LmbllcherMMtung. -V^«?^ ^4>Z st- ll, hall'j. si. N.50. ssilr die Zustclliinii in« Han« ^^ i^^IV. halbj.K0lr. Mit bciPostganzj.fi. 15, Htllbj.fi. 7.50. —,,,.________,___.____________. ., -_______________ Freitag, 26. October Insert lon«g«bilhr vis in ««ilen: imal 60 lr>, -HtD/»4» lm. 80 lr., 3»!. I fl>; !oust Pi. ^«le im.«li., «m. Ulr., > ^ «H >H^ 3m. l«ll. u. f. w. Hnscitlo»«stempel jedcsm.VU l,. ^.^/w«. Amtlicher Theil. Sc. f. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-M)stcm Rcscriptc vom 21. October d. I. den mit ben» Allerhöchsten Rcscriptc vom 21. April d. I. vcr-'Mi, croatisch»slavonischen Landlag für den 19. No« ^mbcr d. I. wieder allergnädigst cinzubcrnfcn befnnden. Se. k. f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. October d. I. die gra-°»cllc Vorrücknng der Doinhcrrcn dcS Erlaucr Erz» Mitels ^tilolans von Lcngyel und Enicrich von y l'euczy, und zwar deS Ersteren ans die Stelle cincö ^Uhcdral-Erzdcchantcn und dcS Letzteren ans die Stelle ^ Pankotaer Erzdcchantcn allergnädigst zn genchniigeu, °'k hicdurch erledigte letzte Domhcrrnstellc aber dem ^^ischöstichcu Sccrctär Gabriel Szolc zn verleihen LMiht. Heute wird in dcittschem und zugleich slovellischcm Te^le "^Negeben ,md versendet: ^csctz- und VcrordnungS-Alatt für das Her-iogthnm Krain. XII. Stück. Jahrgang 180«. Inhalts-Uebersicht: ^'lc>ß der i. f. Landssl'rhi,,tt . ^r. 0^7. dca c>^ ^ll Beginn der Vorarbeiten filr dic Heereöergänznng llcisss,, ^ ^^^' die Bekanntgabe der hiezn anfgernsenrn AltcrZ-" ' "t (zrleichternngen filr die BevÜllerniis, und die Oefchäst<,. abliilznngen für die Behörden. A°,n f^'?"^' den 26. October ^»;<:. ^ »> Nedactionsbureau deö Gefctz- und Verordnungsblattes für strain. Mchtumllicher Cyeil. Lmbach, 20. October. ^ Das mannhafte Ausharren Sachsens an der ^eite Oesterreichs hat dcm früher so glücklichen nnd Muhenden Lande alle Sympathien zugewendet. Die ,?"9c peinliche FricdcnSvcrhandlung hat die Theilnahme ' r die trcncn Bundesgenossen noch gesteigert, und so d^^cs, daß die nnnmchr eingetretene Wcndnng in y ' Schicksalen derselben einen Gegenstand crnstcr Er-^'"n in den österreichischen Journalen bildet. Die „Debatte" widmet denselben einen längeren Artikel, in welchem sie znnächst sich bemüht, zu zeigen, daß die Ungeduld jener wachsen, welche cS vorziehen möchten, Prenßen erster statt zweiter Classe zu sein, nicht bercch. tigt, daß Sachsen vielmehr eine wichtige Anfgabe vorbehalten sei. Es habe die Aufgabe, den heiligen Fnn-ten der Vaterlandsliebe, der Hingebung fnr das nicht-preußisch organifirtc, filr das Deutschland der Zukunft glühend zn erhalten, die individuelle Freiheit möglichst znr Bethätigung zu bringen nnd so sich die beste Stütze gegen das nivellirende Aibmarcl'schc Prcn-ßcnlhnm in der Znfricdenheit deS eigenen Voltes zu schaffen. Sachsen könne durch conscPienlcö Einhalten dieser Richtung ein Stützpunkt für die gleichen Vestre-bungcn Süddcutschlands und jcncr Theile Norddeutsch-lands werden, dic sich nur widerwillig dem preußischen Joche fügten. Endlich dürfe Sachsen anf die Sympathien der Völker Oesterreichs zählen, der Völker, weil die Regierung Oesterreichs selbst nicht in der Lage ist, für Sachsen werlthätige Sympathien an den Tag zn legen. Für sie ist der durch den Prager Frieden geschaffene Zustand maßgebend geworden; sie hat denselben anerkannt und darf nichts thun, was einer Beeinträchtigung oder Vcrletzniig dcS FricoensvcrtragcS gleichkäme. Aber den Völkern Oesterreichs lann es nicht verwehrt sein, ihre Sympathien für Sachfen und die von letzterem verfolgten Ziele zu constatircn. Die Deutschen Oesterreichs haben ein Interesse daran, daß ihre Znlammen-gchörigtcit m,t dem übrigen Deutschland nicht in Ver. gcsscnhcit gcrathe, nnd diese Zusammengehörigkeit wird nur unter dcm Banner der mächtig entwickelten indi-viduellcu Freiheit, die ans Deutschland nicht einen charakterlosen Brei macht, auch äußerlich verwirklicht werden. Dic nichl-dcntschen Stämme Oesterreichs aber wissen nur zu gut, daß Deutschland uur auf dem Wege, den wir hicr sür Sachsen vorgczcichnct haben , daS wcr> den kann, was cö werden soll und zu werden bestimmt ist, nnd daß mich nur ein auf diese Wcisc entstandenes Deutschland für Oesterreich selbst das sein wird und lauu, was cS im beiderseitigen Interesse sein soll. — Die Entfallung der persönlichen Freiheit in allen Thci-lcn Deutschlands mnß schließlich zu einer Beseitigung jenes Regiments führen, welches erfüllt ist von den Principien dcS burcankratischen und jeder freiheitlichen Bewegung abholden Eäsarismns, nnd dann wird auch Sachsen in dcm wiederci wachten nationalen Bcwnßtscin die Entschädigung für trübe Tage, der Lohn für fein treues Ansharrcn werden. Zur Kaijcrreise. AuS Troppau wird der „Wiener Nbendpost" nnter dem 22. d. M. geschrieben: Fast muß ich darauf verzichten, Sie mit den Einzelnheilen der Scenen bekannt zu machen, die sich vor unseren Augen abgespielt, und mich auf die Hauptsachen beschränken. Wenige Stunden von dcr preußischen Greuzc, in der Sehweite der Hügel, die sie umsäumen, hat nus ein Bild erfreut, wie eS nicht leicht in vaterländischerem, unverfälscht österreichischerem Sinne gedacht werden kann. Es ist Ihnen im Wesentlichen bereits auf telegraphischem Wege der herzliche nnd warme Empfang bekannt geworden, den Se. Majestät auf schle« sischcm Boden gefunden haben. Gleich dcr erste Ort hart an der Orenze, LeitcrSdorf, halte geradczn alles gethan, um der Freude und dcm innigen Danke Ans-druck zu gcbeu, der heute hier alle Gemüther bewegt. Eine riesige Trinmphpforte, die sich vor dem Eingang zu dem kleinen Orte aufbaute, bildete deu Sammelpunkt aller Bewohner des Ortes und der iu der Nähe derselben gelegenen Dörfer. Freiherr v. RollSberg machte mit feiner Familie gleichsam die HonncnrS dcS OrteS. Tausendstimmige Iubelrufc geleitete» Se. Majestät von Eluppc zu Etappe, von Sternbcrg über Barn, Hof und Dorf Tcschcn bis zur Hauptstadt des Landes. In Schlackau vermehrten sich die Banderien, die bisher schon den Wagen dcS Kaisers geleiteten, um ein Namhaftes. Insbesondere das Dorf Kalhercin in dcr unmittelbaren Nähe von Troppau stellte ein ansehnliches Eonliugeut zu dcr läuolichcn Eaualeric, die den Wagen dcS Kaisers umschloß uud schwarzgclbc Fähnlein schwiu« gcnd dcm ganzen Zuge cin eben so festliches als stattliches AnSsehen verlieh. Im Dorfe Teschen empfingen Sc. Majestät dcr Herr Landespräsident Ritter v. Merkel mit dem Herrn ÄeziikSvorsteher v. Friedet, um Sr. Majestät ehrfurchtsvoll daS Geleite durch daö Verwal-tnnakgcbiet zu geben. In Troppan hatte dcr Empfang natürlich größere und imponirendc Dimensionen. Das zierliche Städtchen mit dem altcrthümlichen Gepräge seiner Hänscr uud seiner fast holländischen Reinlichkeit hatte sein Fcicr-tleid angelegt. Zahlreiche Flaggen uud Wimpel wall-ten anf die breiten Plätze hernieder nnd ließen ihre hcllcn Farben lnslig dnrch die sonnenklaren Lüfte blitzen. Die zahlreichen Brnnnen dcr Stadt, die Marien,Sänlc vor dcm Landhanse, der ^ieptun-Springbrnnncu vor dcr Hauptwache waren mit Reisig festlich geschmückt, die Erdgeschosse ganzer Häuser, so insbesondere dcS Rath- Aus der Ncsidenz. Im October. i,„. >') ^' ^"dlich, den» Himmel sei Dank, zwci Grade tl'dli^ ^" äM" wenigsten am Morgen nnd im Freien: lhco V^" Himmel sci Dank — Regen. Diese Apo-U 's ber Schattenseiten dcö Herbstes klingt vielleicht ^r M .bclbar. Aber, was wollen Sie! alles lann ^Oa, ^ ertragen, nur nicht einc Reihe von schönen ^us/t' ,^as war daS für cin Jammer nm den „ver-Alli! "< ^°'""'cr ^'^'cs Jahres! Und nun, wo die ^ttli^ ^"tul' sich erweichen licß, wo sie n»S in dem ^nsat' Hcrbstcingange eine Art meteorologischer Eom-l'i!,l ^f" ^ bl't verlorene Villcggiatnra zu bieten schieu, ei,, h . lc alle Welt diele seltene HimmclSgabe für oft .„v^6 Danaergeschenk, das dic Beschenkten nur zu "ut dcm Leben bezahlen müßten, ^och??^ i" Tage ist die Lecture der mcdicinischen Laic,, ^islcn tbcn zum Lieblingsstudium auch dcr sHc>, ^""°^en, wie cS vor Klirzcm noch die mililüri-di? . ^chblättcr waren. Es ist nnr zn wundern, daß cuif t>,, "^sUschc Industrie dieser Disciplin nicht längst Und ?s ^danken verfiel, „mcdicinische Extrablätter" zur «'s^I"a - Abendbullctin" erscheinen zu lassen und K°"agc 3« greifen. Kisten s/^crl °bcr die Statistiker dieser Wochen-die es .,l"f. ' bie es lesen wollten, nnd auch denen, dcr I^'^t lesen wollten, durch die sehr reelle Macht "ll gerade! ^wiesen, wie die herrschende Epidemie fast "chlne zm ^trhältnisst zur steigenden Temperatur auf-l'"r 0X0,^^ Wunder nun, daß die Eholerafürchtigen ""^ Blicke A/"b deren Zahl ist im Augenblicke Legion, lUller Verzweiflung für die stetige Hausse ihrer Thermometer und AnSdrücke lantcr Verwünschung für dic Herbst.Dithyramben unserer Natnrlalcnocrmacher halten. Die Hoffnnng, dnß das kräftigende Stahlbad der min sich einstellenden Fröste und die dcsinficirendc Einwirkung dcr beginnenden Regenzeit der grassircnden Seuche cin Ende machen werde, ist gewissermaßen zum sauiläreu Dogma geworden. Mit der officicllcn Ertlä-rnng von dcm Erlöschen dcr Epidemie werden die armcn Wiener sich auch von jenen diätetischen Zweifeln befreit fühlen, welche diese gcborncn Gourmands nicht selten viel mehr qnältcn, als die Eholera selber. So ist cS eine Thatsache, daß eine Dame, welche förmlich von dcr Monomanie befallen war, alle auf die Eholera bezüglichen Belehrungen und Broschüren zn lesen und sich alle in denselben alö gemcinschädlich angeführten Speisen und Getränke zn notiren, durch diese diätetische Vorsicht geradezu Gefahr lief, zwar nicht au der Cholera, wohl aber Hungers zu slcrbcu. Welch' ciuc cmflußrcichc Rolle aber die Stimmung des Menschen gerade in dieser Scnche spielt, davon ist folgende Reminiscenz auS dcm hiesigen Krankenhause — ebenfalls eine Thatsache — eiu cclatantcr Beweis. Dcr altc Streit über die Anstcckungskraft der Eholcra war nntcr den würdigen Schülern AcSlulapS, besonders dcn jüngeren, anf'ö ncuc nnd heftiger als jc entbrannt. Dic theoretischen Belege für ni'd wider waren erschöpft. Da verfiel irgend ein mcdicinischcr Heißsporn, welcher dcr Partei der Nichtcontagiofität bisher zum Wortführer gedient hatte, auf dcu verwegenen Gedanken, die Praxis an die Stelle der Theorie treten zu lassen, denn, sagte er, gleich dcm stadtbekannten Inscratenriltcr und Lein. wäschchändlcr, Schreien hilft nichts, Thatsachen bc-weisen. Als solche beweisende Thatsache wnrde durch cin Eompromiß dcr erhitzten Parteigänger daS Factum an- genommen, baß einer dcr DiSputantcn, welcher vorher von allen anderen vollkommen „gesund bchmdcn" wor« den war, cine ganze Nacht in demselben Vcttc zubringen sollte, in welchem soeben und ohnc daß unterdessen die Einlagen gewechselt worden wären, cin sogenannter „schöner Fall" dcr cchlen asiatischen Eholcra seine „Erledigung gefunden hattc." Bei dcr Wahl des möglichen Blutzeugen für die Nichlcontagiosität konnte nalnrgcmaß von jcncn, welche die Anstcclnng behaupteten, lcinc Rcdc scin, denn von ihrer Seite wärc einwilligen, die Probe zu bestehen, so gut wie mtcudirlcr Selbstmord gewesen. Allein, auch dic Anhänger dcr Nichtcontagiosität fühlten sich plötzlich „von deS Gedankens Blässe" angekränkelt, und so erübrigte denn dcm Antragsteller, nm die Ehre scincS Principes zu retten, nichts anderes, als sich selbst dem sanitarischen Martyrium zu überantworten. Leider war auch hier der Wille gut, aber daS Fleisch schwach, nnd schon nach wenigen Stuudcn dcS unheimlichen Auf-cnthalteS zeigten sich an dcm opfermnthigen Anhänger dcr Nichtcontagiositül alle jene unaussprechlichen Vorboten dcr Cholera, welche dicsc Scuchc wcnigstcnS m cincr Beziehung mit dcr Seekrankheit verwandt erscheinen lassen, und dicse Vorbotcu verschwanden nicht chcr wieder, als bis sämmtliche Eombattanten dcr Wissen-schaft ihrem Collegcn auf Ehrenwort versicherten, — daß in dcm Bette vorher gar lcin Cholcra.Paticnt gelegen habe. Mit dcr gewonnenen Ucbcrzcugug hiervon erloschen die Symptome der Krankheit aber auch fast angcn. blicklich. Die tiefen Schallen, welche dieser Sommer und der Beginn deS Herbstes anf fast alle Kreise der Gesellschaft fallen ließ, rnhen noch auf ihr. Mau ward, trotz dcS herrlichen Spätsommers, dcS Landlebens nicht froh und wagt eS, trotzdem, baß der Herbst bereits mit Macht ins Land zieht, noch nicht, dic Stadt zu betreten. Fast gibt eS leine Familie, welche nicht einen 1624 dause?, prangten ebenfalls in grüner Neisigvcrkleidung, cin gewaltiges schwarz'gclvcS Banner, das der Stadt» thurin truss, flatterte in fast symbolischer Bedeutung hoch über der Stadt. Den Stadtcingang, durch welchen Sc. MaMät Allerhöchstihren Einzug halten sollten, bezeichnete eine riesige Trinmphpforte. DaS hohe Mittclge« schoß, von wehenden Fahnen bedeckt, trug den schlesischen Adler und die in gewaltigen Lettern angebrachte Legende: „Hoch Franz Joseph!" auf der andern Seite, der Stadt zugewendet, daS Stadlwappcn: ein getheiltes Feld, in dessen einem Theile der gehülftcte Adler sich befindet, während der andere, einfach weiß und roth gestreift, lein weiteres Emblem ausweist. „Hoch Oesterreich!" prangte drüber als weithin leuchtende Inschrift. Hier halte sich die Gcmcindcrlpräsentanz der Stadt mit dem Bürger» mcistcr Dr. Dietrich zum ehrfurchtsvollen Empfang dcS Kaisers aufgestellt; eine sehr ansehnliche Menschenmenge, nian darf wohl sagen, die ganze Staobcvölkerung, vcr-mehrt dnrch cine nicht geringe Anzahl der Landbewohner, dic die Antnnfl Sr. Majestät in die Stadt gezogen, sänmtc die Straßen zu beiden Seiten ein. Ein nn» bcschrciblichcr Inbcl erfüllte die Luft, als der Wagen Sr. Majestät, bespannt mit vier stattlichen Pferden, die von Postillonen in Galatleidnng kulschiri wurden, sich dem imvromsirtcn Thore näherte. Vor dem Wagen Sr. Majestät fuhr der Herr Landcöchcf mit dem Be« zirköoorsteher von Troppan, au der Seite Sr. Majestät saß Se. Excellenz der Herr erste Gencral-Aojntant FML< Graf Crrnnevillc, der dritte Wagen brachte Sc. Ezc. den Herrn StaatSminister und Se. Durchlaucht den Herrn GM- Fürsten v. Hohenlohe. Bürgermeister Dr. Dietrich hielt eine Ansprache an Se. Majestät, die ich Ihnen in Folgendem wortlich mittheile: Ew. l. l. Apostolische Majestüt! Im innigsten Danlgefühl und in tiefster öhrsurcht be» grüßt 6w. l. l. Majestüt der Gemeinderath und Bürger« meister. Nahe an 15 Jahr« find verflossen, seitdem Ew. t. l. Majl'M oirse Stadt mit Hochstihrem Besuche beglücke. Großc, tiefgreifende Ereignisse liegen zwischen jenem und dem heutigen Tage, öfter trübte sich der Himmel, Oesterreich und der Friede seiner Volker erlitt Erschütterungen, welcke das väterliche Herz Ew. k. t. Majestät mit größtem Schmerze erfüllten. Auch die Stadt Troppau blieb von den jüngsten betrübenden Vorkommnissen »icht unberührt, sie und ihre Bevölkerung wurden hartem Drangsal, schweren Bedrängnissen unterworfen, welche nicht nur ihren Wohlstand minderten, sondern auch in ihren mittelbaren Folgen das Glück ganzer Familien zertrümmerten. Und dennoch steht Tropvau mit einem gewissen stolzen Selbstgefühle auf diese unheilvolle Zcit zurück: denn ungeachtet ihres eisernen Trittes, ungeachtet so mannigfacher Versuche und Angriffe bewährte sich Trovvau als treu ergebene Stadt Ew. Majestät. Der echt österreichische Sinn d«r Bevölkerung ergab sich als unbezwingbar und machte sich bei jeder Gelegenheit geltend. Troppau fühlt seine innige Zusammengehörigkeit mit dem taufende jährigen Oesterreich, steht fest zu dessen gutem Necht und Versassung, angehört mit unerschütterlicher Treue und un> wandelbarer Liebe Ew. t. l. Majestät, unserem allergnüdigslen Herrn und Kaiser. Heute beglückt durch die allerhöchste Anwesenheit jubelt das Voll in aufrichtiger Herzensfreude und ruft mit mir: ,M lebe der Kaiser!" Jubelnd fiel dic Bevölkerung in den Hochruf des Bürgermeisters ein und athemlosc Stille trat erst wie» der ein, als Se. Majestät die Anrede mit den huloool-lcn Worten zu beantworten begannen, die ich Ihnen bereits ihrem vollen Wortlaute nach gemeldet habe. Als Sc. Majestät geendet hatten und MerhöchMren Wagen wieder bestiegen, machte sich die Wirtnng dieser Worte mit wahrhaft elementarer Gewalt geltend. End-lose Hochrufe durchtönlen die Luft, es entstand cin Gedränge, ein tosendes Gewoge und Durcheinanderflnthcn, wie ich eS selbst an größeren und volkreicheren Orten kaum gesehen. Sc. Majestät fuhren langsamen Schrit« te« dnrch die Spaliere, die sich anfgestcllt hatten, dnrch die Reihen dcS MäunergcsangeucrcinS, der freiwilligen Feuerwehr, der Gewerbegenossenschaften, die zum Theil mil den alten Znnflfahncn aufgezogen waren, der Schuljugend, des katholischen Vereins über den Ober- und Niederung, die beiden Plätze, aus welchen in Vcrbin-dung mit einigen Straßen sich die Stadt Tropftan we< sentlich zusammenfügt, nach dem Landhausc, wo Allcr-höchstdicselben ihr Absttigqnarticr genommen haben. Sc. Excellenz der Herr StaalSministcr ist mit einigen anderen Herren im Statthalttreigcbündc untergebracht. Bci dem Landhanse harrten die Spitzen dcr Clvil< und Militärbehörden, der ClernS, dcr L^ndeSanöschnß :c. der Ankunft Sr. Majestät und begrüßten Mcrhöchstdicsclbc auf daö ehrfurchtsvollste. Es fanden hierauf die Vorslcllun-gen in dcr üblicheu Weise statt. Ich behalte mir vor, Ihnen dm Eiudrnck zu schildern, welchen die huldvollen Worte hervorgerufen, die Sc. Majestät an die Land» tagsabgeordnetcn gerichtet, und bemerke nur noch, daß heute um 8 Uhr cin festlicher Fackclzug statlfindct. In diesem Augenblicke (7 Uhr) prangt die Stadt bereits in voller Beleuchlnug. Zur Reise Sr. Majestät deS Kaisers nach Trop. pau erhält dic „Wr. Ztg." noch folgende Mittheilung aus Sternberg, 22. October (Abends). Sc. Ma< jeslät dcr Kaiser trafen heule auf dcr Durchreise nach Troppau um 8'/. Uhr Vormittags in Sternbcrg ein, wurden am Eingaüge der Stadt von dem Herrn Bür-germeister, dem Gcmcinderalhc, dem Schützcncorps und von einer großen ans der ganzen Gegend hcrbeige-^strömten Volksmenge ehrfurchtsvollst empfangen und mit den lebhaftesten Hoch- und Vival-Rnfen begrüßt. Sr. Majestät fuhren sodann dnrch die festlich geschmückte Stadt zum Poslhausc, wo wahrend deS UmspannenS dcr Stadldcchant und BezirlSuorstchcr mit huldvollen Worten beglückt wnrocn. Die gleiche Begeisterung herrschte in allen Orten dcS Sternbergcr und Hofer Amtsbezirkes, welche Sc. Majestät auf der Fahrt nach Troppau berührten. In Barn und Hof geruhten Sc. Majestät einige Zcit zu verweilen. Oesterreich. Wien. Cin hiesiges Blatt brachte wiederholt Geriichte ilbcr angebliche Grenzü b ersch rc itun g cu von Seite preußischer Truppen, welche sich sogar biS zur Festung Iosefstadt erstreckt haben und mit formellen Requisitionen verbunden sein sollten. DaS „Frcmdcnblatt" ist in dcr Lage zu versichern, daß in den kompetentesten Kreisen von derlei Vorfällen bis zur Stunde nichts bekannt ist. — Aus Prag wird dem< selben Blatte über diesen Gegenstand geschrieben: Den Grcnzüberschreitungen, welche von einzelnen preußischen Soldaten hie und da in Böhmen verübt wurden, loinint ^ lcinc besondere Bedeutung zu. In Arannau und all l anderen Grcnzuunltcn trifft man oft prcnßische Solda- , ten in dm Wirthshäusern, zuweilen kommen preußisch/ Geschäftsfreunde hcrübcr, ihre mcrcantilen Angclcgcl,hci< ten zu besorgen, und tragen ihre Uniform. Trotz des beendeten Krieges sind die Benllaubnngcn nnd Entlas' sungen aus dem Heere in Preußen biöhcr von keiner großen Dimension gewesen. Nachdem Sachsen in scincl' neuen Organisation als militärisch»prcußischc Grenze a» Böhmen stößt, und in Sachsen cin größeres preußisches ArmcccorpS in Garnison bleibt, heißt es hicr allgemein, eS wcrdcn mehrere ncne böhmische Garnisonsortc crcn't werden. So soll die Stadt Tuniail cinc Militärstatio» , werden. Wäre nicht dic Erhaltung des Militärs a» den äußersten Grcnzorten, wcnn Friede ist, zn tostspll" ^ lig, es wäre diese Dislocation zu empfehlen, nnd vo» ! Grenzübcrtrittcn würde man dann gewiß nichtS mehr ^ vernehmen. ! — 24. October. In Folge des mit Italien ab' geschlossenen Friedens wcrdcn nicht nur die italienische" Trnppcn, sondern auch die noch in Oesterreich sich be< findenden politischen Gefangenen nnd Verbrecher c>» dasselbe ausgeliefert. Vorgestern Morgens um 8 Uhr bcwcgtcn sich nuu 15 Stclliuagm gegen dcn SüdbalM Hof, um 200 solcher Gefangenen, darunter cin groß"' Thcil dcr sogenannten Bom b en w erf c r, dort abz^ sctzcn, um nach Venezicn gebracht zu werden. Dicsc^ bcn fnhren mit dem Postzuge nnd in dcn letzten M Waggons, die diesem Zuge vcigcgcbcn waren, bcfandc» sich meist Gefangene anö bessern Ständen, Icdcl» Wagen waren vier Gendarmen uud ein Civilwachma»» bcigcgcben, welche dcn Gcfangcncn.TranSport biS a" die Grenze geleiten und denselben dort einem italic»"' schcn Bevollmächtigten zn übergeben haben wcrdcn. — Das Justizministerium hat, wie die „Presst" erfahrt, die Grundzügc dcr künftigen O rg anis irunü dcr k. l. Justizbehörden festgestellt nnd sich z"' gleich dahin ausgesprochen, daß die Eiuführnng dcs mündlichen Verfahrens sowohl im Straf/ als Civilverfahren im Principe angenommen sc>> Als oberster Grundsatz für die Anfstcllnng dcr Bcho/' dcn wird festgehalten, dcr Beuölkernng cinc schnelle, b>'l< ligc und gerechte Iustizpflcgc zn verschaffen und dc>» Staate andererseits möglichst geringe Kosten zu ver»^ fachen. Mit dcr Besorgung dcr Instizpsicgc Men s^ wohl Einzel- als Collcgialgcrichtc bcttant werden. Einzel gcrichte sollen in dcr Rcgcl nur dort aufgestellt werde», wo Bezirksämter ihren Sitz haben. Nur da, wo dcl Umkreis einer politischen Behörde ein zn großer lviilt oder die Verhältnisse dcS VcrkchrS, dcr Iudnstric u>ld dcS Handels eine Gcschäftöübcrhäufnng mit Grnnd el< warten lassen, wäre eine Ausnahme von dieser Regel gestaltet. Um jedoch die Gerichte von dcr AcsorgM's solcher Geschäfte zn befreien, welche sie ihrer eigentliche" Thätigkeit entziehen, sollen in Hinkunft nnr jene M< lasscnschaftsabhandlnügen den Gerichten zugewiesen uiel' den, wo Minderjährige vorhanden sind, wo zur 25^ lasscnschaft dingliche Rechte gehören, deren Ucbcrtragulls cinen richterlichen Act voraussetzt, nnd endlich, wo d>e großjährigen Erben auS freiem Antriebe um die I^l' vcnlion deS GcrichlcS ansuchen. Ebenso soll die Vcl' waltung deS WaiscnvcrmögcnS an Wnisencoinmlssiol'^ ..........................................„.................... __^" schweren Verlust zn beklagen hat, und noch zittert alle Welt einem drohenden Unheilc entgegen. Der Tod Hal in diesem Jahre eine überreiche Ernte gehalten und dcr Tag aller Seelen wird dic Stätten der Geschiedenen überströmt finden von Leidtragenden. Welche Verluste erlitt nur die Kunst in so kurzer Zeit und nur in einer Sphäre. Dcr darstellenden Kunst allein erheben sich auf einem einzigen Fricdhofe drei Denkmale, jedes dnrch daS Hinscheiden cincS ihrer trcuestcn Priester rrkanft: Anschntz, Inlic Rettich, Beckmann. Dcr einfache Granit-sockcl, der dic Ruhestätte Julie Rettichs kennzeichnet, trägt seit wenigen Tagen unter einem mit ihrem lorbeer-bekränzten Hanptc geschmückten Medaillon folgende sinnige Verse: Imml dcr Kunst, Juwel der Frcmm, Im Kleinsten groß, un Großen unerreicht, Treu jcdcr Pflicht, ward jede Pflicht Dir leicht, Dich wcvdcn wir nicht wieder schauen. Der Dichter dieser Verse, er hat sich nicht genannt, und doch gleitet, fast mit diesen Versen zugleich, sein Name übcr alle Lippen. Friedrich Halm ist eS, dcr hier dcn überquellenden Erinnerungen an die schönsten Augenblicke seines Schaffens und seines Lebens noch einmal melodischen Ausdruck gab. Aber auch sonst fühlen dic Tempel eben der dar-stellenden Knust am empfindlichsten die drückende Atmo< sphärc, welche in diesem Augenblicke noch anf der Rcsi« dcnz lastet. Sämmtliche Bühnen haben bereits die Erst-linge dcr Saison geboten und — ee ist unglaublich zn sagen — selbst von den ersten Vorstellungen hielten die sonst so lhcatersiichtigen Wiener sich ferne. Weder der Credit dcr tantiemreichen Birch-Pfeisscr, noch der Glanz des blendenden NamenS Friedrich Halm vermochte die ohnedies so bescheidenen Nänme am Michaeler-Plcche zu füllen Die dramatisirte Anecdote „Revanche" der Er-tcrcn^ cin wahres VcilenM zu dem bekannten Wie man Häuser baut", sowie daS herrliche Gedicht,Mll>. fencr" dcn finstern Orkns der Thcatcrbibliolhcl, „Wildfcner" flackert lustig fort uud wird wohl noch so manchen Abend sein übervolles Hans in heiterster Weise erwärmen, fällt nur crst dcr Bann jener Choleradiütctik, in deren Codex die Abstinenz vom Theater ein Hanptgebot zn sein scheint. Doch soll Friedrich Halm noch zweimal in dieser Saison^ anf dcn Brettern dcr ersten Bühne Dcntschlands in c sein Theatcr°Monitcur nicht zngcmuthct werden t"^' Möglicherweise übernimmt cin anderer Thcatcr-Molütc" diese Mission, bci der cclatanten theatralischen Partc> wüth der Wiener Journale ein keineswegs nndenkbarcr Fa ' Schon beginnen an allen Ecken dcr Straßen »" Gassen die Asfichcn dcr Concerte, dicse Schwalben d^ Herbstsaison, zn nisten. So weit dcr bisher erschien^ Conccltkalcndcr einc Prophezcihung für die Saison s"^ erlaubt, wird auch dicömal die Orchestral' und Ka'""" Musik nbcr das Virtuoscnthnm durch daS große Concert sämmtlicher Männcrgci ^., Vereine dcr Residenz und deren Umgebung "A/ ssen-tung dcs bewährten Chorrcgcnten Herbeck. Die ^°,>^., Wirkung dieses mehr als 1200 Kopse starken ^"^che chores, deren feinste Nüancirung dnrch die ,!> Akustik der riesigen Neitschnle in seltener Weise "^, lichct wird, ist eine imposante. Der Zudrang deo ^ ,^„ cums zu dieser herrlichen Ouvertüre dcr ^ouc" > ^„ ist cin um so mächtigerer, als seit dem letzten u ^ Musilfeste im Jahre 1847 AchnlicheS hier lncht " gehört ward. ------------- 1625 ^>er an die Bezirksvcrtretuna.cn überwiesen werden, urIedcnsg crichte wären als Ehrenämter einzufnh-lc" und denselben die Austragung der Bagatellsachen in Itntligci, Ncchtciangelcgcnhcitcu, sowie auch jener Straf« lachen zuzuweisen, die nur ans Verlangen eines Privat- lcigcrs verfolgt werden dürfen. Anch sollen die Par-mm verhalten werden, bevor sie einen Rechtsstreit bei ^icht anhängig machen, die gütliche Beilegung vor °cm Friedensrichter zn vcrsuchcn. Gegen Entscheidun-Wi des Friedensrichters ist der Appell an das bctref-Wide Vilizclgericht gestattet. Die C o l lc g ialg cri ch tc l)abcn als erste Instanz in ^traf- nnd den ihnen zuge-wlcscucn Zivilsachen mündlich zn verhandeln. Auch in Weiter Instanz soll das mündliche Verfahren stattfin-dcn. Da jedoch bei dem Umstände, als in der Regel ur ein Kronland nnr ein Appcllhof besteht, den Par-tcien, deren Wohnort von dem Sitze des Appellations« llttichtcs weit entfernt ist, dnrch die Nöthignng, selbst iu iiUcrvcniren oder sich dnrch RcchlSfrcnndc am Sitze ^ zweiten Instanz vertreten zn lassen, allzn große «asten verursacht wiiidcn, sollen die Collcgialgc« ^chtc anch als Npv else u at c fun^ircn, jedoch mit ".^>u Unterschiede, daß niemals Gegenstände, welche bei kmcin Collcgialgerichtc in erster Instanz verhandelt wnr» ^n, von demselben Collcgialgcrichte anch in zweiter "»stanz entschieden werden können. Trieft, 24. October. Sr. Majestät Fregatte ""onan" begibt sich in den nächsten Tagen von Pola ^ch Caudia. — Die Nachrichten über das Befinden ^rcr Majestät der Kaiserin Charlotte lantcn ^mcswegß nngünstigcr als bisher. Ihre Majestät konnte "lu letzten Sonntag der Messe in der Schloßcaftcllc bei-H""'. Dr. Ikl ist fortwährend in nnmiltclbnrstcr "")c der hohen Kranken, — 22. October. Der frühere Lloyddamftfer ''Egilto", welcher bei Lissa während des italienischen ^Misses versenkt, später gehoben wnrde und jctzt von ^l- Majestät Kriegsmarine übclnommcn ist, hat den -lcnncn „Gargnano" nach der Stadt am Garda-Sec, cuis deren Hafen Fregattencapitän v. Monfroni einen Unlicmschcli Dampfer herausholte, mit dem Beisatz '"^- Ilnii 186l)" erhalten. Das neu zn erbauende ^"zcrschiff crhäll den ?ia>ncn „Lissa" mit dem Bei. ^ ..20. Juli I860" und die ebenfalls zn crbanendc ^rvctte den Namen „Helgoland" mit dem Beisätze ,'"^ Mai 1864". Der Gau beider Schiffe Hut bereits begonnen. Ausland. ° Paris. Höchst bemerkenSwerth ist es, daß die '^»zö fischen Blätter jetzt anfangen, das Gc. M zli erwähnen, der Kaiser Napoleon wolle ^danken. Bisher hallen sie cS nicht gewagt, diesen ^licalcn Punkt zu bcrilhrcn. Der Kaiser wnrde sich '" die südlichen Gegenden Enrova'S begeben nnd gleich» ö^lig dcr von ihm eingesetzten Regentschaft Gelegenheit ^bc», sich hcwslich einzurichten. ., >- Bezüglich der mcxicanischen Frage ^6en hochwichtige Mittheilungen vor. In Folge des ?"" dem Kaiser Maximilian kundgegebenen Entschlusses, ^n Vcrsnch zn unternehmen, sich auch ohne Hilfe der manzosci, in Mexico zu behaupten, hat, wie man vcr< f""'Ut, Napoleon lll. um 20. d. die Befehle auSgc. ^ ^. daß Marschall Aazainc angesichts dieser Befehle, j^M vermittelst dcS Kabels nach New-York, von da s, .^'uphisch nach New.OrleanS nnd dnrch einen bereit« zu h ^'' Dampfer ans diesem Hafcn nach Vera-Cruz ^. "ordern sind, sofort nnd mit seinem ganzen ^ ,^p cn corps sich nach Enropa einzuschiffen habe. dcin m^""' Nlcichzcitig die Anordnung getroffen, daß fii>.^mschall amerikanische Transportdampfer znr Vcr« lcon lii ^^^ werden. Der Brnch zwischen Napo« Zollst- "'^ seinem bisherigen Schützling ist danach ^^"oig, d^. Trcnbrnch Napoleons ein eclatantcr. ^ack?^ ^" mexicanischcn Notizen gehört ferner die sidem ^"^ ^'^ nordaincrilanische Republik den Prä-n>»c,'f" ^"^"i mit Truppen unterstützen will. Nord-dc>^ ^"'schc Garnisuucn werden durch längere Zeit nach licsel/l l)c ^,^. ^.^„^^„ ^ Maximilians Mexico ^ccm ^^^"- ll'n bürgerliche Wirren zn vcrhütcu. Die Ech^lUion Mexico's durch die Union ist der erste große d^ ^ zur vollständigen Einverleibung dcS LandcS in hcvl ^'^"'clikanischcn Bnnd und znr Ausbreitung der 5c^^!^ des Sternenbanners, welche die französische Iiio g, ^?" in ihre bisherigen Grenzen einengen sollte, -------^tLllndcugc von Panama. Hassesneuigkeiten. c»H^,"7 Se-. Majestät der ssaiscr hat in Olmüh das Htaj^^'^ .^'viltranlsn. und VcrsolguugShauö besucht. Se. ^jo,^^ achtete an einzelne Kmnlc das Wort und sprach ">l ei,, "^^^"'d und in dobun'schcr Sprnche mit dcr noch wc»r b^5 ,"bwunde daniederliegenden Frau Kral. Diese ^lachlf s 'l^au verwundet worden, als sie den auf dem s>e has ^ liegenden Alcssirten Wasser zur Labung zutrug; "N»e ^ silberne Ve rd ieustlre uz erhalten. Die lallen. '"^' "°^ freudiger Nührung und Tcmk kaum ant- lUt d!^l^".'lallemsche General Men ab re a uud mehr« ^- d.M , !'^"l Suite gehörende Herren passirteu am ''"" dem Nien.Triesler Eilzuge G r a z. Im Wag. gon, in welchem General Menabrea Platz genommen hatte, befand sich eiuc unansehnliche Kiste, die nichts Geringeres barg als die „Eiseruc Krone" deren Rückgabe nach dem zwischen Oesterreich uud Italien stipulirteu Frieden er« folgte.. Die „Eiserne Krone" wird wieder nach Monza gebracht, wo sie bis 1659 ausbewahrt blieb. General Me. nabrea übernachtete in Adelsberg, wo er und die ihu be» gleitenden Herren die dortige Grotte bei glänzender Äe> leuchtung zu besichtigen gedachten. Am 21. d. M. sollte die Weiterreise nach Trieft erfolgen; dort will General Mena« brca einen Tag verweile». — Iu Glahbrennlrs Montags'Zeitung ist zu lesen: „Am Abcudhimmll werden diesen Winter ilber drei der hellsten Planeten glänzen: der feuerrothe Mars in Gesellschaft der Zwillinge. Hellsehern bedeutet diese Erscheinung ueucn Krieg zwischen Preußen und Oesterreich." Locales. CsMra-Mllelin auz der 8tütN Lüitwch. Am 21. October verblieben in der Behandlung 11, bis 25). Abends sind zugewachsen 2, zusammen 13 Kranke. Davon sind genesen 1, gestorben 2, es verbleiben somit iu Behandlung 10 Personeu. Seit dem Beginne der Epidemie siud iu der Stadt erkrankt 190, genesen 89, gestorben 91 Personen. Laibach, am 26. October I860. Von dcr l. l. Eaui t 5 ts - Landesc ommissiou. — Tagesordnuug der am 27. October Nachm. 5 Uhr stattfindenden Gemeinderathsik un g : Mittheilungen des Vorsitzenden. — Vorträge der dritten Section: n) über die Verpachtung dcr städtischen Pflastermcmth uud des Nierzu« schlages; l>) wegen Auflassung des Verzehrungsstcuer-Acqui-valcuts: l-) wegen dc3 Geschenkes des Herrn Schwarz uon 150 st. für Verwundete. — Vortrage der vierten Section: u) ilber die Aauholzrcchuuug Pro August: li) über die Liquidation, die Eindcctung bestehender Canäle betreffend: <') betref» send den Kauf des Hauses Nr. 81L nächst dcr Schusterbrücle. — Vortrag der sechsten Section wegen der neuen Marktordnung. — Vortrag der siebenten Section über die Ncmuuerirung der Lehrer an der St, Jacobs Conntagsschule. — Dann iu geheimer Sitzung: Vortrag des Magistrates wegen Vürgcricchtöucrleihungcn und Aufnahmen in den Gemeinde-Verband: Vortrag der zweiten Section wegen Velassung des Adjutums eines Kanzlcipralticauteu: Vorttag des Vcr« waltungscomit»: des Gutes Unterthurn, die ebenerdige Woh» nung alldort betreffend. — Dcr aus seiner erfolgreichen ärztlichen Wirksamkeit iu Laibach noch im besten Andenken stehende Herr k. t. Stabsarzt Di. Karl Haas würde laut ArmeeverordmmgH-blattes vom Garmsonsspitale Mantua nach Trieft als ml li»lu^ des Chefarztes verscht. .— In dcr gestern Nachmittag abgehaltenen Sitzung des ,Lo ca lau ssch us se s des V eam te n v e r e i n 3 hier wurde Herr l. l. AuchlMungs-Official Suyer zum Le« b en 3 versicherungs - Neferenten und Agenten erucmnt, al3 welcher derselbe alle auf die Lebensversicherung bezüglichen Verhandlungen mit den Interessenten zu führen hat, wahrend der Locnlausschuß sich die Beschluftfas« sung über die Versicherungsanträge vorbehalten hat. Ferner wurde in dieser Sitzung ein Versicherungsantrag verhandelt und der Direction zur Annahme beantragt. __Die Cholera» Epidemie auf dem stachcu Lande ist zuverlässigen Mittheilungen zufolge an einigen Orten, wie z. Ä. in Lo'itsch, bereits gänzlich erloschen. — Negimcntsarzt Dr. Benjamin London wurde vom Garnisonsspitale in Venedig, und Stabsarzt Dr. Lucas Votochnial vom zweiten Armeccorp5 zum hiesigeu Garnisonsspitale, letzterer als '"l Il'tU!, des Chefarztes, übersetzt. Friedlich Abl, Mcdicamcntcn-Osficial erster Classe, wurde vom Medicamcnten-Depot in Graz zur hiesigen Garnisous-Apothcte übersetzt. — Mit der Verordnung dcr l. l. Postdireclion in Trieft vom 20. d. werden die Portosätze für Corre-svoudenzeu aus Oesterreich nach jeucn Orten des türkischen Kaiserreiches, wo österreichische Post an stalten aufgestellt sind, kundgemacht: Die Gc-sammltaxe beträgt bei Corrcspondenzcn nach den Donau» fülstcnthümeru 10 lr. für deu srantirten, 15 kr. für den unsrankirtcn einfachen Brief, 4 kr. per 2'/, Zoll'Loth für Krcuzbandsendungen, Wcmrenproben und Muster: — bei Corrcspondcnzen nach der europäischen und asiatischen Türlei, sowie nach Aleraudricn 15 kr. für dcn sranlirten, 20 lr. für den uufranlirten einfachen Aricf, 4 lr. pr. 2'/, Zoll-Loth sar Kreuzbaudscndungen,Waarcnproben und Muster: — für Briefe aus Triest und aus dcu andereu österreichischen Hascnplätzeu, die von den Lloyddampfcru berührt werden, nach Albanicu und umgekehrt: 10 kr. sür den frantirten und 15 lr. für den unfranlirten «infachen Brief: — endlich nach Belgrad: 5 kr. für den franlirten, 10 lr. für den unfrantirtcn einfachen Brief und 2 kr. per 2'/, Zoll-Loth für Krculbandseudunacn, Waarenptodcu uud Muster. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Praa, 24. October. Die Stadt ist zum Empfange S^r. Majestät dcS Kaisers geschmückt. Dcr Statthalter ist abgereist, um den Kaiser au dcr Landesgrenzc zu empfangen. — Die LandtagSabgcord-nclen Haas und Dr. Iclinck haben ihr Mandat nie-dcrgclegt. — Dcr Bau der böhmischen Nordbahn Hal bei Balow begonnen. Prag, 24. October. (Pr.) Se. Majestät dcr Kaiser ist heule Nachmittags vier Uhr hier eingetroffen. Am Bahnhofe erwartete ihn die gcsammte Stadtver« trctung. Bürgermeister Dr. Biclsky hielt eine längere Anrede in czcchischcr Sprache, welche mit der KronnngS-bittc schloß, worauf ein dreimaliges Slava und Hochrufe in deutscher Sprache folgten. Sc. Majestät der Kaiser antwortete zuerst czechisch dann dcnlsch, besichtigte die aufgestellte Ehrencompagnic nnd nahm die TageS« meldnng entgegen. Auf dem Hradschin erwarteten den Kaiser in den Burghöfen dcr Adel, die Generalität, darunter Clam-Gallas, der ClcruS uud die Beamten« welt. Am Aufgauge bewillkommneten ihn der Cardinal uud der Bürgermeister, welcher dem Kaiser vorgefahren war. Statthalter Graf Nothkirch geleitete Sc. Majestät zn den Gemachern. Hierauf war Hoftafel, an welcher nur daS Gefolge nnd der Herr Staatsministcr, dcr in nächster Nähe des Kaisers in dcr Bnrg wohnt, theil« nahmen. Troppau, 23. October (Nachts). Sc. Majestät dcr Kaiser wurden bei dcm ^intrittc in das Theater mit stürmischen Zurufen begrüßt. Das zahlreich vcr» sammelte Publicum bcthciligtc sich an der Absingung der Vollshymne. Nach Beendigung der Festouvcrturc wurden die Minister Graf Bclcredi nud Graf Larisch in die kaiserliche i.'ogc bcschicdcn, wo dcr Landeschcf l). Mcrll schon frnhcr Platz genommen hatte. Sc. Majestät verweilten bis zum Schlüsse des zweiten NctcS. Die Straßen vom Theater bis zum Laudlmusc sind mit dichten Gruppen gefüllt, die dcr Rnckfahit deö Kaisers harrten. Dresden, 24. October. DaS „Dresd. Journal" meldet: Die Kommandantur der Festung Königstcin wnrdc heute an den preußischen General Briefen übergeben. Der sachsische Untcrcommandant nud die Fc-slungSbcamten verbleiben in ihren Fnnctioucn. Die säch« fische Artillcricbcsahniig bleibt, die Infantcricbcsatznng wird dnrch Preußen abgelöst uud geht nach Piluitz. Leipzig, 24. October. Die „Deutsche Allgemeine Zcitnng" meldet: Der Strafantrag der Staatsanwalt« schaft gegen mehrere Redner der Nationalpartci in dcr Centralhallc lautet auf Staatsvcrrath. Karlsruhe, 24. October. Nach fünfcinhalbstün-diger Debatte wurde die Waffenstillstands«, Friedens-und Anfchlußfragc von der Kammer erledigt. Ziffer 1 des Commifsionsantragcs wnrdc einstimmig, Ziffer 2 mit allen gegen 10 Stimmen angenommen, MohlS An» trag auf bedingten Anschluß an den norddeutschen Bund mit allen gegen 9 Stimmen abgelehnt. Paris, 24. October. Die „France" schreibt: Die Unterhandlungen wegen dcS ostereichisch'sranzust-» schcn Handelsvertrages nehmen guten Fortgang. Man versichert, daß einige Schwierigkeiten, welche noch bestehen, nahe daran siud, behoben zn werden. Man erwartet in einigen Tagen ein vollständiges Einvernehmen. Telegraphische Wechselcourse vom 25. October. 5pcrc. MetalliqllcS7l.W. - 5perc. National Aulchm l'7.45. — «anlaelieu 716.— Crrditactirn 150.40. — 18<;0cr SlaatScmIelien 70.70. - Silber 127.25.,- London 128.40. — K. k, Dncatei, 6.0». cheschcifts-Zeitung. Laibach, 2-l. October. Auf drin hrntMil Markte sind erschienen: 7 Wagen mit Hcn und Slroh (Heil .'^ Z. October: Der Tronbadvuv. Oper in 4 Acten uon Verdi. Morgen Samstac, dru 27. October: Die Pevleuschnuv. Drama in 2 Acten vou C. v. Holtci. Hierauf: Die schöne Mittlerin. Lustspiel in 1 Act von Lmüs Schneider. 6U. Mg. 325.<.7 — 0.3 O. schr schw. großch. bew. ^ 25. 2 „ N. z 324.71 ^ 3.8 SO. s. schw.! lrilbc 's 10 ., Ab. l 324.<-.3 - 4-2.<^ SO. f. schw.. nlbc "egen Vormittag in Nord heiter. Nachmittag cmzelnc Schneeflocken. Abend« schwacher Regen. . _______ Verantwortlicher Redacteur: Igttaz v. Kleinmayr. '