ÜBER EINIGE FRAGEN DER LAIB ACH-VUČEDOL-KULTUR IN NIEDERÖSTERREICH UND IM BURGENLAND ELISABETH RUTTKAY N atu rh isto risch es M useum , W ien Herbert M itscha-M ärheim zu m 75. Geburtstag Die letzte Darstellung der (Ljubljana) Laibach-Vučedol-Kultur in Öster­ reich wurde vor 30 Jahren geschrieben. Damals konnte K. Willvonseder an Hand von typisch verzierten Fragm enten die Anwesenheit, bzw. die W irkung der K ultur zeigen.1 Dieses Bild wurde von R. Pittioni in seiner zusammen­ fassenden Arbeit über die Urgeschichte des österreichischen Raumes durch einige Fundstellen erw eitert.2 Beide Autoren sind darin einig, daß die Laibach- Vučedol-Kultur in Österreich keinen selbständigen Zeithorizont darstelle, son­ dern lediglich als fremdes Element in der Zeit der späten B adener-K ultur spürbar werde. In den letzten Jahren w urden viele wesentliche Forschungs­ ergebnisse über die Zeit nach der Lengyel-Kultur und vor der Bronzezeit im Donauraum publiziert, so daß es erforderlich scheint, die Lage der Laibach- Vučedol-Kultur in Österreich neu durchzudenlken. In der neuen L iteratur w urde die Forschungsgeschichte der Laibach-Vučedol-Kultur ausführlich d ar­ gestellt, so sehen w ir davon ab, sie hier zu wiederholen.3 Als B. Novotny seine Arbeit über die Slawonische K ultur schrieb, konnte er an Hand der Vorarbeiten von K. W illvonseder und R. Pittioni 18 Fundstellen seiner Slawonischen K ultur in Österreich zusammenstellen. Davon liegen 15 Fundstellen in Niederösterreich und im Burgenland.4 1 K. W illvonseder, Funde des Kreises Vučedol-Laibach aus Niederdonau und Ungarn, W iener Prähist. Zeitschr. 26 (1939) 135 ff. Derselbe, Funde des K rei­ ses Vučedol-Laibach in Österreich, Ser­ ta Hoffilleriana (1940) 11 ff. Wir benüt­ zen hier die Benennung »Laibach-Vuče­ dol-Kultur«, da sie in Österreich seit langem so eingebürgert ist, und verste­ hen darunter die Slawonische Kultur, w ie sie P. Korošec (Die Einteilung der Slawonischen K ultur, ih r U rsprung und relative Chronologie, Rad JAZU 8 [1959] 19 ff.) beschrieben hat. 2 R. Pittioni, Urgeschichte des öster­ reichischen Raumes (Wien 1954) 234 ff. 3 J. Vladär, Zur P roblem atik der K osihy-Caka-G ruppe in der Slowakei, Slovenska arch. 14 (1966) 245 ff. St. Dimitrijević, Die L jubljana-K ul­ tur. Problem des S ubstrats, der Genese und der regionalen Typologie, Arch. Iugoslavica 8 (1967) 1 ff. N. Tasič, Badenski i vučedolski ku l­ turni kom pleks u Jugoslaviji, D isserta­ tiones 4 (1967) 51 ff. N. Kalicz, Die Frühbronzezeit in Nor dost-Ungarn, Arch. Hung NS 45 (1968) 62 ff. 4 B. Novotny, Slawonische K ultur in der Tschechoslowakei, Slovenska arch. 3 (1955) 56 ff. D er wichtigste Typus der Laibach-Vučedol-Kultur ist die verzierte Fuß­ schale. A ngeregt durch die typologischen Untersuchungen von E. Neustupny versuchten wir, die Typen für N iederösterreich und das Burgenland zusam­ m enzustellen.5 6 E. Neustupny ordnete die Schüsseln hauptsächlich aufgrund ih rer Verzierung ein. W ir richteten demgegenüber unser Hauptaugenm erk m ehr auf die Form. W ir konnten 5 Typen ausarbeiten, die aber m it den Typen von E. N eustupny nicht identisch sind. A ufgrund der bisher vollständigsten F undortliste von B. Novotny konnten w ir 7 Fundorte von ihm übernehmen, wo in Ö sterreich spätneolithische Fußschalen gefunden wurden. Diese sind: Aspern, A u am Leithagebirge, Baden-Raucheneak, Deutschkreutz, Jois, Möd­ ling-Hirschkogel und Melk. Wir können jetzt 8 Fundstellen — zwei Fundstellen m it bronzezeitlichen verzierten Schalen inbegriffen — ergänzend dazu an­ führen, wo verzierte Fußgefäße oder Fragm ente von solchen bekannt sind, die m it den Exem plaren der Laibach-Vučedol-Kultur verw andt sind (Karte 1). N IE D E R Ö S T E R R E IC H 1. A spern F. J. K ästner erw ähnte 4 Fundstellen aus dem Gemeindegebiet von Aspern, die T onw are d e r Laibach-V učedol-K ultur ergaben.0 Fußschalenbruchstücke kam en aus d rei Stellen zutage. H ier interessieren uns n u r zwei von diesen, da bei der dritten S telle (Parzelle Nr. 639/1) die F undverhältnisse de LaibachrV učedol-Fragm ente nicht n äh e r beschrieben w urden. a) A spern, Sandgrube W eber H ier fan d m an eine 0,50 m starke fette braune Lehm schicht m it spätneolithi- schen Einschlüssen, d aru n ter eine gelbe fundleere Sandschicht von geringer Dicke, u n terh alb dieser m ehrere Mieter starker D onauschotter. In der Schotterschicht in 1,0 m Tiefe w urden K eram ikscherben gefunden, dabei ein B ruchstück m it G itter­ m uster (T. 2: 4), üb er dem eine Reihe w aagrechter K erben steht, w eiters R and­ stücke von großen G efäßen m it Einkerbungen und aufgesetzten W arzen unterhalb des R andes (T. 1: 4, 5),7 ein K nochenm eißel (T. 1: 2) und Schädelteile von zwei Individuen. Von einer anderen, durch A bgrabung getrennten, w eiter w estlich gele­ genen Fundstelle stam m t ein abgerollter b reiter B andhenkel m it aufgesetzten W ar­ zen, ebenfalls aus dem D onauschotter (T. 1: 6). Aus der oberen Schicht (Lehm) tra te n verzierte Schalenfragm ente zutage (z. B. T. 2: 1). In nächster Nähe der verzierten B ruchstücke w urden Fragm ente m it grobem Besenstrich (T. 1: 3), etwas w eiter östlich R andstücke aus braunem , m it zahlreichen kleinen Q uarzkörnem v er­ sehenem Ton und gekerbtem R and (T. 2: 6), etw as w eiter w estw ärts Scherben m it grober K annelierung (verschollen), ein R andstück aus graubraunem , m it weißem Q uarzsand gem agertem Ton m it verdicktem u n d unten gekerbtem Rand gefunden (T. 2: 3, 5, 7). U n ter den Streufunden von Asipern-W eber befindet sich unter ande­ rem noch ein R andstück m it randständigem englichtigem B andhenkel (T. 2: 2). F. J. K ästner d atierte die untere Schicht älter, als die obere. E r sagt zwar, » ... die 5 E. Neustupny, Zum jüngeren Äneo- lithikum im K arpatenbecken, Slovenska arch. 14 (1966) 94 ff. 6 J. F. K ästner, Funde der Vučedol (Laibacher)-k u ltu r und Glockenbecher­ k u ltu r von A spern (Wien, 22. Bez.) Vie- ner Prahlst. Zeitschr. 26 (1939) 117 ff. 7 Ein ähnliches Stück w urde neulich veröffentlicht: A. M edunovä, Die urge- schichtliche Besiedlung des Hügels »Fraumühle« bei P ritluky, Sbornilc fü r J. Poulik (Brno 1970) 26, Taf. IV/8. Es w u r­ de in die Jevišovice-K ultur datiert. K arte 1. Fundstellen von verzierten Fußschalen. Niederösterreich: 1 Aspern, 2 Au am Leithagebirge, 3 Baden-Raucheneck, 4 D eutsch-Altenburg, 5 H ainburg-Teichtal, 6 Hohenau an der M arch, 7 Melk, 8 M ödling-Hirschkogel, 9 Schwechat, 10 W aiden- dorf bei Stillfried. B urgenland: 11 B reitenbrunn, 11 Deutschkreutz, 13 Illmitz, 14 Joie, 15 Mörbisch. Spätneolithische Siedlungen in N iederösterreich: 16 Eibestahl, 17 Perchtolsdorf-Hoch- berg, 18 Senfenbergeram t-Schanzriedl, 19 Zöbing-Kogelberg, 20 W ien-Gemeindeberg. G rabfund der Somogyvär-Gruppe im Burgenland: 21 Neusiedl am See K arta 1. Najdišča om am entiranih skodel z nogo na N ižjeavstrijskem in Gradiščanskem (1—15) Poznoneolitska selišča na N ižjeavstrijskem (16—20) Neusiedl am See, grob Som ogyvär-skupine (21) Tonware (der Schotterschicht) hat m anches m it jenen Scherben gemeinsam, die in der darüberliegenden unversehrten K ulturschicht gefunden w urden,«8 doch ordnete er die u n tere Schicht d er B adener- und die obere der Laibach-V učedol-K ultur zu. Wir halten die beiden obenbeschriebenen Schichten von A spern-W eber fü r gleich­ zeitig und fü r jü n g er als die B aden-O ssarn-G ruppe. Die untere Schicht bildete sich, wie F. J. K ästner beschrieb, durch das Donauhochwasser, das die W ohnstätten und G räber an diesem P latz zerstört hatte. Das W asser trug die F ragm ente v er­ schiedener Siedlungs- und B egräbnisstätten zusam m en, wobei die jüngsten B ruch­ stücke nach der Zeit der B aden-O ssam -G ruppe zu datieren sind. In den beiden Schichten sind F ragm ente der vorangehenden P hase vorhanden. b) Aspern, G ärtnerei Binder; Die Situation bei dieser Fundstelle, die sich 400 m östlich von der Fundstelle Aspern-W eber befand, ist w ie fcilgt: aus einer K ulturschicht traten gem ischt F rag­ mente der Baden-O ssarn-Grupp.e und der Laibach-V učedol-K ultur, darunter die verzierten Schalenfragm ente, zutage. Im B ereich dieser K ulturschicht w urde eine Grube ausgegraben, die ausschließlich typische Fragm ente d er B aden-O ssarn-G ruppe enthielt. Dem nach scheint die A nnahm e berechtigt, daß es in A spern bei den oben beschriebenen F undstellen am Siiedlungsort d er B aden-O ssarn-G ruppe später eine Gruppe m it verziertein (Fuß)schalen gegeben hat. Die Vorgefundenen Fragm ente aus der jüngeren Siedlung zeigen Beziehungen zu d er Jevišovice-K ultur (T. 1: 5) und der K osihy-C aka-G ruppe (T. 2: 2, 3, 5, 7). D ie verzierten Schüsselfragm ente gehören unserem Typ 2 an. 2. Au am L eithagebirge Bei A usgrabungen eines Latenefriedhofes w urde ein F ußfragm ent einer K reuz­ fußschüssel als S treufund gefunden.9 1 0 3. Baden-R aucheneck Diie Stelle befand sich auf einer H ochfläche von 359 m Höhe nordwestlich von Baden, am linken U fer der Schwechat. Von h ier sind spätneolithische Siedlungsfunde und Siedlungsfunde der H allstatt-K ultur aus einer G rabung von G. Calliano be­ kannt.1 9 U nter den spätneolithischen F unden überw iegen die Fragm ente der Baden- Ossam-Gruppe, w ie hochhalsige Gefäße m it w aagrechten K annelüren am H alsansatz und Fragm ente eines großen Gefäßes m it ein er Kom bination von K annelüren- und Dellenreihen als V erzierung. Es sind aber auch H enkelschalenstücke m it englichtigen, unterrandständigen und randständigen B andhenkeln vorhanden, die nicht m ehr der Baden-O ssarn-Gruppe angehören. Das Schüsselfragm ent ist ein R andstück einer konischen Schüssel, deren Rand rechtw inkelig zur W and abgeschniten ist; die Wand ist 13 mm dick. Die Verzierung besteht am Rande aus zwei konzentrischen Kannelür-Kreisen, d aru n ter befindet sich ein tief eingeschnittenes Linienm uster, wovon ein Motiv m it drei ineinandergestellten Dreiecken erhalten ist. Die Linien­ verzierung ist in die Gefäßoberfläche sehr tief eingeschnitten (T. 3: 3). Der Zusam m enhang zwischen den anscheinend jüngeren F unden als die Baden- Ossarn-Gruppe und dem Schalenbruchstück ist unklar. F ür eine Gleichzeitigkeit 8 Anm. 6. S. 119. 9 Anm. 1. K. W illvonseder, W iener Prähist. Zeitschr. 26 (1939) 135 ff, Abb. 1. 1 0 G. Calliano, Prähistorische Funde in der Umgebung von Baden (Wien und Leipzig 1894), Die H ildegarden-Ruhe nächst dem Schlosse W eilburg bei B a­ den, S. 63 ff., Fig. 50. G. Kyrie, V or­ geschichtliche D enkm ale des Politischen Bezirkes Baden in d er österreichischen Kunsttopographie, Bd. 18 (1924) S. X V II ff. m it der B aden-O ssam -G ruppe und das verzierte Fragm ent spräche die Verwendung der K annelüre bei der Verzierung der Schale. 4. D eutsch-Altenburg In der Prähistorischen Abteilung des N aturhistorischen Museums zu Wien sind zwei O berflächenfunde aus der Sammlung W adler: ein Bruchstück einer innenver­ zierten Schale (T. 6: 12) und ein Randfragm ent m it verdicktem und im Querschnitt dreieckigem Rand, der unten gekerbt ist (T. 6: 13). Die Fragm ente lassen sich in die K osihy-Caka-G ruppe einordnen.1 1 5. H ainburg-Teichtal Die Fundstelle ist ein bekanntes G räberfeld der W ieselburger-Kultur.1 2 Im G rab 951 3 fand m an ein SW-NO orientiertes H ockerskelett in einer Tiefe von 1,30 m. Im Brustkorb w urde ein rechteckiges verziertes Goldblech (T. 7: 3) und im Grab, die Stelle nicht beschrieben, eine verzierte Schüssel auf Ringfuß gefunden (T. 7: 2; 8 : 6).1 4 6. Hohenau an der March östlich der O rtschaft Hohenau liegt eine kleine Anhöhe, Föhrenhügel genannt. In der 50er Jahren fand m an dort in 0,60 m Tiefe das H ockerskelett eines Kindes. Die Beigaben w aren ^eine konische M iniaturschüssel auf 3 Zapfenfüßchen (T. 3: 2; 8: 5), ein Henkelgefäß (T. 3: 1) und Fußwurzelknochen eines Kalbes. Das Henkel­ gefäß ist aus braunem feinem Ton, hat einen verwischtkugeligen Gefäßkörper sowie einen kurzen Hals m it trichterförm ig erw eitertem Rand. Der H als ist geglättet, der untere Gefäßkörper m it W irrfurchen versehen, oberhalb dieser befindet sich eine Reihe von scheibenförmigen Vertiefungen. Gegenüber dem tiefangesetzten Henkel in der M itte des Halses zeigt sich eine kurze Reihe ähnlicher Vertiefungen. U nter­ halb dieser und gegenüber dem Henkel befindet sich eine längliche Warze. Das Grab w urde in einen jüngeren A bschnitt der Slawonischen K u ltu r datiert.1 5 Auf dem Föhrenhügel bei Hohenau wurden unlängst auch Siedlungsreste ausgegraben, die der Lengyel-Kultur, der Baden-O ssam -G ruppe und der Košihy-Caka-Gruppe gehören.1 8 7. Melk Dip bekannte spätneolithische Siedlung befand sich auf einem Felskopf von 25 m Höhe. Das urgeschichtliche M aterial hat man unterhalb, im herabgerutschten Erdreich am A bhang des Hügels ausgegraben, alles sekundär gelagert.1 7 Von hier stam m t das bekannte Bruchstück einer Kreuzfußschüssel m it Schnurverzierung. Der Schalenteil ist konisch, der Rand gerade und rechtwinkelig zur W and abgeschnitten. Der vierfach gelappte Fuß ist voll gebildet (T. 7: 4; 8: 1). U nter d er Begleitkeramik befinden sich Fragm ente von kleinen H enkelschalen m it randständigen Bandhen- 1 1 UnpubUziert, Iniv. Nr. 20.910, 70.911. 1 2 Ed. Beninger, F. M ühlhofer und E. Geyer, Das frühbronzezeitliche Rei­ hengräberfeld bei Hainburg-Teichtal, M itt. d. A n th r . G e s. W ie n 60 (1930) 65 ff. Bis G rab 16 veröffentlicht. 1 3 Unveröffentlicht, Funde in der Prähistorischen A bteilung des N atur­ historischen M useums zu Wien. 1 4 Inv. Nr. 54.332 und 54.331. 1 5 H. M itscha-M ärheim, Die Gra­ bung 1953/54 am »Föhrenhügel« in Ho­ henau a. d. March, U n se re H e im a t 29 (1958) 50 ff., Abb. 1-2. 1 8 H. Friesinger, Die u r- und frü h ­ geschichtliche Besiedlung des Föhren­ hügels in Hohenau an der March, J a h rb . f. L a n d e sk . v . N ie d e r ö s te r r . 38 (Festschrift für H. M itscha-M ärheim [1970] 20 ff.) 1 7 O. Menghin, Eine spätneolithische Station bei Melk (Niederösterreich), M itt. d. A n th r. G es. W ie n (1913) 94 ff. kein, kurzem Hals u n d eingeritzten hängenden Dreicken auf d er Schulter, und Randstücke von großen G efäßen m it aufgesetzten spitzen aufrechtstehenden Buckeln am Halsumbruch. B reite B'andhenkel, kannelierte Fragm ente, subkutane Bohrung, Fragmente von zw eigeteilten Schüsseln und ähnliches sind unter den K eram ikfrag­ menten nicht anzutreffen. Die oben beschriebenen Bruchstücke m achen einen jü n ­ geren Eindruck als die B aden-O ssam -G ruppe und zeigen V erw andtschaft m it der Jevišovice-Kultur M ährens. 8. M ödling-Hirschkogel Der H irschkogel neben Mödling ist der nördlichste, 289 m hohe A usläufer einer Bergkette am W estrand der Stadt. Im Ja h re 1927 h at H. M ichna im A uftrag des Mödlinger M useums ca 1000 m2 »umgegraben«. Alle Funde w urden in sekundärer Lagerung angetroffen.1 * Es w ird von m ehr als 700 Fundstücken berichtet, davon 212 Stück Keram ik. Die M ehrzahl der Funde ist nach dem zw eiten W eltkrieg ver­ schollen. U nter all diesen K eram ikfragm enten befanden sich n u r 2—3 Bruchstucke der B adener-K ultur. F ü r uns sind folgende F unde wichtig: Fragm ente einer innen und außen verzierten Schüssel (T. 4: 1, 4), ein H enkelschalenfragm ent m it ansa lunata (T. 4: 5), bauchige Schüsselfragm ente m it E inritz- und Furchenstichverzierung in Form von hängenden Dreiecken au f der S chulter (T. 4: 7, 8) und ein H enkelscha­ lenfragment m it W irrfurchen am unteren G efäßteil (T. 4: 6). Ganz besonders wichtig sind die hier gem achten K upferfunde: ein M esser und zwei M eißel (T. 4: 2, 3). Einer davon ist ein Hohlmeißel m it trapezförm igem Griffansatz, ähnlich wie w ir einen aus B rünn-Lisen, aus dem D epotfund der oberen Schicht, kennen.1 9 9. Schwechat An einer S telle außerhalb des Stadtgebietes, wo heute die Ö lraffinerie steht, wurde i. J. 1958/59 eine R ettungsgrabung d er U rgeschichtlichen A rbeitsgem einschaft durchgeführt. Es w u rd en Siedlungsreste aus verschiedenen Zeiten angetroffen. In Grube 6 fand m an neben Fragm enten der L inearkeram ik und d er frü h en m ittleren Bronzezeit B ruchstücke einer innenverzierten Schüssel m it verdicktem Rand (T. 6: 1, 2; 8: 3), H enkelschalenfragm ente m it randständigem H enkel u n d verdickte, im Querschnitt dreieckige (teilweise unten gekerbte) Randstücke von großen Gefäßen (T. 6: 3, 4), ein S tück m it aufgesetzten v erk e h rt U-förm igen Leisten auf der Schulter (T. 6: 2). Die verzierten Schalenbruchstücke und die B egleitkeram ik gehören der Košihy-Čaka-Gruppe an.2 9 I. J. 1879 sind aus dem Stadtgebiet von Schw echat ähnliche Funde zutagegekom ­ men. Sie w urden zw ar gleich veröffentlicht, doch konnte m an sie dam als nicht genau beschreiben und datieren.1 8 1 9 2 0 2 1 Es handelt sich h ier um eine K ollektion von B ruch­ stücken, die wie die Funde aus den Ja h re n 1958/59 der K ošihy-Č aka-G uppe zuzuord­ nen sind (T. 5: 4, 5, 7; 6: 6—11; 8: 4). D arunter befinden sich B ruchstücke der Baden- Ossam-Gruppe (T. 6: 6). 1 8 H. Michna, Eine prähistorische Ansiedlung auf dem Hirschkogel bei Mödling, Wiener Prähist. Zeitschr. 16 (1929) 13 ff. 1 9 A. M edunovä-Benesovä, Die äneo- lithische H öhensiedlung Stare Zäm ky in Bmo-Lisen, P am ätky arch. 55 (1964) 91 ff., Abb. 44/2. 2 0 E. Ruttkay, Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsreste in Schwe­ chat, N ö., Arch. Austriaca 50 (1971) 21 ff., Taf. A-E. 2 1 E. K ittl, Über S puren einer p rä­ historischen A nsiedlung bei Schwechat, M itt. d. Anthr. Ges. W ien 9 (1880) 406 ff., Fig. 2 und 4. Funde in der P rähistori­ schen A bteilung des N aturhistorischen M useum s zu Wien, Inv. Nr. 2764-3810, 3822, 3839-3841. 10. W aidendorf bei Stillfried Eine verzierte Schüssel, »Steckdose«, kam m it der Sammlung M. Much in die Sammlung des Urgeschichtlichen Instituts der Universität Wien (T. 8: 7). Sie w urde als Einzelfund in der »Gachstätten« bei W aidendorf an der M arch gefunden. Diese Fundstelle ist eigentlich ein Abhang des Buhuberges, woher unter anderem viele Funde der A unjetitz-K ultur stammen. O. Menghin stellte die Schüssel aufgrund einer ähnlichen Schüssel aus Böhmen in die A unjetitz-K ultur.2 2 Neulich wurde sie in das Inventar des Typus Vetefov aufgenommen.2 3 B U R G E N L A N D 11. B reitenbrunn W andfragm ent einer innnen- und außenverzierten Schüssel. Streufund.2 4 12. D eutschkreutz Zwei größere Fragm ente von unserem Typ 2. Das eine ist ein Einzelfund (T. 7: 1; 8: 2).2 5 Bei dem anderen w urden in der N ähe der Fundstelle einige Bruchstücke ver­ schiedener Gefäße aufgelesen, darunter ein breiter Bandhenkel m it Strich Verzierung.2 " 13. Ulmitz Im Jahre 1963 w urde beim Rigolen aus einer Tiefe von 0,60 m eine kleine ko­ nische Schale auf vier Zapfenfüßchen an die Oberfläche gefördert. Die Innenfläche ist m it einem stahlenförm ig angeordneten Strichbündel verziert.2 7 Gleichzeitig mit der Schüssel w urden in das Burgenländische Landesmuseum K eram ikfragm ente eingeliefert. U nter den K eram ikbruchstücken befinden sich ein Bodenstück m it Fingerstrichrauhung an der noch vorhandenen Wand, ein W andstück mit einem länglichen w aagrechten Grifflappen und ein Bandhenkelfragment. 14. Jois Am Teufelsjoch w urde im Jahre 1930 ein Grabhügel m it einem Massengrab von 15 Hockerbestattungen von A. Seracsin ausgegraben. Diese Bestattungen ge­ hören dem Typus Loretto-Leithaprodersdorf an.2 8 In der Füllerde des Grabes, unw eit der Grabsohle w urde ein Randstück einer verzierten Schale gefunden.- Das H aupt- 2 2 O. Mlenghin, Die H erkunft der bulgarischen Steckdosen, in: A . G ö tze F e s ts c h r ift für 60. Geburstag: Studien zur vorgeschichtlichen Archäologie (Leip­ zig 1923) 77 ff., A bb 8. Dazu noch: W. Dumitrescu, Betrachtungen über die »Steckdosen« der bulgarische Boian-Kul- tur, W ie n e r P r ä h is t. Z e its c h r . 23 (1936) 142 ff. 2 3 T. Tihelka, D er M ährische Vetefov (Wieterschauer) Typus, P a m ä tk y a rch . 51 (I960) 129 ff. Ü ber die Schüsseln S. 131. Gleichzeitige Parallelstücke sind vom Nitriansky-H rädok, Zämeöek aus der Slowakei bekannt: A. Točik, Opevnena osada z doby bronzovej vo Veselom, A rc h . S lo v a c a -F o n te s 5 (Bratislava 1964) obr. 19. 2 4 A. J. Ohrenberger, Streufunde der Vučedol-Laibach (Slawonische) K ultur aus Breitenbrunn und Mörbisch, Bezirk Eisenstadt, B u rg e n l. H e im a tb l. 23 (1961) 1 ff. 2 5 R. Pittiioni, Die Kreuzfußschüssel von Deutsch-Kreutz, B. H. Oberpullen­ dorf, Burgenland, B u r g e n l. H e im a tb l. 9 (1947) 49 ff. 2 6 A. J. Ohrenberger, Eine zweite Kreuzfußschüssel aus Deutschkreutz, B. H. Oberpullendorf, Bgld., B u rg en l. H e i­ m a tb l. 16 (1954) 97 ff. 2 7 Unpubliziert, Burgenländisches Heim atm useum Inv. Nr. 25.292 cf. F u n d - ber. aus Ö s te r r e ic h 9, 1968 (1969) 114. 2 8 A. Ohrenberger, Zwei Gräber aus der Spätphase der Glockenbecher-Kultur in Deutschkreutz, B. H. Oberpullendorf, Bgld., ein Beitrag zum Problem des Ty­ pus Ragelsdorf-Oggau-Sarröd, A rc h . A u ­ s tr ia c a 19/20 (1956) 98 ff. motiv der eingeritzten Verzierung, die noch R este einer weißen Inkrustierung trägt, besteht aus einem K reis m it eingeschobenem quergestricheltem Achsenkreuz. Der abgeflachte Rand ist m it einer Reihe von flachen G rübchen versehen.2 9 15. Mörbisch Das B urgenländische Landesm useum besitzt das Fragm ent einer Schale m it vollem Kreuzfuß, w elches im W eingarten von A. Sommer gefunden w urde. An der Innenfläche des Schalenteils ist eine L inienverzierung m it konzentrischen Kreisen erhalten. Zwischen den K reisen sind S trichbündel im S chachbrettm uster angebracht.3 0 DIE SCHÜSSELTYPEN UND IHRE DATIERUNG Die in Niederösterreich und im B urgenland bekannten, vorhin aufge­ zählten verzierten Schüsseln, die m it den Exem plaren der Laibach-Vučedol- Kultur in Zusammenhang gebracht w erden dürfen, lassen sich in folgende fünf Typen einteilen: 1. Breitkonische Schüssel auf massivem vollem Kreuzfuß (T. 8: 1). Rand gerade abgeschnitten. Das Ornament kann in Kannelüren, m it Schnurab­ drücken oder tiefen Einschnitten ausgeführt sein. Die Fragm ente von Baden- Raucheneck und Melk gehören hieher. Die Begleitkeramik dieses Typs bietet keine sichere Hilfe zur zeitlichen Einordnung. Aufgrund der Verwendung der Kannelüre auf der Schüssel von Baden-Raucheneck kann m an die zeitliche Nähe der Baden-Ossarn-Gruppe annehmen. Da aber ähnliche Fragm ente aus den klassischen Siedlungen der Baden-Ossarn-Gruppe bisher nicht bekannt sind, wird möglicherweise dieser Typus erst nach der Baden-Ossarn-Gruppe anzusetzen sein. 2. Konische Schüssel auf massivem, vollem Kreuzfuß (T. 8: 2). Der Rand ist abgeflacht, innen gekantet und träg t Ornamente. U nterhalb des Randes befindet sich manchm al ein kleiner waagerechter Tunnelhenkel (T. 4: 4). Auf der Innenseite besteht die Verzierung aus einer Kombination von Linien, schraffierten Drei- und Vierecken, Punktreihen, Kreis-, Kreuz- und Treppen­ mustern, welche die ganze Innenfläche bedecken. Auf der Außenseite sind dieselben Ornam enteinheiten aber in gelockerter Anordnung angebracht. Die Verzierung ist m it Furchenstich, K erbschnitt und durch einfache Einritzung ausgeführt. Die verschiedenen Techniken können gemischt auftreten. Bei eini­ gen Fragmenten w urden Reste einer weißen Inkrustierung beobachtet. Die Gefäßwand ist ziemlich dick. Zu Typus 2 gehören die Bruchstücke von Aspern, Au am Leithagebirge, Breitenbrunn, Deutschkreutz, Jois, Mörbisch, Mödling- Hirschkogel. In Niederösterreich, m it dem südlichsten Punkt Mödling-Hirsch- kogel, tritt dieser Typ m it Funden auf, die zeitlich nach der Baden-Ossarn- Gruppe anzusetzen sind. Am besten wäre diese Zeit m it der Schicht Jevišovice B zu vergleichen. Wichtig sind iü r diese Einordnung die Henkelgefäße mit ansa lunata, und die Kupferfunde von Mödling-Hirschkogel. 3. Kalottenförmige Schüssel auf Hohlfuß (T. 8: 3, 4). D er Rand ist nach innen verdickt und abgerundet, in der Regel trägt er kein Ornament. Die Innenseite ist flächenfüllend m it schraffierten Drei- und Vierecken und Linien 2 9 K. W illvondseder, Serta H offille- 3 0 Anm. 24. nana (1940) Taf. II/8. verziert. Die Verzierung ist meist nicht sehr sorgfältig eingeritzt. Einige Frag­ mente tragen Inkrustierungsspuren von einer weißen Masse. Der Ton ist hart­ gebrannt, die Gefäßwand ist dünner als bei den Typen 1 und 2. Bruchstücke dieses Typs sind aus Deutsch-Altenburg und Schwechat bekannt. Dieser Typ ist identisch mit dem Typus Čaka von E. Neustupny.3 1 Die Begleitkeramik der Fragm ente unterstützt diese Einordnung. 4. M iniaturschale mit konischem Schalenteil und 3—4 Zapfenfüßchen (T. 8: 5). Der Rand ist gerade abgeschnitten, die Verzierung strahlenförmig angeordnet. Die Ausführung der Ornamente ist recht nachlässig. Nur zwei Fundorte bekannt: Hohenau und Illmitz. Die M iniaturfußschale kann aufgrund des Begleitgefäßes im Grab von Hohenau m it dem Typus 2 zeitlich gleichgesetzt werden. Die Henkelschale des Grabes von Hohenau (T. 3: 1) besitzt einige Merkmale, die auch auf den Henkelschalenfragmenten von Mödling-Hirsch­ kogel Vorkommen. Wir denken hier an die Henkelstellung (T. 3: 4), an die W irrfurchen (T. 4: 6), an die Grübchenreihe am Halsumbruch und an die Warze gegenüber dem Henkel (T. 3:4). Eine weitere Verwandte dieser Henkel­ schale wurde der Ig-I-Gruppe zugeordnet.3 2 Die Miniaturschüssel setzt sich mit leichten Veränderungen in die Bronzezeit fort; sie kommt in der Aunjetitz- Kultur, z. B. in Großmugl vor.3 3 5. a) Zylindrische Schale m it leicht konvexer Wand auf niedrigem rundem Hohlfuß (T. 8: 6). Der Rand ist abgeflacht und mit einem eingeritzten Zick­ zackband verziert, die Innenseite unverziert, die Außenseite ganzflächig mit eingeritztem netzartigem Linienmuster versehen. Unterhalb des Randes sitzt ein senkrechter Ösenhenkel. Der Ton ist hartgebrannt, die Oberfläche geglättet. Fundort: Hainburg-Teichtal (T. 7: 2; 8: 6). b) Eine V ariante des Typs repräsentiert die bekannte »Steckdose« aus Waidendorf bei Stillfried (T. 8: 7).3 4 Die »Steckdose« ist eine zylindrische Schale m it leicht konvexer Wand auf rundem Hohlfuß. Der Rand ist gerade abgeschnitten, leicht eingezogen. Außenfläche rauh, Innenfläche geglättet, Die Verzierung besteht aus drei waagerechten Zickzackbändem, die nicht nur auf der Schale, sondern auch auf dem Fußteil angebracht sind. Dieser Typ ist eine jüngere Abart des Typs Sotin von E. Neustupny.3 5 Die Schüssel aus Hainburg- Teich tal stammt aus einem Gräberfeld der Wieselburger-Kultur, somit gehört sie der entwickelteren Frühbronzezeit an. Die Schüsselform wird in Mähren dem Veterov-Typus zugeordnet, ist also bis in die frühe m ittlere Bronzezeit verfolgbar.3 6 W ir betrachten es hier nicht als unsere Aufgabe, uns mit dieser Schüsselform zu beschäftigen. Dies w äre ein Problem der Entstehung der W ieselburger-Kultur. Beziehungen zwischen der W ieselburger-Kultur und der Laibach-Vučedol-Kultur3 7 und im besonderen der Ig-II-Gruppe wurden schon früher erkannt.3 8 Sie sind unter anderem durch die Anwesenheit eines Doppel- 3 1 Anm. 5. 3 2 P. Korošec, R a d J A Z U 8 (1959) Taf. 1/11. 3 3 F. Scheibenreiter, Die A unjetitz- kultur in Niederösterreich, U ngedruckte D issertation der Univ. Wien 1953, Taf. 59/6. 3 4 Anm. 2, Abb. 207, und Anm. 22. 3 5 Anm. 5. 3 6 Anm. 23. 3 7 K. Willvonseder, W ie n e r P r ä h is t. Z e itsc h r. 26 (1939) 135 ff. 3 8 P. Korošec, R a d J A Z U 8 (1959) 19 ff. und neulich P. Korošec, J. Korošec, F u n d g u t d e r P fh a lb a u s ie d lu n g e n b e i lg a m L a ib a c h e r M o o r, Arh. katalogi Slo­ venije 3 (1969) 43. Karte 2. V erbreitung der Spätneolithischen G ruppen in N iederösterreich und im Burgenland. I — M ödling-Zöbing-G ruppe, II — K ošihy-Č aka-G ruppe, III — Som ogyvär-G ruppe? Karta 2. R azprostranjenost poznoneolitskih kulturnih skupin po N ižjeavstrijskem in G radiščanskem henkelgefäßes der W ieselburger A rt in der Ig-II-Gruppe offenkundig.3 9 Die hier angedeutete Problem atik bedarf nach ausführlicherer Untersuchungen als es hier in dieser Studie möglich ist. W ir wollen uns jetzt hauptsächlich mit den spätkeramikzeitlichen Erscheinungen beschäftigen. Schüsseltyp 1 scheint der älteste zu sein. Wir können uns aber aufgrund des vorhandenen M aterials bei der D atierung nicht genau festlegen. Die Schüsseltypen 2, 3 und 4 sind eine Zeitlang gleichzeitig. Diese Periode ist nach der Baden-Ossarn-Gruppe anzusetzen. Die Begleitkeram ik der Schüs­ seltypen unterscheidet sich voneinander. Auf die K arte projiziert, zeigen die Fundstellen m it identischer Begleitkeram ik zusammenhängende Verbreitungs­ gebiete an (Karte 2). 3 9 P. Korošec, Rad JA Z V 8 (1959) Taf. III/l. I. Niederösterreich mit dem südlichsten Punkt Mödling-Hirschkogel ge­ hörte zum Einflußbereich der Jevišovice-Kultur. Als wichtigster Fundort muß noch Zöbing-Kogelberg erwähnt werden, da er eine Siedlung m it nur einer Kulturschicht, die unserer Gruppe angehört, erbracht hat.4 0 Zöbing-Kogelberg ist eine der westlichsten Fundstellen unserer Typeneinheit, für die w ir die Bezeichnung Mödling-Zöbing-Gruppe vorschlagen möchten. Zu dieser Gruppe gehören noch folgende Fundorte: Eibesthal,4 1 Perchtolsdorf-Hochberg,4 2 Sen- fenbergeramt-Schanzriedl4 3 und Wien 13-Gemeindeberg.4 4 Einige dieser Stellen lieferten gemischtes Fundgut, so z. B. Wien 13-Gemeindeberg, wo ein großer Teil des vorhandenen Materials der Boleräz-Gruppe zuzuordnen ist. Leittypus der Keramik ist die kurzhalsige Henkelschale mit ansa lunata (T. 4: 5; 9: 1). Diese Henkelform verbindet unsere Gruppe entscheidend m it den nördlichen Kulturgruppen des spätneolithischen Kulturkomplexes, wie die Cham-Gruppe, die Kivnač- und Jevišovice-Kultur. Außerdem kommen kurzhalsige bauchige Henkelgefäße m it randständigen Henkeln (T. 9: 2), Schüsseln mit kurzem Hals und gut ausgeprägter Schulter vor. Die beiden letztgenannten Typen sind oft verziert. Sie werden mit Einritz, 4 0 A. Hrodegh, Eine jungneolithische Höhensiedlung am Kogelberg bei Zöbing, Bezirk Krems, Niederösterreich, W ie n e r P rä h ist. Z e itsc h r. 9 (1922) 27 ff. Derselbe, Über die typologische und chronologi­ sche Stellung der jungneolithische Hö­ hensiedlung am Kogelberg (Freiberg) bei Zöobimg (Bezirk Krems), Nö,. M itt. d . A n th r . G e s. W ie n 52 (1922) 137 ff. Hrodegh h at hier bereits die Zu­ gehörigkeit der nördlichen Niederöster­ reich zum Jungneolithikum M ährens aus­ gesprochen. 4 1 H. M itscha-M ärheim, Wohngrube nächst Eibesthal, Niederösterreich, W ie ­ n e r P r ä h is t. Z e its c h r . 9 (1922) 64 ff. Die Funde von Eibesthal fanden w ir im Museum M istelbach nicht vor. Da der Fundort, von dem furchenstichverzierte K eram ikfragm ente bekannt waren, von O. Seewald (Die jungneolithische Sied­ lung in Retz, Niederösterreich, P r a e h i- s to r ic a 7 [1940]) als Fundort der Retzer Gruppe — der anderen Gruppe m it Furchenstichkeram ik des keram ikzeitli­ chen Niederösterreichs — nicht erw ähnt wurde, ordneten w ir ihn unserer Mö­ dling-Zöbing-Gruppe zu. Wie w ir spä­ ter erfuhren, sind die Funde von Eibes­ thal w ährend des zweiten Weltkrieges verschollen. Prof. M itscha-M ärheim über­ gab uns seine Zeichnungen der verzier­ ten Fragm ente der Grube von Eibesthal, wofür w ir ihm an dieser Stelle herzlichst danken. Der G rubeninhalt von Eibesthal gehört nicht der hier behandelten Zeit an, er ist älter. Kerbschnitt oder m it im Furchenstich 4 2 K. Moßler, Der Hochberg bei Perchtolsdorf, eine jungneolithische Hö­ hensiedlung, V ö lk e r k u n d e 2 (1926) 249 ff. Einige charakteristische Funde in der Sammlung O. Spiegl, Giesshübl. 4 3 A. Hrodegh, Die prähistorische Höhensiedlung »Schanzriedl« Senfenber- ger Amt, Bez. Krems. Nö., W ie n e r P r ä ­ h ist. Z e itsc h r. 6 (1919) 97 ff. F u n d b e r. a u s Ö s te r r e ic h 5 (1959) 30. 4 4 L. H. Fischer, Prähistorische A n­ siedlung in Ober-St. Veit, M itt. d. A n th r . G es. W ie n 27 (1897) [73]. Derselbe, Eine neolithische Ansiedlung in Wien (Ober­ st. Veit), Ibidem 28 (1928) 10 ff. J. F. Kästner, Die jungneolithische Station auf dem Gemeindeberge in Wien XIII. und ihre Kulturbeziehungen, W ie n e r P r ä h is t. Z e itsc h r. 7/8 (1920) 56 ff. Derselbe, Die urgeschichtliche Besiedlung des Südost­ abhanges des Wiener Waldes im W iener Gemeindegebiet, Ibidem 10 (1923) 78 ff. O. Mlenghin, V. W anschura, Urgeschichte Wiens, U rg esch . V o lk s b ü c h e r 2 (1924) 17 u. 44. A. Neumann, Ausgrabungen und Funde im Wiener Stadtgebiet 1948/49, V e rö ffe n tl. d. H ist. M u s. d. S ta d t W ie n 1 (1951) 7 ff. Derselbe, Ausgrabungen und Funde im Wiener Stadtgebiet 1949/50, Ibidem 2 (1953) 11. E. Ruttkay, Über die Badener-K ultur in Niederösterreich und im Burgenland, S y m p o s iu m ü b e r d ie E n tste h u n g u n d C h r o n o lo g ie d e r B a d e ­ n e r - K u ltu r (Bratislava 1973) 443. Die Aufzählung der Fundorte ist keineswegs vollständig; w ir wollten hier nur einige Beispiele anführen. ausgeführten Ornam enten versehen, in Form von Zickzaokbändern, Bändern aus Einstichen oder hängenden Dreiecken (T. 4: 7, 8; 9: 2, 3, 10). Die Schnur­ verzierung ist hier auch bekant. In der Grobkeramik kommen dickwandige niedrige Schüsseln vor, die m it 4 senkrechten Finger tupfenleisten (T. 9: 12) oder m it dicken halbkreisförm igen senkrechten Lappenhenkeln versehen sind (T. 9: 11). Die großen Gefäße der Hauskeram ik haben einen zylindrischen oder leicht eingezogenen geglätteten Hals und einen bauchigen gerauhten Gefäßkörper (T. 9: 6, 7, 8). Am Halsum bruch ist manchmal eine Reihe von Stempel- oder Fingernageleindrüöken angebracht. S tatt dessen gibt es auch plastische Leisten m it Fingereindrücken. Diese verschiedenartig gebildeten Reihen am Halsumbruch können auch m it Griffknubben oder scheibenförmi­ gen, warzenförmigen Tonauflagen unterbrochen sein. Schüsseltyp 2 und 4 sind hier zutagegekommen (T. 8: 2, 5).44a Die oben beschriebenen Typen sind früher in die Badener-K ultur ein­ verleibt worden. R. Pittioni hatte in einer seiner jüngeren zusammenfassenden Arbeiten über Niederösterreich die Zweiteilung der B adener-K ultur angedeu­ tet.4 5 W ir haben an Hand von neu ausgegrabenem M aterial und aufgrund der Ergebnisse der tschechoslowakischen Forschung das keramische Inventar von zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Gruppen der niederösterreichisch-burgen­ ländischen B adener-K ultur (Boleräz-Gruppe, Baden-Ossarn-Gruppe) zusam­ mengestellt.4 6 Die Mödling-Zöbing-Gruppe gehört nun nicht m ehr der Badener- K ultur an: sie besitzt eigene Typen in der Fein- und Hauskeramik. Außerdem kann die neue G ruppe durch die K upferfunde von Mödling-Hirschkögel zeitlich bestimmt werden. Die Hohlmeißel m it trapezförmigem Griffansatz sind in Verbänden der B adener-K ultur nicht bekannt, dagegen kommen sie in Depot­ funden, wie B rünn-Lisen4 7 und Fajsz4 8 m it Äxten vom Typus Bänyabükk vor. Das heißt, daß die Meißel und somit unsere Gruppe in der Bronzezeitstufe 1 nach A. Mozsolics,4 9 also in der Stufe knapp vor dem Anfang des Frühmetalli- kums nach R. Pittioni und vor der Bronzezeitstufe Ai nach P. Reinecke anzu­ setzen ist. Die B adener-K ultur w ird in der Forschung einstimmig für älter als dieser Horizont gehalten. Das Ende der Mödling-Zöbing-Gruppe ist theoretisch mit dem Erscheinen der Glockenbecherkultur gleichzusetzten. 4 1 a Nach dem Abschluß des M anus­ kriptes erschien der wichtige Katalog über die Schicht B der Höhensiedlung Jevišovice (Jaispitz), Stary Zäm ek (A. Medunovä-Benesovä, Jevišovice — Stary Zämek. Schicht B — Katalog der Fun­ de, Fontes Arch. M oraviae 6 [Brno 1972]). Solange das einschlägige M aterial in Österreich system atisch nicht aufgearbei­ tet ist, illustriert das Inventar der Jevi­ šovice B Schicht als pars pro toto am besten die m aterielle K ultur der -Möd- ling-Zöbing-Gruppe. Daß Südm ähren mit dem anschließenden Niederösterreich in der Zeit der Jevišovice B Schicht eng zusamm enhängt, hat bereits E. Ple- slovä-Stikova erk an n t (Neue äneolithi- sche Höhensiedlungen in W est- und Südböhmen, Arch, rozhledy 21 [1969] 93 f. Dieselbe, Die äneolithische Grundlage der frühbronzezeitlichen K ulturen in M itteleuropa, Prace i m aterially 18 [Lodz 1971] 7 ff. Ü ber die Jevišovice B H orizont auf S. 31.). 4 5 R. Pittioni, Vom Faustkeil zum Eisenschwert (Horn 1964) 34. 4 6 Anm. 20. E. Ruttkay, K ultury neolityczne w Austrii, Z otchlanyi w ieköw 35 (1969) 280 ff. (polnisch). 4 7 Anm. 19, Abb. 44. 4 8 J. Hampel, A. M i. N. müzeumi re- gisegosztäly gyarapodäsa az 1903-ik ev- ben. Arch. Ert. NF 23 (1903) 427. 4 9 A. Mozsolics, B rom efunde des Karpatenbeckens (Budapest 1967) 14 ff. II. Im Osten Niederösterreichs erscheint mit den Fundstellen Schwechat und Deutsch-Altenburg die Košihy-Čaka-Gruppe.5 0 Aspern und Hohenau wei­ sen gemischtes Fundgut der Mödling-Zöbing-Gruppe und der Košihy-Čaka- Gruppe auf. Für die Kosihy-Caka-Gruppe in Niederösterreich sind besonders die Randstücke großer Gefäße charakteristisch, die m it einem verdickten und nach außen gelegten, im Querschnitt dreieckigen und oft unten gekerbten Rand versehen sind (T. 2: 3, 5, 7; 5: 2, 4; 6: 4, 5, 10, 13). Große Gefäße können halbmondförmige, verkehrt V-förmige plastische Leisten auf der Schulter tragen (T. 5: 2, 7). An Feinkeramik kommen kurzhalsige, bauchige Henkel­ gefäße m it randständigen Henkeln (T. 2: 2; 6: 7, 8), die S-Profil-Schüssel mit verdicktem Rand (T. 5: 3), die kleine konische Schale mit verdicktem, nach innen gelegtem Rand vor (T. 5: 3; 6: 9). Die Feinkeramik dieser Gruppe ist in der Regel unverziert. Der Schüsseltypus 3 kam hier vor (T. 8: 3, 4). III. Die Situation im Burgenland ist eigenartig: von hier kennen wir die meisten Schalenbruchstücke des Typs 2, aber abgesehen von einigen wenig aussagekräftigen Fragm enten aus Illmitz und Deutschkreutz sind alle Schalen- bruchstüeke Einzelfunde.5 1 Siedlungskundlich zeigt das Burgenland ein von Niederösterreich abweichendes Bild: die Höhensiedlungen fehlen. I. Bona konnte die Südost-Beziehungen des Burgenlandes in der uns interessierenden Zeit aufgrund der bekannten Gräber aus Illmitz und Neusiedl am See zeigen.5 “ Ob seine Somogyvär-Gruppe das ganze Land besiedelt hatte, ist heute noch nicht zu entscheiden, umso weniger, da in Ungarn selbst die Frage des Ver­ hältnisses zwischen der Somogyvär-Gruppe und der Zök-Kultur nicht ein­ deutig geklärt ist.5 3 ZUSAMMENFASSUNG Wir haben in dieser Arbeit die Fundstellen in Niederösterreich und im Burgenland mit verzierten Fußgefäßen der Laibach-Vučedol-A rt zusammen­ gestellt. Bei der Untersuchung der Begleitkeramik konnten w ir zwei spät­ keramikzeitliche Gruppen unterscheiden. Eine dritte Gruppe ist für das Bur­ genland zwar anzunehmen, aber durch Begleitfunde noch nicht ausreichend belegt. Die Verbindungen zwischen unserem Untersuchungsgebiet und der Laibach-Vučedol-Kultur sind offenkundig und gewiß noch intensiver und viel­ fältiger, als daß sie durch einen bloßen Im port des untersuchten Typs erklärt werden könnten. Im Gegensatz zu den früheren Ergebnissen der österreichi­ schen Forschung möchten wir die Meinung vertreten, daß die stärksten Ein­ flüsse der Laibach-Vučedol-Kultur sich nicht im Spätabschnitt der Badener- Kultur auswirken, sondern jünger zu datieren sind. 5 0 J. Vladar, Zu einigen Fragen über die Anfänge der Bronzezeit in der Süd­ westslowakei, S lo v e n s k a a rc h . 12 (1964) 387 ff. Derselbe, Erste K eram ikfunde der G lockenbecherkultur in der Slowakei, Ibidem 17 (1969) 116 ff. und derselbe, Ibidem 14 (1966) 245 ff. 5 1 Anm. 26. 5 2 I. Böna, The Peoples of Southern O rigin of the E arly Bronze Age in H un­ gary I— II, I s tv d n K i r d l y M u ze u m K ö z le - m e n y e i 4/5 (1965) 17 ff. 5 3 G. Bandi, Die Beziehungen dei südungarländischen frühen Bronzezeit zum Gebiet der U ntere Donau, M o ra F e ­ r e n c M u ze u m K ö z le m e n y e i 1966-67 (1967) 71 ff. O nekaterih vprašanjih ljubljansko-vučedolske kulturne grupe v N ižji A vstriji in na G radiščanskem Zadnjo predstavo o najdbah ljubljansko-vučedolske kulturne grupe (»slavonska kultura« po P. Korošec) v A vstriji smo dobili pred tridesetim i leti. T ak rat je K. W ill- vonseder na podlagi tipično ornam entiranih keram ičnih fragm entov hotel dokazati prisotnost, oziroma pom en te kulturne grupe v A vstriji. Sliko njenega poznavanja je z nekaj novimi najdišči dopolnil R. P ittioni v svoji obsežni m onografiji (Urge­ schichte des österreichischen Raumes). Oba avto rja sta si edina v tem , da ljubljan- sko-vučedolska kulturna grupa v A vstriji ne predstavlja sam ostojnega časovnega horizonta, am pak jo je zaslediti zgolj kot tuj elem ent v času trajan ja pozne badenske kulture. V zadnjih desetih letih je izšlo dosti bistvenih raziskovalnih izsledkov za kul­ turno obdobje med koncem lengyelske kulture in fazo pred nastopom bronaste dobe v Podonavju, ki te rjajo tu d i novo opredelitev ljubljansko-vučedolske ku ltu rn e grupe v Avstriji. To je danes tem laže, k er že poznam o glavne tipe zgodnje (Bolerdz) in klasične (Baden-Ossarn) faze badenske kulture. N ajvažnejši elem ent ljubljansko-vučedolske kulturne grupe je ornam entirana skodela z nogo. T ake om am entirane posode n a nogi z najdišč v Nižji A vstriji in na Gradiščanskem, ki so v tipološki zvezi s slavonskim i prim erki vučedolske kulture (slavonske kulture), lahko razdelim o v štiri tipe. 1. Konične skodele z masivno (križno) nogo. Sploščeno ustje z ostrim notranjim robom je ornam entirano. Pod zgornjim robom posode je včasih m anjši votel ročaj. Zunanja in notranja površina sta tu d i ornam entirani. Na notranji stran i sestavlja ornament kom binacija črt, šrafiranih trikotnih, štirikotnih, krožnih, križnih in stopničastih motivov, ki pokriva vso notranjo ploskev posode. Na zunanji strani so enakii ornam entalni m otivi ohlapneje izraženi. O kraševanje je izdelano s širokim brazdastim vrezom (»Furchenstich«), z dolblenjem (»Kerbschnitt«), ali z enostavnim vrezovanjem; različne tehnike okraševanja lahko nastopijo skupno. O stenje posod iz temno žgane gline je razm erom a debelo (prim er: M ödling-Hirschkogel, D eutsch­ kreutz). 2. K alotaste skodele z votlo nogo (?). Z gornji rob je navznoter zaokroženo ode­ beljen in neom am entiran. N otranja stran posode je ploskovno okrašena z linijam i in šrafiranim i trikotniki te r četverokotniki, v endar ornam enti niso skrbno vrezani. Trdo žgana glina je rum ene ali rjave barve; ostenje posod je tanjše kot pri prvem tipu (prim er: Schwechat). 3. Mdniaturne skodele s koničnim dnom in 3—4 petniki n a nogi. Na ravno odre­ zanem zgornjem robu je ornam ent žarčasto razporejen. Izdelava ornam enta in po­ sode je zanikrna. Ta tip poznamo le iz dveh najdišč: H ohenau in Illm itz. 4. V aljaste skodele z nizko in okroglo votlo nogo (»Ringfuß«). Zgornji rob je sploščen in om am entiran z vrezanim trakastim cikcak motivom. N otranjost posode je neom am entirana, zunanja stran pa izraža črtno in m režasto vrezan ploskovni ornament. Pod zgornjim robom tiči navpično ušesce. Tem norjava glina je trdo žgana s polirano površino. Tipi 1, 2 in 4 im ajo v ornam entu sledove bele inkrustacije. Med drugo keram iko, ki sprem lja prvi tip, se dajo ugotoviti vidne zveze s keramiko Jevišovice B sloja. Na žalost je ohranjenih le malo celih posod; najvažnejši so pač fragm enti z ročaji v obliki »ansa lunata«. Drugi tip s sprem ljajočo keram iko je še najbolj istoveten z materialom, ki se n a Slovaškem jav lja v Košihy-Čaka kulturni grupi. Slična keram ika z najdišč Do- mony in Kiskänya pa pripada Mako grupi, tipu vučedolske keram ike v severovzhodni Madžarski. Tretjega tipa ni moč jasno opredeliti; m orebiti je istočasen s prvim tipom. Četrti tip smemo najzgodneje datirati že v A-2 stopnjo starejše bronaste dobe (po Reineckeju). Zdi se, da je področje današnje Nižje A vstrije in severne Gradiščanske po obdobju klasične faze badenske kulture (Baden-Ossarn) tvorilo z južno Slovaško ponovno kulturno celoto, tako kot že za časa trajanja Boleräz-Ohrozim faze. To obdobje naj bi bilo po moravski kronologiji istočasno z Jevišovice B stopnjo. V nižji A vstriji naj bi Mödling-Hdrschkogel predstavljalo najbolj izrazito najdišče tega kulturnega horizonta. V tem času so prodrle na ozemlje današnje A vstrije tudi prve ornam entirane skodele starejše slavonske kulture — Ig I faze kulture Ljubljanskega barja. Na vzhodnem obmejku ozemlja razprostranjenosti Jevišovice B — Mödling- Zöbing kulturne grupe pa se z nekaterim i najdišči pojavi Košihy-Čaka kulturna grupa. D ostikrat potrebujejo omenjene zveze med slavonsko in wieselburško kulturo in s tem hkrati z našim četrtim tipom še nadaljnjih znanstvenih izsledkov, a jih na tem mestu ni moč obravnavati. A spem -W eber. 1 obere Schicht, 2, 4—6 untere Schicht, 3 Streufund Aspern-W eber. 1 zgornji sloj, 2, 4—6 spodnji sloj, 3 slučajna najdba Aspem -W eber. 1, 3, 5—7 obere Schicht, 2 Streufund, 4 untere Schicht Aspern-W eber. 1, 3, 5—7 zgornji sloj, 2 slučajna najdba, 4 spodnji sloj 1—2 Hohenau an der March, 3 Baden-Raucheneck, 4 M ödling-Hirschkogel M ödling-Zöbing-G rupe. M ödling-Hirschkogel. (1 nach K. W illvonseder, 2, 3, 6 nach H. Michna) M ödling-Zöbing skupina. M ödling-Hirschkogel (1 po K. W illvonsederju, 2, 3, 6 po H. Michni) K ošihy-Č aka-G ruppe — S kupina K ošihy-Caka Schwechat. 1—3 Schw echat 1958/59, 4—7 Schwechat 1879 K ošihy-Č aka-G ruppe — Skupina Košihy-Čaka Schwechat. 1—5 Schwechat 1958/59, 6— 11 Schwechat 1879. 12—13 Deutsch- A ltenburg 1 D eutschkreutz, 2—3 H am burg Teichtal, G rab 95, 4, M elk Die Schüsseltypen. 1 Typ 1, 2 T yp 2, 3—4 Typ 3, 5 Typ 4, 67 Typ 5 Razni tip i skled M ödling-Zöbing-Gruppe. Zöbing-Kogelberg. 1—3. 6—11 K eram ik, 5 K nochenpfriem en, 4 V erzierte G rünsteinaxt Mödling-Zöbing — skupina. Zöbing-Kogelberg. 1—3, 6—11 keram ika, 5 koščeno šilo, 4 sekira iz serpentina (okrašena)