Nr. 24. Ptiinumeration«prej«: Im K.omptoir ganzj. f>. n, ^albl- st, 5>'5>a. F«l dic ZuftcUllNl, ins b«!l» halbl, !>n lr. Mil del Post ganzi, si, 15, hall'i. fl. 7 50, Montag, 30. Jänner. In'd A o.i met als Ritter drs kaif. österrcichi' !M>, Ll'vpuld'O.deos in Gemäßheit der Ordensstatuten " "ltlerstaud allergnädigst zu verleihen geruht. 9lli ^' ^' '"^ k- Apostolische Majestät haben mit Enlschließümi uonl 21. Jänner d. I. dem ^MLdest^r Iohmln Th.odor Vojaiel zu Tötin in dus anl'k ^" ^"^kenliung seines verdienstlichen Wirkens zu ve"leib" ^"^'"»stklenz mit der Krone allcrgnädigst «ordnung des Handelsministeriums vom 24.Iiinner , 1882. Z. W II. N.. ^ursfend die Auslassung der k. l. T-lec,rc,fthcndirectio. «rii ln Linz, Innsbruck und Graz und Uebertragung lyrer Agenden an die dortigen k. k. Postdireetionen. Auf Grund der Allerhöchsten Entschließung vom V Jänner 1882 werden die k. l. Telegraphendirectionen Ui Linz, Itlnebluck und Graz aufgelassen uud die Agenden derselben mit l. März l882 an die dortigen k. k. 4wstdirectio«en übertragen. Wien am 24. Jänner 1882. Der l. k. Handelsminister: Pino m. p. Erkenntnis. Das l. l. Landesgrricht Wien als Pressgericht hat nnf Antrag der l. l. Staa!sanwal!sch00 3t. (v. begründe, und hnt nach g 4Ä.'l St. ^. O. da» Verbot der Weitcrvcrbreitunll. dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das „Pra-ger Abendblatt" meldet, der Gemeinde Kraxsebauden zum Schulbaue 200 fl. zu speuden geruht. Ih,e k. uud k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf und d,e durchlauchtigste Kronprinzessin Erzherzogin Stefanie haben, wie die „Adria" meldet, 100 fl. fin die öffentliche Wärme« stube in Trieft gespendet. Laibach, 30. Jänner. Die „Triester Zeitung" und auch andere Blätter iu Graz und Wien brachten jüngst die Nachricht, dass sich der montenegrinische Agitator Pero Matanovit vor seiner in Tricst erfolgten Inhaftierung in Senojelsch aufgehalten und dort Freiwillige anzuwerbru versucht habe. Nuu haben die im Zuge befindlichen amtlichen Erhebuugcu zwar coustatiell, dass Pero Matanovit wirklich in Senoselsch war und daselbst die Nieter'sche Brauerei besichtigte. Jedoch tonnte bis jetzt nicht festgestellt werden, dass Matano'^t Nnwerbungsvcrsuche in Seuosetsch gemacht habe. Jedenfalls wülde rr für dieselben in der dortigen Bevölkerung keinen Boden gefunden haben. Man ist in Scuosetsch ullgemein aufs tiefste über den gehässigen Tenor des betreffen» den Altikels in der „Triestcr Zcituug" entrüstet, welcher Senosetsch als einen Hnd agitatorischer Bestrebungen und als geeigneten Ort für die Thätigkeit eiues Matanovic' hinzustellen versucht. Der Gemeindevorsteher vou Senoselsch hat bereits Schritte gethan, um vou der „Triester Zeitung" einen Widerruf zu erlangeu. _______ Zur Lage. In seiner sattsam bekannten „Nachtrags"-Rubrik brachte am 27. d. M. das «Neue Wiener Tag -blatt" die Meldung, dass in der Wehrgeseh-Eom-mission des Herrenhauses bei Berathung jenes Paragraphen, welcher von der Auswanderung handelt, ein „verfassungstreuer Pair" darauf Hingewlesen habe, „dass dieser Paragraph als eine Abänderung der Verfassung erscheine, also nur mit Zweidrittel'Majorilät zum Beschlusse erhoben werden könne." An diese Nachricht knüpfte das genannte Blatt folgende geradezu lächerliche TartareN'Botschaft: „An das Erfordernis der Zweidrittel'Majorität hatte man im Abgeordneten-Hause nicht gedacht, als das Gesetz dort beschlossen worden, man hatte in der Commission nicht daran gedacht, und sowohl die regierungtzfreulwlichen Pairs als die Vertreter des Miuisteriums in der Commission konnten sich kaum fasse». Es war allen die Nothwendigkeit klar, dieses constitutionelle Bedeuten zu prüfen ; die Commissionssitzung wurde vertagt, um Zeit zu gewinnen, die aufgeworfene Frage in Erwägung zu zieheu." Die Quelle, der diese Botschaft entstammt, muss umso verdächtiger erscheinen, als die ganze Meldung weder den thatsächlichen Vorgängen in der Wehrgesetz - Commission des Herrenhauses entspricht, noch auch bezüglich der Haltung der Regierung in dieser Frage richtig ist. Ein einfacher Blick auf die Vorgänge in der Wehrgesetz'Conllnission d^ Abgeordnetenhauses genügt, um jedem die Ueberzeugung zu verschaffen, dass von einer „Ueberraschung" in dieser Angelegenheit keine Rede fein kann, nachdem die erwähnte Frage in der Wch'gesch-Commission des Abgeordnetenhauses von allen Seiten gründlich beleuchtet und klargrstellt worden ist. I» einem längern Artikel der „Neuen freien Presse" über die Börsenkrisis heißt es u. a.: „Außer Paris, vou wo dieselbe ausgieng, hat sie den Wiener Platz berührt, und auch Beilin, Frankfurt, London, kurz die übrigen großen Märkte fühlten in den verflossenen Tagen dir gewaltigen Wogentämme, die alle« zu vernichten drohten, was sich in ihre Nähe wagte. Was wir beweisen können, da's« ist die große Verschiedenheit der ganzen Lage der Weltwirtschaft von heute und im Jahre 1873; es ist die befriedigende Ueberzeugung, dass heute lediglich eine locali-sierte Börsenspeculations-Krise hereingebrochen ist, welche vorläufig mit den Zuständen der Güterproduction und des ganzen Warenhanbels keine Feuilleton. Die Feuer-Vefi. Eine Geschichte aus den steierischen Verge«. Non Harriet'Grilnewald. (11. Norlsehuna.) Der Traum ist aus. eu'r Los ist klar, ES hecht: Auf Erden ewig scheiden! » T. Moor e. >..«, » '".""." "? l6'"e'e Tag?, die Oenuvefa an dem Krankenbett des Vaters zurücklegte. Der Arzt erklärte der Müller hade einen Schlagnnfall erlitten, der sicherlich dru Tod herbeigeführt' habeu würde wenn durch die Wnnde am Kopf nicht sofort das h'h'ge Blut cmen Ausgang gefunden. Das Leben war dadurch gerettet, aber wie es um die geistige und lölperllche Kraft des Müllers stehen follte, das blieb eme große F^ge. Der Doctor meinte, er würde yochst wahrscheinlich gelähmt und blöde bl.iben. Diese «lusstcht hatte für Gcnovefa etwas furchtbar Nieder-Hmelterndes. Lieber würde sie deu Vater iu heftigstem uuwllleu gescheu haben, würde sich wortlos seinen yartesten Anordmlngm gefügt haben, wenn sie ihm ^dln-ch Kraft und Gesnudheit zurückgeben könnt.,'. — nuindllch das bleiche, entstellte Gesicht des Vaters vor !!? ü^'hei', n,it ^„ blöden Augen, die in unHeim-5^'l Starrheit mnierwaudt auf ihr rnhtcn. dazu seiue pilose Luge, die sie stcts au das Klankenbetl fesselte, d« «?,"' eme Aufgabe, welche die Kraft und dcu Muth ^ ^"llerslochter herausforderte, die keiner fremden vnno die Pflege nnd Sorge für den fchwer Kranken "graute. ^ Ein Herz gab es wohl in der Grunder-""yle, welche» ihr in den trübsten Stunden smie Treue und Ergebenheit bewies. Zwischen ihr und dem jungen Knecht war seit jenem Abend lein Wort ge» fallen, das irgend welchen Bezug auf ihr damaliges Gespräch hatte. Die brideu Menschen wussten schweigend, was sie einander waren. An dem Schmeizens-lager des Müllers nur irgend einem Gefühle Ausdruck zu geben, das war gegen den Charakter der Liebenden. Es war an einem trüben Nachmittag. Die Sonne halte die ganze Zeit vergebens gegen die grauen Wolkenmassen angekämpft. Cs gelang ihr nicht, siegreich durchzndringln. Genov.s" saß an dem Lager des Vaters, der eben eingeschlafen war. Ihr Blick hiena au dem Chiistusbilde, das über dem Bett des Müllers angebracht war und unter dem eine rothe Glaslampe brannte, deren kleines Flämmchen nie ver. löschte, wie das ewige Licht in der Kirche. Des Mäd-chens sonst so blühende Gesichtsfarbe war bleich, wäh. rend ein herber Zug um den Muud lag, der von tief-innerlichem Schmerze sprach. Der Arzt, der vormittags hier war, hatte, was bis jetzt nur Vermuthung blieb, als trostlose Gewissheit hingestellt: der Grundermüller sollte sin seiu ganzes Leben gelähmt bleiben — auch mit dem Verstände, so sagte der Doctor, würde es nicht besser werden. Genuoefa winde plötzlich durch das Oeffnen der Thüre ans ihren schweren Gedanken aufgeschreckt. Es war Gabriel, der in das Zimmer trat.' Bei seinem Anblick flog ein leichtes Roth über des Mädchens Züge; es erhob sich leise von dein Sessel und deutete schweigend nach der Kammer, die an das Schlafgemach des Müllers stieß. Gablicl folgte Genovefa. Die beiden standln sich lange schweigend gegenüber. „Ich komme, Euch um etwas zu bitten!" sa^te endlich Gabriel im leise» Tone. „Der Knecht auf der Alp' ist krank, er hat einen schlimmen Fuh, so oass er nicht allein das Vieh versehen kann. Er schickte vorhin die Botschaft h?r, es möcht' einer aus der Mühle, wenn's leicht sein kann. hinaufkommen. Ich bitt' Euch, lafst mich auf die Alp für jetzt und bi» zum Spätherbst. Dann, ja dann werd' ich die Grün« dcrmühle verlassen für — immer." „Für immer!" wiederholte Genovefa; der Zug um den Mund wurde schärfer. Es entstand eine lange Pause. — „Gabriel!" sie hob den Blick zu dem jungen Knecht empor, „wir müssen scheiden für ewig. Ich kann nie Euer Weib werden — bleibe allem mein Leblag. Dass der Vater krank und elend sein ganzes Leben bleiben muss, das drückt mir's Herz ab. Es brennt mich in die Seele, wie eine Sünde, eine schwere Schuld, an der ich zu tragen habe bi« zur letzten Stund'. O, wie er nie mehr bei Verstand sein wird, so kann er keinen Segen über uns're Lieb' sprechen — darum müssen wir von einander lassen." Das Mädchen schwieg: über das Antlitz des jungen Knechtes zog bei Genovrfa« Worten ein heißer Schmerzensausdruck. „So muss ich Euch heut' für immer Lebewohl sagen?" l.im es mit gepreßter Stimme über jeine Lippen. ..O lasst mir noch die Hoffnung bis zum Herbst 1" Sie schüttelte das Haupt. „Für uns gibt es keine Hoffnung auf Gluck und Lieb. Jeder muss da« seinige thun, um den Abschied leicht zu machen. Geht. geht hinauf auf du Alp und erspart m,r im Herbst eiu Wiedersehen!" Aus des Mädchens Auge, das sich auf Gabnels Züge heftete, sprach ein heißer, tieser Gram. „Ihr köm,t, sollt draußen in der Welt das Gluck finden. Neulich bat ich Euch, mich nicht zu ver. gessen, jetzt aber wünsch' ich's, ja ich will's." (Fortsetzung folgt.) Uaibacher Aeituna »ir. 24 216 30. Jänner 1882. directe Beziehung hat und nur durch namenlose Ungeschicklichkeit auf das übrigens gesunde Erwerbsleben der Gegenwart erst nachträglich übertragen werden müsste. . . Sieht man die Handelsausweise von Eng. land, Frankreich. Deutschland. Oesterreich, Bel« gien. Amerika, Ostindien und Australien an, die wir größtenthrils schon bis Ende des Jahres, theilweise wenigstens bis Oktober oder November 1881 besitzen, so bekunden sie allenthalben eine ganz gesunde Steigerung und zugleich eine Oscillation zwischen Einfuhr-und Ausfuhrwerten, die nur günstig gedeutet werden kann." ^_^_^ Reichsrath. 186. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 27. Jänner. Der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 11 Uhr 15 Min. die Sitzung. Auf der Ministerbank: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr von Ziem ialkowsli, Graf Fallenhayn, Dr. Prajäk. GM. Graf Welsersheimb und Dr. Ritter v. Dunajewski. Eine Zuschrift des Bezirksgerichtes Langen lois ersucht das Haus um die Gestaltung der strafgerichtlichen Verfolgung des Abgeordneten Fürnkranz wegen Ehrenbeleidigung. Die Abgeordneten Graf Hohenwart, Fürst Alfred Liechtenstein und Genossen richten an den Herrn Minister für Landesvertheidigung folgende An« frage: „Infolge der Erhöhung des Truppenstandes in Dalmatien und in dem Occupationsgebiete sind auch einzelne Manschaften der Reserve und der Landwehr einberufen worden, und es ist somit der vom Militärtaxgesetze vorgesehene Fall der Unterstützung hilfsbedürftiger Familien derselben eingetreten. Die Interpellanten stellen daher an die Regierung die Anfrage: Ist dieselbe bereit, bezüglich der hilfsbedürftigen Familien der von obiger Maßnahme betroffener Reservisten und Landwehrmänner die Bestimmungen des Milttärtaxgesetzes in Anwendung zu bringen?" Die Abgeordneten Dr. Ritter v. Towarnicki und Genossen richten die gleiche Interpellation an den Herrn Lanoesvertheidigungs'Mimster, knüpfen an dieselbe aber noch tue weitere Anfrage, ob die im Militärtaxgesetze vorgesehenen Commissionen für den gedachten Zweck bereits zusammengetreten und ihre Thätigkeit begonnen haben. Die Abgeordneten Dr. Roser und Genossen überreichen eine im wesentlichen gleichlautende Interpellation, nur betonen sie im Eingänge ein schonendes Vorgehen bei der Einberufung namentlich der Familienväter. Landesvertheidigungs-Mimster GM. Graf Welsers -heimb: Hohes Haus! Bei dem großen Interesse, welches der Gegenstand der Anfrage für das hohe Hans, für die Oeffentlichkeit und für eine Anzahl hilfsbedürftiger im Lande besitzt, glaube ich, nicht zögern zu sollen, die gestellte Anfrage sofort zu beantworten, nachdem die t. k. Regierung sich in der Lage befindet, dies zu thun. Die gestellten Interpellationen streifen so ziemlich dasselbe Thema, und es ist zunächst die Interpellation Sr. Excellenz des Herrn Grafen Hohenwart und Genossen, welche eine allgemeine Anfrage stellt und welche ich zunächst beantworten will. Die Regierung tritt dafür ein nnd wird dafür forgen, dass den hilfsbedürftigen Familien der infolge der gegenwärtigen Verhältnisse einberufenen, nicht dauernd beurlaubten Reservisten und Landwehrmänncr nach der Absicht und nach dem vollen Umfange der Bestimmungen desMilitärtaxgesche« Unterstützungen aus Staatsmitteln gewährt werden. (Allgemeiner Beifall.) Die Interpellation der Abgeordneten Dr. v. To-warnicli und Genossen stimmt im wesentlichen überein mit dem zweiten Punkte der Abgeordneten Dr. Noser und Genossen. Nachdem ich die allgemeine Frage bereits beantwortet habe, erlaube ich mir, nur noch beizufügen, dass die bezüglichen Anordnungen bereits im Zuge sind und dass die weiter erforderlichen Mittheilungen an das hohe Haus ergehen werden. (Beifall.) Es erübrigt mir nur noch, die im ersten Punkte gestellte Anfrage der Herren Abgeordneten Dr. Roser und Genossen zu beantworten. In dieser Richtung erlaube ich mir, darauf aufmerksam zu machen, dass das Wehrgesetz im § 10 bereits vorschreibt, m welcher Weise die Einberufung der Reservisten stattzufinden hat. Derselbe lautet: «Wenn nur eine theilwe,se Herallziehung von Reservemännern nothwendig ist, so hat dies in der Reihenfolge der Jahrgänge, vom jüngsten angefangen, zu geschehen." Nach dieser Bestimmung ist auch bei der jüngsten Einberufung vorgegangen worden. (Beifall.) Die Abgeordneten Dr. Vosnjak und Genossen betonen in einer Interpellation an den Minister für Cultus und Unterricht, dafs in Kärnten eine compacte Masse von 120.000 Slovenen wohne, ohne dass diesem thatsächlichen Verhältnisse in den Volksschulen Rechnung getragen sei. Die Interpellanten fragen daher, ob Se. Excellenz der Herr Uulerrichtsminister geson» nen sei, sowohl bei der Anstellung der Lehrer als auch bei der Wahl der Schulinspectoren darauf zu achten, dass dieselben der slovenischen Sprache in Wort und Schrift mächtig seien. Auf eine Anfrage des Abg. Nabergoj gibt Vicefträsident Dr. Freiherr von Gödel-Lannoy als Obmann des Eisenbahn-Ausschusses die Auskunft, dafs die aus Krain eingelangten Petitionen inbetreff des Ausbaues der Kronprinz-Rudolfbahn, der Predil-bahn:c. die ehethunlichste Erledigung finden werden. Das Haus schreitet zur Tagesordnung, und zwar zur ersten Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Donauregulierung in Niederösterreich. Auf Antrag des Grafen Hohenwart wird die Vorlage dem Budgetausschusse zugewiesen. Hierauf folgt die Specialdebatte über den Gesetzentwurf, betreffend strafrechtliche Bestimmungen gegen Vereitlung von Zwangsvollstreckungen. Zu H 1, welcher lautet: „Wer bei einer ihm drohenden Zwangsvollstreckung die Befriedigung des Gläubigers dadurch vereitelt, dafs er in der darauf gerichteten Absicht bewegliche oder unbewegliche Sachen veräußert, beschädigt, zerstört oder sonst wertlos macht, Vermögensstücke beiseite schafft. Schulden oder Rechtsgeschäfte erdichtet, begeht, wenn sich darin nicht eine schwerer verpönte Handlung darstellt, ein Vergehen und ist mit Arrest von einem Monate bis zu einem Jahre, bei erschwerenden Umständen mit strengem Arreste von sechs Monaten bis zu zwei Jahren zu bestrafen. Die Bestrafung der Mitschuldigen und Theil-nehmer richtet sich nach den Bestimmungen des Straf-gefetzes vom 27. Mai 1852 (R. G. Bl. Nr. 1!7). Die Bestimmung des zweiten Absatzes des I 183 des Strafgesetzes tritt außer Kraft." — ergreift das Wort Abg. Lienbacher und erörtert, dass es nicht angezeigt sei, diesem Gesetze gegenüber von vornherein übermäßige juristische Haarspalterei zu treiben. Dafs das Gesetz nothwendig und unerlässlich sei, davon sei er vollständig überzeugt, und es bestehe diesfalls im Hause auch kaum irgend eine Meinungsverschiedenheit. Doch glaube er. dass dasselbe im Detail allerdings einiger Verbesserungen bedürftig fei. Auf die Discussion darüber, ob die gepfändeten Gegellstände als „dem Schuldner anvertraut" anzusehen seien, wolle er nicht des näheren eingehen, da diesfalls nicht bloß die Praxis, sondern auch die Gesetzgebung sich se>t den letzten fünfzig Jahren constant im bejahenden Sinne ausgesprochen habe. Die Außerkraftsetzung des zweiten Absatzes des § 183 St. G. hält Redner nicht für angezeigt und erörtert dies in längerer Ausführung. Evens? ist er mit der Fassung des § 1 bezüg< lich der Mitschuldigen und Theilnehmer nicht einverstanden und wünscht insbesondere, dass die kleineren Delicle den Bezirksgerichten zur Untersuchung und Aburtheilung zugewiesen werden. Würde man die Novelle in der gegenwärtigen Fassung annehmen, dann müsste man binnen einem Jahre wieder mit einer neuen Novelle kommen. Redner beantragt die Zurückleitung des § 1 an den Iustizausschuss, und zwar mit dem Auftrage, diesen Paragraphen mit den Grundsätzen des bestehenden Strafgesetzes in Bezug auf die Eigenthumsdelicte in Uebereinstimmung zu bringen und in einer Fassung ehestens wieder vorzulegen, wonach die minderen Fälle dieser Delicte als Uebertretungen bei den Bezirksgerichten zu behandeln sind. (Beifall.) Der Aulrag wird unterstützt. Abg. Dr. Weeber unterstützt den Antrag des Abg. Lienbacher und beantragt für den Fall, als derselbe abgelehnt werden follte, nach dem Worte „darstellt" die Einschaltnng der Worte: „wenn der Scha« den mehr als 50 fl. beträgt." Der Antrag wird unterstützt. Regierungsvertreter Ministerialrath Dr. Krall tritt den Bedenken der beiden Vorredner entgegen. Er hält sowohl die Abstufung nach Wert«Qualificationeu als auch die Einführung dieses Principes in die Novelle überhaupt für überflüssig, ja sogar für nachtheilig. Das bestehende Strafgesetz enthalte allerdings den Grundsatz der Qualification nach dem Werte der in Frage kommenden Objecte, allein das Strafgesetz sei eben für fchwere Delicte geschaffen als für diejenigen, welche durch die vorliegende Novelle getroffen werden sollen. Wollte man eine bestimmte Minimalgrenze in dem Werte einführen, bei welchem die Strafbarkeit beginnen solle, dann würde eine große Zahl von frevelhaften Wertzerstölungen, und vielleicht gerade die größte Zahl derselben, ungeahndet bleiben. Aber ab-gesehen von diesem Bedenken, müssten bei den Mo. dificationen, welche Abg. Lienbacher wünsche, eine Reihe anderer Bestimmungen, wie beispielsweise die der Vcr-jährung, in die Novelle aufgenommen werden. Der Regierungsverlreter ersucht daher das Haus, den Rah» men. in welchem sich das vorliegende Gesetz bewege, nicht zu verrücken und 8 l w der vorliegenden Fassung anzunehmen. Nach dem Schlussworte des Refe ren te n und einer berichtigenden Bemerkung de« Abg. Dr. Ia- ques wird zur Abstimmung geschritten und der Antrag des Abg. Lienbacher auf Verweisung an den Ausschuss angenommen. Der Präsident schreitet daher zum nächsten Ge< genstande der Tagesordnung und fordert die Abgeordneten aus Galizien auf. die Wahl eine« Mitglie-des und eines Ersatzmitgliedes für die Grundsteuer' Centralcommission vorzunehmen. Die Abgabe der Stimm-zettel erfolgt geschäftsordnunsssmäßig unter Nameni-aufruf. Als Mitglied wird gewählt: Abg. Ritter von Jaw or ski, als Ersahmitglied Ludwig Seling, Wirtschaftsdirector in Izdebnik. Es erfolgt hierauf die Wahl eines Ersahmitglie-des in die Grundsteuer-Centralcommission von Seite der Abgeordneten aus O ber ö st er r e i ch. Gewählt wird Herr Karl Terpinih. BraB in Perg. Hierauf wird an Stelle des gewesenen Delegierte» Teuschl der Aba. Nabergoj zum Delegierten und a» Stelle des gewesenen Ersatzmannes Dr. Rabl der W Freiherr v.Gödel-Lannoy zum Ersatzdelegierleü gewählt. ' Es folgt der Bericht des Wehr-Ausschusses, be< treffend die Bewilligung des für das Jahr 1882 erforderlichen Rekrutencontingentes. Abg. Zeithammer erstattet den Bericht. . Die Vorlage wird in zweiter und sofort auch >" dritter Lesung angenommen. Der Präsident schließt hierauf die Sitzu"» und beraumt die nächste Sitzung für den Fall, als a" diesem Tage keine Delegations-Sitzung statlfinden sollte, für Dienstag, den 31. d. M. AuS der Specialdebatte über das ungarische Budget. In der Sitzung des ungarischen Abgeordnetes Hauses am 26. d. M. verlangte in der Specialoebatle über das Andget bei der Berathung drr Cio-lliste del Abg. Helfy die Entfernung des Ielaiic' Monumentes inAgram und des Henhi - M ^ numentes in Ofen, „welche das Gefühl der Nat'^ vrrlchen." Darauf erwiderte Se. Exc. der Herr Minist^ Präsident v. Tisza: Ich werde nicht zu den Koste" der Civilliste sprechen; dieselben sind durch das Geftß bereits festgestellt, aber die Hsrren Abgeordneten bracy^ ten auch die Angelegenheit des Henhi-Munumentes u>^ meine nicht ganz getreu wiedergegebene Erklärung ball" in Verbindung. Die Herreu Abgeordneten müssA den die Aufregung der Gemüther verursachenden ^ ^ teln so ziemlich beschränkt sein, dass es ihnen erst naH fünfzehn Jahren einfällt, die Angelegenheit des 3^ laöic- und Hentzi-Monumentes vorzubringen, (sl^ rechts! So ist es! Unruhe auf der äußersten Linken-) Bezüglich des Ielaöit-Monumentes alaube ich >ncht. dass Helfy sagen wollte, dass dasselbe für die M der Regierung der liberalen Partei errichtet wilr^ (Heiterkeit rechts. Szä!ay: Es hätte aber geschehe" lö,llm>!) Ich habe über diese Dinge meine Anschauung, dic ich einfach, kurz, aber bestimmt darlegen Ww> (Hört!) Ich kann meiilerseits nicht in Abrede stelle", oass jener Krieg auch ein Bürgerkrieg, ein innerer Kr'^s war. (Zustimmung rechts; Widerspruch auf der äußA sten Linken.) Dieses Charakters wird er dadurch nicy' entkleidet, dass die Nation für ihre Freiheit kämpl^ denn man kann nicht in Abrede stellen, dass es el" innerer Krieg ist, wenn eines der Länder der Krone, ein Theil der gesummten Bevölkerung des Landes, '^ dem einen Lager, der andere Theil in dem anders steht. Die Abgeoidneten der äußersten Linken selbst ha"" meinen Vorredner unterbrochen, als er von dem gU^ Einvernehmen zwischen den Ungarn und Kroaten spraA Nun sind aber die Kroaten unsere Mitbürger eben 1^ gut wie jene Theile des serbischen und rumänisch^ Volles sowie ein Theil der Sachsen, welche im IaV 1848 gegen uns kämpften. Wenn daher die Belv^ ner diefer Länder sich gegenseitig bekriegen, so la^ dies wohl ein Freiheitskrieg, und das war auch u^ Krieg, aber auch gleichzeitig ein innerer Krieg i^' (Lebhafte Zustimmung rechts, Unruhe auf der äuß^ sten Linken.) Von Tisza fortfahrend: Ich möchte gern lvisj^ ob ein Aufstand nicht gleichbedeutend mit eiN,A inneren Kriege, einem Bürgerkriege sei. Die Ereig^ü haben sich einmal zugetragen, der Krieg ist uorilb^ und man kann ruhig auch von dieser Seite sa^' zum Schaden beider Theile. Im Jahre 1867 nM° der Ausgleich geschlossen. Niemandem fiel es ein, i^ Bedingung zu machen, dass jene Andenken, welche " Männer der anderen Partei betreffen, vernichtet ^ entfernt werden. Andererseits verlangten wir auch ' ^ vollem Rechte, dass wir jenen, die für die Sache Nation gestritten, auf den Schlachtfeldern und in ^, Städten Denksäulcn errichten können (So '" .h, rechts, Unruhe anf der äußersten Linken). u»d ^ rend wir jene. die in den Jahren 1848 uud l^ .hl uationalen Lager kämpften, in nicht geringer A«z ^ gegenwärtig in der Armee erblicken, während w"^ Andenken unserer Honveds Monumente errichten, /^ die Nation es nicht dulden — was ihr übrlli,^. 15 Iahve nicht in d?il Sinn kam, man will es «aibachet Heltuug 3lr. 24 217 30. Jänner 1882. letzt nur in Erinnerung bringen — dass die Ofner tMUNg ein Monument beherberge. Aber was bedeutet auch das Hentzi-Monument? Vedeutet dasselbe die Demüthigung der damaligen ungarischen Waffen? «ewiss nicht. Was bedeutet daher dasselbe? Es bedeutet, dass einst ein gefähr-Mr Moment im Leben der Nation eingetreten ist. «ls die Nation und deren Herrscher mit einander im «ampfe standen, wurde die Ofner Festung von einem mchen Individuum vertheidigt, welches das Werl der Aertheidigung bis zu seinem Tode führte. Diesen "tann hielt der Herrscher für würdig, ihm ein Monu-ment errichte,, zu lasfen (Ausrufe auf der äußersten s.lnlen: Das ist es gerade!), und trotzdem hat die >ur «hre Freiheit kämpfende Nation die Festung ein« genommen. (Großer Beifall rechts.) Wo ist da nun °'e Demüthigung der Nation? DasHentzi-Munument bedeutet, dass es in einem °tttMa.nisvollen Kriege, in welchem eine Nation und °eren König sich bekämpfen, auf beiden Seite», Helden Mn könne. Der Kriegsruhm kann bald in diesem, °f"d u, jenem Lager sein; jede Partei aber wird aus mem solchen Kriege „ur Schaden und keinen Nutzen °'«yen. (Lebhafte Zustimmung und Beifall rechts, U„. ?l und Zwischenrufe: „Es ist eine Schande für die ->Mon" auf der äußersten Linken.) Entweder ist es ^Schande oder nicht. Ist es eine Schande, was ^ übrigens leugne, was bedeutet dies? Dass die Mon 15 Jahre hierüber schwieg. (Beifall rechts.) ^» würde bedenten, dass die Nation 15 Jahre eine "eninthigung geduldet habe. Hiemit sollten Sie diese cation ja nicht anklagen, denn das verdient sie wahr- '^n,cht an Ihnen. (Lebhafte Zustimmung rechts, Ulvhe Unruhe links.) _ Ugron sagt, dass schon im Jahre 18Ü9 vom ventzl.Nionumente gesprochen wurde und dass sich »raoe ,„ der Nähe desselben, gleichsam zur Veschä« "'"ng der ungarischen Nation, das Gebäude des Hon-vtomlnlstrriums befinde. ^.. Hermann stimmt dem Antrage Helfys bei und "«Ml noch die Entfernung der Citadelle, welche zum s^"«e dieses Monumentes gegen die Nation be- Mail?i!«?" Abstimmung wird die Livilliste mit großer ^^ua» angenommen. Vorgänge im Süden. "ne Uebe^^ä""tr. (Officiell.) Nachstehend wird 26 ^,, «'lchl der in den Gefechten vom 1«. bis Veröss-,..l ^ "littenen Verluste mit dem Bemerken K,.,. . "cht. dass ähnliche Mittheilungen auch in vmtunst, ^^ ^^^. ^milchst bald nach dem Ein-'""gen der bezüglichen Meldungen, erfolgen werden: ^ "ln Ux Jänner bei Korito: Von der 4. Com-p^gNle des Inf.'Rgts. Georg Prinz von Sachsen Fr. U: Todt: Infanterist Franz Lervenka; vermisst: "Nfanterist Anton Hoch; schwer verwundet: Lieute-n°nt Simon Lalic, Corporal Josef Pefchek, Infante. U'wl: Karl Quapil, Franz Aeran. Mathias Iechort; "lcht verwundet: Zugsführer Wenzel Dura. Infanterist Beran ist am 18.. Lieutenant Lalii. "le bereits früher gemeldet, am 19. Jänner gestorben. Der Corporal Peschek. die Infanteristen Quapil und schort befinden sich in, Trnppenspital zu Artovac, öuMchrer Dura wird in einigen Tagen hergestellt sein. Am 16. Jänner auf dem Planik. Gefecht der Patrouille des Corporals Spannbauer. Von der dritten Kompagnie des 11. Inf.'Ngts. Todt: Infanterist Josef« «laha; vermisst: Infanterist Josef Uher. ! Am 17. Jänner bei Bjela Nüdina und auf dem -plamk. südlich von Korito. in einem Gefechte, welches vle Colmme, Halb-Bataillon Malicly bei der Vervro-mantlcrung Korilos z., bestehen hatte. K^,«, ," ^ l- Compagnie des Inf.-Rgts. Ritter von ^m^N'^' 5^' Corporal Andreas Hultau, ti rtt^ /^ «^'"^H""s; schwer verwundet: Iufa,,. ^id..^K""?l leicht verwundet: Feldwebel Karl H"!dn. Infanter.st Johann Voszak. Von der zweiten Compagnie desselben Inf.-Ngts.: Todt: Infanterist Johann Wosznlk; schwer verwundet: Infanterist Io. hann Bursza; leicht verwundet: Infanterist Johann Matava. Am 17. Jänner im Gefechte bei den Trebinjöica. Duellen: Von der 4. Compagnie des 67. Inf.-Reats odt: Corporal Stefan Kisz. Infanterist Johann Ki- Zzella, Infanterist Ludwig Miskovii; leicht verwundet: Manwlst Franz ttondert; vermisst: Infanterist Io- Am 19. Jänner bei Trnovica Kanja uud Du« vrava Colonne Oberstlieutenant Landwehr bei Vcr-vrovwntlerung Kontos, anf dein Hcimmarsche: Vmn "^- Feldjä^er.Bataillon schwer verwundet: Jäger Ioh. ^reus; leicht verwundet: Iäacr Franz Grasel, Anton K°"'posch. Anton Iosek. " " " " Am W. Jänner bei Pretava auf dem Rückmarsch "0'ger Colonne von der 2. Compagnie des 11. Inf.. lpA sch""' verwundet Infanterist Franz V'zek; ^'cyt venvundet Infanterist Karl Singer. <5..l ^'" ^ Jänner bei Polje. südöstlich Knnjica. Vom ^'''N.g. Kmse> Franz Josef Nr. I schwer verwun-"" Infanterist Franz Kidgon. In der Nacht vom 24. auf den 26. Jänner im Gefechte am Brabac-Berge. südöstlich von Konjica. Vom Inf.'Reg. Freiherr v, Packenj Nr. 9: schwer verwundet Oberlieutenant Jakob Krejki, Infanteristen Olexa Kalinov, Max Kunda, Nikolaus Sikan, Mi-chael Müller; leicht verwundet Infanterist Sidor Petrasz. Die Demission GambettaS. Wie bereits telegraphisch gemeldet, hat Vam-betta infolge der Ablehnung des Listenscrutiniums durch die Kammer die Demission des Cabinets in seinem und seiner Minister.Collegen Namen dem Prä» sidenten der Republik überreicht. Ueber die Vorgänge in der bezüglichen Kammersitzung wird aus Paris unterm 26. d. M. berichtet: Zu der heutigen Kammersihung fand ein großer Andrang des Publicums statt. Dreyfus (Opportunist) hält die beschränkte Revision aufrecht, damit der Senat dieselbe annehme» könne. — Der Präsident zeigt an, dass mehrere Redner auf das Wort verzichtet haben, um die Debatte heute zu beendigen. Legrand bekämpft die Aufnahme des Listenscrutiniums in die Verfas-sung; dieselbe wäre für die Kammer die Auflösung oder deren Verfall; er glaubt ein Einvernehmen sei leicht zu erzielen, wenn die Regierung auf ihre Antrüge Verzicht leiste. Lockroy bekämpft gleichfalls den Entwurf der Regierung und die Beschlüsse der Com, Mission; er will eine gänzliche Revision der Verfas. sung mit Aufhebung des Senats ic. Fabre räth zur Versöhnlichkeit und beantragt, in dem Entwürfe einzu-schalten, dass das Listenscrutinium erst nach Ablauf der Gewalten der gegenwärtigen Kammer anwendbar sei. Hierauf wird die Generaldebatte geschlossen. Da« von Barodet beantragte Amenoement, welches die gänzliche Revision der Verfassung beantragt, wird mit 298 gegen 173 Stimmen verworfen. Gambelta besteigt hieraus die Tribüne. Er bekämpft die Beschlüsse der Commission als ebenso ge-fährl,ch, wie das Amenbement Varodets, welches die Kammer soeben verwarf, und sagt, das Land wolle die beschränkte Revision und wolle nicht seine Ruhe den Zufällen einer unbeschränkten Revision aussetzen. Er widerlegt die gegen seine Sprache vor der Com« Mission gerichteten Anschuldigungen und weist nach, dass der Congress, welcher der Ausdruck der vorgän-gia/n Uebereinstimmung beider Kammern ist, einen illegalen Act begehen würde, wenn er die Bedingungen dieser vorläufigen Uebereinstimmung beseitigen würde Galubetta widerlegt sodann alle A»schult>!guna.en einer Pictatnr und sagt, das Listeuscrulinium sei, indem es die Wahlgrundlage erweitert, genau das Mittel, um die persönliche Gewalt zu verhindern und den Willen des Landes triumphieren zn lassen. Das Listenscru« tinium habe bei den liberalen Reformen immer den ersten Rang eingenommen, die persönliche Gewalt habe das Arrondissementsscrutinium immer wieder hergestellt. Das Listenscrulinium sei unerlässlich zur Verwirklichung der Reformen, nnd wäre es für den Credit der Kammer schädlich, wenn sie einwilligen würde, den Wahlmodus des Senates zu revidieren, die Revision ihres eigenen Wahlmodus aber ablehnen würde. Gam» betta prolestiert sodann gegen jede Idee einer Kammer-auflösung, sagt, das Listenscrutinium bilde ein großes Regierungsinteresse, und verlangt von der Kammer die Ermächtigung, diese Frage vor den Congress zu bringen. Alle Reformen seien in Bereitschaft: das Richtergefetz, das Militärgesetz. das Gesetz über die Finanzgesell, schuften; um dieselben jedoch rasch zu verwirkliche», sei es uothwendig, die Wahlgesetzgebung zu ändern. Gambetta schließt, indem er sagt, meine Vergangenheit ist bekannt, über allen Wünschen steht jedoch die Zu« kunft des Vaterlandes. (Beifall.) Der Berichterstatter der Commission. Andrieux, vertheidigt die Beschlüsse der Commission. G.nnbetta verlangt vor allem die Abstimmung übe» den letzien Paragraphen des Entwurfes der Commission, den er zu verwerfen bittet. Nichtsdestoweniger wird derselbe nnt 282 gegen 227 Stimmen anae'nommrn, Gambctta erklärt, dass die Regierung dieses Votum als Billigung der unbeschränkten Revision betrachte und dass das Cabinet unter diesen Bedingungen m, der Berathung nicht weiter theilnehmcn könne. Die Kammer nahm sodann den ersten Paragraphen des Entwurfes der Commission an. welcher das Listenscruli« nium ausschließt. Der gesammtc Commissionsentwurf wurde schließlich mit 262 qegen 9l Stimmen angenommen. Die Sitzung schloss um 8'/. Uhr abends. Die nächste Sitzung findet am 30. d. M. statt. Vor der Abstimmung über den gesummten Ent. wurf der Coinnnssiol, hat die Kammer mit 305, gegen 117 Stimmen den Entwurf der Regierung betreffs Zulassung des Listcnscrutiniumt abgelehnt. Gambctta richtete au den Präsiden!«,, der Republik folgendes Schreiben: „Herr Präsident! Im Nimen meiner Colleger, n»d in meinem Namen habe ich die Ehre, Ih„en die Demission des Cabinets zu überreichen, dessen Vorsitz Sie mir anvertraut h^bcn." Gambetta selbst trug das Schreiben in das Palais Elyjie.' Das Gerücht, dass der Präsident Orevy Herrn Lion Say zu sich beschieden habe. machte einen guten Eindruck. Die „Ripublique fran^nise" hebt den Widerspruch zwischen den zwei ersten Abstimmungen der Kammer hnvor und sagt, das« die Kammer, indem sie das Ministerium opferte, uuch die Verfassungs« revision und vielleicht die vom Lande begehrten legislativen Reformen geopfert habe. Als die Kammer Gambetta die Gewalt auszwana, kannte sie ihn nicht. Nun besteht keine Zweideutigkeit mehr. Wenn man sich in Hinkunft an Gambetta wenden wird, wird man wissen, dass man ihn nehmen muss so wie er ist mit seinem Programm von tiefdurchdachten Reformen, deren wesentliche Bedingung das Listenscrutinium ist. Die ..Rcpublique sranyaise" fragt schließlich, ob die Kam» mer das Cabinet vom 14. November durch ein lebensfähigeres ersetzen und ob sie selbst so lange existieren Werde, als sie wünscht. Hagesneuigkeiten. — (Archäologischer Fund.) Dem ungarischen Nationalmuseum wurde, wie der „Pester Lloyd" meldet, kürzlich ein bleierner Sarkophag zugeschickt, welcher gelegentlich der Erdarbeiter, beim Filatori'Damme aufgefunden wurde; derselbe war hermetisch verschlossen und enthielt nebst einer Glasurne und einer Kupfermünze das ziemlich wohleihaltene Ekelet eines Kindes. — (Der Gemahl der NilSson — wahnsinnig.) Die jüngste Vvrsenlatastrophe hat einen individuellen Unglücksfall herbeigeführt, der in Paris weit über die finanziellen Kreise hinaus lebhafte Theilnahme erregt: Herr Rouzeau, Vvrserisensal und Gatte der Sängerin Christine NilKson, ist in Geisteskrankheit verfallen. Herr Rouzeau, der an der Vllrse eine sehr beliebte Persönlichkeit war. hatte einen großen Theil feines Vermögens in der Charge eines Wechfelagenten angelegt und hielt nach dem Krach der vorigen Woche, wie sich jetzt herausstellen soll, mit Unrecht, dieses Kapital für verloren. Sein Geist umdiisterte sich. und wie der Irrsinn so oft die wahre Lage des Kranken parodiert, begann Ronzeau sich einzubilden, dc^s er viele Millionen gewonnen habe. Er bewohnte mit feiner Frau. so oft diese sich von ihren Kunftreisen in haris ausruhte, dal > „Hotel Continental", und hier wurde einer der hbheren Commis des Hotels, welchem Rouzl",, mit auffallender Beharrlichkeit anvertraute, er hätte soeben an der Börse eine Million eingestrichen und wolle ihm davon zehntausend Francs als Gratification geben, zuerst auf den b-denllichen G-iftesznstand deil Mannes, der sonst in seinen Lleußerunssen immer so gemessen war, aufmerksam. Wald bot Ronzeau jedem, dem er begegnete, einen Vheck auf seinen Vanquier an, und wurde er schließlich in die Heilanstalt des Dr Goujon in der Rue Piepus befördert. — (Eine theure Villardpartie.) In der vorigen Woche wurde in London eine Nillardpartie um 20.000 Mark gespielt und zum Nustrage gebracht. Roberte, der Gewinner der Partie, hatte seinen Gegner. Cook, auf 5000 Points 5lX) vorgegeben. Obwohl letzterer ebenfalls als guter Spieler gilt, jo konnte er es doch trotz der Vorgabe nur auf 3cl4ii Points bringen, als se-n Concurrent bereits daS fünfte Tausend vollendete. Roberts hatte unter andern Serien von 438 und 340 zu verzeichnen. Diese Leute betreiben das Gil-larbspiel indes nicht, wie andere Sterbliche, zum Vergnügen, sondern es sind sogenannte „Professional»", deren Lebensberuf „Nillardsftielen" ist. wodurch dann natürlich die erstaunliche Fertigkeit in ihrer Kunst erklärlich wird. — (Russischer Volksglauben) Von der russischen Landbevölkerung wird dem beim Feste der Wasserweihe vom Priester gesegneten Wasser eine große reinigende und heilende Kraft zugeschrieben, und die Sitte, von diesem Wasser zu trinken, sich damit zu waschen oder darin zu baden, findet auch jetzt noch viele Anhänger. Im Dorfe Smolensloje haben am verflossenen 18. Jänner viele Personen trotz des kalten Windes ein Nad in der vom Eise befreiten Stelle des Flusses genommen, einige in Kleidern, andere in adamitischem Costllm. unter anderen auch eine hinfällige Greisin, die nur mit einem Hemde bekleidet zu der Oeffnung hingefühlt und dreimal unter das Wasser getaucht wurde, — (Neue GeUser i n U m e r i l a) Ein Tourist, welcher das Yellowftone.Thal in «lmerila besucht hatte, beschreibt den Anblick der dort entdeckten Geyser. Kleine Vallen schneeweißen Dampfe« kommen aus der Eld? hervor und nehmen, während fie in die Luft steigen, Phantastische Foimen an. ehe sie verschwinden. Plötzlich schuht ein weißes Gespenst mit einem Ge-rausche wie das verzehnfachte einer Rakete hinauf in das Mondlicht i dann lässt der große Geyser einen zischenden Ton hören, und eine Dampfkugel fliegt aus einer Oeffnung an den, Nande deb Kraters, Ein Veben der Erde. ein Bersten der Oberfläche, und mit einem Knalle wie der einer Vombe erhebt sich ein» dichte Masse siedenden Wassers, acht bis zwölf Fuß im Umfange, in die Luft. Während des AufsteigenS lösen sich Dampf, mass.'n los. verdiinnen sich und verlieren sich im Raume. Die Säule von siedendem Wasser steigt 200 Fuß hoch. bleibt anscheinend bewegungslos einige Secunden lang stehen und fällt dann wieder in den dampfenden Abgrund zurück, dem sie entstieg. «atb«cher Leitung «r. 24 218 50. Jänner 1582. Locales. — (Nus dem Casino.) Vorgestern hat da» zweite Kränzchen in dieser Saison stattgefunden, und war da»selbe durch die Anwesenheit des Herrn k. l. Lande«. Präsidenten A. Wintler sammt Familie ausgezeichnet. Vie Toiletten der Damenwelt waren — wie immer — glllnzenbe; die Unterhaltung eine sehr lebhafte, und wurde Telpsichoren mit allem Animo bis in den frühesten Morgen gehuldigt. Vei den Quadrillen zählte man 46 Paare. — (Aus der Citalnica.) Vorgestern fand das zweite Kränzchen in dieser Saison statt, und e« war dasselbe, wie das am 14. d. M., recht gut besucht und sehr animiert. Die Quadrillen wurden von 30 Paaren unter dem eifrigen Arrangement« der DirectionSmitglieder Herren Eos und Wöl fling getanzt, und es wurden bei der Damenwahl besonders schöne „Auszeichnungen" vertheilt. Die Toiletten der Damen waren znmeist sehr geschmackvoll, und waren namentlich die tanzenden Damen in vollem Nallschmucke erschienen. Die tanzende Herren» Welt war durch die Mitglieder des literarischen Clubs, der an diesem Abende leinen »Iour fixe" hielt, in er» freulicher Weise verstärkt. Die ganze Gesellschaft bot ein erfreuliches Vild, zumal auch die Herren durchgehends in Valltoilette erschienen waren; die ganze Unterhaltung trug den Charakter distinguierter Gemüthlichkeit. — (Der Opernsänger Herr Nolli) weilt auf der Rückreise von Vukareft nach Mailand in unserer Stadt; wie wir hvren, ist die Direction Mond he im. welche alles aufbietet, um das kunstsinnige Publicum Laibachs noch jeder Richtung zufrieden zu stellen, eis« rigft bemüht, diesen hoch gefeierten heimatlichen Künstler zu einem, wenn auch leider nur einmaligen Gastspiele auf unserer landschaftlichen Vühne zu vermilgen. — (DieSection «Krain" des deutschen und österreichischen Alpenoereins) hält. wie bereits gemeldet, heute, den 30. d. M., eine Monats-Versammlung im Elublocule der Easiuoreftauration ab. Tagesordnung: 1.) Prof. Wurner: Ueber daS Brocken» gespenst; 2.) Handelsmann Stöckl: Ein Winteraubstug auf dem Monte maggiore in Istrien. — In der letzten Sectionsversammlung machte der Obmann Herr Desch. mann die erfreuliche Mittheilung, dass dem Vereine bereits 83 Mitglieder beigetreten sind. In seinem Vor» tiage über «Die Nlpeusagen" machte derselbe zuerst auf die Analogien aufmerksam, welche die Sagen der meisten europäischen Völker zeigen und welche ein deutlicher Beweis sind, dass schon in uralten Zeiten zwischen den Völkern ein geistiger Contact stattfand. Die Königin Hulda, welche der Sage nach, ähnlich der Göttin Ceres, als Schirmerin des Flachsbaus gnlt. Trost und Segen in die Hütte des Landmanns brachte, die Gräber der Kinder mit Blumen schmückte, die Seelen ungetanster Kinder beschützte, erscheint mit denselben Eigenschaften in den Sagen Tirols als „Seliges Fräulein", in den Löchern der Gottscheer Grotten als „Weiße Frau", bei uns als „Rojenice" und in den benachbarten slavischen Ländern als „Vile". Lr erwähnt ferner die Sagen, welche sich an die venetianischen Goldsucher knüpfen, deren Schauplatz vorzugsweise das Hochplateau des Triglavftocles. der Gogatin und die Veliica waren. An den Teufelswald auf der Zaplata. den man von Laibach aus sieht, knüpft sich die Sage von dem Garten der Slopulja, an die Felswand der Velika gora ober Reifniz die Sage von der versteinerten Hochzeit. Die Sage von der Wunderblume, welche sich in den Nlpensagen der meisten Länder vorfindet, hat in Krain so mächtigen Glauben gefunden, dafs noch in den vierziger Jahren in der Steiner Gegend Fahrten aus dem ganzen Lande zu der Wunderblume, welche aus dem Grabe einer Jung» frau erwuchs, unternommen wurden. Die deutsche Sage vom Untersbergc findet ihr Nnalogon in der Sage vom „Kralj Matijaz" (Mat. Corvinus). welcher im Tschaun. gebirge ober Wippach seinen Schlaf schläft. Die Sage vom „Blutigen Stein" in dem Gorianzengebirge findet sich in ähnlicher Weise bei Sallust Cap. 79 und. nach den Erfahrungen Hochstetters. auch in Sagen Bulgariens wieder. — (Eine Ansicht von Laibach.) Die „Neue freie Presse" schreibt: Ein kunstreiches Album, dessen Einband nach einer Zeichnung des Regierungsrathes Storck angefertigt ist und welches eine Reihe von Aquarellen enthalt, wird biesertage von den Beamten der österreichisch.ungarischen Bank dem aus dem Verbände dieses Institutes geschiedenen Vice«Gouvern«ur Ritter v. Lucam als Andenken überreicht werben. Die Blätter des Albums, welche eine Ansicht derjenigen Städte dar« stellen, in denen Filialen der besagten Bank bestehen, rühren von vaterländischen Aquarellmalern, von F. Alt, M. Fritsch. Vrillschi seu.. N. Schäffer. F. Zahn u. a., her. Besonders steihig ausgeführt und von künstlerischer Wirkung scheinen uns die Städte Wien. Graz und Laibach von Alt; Zahns Ansicht von Kronstadt in schöner Nbenobeleuchtung, dann die Städte Reichenberg und Naab machen beste Wirkung. — (Zur Faschingechronik.) Der hiesige Nr« beiter»Nildungsverein hält am 12. Februar im Glassalon der Lasino.Nestaucation ein Tanzlränzchen ab, zu pem die umfassendsten Vorbereitungen getroffen werd»». — (Landschaftliche» Theater) «Wie die Alten sungen. so zwitschern die Jungen"; wie unsere Väter der köstlichen Neftroy'schen Posse «Lumpaci« vagabundus" mit ihren urwüchsigen und daher überwältigenden Scherzen und Spähen zugejubelt, so jubeln auch die Kinder und — wie die gestrige stark vertretene und heiterst angeregte Kinderwelt bewies — auch die Kindeskinder diesem unvergänglichen Meisterwerke des specifisch österreichischen Volls-Theaterdichters zu. Es war aber auch das Trifolium Mondheim (Zwirn), 2 inori (Knieriem). v. Valajthy (Leim) vorzüglich gelungen. Das sehr gut besuchte Haus spendete ununterbrochen den reichlichsten Beifall. Frl. v. Wagner (Ca-milla) und Frl. Ranek (Laura) waren in Spiel und Gefang vorzüglich. Vnch sämmtliche Nebenrollen waren in besten Händen. Der Gesammtcindruck des Abends war «in zufriedenstellender. — (Theaternachricht.) Der so beliebte Vari-tonift unserer Oper, Herr Alessandro Luzzalto. hat am Freitag. 3. Februar, sein Benefiz. Der tüchtige Sänger hat, um allen Opernfceunden zu genügen, sür diesen Abend ein aus verschiedenen Opern zusammengesetztes Programm gewählt. Zur Aufführung gelangt: I. Act au» der Oper „Der Barbier von Se-Villa". Diesem folgt: Große Arie aus der Oper „Don Sebastian" von Donizetti; gesungen vom Venefizlanten in italienischer Sprache. IV. Act aus der Oper „Faust" von Gounod. Zum Schlüsse: III. Act aus der Oper „Ernani" von Verdi. — So bietet Herr Luzzatto jedem etwa» und allen gewiss einen recht befriedigenden, genussreichen Abend. Ein dem entsprechend sehr gut besuchtes Hau» ist daher wohl sicher. Neueste Post. Wien. 28. Jänner. (Die auherordent-liche Session der Delegationen) wurde heute ohne besondere Formalitäten eröffnet. Die gemeinsame Regierung brachte eine Vorlage ein, betreffend das außerordentliche Heereserfordernis von acht Millionen Gulden zur Durchführung jener militärischen Maßnahmen, welche behufs Unterdnickung der im Süden der Monarchie und im Occup^ttonsgebiete aus-gebrochenen Bewegung nothwendig sind. Diese Vorlage, welcher eine ausführliche begründende Denkschrift beigegcben ift, wurde seitens der ungarischen Delega« tion dem Vierercomite zugewiesen. Sarajevo, 27. Jänner. Gestern fand im hie. sigen Theater zugunsten armer Kinder der griechisch, orthodoxen Schulen eine musikalisch - declamatorische Akademie statt, welche in jeder Beziehung glänzend ausfiel. Der Landeschef Baron Dahlen, FMÜ. Stransky, Metropolit Sava, die Spitzen der Civil- und Militärbehörden sowie ein zahlreiches distinguiertes Publicum waren anwesend. Paris, 2«. Jänner. Präsident Grevy hat die Demission deb Cabinets angenommen. Freyclnet hat die Mission zur Bildung eines neuen Cabinets noch nicht übernommel! und wird heute mit verschiedenen Persönlichkeiten conferieren. Gambe tta versprach, keine Opposition zu machen. Ferry soll geneigt sein, m das neue Cabinet einzutreten. Viele Ioitrliale geben dem Wunsche Ausdruck, dass Leon Say das Finanzministerium wieder übernehme, um die Lösung der Finanzlrise zu erleichtern. Paris, 28. Jänner. Freycinet hat die Mis. sion, ein Cabinet zu bilden, angenommen. Jules Ferry soll wieder das Untol-richtsportefeuiUe über-nehme». Mit Leon Say wurden Verhandlungen wegen Uebernahme deS FlnanzportefeuiUes eingeleitet, welche einen günstigen Erfolg versprechen. Paris, 28. Jänner, 11 Uhr 50 Minuten nachts. Der „Agence Havas" zufolge »st das neue Cabinet, unvorhergesehene Eventualitäten ausgenommen, in folgender Weife zn,ammena.eseht: Freycinet Minister. Präsident und Neuheres, Iuleb Ferry Unterricht, Goblet Inneres und Cultus, Humbert Justiz, Varroy Finanzen, Carnot öffentliche Arbeiten, Tirard Ackerbau, Cochely Post und Telegraphen. Für das Kriegsportefeuille sind Äillot, Saussier und Pavoust und sür das Marine. Portefeuille Iaureguiberry und Payron in Aussicht genommen. Verstorbene. Den 27. Jänner. Stefan Stupar. Hausbesitzer. 76 I,. Kuhthal Nr. 7. Herzllappensehler, allgem. Wassersucht. Den 28. Jänner. Maria Iclenöii. gewesene Köchin, 76 I. Floriansgasse Nr. 15. Altersschwäche. — Ida Mala« hovsly. Orgelbauersgattin. 32 I,, Pctersstraße Nr. 57. Lungen« tubcrculosc. Im Civilspitale: Den 24. Jänner, Johann Iermann, Inwohner, 65 I., chron. Darmtuberculose. Den 25. Jänner. Josef Iuscl, Taglöhner, 25 I. Iud«i<:u1a8ll, pulllwimm. - Franz Stul, Tischler, 43 I,, I^r7nM» wl)«r<:ulnni». — Ptagdalena «lerne. Inwohnerin, 39 I.. Erschöpfung der Kräfte. D«n 26. Jänner. Johann Senlar. Inwohner. 67 I., Zl»r«u!iuu» »suilü. Lottoziehungen vo« 2«. Jänner: Wien: 44 89 30 52 13. Graz: !8 39 50 3b 59.. Handel und Mkswirtschastliches. lialb«ch, 23. Jänner. Auf dem heutigen Marltt sind erschienen: 12 Wagen mlt Getreide, b Wagen mit heu UN« Etroh und 18 Wagen mit Holz. Durchschnitts«Preise, ^^^ Weizen pr. Hettolit "52« 10 78 Nutter pr. Kilo . — 80 -,'" Korn , 6 18 6«2Mer pr. Stück . . — »i "!^ Gerste . 4 8? 5 17 Milch pr. lliter . —j 8------ haser . 3 25 8,7?! Rindfleisch pr. Kilo -56-^ Halbfrucht . -^ 7,30.Kalbfleisch „ _,blt - ^ Heiden „ 5 04 6—! Schweinefleisch „ —^43 — Hirse „ 5 20 b ^Schöpsenfleisch -30—" «uluruz „ 6 20 6 46 tzähndel pr. Stuck — 4b - Erdapfel 100 Kilo 2 68-------Tauben . ^ l8 ^ Uinseu pr. Heltolit. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 86 ^ Erbsen „ 8----------Stroh „ . . 1 »ü ^ Fisolen „ 8 50------Holz, hart., pr. vier Nindsschmalz Kilo -96------- Q.-Meter - - 7^ Schweineschmalz , —82— — weiches, , . 4»v Speck, frisch „ — 68------Wein, roth., 100kit.------20 ^ ^ — geräuchert „ — 76------------ Weiher „ ------Is ^ Theater. Heute (gerader Tag): Die Glocken von