des hi st ari sch en Vereines f ü r K r a i n. Jahrgang 1 8 5 0. L a i I) a c li. Druck von Z g n. v. Klein m a ij v & Fedor B n m l> e r g. t. J n h a l —-- o scph Calasantius Likawetz. Nekrolog. Verfaßt von H. C. (Seite 1.) Einige ge schichtliche Notizen über das Kronauer Thal. Mitgetheilt von Simon SB it f an, Pfarrer. Fortsetzung. (Seite 3.) Der Schärfenberger Ring. (Seite 4 und 19.) II. Aus des Geschichtschreibers Richard Strcuns v. Schwarzenau handschriftlichem Nachlasse. (Wörtlich.) Ausenstein. Ex ge-nealogia Ungiiadiorum, (S. 5.) Reste od er Spuren ehemaliger Befestigung in Kram. Mitgetheilt von Peter Hitzing er. (S. 5.) Regesten mit besonderer Rücksicht auf Kram. Mit Benützung mehrerer Gcschichtswcrke. Gesammelt und mitgetheilt von H. C. (Seite 5. 20.) Die „historischen Vereine" in Oesterreich. (S. 7.) Verzcichniß brr vom historischen Vereine für Krain im Laufe des Jahres 1850 erworbenen Gegenstände. (S. 9, 30, und 44.) Die Lapidar - Denkmäler in Laibach. Mitgetheilt von Anton Jel-lonschek. (S. 13.) Bericht über die am 5. September 1850 Statt gehabte allgemeine Versammlung der Mitglieder des historischen Vereins für das Kronland Krain. (S. 21.) Wahl eines neuen Geschästsleiters und Sekretärs und zwei neuer Vereins - Ausschüsse. (S. 24.) Das Wichtigste aus der Correspondeuz mit dem vormaligen Central-Vereine in Betreff der Trennung der drei Provinzial - Vere ine. (S. 25.) Einladung zur Theilnahme an den Bestrebungen des historischen Vereines. (S. 27.) Einiges in Betreff der Wallfahrtskirche Maria sieben Schmerzen am Trauerberge, Mitgetheilt von Anton J c l l o n s ch e k. (S. 28.) Diplomatarium Carniolicum. Aus den Archivsmaterialicn des historischen Vereines für Krain. Redigirt vom Geschäftsleiter und Sccrctär Professor Philipp Jacob R e ch f e l d. (S. 30 und 43.) Vergleich zwischen Oesterreich, Steier, Kärnten, Krain und Görz, ddo. Wien 3. December 1542. (S. 34.) Landtags-Proposition und Anrede an die Landständc in Krain, so gemacht und vorgetragen worden vom Herrn Anton Joseph Grafen v. Auersperg, Landsfürsten Commiffario und Lands-hauptmann in Krain. Laibach den 9. September 1748. (S. 37.) Kärnthens Erbhuldigung im Mittelalter. Verfaßt von Carl P renn er. (S. 40.) Der Spiegel der Zukunft. Nach einer heimischen Sage. Verfaßt von Johann Schubitz. (S. 41.) lalbacli« 1850, Mittheilungen d e s historischen Vereins für Krain. fp/'j/ed NBCROLOG. Jojeph Calasantius Likaweh. Von H. C. Unter den bedeutenderen Männern, die in jüngster Zeir unserem Vaterlande durch die kalte Hand des Todes entrissen wurden, ist auch Dr. L i kawetz. Obgleich nicht in diesem Lande geboren, leistete er dennoch demselben als k. k. Gym-»asial-Direclor, als Bibliorhekar der hicrortigen Lycealbiblio-lhek, und als Ausschußmitglied deS historischen Vereins für Krain wesentliche Dienste, weßhalb mir ein Werk der Pietät zu erfülle», und den Wünschen aller Jener, die den verehrungswürdigen Hingeschiedenen näher kannten, entgegen zu kommen glauben, indem wir sein Leben und Wirken in diesen Blättern, die der heimathlichen Geschichte der Vorzeit und Gegenwart geividmet sind, besprechen. Dr. Vi Earn cg wurde am 25. November 1773 in der Pfarre Midschin in Böhmen, wo sein Vater Wirthschaftsbeamte der Herrschaft Schinkau war, geboren, und erhielt in der h. Taufe den Namen Franz Tav. Im 17. Lebensjahre (October 1789) trat er nach vollendeten Gym-nasialstudten beim Prager Militär Verpflegsamte alS Practikant ein, und wurde bald zum Amtsschreiber ernannt. Als aber nach dem Tode Josephs II. mit Preußen zu Reichenbach der Friede geschlossen wurde, traf auch Franz Likaivetz, gleich andere VerpflegSbeamte, daS Loos, reducirt zu werden und seine besoldete Anstellung zn verlieren, wobei ihm daS Militär-Verpflegsamt in Hinsicht, „daß er sich im Dienste nicht allein emsig und unverdrossen bezeuget, sondern mit diesem Diensteifer auch ein sittliches Betragen verbunden hat," ein ehrenvolles Belobungsdecret ausfertigte. Er trat also wieder in die Pra.ris beim Verpflegsamte in Prag zurück, allein, da ihm durch den Tod seines Vaters jede Unterstützung entzogen wurde, und er den Drang nach geistiger Ausbildung in sich fühlte, trat er im Jahre 1791 mit dem Klosternamen Joseph Calasanz in den Piaristeu-Orden, und erhielt 1798 die Priesterweihe. Schon als Clericus wurde Lika wetz in den Normalschuleu in Leipnik, Nikolsburg, Freiberg und Kremsier als Lehrer verwendet, von 1798 bis 1802 versah er am Leutomischier Gymnasium die Stelle eines Professors der Grammatical-Classen, und zwar nach dem Zeugnisse deS damaligen Gymnasial-Directors mit unermüdetem Fleiße und mit solchem Erfolge, daß er sich dadurch sowohl von Seite der Kenntnisse als der Moralität bestens bewährte. Um dieselbe Zeit versah Likaivetz auch, mit Genehmigung seines Ordens-Provinzials, die Dienste eineS Feldcaplans in der böhmischen Legion Sr. königlichen Hoheit des Erzherzogs Carl, und zwar mit solchem Eifer, daß der Erzherzog in einem Schreiben dto. 18. Mai 1801 an den Grafen Waldstein, Obersten der gedachten Legion, diesem den Auftrag ertheilte, dem gewesenen Feldpater Likaivetz ein Belcbungsdecret auszufertigen, was der Graf unterm 81. Mai 1801 mit der Erklärung that, ihm die erste Pfarrpfründe, die auf seiner Herrschaft erledigt iverden würde, verleihen zu tvollen, iveil er sich bei der Errichtung des, dem Grafen untergeordneten FreicorpS dmch seine patriotische Aufmunterung mehrerer Studenten zum Eintritte in dasselbe, Verdienste erwarb, und weil der Graf seiner Leutomischler Herrschaft einen geschickten Seelsorger geben wollte. Daß dieses Versprechen nicht erfüllt wurde, mag wohl darin seinen Grund haben, weil Likaivetz Vorliebe für das Lehrfach harte. Schon 1803 — 4 war L i kawetz Professor der Philosophie am Löwenburger-Eonvicte zu Wien und Präfect der Zöglinge dieses ConvicteS; 1805 wurde er als Professor der Rhetorik nach Prag beschiedeu, wo er der Erwartung vollkommen entsprach. Nach Eiöffnung der philosophischen Lehranstalt in Btür wurde ihm vom Ordensvorsteher die Lehrkanzel der Philosophie daselbst anvertraut, welchem Posten er durch drei Jahre, und zwar mit solchem Fleiße und Erfolge vorstand, daß ihm sowohl der Stadtmagistrat, als auch das Dwectorat der philos. Lehrabtheilung zu Brüx ehrenvolle Belobungsdecrete darüber ertheilten. Im Jahre 1809 erhielt Likawetz den Ruf ngch Brünn, wo er sich um die neuerrichtete philosophische Lehranstalt durch einen Zeitraum von sieben Jahren die Zufriedenheit des damalige» Bischofs und des dortigen Directors erwarb, welch' Ersterer in einem Zeugnisse vom 15. Mai 1815 sagt: „Virum milita eruditions io instruendi solertia et dexteritate non minus quam exemplar! vitae suae morumque integritate officii sui partibus ita semper ex asse respondebat, ut omnibus, quibus id nosse intererit, majorum in modum commendari rnereatur.“ Auf eben so ehrenvolle Weise spricht sich der Director in seinem Zeugnisse vom 19. März 1815 aus: „Virum hunc eurn esse, qui omnimodo eru-ditione, amabili agendi conversandique methodo reli-gionis amore, ac worum integritate vehementer commendari meretur.“ Im Jahre 1816 kam Likawetz in Folge a. h. Entschließung an die philosophische Lehranstalt zu ©rag, wo er vom Director Luschin, gegenwärtigen Erzbischof von Görz, 1818, und vom Director Sd)neller 1820 ehrenvolle Zeugnisse erhielt, welches letztere ich, der Berühmtheit des Ausstellers und der eigenthümlichen Tertirung wegen, hier folgen lasse: „Herr C a la san t i u s Lika wetz, aus dem Orden der frommen Schulen, hat als Professor der theoretischen und practischen Philosophie an dem k. k. Lyceum zu Gratz in Steiermark wahrend fünf Jahren mit gewissenhaftem Eifer und musterhaftem Vortrag so gedient, daß seine Schüler durch Kenntniß und Sittlichkeit sich auszeichneten. Besonders bewies er eine seltene Gabe, junge Leute durch klugen Ernst in strenger Ordnung zu halten, und durch weise Güte an seine Lehren zu fesseln. Sein Wirken in der Schule und sein Handeln überhaupt war ein lebendiges Beispiel der Moral, welche er mündlich vorzutragen hatte. Dieß bezeuget nach Eid und Pflicht mit Handschrift und Siegel der Facultät die unterzeichnete Direction. Grätz in Steiermark am 19. December 1820. Julius Franz Schneller m. p., Senior und z. Z. Director der phil. Facultät am k. k. Lyceum." Mit a. h. Entschließung vom 25. Juni 1820 erhielt L i kawetz in Würdigung der, um die Bildung der Jugend sich erworbenen Verdienste eine Personalzulage von 200 fl., die er bis zu seinem Tode genoß. Vom Jahre 1817 an trat Likawetz bei der Stadtpfarre Maria Hilf in Gratz, wo er in Administrirung deS h. Bußsacramentes bereitwilligst Aushilfe leistete, oft als Kanzelredner auf. Im Jahre 1821 unternahm er eine Reise von Gratz nach Triest, Venedig, Mailand, Verona, Tyrol, Salzburg und über Wien zurück; von Brüx aus machte er einen Ausflug nach Sachsen, wo er die Bekanntschaft eines russischen Gesandten machte, der ihn zum Uebertritle als Lehrer in ruisische Dienste unter vortheilhaften Bedingungen vergeblich zu bereden suchte. Als Professor der Philosophie hat Likawetz in den Jahren 1822 und 1823 auch daS Lehramt der Religionswissenschaft an der philosophischen Lehranstaltzu Gratz versehen, und erhielt dießfallS vom Sekauer-Ordinariate ein Belo-bungsdecret. Im Jahre 1825 rigorosirte Likawetz zu Gratz zur Erlangung der DoctorSwürde aus der Philosophie, und errang die Laurea; 1827 wurde er von seinen College» zum Rector der Universität erwählt, und 1832 übertrug ihm das steiermärkische Gubernium den Ehrenposten eines Landes-Gymnasialdirectors, welches Amt er durch drei Jahre, und zwar nach dem Ausspruche des genannten Guberniums „mit vieler Umsicht und dem ausgezeichnetsten Eifer" versah. Nach dem allzu frühen Tode unsers geschätzten Landsmannes, des hiesigen Bibliothekars Zhopp, kam Likawetz 1836 über sein eigenes Ansuchen und mit Beibehaltung seiner Pcrsonalzulage auf diesen Posten, auf dem er sich das große Verdienst der systematischen Ordnung der, aus mehr als 30.000 Bänden bestehenden, werthvollen Büchersammlung erwarb, und wobei er thätigst selbst Hand anlegre, indem er sogar alle Caraloge äußerst nett eigenhändig schrieb. Nun erst kennt man die Schatze unserer Bibliothek, und ist deren Benützung möglich, was wir vorzüglich dem verewigten Bibliothekar Likawetz, aber auch seinen Gehilfen verdanken. Likawetz war zugleich auf eine bequeme und zweckmäßige Umstaltung und Erweiterung der Bibliotheks-Localitäken bedacht; er bereicherte mit großer Sachkennt-niß die Bibliothek, wobei er stets das öffentliche Bedürfniß und die Wünsche des Lehrkörpers mit der größten Sorgfalt als Richtschnur nahm. Nicht minder war Dr. L. bemüht, außerordentliche Dotationen zu erwirken, um der Bibliothek Schätze zuzuführen, die ihr sonst entgangen wären; auf diese Weise acquirirte er die kostbare Privat-Bibliothek unseres ruhmgekrönten verewigten Landsmannes Kopitar und um billige Preise auch manches schätzenswerthe Buch aus den Nachlässen der Herren Hladnik, Heinrich, Jerin und Anderer. Das Unglück eines Beinbruches, welches den greisen Mann hierorts traf, hinderte ihn gleichwohl nicht, als er das Bett verlassen konnte, ja im Bette selbst, sobald er sich nur bewegen durfte, seine Dienstpflichten wieder zu erfüllen, welche im Jahre 1843 mit dem Ehrenamre eines Vicedirectors am hiesigen Gymnasium, und 1844 mit jenem eines Provmzial-Gymnasial-Directorö für Jllyrie» und eines Local-Directors von Laibach um so mehr vermehrt wurden, als Dr. Likawetz bei Uebernahme dieser Ehrenämter auf die Beigabe eines VicedirectorS verzichtete. Da in Folge Erlasses des Herrn Ministers des öffentlichen Unterrichtes vom 22. April 1848 die Functionen der Provinzial- und Local-Directoren aufhörten, wurde Likawetz dieser Dienstleistung vom illyr. Gubernium mit der Anerkennung seiner „eben so eifrigen als zweckentsprechenden Leitung der hierländigen Gymnasien" enthoben. AIS mit a. h. Genehmigung vom 29. April 1843 der historische Verein für Krain, Steiermark und Kärnten in's Leben trat, wurde Dr. Likawetz vom Landes-Präsidium als Ausschußmitglied des Provinzi'al-Vereines für Krain provisorisch ernannt, und von den Vereinsmitgliedern in der allgem. Versammlung vom 6. August 1844 bestätigt. Eben so nahm denselben auch die hierländige k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft in die Zahl ihrer Mitglieder auf. Likawetz war reich an Wissen und Erfahrung. Schon 1812 gab er zu Brünn seine „Elementa Philosoph!»;,“ die er seinen Schülern vortrug, im Druck heraus; im Jahre 1819 geruhten Se. Majestät der Kaiser das von ihm verfaßte „Lehrbuch der Philosophie," alS Leitfaden bei den Vorlesungen über Philosophie an allen philosophischen Bildungs-anstallen der deutschen Erblande vorzuschreiben; 1828 ließ Dr. Likawetz seinen „Grundriß der Denklehre oder Logik, nebst einer allgemeine» Einleitung in das Studium der Philosophie," und 1830 den „Grundriß der Erkenntnißlehre oder Metaphysik" erscheinen; auch gab er 1837 (bei Eger in Laibach) die „Rede bei der 300jährigen Jubelfeier der Gründung des Ursulinerinen Klosters in Laibach" heraus, welche Rede er in der herrlichen Kirche des genannten Klosters am erwähnten Gedächtnißtage hielt. Wer gedenkt nicht mit Rührung an die von Dr. Likawetz bei feierlichen Anlässen ans eigenem Antriebe hierorts gehaltenen Kanzelreden, und wer bedauert nicht, daß mir dessen seelenvolles Wort nie wieder zu hören bekommen werden? Der Lebenspfad des Verewigten war übrigens nicht ohne Dornen, Likawetz trug jedoch die Wunden, welche ihm ihr Stachel schlug, mit christlicher Ergebung. So nahm >r es geduldig hin, als sein Lehrbuch der Philosophie, bei welchem man nach Jahren „gegen die religiösen und politischen Tendenzen der Grundsätze in ihren Folgerungen Bedenken zu erhebe» fand," verboten wurde; eine gewiß schmerzliche Erfahrung eines Autors! Dafür erwarb sich Dr. Likawetz sowohl „hinsichtlich seiner politischen als religiösen Haltung nicht minder, als wegen seiner ausgezeichneten Geschicklichkeit und Kenntnisse, der Lauterkeit seiner Absichten und Gesinnungen, der unbe-gränzten Ergebung an den Monarchen und das a. h. Kaiserhaus, dann in Ansehung seines soliden, gebildeten und sehr gefälligen Benehmens" die Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, welche ihn sogar einer Ehrenauszeichnung würdig hielten. Was Dr. Likawetz als Mensch und Weltbürger war, wie er sich in seinen häuslichen Verhältnissen gab, darüber vernehmen wir den Herrn Professor Heinz, der sich eines nähern Umganges des Dr. Likawetz erfreute. „Die wundervolle Thätigkeit des Herrn Dr. Likawetz in seinem so hohen Jitter," sagt der Herr Professor, „erklärt sich nur aus seiner tief mit seinem Charakter verwachsene» Ordnungsliebe, die in unserer Zeit eine wahrhaft seltene Erscheinung ist. Nicht mit Ungrund dürfte man seinen Ordensregeln, die er noch immer möglichst beobachtete, einen nicht geringen Einfluß hierauf einräumen können. Jene Ordnungsliebe deS Dr. Likawetz sprach sich nicht nur in allen seine» Geschäft ten, sondern auch an seiner Person und in seiner Wohnung aus. Aber alle seine seltene» Charakterzüge wurden von seiner tief inwohiienden Gutmüthigkeit übertroffen. Wo er Jemanden, der ihm noch so entfernt staub, eine Gefälligkeit erweisen konnte, that er eS mit der größten Bereitwilligkeit und mit innigem Vergnügen. Jedermann fand an ihm den getreuesten Bevorworter seiner Anliegen und Wünsche; er schien sein Leben nur von der Seite aufgefaßt zu haben, dem Nächsten nützen zu müssen, wo es nur immer seyn konnte; die Ausübung einer Wohlthat, sie mochte gering oder bedeutend seyn, bewahrte er aber stets wie ein Geheimniß. An sich selbst dachte er zuletzt, und nur wenn der Abend eingetreten war, gönnte er sich einige Ruhe, aber auch diese war kurz, wenn Geschäfte vorhanden waren, die sich bei Kerzenlicht verrichte» ließen. An Sonn- und Feiertagen sah er des Abends gern seine Freunde bei sich, bann gab er oft seinem ihm eigenthümlichen Frohsinn sich hin, und war ganz vergnügt, wenn seine Gäste denselben mit ihm theilten. Unfälle fühlte er tief, beherrschte jedoch stets jeden Unmuts, und nur selten ließ er merken, was in seinem Innern ihn schmerzlich berührte. Als ein wahres Muster von Geduld bewies er sich bei dem Unglücksfalle mit seinem Fuße, der ihn monatelang an's Schmerzenslager fesselte, und bei sei- nem hohen Alter lebensgefährlich war. Bei seinen: frommen und liebreichen Sinn, und bei seiner strengen Mäßigkeit in jedem Genusse, gelangte er zu einem so hohen Alter." — Wohl sah Dr. Likawetz viele Jahre an sich vorüber eilen, wohl mag er selbst schon nach ewiger Ruhe sich gesehnt haben, allein vermag seiner wohlerhaltenen Geistes- und Körper-Constitution , in welcher er sich noch kurz vor seinem Tode befand, hätte er noch lange wirken können. Eine Lungenlähmung nahm ihn am 13. Jänner d. I. im 77. Jahre seines Lebens, nachdem er fast durch 60 Jahre dein Staate und der Kirche getreu und eifrig gedient hatte, dahin; er starb versehe» mit den Tröstungen der katholischen Religion. Einige geschichtliche Notizen über das Kronaner Thal im Kronlande Krain. Bon Simon Wilfan, Pfarrer. (Forts-tzung.) Von Razhah eine halbe Stunde abwärts, wo die von Tarvis über Weißenfels und Razhah führende Bezirksstraße in die Commerzialstraße Villach und Laibach einmündet, und wo die Save aus einem kleinen, nach der Ortschaft benannten See den Ausfluß nimmt, liegt an einer sanften Bergabdachung das aus 77 Häusern bestehende Dorf Wurzen, nach der slav. Landessprache „Koren" genannt, worin sich eine, zur landesfürstliche» Pfarre Kronau gehörige Filialkirche 8. Andrae apostoli, und der Sitz eines k. k. Postamtes befinden. Zur Zeit, da daS heutige Kärnten sammt dem größten Theile des jetzigen Oberkraius noch Bestandtheile des alten Noricums waren, und ehe sich slavische Stämme unter dem Namen der Wenden oder Winden in den beiderseitigen Gegenden niederließen, scheint zwischen diesen, durch die nori-che Alpenkette durchschnirrenen Landtheilen eine gewöhnliche Verbindung über besagtes Gebirge oberhalb in der Gegend des jetzigen Jauerburg's und Karnervellach's, und unterhalb durch das Kankerthal bestanden zu haben. Für die letztere spricht sich „Antom'nS Reisebuch" ziemlich deutlich aus, auf erstere hingegen deuten verschiedene örtliche und geschichtliche Combinationen. Demnach gab es vor der Niederlassung der win-dischen Stämme in diesen Gegenden, oder zur Zeit des Bestandes Noricum's, über die Wurzen keinen gewöhnlich begangenen Weg. Wenigstens scheint einen solchen, nebst dem Abgänge jeder geschichtlichen Bestätigung und Vermuthung, auch die mündliche kleberlieferung abzusprechen, denn es erhält sich die Sage, daß vor dem Bestände des Dorfes Kronau, feine jetzige Oenlichkeit ein dichter Wald bedeckte, was mit der untern, gegen Leugenfeld gelegenen Gegend noch späterhin der Fall war, weßwegen die daselbst entstandene Ortschaft den noch jetzt führenden Namen „Wald" erhielt. Dieß läßt mit aller Wahrscheinlichkeit auf den Abgang eines regelmäßigen Verbindungsweges über die Wurzen in jenen Zeiten schließen. Wie aber manche andere umvirthliche Strecke deS heutigen Kärntens und Krains, so wurden auch die hierortigen, beiderseits unmittelbar unter den »arischen Alpen gelegenen, bis dahin wüsten Flächen erst durch Niederlassung der Wenden urbar gemachr. Ganz natürlich werden sich nun diese neuen, durch Abkunft, Sprache und Sille befreundeten beiderseitigen Bewohner um deS Verkehres Willen auch nach neuen und den nächsten Communicationslinien zu einander umgesehen haben, und da sich ihnen diese über die Wurzen vor jener über Jauerburg und Karnervellach, oder gar vor dem llmwege über Tarvis als näher und zweckdienlicher erwies, wird dieß den Anlaß zur Eröffnung der hierortign lieber» gongsbahn gegeben haben. In fernerer Berücksichtigung, daß die einstige Oberherrlichkcit der Herzoge Karantaniens über die Krainer Mark, den gegenseitigen Verkehr nur noch vermehrte, ei klärt die dringendere Nothwendigkeit dieses Ueber-ganges, welcher sich frühzeitig zu einem, im Mittelalter als Comnierzialstraße dienenden Sanmwege bildete. Dieser immer häufiger begangene Weg, der nach Niederlassung der Wenden in Kärnten und Krain bald die hauptsächlichste Verbindung zwischen diesen beiden Ländern unterhielt, mag aber auch frühzeitig an den Fuß des Berges Wurzen, theils aus dem nahen Razhah, theils aus dem jenseitigen Kärnten, Ansiedler herbeigeführt haben, lvo ihnen nebst dem hiesigen, zum Feldbaue und zur Viehzucht geeigneten Boden, auch der mannigfaltige Verkehr zwischen den beiden Ländern manchen Vortheil und Gewinn darbot. Hierauf nahm die zu einem bedeutenden Dorfe herangewachsene Ortschaft den Namen vom Uebergangsberge, an desien Fuße sie erbaut ist, an. Allem Anscheine nach ist Wurzen eines etwas späteren Ursprunges als Razhah, allein jedenfalls aber vor Beginn deS Mittelalters, worauf die eben gedachte Veranlassung zu dessen Gründung, dann dessen Erwähnung in den ältesten vorhandenen Urkunden, endlich der Bestand einer dortigen Filialkirche und eineS eigenen Friedhofes von undenklichen Zeiten her hindeutet. Frühzeitig mußte in diesem Dorfe auch ein landesfürstliches Zollhaus bestanden haben, wie es nicht nur die ältesten Pfarr-Matrikeln von Kronau durch Anführung verschiedener dabei bedicnsteler Familien bethätigen, sondern auch die, an mehrere dortige Familien als eigener Name übergangene Benennung: „Zöllner", welcher a!S Haus- und Familien-Name allda älter ist, als die Pfarr-Macrikeln, selbst zur Genüge ausspricht. Die Namen der edlen krainischen Familien: „Rambschüssel, Opel und Egger," kamen schon vor Jahrhunderten in Wurzen vor. Wie zur Hebung des hier durchziehenden Verkehres, so trug zur Vermehrung des Erwerbes der hiesigen Insassen nicht wenig die unter Kaiser Joseph II. stattgefundene Umwandlung des, von AlterS her bestandenen Saummeges in eine Commerzial- und Poststraße bei, welcher Vortheil auch dieser Ortschaft zu einer schönern Acußerlichkeit verhalf, so, daß man die Wahrheit der Worte, deren sich ehemals der gelehrte und seinen Schüler» unvergeßliche Professor der Universalgeschichte am k. k. Lyceum zu Laibach, Hr. Franz Tav. Richter, zum wohlverdienten Ruhme deS weltgepriesenen österreichischen Herrscherhauses bezüglich KrainS überhaupt mit Recht bediente, auf Wurzen wie auf die übrigen Ortschaften des Kronauer Thales insbesondere volle Anwendung finde, nämlich: „Ärmliche slavische Dörfer sind zu muntern, ansehnlichen Flecken herangewachsen, darin Handel und Gewerbe blühen. Wohlstand und Lehensverschönerung springt überall inS Auge." l Fortsetzung folgt.) Der Scharfcnberger Ring. Eine der interessantesten, von de» Chronisten uns aufbewahrten Sagen der krainischen Vorzeit ist die vom Schärfenberger Ringe, die aber mit mannigfaltigen Abweichungen erzählt wird. Es dürfte daher eine Zusammenstellung der uns bekannten Varianten dieser Sage nicht uninteressant, und in diesem vaterländischen Archive am Platze seyn. Wir senden hier die Mittheilung Kaltenbaeck's aus der „Wiener Zeitschrift" 9tf. 69 v. 1840 voraus. I. In einer Fehde steyrischer Edlen hatte Conrad der Aufenüeincr den Wilhelm von Schärfenberg schwer verwundet. Schon im Todeskampfe liegend, erkannte dieser seinen Gegner, raffte sich noch ein Mal empor, und übergab ihm einen Ring, indem er sprach: „So lange du den Ring mi t dem Edelsteine besitzest, deine Ehre bewahrst und wider deinen rechtmäßigen Fürsten und Herrn nichts unternimmst, wird dein Ansehen sich mehren und dein Gut nicht zerrinnen." Er sprach's und starb. Der Aufensteiner nahm sich die Rede zu Herzen, und von nun an folgte allen seinen Schritten Sieg und Glück. Er heirothete eine reiche Witwe, der Fürst war ihm gnädig, belohnte ihn mit dem schönen Gute Carlsberg und machte ihn endlich zum obersten Hauptmanu über Steyern, Kärnten und Krain. Als solcher schützte Aufenstein mit kräftiger Hand den Landfrieden, erbaute feste Thürme zu Strcchau und Carlsberg, und steckte in diese Jeden, den er gefangen nahm in dem steten Kriege ivider die Feinde der Ruhe und Oidnung. Als er starb, hinterließ er siebenzehn Schlösser und Städte, und das Volk trauerte über den Hingang des „weisen, guten Friedetimachers." Diesen schönen Beinamen hatte er sich erworben. Seine Erben waren ein Sohn und ein Vetter, Conrad und Heinrich genannt. Diese geriethen des Ringes wegen in Streit; endlich verglichen sie sich, und der Sine erhielt den Goldreif der Andere den Edelstein. Nun wurden sie aber, die vorher mild und friedliebend gewesen, wild und kampfsüchtig, griffen im Lande Alles an, und verübten der heillosen Dinge in Unzahl. Da zog der Herzog wider sie, eroberte und brach ihre Burgen, nahm sie gefangen, und sperrte sie auf Lebenslang in den festen Thurm zu Strechau. Darüber redeten die weisen Leme viel. Die einen meinten, so gehe es, wenn die Macht nicht vereint mit christlicher Demuth und frommer Treue; die Andern aber behaupteten, es sey schon oft geschehen, daß Menschen in das Gefängniß gefallen sind, das sie selbst erdacht und gegraben haben. (R. S t r e u n's Handschriften.) Aus des Geschichtschreibers Richard Streuns v. Schwär- zenau handschriftlichem Nachlasse. (Wörtlich.) Aufenstein. Ex genealogia Vngnadiorum. Anno 1363 sein vor dem Schloß Waldenstei n gelegen, H. Friedrich vnd Conradt von Auffcnstain; da seindt khu-mcn die grauen von St. Jörgen mit viel Hungern, die Auffenstainer seindt flücht lg wekhzogen vnd an der ssucht haben ihre Leülh die spij ab suechen in deß Eugelivachter hueoen ob dem gschloß müssen abschneiden, derselben spij ein gewesen vier schaff voll. Junkhfrau Anna (H. Chunradr Vngnaden Tochter) warbt vermahlt Herrn Wilhelbmen von Scharffenberg; der-selb H. Wilhelbm war zu Griffen vnter den Wallersperg durch ain Auffenstainer erschlagen, der Glanekhcr war auch daselbst erschlagen. Alß H- Cunradt der Auffenstainer Herrn Wilhelbm von Scherffenberg Tödrlich verwundt zu Griffen, bei dem Wallersperg erkhant; also gab ihm H. Wilhelbm einen ring vnd sprach: „Auffenstainer, dieweil du (den) Ring mit dem Edlstain hast, vnd dein ehr haltest vnd wider deinen rechten Herrn nit thuest, so roüibt dier an ehr und guctt nit zerrinnen", vnd starb zu handt; vnd wie ihm derselb ewig zu Schefftenberg (sic) in ainem Waldt an ainem goltberglein gegeben worden, daz ffndet man in der großen Chronica atgentlich geschrieben. Darnach warbt Herrn Conradten Auffenstamer des Glanekher wittib vermählet. Der Fürst warbt ihm gnedig vnd ihm Carlßperg vnd macht ihn Hauptmann in Steyr, Khärndten vnd Crain, er warbt reich vnd mächtig, also daz er 17 Geschlossen vnd Stett hetk in den Landen. Er hat gebauec aiuen Turn zu Strechau bei Rot-tenmann, bannen maint er die gfangnen zu pfrengen, er baut auch ain Thuen, zu Karlsperg vnd sonst allenthalben; er was (sic) ain weiser gueter Fridtmacher, er hett auch zu den Händlcn guet Sieg vnd glükh. Da er starb, ließ er ain Sohn vnd Vettern: Conradt vnd Haimich, die wurden mit einander partheyisch vnd griffen daz Land an, vnd wurden vnuernüfflig Sachen anfacher. Der Fürst schlueg sich für Bleiben (Bleiburg?) daz warbt gewunnen; darnach die andern geschloß erobert, die Auffenstainer gefangen vnd zu Strechau in den Thüren ihr lcbtag gehalten, — vnd es ist nit lenzer, daz sie in daz Landt khumen, darin so mächtig und (sic) widrumb abkhumben sin dt dan 82 Jar, bauen reden die weisen Leüih vill, vnd ist auch offr geschehen, daz manicher (der) aine gefenkhnuß den mentschen erdacht oder gegeben, selbst darein gefallen ist. Reste oder Spuren ehemaliger Befestigung in Krain. Den Freunden des Alterthums und der Geschichte dürfte es willkommen seyn, von einigen Resten einer Mauer zu vernehmen, welche sich auf der Südwestseite von Ober- laib a ch, in der Entfernung voneiner Stunde von diesem Orte, in der Richtung von Nordwest nach Südost, durch eine bedeutende Strecke hinziehen. Die erste Spur der genannten Mauer zeigt sich in der Gemeinde Zaplana am Berge Spike!, ungefähr eine Viertelstunde von der dortigen Pfarrkirche entfernt. Nahe an der Stelle befindet sich ein Grund mit ein Paar Häusern, der den Flamen Predzid (vor der Maner) führt. Weiter hin gegen die Commerzialstraße lassen sich die Spuren der Mauer am Berg Jerinovverli verfolgen. Die letzten Reste der Mauer verliere» stch jenseits der Hauptstraße in der Waldung Draskovec. D,e Reste dieser Mauer ragen nur wenig über den Boden hervor, unb sind auch meistens mit Gras übenvachse». Das Mauerwerk selbst besteht aus nicht gar großem Gestein und ist mit gutem Mörtel verbunden. Aus welcher Zeitperiode sich diese Mauer herschreibt, läßt sich aus der mündlichen Ueberlieferung der Anwohner mit Haltbarkeit nicht ermitteln; sie meinen, daß sie aus der sogenannten heidnischen Zeit her-stamme, und nennen solche auch ajdovski zid, (Heiden-mauer.) Ilebrigens ist es bemerkenswerth, daß es in jener Gegend mehrere One mit dem Name» Gradišč (eingefriedeter, befestigter Ort) gibt. So findet man in der Gemeinde Zaplana ein Malogradiše, und ei» Velikogradise, und in der gegenüberliegenden Gemeinde Zažar ein drittes Gradišč. Dieses letztere namentlich stellt einen terrassenförmig aufsteigenden Hügel vor, der einst mehrfache Mauern getragen zu haben scheint, und noch eine bcdeuteiide Masse Mauersteine unter der Erde verbirgt. Auch hat man an der Stelle schon kleine Reste von Eisen und Kupfergeräthe gefunden. Genauere, sehr wünschensweiche Unrersuchungen dürften ein mehreres Licht über diese alterthümlichen Reste verbreiten, und mögen daher von Freunden des Alterthums und der Geschichte vorgenom,neu werde». Peter H i tz i n g e r. R e g e ft e n. II. C. Eine der größten Schwierigkeiten, die der Geschichtsschreiber zu überwinden hat, ist das Auffinden der Ouellen und Sammeln der Materialien; die Aufgabe des historischen Vereines aber ist es, hierin vorzuarbeiten. Im Anbetrachte dessen bringen wir hier ein Verzeichnis; aller, in Hormayr's sämmtlichen Werken vorkommenden Docnmente, d,e in irgend einer Beziehung unser Vaterland berühren. Die dem Te.rte beigefügten Abkürzungen bedeuten: Beit. Beiträge zur Geschichte Tyiols int Mittelalter; G. Tyr. Geschichte Tyrols; Tyr. Alm. Tyroler Almanach; Hist. Tasch. Historisches Taschenbuch; Oberpf. Das Urkundenbuch der Conferenzprorocolle über die Lehen in der Oberpfalz; Wien, die Geschichte und die Denkwürdigkeiten desselben 27 B.; Arch. f. S ü dd. Archiv für Süddeutschland; Arch. d. Jour. Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, 18 Theile; Plut. öst. Plutarch 20 B. S ta atsr. Die Abhandlungen aus dem öst. Staatsrechte 2 Werk. Die bei Cotta erschienenen, 4 B-; Preisf. Die Beiträge zur Lösung der Preisfrage des E. H. Johann; Jahrb. Wiener Jahrbücher der Literatur. 731. Nov. oder Decbr. Rom. — Gregor der III. entscheidet einen Streik zwischen dem Patriarchen Antonin v. Grado, oder NeuAguileja, und Serenus von Friaul, welcher Letztere auf der Burg Cormons im Reiche der Langobarden saß. (Man vergleiche diese, auch über die Gränzen des Franken und Langobarden unmitcelbar des byzantinischen Reiches merkwürdige Urkunde mit Uglielli Italia sacra V. 1090 ) (Arch. f. Südd.) 885- 10. Mai, Mauten. Freiheitsbrief Kaiser Carl der Dicken für den Dogen Johann (Badoero) zu Venedigs wodurch derselbe die ältern Freiheiten beilätigt, und den im römischen Reiche gelegene» Gütern der Venezianer den kaiserlichen Schutz zusichert. Die Vidimacion ist vom Patriarchen zu Grado den 21. Febr. 1382. (®. v. Tyr.) 895. 29. Sept. Oerringen. K. Arnulph schenkt dem edlen Walthuin sein Eigenthum in Trusenthal, den Waid auf dem Berge Dinsche, und in der Mark Reichenburg und Gurkfeld an der Save, wie auch Venedig in der Grafschaft Luilpold's in Kärnten. (Arch. f. Südd.) 929. 7. Aug. Pavia. König Hugo schenkt dem Bischöfe Radalpus von Triest, Sipatrio, Umago und die Insel Paciano in der Grafschaft Friaul. (Arch. f. Südd.) 967. 2. Dec. Rom. Vertrag zwischen dem Kaiser Otto I. und dem Dogen Peter IV. (Candiauo) von Venedig mit umständlicher Beschreibung der zu Venedig gehörigen Ortschaften und Bestimmung der Verhältnisse gegen das Reich. (G. Tyr.) 1011. 22. Mai. Regensburg. Heinrich der Heilige schenkt dem Bischof Adalbero von Soeben und seiner Kirche der Heiligen Cassian und Jngenuin, die Burg Veldes nud 30 königliche Huben in Kram, zwischen der großen und kleinen Sau in der Grafschaft UdalrichS. (Beic.) 1015. 16. April. Lebenberg. K. Heinrich II. schenkt dem Grafen Wilhelm ein Gut von 50 Huben in Trachen-dorf, und alles königliche Eigen zwischen den Flüssen Save, Sonne Zode und Nirine im Gaue Souna in der Grafschaft desselben. (Arch. f. Südd.) 1020—1090. Schenkungen nach Bripen an den Bischof Hartwig von seinem Bruder Engelbert, und dessen Ge-malin Luitgarde zu Lienz, Zeltlach, Aßling, — von Grafen Heinrich v. Görz, zu Görz in der Herrschaft Friaul, Königreichs Italien, von Grafen Meinhard von Görz und seiner Gemalin Mathilde von Rodeneck, Rasen und Gödnach. (Beit.) 1029. 20. December, Augsburg. K. Conrad II. bestätigt dem Grafen Wilhelm die Schenkung Heinrichs II. über Trachendorf über die Besitzungen zwischen der Save, Souna, Bontea (Zode) und Nerana, über die Markc-und Zollgerechtigkeit in Friesach und dessen übrige Gü- ter, wie auch seiner eigenen Schenkung über den Bezirk zwischen den Flüssen Copriunice, Chodince, Ognauin, Gurk und Souna. (Aich. f. Südd.) 1040. 50. December. Regensburg. K. Heinrich III. verleiht dem Bischof Adalger von Triest die von den Kaisern gemachten Schenkungen von Istrien zerstreuten Leute, und bestätigt >ene von Umego und Fortuna georgica. (Arch. f. Sücd.) 1041. 25. Juli. Aquileja. Der Patriarch Popo bestätigt dem Nonnenkloster Sc. Maria bei Aguileja den ruhigen Besitz seiner Güter und Zehente. (G. v. Tyr.1 1060. 8. Febr. Bamberg. K. Heinrich IV. gibt auf Vermittlung Agnes dem Bischof Günter zu Bamberg das freie und ungestörte Markt- und Zollrecht zu Villach in dem Comicate des Grafen Friedrich. (Ach. 1320.) io66. Goslar. HeinrichIV. schenkt demLiutwin, Dienstmann seines getreuen Rathpoiho (von Andechs — Hohenwart, Grafen im Jnnthale, Pfalzgrafen in Baiern) eilf Mansos im Gaue Oesterreichs in der Mark des Markgrafen Ernst. (Wien.) 1073. 15. Mai. Augsburg. Heinrich IV. schenkt dem Brirner Bischof Altwine einen ausgebreiteten Wildbann in Krain au der Sau und Feistritz. (Beit.) 1100. Nantwin, ein Diener der Brirner Kirche St. Jnge-nuins, Grundbesitzer auf slavischem Boden dem Triester Sprengel und dem Patriarchat Aguileja angehörig, baut sein Kirchlein zur heiligen Jungfrau von Stein und erhält dafür die Begünstigung seiner geistlichen Obern. (Beit.) 1102. 17. November Wodalrich, ein Sohn des weiland Markgrafen Wodalrich, und seine Gemahlin Adelheid übergeben ihr alle namentlich angeführte, in der Grafschaft Istrien gelegene Hab und Gut der Kirche von Aguileja, mit Ausnahme von Ronz, Cernograd, Bellgrad, Baltsaduin und der Fischerei in Lermo, die sie a» ihre Getreuen Meginhard und Adalbert den ältern und jungem verschenkt haben. (Aich. f. Südd.) 1120. 31. October. Hugo Bischof zu Briren, die Willensmeinung der Edlen Dietmar und Conrad erfüllend, stiften daS Kloster Bruckilach im Wocheiner-Thal, im Patriarchat Aguileja. (Beit.) 1136. 26. Febr. Villach. Uebereinkunft und Tausch zwischen Erzbischof Conrad zu Salzburg, Pilgrim Patriarch zu Aquileja und Abt Hezelin zu Ossiach über die Zehenten, nämlich der Patriarch Pilgrim und der Abc Hegelin überlassen der Kirche zu Salzburg das Allodialgut zu Prekop, der Erzbischof hingegen gestattet dem Stifte Ossiach alle bisher genossenen und in Streit gelegenen Zehente, wie auch jenen auf sechs Manseu auf der Nordseire des Ossiacher Sees mit der Bedingniß, daß der vierte Theil desselben den Pfarrern überlassen werde. (Arch. 1820.) 1151. Salzburg. Pelegrin, Patriarch von Aquileja, erlaßt betn salzburg'schcn Domcapitel ben Zoll, ben ste im Canal bei ber Clause von ihren Saumrossen zu entrichten pflegten. (Arch.) 11^3. 3. May. Bischof Roman von Gurk bezeugt, baß Hermann, Herzog von Kärnten, bas Schloß Hohenwart sammt ben bazu gehörigen Gütern, welches er unb fein verstorbener Bruber, Heinrich, von Pilgrin von Pothul erhalten habe», zu einem See lgeräth für sich unb seinen Bruber ber Kirche von Gurk überlassen habe; bagegen ihm ber Bischof zu einer Erkenntlichkeit 80 Mark gab. (Arch.) 1162. Aquileja. Der neuerwählte Patriarch Ulrich von Aqui-leja befreit, auf bie Vorstellung bes ?lbt Peregrin von St. Paul, baß sein Stift an ber von betn Patriarch Pelegrin zu Aquileja bisher genossenen Maurh-befreiung verletzt worben, es neuerbitigs von ber Mauth-ttnb Zollabgabe jährlich auf 20 Saumpferbe. (Arch. 1822). 1174. Feberaun. Bischof Hermann von Bamberg Spruch für bas Stift Arnolbstein unb Colo von Roseck. Der Marggraf Engelberr von Krainburg erscheint als Vogt von Arnolbstein. (Arch. 1826.) 1174. Lubwig, ein Ministerial ber Brftuer Kirche, verzichtet auf sein Besitzthutn in Rücke zu Gunsten bersel-den, von Bertholben von Aubechs, Markgraf in Istrien (Beitr.) 1180. Wiltau. Bertholb Markgraf von Istrien, unb 35 er--tholb sein Sohn, Herzog von Meran, unb besten Söhne Eckbert, Otto unb Heinrich, unrerhanbeln mit bem Kloster Wtltau wegen ber Uebertragung bes Marktes Innsbruck auf bas rechte Junufer (Beitr. unb Werke III.) 1184. 16. Nov. Vicenza. Kaiser Friebrich I. bestätigt bie Uebereinkunft zwischen bem Patriarchen ©ottfrieb von Aquileja unb Grafen Heinrich zu Tyrol über bie Mauth zu Klamaun unb Salz- unb anbere Nieberlage, auch Markt-recht zwischen Klamaun, bem Kreuzberg unb Pontafel. (Beitr.) 1188. 25. Juli. Friesach. Abalbert Graf von Bogen ver-pfänbet bem Erzstifte Salzburg auf zwei Jahre bas Schloß Gurkfelb. (Arch, für Sübb.) 1197. 31. Oct. Straßkurg. Eckharb, Bischof zu Gurk, vergleicht sich mit Bertholbe» betn Anbechser, Herzog von Meran, unb seinem Sohne Otto, über bie Ehren ber fceiberfeitigeu Ministerialen in Kärnten. Winbischgrätz (sic) unb burch ganz Krain. (Arch.) 1818. 1202. Albert unb Berchtolb, bie Grafen von Bogen, tragen bem Erz stifte Salzburg bas Schloß Gurkfelb gegen Erlassung einer Schulbsumme von 800 Mark Silber zu Lehen auf. (Arch. f. Sübb.) 1209. 25. März. Markgraf Heinrich von Istrien, ber Theilnahme am Moibe K. Philipps burch Otto von Wittelsbach bezüchtigt, geächtet unb nach Rom pilgernb, schenkt nach St. Lorenz-Kloster zu Wiltau eine Hube zu Anbraß. (Beitr.) 1216. 17. Nov. Gratz. Vergleich zwischen betn Bischof Eckbert von Bamberg, unb Bernharb, Herzog von Kärnten, auf Vermittlung bes Erzbischofs Eberharb von Salzburg unb Herzog L opolb von Oesterreich, bemnach Herzog Bernharb bem Bischof bas Schloß Wernberg mit Zugehörungen, wie er eS von bem Abte zu St. Paul erkauft hatte, überläßt, unb gelobt, bie Brücke über bie Drau unter Wernberg einzureißen, bie Befestigung a uf ber Insel zu zerstören, bie Zollstätte aufzuheben unb auf keinerlei Weise bie Mauth, bie Nieberlage ber Waren, unb ben Hanbel ber Insassen beS Hochstifters zu beeinträchtigen. Er macht sich auch verbiublich, in bem Engpässe bey Reichenfels keine neue Feste zu bauen, unb schenkt überbieß noch bem Bischöfe einige Plätze in Villach, welcher ihm bafür 1000 Mark Silber bezahlte, unb ihn mit bem gebuchten Schlosse unb seinen Güter» wieber belehnte. Diesen Vergleich bestätigte Papst Gregor IX. ddo. Lateran 23. Dec. 1227 (Arch.) (Wird fortgesetzt.) Die historischen Vereine in Oesterreich. *) Historische Vereine, welche sich bie Aufgabe stellen, bie geschichtlichen Denkmale bes Laubes in Urkunben, Bauten, Bilbwerken, überhaupt in allen Ueberresten bes früheren Culturlebens zu sammeln, zu sichten unb zu verarbeiten, gehören zu ben wesentlichsten Förberungsmitteln bed geschichtlichen Stubiums, wozu wir im weiteren Sinne auch bie Geschichte ber Kunst in ihrem ganzen Umfange rechnen. Wie fruchtbar biese Vereine wirken können, wenn sie von ber lebenbigen Theilnahme ber Bevölkerung unterstützt werben, unb sich Kräfte finben, bie bereits herangebilbet, sich bes reichen Stoffes bemeistern, beweisen vor allem bie Vereine Frankreichs. Jebes Departement fast besitzt feine wohlgeglieberte Societes des Antiquöires, bie in periobischen Schriften bie Resultate ihrer Forschungen »ieberlegen, unb unter sich in einem engen Verbanbe stehen. Aber auch bie Regierung selbst hat es im Principe anerkannt, unb btefes in practischer )lusfüh-rmig burchgeführt, baß sie bie Pflicht habe, bem Volke sein von seinen Vorfahren überkommenes Erbe an historischen Documentor! unb monumentalen Werken zu erhalten unb burch Druck unb Abbilbung zugänglich zu machen. Auch Deutschlanb besitzt in feinen Vereinen zu Regensburg, Bamberg, Dresben, Halle, Bonn, Zürch u. s. w. lebenskräftige Institute, welche bahin arbeiten, historische unb mo- *■) Wir theilen diese Würdigung der historischen Vereine ans der Wiener Zeitung vom 13. Oct. v. 2. in der Absicht hier mit, mit das Interesse für unsern Verein noch mehr zu beleben. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien sprach in der Sitzung der philosophisch-historischen Claffevom 18.Nov. 1848, mit Zuversicht aus, daß sie von den historischen Vereinen zu Klagenfnrt und Laibach die reichhaltigsten Aufschlüsse oder Mittheilungen rücksichtlich historischer Materialien für die historische Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften erwarte. Wir bitten daher die P. T. Herren Mitglieder unseres Vereines, sich daran im Sinne der Ber-einsstatuten betheiligen und insbesondere auch Beiträge für die Mittheilungen sowohl als für das Centralheft einsenden zu wollen, weil nur von einem werktätigen Ineinandergreifen der Kräfte des Vereines das rege Leben desselben abhängt. * numentale Ueberieste der Vergessenheit und oft auch der blinden ZerstörungSwuth unwissender Hände zu entziehen, und für ihre Veröffentlichung bedacht zu seyn. Auch haben mehrere dieser Vereine, welche früher einseitig immer nur den Spuren römischer Geschichte und Monumente nachgingen, diese» Weg verlassen und sich mehr der Erforschung des Mittelalters und seiner reichen Schätze zugewendet. Wer die Schriften dieser Vereine kennt, wird daraus entnommen haben, wie wichtig sie für jeden Forscher im Gebiete der Geschichte und der Kunst sind, wie segensreich sie nach ihren Mitteln theils auf die nächste Umgebung, theils auch darüber hinaus gewirkt haben. Was aber die Benützung so sehr erschwert, ist der Umstand, daß das gewonnene Materiale in den Schriften der einzelnen Vereine zerstreut liegt, und einer schnelleren Förderung der historischen und archäologischen Interessen thäte nichts mehr noth, als ein Central-vereiti für Geschichte und Alterthumskunde, wie ihn Frankreich zum Besten der mittelalterlichen Forschungen bereits seit Jahren besitzt. Auch Oesterreich ist nicht zurückgeblieben und fast jedes Kronland hat seinen historischen Verein, der es sich nach seinen Kräften und Mitteln angelegen seyn läßt, seine Aufgabe zu erfüllen. So in Ober-Oesterreich das Francisco-Earolinum, für Tirol das Ferdinandeum, für Steiermark, Kärnten und Krain drr historische Verein für Inner-Oesterreich, n. s. w. Der historische Verein für Inner-Oesterreich hat so eben das erste Heft seiner Vereinsschriften erscheinen lassen, welche in zwangslosen Heften fortgesetzt iverden sollen. Es enthält in drei Abtheilungen Beiträge aus Steyermark, aus Körnten und Krain, für die Geschichte dieser Länder sehr werthvoll. Wir heben von den Aufsätzen nur Einiges hervor, dessen Mittheilung von Jnter-resse seyn dürfte. R. Kuabl untersucht und beantwortet in einer längeren, mit einer Karte und 258 Abbildungen im Steindrucke versehenen Abhandlung die Frage: Wo stand das Fl avium Solvense des S. Plinius? und findet es nach genauer Erforschung vielfacher Denkmäler auf dem Leibn itzer-selbe, und kommt aus den angeführten Funden an Münzen, Jnschriftstcinen, plastischen Steinbildern und antiken Hausgeräthschaften zu der Schlußfolgerung, daß der Murboden bei Leibnitz schon vor der Römerherrschaft von einem Volke bewohnt gewesen seyn müsse, welches die Periode des Tauschhandels bereits überschriiten hatte; denn es finden sich vorchristliche Münzen barbarischen Fabrikats aus Gold, Silber und Kupfer vor, welche beweisen, daß hier Handel und Wandel von einem Volke gepflogen ward, das den Künsten und mehr geregelten Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens nicht mehr fremd war. Es muß dasselbe Volk gewesen seyn, mit dem die Römer noch zur Zeit der Republik und des beginnenden Kaiserthums in Handelsverbindungen standen und mit welchen sie später den hartnäckigen Kampf um das Noricum und Pannonien angingen, folglich ein Volk, das nach den noch zeugenden vorhandenen Alterthümern ein Gemisch von Kelten, Germanen und lan-deseingebornen Paniioniern war. Die Römerherrschaft über das eroberte Noricum und Pannonien constatirt sich durch die vorfindige» Kaisermünzen von der Zeit des Kaisers Octa-vianus in ununtcrbrochener Reihe bis zur Theilung des Reiches unter Honorius und Arkadius, also vom Jahre 31 oder 33 v. Chr. bis 425 nach Christus. Seltener werde» die Münzen von der Theilung des Reiches angefangen, zum Beweise, daß der römische Besitzstand zu Ende des 4. und im Anfangs des 5. Jahrhunderts immer schwankender wurde. Die Steininschriften, Steinbilder und antiken Haus-geräthe gewähren auch einen Blick in die innern, politischen, bürgerlichen und religiösen Verhältnisse, so wie in das Familienleben der alten Stadt Flavia solva. Nach diesen mag diese Stadt nicht unbeträchtlich gewesen seyn; unter den plastischen Brustbildern finden wir 16, die Papierrollen zum Abzeichen ihres obrigkeitlichen Standes in den Händen halten, und auf Inschriften werden sowohl Duumvire, als auch Decurionen und Aedile namentlich aufgeführt, wie auch der mit Steinbildern vorkommende Marsthron zu beweisen scheint, daß hier ein militärisches Standguartier gewesen seyn müsse. Die religiösen Alterthümer melden die Verehrung vieler römischer Gottheiten, wie auch die hier öfter als anderswo wiederkehrenden Gladiatorenbilder und Tänzerinnen anzeigen, daß auch hier, wie in Rom, Anstalten de» öffentlichen Vergnügens und der Volksbelustigungen bestanden. Die Fragmente von Gebäude-Verzierungen lassen voraussetzen, daß die Häuser der Vermöglicheren mit einem gewissen Aufwands erbaut gewesen seyen, so ivie auch die Betrachtung der vielen Brustbilder und Familiengruppen an den Steinbildern uns einen Blick thun läßt in das ganze Familienleben und in die Bedürfnisse desselben, wie sie von Aufwärtern, Schreibgehilfen, Köchen, Gärtnern, Hand und Feldarbeitern, Hirten- und Treibern bei Jagden befriediget wurden. Dieses ist das aus den Ueberresten einer grauen Vorzeit flüchtig entworfene Bild von dem Zustande einer S ca d t des Leibnitzerfeldes, durch dessen Erforschung der Verfasser einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Berichtigung der alren Erdkunde, insbesondere aber Oesterreichs, geliefert hat. Ein zweiter Aufsatz, welcher für die Landesgeschichte wichtig und interessant ist, behandelt der Schule Leben und Wirken in Kärntens Mittelalter. Die hier durchgeführte Forschung über die kärntnerischen Stadtschulen des Micrelaliers liefert den Beweis, daß sich bereits nach der ersten Hälfte desselben ein eigener Lehrstand bildete, welcher theils aus Priestern, größtentheils aber auch aus Laien bestehend, sich zunftmäßig in gewisse Classen theilte. Die Scholastiker, Magister und Rectoren lehrten Latein, die Schulmeister Deutsch; Letztere waren meistens zugleich Kirchendiener, Schreiber und Chormusiker, und ihre Aufnahme hing von den Patronen, Stadträthen und Pfar- rern ab. Die größer« Zöglinge der lateinischen ober Oberclassen zogen als fahrende Schüler im Lande und in Städten herum und trieben zumeist ei» ausgelassenes Leben. Gewöhnlich führten sie noch jüngere mit sich, die ihnen mit Leib und Leben angehörten, Knechtdienste leisteten, im Nothfalle auch durch Bettel» und Stehle» ihren Unterhalt verschaffen mußten, daher auch häufig Verbote gegen solche fahrende Schüler erlassen wurden. Das innere Leben der Schule, die Gegenstände des Unterrichts, ihre Behandlung betreffend, konnte ersteren bei dem Mangel einer einheimischen Hochschule nur fragmentarisch seyn. Von den sogenannten Facullälsstudien wurden nur Theologie und Philosophie gelesen. Der theologische Unterricht war in Kärnten beinahe ausschließlich in den Händen der Dominikaner, in ihrem Convente zu Friesach hielten sie eine Zahl Leckoren; vorzüglich lehrte man daselbst das Kirchenrecht. Auch für Philisophie war diese Lehranstalt günstig, und außer deni streng scholastisch-philosophischen Fache der höher» Speculation und Dialektik, betrieb man an den einzelnen Chor-und Klosterschulen, obwohl sparsam die Naturphilosophie, welche freilich sehr dürftig ausgestattet war. Den geringsten Einfluß gewann die Schule auf die heimische Rechtspflege in der ersten Periode des Mittelalters. Die germanischen Völker hatten eigene Rechksgewohn-heilen, und in Kärnten galten jene der Baiern und Lon-gobarden, letztere theilweise wohl nur südlich der Drau. Neben dem bairischen Recht bestand auch noch jenes der Slaven, daher finden wir in den Urkunde» Zeugen nach slavischem Gesetze, daher die Menge Zeugen, deren Ohr man zum Zeichen ihrer Beistimmung berührte. So bildete sich aus feststehenden Gesetzen und Gewohnheiten endlich ein eigenes Provinzrecht, heilig dem Lande, wie eine magna Charta, und übergehend von einer Dynastie zur andern. Erst die in Deutschland entstandenen Universitäten und die so verschiedenartige Besetzung der Lehrstühle brachte unter die höhere Volksclaffe eine neue Bewegung, und mit ihnen verschwand sowohl die Bedeutung als auch die Ausdehnung deS bisherigen Schulwesens und machte einer neuen Gestaltung Platz. Die gegenwärtige Schuleinrichtung hat vielfach das rein Mittelalterliche mit dem Freien des einstigen Uni-versikätswesens vereinigt, und so vermeidend das Einseitige des Ersteren, dem Schroffen und Eckigen des Andern ausgebogen. *) *) Das erste Heft enthält: A. Bon beut Vereine in Steiermark. 1) Wo stand das „Flavium Solvens" deck 6. Plinius? Von Richard Knal'l. B. Von dem Vereine in Kärnten. 1) Ueber den historischen Anlaß zur Sage von den Berhccrungszügen der Margaretha Maultasche in Kärnten. Von Gottlieb -Freiherr» v. Anders,Hosen. 2) Der Schule Wirken und Leben in Kärntens Mittelalter. Von H. Hermann. 3) Die Fürsten von Dictrichstcin. Von F. A. Edlen von Benedikt. C. Beiträge aus Krain. 1) Jos. Camillo Freiherr von Schmidbukg. Von H. Costa. 2) Franz Hladnik. Von Jos. Ant. Babnigg. Die Mitglieder des historischen Vereines, welche einen Jahresbeitrag von mehr als 2 Gulden leisten, erhalten sowohl das Ccn-tralhcft als auch die Mittheilungen des Provinzial-Vcreincs. VERZEICHNISS der vom historischen Vereine für Krain erworbenen Gegenstände. Nr. I. Vom löblichen historischen Verein von und für Oberbayer» zu Bamberg: a) Zwölfter Bericht über das Bestehen und Wirken dieses Vereines. 8. Bamberg 1849. b) Quellensaminlung für fränkische Geschichte. Heraus-gegeben von diesem Vereine. — Des Ritters Ludwig von-Eyb Denkwürdigkeiten brandenburgrn'scher (hohenzollerscher) Fürsten, herausgegeben von Dr. Constantin Höfter. — 8. Bayreuth 1849. Nr. 2. Vom löblichen Vereine zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer zu Mainz: „Abbildungen von Alterthümern des Mainzer Museums. Mit Erklärungen herausgegeben von diesem Vereine. I. Grabstein des Blussus". 4. Mainz 1848. Nr. 3. Vom löblichen Vereine für nie klen burg'-sche Geschichte und A lle r t h u m s k u nde zu Schwerin: a) Jahrbücher und Jahresbericht, herausgegeben von G. C. F. Lisch und W. G. Beyer, Sekretären des Vereines. XIII. Jahrgang. 8. Schwerin 1848. b) Drei Quartalberichre des Vereines, vom 3. Jänner, 3. April und 2. October 1848. c) Register über den VI. bis X. Jahrgang der Jahrbücher und Jahresberichte deS Vereines. Angefertigt von I. G. C. Ritter. 8. Schwerin 1848. Nr. 4. Vom löblichen historischen Vereine für das Großherzogthum Hessen zu Dar inst a d t. a) Archiv für hessische Geschichte und Alcerthumskunde. Herausgegeben aus den Schriften dieses Vereines von Ludwig Baur. 8. Darmstadt 1849. b) Nr. 13 und 14 von den „Periodischen Blattern für die Mitglieder dieses Vereines." Nr. 5. Vom löblichen historischen Vereine für Niedersachsen zu Hannover: a) Zwölfte Nachricht über diesen Verein. 8. Hannover 1849 b) Archiv dieses Vereines. Jahrgang 1848- Erstes Doppelheft. 8. Hannover 1848. Nr. 6. Vom Herrn Johann Ogrinz,, k. k. Landesgerichts Assessor: a) Weltgeschichte von 1729 bis 1835. Ohne Titelblatt. 2 Bände. 8. Mangelhaft. b) „Abraham'sches Bescheid - Essen". Ohne Titelblatt. 4. Mangelhaft. c) „Das Turnier zwischen den beiden Rittern Lamberg und Pegam." Ei» krainisches Volkslied mit einer deutschen Übersetzung von I. A. Suppantschilsch. 8. Laibach 1807. d) Lehenbrlef, ausgefertigt von Hanns Jakob Wangenrökh von Gerstorff auf Buechrain, fürstl. Frcising'schen Rath und Verwalter der Herrschaft und Stadt Lagkh im Namen des Fürstbisch. Veit Adam Grebek, lautend an HannS Erschön, belreffend-ein Geräuth unter St. Margarethen-Berg ; dto. 7. März 1629. Original. e) Silbermünze der Stadt Venedig (2 Soldi). Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. f) Kupfermünze vom Kaiser Valentinian. 1. Reo.. Gloria exercitus. Unten: Const--------- 364 — 375 n. Chr. Nr. 7. Vom Herrn Franz Lackner, Lieutenant des Vaterland. Regim. Prinz Hohenlohe-Langenburg Nr. 17, derzeit in Ancona: „I Bajocco 1849; Republica Romana." Aus Erz. Nr. 8. Durch Ankauf: „Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich; dessen Leben und Wirken bis zu seiner Thronentsagung." Von K. A. Schimmer. 8. Wien 1849. Nr. 9. Nom löblichen Vereine für Geschichte und A l t e r t h u m s k u n d e z u W e tz l a r; „Wetzlar'sche Beiträge für Geschichte und Rechtsalterthümer;" herausgegeben von D. j. u. Paul Wigand» III. Band. 2. Heft. 8. Wetzlar 1848. Nr. 10. Durch Ankauf: A. Büche r. a) Novus thesaurus veterum inscriptionum Collectors Lud. Ant. Muratorio. 2 Bände. toi. Mailand 1739. b) Ad numismata imperalorum Romanorum aurea et argentea a Julio Cacsare ad Comnenos. A Joanne Rapt, de Susanni. 4. Vindobonae 1767. c) Notitia elementaris numismatum antiquorum illo-rumquas urbium, liberarum, regum et principum ac personal »m illustriern appellantur. Auctore Erasm. Frölich. 4. Yiennae, Pragae et Tergesti 1758. B. A n tic a g Iien. a) Großer Aschenkrug aus schwarzem Thon (über 1' hoch) darin sich nochAsche und kleine Knochen befinden. b) Ein kleiner Topf, worin den Todten wahrscheinlich Salben oder Speise in den Sarg mitgegeben wurden. c) Ein Thränenglas. Diese drei Stücke wurden in einem mit Ziegeln ausgewölbten Grabe bei dem Dorfe Mannsburg gefunden. d) 5 Fibulae von verschiedener Form und Große; sämmtlich au8 Bronce. e) Eine kleine runde broncene Schnalle. f) Ein kleiner silberner Ring. g) Ein gebrochener broncener Ring. h) Ein eiserner Ring, die Gravirnng darauf sichtbar, aber unkenntlich. >) Ein kleiner länglichter Löffel. k) Drei broncene Fischangeln. l) Ein Dorn auS Bronce. m) Ein beiläufig 3" langes, verziertes Stück Bronce, wahrscheinlich der oberste Theil eines Legionsadlers. 11) Ein rundes bronceues Gefäß mit Lochern versehen; wahrscheinlich auch zum Beschläge des Legionszeichens gehörig. O) Ein ziemlich großer Ring ans Bronce, vielleicht von einem Wehrgehänge. P) Ein kreisrundes Löffelchen aus Bronce. q) Ein Amulet, und zwar ein sehr nett gearbeiteter P r ia p. r) Ein spitziges Stück Bronce; wahrscheinlich^eine Ahle. s) Drei broncene Fischernetz-Nadeln. t) Eine broncene Franen-Haarnadel. u) Ein römischer Schlüssel aus Eisen. Die von d) bis u) aufgeführten Anticaglien wurden nebst mehreren Münzen am 16., 17., 18. und 19. Juni 1842 dicht am Ausflüsse des Gradafchzabaches (Tyrnauer Seite) in Laibach, int seichten Beete des Baches gefunden. Es ist benier-kenswerth, daß der Sand dieses Baches schon zu öfteren Malen Münze» mit sich fiihrte; sie dürften Wohl bei Regengüssen aus dem altrömischen Boden des deutschen Grundes in den Bach geschwemmt worden seyn, und deren viele mögen die Fluthen mit sich fortgetragen haben. v) Eine eiserne Schnalle. w) Eine eiserne Lanzenspitze. Beide aufgesimden im Grabe bei den Urnen sub a) b) c). X) Eine wahrscheinlich türkische Pfeilspitze. Im Laibachstusse am Moraste gefunden. Nr. 11. Vom Herrn Dr. Carl Ullepitsch, k. k. General-Procurator für das Königreich Illyrier,, Vereins-Secretär ic. ec.: a) Denkbuch der Anwesenheit Ihrer k. k. Majestäten Ferdinand I. und Maria 71 mm in Krain und Kärnten im September 1844. Redigirt vom Herrn Geschenkgeber. 4. Laibach 1845. (Prachtexemplar.) b) Geschäftsordnung für den constitni'renden Reichstag, sammt einem nach Gouvernements verfaßten Namens-Verzeichnisse sämmtlicher Herren Abgeordneten und ihrer Wahlbezirke. 12. Kremsier 1849 c) Poslanci na snemu risskern w Kromerizi 1849. 8 wyobrazenim snemowny. 8. W Brne. d) 0 rovvnosti jazyka Českeho a Nemeckeho w Moravve. Od. Al. W. Sembery. 8. W Brne. 1848. e) Pametni spis Češke Priimyslm Jednoty z ohledu pripojeni se Itakouska ku Celni Jednole Nemecke. 8. W Praze 1849. f) WlastengVim narodnj literatury nasj milownym od Zboru musegnjho pro reč a literatura českau. 8. Prag 1841. g) Das Programm der Linken des österr. Reichstages mit Rücksicht auf Slovenisch- und Jtalienisch-Oesterreich, von Peter Koßler. 8. Wien 1849. h) Eine Sammlung von Flug- und Zeitschriften aus der Periode nach dem 15. März 1848. (Interessanter Beitrag zur Literatur-Geschichte nach Verleihung der Preßfreiheit.) i) Darstellung der Grundentlastungs - Vorschriften für die Kronländer Krain und Steiermark, alphabetisch geordnet. 8. Laibach 1849. k) Verordnungen des Ministeriums des Innern, betreffend die Durchführung der Grundentlastung in den Kronlän-dern: Oesterreich ob der Enns, Salzburg, in der Mark-grafschaft Istrien, der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradišča, dann der Stadt Triest mit ihrem Gebiete und endlich im Aronlande Tyrol und Vorarlberg; dlis. 4. October, 17. September und 17. August 1849. Nr. 12. Vom löblichen historischen Vereine für das G r o ß h e r z o g t h u m Hessen zu Darmstadt: Urkundenbuch des Klosters Arnsberg in der Wet- terau. Bearbeiter und herausgegeben von Ludwig Baur 1. Heft 8. Darmstadt 1849. Nr. 13. Vom löblichen Vereine von Alter-th umsfreu »den im Rheinlande zu Bonn: »Jahrbücher« dieses Vereines. XIV. Mit sieben lithograph. Tafeln. 8. Bonn 1849. Nr. 14. Vom löblichen historischen Vereine der fünf Orte Lucern, Uri, Schwyz, Un ter waltz en und Zug: »Der Geschichtsfreund.« Mittheilungen dieses Vereines. V. Band. Mir zwei lithograph. Tafeln. 8. Einsiedeln 1848. Nr. 15. Vom löblichen Vereine für Lübeck'sche Geschichte zuL übeck: a) Beitrage zur Lübeck'sche» Geschichtskunde. Gesammelt von Dr. Ernst Deecke. 1. Heft. 4. Lübeck 1835. b) Grundlinien zur Geschichte Lübeck's, von 1143 — 1226 Von Dr. Ernst Deecke. 4. Lübeck. 1839. c) Von der ältesten Lübeck'schen Rathslinie. Von Dr. Ernst Deecke. 4. Lübeck 1842. d; Die Lübeck'schen Landkirchen nach ihren äußern Verhältnissen seil der Reformation. Eine kirchengeschichtliche Darstellung von K. Klug. 4. Lübeck. 1843. Nr. 16. Vom Herrn Felix Paschali, k. k. Prov. Staaisbuchhaltungs-Jngroffisten in Laibach: a) Lebensbeschreibung Carl des V. Herzogen von Lothringen und Bar, auch Generalissimi über die kaiserliche Armee. 12. Frankfurt am May». 1691. b) Correspondenz zwischen dem römischen und französisch kaiserlichen Hofe. 8. Germanien 18O8. c) Guide du voyageur a Vienne description et precis historique de cette Capitale. 8. Vienne 1803. d) Code Napoleon. 12. A Paris. 1807. e) Les cinq codes du ttoyaume. 12. Paris 1819. f) Zwei alte Landkarten ohne Jahreszahl. (Der Rheinstrom »nd seine angränzenden Länder.) Nr. 17. Vom Herrn Johan Irk! e, k. k. Be^ zirksgcrichts-Affessor: a) Vollständigster Kriegsschauplatz der Türkei und Rußland's mit dem größten Theile der angränzenden Provinzen. Das schwarze und asow'sche Meer, dann Dalmatien, Istrien und Triest. 1808. Auf Leinwand. b) Taxa medicamentorum. in Pharmacopoea Austriaca contentorurn. 4. Laibach 1819. c) Biographie des Ziska. 8. Titelblatt fehlt. d) Stand der kroatisch - krainischen Franziskaner-Ordens-provinz des heil. Kreuzes. Vom Dr. Joseph Pletz. 8. Laibach 1839. e) Bibliothek neuester Reisebeschreibungen. 2 Bände. 8 Wien I8O4 und 1807. f) Merkwürdige Geschichte der Kriegsvorfälle in den Jahren 1790 bis 1810. Von Aemilian Janitsch. 2., 3., 4. und 5. Band. 8. Wien. 1812. g) Oesterr. Beobachter. Vom 1. April bis 30. Juni 1813. 4. Wien. Ii) Denkbuch für Fürst u'hb Vaterland. Herausgegeben von Jos. Rossi. 2. Band. 4. Wien 1815. i) Historische Beschreibung von der Residenz-Stadt Wien und ihren Vorstädten. Von P. Mathias Fuhrmann. 8. Wien 1766. k) Die Haupt- und Residenzstadt Wien mit ihren Merkwürdigkeiten. 8. Wien. l) Instanz- Schematismus für das Herzogthum Krain 1802. 8. Laibach. m) Johannis Melonii Thesaurus juris feudalis, civilis et criminalis novus. fol. Nürnberg 1702. n) Das Bfterr. Criminalrecht, nach seinen Gründen und seinem Geiste dargestellt von Sebastian Jenull. 1. Theil. 8. Gratz. 1808. 0) Gründliche Anleitung zur practisch-richtigen Grundbuchsführung. Von Joachim Spieß. 8. Wien 1814. p) Handbuch für alle kais. kön. ständ. und städtische Beamte, deren Witwen und Walsen. Von Johann Georg Megerle von Mühlfeld. 2 Bände. 8. Wien 1824. q) Elementa juris Germanici tum veteris, tum hodier-ni. Authore Jo. Gottl. Heineccius, Ic. 2 Bände. Halse .737. r) Henr. Zoesii Commentarius ad L. libros Digesto-rum seu Pandectarum. 4. Coloniae Agrippinae 1709. s) „Inda- der Erz-Schckm für ehrliche Leuth.« Von p. Abraham a S. Clara. 2. und 3. Theil. 4. Salzburg 1689. t) „Etwas vor Alle." Von P. Abraham a S. Clara. 8. (Titelblatt fehlt.) u) »Gespräche in dem Reiche derer Todten.« 4. Leipzig 1725. v) DaS Buch von de» Narre». Von Albert Jos. Conlin. 4. (Mangelhaft und das Titelblatt fehlt.) w) Noth-- und Hilfstafeln zur Lebensrettung der Erstickten, Ertrunkenen, Erfrorenen, Erhängte» rc. 4. Laibach. X) Einleitung in die schonen Wissenschaften. Von Carl Wilh. Ramler. 4. Bände. 8. Wien 1770. y) Darstellung des Zustandes der Oper und des Balletes im k. k. Hoftheater nächst dem Kärntnerchore, vom 1. Dec. 1821 bis 26. März 1825. Von Ignaz Freiherrn v. Pöck. 16. Wien 1825. z) Delineatia historiae Germani® tarn sacr® tarn profan«, in tabulis exhibita ad illustralionern juris ecclesiastic! et public! Germani«. Authore Paulo Josepbo Riegger. Fol. Vienn« 1756. aa) Verkaufs- und Kaufs-Urkunde ddto. am Mittwoche vor St. Georgitag 1446 zwischen Friedrich Aprether, Pfarrer zu Ponykel, und seinen Brüdern Hanns und Niklas Aprether, eines Theils, und betn Mathias, Abre zu Sittich, andern Theils, betreffend eine Mühle an der Temeniz und eine darneben gelegene Hube. Original. Nr. 18. Vom löblichen königl. sächsischen Ver., eine für Erforschung und Erhaltung vater l. Alterthümer zu Dresden: „Mittheilungen dieses Vereines. 5. Heft. 8. Dresden 1849. Nr. 19. Vom löblichen hi störrischen Vereine für den Regierungsbezirk von Schwaben und Neu bürg zu Augsburg: a) XIII. und XIV. combinirter Jahresbericht dieses Vereines, für die Jahre 1847 und i848. 4 Augsburg 1849. L) Der letzte Markgraf von Burgau Carl. Verfaßt von Dr. Ritter von Raiser. 4. Augsburg 1849. Nr. 20. Vom Herrn Simon Wilfan, Pfarrer von Kronau: a) Ein Groschen von Albrecht IV. dem Weisen, Herzoge von Baiern. 1506. b) Ein Bajocco vom Papste Pius VI. i,0tabt Fuligno) 1795. c) Ein dro. vom Papste Pius VII. 1802. d) Ein Mezzo Bajocco vom Papste Leo XII. 1824. e) Ein dto. vom Papste Gregor. XVI. 1832. f; Ein Qualtrino Romano (Viertel Bajocco) vom Papste Leo XII. 1824. g) Ein 5 Centes. Stück von Carl Felix, Könige von Sardinien. 1826. h) Ein Sechstel-Soldo von der Stadt Venedig. Nr. 21. Vom Herrn Johann Wölfling, Handelsmann in Laibach: a) Silberne Krönungsmünze Kaiser Franz II., als römisch-deutscher Kaiser, vom 14. Juli 1792. b) Römische Kupfermünze von der Kaiserinn Faustina Junior. {Rev. Pudicitia) t n. Ch. 176. c) dto vom Kaiser Claudius II. n. Ch. 268 — 270. d) Ein Spielpfennig, theils mit lateinischer und theils mit französischer Umschrift. Nr. 22. Vom Herrn Ignaz Juch, Kanzlei--Practikant des k. k. Guberniums in Laibach: Kupfermünze von des Kais. Augustus Schwiegersöhne M. Agrippa. (Cos. III.) v. Ch. 21. Nr. 23. Durch Ankauf folgende Silbermünzen; a) 1 Av.: Imp. Gordianus Pius Fel. Aug., dessen Kopf mit einer Strahlenkrone. Ren. Jovi Statori. Jupiter stehend, in der rechten Hand eine Lanze, in der linken den Blitz haltend. Selten. a) 2. Av. Wie oben. Rev. Virtuti Augusti. Herkules stehend mit einer Löwenhaut, auf die linke Hand gestützt, n. Ch. 238 —244. b) 1. Av. Imp. Philippus Aug., dessen Kovf mit einer Strahlenkrone. Rev. Aeternitas Augg. Ein Elephant mit seinem Treiber. b) 2. Av. Imp. M. Jul. Philippus Aug., dessen Kopf mit einer Strahlenkrone. Rev. Romae Aeter-nae Die auf einem Schilde sitzende Roma hält in der rechten Hand die Victoriola, in der linken einen Spieß. — n. Ch. 244 — 249. c) Av. Martia Otacil. Severa Aug., deren Kopf. Rev. Pudicitia Aug. Eine sitzende Weibsperson, welche mit der rechten Hand den Schleier um ihr Haupt schlingt, und in der li den einen Spieß hält. (M. Otacilia war Gemahlin des Kaisers Philippus.) d) Av. Imp. C. M. Q. Trajanus Decius Aug., dessen Kopf mit der Strahlenkrone. Rev. Pannoniae. Zwei weibliche Figuren, einen Schild haltend. — n. Ch. 249 — 251. e) Av. Her. Etruscilla Aug., deren Kopf. Rev. Pudicitia Aug. Eine stehende weibliche Figur, welche in der rechten Hand eine Opferschale, in der linken einen Spieß hält. (Gemahlin des Kaisers Trajanus Decius.) f; Av. Imp. Cae. C. Vib. Volusiano Aug., dessen Kopf mit der Strahlenkrone. Rev. Salus Augg. Eine stehende Figur mit einer Opferschale und Schlange. _______ n. Ch. 252 — 254. g) Av. Imp. Aemilianus Pius Fel. Aug., dessen Kopf mit der Strahlenkrone. Rev. Romae ADtern. Die mit dem Helme bedeckte und an ein Schild sich stützende Roma hält in der rechten Hand eine Kugel mit dem Phönix, in der linken einen Spieß. Selten, n. Ch 254. h) Av. Imp. C. P. Lie. Gallienus. Aug., dessen Kopf mit der Strahlenkrone. Rev. Jovi Conserva. Jupiter stehend, hält in der rechten Hand den Blitz, in der linken einen Spieß. — n. Ch. 260 — 268. Die aufgeführten Münzen wurden nach Versicherung des Verkäufers, Herrn Gastwirthes Franz Polz in Laibach, nebst mehreren andern, die dem hist. Vereine leider entgangen sind, auf dem Felde bei dem Dorfe Oberponique bei Treffen auSgcgrabcn. (Sm I f 1 J » " ! folgt.) Dievorstehendcn Erwerbungen liefern erfreuliche Beweise von vielseitiger Theilnahmen an unserm Vereine; zu wünschen aber wäre es, daß sich historische Schriftsteller und Gelehrte mit der gründlichen Bearbeitung der vaterländischen Geschichte im Allgemeinen oder Einzelnen befassen mochten, um welches wir hiermit dringend 'bitten. Druck von Ignaz Alois Kleinmayr.