Gedruckt mit lEdlen von Kleinmayerschen Schriften. Dienstag den ,o. May l 8 l 4. Italien. Bresc!a den 24. April. «<^!':ese aus Mailand brmgen lins die tra'lN-g: Nachricht von dcm dott aützgcbrochcnenVo'k^ aufstand?. Dc>' Fi'^nzministcr Prina hat das Scdicksal des unglücklichen Fcrse» zu Stockholm erlcbt; cr ist von d^>>! erl'ittcrrcn Volte,;:i todt geschleift' worden. Dcr italienische Seimr sclieint dis Zulrcv.lsn ^-ä Volfcs verloren zu haben. E:„e'a^d?'N Herzoge Alben Lilta, dem Schrift, siesser V^ri, und dcm General Pino zusammen-aesclztl' C mmißon hat die inlerimistische Regie« ru^i übernommen. Dem Staatssek'ctär Masran war das näm« licke Schicksal bcrcttet, aNein er rettete sich nach Delttschsand, Am nämlichen Taqe als zu Mailand gegen den Finanzminister Prma cin VolksaMan' ans-brach, haben ähnllcke Tumulte auch zu Bergamo ssatt gesiinden, bey welcher Gelegenheit dcr Pl'äfckr ermordet ward. Auch in unserer Stadt als die letzte Co^onnr sran^flscher Tl'unpen durchlog, brach eine In-surrcclion aus, wril der französische General-Commandant verlauten ließ, d!e Stadt plündern zu wollen Viertausend Mann italienischer Truppen entschlossen sich sogleich Gegenwehr zu lei. jlen, und riefen das Volk, welches e!lfert»g auf-siand um sich den Franzosen zn widerseßen, zu Ken Wasscn. — Hierauf ergriffen die Franzo M die Flncht, und das Volk versammelte sich vor der Wohnung des Prafekteu Oomenzari, welcher sich jedoch über die Dächer seines Pall<,-sies flüchtete. Es sielen indeß »2 — >4Beam, te als Opfer der Wuth des empörten Volkes. Die Bewoh«er dieser Stadt befinden sick noch unter den Waffen, und man erwartet mit offe» ue« Armen die Oestcrreicher. Es he'ßt für gewiß, daß die Stadt und Fe« stnnss G/nna^pn den. Britteu mit Sturm eins gcnommcu murd«^. Kraft einer Proklamation von Ferdinand den III. Großherzog von Toskana, isi der Fiu st Ro» spiglioso bis zur bald zurückerfolgten Ankunft Sr. kaiserl. Hoheit zum General, Gonuerneue aller Toskanischen Staaten ernannt worden. "Nach einer nsuerdlngs zwischen dem F. M. Bellegarde und dcm Vicekönig am 23 April abgeschlossenen Militär - Convention , sollen nim auch Pcschiera am 25., Mantua bis >. May> und die übrigen festen Plätze in Italien den k. k. österreich. Truppen sogleich übergeben werden, als solche zu ihrer Besetzung eintreffen. Ebm so wird Mailand und das ganze Königreich Ita» lien voil der österreich. Armee im Namen der Alliirten besetzt, und die italienischen Truppen bleiben zwar bis zur endlichen Entscheidung m ihren dermaligen Standquartieren, werden aber bis dahin dem F. M.Vellegarde untergso'bnet. Die Schafbauscr ^postzeitung erzählt,5 die vom Senas an die alliirten Souverains geschickte Deputation sey unt tcr Bitte beanftiagt, daß die Integrität^ deö Königreichs Italien l erhal- ^ ten , und^ihm ein König gegebea werden möge. Es sey zwar im Senat der Vorschlag gemacht worden, den Vicekönig zum Könige sick zu erbitten, er habe aber großen Widerstand gefun, den, und als sick der Se«at wieder versam» melte, habe eine unzählige Volksmenge den Pallast umringet, und laut gerufen, man wolle den Prinzen »icht zum Könige Dieselbe Stimmung äussere sich überall, in den Theatern und ' Einwoh, ner zum Rückzüge gezwungen. Die Citadelle wurde hierauf genommen, die Garnison ent« waffnet und der Kommandant mit seinem Gene-ralstabe in Verwahrung genommen. ^»Kroaten hierdurch in Krechelt gesetzt, dunen nun der Stadt als Bes^unq. Aehnllche Vorfälle fanden in St. Florenzo, Capraja, Porto-Ferrajo nnd in «ndc»n Orten Statt. General Vmhier befindet sich in Aiac. eio, und scheint sich gegen die Bürger vertheidigen zu wollen. Tags darauf wurde eine provisorische Regierung von lZ Mit'jliedern, Herr Videau als Präsident, und eine neue Ä'uilicipalitäs, Herr Ccceoni als Präsident erwählt- Alle verhaftete Priester wurden in Freyheit gcsctzt. Die Deputation scheint sick an Lord Bentink um Unterstützung weiden zu wollen. Frankreich. Der Moniteur vom 2U. April enthalt e!n< zwischen den verbündeten Maüucn und Frankreich Tags zuvor unterzeichnete Me, welcher zufolge alle Feindseligkeiten zu Wasser und zn Lande zwischen den verbündtten Mäcbtcn und Franrreich unmittelbar eingestellt werden sollen, sobald die Kommandanten der tranzusiscken 3lr< mee und Festungen, oder die Befehlshaber der Flotten und Häfen des Köniqrcichs Frankreich erklärt haben, daß sie sich der neuen Ordnung der Dinge unterwerfen. Die verbündeten Heere räumen daS französische Geb ct, so wie es an« ^ Iän. »792 bestanden h^t, sobal.' die von den französischen Truppen ausserhalb di ser Grenzen nock besetzten Pläye geräumt, und bcn Allnrten übergeben seyn werdcn. D«? Näun'.ling dieser fc< sten Plätze soll für die ;w ft en dem Rhein und diesen Gränzen gelegenen und der in den verci» nigten Niederlanden in zehn Tag n; für die i» P^emont und den übrigen sonst zu Frankreich gerechneten Theilen von Iral,en befindlichen Ziü vierzehn Tagen; und für de in Spanien und allen übrige« in zwanzig Taneu nach Untevzeich« nung qeqsnwärtiger Akte Statt finden. Die französischen Truppen, welche sich bei der Armee von Italien odrr i» den festen Vlätzen dieses Landes und am mitttüändischc!! Meere beündcn, sollen alsogleich von Cr. k. H dem Lieutenant-General des Königreich zurückberufen werden. Die Kriegsgefangenen, sowohl Offiziere als Gemeine, und besonders die Geißeln, werden ge, genseitig sogleich freigegeben, und in ihre rcspek-tivcn Lande zurüugcftnckt. Briefen aus Dijon zufolge befand sich Kai< ser Franz, als cr d«e Nachricht von d:r Bese« zunq von Paris durch die verbündeten Armeen erhielt, eben zu Dijon in der Kirche, lmd konnte sich bei Anbönmg des ^ Berichtes der Thränen nickt entbaltcn. Die Rührung des Monarchen stimme alle Anwesenden ebenfalls dazu, und bald war die ganze Kirche hon Wei. «enden erslM!-. Durch die glückliche Thronbesteigung Sr. 2?iaj. Ludwigs XVM. sind 7 Staatsgefangene in Freiheit gesetzt worden, selche vor 6 Wo, chcn aus dcm Schlosse Ham in der Piccardie, b?i Annäherung der alliirten Truppen nach Nouen transportirt worden sind. Es sind sol, gende: der Herr Chevalier Nivoire, Chef einer Cscadre in Diensten des Königs, Ludwig Car-rcga, C>ef einer Legion, Herr Leridan, vor-wils Adjutant des Generals George, Herr Vic, 5or Couchcry, Oftizie»' im Generalsiaab des Pi-chegrü, Herr Bazm, Ge.rhrter, Don Manuel ^pacheco, ein spanischer Priester, und Herr Peter Douctoüit, vormals Offizier in der Marine. Bonaparte wurde von Nervenzusällen angefallen, er sank plötzlich zusammen, man brachte ihn zu Vttte, und ließ idm zur Ader. Es scheint, daß er physisch und moralisch zugleich krank ist, seine Ideen smtz verwirrt/ und alles um ihn her ist sehr beschäftiget. Fontainebleau den 2,. April. Gestern um l i ubr früh reiste Napoleon mit »4 Wagen von hier ab. Für sein Geleite waren 6c, Postpferde erforderlich. Die Kom» nnssäre der verbündeten Mächte, die ihn bc, gleiteten, sind der Herr Graf v. Scbuwaloss, der Herr F. M. L. Baron v. Koller, ncbst dem Herrn Major, Grafen Clam, der Odcrst Graf v Truckseß uud der Oberst Campbell. In seinem Gefolge befindet sich, außer vier Beamten seines Hauses, auch sein Bäcker. Es sind nenig Militärs nntilnu abgereist und alle haben den Vorsatz wie es heißt, ihn an dem Orte, wo er sich einschifft, zu verlassen. Folgendes sind ungefähr die Worte, welche er im Augenblicke seiner Abreise zu den Offizieren und Unteroffizieren von der alten Garde sprach, die noch bei itnn waren: Ich sage Euch ^bewohl. Seit 29 Jahren - (wie viele Soldaten gibt es noch, die vvr 20 Jahren dient?«) sind wir beysammen; ich bin mit euck zufrieden. Ich habe Euch stets auf der Bebn des Nuhms gefunden. Alle Mächte Europa's haben gegen mich die Waffen ergriffen; emige meiner 'Generäle sind zu Verräthcrn an ibver Hsiiclu geworden; auch Frankreich ist es geworden (d. k,. es hat den Usurpator verlassen, mu zu «.einem rechtmäßigen Souverain zurück-zukehre«; wclchcr Verrath!,)^ Mit Euch und den Bra'oen, hie mir ttcu geblieben sind, wußle ich seit Z Jahren Franr. reich vor bürgerlichen Kriegen zu bewahren (in, dem ich in Cacn und anderwärts sogar Frauen erschießen ließ, die nicht vor Hunger sterbe« wollten.) «,,.<. ^ t -^ Seid dem neuen Komge, den Franrre'm ge, wählt hat, trc:l; gehorcht Euern Anführern, und verlaßt Euer theures, nur zu lange unglückliches Vaterland nicht- (Eme Wahrheit, die ihm Niemand abstreitet.) Beklagt mein Sch'cksal nickt; ich werde glücklich styn, wenn ich erfahre, daß ihr es selbst seid. Ick hätte sterben können; mir warc r,icht3 leichler gewesen; aber ich will noch die Bahn des Ruhmes wandeln ; lch. will, was wir gethan, beschreiben . .. « - , ., Ick kann euch n:cht alleoimarmen; aber ich will euern Ge des Fürstenthums Neufscharel mit der Schweitzerischen Eidsgenosscnschaft, der letzlern bereits offizielle Eröffnungen gemacht worden. England. Der Prinz' Regent soll dem Feldmarschall Blücher das Verlangen haben bezeigen lasscu, wenn es desselben Gesundheitsumstande zugehen,, ihn in London zu sehen. Gern, bktßt es in Englischen Blättern, würde der Prinz» Regent selbst nach de» fc« sten Lande abreisen, wcnn es ihm »icht durch die Konstitution untersagt wäre-. Doch spricht man von einem Antrag? den der Prinz.Regent bey dem Parlamente machen will, um eine Akte zu bewirkn, die ihn zu einer Reise nach Frankreich berechtigen würde. Indessen trm s eine große A:-z chl der vornehmsten Engländer Anstalten, um nach Frankreich und den übrigen Theilen von Europa abzureisen, die mehrere Iabre durch für die Engländer gleich» sam verschlossen waren' Pole n. Der Divisionsgeneral Sokolnicki und der Oberst Szymanows'^, welche im Namen der Chefs von linqefähr 4" Regimentern des Her« zogtimms Warschau , die ihr rechtmäßig?!' Sou» verain zur Verfügung des Napoleons überlas' sen hatte^, und nunmehr aller V?N'stichn!''^n gegen dessen Person entbunden ß',',d, ihre Un» ter^crfung Sr. russisäien Majestät darzubriN' gen , sind am am 12. April dem Kaiser Aler> ander durch den Großfürsten Constantin vor' gestellt worden, Nm ihnen den ersten Beweis von Achtung und Liebe für die Polcn zu q,?bcn, stellte er die Armee des Herzßgthums Warschau untcr die Befehle r?s Constantins, mit ^r Er« laubniß. daß jeder zu seiner Familie zurückkehren könne, dcr es wünschet O esier r e i ch., Se. Maj. der Kaiser hat befohlen, ,oc,c>c>» Ehrennlü.izcn aus dem Metalle der in diesem Krieq? c^lerten Kanonen ,;u prä>;cn, um alle, dle l^ur gs^tlicj-en Beendigung dieses Kriegs beyqetrageu hab:n, sie mögeir vom Zivil - oder Militärstanide ftl)N', dannt belobnen zu können. Es werden 90,000 kleine, 6oan größere, endlich 4000 noch größere solcher Münzen ausgeprägt». Vcrlmschle. Vermischte Nachrichten. Die Kaiserin Iosephine soll Malmaison mit linel M'»l0n Renten crhalte.v, und dlt ehema, liaen Könige von Spamen, Westphalen, Holland sollen 500,0^ Fr. Pension bekommen, der vettere aber dieses allsgeschlagen haben. Am 28, März, waren 6 Kisten von Paris lu Waller nach Havre abgeschickt worden, das nkeim'nßvoUc W?scn, das bey ihrer Abführung-b