^,/rtihtil, str M Str. S«. Krettag, »V. April »«««. v. Jahrgavg. Die .Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Kreitag. Preise — für Marburg: gan«ährig 6 fl.. halbjähng 3 fl., vierteljährig 1 fi. b0 kr: für Zustellung ins Haus monatlich 1v kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig Z fl. Die ein Mal gespaltene Karmondzeile wird bei einmaliger Tinschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung L0 kr. Jnseraten-Stempelgcbiihr kommen. Skonnemeitts-Eintadung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die freundliche Einladung znr Pränumeration. PrSnNmeratiims-Pret«. Fiir M«rd«rg ««««Uich SO kr., «U i«'» Ha«« V« kr., mtt «ittteljiitzrig L ß., hildjiitzrig 4 fi., MWrig » fi Die Ad«i>istratio« der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des Tages. Die amtliche „Biener-Zeitung" meldet, „daß alle Gerüchte über einen Einfall italienischer Areischärler auf österreichisches Gebiet, sowie über einen bei Rovigo stattgefundenen Zusammenstoß mit unseren Truppen jeder Begründung entbehren, daß in allen Theilen des lombardisch venetianischen Königreiches vollkommene Ruhe herrscht." Wie reimen wir aber mit diesen Versicherun^n die außerordentlichen militärischen Maßregeln in Benetien und die Wieder' tinführung der „Paßrevision" an der italienischen Gretize? Die Befürchtungen eineS Krieges mit Preußen treten augenblicklich in den Hintergrund. Bei der Uebergabe der österreichischen EnttvaffnuugS'Depesche wurde in Berlin erklärt; dieselbe birgt Anhalts» punkte zur Verständigung, und in Wien hat man in der preußischen Antwort das nämliche gefunden. — Räch einem Wiener Bericht in der „Bofsischen Zeitung" hätte vor Abgang der österreichischen EntlvaffnungS-Depeslhe zwischen dem Grafen MenSdorff und dem pieußischen Gesandten eine Unteredung stattgefunden, in »velcher der Minister zugestanden, daß die Rüstungen zum Kriege allerdings von Oesterreich begonnen wurden. Dieses Berliner Blatt spricht auch davon, daß im Miniftetium d,S Aeu« ßern ein Personenwechsel um so wahrscheinlicher sei, als der Kaiser den bestimmten Willen ausgesprochen haben soll, „daß so bald als möglich mit Preußen ein Arrangement bezüglich Schleswig Holsteins getroffen werde". Man sei anfänglich entschlossen gewesen, für die Abtretung der österrei-chischen Rechte auf die Herzogthümer genügende Entschädigung zu ver-langen ; aber in einer deSfallsigen Unteredung soll Freiherr v. Werther mit aller Bestimmtheit hervorgehoben haben, daß Preußen auch nicht ein einziges Dorf hergeben iverde. Die Frage wegen SchleSwig-HolsteinS wird also durch die beiderseitige Entwaffnung nicht berührt; es müßte denn sein, daß eben entwaffnet wird, weil man auch hierüber bereits einig getvorden. Ueber daS preußisch-italienische Bündniß lvird der „Triester Zeitung" geschrieben: „Wir sind in der Lage, einige interessante Andeu-tungen über den Erfolg der zwischen der preußischen und italienischen Regiernng geführten Unterhandlungen betreffs deS Abschlusses eineS Alli-anzvertrageS gegen Oesterreich zu bringen. Wie wir auf das bestimmteste versichern könnet», ist ein solcher Alllanzvertrag nicht geschlossen worden, obwohl von Seite Preußens Alles angewendet wurde. Italien zur Eingehung bindender Berpflithtungen für den Fall eineS Krieges mit Oesterreich zu bewegen. Allen Versprechungen und Forderungen deS Grafen Bismarck gegenüber beschränkte sich General Lamarmora auf folgende bündige Erklärung: „Kommt eS zu einem Kriege zwischen Preußen und Oesterreich, so wird Italien die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, die Eroberung VenetienS zu versuchen, und ist daher der natürliche Bundesgenosse Preußens. Auf bindende Verpflichtungen könne sich aber Italien nicht einlassen, da dasselbe bloS seine eigenen Interessen zur Richtschnur seiner Handlungsweise nehmen könne." Mit der ihm eigenen soldatischen Offenheit nahm General Lamarmora keinen Anstand, die Eventnalität znr Sprache zu bringen, daß Oesterreich im Kriege gegen Preußen nicht ohne Bundesgenossen bleiben könne und daher Italien auch die Möglichkeit ins Au^e ^ fassen habe, daß diese Bundesgenossen Oesterreichs solche seien, daß die Wage der Entscheidung sich zu Gunsten Oesterreichs neigen könne, selbst wenn Italien auf der Seite Preußens stehe. Für Italien handle eS sich aber in diesem Falle um eine Existenzfrage, und eS liege daher in der Natur der Sache, daß Italien blos dann einen Angriff auf Oesterreich unternehmen werde, wenn die Chancen für das Gelingen deS-selben sprechen. Ueber diese offene, wenn auch nicht eben sehr ritterliche, doch praktische Erklärung ging Lamarmora nicht hinaus, und so geschah m rothen A r u g. Bon z. temme. (Fortsetzung.) Der Baron fuhr fort: „Der Verfolgte war in Mörderhünde gesallev. Ein Zeuge sah ihn unter den Händen der Mörder. Der Zeuge lebt; er ist hier. Er steht fünf Schritte von unS. Barum werden sie so bleich. Herr SeUner? Warum zittern Sie?" ..Zittere ich?" frMe der Herr Sellner. Er zitterte heftig und war sehr blaß geworden. Die Laterne deS GenSdarmen fiel mit ihrem vollen Scheine auf ihn. „Zittere ich?" fragte er in einer Verwirrung, die sich plötzlich zu der fürchterlichen Angst des vor seiner Uederführuug steheuden Verbrechers gefteigett hatte. Aber er war ein tros^iger und ein kräftiger Me Gartenhecke nnd gmg an ihr entlang. Er kam in die Nähe eines'Neinen. niedrigen Sebändes. Er glaubte Licht darin zn set»c«. durch de» Stnr« ei« Geräusch dari« zu höre» »nd blieb stehen. Er hatte sich nicht getäuscht. Neugierde, eine dunkle Ahnung trieben ihn zu dem kleinen Gebäude. Er schlich dahin. Je näher er kam desto deutlicher hörte er das Geräusch. öS war ein sonderbares, dumpfes Schlagen oder Stoßen auf irgend einen Gegenstand; eS wiederholte sich regelmäßig und rasch; eS war immer dasselbe. Stöhnen und Aechzen eineS Menschen begleiteten es. Dazwischen sprachen dann und wann leise Menschen stimmen mit einander. Dem Manne wurde eS unheimlich. Aber er mußte wissen. waS das war. waS er hörte. Er war drei Schritte weit von dem kleinen Gebäude stehen j^eblieben. In der Mauer war ein schmales, niedriges Fenster, durch welches daS Licht kam. daS er schon vorher gesehen hatte. Er nahete sich ihm. eS tvar hoch, aber ein Holzblock war in der Nähe. Er stieg auf diesen und er konnte nun in daS Innere deS GebändeS sehen. WaS er sah. ersüllte ihu mit Grausen, mit Entsepen. Er blickte in einen Raum, der früher als Stall gedient haben mußte. Alte Krippen, Raufen, Tröge bezeugten es. Stroh und Heu lagen noch darin. Eine Laterne, die auf dem breiten Rande eineS Tro-grS stand, erleuchtete ibn nur mit schwachem Lichte, und die Scheiben deS yensterS, an dem der Diener stand, waren trübe. Aber in dem schwachen, trübe» Achte stellte sich dem Mann ein Schauspiel dar. daS ihm die Haare zu Berge trieb. Zwei Menschen waren in dem Stalle beschäftigt, ein Mann und eine Frau. Ein großer, starker Mann, eine zarte, feine Aran. Beide waren noch sehr jung. Sie waren bei einer entsetzlichen '^^eschäftignng. Der Mann hieb mit einer Hacke den aus ftster Erde bestehenden Boden des Stalles ans. Das lvaren die dumpfen Schläge und Stöße, die der Franzose gehört hatte, die er noch hörte. Die Frau brachte mit einer Schaufel die loSgehanene Erde ans die Seite. Es war schon viel Erde aufgehackt, zur Seite aufgeschichtet. Ein langes. tiefeS Loch war schon gebildet. Es iah anS wie ei« Grab, das die Beide« grub Kind, das Kind des Ermordeten. Es lag unbeweglich da «nd anch sei« Geficht war schneeweiß, aber seine Augen waren geschlossen, es schlief sanft «ad fest. De« Diener, der das Alles sah. hatte Entsetzen ergriffen. Zu dem Entsetze« gesellte fich die Todesfurcht. Er war alleiu. ohne Waffe« be-waffneten Mörder« gegenüber. Wenn er Menschen l)erbeirief. rief er nicht uene Mörder gegen fich? Der rothe Krug war die einzil^e Men-schemvotznung in der Schlucht. Er verließ still, leise seinen Posten an dem Muster. Aber er mußte noch in der Nähe bleibe«. Er muszte wissen, was a«s de« Kinde wurde. Er verkroch fich in einem Gebüsch. Das Schlagen der Hacke hörte nach einer Beile auf. Es wurde still in de« Stall. Das Grab mnßte fertig sein. Nach einer halbe» Stnnde öffnete fich eine Thür de« Stalles. S>e wnrde wieder verschlossen. Der Schritt zweier Mensche« entfernte sich »ach de» Krnghause hin. Die Mörder hatten ihr Werk vollbracht. Das Kind lebte. Der Diener hörte es weine» bei den beide« Menschen die zn« Kr«ge gi»ge». Einer »o« il»«en «nßte es tragen. Der Diener genstand öffentlicher iZrörterungen. und da den ausgesprochenen Behaup-tungen keine sachliche Widerlegung von Seite berufener Persönlichkeiten entgegengestellt wurde, so scheinen die dort berührten Uebelstände einer ernsten Betrachtunt^ wmdig zu sein. Die hiesige Filiale der k. k. steierm. LandivirthschaftS-Gesellschaft. !velche statutenmäßig berufen ist. die Interessen dkr Produzenten zu ver-treten und die Wohlsahrt des Landes namentlich in volkswirthschaftlicher Beziehung möglichst zu fördern, mnßte diesen Erörterungen des Marbur-ger Lokalblattes, so wie ähnlichen Aeußerungen von Urproduzenten, Ge-werbs- und Handelsleuten ihre Aufmerksamkeit schenken und es wurdc demzufolge in der letzten Versammlung der Filiale der Beschluß gefaßt: In Anbetracht der in der Marburger Zeitung enthaltenen erwähnten Artikel vom 26. Jänner. 31. Jänner und 21. Februar d. I. „Eine Ar-beiterfrage Marburgs," „Eine Konfiskation unseres BlatteS" und „Noch-Mals die Arbeiterfrage"; — in Anbetracht so mannigfaltiger Aeußerun-gen von Produzenten. Gewerbs- und Handelsleuten; — in Anbetracht daß der Absatz nicht nur und zwar hauptsächlich in landwirthschaftlichen Rohprodukten, sondern auch von anderen Erzeugnissen und Waaren der verschiedensten Gattung keineswegs den gerechten und billil^en Erwartnngen nnd dem wirklichen Verbrauche entspricht, welche durch Errichtung der hiesigen Werkstätten der k. k. pr. südl. StaatSbahn Gesellschaft an das Zuströmen einer so bedeutenden Zahl von Konsnmenten geknüpft waren, indem denselben von anderer Seite her die Abnahme gewissermaßen aufgedrungen werden soll, während doch eine nähere Prüfung zeigt, daß nicht Zufuhr besserer und wohlfeilerer Artikel eine freie Konkurrenz geschaffen, sondern im Gegentheil, daß die Arbeiter thenrer. schlechter und mit gerin. gerer Auswahl kaufen zu müssen angewiesen werden sollen, als nach den hiesigen Lokal Preisen und auf dem hiesigen Markte; — ferner in An-betracht der dermalit^en bedenklichen sozialen Regungen anderwärts und der Wichtigkeit der socialen Fragen überliaupt; «^ndlich in Anbetracht der Wolilfahrt sowohl der Arbeiter der Werkstätten einerseits, als auch der Produzenten, und zwar insbesondere der Landbevölkerung des Bezirkes der Filiale Marburg der k. k. steierm. LandwirthschaftS Gesellschaft anderer-seits. ersucht die gefertigte Filiale die löbliche General-Direktion: Selbe wolle durch geeignete unpariheüsche Lokalerhebung sich einget)cnde Kenntniß der faktischen Verhältnisse in den erwähnten Beziehungen verschaffen und falls sich Uebelftände und Mißbräuche in dieser Hinficht, welche auch mit der Zeit die Verarmung und Unzufriedenheit der Arbeiter herbeiführen würden, vorfinden, dieselben nicht nur im eigenen, sondern im allgemeinen Interesse eliestens beseitige». Zugleich erlaubt sich die gefertigte Filiale die Errichtung eines freien wirthschaftlichen Vereines der hiesigen Bahnbediensteten uud Werkstätten-Arbeiter anzuempfehlen, wie derlei Vereine an anderen Orten besteben und gedeihen, obwohl sich häufig selbst die verschiedenartigsten Elemente vereinigen, um durch gemeinsame Einkäufe der Vortheile des Kapitals theilhastig zu werden, welches sonst leider nach vielen Richtungen die Hilf-losigkeit der Einzelnen ausbeutet. Die Gründung und daS Gedeihen eines solchen Vereines erscheint hier um so leichter und sicherer erreichbar, als die Theilnehmer durch gleichartige Interessen verbunden sind, und durch den Bezug ihrer Gehalte und Arbeitslöhne aus derselben Kasse sich bereits wesentlicher Bortheile gegen andere derartige Vereine erfreuen. Ungeachtet dessen dürfte ohne höheren Impuls und Anleitung bei den dermaligen Verhältnissen hier von Seite der Arbeiter die unabhängige Organisation des Bereines schwer dnrchsührbar sein, da nicht nur die Administration vielleicht verschiedene Schwierigkeiten biethen würde, son-dern gegenwärtig auch durch die bedeutenden Abzüge zu Gunsten des Restanrations-Pächters die bedürftigsten Mitglieder von der Theilnahme ausgeschlossen sind, so lange nicht zur Deckung der bereits kontrahirten Schulden ein Maximum des Abzuges bestimmt tvird. welches nicht nur dcn berechtigten Forderungen des Gläubigers genügt, sondern auch dem Arbeiter den Beginn einer neuen unabhängigen Existenz sichert. Die gefertigte Filiale glaubt durch die gebotenen Darlegungen die wartete noch. Er hörte den Schritt der beiden Menschen am Krnge. er hörte wie eine Thür des Krughauses geöffnet nnd wieder zugemacht wnrde. Dann hörte, er nichts mehr. Er verließ seinen Versteck und die Schlucht und flüchtete weiter durch das Gebirge. Er wollte den ersten Menschen, die er treffen werde. Anzeige von dem Verbrechen machen. Er war kaum jenseits der Berge angelangt, als er einem umher-schlveifenden Haufen Kosacken in die Hände fiel. Sie nahmen ihn gefan-gen. verwundeten. Verhöhnten, mißhandelten ihn, schleppten ihn mit fich fort. Er entkam ihnen. Er wurde von Neuem gesangen. Cr wurde weiter geschleppt. Er entkam nochmals, mit Grfalzr seines Lebens. Er tonnte nur an seine Rettung denken. Er erreichte sein Baterland. Dort bot sich ihm erst jetzt, nach zwanzig Iahren eine Gelegenheit dar. diese Gegend wieder aufzusuchen und das Verbrechen zur Anzeige zu brin-gen. — Er ist hier." schloß der Baron seine Mittheilung. „Er ist süns Schritte vo« «ns. Er wird Ihnen wiederholen, was ich Ihne« erzählt habe. Er wird es Ihnen in das Geficht sagen, daß Sie der Mörder waren. Er hat Sie wiederertannt. Er wird es auch Ihrer grau sagen. Er hat fie noch nicht wiedergesehen. Aber er wird auch fie wieder erktn»tn. Sie wiffen jetzt Alles. Ich habe es Ihnen offen und vollständig mitgetheilt. um Ihnen von vornherein die Ueberzeul^ung zu verschaffe», daß Sie sich die vergeblichste Mühe vou'der Welt machen würden, wenn Sie ferner leugneten." . Der Baron hatte ruhig, klar mit Ueberzeugung gesprochen. Seine innere Aufregung war mehr und mehr znrückgelreten. Desto eindringen-der. desto ergreisender wurden seine Worte. Selbst der Polizeirath liatte sich ilzrer Macht nicht entziehen können. Er war tieseraft; kein Zug von Spott war in seinem Gesicht zu entdecken. Der Verbrecher, der Mörder — man las es in jedem seiner Züge, daß er der Mörder war — er stand leichenblaß da; auf der bleichen Stirn zeigten fich dicke Schweißtropfe«. Er zitterte «icht «ehr; aber löbliche Generaldirrktion um so mehr zur Förderung eineS solchen wirth-schaftlichen Vereines der Bedienstetcn zu veranlassen, als durch einrn solchen Borgang keinem Lieferanten ein Privilegium eingeräumt. sondern der freiesten Konkurrenz Bahn gebrochen wird, und die hieraus erwachsendcn Vorthcile mittelbar sclbst auf den Arbeitgeber rückivirken. Dliß bei so großartigem Fnbriksbrtricb die Unternehmung den Ar-beiter ebenso vor wucherischem Mißbrauch seiner Kräfte. alS vor Hilflosigkeit üblrhaupt schüßen muß. hat die geehrte General Direktion schon durch Errichtung zweckmäßiger Arbeiterwohnungen im Principe zugestan-den, und wird daher gewiß auch auf dieser Bahn der Änteressenwahrung ihrer Angestellten fortfahre», da eS nicht an Beispielen fehlt, welche die traurigen Folgen eines Aussaugungs-SystemeS sowohl für die öffentliche Si-cherheit. als auch daS Eigenthum der Arbeitgeber illustriren. wogegen eine zweckmüßig unterstützte Association alle ^heile befriediget. Zweckmäßige Statuten und eine entsprechende Organisation der Administration des Vereines sichern dessen segensreiches Wirken, und in so ferne hiebei mit Rücksicht auf Lokalverliältnisse die hiesige Landw. Filiale mitwirken kann, ivird selbe die Bestrebungen der geehrten General-Direk-tion nach Möglichkeit fördern." Kiir d<« Friede«. Die Frage: ob Krieg oder Frieden — wird im hohen Norden nicht weniger lebhaft erörtert, als im Äüden des deutschen Vaterlandes. Eine Bremer Zeitung spricht für die unblutige Entscheidung des Streites in einer Weise, die von der ülilichen Auffassung der Tagesfrage bedeutend abweicht, jedoch manche Wahrheit predigt. Der Artikel, durch welchen Bremer Geist — der Geist freistädlischer Kaufmannschaft weht — lautet folgender Maßen: „Die Frage, ob wegen Kreirung rines neuen selbständigen deutschen. Kleinstaates ein europäischer ttrieg entbrennen soll, steht jetzt vor uns Selbst wenn die Elbeherzogthümer ein formelles Siecht auf kleinstaatliche Sellistständigkeit unter dem Prinzen von Augustenburg besäßen, so wäre ein solches „Recht," welch.s nur auf eine Jahrhundert alte Vergangenheit sich stützte, eine Versündigung gegen die Menschheit und zu theuer erkauft, um es nicht für das gröbste Unrecht zu erklären. Ein Krieg hat Preußen und Oesterreich in den Besitz der beiden Elbeherzogthümer gebracht, und da der eine Theil sein Besitzrecht nicht an einen Dritten übertragen will, so bleibt nur die Wahl der Verständigung oder der Krieg. Die Herzogtkümer sind ein Artikel, welcher zum Nutzen Deutschlands verwerthet werden muß. Dies kann und muß die öffentliche Meinung verlangen. Durch seine Lage ist Preußen darauf tiingewiesen, sich der Aufgabe dieser Verwerthuug zu unterziehen, aber die Verhältnisse zwingen Oesterreich, eine Entschädigung für die Zessioi eines Theiles dieser Mis-sion im Norden zu beanspruchen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen nur um ein Aequivcilent für Holstein. Worin besteht dieses Aequivalent? — Diese Frage zu stellen ist Preußen verpflichtet, wenn eS die Herzogthümer dem preußischen Staate iukorporiren will. Die Gerüchte sagen, Oesterreich verlange eine Kompensation in Schle« sien, und das traditionelle preußische Bewußtsein empöre sich bei diesem Gedanken. Schön. Wem verdanken wir diese preußische Tradition ? Dem großen König, ihm. der aus allen Traditionen sich gar nichts machte ; ihm, den größten Realpolitiker, der je aus einem Thron gesessen hat. ihm. der jenen kühnen Strich durch die deutsche Karle zog und die ehrliche Allianz zwischen den beiden deutschen Großmächten martirte. er kt)nute sich nur krampfhaft aufrecht halten. Er fürchtete selbst, daß er bei der geringsten Bewegung zusammenbrechen werde. Es waren zwanzig Jahre seit dem Verbrechen verflossen. Es hatte in der ganzen Zeit kein Mensch nur eine Ahnung von dem Morde ge-habt. Er hatte ruhig, sicher, sorglos gelebt. Der reiche, rohe, stolze, übermüthlge Mann, vor dessen Reichthum und Ansehen die ganze Gegend sich beugte, hatte da vielleicht selbst sein Verbrechen vergessen und wenn er einmal daran dachte, so lag es weit hinter ilim lvie eine todte Cache, die. lvie jedes Todte, aus dem Grabe nicht wieder auferstehen werde. Nur an seine eigene Todesstunde mochte er vielleicht eben dabei denken. Aber mit wie vielen Sophismen weiy der Mensch die moralischen Schrecken seiner Todesstunde sich aus dem Sinn zu schlagen' Freilich bis sie da ist. die Todesstunde. Aus der vollsten Sicherheit und Sorglosigkeit war der Mörder auf einmal, plötzlich, jäh aufgeschreckt. Sei» Verbrechen stand vor ihm, nackt und bar. Ein Zeuge war da. Der Richter war schon da, die Ueber-führung, die Todesstunde, die eigene, entsetzliche Stunde des Todes, des Todes, durch Henkershand. „Nun?" fragte ihn der Baron. Aber der Mörder hatte^ eine außergewöhnliche Kraft, und die Furcht vor dem Tode stählt die Kraft eineS jede» Menschen. Er war noch kein gebrochener Mann. Er war noch nicht vernichtet. Er schüttelte sich auf einmal. wie aus einem Schlafe, aus einem schwere» Traume erwachend. Damit hatte ec seine volle Gewalt über sich wiedergewounku, über siineu Geist, über seinen Körper. Er fuhr mit der Hand über seine Stirn, er wischte den kalten Schweiß ab. Er stand gerade aufrecht. So sah er dem Baron mit festem Blicke an, und mit sicherer, ruhiger Stimme antwortete er: „Wenn Sie einen Zeugen haben und wenn eS kein falscher Zeuge ist. so hat sich der Mann geirrt. Ich weiß von keinem Franzosen un>) von feinem Morde." ^ Die Antwort war nach den letzten Bewegungen zn erwarten gewesen. Auch der Baron hatte sie erwartet. Er blieb ruhig. „Sit leugnen dennoch? Sie wollen es nus einen Kampf mit der Gerechtigkeit ankommen lassen? Wohlan! Ich will Ihnen nlcht ausfuhr-lich die Thatsachen vorhalten, welche die Aussage der Zeugen unterstützte«. Wenn der große König noch lebte, und ihm böte sich die Gelegenheit, in den Beutel mit Kupsermünze (Schlesien), den er erobert hat. hinein« zugreifen, und eine Hand voll Kupfer gegen Gold einzutauschen, wir wet« ten, der große Friedrich würde sich nicht eine Minute besinnen, er würde es sich verbieten, daß man ein Dogma auS seinen Eroberungen machte. Denn der große König war weder ein Romantiker, noch ein Wachstuben-korporal. Er hätte den Muth gehabt, in der jetzigen Situation Oesterreich nach dem Preise der Zession zu fragen, wenn er mit dem Säbel gerasselt hätte! Er würde staatsmännische Einsicht genug besessen haben, um zu wissen, daß die Zeit des Vernichtungskrieges zwischen Preußen und Oesterreich noch nicht gekommen sei. nachdem er sich mit Oesterreich gegen Dänemark verbunden hätte; Er würde einsehen, daß es Oesterreichs Ehre nicht erlaubte sich, mit Geld abfinden zu lassen und würde, bevor die Möglichkeit einer Kompensation nicht ausgeschlossen wäre, nicht zu dem Schwerte gegriffen haben. Friedrich der Große hätte den Muth der Meinung und den Muth der Anfrage gehabt. Friedrich der Große hätte die evafiven Faxen verschmäht. jahrelang erklären zu lassen, Parlamentarismus und Königthum sind Gegensätze, um plötzlich den Parlamentarismus zu proklamiren; denn wenn man bei sich zu Hause ein Prineip mit dem Kürassierstiefel tritt, so versteht es die Welt nicht, daß man dieses selbe Prineip plötzlich allge-mein machen will. Die Nation aber will keinen KabinetS- und Etikettenkrieg. Die Berechtigung zur Wiederkonsolidirung der republikanischen Partei tritt ein. sobald Preußen und Oesterreich aufhören, realpolitisch zu verfahren und ihre Handinteressen, welche der Mehrzahl der Nation höchst gleichgiltig sein können, höher stellen als den Frieden und die Wohlfahrt Deutschlands. Das patriotischste. waS man daher heute thun kann, ist, den Theil zu warnen, der entschlossen wäre, den Frieden zu brechen, denn er würde eine Revolution hervorrufen, welche nicht in die Straße hinabsteigt, sondern in der Empörung aller materiellen und geistigen Interessen gegen ihn besteht. Darum noch einmal: Schleswig-Holstein für Preußen und ehrenvolle Kompensation für Oesterreich. Und dann Bundesreform! Aber keinen Krieg und keine Komödie mehr!" Marburger Berichte. (D i e b st ä h l e.) Am Sonntag befanden sich Lederergesellen im Wirthshause des Herrn Bock, als gegen Mitternacht zwei italienische Arbeiter sich zu ihnen setzten und mitsangen. Nach einer Viertelstunde entfernten sie sich wieder. Bald darauf wollte Ludwig Herzmann. Lede-rergeselle bei Herrn Gruber. nach der Uhr sehen und merkte, daß ihm die-sellie — eine silberne Ankeruhr mit doppeltem Gehäuse — gestohlen ivorden: die goldene Uhrkette war ihm geblieben. Herzmann begab sich um zwei Uhr in das Kaffeehaus des Herrn Mauthendorser. Kaum hatte er sich niedergesetzt, als die beiden Italiener erschienen und mit denselben gleichzeitig zwei Polizeimänner eintraten. Herzmann, in der festen Ueber-zeugung, daß diese Italiener ihn bestohlen, verlangte augenblicklich ihre Verhaftung. Als diese vorgenommen wurde, ließ der eine Italiener eine Uhr fallen und als er geschlossen wurde, eine zweite: bei der Durchsuchung fand man in seiner Tasche noch eine dritte. Alle drei Uhren mußten ^uf die gleiche Weise in seinen Besitz gekommen sein: bei allen war der Spindelrina ausgedreht. Die gerichtliche Untersuchung dürfte in diesem Falle ein Paar gewandte Gauner entlarven. — In der Nacht vom 25. auf den 26. d. M. wurde dem Hausknecht im Gruber'schen Wirthshause aus dem Stalle ein Koffer sammt Inhalt (Kleider und zwei silberne Taschenuhren) von unblkannten Dieben entwendet. (Todesfall.) Am Mittwoch Nachmittag starb hier der Mäd« nicht Ihren plötzlichen Reichthum, der sich aus jener Zeit herschreibt, und dessen anderen Erwerb Sie nicht werden nachweisen können; nicht das fttmde Kind, das seit jenem Tage in Ihrem Hause war. Aber glauben Sie. daß ein einziges Verhör mit Ihrer Frau mir nicht die volle Wahr-heit in die Hand aeben werde?" Da war der Verbrecher doch aus einmal gebrochen, vernichtet. „Herr! Herr. Sie »sollten —?" rief, schrie er auf. Seine Brust wogte, der Athem wollte ilim vergehen. Er hielt beide Hände vor die Augen, als wenn ihm das Licht der Augen entschwunden sei. Was so nahe, was am nächsten lag. daran halte er nicht gedacht. Da er daran dettken mußte, sal) er sich verloren. Der Baron erwiderte auf den Schrei nichts. Er sah den gebrochenen Mann, der sich nicht wieder fassen konnte, stumm an. Als der Verbrecher nichts mehr sprach, sagte der Baron zu seinen Begleitern: „Folgen Sie mir!" Er verließ den Stall. Der Polizeirath und der Gensdarm mit der Laterne folgten ihm. Der Herr Sellner blieb allein zurück. „Schließen Sie den Stall ab!" befahl der Baron. Der Stall wurde abgeschlossen. „Gensdarmen. Sie sind mir für den Gefangene» da drinne» ver-antivortlich." Es waren vier Gensdarmen da, zu denen er et sagte. „Zu Befehl." antworteten sie ihm. Einer der Gensdarmen bewachte den alten Kasper. An den Knecht wandte sich der Baron noch. „Es stand früher noch ein zweiter Stall bei dem alten Kruge?" „Ich weiß es nicht. Herr." Es war die verstockte Angst eines Kin-des oder der momentane Stumpfst«», in welchen manche Menschen die Angst bringt, was de« aUen Man» gefaßt hatte. Mochte es das Eine oder das Andere sein, der Baron schien einzusehen, daß vor der Hand von dem Manne keine Antivort zn erhalten fei. Er stand von weiteren Fragen an ihn ab. „Die Frau!" sagte der Baron zu dem Polizeirath. „Die Mitmör-derin! Sie wird keinen Wiederstaad leisten können. Verhören wir sie." „Nein, sie wird nicht!- sagte der Polizeirath. Er solgte gebeugten Hauptes dem Baron nach de« Kruge. (Forts, folgt.) chenlthrer Schweighardt. Er hattk am 16. April den Mantel zurückge-laffen, als er zur Schulmesseging, und sich bei dieser Telegenheit erkältet. Schweighardt dürfte wohl der ültcfte Lehrer in ganz Oesterreich gewesc» sein: er zahlte 84 Jahre und ltbte 64 Jahre in seinem Amte: durch mehr alt 50 Jahre war er ohne Unterbrechunsi Mädckenlehrer in Mar-bürg. Im September d. I. sollte er in den Ruhestand versetzt werden und die Gemeinde hatte ihm bereits einen Ruhegehalt von 300 st. zugesichert. Schweighardt starb in dürstigen Verhältniffen, und eS haben seine zahlreichen ehemaligen Schülerinnen nun Gelegenheit, durch Sorge für Leichentosten, Grabmal u. s. f. sich dankbar zu erweisen. (Kaufmännischer Verein.) Die Sammlungen der Beiträge zur Gründung deS kaufmannischen Vereins ergaben bis jetzt 249 fl. Der GründungSauSschuß hat im Gasthofe „zum Erzherzog Johann" drei pas-sende Zimmer im zweiten Stocke um den JahreSzinS von 200 fl ge-miethet und es wird die „BereinSstube" ihrem Zwecke vollkommen ent-sprechen. Ein Sonderausschuh von drei Mitgliedern (die Herren: Jaki, Fersch und Gril!) arbeitet an den SaKungen deS Vereins und eS dürfte in acht bis zehn Tagen wieder eine Hauptversammlung der Mitglieder stattfinden. (Die Bierhalle in der „Grüb") wird morgen eröffnet, und kann bis Ende Oktober besucht werden. Der edle „Stoff" erfreut sich des Beifall« der Sachkenner. Die Halle ist sehr geschmackvoll hergerichtet: die Malerarbeiten wurden vom Herrn Blllerbeck besorgt. Zur EröffnungS. feier wird die Theatermufik (16 Mitglieder) spielen; Herr Kapellmeister Hohl, der neue Tonstücke um den bedeutenden Preis von 250 fl. ange« kaust, wird durch Aufführung derselben die Gäste unterhalten. Die Auf« führ»ng beginnt um 7 Uhr Abends. (Maifeste.) Die Vergnügungen im Freien, die am 19. April in der Pickardie würdig begonnen, sollen nnn in bunter Abwechslung einander folgen. Am nächsten Sonntag wird im WirthSgarten oeS Herrn Sketh in der Sulz die Musikkapelle der Südbahnarbeiter fich hören laffen und Abends Herr Hallecker ein hier kaum noch gesehenes Keuerwert — „Der Einsiedler in tausend Aengsten" in Brillant- und Farbenseuer zur Dar-stellung bringen. — Am ncitnlichen Tage veranstaltet Herr gelber in Proßeck ein KrühlingSfest unter Mitwirkung der Zellnitzer Mufikkapelle, deren Auffüh« rung im letzten Fasching Beifall gefunden. Ein Maibaum. 14 Klafter hoch, stellt gewandten Kletterern fünf Preise in Aussicht. —Am 1. Mai unternimmt der Männergesangverein. in BeWtung der Sauerbrnnner Musik-kapelle deS Herrn Hohl (welche 30 Mitglieder zählt), eine Fahrt nach der Felberivsel. Sollte der Wafferstand die Ueberfuhr nicht rathsam erscheinen lassen, so lvitd die Unterhaltung im Gasthofe zu Proseck statt-finden. In der heutigen Sitzung deS Vereins kommt diese Frage zur Abstimmung. — Sonntag, den 0. Mai. wird im „Brandhos" ein großartiges Maifest gegeben. Zwei Musikbanden, ein Tanzboden im Freien. Kletterbaum. Turngeräthe. .Maulwurf." Taubenschießen. Ringelspiel, Schaukel, Kegelbahnen, gut zugerittene Pferde. „Juxlotterie". Luftballone und Abends Beleuchtung deS GartenS laden daS Pnblikum zu fröhlichem Telegraphischer Wiener CourS vom 26. April. Xreditaktieii........180.b0 London.........104.-— Silber.........10L.7b K. K. Münz-Dutaten .... 5.— 5'/, MetalliaueS.....57.80 ü'/, Uational'Anlehen.... 60.75 1860er Staatß-Anlehen . . . 74.70 Bankaktien....... 689.- DaS Leichenbegängniß deS am 2b. d. M. verstorbenen, durch einen Zeitraum von 47 Jahren hier alS Lehrer der Mädchenschule bedienstet getvesenen Herrn Johann Tcdweikhard findet heute Nachmittags S Uhr von der Burggaffe Nr. 140 üuS statt, wozu an Alle, die dem Verblichenen die letzte Ehre erweisen wollen, von Seite der gefertigten Gemeindevorstehung die geziemende Einladung ergeht. Gemeindevorstehung Marburg am 27. April 1866. Samstag den 28. April 1866 um 8 Uhr AbendS i» den SkeSaurationS-Lokalitäten de« SafinoS: Kränzchen des ZNarkurger Männer-gesang-Vereines. Erßt Atlheil«» ! I> Srahli»»«.>eft-i>larsch «oii z. «h»'«o» « M S»»rch. .... , 3. Szene und Arie au» dem Nachtlager von Konr. Rreitj^er. für «ariton mit Biolln-und «lavierbegleitung. 4. Käratnerlieder. b. «omankapitel. Quadrille von Ingelsberg. ZVeite MhtUvig: 6. Der Kahlenberaer Mönch. Lied von Höckel. 7. »lavter-Viece.- Vuverture zur Oper vilhelm Tell von Roffin». (t-0 ») Terzett für Tenor, Bariton und Baß j Wilhelm Tell. d) Schwur am Rüttli ^ 5. Das Testament, Clioe von Marschner. Die P. T. unterstiltzenden Mitglieder werde« ersucht, beim Eintritte ihre Eintritts. karten (». Xonzeet) ahugeben. Enträe für Stichtmitgluder Äiß kr. _ Nr. 4386. Edikt. (153 Nachdem die zur Konkursmasse deS Herrn Franz Straschill jun. gehörigen Realitäten Urb. Nr. 13 und 12 Gült Süßcnheim zu Rothwein und Urb. Nr. 329V4. 326«/4 «ä Frauheim. dann ein großer Theil der vorhandenen FahrWe, als: Wägen. Getreidevorräthe. Wirth-schaftSeinrichtung jeder Art. bei der ersten Feilbietung nicht an Mann gebracht wurden, wird in Gemäßheit deS dieSgerichtlichen Ediktes vom IS. Februar 1866 Z. 2001 zur Versteigerung obiger Bermögenschasten die zweite FeilbietuimS-Tagsatzung und zwar bezüglich der Bräuerei- und Ackerrealität Urb. Nr. 13 und 12 Gült Sü»enheim zu Rothwein a« » Mai ISGS Vormittags 10—12 Uhr. und bejüglich der noch vorhandenen Fahrnisse am gleichen Tage von 2—6 Uhr Nachmittags; dann bezüglich der Acker-realität Urb. Nr. 32Vund 32^. »ä Frauheim am 4 M«i ISSG Vormittags 10—12 Uhr am Orte der Realitäten (Abgehalten werden. K. t. BezirfSgericht Marburg am 6. April 1866._ Markt in Unter Kötsch. Der für den 23. d. M. bestimmte Jahr- und Biehmarkt in Unter-Kötsch ist wegen schlechter Witterung auf Montag de» B». d. M. überlegt worden. Gemeindeamt Unter-Kötsch am 25. April 1866. (^54 S meublirte Zimmer fi»d i» Ha»s» Nr. lS4 a« Domplatz soglkich z« bezieht». A»ziiftagt» lxwl »ilinithSmei Eafr Ma»tde»dorser. (1S7 Z. 4122. Edikt. (1ö0 Vom k. k. Bezirksgericht? Marbnrg wird bekannt gemacht: eS sei die freiwillige Veräußerung deS zum Nachlaß deS Uhrmachers Otto Bind-lechncr gehörigen Uhrenlagcrs, der Werkzeuge, Zimmer- und sonstigen Einrichtung. Wäsche, Bettzeug. Kleidungsstücke u. s. w.. zusammen im gerichtlich erhobenen Schätzwerthe per 938 fl. 83 kr. ö. W. bewilliget und zur Bornahme derselben eine einzige FeilbietungStagsatzung auf den S Mai »SG« Vormittags von 9 bis 12 Uhr und nöthigenSfallS Nachmittags von 2 bis 6 Uhr im GewölbSlokale deS Erblassers in der Draugaffe zu Mar« burß mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die feilzubietenden Gegenstände bei demselben nur um oder über den Schätzwerth gegen sogleiche Barzahlung hintangegeben werden. Marburg am 6. April 1866. M I ^ Binnen »0 Tagen wird da« Del^anmmach»lttg.sx°K^ in allen erdenklichen Größen im Ee«tral»!Deppt der erste« »»d größten LeinenVSsche-Niederlage u«d Stähanstalt i« Wls», Tuchlauben 9tr. II, zur Hälfte des früheren Preises verkauft. Kür die Echtheit. Reinheit, schönste Machart und paffende Aaeon wird gebürgt und wird jedes Stück, welches nicht bestens paßt oder kon venirt. retour genommen. Fertige Hernihemdru, beste Handarbeit: Veißgarn-LeinenHemden, glalt . . . anstatt fl. S.— nur st. 1.50 Feinere Sorte mit Kaltenbrust anstatt st. 4.50 nur st. Z.SV Keine Zrländer oder Aumburger Hemden anstatt fl. 6.— nur st. 2.80 Feine Rumburger Hemden. Handgespinnst anstatt st. 7.50 nur st. S.KL Allerf. Rnmb. Hemden, schönste Handarbett anstatt st. 10.— nur st. 4.üL ltrtiae Dameuhemdeu, schönste Handarbeit u. Stickerei. latte Leinen Damenhemden mtt Zug . anstatt st. 4.— nur st. 1.90 Feine Schweizer-Hemden, Faltenbrust . anstatt st. 5.50 nur S.80 Steue Aaeon. in Herz und Raver, gestickt anstatt st. 6.S0 nur st. 8.5ll llugenie, neue Aaeon. gestickt Marie-Antoinette-Miederhemden anstatt sti"l.— nue ß. anstatt st. 6.K0 nur st. 3.— Viktoria-, gestickt und mtt echten Balencien anstatt st. 16.— nur st. 7.— Reueste Damei-Regligee« und Frifir-MtMel. Elegante aus feinstem Perkail . . . . anstatt fl. 11.50 nur st. ü.SO >us englischem Stoff, gestickt .... anstatt st. 18.— nur st. 8.S0 Damen-Unterhosen aus Shirting, feinst . anstatt st. 7.— nur st. 2.— Damenhosen, gesti^. Leinwand . . . anstatt st. 6.— nur st. 2.80 Däm^-Nachtkor^tts.'^latt^^^ . . . anstatt st. S.S0 nur st. 2.S0 Elegante, reich gestielte KorseM . . . anstatt st. 12.- nur st. ü.S0 Damen-Nachthemden mit langen Aermeln st. 8.—, 8.50 bis 4.S0. Feinste Leinen-Hema-Uitterhiso fl. 1.2«. 1.50; feinste Rnmburger 2.20. Zrländer Weben 48 Sllen anstatt st. «4.— nur st. 17.— Feinste Zrländer 0. Numburger 50 Ellen anstatt st. 60.— nue fl. 24.— Gute Leinen-Sacktücher, das halbe Dutzend fl. 1. 1.K0, 1.80 bis st. 2.— Feinste Sacktiicher. auch in Leinen-Batist, das halbe Dutzend st. 2—2.50 Altr Echtheit und Reinheit der «aare wird gebürgt. D^Hemden. welche nicht bestens paffen, werden retour genommen. als such «usterzeichnnngen werden anf Verlan fttn zugesendet. Bestellungen aus den Provinzen 'gen Nachnahme. Bei Besiellungen von Herren^mden bittet man u« Eisenbahn - Fahrordnung fllr Marburg. »ach Wien: »ach »rte»: «bfahrt: 6 Uhr 19 «in. Früh. Abfahrt: 8 Uhr 15 Min. »»«tz. e Uhr 4, «i». «ends. 9 Uhe 2 «t». «mbs. Nach «illach: Abfahrt: 9 Uhr ArSH. Die gemischten Siige verkehre« täglich in der Richtung «ach »ie«: Trieß: Abfahrt: 12 llhr ^ «i«. «»ttags. Abfahrt: 1 Uhe 26 »i«. «»ttags. Eilzug verkehrt v»n Wie« »ach Triest Mittwoch »»d Samstag, vo« lneft «ach «ien Montag ««d D—»erstag. Nach Sie«: »ach »riest: Abfahrt: 2 Uhr »6 »i«. Mittags. «fahrt: 1 «he 52 M» Mittags. Wermttwsrtlicher Red«k»e«r: Fra«, »iesthaler. 2. St. 0. Dr»«t «nd «erlag va« »dnard Zanfchitz t« ««bar,