poštnina plaLana v gotovini. Ar. 15. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 8. (23.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1— Dinar Donnerstag, den 20. Mai 1926. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte fmd an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Ein tehrreiches Beispiel. Die Behauptung, daß es überall leichter ist, sich emporzuarbeilen, als auf der heimatlichen Scholle, ist heute eine fast allgemeine und wer es unternimmt, diese Behauptung nicht so ohne weiteres gelten zu lassen, findet kaum Anhänger. Die Briefe, die da aus den Vereinigten Staaten und besonders aus Kanada kommen und vom Kampfe ums tägliche Brot und schwerer Arbeit erzählen, werden viel zu wenig beachtet und eher als Ausdruck des Neides als unparteiischer Aufklärung gedeutet. Erst wenn es der Mann am eigenen Leibe spürt, daß auch die Fremde das Brot nicht umsonst hergibt, sieht er seine ererbte Scholle wieder mit freundlicheren Augen an und bemüht sich, auch die Seinigen dahin aufzuklären, daß in der Fremde bei weitem nicht alles Gold ist, was da glänzt. Kanada hat vor einem Jahre alles elektri¬ siert; die Schilderungen der seitdem fortgezogenen Landsleute über dieses Land und die dortige Verdienstmöglichkeit haben die Auswanderungs- lust dorthin bedeutend abgekühlt. Ihr Verdienst als Feldarbeiter — und nur solche kommen in Betracht, ist so mittelmäßig und die Arbeit zumal währeno der rauheren Jahreszeit so beschwerlich, daß fast alle enttäuscht sind. Auch wer als Bauer dort ständig zu bleiben gedenkt, kommt nicht bald auf einen grünen Zweig. Den ersten — der den Boden erst roden muß, holt der Tod; der zweite hat seine liebe Nöt; der dritte hat erst sein Brot; so lautet dort ein Spruch. Ein weiteres lehrreiches Beispiel hiefür, wie manche viel besser daran täten, zu Hause zu bleiben und da ordentlich zuzugreifen, bilden die Wiener, welche vor mehreren Monaten nach Rußland gezogen sind, um da schnell reich zu werden. Die Zeitungen berichten darüber: Vor mehreren' Wochen ist die Abreise einer Schar österreichischer Auswanderer unter der Füh¬ rung eines Karl Uhl nach Sovjetrußland erfolgt. Es waren etwa 200 Mann mit einem großen Maschinenpark, den sich die Auswanderer aus der Kapitalisierung der Arbeitslosenunterstützung und einer größeren Gemeindesubvention angeschafft hatten, um ein von der Sowjetregierung zugewie¬ senes größeres Terrain zu bebauen, abgegangen. Nun aber scheint das ganze Unternehmen — die zu gründende Kolonie erhielt den Namen „Uhl¬ feld" und liegt in der Kirgisenrepublik — bereits kläglich gescheitert zu sein. Ein Kolonist, ein Bauernsohn aus Sollenau, ist bereits wieder zu¬ rückgekehrt. Drei weitere Auswanderer sind be¬ reits auf der Rückreise nach Wien und 19 andere warten in Moskau auf die Mittel zur Heimreise. Insgesamt haben schon 56 Mann das ihnen zu- gewiesene Land wieder verlassen. Einige Professio- nisten haben sich in den umliegenden Ortschaften als Arbeitskräfte verdungen. Die üach Moskau Zurückgekehrten erzählten, daß sie insgesamt nur sechs Tage auf dem ihnen zugewiesenen Boden verbracht hatten. Der Boden sei nicht so gewesen, wie Uhl es ihnen in Aussicht gestellt hatte; er hätte zum Teil erst gerodet werden müssen. Als gleich bei der Ankunft Baracken gebaut werden sollten, nahmen sich die Kolonisten russische Zimmer¬ leute auf und — gingen auf die Jagd. Auch paffe ihnen das Klima nicht; bei Tag sei es zu heiß; in der Nacht zu kalt. In der Nähe gibt es bereits eine ganze Reihe deutscher Kolonien. Die österreichischen Auswanderer scheinen also keine allzugroßen Arbeitsfreunde gewesen zu sein. Dies bestätigt auch der Brief eines den Zweck der Aktion sicher ernst auffassenden Kolonisten an seine Frau, der mitteilt, daß es zwar harte Ar¬ beit, aber auch Hoffnung auf einen Erfolg der¬ selben gibt. Es heißt dann in dem Schreiben weiter: „ . . . Nur den Genossen Ecker und Uri- dil sage nochmals, sie sollen sich die Leute ja gut ansehen, denn was wir für ein arbeitsscheues Gesindel mitgenommen haben, ist unbeschreiblich. Im vorigen Brief habe ich Dir bereits davon geschrieben, daß einige die Kolonie verlassen haben. Diese Leute haben geglaubt, sie werden hier weiß Gott was vorfinden. Arbeiten wollte keiner, aber gleich ein schönes Haus und weiß der Kuckuck was noch alles. Die ganze Stadt setzt in uns ihre ganze Hoffnung, und da müssen wir das Pech haben und solche Abenteurer und Lumpen unter uns zu haben." Die Zeche müssen natürlich die Arbeitswilligen zahlen, wenn das Unternehmen durch die Schuld von Abenteurern verkracht. Und daß ein Kolo¬ nisationsprojekt Schiffbruch leiden muß, wenn nicht alle zur Stange halten und sich Abenteurer und Gesindel in die Auswandererschar eingeschlichen hat, muß jedermann klar sein. Die Gründungs- geschichte von „Ühlfeld" wird daher für manchen Österreicher lehrreich sein, der sich mit Auswande¬ rungsplänen trägt. Was Valmjor über die Gottscheer erzählt. (Fortsetzung.) Vom Benehmen unserer Vorfahren beim Her¬ annahen eines Gewitters schreibt Valvasor, daß sie neben Geber auch zu abergläubischen Gebräuchen ihre Zuflucht genommen haben. Es heißt da: „Es läufst aber bey solcher Zeit auch eine Einfalt mit unter. Denn weil sie gleich anderen Krainern den Wahn gefasst haben, daß die Ge¬ witter, zumal die schweren von den Hexengeschmeiß angerichtet werden, kommen ihrer Etliche mit alten Kehr-Besen, Mistgabeln, und dergleichen Dorff¬ oder Haus-Armaturen heraus geloffen, stossen damit in der Lufft gegen der finstren Wolken, dem Teufel und seinem Anhänge zum Trutz, der Einbildung, er werde samt seinen Hexen damit vertrieben. Wie einfältig nun gleich dieser Trutz, so ist er darum doch so thörlich und frevelhafft nicht, als wie der alten Thracier, welche, wann es donnerte, ihre Pfeile in die Lufft schossen, um deu Himmel damit zu bedrohen, daß er sollte aufhören, also zu loben. Wann sie Hochzeit halten und es nun an dem, daß die Braut schon zu dem Bräutigam ins Haus geführet wird, auch allbereit zu Pferde sitzt, so reicht man ihr ein Viertheil Weins. Da¬ von bringt sie ihrem Bräutigam Eines zu. Nach¬ dem sie aber einen Trunck gethan, wirfst sie den Krug samt dem Wein Hinterwerts über ihren Kopfs und reitet alsdann fort. Wofern sie aber zu Fuß nach dem Hause ihres Bräutigams geht, macht sie es gleich also. Wann sie ins Bräuti¬ gams Haus dann kommt, so giebt ihr des Hoch¬ zeiters Mutter einen Trunck in einem Krug, und wirfst einen Dukaten in Gold darein. Wann sie deß Abends sich zur Ruhe legen wollen, zeucht der Bräutigam der Braut ihre Schuh und Strümpffe aus. Und von ihrem Haar löset Jedwedes einen zusammengeflochtenen Zopfs auf; dafern nun der Bräutigam eher mit der Auflösung fertig wird als sie, so spricht man, sie werde zum ersten einen Sohn bekommen; imfall aber sie den Zopfs eher voneinander ge- flochten als Er, so soll sie zum ersten Mal eine Tochter haben. — Hiernechst zeucht der Bräuti. gam sich selber aus und wirfst die Schuhe über den Kopffl Findet man dann am Morgen die¬ selbe gegen der Wand zu gekehrt, so sagt man, der Mann werde am ersten sterben; stehen sie aber nach dem Bette hin gewendet, so soll er sie überleben. Solches thun zwar Etliche aus Kurtz- weil und Vexation, etliche aber haben doch einige abergläubische Einbildung dabey. Folgenden Tags nach der Hochzeit führt man die Braut mit Spielleuten oder Schalmey-Pfeif- fern früh Morgens zu einem Wasser, da man ihr einen Krug mit Wein und drei Stücklein Brods reicht. Davon thut sie einen Trunck, und in jedes Stück Brods einen Biß, wirfst das Alles ins Wasser. Wenn man einen Toten zu Grabe trägt, so tragen alle mit der Leich gehende Männer eine brennende Kerze." (Fortsetzung folgt.) Seite 2. Gottschcer Zeitung — Nr. 15 VIII. Jahrgang. Was ist Wahrheit? Was ist Wahrheit? So lautet die bekannte Pilatusfrage. Schon seit Jahrtausenden müht sich die denkende Menschheit ab, die Wahrheit zu finden und so mancher Forscher glaubte bereits, sie ergründet, das Welträtsel gelöst zu haben und siehe da! bei näherem Zusehen war es eine be¬ stehende Hypothese, eine schillernde Seifenblase, weiter nichts. Nach kurzem Leben borst die Ge- dankenblase und der philosophische — Katzen¬ jammer mit seiner öden Ernüchterung stellte sich untrüglich ein. Der große Hunger der mensch¬ lichen Seele, der Hunger nach Wahrheit, er wurde nicht gestillt. Und die moderne Wissenschaft, wird da vielleicht jemand einwenden, ist sie nicht tief eingedrungen in die Geheimnisse der Natur, hat sie es nicht verstanden, neue Kräfte in Hülle und Fülle zu entdecken und nutzbar zu machen, ist nicht der wissenschaftliche Fortschritt unserer Zeit ein ganz ungeheurer und nie dagewesener? Dür¬ fen wir nicht mit berechtigtem Stolze auf die außerordentlichen Errungenschaften des menschlichen Forschens blicken? Ganz richtig, in der Erkennt- nis dec Naturgesetze und Naturftäfte wie in ihrer Nutzbarmachung für das Leben, für die Erzeu¬ gung von Gütern, für die Erleichterung und ans Wunderbare grenzende Beschleunigung des Ver¬ kehrs, in der praktischen Ausnützung der gewon¬ nenen Naturerkenntnis, im technischen Fortschritt haben wir es zweifelsohne weit, ungemein weit gebracht und eine nähere oder fernere Zukunft wird es gewiß noch viel weiter bringen. Allein, die Hand aufs HerzI sind wir durch alle diese wissenschaftlichen und Kulturfortschrittc auch inner¬ lich wirklich beglückter, sind wir zufriedener ge¬ worden? Ist unser Hunger nach Wahrheit wirk¬ lich gestillt worden? Nein l Wenn wir vom Hun¬ ger nach Wahrheit reden, so meinen wir damit selbstverständlich nicht irgendwelche neue Entdek- kungen und Lehrsätze in den einzelnen Wissen¬ schaften, wie z. B. in der Naturlehre, Chemie, Biologie, Geographie und dergl. Keine dieser Einzelwissenschaften gibt uns ja Antwort auf die allerwichtigsten Fragen des Lebens: Was ist der Mensch? Zu welchem Zwecke ist er auf der Welt? Was soll er tun? Was darf er hoffen? Wohin . geht er? Wer wohnt über den goldenen Sternen? Darauf sollte eigentlich die Philosophie die Ant¬ wort geben. Allein eine abstrakte, ungläubige Phi¬ losophie, welche weder das „Sein" noch das „Werden" befriedigend zu erklären vermag, ist auch nicht im Stande, diese wichtigsten, das In- nerstc und Tiefste des Menschen berührenden Fragen zu beantworten. Sie überschüttet uns mit einem Bündel von bloßen Annahmen, mit einem Schwall gelehrt und dunkel klingender Worte; entkleidet man ihre hochtrabende Terminologie des schillernden Wortflitters und Phrasengcprän- ges, übersetzt man den philosophischen Schwulst in die Gesprächsweise des Tages, so zeigt sich nur zu deutlich die innere Leerheit und wir sind am Ende nicht klüger als zuvor. Das Schlu߬ wort jeder Philosophie, welche die Erklärung der Welt nur aus sich selbst heraus versucht, muß nach Hilty lauten: „Es gibt weder Licht noch Hoffnung für das menschliche Dasein; das Beste ist, dies frühzeitig einzusehen und es baldmög¬ lichst zu beenden." „Ich lebe, ich weiß nicht, wie lang; ich sterbe, ich weiß nicht, wann; ich gehe, ich weiß nicht, wohin; wie ist es möglich, daß ich noch so fröhlich binl" sagt ein mittelalterlicher Denker. Pah! wer wird sich mit solchen Grillen plagen, hören wir da einen Leichtlebigen sprechen; schlagen wir uns solche schwere Gedanken, „die doch zu nichts führen", aus dem Kopf und genießen wir lieber froh das Leben I — „Lasset das essen und trinken, denn morgen sind wir toll" — Das ist die Sprache derer, die seelischen Schiffbruch er¬ litten haben und sich nun mit den dürftigen Brosamen, die sie beim Mahle des Lebens er¬ haschen, mit materiellen Genüssen, die einen bitteren Bodensatz haben, Hinwegtäuschen wollen über die trostlose innere Leere. „Es irrt der Mensch, so lang er strebt" sagt Goethe. Und' soll dieses Streben ewig nur ein erfolgloses sein? Zwar meint ja Lessing, ein ewiges Streben nach Wahrheit sei dem Besitze desselben vorzuziehev. „Es wäre", sagt Hilty dem gegenüber, „gerade so vernünftig zu be¬ haupten, ein ewiges Dürsten oder ein ewiges Frieren sei wohltätiger als das Finden der er- frischenden Quelle oder der alles belebende Son¬ nenstrahl." Fast jeder Wahrheit, die der Mensch durch Nachdenken, durch die Schärfe seines Verstandes, durch Spekulation gewinnt, heftet sich Irrtum und Zweifel an die Fersen; immer wieder wird der forschende Geist nur zu deutlich an seine Enge, der menschliche Verstand an seine Beschränktheit gemahnt. Die immer mehr zum Bewußtsein kommende Erkenntnis von der Trüglichkeit alles erfahrungsmäßigen und spekulativen Wissens führt endlich zum Zweifel oder, richtiger gesagt, zur Verzweiflung an der Wahrheit, sie untergräbt den „Glauben an die Wahrheit", sie ertötet den „Willen zur Wahrheit". Hören wir nur, was Nietzsche spricht: „Es ist immer noch ein meta- physischer Glaube, auf dem unser Glaube an die Wissenschaft ruht; auch wir Erkennenden von heute, wir Gottlosen und Antimetaphysiker, auch wir nehmen unser Feuer noch von jenem Brande, den ein Jahrtausende alter Glaube entzündet hat, jener Christenglaube, der auch der Glaube Platos war, daß Gott die Wahrheit ist, daß die Wahrheit göttlich ist. . . Aber wie, wenn ge- rade dies immer mehr unglaubwürdig wird, wenn sich nichts mehr als göttlich erweist, es sei denn der Irrtum, die Blindheit, die Lüge? ... Die Wissenschaft selbst bedarf noch einer Recht¬ fertigung. Man sehe sich auf diese Frage die ältesten und jüngsten Philosophien an: in ihnen allen fehlt ein Bewußtsein darüber, inwiefcrne der Wille zur Wahrheit selbst erst einer Recht¬ fertigung bedarf; hier ist eine Lücke in der Phi- losophie — woher kommt das? Weil das aske¬ tische Ideal über alle Philosophie bisher Herr war, weil Wahrheit als Sein, als Gott, als oberste Instanz selbst gesetzt wurde, weil Wahr- heit gar nicht Problem sein durfte. Von dem Augenblicke an, wo der Glaube an den Gott des asketischen Ideals verneint ist, gibt es auch ein neues Problem: das vom Wert der Wahrheit. Der Wille zur Wahrheit bedarf einer Kritik." — Das also ist das letzte Wort einer gotteSseindlichen Forschung I Die Leugnung Gottes mußte ganz folgerichtig auch zur Leug¬ nung eines Reiches der Wahrheit führen. Das Senkblei der Forschung warf der wissensdurstige Mensch in den Ozean des Seins und „ungesät¬ tigt" kehrte es ans Licht zurück. Und so mußte denn schließlich die Wahrheit selbst für einen bösen Traum, für eine Chimäre erklärt, das Wesen der Wahrheit selbst geleugnet, die Wahrheit als pro¬ blematisch, als Illusion hingestellt werden! So weit kommt der menschliche Verstand, der nur sich selber gelten läßt, der alles und jedes nur aus sich selbst schöpfen will, der Verstand, welcher vergißt, daß er schließlich nur „das irdische Ori¬ entierungsinstrument" ist. Der beschränkte, der endliche „Verstand des Menschen, er wird, wie zur Zeit der griechischen Sophisten, zum alleinigen Maß aller Dinge gemacht; eine zweite, eine höhere Wahrheit läßt man nicht mehr gelten. So tritt der Geist der Zeit in vermessenem Ge¬ gensatz zum Geiste Gottes. Die für uns wichtig¬ sten Wahrheiten, deren Rang und Wert hoch über den Errungenschaften wissenschaftlicher For- schung und menschlichen Wissens steht, sind die geoffenbarten Heilswahrheilen. Das sind keine bloßen Denkakle, keine problematischen Gedanken¬ gebäude forschender Spekulation, das sind ge¬ schichtliche Tatsachen, das sind göttliche Offen¬ barungen. Allein unsere Zeit will von solcher Wahrheit nichts wissen; sie hat sich jenes Dichter¬ wort zu eigen gemacht, welches da lautet: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Und so gleicht denn der moderne Mensch einem durstigen Wandersmanne, der lechzend vpr einem Felsen steht und daran klopft, damit er Wasser gebe. Allein, es kommt keines. Neben ihm rauscht wirklich Helles, klares Wasser. Er sieht es und will es nicht sehen! er hört es und will es nicht hören. Er ist zu stolz, sich zu jenem Großen zu wenden, sich vor jenem Erhabenen zu beugen, der da gesagt hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Aus Stadt und Land. KoLevje (Personalnachricht.) Herr Fi¬ nanzrat Dr. Johann Sterbenz wurde von der Bezirkssteuerbehörde in Amstetten zur Fiuanzlan- desdircktion nach Wien versetzt, — Der bisherige Einöber Forstmeister Herr Franz Stieglitz wurde vom Fürsten Auersperg zum Forstmeister in Ko- Levje ernannt. — (T o d e s fall.) Am 14. Mai wurde Fanny Herbst aus Unterlag vom Maiienheim aus, wo sie bedienstet war, zu Grabe getragen. Sie hatte als Sodalin ein sehr schönes Begräbnis, bei welchem ihr ihre Mitsodalinnen das Ehrengeleite gaben. Die Verstorbene war bekannt wegen ihrer schönen Stimme, die oft in der Pfarrkirche ge¬ hört wurde. — (Der Jnvalidenverband) hält seine zweite diesjährige Hauptversammlung am 30. Mai um 1 Uhr nachmittags in der Bereinskanzlei bei Karl Erker ab. Wünschenswert wäre es, daß jedes Mitglied zur Versammlung erscheint. — (Liederabend.) Der Gottscheer Gesang¬ verein veranstaltete Samstag den 15. Mai im Brauhause für seine Mitglieder einen Liederabend, der in gesanglicher Hinsicht glänzend verlief, in bezug aus Besucherzahl jedoch sehr zu wünschen übrig ließ. Der Gesangverein als Träger des kulturellen Lebens müßte, sollte man annehmen, auf seine Mitglieder doch soviel Anziehungskraft ausüben, daß alle Mitglieder dessen Veranstaltun¬ gen, die ohnehin sehr spärlich sind, besuchen. Wenn nun die Besucherzahl eine so geringe war, was auch bei allen vorherigen Veranstaltungen des Vereines in Erscheinung trat, ist nur die eine Folgerung möglich, die nämlich, daß unsere Leute dem Gesänge kein Verständnis entgcgenbringen, oder entgegenbringen wollen. Wenn die Sache aber so steht, dann wird sich der Ausschuß des Gesangvereines dieses zur Richtschnur nehmen und es fernerhin unterlassen müssen, in der Stadt öffentlich aufzutreten. Der Männerchor brachte unter der Leitung des Sangwartes Herrn Dr. Hans Arko zehn Chöre zu Gehör, die in jeder Richtung hin Zeugnis dafür ablegten, daß die Sänger sowohl in stimmlicher Hinsicht, als auch in gesanglicher Dynamik seit dem Bestehen des Vereines große Fortschritte gemacht haben und mit zartem Verständnisse den Intentionen der einzelnen Chöre gerecht werden. Das Programm war derart zusammengestellt, daß eine größere Anzahl von Frühlingsliedern vertreten war. Be¬ sonders gefielen die Lieder „Wer hat das erste Lied erdacht" und das Volkslied „Vom Gams- bock die Kricklein". Aber auch der gemischte Chor, der sechs Chöre vortrug, überraschte durch den klangvollen Vortrag seiner Lieder, wobei zu be¬ merken ist, daß der gemischte Chor erst im Vor¬ jahre seine Tätigkeit ausgenommen hat. Von den zum Vortrage gebrachten Liedern gefiel am besten der Chor „Das Hummelchen". Jahrgang VIII._ — (Ein neuer Reichskanzler in Deutschland.) Die wegen des Streites über die Reichsfarben kürzlich ausgebrochene Regierungs¬ krise wurde dahin gelöst, daß an die spitze der Regierung als Reichskanzler der bekannte Führer der katholischen Z-ntrumspartei Dr. Marx berufen wurde. — (Die Diebsbande sestgenommen.) Vier Gesellen waren es, die in den letzten Wochen die Ortschaften des Gotlscheer und Reif- nizer Tales unsicher machten und in zahlreichen Häusern nachts Türen und Fächer öffneten und und manches fort trugen. Drei von ihnen hat man bereits festgenommen und des vierten hofft man ebenfalls bald habhaft zu werden. Der Anführer der Bande war ein gewisser Virant aus St. Gregor bei Reifniz, der gerade 6 Mo¬ nate Arrest abgesessen hatte. Der zweite im Bunde war der Schlosser Gor8ek aus der Cillier Umgebung. Ihm fiel die technische Leitung zu. Der Dritte hat schließlich selber bei der Reifnizer Gendarmerie seine Kollegen zur Anzeige gebracht und dafür eine Prämie verlangt. Das Gericht wird wohl die Vier nicht zu lange auf die ver¬ diente Prämie warten lassen. — (Die Revolution in Polen.) Das gegenwärtige Polen steht auf so unsicheren Füßen als das Polen früherer Jahrhunderte. Die wirt¬ schaftliche Lage zumal des Bauernstandes ist eine geradezu trostlose und statt einig nach Mitteln zur Besserung zu suchen, bekämpfen sich 22 Par- teien im dortigen Parlamente auf das heftigste. In den letzten Tagen hat Pilsudski, der Mann, den man als Gründer des neuesten Polens feierte, das Militär gegen die bestehende Regierung auf- gewiegelt und es gegen Warschau geführt. In den Slraßenkämpfen verloren 205 Personen das Leben, während 966 verwundet wurden. Nun hat der Sozialdemokrat Pilsudski das Heft in der Hand. Lang wird auch seine Herrschaft nicht dauern. — (Der eucharistische Weltkongreß in Chicago) wird am 17. Juni eröffnet werden und nach den dort getroffenen Vorbereitungen und den aus aller Welt einlangenden Anmeldungen verspricht er an Glanz alle bisherigen Kongresse zu übertreffen. Bei dem Hochamte, das am Aloisi« feste, den 21. Juni, auf dem Soldatenfelde im Grand Park abgehalten wird, werden 65.000 Kinder singen. Wan erwartet über eine Million Teilnehmer. Au- Krain haben sich über 100 Teilnehmer mit dem hochw. Fürstbischöfe Dr. Jeg- liL an der Spitze, gemeldet. Von unserer enge¬ ren Heimat selbst hat sich leider eine Beteiligung nicht bewerkstelligen lassen. Um so schöner aber wäre es, wenn alle Gottscheer Kolonien in Ame¬ rika am Kongresse gut vertreten wären und so in ihrem und unserem Namen dem erhabensten Geheimnisse unseres Glaubens öffentlich Verehrung bezeugten. — (Den Nordpol erreicht.) Der erste, der den Nordpol vor gut einer Woche überflogen und mit einer hinabgeworfenen Fahne bezeichnet hat, war der Amerikaner Byrd; vor einigen Tagen ist ihm Amundsen nachgeflogen. Ruch er ist über den Nordpol gefahren und dann in Grönland gelandet. Festes Land hat da oben weder der eine, noch der andere bemerkt. — (Fahnenweihe.) Am Dreisaltigkeits- sonntag den 30. Mai um Vs 10 Uhr hat die Gott- scheer Mädchcnkongregation die Feier ihrer Fahnen¬ weihe in der Stadtpfarrkirche. Dazu sind alle anderen Kongregationen des Ländchens freundlichst eingeladen. (Die Organisation deslandwirt¬ schaftlichen Kreditamtes) ist in Belgrad nun endlich so weit gediehen, daß das Amt in einigen Tagen seine Tätigkeit aufnehmen will. Ob und welch billigen Kredit der Bauernstand zu erwarten hat, wird sich bald zeigen müssen. Gottscheer Zeitung —- Nr. 15. — (DieWertangabein Geldbriefen.) Wenn es sich herausstellt, daß der im Briefe erliegende Geldbetrag größer ist, als die Angabe am Umschlag, wird man gerichtlich bestraft und muß überdies das Zehnfache der Differenz im Betrage als Strafe zahlen. — (D i e näch st e n Märkte.) Am 25. Mai findet der Malgerer Urbanimarkt; am 1. Juni der Mitterdorser; am 5. der Nesseltaler statt. — (A u s d e m P a r l a m e nt.) Am 14. Mai hat unser Parlament mit 150 gegen 127 Stimmen ein energisches Vorgehen gegen Korruption und Korruptionisten beschlossen. Man wollte endlich einmal allen jenen an den Leib rücken, die bisher ungehindert auf Kosten des Staates in schamloser Weise Millioncnverdienste machten. Für ein schnelles Verfahren gegen solche Ausbeuter waren auch mehrere von den Ministern und von den Regie¬ rungsparteien auch die RadiLianer. Dem Mini¬ sterpräsidenten war jedoch der Beschluß der Na¬ tionalversammlung nicht genehm und es hieß einige Tage, daß er mit den übrigen Ministern zurück¬ treten werde. Inzwischen sind Radikale und Radiöianer wieder einig geworden. Ob nunmehr ersprießlichere Arbeit geleistet werden wird? — (Rundreisen.) In den letzten Wochen haben die Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien einen erfreulichen Fortschritt ersah- ren. Demgemäß wächst auch in Jugoslawien das Interesse für Österreich, das am besten durch Kenntnisnahme dieses Landes mittelst eigener An¬ schauung gefördert werden kann. In dieser Rich¬ tung erweisen sich die von der Wirtschaftlich-kul¬ turellen Gesellschaft zur Festigung internationaler Beziehungen (WJKUG), Wien, Hofburg, ohne jede Gewinnabsicht veranstalteten Rundreisen durch Österreich, die im Juli und August stattfinden, als die günstigste Gelegenheit zum Besuche des Nach- barlandes. Diese Reisen, die billigst berechnet find, für die Dauer von fünfzehn Tagen bemessen wurden und Äur in kleinen Gruppen durchge¬ führt werden, so daß auf die einzelnen Reise¬ teilnehmer weitestgehende Rücksicht genommen wer¬ den kann, sehen einen viertägigen Aufenthalt in Wien und Umgebung, einen Besuch der österrei¬ chischen Landeshauptstädte, des Seengebietes, des größten österreichischen Wasserfalles, der Gle¬ tscherregionen, der Eisriesenwelt, eine Autofahrt durch das Salzkammergut, eine Dampferfahrt entlang der Donau usw. vor. Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf: für 3. Klasse Bahn-, 1. Schiffahrt ö. S. 454 oder Schweizer Franken 332 und 2. Klasse Bahn-, 1. Klasse Schiffahrt ö. S. 516 oder Schweizer Franken 376 stellen. Die Teilnehmer aus Jugoslawien treffen am Bahnhofe in Kla¬ genfurt zusammen. Anmeldungen und Anfragen im Büro der Wikug, Wien, I., Hofburg, Batt- Hyanyi-Stiege, 2. Stock. Stara cerkev. (Besitzwechsel.) Windisch- dorfer Häuser Nr. 4 und 22 haben neue Bestz- zer bekommen. Ersteres Haus hat Josef Händ¬ ler; das zweite Franz Tschinkel, beide Windisch- dorser, angekauft. — (Eheschließungen.) Am 12. Mai , fand hier die Trauung des Malgerer Gastwirtes Richard Perz mit der Mitterdorser Gastwirts¬ tochter Rosalia Petsche; am 17. Mai die Trauung des Gewerksbäckers Franz Morscher mit der Mitterdorser Besitzerstochter Maria Schober statt. Viel Glück! Stari log. (Glockenweihe.) Nur den Tiefenreuter Ortsbewohnern fehlt jetzt noch ein Geläute, denn die Altbacherer haben ihre zwei Bronzeglocken schon bekommen und sie am letzten Sonntag feierlich weihen lassen. Die Festlichkeit hatte zahlreiche Gäste auch aus den umliegenden Ortschaften zur Teilnahme bewogen. Möge der neuen Glöcklein Ruf zu Gebet und Gottesdienst nie überhört werden! Seite 3. — (Wolfsplage.) In der Schönberger¬ lehne rissen am 11. Mai zwei starke Wölfe eine Ziege des Johann Eppich Stari log 24. Von den Hirten vertrieben, zogen sie durch die Neu- lager Anteile gegen Hinje ab. äalka Vas. (Trauung.) Der Schalkendorfer Besitzer von Nr. 40 Josef Kropf heiratete am 16. Mai die Schalkendorferin Maria Sturm, Besitzerin von Nr. 78. Dolga vas. (G e st o r b e n) ist am 8. Mai im Alter von 75 Jahren die Besitzersgattin Margareta Wolf 27, eine brave, stille Frau. Die Erde sei ihr leicht. — (Das Gasthaus Finc), dzt. Schescha- rek, samt Grundstücken wurde bei der am 13. Mai erfolgten Verpachtung an den Meistbietenden, Herrn Franz Verderber, Brauhaus, aus 1 Jahr um 18.000 X vergeben. Koprivnik. (Viehmarkt.) Auf den am 12. Mai hier abgehaltenen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 146 Paar Ochsen, 80 Kühe, 4 Kälber und etwas Kleinvieh. Der Handel war flau; die Händler zeigten wenig Kauflust und waren mit den Preisen sehr zurückhaltend. Der Markt — einer der größten im Gottscheer-Un- terlande — war beeinträchtigt durch den gleich¬ zeitigen Markt in Gradac bei Podsemel. Die nächsten Märkte finden statt am 5. Juni und 20. Juli. — (Sterbe fälle.) Seit 15. April sind gestorben: Der Unterbuchberger (Schuponsch) Jos. Lackner, 83 Jahre akt, an Asthma und Alter¬ schwäche; die Neufriesacherin (Kotrarsch) Maria Hutter, 84 Jahre alt, an Alterschwäche; die Reichenauerin (Gregelsch) Maria Gramer, 84 Jahre alt, an Alterschwäche; der Rcichenauer (Goldaisch) Matthias Ramor, 88 Jahre alt, an Alterschwäche; die Büchlerin Johanna Kump, Zimmermalersgattin, 37 Jahre alt, an Grippe. WemSka loka. (Richtigstellung.) Auf die in der vorigen Nummer dieses Blattes ent¬ haltene Notiz „Noch ein Einbruch" ist uns von anderer Seite die Mitteilung zugekommen, daß in das Haus, in dem die Musiker ihre Proben abhalten, nicht eingebrochen, noch weniger eine Trompete gestohlen und der Feuerwehr, verein geschädigt wurde. Wahr ist vielmehr, daß sich die Trompete, was allen Vereinsmit- gliedern bekannt ist, im Besitze jenes Musikers, zugleich Feuerwehrmannes, der dieses Jnstru- ment spielt, lufindet, dem es, gleich den übrigen Musikern, erlaubt ist, dasselbe zum Üben bei sich zu haben. Öermokujice. (Getraut) wurden am 9. d. M. August Luscher Holzhändler, Stale 1, mit der Besitzerstochler Rosa Schmuck, Ribnik 5 und am 16. Mai Johann Stritzel SeL 3 (gebürtig Lachine) mit der Besitzerstochter Maria Zwasch- nik, SeL 4. Viel Glück. — (Von der Feuerwehr.) Der hiesige sreiw. Feuerwehrverein hielt am 9. Mai seine diesjährige gut besuchte Generalversammlung ab. Die Rechnungslegung für 1925 geschah bereits bei der letzten Vollversammlung. Auf das strenge Einhalten der Disziplin im Vereine wurde hin¬ gedeutet. Nur durch tatkräftiges Zusammen¬ wirken aller Mitglieder kann ein Verein seinen Bestand begünstigen. Gewählt wurden in den Ausschuß: I. Matzelle, Obmann, Fr. Petschauer, Obmann.Stellvertreter, weiters Fr. Maußer, Fr. Schmuck, A. Moschner und Jos. Juran, letzterer auch zum Verwalter der Ausrüstung. Wie an- derous, möge laut Anraten die Generalversamm¬ lung alljährlich am Sonntage nach dem Feuer¬ patrone St. Florian abgehallen werden. — (Aus der Gemeindestube.) Am 16. Mai kam an die Tagesordnung: Protokollver- ' lesung, Kirchendachreparatur in Novitabor, Un¬ terhalt der Gemeindearmen M. Juran, Novitabor, und Allfälliges. Vor der Verlesung des letzten. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 15. Jahrgang VIII. Sitzungsprotokolles wurde von F. K. verlangt, dieses Protokoll sofort, wenn es auch sehr lang ist, „in das Buch" zu verfassen. Aber gerade der Verlanger entfernte sich zuerst, bzw. wartete nicht auf den Abschluß desselben, da eine gründliche Verfassung jedem Mitgliede zu lange dauert. Da die Reparatur des Friedhofkirchendaches kleinlich ist, hat diese ein Arbeiter zu bewerk¬ stelligen. Für die Verpflegung der Gemeinde¬ armen Juran — die transportunfähig ist — ist einem Nachbar täglich 750 Din zu bezahlen. Auch wurde erst jetzt beschlossen, 2 Din Ge¬ meindetaxe für eine Verlautbarung zu bezahlen; eine diesbezügliche Kritik bisher war daher nötig. Die Geländer, ca. 50 m lang, am Wege von Wildbach. Novagora vom Hause Sprecher sind nach Versteigerung dieser Arbeit samt Holzzufuhr herzustellcn. Auf die Anfrage, wie der Voran¬ schlag für 1926 bestätigt wurde, wurde verlesen, daß die Behörde in Ljubljana statt der beschlos¬ senen 500/o—130°/° Umlagen auf direkte Steuer bestimmte; dieserwegen sind noch rege Debatten zu erwarten. In das Gemeindehaus wurde die Anbringung einer Hausordnung zwecks Einhal¬ tung der Reinlichkeit begutachtet. Hernach erstat¬ teten die bei der letzten Sitzung gewählten Mit¬ glieder I. M. und F. P. Bericht über die kon¬ trollierten Jahresrechnungen 1925. Diese konnten 7 Rechnungen nicht als genehmigend betrachten, weil sie zu hoch waren, was auch beinahe alle Ausschußmitglieder kritisierten. Die Kritik betraf folgende Ausgabenpunkte: 650 Din für den Weg zweier Personen nach Ljubljana; ein Tag war Assentierung in Novomesto, gerechnet wurden für 2 Tage — 2 Personen; bei der Beeidigung in Gor. Polje hätten beide Gemeindefunktionäre mittun sollen, bezahlt wurden auch je 100 Din. Ohne den Ausschuß nur zu verständigen, wurde für eine Schuld in Lj. ca. 2500 Din veraus¬ gabt, obwohl 1923 beschlossen wurde, diese in 4 Raten abzuzahlen. Da für Wege nach Novo¬ mesto usw. verschiedene Summen verrechnet werden, wurde beschlossen, 75 Din für einen Weg nach Novomesto und ebensoviel nach Ljubljana außer der Fahrt zu bezahlen. Indem mit dieser Summe nur der Vorsteher unzufrieden war, entwickelte sich die Debatte in Lebhaftigkeit. Gemeindeein¬ nahmen waren 1925 —49.126 Din; Ausgaben 48.804 Din. (In 2 Vorjahren waren 40.000 bzw. 39.500 Din Ausgaben). Daß der größte Besitzer in der Gemeinde vor 2 Jahren den Gemeindearmen L. Rom nicht 36 Tage verpflegte, wurde zum wiederholtenmale kritisiert. Darüber wird das letzte Wort die pol. Behörde sprechen. Aovö westö. Am 12. d. M. ist hier nach 14 tägigem schweren Leiden Herr Andreas Agnitsch, Hausbesitzer und Spenglermeister, nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 69 Jahren gestorben und am Freitag den 14., von zahl¬ reichen Heimischen und Auswärtigen begleitet, zu Grabe getragen worden. Der Dahingeschie¬ dene, ein gebürtiger Nesseltaler, hat sich hier unter den Slowenen stets wohl gefühlt. Durch seinen Fleiß, seine Freundlichkeit und Liebens¬ würdigkeit war er von der Bevölkerung aus Stadt und Land sehr geachtet und als ehrenwerter Stadtbürger und tüchtiger Spenglermeister an¬ erkannt. Auch war er ein gottesfürchtiger Fami¬ lienvater und ein herzensguter Hausherr. K. i. p. Lin vorzügliches Mittel zur Reinigung von dunklen Kleidern ist schwarzer Kaffee (Bohnen¬ kaffee). Die Kleidungsstücke, meist wohl die be¬ liebten blauen Cheviot- und Kammgarnanzüge von Knaben und Mädchen, werden zuerst natür¬ lich vom Staub durch Klopfen und Abbürsten gereinigt. Nun zeigen sich erst die hartnäckigen Staub- und Eßflecke. Man reibt diese mit kaltem Kaffee tüchtig aus und bearbeitet dann den ganzen Anzug mit einer in die Kaffeeflüssigkeit eingetauch¬ ten Bürste. Der Stoff kann ordentlich feucht werden. Die Kleider werden dann glatt über einen Kleiderbügel zum Trocknen gehängt; ein Ausbügeln ist nicht immer erforderlich. Auch durch Druck unansehnlich oder glänzend gewordene Stellen an Ärmeln, Rücken, Knien, am Kragen usw. erhalten durch die Behandlung mit Kaffee ein frischeres Aussehen. Herausgeber u Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavücek in Kočevje. Zchönamiiberl -.»L.... Im eigenen Hause. Drei Minuten vom Jakominiplatz. Vorzügliche offene Weine. Reininghauser Bier. Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit. Herrlicher Sitzgartsn. Es empfehlen sich den geehrten Landsleuten mit der Versicherung stets guter und reeller Bedienung Hans und Poldi Ramor. Franz Lrker Besitzer in Slovenska vas Nr. 20 Sophie Händler Gornje LoLine ii Verlobte. 1500 Stämme Hannen werden in Koöevska reka bis 15. Juni an den Meist¬ bietenden abgegeben. Näheres bei Josef Jaklitsch, Ko- Levje 201, Hutterhäuser. 2—1 Schmiedetehrting über 15 Jahre alt, kräftiger Statur und von ehrlichen Eltern, findet Ausnahme bei Johann Klun, Schmiede- meister in Otavice bei Ribnica. ßin Kugetüuhen Kat. 9 3 samt Zielfernrohr ist preiswert abzugeben. Zu besichti- gen bei A. Kraus, Kočevje. 2—2 Stessenausschreißung. Für die Leitung einer zu gründenden Spar- und Darlehenskasse in Kočevje wird die Stelle eines tüchti- gen, verläßlichen und bilanzfähigen Buchhalters hiemit zur Ausschreibung gebracht. 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