^ to» Arettag, dm S5. August 1871. X. Jahrgang. Die „Maiblir«« SeUuiig'' ttsch«mt j-d-n Sonntag, Mittwoch und Ar-itag. Pnise - fiir Marburg: ganzjährig « fl., halbjährig » fl.. «ierirljShria 1 fl. 50 kl »a« SxIIellima in« hau« monatlich 10 kr. — mit P>>Iwrrsend»ng: ganzjährig S fl.> halbjährig 4 fl., oierteljährig 2 fl. In irtio»«g«bahl S k. pr. S«il«. Im Mstimmung bei Wayken. Marburg, 24. August. Nicht allein die Zweckmäßigkeit sprich», wie wir kürzlich dargtthan, fiir die geheime Abstim-mukg bei Wahlen, sondern auch — und darauf legen wir den vollsten Ton — daS klare, gute Recht. Die Theilnahme an politischen Wahlen ge-hört zum Begriffe der Staatsbürgerschaft. Durch die Stimmgebung macht der Bürger von seinem Recht Gebrauch — von einem Rechte. daS wie jedes andere, seine eigenste Sache ist. Hat der Bürger die Besugniß und —auS dem Msen de» Rechtes muß diese entspringen — der Wahl sich ^u enthalten und gar nicht mitzustimmen, so lst er um desto eher befugt, die Art, wie er sein Recht ausgeübt, als Geheimnlß zu bewahren. Der Staatsbürger darf zu seinem Vertreter küren, wenn er will — nur soll dem Gewühlten die allgemeine gesetzliche Befähigung nicht mangeln. Hat der Wühler dieser Forderung deS Gesetze« genügt, so ist er Niemand weiter verant-woetlich. Niemand darf einen Bürger beol»achten. wie er sein Wahlrecht benutzt ; Niemand darf ihn darüber befragen. Niemand hinten drein zur Rechenschaft ziehen — er ist nur seinem politischen Gewiffen verantwortlich. — Da eS kein Recht det Staates auf eine offene Abstimmung gibt, so muß diese geheim sein und muß nur die Wahl» Handlung selbst öffentlich vorgenommen werden, damit Alle die Ueberzeugung haben, daß keine Borschrift der Wahlordnung verletzt worden. Dem Bater der Februarverfusiung verdan« ken wir zunächst auch die offene Abstimmung bei Wahlen. Die Dezemberverfafsung hat leider daran nicht daS Geringste geändert. Welche Ziele dabei dem Ritter von Schmerling und den Be-kennern seiner Grundiätze vorgeschwebt? Müssiqe Frage! Die Thatsachen einer zehnjährigen Er-fahrung dürften genügen, den Stab zu brechen über eine Abstimmung dieser Art. Thatsache ist«, daß die offene Stimmgebung unsere polltische Entwicklung gehemmt, daß sie den Charakter deS Volkes verdorben durch politische Entsittlichung! Wer aber trotzdem noch blindlings schwört auf dieHaltblirkeit der offenen Abstimmung, dem werden vielleicht die jetzigen LandtagSwahlen die Binde vom Auge reißen. Die Elnschüchtcrung bäuerlicher Wähler von klerikaler Seite, die Furcht der wahlberechlrgten RcgierungSbeamten werden hoffentlich ein aufklärendes, belehrendes Ergebniß liefern. Ohne geheime Abstimmung keine Freiheit der politischen Wahlen ohne sreic Wahlen kein Fortschritt, keirie Sicherheit der Errungenschaften l Die vergleichende Lehre vom Staate be-weist die Wahrheit dieses SatzeS auf so Vitien Blättern, als die Welt Verfassungen zählt. Z»er Ausgleich und die Ainaujeu. Ueber die volkS- und staatSwirthschaftlichen Folgen, wrlche der jetzt geplante Ausgleich haben kann, schreibt die „Börsenzeilung" in Berlin: „Die Finanzverhältnisse des KaiserstaateS, welche ohnehin mißlich genug sind, scheinen unS durch die jüngste Wendung der Politik einer neuen argen Verwirrung entgegengeführt zu werden. Der Beust'sche Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1867 erledigte bekanntlich die dabei konkurriren-den Finanzfragen höchst kavaliermäßig; Ungarn wurde gestattet, die gesammte unter dem Absolutismus und unter der Herrschaft deS Februar Patents kontrahirten Reichsschulden alS nicht ver kindlich für sich anzuerkennen; die ehemalige Reichs schuld wuklie damit zu einer Schuld CiSleitha-nienS herabgedrückt und die Ungarn waren nun so großmüthig, einen jährlichen freiwilligen Beitrag an CiSleithanien zu bezahlen, den dieses zur Verzinsung der Staatsschuld zu verwenden hat und dieser Beitrag wurde nur auf 30 Perzent des BedeckungS'ErfordernisseS bemessen, tvährend sonach die zisleithanische Reichshälfte 70 Perzent dieser Last übernehmen mußte. Die Frage wegen der Schuld deS Staates an die Nationalbank im Betrage von 80 Millionen Gulden ignorirt man absichtlich, so daß CiSleithanien für diese Summe allein haftend bleiben wird, obwohl Ungarn von der Institution der Nationalbank die erheblichsten Vortheile gehabt hat und noch bezieht. Jetzt befindet sich Oesterreich den Tschechen gegenüber genau in derselben Lage wie vor vier Iahren gegenüber den Ungarn. Die Tschechen hielten sich bekanntlich von 1867 bis zur Stunde von jeder Betheiligung an den Verhandlungen und Beschlüssen des Wiener ReichSratheS fern; sie haben denselben fortwährend jede rechtliche Verbindlichkeit und Wirkung bestritten. Sie werden jetzt in Bezug auf die finanziellen Verpflichtungen dasselbe Spiel beginnen wie die Ungarn. Schon heute predigen eS die tschechischen Organe, daß die Länder der „Wenzelskrone" sich nicht für verpflichtet halten, die Last der Staatsschuld unbedingt zu übernehmen, sondern daß sie nur ^u einem, natürlich nach ihrem Belieben fixirten jährlichen Beitrag sich verstehen wollen. Sie geben unverholen zu erkennen, daß fie nur eine Beitragsquote entrichten würden, die sich nach der Bevölkerungszahl bestimmt. Nach dem provisorischen CensuS von 1869 zählen die im ReichSrathe vertretenen Länder 20.^ Millionen Einwohner; davon kommen auf Böhmen ü.z Millionen, Mähren 2 Millonen, Schlesien 500.000 Einwohner, auf die Länder der Wen-zelSkrone 7.^ Millionen; sie würden daher nach diesem Maßstab 37"»/, Perzent zu dem Erforder-nlß der Staatsschuld (18/0 für CiSleithanien ohne Ungarns Beitrag 100.^ Millionen Gulden) beisteuern. WaS würde hievon die Folge sein? Die übrigen ziSleithanischen Länder müßten die gesammte übrige Last auf ihre Schultern nehmen. Allein von den 12, Millionen Einwohnern, «velchc in diesen Ländern wohnen, sind Bewohner GalizienS, der Bukowina, DalmatienS. von Krain und vom Küstenland — mit Ausnahme TriestS — ^kanntlich vollständig steuer- und zahlungsunfähig. Die Steuern und Abgaben tragen nicht so viel dort ein. um nur die gewöhnlichen laufenden VerwaltungS-AuSgaben für diese Länder zu decken, die nicht einmal ohne StaatSvorschuß die Grund-entlastungS-Schulden zu verzinsen und amortisiren vermögen. In Wirklichkeit würde daher die gesammle Last der Staatsschuld auf die höchstens 6.220.000 Einwohner zählende Bevölkerung in Nieder- und Ober Oesterreich. Salzburg. Steier« mark, Kärnten. Tirol mit Vorarlberg und Trieft gewälzt werden. Die Ueberbürdung dieser Länder würde eine ganz zweifellos unerträgliche und unerschwingliche werden; die Berthe,lung der Staatsschuldlast nach der Kopfzahl stellt ein durchaus ungerechtes und unbilliges System her, desien Widerfinnigkeit bei uns in Deutschland schon ebenfalls bei Gelegenheit der Matrikular.Beiträge sich erwiesen hat. wo daS reiche Hamburg zu den Reichslasten nicht mehr beiträgt, alS die ihm an Zahl Kleichkommende, aber durchaus arme Bevölkerung von Sachsen-Meiningen, den Schwarzburg'schen Fürftenthümern und von Lippe'Detmold zusammen. Auf jenes Ziel der LoSlösung von der Solidar-Verpflichtung von der Staatsschuld und auf die Einführung einer niedrigen BeitragSquote zu dieser Last, steuern die Herren an der Moldau unverkennbar hin, und waS Beuft au< „politischen Rücksichten" den Ungarn zugestand. daS wird Hohenwart mit vollen Händen den Tschechen gewähren und auf NiemandenS anderen Kosten, als auf denen deS gebildetsten induftriösesten Kern-stammeS Oesterreichs, der Deutschen, deneu jetzt die Slaveu daS Fell über die Ohren ziehen möchte». ES scheint unS höchst wichtig, daß die Deutschen die finanzielle Seite der jetzigen AuSgleichSpolitik nicht ignoriren. An der Lösung dieser Frage hat auch das Ausland ein hohes Interesse; da in seinen Händen ein großer Theil der österreichischen Staatsschuld ist, so kann eS nicht ruhig zusehen, daß die Verpflichtungen, die einst von der Gesammt' Monarchie und für dieselbe eingegangen wurden, auf einen immer kleineren Bruchtheil derselben übergehen; daß der KreiS der Verpflichteten immer mehr zusammenschrumpft und dieser engere KreiS schließlich in Folge der Ueberlastung die Verpflich-tungen nicht mehr zu erfüllen vermag und zu einer neuen Auflage der Brestel'fchen Finanzpolitik vom Juni 1868 zu schreiten sich genöthigt sieht." Zur Geschichte des Hlages. Das Wählerverzeichnih der steier-märkischen Großgrnudbesitze r ift be-richligt worden — theilS in Folge von Beschwerden der Berechtigten, theilS Von AmtSwegeu. DaS erste Berzeichniß dieser Wähler ließ eine siegdro-hende Schaar von regierungsfreundlichen AdelSge-nassen und Ultramontanen erkennen — die fragliche Berichtigung vermehrt die Hoffnungen dieser Partei. Die öffentlichen Stimmen Deutschlands über die österreichischen Wirren sind eine Warnung für die Regierung, eine Mahnung und Aufmunterung für die Genossen deS deutschen StammeS. Der jetzige Kampf, den Oesterreich niemals hätte erleben sollen, dürfe um deS Staates nnd deS Rechtes willen nicht einen faulen, entehrenden Frieden zur Folge haben. Frankreichs Geschick soll wieder einmal vom kleinen Thiers abhäu^n. Würde dieser von der monarchisch gesinnten Mehrheit der National-^^^/^^^ung zu Falle gebracht, so glaubt man, daß Gambetta, gestützt auf einen Theil deS HeereS einen Staatsstreich wagen und sich der Gewalt bemächtigen werde. Bermifchte Ntachrtchten. (Deutsche Turnerschaft.) Der Ge-sammtauSschuß der deutschen Turner! hielt am S. und 9. d. M. in Würzburg eine Versammlung und wurde u. A. auch über den Stand der Turu-sache in allen Kreisen berichtet. Ueberall habet» wähttnö des Knegks die Turner, besonders auch durch freiwillige Hiljeleiswngen, treu ihre Pflicht erfill», und nach dem Frieden blüht die Thiitig-teil in den Bereinen wieder aus. Aus den Berichten der süddeutschen Vertreter gin^, serner hervor, daß für die Ausbreltung deS deutschen Tur-nens in Elsaß und Lothringen die Aussichten noch nicht günstig find, daß vielmehr zunächst ein zu rasches Borgehen der Sache eher schaden, als nützen würde. Im Anschlüsse an die Berichte der Kreisvertreter einigte sich der Ausschuß in der Erklärung. daß eine zweckentsprechende Organisation der einzelnen Turnkreije nicht wechselnde Bororte, sondern ständige KreisauSschüsie. wie sie mehrfach schon bestehen, verlange. Ferner beschloß der Ausschuß an die Turner eine Ansprache zu erlassen, in welcher der große Einfluß des deutschen Tur-nens aus die iSntwicklung der Wehrtraft betont und darauf hingewiesen wird, daß das Turnen noch nicht Gemeingut aller Kreise des Volkes geworden und dasselbe, zumal in Oesterreich, noch die Aufgab? zu ersüllen hat, das „Deutschthum im Kampfe für seine naturgemäße freie Entwicklung unter schwierigen Verhältnissen zu unter-stützen." ^Schulbildung der Soldaten in Deutschland und Oesterreich Ungarn.) Der ..Freien deutschen Schulzeitung" entnehmen wir eine Aufstellung der Perzentsätze jener Re« kruten. welche in diesen Staaten 1869/70 ohne Schulbildung eingereiht worden. Hienach kommen i« ganz Preußen 3.^, auf je 100; bringt man jedoch die Provinzen Posen. Preußen und den Regierungsbezirk Oppeln in Abzug, in denen die Lehrerbesoldung am niedrigsten, der Lehrermangel aber am größten ist, so betrügt die Zahl der Ungeschulten nur 1 Perzent. Nach den Pro-vinzen hat Posen den höchsten Perzents^tz mit 14. Naffau mit Frantsurt a. M. und Hohen-zollern den niedrigsten, nämlich gar keine Ungeschulten. nächst denen Lauenburg mit 0.^; die übrigen nicht erheblich ungünstiger. In den Südstaaten erreicht außerhalb Baiern das Berhältniß der Ungeschulten nicht über Perzent, ebenso in Sachsen, in Würtemberg nur ^/^oo Perzent 3n Oesterreich dagegen stellt sich das Berhältniß wie folgt: Niederösterreich 4 Perzent. Oberöster-reich 11. Böhmen 32. Oesterreichisch-Schlefien S8. Salzburg 40. Mähren 44. Steiermark S0 Perzent Unaeschulte. Roch starker ist der Perzentjatz m de« Ländern der ungarischen Krone. (Ein Strafgesetzbuch in Versen.) 3« Berlag einer Wiener Buchhandlung erscheint das Wert; „Die Verbrechen des österreichischen Strasgesetzes in Versen"; dasselbe ist sieben Bogen stark, enthält 232 Paragraphe und theilen wir als Probe den §. 7 mit: „Besondere Bestimmungen über die Zurechnung bei Verbrechen durch die Presse; Vard ein Verbrechen durch Druckschrist begangen, Hat, vom Verleger angefangen. Verfasser. Buchhändler. Redakteur, Herausgeber, Drucker, Translateur. Ueberhaupt. wer nur daran gerochen, Ein und dasselbe Verbrechen verbrochen." (Die Kreditbriefe und die Photographie.) Um den Schtvindeleien. die hie und da mit Kreditbriefen vorgekommen, vorzubeugen, haben einzelne Wiener Häuser die Einrichtung getroffen. den Schreiben, die den Kreditbriefen vor« angehen, eine Photographie des Empfohlenen bei-zulegen und die Bank aufmerksam zu machen, das Geld nur der Person, die der Photographie entspricht, auszusolgen. Diese Neuerung wird sich wohl bald einbürgern, und werde» die Banken dann auch Photographien - Sammlungen besitzen, die «uter Umständen von nicht geringerem Inte-reffe sein werde«. (Düngungsversuche mit Ausseeer Kalisalz.) Auf Grund der im Jahre 1870 ausgefühtten Düngungsversuche mit Ausseer Kali-salz hat das Ackerbauministerium dem Finanz ministeriu« eröffnet, daß die für die Landwirth-schaft bedeutungsvolle« Auffeer Salze nur dann in größerem Maßstabe beansprucht werden dürsten, wenn das in demselben enthaltene und besonders wirksame schwefelsaure Kali konzentrirt, also von Gyps und anderen Beimengungen möglichst be- freit j^um Berkauke gebracht wird. Namentlich tm Interesse der Landwirthschaft des Alpengebietes miisse diese Konzentriruug angestrebt werden. Wäre daS Finanzministerium geneigt, konzentrirteS Salz d'nstellen zu lassen, so würden damit abermals Versuche gemacht- Es wiirde sich empsehlen. zunächst die für die Versuche geeignetsten Gegenden auszuwählen und in denselben je nur einen ein« zigen verläßlichen Landwirth mit der Durchführung der Versuche zu betrauen, die jedenfalls im Herbste «ingeleitet werden müßten. Marburger Berichte (Kamps mit Gensd armen.) Am 17. August gegen 7 Uhr Abends streiften drei GenSdarmcn über Kassase und Liboje nach Buch-berg. In der Mitte dcS We^ieS vernahmen sie hinter sich ein Geschrei und kehrten um; nachdem sie achthundert Schritte zurückgeeilt, sanden sie zwci verwundete Glasarbeiter, deren Einer sich aufraffle und weiter gin»^, während der Andere bewußtlos dalag. Die Thäter. zehn bis zwölf an der Zahl, darunter auch Verwundete, hatten die Flucht ergriffen und da die Gensdarmen die-selben nicht erreichen konnten, so legten sie dem Schwerverwnndeten einen Nothverband an. brachten ihn nach dem nächsten Hause und sandten um deu Arzt in Sachsenfeld. Die Gensdarmen wollten nach Liboje und Deutschenthal gehen; kaum waren sie jedoch zehn Minuten von Kassase entfernt, als ein Bauer gerannt kam und meldete: „sie wollen jetzt den Schwerverwundeten gänzlich umbringen!" Die Gensdarmen eilten in das Grabner'sche Wirthshaus bei Liboje zurück, wo nach der Angabe des Bauers die Thäter sich besanden und verhafteten zwei Glasarbeiter. Als diese nach CiUi gefülirt werden sollten, wider-setzten sich ihre Kameraden: der Angriff wurde mit jedtm Augenblicke ungestümer; die Steine fielen dichter und dichter — die Gensdarmen wehrten sich zuerst mit Kolben und Bajonmt; da diese Vcrtheidigung aber nichts sruchtete. so gab Einer — S. Marentschnik — endlich Feuer auf den Rädelsführer. Glasarbeitcr Brcsnik. welcher todt zu Boden fiel. Die übrigen Stürmer entflohen und die zwei Verhafteten tvurden an das Strafgericht Eilli eingeliefelt. (Wie man klerikale Adressen fabrizirt.) Der Kaplan in St. Magdalena. Herr Krischanitsch. ladet die Schulkinder ein. in seine Wohnung zu kommen, wo sie einen leeren Bogen unterzeichnen und dasür Heiligenbilder empfangen. Die Polizei muhte schon einige Male wegen der Ansammlung der Schuljugend vor der Kaplanswoljnung einschreiten, um den sreien Berkehr zu ermöglichen. Wird der Stadtschulrath als die zuständige Bei)ördt diesem Mißbrauch des Lehramtes steuern? (Zu den steierischen Landtagswahl e n.) Als Kandidaten der Slovenen sind aufgestellt worden: die Herren: Proflssor Schumann und Dr. Prellig Mr Marburg, M. Hermann für Pettau, Dr. Sernelj für Luttenberg. Fr. Koslar für Rann. Adamowitsch sür Windisch-Graz. Woschniak und Dr. Dominkusch sür Eilli (Landbezirke). Für die Städte Pettau und Eilli dürften wahrscheinlich keine Bewerber slo-venischer Nationalität ausgestellt werden. (Ertrunken.) Der Arbeiter FranzKmetitsch. früher beim Gaswerke bedienstet. ging am 22 August Nachmittag in Begleitung seines BruderS Johann baden; in der Nähe des Ländhauses ge-rieth er in den Wirbel, der schon so manchen Schwimmer in den Tod gezogen, und ertrank. Der Verunglückte war siebenundzwanzig Jahre alt. (Feuerwehr.) Die vorläufige Probe, die am 23. August mit der Iauk'schen Spritze vorgenommen worden, hat allgemein befriedigt. Der Wasserstrahl konnte schon diesmal bis zum Gange des Stadtpfarr-ThurmeS gebracht werden; der Weitwurf betrüg sstnsuuddreißig Schritte. Binnen sünfzehn Minuten »vurden zwanzig Eimer Wasser verbraucht. Haben einmal die Mitglieder sich eingeilbt. dann wird auch die Wirkung noch kräftiger sein. In vierzehn Togen dürfte die Knaust'sche Spritze gesandt werden und soll dann die Probe mit beiden zugleich gemacht werden. In der Hauptversammlung deS Feuerwehrvereines, die am nämlichen Tage noch abgehalten wurde, schritt man zur Neutvahl des Ausschusses; diesen bilden die Herren: Markl. Hauptmann — Jo-Hann Wibmer, Hauptmann-Stellvertreter — Zu-liuS Reitter. Schristsührer — Quandest. Kassier — Karl Reuter und Anton Badl. BerathungS-männer. (Staatsgefährlich.) Die Lanliesstelle hat die Satzungen des hiesigen deutschen Vereins nicht bescheinigt: der Z. 1 gehe zu weit und wäre die Ausführung desselben staatsgesährlich. Dieser Paragraph enthält unter Anderem auch die Be-stimmung. daß Wanderversammlungen des Vereins stattfinden sollen. Wie gegen die Mistelbacher und Weizer hat also auch hier die Regie-rung wider den klarsten Spruch des Reichsgerichts entschieden, beziehungsweise entscheiden lassen. (Truppenbewegung.) Am 21. August sind die hiesigen Dragoner zur Truppen-Übung nach Gra^ abmarlchirt. Uebermorgcn kommt das 32. Feldsägerbataillon. welches in Pettau liegt, in Marburg an, um sich gleichfalls nach Graz zu begeben. Die dortige Truppenübung dauert von 1. bis 13. September. Wom Mchertifch Mr Haussraum u«I» die es werde« wollen. ..Ein jedes Volk hat seine Größe" sagt Heine und Oesterreichs unbestrittener Ruhm ist die Küche und das Schriftthum über dieselbe. Die Verlagshandlung von Dittmarsch in Wien kündigt soeben das Erscheinen der „Bürgerlichen Küche" von Elisabeth Stöckel an. Die ersahrene Verfasserin ilt den Ansprüchen des Pub-blikums in vollkommenster Weise mund- und magengerecht getvorden; die neunzehnte Auftage und ein Absatz von hunderttausend Exemplaren in allen Theilen des Reiches sind wohl die wirksamste Empfehlung. Das Buch umfaßt beinahe fünfhundert Seiten und ist der Preis mit 1 fl. sehr billig gestellt. G«tgeg«««g auf das Eingesandt in Nr. 100 der „Marburaer Zeitung". Rücksichtlich der angeregten schadhaften Stelle an der Bezirksstraße in der Nähe meines Bäckerhauses muß ich jede Kompetenz in so ferne von mir weisen, als ich im Sinne des Gesetzes vom 18. September 1870 K. 20 meiner Verpflichtung in Handhabung der Straßenpolizei dadurch nachgekommen zu sein glaube, daß ich bei Wahr-nähme des entstandenen Schadens am 9. Mai l. I. sub. Z. 88 der löblichen Bezirks-Bertretung in Marburg hievon Anzeige erstattete, deren Schlußerledigung vom 25. Juli l. I. Z. 334 die gewünschte Abhilfe, salls in deren Ressort gehörig, bereits zusicherte. Kranichsseld, 20. August 1871. Franz Bothe. Gemeindevorsteher. Ei«gefandt. Zum Schlüsse des Schuljahres in St. L e o n h a r d t. Am 16. d. M. wurde die Schule in St. Leonhardt sür das laufende Jahr geschlossen. Der Herr Oberlehrer Zrgolitsch 'vußte, trotz-dem man hier kein Kinderfest wie in Marburg abhalten konnte, den Schluß des Schuljahres dennoch zu verherrlichen. Er lud den Herrn Inspektor Dominkusch, die hiesige Bürgerschaft und die Landleute zu der Feier ein, welche in einem geistigen Turi'feste bestand. Das Ergebniß war so ausgezeichnet, daß die zur Prüsung Erschienenen über die Antworten der Kinder aus Geschichte, Geographie, Rechnen u«d alleu übrigen Lehrgegenständen in Staunen versetzt wurden. Unsere Herren Lehrer Peter Jrgolisch und Urban WeSjak verdienen daher öffentlich belobt zu werden und solltn diese Zeilen ihnen nun die Anerkennung ihrer erprobten Be-sühigung aussprechen mit der Versicherung, daß sie bei der gebildeten Bevölkerung St. Leonhardt's dankbare Unterstützung finden werden. Bei dieser Gelegenheit können wir unser Bedauern nicht iinterdrücken, daß die hochwürdige Geistlichkeit in St. Leonhardt, wahrscheinlich auS Patriotismus, trotz des ergebenen Ansuchens von Seite des OberlehurS es nicht der Mühe Werth fand, zum Schluße des Schuljahres im Namen der Kind,r dem heiligen Geiste durch ein Meß. amt sür die glücklichen Erfolge zu dantkn. Beide geistliche Herren schienen durch ihr Berreistsein dikse Unterlassung entschuldigt zu haben. St. Leonhardt am 20. August 1871. Mehrere Schulsreunde. Eingesandt An Herrn Dr. Dominkusch, hier. Sie figuriren abermals aus der Lifte der na-tionalen Landtagskanditaten. Im Falle Ihrer Wiederwahl bitten wir Sie. zur Hintanhciltung aller möglichen Mißdeutung uns vorerst den Sinn der von Ihnen bei einer Abstimmung einzuneh- Ms zum Schaffot. Bon Z. Mühlfeld. (Fortsetzung). Der Arzt war mitgekommen, um zu sehen, in welche Verhältnisse der Pflegling der Anstalt käme, und um demgemäß seine Anordnungen zu treffen. Er sah bald, daß seine Vorsicht keine über« stüsfige gewesen war. Nicht bekannte trauliche Familienbande nah-men den schwer Genesenen mit sorgsam,r Liebe aus, sondern kühle Gleichgültigkeit, die mit einem schnellgesprochenen Willkommen theilnahmslos dem täglichen Berufe weiter nachging. Der Arzt hatte deshalb eine ernste Unterredung mit dem Bauer. „Wie denken Sie Ihren Sohn in Zukunft zu beschästigen?" fragte er und fügte gleichsam entschuldigend hinzu: .,Um einen Rückfall des UebelS zu verhüten, müsien wir unsern Pflegling noch immer in geistiger Obhut behalten. Wenig-stens noch ein Jahr lang woUeu Sie sich nach unsern Anordnungen richten." „Wie ich ihn zu beschästigen gedenke?" sagte der Bauer erst nachdenklich und dann schnell ent« schlössen: „Wie anders als srüher? Er mag zu seinem Müllerhandwerk zurückkehren und aus« lernen." „War dieses Geschäft Ihres Sohnes Wahl? Trieb er es mit Lust und Liebe?" „Rein. Ich hatte es ausgesucht und besohlen, daß er Müller werde. Er wollte nichts Ordent-. liches; er war eben zu nichts Anderem nützr." „Er liebte das Handwerk nicht? So darf er nicht zu demselben gezwungen werden. DaS wäre sehr gefährlich. Er müßte denn selbst dar« nach verlangen." Der Bauer schüttelte den lkopf und jagte: „So mag er im Gute bleiben. Meinetwegen; es findet sich Arbeit für ihn." „Hat der junge Mann früher Lust zur Land-wirthfchaft und Berständniß dafür gezeigt?" fragte der Arzt wieder. „Bah l" machte der Bauer verächtlich. „Der und Landwirth! Er konnte das Korn im Felde nicht von den Kartoffeln unterscheiden und kein tnenden Körperstellungen zu erklären, damit nicht sich der voriges Jahr eingetretene Mißstand, wie solchen die „Tagespost" in einer bis jetzt von Ihnen noch nicht berichtigten Notiz schilderte, wiederhole, daß man aus Ihrer bei der Abstimmung eingenommenen Körperstellung nicht wußte, ob Sie mit „ja" oder „nein" stimmten. Ein Neugieriger, welcher noch mehrere Fragen stellen wird. Eingesandt. Ueber Anatherin-Mundwasser. Der öftere und schnell ivechselnde Genuß warmer und kühlender Speisen und Getränke, wie er besonders in der wärmeren Jahreszeit häufig stattfindet, geschieht gewiß nicht zum Bor-theile des MundeS und der Zähne, die dadurch besonders bei schon vorhandener Reizbarkeit nicht selten in krankljaften Zustand versetzt werden, der in der Regel dann erst beim Eintreten kühlerer WUterung in seinem ganzen Umfange auftritt. Will man dem begegnen und Zähne und Mund-theile durch ein kräftigendes Präservativ vor solchen nachtheiligen Einlvirkungen bewat»ren. so ist dazu vor Allem das Anathkrin-Mundwasser von Dr. I. G. Popp, k. k. Hos-Zahnarzt in Wien geeignet; wenigstens iverden seine wohlthätigen Fettilletp«. Pferd aufschirren — bei Ihnen wird er es nicht gelernt haben. Er mag von vorn anfangen. Gott sei Dank, ein Sohn vom Ring kann sich Zeit nehmen." „Ja. und Sie werden ihm dieselbe lassen. Nur was er selbst leruea will, darf er vorläufig lernen, nichts darf ihm aufgeredet, zu nichts darf er gezwungen werden. Wohin trieb ihn denn seine Neigung?^' „Zum Bücherlesen. Zu nichts Ordentlichem. Schulmeister und Pfarrer bestätigten ihn in der unsaubern Sucht, Sie sind beide gestorben. Gott habe sie selig, aber vielen Aerger haben sie mir bereitet." Der Arzt begann den Zusammenhang zu begreifen. Der schlvächliche Jüngling mit den tiefblauen Augen, mit dem intelligenten Gesicht und der hohen Stirn trug freilich eher den Typus deS Ge« lehrten, als deS Bauers. Der Arzt kannte aber auch die Bauern. Ehe er seine Anstellung im Irrenhaus erhielt, hatte er bedeutende Praxis in Bauerndörsern unfern derselben Gegend besessen und Gelegenheit gefunden. die Anfichtkn der Bauern über Bücher, Wis-senschast nnd Gelehrte zu erfahren. Es hatte ihn damals öfters amüsirt, mit welcher erhabenen Selbstschätzung der dümmste Bauer hinter seinem Pfluge über das unnütze Bolk der Gelehrten und Buchschreiber urtheilte. die keinen BifftN Brod zu bauen verstünden und ohne den Bauern verhungern müßten, während derselbe ihrer nicht bedürfe. Pastoren und Advokaten ließen sie allenfalls, aber nur tief unter sich, gelten. Der Arzt ver-muthete, daß es Neigung deS Knaben zum Studium geweseu sei. waS der Vater so verächtlich als „nichts Ordentliches" bezeichnete. Er sagte deshalb sehr ernst: „Getvährenlassen der stillen Neigung zur Be-schästigung, die er sicher bald entwickeln wird, muß ich für unsern Pflegling im voraus und dringend fordern. Jeder Zwang. jedeS unzeitige Heraustreten auS der sorgsamcn Schonung könnte die unheilvollsten Folgen nach sich ziehen." Der Bauer lvollte noch widersprechen, sich gegen ein etwaiges Wiederauftauchen der Bücher-wirthfchaft verwahren, allein der Arzt legte die Hand auf feiuen Arm und sagte, jede Silbe nach« drücklich betonend; „Ein Rückfall deS Irrsinns ivürde unheilbar sein. Ihr Sohn ist jetzt gesund und wird sich allmälig kräftigen; doch warne ich Sie, der geistige Mörder JhreS eigenen KindeS selbst zu werden!" Wirkungen viel dazu beitragen, die Gesundheit des Mundes und der Zähne zu befestigen und sie tn den Stand zu setzen, auch den erwähnten nachtheillgen Einflüssen besser zu widerstehen. Nimmt man außerdem hinzu, daß daS Anatherin-Mundwasser sich bei allen Krankheiten der Weich-theile des MundeS wie der Zähne seit einer Reihe von Jahren als stetS heilsam bewährt hat, daß Zahnschmerz jeder Art, übelriechender Athem. Schwämme und Entzündungen deS MundeS, krankes Zahnfleisch, CarieS, selbst Skorbut, dadurch mit bestem Erfolg bekämpft werden, so dürfte daS treffliche Mittel feine lveite Verbreitung gewiß rechtfertigen und auch die Aufmerksamkeit aller derjenigen verdienen, die biS jetzt noch nicht Veranlassung nahmen, dasselbe kennen und schätzen zu lernen. Ein Freund der GesundheitS'Pflege. Letzte Voft. Die G-meind-vertr-t«ng-n von Li«, «nd gegen die ministeri-ll- AuSlegung des Wahlrechts. » 5"!^!'^begeg^ng soll am 7. «nd 8. Sept. zu Salzburg im Beisein der beiden Reichs kanzler und Andrassy'S stattfinden^ TtSdte Frankreichs, wo man die Entwaffnung der Rationalgarde erwartet, bleiben ruhig. Das schlug durch. Der Bauer schüttelte sich und schwieg. Der Arzt sagte ihm zugleich Adieu und druckte seine Hand. „Sie sind ein ehrinwerther und vernünftiger Mann — ich verlasse mich auf Sie uud scheide ruhig. Wo ist unser Pflegling? Ich will Abschied nehmeu." Dem Bauer war warm geworden. Er trock-nete seine Stirn und war froh, daS Gespräch am Ende zu sehen. Er fragte nach Fritz. Sie hatte ihn im Gute umher und in die Ställe gehen sehen. Da müsse Fritz auch wohl noch sein. Der Arzt erbot sich, ihn mit aufzusuchen. Sie halten die Ställe durchschritten, aber Fritz nicht gefunden. Im letzten Stalle, der für Futter bestimmt war, arbeitete eine Magd. DaS Mädchen hatte Fritz gesehen; er müffe entweder im Garten oder im AnSzugSstübchen sein. Der Bauer schritt in daS Häuschen voran. Doch nicht in den Garten, sondern die Treppe empor. Wirklich, da saß der Soh» wie damals am Fenster, im Lehnstuhle deS verstorbenen Bauers, und laS in einem Buche. Er hörte sie nicht einmal, und ein Blick deS ArzteS in die glückstrahlenden Augen deS Lesenden bestätigte alle seine Bermuthungen. Der Bauer blickte finster, doch er beherrschte sich. Cr bemühte sich sogar. Freundlichkeit in den Ton seiner Stimme zu legen, alS er den Sohn anrief. Fritz blickte auf, erkannte den Bater und plötzlich färbte dunkle Röthe sein Gesicht biS zu den Schläfen hinauf. Mit einem Schlage kehrten alle peinlichen Szenen auS den Kinderjahren in sein Gedächtniß zurück und er befürchtete eine neue, da ihn der Vater wieder über Bücher« ertappte. Der beobachtende Arzt verstand AlleS uud sagte gütig: «Ich komme, um Ihnen Adieu zu fagen. Fritz. Ich kehre zu meinen Pfleglingen herm und wünsche, daß Sie meiner niemals mehr bedürfen werden." Dem Jüngling wurde der Abschied von dem Arzte schwer. l>er ihm stetS freundlich und gütig, fast väterlich begegnet war. (Fortsetzung solgt.) Ladotto xed. gxltsl, Ilarlo ^avse^lts. xod. Ziatel. 8otivisxsrtv(ibter. äsln KsMIe 6ks tiekgton Sodmvr^vs xodsn äis DvterxkiLdn .tell aUov Vörwav6teii! uvä Lsilanntov 6is traurige liaolirivkt von 6sm tlmsedeillen idrsr iiimxstgeliobtev, ullverxegs-liodov Nuttor, Letiviexsr- unä (ZrvZsiuutter, clor k'rau ^nnttxed U^vkvr, Itoatitätkniivsit,. kkln, !veledo vaok Icur^sr Kranlcl^eit, VtZi'sekev mit «^sn "l'rüstunxtin tlor Iivil. liolixion, vanner^tass 6en l 24. ^uxust 1871 um 7 lllir I'rüii im 84. I^kdo«s^l»l».''s sanlt unä rukix in sin desgvrvs .lenskits idivüdsrxiuß^. I>»8 I^vicIiendeZ^snßsNiss iinäet !^am«ta^ 6vn ZtZ. ^u^zust iim 5 IIKi' I^aekmittsß^ statt, vis dsil. Lsslsnmesse >virl1 Nontn-x «Ion '.Z8. U um 1» Ilkr in Oomiciroks xslessn. b'rommes ^nllknlcsn der Veists'i'lisnvn I ttulw uull I^ritZllv itlwr ^gtiliö! I^ardurx am 24. ^uxust 1871. 5av»e^!ts, 5osok ^avse^its» Ic. lc. ösiüirlcsrielitsl', 5od»iu» Xaufmanu. Läuarä ^avse^tts» kulZkäruollki'kidsZit^sr, Xiväor. ?1»orese, vereksl. I^apio?, Itvoxolätvo, l.uäov!Ira, ^oliaviia, ^vva, Lüuarä, ^o»ok, Lnkvln. II. st«ir. I.ei« lien!^ukai>runes n. vt> c!ulnlitn I^ttsodin« trü.ßt utttl vliii «lem ?r«.-ljtl liitlo ^ivl» zu, ^liiegso ketrtss-^ Vortivtunk venljs'i i:u ^vollen. ^514 -MMHW !4DDWU____________ » Von der hohe« k. k. Statthalterei konzessionirte l Mvat-Agentie, Kentrat-Geschästs-Kanzrei des Anton Koiniggs S_in INnrkui'M, Hcrrcnj^assc Nr. I l2. vis-ii-vi» Cafe PichS. ^ Lerkaufe kehrere gut gelegene und zinsertnig liche Stadthäuser. ^Eine schön gelegene Wein gart besitzung, nur Stnnde von Marburg, mit circa S'/, Joch Re bengrund, 3 Joch Obstgarten, über 2 Joch Aecker und 7 Joch Hoch Wald: jammt hängender Kechsung. sehr billig. tin ebenerdige«, sel)r solid gebaute» Wohnhaus mit einem qemauer ten WirthschaftSgebäude. 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V«klten, Hchwärmer, Simete», M-schirme, LMückt, Slume» «te. pr. »lüvit l, L> 3, tt, tk, L», 3k kr. vsrirsukt üis Inllllstriv-t^sllv 4Ü0 Nerr«nx»s»v KZ3. ^^emand wünscht auf ein in der Grazer-^-^^^vorstadt zu Marburg gelegenes HauS ^^Meinen Betrag von ciica Gulden ^^^darznleihen ; wenn es möglich wäre gegen 6°/o und auf den l.SaK. DicseS Kapital könnte aus dem Hause mehrere Jahre liegen bleiben. Der betreffende Besitzer soll sich persönlich ohne Vermittler bei der Redaktion dieser Zeitung w^-gen Ertheilung der Auskunft melden. (ö27 Gesucht wird eine brave Kindsfrau, nicht über 40 Jahre alt. die besonders aus Reinlichkeit und Ordnung sieht. Näheres im Comptoir d. Bl. 523 M?t7 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht, daß die zum Berlaffe deS k. k. Pens. Kanzleioffizialen Herrn Franz Heizmann gehörigen Fahrnisse am »8. Augnst ISVI Boimittag von 9 — 12 Uhr in der Wohnung dieses Erblassers, Frauengasse HauS-Nr. 232, öffentlich versteigert iverden. Marbnrg am 21. August 1871. Der k. k. Notar als Gerichtskommissär: 525_Dr. Radey. B N Ed«t7 (522 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg werden Diejenigen, welche als Gläubiger an die Bel-lassenschast der am 31. März 1871 zu Maria Rast ad ivteswto vetstorbenen Grundbefitzerin Frau Theresia Fersch eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, in der Kanzlei des in diescr Verlassessache als Grrichtskommissär bestellten k.k. Notars Dr. Franz Radey zu Marburg, Grazer-Vorstadt. Tegetthoffstraße Nr. 13. zur Anmtlt»ung Darthuung ihrer Ansprüche am l9. September 1871 Vormittags 9 Uhr zu erscheinen, oder bis dahin schriftlich ihr Gesuch zu überreichen, widri. genS denselben an die Verlassenschaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zustünde, als insoflrne ihnen ein Pfandrecht gebührt. Marburg am 13. August 1871. Dcr k. k. Notar als GerichtSkommisiär: Dr. Fr. Radey. Ei« Lehrj««ge Wird sogleich aufgenommen bei Ferd. Jorks, Uhrmacher. zzg Der heutigen Nummer dieses Blattes liegt ein Wahlaufruf deS liberalen WahlkomitvS bei. verantwortliche «tdaktion, Vru« und «erlag von «duard Sanschitz iu «a?b»r>. 2.«. iSt. o. Geehrte Mitbürger aus dt« Dyirkt« Marburg, Wind, /eiftritz »od St. Leonhard! ^ie Feinde der Freiheit des Bürgers und Landmannes frohlocken schon in sicherer Erwar-tung eines Wahlsieges, zu dem ihnen unser Gehorsam gegen die angeblichen Wünsche des Monarchen verhelfen soll. „Wählt keinen Liberalen" rufen die Stimmsührer der katholisch-konservativen Pereine, „wählt einen hohen Adeligen, einen Geistlichen oder einen Bauer, den wir Euch empfehlen." Fragt aber diese Herren, warum sie während der letzten 10 Jahre, als alle jene Gesetze, welche sie heute schlecht nennen, gemacht wurden, nicht an der Verfassung besserer Gesetze mitarbeiten wollten, fragt die Herren Bischöfe und den verfassungsfeindlichen hohen Adel, warum sie nicht ill den Laildtagen und im Herrenhause erschienen find, wie es überzeugungstreuer Männer würdig gewesen wäre, und warum sie jetzt plötzlich unsere Erretter sein wollen? Diese Herren konnten es nicht ertragen, daß die im Jahre 1848 durch Beschluß der liberalen Majorität des Reichstages aufgehobenen Zehenten und Robotten im Jahre l 850, als Alles wieder nach rückwärts ging, nicht schnell wieder eingeführt wurden; daß' Sr. Majestät der Kaiser lm Jahre 1860 seinen Völkern wieder eine Verfassung gab, die durch einige Jahre durchgeführt, die Vorrechte der meisten Stände zum größten Theile aufhob, dafür aber den Bürger und Landmann vor dem Uebermuth und der Herrschsucht seiner weltlichen Bedrücker schützt. Die Entstellung der Wahrheit von Seite unserer Gegner geht so weit, daß sie behaupten, de r Kaiier habe die Landtage und den Reichsrath nur aufgelöst, weil die Liberalen von einem Ausgleich unter den Völkern nichts winen wollen. Vir behaupten aber, daß ehrliche Staatsbürger die allerhöchste Person des Monarchen gar nicht in den Streit der Parteien ziehen, sondern nicht vergessen, daß die Gesetze, an welchen die Liberalen festhalten, die Namensunterschrift „Franz Jofef" tragen und daher zu achten und nicht zu schmähen sind, wie dies die Klerikalen mit den Schulgesetzen thun. — Wir 1.^iberale sind der Ueberzeugung, daß eiil Ausgleich llnter den Völkern nicht nöthig ist, deren Rechte und nationale Eigenthümlichkeiteil durch die Verfassungsgesetze hinlänglich gewahrt sind. Die Klerikalen ru^en den katholischen Wählern zu: „Wählt keinen Liberalen, denn diese wollen den Glauben abschaffe n", ohne für diese Behauptung nur den Scheiil eines Beweises liefern zu können. Wir sagen aber: im Reichsrath waren drei k)oclil^ebildete altehrwürdige Pneüer Mitglieder der liberalen Partei und stimmten in allen Angelegenheiten mit den freisinnigen Abgeordneten. Hätten diese Prälaten so gehandelt, wenn die Lilieralen gottlos wären? Der Eine dieser drei Priester wnrde von Seiner Majestät dem Kaiser zum Landmar-schall von Niederösterreich ernannt, der Zweite arbeitete als Mitglied des SchnlausschuNes an den Schulgesetzen mit und bewies dort, daß die heutige Schule nicht konfessionslos ist. Der Drille bekänlpfte in geistreicher Rede die Absichten unserer jetzigen Regiernng und bewies, daß „die H e r st e l l n n g d e s allgeni einen Friedens, der Ans^leich unter den Völkern" nllr ein Vorwand für egoistische Sonderinteressen ist, indem er sagte: „ilnd wenn der liebe Herrgott unter nns träte, und uns eine „Verfassung gäbe, so wären nicht alle Leute daulit e i u v e r sta u d e u, wie „wollen es erst die Minister zn Stande bringen^ dnrch die Beseitigung „der jetzigen Gesetze Alle znfrieden zn stellen Dieser 80jährige greise Priester war es auch, der die Gehaltregulirung für die Geistlichkeit sorderte, weil er einsah, daß es hinimelschreiendes Unrecht ist, einzelne Bischöfe uud Psarrer mit fürstlicher Pracht leben zu sehen, während manche Kapläne für ihren Unterhalt kannl so viel haben als ein Dienstknecht. Vor den Klerikalen nnd deren Organen fanden diese liberalen Männer freilich keine Gnade, aber gewiß sind sie würdige Menschen und wahre Priester des Herrn. Man. sagtlvählt Geistliche oder Mitglieder k a t h o l i s ch - p o l i t i-scher Kasinos, die allein verstehen, wo uns der Schuh drückt; die allein haben die geistige Fä.hlgkelt, für unsere Rechte einzustehen. Lesen wir aber in den stenographis^n Protokollen des Reichsrathes nach, da sehen wir, daß von den '^.».len geistlichen Abgeordneten ans Tirol kein einziger je ein Wort gesprochen ha<^, d^arnr liaben aber diese Herren sowie die Klerikalen ans Steiermark, Ober-österreich, Krain n. s. w. jederzeit unterthänigst das bewilliget, was die Regiernng verlangte, waren es auch die höchsten Stenern, die größte Zahl von Rekruteu oder eine längere Dienstzeit. Die Klerikalen verlangten überd'.s die Zer^^lfung unseres Heimatlandes nnd versprechen alles Glück und Segen, weun die Bereinigung aller Sloveucn in ein Königreich würde. Diese Herren Volksbeglücker sagen aber nicht, wie es mit den Steuern uud Abgaben aussehen wird, wenn nnser blühendes Weinland ein Besrandtheil des nicht so gesegneten Landes Krain sein wird. Sagen die Nationalen, daß .Krain ans dem Staatssäckel bisher jährlich einen Zuschuß von 90,000 fl. erhalten hat, weil es allein nicht die Grnndentlastnngsbeiträge anfbringen kann, sagen sie, daß es iin ganzen Lande fast gar keine ans Landesmitteln erhaltene Anstalten gibt? Mit unseren Steuergeldern wnrden bisher die technische Hochschnle, Realschulen, Real-gt)mnasien, Bürgerschnlen, Acker- nnd Weinbanschulen, Versorgnngsanstalten n. dgl. in Steier-niark gebaut, soll jetzt mit dem Geld der Steirer das Alles wieder nen in Laibach gegründet werden? War vielleicht das Land Krain durch seinen Landtag so schlecht verwaltet, daß man nur aus Unwissenheit oder Begueinlichkeit solche Anstalten nicht geschaffen, oder war wirklich kein Geld vorhanden und sollen nun wir der Noth in Hinknnft abhelfen? Dentsche nnd Slovenen haben bisher in Friede und Eintracht mitsammen gelebt, Denlsche nnd Slovenen haben auf hnndert Schlachtfeldern als tapfere Söhne der uugetl)eilten Steiermark gerochlen nnd gesiegt, gemeinsanier Fleiß haben den Wohlstand geschassen: nun sollen wir Stiefkinder eines Landes werden, welches bisher ohne Hilre des Reiches nicht einmal seine Grnndentlastnngsschnld zahlen konnte? Unsere Partei hingegen will, daß die c^rnne Steiermark eine Perle in der österreichischen Herrscherkrone nngetheilt verbleibe! Die Regierung hat jeltt nur jenc Landtage anfgelöst, welche ihr nicht gehorsamst alles bewilligten, was sie forderte, sie löste nur jene Lalldtage ans, wo die Liberalen behaupteten, sie seien vom Volk darnm gewählt, danlit mit den Staatsgeldern gespart wird, damit die Soldaten sobald als möglich auf Urlaub kommen, und dafür sorgten, daß die Rechte des Volkes nicht verkürzt werden. Begreift Ihr nun, geehrte Mitbürger, warum die Klerikalen so in Euch dringen, keinen Liberalen zu wählen? Ihr sollt die Freiheiten und Rechte^ welche uns die Verfassung gibt, wicrcr im Stiche lassen; die hohen Adeligen und Pfarrhi)fe sollen wieder die Herren iin Lance sein, und der Bauer sein Recht in der Gemeinde, im Bezirke und im Laude den Herrschasten und den Herren Ständen iiberlassen. Daß dann Zehent und Robott nicht ausbleiben, dafür werden die Herren schon sorgen, denn sie werden behaupten, daß der Bauer lieber abdient, als zahlt; und wie lange es dann noch Iiis zu der Wiedereinführung der Stockprugel braucht, das kann sich jeder selbst ansrechnen, der sich auf die Zeit vor dem Jahre 1848 erinnert. Freunde! Mitbürger! Wählt sreie Männer, welche es durch die Thcit bewiesen haben, daß sie für die Rechte des Volkes einzustehen wissen; wählt die Männer wieder, welche nicht durch Schwäche und Nachgiebigkeit gegen die Regierung ihre Stelle als Abgeordnete zu erhalten versuchten, sondern sest und mannhast nur dann Steuern und Rekruten zu bewilligen entschlossen waren, wenn die Forderung mit den Gesetzen übereinstimmte! Wählet jene Männer wieder, welche die Versassuug hochhalten, weil sie ein heiliger Vertrag ist, den die Krone mit den Völkern geschlossen, damit der alte Ruhm Oesterreichs und seiner Herrschaft sest gegründet werde auf der Freiheit und dem Wohlstande seiner Staatsbürger. Wählt wieder die Herren »randstetter und Seidl, welche von der liberalen Partei als Kandidaten aufgestellt wurden. Seid einig; laßt Euch nicht einlullen von den gleißnerischen Worten der Gegner; scheut nicht die Mühe, welche Euch die Ausübung Eures Rechtes bereitet, denn eS handelt sich um Eure heiligsten Güter, die einmal verloren, nicht so leicht wiedererrungen werden. Marburg, 23. August 1871. Das iibtrale Wahlcomtt^. Castiti rojaki iz mariborskega, slov. bistriskega in sent. lenarskega okraja! SovraZnikom svobode, mestjanov inkmetov se 2e serce smehlja. ker uDaio da bndn gotovo pn volitvah zmagali, in da jim bo naSa pokorgöina pro« tako ,?menovanim ieljam vladaija k ti zmagi pripomogla. imenovamm .... 111 e8v?b0d?1 jul»"ega mo2aa, kriöijo voditelji katolSko-konaer- vativnih dru2b „volite visokega 2lahtnika, ali mesnika ali na enega kmeta, kterega Vam mi priporoöamo." ' F AH — prasajte tote gospode, zakaj niso v zadnjih 10 letih, ko so bile one postave, ktere slabe imenujejo, napravljene, pomagali boljäe postave izdelovati • _ prasajte gospode äkofe in ustavi sovra2ne 2lahtnike, zakaj niso v deSelni zbor in v gosposko bi£o priöli, kakor bi se bilo mo2em, ki se radi preprtöajo, sligalo- _ prasajte jili dalje, zakaj pa hoßejo ti gospodje kakor bi trenil na enkrat nafci reäi-telji biti. Leta 1843 je svobodoljubna vedina der2avnega zbora desetine in tlake ali robote kmeta re§ila ; leta 1850 je Slo po rakovo nazaj — in ti gospodi so pisano glede zopet priöakovali desetine in robote. Ravno tako ternovo so ti gospodje gledali, ko so svitli cesar 1860. leta svojim ljudstvam novo ustavo dali, po kteri se je nekoliko let ravnalo — skoz to ustavo so bile pravice nekterih stanov prikrajsane ali pa od-vzete ^ to vi2o je bil mesßan in kmet pred prederznostjo in jarmom svoje de£elske in duhovske gosposke varovan. Da, naSi nasprotniki ho<5ejo ljudstvu tudi to la2 prodati, ter pravijo, da so svitli cesar der2avni in de2elne zbore zato razpustili, „ker svobodoljubni noäejo, da bi Mi terdimo, da pogteni derzavljani naj vigo osebo vladarja nikakor v prepir ne potegnejo in tudi ne pozabijo, da je na postavah, kterih se svobodoljubni krepko der^ijo, Franc JoÄef podpisan; zategavoljo se morajo te postave ßastiti in ne psovati, kakor to svetopetniki in Rimljanuhi z solskimi postavami delajo. Mi svobodoljubni (liberalni) smo prepriöani, da ni tako imenovane „sprave" med narodi treba, ker so pravice in narodne posebnosti skoz postave nase ustave zadosti zavarovane. Svetopetniki in Rimljanurji krißijo katolskim volilcem: „n e volite liberalnih (svobodoljubnih) mozev, ker hoßejo vero vniöiti", je Ii to res ali ne nam ti svetopetniki ne morejo dokazati. Mi pa reöemo: v der^avnem zboru so bili trije jako omikani, stari in visoke ßasti vredni mesniki, soudi liberalne stranke, ki so v vseh zadevah z liberalnimi poslanci glasovali; — mi Vas tedaj prasamo: bi bili ti gospodje mesniki tako ravnali, ko bi bili liberalni poslanci tako nekristjanski, brez vere in Boga? Enega od teh treli mesnikov so si svitli cesar za dezelnega marsala spodne ali Nizo-Avstrije izvolili; eden je pomagal kot soud solskega odbora, solske postave izdelovati, in je skoz to pokazal in dopriöal, da sedanja sola ni brez vere; eden pa se je s pametnimi govori jako hrabro naraenu sedanje vlade zopsr stavljal in je doprißal to : vlada le zato reCe, da hoce tako imenovano „spravo in mir*4 med narodi napraviti, ker lioöe sama za se kaj dobiti in ravno po tem potu kaj doseöi. Ti mesnik je rekel: „in ko bi Bog sam prisel v de r2a vni zbor in bi nam novo ustavo dal, — bi le vendar nebi vsi ljudje zado-voljni bili — kako pa hoöejo ministri, — skoz to da sedanje postave razderejo — vse ljudi zadovoljne napraviti?" Ti 80 let stari mesnik je bil tisti, ki je terjal, naj se plaöilo med dubovnike bolj praviCno razdeli, ker je spoznal, da je v nebo vpijoöa nepravica, ße posamezni skofi in fajmostri kakor kuezi in baroni 2ivijo — nekteri kaplani pa komaj le toliko za ziveti imajo, kakor en hlapec. Pred svetopetniki in Rimljanurji se ve da niso ti liberalni mozje milosti najsli; pa toliko je gotovo, da so trije mo^je vse Sasti vredni in da so pravi jogri gospodovi! Kriöi se: „volite mesnike ali pa take, ki so soudi katolsko-politicnega kasina, k a j t i oni sami zastopijo, k j e nas skorn tisi — le oni sami so tako d a 1 e £ svojo pamet izbrusili in se i z Oib r a z i 1 i, da se zamorejo za nase pravice potegniti. Ako pa v hitropisne protokole derzavnega zbora pogledas, bos videl, da med toliVp duhovskih poslancev iz Tirolskega ni eden ust odperl, da bi le bil eno bese-dicoPÖerbnil — zato so pa ravno ti gospodje kakor tudi svetopetniki stajerski, gorni avstr.jski, kranjski i. t. d. vsakokrat Sisto ponizno to privolili, kar je derzava terjala — tudi visoke davke — potem pa toliko moz v vojake in toliko let slufcbe, kakor je deriavm imeti hotla. . ^Svetopetniki so se zraven tega terjali, naj bi se nasa lepa domovina stajerski raztrtrgala, in so obljnbili sreSo in blagoslov, ako se bi vsi Slovenci zdru^ili in ako bi se kraljc^vo „Slovenije ali Ilirije" napravilo. Ti gospodje ki pravijo, da hoßejo ljudstvo osreciti, pa niö ne povejo kovi bojo potem davki in kova bo stibra, ako bi se nasa cveteca vinska dezelica k ne tako rodovitnem Kranjskem pridru^ila. Ali povejo oni narodnjaki, da je Kranjsko od derzave do zdaj vsako leto 90.000 gold. priverzka dobivalo, ker nemore s a m o tako imenovane grundablezenge placati; ali povejo oni narodni kricaci, da v celi dezeli enega poslopja Kranjci ni-majo; kterega stroske bi za blagor ljudi svoje dezele iz svojega zepa nosili. Z nasoj stibroj so se do zdaj na Stajerskem visoka sola, realke, realgimna-zije in veö drugih — potem vinorejske sole — in pa poslopja za ubo^ce napravile i. t. d. Ali bi zdaj mogli vse to Stajerci Kranjcom z svojimi denarji napraviti? Ali je Kranjska dezela od svojega dezelnega zbora tako slabo oskerbljena, da si al iz nevednosti ali nemarnosti ni sol i. t. d. napravila, ali pa znabiti denarjev ni — in bomo mi za prihodnost v sili pomagali? Nemec in Slovenec sta do zdaj v miru in zastopnosti Äivela, Nemec in Slo-venec sta vkup na bojiscu kot lirabra sinova ner^izdeljene Stirije bojevala in kri pre-livala — pridnost obeh sta obCni blagor dezele ustanovila — in mi bi se dezeli pridruzili, ki se do zdaj brez pomoßi derzave grundentlastenge placati ni mogla? Nnsa liberaln«*! strnnka tedaj hoce, da nasa lepa stajerska dezela kot biser avstrijskc kröne vladarsliC nerazdeljena ostane ! Vlada je zdaj le tiste dezelne zbore odpravila, ki ji niso vse ponizno privolili, kar je imeti hotla; vlada je one dezelne zbore razpustila, kjer so liberalni (svobodoljubni) mozje rekli in terdili, da so zato od ljudstva izvoljeni bili, da bi se z derzavnimi denarji bolj ravnalo in sparalo, — da bi vojak berz ko je mogoCe domu prisel — in da bi zato skrbeli, da se nebi ljudstvu pravice prikrajsaie. Ali zastoptte9 dragi rojaki, zakaj Vam svetopetniki in Rimljanurji braitijo, liberalne (to je tiste, ki se za svobotfto ljudstva vojskujejo) moii voliti ? Predragi moji! hocete Vi svobode in pravice, ki Vam jih ustava (Verfassung) daje, pustiti? Visoki ^lahtniki in mesniki bi bili zopet gospodje v dezeli in Ii kmet moras tvojo pravico v obcini, v okraju in v dezeli grajsinam in stanovom dati? Da nebo desetek in robota izostala, bodo ie ti gospodi sker-beli, kajti oni bodo rekli in terdili: kmet rajsi zasluzi kakor pa plada; — kako dalec je se pa potem do palice in do koroba£a, to si lehko vsak preracuni, kdor se na oni cas pred letom 1848 spomni! Dragi rojaki! Volite moii, ki so neodvisni, ki so v dejanju pokazali, da se znajo za pravice ljudstva polegniti — volite zopet moii, ki se niso vladi nasproti sirahopezdljivo in volno obnasali, da bi jim zato po-slanstvo ostalo — volite moii, ki so le tedaj stibro in vojake privo-liti hoteli, öe je bilo terjanje po postavi! Volite zopet mo£i, ki ustavo visoko cislajo, ker je sveta pogodba kröne z narodi — da bode potem ona stara slava Avstrije in njena derzava na svobodi in na blagostanju svojih driavljanov ustanovljena. Volite zopet gospode Brandstetter-ja in §eidl-na9 ktera dva si je liberalna stranka izvolila; bodite enozlo£ni, ne dajte se od prilezjenih besedi nasih nasprotnikov vslepiti, ne bojite se truda, ki Vam je zavo^jo pravice pripravljen, kajti zdaj gre za Vase najsvetej&e premo^enje, ktero, ako je enkrat zgubljeno, se nikakor lehko ve£ nazaj pridobiti ne da! V Mariboru 23* avgusta 1871. Liberalno volilni odbor. M. Jaksche. Karl Flucher. A. Janzek. Fr. Krainz. Stefan K