Milwsch den 27. ZuN 1881. XX. Zahrgoilg «te „Muidurg« Z-ilimg" «schilnt jed«» Eonnlag^ MMwoch »»d Pr-isi — s», Marburg ga»,jährig «i sl., halbjährig S fi., viirteljahrli > I>- S« kr.! für «»ftellun« ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversenduiig: ganziührig 8 fl.. halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. Insertionsgebühr S kr. per Zeile. Ansrre Lalidks-Obfl- md Wrinliau-Schlllt. IX. Aorige Woche wurde im Versuchs-Wein-garten der Anstalt die äubtlst unangenehme Entdeckung gemacht, daß die dort gepslanzten Sämlinge amerikanischer, g^gen die Relilau» widerstandsfähigen Nel)en vo» einem der gefährlichsten Redenpilz«', dem unechlen Nebenmehlthali, peronospora vitieol», befallen sind. Da nun die sehr gefährlichen Eigenschaften dieses Pilzes durch wtssenschaslliche Nliter-suchungen schon längst l^ekannt sind, auch bekannt ist, dab das einzige Mittel gegen die Weiter-verbreitttng dieses Schädlings das l^änzliche Etltlauben der besallenen Reben und das Äsr« brennen des sorgfältigst gesammelten Lwbes, oder das gänzliche Aushauen der Nebenpflcinzen ist. so ist es ganz unerklärlich, warum die Di» rektion der Anstalt diese Miltel nicht sofort nach Entveckung des Pilze» in Anwendung brachte und heute noch vergebliche Versuche macht, durch Schwefeln die angesteckten Pflanzen zu retten. Wer weiß, ob nicht j tzt schon die Pilzsporen durch Wind vertragen wurden und noch tvelter vertragen werden; denn mit dem Schwefeln werden dieselben wohl vermindert, aber nicht ganz ausgerottet. Also heraus mit den angesteckten Sämlingen und sainmt und sonders in das Feuer damit. Es ist geradezu unverantwortlich, in der allernächsten Rähe noch gesunder Weingärten solche gesährliche Experimente fortzus^.tzen und damit Landes« und Privat'Eigenlhum in die gröhte Gefahr zu bringen. Wenn die Direktion Interesse daran findet, selbst noch weiter sotche Versuche zu machen, so fordern wir ste ganz unumwunden auf, diese Schwcselei anderwärts, aber nicht in der nächsten Nähe von gesunden Privatweingärten, im Ver-suchsweittgarten zu probiren; denn der Letztere ist nach unserer Meinung dazu da, um edle Nebensorten, aber nicht um die Sporen eines der gefährlichsten Pilze zu verbreiten. Weingartenbesttzer, welche beabsichtigten, aus der Aristalt widerstandsfähige Reben zu be-ziehen, machen wir auf obigem Uebelstand auf. merksam und rathen ihnen, den Bezug solcher Reben so lange zu sistiren, bis nicht kommissionell sichergestellt ist, daß derselbe ohne Gefahr geschehen kann. Die Direktion aber ersuchen wir dringend, die Sache nicht gleichgiltig zu behandeln und Alles aufzubieten, um diese neue Landplage, durch welche die Existenz von Tausenden bedroht ist, von uns abzuwenden. U-isere Bezirksverlrelung haben wir weiter nichts zu bitten, denn der Herr Obmann derselben hat bereit« seine Pflicht gelhan und die Anzeige von dem Vorhandensein des Schädlinges an den Landesausjchuß gemacht. Um Weiterverbreitung dieser traurigen Nachricht wird im Interesse aller Weinbauer gebeten, denn in dieser Angelegenheit darf keine Vertuschung stattfinden. Kit Ckbsolgt il» Aaatrogiikro. lV. Man weist so. gerne aus Frankreich hin, wo die Mobillsirung des Grundbesitzes schon durch zwei Menjchenalter in Krast steht und nicht nur der Gesammlwerth des Bodens, son» oern auch der allgemeine Wohlstand eine we^ sentliche Steigerung erfahren hat. Wenn wir aber in Betracht ziehen, daß in Frankreich der Umsang der lnittleren Landwirthschast nur eine geringe Veränderung erfuhr; wenn wir weiter dem Umstände Beachtung schenken, daß das par-zeUirte Land nicht Landwirthe, sondern größten» lhells der I ndustrie angehörige Arbeiter besitzen, so darf man — wie Roscher sehr treffend be» mertt — nicht sagen: „Frankreich ist bedeckt mit Zwergwirthschaften", sondern: „eine große Menge franzSsischer Taglöhner hat das Gllick, einen Jmniobilarnothpfennig zu besitzen." — In dieser Weise ausgefaßt, liefert uns Frankreich ober keineswegs den Beweis, daß die Frei-theilbarkeit des Grundbesitzes unter allen Umständen ohne Nachtheil sür die Voltswirthschaft stch vollziehen könne; wir müssen vielmehr zu dem Schlüsse gelangen, daß auch in Frankreich die vom Ackerbau lebende Bevölkerung im Be» sitze mittelgroßer Bauerngüter geblieben und die Zerfplitterung derselben vorzugsweise dem groben Zndrange der Landbevölkerung nach den vielen industrtereichen Städten zuzuschreiben ist. Kann also der Mtßbranch der Mobilistrung des lSrund, besltzes durch das Emporblühen der Industrie paralysirt werden, so ergibt sich für solche Staaten, die durch ihre geographische Lage und ihre kulturellen Vizlich zu Grunde richten, einen oroentlichen Mann aber leicht zu einer minder gewissenhajtn Bilanz zwischen Einnahme und Ausgabe verleiten kann. — Wenn ein in geordneten Verhältnissen lebender Landwirth durch Unglückssälle oder ourch Ausführung einer Melioration gezwungen wird, eine Hypothek auf sein Anwesen aufzunehmen, kein anderes zur Hand, und hielt es an die Lippen der Latr)." ,,Und hat oie Lady davon getrunken?" yJa, mein Herr; sie trank gierig das ganze Glas aus, denn sie wünschte so sehnlichst, sich um Miß Leaton's willen anfrecht zu hnlten, da sie nichl glaubte, daß alle HUse vergeblich sei", erwiderte das Mädchens. ^Das genügt", sagte der Doktor, indem er seine Bl cke noch einmal finster auf Eudoru's knieende Gestalt richtete. Aber das Mädchen, das Gewitter nicht ahnend, das sich über »hrem Haupte zusammen' zog, dlieb in Gram versuilken. „Madame", sagte der Doktor zur Prinzessin gewandt, „Ihre Freundin ist ihrer Toch-ler nachgeeilt. Es ist jetzt keine Herrin an dcr Spitze dieses heimgesuchten Hauses. Ich muß Sie daher ersuchen, aus Menschenliebe einlge nothwendige Autorität über diese erschrockenen weiblichen Dienstboten zu übernehmen; wenigstens bis einige Maßregeln sür die Ordnung des Haushaltes ergriffen werden können." Die italienische Prii zessin erhob ihr schönes Gesicht, in welchem der Gram mit der gewöhnlichen stolzcn Ruhe zu kämpsen schien, deutete mit einer anmuthigen Armbewegung aus Eu-dora und sagte: ^Sie vergessen, mein Herr, daß wir in der so sühlt er dieselbe als eine drückende Last und ist durch die gröbte Sparsamkeit bestrebt, sich derselbeu zu entledigen. Wurde aber ein lÄrund» stück zur Behebung der eingetretenen Geldnoth oerättbert, dann dleidt die Wirtl)schast dauerud verkleinert, weil der geschmälerte Ertrag ohne das hinzutretende Bewnßtsein der hastenden Schuld nicht zu Elsparnissen anspornt. Andererseits kann man allerdings wieder zu Gunsten der Freitheilbarkeit anführen, daß der Bauer durch Aufnahme von Hypotheken eine übermäbige Zinsei'last sich auferlegt, die einen unverhältnih-mäßig großen Theil des Wirthschaftsertrages verschlingt, während mit dem verkanften Grundslücke eben nur die dem Werths desselben entsprechende Rente verloren geht. Bei aller Anerkennung dieser theoretisch zweisellos richtigen Kalkulation dürfte jedoch im Allgemeinen der Verkauf einzelner Grundstücke kaum oaranf zurückzusühren sein, daß der Besitzer der Wirthschaft sich Kapital zur Ein-flihrung eines besseren Betrteties oder Geldmittel znr Ueberwindung elementaren Ungemachs beschaffen will; es kann vielmehr angenommen werden, daß eine leichtlebige Landbevölkerung bei Steigerung der Bevürfnisse Stlick um Stück von ihren Bauerngütern verkaufen und schließlich abwirthjchasten wird. Wenn wir dabei noch der zersetzenden Thätigkeit jener Elemente gedenken, die den freien Verkehr des Grundeigen-thumes dazu benützen, um eine förmliche Aus-jchlächterei der im exekutiven Wege erstandenen Bauernhöfe in Szene zu setzen oder eine Mäk-lerci mit dem Verkauf einzelner Grundstücke zu betreiben, so treten damit große Bedenken gegen die unbedingte Mobilistrung des Grundbesitzes in den Vordergrnnd. Daß die Lage der Bauerngüter vor Aufhebung des Bestistungszwanges leine glänzende war, wird Niemand leugnen. Der Bestiftungs-zwang selbst aber kann — so sehr diese Jnstl-tution der Reform auch bedttrstlg war -- nichl als alleinige Ursache dieses ungünstigen Zustau, des angesehen werden. Es lag dieselbe vielmehr in der gewaltigen Umgestaltung, welche die bäuerlichen Verhältnisse nach Aushebung des Unterthanenverbandes erfuhren. Die Umwanv, lung der Naturalwirthschast in die Gelowirth-schast erforderte das Vorhandensein eines Be» triebskapitals, das den Nustikalbesitzern leider nicht zu Gebote stand. Der Mangel an einer geeigneten Organistrung des landwirth. Kredits machte sich immer fühlbarer, und doch geschah kein energischer Schritt, um diese Liicke auszu-füllen. Die in vielen Ländern vorherrschende zerstreute Lage der zum Bauernhose gehörigen Grundstücke vereitelte die volle Ausnützung der menschlichen und animalischen Arbeitskraft, und ver Flurzwang hinderte den Uebergang von der Dreiselderwirthschast zur Fruchtwechselwirthschast. Gegenwart der jungen Dame des Hauses stehen, welche, so sehr sie auch jetzt von Granl niedergebeugt fein mag, ohne Zweifel ihrer hohen Stellung bald gewachsen setn wird.- „Madame, wenn Eure Hoheit auf Miß Eudora Leaton anspielen, so muß ich mir die Bemerkung erlauben, baß ihr nicht gestattet werden kann, sich votläufig in irgend eine der Angelegenheiten des Hauses zu mischen", erwi» derte der Doktor. Die Erwähnung ihres Namens in einer so ernsten Weise erweckte Eudora aus ihrer kuinmervollen Erstarrung, sie erhob sich von ihren Knieen r.nd blickte umher, um alle Blicke iu Zweisel, Bestürzung u»td Mißtrauen aits sich gerlchirt zu sehen. Während sie stehend von einem Gesicht zum andern blickte, als bäte sie um eine Etklärung dieser seltsamen Blicke, hölte tnan ein leises Klopsen an der Thür. Der Doktor ging hin und öffnete leise. Man hörte die Stinnne eines Dieners, welcher sagte: „Der Leichenbeschaiier ist angekommen und wünscht Sre zu fprechen, mein Herr." „Zur rechtet» Zeit", erwiderte der Doktor. „Lino die Pollzeibeainten angekolnmen?" „Ja, mein Herr." ^Schicken Sie gleich zwei von ihnen herauf So fand der sich Bahn brechende Weltverkehr, welcher eine nie geahnte Konkurrenz dem ein« heimischen Landl>au bot, die i»n alten Geleise sich fortbewegenden Bauernwirthschafteu ganz nngerüstet zum Kampfe. Das Gesetz hatte dein Bauernstande die Großjährigkeit zugesplkvcheu; sein Anstreten zeigte indessen nur zu deutlich, daß der wohlmeinende Führer und Berather überall sehle. Endlich müssen wir noch in Betracht ziehen, daß dort, wo die gesetzliche Erbsolge eintrat und kein gütlicher Vergleich unter den Erden statt« fand, die Erbtheilung auf Grund der gerichtlichen Schätzung vorgenoinmen wurde, also lie-reits damals eine gleiche Vertheilung des Nach-lasseS vielsach eintrat. Dieselbe zwang den Anerben, das Bauerngut mit Hypotheken über-tnäßig zu beladen, um die Geschwister auszahlen zu können. Die Zinsenleistung überstieg dann in den meisten Fällen weit die Kräfte des Rustikal-besttzers und gestaltete seine Lage immer bedenklicher. Schon zu Beginn der Fünfziger Jahre wurde in der Atadelnie der Wissenschaft in Wien daraiif hingewiesen, daß die gleiche Vertheilung der Erbmasse unter die Kinder fast alle Bauerngüter mit Schulden überlastet habe. Es wurde deshalb von mancher Seile der Vorschlag gemacht, die Höhe der Einschuldbarkeit bei Bauerngütern gesetzlich zu normtren. Andere patriotisch gestnnte Männer schlugen vor, die Gebundenheit des Grundi)esttzes dahin einzuschränken, daß die Veräußerung und Abtrennung von Grundstücken gestattet werde, jedoch eine gewisse, die Lebensfähigkeit des Bauernhoses t)edingende Minimalarea unantastbar bleibe. Jndchen waren jene Stiinmen mächtiger, welche in dem Bestistungszwange die vorwiegende Ursache aller Uebel auf agrarem Gebiete erblickten und von dem Falle dieser letzten aus patrimonialer Zeit stammenden Einrichtung die Herbeiführung besserer Zitstände erhofften. Die Frucht dieser Bewegung war das ReichSgesetz vom 27. Juli l8l)S, welches die Erbfolge ln Bauerngüter gäizzlich den Bestimmungen des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches unterwarf und svinit auch die vollständige Aushebung des Bestiftuugszwanges proklamirte. Zar Zeschichle des Tages. Nach Allem, was die Deuts chen Oesterreichs seit Beginn der Lersöhnungsära von ihren nalioiialen Gegnern erduldet, thut der Einpsang unserer Schtißen in München doppelt wohl. Gehoben und zur Ausdauer neu gekräftigt werden die Gefeierten heiinkehcen, wo die Ver-theidigung des Volksthums und der Freiheit tapfere Männer erfordert. Das Gesetz kennt nur Banknoten mit deutscher und magyarischer Schrist nnd gilt und sagen Sie dem Leichenbeschaner Adatns, daß ich unveizüglich zu ihin kominen werde." Der Diener entsernte sich, und der Doktor, zu der italienischen Piinzessin zurückkehrend, jagte: „Madame, wollen Eure Hoheit die Güte habe!', sich in Ihre Gemächer zurückzuziehen, da dieses Zimmer Mlt allen anderen Anwesen-den tn die Obhut der Polizei gegeben werden muß." Mit einem Blick des Erstaunens neigte die Prinzessin ihr stattliches Haupt und schritt aus veln Ziminer. „Sie werden die Thüren dieses Zimtners besetz! halten und Niemanden hinail« oder herein lassen", sagte der Doktor nnd stellte die beideil Beainten an den Eingängen des Sterbe-ziinniers aus. Er wars Eudora, welche, ein Bild des Iaiumers, des ErstauneiiS und Entsetzens, noch iMtner UN der Seite des Lagers stand, einen Blick zu, dann ging er fort, nin sich zn Herrn Montrose und dein Leichenbeschaner zu verfügen. Er traf Malcolm, welcher ebeii die Bibliothek verließ, um ihn aufzusuchen. Fortsetzung folgt.) da»sie erste Klaffe mit Vorzug, 153 die erste, 31 die zweite uilv 13 die vrilte Klaffe ; zu Nachprüfungen und WieoerholnngSprÜsungen werden 27 zugelaffen. (Beitritt zum Deutschen Schul: verein.) Vol» achtnnddreißig Bllrgern schriftlich aufgeforoert, hat der Geineindeausschuß der Stadt Friesau mit elf Stimmen gegen eine den Beitritt zum Deutschen Schnloerein erklärt und stch zugleich lobend dartlber ausgesprochen, daß die Sache tn der Bewohnerschast solche Theil-nahme findet. (Fachmänner der Bezirks-Schu l-räthe.) Die Bezirks,Lehrerkonserenz ftir die Schulbezirke Pettau, Friedau und Rohitsch, welche in Pettau stattsaiid, war von 7b Lehrern besucht und wähtte zu Fachmännern der Bezirks-Schulräthe die Herren: Lehrer Nobitsch für Pettau, Lehrer Kosst siir Frtedaii, Oberlehrer Oratsch flir Nvhitsch. (Säufers Tod im Wasser.) Der Gruuvlltsttzer ThoinaS Csusch von Polenschak jtiirzte in detrunkenein Zustande bei oen Frie-oauer Schiffmühlen in die Drau und ertrank. Der Leichnain wurde bei Frankoszen iln User-gestitipp ausgefunden. (schwerer Kerker.) Der B^uiernsohn, wtlcher bei einer Nauserei in der Nähe des „Kreuzhoses" zu Marburg seinen Gegner Johann Sutniner erstochen, wurde auf Grund des Geschwornenspruches wegen des Aerbrechens der schweren Körperverletzung zu schwereln Kerker auf die Daner von drei Jahren verurtheilt. (Ortsgruppe desDeutscheiiSchul-vereins.) Zn Hohenegg wird eine Ortsgruppe des Deutsctien Schulvereins gebildet. (Exekutive r Ber ka us.) Bei der letzten exekittiven Feilbietung der A. v. Kriehuber'schen Nealitälen wurde der auf 36.741 fl. bewerthete Drauhof, Mit ungefähr Z0l) Joch Flächenmaß, Uln b0«)0 fl. und die auf 14.961 st. geschätzten Weittgälteii iii Nadisell um 1b00 fl. durch die Zlinsbrucker Spalkasle als Gläubigerin erstandeii ^ diese Sparkaffe ist auch Besitzerin der ehe« inals Kriehuber'schen Dainpsinithle „Stiria" nächst dein Süobahiihos in Marburg. (Un tersteirische Bäder.) In Neuhaus sind disher 542, in Nöinerbav 466 Gäste an« gekoiNinen. (Lehrerverei n.) Der Marburger Lehrer» vereilt hält am 28. o. M. iiin 5 lihr Nach» iNittag eiiie statutenmäßige Plenaroeriaininlung al), wozn an alle Mitglieder des Vereines die höflichste Einladung ergeht. Tagesordnung: l. Bertesung des Protokolle« der letzleti Plenar« versaininlung; 2. N^ferat über die Mustl'ichen Schreibhefte; 3. in welcher Weise läßt sich die Flinzer'sche Zeicheninethode aus unsere Schul» verhältniffe anwenden? 4. BeMig»»ng eines Reisebeitrages für die beiden Delegirien; 5. Wahl eines Ersatzmannes für den Delegirten Herrn M. J^iksche. 6. Anträ^^e. (Schulfeier.) Ain 30. d. M. e»folgt iin Kasino-Speisesaale um 9 Uhr Vormittags der Schiilscl^lnß an der Volks« und Bürgerschule silr Mädchen. Bei dieser Gelegenheit kommen die .,Jal)reszeiten" (zweistimmiger Gesang ,nit Deklantütionen) von Josef Petz zur Ausfi'ihriing. Eltern liiid Schnlsrennde siiiv als Gäste will-koininen. (V i ehaiisstellniig.) Die landwirthschast-liche Filiale Cilli hat beschloffen, im Herbst eine Äiehausstellnng zu veranstalten. (Schluß derVolksschnle n.) Ini Stadt« Schutdezirke Marburg iverden nach der Anord« nung de» Stadt-Schnlrathe« die öffentlichen Volksschiilen ain 30. Jiili geschlossen. Aommkr-Likdertastl. Mit der Samslag den 23. d.M. in Herrn Th. Götz'Gartenlolaiitätei» abgehaltenen Lieder« tafet des Marburger Männergesang'Vereins hat das 35. Bercinsjahr eintn guten und würdigen Abschluß gesnuoen. Das Programm war gewählt und geschmackvoll und fand von Seite des sehr zahlreich erschienenen und dinstinguirt u Publikums die freundlichste und beifälligste Aufnahme. Die Chöre wurden präzise und verständig vorgetragen und es mußten „Im Traiime" von Storch, ein melodiöser, seiner vielen Nu-a,.cen und Tempowechsel wegen schwieriger Chor, nno die Alpenstlinmen von Weinwurm wiederholt werden; dieser Umstand spricht wohl am vesteu sür die umsichtige uud verständige Leitung des Chormeisters Herrn U. Wesiak und es möge ihm auch der so überaus günstige Erfolg gebührenoer Dank für seine Mühen und Opserwilligkeit sein. Ein wahrer Beifallssturm ward nach dem gediegenen Bortrage des Soloquartettes „Sterne sind schweigende Siegel" enlseffelt und er tegte stch nicht eher, bis dasselbe wiederholt wurde. Ebensolchen Beifall sand auch Herr Franz Ulrich, sür sein schö.» vorgetragenes Lied „Klalschröschen" von F. Gum« bert, er mußte uoch eine Zugat)e inacheit, zu der sich auch das Soloqaarlett erbitten lietz und es war nur eiiie Sttinine des Lobes ül)er die herrlichen Weisen, die man zu hören bekain. Trotz des Umstände», daß das Prograrnin bis Uder 11 Uhr oauerte, trat wegcn oer Güte desselben, wozu auch die voin Herrn Handl trefflich dirigirten und gut ausgewählten Musik-stilcke, von denen mehrere wiederholt werden muglen, viel beitrugen, keine «Ermüdung bei dei» Besuchern ein und alle harrten gerne und gelreu diS zuin Schluffe aus. Die Siimmung war S8l St^ Sch. R. (803 Kundmachung. Zu Folge Erlasses des hohen k. k. Ministeriums sür KuliuS und Unterricht vom 20. August 1870 Z. 7<)48 und Verordnung des k. r. steiermärk. LandeSschulrathtS vom 14. September 1870 Z. 1598 hat der OrtSschulrath olljährlich die Aufzeichnung (Konskription) alle? (nuch der im Jahre 1880 bereits konstribirten) im schul-Pflichtigen Alter, von 6 bis 14 Jahren stehenden Kinder des SchulsprengklS, ohne Unterschied der Konsession und Heimatsberechtigung und zwar nach den eingeschulten Ortschasten von HauS zu HauS vorzunehmen und in die Schulmatrik einzutragen. Eine genaue Auszeichnung aller im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder und eine richtige Zusammenstellung der Matriken ist nur dann möglich, wenn der OrtSschulrath aus die Be-reitwilligktit und Gewissenhaftigkeit der Eltern und deren Stellvertreter rechnen darf. Es werden daher sämmtliche HauSbrsiKer, Hausbesorger und Wohnparteien höflichst ersucht, dem mit Lösung dieser wichtigen und umfassenden Aufgabe betrauten Organe die größtmöglichste Unterstschung zu Theil weiden zu lassen, sowie auch inSbesonderS die Geburtsscheine vorzuweisen. Stadtschulrath Marburti, 20. Juli 1881. Dcr Vorsißende: Dr. Ai. Reiser. Z. 6428. (699 Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg werden im Sinne des Gesetzes vom Jahre 16e3. wornach fljr daS Halten der Hunde in Maiburg eine jahrliche Auflage von je 2 fl. ö. W. zu entrichten ist, die ZötsiKer von HundkN ousgesordert, den Besitz derselben vom I. biS 31. Juli 1881 bei der hiesigen Stadtkasie anzumelden und die Auflage per 2 fl. gegen Empfangnahme der Qmttung und Marke um so gewisser zu berichtiglN, als im widrigen Falle jeder Hund, welcher vom 1. August 1881 an mit einer für daö nächste, vom 1. Jull 1881 bis Ende Juni 1882 laufende Steuerjahr glltigen Marke neuer Form nicht versehen ist, vom Abdecker eingefangen und nach Umständen sogleich vertilgt werden wird. — Für Hunde Fremder oder durchrcistnder Personen tonnen Fremdenmarken bei der Ätadtkasse behoben werden. Jede Umgehung der Sleuerentrichtung, ins-besondere die Verhetmlichung eineS steuerbaren Hundes, oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, außer der zu entrichtenden JahreStaxe per 2 fl., mit dem doppelten Erläge derselven per vier Gulden bestraft, wovon dem Anzeiger die Hälfte zufällt. Marburg am 22. Juni 1881. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Bei meinem Scheiden aus Marburg sage allen Freunden und Bekannten, bei denen ich mich nicht persönlich verabschieden konnte, herzliches Lebewohl! 806) Jostk Koller. ompüekit 809> kelll Ksiiz AI. l<08tmäcjeli6n werden bei einer anständigen Familie, wo allch in allen weiblichen Handarbeiten Unterricht er-theilt wird, aufgenoinmen. Anzufragen Schnn-derergasse Nr. U. (807 IIN Zu verkaufen: ein wegen seiner Größe mehr für die Ebene geeigneter Henwagen, sogleich, einige Tausend Schober Erlenlaubbauschen im Sep ember d. I. lieserbar. Nähere AuSkünsle ertheilt der Gefertigte in seiner Kanzlei, Kärntnergasse Nr. 15, oder auf einer Besitzung in Roßbach. (787 Dr. Hirschhoser. Ikäkit frtz-uuillleltftt 7.» »Il in in «m v^!lrvnä clsr savis dei 6em Ilingckei^sv, >vis niekt min» dsr für tliö 7llklreiolis öetkoiüxuox an »Ä tvvti»ß»vtiv ktireai» der Firma kviekarl! ö^lZomp. in ^ivn, III. Marzergasse 17, besorgt kktvnto fiir das Inituiä und xvaswwtv fertiget aus Verlangen die formgerechten Beschreibungen und Zeichnungen sür die Patent-Werber an, übersltzt in alle Sprachen und über-I nimmt eventuell die Verwerthung der von Ldr^ bosorxten in allen Länoern. Prospekte des k'atvnt- unll tveknisvkvn Vurvaus von Äviodarä S? Vo. in VLvn gratis u. stautß. (79 Eisellbahn-Fahrordnung Marburg. Eilzüge. Triest-Wten: Ankunft 2 U. 3 Min. Abfahrt L U. 7 M. Nachts. Ankunft 2 U. 38 Min. Abfal)rt 2 U. 41 M. Nachmittag. Wien-Triest: Ankunft 1 U. 52 Min. Abfahrt 1 1l. ü6 M. RachtS. Ankunft 2 U. 12 Min. Abfahrt 2 U. Ii» M. NachmUtag. Postjtigc. Bon Tr:est nach Wien: Ankunft 5 U. b8 M. Krüh und 6 U. 47 M. Abends. Abjatirt 6 U. tt M. Krüi) und 7 U. 1ö M. Abend». Lotto-Ziehungen vom 23. Juli: Linz: 2k 10 8 7 2? Crtlft; SS 29 so 78 88 Frankfurter Mräe- unä Fo!^ken>Äar^t>Loiterie. Ziehung »S. September I88I. Konnnen folgende Gewinne zur Verloosung: Atehrere elegante Equipagen zu 4 uild 2 Pferden, zirka 80 Reit- itud Wagenpferde, prachtvolle silberplattirte Geschirre nebst nlel)reren l)undert von werthvollen Gewinuen. Da versende ich ein Origillal-Looö zu 4 Mt., 7 Loose zu 25 Ml. Äi'k>er>^o!tene äer Jookogi^ek^en Garien-Ge^eil^e^aft Fran^sur! a- Ziehuug Ende September R8SI. Höchster Gewinir Werth 6000 Ätk. bis zu 25 V!k.; liber 500 Gewinne im Gesmnmtwerthe von 60.000 Mk. Ich versende ein Original-Loos zu 4 Mk. 7 Loose zu 25 A!k. 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