Nr. 23. Samstag, 29. Jänner 1887. 106. Jahrgang. OMcher Zeitung. Pr», Ylir die Zustellung l»ö Hau« ssa»zjäl»ig fl, :. — Insertionsaebür: Für lleine Inserate bi« zu 4 Zeilen 25 fr., größere per Zeile li ir.'. bn öjlcrcn Wiederholungen pr. Zcilc 3 Ir, Die ,,i?aibacher Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahnic der Sonn- und Feiertage, Die Administration befindet sich Bahnliosgassc 15, die Redaction Nicnrrstrahc 15, — Unsranlierte Vriefe werden nicht angenomm!» und Manuscript»! nicht zurückgestellt. Mit 1. Februar beginnt ein nenes Abonnement anf die Dailmcher Zeitung. 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In der kurzen Zeit. die dem Landtage "u.ieres Kronlandes zur Berathung der Landesangelegen- ^iten gegönnt war, entwickelte derselbe eine reiche, pro- Uctivr Thätigkeit. Es wurde oiel und siußig gearbeitet; Wretch?, das Landesiuteresse berührende Fragen wur° ^? einer gedeihlichen Erledigung zugeführt, andere in ^^versprechender Weise inauguriert, wie beispielsweise die Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnuug für Kram. Anch die nationalen Kämpfe ini Landtage haben jene Schärfe, welche ihnen ehedem eigen war, eingebüßt, und es ist Hoffnung vorhanden, dass in nicht ferner Zukunft die nationalen Gegensätze wenn nicht vollends schwinden, so doch eine dem allgemeinen Wohl besser entsprechende milde Form annehmen werden. Die Majorität wie die Minorität des Landtages können mit Befriedigung anf die abgelaufene Session zurückblicken — sie beide haben, wie dies anch der Herr Landeshauptmann in seiner Schlussredc heruorgehuben, Pflicht-getreu nnd mit patriotischem Eifer ihre Aufgabe erfüllt. Was der Landtag in der abgelaufenen Session geleistet, welche Vorlagen er geprüft nnd erledigt, hat der Herr Landeshauptmann in seiner Schlussrede hervorgehoben. Die Rede, welche sozusagen ein Resume der Landtags - Berathungen bietet, hat nachstehenden Wortlaut: Hohes Hans! Zur Session, welche wir eben beendet haben, beehre ich mich zu bemerken, dass der hohe Landtag für gemciunützliche. wohlthätige Zwecke verschiedenen Vereinen nnd Korporationen Subventionen bewilligte. Es wurden für Bildungszwecke lind Schul« Hausbauten namhafte Beträge ausgesprochen; auch ist ein höherer Credit für Straßenbauten, Cnltur-Schntz-anlagen, Verdauungen von Wildbächen, für Bauten bei den Landesanstalten dem Landesausschusse eröffnet werden. Behufs Correction, des Saveflusscs, insbesondere im Kronau-Thale bei Gorenasawa, überhaupt behuf; Regulierung gefährlicher fließender Gewässer hofft das Land, dafs die hohe Regierung aus dem Meliorations' fonde eine ausgiebige finanzielle Unterstützung gewähren werde. Bezüglich der Unterkrcümr Bahn wurde der Laudesausfchuss angewiesen, nach reiflicher Erwägung aller Momente Anträge zu stellen, damit die Landesvertretung in der nächsten Session in die Lage komme, über den Veitrag, welcher aus Landesmittrln für den betreffenden Vahnbau zn leisten wäre, und über die anzustrebende Beisteuer von Seite des Staates schlüssig werden zn können. Zur Förderung der Viehzucht wurde der k. k. Üaudwirtschafts-Gesellschaft eine Subveutiou bewilligt, um Hornvieh-Ausstellungen in den abseits gelegenen Orten, vorerst in der Wochein nnd im Mö'ttlinger Bezirke, zn veranstalten. Für den Thierarzt, der sich in Radmannsoorf niederlässt, wurde eine Remuneration bestimmt. Auf dem landschaftlichen Gnte Stauden in Unterkrain wird eine Forstsaatschule errichtet, aus welcher mit der Zeit die Landwirte Waldpflanzen behufs Aufforstung ihrer Waldgründe werden beziehen können. Auch wurde festgesetzt, dass jenen Gegenden Untcrkrains, deren Weingärten durch Schädlinge gelitten haben, aus Üandesmitteln Aushilfen gegeben oder dass dieselben mit widerstandsfähigen amerikanischen Neben zur Pflanzung betheilt werden. Für die Entwässerung der Thalbecken in Innerkrain, für die Wiedcrbewaldnng des Karstes ist das Geeignete verfügt worden. Im Intereffe der krainischen Industrie und des Handels wnrde beschlossen. neuerdings an das k. t. Handelsministerinm die Bitte zu stellen, dass die Südbahngesellschaft für die Stationen in Kruin nicht ungünstigere Frachtsätze feststelle, als für die Stationen in andern Ländern nnd dass dieselbe die Tarife für den Güterverkehr erniedrige. Zum Schutze des Gewerbes wurde angeordnet, dass im Zwangsarbeitshause der Betrieb in der Weise geregelt werden soll, dass dem Kleingewerbe keine Conenrrenz gemacht werde und dass Handwerksarbeiten für Privatknnden künftig zu unterbleiben haben. Auf dem finanziellen Gebiete ist bemerkenswert, dass der Laudesausschuss beauftragt wordeu ist, im Einvernehmen mit sachkundigen maßgebenden Kreisen zn combiniercn, wie die Convertiernng der krainischen Ornndeutlastungsschuld zn realisieren wäre, damit die Begleichung derselben in einer für das Land günstigeren Weise erfolgen könnte; auch sei nochmals anzustreben, dass das Miuimum des directeu Steuerzuschlages füc den Grundentlastungsfond auf 15 pCt. herabgefetzt werde. Weiters wurden sechs Gesetzesvorlagen der verfassungsmäßigen Vehandlnng unterzogen und angenommen. Unter diesen erscheint der Gesetzentwurf, betreffend die Theilung gemeinschaftlicher Grundstücke und Re-gelnng gemeinschaftlicher Benütznngsrechte, in volkswirtschaftlicher Beziehung von eminenter Bedeutung. Außerdem wurde die Gesetzes-Novelle für die Cultur des Laibacher Moorgrundes ergänzt nud der Gesetzentwurf einer Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahl-orduuug für die Landeshauptstadt LaibaH in einigen Bestimmungen geändert. Der Landesausschuss wurde Jeucketon. Die kleinen Bräute. !l!,i ^" einen, Cnrorte war es, wo ich einer blonden '""llen Frcm vorgestellt wurde. Daran ist nichts Un. ^"hnlichrs. denn der Curorte gibt es schier ebenso-in >. ^ der blonden Frauen, nnd letztere lernt man aes< n ^N^ dadurch kennen, dass man ihnen vor- v Aber ich spreche doch von etwas Ungewöhnlichem: 9l,sf» entzückendsten Blondine, die ich je gefunden, s^..^ etwa, als durfte man sie eine blendende, majc-ien, ^ Schönheit nennen. Nein, sie konnte schwerlich Nie^l- ^ imponieren. Dagegen war sie dermaßen liH ^ "'^ graziös, so zierlich, leicht und doch appetit fj^'^ass man nur den einen Wunsch hegte: sie anf s^^chanmtorte zu stellen und dann die Torte und h. '"bst mit behaglicher Lnst achnessln. Das Mahl schuf "^ übel sein müssen. . . Als die Natur sie be?' '"" sie — die Natur — in koketter Lanne; sie di"V "ne Minauderie, als sie jenen Blondkopf in ^act s "'^ kMkm allerliebsten Figürchen anf den ^lrck^ ' ^"^ """ gieng die blonde Frau stramm Aekmrl - ^ve"' wie andere große Leute, die bei der bekonn "" ^ ernsthaftes Gesicht mit auf den Weg Wellt <5^"^' in einem Curorte wurde ich ihr vorder Lrd .^ '"""^'' ^ befände sich noch im Zustande sie ^tz ^ ^b" ein gemeinsamer Freund nannte ^elckkk k "' ""^ ^ nickte so würdig mit dem Haupte, t^ei, ^- ^"'chl des reichen Haares schwer zu er-^'bin ,' ' "^ "wMe sie sagen: «Ja. stanne nur. srall ick ^ Iläulein. sondern eine Gattin, eine Haus> » ' ") we,ß. was ich meiner Stellnng schulde, denn. nne Sie bemerken, benehme ich mich sehr würdig, obwohl eine innere Neigung mich antreibt, mich herum-zutummeln wie ein übermüthiger Junge nnd ich am liebsten über die Schnur springen und Reifen in die Lnft werfen möchte,» DaK Stannen besorgte ich gründlich, wenn auch im Stilleu; sie aber that, als bemerkte sie uichts davon, und leitete mit mir ein seriöses G» spräck ein. Nach etwa zehn Minuten waren wir, obwohl der Weg dahin doch gewiss kein kurzer ist, bei Karl dem Großen angelangt, uud nach elf Minuten hatte ich die Empfindung, als stellte sie mit mir eine Maturitätsprüfung an. Am nächsten Tage begegnete ich ihr früh morgens — in Cnrorten können die Gäste einander kaum ausweichen, und übrigens machte die Begegnung mir wirkliches Vergnügen. Jedes "lincralwasser wirkt doppelt heilsam, wenn man es in angenehmer Gesellschaft trinkt. . . Am zweiten Tage unserer Bekanntschaft waren wir gute Freunde. Meine Blondine das besitzanzeigende Fürwort ist leider nur bildlich zu uehmen — gehabte sich schon etwas ungezwungener uud schwätzte so munter d'rauf los, wie die Vögel im Walde trillerten, und schwätzte so unermüdlich, dass ich nicht begriff, wie die vielen Worte bei dem kaum bemerkeus-werten Mündchcu ihreu Ausweg fauden. Trotz ihrer fröhlichen Geschwätzigkeit sprach sie eine Menge recht vernünftiger Dinge. Sie hatte über allerlei reiflich nachgedacht, uud mit schelmischer Unbesonnenheit gab sie die bestimmtesten Ansichten über Fragen kund, welche tiefen Denkern als allzu harte Nüsse erscheinen, um sie aufzuknacken. Das that sie aber keineswegs anmaßend, sou^ dern mit jener Naiuttät. die ein Attribut der Jugend ist. Wir plauderten uns vom Hundertsten ins Tausendste hinein, und zwischen principielle Betrachtungen drängten sich persönliche Mittheilungen ein. Wir hatten uus ebeu über deu Pessimismus uuterhalteu, da eröffnete sie mir, ihr Gatte sei dulch Geschäfte in der Stadt zurückgehalten und werde erst nächste Woche nachkommen. Sie sehne sich unsäglich nach ihm, und ... und Emanuel Geibel sei ihr Liebliugsdichter. und so sprang sie von dem Persönlichen zum Allgemeinen über und dann wieder zurück. Auch auf daK Familienleben kam das Gespräch. Sie lobte sich die Ehe, au der sie keiue Wolke fand. Es gebe uichts Herrlicheres als die Harmonie am häuslichen Herde. Nur eines mache ihr Sorge, bereite ihr schlaflose Nächte: die Zukunft ihrer Töchter. Da sie das sagte, ohne eine Miene zu verziehen, bemühte ich mich, die Situation ohne Heiterkeit anfznfassen. Aber sie schien zu gewahren, dass diese meine Haltung nnr gemacht war. denn mit einem zürnenden Blicke streifte sie mich nnd fuhr dann fort: «Ihr Herren nehmt so etwas leichter als wir; hätte ich Söhne, so würde ich mir über ihr ferneres Geschick nicht viel Kopfzerbrechen machen. Aber Töchter, das ist etwas anderes! Ich brauche Ihnen nicht zn saa/u, wie schwer es heutzutage hält, sie zu versorgen» Nun tonnte ich mich des Lachens doch nicht er« wehreu. «Mein Maun,» bemerkte sie mit einer Auf-walluug. di> allerdiuqs mehr vom Schmollen als vom Zorn hatte, «lacht ebenfalls, wenn ich dieses Capitel berühr,'. Aber ich sehe nicht ein. was daran komisch ist. Wer soll sich mit der Zukunft der Töchter beschäftigen, wenn nicht die Mutter?» — «Gewiss, meine Gnädige. Ich erlaube mir auch keineswegs, Ihre Für.' sorge komisch ,zu findeu, sondern...» In Wirklichkeit fand ich die Fürsorge ungeheuer komisch. Tagsvorhcr hielt ich das neckische Persönchen für uuverheiratet. Uud es war nicht nur verheiratet, sondern entpuppte sich als Mutter, als bedächtige, von Laiwchcr Zeitnnss Nr. 23 188 39. Jänner 1887. beanstragt. die Allerhöchste Sanction dieser Gesetzentwürfe zu erwirken. Die Regierungsvorlage eines Fischerei-gesehes ist an den Landesausschuss zur Berathuug und Wiedervorlage an den Landtag geleitet worden. Auch wurde beschlossen, dass im nächsten Jahre die Auflage von gebrannten geistigen Flüssigkeiten nach dem Alkoholgehalte nach dem IO0theiligeu Alkuholmneter, und zwar 18 Kreuzer vom Hektolitergrad eingehoben werden soll. HerrLandeschef! IchdankeIhnen für Ihre eifrige, wohlwollende Betheiligung au den landtäglichen Arbeiten, insbesondere beehre ich mich, hervorzuheben die wertvolle Mitwirkung, welche Herr Präsident bei Znstandebringnng des Entwurfes eines neucu Geme indegesetzes bethätigt haben. (Beifall.) Der Entwurf wurde vom betreffenden Specialautzschusse eingehend geprüft, die Anschauungen haben sich geläutert, nnd es wird dem Landesansschnsse möglich sein, auf den für gut befuu-dcneu uud uereiubarlen Grundlagen dem nächsten Landtage die bezügliche Vorlage zu unterbreiten. Ich danke auch den verehrten Herren Collegen für Ihre gediegenen Leistungen. Sie haben Ihren ehrenvollen Beruf pflichttreu mitpatrio-tischer Hingebung erfüllt. Die Majorität wie die Minorität entfaltete in gleichem Maße eine rege Thätigkeit, deshalb gebär t auch beiden Seiten des Hauses in gleichem Ausmaße die verdiente Anerkennung. Die Abgeordneten beider Parteien sind sich auf halbem Wege entgegengekommen, was zur erfreulichen Folge hatte, dass die parlamentarischen Verhandlungen fließend und glatt verliefen. Die innere Wohlfahrt, die ernste Lage nach außen erheischen es, dass ein friedliches, frenndliches Verhältnis zwischen den Nationalitäten des Reiches und innerhalb der Länder bestehe. Das wünschen und streben wir auch alle an als giltc Oesterreich er und begegnen dadnrch dem Willen unseres hochherzigen Monarchen, A llerhöch st welchen die Vorsehung noch viele, viele Jahre erhalten möge zum Glück und Segen Seiner treuen Völker! Hoch Sr. Majestät unserem aller-gnädigsten Kaiser! (Lebhafter Beifall. Die Abgeordneten bringen stürmische Zivio- und Hoch-Rufe auf Se. Majestät aus.) Politische Uelierlicht. (Parlamentarisches.) Aus Wien schreibt man uns: Das Abgeordnetenhaus wird in seiner ersten Sitzung nnr einen Theil der Tagesordnung erledigen können. Der Antrag Plener auf Errichtung von Arbeiterkammern wird in dieser Sitznng voraussichtlich uoch nicht zur Verhandlung gelangen, da demselben drei erste Lesungen von Initiativ-Anträgen voraus gehen. Es sind dies der Antrag Iagues-Roser, betreffend die Entschädigung unschuldig Vernrlheiltcr; der Autrag Roser, betreffend die Errichtung eines Reichs- Gesundheitsamtes, und der Antrag Licnbacher auf Er-lassuug eines Sparcafsen-R'gulatius. Was den Antrag Plener anbelangt, so hat sich nebst den beidcu Clubs der Linken auch schon der Czechenclub für die Zuweisung desselben an einen Ausschuss entschieden; die an deren Clubs der Rechten werden diesbezüglich erst Beschluss fassen. (Zur Situation in Bobinen.) Angesichts des gestern erfolgten Wiederzusammentrittes des Abgeordnetenhauses habeu auch diejeuigeu Landtag?, deren Berathungen noch bis zu dem jetzigen Zeitpunkte reichten, dieselben abgeschlossen. Das Ende der böhmischen Landtags-Session war von einer bedeutsamen Kundgebung begleitet. Die Alischiedsworte. welche der Oberstlandmarschall Fürst Georg Lobkowitz au den Landtag richtete, athmen im Gegensatze zu so maucheu anderen Kundgebungen auf czechischer Seite den Geist aufrichtigen Entgegcnkommeus und geben dem Wunsche nach einer Verständigung mit den deutschen Landesgenossen iu beredter Weise Ausdruck. Der Oberstlaud-marschall versicherte, kein Groll habe den Landtag ge--leitet, als er im Sinne der Geschäftsordnung den Mandatsvcrlust über die deutschen Abgeordneten aus-sprecheu musste, nnd gab dem innigen Wunsche Ausdruck, dass der Landtag in der nächsten Session sich wieder iu voller Zahl zusammenfinden möge. (Im ungarischen Abgeordnetenhause) wurde vorgestern die Budgetdebatte abgeschlossen. Die Rede, welche der Ministerpräsident am Schlüsse der Discussion hielt, war eine überaus scharfe Polemik gegen die Opposition und eine rücksichtslose Kenuzeich uung der Kampfesweise, welcher sich die Opposition bedient. (Die bulgarische Frage) schreitet zwar laugsam aber doch unverkennbar einer friedlichen Lö-suug entgegen, uud die bulgarische Deputatiou wird bei ihrer Ankunft iu Coustantinupel den Boden für eine Verständigung vorbereitet finden. Es ist zu hoffen, dass die Einwirkung der fremden Diplomatie sich nicht auf die Einschüchterung der Bulgaren beschränken, sondern auch die türkischen Anschannngen und mit diesen die russischen Ansprüche zu mäßigen suchen wird. Die «Neue freie Presse» billigt es, dass den Berathungen der Botschafter erst eiue Verständigung der Delegierte» mit der Pforte vorangehen soll und hofft uiusomehr auf diese, als die Bulgaren bereits «entsetzlich mürbe» geworden seien. Anderseits aber dürfe man die Bulgaren im Interesse der Pforte und ganz Europas nicht zur Verzweiflung treiben. (Deutschland.) Die «Germania» meldet, der Vatican halte am Principe der Nichteinmischung in die innere Politik Dentschlands fest. Der kirchenpoli-tische Entwurf sei in Rom angekommen nnd dort bereits angenommen worden. Er enthalte manche Concessionen, jedoch keine vollständige Revision. (Ans dem englischen Parlamente.) Das englische Oberhaus genehmigte vorgestern die Adresse. Gegenüber Grauville bestritt Salisbury die Absicht der Wiedercinsetzuug des Aaltenbergers in Bulgarien und sagte, wir wünschen die Erfü'wnq der legitimen Wünsche Nusslauds; die Unduldsamkeit Rusö lands in der Verfolgung derselben würde aber den europäischen Frieden gefährden. Die zunehmenden Rüstungen iuvolmereu allerdings eine Gefahr für den Frieden, aber die Lage sei nach den Anschauungeu der en,!ischen Botschafter in Berlin und Paris nicht kriegerisch, sondern friedlich. Der Minister hofft, daft diese Anschauungen richtig sind und dass Europa das schreckliche Unglück eiues Conflictes der civilisiertesteu Nationen erspart bleiben werde. (Voulang er - Kr ise.) Der frauzösische Kriegs« minister General Boulauger ist ein Mann, von dem h>'ute alle Welt spricht uud der ganz besoudcrs in Deutschland als der Träger des Revanche-Gedankens augeseheu wird. Auch iu Frankreich wird seine Thätigkeit mit Unbehagen verfolgt, mid die gemäßigten Parteien wünschen deu Sturz des weqeu seiner radi-calen Beziehungen missliebiqen Kriegsministers, weil sie fürchten, dass seine Anwesenheit im Cabiuete eiue Gefahr für Frankreich bilde. Die Radicalen dagegen erblicken in Bonlanger den künftigen Feldherrn der Republik nud möchtet, ihn daher um jeden Preis halte». Der Ehrgeiz des redelustigeu Kriegsministers erweckt Verdacht. Unter solchen Umstäudeu uud mit Rücksicht auf die widerstreitenden Anschauungen ist es möglich, dass die Miuisterkrise, in welcher sicli das Cabinet Goblet befindet, sich in eine Boulauger-Krise zuspitzen könnte. (Eine verhängnisvolle Wahlniederlage.) Die Eröffnung des englischen Parlaments vollzog sich unter bösen Vorzeichen für dab Cabinet Salisbury. Dessen neuer Schatzkauzler, Göschen, ist bei der vorgestrigen Wahl iu Liverpool durchgefa^len; er erhielt sieben Stimmen weniger als seiu Gegencaudidat, der Gladstoueauer Neuille. Nun kann Göschen deu Platz als Schatzkanzlcr so lange nicht einnehme», bis ihm nicht ein anderes Mandat zufällt. Tagcsnemglciten. Se. Majestät der K a iser haben, wie die «Grazer Murgenp^st» meldet, den Sckulschwesteru zu Marburg zur Tilgung von Kircheubauschuldeu 5>00 st. und dem Vereine zur Unterstützung armer Volksschulkiuder iu Marburg zur Förderung des Vereinszweckes 100 fl. zu speudeu geruht. — (Neuigkeiten vom Himmel.) Noch hat der von Finlay Ende September entdeckte Komet seinen uns sichtbaren Lauf nicht beendet uud schon sind in rascher Aufeinanderfolge drei neue Kometen am Himmel sichtbar geworden; der schöuste von diesen leuchtet am Abendhimmel deu Bewohnern der südlichen Halbkugel, doch können wir bei uns diesen Kometen nicht zu Gesicht bekommen. Die beiden anderen sind teleskovische uud von den Amerikanern Brooks und Barnard entdeckt und als schwach bezeichnet. Der erstere tonnte an der Wiener Sternwarte nicht aufgefunden werden. Der andere ist am 24. Iänuer entdeckt worden. — (Ein Liebesdrama.) Aus Bekes-Csaba wird telegraphiert: Eiu tragischer Vorfall hält uusere Stadt in Aufregung, Der Advocctt Dr. Koloman Sze-mian, ciu noch junger Manu, wurde von seiuer Geliebten mittelst Revolvers erschossen. Die letztere kehrte ihrer Mission erfüllte Mutter. Meine mühsam unterdrückte Heiterkeit konnte ich nicht guterdiugs zugestehen, und deshalb begann ich meinen Protest mit der Be-theueruug: «sondern...» Was nun weiter, hätte mir weidlich zn schaffen gemacht... ich stockte, ich rang nach einer passenden Fortsetznng, da kam Hilfe in der höchsten Noth. Die junge Frau blickte weithin über den Waldpfad, klatschte in die Hände, hüpfte mit einem silberhellen Lachen in die Höhe und rief jubelnd: «Mary! Kitty!» Sie war nicht neugierig, was auf das bedeutungsvolle Wörtchen «sondern» hätte folgen sollen, ließ mich stehen nnd lief den von ihr Begrüßten entgegen. Es waren ihre Kinder, die man ihr brachte; sie hatten länger geschlafen als Mama, da sie noch keine Cur gebrauchten nnd also nicht nöthig hatten, vorzeitig ans den Federn zn schlüpfen; so wie diesmal wurden sie täglich nach dem Erwachen gewaschen, angekleidet, gefüttert und hierauf der Mutter, welche morgens einen bestimmten Spaziergang unternahm, zugeführt. Eine Bonne besorgte das; und sie gehörte zn der Gruppe, welche von der Dame an meiner Seite mit scharfem Blicke auf eine beträchtliche Distanz hin war erspäht worden. Die blonde Mama holte sich ihre Spröss» linge, brachte sie zu mir und stellte sie mir dann mit Grandezza vor. Die Bonne blieb bescheiden in einiger Entfernung stehen. Mama mit den zwei Töchtern nahmen sich aus wie drei Puppen, mit dem Unterschiede nur, dass die eine Puppe größer war; die anderen zwei sahen einander zum Verwechseln ähnlich; auch waren sie vollkommen gleich gekleidet, man konute sie verwechseln. Später habe ich erfahren, warum diese Miniaturausgaben der Mama gar so viele Aehnlich, keit miteinander aufwiescu. Ich schäme mich beinahe, ls zu sagen, obzwar ich keinen Anlass dazu habe: sie sind Zwilling? ... Ich kann nichts dafür, ich berichte nur die Thatsacheu. Also Zwillinge sind sie, und wer nicht sehr genau hinsah, konnte sie damals für Geschwister der Fran Mutter halten. Mary und Kitty machten mir zierliche Verbeu-gnugen. Sie standen im dritten Lebensjahre. Mama war als Gattin vier Jahre, als Mitglied der menschlichen Gesellschaft zwciuudzwauzig alt, kounte sich aber für achtzehn ausgeben, eine Knospe, die mau sich nicht als Rose denken konnte, eine jener Gestalten, für welche das leidige Gesetz des Aelterwerdcns nicht gemacht zu seiu schien . . . Mary uud Kitty betrachteten mich. flüsterten einander etwas zn, kicherten, dann beugte Mama sich zu ihnen nieder, ins linke Ohr sagte die eine, ins rechte die andere ihr Geheimnis, und endlich kicherte die Mutter auch — drei herzige, ungezogene Kinder, Nach eiucr Weile besann Mama sich, ließ die Mädchen mit der Bonne voransgehen, wir schritten hinterdrein, Mama legte ihr Gesicht in bedächtige Falten und gab mir einen ausführlichen Bericht über die Anlagen ihrer Kinder. «Ein Fremder.» warf sie unter anderem hin, «vermag kaum. sie von einander zu unterscheiden. Aber die Natur in ihrer Güte hilft. Mary hat an der rechten Hand ein dunkles Fleckchen; was das ist, weiß ich nicht, aber ich finde dieses Zei' chen sehr willkommen, denn daran erkenne ich sie.» Uud mit einer Ausführlichkeit, als handle es sich um Erwachsene mit ausgebildeten Talenten. Neigungen, Vorzügen nnd Schwächen. f»hr sie fort. mir einen Commentar zu ihren zwei WlM zu geben. Mary sei die Stillere von beiden; contemvlativer angelegt, unterhalte sie sich gcrue mit Spicleu, zu dcuen keine Gesellschaft nöthig; rauschende Festlichkeiten machen ihr kein großes Vergnügen, der Wald mit seinem Zauber finde an ihr eine schwärmerische Verehrerin. Kitty dagegen liebe den Lärm, suche den lauten Markt auf, strebe nach neuen Bekanntschaften, drehe sich flott im Kreise, weuu cin Leierkasten einen Walzer spiele, nud vertrage nicht die Einsamkeit. Mary sei zur Ausübung einer edlen Kunst. Kitiy zur Stellung einer Weltdame berufen . . . Ueber dieses scharfe Auscinanderhalten der beiden Charaktere war ich musomehr verwundert, als ich mit ausah, wie die Schwesterchen lärmten, tollte» uud endlich von der Bonne nur mit Mühe und Auf' gebot all ihrer Beredtsamkeit davon abgehalten wcrdc» konnten, nnterwegs einen Purzelbaum zu schlagen, was weder edle Künstlerinnen noch vornehme Weltdame» auf der Promcuade zu thun pflegen. Mittags, als wir im Cursalon speisten, began» Mama wieder von Mary und Kitty zu sprechen. ^ seien gute, liebe Kinder, aber die Sorge, die sie ih> verursachen, sei eiue nicht geringe. In unserer Zeit -^ so dociertc sie - werden die Liebesheiraten immer sel' tencr; die Männer suchen in der Ehe materielle Vol> theile, wolleu sich versorgen, wollen vortheilhaft unb' die Haube kommen. Wenn jemaud Söhne habe, so kön»' er ruhig daö Kommende erwarten; er lässt sie etwa-Rechtes lernen, dann schickt er sie hinaus in die M>> — mögen sie trachten, wie sie dnrchkommeil, nM" sie, gleich unzähligen anderen, den Kampf ums Dase^ kämpfen. Wolleu sie lcdig bleibeu, so finden sie ''' einem Berufe Ersatz für die Freuden, die sie sich ^' sagen. Aber Matchen, Mädcheu — ja, die werden üb'' Nacht groß, und man müsse rechtzeitig daran denkc^ ihnen ihr Los zusichern. Wohl könne auch eine Toch'', sich einer praktischen Thätigkeit widmen, aber damit '^ durchdringe, müsse sie mehr Ausdauer, mehr Glück, w^ Widerstandsfähigkeit besitzen als der Manu. Und hol' sie das alles, so sehe sie damit ihr Glück noch in"" nicht begründet, denn während alte Junggesellen > ^, das Leben oft recht behaglich einzurichten wissen, schl^,, die alte Jungfer meist ein verfehltes Dasein nnd w^ zum Ueberflusse vou den Nebenmenschen verspottet. ^ ' > Lmbachcr Zcitmlss Nr. 23 189 29. Jänner 1887. sodann die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine «ugel in den Kopf. Das Mädchen war sofort todt, Szemian dagegen gab erst nach mehrstündigem Leiden seinen Geist auf. Die Ursache dieses tragischen Falles war betrogene Liebe. Szcmian hatte mit dem Mädchen seit längerer Zeit ein Liebesverhältnis unterhalten, welches er nun zu lösen beabsichtigte, wovon das Mädchen icdoch nichts wissen wollte. Als der junge Mann trotzdem auf seinem Vorsatze beharrte, vollführte das Mäd-chcn die schreckliche That. — (Schiffsuufall.) Wie eine Triester Depesche meldet, stieß der Dampfer «Nepaul» der Peuinsnlar-Com-pagnie bei Shanghai mit einem chinesischen Transportschiffe zusammen, wodurch letzteres zum Sinken kam. Mehr als hundert Soldaten find ertrunken - der Dampfer «Nepaul-selbst hat eine Havarie erlitten. — (Letzte Liebe.) Man meldet ans Kairo: Zu Beginn der Saison langte hier der russische Millionär Benkov mit seiner 1?jährigcn Tochter Ada an, welche sich im lctzteu Stadium der Schwindsucht befand. Das arme Mädchen konnte nur im Rollstuhlc auf die Promenade gebracht werden, und dort lernte sie einen anderen Schwerkranken, den französischen Sänger Isam-bert, kennen. Im Angcsichte des Todes fafstcn die beiden eine heiße, überwältigende Liebe für einander, und am lo. Jänner willfahrte ein Priester dem Wunsche der Sterbenden und segnete ihre Ehe ein. Die beiden hatten nicht mehr die Kraft, sich zur Kirche zu begeben, die ^raut lag im weißen Gewände, den Myrtenkranz im Haare, im Lehnstuhle; auf einer Causense ruhte die hinfällige Gestalt des Bräutigams, Die rührende Ceremonie Zährte nur weuige Minuten, dann zogen sich die Gäste iuriick und ließen die Neuvermählte» allem. Am 11, d. kllag die junge Frau ihren Leiden, in der Nacht folgte 'hr der Gatte nach. — (Ein ermordeter Pfarrer.) Man tek' graphiert aus Salerno: Als vorgestern abends der Pfarrer von Sant Peter, Monsignore Miele, nach celcbrierter Messe aus der Kirche trat, wurde er von einem unbekannten Manne mit drei Revolverschüssen niedergestreckt. Der Thäter ist entflohen. — (Woran man sterben kann.) In Oldenburg starb vor mehreren Tagen ein Soldat der Artillerie au Naseublutung. Den Aerzten war es nicht möglich, der Verblutung, welche mehrere Tage anhielt, Einhalt zu thun. — (Die Kritik des Lehrbuben.) Meisterin (bei Tische): Aber, Nazl, warum isst du deun dein Fleisch nicht? — Nazl: Es ist mir noch zu heiß! - Meisterin: Kannst du denn nicht blasen? — Nazl: I kann schon, nber i trau mi' nit. . . i könnt's wegblasen. Im Carnevnl. Die Flöten, sie jubeln: Es schmeicheln die Walzer «Der Fasching ist da!» Dem Vater nms Ohr: Die GnsM, sic flrhen: «Die Mizzi muss tanzen>, «Ein Ballkleid, Papa! So lautet der Chor. Ein Vallllcid, ein feines, Und wie sie erklingen, Und Blumen ins Haar; — Die Walzer von Strauß. Es geht ja die Mizzi Da tanzen die gold'ncn Ins achtzehnte Jahr!» Ducaten heraus. Da brummen die Bässe: Es knistert die Seide, ^'ü. llM um der Töchter Zukunft gesagt. Er be-MNde te seine Frau und seine M'e's auf gleichem Fuße, H, iu bemühte er sich, darauf einzugehen, wenn die r,i, , ^äne schmiedete für die Töchter. Kitty solle brs/ >^" Staatsbeamten zum Manne nehmen, am sei'"" "neu Minister, für den es Wert habe, wenn in, ln?? ä" repräsentieren wisse. Zu den Empfängen nat>^l'^"'^alais ^de sje. hie Ministerin-Mutter, denn? "scheinen, aber sich bescheiden beiseite halten, Echw! "lsse sehr wohl, mit welcher Rolle sie als rrt/N"''"'tter sich begnügen müsse, lim nicht un- >l"M zu werden. Uebrig.ns würde sie auch einen großen Banquier oder Industriellen annehmen — nber ein großer müsse es sein. Für Mary sei eiu Schriftsteller. Maler. Bildhauer, Musiker oder etwas Aehn-liches die passendste Partie. Nur müsse man da vorsichtig sein, denn die Herren Vertreter der freien Künste geratheu nur zu leicht auf jene Abwege, wo das Familienglück nicht gedeiht. Zwang wolle sie dem Herzen einer Tochter nicht anthun, sondern jeder die freie Wahl überlassen, aber mit Rath werde sie beisteheu, mit Lehre nnd Mahnung; die Jugend bedürfe der Führung. Iu erster Linie huldige sie dem Grundsätze, sich in die Privat Angelegenheiten verheirateter Töchter nicht einzumischen. Solche Einmischung thue niemals gitt; man dulde sie vielleicht kurze Zeit, endlich aber müssen Zwist und Misshelligkeiten entstehen. Eine kluge Schwiegermutter dräuge ihren Rath nicht auf; sie warte, bis sie gefragt werde, und selbst daun rede sie lieber ein Wort zu weuig als zn viel. Ihr Mann ließ sie gewähren, wenn sie all das mit ihrer süßen Stimme zwitscherte; manchmal unterlag er ihrer liebenswürdigen Beredtsamkeit, ließ sich ohne allen Scherz auf eine Discussion über die Schwiegersöhne in 5P6 ein und wurde thatsächlich böse, wenn die Mama darauf beharrte, Mary dürfe nie und nimmer einen Kaufmann heiraten. Je triftigere Gründe er dafür ins Feld führte, dafs der Kaufmannsstand ein höchst achtenswerter sei, desto hartnäckiger bestand sie — wie ein eigensinniges, verzogenes Kind — auf ihrer Ansicht, gab nicht nach und fieng zuletzt, als sie mit deu Argumenten fertig war, zu weinen au. Der Himmel klärte sich aber bald, und auf den Thräuenregen folgte der Sonneufcheiu des gewohnten Lächelns. In der Stadt sah ich die lieben Leute, Eltern und Kinder, noch oftmals wieder. Die wöbe's wurden größer, nnd als sie so weit wareu, lesen und schreiben zu können, hörte Mama auf, iu ihrer Gegenwart die Heiratsaussichten zu behandeln; hatten sie sich entfernt, dann machte Mama sich dafür Luft, nnd als die Zwillinge sechs Jahre alt waren, begnügte Mama sich nicht mehr mit bloßen Theorien, sondern sie warf auf den oder jenen Knaben der Bekanntschaft ein Auge, und verlobte oder vermählte sich eine junge Dame aus ihren Kreisen, so konnte sie die Bemerkung nicht unterdrücken, dass das Glück oft gerade dort einkehre, wo man es am wenigsten verdiene — dass manchen Leuten wirklich die gebratenen Tauben in den Mund fliegen — dass die 'trefflichsten Mädchen sitzen bleiben — sie redete sich heiß, wenn sie das auseinaudersetzte und die Zuhörer amüsierten sich dabei königlich und gaben den Zwillingen deu Spitznamen «die kleinen Bräute» .. . Es scheint, als seien die Mütter auf der Welt, um Recht zn behalten. Jahrelang hatte ich die blonde Mama und die Ihren nicht gesehen. Da begegne ich neulich dem Vater. «Zu Weihnachten werden Sie von uus hören,» verkündet er mir, nachdem wir einander begrüßt. «Ein großes EreiaM.» — «Familienzuwachs?» — «Jawohl — zwei angehende Schwiegersöhne nämlich.» — «Wieso Schwiegersöhne? Wer verlobt sich d.mi?» — «Mary imd Kitty.» — «Die Kinder, die kleiueu Bräute?» smge ich ungläubig. «Sind große Mädels und wirkliche Bräute geworden.» Schweigend denke ich zurück an den Morgen im Walde — wie von weitem die zwei Puppen nber den eugen Pfad herankamen — wie die dritte sich ihnen gesellte — was das für ein reizvoll intimes Bild war im Schatten der hochstämmigen Blichen und Birken — wie belustigkud die Mama sich damals gehabte, wenn sie von der Zukunft ihrer Kinder fprach. Nun stehen die Buchen uud Birken wohl entblättert ; durch ihre kahlen Aeste fegt der Wind; eine Schneedecke breitet sich über die zu Boden gefallenen Blätter. F. Groß. Laibacher Zeitima Nr. 33 190 2». Jänner 1887. Der Antrag der Minorität, man solle über den Entwurf der Oemeinde-Orduuna zur Tagesordnung übergehen und über das uon der Minorität vorgelegte Gesetz zur Speeialdebatte schreiten, wird abgelehnt und der Antrag der Majorität ohne Aenderung angenommen, worauf die Sitzung um 3 Uhr geschlossen wird. — (Vom Bauern ball.) Die Vorbereitungen, welche von Seite des Comites und, wie man uns versichert, auch von Seite der schönen Damenwelt für den Vauernball getroffen werden, lassen schon heute eiuen glänzenden Abend mit Bestimmtheit erwarten. Das große Interesse, welches das Publicum diesem fremdartigen, für Laibach ganz neuen Unternehmen entgegenbringt, ersieht man am besten aus den zahlreichen Anfragen, welche über Kostüme u. s. w. an das Comite gerichtet werdeu. Diesen zahlreichen Anfragen ist aber auch zu entnehmen, dass in unserem Publicum viele irrige Vorstelluugen über den Charakter eines Bauernballes obwalten. Es ist selbstverständlich, dass ein Bauernball, welchen die Gesellschaft der Landeshauptstadt veranstaltet, unter allen Umständen ein feines und elegantes Earncvalsfest ist und bleibt; an dieser Thatsache lann der Umstand nichts ändern, wenn die Gesellschaft in toller Faschingslaune sich an diesem Abende des ländlichen Kostümes bedient. Man muss sich eben nicht vorstellen, dass mit dem Kostüme des Bauern auch der Ton ländlicher Tanzuntcrhaltungen in den Saal einziehen werde, denn der Gebildete bleibt dies immer, erscheine er in welchem Kostüme immer er wolle. Wurde doch von einer Dame sogar angefragt, ob es wahr fei, dass man sich auf dem Vauernballe mit «Du» anspreche. Abgesehen davon, dass die Bauern sich selbst unter sich nicht dutzen, selbst in Tirol nicht, obwohl Tiroler Teppichhändler und Nationalsänger in der Fremde, aber nur in der Fremde, das «Du» affectiercn, ist es selbstverständlich, dass in der besten Gesellschaft unserer Stadt, welche sich am 19. Februar ein Stelldichein im Schießstattsaale gibt, die feinen gesellschaftlichen Sitten durch ländliche Kostüme nicht verdrängt werdeu töunen, wohl aber wird der steife Ton, welcher bei den meisten Ballfcsten mit strenger Salontoilette herrscht, durch den Ton ungezwnugenen Scherzes, durch witzige Ausgestaltung der als Maskierung gewählten Dorftypen, und durch scherzhafte Durchführung der Idee eines Bauernballes, wie wir hoffen, gründlich verdrängt werden. Uebrigens wird die Einladung von Seite des Comites demnächst verschickt werden, welche in scherzendem Stile und in niederösterreichischer Mundart gehalten ist. Die Einladungen sind in künstlerischer Weise ausgestattet, die stilgerechte Zeichnung aus der bewährten Hand eines hier lebenden Künstlers. Wir werden ersucht, betreffs des Kostümzwanges die Mittheilung zu machen, dass man entweder in Bauerntracht oder in Jagd- und alpiuem Hochtouristen-Kostüm erscheint. Aeltere Damen können im Sommcrtleide erscheinen. Anders Gekleideten wird der Eintritt nicht gestattet werden. — (Personal Nachricht.) Der Oberpostdirector in Trieft, Herr Wenzel Her tau s, ist in den bleibenden Ruhestaud getreten. Aus diesem Anlasse ist ihm für seine vieljährige treue und eifrige Dienstleistung der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben worden. — (Aus Abbazia) wird gemeldet, dafs die Villa Angiolina neuerdings für einen Besuch des Kron-prinzeuftaares in Bereitschaft gehalten wird, und zwar wird dein Eintreffen der erlauchten Gäste schon für den Beginn des Monats Februar entgegengesehen. — (Vom Theater.) Der Opcrntcnor nnd Regisseur der Oper, Herr Franz Negro, hat sich zu seinem am Dienstag stattfindenden Benefiz die Meyerbeer'sche Oper «Diuorah» auserkoren, welcher Aufführung man mit umso gespannterem Interesse entgegensieht, als die Directrice Frau Schulz ihre Mitwirkung an diesem Abende dem Venefizianten zugesagt hat, — (Promotio n.) Der Advocatursconcipient Herr Mathias Huduik in Laibach ist vorgestern von der Grazer Universität zum Doctor der Rechte promoviert worden. — (Appell anmildthätigeHerzen.) Mit Necht genießt Laibach den Ruf einer wohlthätigen Stadt: wo es galt, Unglücklichen ihr Los erträglicher zn gestalten, dort ist werkthätigc Hilfe der Bevölkerung Laibachs, in erster Linie unserer Damen, nicht vergebens angerufen worden. Wiederum appellieren wir heute an die bewährte Mildthätigkeit unserer Mitbürger. Vor circa zwei Monaten starb in Laibach der Scsselflcchter V. Kurnik und ließ Frau und neun Kinder, von denen sechs erwerbsunfähig sind. in größten« Elende zurück. Zum Elende gesellte sich Krankheit in der Hinterbliebenen Familie und vervollständigt den unbeschreiblichen Iammrr, Eine Schilderung dieses Elends wolle man uns erlassen;' wer ein fühlend Herz in seinem Busen trägt, der überzeuge sich selbst und helfe nach Kräften. Die geringste Unterstützung wird mit tausend Dank entgegengenommen. Die Witwe Kurnik bewohnt mit ihren Kindern ein dürftiges Kämmerlein in der Hradctzly-Vorstadt Nr. 10. — (Selbstmord.) Aus Gottschee schreibt man uns: Der in Großlaschitsch stationierte Gendarm Johann Hribar hat sich mit seinem Dienstgewehre erschossen. Der Selbstmörder dürfte die That in ei»cm Anfalle von Geistesstörung verübt habeu, nachdem bis jetzt keiue anderen Gründe bekmmt geworden sind, welche den sparsamen uud auch sonst gut beleumundeten Mann zum Selbstmorde hätten bestimmen können. — (Ein verhängnisvoller Fall.) Wie man uns aus Idria berichtet, kam der Inwohner Andreas Ken da aus Karnitze vor einigen Tagen in vorgerückter Abendstunde zu feiner Mutter uach Uuter-Idria und machte fich auf dem breiten Kachelosen eine Lagerstätte zurecht. Während des Schlafes fiel Kenda von dem anderthalb Meter hohen Ofen auf den Füßboden, was den Bruch des Schädelknochens und sofortigen Tod zur Folge hatte. — (Hohes Alter.) Vor einigen Tagen starb zu Lindar in Istrien der Landmann Georg Ingovac. Derselbe hat ein Alter von 102 Jahren erreicht nnd er--frente fich bis an sein Lebensende eines ungetrübten Wohlseins. Neueste Post. O r i g i n a l - T e l e g r a m m c d e r L a i b. Z e i t u n g. Wieu, 28. Jänner. Das Abgeordnetenhaus hat heute seine Thätigkeit wieder aufgenommen. Die Regierung legte Gesetzentwürfe betreffs Grnndsteueraus-gleichnng nach dem Rcclamatiousverfahreu, betreffs der Hafeuaulageu in Trieft auf Staatskosten, dann Abänderung der Bestimmungen über den Check- lind Clearing-Verkehr des Postsparcasseuamtes und Regelung der Verhältnisse der berM'sctzlichm Vruderladeu. Die Abgeordneten Baron Pino, Dobler und Vucetich zeigten die Niederlegung ihrer Mandate an. Abgeordneter Iaqucs beantragte die Abäuderuug der Strafprocessorduuua.. Der Nuterrichtsmimster beantwortete die Interpellation Pickerts betreffs der Verhältnisse im Ortsschulrathe zn Schütteuhofen dahin, die Regierung sei nach den Bestimmungen des böhmischen Schulaufsichtsgesetzes vorgegangen. Sodann schritt das Haus zur Tagesordnung. Abg, Magg und Genossen stellten eine Interpellation an den Ölimami des Sprachcngcsetz-Ausschufses wegen baldiger Einberufung einer Sitzung, damit der Aus-schuss seine Aufgabe beendige. Obmann Graf Hohen-wart erklärte, demnächst eine Sitzung einberufen zu wollen. deu Allsschuss beeinflussen könne er jedoch nicht. Abq. Kiwtz und Genossen interpellierten den Mmister-präseS wegen Maßregelung von Gemeinden, Vereinen uud der Presse. Nächste Sitzuug Dienstag. Klagcufurt, 28. Jänner. Für das durch die Re-signatiou des Baron Pino erledigte Reichsraths-Mau-dat in Kärnten wird sloueuischcrseits außer Professor Kleiumayr auch Landtags - Abgeordneter Muri als Candidat qeuanut. Vcrlill, 28. Jänner. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten heute abeuds der im köuiglicheu Schlosse statt-gehabtcu Cour uud dem Coucerte bis zum Schlüsse bei. Berlin, 28. Iäuner. Die Abendblätter sprechen uo» größere» Rcseroisteu-Eiuziehuugen zwecke Einübung im Gebrauche des ueueu Gewehres. Brüssel, 28. Iäuucr. Laut der «Metzer Zeituug» siud die lothriuqischeu Behördeu augewieseu, bis zum 1. April Platz für vier ueue Infauteri>Regimeuter zu schaffen. Petersburg, 28. Immer. Eiue eventuelle Candi-datur des gesteru ms Ausland gereisten Herzogs Georg uou Leuchteubera, für deu bulgarischen Thron besprechend, saqt die «Neuzeit», die russische Reqiernuq werde ihre Ansicht über diese Candidatur erst dauu äuheru. uachdem sie sich überzeugt habe, dass die übrigeu Mächte dieselbe billigen. Nach Meinung der «Neuzeit» eigue sich Leuchtcnberg für deu bulgarischen Throu ebenso wie der Miugrelier. Sofia, 28. Iäuner. Kalceu übergab der Reqieruug die Acteustücke iiber die Missiuu der bulgarischeu Ab-a/saudteu und erhielt Iustructioneu für seiue Misswu in Constantiuopel, wohin er abreist. Volkswirtschaftliches. Amtliche Warencourse der Wiener Börse. Wien den 28. Jänner 1887. Zucker, pr. 100 Ko., ruhig. Rohzucker, 88° R., p.ompt ab mllhr. Stai., fl. 32,66, 22 76. Rohzucker, K8°R., prompt ah uolnn.-OBtl. ataatsb. Stat., fl. 22,10. Roh z uck or, 88° R., prompt FruchtbasiB AiiBiig, fl.2a,'2si, 22,30. Raffinado, Ia., prompt ab Wion, sl ;i0,60, 31. Pilcn, lla., prumpt ab Wien, fl. 28,26. PilrtH, Centrifugal, prompt ab Tiient, fl. 18; p, r Mai-Au«, ab Triost, sl. 18,75, 18,87'/». SuiritiiM, i>r. 10000 Ltr. %„ unvoiiindort, prompt ab Wien, sl. 26,25. Itühtil, pr.'lOOKo., unverändert, prompt ub Wiou, fl. 26,fiO, 27. Olivcnifl, Dalmatiner, prompt ab Triust, fl. 42,60. Tafelöl, prompt ab Trioat, udvoizollt, fl. 65. Leinöl, pr. 100 Ko., ruhig ; onglisotuB, prompt ab Wion, st. 32, 32,60. OcUaaten, pr. lOO Ko., ruhig. Kohlrepi, pr. Fob.-März, ab Wion, sl. 10,Cn, 10,66. Kohlropn, pr. Aug.Scptb. ab Wien, fl. 11,06, 11,70. Petroleum, pr. lOO Ko., fuat. tralizisoho», atand.-white, prompt ab Wii'ii, fl. 20, 20,2.1. Amorik.-F i u man or , prompt ab Wien , sl. 23, 23,26. Kau ka 8.-Fiu man e r, prompt ab Wion, fl. 21, 21,2s>. M i n o- ralol, Schmieröl, ruae., Ia. Marko Koliibajoff-Mugsard, prompt ub Wien, sl. 28, bez. fl. 28, 30. Fettwuren, pr. lOO Ko., fottpr. Schwoi nfe tt, Stadtw., prompt ab Wien, 1. Kosten, fl. 61,60, s)2. Sp eck , woi»», prompt ab Wien, l.Kontcii, fl. 40. 46,60. UuBclilitt, Ausschnitt, prompt ab Wien, 1. Kosten, fl. 32,&0. KurtoffelHtUrke, pr. lOO Ko., hochprima, jirompt ab Wien, sl. 17,76, box. sl. 17,60, 18. Süniereien, holl. Senfsamen, prompt ab Amsterdam, holl. sl- 24,60. Coloniiilwaren, Kaffoo, Coylon, Plant., Liyhtgrown, prompt, c. f, TrioBt, fl. 89. Santos, ordin., prompt, c. f. TrioHt, 190 Ballon. Feiniit l'olligliori, Bchwimnn'iid ab Triiist, 11. no. Pfeffer, Siugapore, prompt ab Triest, ü. 97.60. l)r<>Kueii. Q um mi|-nrubioum , prompt «b Tri»i»t, ü. 2in. Gerbstoffe. Mirabolan, prompt ab Trieit, ü. iu.75. Knopporu Ia.. j.rompt ab Wien, fl. 17.76. ffillonna, 1»., Btuy.nu, prompt ab Trie«», ö. SU.60. Hanmwollp, f. y. f. Dhollora, prompt, c. f. Triost, 4 d. V. g. Dlioller». ]i-oinpt, c. f. TrioHt, 41/« d- *'. g- Oomran, prompt, c. f. Triost, *V» 1j •vantiniechc, i)ronu>t c. f. Triost, 100 Ballen. HiuimWollKfU'iie. pr. on '1. Pfd., 2üer Mittolketto, Lieferung ab böhm. StBt.. 44'/, kr., buz 4t kr., iix/tkT. 'Jü.ir gut« Kotti», Lieferung ab btiliin. St»t., 40 kr , 4Cy2 kr. 2üer Pr ma, Lies run« ab böhm. Stat., 48'/j kr., 49Vi^r-üi r Warp-opn, Qua itilt ruthwciss, Liieferung ab böhm. Stat., 40V< *•"• 80er Wi»'pcorp', Li-fnrung »b biihtn. Stat., 61 kr. 42er Pmcop* primHi Iilcferung ab biJlnn. Stat., &5 kv., HO kr., bez. &(! kr., 67 kr. 42er P'"* coi^ in'ttpl, Lieseru- g ab Prag, ÖS'/a kr., be/. &4 kr., 64>/4 kr. 4lerPn' cop^ pr. Kilo, ab Wieu, (1. 1.15. 20er Marko K. U. Rothwoins, Lieferung ah liiWnn. Stat., 43 kr. KohU'dor. H ul 1 en li iiu te , doutiohe, prompt ab Wion, fl. 3U. üniibfdjttftlidjc^ XI)cntcr. ^> e u t e (qeraber lag): 2) a 3 u e riu u n f d) e n e © cf) t o j ^ ftomifcöe Operette in 5 SBilbmi »on ?t. «crlo. — Stasis t?o« MiOBcfcr. SBcrftorljcuc. 5) e n 28. 3 ä it n c r. ^rifbrtcfj Metric, Drqelbnuor^^So^ti, si 9Wctt., ^etcröbamnt 65, ©cljintiunffciind)t.' — SDiariaimfl 3»rma»i, XijrfjIcrS-Xodjtcr, 273 ^., SicvflttJCfj 4, ^armfiilurtf). Meteorologische Pcobachtllllgcn in Laibuch. ^: «3 ^ ^3 ^ ^^" ,3 l^L «Z^i -"' """ be, Himm.'!? Z f,Z " MMg.' 747,87 — ÄZ ^»vindstill ^MM 28,2 . N. 746,63 — 2,2 W. schwach heiter 0,00 9 . Ab. 748.63 ! — 5,8 SW. schwach heiter Moigcns Nebel, dann heiter; Abendroth. Dns Ta^rsinittel der Wärme -»5,9°, um 4,6," unter dem Nonna!,'. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. Für die viclrn Veweisc liebcvollrr Thrilnahüie während der Krankheit und anlässlich dcö Mlcl'cüs nnseres thcnrcn, nnurrgesslichcn Sohnes, wie mich für die schönen Kranzspenden nnd die ehrende Begleiiunq znr letzten Ruhestätte sprechen wir hiemit alleu ü^ier« wandten, Freunden und Vekannten, iusd> sondere dem Institute des Herrn A. Waldhcrr unsern tiefgefühlten, herrlichsten Dank ans. La i ba.I, «n» ^l». Jänner 1887. Die trällernden Eltern Franz und Antonir Kasch. Ten tichicfiilKcn Dank allen jeneil hochgeehrten Damen und Herren, die uns ' anlässlich des Hinscheidcns unseres innigstqeliel'len I Töchtercheus so beredte Beweise von aufrichtiger Theilnahme ge. geben, die so früh Heimgegangene zu ihrer letzten Ruhestätte geleitet oder deren Sarg mit Kränzen geschmückt! Die Aeußerungen warmen Mitgefühls — unserm herben Schmerz znr Linderung — blöden unvergessen! Lai bach am 29. Jänner 1887. Johann Sinm k. k. Ucbuugslchrcr an der Lehrer.VilduuaMnstalt, uüd Maria Kimn. DMWWWWDDWMWWWWWWWW (5mauncl Edler von Matauschtl gibt hiemit im eigcueu uuc> iin Alainen der übrigen Familien« «»gehörigen die schmerzliche Nachricht von dem Ableben der innigstgeliebieu Muller, beziehuugsw. Schwiegen und Gll,'sj,nultev, d^r huchlvohlgcbornen Fran Julie Edlen von Mawuschek > geb. Edlen uon Kleinmayr l. l. Oberlandesgcrichtsraths Witwe welche Dienstag de» 25. Jänner um ^4 Uhr mo» geus iin 71. Lebensjahre plötzlich an Gehiinschlagfluss vc> schieden ist. Die entseelte Hülle der theuren Verblichenen wird Donnerstag den 27. d, M. um '/«3 Uhr nachmittags uon der Wohunng: 2. Vezirl, Thugut^asse Nr. 2, iu die Pfarrkirche zu St. Johann von Nep. in der Pratcrstraße gebracht, daselbst feierlich «in-gesegnet, sodann nach Laibach überführt nud dort Sonntag den 3d. d. M. um 3 Uhr nachmittags uach abermaliger Einsegnung auf dem Friedhofe zu Sauct Christoph iu der Familiengruft beigesetzt werdeu. Montag deu 3l. d. M. um !1 Uhr vormittags werden in der Domlirche zu Laibach die heiligen Seelenmessen gelesen werden. Wien, 25. Jänner 1887. Lmlmchcr Zeitung Nr. 2:^ 191 <) Ijj„„^. ^^7. Course an der Wiener Börse vom 28. Mnner 1887. N^ do.« ozsicieu.. Course Geld Nars Staats.Anlslicn. 3f,7"'t"le ....... 80 15 tN»., ,«'''"""te....... p,-40> ^-.-,. °''^'' 0 °h(,'! 5°/„ ,^^ ^^ l«s>Ls, ,8f. 7' °«^r 5°/„ Fssnslel ION " 1,^5 5013«-- N" ^'a°»slo,e . . ion „ iu,'. 5^ie« -'l°!»°.Ne,tt"nschci»e ' ! pel S"t. — — --" ^» ^el», Ooldreutc, fteuerftci . 109-80 iiool, «-fN«l. Vlolenrente, steuerfrei , !>3 3l> ^8,50 "ng, Goldrente <»/„ .... 98 75 9« »o « Papierrcnte 5°/<> . . . . i>« — »« 15 >. Ascnb.°Uul.iz!!>„g.jif,l'i,hn)-------12«'— .. „ von, I, 18?« . I15'50 11« — ,. ,^ä!>,ien.«„l.k!00sl.ö. W. 117—118- ^yrih-».'^.^^^ 4„^ ,„<, ^ 121 201L1-U« ^ rundentl. - Obligationen (für wo ft 10? 2s. 5/° "'°dcr°sterreiöhlsche . . . io»--iiu- 5»? ^«rsterrcichischc .... 105.- --- z «7 .""rlsche....... 1UÜ K0 --- ^° "oatisiye und slavonisch«: . ,1,4 50 iou 50 ° "> Nebenbülssische ..... n>4 - 104 ?o Geld Ware 5°/„ Vemeser »Nana« . . . .104 — 104,25 5"„ iinssaiischc...... 103 70104 25 ändere öffcntl. Nnlchen. Trnau-Ness.>-^rlc 5"/„ ino fl. . >15 — >15 5« dto. ^„leihe 1878, fteuersrei . iu« - 10« oc, Anlchc» d. Eladtgennindc Wien 104 ?s 105 50 Al,lcl,>cn d, C ladigemeinde Wien (Silber U„d Gl>!d) . . . .180 25131 — PrÜ!»ir!!-A,!l,t,?t>,d/,<>/n Golt. 12075 —-— dlo. ill 5,0 „ „ 4>/, "/<> 100 75I01Ü5 dto. in !>« „ „ 4»/o . s« 75 »7 2,' dto. Prä!nic»-Echuldverlchl.3°^ 100 75 101-25 ^csl.HypclhesendanI I0j. 5>/,°/<> 101 — 10175 ^ls!.°,»!ss, Bo'l Verl. 5°/„ . . 101 75 102 25 No, „ 4V»"/» - 101 7510»,2b dlr. „ 4"„ . . !»«-— l'8 5U Ur.g, ali,>, Voleicredit.^ctienges. ü, Pefl in ^).18i>9 vc'l, 5>/,o/, —'— — — Pliolltnto-Odligntioncn ,fui I"l, sl) ^lijalelh Vefibabn 1, «omission —-— —-. Ferdina^di>-V!oldb>chn in ^Uber 99 40 9980 ^ranz-^ojes-DuYu..... —>—. —^ ^llliziskc ^l.i,!-Ludwig »Nahn Em,iu»i ^»l» f>, E. !'/,°/<> , 99 — 39-50 ^eslcrr. i!lr>t>ll,-s!l>at,'li . , , 10h 25105-50 K>!,l,,!,bÜ>»e!......,------— — Gcll- liZare Slaatsbahn 1, Emission . . —'— — — Eildbahn 5 »»/<,..... l,',7 — ,5? 5l,> „ l^ 5°/^..... 12? 25I27-7K Nng,'>>aliz, Vilh»..... W 75 >«u 25 Diverse Lose (per Stück), Ercdillose 100 fi...... l73«-l?^ — Llc»i,"i!os^ <0 st...... 44.. 45-— 4°/„ DouaU'Dampssch. wofl. . 114-- !IU - Vail-ach^r Präi»ien°!N»leh, Lu fi. za 2<> La 5« Oseucr ^oje 40 sl..... 47 ^> 4775, Palfsy^'osc 40 N..... 42— 43 - »iolyeu Hrniz, oft, Ges. v, 10 sl, ,4 10 14 Waldstciu^'ose li0 sl. . . , 34 — .«,5 __ Windlschssräh.Lose UO fl, , . ^ ^ 45 — Vüul-Actien . Ä!!,jll,'>ccswl, Haul 20U fl. , l0<' Baolvereiu, Wiener, I«0 sl. . 99 40 99 ^> Be!nr,°A!is,,,Ocst,2«0sI.S.4<>°/„ ^7-50^88 5.0 <ärdl.eÄ,!,t, s,Ha,lb,u.G, iliufl. 279 ?ll!«8N — »ircdildanl, ÄUg, Ullg. üUU sl. . 2»!»-—289 50 T>cvosilenl'a»l, Allg.200 sl. . »71— —'— lie^mple-Ges^Niclieiosl.bousl, lZuy^— hßß — Hypolhcwib., ust. ^uu sl. !i5"/<,!i. — — -— Lalldcib., i.'st. ^U0sl, W.50"/n 0 Ocslerr.°U»l,. Va»l .... ^ß4__^g.^ llnil'ildüttl ^uu ,!.....214—214 50 ^rod.ui!, !/ill,i, l l, ,1. ,50 _ 151,^ !Äe,d >'>>ac '^cticn l'.in T anöport" Unternehmungen. (per Stilll), Mbrecht'Vahn »uo fl, Silber . —'— — — Alföld ^!Ui«.»Äabn !io„ sl. Silb, !»» -I8i!b» Äulsiss'Tepl. Liseni'. üoa sl, C vl.---------------- Böhm, Nordbahü i5o fl, . . l?6 — 178 — « Wcstdabn ^00 sl, . . . «7« — »74- - Vulchtiehrabcr Eisl>, 500 fl. —------- Llisadclh-Aahn Ü0u fl. liM. . —>---------— „ ^inz-Audwciö ^uo fl. . —>— —<— „ Sl»b,«Tir.I1I. <2. —-— —'— sserd,u>n!di»-3i<,ibl!. 1000 fl, >^M, «320 2325 Hrauz-Iosof'^ahu 200 !l, Silber 2i8 5,U2l9 5u Mnftircheii-AarcsclHisb^uosl.S.------------— Galiz,Karl°t!i!dwig.V,ziU0 sl, ^lM. liO»'— Ll 50 Giaz.Köflachev<ö»B.i!U0fl.ö.W,-------—'— Kadleul'«,, ^iseubahü 100 fl. .-------— — Kaichau>Odcid..20a ll. <ö, —'— —--Vemberg°<özernowitz»Iassy «isen» bahü^Äesellschast ^uu fl. 0, W. 283-25,2 3-75 Movb, ösl.uüg., Inest500 sl.CM. 534^ ^ 5z« .. Ocsterr, Nordwestb. ^00 sl. Silb, i,,8 5o ic>l ku dto. (Iit,ll) 200 jl. Silber . lü8 2!>!i58 75 Prag-Duzer «ilscub, i.'>0 sl. Silb. 2^,-5» 8li.— Nudols-j'ab.n 200 fl. Süber . i»3>—i8»üu 2>ede»0lk^>,l Hljenb. 200 fl. . —.-—> —-- Klaal>'eu>l^.^» ^,,l) n, ö. W, . 24ß —!24>U 50 Slibbahii 200 fl. Silber . . . 95 7) 98 »5 Nüb-Nort'b ^Verb.< ^.20« fl. ü vt, 15? 50 1N8 — Theifj«Vab!i 200 sl. ö, W. . . — .- — — Tramway-Oes., Hr. I7u sl. ia.U'«Ol>>zi!i0U s!.I, ,«^-5,0 lull — Induftric-Acticn (per ötllcl). Hgybi und it,nbd>:l>i, Hiscil» und Stahl-I»b. in Wie» 100 fl, . —— --— H,senbal,l!w.->Vcihg, I, 8» fl.w^/g 88- 90 — „«ilbemähl", P.'Pi-rs. u, ii.,O. «4.75 »g« H,sen-Ind,«O>!s. 20« >l. , ig«-—18I — Halgo°Tar>, Hiscnrafs. I0u sl^ , »49 - 151 — Tril. 70 sl. , —-— —> — Waffens'Ä., Ocst, in W. I «2 <>0 Lonvon....... . .l»7 35i27 9» Pari« .........>0 17z, 50 22^ Petersburg .......^.^ —.--. Aalutcn. Ducaten........59g 5.9g 20-ülaucö.öltlae.....10 <,5. 1» oe, Hllber........._._° „.^ Deutsche lilcichsb^nlnol,!» . . uz 4z L2LK Ein Ciavierspieler u't grossem Repertoire, empfiehlt sich für a''e, Tanzkränzchen und Hausunterhaltun-8en in und ausser Laibacli. 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