so ist der Arbeiter doppelt gesichert. Aktien können fallen, die Erde ist aber stets zuverlässig.« Ford läßt sich von amerikanischen Journalisten nicht gern sprechen. Er gilt als einer derjenigen, die am schwersten zu interviewen sind. Dem Berichterstatter einer führenden schwedischen Zeitung ist es dagegen gelungen, den vielseitigen Autokönig zu sprechen. Er war überrascht von dem frischen Aussehen des heute 74-Jährigen, der ihm über seine neuesten Errungenschaften gern Auskunft gab. »40.000 meiner Arbeiter«, erklärte Ford, »haben einen eigenen Gar- ten im Rahmen meines landwirtschaftlichen Programms. Wir überwachen die ganze Arbeit und geben dem angestell-ten Arbeiter die Möglichkeit, nicht nur für den eigenen Verbrauch Gemüse und Obst zu pflanzen, sondern auch für den Verkauf. Jeder Arbeiter bekommt so viel Land, wie er haben will, unter einer Voraussetzung, daß er tatsächlich mit der Seele bei der Arbeit ist. Die Landwirtschaft leidet an Mangel an Arbeitskräften, während die Industrie in Zeiten der Tiefkonjunktur mit Überschüssen von Arbeitskraft rechnen muß. Es ist meine feste Überzeugung, daß die Lösung des Problems in einer Zusammenarbeit zwischen Industrie und Landwirtschaft Hegen muß.« Gin Feldkocher fürs Wochenende In diesen sommerlichen Wochen, in denen das Wochenende mit Abkochen im Freien und sonstigen Robinsongewohnheiten aktuell ist, gräbt eine Pariser Zeitung eine Erfindung aus, die die französischen Kriegsgefangenen im Lager Stendal im Jahre 1916 gemacht haben. Sie brachten es fertig, sich Eierkuchen aus Schnecken und Milchreis ohne Milch zuzubereiten. Aber wahrhaft bewundernswürdig ist die Erfindung einer Kochmaschine. die noch heute alle Wochenendler zur Nachahmung reizen könnte. Derjenige, der diese behelfsmäßige Kochgelegenheit seinerzeit konstruierte, gibt dafür folgende Anweisung: »Man suche sich aus dem Abraumshaufen eine möglichst gut erhaltene große blecherne Biskuitbüchse heraus. In den Boden schneide man ein Loch von ungefähr 14 Durchmesser. Das herausgeschnittene Stück Blech bewahre man sorgfältig auf, denn man kann daraus eine gut brauchbare Eßschüssel fabrizieren. Von einer Seitenwand der Biskuitbüchse zur anderen ziehe man dann vier bis fünf Drähte, selbstverständlich keinen Stacheldraht. Der Draht muß aber einigermaßen widerstandsfähig sein, um als Rost dienen zu können. An einer dritten Wand schneidet man dann eine rechteckige Öffnung im Ausmaß von etwa 10 mal 15 cm aus und an der vierten Wand bringt man eine kleine Klappe für den Rauchabzug an. Wenn man dieses Kochgerät ganz besonders komfortabel gestalten will, dann kann man iher einige ineinandergesteckte leere Milchbüchsen, aus denen die Böden herausgeschnitten sind, befestigen. Dann hat man einen regelrechten Schornstein.« Zur Nachahmung empfohlen. Der Erfinder verlangt keine Patentgebühren. die stkßMlVoluaui# Wohnungsmalereien für unsere Wohnräume Vergleichen mir unsere heutigen Wohnräume mit denen vor 20 Jahren, so können m'-r uns faunt noch vorstellen, daß man sich damals in Samt, Plüsch, dunklen Tapeten, schweren, reichgeschnitzten Mö belit und unter ungeheuren Kronleuchtern wohl gefühlt haben kann. Unser modernes Lebensgefühl sträubt sich gegen alles Schwere und Trübe der Farben, gegen wuchtige Möbel, die mehr Vortäuschen wollen als zweckentsprechend wäre und gegen Bel euch! ungs körper, die unter eisernem hankwerk und geraffter Seide ihren eigentlichen Zweck verbergen wollen. Mehr als je erwarten wir Dort einer modernen Wohnung, üaß sie heiter und licht lei und uns mit Freude erfülle. Es ist ganz selbstverständlich geworden, daß tue Tapeten in den meisten Räume,, zarteste Farbtöne aus-weisen, nur selten ein wenig ins Auge fallende Ornament feigen. Wir sind einigermaßen empfindlich geworden gegen ms : ü:- „ .J M» : - ■ : ,S ...... r.v-. ; &8SM8 EINE FREIE WANDFLÄCHE WIRD DURCH EIN KLEINES MOTIV »PFLANZE UND TIER BEHEBT. die fabriksmäßige Ausschmückung unserer Räume und legen keinen Wert darauf, die Wände mit Bildern zu behängen, nur well wir eine kahle Wand nicht ertragen könnten; wir brauchen nur hier und da ehre», das uns aus irgend einem Grunde wert oder von Bedeutung ist. So kann man heute mit Recht von einer höheren Wohnkultur sprechen. Es wird somit klar, daß unser Verständnis nicht nur für handwerkliche Ausgestaltung unserer Wohnräume geweckt' ist, sondern darüber hinaus auch auf die künstlerischen Möglichkeiten gerichtet ist. Der Möglichkeiten sind Nele: handgearbeitete Gitter oder Tore, Tür griffe, Kamingeräte, Plastiken für Garten oder Haus, Wandmalereien für Eingangshallen, Treppenhäuser, Sprechzimmer, .Kim derz'mmer usw. Auf unserer Abbildung wird ein Raum , ezeigt, der mit Wandmalereien versehen ist, ine einfache Pflanzengruppe, die von Tieren belebt ist. Jeder Oelaustrich, besonders ein gewachster, ist geeigneter als Untergrund, j ebenso eine einfach gestrichene Wand oder eine Tapete, die einen vom Maler angegebenen Farbton hak. Zu der Freude, etwas Besonderes und Schönes in unseren Räumen zu haben, kommt die Genugtuung, den Künstlern zeitgemäße Aufgaben gestellt zu haben. Von Gtaubftürmen vertrieben Der Gouverneur von Kalifornien hat eine Reihe von Persönlichkeiten zu einer Besprechung eingeladen, die einem für diesen amerikanischen Staat außerordentlich ernst gewordenen Problem gilt. Infolge der Staubstürme, die den amerikanischen Landwirten im mittleren Westen | Ernte und Felder verderben, sind nicht weniger als 70.000 Flüchtlinge aus diesen Gegenden nach und nach nach Kalifornien gezogen, in dessen Fruchtparadies sie bessere Lebensgrundlagen zu finden hoffen. Vorläufig sitzen sie allerdings meistens vollkommen mittellos herum und haben sich große Budenstädte gebaut, die nicht gerade eine Zierde des Landes sind. Alles, was sie gerade greifen konnten, war ihnen zur Aufrichtung ihrer Hütten recht; Packkisten, Wellblech, Pappe, und was sie eben gerade fanden, um überhaupt ein paar Wände und ein Dach darüber aufzurichten. Die sanitären Verhältnisse in diesen gewaltigen Flüchtlingslagern sind denkbar schlecht. Es sind bereits Typhusepidemien ausgebrochen, und dazu kommt, daß viele von diesen nicht herbeigerufenen Zuwandeiern nahe daran sind zu verhungern. Örtliche Wohlfahrtsgesellschaften haben sich zwar bemüht, der äußersten Not zu steuern, aber die Mittel, die sie dafür zur Verfügung haben, sind erschöpft. Der Staat Kalifornien würde diese Flüchtlinge lieber heute als morgen wieder loswerden. Andererseits handelt es sich ja um amerikanische Bürger und eine gewaltsame Abschiebung ist nicht gut möglich. Auf jeden Fall aber kann man die Dinge nicht so weiter gehen lassen und es muß irgend eine Regelung getroffen werden, die verhindert, daß diese 70.000 auf dem mittleren Westen zugezogenen Farmer zu einer Landplage werden. Der aus Schweden stammende Obstzüchter Peter Erickson hat auf dem Patentamte in Seattle, Amerika, eine Frucht patentamtlich geschützt, die eine Kreuzung zwischen Himmbeere und Brombeere ist und als ein ideales Rohprodukt der Konservenindustrie gilt. Zwölf Jahre hat der fleißige Züchter an der Herstellung seiner »olympischen Beere, die wie eine sehr große Brombeere aussieht, experimentiert. Gegen Dummheit gibt’s kein Mittel! Eine junge Schwedin hat gegen eine Pariser Kartenlegerin wegen Betruges einen Prozeß angestrengt. Das Mädchen, das anscheinend sehr verliebt war, hat sich im Verlaufe von drei Jahren gegen 400.000 Franken (!) abknöpfen lassen. OZom&n vonJ^CuctOZi'amann CIE DREI MUSKETIEREjüeim ******* Das Vorspiel Mordaunt mochte glauben, daß jetzt alles vorbei sei, aber d’Artagnan und seine Gefährten stießen ihn ins Haus zurqck, drängten ihn die Treppe hinauf und in das Zimmer hinein, das er soeben verlassen hatte, Auf der Treppe brannte eine Lampe und an der entzündete d’Artagnan die Lampe, die sich im Zimmer befand. Aramis und Atlios traten zuletzt über die Schwelle und schlossen die Tür vorsichtig hinter sich ab, während d’Artagnan dem immer noch sprachlosen Mordaunt einen Stuhl bot. Er setzte sich denn auch in den Sessel, und einige Schritte von ihm entfernt nahmen d’Artagnan, Porthos und Aramis Platz. Athos suchte sich als unbeteiligter Zuschauer einen Platz in einer der entferntesten Eoken. Die Musketiere brannten darauf, ihre Rechnung mit Mordaunt zu begleichen; nur d’Artagnan verstand sich zu beherrschen und sagte: Lieber Herr Mordaunt, wir sind nun so lange hinter einander hergelaufen, ohne einander treffen zu können. Sollen wir jetzt wo wir endlich einmal zusammengeschüttelt worden sind, uns nicht ein wenig mit einander unterhalten?« Es war Mordaunt ohne Zweifel klar, daß er in der äußersten Lebensgefahr schwebe, er verhielt sich aber ruhig. Er hatte sich heimlich davon überzeugt, daß sein Degen nicht zu fest in der Scheide saß, er legte deshalb die Beine über einander und wartete ab. D’Artagnan lächelte immer noch: »Warum haben Sie doch die Maske abgelegt, Mordaunt? Sie stand Ihnen ganz vorzüglich. Und wo ist der Bart denn geblieben? Vermissen Sie jetzt Ihre Axt? Leugnen Sie mir nicht: Sie haben die größte Lust, den einen oder anderen von uns umzubringen!« »Nun, am liebsten die ganze Bande!« antwortete Mordaunt mit einem unverschämten Lächeln. Kleine Anzeigen kosten 50 Para pro Wort. In der Rubrik, „Korrespondenz" 1 Dinar / Die Inseratensteuer (3 Dinar bla 40 Worte, 7-50 Dinar für grössere Anzeigen) wird besondere berechnet / Die Mindesttaxe für eine kleine Anzeige betragt IO Dinar / Für die Zusendung von chlffr. Briefen Ist eine Gebühr von IO Dinar zu erlegen , Anfragen Ist eine Gebühr von 3 Dinar In Postmarken belzuschllesser y€tStfff€(i€ff€S Rasieren Din. 2.— Haar- schneiden Din. 4.— Besuchet billigen Friseur Meljska c. 9. 6602 Erklärung! Widerrufe auf diesem Wege alle über die Familie Franz Rudi, Maribor, Trstenjakova ul. 20/1 gemachten Beleidigungen und Äußerungen und danke dieser, daß sie von weiteren Schritten Abstand nahm. N. Hauptman, Maribor. 7802 Gelegenheit zum Klavieriiben gesucht. Anträge unter Bekanntgabe der Bedingungen unter »Ungestört«. 7792 žs* yfl nffifr Motorrad mit Beiwagen wird am Samstag, den 24. d. um 10 Uhr versteigert. 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Nr. tt • „Wariborer Zevtimg" Nummer 166. g Samstag, ben 24. IM 1937. bem Bett finden. Wo das Halt ist Bei Künstlern. Er liebt den Wein am Abend s» sehr, das; er am Morgen die Sonne nicht findet. Legen Sie so großen Wert auf se'ne Begleitung?" „Oh . . . durchaus nicht! Wenn id> ganz ehrlich seiit soll, ist cs mir sogar ganz lieb, Wenn er nicht mit bou der Partie ist!" gesteht sie lächelnd. „Er ist ein wenig sprunghaft nnb unbeherrscht. Ich habe immer das Gefühl, als explodiere er im nächsten Angen blick." Der Geheimrat blickte sie erschrocken an. „Ich will doch nicht hoffen, daß er sich nt irgendeiner Weise unehrerbietig gezeigt hat?!" „Aber nein!" wehrt sie topfschüttelnd ab. „Im Gegenteil. Er ist her zuvorkommendste, liebenswürdigste junge Mann, den ich kenne. Ich sagte das nur so heraus, obwohl cs nur ein dummes, unbestimmtes Gefühl ist. Bitte vergessen Sie es . . .! Er ist ein sehr tüchtiger Künstler und ein ausgezeichneter Kenner!" „Er hat einige Semester Kunstgeschichte studiert", beendet der Geheimrat dieses Gespräch und fährt dann mit einem Mick nach der Tür fort: „Aber nun lassen Sie uns aufbrechen! Sehen Sie, da steht Herbolz-heimer bereits mit dem Bkundvorrat! Ist der Wagen da?" ,„Jawohl, Herr Geheimrat, er wartet draußen." „Na, dann auf und davon! Herbolzhei-mer, hüten Sie uns das Haus brav!" Babett pfeift Petermomn. Der hat bereits unter dem Tisch gelauert. Er riecht, wenn es ausgeht, ist dann unter keiner Bedingung aus der Nähe seiner Herrin zu vertreiben. Mt mörderischem Geblaff. in Sprung und Satz hetzt er voran, dem Ausgang zu, wo der Wagen wartet. Es ist ein Mietswagen aus dem Ort, ein großer, starker Viersitzer, offen, hell und blinkend wie der sonnige Morgen. M>t einem Satz ist Petermann auf dem heruntergelassenen Verdeck. uenEBEC-eastHotin OUKHVEHtAt, OSAAßMEiSTEB.WtaOAu cheu Anzug augezogen, und sicht verjüngt aus, wie sie es kaum für möglich hielt. „Gruß -Gott, Fräulein Babett! Auch schon heraus? Und wie Sie wieder ausschen! Wie der leibhaftige Frühling! Ach. Jugend ist doch ein herrliches Besitztum!" ,Leider wird es mit jedem Tag geringer!" entgegnet sie lachend und reicht ihm die Hand. Er neigt sich darüber und antwortet mit der Sicherheit des Mannes von Welt: „Bei Ihnen bestätigt sich die Regel durch die Ausnahme. Drei Wochen sind Sie auf Rheinseiden . . . drei Monate sind Sie jünger geworden!" Babett wird rot. Sie ist es nicht gemwhut, Schmeicheleien entgegenzunehmen, aber sie kann sich nicht helfen, es tut ihr gut, sie reut sich darüber. Er ist nicht mehr der Geheimrat der ersten Tage, mein, ihr ist zumute, als sei er ihr Vater, ihr geliebter Vater, der ihr in diesen Tagen neu ersteht, so, wie sie ihn sich immer ersehnte: Schön, fröhlich, eilt ganz klein wenig verliebt in sdne Tochter und ganz für sie da. ganz allein für sie. So läßt sie sich jetzt treiben, läßt sich um-spülen von der sommerlichen Gelassenheit, schwimmt mit ausgebreiteten Armen in dem Strom des Umsorgtseins, des Behagens, der Geborgenheit, des Wohlstandes. „Wo bleibt Herr Cznka? Kommt er nicht mit? Gestern war er doch voller Begeisterung und schwärmte in den höchsten Tönen." Ein Schatten fliegt über des Geheimrats Gesicht. „Herr Czuka? ... Er uxird sich nicht aus Tagsüber aber ist sie des Hauses Mittelpunkt. Der Herr Geheimrat hat sich verändert, seit sie im Hause ist. Herbolzheimer, der Alte, Getreue, kann das am besten beurteilen. Der Herr Geheimrat spielt mit 'Pelerinami, der Herr Geheimrat hat drei neue Anzüge in Auftrag gegeben, der Herr Geheim rat hat den Wunsch geäußert, „mal eine andere Krawatte umzulegen". Und Herbolzheimer weiß, «xmi ein Mann seinen Binder beginnt mit Sorgfalt zu wählen, so hat er einen Grund. Sonst nämlich ist es gleichgültig, zwei Wochen das gleiche Scheusal um den Hals zu winden. Es gibt nur eine Erklärung. Der gute Herbholzheimer seufzt im stillen und denkt: Fünfundfünfzig und fünfundzwanzig . . .? Aber zunächst macht er.sich keine Kopfschmer zen darüber, sondern ist ganz einfach) froh, daß sein Herr beginnt, aus seinem langen, langen Schlaf aufzuwachen. .Heute wird ganz früh gedeckt. Es ist ein Ausflug veabredet. Der Geheimrat will feinem Gast den Rhein zeigen. „Wir werden ihn zweifach sehen, den Vater der Ströme, einmal vom Wagen aus und einmal vom Schiff. Aber ach, wir sehen ihn oft genug, und immer wieder zeigt er ein anderes Gesicht." Babett freut sich auf diese Fahrt. Am frühen Morgen schon ist sie in der Halle, reisefertig. Da wartet der Geheimrat auch schon auf sie. Er ist in strahlender Saune, hat sich einen neuen, lockeren, wei- „Jch werde faul!", denkt sie wohl manchmal mit Besorgnis, aber dann fällt es ihr ein. daß sie ja gar nichts versäumt, rein gar nichts. Sie hat den Freundinnen geschrieben, baß sie hierbleibt auf unbestimmte Zeit. Hildegard hat ihr schon aus Stuttgart geantwortet. In acht Tagen wird sie heiraten und Frau Dr. Hellmann heißen. Ottilie ist auf irgendein Gut gegangen als Sekretärin. Der Kreis hat sich zerstreut. Das Leben steht nicht still. Drei gute Freundinnen waren sie gewesen. Aber das Leben ist zwischen sie getreten und hat sie ouseinanbergeblafen. Die eine heiratet, die andere arbeitet. . . gute, tapfere -Ottilie! . . . und die dritte? Sie selbst? Sucht Abenteuer? Babett blickt lange in den Himmel und kann sich keine rechte Antwort geben. Immer drängt sich ein zorniges Männergssicht zwischen ihre Gedanken, sagt ihr harte, sehr deutliche Worte, und dies Gesicht trägt Peters Züge. „Hat es dich getroffen, Babett?" Sie sagt nein, schüttet in wildem Trotz den Kopf, aber in der verstecktesten Kammer ihres Herzens, da antwortet es: Ja! „Schade, daß man dir nicht wns hinter die Ohren geben kann . . ." Sie hört das noch immer, ob sie will oder nicht. Abends, wenn sie im Bett liegt und nichts sich regt als die gewaltigen Ahorn-bäume und die breite Linde im Garten, dann -muß sie an Peter denken. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in Maribor.— Für den Herausgeber u. den Druck verantwortlich Direktor Stanko DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor«