I « ^H. - Dienstag ' 3ru 4. Zs^tembrv ^ 1832. ViiVftliche Ztaaten. ./ .. ^ncona, den >3. August. Vorgestern ist der General c^ubieres nach einer zweitägigen Abwcsen' he.t aus Smigaglia Hieher zurück eingetroffen. Seit eichen Tagen ,si der Gouverneur von Monte Al-bam mder GigenMft eines Richters angekommen, um dle Untersuchungen gegen die von den Franzo, fen a?ret!ll«n Indlvlduen einzuleiten. — Auf Be-^fchl der päpstlichen Regierung »»erden alle Vorrä-lhe der h'es.gen Festung im Verste^erungswege erkauft. - H.ule segelte die französische Eäcadre nacv Snngagl.« ab, und legte sich Nachmittags auf ocr dörtlge« Rhede vor Anker. (B. v. T.) Aönigreich beiver ^icilien. Neapel, den ^I. August. Seit dem 7. d. M. biS heute haben die Phänomene des Vesuvs einen nachdrücklichern Charakter angenommen. Das Getöse und die Erschütterungen'dauerten'fast be« siändig fort. Im alten Krater bildete sich eine Spalte von beiläufig 5oo Fuß, und vier andere Oeffnungen, deren von vulkanischen Materien ge» bildete Nand von konischer Form, und jeder ,16 Fuß hoch 'st. — Die aus ihnen ausströmende Ma> tene gibt ihnen das Ansehen von eben so viel Quel» len, die von einem blaulichten Lichte seltsam be-lcNchtet werden. Am Fuße dieser Kegel bemerkt inan vier Laven, jede 20 Schuh breit, welche nach einem Laufe von ,«0 Schritten sichZzu einer einzigen vereinigen, die gegen Camaldoli hinsticht. (B. v. T.) Bieverlanv e. (Aus Brüsseler Zeitungen svom Zo. Aug.) Gegcn ^ Uhr verließen I. I,. M. M. ^Z Schloß Lacken. Eine Aml'kMalve, vrrttUltigtc, Ihre Ad' fahrt. Von dem' Pallasie an bis zum Larkcr Thore war eine doppelte Reihe von Linientruppen uno Bürgergarden aufgestellt. Die Straßen waren mit Bäumca bepflanzt und diese durch Guirlanden mit einander verbunden. Fast alle Häuser wcncn mit den belgischen und französischen Fahnen verziert. Am Thore wurden Ihre Majestäten von dcm Bin-germeister Rouppe, an der Spitze der NcZierung empfangen. Der König erwiederte auf dessen An« rede, daß er sich glücklich schätze, bei seinem Vin» tritlc in die Stadt dicselben Männer vorzufinden, die ihu vor cincm I^hre bci srincm crsicn Einzüge begrüßt und stets voll Eifer mit ihm für das Wohl BelMns gearbeitet bättcn. Dicßmal zöge cr in die Stadt mit gleicher Freude, aber mit mchr Vcr' trauen auf den Erfolg des Ziels, das er sich gc, steckt, die Befestigung und das Glück des ncusn belgischen Staates, nämlich da er dieselben Manc ner und dieselben Gesinnungen antreffe, und in dem neugcschlosscncn Bunde das Pfand einer bcs. sern Zukunft gewonnen habe. Der König war au> ßerordentlich ergriffen. In allen Straßen, durch dle sich der Zug bewegte, wurde cr mit dem Rufe: 6s lebe dcr Konig! Gs lebe die Königinn! cm> pfangen. Mehrmals mußte dcr Wagen anhalten, UM die Blumen aufzunehmen, die man dcrUoni« ginn onbot. Auch wurden zu wicdcrholtenmalen Bittschriftenjubcrreicht, die Ihre Majestäten stets huldvoll annahmen. Dcr König trug Gencralsuni-form, die Königinn ein Brüsseler Spitzenkleid, ei' nen Hut mit weißen Federn. Um 2 Uhr verl'ün« digte der Kanonendonner, daß Ihre Majcsiätennn Pallaste angelangt waren. Der König stieg hierauf zu Pferde und begab sich mit dem Stäbe vor den grcßc» Dattcn, auf tkw sich die Kcin^inn, vnd 233 ' ihr zur Seite die Gräfinn Mcrode und Hr. v.Meu-lenzere befanden. Die Verwund.cte>i 3cö Septembers befanden sich dem Könige gegenüber. Die Truppen, die Bürgergarden voran, dcfilirten un» lcr unaufhörlichem Zurufe der unzähligen Volksmen« ge'vor dem Könige vorüber. Nachdem Ihre Ma« ^ jcstaten sich wieder in ihre Gemächer verfügt hat« ^«eil, empfingen Sie die verschiedenen tZivil- und Militärbehör^'n, mehrere Senatoren, Rcpräsen' tanten und die Deputationen der Regierung von Antwerpen, Lüttich und Brügge. (ANg. Z.) Frankreich. Die Frauce nouvelle behauptet, es sei am ,7. August die bestimmte Bestätigung der An. gade des englischen OourrierZ über den Beitritt des lvcuigs von Holland zu den von derConfcrrenz vor-geschlagenen Ausgleichungen ^angekommen. Der einzige untergeordnete Punct, der noch auszugleichen sei, habe so geringes lIntercsse für die fremden Mächte, daß, wie auch derselbe zwischen Bel« glen und Holland bestimmt werden würde, mitGe« ^wißheit angenommen werden könnte, daßnichtder Hcringste Keim zu einem Kriege darin liege. In< genicurs untersucht worden. Wie man glaubt« wird auch derKönig an dieser Unternehmung Theil nehmen und zwei bis drei Millionen einlegen. Der Finanz-Minister Baron Louis ist ebenfalls dabei betheiligt. — Der Stadt Grenoble wurden zu ihrer Verschönerung »3o,ooo Franken bewilligt. Die lZhouanerie laßt in der Vendee nicht ganz nach. Immer zeigen sich noch einzelne bewaffnete Banden. Bei Oholet wurdet ein gewisser Davio aufgefangen, welcher sich besonders turch Anwerbung conscriptionspstichtiger Soldaten berüchtigt gemacht hat. Zu Straßburg hat sich eine Gesellschaft vsn Kunstfreunden gebildet, die zum Zweck hat, Geschmack für schöne Künste zu verbreiten; vorzüglich 2?3 -aber Künstlern die Bekanntmachung ihrcr Trzeug. nisse zu erlcichtcrn. Von Toulon waren am 5. d. M. 420 Mill« <ärs nach Algier abgesegelt, Tags zuvor Ucfcn die Fregatte Dido und die Brigg-Goclctte la Fleche Don Bona, Alch zuletzt von Marseille kommenD in den dorligcn Hcifcn cm. Die am 5. von Algier angekommene (Zorvctte Ggl« ging am 6. mit eini« Hen Kranken für das MarMer Lazareth m See. ^. , (Wien. Z.) H P a n » e n. Madrid, 7. August. General Povoaö be. findet sich mit seiner Division zu St. Antonio de Arifan-a, und zwei feiner Brigaden sind zu Santo Redondo, vier Stunden von Oporto. Die Vor. Posten stehen eine halbe Stunde vorwärts. Die Desertion dauert unter den Truppen Don Pedro's fort. Die/er zwingt alle t Personen, von i5 bis 5o Jahren die Waffen zu tragen. Dadurch hat er etwaö Aber inoo Mann versammelt, die nu? eine Gele« gcnheit erwarten, sich durch Flucht diesem gezwungenen Dienste zu entziehen. Die Fremden in Qpor« to bereiten sichnor, im FaNe eines Rückzugs die Stadt zu verlassen, und die Truppen Don Pedro's besetzen bei ihrer schwachen Zahl nur Hie Zugänge. — Täglich treffen große Lieferungen von Lebens« mitteln bei der Division des Santa Marlha an, uno unaufhörlich organisiren sich Bataillone komg« licher Freiwilliger zu Pennasiel, das sich durchsei» «en Eifer für öle Sache Don Miguels auszeichnet. DcrVcrlust anf beiden Seiten in dem Tressen vom 20. an Todten und Verwundeten beträgt nicht über 5 bis ^oo.Mann. Am 5c>. war öie Artillerie, die durch die schlechten Wege gelitten hatte, zu Pen-nasiel wieder hergestellt. — Die am 3. ausgelau« fene Flotte Don Miguels ist nach Verfolgung der Schiffe des Sartonuö, die sie abernicht erreichen konnte, in der Nacht nach Cascacs zurückgekom. men.« (Allg. Z.) V 0 rtA 2 3 I. Ein Schreiben ausOp 0 rt 0 vom ^. August sin en lischen Blättern) meldet, daß ein zu Villa dc lZonda angekommener (Zourrier auf ungefähr 5oa Guerillas stieß, welche vor2ooMann von DonPe. dro'2 Truppen die Flucht ergriffen, nachdem sie 3a Todtt auf dem Platze gelassen hatten; doch schci, ncn die Guerillas sich am folgenden Tage wieder gesammelt zu haben, und sie fügcn jetzt dem Lande großen Schaden zu. Der Vicomle de Monta-legre lst zu San«Terro und Villa.Garbia, das heißt in der Nachbarschaft, und Mar mit eine? a»« dern lJuerillenbande, welche Alles raubt rmd plün» dert, was ihr begegnet. Die Hauptarme? des San^ ta Maria ist zu Amaranthe, und ihre Vorposten zu Pennaficl. Er fcheint nichl Lust zu haben, die Oxpcditionstruppen nochmal anzugreifen, denn sein Verlust im Gefechte vom 23. Juli war bedeuten« 5er, ois man bisher geglaubt hat. Die meisten seiner Verwundeten sind zu Penn fiel gesiorl.'?.!, G5 ist nicht wahr, daß Eampbell an der Spitze der miguelistischen Truppen sieht; ein einziger Briga« dier, Namens Qesely, hat bei lhnen em Com-wando übernommen, — Vorgestern Nachts wurde der Abt von San- Bento in Folge eines cm ihn adressirten Briefes arretirt, den man aufgefangen hat, und worin ihm empfohlen norden war, den Muth nicht zu verlieren, wenn der Brandlegungs-entwurf gegen-die drei Klöster gescheitert ist, und fortwährend alle ihm zu Gebot stehenden Mittel anzuwenden, um Portugal von dem Abenthcure? nämlich von Don Pedro, zu befreien. Die gefäh?, lichMi Feinde, gegen welche Don Pedro zukam» pfen hat, sind die Mönche. Der berühmte Pa?« theigängcr, Manuel Piand, ssll ms Feld gezogen seyn. um für Don Pedro zu kämpfen. Opnto ist auf einen so achtungswerthen Vertheidigungsfu-H gesetzt worden, daß die Einwohner anfangen, sich zu beruhigen. Nach einem Schreiben eines Offiziers von der englischen Sscadre vor Lissabon vom 5. August lief an diesem Tage Morgens die Flotte Don Miguels, bestehend auö dem Don Juan von 74, einer Fre« gatte von ^3, drei lZorvcttcn von 22 und 24 Ka« nonen und drei Briggs aus dem Hafen aus, und nahm ihre Richtung gegen die Escadre des Sarto« rius. Dieser sammelte sogleich seine auf dieser und jener Seite zerstreuten Schiffe. Er brachte um Mitt.igsM zwei Fregatten, eine Corvette und eine Goelette zusammen. Die beiden Gscadren waren gleich weit vom Lande entfernt? die stärkere jagte die schwächere. Mit Sonnenuntergang verlor man die Heiden Cscadren aus dem Gesichte. Die Ma« trosen der englischen Flotte sind der Meinung, die Absicht des Admirals Sartorius bei seiner Flucht sey bloß dahin gerichtet, die Miguelistische Flotte bis auf eine gewisse Entfernung vondcn Küsten zu locken, und dann so zu manövriren, daß er sich zwischen sie und dem Lande lege, und. ihr den Rückzug abschneide. Der Globe meldet nach Privatbriefen au4 2ga Oporto vom io. August, daß die Dinge noch im» mer im nämlichen Zustande sind. Oporto ist gut befestigt, und hat keinen Angriff der Miguclisten zu fürchten; doch soll sich Maiigel an Lcdensmit-teln einstellen, nachdem die Verbindungen mit dem Innern durch die zahlreichen Guerillenbanden gänzlich abgeschnitten sind. — Dieses nämliche Blatt theilt ein Schreiben aus Oporto vom n. August mit, nach welchem am 7., d. M. Morgens ein Truppencorpä dcs Don Pedro, von ungefähr 4000 Mann, den Feind überfiel, schlug, und sich sei« tier Positionen bemächtigte. AIs jedoch die Con'sti« tutionellen die Mlguelisten zu hitzig verfolgten, zrurdcn die Ersteren ihrerseits zurückgeschlagen und einige Stunden lang übel ^mitgenommen. Der Kai' ser kam persönlich aufs Schlachtfeld, um sich selbst von dem Verlust zu überzeugen, denman aufmchr als 5a Todte, i5 Blcsfirte und »00 Gefangene an« schlägt. An diesem Gefechte haben die Engländer und Franzosen keinen Antheil genommen. Die portugiesische Regierung hatte hierüber folgende Depesche erhalten: «Die Rebellen haben am 7,. die Stellungen von Grijo angegriffen; sie wurden zurückgeworfen, und ließen 200 Todteuud zwei Kanonen au.f dem Schwchtfcloe." , . , (B. v. T.) Großbritannien. .Die Dampfschissfahrt macht in England, und Vorzüglich in ocn vereinigten Staaten, einen rie^-fenhaften Fortgang. Jeder Tag sieht dort neue Ge« fetlschaften zu, Erbauung von Dampfschiffen ent-siehen, durch die. der Verkehr cine ni.° gesehene 3e> bend'lgkeit er,h.ält uno dle Compagnien ungeheure Bortheile gewinnen. Einem an den Eongreß erstatteten Berichte zu Folge, befinden sich, auf dem Mississippi 2sH Dampfschiffe, die auf ihm und seinen Nebenflüssen, deren 22 gezählt werden, eine Strecke von 8^40, englischen Meilen befahren; .nämlich:, 2256 Meilen auf dem Mississippi, lboo auf^dcm Mnsour^, i"5a auf dem Ohio, Loo auf > inn Arkansas, 42a auf dcmWabash, 2c,6 auf dem Tenessee, 290 auf dem Cumberland, 2äo auf dem ANeghHny, 2oq auf dem Illinois, 25o auf dem reißen Flusse/ ^20 auf dem grünen Flusse u. s. w. Die Schiffe, führen, 33,5oo Tonnen Last; ihr jähr' licher Holzuerdrauch belauft sich auf 660,000 Klaf-tcln. Ausserdem- gibt eö noch 4000 andere Schisse, die auf dief?n Flüssen 'jählich M Neu«Orleans hcrabfahren, und ungcfhär 16c»,ooo Tonnen füh« ren. ^ ^ (W. Z.) Osmannifches Reich. '' Der neueste Moniteur Ottoman theilt aus Konstantinopel vom 3. August, nach einem von dem FeldmarschaN von Anatolien eingegangenen Armee« Berichte vom 9. Julius folgende Nachrichten vom Kriegsschauplätze mit: AIs der Fel5-marschaN mit dem Haupt-Quartier zu Midik jenseits Antiochien ankam, hatte Mehemcd Pascha, Statthalter von Aleppo und Befehlshaber eines in den Bezirken seines Paschaliks cmsgchobcnen (Zorpö irregulärer Truppen, sein Lager zu Hems aufge« schlagen. Ibrahim, Sohn des Mchcmet - Ale, rückte an der Spitze von 7 Infanterie' und 5 Ea-vasserie-Regimentern auf diese Stadt vor. Die Brigade des Bekir-Pascha, bestehend aus 5 In« fanterie- und 1 tZavallcrie« Regiment, war an demselben Tage, ermüdet von den Märschen cineü so langen Weges, in Hems eingetroffen. ' ' Ungeachtet ihrer viel geringern Truppenzahl nahmen Mchemet Pascha und Bekir» Pascha das Treffen an. Die vier regulären Negüncnter hielten während des ganzen Tages den Angriff ocs IcindcH aus. Drei Mal wurocn die ägyxnschcn Ttuppen mil dem Bajonette gcstür.nt u»o aus ch. ren Scellungeu geworfen? adcr die Brigade deü Bckir» Pascha war zn schwach um sich auszudehnen, und kennte daher das mit glänzendes Ta« pftrkcit gewonnene Terrain nicht behaupten. Die Nacht allein machte dem Gefechte ein (Znde. Da diese Avantgarde sich nickt vcn Neuem der ganzen Truppenmacht des feindlichen Heeres PrelK geben dürfte, so zog sie sich auf d^s Haupt »(5oips zurück, welches um diese Zeit zu Antiochicn sich de-fano, und sich zum Vorrücken anschickte, nachdem es für hinlängliche Sicherheit feiner Subsistenz« mittel gesorgt hatte. Das Land ist ausser Stande die geringste Nessource zu liefern, und die Armee kann nur auf ihre eigenen Verproviantirungen rechnen. Handelsnachrichten von Rbodus zu Folge kreuz» te die Flotte oeö Mchcmct-Ali fortwährend vor dem Hafen von, Alexandren. Slc bcstand aus 4 Linienschiffen, 7 Fregatten, nebst mehreren Briggg und (Korvetten, in Allem Zo Segeln. Aus Triest waren am 2Ü. Julius im Hafen von Eonstantincpel die Handels«Briggs Gco uno Onore mit starten Warenladungen eingelaufen. (Wien. Z.) ^.,,,'5 T h e a t e r. Heute den H.: Die Liebe a u-f dem 2a»dc, Ltlstspiel. Donncrsiag.de» 6.: König Enzi«?.' "'Nevacteur: M-. Vav. Keinrich. Verleger: DgWj Ul. GMer v. Aleinmaur-