prüniimcralions-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Bierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . 11 (1. — lt. Halbjährig . . . fl „ 60 „ Vierteljährig. . . H „ 75 „ Für Zustellung >»S HauS viertel jährig 25 Uv, monatlich 9 tr. Einzelne ie große Masse zu essen hat uub ihren täglichen Sold gleich der 9tationalgarbt erhält, ist es in ihrem Interesse, zum Widerstande hinzubrättgen. Am 17. drangen aus den Südforts von Paris abermals einige Ablhcilniigen gegen Elainart vor, 1 wurden aber wieder blutig zurückgewiesen. Der Spezialkorrespondent der „Pr." schreibt unterm 13. d. M. über die B es chi eß u n g : „ES ist eigen; wir waren Zeuge der wilbesten Momente bes BombarbeinentS und doch trat der Gedanke uns nicht allzu nahe, baß Paris sich bctlb würbe ergeben müssen. Die Action, so sehr wir mit ihrem Verlaus zufriebett i sein dürfen, beim sie hat, wie die Artilleristen sagen, die allerglänzendsten Erfolge gehalv, geht, das Ganze t ins Auge gefaßt, sehr langsam weiter, und wenn wir Ende Marz in Paris sei» werden, so ist das geleistet, was nur irgeitb. erwartet werben kann. „ES sind mehr als breißig neueViernndzwanzig-Pfiinber unterwegs. Sie werden schon diese ober die nächste Nacht in einer der Batterien Unterkommen finden. Wie ich höre, hat nns ber Feind bis jetzt fünf schwere Geschütze theils ganz demontirt, theils so beschädigt, daß ihre Ausrangirung wünschen«-werth ist." Tische Platz nahm, der in einer dunkleren Ecke unweit des zierlichen Kammes stand.' Mir konnte es nicht entgehen, daß sie mich beobachte. In die bauchigen Polster des Divans zurückgeneigt, mit einem hrcr schönen, weißen Händchen an den süßen Lip-icu beschäftigt, leuchteten ihre großen dunklen Augen wie unter einem Dache buschiger, kastanienbrauner Locken hervor, die nahezu ihre ganze Stirne bedeckten. Ihre Wangen waren von leichter Röthe angehaucht und ihr ganze« Wesen schien fieberhafte Ungeduld zu beherrschen. Die längste Zeit blieb ich unentschlossen; endlich trat ich an ihre Seite. Ihr aufblickendes Auge offenbarte mir eine ganze Seligkeit, und als sie leise meine Hand drückte und mir einen weichen, kleinen Fauteuil antrug, war meine Schüchternheit gebrochen und mit ungezwungener Heiterkeit verlief Gespräch auf Gespräch. Ich hatte bald ihre Schwäche errathen, und diese bestand zu meiner großen Befriedigung in — ber Poesie. Eine Anzahl unserer besten Klassiker, die in malerischer Unordnung auf dem Tische läge», ließ mich auch nicht zwei Minuten an ihrem literarischen Geschinacke zweifeln, und so srug ich sie, was so ein junger Poet nie unterlassen. kann, nach ihrem Lieblingsdichter. Mein LieblingSdichtrr ist Schiller, antwortete sie mit milder, klangvoller Stimme, doch lese ich. uhr sie sogleich wieder fort, jede gute und schöne ivetische Schöpfung mit vielem Vergnügen, ja mit Leibenschaft, uitb wie oft habe ich sie nicht beneidet jene aiigebeteten Frauengenien, die ihre Vergötterung im Liede fanden. Gewiß, antwortete ich etwas zögernd, es ist der Kardinalpunkt unseres Strebens, ewig, von Generation zu Generation, im Munde des Volkes durch das Lied, das uns der Dichter geschaffen, fort zu leben. Ein weicher, inniger Blick, der bis in das Innerste meiner Seele drang, brachte meine Le-benselemente in Aufregung. Ich erröthete bis unter die Stirne. Jadwiga mochte es bemerkt haben, und auf den Bücherwust blickend, suchte sie sodann nach einem Journale, das unterhalb desselben begraben lag. Sie zog es hervor und breitete es über ihren Schoß, während sie ihren Kopf so neigte, daß das junge Gesicht von der Fülle der Locken beschattet erschien. Zu meinem nicht geringen Erstaunen war es dasselbe Journal, in welchem ich vor einigen Wochen meine ersten lirischen Proben hatte abdrucken lassen. AIS ich meine kaum mündig gewordenen Kinder in solch schönen Händen sah, wurde mir äußerst sonderbar zu Muthe. Sie schlug das Blatt bei ben letzten Seiten auseinander und blickte mich Die ArmeeChanzy's wird auf ihrem flucht- den Verhältnissen des Landes entsprechend zu orga-artigen Rückzüge noch immer energisch verfolgt, nisiren und — der Landesvertretung die Kompetenz Eine deutsche Abtheilung unter General Schmidt ^ über deren Verwendung zu überlassen, machte bis vorgestern allein 3000 Gefangene, j Das „I. de St. Petersbourg" polemisirt gegen Alenxon wurde nach leichtem Gefecht in der Nacht die in der Depesche Beust's enthaltene Aeußerung, ■< zum 17. besetzt. Die bis 17. vorliegenden Berichte Rußland müsse Oesterreich dankbar sein, daß es sich der zweiten deutschen Armee beziffern den Gesammt-! nicht am Krimkriege betheiligt habe, und äußert die vertust an Todten und Verwundeten in den sieg- ] Ansicht, das angebliche Wohlwollen Oesterreichs sei I reichen Kämpfen vom 6. bis 12. d. auf 177 Offi- Rußland schädlicher gewesen, als dessen Feindseligkeit. ziere, 3203 Mann; den Franzosen wurden bis jetzt! Dasselbe Blatt protestirt gegen die in den Depe-über 22.000 unverwundete Gefangene, 2 Fahnen, schen, welche nach Belgrad und Bukarest gerichtet 19 Geschütze, über 1000 beladene Fahrzeuge, außer- worden, ausgesprochene Behauptung, das russische j dem eine Menge von Wagen, Munition und Armee ' material abgenommen. In der Nähe von L a n g r e s stieß eine Ab-[ theilung deutscher Truppen auf 1000 Mobilgarden, ; welche ihre Fahne verloren und vollständig geschlagen auf die Veste zurückgejagt wurde». Im O st e n dauern die Kämpfe zwischen Wer-; der und Bourbaki fort. Daß letzterer am 16. die deutsche» Linien durchbrochen habe, bestätigt sich nicht, im Gegentheil wird deutscherseits behauptet, daß I Werder auch am 16. sich in seiner Stellung südlich von Belfort behauptete. Am 17. wurde wieder den ganzen Tag gekämpft, und wieder konnten die Fran-S zofen »icht vorwärts. Die Deutscheu halte» sich also ; mit außerordentlicher Zähigkeit, und vielleicht können doch noch das 2. und das 7. Korps rechtzeitig her-' ankommen, welche Manteuffel dem arg bedrängten Werder zuführt. Was gestern über die Aufhebung der Belageruug B e l s o r t s berichtet wurde, ist unrichtig. Wohl schildert der „preußische Staatöanzeiger" die großen ? Schwierigkeiten, welche diesem Unternehmen entgegen-: stehen, indem der Platz, der sich unter dem Kaiserreiche einer besonderen Aufmerksamkeit erfreute, sehr gut armirt und ans wenigstens noch drei Monate verprovia»tirt ist, gleichzeitig aber berichtet jenes Blatt, daß man hofft, in kurzer Zeit zum Sturme schreiten zu können. Der Protest der französischen Regierung ge-, 9ei! das Bombardement von Paris ist in allen Gemeinden Frankreichs asfichirt und bringt, wie aus l Bordeaux berichtet wird, überall tiefe Entrüstung gegen das Vorgehen der Deutschen hervor. Er bestärke noch mehr den Entschluß, den Kamps bis aufs : Aeußerste fortzusetzen.___________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 19. Jänner. In Dalmatien hat die Sanktionirung des tiroler Landwehrgesetzes auch ihre Früchte getragen. Die Natioualpartei verlangt nämlich, wie der „Tpst." aus Zara geschrieben wird, nun auch, die Landwehr Zirkular sei geeignet, im Oriente Aufregung hervorzurufen, und fügt bei, Rußland habe sich im Oktoberzirkulare gegen jede die orientalische Frage betreffende Agitation ausgesprochen. In der b a i er is che n Ka m in er dauert der Redestrom für und wider die Annahme der Versailler Verträge ungeschwächt fort und es ist das Ende der Debatte »och famn abzusehen. An der erforderliche» Zweidrittelmajorität sollen immer noch zwei oder drei Stimme» fehlen. Die Depesche des Grafen Bismarck über die beiDuclair versenkten englischen Schiffe wird von der „Saturday Review" als höflich in der Sprache und durchaus befriedigeud dem Inhalte nach bezeichnet. Im weiteren bemerkt die „Review" auch, daß keiu kommandirender Offizier unter den Verhältnissen Anstand genommen haben würde, sich der ersten besten Schiffe zu bedienen, um seinen Zweck zu erreiche». Lord Granville soll in einer Depesche an Bismarck seine volle Gcnugthuung über die Behandlung der Angelegenheit knndgegeben und schließlich darin die Erwartung ausgesprochen haben, daß diese Behandlung zur Befestigung der zwischen Deutschland und England bestehenden freundschaftlichen Beziehungen dienen werde. Die Finanzkalamitäten der französischen Regierung werden von Tag zu Tag drückender; Gambetta dürfte demnächst zur Eintreibung eines Zwangsanlehens gezwungen sein, da auf dem auswärtigen.Geldmärkte nicht rasch genug die nöthigen Summen aufgetrieben werden. Die Steuern werde», wie dem „Etoile beige“ aus Bordeaux mit-getheilt wird, im vorhinein eingehoben; die Steuer träger haben im Jänner sechs Monatsraten zu be zahlen. Die P o n t u s k o u s e r e u; trat gestern wirklich zusammen, hat sich aber nach Erledigung der Förmlichkeiten bis zum Eintreffen deS französischen Bevollmächtigten wieder vertagt. Englische Blätter deuten mit aller Bestimmtheit darauf hin, daß die Friedensfrage jedenfalls ans der Konferenz zur Sprache kommen werde. Zur Tagesgeschichte. — DerBischosvonStuhlweißenburg, der noch immer in Rom die Segnungen der päpstlichen Unfehlbarkeit und die noch einträglicheren Revenuen seines Bislhums genießt, ist, wie „Ell." vernimmt, »om Baron EötvöS aufgefordert worden, längstens bis Ende Februar seinen Bischofssitz wieder einzunehmen, weil sonst der Kultusminister auf eine anderweitige Besetzung desselben bedacht sein müßte. — Prager Lieferanten übernahmen für die preußische Armee eine Lieferung von 50.000 Paar Schuhen. — Kriegsrechtlich erschossen. Dieser Tage wurde in Ingolstadt ein Turko-Sergeaut kriegS-rechtlich erschossen. ES war ein junger Mann von 23 Jahren, ein Pariser Kind. Wegen wiederholter Fluchtversuche und Widersetzlichkeit wurde er bereit« zur Straskvmpaguie übersetzt. Bei einem Spaziergange überschritt er die Barriere und vergriff sich thällich an dem Unteroffizier, der ihm die« verwehrte. Er ging muthig zum Richtplatze und rauchte bis zum letzten Moment seine Zigarre. —. In Rendsburg wurde die Einrichtung getroffen, daß den französischen Gefangenen keine Geldsendungen, die für sie aus ihrer Heimat ankommen, direkt ausbezahlt werden; vielmehr sind solche Sendungen von der Post der Militärkommandantur zu überliefern und werden von letzterer in kleinen Summen an die Gefangenen ausbezahlt. Es soll damit namentlich beabsichtigt sein, zu verhindern, daß letztere das Geld zum Ankauf von Waffen verwenden; andererseits will man ihnen aber auch wohl die Reisemittel entziehen, falls einer oder der andere die Flucht versuche» sollte. — Einem englischen Blatte zufolge sind seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Frankreich und Deutschland von England Über 15.000 Pferde nach Frankreich für den Gebrauch der französischen Armee exportirt worden. — Der letzte „Figaro" schreibt: Gambetta sagte bei Eröffnung der polytechnischen Schule in Bor» deaux: „Ihrer wissenschaftlichen Ueberlegenheit verdanken unsere Feinde (die Deutschen) zum großen Theile ihre jetzigen Erfolge." Der edle Deutsche, Herr ThaddänS Hartriegel, sagte, als er dieses las: „Jetzt ist der Epitzbua, der Gambetta, a schon zahlt von die preuß'schen Haderlumpen !“ — Daß die Geistlichkeit in Frankreich den Krieg als Religionskrieg darzustelleu sucht, um durch religiösen FaanatiSmuS die niedergedrückten Kräfte in steter Aufstachelung zu erhalten, zeigt unter anderem ein Gebet, das in der Erzdiözese von TonrS verbreitet wird und das als vom Vikariat approbirt erscheint. ES heißt darin: „Herr, der du der Herr der Herr« sodann mit einer Innigkeit an, die mich unwiderstehlich zu ihr hinzog. Kennen Sie Emil Waldow? frug sie »ach einer Pause. Es war mein Psendonim. — Ich stotterte mehrere nnverständliche Silben hervor und antworte schließlich: Rein! Nicht? frug sie weiter, voll Milde und dennoch gleichzeitig einen leisen Vorwurf damit ausdrückend; und ich mußte ihn ertragen, wenn ich nicht alles verratheil sollte. Cs muß eine edle Seele fein. Er liebt seine Amalia wie einen Abgott — jede Zeile ist ein Leidenschaft und Entsagung, feindliche Elemente ringen einen Verzweiflungskampf, Ge,st und Liebe um die Herrschaft — »„d all' das löst sich unter den milden Einflüssen einer edlen wahren Empfindung, die einzig die Unebenheiten unsere« Lebensweges zu glätten weiß. Mir stieg das Blut nach den Schläfe,,. Lesen Sie, mein Fräulein, ich kenne die Verse nicht; ich bitte, lesen Sie, .entgegnete ich mit bewegter Stimme. Meine Aufregung entging ihr nicht, und indem sie das Blatt zwischen die zitternden Hände nahm, las sie nachfolgendes Gedicht mit halblauter, ja flüsternder Stimme, gegen mich hingeneigt: „Glühe, schwellend Herz! Erwach Entzücken! Heilig Feuer lod're in der Brust, Wenn in ihren hinmielsvollen Blicke» Milder flammt der Liebe süße Lust! Athmend lauschen tausend Kreaturen, Wenn im Wirbelkranze der Naturen Heil'ge Liebe ihre Strahlen geußt; Durch das Weltenbrandes Trümmer Dämmert ewig dieser Schimmer, Der an allen Herzen reißt 2hauet nicht aii5 ros'ger Siebdsrnte, Aus dem Strahlenreiche eiujncr Sterne Lebenspen»end balsamsüßer Dnft? Leuchtend büpfen in des Tages Kreisen, In der Schöpfung gold'ner Harmonie, Donnernd in den mächtigen Geleisen Schimmernde Planeten wie Holde Traumgestalten durch die Luft." Hier wurde Jadwiga'S Stimme bewegter: „Freuet sich, Amalia, Deine Seele, Hebt sich stolzer Deine weiche Brust, Daß auf dieses Lebens Nektarquelle Lieblich hüpft oie Silberwelle Unergründlich schöner Liebeslust? Thauet in den liebeglüh'nden Augen, Die der Sehnsucht Strahlen schmachtend saugen, Nicht die seelenvolle Simpathie Dieser schönen Fantasie? — Wehe! traurig muß mein Blick sich senken, Soll ich dieser Pracht gedenken, Die nm unsre truuk'ne» Sinne blüht; Mehr und mehr in Wonncrausch versinkt, Wen» vor Liebe Deine Wangen glühen, Dieser Strahlen Flammenglut; Deine Lippe, die die Wollust trinkt, Mehr und mehr wird sie verblühen: ■ Stiller wallen Deines Herzens Blut." Ich sah, wie Jadwiga eine Thräne. durch Zusammenpressen der Augenlieder unterdrückte; ihr Busen hob sich stürmisch und vor meinen Augen wurde es wirblicht. Mit unvergleichlicher Innigkeit und schinerzdurchjitterter Stimme las sie die nun folgenden Verse: „Weinest Du, Amalia ? diese Thriinen, Die aus Deiner schönen Seele thauen, Stählen meines Busens heißes Sehnen, Ahnungsvoll mit süßem Wollustgrauen Ach! schon fühl' ich mit der Gottheit Beben Meine TodeSgeister durch die Lüste schweben Ans mein kummervolles Herz herab: Liebend löse sich des Lebens — Siegel -------------- Schließet sich der — kalte — starre — Riegel An dem — — frühgefnnd'nen---------------------Grab I —" Sie hatte keine Kraft mehr, die letzten Worte deutlich auszusprechen. Ueberwältigt von der Empfindung sank sie i» die Ecke des Divans und trocknete ihre Thräne mit dem Tuche, das sie gleichzeitig benützte, um ihr Gesicht zu bedecken. Die Pause toi alpdriickeiid auf meinet Seele. (Fortsetzung folgt.) schaaren genannt wirst, schütze Frankreich in dem Streite, welcher seine Unabhängigkeit und seinen Glauben bedroht. Richte uns auf, Herr, unser Gott, und zerstreue die Feinde, welche die erstgeborne Tochter unserer Kirche angreisen. Sie haben ihr den Untergang und die Vernichtung geschworen, und auf ihren Trümmern möchten sie die Ketzerei und den Jrrthum aufrichten.* . . . Dann ist die Rede davon, daß die französischen Soldaten auch „für die Altäre" kümpsen, und von den Gefallenen heißt es: „Sie sind gefallen für die Ber-theidigunz unseres katholischen Vaterlandes." — Wer es betet, gewinnt einen Ablaß von 40 Tagen. — Julius v. W i ck e d e constatirt in der „K. Z." daß sich die sogenannten „Schlachtenbummler" mit den rothweißen Binden in Folge des schlechten Wetters verloren haben. „Weiße Armbinden mit rothem Kreuz — heißt es — sieht man nur selten auf den Bahnhöfen in Frankreich noch, und wer sie fetzt trägt, der verdient alle Hochachtung, denn nicht leere Bummelei, sondern wahres Pflichtgefühl und innerer Drang, die Seiden feiner Mitmenschen lindern zu helfen, fesselt ihn auch jetzt noch an jene Stätten, wo alles andere mehr als Vergnügen zu finden ist." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Unsere Bürge rkränzchen.) Schon am nächsten Sonntag den 22. Jänner wird den Einladungen zufolge, welche das Komitee versandt hat, das erste Kränzchen stattsinven; am 29. Jänner, 12. und 19. Februar sollen die anderen abgehalten werden. In der kurzen Zeit, welche seit Konstituirung des Komitee's vergangen ist, hat dasselbe eine große Rührigkeit gezeigt, schon am verflossenen Montag wurden der k. k. Post über 1200 Einladungen zur Expedition Ubergeben, damit keine Verspätungen Vorkommen können. Das Programm, welches auch für das nicht tanzende Publikum Sorge trägt, ist viel versprechend; unter den Gewinnst«», die bereits angekauft wurden und schon nächsten Sonntag ausgestellt werden, sollen sich sehr schöne Geschenke befinden. Nach allem zu schließen. dürsten die diesjährigen Unterhaltungen auf der Schießstätte Glanzpunkte des Karnevals werden, und <8 ist fast zu fürchten, daß bei der regen Theilnahme, die sich in unserer Hauptstadt für diese Vergnügungen zeigt, die großen Säle zu klein werden, um alle die Gäste zu fassen, die nicht blos durch die Unterhaltung allein, sondern auch durch den schönen Zweck, der mit denselben verknüpft ist, animirt sich einfinden werden — (Der erste Kasinoball), der gestern Abends stattfand, war nach althergebrachter Sitte nur schwach besucht. Die Anwesenden ließen sich jedoch durch diese» Umstand in ihrem Vergnügen nicht im geringsten Leirren, sondern gaben sich den Freuden des Tanzes mit Lust und Ausdauer hin. — (T endenzlü ge.) „Slov. Nar." will au» zuverlässigster Quelle, und zwar direkte aus Rußland erfahren haben, daß man in den russischen nationalen Kreisen zur Kenntniß eine« zwischen Oesterreich und Preußen bereit« abgeschlossenen Vertrages gelangt sei, wornach Oesterreich sich verpflichtet, an Preußen alle Länder der czechischen Krone gegen eine entsprechende Entschädigung im Südosten des Reiches (wohl auch in Montenegro?) abzutreten. Die russische Diplomatie soll diesen Akt als einen Angriff auf Rußland betrachten und dagegen die weitere» Schritte, zu unternehmen gesonnen sein. — (Mangel an sloven ischen Professoren — inRußland). Derzeit weilen zwei Krai-ner als Gimnasialprofesiaren in Rußland. Einer davon, Dr. Fr. Cölestin, lehrt Latein am Gimnasinm in Vladimir? In einem von ihm ausgehenden Aufrufe im ,Slov. Narod" werde» flovenische Filologen für Rußland geworben mit dem Bemerken, daß die russische Regierung 20 Stipendien für österreichische Slaven ausgeschrieben habe, welche als Filologen durch sechs Semester eine österreichische Universität srequentirt haben und als Lehrer der Filologie nach Rußland zu gehen wünschen. Bisher haben sich hiesür nur Ruthe« neu, Czechen, blos 2 Slovcnen und gar kein Kroate gemeldet. Das Ministerium (?) wünscht jedoch eine tärkere Bewerbung von Seite der Slovenen und eS wurde der gedachte krainische Professor vom Redakteur des Journals des Ministeriums für Lolksaufklarung, GeorgiewSky, welchem die österreichischen StaatSstipen-disten unterstehen, erfocht, diesfalls unter feinen Landsleuten Propaganda zu machen. Die Anmeldungen für diese Stipendien geschehen bei dem als panslavistischen Agitator bekannten Bischof Rajewsky in der russischen Gesandtschaft zu Wien. Das Reisepauschale beträgt 100, das Stipendium jährlich 450 Rubel. Nach dem einjährigen Genuß des Stipendiums dient man an einem russischen Gimnasium durch 2 Jahre gegen das übliche Honorar von 900 Rubel für wöchentliche acht Stunden. Für jede Stunde mehr beträgt die Vergütung 60 Rubel. Nach 25jähriger Dienstzeit ist man pensionssähig. Der Prosefscrenwerber Dr. Celestin rächet aber allen, die nach Rußland zu gehen sich entschließen, an, es sich sehr wohl zu überlegen, indem er keine Norwürse von denen zu hören bekommen will, die an Rußland kein Gefallen finden sollten. -r (Zum südslawischen Programm.) Die serbischen Blätter, der in Neusatz erscheinende „Narod," das Organ des Dr. äJliletif, sowie auch die von Dr. Polit redigirte „Zastava," hatten sich gleich nach dem Erscheinen des südslavischen Laibacher Programms strenge dagegen erklärt. Vom Organe der kroatischen Nationalpartei, dem „Zatoknik," mehrmals »terpellirt, die Gründe der Gegnerschaft anzugeben, erklären sich nun, wie der „Tr. Ztg." von hier ge-chrieben wird, beide Organe nach genaueren Nach« orschungen, die sie angeftellt haben, für das Laibacher Programm. Insbesondere verwahren sich die Serben dagegen, als wen» sie damit einverstanden wären, daß die Slovenen dem Deutschthum geopfert würden, doch wiederholen sie ihre Anschauung, daß „nach dem Zerfalle Oesterreichs" es die heilige Ausgabe aller Slaven sein werbe, die Slovenen zu retten. „Narod" und „Zastava" erklären ganz offen, daß sie nicht den geringsten Glauben an einen längeren Bestand Oesterreichs haben, sie wäre» und schriebe» daher gegen das Laibacher südslavische Programm darum, weil sie glaubten, die Kroaten und Slovenen hätten sich zu dem Zwecke verbunden, um Oesterreich zu erhalten. Jetzt aber, da ihnen ein bei der Laibacher Konferenz anwesender Serbe in der „Zastava" mittheilt, daß davon keine Rebe war, sind sie mit dem Programm einverstanden. — Die heute Mittag fällige Wiener Post erlitt eine mehr als dreistündige Verspätung, daher wir den üblichen Börsenkurs abermals nicht bringen können. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pst-fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50,5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20* 24 Pfd. fl. 36. — Revalesci6re Cbocolatde i» Tabletten für 12 Tasten fl. 1.50, für 24 Taff« fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 18 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry t« Barry L Co. in Wien, WaUfischgaffe 8; i» Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur und Anton KriSper; in Pest Torok; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Ober ranzmeyer,Grablowiy; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; i» Klausenburg Krvnstädter, und gegen Post» Nachnahme, Witterung. Laibach, 19. Jänner. \ Nachts sternenhell, der vom Regen durchlockerte Schnee '' gefroren. Heute abermals Regen. Höhenncbcl. Tempera'.' tur: Morgens 6 Uhr - 1.4/' Nachm. i Uhr — 2.6" R. (1x70 f (-0.9°, 1309 —5.4°.) Barometer 321.60'" feit Heute1* früh fast um 2"' gefallen Das gestrige Tagesmittel der-! Wärme ->-3.2°, um 4.8° über dem Normale Der gestrige ! Riederschlag 2.90"'. Angekommene Fremde. Am 18. Jänner. Stadt Wien. Engel, «aufm., Wie». — Musil, Reif., Brünn. — Büchler, Szigeth. Schanza, Kfm., Prag- — Graf Lantbieri, Wippach. Schwarz, Asm, SSieit- — Toramitti, Kaufm, lltine. Elefant. Gorjnp, Privat, Triest. — Brauer, Matters- -botf. — Touutti, Agram. — Buchler, «aufm., Triest { — SoS, Pfarrer , i^tndeuc — Koprivnikar, Pfarrer, i Sava. — Potoinig, Ingenieur, Galizien. - Gaber, Be- J sitzer, Marburg. — Maier, Kaufm, Wien. — Caktes, 3 Private, Triest. Verstorbene. Den 18 Jänner. Dem Herrn Franz Lav. Arn-brosch, Agent, fein Kind Maria, alt 2 Monate und 10 Tage, in der Kapnzinervorstadt Nr 31 an Fraifen. — Anna Skerbinz, Stubenmädchen, alt 48 Jahre, in der Stadt Nr. 237 am Gedärm brande. Gedenktafel über die am 21. Jänner 187 1 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Teran'sche Real., St. Martin, BG. Krain-bnrg. — 1. Feilb, Sorte'fche Real., Dnple, BG. Wippach. — 2 Feilb, Znidarsik'fche Real, Podgora, VG. Großlafchitz. — 3 Feilb. Martiniic'fche Real., Unterfee-dors, BG. Plauina. 2. Feilb., Borstner'fche Real, ad Nassenfuß, BG. Nassensnß — 3. Feilb., Faeja'fche Real., Jakovca, BG. Planina. Eingesendet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten lievalesci&re du Barry glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Krast dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athern-, Blasen- und Nierenleiden, Tu> berkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdauliche feit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber. Schwindel, Blut-aussteigeu, Ohrenbrausen, Ucbelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen PluSkow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Eevalescifcre bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Zertif. Nr. 73.416. Gasen in Steiermark, Post Prrkseld, 19. Dez. 1869. Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der Revalesciöre. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Äthembefchwerden, beschwerlichem Husten, Blähhals und Magenkränipsen, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Staininger, Pens. Pfarrer. Theater. Heute: Zum Vortheile des Schauspielers Herrn Her- mann Bnrmeister: Heydemann und Sohn. Lebensbild in 3 Akten und 7 Bildern von Hugo Müller und Pohl Morgen: Blaubart. Operette in 4 Akten von Offenbach. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Bordeaux, 19. Jänner. Eine Depesche Bourbaki'S meldet, daß» er im* gemachte» Anstrengungen Angesichts der festen Stellung de« Feindes, eingetroffener Verstärkungen desselben und Behinderung seines Vormarsches durch schlechtes Wetter, in die vor der Schlacht ei,»genommene Stellung zuruckkehre. Berlin. 18. Jänner. In den Kammern wurde heute eine Proklamation des Königs von Versailles an die deutsche Nation verlesen, worin der König vo» Preußen die Aunahme der deutschen Kaiserwürde für sich und seine Nachkomme» anzeigt. Tele-n»fischer Wechselkur» vom 19. Jänner, kperz. Rente «sterr. Papier 58.—. — 5perz. Rente vsterr. Silber 67.25. — 1860er Staatsanlehen 94.80. — Bankaktien 724. — Kreditaktien 250.40. - London 124.20. — Silber 122.-. - Ä. k. Miinz-Dukattn 5.85'/. - Na-poleonsd'vr 9.95'/,. Druck von Jgn. v. «jleinmaht 4 tzev, Bamberg ui Larbach. Verleger und für die Aedaktiou verantwortlich: Dttemer »emNifl.