Degotardische Laibachcr Zeitung, E!o"abl'N^ den ». November ^799. ^^^v^.^s! ^lr. 88' m^^^.'s^- ftandlnna Sterbfälle. Kriegsbegebenheiten aus Deutschland / Italien, und 3o l nd Zti n un^jn Aankreich. Parlaments^Debaten m England. Aufforderung des Inländische Begebenheiten. Wien. Der Ungarische Edelmann, Jakob v Svctics, hat aus eigenem Antriebe, das patriotische Anerbiethcn gemacht, ein hundert freywillige Scharsschützen, aus seinen Vesiyungen in Slavonien/ gleich jetzt, mit dem Erläge des Monturs-Gelds z für jeden Kopf, zum allerhöchsten Dienst dergestaltan zu stellen, daß diese i vo Mann Scharfschützen, unter dem Nahmen Erzherzog Ferdinandeische Freywillige, dem an seine Besitzungen nächst angrenzenden Gradiskaner Grenze Regt- snente ^zutheilen scyn sollen. Se. Maj. haben dieses Ane^biethen gna-Higst aufzunehmen geruhet. Freitags, den 13.d.M. verstarb allhier der hoch-und wohlgeborncjHr. Joseph Graf Csaky v.Kcreßtszegh, K. K. Kämmerer, wirkl. geheimer Rath, Kommandeur des St. Stcphans-Qr-dens, Erbobcrgespan der Zypftr-Ge-spanschaft, oberster Landeskämmerer des Königreichs Ungarn, wie auch Königs Ungarischer Vice-Hofkanzler, im 36. seiner verdienstvollen Lebensjahre. Unermüdeter Eifer und einsichtsvolles Benehmen im Dienste, erwarben ihm die allerhöchste Zuneigung, und sein leitseliges Betragen allgemeineHochschälzuug , daher auch sein Tod von jedem, der ihn kann- , )e betrauert wird. , 1 Nach/Berichten aus Preßburg, ver-starven allda, Mittwoche den 2?. d. M. gegen Abend, Se. Eminenz, der hpchwnrdlgste Hr. Kardinal, des heil. röm. Reichs Fürst, Joseph ,;Graf v. Vcitthyan, Erzbischofvon Gran, und Primas des Königreichs Ungarn, Aes heil. St.Stepans-Ordens Prälat und Großkreutz, desEisenburger Komitats erblicher und des Grancr zeitlicher O-bergcspan, Sr. k. k. Maj. geh. Rath, des Königl. Statthalterey-Naths und der Septempiral-Tafel Beisitzer, :c., im 7z. Jahre seines Alters , nachdem er im I. 1752 Domherr des Erzkapi-tels zuGran, bald daraufGrosipropst im Preßburger Kapitel, und dann Bischof in Siebenbürgen geworden, im 1.1761 zum Erzbischume in Ko-lolscha berufen, und im ^1776 zum Erzbischoft von Gran undPrimas des Königreichs erhoben worden ist, i« welche« verschiedenen Würden er sich stäls als ein tifrigcrKirchenvorstcher, und cin getreuer Vassal ausgezeichnet, das Veßte der Kirche und des Vaters landes auf allcArt zu befördern sich bestrebet, auchWohlthaten allerGattung mit großmüthiger Hand um sich her ausgespcndct, und dadurch die Zuneigung seinZr Souvraine, das Vertrauen und die Hochachtung seinerMitbür-ger, so wiet»ieLiebe und die Segnun--gen der Bedrängten und aller, die ihn kannten, in gleichem Maße zu erwerben , und sein Andenke« unvergeßlich zu machen gewußt hat. Kriegsbegebenheiten. Von Sr. K. H. dem Erzherzog Karl langt aus Donaueschingen vom it). d. die Meldung ein, daß der Feind am 16. Mlt etnem ansehnltchenKorps in zwey Kolonnen, auf der Vergstrasss und längs demRhein, gegen dasKorps des Fürsten v. Schwarzenberg vorgerückt sei, und unserere Vorposten bei Handschuchsheim mit vieler Hitze att^ gegriffen habe. Der Oberstlieutenant Fürst v. Lichtenstein , zog sich dem gehabten Befehl gemäß hinter Heidelberg , der Feind rückte mit seiner Infanterie nach, und bot alle Kräfte auf, die Brücke von Heidelberg zu erstüs-men, ward aber durch das tapfere Verhalten des Banater-Bataillon5 zurückgeschlagen. Zu gleicher Zeit paßirte ein Deta-schement feindlicher Kavallerie den Neckar bei Neckarshausen, in der Starke von g Regimentern.Mt dieftp überlegenen Macht druckte der Feinb di? unter dem Obersten Grafen Estcr-hasy gestandene Division zwar a/gcn Frldrichsftld zurück, wurdc abcr durch den Oberstlieutenant Tebal mit emcl5 Eskadron in die Flanke genommen, angegriffen, und in groß crUnordnung zu ftiehcn gezwungen; wobei d^r feindlich? Verlust an Todten und Vleßirten beträchtlich war, auch 52 der Feinde' in unsere Gefangenschaft geritthen.. Indessen hatte der Oberste Graf E-sterhasy in dem Handgemenge das Mißgeschick g?f«ngen zu werden , und der Obcrstüeutenant Fürst Liechten-pein erhielt einen Orrcisscliuß. Der General Fürst v. Schwarzenberg fand nicht räthlich, bey der unvcr-hältnißmäßig mindern Stärke seines Korps, g?gcn jcne des Feindes »n etwas entscheidendes sich einzulassen; er zog sich also in dieStcllung beiVruch-sal, und formirte cine Obscrvazions-kettc aus P)ilipp)burg über Obstadt, Odcnheim und Smzheim'. Der Gcncral der Kavallerie v. Me-las ß ri btet ans Morozzo unterm 14. d , f"r un- sere Vorpostcn Kette so wichtige Dorf Vezmette mit 3 Bataillonen besetzt hatte, er General der Kavallerie sich bewogen fand, den Fciud in diesem Posten angreifen, und ihn daraus vertreibe« zu lassen. Die Unternehmung ward dem General Major Mittrovsky aufgetragen, und ihm zu dem Ende das Grenadier-Vataillo-n Weber, 2 Bataillon von Stuart, 1 Bataillon von Fürstenberg, und 2 Bataillons von Huff, bann von ben beiden Dragoncr-Mgl-i mentern Kaiser, und Löwencr, vo» jcdcm 2 Eskadronen brigegeben. Diese Truppctl wurden in ^ Kolonnen getheilet, und ihr Marsch begann am 14'. mit anbrechendem Tage, rechts über Trucchi, links über Maria della Rocca, und im Mittelpunkte auf der nach dcm Posten führenden Chaussee. Der Angriff geschah von allen Seiten zugleich, und so rasch, das der Feind, um nicht abgeschnitten zu werden, sich eilends zurückzog. Bereits unt 8' Uhr früh ward der" General Mittrovsky Meister des Ortes , und verfolgte den Feind^ffegen die Gebirge. Da aber der vorgehabte Zweck er-> reicht war ^ stellte er die weitere Ver-! fosgung ein, sammelte seine Truppen, besetzte Bezinette, und stellte seine Vorposten gleich vorwärts des Ortes auf» Gegen 2 Uhr Nachmittags ruckte her Feind" mit doppelter Starke neuerdings vor, griff mit dem größten Theile seiner Truppen unsere links ! Flanke, daS DorfVezwctte aber cn « Fronte an; der Anfang schien für ihn ^ günstig, und er drang mit Erfolg gegen das Dorfvor; allein durch die ^ geschickte und zweckmäßige Bewegung unserer Kavallerie, ward ei« ganzes feindliches Bataillon von zaa Mann abgeschnitten und aufgerieben, r O-', berster, 15 Offiziers, und 450 Mann rvurdetl gefangen, und der Ueberrest - nlederFemacht. ^ Unerachtet diests Mißgeschickes ^ wagte der Feind noch zweymahl uns ^ aus dem Dorfe zu verdrängen. ward «iber jedesmahlmit gleich grosscmVer-luste zurückgeworftn; dieser feindliche Verlust belauft sich mit Einbe-griff des obgcdachten Vataillvns auf iOQO Mann: der nnserige bestehet nach den Eingaben aus 15 Toden, n kVerwundeten, llndz vermißten. Der General Mittrovsky erklärt, daß die ganze Truppe von Staabs-nnd Oberoffizieren abwärts, mit ans-serordcntlichcr Tapferkeit gefochten habe, und daß er wirklich verlegen wäre, wen er zucrst besonders anrüh-men sollte, da alle nach möglichsten Kräften das chrigc zu dem glücklichen Erfolge beytrugen. Ausländische Begebenheiten. Italien. Nachrichten ans Livorno vom i Z. melden, daß die französische Garnisonen von Nom und Civita-vccchia aufEnglischen Schiffen nach Toulon abgeführt worden. Sie waren nicht mehr izc:o Mann stark, weil die meisten Ligurischen , Römischen und Neapolitanischen Soldaten, welche die französischen Generale unter ihre Truppen gesteckt hatten, davon gelaufen sind. Die Franzosen mußten eine Menge Kostbarkeiten, Kunstfachcn und andere Beute, die sie im Königreiche Neapel, im Kirchenstaate und in Toscana mit allem Fleiß zusam-mengeraft hatten, nunmehr imStich lassen. Die Engelsburg war mitder-ley geraubten Gütern ganz angefüllt. Briefe aus Neapel vom 27. v. M. geben die Zahl der sämmtlichen co- alisirtcn Truppen in Unlcritaliett, dieausNcapolitallern,Oesterreichern, Nuffcn, Engländern und Türken bestehen , auf^5,OQQ Manu an. N l-son hat den 23. zu Neapel einige tausend Mann zu einer Expedizio! eingeschifft , die zur Zeit sich aber noch nicht entwickelt hat. Indessen kam aus Vastia zu Li-vorno den 27. ein Schiff an, dessen Besatzung versicherte, daß die Vergcorsen auf der Insel Corsika bereits in Massa gegen die Franzosen aufgestanden seyen. Es wird nun selbst durch Nachrichten aus Frankreich bestätigt, daß der berühmte Naturforscher Dolo-mien, der auf einem Genuesischen Schiff von Egypten zurückkam, gefangen genommen wurde. Man betreibt es von Seite der Malteser -Ritter, daß ihm als Abtrünnigen vom Orden und Hochverräther der Prozeß gemacht werden sollte. Matt suchte, wie es heiß, von Paris aus, selbst die Englische Regierung zu bewegen, daß sie sich seiner annehme; da es aber in allen gntgcsittetcn Staattn um warnende Beispiele gegen derlei Hochvcrräther zu thun ist, so scheint alle Verwendung vergeblich zu seyn. Frankreich. Der 6. Okt. war in diesem Jahr (wie Pariser Nachrichten von diesem Tag melden) kein feyerlicher, sondern ein wahrhaft trauriger Tag. „Matt bemerkle an der Stirne (heißt es) eines zeden ehrlichen Mannes die Erinnerung, daß an diesem Tag der König Frankreichs seinerGewalr entsetzt, und alle Zeichen des Königthums vertilgt worden. Man erinnerte sich,?daß an diesem Tag 200,000 der schlechtesten Menschen den unglücklichen Monar-chcn von Versailles nachParis geführt haüen. Allen wahren Franzosen war dieser Tag traurig, da eine königmör-densche Municipalität znParisdie republikanische Kokarde anstatt dcrKro-ne eingeführt hatte. Für den ehrlich denkenden Mann ist es noch ein Trost, daß die rächende Gerechtigkeit fast al-lenGlicdern dieser königsmördenschen Gemeinde ihren vcrdicntcnLohn gegeben hat, und daß das unter fast unerträglichen Plagen seil 10 Jahren nic-dcrgedrükteFrankrcich nichts mehr als die Rückkehr einer Regierung, die cö niemahl verändert zn haben wünscht, fast allgemein zu seh?n,verlangt. Kei-ncr kann die nnglüklichc Lage, in der sich Frankreich dermahl bcfindct, verbergen; und die Furcht, was noch aus- < zustehen sein wird, bis man den gegen- l wärtigen Tyrannen die mißbrauchte Gewalt entreißt, scheint jeden für sein Vaterland gut denkenden Franzosen ^chon jetzt niederzuschlagen. Inder Hauptstadt herrscht die größte Geldnoth, der Mangel an Verdienst und Credit; die Provinzen werden durch nicht mehr zu vertilgende Räuber gequält; der Hunger liefert die Armeen aufdie Schlachtbank, und die Menschheit crauert unter einerRegierung, die sich anders nicht mehr zu helfen weiß, alS das Menschenwürgen zu ihrem Gesetz zu machen. In dieser selbst zerstörenden Lage befindet sich die grosseNazion—die siegreiche von Aussen — die elendeftc von Innen." — Wunderbar ist es, sagt ein Pari-! str Blatt, daß d?r König von Eng-' land bei der Eröfnung desParlcm nts viel lobcnswürdiges von den Russen, Türken, und Neapolttann-n erzählt, und diese drey Mächte unter der V,-nennung der Koalition einschließt, von Oesterreich aber, welches das mnß-te bei diesem Kriege gelastet, nichtS sagt. Man kann daraus absehcn, daß das Haus Oesterrich aus anderen Mo-tifcndcn dcn Krieg führe, als die englischen Koalition. Großbrittanien. Vei den leytenParlaments-Dcbat-ten über die Miliz-Bill warf Ticrney die Frage auf: ob man nach Ueb«.rgabe der Holländis. Flotte a::ch die Ecobe-rnng Hollands durchzusetzen gedenke? Hcr Minister Pttt beantwortet selbige mit Nein, und sagte: ,,wenn wir die Holländis. Flotte inVesitz nähmen, die uns von ihren Schiffs-Mannschaftcn aus freyen Stüken übergeben worden wäre; so folge daraus, daß wir die gesetzmäßige Regierung, für welche dle Uibcrgabe geschehen wären,wider einzusetzen suchen sollten,salls derVersuch ausführbar und Nlcht zu gefährlich sei. Aber daraus solge ja Nlcht, daß wir diese Absicht um jeden Preis zu crrci« chen streben müßten; das käme der Regierung gar nicht in den Stinn. Abcr in wie ferne es sich mit Vorsicht, Staatsklughcit, Ehre und Vortheil vertrüge, sollten wir keine gute Gelegenheit vorüber lassen,Holland aus der Tyranney unsers Feindes zu befrcyen. » Freylich könne das nicht oßneMitwir-fung der Holländer geschehen, aber auf diese hätte man grossen Grund zu hoffen. Zum Theil wären diese Erwartungen schon m Erfüllung gegangen. Sctt dem letzten Gefechte hätte nian zwar keine Nachricht von der Armee, aber die Operazionen der Flotte hätte die Hoffnung bestätiget. Unsere Schiffe wären bei mehreren Städten> wo sie sich gezeigt hätien, «ls Befreier aufgenommen worden, j man habe ihnen zugejauchzt, und das ganze Volk wäre nur von einer Ge- ! finnung beseelt. Indcsscn ist die Hauptbitt desHrn^ Dundas wegen der Militz zu Stande gekommen. Das Unterhaus bcwil-ligte für die Monathe Januar, Februar 1800 dieZahl von: 2Q,oac)Ma-trosen, mitInb griffvon 2269^Ma^ rincn und zu deren Sold und Unterhalt währcnd der 2 Monathe die S.imme von 9Oo,OOO Pfund Sperling. Ausserdem « 20000 Pfund für die Flotte, 60000 Psmd für Schiffs-artillerie und 3 Millionen Schay-lamnnrschcine zur Abbczahlung der Msgcss'denen» Zu Torbay werden alle Anstaltelr gemacht, die grosse Flotte für die See auszurüsten, da die Brestcr Flotte Mine macht, auszulaufen« Das in Pariser Blättern aus Vorde-aur schon unterm 18. Sept. verbreitete Gerücht, als nnnn bereits 13 Französis. Linienschiffe mit allen Fre. galten und vielen Landungstruppen von Brest ausgelaufen wären, ist bls jetzt 'ungegrüudtt , Admiral Kingsmill hat Erlaubniß erhMen, sich ejnen Monath sang von Kork' entfernen zu können; ein Beweis, daß die Minister keinen Französis. Anfall auf Irland crwartcn. Vereinigte Niederlande. Es scheint, aufHottand fti nunmehr das Loos gefallen, daß dessen Schicksal durch harte Schläge muffe entschieden werden; kaum sind noch die offizielen Rapporte über die Schlacht vom 2. und 3. Okt. eingelaufen, als den 6. schon wiederum eilt äusserst hartnäkiges Treffen vorfiel; die Engländer und Russen machten ei-s nen neuen allgemeinen Angriffaufdie ! Französis. und Holländis. Posizionen'. , Die Schlacht dauerte vom frühen ^ Morgen bis in die späte Nacht. Zcr ^ Verlust soll ansbcidcn Seiten, selbst ^ nach dem Rapport d. n das Va:avisch3 Direktorium am 7 Ab- nds auf dem' i Natsibans zu Amsterdam ^,nd machen ^ ließsb.lräck tllck stin;dieF anzos. sollen ! 11 Kanonen erobert und gegen 1500 l Gefangene g°macht habcu; wieviele ab.r drn alliirttn Engländcrn u. Nns-ftn in dkHände gefallen, ist noch mcht bckannt. So vicl weiß man aber schon l zuverläßig, daß der Sieg unentschieden blib/indcmbvid? Theile ihre vorigen Posizionen eingenommen habcn. Spätere Briefe aus Wesel- vom 9. Okt. versichern, daß dieHolländis. Ar-lme vollkommen zerstreuet ist, und die ganze Vertheidigung anfden Franzo^ scn liege; Brüne wollte nych mehrere Dämme durchstechen, um seine Trup-z P5N besser zusammenziehen, und die ? Angriffspunkte vermindern zu kön- Gewalt entgegen. Die Franzosen lassen in Zrößter Eile alle diejenigen Truppen, die für die Nordarmee bestimmt waren, auf der Sckclde nack Holland trans-portircn, um die Armee des Generals Brüne zu verstärken. Alle festen Pläye hinter der Französisch - Holländischen Armee bis Antwerpen sind mit Vewundetcn angefüllt. Bereits hat man auch schon die Festungen Mastricht und Venlo in Velagcrungsstand erklärt; ein gleiches soll auch mit Iü-lich geschehen. So sebr aber nunmehr die Gefahr selbst für Amsterdam über. Hand nimmt, indem immer mehrere Verfügungen zu dem Bombardement getroffen werden, so haben Vie Frauzoscn dennoch mit dcr Erklärung, daß das Vatavische Vaterland in Gefahr seye, noch zurückgehalten, um das Volk nicht in eine noch grössere Unruhe zu seyen. Die Nachrichte« aus Amsterdam vom ii. Oktober melden zwar, daß die Engländer und Nüssen sich in etwas zurückgezogen haben. Allein auf einer andern Seite gingen die Rapporte ein , daß die Engländer die Insel Gnore an dem Eingang der Maas, wie auch das Fort Heveltlouis wegenommen haben, da unversehens 70 Englische Fahrzeuge an der Mündung .der Maas erschienen sind. Deutschland. Der Erzherzog Karl hat an die sämmmtliche Bewohner Deutschlands zur freywilligen Unterstützung der für die gemeinsame Rettung des Vaterlandes streitenden Armeen folgende nachdrucksame Aufforderung erlassen,: z Es ist allgemein bekannt, und > die Beweise liegen vor Jedermanns Augen, mit welcher Begierde die Reichsfriedensdeputazion- bei ihren Verhandlungen in Rastadt ^ sich bemühet hat, 5as ihr anvertraute so wicktige Geschäft zu Stand z» bringen, und dem Reich den f>» sehnlich erwarteten Frieden zu verschaffen, auch zu Erreichung dieser wichtigen Absicht kein Opfer zu groß und zu kostbar zu finden. Wäre man Französi. Setts zurVollendung diefts für die g?<-sammte Menschheit eben so erwünschten als dringenden Geschäfts mit wechselseitiger Aufrichtigkeit und Neigung zu Werk gegangen, so würde gewiß i« kurzem der glücklichsteErfolg nicht gefehlt haben; aber dieGcsinnungen der französ. Bevollmächtigten waren weit von einem so heilsamen Endzweck entfernet; solches liessen schon ihre ersten Schritte nicht mißkennen, da im Anbeginn und während der langwierige» Ncichsfriedensunterhandlungen dio französis. Truppen mit schnöder Verachtung der fcycrlichstenUebcreinkunst nicht aufhörten, ausdem rechten und linken Nheinufer in den von ihnen besetzten Provinzen die schwersten Erpressungen jeder Art unter dem harte- l fteu militärischen Druck, wie mitten in: Kriege sortzuseycn, der Festung Ehrcnbreitstein durch eine unerhörte feindselige Aushungerung sich zu bedächtigen , die Verfassung benachbarter Lander ohne Rucksicht auf ihre Verhältnisse gegen Deutschland will-kührlich aufzulösen und zu zernichten , und selbst dasGift dcrRevolution über Deutschland auszugiessen. — Obwohl von der franz. Regierung dcr Erneuerung eines alles verheerenden Kriegs gegen Deutschland schou beschlossen lvar, und hierzu von allen Seiten die größten Vorkehrungen getroffen wurden , auch die von ihrcnGeneralen mit unerhörten Drohung n ergangencn Proklamazioncn nicht mehr im Zwei- ! fcl liesftn, wa^' man von ihncn zu erwarten habe, so hielten si? es jc'oock i )rer re^lofenVolitik noch n,ckt ange-meffcn. in^elttschlalid dic Maskc von frlcdf rilg.'nAbsichlenabzulegen, Vi:l-mchr ''ftm scka:'dlickcn Vctrng o?,ne voc-berigov r'r.igsmißige Aufkündigung die ^affenstlllftaudölinie, drangen untc? d.m ganz neu erfundenen inßdi-vftn Vorg.ben^Ponzivneu zu nchmen, mit einer furchtbarenAnzabl bi(> in das Herz von Deutschland, schrieben ohne Räcfsicht und Unterschied die uner-weßl chften Ncquisizionen aus, und >. verbreiteten aller Orten, ohne noch - das Wort Kricg gcnannt zu haben, schon dessenGräucl undVerheerungen. N mahls war noch ein großerThcil des R ichs, und vorzüglich derSchwä^ hisÄe Kreis seiner Ze. nichlung so. na-' he, als indemAnKcnblickß dieses femd- ^ lichenlleberzugs; so sehr man auch die Sprache friedfertiger Absichten hier-bey mißbrauchte, so gab jedoch die unaussprechliche Furcht, welche man allgemein wahrnahm, hinlänglich zu erkennen, daß man dieGröße der Gefahr in ihrem ganzen Umfange suhlte; aber der wehrloseZustand, worin diese Gegenden so treulos mit Krieg überfallen worden sind, machte jede Vertheidigung unmöglich; nur die k. f. Arm?e konnte herbeyeilen, zu Bedeckung der bedrängten Reichslande dem Feinde entgegengehen, und der Gewalt mit Gewalt begegnen; auch hab. n Se. K. Majestät nach allerhöchst ihre»reichs-väterlichenGesinnintgen mehrmal wic^ ; der die groß? und kostbar ^'ast zuVcr-' theidignng dcr gcmcinsamen Reichs-grenzen und des vorzüglich bedrohten Schwäbischen Kreises großmüthigst übernommen, und sowohl zur Rettung ihrcr eigcncn als d.r Lande il rer Ncichsmitstän'oe ihre ganze Hause macht neuerdings aufgebothen. - Allgemein muß es noch in dankba-! rer Erinnerung fcin, was dcr uner-schlitterte Muth und die siegreiche« Wass'.-n Sr. faistrl. Maicstat ln dieser kritischen Lage zur Rcttnng der ' theils überzogenen, theils bedrohtet» ^ Land? geleistet habcn, und aufwel-! che Art auch di. bei den nenerlichett feindlichen Einfällen angedrohte Gefahr durch eine schnelle Vorrückuttg der Armee beseitiget worden ist. 5 (Der Beschluß folgt.)