^' Degotardlsche ^M M Laibacher Zeitung, M ^ 3is Mitwochs deu 6. Februar 1799. ^^ Innländische Begebenheiten. Wien. Se. Majestät haben dew ! bisherigen kommandircndcn Genera- ! len imMarggrafchum Mahnn, Feld- ^ Marschall, Äiarqms T-otta d ?^dorno, w gnadigster NäckMt aufbiss'.'« hohes Alter und geschwächte Gesimdhi?, st:ns.m Ansuchen grm.^ß, von d^r Dienstl.istnng zn cntt; b.n, ?.igf«g n aber den General-Fiidz?i'gm.istir, Graf n la^onr, zum kommandircn-drn Gsnerakn im hchigtcn Aiarg- grafthnm zu ernennen geruhet. — Am lt^.Iän. sind mehrere Couriere auS Italien, dann von Petersburg ^ und Berlin hier angelangt, s Briefe aus dcr Wallachey melden, !j daß bey den Fortschritten des Paß-c man Soglu die Furcht dcr Bewoh-^ ncr täglich mehr zunimmt, von den « Strciftreyen dieser R^bcllen-Hordcn ß überfallen und geplündert zu werden; z daß man aber wenigstens an unsern Gränzen solche Vorkehrungen getroffen hat, wobey die Unterthanen ganz rußig und furchtlos bleiben können. GemNn den 8. Jan. Passa-wand Oglu steht nach den neuesten Berichten nur noch wenige Meilen von Bukarest, der Hauptstadt der Wallachen. Den Türken hat er ein grosses Magazin weggenommen. Seine Zahlungen macht dieserRebclle mit päbstl. und holländischen Dukaten. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Ra statt den 21. Jan. Der so sehnlich erwartete Courier ist heute von Wien zurückgekommen. Der Inhalt der von ihm mitgebrachten Antwort ist im Wesentlichem: „Kaiserliche Majestät verwunderten sich , wie die FranzösischenMinister den Marsch dcr N;:fsisch?n Tr!!ppen, welcher mit ocr Rcichssricdenssache in gar keiner Beziehung stehe, an die Neicksfric-d>ilä-,Depntation hätten bringen kön-«cn. Kaiserl. Majestät ftyn zufrie-d?n mit dem Benehmen der Reichst friedcns-Deputation, indem sie diesen Punct, als außer ihrer Bcfug-mß liegend, behandelt habe, und ivürdon übrigens abwarten , roas die allgemeine RcichsversammlunZ mRe-gsnsblirg hierüber an Sie gelangen lassen würde.,, Nastatt, den 2 2.Iän. Die Ant-ivort des kais. Hofes hat hier großen Eindruk gemacht. Die franz.Gesandtschaft ist gar nicht damit zusricden,und man sagt, daß sie das Wort Krieg be- rei s roi^berim Munde sihre. An alle franz. Generale in unsrer Nähe sind deßhalb schon Befehle ergangen, sch aufden erstcnWink zumVorräken bereit zu haltcn. DikEmpsindungcn der deutschen Neichsdcputirlcn sind ßhier-bei sehr verschieden. Der Friede war ja schon so nahe; und was konnte trös-licher als diese Aussicht seyn' Und nun! — Doch es kann noch alles besser gehen, und die Antwort auf das rcichs«-tägliche Ansuchen von Sr. Maj. dem Kaiser wird vielleicht demGanzen eine ! günstigere Wendung gcbcn. l Ein geistlicher Fürst, von dem ma« bisher vermuthete,daß er mit demSä-kularisations.Plane einverstanden sei, hat sich, wie es heißt,nicht nur dagegen erklärt; sondern auch auf ciue Vereinigung sämmtlicher geistlicher Ztände dagegen angetragen. Frankfurt den2i.Iän. Eö verbrettet sich die Nachricht, der brave Obrist von Faber traktire wegen ^ einer Kapitulation von Ehrenbreit-stein. Dcm stv, wie ihm «volle, so bleibt diesem.tapftrn Manne die Ehre, diese Festung länger, als man vermuthe« konnte / vertheidigt zu haben. Nach Briefen von Lemberg zieht sich an dcr gallitzischen Gränze ein neues rußisch - kaiserliches KorpS zusammen. Italien. Der König von Sardinien ist am 12. Jan. iu Bologna eingetroffen. Der Verhaft des Commenchucs Ruffo in Rom, war von keiner Dau- er, indem der feanzös. Vothschaster, Laeombe St. Michel, bald nach ihm, «us Neapel in Rom eintraf; woraus jenem erlaubt wurde seine Reise nach Neapel fortzusetzen. D.r ftanz.GeneralSerrürier l)a^ bei seiner Ankunft in Lukka von diestrNe-publik verlangt, daß sie IaooSpezics-d"katcn sogleich bezahle, und 2 Mill. Livres in 2 Monaten nachtrage,daß sie fur sein KorpS 5000 Paar Schuhe, 5000 Hemden, Kaputröke, alle Artillerie und alle Waffen auslieferte. Die Francs?« sind in Lukka 5000 Mann stärkend haben aus diestrStadt einen Wasftnplatz a/macht. Mailand, den 12. Jan. Der Gen raladintant des General en Chef Io b rt Fraliceöchi, hat aus dem Hauptquartier Reggio folgendeNach-richtcn an unserm ^Kriegsminister ein- ! gefchikt. Am 2. d. ist dieFestung Gae- 3 ta, und am 5. d. die'Stadk Nc^pcl Z (mit ZQQ,c)QQ Einwohnern) gefallen. ! Die neapolitanischen Truppen hielten ! nirgends mehr Stand. Die Beute an ! Kanonenlc. ist unccmeßlich. DerKö- ^ mg und die königl. Familie haben sich nach Sizilien gefluchtet. — Zn Gae-ta?wo 5QOO feuerscheue Neapolitaner vor einer 400 Mann starken franz. A-van-garde die Waffen strekten, haben die Franzosen qo^oo silberneMcdail- l leng?fundcn,mi!derAufchrift:Denn ^ «m den König und nm das Vaterland 1 wvhlv andere englische und neapolitanische Schiffe führten gleichfalls eine Menge neapolitanische adelicher Familien dahin. Der König mußte mit seiner Familie Neapel verlassen, weil die ganze Stadt in einer wilden Verwirrung, und ein Theil der Einwohner in offen-baren Aufruhr war. Auf derUeber-fahrt hat der König einenSturm ausgestanden. Wo die neapolitanischen Armee stehe, weiß man bis jetzt noch nicht. Wahrscheinlich hat sich selbe nach Calabrien gezogen, ! um von da nachSizilien über 5.: setzen. z Livorno, deu II. Iau. Hier ^ hat man Nachrichten, daß die Franzo-z fen am 5. d. in Neapel eingezogen siud. — Die Engländer und . Portugiesen haben aus dem Zeughaus zu^ieapel und von den Ktlttftsachen zn . Portici so vlel auf ihre Kriegsschiffe i gerettet, als sie konnten. Die ganze ' königl. Familie hat sich nach Palermo ^ geflüchtet. 5 In denleyten 8Tagen des verflösse- t tten Jahrs gaben die Einwohner der 5 Provinz Abruzzo uoch emen Beweis ihrerAnhänglichkeit an den König und z an ihr Vaterland. Sie stunden in Massa auf, und schlugen sich mit dem Korps desGeneral Ruska, der von der Seite von Loretto und Fermo in diese Provinz eingefallen war, und bereits die Hauptstadt Aquila erobert hatte, s» tapfer herum, daß Nuska selbst gesungen genommen, ein anderer Gene- ! ral aber, Namens Point, tödlich verwundet wurde. ! Aus unserm Hafen sind alle engli- l sche Kriegsschiffe abgesegelt Man be- ! fürchtet übrigens aufs neue, die Franzosen möchten nun Livorno wieder besetzen. TerKönig vonSardinien wird hier nääistens erwartet. Aus denOperationen der Franzosen zu schlicssen, scheint das aögememeGe-rüchtr, als ob unter Vermittlung des Hauses Oestreich zwischen Frankreich und Neapel an einemWaffenstillstand gearbeitet werde, wenigstens bis jetzt noch ungegründei zu sein. Am 20. Dez. waren beimGeneralChampisnet 2. neapolitanische Unterhändler in Rom angekommen; cS scheint aber, sie. haben nichts ausgerichtet; denp Championet reiste gleich darauf zur französischen Armee ab. Rom den i. Jan. Hier werden Hne grosse Anzahl Kunstsachcn nach Paris eingepackt. In einer Proklamation an die franz. Armee sagt General Champion?!: Die Neapolitaner haben eine Menge Wissenschaftlicher -und Kunstdcnkmähler im Stich gelassen, die sie als eine Beute ansahen. Die mit eurcm Blute erkaufte Gemälde, Statuen zc. sind zwar eigentlich eine Beute der Armee; allein ich hoffe euerm Wunsche zuvorzukommen , wenn ich diese Kostbarkeiten in euerm Namen dcr R^pMik anbiete. Jeder, von euch wird einst, wenn er durch die Kunstgalerie in Paris wandert, ausrufen können: Auch ich trug dazu bey, mein Vaterland zu verschönern. — Andere erbeutete ! Magazine versprach General Cham-! pionet mit den Römcrn zu theilen. Das Geld, welcheS man in ^ von den Neapolitanern erbeuteten Kriegsfassen fand, vertheilte der General unter die franz. Armee. Die Soldaten ! derselben suchen die Goldsorten gegen ! die Silbermünze sehr begierig auf, Z und gaben einen sehr grossen Aufwech-^ sel. — Der neapolitanische Kavalier Valentini, welcher das Volk vor der Ankunft der Neapolitaner zum Aufruhr reitzte, ist hier vorgestern von den Franzosen erschossen worden. Er war erst 2 2 Jahre alt. In derChrist-nacht waren hicralle Kirchen geschlossen. — Der König von Neapel hat an seine Unterthanen am 19. Dec. folgende Proklamation ergehen lassen: „Kaum sahe ich, daß der Feind Miene mache, meine Staaten anzugreifen , ft bin ich zu euch, meine ge- treue geliebte Unterthanen zurückgekommen , um zur Vertheidigung dir ! Religion, der Ehre, des Lebens und l eures Eigenthums die wirksamsten j Mittel zu ergreifen. Ich selbst bähe ? wich allen Gefahren gegen einett Femd , ausgesetzt, der die Religion und die Thronen umstossen will. Von euch, geliebte Unterchanen! hängt die allgemeine Rettung ab. Der Feind ist gar nicht stark. Wenn ihr nur wollt, konnt ihr euch retten. Wer Muth bitt, wer Gott, die heil. Religion, ftin Vaterland und sein Eigenthum liebt, greife zu den Waffen. Eine brave Landmilitz hat meinem durch-lauchtig-stenVater dieKrone erhalten, die ein kricgserfahrner Feind ihm rauben wollte. Niemals war der Neapolitaner feige. Wollt ihr euch ictzt, wo ihr für die Sache Gstt>.s, eures Königs, eures Vaterlandcs fechten sollt, überwinden lassen? Nein, mci-"e g> liebten Brüder! fechtet, sonst ist aUtzs veielohren, uni) enr? Wci-bsr, Töchter und Schwestern werden entehrt werden. Wohlan also, bewaffnet euch, laßt den Feind nicht vordringen, er müsse in unserm Lande seinen Tod und ftin Grab finden. Brecht auf, ruft unsern Schutzpatron , den heiligen Ianuarius umHilfe an, vertraut auf den Gott, für dessen Sache ihr streitet." Ferdinand. Die neapolitanische Armee ist nach sicheren Nachrichten fast ganz aufge-lößt. Es fehlte dem ganzen Korps a« militärischen Geist. Gewohnt zu Hause mehrentheils barfuß zu gehen , bekamen die meisten Fußgänger auf dem Marsche w'mde Füsse, un) fast alle hinkten, alS sie durch Rom zogen. Lucca, den 6. Jan. Die Franzosen habcn am 2. dieß sich unserer Stadt bemächtigt. Die Regierung kündigte an, daß fie als Freunde kä-inen, schaffte aber zu gleicherZeit mehrere Personen, die wegen ihren demokratischen Gesinnungen bekannt "sind, aus der Stadt. Jetzt verlangt cher General Serrürier,ber das Zeugbaus und die Wälle besetzt hat, dlS Zurückbernfung dieser Personen, deren Verbammng er als eine der französischen Republik zugefügte Beleidigung ansieht. M ailand , ben 12. Jan. In Piemont sind alleEinwohner entwaffnet wvrden. Der Befehl d^s ftanz. Direktoriums an die italienische Armee, Haltzumachen, giengnnrdas Korps an, welches in das Großher-zogthum Toskana einzurücken, und Livorno zu besitzen befehligt war. Championet wird nu« von Ncapel aus tiefer ins untere Italien eindringen, während daß ein anderes Korps uuter dem General Mounicr die neapolitanische Provinzen längst dem adriati-schen Meer erobert. Die Fcstu.ig l Pescara hat sich ihm bereits mit eimr Garnison von 1000 M. ergeben, und am 30. Dezember stund seine Avantgarde schon bey der Stadt Chietti. — Bie Kälte ist hier so groß, daß der Po, der eine Menge Eiö führt, auf beiden Seite« hie und da auf eine halbe Stunde weit ausgetreten ist, und alles unter Wasser gesetzt hat. Wegen den gewaltigen Eisstücken hat er Keinen freyen Laus. Bey Piacenza ift die Schiffbrücke über den Po in i tausend Stücken zertrümmert worden. H Einen solckenWinter denkt sich der äl- ^ testeMcnsch jnItalien nickt. —Näch- ? ster Tagen wird in Cisalpinicn eine 3 neue Con ribution von iv Millionen ausgefchrillbm> — DieAushebung der jungen 'Mannschaft geht in der cis-alpinischen und römischen Republik m t aller Strenge fort. — Jetzt heißt ^ diese Unruhen ausdrachen, weil sie sich ! sonsten zu denInsurqcnten hätte schlau ^ gen können. Der Entschlu dcr franz. i Negierung, diepiemonfesls.Negimen-! ter unter die italicnis. Armee zu sttken ^ ist das GcaMstük zu dem, was derKö-^ nig von Preußen Friedrich der Zweite ^ im Jahr 1756 that, wo er 37,000 ^ Sachsen,die sich in ihrem verfranzten Lag?r beiPn'na hatten ergeben müsstn, unler seineArmec stekte. In derFolge deftrtirten sie bei der ersten bcst.nGe-legenheit Compag?lie-nndBataillotts-weise. — Mau ist begierig zu verneh. men, ob cs dcn Franzosen gelungen fti, sich mehrerer n^apoli anMcn Kriegsschiffe, die im Haftlr von Neapel ol)neMastenlagen,zn bcmächtigen. Die Masten derselben hatte Admiral Nelson sich altsglbeten, „m ftlne i« der Schlacht bei ? buiir brschiidigttn Schiffe damit wieder in stgelfertigcn Stand zu seyen. Fl 0 ? enz, den ,a. Jan. Der hiesige englische GesandteWindlMtt ^ hat an alle Kaufleute in Livorno ein Mwtfschreibett ergehenjlnsson. Da<^-in sagt er, daß sie nichts zu befürchten haben, weil der politische Bestand des Großherzogthums Toskana von Oestreich und Frankreich garantirt sti. Frankreich. PariS, den 18. Jan. Nächtens erwartet man hier einen neuen Transport von Kunstsachen aus Rom. Darunter sind eine rare Sammlung von3OoMedaillcn,und vielen geschnittenen Steinen aus dem Vatikan; ferner die seltensten Bücher aus der vati-kanischenVibliothek,w«runtcr vorzüglich diejenigen Schriften und Manu-scripten sein werden, die ehemals aus Heidelberg dahin gebracht worden. Der heutige Nedaktenr enthält Vc-?«chte des Obergenerals Championet, vom 4. Jan. an das Direktorium. Das Wichtigste daraus ist folgendes: Am 31. Dezember erhielt er ein Schreiben aus Capua , daß folgender Massen lautet: „Ich habe Befehl von meiner Regierung erhalten, Ihnen einen Waffenstillstand vorzuschlagen, um den Truppen beider Armeen in dieser hartenIahrszeit,und nach so vlelen Mühseligkeiten, Folgen der häufsigcu Märsche, des steten Regens und Schnees, einige Erhohlung zu gebcn. WcnnSie diesen Vorschlag annehmen, so ist Ueberbringer dieses, mein General AdjutantPignatelli, bevollmächtigt, mit derjemgenPerson in Unterhandlung zu tretten, welche Sie dazu zu ernennen belieben werden.Da-raufantw«rteteCampionet;,,Ich habe Ihre Vorschläge wegen einesWaffen- ; stillstinzdös erhalte«; dicMetchK^chkeit ! allein, die schlechten Wege, Regetl,und ! Scknee, sind IhreVeweggründe. Ai-! lein die ftanz. Armee hat mit ihrer ge-s wöhntlichm Gedult alles ertragen, es i bleibt ihr nichts übrig, als in das Nea-^ palitaniscke weiter vorzurüken. Ich marschire, um dieWünsche meiner Ar-mee,und dieVefehle meinerRcgierung zu erfüllen, vor; daß Sie denKrieg durch Kanonenschüsse, statt einer Kriegserklärung angefangen haben,ist eittcVeleidiguug, die ich zu rächen befehligt bin. Es thut mir übrigens leid daß meine Vcrhaltungsbcfehle mich nöthigen, Ihre Vorschläge zurükzu-weiscn." — Am 2. Jan. nahm General Champiourt das stark bescmc Ca-pua ohne Widerstand ein. Die hicsigenIournalc cuthal'tcn ei-ncProklamation des Divisio>is-Gene-rals Dühesm? an die Bewohner d?S Königreichs Neapel, woraus zu erhellen scheint , daß dieses Königreich ja wohl auch re-i publ'kamsirt werden soll. DerSchluß ^ davon lst folgender: „Wir kommen ^ lncht,llm euch zu unterwerfen, sond e« ! um euch zu befreien; wir wollen knne l Sklaven machen, sond.rn wir such tt ! Freunde; wir gebrauchen des Sieges , nur gegen dcn DespolismnS und feine 5 Anhänger. Ich schwöre im Nahmen ; meiner Nation Respekt den Personen, ^ ihrem Eigeuthume und ihrerReligwn; die größte Mannszucht wird in d^r Ar-mee,welche ich kommandire,herrschen, ^ und ihr werdet in allen franz. Soldaten nur Freunde und Beschützer sehen. Machet eü^ einer so kräftigcnFreund-schaft würdig, indem ihr euch ausrich- tig an eure Befreier anschliesset. Verdienet die Freiheit, welche wir euch bringen; denn Wehe und dreifaches Wehe der Gemeinde dem Einwohner, dem Lande, von franz. Blute bcfiekt'. DasFeuer dcsHimmcls wird wenigcr schncll und weniger schrekllch ftin, als meinrRache. NeapolitanischcPatrio-tcn, welche die Verfolgung zur Entfernung oder zum Stillschweigen nöthigte — dcrAugenblik eures Enthusiasmus ist gekommen: fiicgct zu mir, und eureRathsckläge und eureEinsich-ten sotten zur republikanischenQrgani-sation eures Vaterlandes beitragen, und eure Nahmen sollen auch in die Jahrbücher der Geschichte eingeschrieben werden!Ihr werdet dicStifter der Neapoli anischen Republik sein. Es lcbcn die Republiken z „ Spanien. Madrid, dcn2o.Dez. Unser Hof beobachtet gegenwärtig einsehr zweydeutigcs System und gleicht den Völkern, die zwcy Göttern opfern, dem guten Gott, damit er sie segne, «nd dem bösen, damit er ihnen nicht schade. Der Fritdrnsfürst, dessen Verhältnisse am Hofe dem Auslande ein Räthsel sind, gchört zur königl. Familie und kann also nicht mehr als ein Diener derselben angesehen wer-dcn. Er ist von allen Süiatsgeschäs-' tcn entfernt, und leitet im Stillen doch nock alle Geschaffte, erftcres, weil es derWunsch desFranz.Direkto-ri.ms ist, letzteres, weil der König sein wahres Interesse kennt, und besonders das größte H^'ranen auf dcn Friedensfnrstcn s^ .' Ei« Beweis davon ist d^r Umstand, daß unser Hofforldcn'rcnd die nämliche Politik beobachtet, zu welcher derftlhß durch den Friedensfürsten, da er nsch Premier-Minister war, gestimmt wurde. Allein ob sich das politische Betragen unsers Hofes nun nicht an dsrnwerde, daraufist dic allgemeine ! Altfmcrksamkeit gespannt. Am 12. , d. kam eine englische Fregatte zu Ca- ! dix mit der Nachricht an, daß der Krieg zwischen Frankreich und Neapel ausgebrochen sey. Gleiche Nachrichten sind schon vorher aus Charta-gena und Varccllona eingegangen, denen man aber als Schiffcr-Nach-richten keinen vollkommenen Glauben beymessen konnte. Von Cadix aber wurde die offizielle Nackricht davon an unsern Hofüb rmacht. Scitd m war der Courierwcchiel zwischen hier und Cadix außerordentlich stark, woraus man schloß, das; geheimc Unterhandlungen mit dem Admiral ocr englischen Flotte, welche Cadix b'o-kirt, gepftogen wurden. In dieser Meinung wird man nun dadurch bestätigt , daß die englische Flotte wirklich am ib. d. die Vlokads von Cadix aufgehoben, und i Z Linienschiffe stark nach dem mittelländischen Meere abgesegelt ist. Wahrscheinlich eilt sie nun dcm Bruder unsers Monarchen, dem König von Neapel, zuHäjse. — Man ist nun auf das Benehmen unsrer. Flotte begierig, dic jetzt wicder Luft erhalten hat; man wird daraus schließen können, ob wirklich eine geheime Convention oder die Hoffnung auf größere Vor heile das AbscgcW der englischen Flotte bewirkt l^.d?> ! (Man weiß nun, daß ein Sülnn ste g?g?n Gibraltar hlnabgctn«.b:n,^tib ! daß sie bald darauf ihre Mkigc Sla-tjyn wieder eingenommen hat.)