15. ^ des Visthums zu N a i b a ch. im Jahre 14L0 ^m des Felsenhiigcls Steile, D^r die Ziller Feste tragt, Und an dessen Fuli in Eile Zürnend sich die Sann zerschlägt, Wogt der Krieger feindlich Streben In empörtem Fieberwahn, Wltowizen blind ergeben Stürmen sie zur Burg hinan.') Aber auf der hohen Feste Schaut der Kaiser stolz vom Wall ^ Auf der unverschämten Gäste Kecke», rechtvergesmen, Schwall Sicht mit wounevollcm Grauen Seine Treuen, die vall Muth Dämmend sich entgegcnbauen Dcr Empörer voller Fluth. Glühend ist der Kampf; den Frieden Bringt des Abends Dunkel nur Die sich würgten, sind geschieden; Ruhig werden Berg und Flur. Denn der Streiter eh'nie Glieder Virgt das gastliche Gemach, Und der Schlummer senkt sich nieder Vom besternten Himmclsdach. '^Ulrichs, des letzten Grafen von Zilli. W5t,vo, sehte sich "'" «ewassn^er Hand dem Kaiser Friedrich IV: entgegen ,c Her die Grafschaft als ihn, anheimgefallenes Lehen cm, z".ycn "o«te. Witowiz, war hiebei ihr ycldherr. Nur in kühn gewölbter Halle Sitzt der Kaiser noch und wacht, Dcnn sein Sinnen ist für Alle, So ihm Unterthan, bedach.. Aber auch des Fürsten Glieder Fordern strenge ihre Ruh» Und es schließ» die Augcnliedc» Ihm des Tages Mühe zi!> Zarte Fricdensarme schmiegen Sanft und kosend sich um ihn, Und den hohcn Schläfer wiegen Dieses Traumes Phantasie'». Mit des Bischofs höchster Würde, Einem Pallium. angethan, Mit der Mitra hehrer Vürde Sieht er Jemanden sich nah'n» Friede weilt auf dessen Wangen, Wie er jenseits nur gedeiht5 Wo die Seele unbefangen Schlürft den Bvrn der Seligkeit. Hoher Ernst und Milde galten Auf der edlen Lippe sich, Silbern ist der Locke Schatten, Hold der Ton und feierliche »Huld hast du vor ihm gchmdcn, «Dem die Welt ihr Daseyn danlt, »Weil auch in des Unglücks Stunden „Nie dein Glaube noch gewankt. »Die tclagcrnd jetzt umliegen Dicse Feste, stark und steil, »Hlllft dir seine Kraft besiegen. »HeU dir, Friedrich! Glück und gett'. Und den Kaiser führt er leitend An des Laibachflusscs Rand, 68 Dessen Welle, langsam gleitend, Lan benetzt ein harmlos Land» Hier am Ufer dicht erhebet Eine kleine Kirche sich, Und der Fischer ") Andacht strebet Eri'.st zu Gott „nd feierlich., »Vln ich zwecklos hergekommen?« Spricht des Kaisers Edelsinn. »Veten will ich mit den Frommen." Zum Altare kniet er hin. Aber plötzlich zum Pallaste Wird die Kirche, die so klein, In des Daches hohlem Mäste Tönen Glocke»» hell und rein. Auf des Chores hohem Rande Spricht die Orgel wunderbar, Und in festlichem Gewände Steht ein Bischof am Altar. Und der Kaiser sinnt, befangen Non der seltne» Wundermacht, Vtit von Ernst gebleichten Wangen, Voll Gedanken und erwacht. Aber nicht der Andacht Sprache. Welche demuthuoll und hehr Von des Kirchlcins rundcm Dache Widerklang, vernimmt er mehr. Wilde Stimmen hört er rufen In der Pauckcn Wirbclklang, Ueber die belebten Stufe,: Rauher Kriegsgesellen Gang. Er b»ginnt mit innerm Veben : ,Noch ist nicht die Nacht entfloh'N, »Und der Völker sinnlos Streben »Regt sich doch im Kampfe schon. »Könnte ewig Friede walten: »Doch der Lauf der Zeiten zwingt «Mich, die Fahne zu entfalten, »Die nur Fluch und Ungliick bringt.« < »Wäre doch schon bald gedämpfet »Dieses Aufruhrs wilder Brand, »Und der Ruhe Glück erkämpfet «Dem so lang verheerten Land! ' «Heute noch die letzte Probe »Lasj mich, Ewiger, besieh'»,. »Und mein Traumbild, ich gelobe, »So« in Wahrheit ttbergeh'n!« Wieber starker härt er saNsen Das Gebrülls durch die Luft, ') Jener Theil der Stadt Laibach, wo heutzutage die Domkir: He steht, war damals a.vößt«ntheils von Fischern bewohnt. Wie des Waldsiroms hohles Brausen Durch des Felsens weite Kluft. Gierig läßt er Aug' und Ohren Durch des Fensters OeFnung fpä'h'n, Und er ruft: »Ich bin verloren!« Stumm vor Schrecken bleibt er sich'N. Aber plötzlich knarrt die Pforte, Eines Voten treuer Mund Macht die leichten Flugclworte: »Herr! wir siegen« jubelnd kund. «Als bei nächtlich stiller Weile «Wir von Sorgen uns bcfrci'u.', «Dringt der Feind mit hast'ger Eil« »Alloerderbcnd auf uns ein.« „Nimmer ist ein Glück gediehen, »Welches nicht die Ordnung gab. »Die Verwirrung mächt' uns fliehen, »Mancher floh wohl in sein Grab. »Aber auf den flücht'gen Weg«.'n, »Wahre Netter in Gefahr, «Kamen Krieger uns entgegen, »Die das Krainerland gebar." »So gestärket kehrten wieder »Wir vor »icgcahnter Flucht» »Stürzten auf die Feinde nieder, „Wie der Aar, der Vcute sucht; »Und wir kämpften wie Ergrimmte, »Von der Rache Arm gewiegt. ,D >en, die stillen Gebete mag der Pope, dort kein SHimpf-"""°, slavisch oder lateinisch lesen, das ist ihm über-lassen; ^ v;^ F^iheit läßt man dem Glagoliten! Zu planen wurde ich im Spä^ahre 181? bei der sonnläg-ucyen Liturgie zu^c.gnnj, einige Stunden von Ogu-'", gerührt, als der Pfarrer Kuä^kgj, den meh- rere seiner Collegen in der Umgegend mir den ^"^^ 5wni5 O^tt,i^ nennten, den schönen Gruß seinen Pfarrgenosscn zusang: Qulpuclin s' varnl! und die ganze volle Kirche, nicht bloß der Ministrant, erwiederte: i ä' nuknm tvniim! Als vorzügliche Erhalter dieser nationalen, von Rom selbst unterstützten Liturgie verdienen die Tertiaricrklö-stcr des Franziscanerordens die dankbare Anerkennung dcrIllyricr im vollessen Maße. Hier folgt die Liste der acht im Gebiete dcs küstenländischcn Guberniums liegenden, vom Unterzeichneten zum Theile mehr denn einmal besuchten, in alphabetischer Ordnung, mit der einzigen Vorbemerkung, daß der Wassermangel auf den Inseln oft sehr groß ist; daher haben einige dieser Klöster, dem Besuche dcr Vordeischiffenden mehr ausgesetzt, zwei Brunnen, einen öffentlichen, aus welchem den Fremden schöpfen zu verbieten weder Menschlichkeit noch weniger das Christenthum erlaubt, und einen andern , welchen geheim zu halten die Seldsterhaltung berechtiger. 1.) Dubllll,ni22, Eichall; 6uk, Eiche; wie die folgenden zwei auf der Insel I^l!<, Vozla, hart am Meere, K<^, Fiume gegenüber, das man so schön sieht. Erinnerlich ist mir keine so artige Dreschtenne unter freiem Himmel, wie cs von selbst sich versieht, auf allen gesehenen Inseln, als die dieses mnltir's: so nennen die Glagoliten das Kloster. Auf dem Wege nach der dortigen Pfarrkirche St. Apollinaris sah ich auf einigen Bäumen hängende Häuschen dcr Weingärten-Wächter, was mir auf der Insel I^orlc um so mehr auffiel, weil man mir früher auf der Insel2rel, Chcrso, siigte, daß es auf dieser Insel 2r«l keine Die, be gibt, höchstens einige arme, hungernde Studenten ausgenommen, welche sich bisweilen aus frcmdcn Gärten Obst holen. Unverwischbar ist der widerliche Eindruck, den bei dieser ^rali-Tafel dcr mit dem schwarzen Blute dcs Tintenfisches begossene Reis auf meine Augen machte, wiewohl er einmal verkostet nicht übel schmeckte. Bibliotheken habe ich in allen diesen acht Klostern keine gefunden» Missale, liuäliednik; Brevier, sllIlInvex; Nittml, trcdnilc; i^ravnik 52 ilpovicl-ni5l, Direttur für Beichtväter; niolilve ^m-ani^ove, machen die gewöhnlich vorkommende glagolitische Literatur aus. 2.) 61av0tc)Ic, glava nw!<», Kopf der Insel', lantÄ Hlarla tla 6al?«, l'<»c>) .m den llüc^lne vrÄta, porta me2X3N2, Mittelthor, zwischen Iverli und I'o-rüLlna oder Nordzreß. 5) Ii,ei-Ii, die Haupt- und bischöfliche Nfsi'denz-stadt hat zwei Klöster, ein glagolitisches männliches, und ein weibliches, dessen Ordensregel mir nicht mehr beifällt. Die Nonnen nennt man Kaluäi-c, kaludri- 60 2?, aus dem griechischen Knlo^,,, gute Alte, im Russischen, wie im Altkrainischen in^nilline. ninn."-liine, daher 1>I^>lt,'i'-nixe,- daher das Sprichwort: Il)«li n« ^luxliut, Icag- p«slcaxk88l«nl?, auf einer kleinen mit Eichen schon bewachsenen Insel zwischen der Stadt 1vorl<, und k«-niljt, der Villa des dortigen Bischofs. I^onn, echt slavisch, wie in der Cyrillischen Bibelübersetzung luno ^.vlaaml^, Schooß Abrahams, linus/Vki-aliiic. 5.) HIcU ünNlix2 , Vllil« 61 3. Mai-tino, Martinsthal, auf Ai't)l, zwischen ^'lidenixa und 05^i-o, «hart am Meere mit einer kleinen, aber sehr lichten, niedlichen Kirche. 6.) Nai-Llina, I^arcxiniia, an einem Flüßchcn, le^ina, das einzige Kloster auf der Insel I^usl'.in, welche vielleicht daher so heißt, weil sie durch einen Ca-nal, ^»relca^, von O5ero auf ^i^I, getrennt, Iul,Ill)n, nämlich otolc, wenn nicht von !us!> ^ elend. ?.) l?oi-c!5inI, I'llrc.'LinI, isolirt, wie naiezin, auseinander: auf Nordzreß, an den v«I« vi-ata, s>or-1,2 gi-anll«, Großthor, gegen Istrien. Auch die Krai-ner haben einen Berg i?ui-l?8in, einzeln da siehend, zwischen der Wochein und Tolmein. 8.) Vii-, wenige Schritte dießseits 05ei-ci. Auch Kram hat viele Orte, welche Vir, Quells heißen: weltberühmt ist unter den Naturhistorikern das bei Sittich durch die 2^Iavel!iIvnllLn liill-m cler i^inliillLlial den Licli 2U decÜLnon l,. Dli-ecllon aoi' pll>lnl>rmoni5c^en (^c>5Lll8cl»lls!. I^ail)^c:ll ant L. ^,^lil iQ^i, Neoacteur: M-. Vav. Heinrich.. Anleger: Ogimz M. VMer v. Uleinmnyr.