en man n der für den W tu Deutschlands und Oesterr wertvollsten Traubensorten mit genauer Beschreibung' der Eigenschaften, Cultur-Methoden und des Schnittes, der Anforderungen an Lage und Boden und Angabe des Vorkommens, der Verbreitung, O ^—' der Literatur-Citate, der Synonyme etc. H erausgegeben von Htppmann Goethe Director der steiermärkischen Landes-Obst- & Weinbauschule zu Marburg in Steiermark. v m e Direetor der Kaiserlichen Obstbauschule Grafenburg bei Brumath im (Eisass. Mit 30 naturgetreuen Abbildungen in Farbendruck. Commissionsverlag von Faesy & Fr ick, k. k, Hofbnckkandlnng in Wien. Farbendruck von A. Gatternicht, lithographische Kunst-Anstalt in Stuttgart. ppxUCK DER p.GL. jdOFBCCHDf^UCKEF^EI VON p. pREINEP, IN STUTTGART C!AV_i_ Sa — VJÜ. m», c . «. ' - ' « • 4 *#iV \ >\ tl • > Vorwort. ---------------- * |j|er Geist des Fortschrittes, welcher in neuerer Zeit die weinbautreibenden LandestheMe Deutschlands und Oesterreichs durchweht, ist der Ausdruck eines allgemeinen Bedürfnisses nach Förderung und Verbesserung der Weinkultur; er dient als Beleg dafür, dass der richtige Sinn des Volkes den grossen Werth und die hohe Bedeutung dieses so wichtigen Kulturzweiges vollkommen zu würdigen versteht und alles mit Freuden anerkennen wird, was zur Hebung und Unterstützung dieses Aufschwunges beitragen kann. Mancherlei ist schon auf diesem Gebiete geschehen, überall werden Weinbauschulen gegründet, um sowohl in praktischer als theoretischer Beziehung eine bessere Ausbildung der zukünftigen Generation anzubahnen. Versuchsstationen für Weinbau entstanden, um die bisherigen praktischen Erfahrungen wissenschaftlich zu bearbeiten und auf Grund der erzielten Resultate weiter zu hauen. Wanderversammlungen strebsamer Weinproducenten. Weinbau-Vereine und Genossenschaften, sowie Sektionen für Weinbau tragen dazu bei. die Forschungen Einzelner zum Gemeingut Mehrerer zu machen und durch das lebendige Wort auf Förderung dieses (J ' (J O O Kulturzweiges anregend einzuwirken, während spezielle Zeitschriften für Weinbau und Weinbehandlung theils in praktischer Richtung (Die Weinlaube, herausgegeben von A. W. Freiherrn v. Babo. redigirt von Dr. A. Zuchristan). theils in wissenschaftlicher Weise (Annalen der Oenologie, herausgegeben von Dr. A. Blankenborn und Dr. L. Rössler) durch die Schrift in weiteren Kreisen die Wein-Kultur und Produktion befördern. So hat sich auf dem Felde des Weinbaues eine Thätigkeit entwickelt, welche unaufhaltsam vorwärts schreitet und durch Beantwortung schwieriger Fragen in Theorie und Praxis die rationelle Kultur immer mehr vervollkommnet. Einer der wichtigsten und doch in neuerer Zeit etwas vernachlässigten Zweige des AVeinbaues ist die Ampelographie, die Lehre von der Kenntniss der einzelnen Rehsorten. Freilich ist die Zahl derer, welche sich mit diesem Studium befassen, eine kleine, ein Umstand, welcher wohl mit der Schwierigkeit des Studiums seihst in engem Zusammenhang steht. Und doch ist es ohne die Ampelographie nicht möglich, die AAein-Kultur eines Landes erfolgreich zu liehen. Gleichwie bei dem Ackerbau richtige Auswahl eines guten Samens oder werthvoller Pflanzen die erste Bedingung eines entsprechenden Erträgnisses ist, so muss sich auch der Weinbauer eine genaue und sorgfältige Auswahl geeigneter Traubensorten bei der Anlage seiner Weingärten zur ersten Pflicht machen. Alle mündlichen oder schriftlichen Verhandlungen und Arbeiten über den Werth der verschiedenen Traubensorten können sich indessen nur auf eine einheitliche Benennung und genaue Kenntniss dieser Sorten gründen. Man kann daher den neuesten Beschluss des Oenologen-Congresses auf der AA'iener AVeltausstellung. eine ständige internationale ampelographische Commission zur Behandlung dieser Fragen zu errichten, nur mit Freuden begrüssen. Schon im vorigen Jahrhundert begannen die Bestrebungen auf dem Gebiete der Sortenkenntniss; es erschienen verschiedene Werke, die den Grund zu diesem Studium legten: Männer, wie Freiherr v. Masco 11 und Dr. Edler v. ATest, bauten weiter, und Metzger, v. Babo. Bronner. v. Gock, Single, Trümmer und Schams lieferten unter Aufwand unendlich vieler Mühe und jahrelanger Arbeiten wesentliche Beiträge dazu. In voller AVürdigung der Thatsache. dass eine gute Abbildung das Erkennen einer Rebsorte weit mehr erleichtert, als die beste und genaueste Beschreibung, fügten Metzger und v. Babo. sowie v. Gock. Single und in neuerer Zeit die Franzosen und Italiener (vergl. die Zusammenstellung der einschlägigen Literatur am Schluss der Einleitung) ihren AVerken kolorirte Lithographieen der einzelnen Sorten hei. Wenn diese Abbildungen nicht ganz entsprochen haben und grösstentheils weit hinter der Natur zurückblieben, so dürfen wir die Schuld davon nicht jenen hochverdienten Männern zuschreiben, welche der Sache ihr ganzes Lehen widmeten, sondern wir müssen den Grund dieses L eb eis in der zu jener Zeit noch unvollkommenen Darstellungsweise farbiger Abbildungen suchen. Diese Lücke nach besten Kräften auszufüllen, ist der Zweck vorliegenden AYerkes. welches die einzelnen Sorten in natürlicher Grösse und Farbe aut das ' O ' Getreueste darstellen soll, so dass der Beschauer ein unverlöschliches charakteristisches Bild erhält, welches sich seinem Gedächtniss tief einprägt. Der grosse Werth einer getreuen Abbildung wird wohl von Niemand in Frage gestellt werden können. Ein Traubenbild macht uns sogleich beim ersten Anblick mit den Eigentümlichkeiten, dem Charakter der Sorten bekannt und ist ein herrliches Alittel für den Anschauungsunterricht der heranzubildenden Jugend, wodurch Lust und Liebe zum Gegenstand erweckt werden kann. Das Bild spricht in einer Jedermann verständlichen Sprache zu dem, welcher es beschaut, lässt keine falsche Deutung zu. kann vom Praktiker wie vom Gelehrten mit gleichem A ortheil benützt werden und ist somit für die Bildung einer internationalen Ampelographie gewiss die beste, allgemeinste und sicherste Grundlage. Die Unterzeichneten sind durch ihre Stellung in der glücklichen Lage, in jeder Beziehung meisterhafte Originale in ihren umfangreichen Rebensortimenten und Sammlungen theils zu besitzen, theils noch weiter zu erhalten, und haben Gelegenheit, die in ihrer Art einzig dastehende Sammlung von nach der Natur gemalten Traubensorten, welche die k. k. Landwirt hscha ft s-Gesellschaft- für Steiermark zur Zeit Tr u mm er s von tüchtigen Malern in Graz während eines Zeitraums von zwanzig Jahren anfertigen liess. zu vergleichen und zu verwenden. Die Ausführung des Farbendruckes ist der in dieser Richtung bedeutendsten Firma Deutschlands, A. Gatterniclit in Stuttgart, anvertraut, welche Alles > aufbieten wird, damit das AYerk ein möglichst gelungenes werde. Die Herausgeber rechnen bei diesem sehr kostspieligen, mühsamen Unternehmen auf die thatkräftige Unterstützung der Weinbau treibenden Bevölkerung Deutschlands. Oesterreichs und aller der Länder, welche unter gleichen oder ähnlichen A erhältnissen der A\ einkultur obliegen. J Die zu wählenden Sorten werden, wie schon der Prospect sagt, die für den Weinbau Deutschlands und Oesterreichs wichtigsten Traubengattungen repräsentiren. Auf jeder Abbildung wird ein Stück Rebholz dargestellt sein, auf welchem sich in natürlicher Gruppirung ein oder zwei vollkommen ausgebildete Trauben und zwei Blätter, das eine mit der Oberseite, das andere mit der Unterseite sichtbar, befinden. Das völlig ausgereifte Rebholz. sowie die jungen Triebspitzen der Ruthen für die abgebildeten Sorten sollen am Schluss des Werkes auf besonderen Tafeln in vergleichender übersichtlicher Weise neben einander abgebildet werden. Eine Zusammenstellung nach dem einen oder dem ändern Systeme wurde unterlassen, da in den Beschreibungen angegeben sein wird, welche Stelle die betreffende Sorte in den Klassifikationen von L. v. Babo und Trümmer einnimmt. Die bei den Beschreibungen citirten und bei der Anfertigung der Abbildungen benutzten ampelographischen Werke sind folgende: Freiherr L. V. Bal)0. Der Weinstock und seine Varietäten. Beschreibung und Synonymik der vorzüglichsten in Deutschland kultivirten Wein- und Tafeltrauben, mit Hinweisung auf die bekannten Rebsorten anderer europäischer Weinländer bearbeitet und nach einem neuen System classificirt. Frankfurt a. M. 1857. H. L. Brönner. Freiherr L. V. Bal)0 und J. Metzger. Die Wein- und Tafeltrauben der deutschen Weinberge und Gärten, nebst einem Atlas von 72 fein kolorirten Tafeln in Folio. Stuttgart 1851. Fr. Köhler. J. Tll. Broillier, Apotheker und Weingutsbesitzer in Wiesloch. Der Weinbau in Deutschland, vollständig dargestellt in 7 Heften mit vielen Tafeln. 1883 —1842. C. F. Vinter; sowie dessen „Weinbau und Weinbereitung in der Champagne.“ Joh. Burger. Systematische Klassifikation und Beschreibung der in den österreichischen Weingärten vorkommenden Traubensorten mit den charakteristischen Merkmalen der Gattungen und Arten, ihren wissenschaftlichen und ortsüblichen Benennungen und den besonderen Eigenschaften der Trauben und des aus ihnen gekelterten Weines. Wien 1837. Carl Gerold. Dr. SiniOIl Koxas Cleilieilte. Versuch über die Varietäten des Weinstocks in Andalusien (aus dem Französischen übersetzt durch Anton Albert Freiherr v. Mascon). Graz 1821. Fr. Ferstl. Johann Georg Dittrich. Systematisches Handbuch der Obstkunde, Band III, enthaltend die Weintrauben. 1841. Jena. Fr. Mauke. J. Domfeld. Finanzrath. Der rationelle Weinbau. II. Ausgabe. Heilbronn. Albert Scheuerlen. 1869. C. F. V. Gork. Die Weinrebe und ihre Früchte, oder Beschreibung der für den Weinbau wichtigeren Weinrebenarten nach einem naturgemässen Klassifikationssystem. Ein Beitrag zur Naturkunde des Weinstocks nebst Atlas mit 30 nach der Natur gemalten Abbildungen von Fr. Seubert. Stuttgart. 1836. G. Ebner. Franz Ritter V. Heintl. Der Weinbau des österreichischen Kaiserthums. 2 Bände. 1821 und 1835. Auf Kosten des Verfassers. B. Riilges. Bibliothek der gesammten Weinbau-, Weinbereitungs- und Weinerziehungskunde, erläutert durch die bewährtesten Grundsätze der vegetabilisch-organischen Chemie. 1848. Frankfurt a. M J. D. Sauerländer. Le roillte Odart. Ampelographie universelle ou traite des cepages les plus estimes dans tous les vignobles de quelque renom. Iere edit. Tours. Comturier. 1845. Veme edit. Paris, ä la librairie agricole. Tours. Chez les principaux libraires. 1862. Felix Rassat und G. Falchetti. Abbildungen italienischer Traubensorten. Torino. 1873. Lit. F. Doyen. Victor Reildll. Ampelographie fran^aise, comprenant la statistique, la description des meilleurs cepages, l’analyse chymique du sol et les procčdes de culture et de vinification des principaux vignobles de la France. Paris 1857. IIe edit. V ictor Masson. FrailZ Schanis. Ungarns Weinbau in seinem ganzen Umfange oder vollständige Beschreibung sämmtlicher berühmter Weingebirge des ungarischen Reichs in statistisch - topographisch- naturhistorischer und ökonomischer Hinsicht. 2 Bände mit 20 Abbildungen. 1832 und 1833. Pest. Otto Wigand. Chr. Single. Abbildungen der vorzüglichsten und hauptsächlichsten Traubensorten Württembergs. Im Auftrag der kgl. württembergischen Centralstelle für die Landwirthschaft herausgegeben, mit 19 Tafeln in Farbendruck, grösstentheils nach Originalzeichnungen Ravensburg 1860. Eugen Ulmer. Directeur P. Le Sourd. Journal de Viticulture pratique. Tome I—IV. Paris et Bruxelles. 1868-—1872. Decq. J. L. Stoltz. Ampelographie Rhenane ou description caracteristique, historique, synonymique, agronomique et economique des cepages les plus cultives dans la vallee du Rhin, depuis Bale jusqu’ä Coblence, et dans plusieurs contrees viticoles de l’Allemagne meridionale. Paris. 1852. Dusacq. et Vve Bouchard-Hussard. Mulhouse. J. P. Risler. FrailZ Trümmer. Systematische Klassifikation und Beschreibung der im Herzogthum Steiermark vorkommenden Rebsorten. Herausgegeben von der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Steiermark. Graz. 1841. Mit einem Nachtrag vom Jahr 1855. Dl*. Lorenz Edler V. Vest. Versuch einer systematischen Zusammenstellung der in der Steiermark kultivirten V einreben, mit ihren Diagnosen, mit Beschreibungen und mit einem alphabetischen Index ihrer Synonyme. Graz. 1826. Andreas Leykam. Die ungarischen Synonyme wurden nach den Angaben des Herrn Dr. Franz Entz, Direktor der Landes-Rebschule zu Ofen, die kroatischen Benennungen nach den Mittheilungen des Herrn Carl Larnbl, Direktor der k. land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt zu Kreuz aufgenommen. Jm November 1873. Hermann Goethe, Direktor der steiermärkischen Landes-Obst- und "W einbanschule in Marburg a. d. Drau. Rudolph Goethe, Beeren-Obst- & Rebschulen-Besitzer in Cannstatt a. Neckar. 1 v 9 a Blauer Portugieser. Taf. I. Hoj Blauer Portugieser f Tafel I.) Literatur und Synonyme: v. Babo (Classific. II. III. 2.) pag. 313 früher bl. Port., blauer Port., Oportorebe; Dörnfeld, pag. 40, bl. Port., in Ungarn als Portugiezi, in Croatien als Bana modra kraljevina bekannt; Burgor, pag. 60, Garidelia praecox; Single, pag. 41, früher blauer Port., mit Abbildung Taf. 12; Trümmer (Classific. C. I. 2.) pag. 166, früher bl. Portugieser, blaue Feslauertraube; v. Vest, pag 71, Garidelia monopyrena. Baschrsibung, Rebstock starkwüchsig; einjähriges Rebholz sehr kräftig, etwas markig, unten plattgedrückt, oben rund, lein gefurcht, zinnnetbraun mit Punkten und dunkleren Streifen. Knoten weit auseinander, verdickt, dunkler als das Holz. Augen verhältnissmässig klein, oft zugespitzt, Endspitzen der Sommertriebe glänzend, gelblich-giün mit einzelnen feinen Haaren: die jüngsten Blätter- und Stengeitheile haben einen roth-bräunlichen Anflug. Blätter gross, dünn, glatt, theils wenig oder gar nicht, theils tief eingeschnitten, meist unregelmässig nach innen verbogen, rund, oben glänzend dunkelgrün, unten glatt und mattglänzend gelblich-grün; verfärben ins Bothe: Seitenlappen, wenn vorhanden, einseitig. Bezahnung gross, ganz unregelmässig, etwas kuppelförmig; Knöpfchen gelb; Stielbucht weit, überdeckt, so dass nur eine kleine Oeffnung sichtbar ist, ganz spitzwinklig auslaufend; Nerven oben gelbgrün, unten blassgelb; Blattstiel rund. matteTün mit breiten rothen Streifen. c Traube mittelgross (am Spalier manchmal sehr gross). dicht, einfach oder mit einigen Aesten versehen; Traubenstiel kurz, holzig; Beerenstielchen dünn, waizig, Beere rund, mittelgross (der engen Stellung wegen oft oval erscheinend), schwarzblau, hell beduftet, mit hellen Kostpunkten: Narbe ein wenig vertieft: Beerenhaut bei voller Keife dünn: Saft dünnflüssig, süss, angenehm. Reift zeitig gleich nach dem frühen blauen Burgunder und vor dem grünen Sylvaner. Vorkommen, Kultur und Verwendung’. Der blaue Portugieser gehört zu den besten Frühtrauben und hat in kurzer Zeit eine ausgedehnte \ erbreitung gewonnen. Die Ampelographen geben an, dass er von Portugal nach Steiermark und von da nach Niederösterreich, Ungarn und Deutschland gekommen sei. In Vöslau. Matzen und Siebenhirten (Niederösterreich) findet man ihn theils als reinen Satz, theils mit dem ihm verwandten Blaufränkisch (Limberger) gemischt; desgleichen hat man in Württemberg ausgedehnte Anlagen davon. Auch in der Pfalz, am Rhein und in Steiermark wird er neuerdings viel angebaut. Der Portugieser kommt zeitig zum Tragen und ist sehr fruchtbar, besonders in höheren Lagen und leichtem, trockenem Boden. A\ egen seiner frühen Keile ö O O ' pflanzt man ihn mit Vorliebe in weniger günstigen nordwestlichen und nordöstlichen Lagen an, da er an warmen stellen zu früh reift und von Wespen und A ögeln stark beschädigt wird. Er zeichnet sich durch grosse Genügsamkeit in Bezug auf den Boden aus. In nassen Jahrgängen leidet er am „schwarzen Biennei, auch ist das Holz etwas empfindlich gegen den Frost, besonders in niederen Lagen. In Württemberg schneidet man den Portugieser auf Bögen, in Niederösterreich auf Zapfen; für Spaliere und Rebgänge (zu welchem Zwecke er sich besonders eignet), empfiehlt sich gleichfalls der Zapfenschnitt, Der Stock liefert einen angenehmen dunkelrothen süssen Wein, welcher gemischt mit dem Wem von etwas herberen blauen Trauben die bekannten Vöslauer Weine liefert. Er hat in guten Jahrgängen einen Zuckergehalt von 20 bis 25 Procent nach der Klosterneuburger Mostwage, während sich seine Säure meistens zwischen 4 bis 6 pro Mille sich bewegt. Weo-en seinem etwas markigen Holz, welches nicht alle Jahre vollständig reif wird, fällt die Vermehrung in der Rebschule nicht immer sicher aus. weshalb für O ^ Neuanlagen mit dieser Sorte AA urzelreben ganz besonders zu empfehlen sind. Rother Gutedel. (Tafel II.) Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassifik.: III. III. 3.) pag. 644 als rother Junker, rother Moster, rother Silberling', rothe Frauentraube, Chasselas rouge; Babo-Metzger, pag. 43; Dittrich III. pag. 517; v. Gock, pag. 55 mit Abbildung, Taf. 16; Kölges pag. 298; in Deutschland als rother Schönedel, im Eisass als rother Süssling, rothe Süsstraube, in Frankreich als Chasselas rouge, in Ungarn als Chasselas piros und Yörös Fabian, in Croatien unter dem Namen Crvena plemenika verbreitet; Trümmer (Klassifik.: B. I. 2.) pag. 85 als rother Tokayer, rother Spanier, rother spanischer Gutedel. Beschreibung. Rebstock von sehr kräftigem Wachsthum. Rebholz fein gefurcht, gerade, röthlich braun mit dunkleren Streifen und Punkten, Knoten schwach verdickt, abgesetzt Augen stark hervortretend, mit wolliger Spitze und Schuppen. Triebspitzen kahl, hellgrün mit bronzefarbigem Anflug. Blätter mittelgross, dick, glatt, meistens rundlich, fünflappig, mehr oder weniger tief eingeschnitten, oben hellgrün, mattglänzend, unten heller, verfärben sich in’s Rothe und Gelbe. Buchten klein, Stielbucht spitzwinklicli, an der Mündung meistens gedeckt. Bezahnung unregelmässig, gross. kuppelförmig, nach unten gebogen Endzähne der Blattlappen sehr gross, spitzig, stark nach unten und zugleich nach aussen verbogen. Nerven dünn, heller als die Blattfarbe, borstig mit röthlichem Anflug bis zur Hälfte der Länge. Blattstiel ziemlich lang, etwas höckerig, gelbgrün, röthlich überlaufen und gestreift. O O O' O7 O O z C- t Traube gross, ziemlich locker, länglich, gleichbeerig. Traubenstiel lang, warzig, kahl, hellgrün, mit röthlichem Anflug. Beerenstiel kurz, warzig. Beere gross. hell- bis dunkelroth (weinroth), durchscheinend, schwach beduftet. Narbe gross, vorstehend, braun. Beerenhaut dünn. Saft sehr angenehm süss, dünnflüssig. Reift noch etwas früher als der weisse Gutedel, fast gleichzeitig mit dem grünen Svlvaner. Vorkommen, Kultur und Verwendung1. Er ist wie alle Gutedelarten fast in allen M einländern als Tafeltraube verbreitet und wird in der neuesten Zeit in reinen Sätzen auch als Keltertraube in Steiermark und Niederösterreich sehr gesucht. Er verlangt einen kräftigen, nicht zu trockenen tiefgründigen Boden, zeichnet sich beim Zapfenschnitt, sowie auf Bögen, an Spalieren und im Weinberg durch grosse, frühzeitig eintretende Tragbarkeit aus und liefert einen leichten, guten, weissen Tischwein, welcher wegen seiner geringen Säure theils rein, theils mit ändern Sorten gemischt gekeltert und verwendet wird. Bei nasser, stark wechselnde]1 Witterung zur Zeit der Reife springt er gern auf, und ist dann der Eäulniss unterworfen. In der Nähe grösser Städte wird er als Tafeltraube sehr geschätzt, insbesondere, da er sich auf dem Tansport gut hält und ein ansehnliches Aeussere besitzt. Der Rebstock leidet in niederen Lagen gern durch Frost, weshalb vorzugsweise die jüngeren Anlagen vor Winter mit Erde behäufelt werden müssen. An Hecken und Spalieren braucht er einen grossen Raum und erreicht bei genügender Kraft des Bodens und entsprechender Düngung ein hohes Alter, während er sich in ärmeren leichteren Bodenverhältnissen sehr schnell erschöpft. Die Vermehrung des rothen Gutedel ist wie bei den meisten Gutedelarten sicher und leicht, da in der Rebschule fast alle gesunden Schnittreben Wurzeln O 7 o bilden. Neuanlagen mit Schnittreben gedeihen daher bei einigermassen günstigen Verhältnissen und bei sorgfältiger Auswahl des Rebholzes oft eben so gut, als mit Wurzelreben. Gelber Muskateller. (Tafel III.) Literatur und Synonyme: V. Babo (Klassific. III. III. 3), pag. 662 als weisser, grüner und weissgelber Muskateller, weisse Muskattraube in Süddeutschland. Trümmer (Klassific. I. 2), pag. 118, als Ranfler, Beli Muscat in Steiermark; Schmeckende in Niederösterreich; Bily Muscatel in Böhmen; Weier Muskatäly, Bela Dinka und Muskat beli in Ungarn und Sirmien; Moscata bianca, Moscatello bianco, Moscat bianco in Italien, Moscatel menudo bianco, Moscatel moriseo, Zoruna in Spanien: Muscat blanc und commun in Frankreich; Zutimuscat in Croatien. Metzger-Babo, pag. 73 mit Abbildung, Heft III, Taf. XVII; v. Goek, pag. 59 mit Abbildung. Taf. XVIII; Single, pag. 35 mit Abbildung, Taf. 8; Dittrich, pag. 547. Beschreibung. Rebstock wächst kräftig. Rebholz rotlibraun. fein gefurcht, dunkelbraun punktirt. ziemlich markreich, reift schwer aus. erfriert gern und hat 2 — 4 Zoll weit von einander stehende Knoten. Augen klein, stark abstehend, meistens ohne Wolle. Blätter rund, mittelgross. lederartig, drei- bis fünflappig, mehr oder weniger tief eingeschnitten, flach, oben hellgrün, unten noch lichter und schwach behaart, an den Zahnrändern mit gelben Flecken und Spitzen versehen. Bezahnung gross, spitz, unregelmässig, mit stark hervortretenden Endzähnen an den Blattlappen. Buchten schön ausgerundet, mittelgross. Mittellappen kurz, auffallend breit. Seitenlappen länglich, oft zweitheilig. Blattstiel dick, hellgrün, leicht gestreift und punktirt, nicht ganz so lang als der Hauptblattnerv. Blätter an den Triebspitzen hellgrün, schwach bronzirt und mit leichter Wolle überzogen. Traube einfach, gross, länglich, mehr oder weniger dicht. Traubenstiel kurz, dick, gelbgrün. Beerenstielchen kurz, dünn, warzig. Beere gross. rund, gelblich-grün, an der Sonnenseite meistens braungefleckt, grossnarbig, punktirt. dickhäutig und fleischig mit moschusähnlichem starkem Muskatgeschmack. Beerenhaut dick. Reifzeit etwas spät, nach dem weissen Riesling; im Allgemeinen sehr ungleich. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Her gelbe Muskateller kommt an Hecken und Spalieren, sowie in allen Weingärten vereinzelt vor und wird als eine der edelsten und köstlichsten Tafeltrauben geschätzt. In grösserem Maassstabe wird er nur in den südlicheren Weinländern, als Spanien, Italien und Südfrankreich zur Erzeugung von Muskatweinen angehaut. Ausserdem findet man ihn am Genfer See. im Canton Wallis, in Soos bei Baden (Niederösterreich) und vornehmlich in der Nähe von Marburg (Südsteiermark), am Vordernberg und Posrukgebirge in grösserer Anzahl. In der zuletzt erwähnten Weingegend bildet er in guten Lagen oft den überwiegenden Tlieil des Rebsatzes und hat sich auf dem kalkhaltigen Mergelboden sehr gut bewährt, so dass die Marburger Muskatellerweine in grösserer Menge gewonnen und im Handel hoch bezahlt werden. Der Muskateller verlangt eine sehr gute, etwas steile warme Lage und einen sehr kräftigen Boden. Man schneidet ihn im Weingarten auf längere Zapfen, an Hecken und Spalieren auf entsprechende Bögen. Er ist etwas empfindlich in der Blüthe. wodurch seine Tragbarkeit oft beeinträchtigt wird und bekommt in ungünstigen Lagen oder geringen Jahren schwarze Flecken an den Beeren (in Steiermark Pikez genannt). Bei anhaltender nasser Witterung springen die Beeren gern auf und faulen. Er ist jedenfalls eine der vorzüglichsten Tafel- und Keltertrauben, welche zum Anbau immer stark begehrt wird. Her Muskatgeschmack entwickelt sich besonders vollkommen, wenn die Gährung auf den Hülsen eingeleitet wird; in guten Jahrgängen kann aus den Trebern der Muskatellertrauben noch ein recht guter Treberwein mit hinlänglichem Muskatgeschmack bereitet werden. Hie Muskateller-Ausbruchweine, welche man in Marburg gewinnt, gehören jedenfalls zu den edelsten Producten in dieser Richtung. Die gewöhnlichen Muskatellerweine behalten ihren aromatischen Geschmack und grossen Werth nur in den ersten Jahren und verlieren ihn dann schnell. Sie eignen sich besonders zum Verschneiden mit anderen bouquetarmen Weinen. In guten Jahren liefern die Muskateller 20 bis 30 °0 Zucker bei 0 bis 80o0 Säure-. In geringen Jahrgängen tritt wegen der ungleichen Reife der Trauben die Säure sehr stark hervor. Blauer Burgunder. Tafel IV. Literatur und Synonyme, v. Babo (Klassific. II. II. 3.) pag. 276 als blauer Clävner oder Clevner in Süddeutschland, rother und schwarzer Assmannshäuser, Klebroth, schwarzer Burgunder, schwarzer Riesling, schwarzer Süssling, Süssedel, Süssroth, Süssschwarzer, Möhrchen und Malterdinger am Rhein und in Württemberg, rother Burgunder in der Schweiz und im Eisass; Trümmer (Klassific. II. 3) pag. 300 als blauer Nürnberger und Frühblauer in Steiermark; Metzger-Babo pag. 223 mit Abbildung, Heft XII Taf. LXXI; v. Gock, pag. 5 mit Abbild. Taf. 1; Single, pag. 21 mit Abbild. Taf. 3; Stoltz als Moreote noir, pag. 86 — 92 mit Abbild. Taf. 13; Dittrich, pag. 578. Nach Acerbi in Italien als Pignolo oder Pignola. Nach Schams (I. pag. 134.) in Sirmien als Cerna okrugta Banka, in Croatien als Modra klevanjka, in Böhmen Raucy male, in Frankreich als Francois noir, Franc Pineau, Morillon noir, Auvernat, Noirien Ternent, Plant dore, Pineau oder Pinot noir, Raisin de Bourgogne und Samoireau, in England als Black Morillon. Nach Rendu (Abbildung pl. 44) pag. 157 auch Gamais. Beschreibung. Rehstock hat massiges \\ achsthum. Rebholz ziemlich dünn, fest, graubraun gefärbt, dunkler gestreift und russartig schwarzgefleckt. Knoten 2 bis 8 Zoll weit von einander stehend und dunkler gefärbt. Augen an der Spitze mit bräunlicher oder weisslicher Wolle bedeckt. Blätter mittelgross, rundlich, dick, drei- und fünflappig, rauh, oben dunkelgrün, unten heller, mit mehr oder weniger Wolle bedeckt; sie fallen im \\ eingarten wie in der Rebschule zeitiger als die der ändern Sorten und gleichzeitig mit den Gutedelblättern ab. Verfärben ins Rothe vom Rande an. besonders stark bei älteren, mangelhaft ernährten und kränklichen Stöcken. Bezahnung kurz, stumpf, sehr wechselnd und unregelmässig. Buchten grösser und weiter bei mageren, kleiner und enger bei guten Bodenverhältnissen, was auch auf die Anzahl der Lappen von Einfluss ist. Nerven hellgrün mit röthlichem Anflug, borstig. Blattstiel ziemlich so lang als der Hauptblattnerv, dick, grün und roth gestreift. Blätter an den Triebspitzen etwas wollig. Traube klein, einfach, seltener ästig, meistens dichtbeerig. Traubenstiel kurz. dick, fest holzig, hellgrün und roth überlaufen. Beerenstielchen kurz. dick. O ' O " 7 o7 O warzig mit starkem braunem A\ ulste. Beere klein, von runder und länglicher Form, je nach dem freieren oder gedrängten Stand, schwarzblau, beduftet, schwach punktirt. Narbe deutlich bemerkbar. Beerenhaut dünn. Saft weiss, dünnflüssig, süss, aromatisch. Reifzeit ziemlich früh, gleichzeitig mit dem blauen Portugieser und Ruländer. A orkommen, Kultur uud \ erwenduug. Der blaue Burgunder ist. wie die zahlreichen Synonymen zeigen, eine sehr verbreitete Traubensorte, welche aus Frankreich zu uns gekommen ist. Dort wird sie mit ihren vielen Spielarten, welche durch verschiedene Boden- und klimatische Verhältnisse entstanden sind, hauptsächlich zur Bereitung der Burgunder-Rothweine, sowie als Weisswein zur Champagner-Bereitung in der Champagne verwendet. Dieser Traubensorte verdankt Frankreich hauptsächlich seinen Ruf als Weinland. Aon Frankreich aus wurde sie zunächst am Rhein und an der Mosel. besonders um Ingelheim. Assmannshausen und an der Bergstrasse, später in Württemberg, der Schweiz und Oesterreich verbreitet, so dass sie jetzt fast in allen AVeinländern anzutreffen ist. Der blaue Burgunder verlangt einen kräftigen, mässig feuchten warmen Boden in flachen Hügellagen. Ein langer Schnitt auf Bögen ist für ihn sehr geeignet. wenn er der Bodenkraft und dem Alter des Stockes angemessen angewendet wurde; man schneide den Stock nicht früher auf Frucht, als bis er genügend erstarkt < ist. da der etwas schwach bewurzelte Stock sonst gern schnell zurückgeht. Er ist nicht sehr empfindlich in der Bliithe. hält hohe Kältegrade aus und entwickelt am geeigneten Standort eine mittlere, aber doch ziemlich gleichmässige Tragbarkeit. Die Bewurzelung der Schnittreben erfolgt leicht und mit ziemlicher Sicherheit. v ^ O O O O 1 ln der Nähe von AValdungen und Gesträuch haben die frühzeitig reifenden Trauben sehr von den Vögeln zu leiden. Der blaue Burgunder ist entschieden die werthvollste Traubensorte für die Rothweinbereitung; als Tafeltraube hat er für nördlichere AVeingegenden nur einen bedingten AVerth. Er bekommt in guten Jahrgängen 20 bis 25 Gewichtsprozente Zucker mit einer verhältnissmässig geringen Säure von 5 bis 6 °00. so dass es nur wenige blaue Traubensorten giebt. welche ihm darinnen gleichkommen. Die Burgunder Rothweine sind voll, überaus wohlschmeckend von feinem edlem Aroma, stark und schwer. Aus dem blauen Burgunder werden ausser den französischen Rothweinen die Assmannshäuser. Ingelheimer. Ortenauer. Melniker und Aarbleichert Rothweine bereitet. Der blaue Arbst. aus welchem bei Baden-Baden der Affenthaler gewonnen wird, der frühe blaue Burgunder und das blaue Möhrchen dürften sehr nahe verwandte Spielarten des blauen Burgunders sein. Aus Go the s Atlas dir wcrthvollsUn Trauienscrtav. Blauer Burgunder Taf. Faesy Je Fl ieh, Je Je ffeliiujihaeldhuiq : Wien/. ft 4 % .* Weifser Wälschriesling „ju* Gothe 's Adas aUr werthvtilMai Traubatscrtin Taf. V. Fat&y JcFrick ,\ Hcfl iichhandUiny : )Vun . . i N . Weisser Wälschriesling. Tafel V. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific. III. II. 3 ), pag. 593; Trümmer (Klassific. I. 3.), pag. 194; Metzger-Babo, pag. 137 mit Abbildung, Heft VII, Taf. XL; v. Gock, pag. 25; Dittrich, pag. 551; Kölges, pag. 620; Dörnfeld, pag. 32; in Croatien als Biela sladka grassica. Die Bezeichnungen Welschriesling und Wälsch-Piissling sind nur andere Schreibweisen. Beschreibung. Rebstock klein, schwachwüchsig. Rebholz dünn, schlank, gelbbraun, glatt, regelmässig gestreift. Hach gefurcht und fein punktirt. Knoten 2 bis 4 Zoll von einander, wenig verdickt. Augen klein, stumpf, stark abstehend. . *' .* •• ^ * 4 . ;?■ • • • * ’ . * * . • .* • Blätter ziemlich gross, länglich, fünflappig, tief eingeschnitten. Mittellappen besonders stark ausgebildet, hellgrün, glatt, npt büschelartiger feiner Wolle bedeckt, bei grösser Trockenheit gern welk werdend. Bezahnung scharf und lang, Zähne an der Spitze oft gelb gefleckt wie beim Muskateller. Buchten tief und eng. Stielbucht offen und ausgeweitet. Nerven schwach hellgelb. Blattstiel so lang als der Mittelnerv des Blattes, dünn, hellgrün, bisweilen röthlich und etwas — ' . . V' ' 7 ' o wollig. Blätter an den Triebspitzen hellgrün, wollig. Traube mittelgross. ästig oder oben breit nach unten zugespitzt, ziemlich dichtbeerig. Traubenstiel lang, dünn, gelbgrün, am Knoten meistens mit einem Xebenstiel und daran befindlicher kleiner Xohentraube oder einzelnen Beeren versehen. Beerenstielchen lang, dünn, gelbgrün mit bräunlichem Wulst. Beere klein, rund, gelblichgrün, in voller Reife braungefleckt, mit durchscheinenden Adern und weisslichem Duft, fein und leicht punktirt. Narbe gross. etwas berostet. Beerenhaut dünn. Saft dünnflüssig, süss. Reifzeit fast gleichzeitig mit dem weissen Riesling. Die Reife fängt ziemlich spät an. entwickelt sich aber dann sehr schnell. Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der Wälschriesling soll aus der Champagne stammen, von da nach Heidelberg gekommen sein und wegen seiner französischen Abstammung und Aehnlichkeit der Traube mit dem weissen Riesling den Namen Wälschriesling erhalten haben. Vom Rhein wurde er nach Steiermark verbreitet, wo er jetzt im ganzen nordöstlichen Theil dieses Weinlandes in reinen Sätzen den grössten Theil der Weingärten einnimmt. Von Steiermark wird er in neuester Zeit wegen seiner vielen guten Eigenschaften sehr stark nach Niederösterreich und Ungarn verbreitet und häufig begehrt. Unter welchem Namen er in seiner ursprünglichen Heimath vorkommt, konnte bis jetzt nicht mit Sicherheit ermittelt werden. Der Wälschriesling erfordert einen lockeren nahrhaften Boden in guter, warmer, mehr hoher als niederer Lage und hat sich besonders in den Gebirgs- ländern in den mittleren und oberen Theilen der Weingärten bewährt. Sein grösster Werth besteht in der ihm eigentliümlichen bedeutenden Tragbarkeit, in welcher er nur von wenigen Sorten übertroffen wird. Diese Tragbarkeit tritt sehr schnell hei jungen Stöcken ein und kann durch angemessene Düngung bis in das Alter des Stockes erhalten werden. Da die langstieligen Trauben in windigen Lagen gern abgedreht werden, so haben alle vor den Winden geschützten Lagen für ihn ganz besonderen V erth. Da der Stock nicht sehr gross wird und hei magerem Boden gern im Trieb nachlässt, so muss man ihn der Kraft des Bodens angemessen mehr kurz als lang schneiden. Kurze Zapfen, oder Zapfen und Halbbögen sind für ihn angemessen. Der Wein des Wälschriesling ist in günstigen Jahrgängen ebenso süss, als der des weissen Rieslings, hat einen Zuckergehalt von 18 bis 24 Gewichtsprozenten, eine Säure von 5 bis 7 °/ü0 und unterscheidet sich vom Rieslingwein nur dadurch, dass ihm das Bouquet desselben fehlt. Die Wälschrieslingweine sind daher nur gute Tischweine, welche in grossen Massen produzirt werden können, sich sein leicht behandeln lassen und zum Verschnitt mit schwereren Weinen recht gut eignen. Der Wälschriesling ist daher eine der wichtigsten und werthvollsten Keltertrauben, welche schon in mehreren Weingegenden den früheren Rebsatz ganz o O O O O verdrängt hat. Die Wälsehriesling-Scknittreben wurzeln leicht und sicher an. Der blaue und beerlielle Wälschriesling sind werthlose Spielarten der hier beschriebenen Traubensorte. % R u lä n d e r. Tafel VI. « * * Literatur und Synonyme, v. Babo (Klassifik. II. II. 3.), pag. 269, als rother Klävner, Ruländer, Yiliboner, Grauklävner, Rolander, Druher, Speierer, Tockayer am Rhein; Pineau gris, Auvernas gris, Gris commun, Tockay gris in Frankreich; Metzger-Babo, pag. 218; Trümmer (Klassifik. II. 3.), pag. 296, als rother Klevner, Mauserl, Rheintraube in Steiermark; v. Gock, pag. 6, mit Abbildung Taf. II, als Grauer Klevner, Edelklevner, Rauländer, Kapuzinerkutten; Stoltz, pag. 79, mit Abbildung Taf. 11, als Moreote gris und M. gris-rouge, Pinot gris, Burot, Tromenteau gris, Arnaison gris; Dittrich, pag. 581, als Kleingrau und Rehfahl; Külges, pag. 127; Dörnfeld, pag. 26; Single, pag. 58; in Croatien als Crvena klevanjka. Beschreibung. Rebstock mittelgross, hat massiges Wacksthum. Rebholz dünn, dunkelgrau-braun, flach gefurcht, schwarz gefleckt und punktirt. rauh. Knoten 3—4 Zoll von einander entfernt und dunkler gefärbt. Augen klein, an der Spitze weisswollig. Blatter rundlich, von mittlerer Grösse, meist dreilappig, dick, dunkelgrün, unten lichtgrün, meist nackt oder schwach behaart. Verfärbung ins Gelbliche, wodurch sie sich von den sonst sehr ähnlichen Blättern des blauen Burgunders unterscheiden. Bezahnung ungleich, kurz, Zähne oft gelbköpfig. Buchten sehr ungleich und in der Bildung von den Bodenverhältnissen beeinflusst. Nerven hellgrün, dick. Blattstil 2|3 der Länge des Blattmittelnervs, dick, hellgrün, etwas röthlich. Blätter an den Triebspitzen hellgrün, wollig. Traube klein, dicht, walzenförmig, meist einfach. Traubenstiel kurz, dick, hellgrün und röthlich. Beerenstielchen kurz, dünn, warzig. Wulst braun gefärbt. Beere klein, länglichrund, durch dichten Stand oft breit gedrückt, schmutzig grauroth, bei starker Reife ins Blaurotlie, schwach punktirt. grossnarbig, dünnhäutig, mit grauem Duft überzogen. Oft finden sich am Ruländer Trauben mit blauen und rothen oder halbblauen und halbrothen Beeren, was ebenfalls auf eine grosse Verwandtschaft mit dem blauen Burgunder hindeutet. Saft dünnschleimig, sehr süss. Reifzeit früh, gleichzeitig mit dem blauen Burgunder oder oft noch früher. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der Ruländer soll aus Frankreich stammen, wo er unter den oben genannten Synonymen stark verbreitet ist. Im 17. Jahrhundert soll ein Kaufmann Ruland in Speyer diese Sorte zuerst besessen und verbreitet haben, wesshalb er nach ihm den Namen Ruländer erhielt. Er ist in ganz Deutschland, Frankreich und in der letzten Zeit auch in Oesterreich verbreitet, ohne gerade in grösser Ausdehnung angepflanzt zu werden. Der Ruländer verlangt einen kräftigen Boden und kommt fast alljährlich selbst in ungünstigen Lagen zur Reife. Er wird auf Bogen angeschnitten, damit er hinreichende Tragbarkeit entwickeln kann und muss gut im Dung erhalten werden. Im Uebrigen gilt beim Ruländer das. was beim blauen Burgunder angeführt wurde. Der Ruländer Wein erreicht meistens 20 bis 20 Gewichtsprozente Zucker und hat eine geringe Säure von 4 bis 5°„o- Der Ruländer ist mit zu den edelsten Keltertrauben zu rechnen und liefert einen süssen, äusserst feinen angenehmen Wein, welcher sich hauptsächlich zur Champagner-Fabrikation und zum Verschnitt mit Rieslinsrweinen eignet. Zur Weissweinbereitmur müssen die Trauben schnell abgekeltert werden, damit der Wein nicht zu hochfarbig wird. -»- O O ar als Tafeltraube. Die Müllerrebe ist mit dem blauen Burgunder nahe verwandt, etwas härter (zumal im Winter), tragbarer und kräftiger als letzterer und wird mit Berücksichtigung dieser Umstände ganz so im Schnitt zu behandeln sein, so dass ein der Kraft des Stockes entsprechender Bogenschnitt die angemessenste Erziehungsart für diese Sorte sein dürfte. Der Wein der Müllerrebe ist dickroth und etwas rauh, jedenfalls geringer als der des blauen Burgunder und eignet sich weniger auf das Lager, sondern mehr zum Verschnitt mit anderen besseren W einen. Obgleich der Most in guten Jahrgängen einen ziemlich hohen Zuckergehalt erreicht (über 20 Prozent) und die Säure eine mässige zu nennen ist (5 bis 6 per mille), so fehlen dem Saft doch die edleren Bestandtheile, welche an dem Wein des blauen Burgunder so hoch geschätzt werden. Rother Traminer Tafel X. Literatur und Synonyme : Y. Babo (Klassific. II. II. 1.), pag. 186, als Dreimänner, Marzimmer, Frentsch, Tokayer, Dreipfennigholz, Christkindlestraube, Rotkklauser, rother Clevner, Roth-edel, Rothkläber, Rothfranke, Rothwiener; Fleischroth, kleiner Traminer, Fränkisch, Kleinbraun, Fleisehweiner im südwestlichen Deutschland, am Rhein, Mosel und Main. Trümmer (Klassific. II. 8.), pag. 291, als rother Kürnberger in Steiermark, y. Gock, pag. 14, mit Abbildung Taf. III. Single, pag. 57. Dörnfeld, pag. 22. Dittrieh, pag. 583. Metzger-Babo, pag. 283, mit Abbildung Heft XII, Taf. LXXII. Külges, pag. 556. Stoltz, pag. 32 mit Abbildung pl. I. als Gentil-Duret rouge, Röthlichter, Gris rouge, Auvernas rouge clair, For-mentin rouge in Eisass und Frankreich. Mala dinka in Illyrien, Rusa in der Wallachei. Drumin Ljbora und Liwora Ceiwena in Böhmen. Tramini piros in Ungarn. Crvena ruzica in Croatien. Beschreibung. Rebstock klein und von massigem Waclisthum. Rebholz kurz. dünn, dunkelgraubraun. auf der Wetterseite hellgrau, nie mit Russ überstreut, rauh und wie O 7 7 o 7 ' behaart. Knoten nicht sehr hervortretend, engstehend. Augen klein, stumpf mit wolliger Spitze. • Blätter klein, dünn, rund, oft mehr breit als lang, dreilappig, und zuweilen einseitig, oben dunkelgrün, taffetartig, unten blassgrün, mehr oder weniger mit flockiger AYolle bedeckt. Die unteren Blätter weniger tief eingeschnitten und rauher als die oberen. Bezahnung sehr unregelmässig mit kleinen und grösseren Zähnen gewöhnlich abwechselnd. Zähne kurz, breit, stumpf. Buchten meistens gar nicht bemerkbar, sonst klein und eng. Nerven sehr dünn mit looser AA olle bedeckt und röthlichem Anflug. Blattstiel kürzer als der mittlere Blattnerv, dünn, röthlich. Blätter an den Triebspitzen sehr klein und zierlich, hellgrün, weisswollig, kurzrankig. Traube klein, dicht, ästig und pyramidalisch, kurz, mehr breit als lang. Traubenstiel kurz, dick, holzig, dunkelgrün ins rötlilicke, zuweilen mit fruchtbaren Knoten. Beerenstielchen kurz, dick, hellgrün, warzig mit bräunlichem Wulst. Beere klein, länglich, durchschimmernd aderig, hellroth. graublau beduftet und etwas punctirt. Narbe grau, ziemlich hervortretend. Beerenhaut click. hart, krachend. Saft schleimig, sehr süss und gewürzhaft schmeckend. Reifzeit zur gewöhnlichen Herhstzeit, später als der Ruländer. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der rothe Traminer hat seinen Namen von dem Ort Tramin in Tyrol erhalten, wo er früher vielleicht einmal angebaut wurde, während die neuesten Berichte aus Tyrol nur einen weissen Traminer erwähnen, welcher in den dortigen Weingärten zu finden ist. Ob dieser weisse Traminer als eine Ausartung des früher angebauten rothen zu betrachten ist, kann in sofern als Vermutkung aufgestellt werden, weil ein ähnlicher Vorgang bei der Ausartung des rothen Traminers auch in anderen Weinländern beobachtet wurde und stattfindet. Ueberkaupt ist das Traminer Geschlecht mannich-faclien Veränderungen unterworfen, welche durch Klima, Lage und Boden hervorgebracht werden. Als eine solche Abänderung ist wohl auch der sonst mit dem rothen Traminer ganz gleiche rothe Gewürztraminer zu betrachten, von welchem man noch nicht bestimmt weiss, ob er seinen gewürzteren Geschmack unter allen Verhältnissen bewahrt oder nicht. Die grösste Verbreitung hat gegenwärtig der rothe Traminer in der bairischen Pfalz von Neustadt bis Dürkheim a. d. Haardt, wo er mit dem Riesling o o o o o gemischt die bekannten Förster und Deideskeimer, Rupertsberger, Dürkheimer und Wachenheimer Pfälzer Weine liefert. In allen anderen Weinländern kommt er nur in geringerer Ausdehnung, oft blos sporadisch vor. Der rothe Traminer verlangt einen kräftigen Boden in mittlerer Lage, reichliche Düngung und einen längeren Schnitt auf Bögen, weil sonst seine Erträge zu gering ausfallen. Was ihm an Quantität des Ertrags abgeht, ersetzt er reichlich durch Qualität, indem die Traminerweine sehr zuckerreich und gewürzt sind und wegen ihrer schmalzreichen Beschaffenheit sehr gern und häufig zum Verschnitt mit anderen Weinen, insbesondere mit Rieslingweinen verwendet werden. Diese Mischung giebt auch den bekannten Charakter der Pfälzer AA eine. Der Traminermost erreicht fast in allen Jahrgängen über 20 °o Zucker und hat eine sehr geringe Säure von 4 bis 5 °on. In Bezug auf das quantitative Erträgniss wird er mit dem blauen Burgunder nahezu gleich, zu stellen sein, wenn der an sich etwas schwachwüchsige und schwachbewurzelte Stock bei geeigneter Lage richtig in Schnitt und Dung gehalten wird. Die Trauben können wegen der harten Beerenhaut sehr lange am Stock hängen bleiben und schrumpfen dann ein, so dass sie sich sogar zu Ausbruch- 4 weinen verwenden lassen. Rotlier Traminer Aus (ičthe 's Atlas dir wtrititfcUstai Trautsnscrttn . Taf. X. Txusy k. Trick., lc.h.lfcfluchhandlutuj Witn Grüner Sylvane r. Tafel XI. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific. II. III. 1.), pag. 304, als Oesterreicher, Salviner, Salvaner, Frankenriesling, Grünedel, Schönfeilner, Scharvaner und Bötzinger in Deutschland. Trümmer (Klassific. I. 2.), pag. 174, als Selenzhiz, Zierfahndler, weissei- Augustiner, Tschafahndler, Seleni Kleshez, weisserOesterreicher, Mushka, Mushza, Mishka. Fliegentraube in Steiermark. Metzger-Babo, pag. 104 mit Abbildung, Heft V, Taf. XXVI. v. Gock, pag. 49 mit Abbildung, Taf. XIII., als grünlich gelber Sylvaner. Single, pag. 14 mit Abbildung, Taf. I, als weisser. grüner oder gelber Silvaner. Dittrich, pag. 548. Stoltz, pag. 117 mit Abbildung, Taf. 14, als Feuille ronde, Rundblatt, Weissblanke, Grünfränkisch, Frankentraube, Gentil vert, Clozier, Mourton, Silvain vert, Schwäbler und L’auxerrois in Eisass und Frankreich. Kölges, pag. 538, als Sylvanertraube. Dörnfeld, pag. 27. Calwer, Deutschlands Obst- und Beerenfrüchte, Stuttgart 1854, bei Krais und Hoffmann, pag. 91, als grünlich-gelber Sylvaner und Salvener. In Croatien als Zelena sedmogradka. In Ungarn als Silväni zöld, Pepltraube, Cilifantli, grüner Zirfantler. In Böhmen als Cvnifal, Zeleny, Morawka, Ziehfädl. In der Schweiz als Plant du rhin, Gros Rhin und Gros Riesling. Der gelbe Sylvaner ist nur als eine durch Boden, Behandlung und Alter des Stockes hervorgebrachte Entartung des grünen Sylvaner zu betrachten. Beschreibung. Rebstock wird mittelgross, dauerhaft. Rebholz hellbraun, dunkler gestreift und punktirt, engknotig. Augen klein, dunkelbraun. Blätter mittelgross, rund, dreilappig, wenig eingeschnitten, dünn. Lappen wellenförmig gebogen, meistens glatt, oben gelblich grün, leuchtend, unten heller, zuweilen gegen den Herbst hin gelb gefleckt, kahl. Bezahnung stumpf und kurz, unregelmässig. Buchten eng, seicht, in Form sehr veränderlich, oft ganz fehlend. Nerven dünn, zuweilen feinborstig. Blattstiel kurz, mitunter nur halb so lang als der Mittelnerv des Blattes, dick, warzig, stark gebogen mit röthlichem Anflug. Blätter an den Triebspitzen hellgrün glänzend, nur selten mit etwas feiner Wolle bedeckt. Traube klein bis mittelgross. kurz, walzenförmig, gewöhnlich einfach, mit dicht auf einander liegenden Beeren. Traubenstiel sehr kurz, dick, warzig mit unfruchtbaren Knoten. Beerenstielchen kurz, grün mit bräunlicher Färbung, warzig. Beere rund, durch den dichten Stand gewöhnlich langgedrückt, gelblichgrün, schwach punktirt. grau beduftet. gross und braunnarbig, zweikernig. Beerenhaut ziemlich dick. Saft schleimig, sehr süss und angenehm. Reifzeit in leichten sandigen Boden und besseren Lagen früh reifend, sonst zur gewöhnlichen Herbstzeit. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der grüne Sylvaner ist eine sehr stark verbreitete Rebsorte, welche nach den Angaben der Ampelographen aus Transsylvanien (Siebenbürgen) stammen soll, wenigstens deuten die Kamen Oesterreicher in Deutschland, Zierfahndel als Verstümmelung von Sylvaner in Oesterreich und Ungarn. Frankenriesling und Schwäbler am Rhein und in Frankreich auf eine östliche Abstammung. In Siebenbürgen ist aber der grüne Sylvaner nach Angaben des Herrn Franz von Nagy in Klausenburg erst seit 30 Jahren bekannt geworden und jetzt nur vereinzelt anzutreffen, so dass wohl nur Oesterreich als seine ursprüngliche Heimath zu bezeichnen ist. In allen nördlicheren, höher gelegenen Weingegenden, ungünstigeren Lagen, sowie in geringeren Bodenverhältnissen ist der grüne Sylvaner eine sehr schätzenswerthe Keltertraube, welche von keiner anderen durch grosse Tragbarkeit, Dauer des Stockes und Werth des Productes in den vorgenannten Verhältnissen übertroffen werden wird, sobald eine angemessene Erziehungsart und ein passender Schnitt angewendet worden ist. Ein niederer Schenkelschnitt mit kürzeren oder längeren Zapfen, wie er im nördlicheren Th eil Württembergs in der Tauber- und Jaxtgegend üblich ist und sich bewährt hat. dürfte auch für andere Länder die passendste Schnitt- und Erziehungsmethode für den Sylvaner sein, da das etwas markige spät aus- reifende Holz zum Bogenschnitt sich weniger eignet. Der Sylvanerwein ist grünlich weiss und wird im reinen Zustand wegen den vielen schleimigen Bestandtheilen und der grossen Süssigkeit leicht zäh. weshalb er am besten mit den Weinen anderer etwas herberen oder später reifenden Sorten gemischt werden sollte, wie es in vielen bedeutenden Weingegenden am Rhein geschieht, wo er mit dem Riesling. Traminer und Elbling zusammen gebaut und gekeltert wird. In einigen Gegenden Steiermarks. wo der Sylvaner häufiger vorhanden ist. wendet man daher das Entschleimen des Mostes an. was insbesondere für schwerere Böden sich sehr bewährt hat. Der Sylvanermost hat in der Regel in mittleren Jahrgängen einen Zuckergehalt von 19 — 20 % und eine Säure von 5 — 6 Blaue Zimmettraube Tafel XII. Literatur und Synonyme: Trümmer (Klassific. I. 2) pag. 143, in Steiermark als Spätblaue, Kleinmilcher, Zhernina, Kleinkölner, Mala Modrina, Posna und Drobna Zhernina, Yranek (Krähentraube), wegen Aehnlichkeit der Farbe mit der Krähenfarbe. Die als blauer Yranek, Trümmer (pag. 141), v. Babo (pag. 561) und blauer Oberfelder, Trümmer (Nachtrag pag. 23) beschriebenen Yarietäten scheinen nur Spielarten der blauen Zimmettraube zu sein. In Croatien wird sie als Modra Kosovina und prava črnina bezeichnet. Beschreibung. Rebstock stark und dauerhaft. Rebholz liellbraunroth, stark punctirt, flach gefurcht, fest. Knoten schwach verdickt, etwas dunkler gefärbt, 4 5 Zoll weit von einander stehend. Augen stark abstehend, an der Spitze etwas braunwollig. Blätter rund, sehr ungleich getheilt, meist 51appig. mittelgross, Lappen breit und schief, glatt, oben dunkelgrün, stark glänzend, wie mit Lack überzogen in Farbe und Glanz einem Portugieserhlatt sehr ähnlich. Verfärbung im Herbst ins bräunliche und röthliche. Bezahnung scharf und lang mit mehreren tieferen Einschnitten abwechselnd, ungleich. Buchten sehr eng und kurz, Stielbucht gleichmässig ausgeweitet. Nerven feinhaarig, sammetartig. Blattstiel glatt, kahl, mit rothblauem Anflug, nicht ganz so lang als der Mittelnerv des Blattes. Blätter an den Triebspitzen sehr fein und zart mit schwach bronzirtem Anflug, glatt und glänzend. Traube mittelgross. ästig, ziemlich dicht, einer Portugieser Traube sehr ähnlich. Traubenstiel dünn, ziemlich lang, mit blaurothem Anflug, am Knoten oft mit einem oder mehreren fruchtbaren Seitenästen versehen. Beerenstielchen dünn, feinwarzig mit blaurothem Wulst. Beere mittelgross, rund und länglich, in form sehr wechselnd, bei voller Keife dunkelblau. Narbe klein und schwarz. Beerenhaut dünn, aber fest. Saft süss und angenehm schmeckend. Reifzeit spät, mit dem Wälsehriesling zugleich. O O Vorkommen, Kultur und Verwendung. Die blaue Zimmettraube ist eine ächt steirische Traubensorte, welche sich in fast allen \\ eingegenden Steier-marks in grösserer Anzahl vorfindet, ohne gerade einen Theil des Hauptsatzes zu bilden. In neuerer Zeit ist sie auch in Croatien und Krain verbreitet worden. Der ebenfalls in Steiermark verkommende Yranek wird häufig als Zimmettraube benannt und umgekehrt, so dass beide Sorten, sowie der im \\ ipbacber Ihal O O ' (Krain) verbreitete blaue Oberfelder wohl nur als Spielarten der Zimmettraube zu betrachten sein dürften, ebenso wie die graue rauchfarbige Zimmettraube. welche sich zur blauen verhält, wie der Ruländer zum blauen Burgunder. Die Zimmettraube verlangt eine gute warme Lage und etwas trockenen Boden. Da der Stock stark ins Holz treibt, so ist er bei Anwendung des Bogen-schnittes sehr fruchtbar und zeichnet sich überhaupt während der Blüthe und ganzen Vegetationszeit durch eine geringe Empfindlichkeit aus. so dass er für wärmere Weingegenden als eine recht empfehlenswerthe Sorte bezeichnet werden muss. Die Zimmettraube wird in Steiermark bei Gonobitz mit der Kauka zur Bereitung der Gonobitzer Rotliweine verwendet, da sie bei genügendem Reifegrad sehr viel Farbstoff besitzt. Allein gekeltert, giebt sie einen leichten Rothwein, welcher in den Jahren 1812 und 1873 18 % Zucker und 8—•* °/oo Säure hatte. Fnter sehr günstigen Verhältnissen und in guten Jahrgängen ist die blaue Zimmettraube eine sehr angenehme gewürzte Tafeltraube, welche sich wegen der Härte ihrer Beeren lange Zeit aufbewahren lässt. s- -a ,\ A' i'v- k lAu£ Odihes Attas der werifwoUshn. Trcaebensoriav. Blaue Zimmttraube Taf. XII. Faesy & Tri^^-h.Hofbuchhandlun^, Wverv. A •r Aus Gothc's Alias der lOerUiooUsIen TraubenScrlejv - Weifser Mosler Taf. XIII. J^(X£6r JiFrick.JtX-HofbujchJiandlaruf, "HYerv. Weisser M o s 1 e r. Tafel XIII. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific. II I, 3), pag. 169. Trümmer (Klassific. H, 1), pag. 262, als Mosler, Luttenberger, Weisslabler, Ungarische, Moslovez, Shipon, Sliipo, Shiponski, Poshipon, Maljak, Mainak, Malnik in Steiermark. Sbams, Theil I, pag. 83, als Furmint oder Formint und Zapfner in der Gegend von Tokay und Oedenburg. Im übrigen Ungarn nach Dr. Entz als Tokauer und Tokayer, Szegszölö, Szalai, Szigeti, Keknyelü, ferner als Somszölö in Siebenbürgen; als Bieli moslavac und Krhkopetec und sipelj in Croatien. v. Gock, pag. 87, mit Abbildung, Taf. XXVII, als edler weisser Tokayer. Victor Rendu, mit Abbildung Taf. 22. Comte Odart, pag. 307. Calw er, pag. 111, als edler weisser Tokayer, mit Abbildung, Tafel 19, Nr. 2. Die in Deutschland als weisser Tokayer (Putzscheere) verbreitete Traubensorte (v. Babo, pag. 346) ist mit dem weissen Mosler nicht identisch, sondern wohl nur verwandt. Der Name „Mosler“ hat mit dem Fluss „die Mosel“ keine Beziehung, vielmehr kann man annehmen, dass der Mosler in Moslawina (Militärgränze) zu Hause ist und von da nach Croatien, Ungarn und Steiermark verbreitet wurde, was auch A. v. Babo in seinem „Bericht über die Weinbau treibenden Kronländer Oesterreichs,“ pag. 8, und Dr. W. Hamm in seinem „Weinbuch“ 1874, pag. 236 ausgesprochen haben. Beschreibung. Rebstock stark mit grober Rinde. Rebholz dick, gelbbraun, dunkler gestreift, schwarz punktirt. Knoten stark hervortretend, dunkler gefärbt als das übrige Holz. 3— 4 Zoll weit von einander entfernt. Augen dick rothbraun. etwas wollig. Blätter gross. lederartig, rund, dreilappig, nicht tief eingeschnitten, ziemlich eben, mattgrün. oft schwarz gefleckt und punktirt. unten weissfilzig. Bezahnung ungleich, breit, gross. fast kuppelförmig. Buchten eng. meistens gedeckt. Nerven dick, etwas hervortretend grün, unten weissfilzig. Blattstiel dick, nahezu so lang als der Mittelnerv des Blattes, röthlich überlaufen, etwas filzig. Blätter an den Triebspitzen weisswollig mit gebogener Spitze. Traube gross, locker, einfach, lang, der des gelben Orleans am ähnlichsten. Traubenstiel kurz, biegsam, grün mit röthlicher oder bräunlicher Färbung. Knoten unfruchtbar. Beerenstielchen lang, meist sehr dick, braun, wulstig, feinwarzig. Beere ziemlich gross, länglich, oft auch in's runde übergehend, gelblich-grün, bei voller Reife gelblich, mit kastanienbraunen Flecken auf der Sonnenseite, fein punktirt. geädert. Narbe gross, braun, vorstehend. Beerenhaut dick. Saft etwas schleimig, süss und angenehm. Reifzeit spät, nach dem gelben Muskateller. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der Mosler ist in Ungarn. Steiermark und Croatien stark verbreitet, bildet in dem Tokayer und Luttenberger Weingebirg den Hauptsatz und ist dort schon seit urdenklichen Zeiten angepflanzt. In Steiermark ist er nach dem weissen Heunisch (Belina) die verbreitetste Traubengattung, welche den meisten steirischen Weinen den Charakter verleiht. Der Mosler gedeiht nur in einer sehr guten warmen Lage und erreicht erst in leichteren Bodenarten die Güte, durch welche seine Weine einen Weltruf erhalten haben. Er wird gewöhnlich auf kürzere oder längere Zapfen geschnitten und zeichnet sich durch eine grosse Dauerhaftigkeit des Stockes und grosse Tragbarkeit aus. Auch in der Blüthe ist er nicht empfindlich, wenn die beiden Grundbedingungen seines Gedeihens, sehr gute warme Lage und hitziger Boden erfüllt sind. Aus der Moslertraube werden in Ungarn die edlen Tokayer. Rüster und Oedenburger Ausbruchweine bereitet, da die Beeren in den dortigen sehr günstigen Verhältnissen leicht Zibeben bilden. Auch die edelsten steirischen Weine, als die Luttenberger. Iverschbacher, Pickerer u. a. m. bestehen zum grössten Theil aus dem Mosler, welcher in guten Jahren einen Zuckergehalt von *20 — 28 L7o und eine Säure von 6 — 8 °'«o bekommt. Die Moslerweine sind daher sehr alkoholreich, feurig und stark und dürften sich, abgesehen von der Verwendung zu Dessertweinen in Ausbrüchen, mehr zum Verschnitt mit anderen leichteren W einen eignen, wozu sie auch grösstentheils verwendet werden, da in den meisten steirischen Weingebirgen der Mosler zugleich mit dem Heunisch und anderen geringeren Traubensorten aiurebaut und gekeltert wird. Früher rother Veiteliner *% Tafel XIV. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific II, II, 2), pag. 202, als rothe Babotraube, früher Veiteliner, italienischer Malvasier, rother Hartheinisch in Deutschland. Mctzger- Babo, pag. 52, mit Abbildung, Heft II, Taf. XII. v. Gock, pag. 31. Single, pag. 46, als früher rother Malvasier mit Abbildung Taf. XIV. Trümmer, pag. 129, als rothe Babotraube (Klassifie. I, 2) in Steiermark. Weinlaube 1874, pag. 51, als Frührother in Nieder ö sterreich. Dittrich, pag. 518, als italienischer rother Malvasier. Kölges, pag. 53, als rothe Babotraube. In Italien als Malvoisie oder Morillon rouge. In Croatien als Crvena Babovina, Dörnfeld, pag. 23. Cal wer, pag. 102, als rother früher \ elteliner. Beschreibung. Rebstock stark. Rebholz lang gestreckt, weit und flach gefurcht, dunkelbraunroth. schwarz punktirt. Knoten wenig vorstehend, dunkler gefärbt, bis 4 /oll weit von einander stehend. Augen gross. hellbraun, abgestumpft. Blätter gross, oft breiter als lang, dünn, glatt, schlaff, ziemlich tief eingeschnitten, fünf lappig, oben dunkelgrün, mattschimmernd, unten heller und feinwollig. Bezahnung gross, unregelmässig stumpf. Buchten sehr ungleich, ausgeweitet. Nerven dick, zottig, hellgrün mit röthlichem Anflug. Blattstiel dick, nicht so lang als der Mittelnerv des Blattes, grün, ebenfalls röthlich gefärbt, schwarz punktirt. Das Blatt ist sehr ähnlich dem des rothen Veiteliner, nur stumpfer gezähnt. Blätter an den Triebspitzen hellgrün mit röthlichem Anflug und feinwollig. Traube ziemlich gross. in der Regel dicht, einfach. Traubenstiel dick, biegsam, warzig, hellgrün und schwarz punktirt. Beerenstielchen hellgrün, grau punktirt fein warzig mit etwas verdicktem Wulst. Beere mittelgross. rundlich, hellroth schwarz punktirt. graublau beduftet. durchsichtig. Narbe grau, wenig vorstehend. Beerenhaut dick. Saft dünnschleimig, sehr süss und angenehm. Reifzeit früh. o - ' « Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der frühe rothe Veiteliner stammt aus dem Gumpoldskirchener Weingebirg in Niederösterreich, wo er unter dem Namen ..Frühroth“ im Gegensatz zu dem als „Spätroth“ bezeichneten rothen Zierfahndler ziemlich stark angebaut ist und von da nach I ngarn und Deutschland vielfach verbreitet wurde. Bei dem am Gumpoldskirchener Weingebirg üblichen Kalilsclinitt ist er nicht sehr fruchtbar, weshalb es zweckmässig erscheinen dürfte, ihn auf längere Schenkel zu erziehen, an denen der Kraft des Bodens angemessene kürzere oder längere Zapfen, zuweilen auch Bogen angeschnitten werden. Als früh zeitigende Traubensorte eignet er sich auch für weniger günstige Lagen und insbesondere als Hecken- oder Spalierstock an freistehende Rahmen oder Mauern und Gebäude mit östlicher oder westlicher Lage. Der aus dem frühen rothen Veiteliner bereitete weisse Wein hatte nach der ..Weinlaube“ 1874, pag. 52. in den letzten 0 Jahren in Klosterneuburg durchschnittlich 21 °/o Zuckerund B.4 %u Säure und soll zu den lieblichsten, besten und geschmackvollsten der niederösterreichischen A\ eine zählen. Insbesondere hätte der den Gutedelweinen nahezu gleichkommende geringe Säuregehalt eine grosse Bedeutung und es würde diese Sorte wegen frühzeitiger Reife auch in ungünstigeren AVeinlagen als Keltertraube Beachtung verdienen. Ausserdem ist die Traube wegen ihrem schönen Ansehen, früher Reife und angenehmen Geschmack eine sehr schätzenswertlie Tafeltraube, welche überall gern gepflanzt und gesucht wird, so dass man diese Sorte in mehrfacher Beziehung empfehlen kann. * JiLS Goihe'sJücw der werVwdUshwTrcwleneorlen. Früher rother Velteliner. Taf. XIV. Faesy £■ Friek, k kHofbusMandJry, Wiens. i f A . x lAurGofitrs. Itlas (kr wrrihoollsttn Trrutbtrtrorkn. Weifser Burgunder. Taf. xv. Faesy £Früh,kJc HoßnchJmrul/u/Ujf, H'/rn Weisser Burgunder Tafel XV. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific. II. II, 3), pag. 265, als -weisser oder 'weissgelber Klevner oder Clävner, Weissarbst und weisser Roländer in Deutschland. Trümmer (Klassific. II, 3), pag. 307, als weisser Klevner in Steiermark. Metzger-Babo, pag. 145 mit Abbildung, Heft 8, Taf. XLIY, als später weisser Burgunder und Weissklävler. v. Gock, pag. 7 als weissgelber Klevner. Single, pag. 48 mit Abbildung, Taf. XY, als weisser Burgunder. Dittrich, pag. 552, als weisser Burgunder. Stoltz, pag. 93, mit Abbildung Taf. 11, espece Moreote variete blanche, ferner als Pinot oder Pineau blanc, Xoirien blanc, Chardenay und Chardenet, Plant dore und fin plant dore, Epinette blanche, Blanc de Champagne, Morillon blanc, Auvernat oder Arnaison blanc im Eisass und in Frankreich. Ivölges, pag. 112. Dörnfeld, pag 26, in Ungarn als Burgundi feher; in Croation als Bielu Klevanjka. Yictor Rendu, pag. 158 mit Abbildung, Planche 29. Odart, pag. 183. Der hier zu beschreibende weisse Burgunder darf nicht mit den von Babo pag. 450 als früher weisser Burgunder oder von Trümmer pag. 199 als echter weisser Burgunder aufgeführten Tiaubensorten verwechselt werden, da diese beiden letztgenannten als eine ganz besondere, dem weissen Orllieber ähnliche Spielart zu betrachten sind. Die hier abgebildete Traubensorte gehört zur Familie der schon früher beschriebenen blauen Burgunder und Ruländer. Der bisher dafür übliche Xame „weisser Klevner“ wurde dem im Jahre 1874 in Wiesloch gefassten Beschlüsse der internationalen ampelographischen Commission gemäss in „weisser Burgunder“ umgeändert und der erstere Name ganz fallen gelassen. Beschreibung. Rebslock hat ein massiges Wachstlmm. Rebholz dünn, hellbraun, schwarz punktirt und gestreift. Knoten eng. nur wenig verdickt. Augen vorstehend, spitz, braunroth. weisswollig. Blätter länglich, drei- und fünf lappig, kurz eingeschnitten, eben, glatt, hellgrün, mattglänzend, unten mehr blaugrün und etwas wollig. Verfärbung am Rande ins Gelbliche. Bezahnung fein, kurz und spitz, unregelmässig. Buchten sehr ungleich, oft auf einer Seite fehlend, etwas ausgeweitet. Mittellappen breit und kurz. Seitenlappen sehr gegen die Seite stehend, verbogen. Nerven ziemlich stark, etwas wollig. Blattstiel fast so lang als der Mittelnerv. kahl, dick, mit röthliclieni Anflug. Blätter an den Triebspitzen gelbgrün und wollig. Traube klein, kurz, dichtbeerig. in der Regel einfach. Traubenstiel kurz. dick, warzig, spröde. Beerenstielchen dünn, feinwarzig, mit braunem Wulst. Beere klein, länglich ins Runde, hellgelb durchscheinend, fein punktirt. schwach beduftet. Narbe hart und grau. Bee.enhaut dünn. Saft dünnflüssig, sehr süss und aromatisch. Reifzeit sogleich nach dem blauen Burgunder. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der weisse Burgunder ist eine französische Traubensorte, welche namentlich in Burgund und in der Champagne oft den grössten Theil des Rebsatzes ausmacht. Aus ihr werden die edelsten weissen französischen Weine, die Chablis und die Champagu r bereitet. \ on Frankreich kam sie nach dem Eisass und dem badischen Oberland. In neuerer Zeit wurde sie insbesondere durch die Herren Bronner in Wiesloch nach allen Theilen Deutschlands. Oesterreichs und Ungarns verbreitet, so dass jetzt allerwärts da. wo man aut Erzeugung edler Weine Bedacht nimmt. Anlagen von dieser Sorte zu finden sind. Die Kultur des weissen Burgunder ist fast die gleiche, wie die der blauen Spielart. Er gedeiht fast in allen Lagen und unter allen Bodenverhältnissen, wird aber in flachem hügeligem Terrain mit kräftigem nicht zu leichtem Boden am meisten ertragreich und dauerhaft bleiben. Er verlangt je nach der Güte des Bodens einen kurzen oder längeren Schnitt und darf insbesondere in den ersten Jahren nicht zu früh angeschnitten werden. Der Stock ist dauerhaft, in der Blütlie wenig empfindlich gegen Winterfrost und daher auch für nördlichere oder höher gelegene Weingegenden zu empfehlen, besonders wenn er gut im Dünger erhalten werden kann. Der weisse Burgunder ist jedenfalls eine sehr gute Keltertraube: seine A\ eine sind besser als die des Ortlieber und etwas geringer als die des iieiss gekelterten blauen Burgunders. Sie eignen sich. ivie die W eine der übrigen zur Burgunderfamilie gehörigen i raubensorten, ganz A orzüglich zur f hampagnerbereitung. In euten Jahreäneen zeigt er durchschnittlich *20 Proc. Zucker und 6 pro mille Säure. Die iveissen Burgunderweine sind insbesondere in der Jugend sehr ö O O O 1 geschätzt. Blauer Kölner Tafel XVI. Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific..Iir, II, 3), pag. 528, als Grobschwarze; Trümmer (Klassific. I, 2), pag 29, als blauer Hainer, Grossblaue, Kölinger, Grossmilcher, blauer Milcher, Kavzhina oder Kapshina, Zherna laska oder Zheriiina, Velka Zherna oder Velka Sipa in Steiermark. In Ungarn als Kölner Kek. In Croatien als Modra Kavcina. In Xiederösterreich als Schaibkürn. Beschreibung. Rebstock stark und dauerhaft. Rebholz nicht sehr dick, hraunroth bis weissbraun mit hellerem Anflug, braun gefleckt und punktirt. Knoten dick, dunkler gefärbt. 3— 4 Zoll weit von einander entfernt. Augen hellbraun zugespitzt. Blätter fünflappig, ziemlich tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, glatt und glänzend, unten graugrün mit feiner ablösbarer AVolle ganz oder netzförmig überzogen. Bezahnung gross. scharf, meistens doppelt, in den erweiterten Buchten zwischen Mittel- und Seitenlappen befindet sich in der Regel ein für diese Traubensorte ganz charakteristischer Zahn. Mittellappen sehr breit mit grossem langem Endzahn. Nerven stark, gefurcht borstig. Blattstiel länger als der Mittel- nerv des Blattes, roth überlaufen, borstig. Blätter an den Triebspitzen hellgrün und roth gestreift, wollig. Traube sehr gross und ansehnlich von leuchtender, malerisch schöner Färbung, ästig, pyramidalisch. Traubenstiel 2— 3 Zoll lang, stark, zähe, holzig, grün mit röthlichem Anflug. Beerenstiel dick, warzig, gelbgrün mit rötlilichem A\ ulst. Beere groSs. rund, dunkelblau, sehr stark weissduftig. Narbe fein grau. Beerenhaut dick. hart. Saft fleischig, süss und angenehm, dem Trollinger ähnlich. Reifzeit gleichzeitig mit der blauen Zinnnettraube. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der blaue Kölner kommt in Krain, Istrien und besonders in Steiermark vor und ist daselbst schon seit langer Zeit bekannt, was durch uralte AA andspalierstöcke bestätigt werden kann. Seine Verbreitung ist am stärksten in dem unteren Kokser A\ eingebirg Steier-marks und an der kroatischen Grenze und in Kroatien selbst, wo er den dortigen Weinen mit den Charakter verleiht. In Niederösterreich kommt er nur sporadisch vor: er ist durch seine leuchtend blauen, grossen und stark weissbedufteten Trauben schon von AAeitem kenntlich, welche in Form und Grösse einer Trollingertraube nicht unähnlich sind. Der Hauptvorzug des blauen Kölner besteht ausser dem schönen Ansehen in der geringen Empfindlichkeit des Stockes während der Bliithe und im AAinter: er gedeiht überall, insbesondere an Hecken und Spalieren, wo er auf Bögen angeschnitten werden muss und dann eine ganz bedeutende Ausdehnung und Dauer erhält. Im Weingarten wird er gewöhnlich kürzer geschnitten. Seine Tragbarkeit ist der Grösse der Trauben entsprechend. Der blaue Kölner ist eine sehr schöne Tafeltraube und liefert viel, aber geringeren, etwas wässerigen, nicht lange haltbaren AA ein. Director Lambl in Kreuz rechnet ihn für Kroatien mit unter die guten Keltertrauben, welche viel, aber leider nicht genug gefärbten AAein giebt. Er hat in dieser Beziehung den gleichen AA erth unter den blauen Trauben, wie die Gutedel unter den weissen und rothen Trauben. Er dürfte daher als Keltertraube nur zum Verschnitt mit besseren Sorten oder sauren Jahrgängen sich .eignen, da der Säuregehalt ein massiger zu nennen ist. Nach den an der AAeinbauschule in Marburg vorgenommenen mehrjährigen Untersuchungen hat er in besseren Jahrgängen einen Zuckergehalt von 15—1 6 Proc. und eine Säure von (1 — 8 pro mille. ln Kroatien wird er natürlich viel reifer und liefert auch einen besseren AAein. r m 'r-'v; I . I | .AusGMcs Mas cUr mtrlhooUsltri rraubtnsorUn. Weifser Elhling. Taf. XVn. Farsy & Fndc, kJcHafbutkkandkitup, Wun . W e i s s e r EI b 1 i n g. Tafel XVII. Literatur und Synonymef: v. Babo (Classific. II, II, 2), pag. 229, Kleinberger, Klammer im Moselthal; Weissalbe, Weisselbling im Hardtgebirg; Süssgrober am Main; Rheinelbe, weisser Sylvaner im bad. Oberland; Trümmer, pag. 106, Pezhek,/> Hlesez, Luttenberschna, Kurzstingel in Steiermark; Stoltz, pag. 51, Burger, Rheinelbe im Eisass, mit Abbildung Tafel 6 und 7; Allemand, Yert doux, Gouais blanc, Facun blanc, Bourgeois, Mouillet in Frankreich; Biela zrebnina in Croatien; Elben feher in Ungarn; Albana in Italien. Beschreibung. Rebstock starkwtichsig, dauerhaft, mit rauher abspringender Kinde: Rebholz braun, gefurcht, schwarz, punktirt; Knoten etwas verdickt und vorstehend, dunkler als das Holz; Augen gross, stumpf, geschlossen und braun. Blätter gross. stark verbogen, blasig, sich rauh anfühlend, wenig eingeschnitten, dreilappig; Form rund; Farbe dunkelgrün mit bläulichem Schimmer, unten gelblich-grün, etwas wollig, Mittellappen sehr gross und breit; desgleichen der Seitenlappen, welche nach vorn und oben verbogen sind; Buchten eng und meist überdeckt; Bezahnung gross. breit, ungleiehmässig. Nerven oben Hach, nach dem Stielpunkt zu geröthet, unten gelblich, ebenfalls röthlich, mit Borsten versehen; Blattstiel kurz. dick, borstig, gelbgrün mit Roth überlaufen: Triebspitzen röthlichgrün. kahl. Traube gross, ästig, aber auch walzenförmig; nur bei gut verlaufener Blüthe gleichbeerig, sonst mit vielen kleinen Beeren versehen; Traubenstiel kurz, dick, geröthet und schwarz punktirt: Beerenstiel warzig, kurz und dick; Beere ziemlich gross. rund, bei dichtbeerigen Trauben länglicherscheinend, grüngelb, durchscheinend. graugrün beduftet. In guten Jahrgängen auf der Sonnenseite gebräunt und rostig; schwarz punktirt; Narbe klein: Beerenhaut sehr dünn und fein: Saft wässerig, dünn, ohne Aroma; Reifzeit ziemlich spät. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der weisse Elbling wurde vermuthlich von den Römern (Columella's Albuelis) nach Deutschland eingeführt und überall verbreitet. Wir finden ihn an der Mosel, an der Nahe, am Niederrhein, in Rheinhessen bei Worms, an der Bergstrasse, bei Würzburg, in Württemberg und im ganzen Eisass bis hinauf in die Schweiz. Der Hauptgrund für die starke Verbreitung mag wohl die überaus grosse Tragbarkeit gewesen sein, durch welche sich die Sorte besonders auszeichnet, und so finden wir sie auch überall da eingebürgert, wo es sich um Massenproduction handelt und man weniger nach Qualität als nach Quantität fragt, ln der Neuzeit nimmt jedoch der Anbau wieder ab. Der weisse Elbling giebt in günstigen Jahrgängen ein sehr grosses Erträgniss. aber der Wein ist meistens leicht, wässerig, ohne Bouquet und wird am Lager gern zähe und schwer. Im Durchschnitt hat der Most IS —19 Procent Zucker und (5 — i pro mille Säure. In der Blüthe ist der Elbling sehr empfindlich, röhrt gern ab, und hat desshalb viele unvollkommene kleine Beeren. Die Blätter wachsen gern in Ranken aus und die Traube fault leicht im Herbst. Der Schnitt geschieht dem starken Wachstlium der Sorte entsprechend meistens auf Bogreben. deren man ihm bei Würzburg 2 und in Württemberg 3 bis -1 anschneidet. Auch zu der Kammer-Erziehung ist er geeignet. Er gedeiht — und das ist ein Vorzug der Sorte — wohl in jeder Bodenart und Lage; Düngung darf nur massig angewendet werden. C C o O v. Babo hebt das Ausarten der Sorte hervor und unterscheidet als Unterspielart einen Grob-Elben, gelben Elben und harten Eliten. Ausserdem besitzen wir noch den rothen und den schwarzen Elbling. die nur in der Farbe von dem weissen Elbling verschieden sind, in ihren sonstigen Eigenschaften aber mit ihm übereinstimmen. Neuerdings findet man in Reb-Catalogen auch einen blauen Elben, der jedoch nichts von dem Charakter eines Elblings hat. sondern offenbar eine Spielart des blauen Trollingers ist. Triebspitzen der Traubensorten. Tafel A. Der im Prospektes dieses Werkes angedeuteten Absicht gemäss beginnen wir mit der beifolgenden Tafel, die Abbildungen von Triebspitzen der vorher schon beschriebenen und abgebildeten Traubensorten zu geben. Wir wählten für diese Darstellungen besondere Tafeln, damit eine Vergleichung der einzelnen Sorten in ihren Triebspitzen erleichtert würde und weil auf den natürlich gruppirten Bildern der Trauben die Triebspitzen oft eine ganz unnatürliche Stellung hätten einnehmen müssen. Die Wichtigkeit der Triebspitzen, mögen sie an Ruthen oder Geizen sich befinden, für die sichere Erkennung und Charakteristik der Traubensorten, wurde in ihrer Beständigkeit schon von Babo („der Weinstock.“ pag. 20) anerkannt, aber noch nicht genügend gewürdigt. Wir haben während den letzten Jahren zahlreiche Versuche in dieser Richtung angestellt, indem die abgeschnittenen Triebspitzen in mit Wasser gefüllten Gläsern sich sehr leicht 8 —14 Tage aufbewahren lassen, und sind zu dem Resultat gekommen, dass die Triebspitzen einer Sorte, mögen sie von Ruthen oder Geizen herrühren, aus höheren oder niederen Lagen, von schwerem oder leichtem Boden, alten oder jungen Stöcken, stets die gleichen Eigenschaften behalten, sofern sie sich im treibenden Zustand befinden, während bei geschlossenem Trieb diese Eigenschaften natürlich sich weniger deutlich ausgeprägt gestalten, ohne aber den Charakter der Sorte zu verlieren. \ Dieses somit sichere und beständige Erkennungszeichen der Traubensorten ist aber nicht nur für den Ampelographen, sondern auch für den Weinbauer von ganz bedeutendem Nutzen, weil durch dasselbe allein es möglich wird, in der Rebschule und bei jungen Anpflanzungen schon vom ersten Jahre an die falschen Stöcke von den ächten auszuzeichnen und zu entfernen. Der Praktiker hat daher dieses Mittel schon häufig angewendet, ohne dass er sich über den eigentlichen Grund recht klar geworden ist. Unseres Wissens sind die Triebspitzen der Traubensorten bisher noch in keinem Werk zur bildlichen Darstellung gekommen, so dass wir annehmen können, durch die hier zu gebenden Abbildungen auch in wissenschaftlicher Beziehung die Ampelographie zu vervollständigen. Wir glauben zugleich schon jetzt mit Bestimmtheit annehmen zu können, dass durch gründliche Beobachtung und sorgfältige Darstellung der Triebspitzen es einst möglich werden dürfte, eine natürliche Gruppirung der Traubensorten in Familien zu veranstalten und die Arbeiten über Klassification der Traubensorten zu einem gewissen Abschluss zu bringen, da die Gruppen der Gutedel, der Burgunder. Elbling, Sylvaner, Muskateller, Traminer, Riesling u. a. m. offenbar auch in ihren Triebspitzen eine gewisse natürliche Zusammengehörigkeit bekunden. Die Reihenfolge der abzubildenden Triebspitzen konnte aus Rücksicht für die Ausführung und W irkung dieser Abbildungen nicht in der gleichen Weise erfolgen, wie die der Trauben, weshalb in dem zu jeder solchen Tafel gehörigen Text die Triebspitzen nochmals besonders genannt und zur leichteren Vergleichung nochmals ausführlich beschrieben werden sollen. Verzeichniss der Triebspitzen auf Tafel A. 1. Müllerrebe (Traubenabbildung Taf. IX): Ganz weisswollig mit feinem rothem Rande; Ranken eher kurz als lang, wenig zahlreich; Köpfchen aufrecht; die obersten Blättchen gedrungen bei einander. Aehnelt im Habitus etwas der Triebspitze eines Burgunder, mit welchen sie auch verwandt ist. 2. Portugieser blauer (Traubenabbildung Taf. I). Glänzend, gelblich-grün mit einzelnen feinen Haaren; Ranken sehr ausgebildet und gebogen; die obersten Blättchen nahe bei einander stehend; Köpfchen etwas zur Seite geneigt. 3. Rother Gutedel und Krachgutedel (Traubenabbildung Taf. II und VIII). Kahl, hellgrün, die jüngsten Blätter- und Stengeitheile stark broncirt; Ranken zahlreich, gross und wie bei allen Gutedeln besonders entwickelt; Köpfchen etwas hängend. Sehr charakteristisch ausgeprägt und leicht zu erkennen. 4. Burgunder blauer (Traubenabbildung Taf. IV). Ziemlich weisswollig, mit feinem grünem Rand; gedrungen, aufrecht stehend; Ranken zahlreich, ebenfalls gestreckt und aufrecht; äusserste Spitze meist etwas platt gedrückt. Sehr charakteristisch. 5. Zimmettraube blaue (Traubenabbildung Taf. XII). Sehr fein und zart mit schwach broncirtem Anflug; glatt, glänzend; dünne und schwache Ranken; oberste Blättchen klein. IX. Müllerrete I. Blauer Portugieser lluVIH.Rother und weifser Gutedel IV. Blauer Burgunder. t Aus Göifu • Literatur und Synonyme: v. Babo (Klassific. III, II, 2), pag. 466, als Rieslinger, Itiesler, Rösling, Gewürztraube, Klingelbcrger, Niederländer, Rheingauer, Hochheimer, am Rhein und in Deutschland überhaupt. Trümmer (Klassiiie. I, 3), pag. 205, als Pfefferl, Graschevina, Gräfenberger, weisser kleiner Riessling, Kleinriesling, Rheinriesling in Steiermark. Metzger-Babo, pag. 154, mit Abbildung Taf. XLVI. v. Gock, pag. 24, mit Abbildung Taf. IY. Victor Rendu, pag. 280, mit Abbildung Taf. 45, als le petit Riesling oder Gentil aromatique in Frankreich. Odart, pag. 281. Stoltz, pag. 1, mit Abbildung Taf. 1, als Gentil aromatique, Karbacher, Rüssling im Eisass. Single, pag. 28, mit Abbildung Taf. VI, als weisser Riesling in Württemberg. Dörnfeld, pag. 30. Kölges, pag. 483, als Rieslingtraube. Dittrich, pag. 542. Schanis erzählt in seinem Werk Band II, pag. 289, dass der Rheinriesling schon vor dem Jahr 1830 in Weisskirchen und Werschetz sehr verbreitet gewesen sei und aut Illyrisch Graschevina genannt werde. Dr. Entz führt ihn im Ofener Catalog unter Nr. 46 als Grauer Riesling auf, mit dem in Ungarn gebräuchlichen Namen Rizling rajnai. Lambl führt für Croatien einen weissen Kleinriesling als Biela disuca grasiva und einen weissen Riesling ohr.o Kern als Biela grasevina beg pecke an. Beschreibung. Rebstock von massigem Waclisthuin, oft sogar schwachwüchsig. Rebholz gerade wachsend, flach gefurcht, hellbraun mit weissliehem Schimmer, auch silberfarbig, schwarz punktirt, fest. Knoten flach gedrückt, ziemlich eng. Augen dunkelbraun mit weisswolliger Spitze. Blätter ziemlich klein, rund, dick, rauh und runzlich, meist tief eingeschnitten mit verbogenen Lappen, oben graugrün, unten heller mit häufig eintretenden gelben Flecken. Bezahnung gross und breit. Blattrippen sehr dick. Blattstiel fast so lang als die Mittelrippe, dick, röthlich. etwas wollig und warzig. Blätter an den Triebspitzen gelblichgrün, fein, wollig, mit schwach röthlichem Anflug. Traube klein, dicht, ästig, sehr veränderlich in Form. Traubenstiel kurz, dick, holzig, hellgrün mit rothem Anflug. Beerenstiel kurz, dick, grobwarzig mit braunem W ulst. Beere klein, rund, hellgelb, grün geadert, schwarz punktirt, durchscheinend, bei voller Reife mit braunrüthlichem Anflug und weissduftig. Narbe klein und grau. Beerenhaut dick, fleischig. Saft süss, aromatisch, mit einem dieser Sorte ganz eigenthümlichem, feingewürztem Geschmack. Reifzeit spät, weshalb diese Sorte wegen Härte der Beerenhaut sehr lange hängen bleiben kann. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Alle Ampelographen stimmen überein, dass der Kleinriesling am Rhein entstanden sei und sich daselbst schon seit urdenkliclien Zeiten vorlindet, was um so mehr Glauben verdient, weil der Riesling sonst nirgends als eine heimische Pflanze vorkommt und vom Rhein aus erst seine Verpflanzung in die anderen Länder stattfand. Der Riesling hat in einigen Weingegenden des Rheinthals, z. B. im Rheingau, bereits die meisten anderen Traubensorten wegen seiner vielen guten Eigenschaften verdrängt und auch in anderen Theilen des südwestlichen Deutschlands, in Oesterreich, Ungarn und Italien ist seine Verbreitung stets im Zunehmen begriffen, weil er unstreitig das beste Material für die edelsten weissen Weine liefert. Um seine volle Güte zu erreichen, verlangt er bei uns eine sehr gute warme Lage und warmen, nicht zu schweren Boden, welcher durch öftere Düngung in der nöthigen Kraft erhalten werden muss. Ein niederer Kopf- oder Bogenschnitt sagt ihm am besten zu. Nur bei sein- günstigem Standort kann man ihm, am besten ein Jahr ums andere, kürzere Bögen anschneiden. Der Riesling liefert keine Massenerträge, sondern entwickelt, wegen seiner geringen Empfindlichkeit gegen Frost und ungünstige Witterung, mehr eine mässige, aber beständige Tragbarkeit, so dass er selten ganz mit Ertrag aussetzt. Die Trauben müssen sehr spät gelesen werden, halten sich sehr lange und liefern in halbfaulem oder „edelfaulem“ Zustand die vorzüglichsten Weine, welche als Johannisberger, Steinberger, Markobrunner, G eisenheimer, Rüdesheimer, Liebfrauenmilch, Nierensteiner, Oppenheimer, Klingelberger, Stein- und Leistenwein sich bereits einen Weltruf erworben haben. Der Hauptwerth dieser Weine besteht in dem dein Riesling eigenthümliclien Bouquet, welches durch längeres Stehenlassen der Maisch aul den Hülsen erst vollständig aus den Beeren herausgezogen wird. Dieses Bouquet verdeckt auch den verhältnissmässig hohen Säuregehalt der Rieslingweine, welche in guten Jahren 10 bis 12 Procent Alkohol und 6 bis '7 pro mille Säure enthalten. Zur Erzeugung edler Weissweine bleibt der Riesling bis jetzt die geeignetste und werthvollste Traubensorte. Der rothe Riesling ist nur eine durch rotlio Farbe der Beeren von dem weissen Riesling verschiedene Spielart. Der grüne, gelbe, rothstielige und Grobriesling sind nur als nicht constante Abänderungen oder Ausartungen des weissen Riesling zu betrachten. Ueberhaupt muss man beim Kleinriesling darauf achten, nur von solchen Stöcken das Holz zur Vermehrung zu nehmen, welche sich durch Tragbarkeit und vollkommene Trauben, sowie gesundes W achsthum auszeichnen, weil er sonst gern ausartet. • htxGöfkt's«IlltLV Ufr torrrkoallsfr/t 7’rttnhnisoi^tn Weifser Riefsling • Taf. XIX. Fars// >’ Fnrk,k k. yni,. •'tU,uliiiiÄrrS <■ insCnfJu 's > /fft/.t t/fr corHhtmllstfH VruHboisoHvji B1 a n er Wildbacher. Taf. XX. Mir#/Je Fruk,k /'■ HuftmrJt/umf/fiint/, HYrn . Orj Mo'i" Blauer Wildbacher. Tafel XX. r • - ' * * Literatur und Synonyme: Trümmer (Klassiiic. I, 3), pag. 212, als Wildbacher, grösser Mauserl, Gutblaue, Kleinblaue, blauer Kracher, blauer Greutler oder Grautier, echter blauer Wildbacher und Schillertraube in Steiermark, v. Babo (Klassiiic. III, II, 2), pag. 453, in Kroatien als Dioljak. Beschreibung. Rebstock mittelstark. Rebholz dünn, schlank, glatt, fein, gefurcht, hellroth. Knoten engstehend. Augen weisswollig. Blatter rund, dünn, mittelgross. dreilappig, wenig eingeschnitten. oben dunkelgrün, fast glatt, unten nackt, nur an Rippen schwach behaart. Verfärbung ins Rothbraune. Bezahnung kurz und stumpf. Blattrippen nach dem Stiel zu röthlich. Blattstiel etwas kürzer als die Blattrippe, dünn, borstig, blauroth. Blätter an den Triebspitzen weisswollig. Traube klein, dicht, oft sehr verändert. Traubenstiel kurz, rotli gestreift und gefleckt, oft mit fruchtbaren, stark verdickten Knoten. Beerenstiel lang, dünn, fein warzig. Beere klein, rund, dunkelblau, weissduftig, fein punktirt, meist 8-kernig. Narbe klein, grau. Beerenhaut dünn. fest. Saft dünn, säuerlich. Reifzeit mittlere. Vorkommen, Kultur und Verwendung'. Der blaue Wildbacher ist eine in den nordwestlichen deutschen Weingegenden Steiermarks fast ausschliesslich in ganz reinen Sätzen angebaute Traubensorte, welche in der Gegend von Wildbach bei deutsch Landsberg aus Samen entstanden sein soll. Sie wird dort schon seit urdenklichen Zeiten kultivirt und kommt in solch urwüchsigem, fast wildem Zustand vor. dass ohne Zweifel ihre Heimath hier angenommen werden kann. Diese ganze Gegend, wo der Wildhacker ausschließlich angebaut wird, nennt man nach der Farbe der aus ihm bereiteten Weine die „Schilchergegend.” Die Weingärten dieser Gebirgsgegend umfassen, bei einer Höhe von 12 —1600 Fuss über dem Meeresspiegel eine Gesammtfläche von 6000 -Joch, liefern durchschnittlich 25 Eimer auf dem Joch im Werth von 4 — 5 Gulden Oesterr. Währg.. was einer jährlichen Gesammtproduktion von ca. 150.000 Eimer im Werth von 0 7 7.000 Gulden gleichkommt. Die Verbreitung des Wildbacher in anderen Gegenden ist unbedeutend, weil günstige Weinlagen jedenfalls mit qualitativ besseren Sorten vorteilhafter ausgenützt werden können. Die verschiedenen Verhältnisse, unter welchen der Wilclbacher dorten angelmut wird, bestätigen, dass derselbe eine durchaus harte unempfindliche Sorte ist. welche in jeder Lage, jedem Boden und bei jeder Erziehungsart gedeiht. Er wird gewöhnlich kurz geschnitten und entwickelt direkt aus dem alten Holz reichtragende Fruchtruthen. Es kommen aber auch alte Schenkelstöcke von 8 — 4 Fuss Höhe vor. welche bisweilen armsdick werden und trotzdem ihre unverwüstliche Tragbarkeit bewahren. Auch an Hecken auf Bögen und Zapfen geschnitten ist er sehr empfehlenswert!). Trotzdem die Trauben zur gewöhnlichen Herbstzeit reifen, lässt man sie doch gern länger hängen, weil sie nicht leicht faulen, von den Vögeln nicht zu leiden haben und dann einen besseren Wein liefern. Der \\ ein hat eine hellrote Farbe, eigentümliche herbe Säure, an welche man sich erst gewöhnen muss, so dass er nur für den lokalen Absatz und \ erbrauch im Land sich eignet, ln guten Jahren und Lagen erreicht er 17 — IS Procent Zucker, hat 8 — 0 pro mille Säure und wird hauptsächlich im deutschen 1 heil der Steiermark consumirt. Der frühblaue, schlehenblaue, späte blaue und rothblätterige Wildbacher sind nicht coustant bleibende und weniger werthvolle 1 nterspielarten der hier beschriebenen Sorte. Gelber Ortlieber (Knipperle.) Tafel XXI. Literatur und Synonyme: V. Babo (Klassific. III, I, 2), pag. 339. Räuscbling und Ortlieber am Niederrhein, im Rheingau und am Kaiserstuhl; Tockauer, Runganer und Colmer in der Gegend von Offenburg; Kleiner Räuschling, Türkheimer, Kleiner Riessling und Kipperle am Kaiserstuhl; Factor, Elsässer bei Bühl in Baden-weisser Burgunder, weisser Rulander, Knackerle an der Bergstrasse; Trümmer (Klassific. I, 3); weisse Kauka am Janinaberg bei Rohitsch; Stoltz, pag. 129, Petit mieulleux, kleiner Methsüsser, Kleinräuschling, Ettlinger, Reichenweiherer; Cte Odart, pag. 294; im Eisass besonders bekannt als Knipperle und kleiner Räuschling, weniger als Ortlieber. Beschreibung. Rebstock stark wachsend. Rebholz rothbraim mit vielen schwarzen erhabenen Punkten, weissliehen Flocken und braunen Streifen. Triebspitze dunkelgrün, stark wollig, aufrecht stehend. Stengel röthlich angelaufen. Blatter mittelgross bis gross. dick, lederartig, meist ganzrandig. nur wenig eingeschnitten, llacli, nicht verbogen, ausgeprägt fünfeckig, oben dunkelgrün, mattglänzend, unten graugrün, wollig. Buchten fehlen meistens. Stielbucht bei jungen Blättern überdeckt, spitzwinklig, bei älteren Blättern offen. Bezahnung ganz ungleich, durch einzelne tiefere Einschnitte unterbrochen. Knöpfchen gross. braun. Rippen aul der Unterseite leicht röthlich. zottig und mitunter borstig. Blattstiel grün, carminroth verwaschen und gestreift. Traube klein, einfach, selten ästig, mit sehr dicht gedrängten, doppeltstehenden Beeren. Traubenstiel kurz, dick, bis zum Knoten, welcher meist unfruchtbar isf. verholzt, unterhalb des Knotens gelbgrün, bricht bei voller Reife der Traube leicht am Knoten ab; Beerenstiel kurz, dick, warzig, hellgrün. Beeren grün, mittelgross bis klein, durch den gedrängten Stand oft eckig, stark weissgrau beduftet, schwarz punktirt, bei voller Reife durchscheinend. Narbe gross. Beerenhaut dünn. Saft dünnflüssig, süss, angenehm. Reifzeit die mittlere. Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der Ortlieber hat seine Heimath im Eisass. Durch einen Weingärtner Ortlieb von Reichenweilier Ende vorigen Jahrhunderts besonders empfohlen, verdrängte er an vielen Orten den weissen Elbling (Burger, Plant commune) und fasste auch am Kaiserstuhl, bei Offenburg und am Niederrhein Fuss. Die Sorte liiess ursprünglich Ettlinger oder kleiner Räuschling; später nannte man sie Knipperle oder nach ihrem Verbreiter OrtIieber. Die elsässische Weinproduction, durch die Poncurrenz der billigen und zugleich guten französischen Weine mehr oder weniger gedrückt, richtete ihre Bemühungen der Sachlage entsprechend weniger auf die Qualität als auf die Quantität, und so war ihr eine Sorte um so mehr willkommen, wenn sie nur möglichst grosso Erträge gab. Der Ortlieber gehört unbestritten zu den ertragreichsten Rebsorten und dieser I 'instand sicherte ihm wohl hauptsächlich seine starke Verbreitung im Eisass. 40 — 50 Trauben an einem Stock sind gar nicht selten und Weinberge von kräftiger Bodenart, welche rein mit Ortlieber bestockt sind, haben schon vom Hectare bis zu 100 und sogar 150 Hectoliter Wein gegeben. Aber auch noch eine andere Eigenschaft macht ihn den Elsässern lieb und werth, nämlich seine Fnempftndlichkeit in der Blttthe. Er röhrt nicht ab und wenn die leider im Eisass ziemlich häufig vorkommenden Spätfröste alles ruinirt haben, so ist es der Ortlieber, dessen Beiaugen noch Trauben bringen. Ausserdem besitzt er noch die sehr schätzenSwerthe Tugend, dass seine Trauben mittelfrüh reifen und noch in Jahren zeitig werden, wo die übrigen Sorten sauer bleiben. Schliesslich kann man von ihm sagen, dass er vermöge seiner grossen Vegetationskraft überall gedeiht, sogar in geringen Lagen und dürftigen Bodenverhältnissen. Dabei ist der Ortlieber-Wein mild und angenehm zu trinken und eignet sich gut zum Verschneiden mit stärkeren Weinen. Diesen vielen Vorzügen stehen aber auch eine Reihe schlechter Eigenschaften entgegen, welche schwer ins Gewicht fallen. -Es fault nämlich keine Sorte so gern und so bucht als der Ortlieber. Wenn es im Herbst Regentage giebt. muss der Ortlieber sogleich gelesen werden, wenn man nicht grosse Verluste haben will. So ist man in manchen Jahren nicht in der Lage, die Trauben bis zur vollkommenen Reife hängen zu lassen und das übt gerade keinen günstigen Ein- f 11iss auf die Qualität des Weines aus. In anderen Lagen wird der Ortlieber auch vom Sauerwurm übel heimgesucht. Der Wein ist leicht und klärt sich lange nicht; er wird gern schwer und lässt (ausser bei ganz guter Behandlung) schon nach 2 Jahren nach. Er muss desshalb bald verbraucht werden und taugt nicht auf Lager. Gerade dieser Eigenschaften wegen soll man den Ortlieber nicht in zu kräftige, sondern mehr in mittlere und auch magere Böden und wärmere Lagen pflanzen. Im Ober-Eisass erzieht man von jedem Stock 2 oder 3 Schenkel auf 1 Meter Höhe und schneidet einem jeden Schenkel einen oder auch manchmal zwei Bögen von 15 — 20 Augen an. welche man abwärts an den Pfahl bindet. Es würde sich fragen, ob nicht eine niedrigere Erziehung einen guten Einfluss auf die Qualität des Weines ausüben würde. Geradezu nöthig ist das theilweise Entlauben der Stöcke vor der Reife als Schutz gegen das Faulen; auch soll man wegen der Weichheit des Weines verhältnissmässig wenig düngen. Während der Ortlieber-Stock schon im dritten Jahr tragbar wird, lässt er auch in gewöhnlichen Böden bald nach; es kommen aber in Granitböden Beispiele von grösser Haltbarkeit vor. . du? Gäfkes. ifftis der werihixdU’ff/t TrtuthertforJen Gelber Ortlieber. Fürs// £ Fndc,kJc.Hafbtn&imidbtng,}trtsn . Taf. XXI. ■r Früh er blauer Wal s eher. Taf. XXII. Farjt/j Frifk^k k HofbnehJiutidluny, JVtsn. das Oöttrs vlüfut der mnbhvobfsffn. J'raxibtjxsorietv aDBsWmmKai M ' - ft. iiWr ■ t ‘ '■ r*V S *v 'VuMA m V ÜS | ® «St- »»fe- il . ‘ M - : 1 , ÜS -. s ? - mm S fewn «Sil &-* M Os/ . InsOofAe’t. tiias drr vortlhtHtlliien Jlrruihttuorien. St. Laurent. Fuc.sy £ Fridcjs k. Itaf 'OnrJiJnui/f/una, Jf 'ten . Taf. XXIV. St. Laurent Tafel XXIV. Literatur und Synonyme: Lorenztraube in Württemberg. Trümmer Nachtrag, pag. 101. Ob diese Sorte aus St. Laurent im südlichen Frankreich oder aus Italien stammt, wo es mehrere blaue Trauben dieses Namens gibt, konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Beschreibung. Rebstock kräftig und sehr regelmässig wachsend. Rebholz hellbraun mit dunkleren Streifen und zahlreichen Kostpunkten. Knoten gleichmässig verdickt. Augen dunkelbraun. Triebspitzen gelblichgrün mit weissem. wolligem Flaum. Blätter mittelgross, steif, lederartig, getragen, im Allgemeinen nur wenig eingeschnitten: die untersten Blätter zeigen jedoch oftmals tiefe Buchten, so dass man tief eingeschnittene und ganz runde Blätter an ein und demselben Stock findet. Farbe matt dunkelgrün ohne Glanz; Verfärbung in lebhaftes Carminroth. Bezahnung ungleich mit seichten und tieferen Einschnitten, kuppelförmig. Nerven auf der oberen Blattseite flach, hellgrün, unten stark hervortretend, gelblichgrün mit etwas wolligem Flaum, Blattstiel dick. Stielpunkt sehr gross. Traube pyramidal, oben mit einigen Aesten, auch einfach; ziemlich dichtbeerig. Traubenstiel lang, dick, hängend. Knoten stark hervorstehend, unfruchtbar. Beere schwarzblau, oval, nach dem Stiel zu etwas verjüngt, hellblau beduftet, mit Kostpunkten versehen. Beerenhaut dick. Beereninhalt süss, dünnflüssig. Reifzeit früh. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der St. Laurent stammt aus Frankreich, von wo ihn Oekonomierath Bronner in W'iesloeh vor nicht langer Zeit als Tafeltraube erhielt und ihn bald, nachdem er seine Vorzüge erkannt hatte, in grösserer Menge als Weinbergstraube anbaute und verbreitete. Insbesondere hat sich sein Sohn, der Rebschulenbesitzer Carl Bronner in Wiesloch. grosse Verdienste um die Verbreitung dieser Traubensorte in Deutschland erworben. Man kennt übrigens in Frankreich keine Sorte dieses Namens und so dürfte sie ursprünglich einen anderen Namen tragen und irrig mit einem falschen Namen belegt worden sein: Nachforschungen in der Umgegend der Bezugsquelle, den berühmten Weinorten St. Julien, Chateau Lafitte und Chateau Latour ergeben eine Aehnlichkeit mit Malbee und Cabernet, welche dort gebaut werden. Vielleicht hat auch die Sorte ihren Namen von der Ortschaft St. Laurent bekommen, welche in der dortigen Gegend liegt. c; Der St. Laurent zeichnet sich durch grosse Fruchtbarkeit, frühe Keife und Genügsamkeit in Bezug auf Lage und Boden aus: nur sollte man ihn nach den bis jetzt vorliegenden Erfahrungen mehr in kalkhaltige als in thonige Böden bringen, welche sehr gut in Dünger gehalten werden müssen. Er verlangt einen kurzen Schnitt auf Halbbögen oder Ruthen von 6 —10 Augen: bei langem Schnitt würde er sich bald übertragen. Der Mein hat auch in ungünstigen Jahrgängen eine schöne, dunkelrothe Farbe und ähnelt im Geschmack einem leichten Bordeaux-Wein. Die Sorte hat — Dank den Bemühungen des verstorbenen Single — in Württemberg. und dort besonders in den weniger günstigen Lagen der Albtraufe, O C o ' v—^ v—' ^ starke Verbreitung gefunden und erfreut sich einer grossen Beliebtheit. Ueberall da. wo man einen leichten, angenehmen Rothwein produciren will, sollten mit dieser Sorte Versuche angestellt werden. R o t h g i p f I e r. Tafel XXV. Literatur und Synonyme: Trümmer (KlassiBe. IL, 2), Nachtrag' pag. 125, als weisser Rothgipfler, Reifler, weisser, grüner und grober Reifler in Oesterreich. Single, pag. 53, als weisser Rothgipfler in Württemberg, mit Abbildung Taf. XVII. Dörnfeld, pag. 29, In Croatien nach Lambl als Slatki zelenac. Beschreibung. Rebstock von mittlerem Wachsthum, dauerhaft, nicht empfindlich und sehr tragbar. Rebholz kräftig; graubraun, bläulich gestreift. Knoten ziemlich engstehend. Blätter mittelgross, rundlich, etwas dick, rauh wie beim Kleinriesling, lünflappig, ziemlich tiöf eingesclmitten. oben dunkelgraugrün, unten gelblichgrün, feinwollig. Bezahnung halbkuppelförmig, klein, ungleich. Stielbucht geschlossen. Rippen roth und wollig. Blattstiel kurz, dick, braunroth überlaufen, zottig. Kt Blätter an den Triebspitzen weisswollig mit rothon Streifen und Rand, wovon diese Sorte ihren Namen erhalten hat zum Unterschied von dem in ihrer Heimath verkommenden VYeissgipüer oder grünen Velteliner mit weissen Triebspitzen. Traube mittelgross, dicht, ästig, pyramidenförmig. Traubenstiel kurz, dick mit meist fruchtbaren Knoten. Beerenstiel dick, sehr warzig. Beere länglichrund, regelmässig, der Beere des grünen Velteliner sehr ähnlich, sehr stark punktirt, hartschalig, grünlichweiss, bei voller Reife durchscheinend, auf der Sonnen- seite bräunlich und sehr süss. Reifzeit etwas spät, aber früher als beim Kleinriesling. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der Rothgipfler stammt aus Niederösterreich, wo er au den östlichen Ausläufern des Wiener Waldes bei t Rerchtholsdorf. Mödling, Gumpoldskirchen, Klosterneuburg und Baden besonders' in niederen und hohen Lagen einen grossen Theil des Rebsatzes ausmacht. Von Oesterreich wurde er durch die „Stuttgarter Weinverbesscrungs-Gesellschaft^4 insbesondere durch Single, in Württemberg verbreitet und hat sich nach dessen Angaben daselbst bestens bewährt, so dass seine Verbreitung auch in anderen Weinländern zunehmen wird. Die.. Hauptvorzüge des Rothgipfler sind: grosse Härte gegen Winterfrost, geringe Empfindlichkeit während der Sommerszeit, grosse Tragbarkeit und entsprechende Güte des Weins. Der Stock gedeiht auf jedem Weinbergsboden und entwickelt sich am besten bei niederer Erziehungsart mit Zapfenschnitt. Nach den Klosterneuburger Angaben hat der Most in guten Jahrgängen meist *2.0t22 Proc. Zucker und'8 — 0 pro Mille Säure. Der Wein ist in Folge dessen sehr alkoholreich, sehr haltbar und entwickelt in guten Jahren sogar ein feines Bouquet. Aus alledem geht hervor, dass der Rothgipfler eine sehr werthvolle Traubensorte ist, deren Eigenschaften sehr an den Kleinriesling' erinnern. . Aut GofAr '.t c ItJtis dsr toerihvollsfen Trauhcnsorten Rotli£>ipfler. Taf. XXV. -y*mj ■Š* hoentj * Friik ,A' Ic.HofbucAAnndhin// JHert . V) if gJJ Blau Fränkisch Tafel XXVI. Literatur und Synonyme: Dörnfeld, pag. 49, als blauer Limberger in Württemberg. Single, pag. 45 mit Abbildung, Taf. XIII, ebenfalls als blauer Limberger. In Niederösterreich bei Yöslau allgemein als Blaufränkisch verbreitet. In Croatien als schwarze Fränkische oder Crna Frankovka und moravka. Gehört nach Trummers Klas-sification zu Classe I, Ordnung 2. Für Verbreitung dieser Sorte war besonders Herr Robert Schlumberger, Weingrosshändler und Weingutsbesitzer in Vöslau thätig. Da derselbe aber ebensowenig wie die Werke von Single und Dörnfeld die Benennung „Limberger“ genügend erklären und begründen können, so wurde von der internationalen ampelographischen Commission, bei der zweiten Jahresversammlung in Colmar 1875, die in der Heimath dieser Sorte gebräuchliche Bezeichnung „Blaufränkische“ als Hauptname angenommen. Beschreibung. Rebstock starkwüchsig, härter, dauerhafter und weniger empfindlich als der blaue Portugieser. Rebholz sehr früh ausreifend, rothbraun. regelmässig und fein gestreift, ziemlich stark. Knoten wenig hervortretend. Augen dick, abgestumpft. Blätter gross, dick, pergamentartig, fast rund, wenig eingeschnitten, oben dunkelgrün, glatt, mattglänzend, ältere Blätter etwas blasig und auf der Unterseite borstig. Bezahnung gross. unregelmässig. Endzahn halbkugelförmig. Buchten wenig ausgeprägt, oft nur durch eine Zahnlücke angedeutet, Verfärbung in's Rothe. Nerven unten stark hervortretend, mit deutlich ausgeprägten grossen hellgrünen Stellen an den Abzweigungen auf der Oberfläche und am Stielpunkt. Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, grün mit violettem Anflug in nahezu rechtwinkeliger Stellung zum Blatt. Blätter an den Triebspitzen hellgrün, glatt glänzend, Tranbe gross, mehr ästig und locker als beim Portugieser. Traubenstiel ziemlich kurz, grün mit bräunlichen Rostflecken und dicken Knoten. Beerenstielchen kurz. dick, grün, starkwulstig. Beere mittelgross, rund, dunkelblau, schwach beduftet. Narbe klein. Beerenhaut ziemlich dick und nicht leicht faulend; reift etwa 8 Tage später als der blaue Portugieser und hat einen süssen, aber etwas herberen Saft als dieser. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der Blaufränkisch stammt aus Niederösterreich, wo er meistens gemischt mit dem blauen Portugieser in der Gegend von Vöslau, Siebenhirten und Matzen in grösserer Ausdehnung vorkommt und von da nach den anderen Ivronländern Oesterreichs, nach Ungarn, Croatien und auch nach Deutschland verbreitet wurde. Insbesondere hat er sich in Württemberg sehr bewährt und ist unter dem Namen Limberger stark verbreitet. Derselbe ist selbst für ungünstigere Lagen wegen seiner frühen Reife, geringen Empfindlichkeit und grossen Tragbarkeit eine sehr schätzbare Rothweintraube, welche besonders bei kurzem Zapfenschnitt entsprechen wird. Die aus ihm bereiteten Rothweine dürften sich weniger durch grosse Süssigkeit und Lieblichkeit wie die Portugieserweine, als durch eine bei den Roth- weinen sehr geschätzte Herbe und Dauerhaftigkeit auszeichnen. Der Blaufränkische hatte im Jahr 1872 in Niederösterreich bei der Lese 19.2 Prozent Zucker, nur 5,3 pro Mille Säure und lieferte auf einem österreichischen Joch einen mittleren Ertrag von nahezu 40 österreichischen Eimern, was seinen Werth in quantitativer und qualitativer Beziehung am besten bestätigen wird. Rother Zierfahndler Tafel XXVII. Literatur und Synonyme: Trümmer (Klassific. I, 2), Nachtrag pag. 36, als rother Zierfahndler, Rothreifler, Gumpoldskirchener Spätroth, rother Raifler in Oesterreich. Der von Labo [tag. 356 beschriebene rothe Reifler scheint eine andere Sorte oder ein sehr unvollkommenes Exemplar gewesen zu sein, da diese Beschreibung in sehr wesentlichen Eigen- schaften von der richtigen Trummer’schen Beschreibung, z. B. in den Triebspitzen, Behaarung der Blätter und Grosse der Trauben, abweicht. Beschreibung. Rebstock sehr kräftig und dauerhaft. Rebholz dick, dunkelbraun, schwarz punktirt. Knoten ziemlich engstehend. Blätter mittelgross. rund. dick, lederartig, fünf lappig, kurz eingeschnitten, Lappen verbogen, oben gelblichgrün, fleckig, unten wollig. Bezahnung stumpf und breit. Endzahn gross, stumpf. Buchten meist geschlossen und wenig ausgebildet. Rippen fein, etwas bräunlich. Blattstiel kurz, sehr dick, glatt, röthlich. wollig. Blätter an den Triebspitzen hellgrün, feinwollig, etwas bronzirt. Traube gross, etwas ästig, sehr dicht, oft mit doppelt und dreifach übereinanderliegenden Beeren. Traubenstiel kurz, dick, Knoten selten fruchtbar. Beerenstielchen dick, fein warzig, grüngelb, selten röthlich. Beere rund, bei der Narbe etwas plattgedrückt, hell kupferroth oder fleischfarbig, nur bei voller Keife dunkel rosenroth. obwohl die meisten Beeren, besonders die sehr dichtstehenden, auch dann auf der Schattenseite ihre grüne Earbe behalten, auffallend stark punktirt. Narbe gewöhnlich, ein grösser brauner Rostfleck. Beerenhaut dünn. Saft säuerlich süss. Reifzeit spät. Vorkommen, Kultur und Verwendung. Der rothe Zierfahndler kommt hauptsächlich in der Gegend von Gumpoldskirchen, Mödling, Pfaflstätten, Baden, Brunn und Gainfahren in Niederösterreich vor und ist dort seit etwa 60 Jahren eingeführt. Er hat damals allmählich den dorten früher angebauten Heimisch last ganz verdrängt und liefert das Hauptmaterial zu den berühmten Gumpoldskirchener Weinen, den besten von Niederösterreicu, weshalb seine Verbreitung daselbst und auch in anderen Kronländern immer mehr zunimmt. Er verlangt einen kräftigen Boden und kurzen Kopf- oder Kahlschnitt, wie er in Niederösterreich allgemein gebräuchlich ist; Kalkboden und eine sehr gute warme Lage sagen ihm am meisten zu. Er ist ungemein tragbar und liefert nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein sehr gutes Erträgniss. In Klosterneuburg hat der Most des rotlien Zierfahndler in der Regel den höchsten Zuckergehalt von allen Traubensorten, in guten Jahrgängen sogar 25—29 Prozent, während seine Säure eine sehr geringe (durchschnittlich 6 — 7 pro Mille) zu nennen ist. Seine Weine sind feurig, fast zu alkoholreich, und enthalten gewöhnlich noch einen Theil des nicht verarbeiteten Zuckers, was ihren Geschmack sehr lieblich macht. Aus allen diesen Gründen dürfte diese Sorte auch weiterer Verbreitung würdig sein. Rother Zierfahndler . InsCofk/t (/fr nrrthvdUirn Trmjibejunritn Taf. XXVII. Farsy £Fnc/c,kJ(■HofbudtAn/trf/iuu/,///>//. k X. Roth er Traminer. XlX.Weifser Uiesslin^ XVI. Blauer Kölner. V. Weifser Wälschriessling VI. Ruländer XIII. Weifser Mosler XVm. Blaue Kadarka Trieb spitzen, B Fars// FritliJ: k Uofk uJihmifthiin/. fl/, VU. Klauer Trnllintjer. XVII. Weifser Elbling j,X *"V XXBl. Rnthcr Veiteliner. \ ID. Gelber Muscateller. 4 XXI. Gelber Ortlieber. C 7 X1Y. Früher rother Yelteliner. InsCM/t-//Au,Ar Trauktiumr/a, XX.Blauer Wildbacher. Triebspitzen.C. H ' Forst/£ Fruk.kk Unfbn/M/ttinf/Jiiny, ffint Triebspitzen der Traubensorten. Tafel B. Rother Traminer (Traubenabbildung- Tafel X). Verhältnissmässig klein, gedrungen mit kurzen Internodien, aufrecht mit steifen Köpfchen. Stengel behaart, ziemlich dicke Ranken sehr kurz und wenig zahlreich. Farbe hellgrün, die älteren Blättchen mit weisser Behaarung, die jüngsten Blättchen weisswollig. Beide nur wenig ein- geschnitten und dick. Weisser Riessling (Traubenabbildung Tafel XIX). Gelblichgrün, mittelgross, Köpfchen oftmals seitwärts gebogen, oft aber auch steif. Ranken kräftig und lang. Die jüngsten Blättchen weisswollig, die älteren fein behaart mit etwas röthlichem Anflug. Stengel glatt. Weisser Mosler (Traubenabbildung Tafel XIII). Gelbgrün, kräftig, Köpfchen immer seitwärts und abwärts gebogen. Die jüngsten Blättchen fein weisswollig mit schwacher Röthe an der Bezahnung, ältere Blättchen fein behaart. Ranken ziemlich kräftig, Stengel nicht behaart. Blauer Kölner (Traubenabbildung Tafel XVI). Starkwüchsig, aufrecht mit langen kräftigen dreitheiligen Ranken. Die jüngsten Blättchen hellgrün; feinwollig mit schwach rothgefärbter Bezahnung. Stengel, Blattstiele und die unteren Theile der Ranken leicht roth gestreift und behaart. Untere Blättchen mehr dunkelgrün und behaart. Weisser Wälschriessling (Traubenabbildung Tafel V). Klein, aufrecht, ziemlich gedrungen, zierlich, gelbgrün und weisswollig. Stengel, Blattstiele und Ranken ziemlich dicht behaart. Letztere lang und stark entwickelt. Blättchen klein. Blaue Kadarka (Traubenabbildung Tafel XVIII). Kräftig, hellgrün, Köpfchen aufrecht stehend; obere Blättchen weisswollig, untere ziemlich gross, dick, auf der Rückseite ebenfalls weisswollig, auf der oberen Seite leicht gebräunt. Bezahnung rothbraun gefärbt, Stengel ein wenig behaart, Ranken glatt. Ruländer Traubenabbildung Tafel VI). Gedrungen mit kurzen Internodien, Köpfchen aufrecht, gelblichgrün und weisswollig. Ranken kurz, schwach entwickelt. Stengel ein wenig behaart; desgleichen die älteren Blätter. Tafel C. Rother Veiteliner (Traubenabbildung Tafel XXIII). Meist seitwärts gebogen, dunkelgrün, stark weisswollig mit lebhaftem Roth an den Rändern der Blättchen, der Blattstiele, der Ranken und der Stengel. Aeltere Blättchen ebenfalls roth mit etwas Glanz. Stengel und Ranken wenig behaart. Blauer Trollinger (Traubenabbildung Tafel VII). Im Verhältniss zum Wachsthum des Stockes schwach, aufrecht, gelblichgrün, an den jüngsten Blättchen weisswollig; die älteren etwas glänzend und flach. Ranken wenig entwickelt; Stengel lein behaart. Gelber Ortlieber (Traubenabbildung Tafel XXI). Kräftig, gedrungen, dunkelgrün, stark weisswollig; Köpfchen aufrecht, Ranken kurz. Stengel roth angelaulen, behaart. Gelber Muskateller (Traubenabbildung Tafel III). Gelbgrün, kräftig, langgliedrig, aufrecht, mit kleinen, tief eingeschnittenen Blättchen, welche mit leichter Wolle versehen sind. Die älteren Blättchen fein bronzirt und glänzend. Ranken sehr lang und die Stengel kahl. Weisser Elbling (Traubenabbildung Tafel XVII). Gedrungen, mit kurzen Internodien. Köpfchen seitwärts gebogen. Die jüngsten Blättchen weisswollig; die älteren glatt, roth geadert und gerändert. Ranken nicht stark entwickelt und wie die Stengel glatt, roth angelauten und gestreitt. Früher rother Veiteliner (Traubenabbildung Tafel XIV). Gedrungen, aufrecht. Die jüngsten Blättchen feinwollig un(l rothgerändert; die älteren nur wenig^ behaart und wie der Stengel lebhaft mit Roth überlaufen und gestreilt. Stengel und Ranken kahl. Blauer Wildbacher (Traubenabbildung Tafel XX). Schwach und dünn, zart, gelblichgrün, weisswollig mit etwas röthlichem Anflug. Blattstiele, Ranken und Stengel ziemlich stark behaart; die jüngsten Blättchen klein und dünn. Die Triebspitze des weissen Burgunders wurde nicht dargestellt, weil sie der des blauen Burgunders vollständig gleicht; die auf Tafel A, B und C nicht vorhandenen Triebspitzen finden sich bei der betreffenden Traubensorte abgebildet. INHALT. Vorwort mit Verzeichniss der bei diesem Werk benutzten und citirten oenologisclien und ampelographischen Literatur. Reihenfolge der 30 Tafeln Abbildungen mit den dazu gehörigen Beschreibungen. Tafel Tafel I Blauer Portugieser. XVI. Blauer Kölner. n. Kother Gutedel. XVII. Weisser Eibling. m. Gelber Muskateller. XVIII. Blaue Kadarka. IV. Blauer Burgunder. XIX. Weisser Riessling. Y. Weisser Wälschriessling, XX. Blauer Wildbacher. YI. Ruländer (Rother Burgunder). XXL Gelber Ortlieber. VII. Blauer Trollinger. XXII. Früher blauer Wälscher (Laška). VIII. Krachgutedel (Weisser Gutedel). XXIII. Rother Velteliner. IX. Müllerrebe. XXIV. St. Laurent. X. Rother Traminer. Grüner Sylvaner. XXV. Rothgipfler. XL XXVI. Blaufränkisch. XII. Blaue Zimmttraube. XXVII. Rother Zierfahndler. XIII. Weisser Mosler. '! C. Triebspitzen der ab- XIV. Früher rother Veiteliner. gebildeten und beschriebenen Trauben- XV. Weisser Burgunder. Sorten, Abonnenten -Verzeichni ss. -3f rnrirftiiili von GOETHE’S TRAUBEN-ATLAS. j§e. Majestät der Kaiser von Deutschland. ' * Se. Künigl. Hoheit der Grossherzog- von Baden. Das k. k. österreichische Ackerbau-Ministerium zu ien mit 50 Exemplaren. Herr Carl, Baron von Apor, k. k. Kämmerer in Maros-\asarhely (Siebenbürgen). A. Arnold, Lehrer an der höheren Lehranstalt zu Bitburg bei Trier (Rheinprovinz). E. R. Arnold, Baütnschulbesitzer in Nieder-Sedlitz bei Dresden. ,, Ferdinand Anchmann, Champagnerfabrikant in Marburg (Steiermark). „ Hofrath Dr von Balling in Kissingen (Bayern). Herren F. U. Bally Söhne in Säckingen am Rhein (Baden). Herr Mojei,ja Baltic, k. Statthaltereirath in Pension, in Agram (Ungarn). „ Dr. Blankenhorn, Weingutsbesitzer in Ihringen am Kaiserstuhl (Baden). Freiherr von Bodmann auf Bodman bei Ueberlingen am Bodensee (Baden). Franz Bojedain, Oeconomie-Yerwalter auf Puszta St. Peter bei Zala Lövö (Ungarn). „ Baron Otto von Bolschwing auf Schloss Ruth bei Steinbrück (Steiermark). ,. Philipp Graf Bossi-Fredrigotti, Präsident der Landwirthschafts-Gesellschaft in Roveredo (Tirol), , C. Bronner, Rebschulen-Besitzer in Wiesloch (Baden). ,, F. P. Buhl, Weinhandlung in Deidesheim (Pfalz). Die K. Centralstelle für die Landwirthschaft in Stuttgart. Das K. Pomologische Institut in Proslcau (Gartendirector Stoll). „ Comizio agrario in Zara (Dalmatien). , Consorzio agrario in Trient (Tirol). Herr Graf Coronini in St. Peter bei Görz (Illyrien). „ Freiherr Daei von Koeth, Präsident des landw. Vereines für Rheinhessen, in Sorgenloch bei Mainz. Ivan Danilo, Landtagsabgeordneter in Zara (Dalmatien). „ W. M. Degenhard, Stadtgärtner in Dresden. , Gottfried Baron Degrazia, k. k. Major in Görz. Se. Durchlaucht Herzog Adinolf della Grazia, Gutsbesitzer in Brunnsee bei Spielfeld (Steiermark). Pas Eidgenössische Departement des Innern in Bern. Herr Alexius von Deurbanyi, Rechtsanwalt in Csakathurn (Ungarn). „ Dr. Dominikus, Advokat in Marburg (Steiermark). „ J. Duntze, Partikulier in Freiburg i. Br. (Baden). „ Sebastian Englerth, Director der Weinbauschule in Randersacker bei Würzburg (Franken). „ Dr. Franz Entz, Director der Landes-Rebschule in Ofen. „ Sixtus Ritter von Fichtenau, Advokat in Pettau (Steiermark). „ Louis Fitz, Weinhandlung in Dürkheim a. d. Haardt (Pfalz). Gustav Flinsch, in F r e i b u r g i. Br. (Baden). Die Gartenbaugesellschaft Flora in Cöln a. Rh. (Gartendireqtor Nicpraschk). „ Fürstliche Gartendirectiou zu Sigmaringen. „ k. Gärtnerlehranstalt in Potsdam. Der Gartenbau-Verein Darmstadt. Die Gemeinde Beblenheim im Ober-Elsass (Bürgermeister Oberl in). Herr Baron Gutmannstlial-Benvenutti auf Schloss Weixelssein bei Steinbrück (Steiermark) Die Gutsverwaltung Friedau (Steiermark), Verwalter E. Karl. „ Gräfl. Meran’sclie Gutsverwaltung (Verwalter J. Lösehnig) in Marburg (Steiermark). „ Gutsverwaltung Spielfeld (Hauptmann Hamornick) Steiermark. Herr David Hartmann, Gemeinderath in Marburg (Steiermark). „ Jos. Hepting, Weinhandlung in Freiburg i. Br. (Baden). ., Professor Hilger in Erlangen. Die grossherzogl. Hofgärtnerei Ettlingen (Baden). Die grossherzogl. Hofgärtnerei Schwetzingen (Baden). Herr Iso Isajlovics, Advokat in Esseg (Slavonien). „ Martin Kaiser, Realitätenbesitzer in Pettau (Steiermark). n Heinrich Kalmann, Wanderlehrer an der Landesobst- und Weinbauschule in Marburg (Steiermark). „ Dr. Ferdinand Kaufmann, Advokat in Znaim (Mähren). „ Josef Ketz, Rebmann und Kellermeister an der Weinbauschule in Marburg (Steiermark). „ Constantin Baron Knezevieh, Gutsbesitzer in Stridau (Ungarn). Herr Dr. Franz Krause, praktischer Arzt in pettau (Steiermark). „ Oswald Lakitseh, in Pettau (Steiermark). Die k. landwirthschaftl. Akademie Hohenheim bei Stuttgart. n landwirthschaftl. Filiale in Friedau (Steiermark). ,, landwirthschaftl. Schule in Hegne bei Constanz (Baden). .. landwirthschaftl. Schule in Ru fach (Ober-Elsass). .. Fürst!. Serbische Landwirthschafts-Gesellschaft in Belgrad. ,, k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Görz (Illyrien). „ Kroalisch-Slavonische Landwirthschafts-Gesellschaft in Agram, ., k. Ungarische oenologische Lehranstalt in Tarczal bei Tokey (Ungarn). Herr Johann Lerch, Realitätenbesitzer in Pettau (Steiermark). , Dr. Angelo Levi aus Görz (Illyrien). , Johann Liehtenegger, Verwalter auf Schloss Kornberg bei Feldbach (Steiermark). - E. Mach, Director der landwirthschaftl. Landes-Anstalt in St. Michele (Tirol). „ Dr. Ignatz Malnay in Tahi-Totfalu bei Pest. ,, L. A. Neubert, Rebschule in Zitschewig bei Kötschenbroda (Sachsen). „ von Neumann, Regierungs-Assessor in Colmar (Ober-Elsass). Die kaiserl. Obstbauschule in Brumath bei Strassburg (Eisass), i grossherzogl. Obstbauschule Carlsruhe (Baden). , Steirische Landes-Obst- und AVeinbauschule in Marburg. Herr Anton Ogullin, Realitätenbesitzer in Rudolfswerth (Krain). Herren J. Palugyay’s Söhne, Weinhandlung in Pressburg (Ungarn). Herr Dominik Pascotini, k. k. Major und Obmann des Weinbauvereins in Pettau (Steiermark). ,, Franz Perko, Direktor und Realitätenbesitzer in Marburg (Steiermark). „ Antonio de Pizzini in Ala (Südtirol). Die k. polytechnische Schnle in Stuttgart. Das k. pomologische Institut in Geisenheim a. R. (Rheinprovinz). Herr Eduard Rauscher, Weingartenbesitzer in Marburg (Steiermark). , Dr Matthias Reiser, Bürgermeister in Marburg (Steiermark). „ Ludwig Rupprecllt, Gutsbesitzer in Sajtos-Kal (Ungarn, Oedenburger Comitat). Herren W. Schellhorn-AVallbillichs Erben, AA'einhandlung in Forst bei Deidesheim (Pfalz). Herr August Schenkel, Gutsbesitzer in Luckaufzen bei Luttenberg (Steiermark). , Johann Schmiederer Secretär des Weinbau-Vereins in Marburg (Steiermark). ., Schöne, Particulier und Gemeinderath in Cannstatt bei Stuttgart. „ Jos. Schorsch, fürstl. Obergärtner in Dobro vic bei Jungbunzlau in Böhmen. Herren Sillion-Louis-Freres, Baumschulenbesitzer in Plantieres bei Metz (Lothringen). Die Societa agraria in Trient (Tirol). Das Stadtsehultheissenamt Reutlingen (Württemberg). Herr Fr. Ströbel in Heilbronn (Württemberg). „ Eugen Tornow in Berlin. „ Gustav Vierordt, Particulier in Bingen a. Rh. (Rheinprovinz). „ Professor Dr. AAeber in Tübingen (Württemberg). Die k. AA'einbanschule AV e i n s b e r g. (Württemberg). „ AVeinbausection Reutlingen (Württemberg), A'orstand Gemeinderath AVeckler. Der AVeinbauverein Marburg (Obmann Dr. Mulle). , AVeinbauverein in Pettau (Steiermark). Die W'einverbesserungs-Gesellschaft fiir AVürttemberg in Stuttgart (Vorstand Prof. Dr. Fraas). Herr Alois AVerk, Güterdirector in Brunnsee bei Spielfeld (Steiermark). - Franz AVibner, Realitätenbesitzer in Pettau (Steiermark). n Alplions Ritter von AA’idman-Stairelfeld in Margreid, Post Neumark (Tirol). , Dr. AVilhelmy, AA'einhandlung in AViesbaden. „ Director H. von Zabel, AA’einbauschule von Jalta in der Krim (Südrussland). n Baron Zorn von Bulach auf Schloss Osthausen bei Alatzenheim (Unter-Elsass). -3T i-ruirimili der in WIEN. Tuinunirrii Herr Adolf Ackermann, Buchhandl. in München. Die Andre’sche Sortiments-Buchhandl. in Prag. ,, landwirthschaftl. Anstalt zum Strickhof (durch Fr. Schulthess Buchhandl. in Zürich). Herr Anton Arvedi in Verona. Herren Aslicr c& Co., Buchhandl. in Berlin. Herr Gabriel von Barcza, kgl. Bezirksrichter in Devecser (Ungarn). Der landwirthschaftl. Bezirksverein in Klausenburg (Siebenbürgen). Herr Heinrich Calberla in Dresden (durch H. Burdaclts Hofbuchhandl.) Die J. G. Calve'sche Hof- & Universitätsbuchhandl. in Prag. „ grosslieržogl. Centralstelle für Laridwirtlischaft in Darmstadt (durch A. Klin ge lhöffer,s Hofbuchhandl. Herr