5chriMtit««g: litt|«a«gaffe N'.» ftnrarftart ©«al). >»««<»»»»,! U»Uch (aU MM» I« «»»» ». Sein-»M> »»» 11— U ■%< vor«. (tMItnrtca tacrbrtt n«*t i aun*ti!o1c *ir- ittiija Bitt ktrimtMgt. lllltki|SI((* «aal M> Sntoltan« |t|n katnu tat Hat«* frft- nfcStn •tMUtta ratiigra. - «d Btctcttdingca ficii-ullil. um*t» nfftetat DU StulM aal Sraontta« ewtsfa». WNnflivliiii 8M.no. Aerwattuug: «athhausgasse Str. 5 WmuTMc« H«»>. Ve,»l,«»edivgungei: larch die P«» de,°z«,! «iertellithr«, . , ,1 l-«o H-NjSjrti . . . ft. »K> «»„jtd»»« . . . I. «'«<> »«. SilN mit ftaftiflin« Wl (M: ...... —-M Kcrt((j*t(il . . .» _ _____ W. l it> ... . «. ,— ••miiiiq - »•»•« aattant »d«d-° «» »I« tu tk>fca»tt*g«^V Mdruck sowohl in Versammlungen al« auch in »er Presse wird gesetzwidrig stei« dann unmöglich Wacht, wenn gegen da« derzeitige Regierung«-Kfie« und dessen Träger Stellung genommen, da« Mich mehr und rücksichtsloser von unseren lei-Hobm Kreisen verletzte Volksrecht zu wahren ver-ucht wird! Volklich erscheinen die Deutschen Oeslcr-«ÄS auf allen Seiten umdrängt und bedroht und t« österreichische Regierung benützt immer wieder tausch?« Volks recht, uui durch dessen PreiSgebung alert Nationen Oesterreichs für ihr System zu frfjnjrn. Der Verband der »Deutschen Volkspartei" im ttxeordnetenhause hat wiederholt gegen alle« die-'it in- und außerhalb de» ReichSraihc« entschiedenst Stellung genommen und gegen die zahlreichen iiechtS- und Gesetzesverletzungen, gegen die unge-r«chiser>igte, beleidigende Zurücksetzung der Deutschen nl» die Schädigung der wirtschaftlichen Interessen «t allen Mitteln angekämpft und dabei erfreulicher-«ist in der deutschen Bevölkerung stet« entschiedene llutersiötzung gesunden. Nun wurde neuerlich der schon früher mehr-«alt ganz gegen den Wortlaut und Sinn deS iksche« angewendete § 14 unserer Verfassung wie-xr aus da« gröblichste missbraucht, unsere wirt-gastlich ohnehin nicht günstige Lage wesentlich l«ichltchlert und wurden die wirtschaftlichen Jnter-rjsni Oesterreich« rücksichtslos Ungarn preisgegeben, politisch und wirtschaftlich wird Oesterreich für »iel« Jahre Ungarn ausgeliefert, durch Aufrecht« «Haltung früherer Ungerechtigkeiten und neue, für ßin Flngtückstag. Der Vorsitzende beim Civilgerichte Rath Adolf Ltenraut dehnte sich behaglich in feinem bequemen vnie. Durch die halb geschlossenen Rolläden drangen mm Strahlen goldenen MorgenlichteS. in denen Mwoen von Etaubatomen einen lustigen Tanz «ffuhrten. Reben dem Nachtkästchen lehnte eine lange pfeife, deren Porzellankopf mit duftendem Kraut «Hkfüllt war. Gemächlich griff Obertraut nach x« Zündhölzchenbehälter und fetzte die Pfeife in vtand. Ein Blick nach der an der Wand hängenden lfyr entlockte ihm ein zufriedene« Schmunzeln. .Roch eine ganze Viertelstunde Ruhe," mur> ■dir er, „wonniges Selbstvergessen im Halb-|d)lummer. Ja. ja, ich darf üb« mein Geschick »icht klagen. Meine Stellung ernährt mich aus-nichend, eine Reihe guier Freunde schafft mir durch gemüthliche Unterhaltung am Stammtisch >mgung und die Ruhe meiner Junggesellenwoh-»mg ist überhaupt nicht zu bezahlen. Und gar diese« Morgenstündchen im Bett, wenn Traum und Kitklichkeit sich mengen, wohlige Schlaffheit die $!*ber umsängt — ah, das ist da» Herrlichste.* Mit geschlossenen Augen sog er an seiner Wfe. bi« er mit einem Ruck emporsuhr und nach tai Wandkalender sah. Oesterreich geradezu verderbliche Bestimmungen. Ohne Zustimmung der Volksvertretung wird von einer österreichischen Regierung ein Oesterreich schwer belastender und verpflichtender Ausgleich mit Un-gant geschlossen und durch diesen, trotz der derzeit schon so schwierigen Lage weiter Bevölkerungskreise, eine Reihe von Erhöhungen der indirecten Steuern — zunächst vom I. August an der Zuckersteuer um nahezu 50 Percent — Recht und Gesetz und die Mitwirkung der Volksvertretung bei der Gesetz-gebung, die Controle derselben gegenüber der Re-gierung aber versagt und der Deutsche unterdrückt! Der Verband der „Deutschen Volkspartei' fühlt sich, stets treu seinen dem Volke gegenüber übernommenen Verpflichtungen, bei dieser Lage veranlasst, gegen ein derartiges unverantwortliche», den Staat und insbesondere unser Volk tief schädi-gendeS Vorgehen öffentlich und energisch Verwahrung einzulegen und an die Wählerschaft, ja an alle Deutschen in Oesterreich die Bitte und Aufforderung zu richten, mit den Abgeordneten vereint, entfchie-bett, kräftig und rastlos gegen da» derzeitige Regie-rung»system und gegen jede Rechts- und Gesetzes-Verletzung mit allen Mitteln anzukämpfen und da-durch Ehre, Macht und Wohl unseres Volke« zu sichern. Der Verband der „Deutschen Volk«partei' verwahrt sich gegen die andauernde Bedrückung der Deutschen Oesterreich«, die derzeitige Rechts-und GesetzeSlosigkeit, die wirtschaftliche Vernach-lässigung de» Volke» durch da« bestehende Regie-rungSsystem und durch die Auslieferung Oester-reich« an Ungarn; er wird unermudet pflichtgemäß dagegen mit allen Mitteln ankämpfen und die Be-völkerung und soweit als möglich alle deutschen Parteien zu diesem gebotenen, gerechten Kampfe zu einigen suchen! Der Verband der „Deutschen Volkspartei". Run zog ein Schauen üder sein Gesicht. „Der dreizehnte." murmelte er, .mein Un-glückStag. Ich zweifle wirklich, dass im Monat nur ein Dreizehnter vorkommt, wie der Kalender sagt. Der ominöse Tag wiederholt sich zu oft. Warum gerade mir für den dreizehnten alle Un-glückSfälle meines Lebens aufgespart wurden! Am Dreizehnten bin ich aus die Welt gekom-nun. War entschieden nicht nothwendig. Die Welt hätte sich ohne mich auch behalfen. Den ersten Schilling in der Schule — damals gab eS diese segensreiche Einrichtung noch — erhielt ich an einem dreizehnten. Mein erster Durchfall bei der Prüfung, bn erste SchwipS. den ich von der Kneipe heimtrug, unangenehme Begegnungen mit Gläubi-gern, ereigneten sich nur an diesem Tage." Beinahe zornig paffte Herr Obertraut, so das« er bald von einer dichten Rauchwolke ein-gehüllt war. „Und am Dreizehnten hat mir ein pomadi-sierter Ellenritter meine Herzallerliebste, die Mali, weggefischt." sagte er dann in wehmüthigem Tone „Er hatte schon ein eigene« Geschäft und ich die Aussicht auf ein Adjutum von 400 Guloen. Da war eS ja begreiflich. Da« war ein schlimmer Tag. Die letzte Staat«prüsung hatte ich bestanden und eilte klopfenden Herzens zu ihr, um von den Eltern die Hand deS lieben Mädchen» zu erbitten. Wir hatten un» zwar nie ein Geständnis gemacht, aber mancher verstohlene Blick aus ihrem blauen Auge Professor Kaizl. In diesen Tagen, da soeben die Nachricht nicht mehr geleugnet wird, dass die Regierung Thun-Kaizl mittels deS NothhelferS § 14 die Zuckersteuer von 13 auf IS fl. erhöhen und bereit» jetzt eine Nachbesteuerung auf Zucker einführen wird, mus» so recht niedrig gehängt werden, wa» der seiner-zeitige Professor der StaatSwissenschaften Dr. Kaizl. al« er noch ein hussitischer Saulu» war, für An-schauungen über die Pflichten einer Verfassung»-mäßigen Regierung niedergeschrieben hat und wa» der auf den Ministersessel hinaufgerutschte Paulu» nach seiner Bekehrung zum § 14 selber zu verfügen entschlossen ist. Die politische Wochenschrift „Die Zeit" hält da dem gewesenen Professor und jetzigen Finanz-minister dessen eigene verfassungsrechtlichen An-schauungen au» dem Buche eine» gewissen Dr. Kaizl. die sich haben „wenden" lassen, wie man einen schäbigen Rock „wendet", mit einer gewissen kausti-scheu Laune unter da» Gesicht. Sie bringt in dieser Hinsicht recht bezeichnende Citate: „Der Grundgedanke aller Verfassungen — sagt der Herr Professor auf Seite 57 der 1., Seite 63 der 2. Auflage feine» Buche« — ist der, das«, sowie die Gesetzgebung überhaupt, so auch die Feststellung de« Budget« bedingt ist durch den übereinstimmenden Willen der beiden koordinierten Factoren Krone und Parlament." Gegenüber einer entgegengesetzten Meinung de« Inhalte», der Krone au» Gründen der sogenannten Staai»nothwendig-keit das Recht zuzuerkennen, den Staatshaushalt im Nothfalle auch ohne Parlament durchzuführen, stellt der Professor fest, das» die gesammie RechtSwissen-schaft diese Anschauung verwerfe und zieht den Schlus« wie folgt: „Im Hinblicke sowohl auf den Wortlaut al» auch den Geist und die historische Entwickelung der parlamentarischen Versassungen betrachten wir die Bewilligung de« Budget« al« die wahrhafte Er-mächtigung der Regierung zur Weiterführung der Staatsangelegenheiten in der im Budget festgesetzten Art, ohne welche Ermächtigung die Regierung kei-neu Augenblick Regierung bleiben, keinen Kreuzer öffentlicher Gelder einHeben und verausgaben darf, wenn sie nicht den Rechtsboden verlassen und einen Staatsstreich begehen will ... . Einzig und allein ließ mich hoffen, manch heimlicher Händedruck hat mich zum glücklichsten der Menschen gemacht. Al« ich athemlo« die Wohnung betrat, em-psing sie mich schon im Vorzimmer mit verlegener Miene, und al« ich von meinen Gefühlen zu sprechen ansieng, sagte sie leise: „Al« guten Freund unserer Familie mus» ich Sie doch auch verständigen, das» ich mich gestern abend» verlobt habe." Mir wurde e« schwarz vor den Augen und ich war nur froh, das« kein Spiegel in der Nähe war. Ich muss nämlich in diesem Augenblick furchtbar dumm ausgesehen haben. Auf der Straße kam ich erst zu mir, und da fiel eS mir ein, ich hatte am Dreizehnten meine Werbnng vorgebracht, da hätte ich meinen Mis«-erfolg vorhersehen können.' Herr Obertraut blickte starr vor sich hin und aus den dichten Rauchwolken schien sich da« zier-liche Köpfchen eine» achtzehnjährigen Mädchen» zu formen, da» ihn verlegen lächelnd anblickte. — Mit beiden Füßen sprang er au« dem Bette und sieng an, sich anzukleiden. Doch nicht» wollte ihm heute glücken. Vom Hosenträger löste sich eine Schnalle lo«, am Hemde war ein Knopfloch ausgerissen und die Bedienerin hatte seine Zahnbürste verräumt. Brummend und fluchend verließ er endlich da« Hau«, ärgerte sich noch im Kasfeehau«, weil er seine LieblingSzeilung nicht bekommen konnte, und begab sich dann in'» Amt. 2 au» bicfer Auffassung ergibt sich jener große Ein» flus« aus die Führung der Staatsangelegenheiten, welchen die parlamentarische Verfassung der Volksvertretung durch da« Mittel der Genehmigung de« Detailplane« der StaatSwirtfchaft gibt und geben will, und nur bei dieser Auffassung liegt Wahrheit und beileibe keine Phrase in dem historischen AuS-spruche, dass die Abstimmung über den Staat». Voranschlag der Schluss- und Eckstein deS Parlamentarismus ist." Eine Regierung, die ohne parlamentarisch be-willigten EtaatSvoranfchlag regiert, hat mithin den RechtSboden verlassen und einen Staatsstreich be-gangen. So sagt der Professor, und fügt noch auf Seite 71, 2. Auflage hinzu: Dort, wo die Har-monie zwischen Krone und Parlament gestört ist, sind die Grundlagen, aus denen der Staat geruht hat, zerstört, und die Zeit de« Umstürze» ist angebrochen. »Nur bei dieser Ausfassung liegt Wahr-hell', schreibt der Professor. ES ist also nach sei-nen Worten Wahrheit, dass mit dem budgetlosen Regieren, der Steuereinhebung und Steuererhöhung eine Regierung den RechtSboden verlässt, den Staatsstreich macht und damit auf den Umsturz hinarbeitet. patriotische Phantasten. Wir denken da nicht an Möser, sondern an den .SlovenSki Gospodar", der in seiner letzten Nummer offenbar auS der salbungsvolle» Feder deS Domherrn KriZanic einen äußerst lehrreichen Aufsatz über den österreichischen Patriotismus bringt. Nach windischer Auffassung ist der PatriotiS-muS zwar ein Gefühl, aber doch in erster Linie ein GefchäftSartikel, den das flovenifche Volk engroS und endetail zu liefern bereit ist. wenn sich der Staat mit der Unterdrückung der deutschen und italienischen Bestrebungen eifriger befasste. ES ist wahrhaft lehrreich, dein großen Gedan-kengange deS Marburger patriotischen Domherrn zu folgen: Der Patriotismus ist ein Gefühl für das allgemeine Wohl de« Vaterlandes Oester-reich-Ungarn, ein Gefühl, dem keine Mühe zu schwer, kein Opfer zu groß ist. AnderseilS ist er eine Grundbedingung der Existenz des Staates, und der Staat gibt sich selbst auf, wenn er den Patrio-tiSmuS seiner Unterthanen verliert, und ist daher, wenn die Regierung eine weise ist, daraus bedacht, alle antipatriotischen Bestrebungen zu ersticken. In Oesterreich rufen Deutsche, Magyaren und Italiener: LoS von Oesterreich! Und was geschieht nun? WaS macht die Regierung? „Gospodar" finde», dass sie den hochverrätherischen Deutschen, Magyaren und Italienern nach Kräften hilft, während sie die Slaven, welche sich fürchterlich abmühen, um den Zerfall de« Staate« hintanzuhalten, würgt und ihnen mit den Fäusten in'« Gesicht schlägt. Und doch sei der Patriotismus ein Gefühl, welche« nur im warmen Sonnenscheine gedeiht, kein Staat könne ihn entbehren. Wa« will also die österreichische Regierung ohne Patriotismus (der Slaven)? Der hochwürdige Schreiber empfindet e« selber dunkel, welche Dummheit er da au«gekramt hat, denn er Dort, in der Stille de« Bureau«, fand er seine Ruhe wieder. Er vertieste sich in die Acten, bi« der Diener einen Herrn meldete, der wegen einer Scheidung von Tisch und Bett beim Herrn Rath vorzusprechen wünschte. Hastig betrat ein großer, muskulöser Mann mit rothem Vollmondgesicht das Zimmer. „Herr Rath, ich bitte, mein Ansuchen um Scheidung von meiner Gattin aufzunehmen!' rief er schon unter der Thür. „Die Frau bringt mich unter die Erde, wenn ich noch länger mit ihr zu-sammenbleibe." Herr Obertraut schlug langsam ein großes Register aus und fragte geschäftsmäßig: »Ihr Name?" Johannes Pinker, 47 Jahre alt, Kaufmann, Salvatorgasse 47. Herr Rath, Sie glauben nicht, wa« ich auszustehen habe. Verzeihen Sie mir meine freimüthige Aeußerung, aber da« Weib ist ein Drache. Der Rath hielt mit der einen Hand den Deckel de« halb aufgeschlagenen Register« empor, mit der anderen rückte er seine Brille zurecht und starrte den Bittsteller sassung«lo« in da« volle Gesicht. „Johanne« Pinker." sagte er dann langsam und bedeckte seinen ergrauenden Kopf mit dem Amt«barett. „Wie heißt Ihre Gattin?' „Amalie Pinker, geborene Weigl, 42 Jahre alt. von Beruf Bi«gurn!" „Eine geborene Weigl? Amalie?" Der Rich- ..K-«tfche K^cht« ist mit dem verschämten Zugeständnis rasch bei der Hand: Nun, untreu werden die Slaven dem Staate niemals werden, aber .... Wenn die Wenden der Regierung ihren Patrio« tiSmuS unter die Nase halten, dann wollen sie sicherlich ein nationalpolitisches Gefchäftchen machen. Die Herren sind also bereit, ihren weiß Goit wie wertvollen Patriotismus, mit dem sie bisher noch keinen Hund vom Ofen weggelockt haben, in liebenswürdiger Weise zur Verfügung, wenn die Regierung raschesten» an die Ausgestaltung des flovenifch-croatifchen Föderativ» schreitet. Dazu ist vor allem nölhig: die Zerreißung der Steiermark, Gründung eine» flovenifche» Oberaerichte» und einer s l o v e n i f ch t n Universität in Laibach, die Beseitigung der ganzen deutschen Beamten zwi-schen Semmering und Adria, die Errichtung eine» slovenischen Gymnasiums in Cilli mit Hilfe des ß 14 (nicht unter der Voraussetzung künftiger Ge-nehmigung durch die Volksvertretung, sondern gegen den ausgesprochenen Willen derselben); die Frage, ob Cilli oder Marburg zur Hauptstadt von Uniersteiermark erhoben werden soll, kann bei der Preisbestimmung deS windischen Patriotismus leider nicht in Betracht kommen, da die windischen Politiker über diese Frage selbst noch nicht einig sind. politische Rundschau. Wie tief der deutsche Michel sinke» kann i» seinem Internationalismus, kann man au» nachstehender Meldung deS „MayyarorSzag' ent-nehmen: „JnKitinda hat bei der jetzt abgelaufenen Rekrutenabstellung der Assentofficier die tauglich befundenen Rekruten angewiesen, den Eid in ihrer Muttersprache zu leisten. Verwundert sah er, dass sich bloß zwei Gruppen bildeten, eine serbische und eine zweite, welche größtentheilS auS deutschen Bur-schen bestand. „Wie nennt man Sie? fruq er einen dieser Burschen. „Gerstmayer.' — „Und Dich?" — „Hüber." — »Und Dicht" — »Krieschaber.' — „Ihr seid also Deutsche?' frug der Officier. — „Nee!" antwortete der eine deutsche Bursche, „ich meld' gehorsamst, Herr Oberlieutenant, wir schwören ungarisch!" Und diese braven Burschen legten daS Gelübde der Soldatentreue in ungarischer Sprache ab." Z>er Hrden des Abgeordneten Z>r. ZLenger. DaS Reichsgericht hat am 6. d. M. zu Rech« er-kannt, das« die Gemeindevertretung Neutitschein durch ihren Beschluss, in welchem dem Abgeord-neten Dr. Menger anlässlich der von ihm abge-lehnten OrdenSauSzeichnung das Vertrauen votiert wurde, daS Recht der freien Meinungsäußerung überschritten habe. Die Beschwerde der Gemeinde gegen die erfolgte Sistierung des Beschlusse« wurde daher abgewiesen. Statthatterkrise. Die „Nar. L.' melden au« Wien: Die Kluft zwischen dem Statthalter und den Jungtschechen werde immer größer. Gras Thun theile in allem, insbesondere in der Frage der Böhmischen Sparkasse den Standpunkt de« Statt-hallerS. Sollte Graf Thun gezwungen sein, den Grasen Coudenhooe abzuberufen, komme an dessen Stelle weder ein Tscheche, noch ein Feudal-Aristokrat. ter erbleichte, fasste sich aber bald wieder und, seine Aufregung zu bemänteln, schrie er: »Ich verbiete mir diesen Ton. Bedenken Sie. dass Sie vor einem richterlichen Functionär stehen.' Der Riese knickte zusammen und Schweiß-tropfen traten aus seine Stirne. „Sind Sie mir nicht böse,' stammelte er, „aber ein Lamm wird zum Tiger, wenn eS so gereizt wird. Seit zwanzig Jahren lebe ich mit ihr. Habe eS versucht mit Milve und mit Strenge, aber eS geht nicht. Meine Kräfte sind erschöpft. Ich reibe mich auf in dem ewigen Kamps mit einem lieblosen, gemüthSrohen Geschöpf. Meine Gesundheit ist untergraben, ich werde ohnehin nicht lange mehr leben, aber ich will wenigsten« in Ruhe sterben.' Der Rath lächelte fein und wollte eine Ein-wendung machen, Herr Pinker ließ ihn nicht zu Worte kommen. »Sie denken, ich bin groß und stark, o, da« ist nur äußerlich. Innerlich bin ich gebrochen, ver-nichtet, ein Wurm nagt an mir und sris«t an meinen Herzen. Und wie habe ich sie lieb gehabt damal«, vor zwanzig Jahren." Einer Regung deS Mitleids folgend, sagte der Rath: „Fassen Sie sich und bringen Sie Ihre ScheidungSgründe vor." „Die Zahl derselben ist Legion,' entgepnete der unglückliche Ehemann. »Sie verbittert mir jede Minute, belegt mich mit Schimpfnamen, geht sogar 1899 sondern ein deutscher (?) Bureaukrat, der allerding« sehr gut de« Tschechischen mächtig wäre. Der Mini-sterpräfident wehre sich mit Händen und Füßen dagegen, da« vom Landtag beschlossene Gesetz, be-treffend den Gebrauch beider Landessprachen bei den autonomen Behörden und betreff« der nationalen MinoritätSschulen, der Sanction zu unterbreiten. Nun, die sommerliche Hitze scheint den Bericht-erstatt« deS Tschechenblatte» verwirrt gemacht zu haben. Ob übrigens an CoudenhoveS Stelle ein Tscheche oder ein „deutscher Bureaukrat" kommt — für uns Deutsche bleibt'S wohl gleich. Z>ie Antwort Veutschtirols. Donnerstag, den 6. d. M, wurde dem tirolischen Dichter Adolf Pichler. der seinen 80. GeburtStag feierte, in JnnS-brück ein Fackelzug gebracht. Nach dessen Beendi-gung warfen die Theilnehmer die Fackeln vor dem Ursulinerinnen-Kloster zu einem Scheiterhaufen zu-famme». und wie einst Luther vor dem Elsterthor die päpstliche Bulle verbrannte, so beantwortete Tirols aufgeklärte Jungmannschast, an Zahl mehr als 3000 Menschen, den herausfordernden Bann deS Brixener Bischof« mit der Verbrennung seine« Hirtenbriefe«. Dann sang die begeisterte Menge da« „BiSmarcklied' und die „Wacht am Rhein". Man fühlte auch in diesem frommen Lande da« Brausen de« nahenden Volk«frühling«. Auch der Vorstand bei tirolischen SonnwendfeierauSfchusse« hat in einem männlichen offenen Bliese an den bannschleudernden Kirchenfürsten die Angriffe. Un« terstellungen und Verdächtigungen deS Hirtenbriefes entschieden zurückgewiesen. An Attentat auf de« König Alaander vo« Serbien fand am 6. d. M. nachmiuag« statt. Ein entlassener Feuerwehrmann feuerte auf den König bei dessen Spazierfahrt mehrere Revolver« schüsse ab. Der König blieb unverletzt, der Adju-tant Lukic wurde aber durch zwei Kugeln schwer verwundet. Der Attentäter, welchen eine große Volksmenge verfolgte, sprang in die Save, wurde aber herausgeholt und verhaftet. Betriebsordnung für daS städtische Schlachthaus in Cilli. 1. Da» Schlachthau» ist geöffnet in der Zeit vom 15. April bi» 15. September an Wochentagen von (3 bis 11 Uhr und von 2 bi» 6 Uhr, vom 15. September bi» 15. April von 7 6:8 12 Uhr und von 2 bi« 5 Uhr. Während dieser Stunden müssen die Arbeite» b<> gönnen und beendigt werden und durf in der letzten Stunde keine Schichtung stallfinden, die nicht in der-selben vollständig beendet werden kann. Schlachtungen an Sonn- und Feiertagen sind nur ausnahmsweise mit Bewilligung de» StadtamteS zulässig und können nur in der Zeit von 7 bis 11 Uhr in den Sommermonate» und von 8 bi» 11 Uhr in den Wintermouaten ge-staltet werden. 2. Der Zutritt »u dem Schlachthause ist nur den-jenigen Personen gestattet, welche in demselben auf da» Schlachten bezüglich« Geschäfte haben. Kindern unter 14 Jahren ist der Zutrit in die Schlachthallen unbedingt verboten. zu Thätlichkeiten über. Am furchtbarsten treib« sie eS aber in der Nacht. Während ich den ganzen Tag über angestrengt im Geschäfte arbeite, schläft sie sich am Divan au» und ist dann, wenn ich vor Müdigkeit umfalle, frisch und munter. Bi« zwei, drei Uhr früh hält sie dann ununierbrochen Gar« dinenpredigten, bi« mir auch die Geduld reißt. Na den Schluf« könne» Sie sich denken, Herr Rath.' „Und wird Ihre Frau in die Scheidung willigen?" „Sie mus«,' schrie Herr Pinker laut. „Ich sühre einen Zeugenbewei« durch Nachbarn und An« gestellte meine« Geschäfte«, das« sie miich unwürdig behandelt. Ich weiß auch noch eine (Beschichte von einem Cousin, von dessen Existenz früther niemand etwa» gewufSt hat und der >eyt bei ihr den Hau«-freund spielt. Mein Beweis wird sie zerschmettern." Rath Obertraut hatte da» Register wieder aus seinen Platz zurückgelegt und sagte wann ruhig: „Bringen Sie alle Beschwerden zu Pmpier, machen Sie die Beweise für dieselben namhaft und kommen Sie in einigen Tagen wieder. Wahrscheinlich wird ein anderer Richter die Sache übermehmen; ich werde ihn aber vorher informieren, das» er Be-scheid weiß. Lassen Sie sich Ihr Ungilück nicht zu sehr zu Herzen gehen.' Pinker dankte bewegt für die Theilnahme und enisernte sich dann seufzend. Der Rath begab sich in da« Mmmer eine« Amt«collegen und bat ihn, die in eiinigen Tagen 1899 W«cht ' 3 Ttx Autritt in da» Maschinen« und Kesselhaus ist Ickiglid» den dienstlich erscheinenden Staat«- und städtischen Lesmten, allen anderen Personen nur mit besonderer trlaubnis des Stadtamte» gestattet. 3. Hund« dürfen in das Schlachthaus nur eingeführt «lden, wenn sie al« Augvieh eingespannt sind. Sie müssen o^ne Verzug an d«m dazu b«stimmten L-n- fest angelegt werden und dürfen in keinem Falle srn umherlaufen. Auf Anordnung des Verwalters sind auch Aug-taube, welche bösartig sind oder zu Störungen Anlas« ßlteil, feiten« der Einbringer vom Schlachthofe zu ent-imien und dürfen ferner dahin nicht mitgebracht «erden. Auf dem Schlachthofe darf mit Fuhrwerk jeder In nur im Schritt gefahren werden. Wagen und Karren sind nach Anordnung d«S Leamten aufzustellen, an- und abzufahren. DaS Reinigen und Waschen der Fleischer«« gen ist «f dem Schlachthofe untersagt. 4. Da« Vieh darf weder mit Hunden, noch in tachiger Weise zum Schlachthause gehetzt, auch nicht ge-totWi auf Wagen herangefahren werden. Untersagt ist da« heftige Zerren an Sprung- und kevseilen, Schlagen mit Knütteln, Stoßen mit Füßen, kchleifen und Schivanzquetsch«». Wird Kleinvieh mittelst B»;en transportiert, so ist dasselbe auf Stroh »u fymi. Da« Heraushängen von Körpertheilen und jed« Iniflize Quälerei ist zu vermeiden. Großvieh darf nicht i, Zludel» eingetrieben nxrden, sondern höchstens zwei al zwei jusammengckoppelt mit entsprechendem Begleit-> tnsonale. Stiere müssen einzeln und gehölig gefesselt von «ntesteiiS zwei erwachsenen Treibern begleitet werden. 5. Erhitzte« und ermüdete« Vieh darf nicht sofort stschlachtet werden, sondern muss mindesten» 2 Stunden jtii zur Erholung haben. Ausnahmen von dieser Regel Ina der Verwalter »»lassen, wenn aus irgend einem •ninbe die sofortige Abschlachtung eine» Thiere« nach kt Ankunft in da« Schlachthaus nöthig ist. 6. All s in den Stall d«S Schlachthauses ein-»tri»ic Vieh muss fest angelegt werden. Für die fefaxbri« des eingestellten Viehe» übernimmt die Schlacht->r>5» und sie in der Jugend gekannt. ES ist un-glaublich, wie Menschen sich ändern können." Frühzeitig verließ Rath Obertraut da« Bureau «id nej dem Diener unter der Thür zu: .Ich komme am Nachmittag nicht, der Tag ist zu schön, ich werde eine Landpartie machen." „Jetzt wird der auch leichtsinnig aus seine alten Tage," brummte der Diener und schloss die *Mjlei zu. «14 der Rath in seinem Stammlocal beim Ltiilagesfen saß, überkam ihn eine übermüthige Stimmung. „Heute ist ja der Dreizehnte, mein Unglücks-tag,' sagte er lachend vor sich hin. Und al« der Zahlkellner, der Franz. nahe an ihm vorüberkam. sas«te er ihn am Frackschößel und sagte: „Lasten Sie mir eine Flasche Champagner eintöhlen, ich habe heute einen frohen Tag." „Darf man vielleicht gratulieren?" fragte der Kellner vertraulich. »Ja, gratulieren Sie mir nur," rief der Rath siohlich. ,Eo ein Tag wie der heutige versöhnt einen alten Junggesellen wieder mit der Welt.' Gustav Hinterhuber. 7. Da» zu schlachtende Vieh darf erst in die Schlachthalle getrieben werd«», wenn die Vorbereitungen zum sofortigen Schlachten getroffen sind. Die Schlachtung, beziehungsweise Betäubung de« Großvieh««, sowie die Tödtung ton Kleinvieh hat nach dessen vorhergegangener Betäubung von Seite der Partei zu geschehen. Mit dem Abhäuten, Abbrühen und w«itercn Ver-arbeiten darf erst begonnen werden, wenn der Tod eingetreten und keine Bewegung oder Zuckung des Körper« mehr wahrzunehmen ist. 8. Da« Schlachte» unreifer Kälber ist untersagt. Die zufolge Erlasse« de« Ministerium« de« Innern vom 7. Juni 1882, Z. 4738, bezüglich der Reife der Kälber geltende Norm ist folgend« : Die Kilber sollen «in Minimalalter von ^ Wochen besitzen. Sämmtliche Milchschneidezähne müssen voll-ständig durchgebrochen sein, da« Zahnfleisch mus» derb erscheinen und um den Hal» de» Zahne« in Form eine« deutlichen Wulste» angeschlossen sein, der Rest der Nabelschnur mus« vollständig abgefallen und der Nab«l nur mit einer dünnen Kruste bedeckt sein. Da« Fleisch geschlachteter Kälber darf nicht gallertartig, sulzähnlich oder stark durchfeuchtet sein. Spanferkel sollen nicht unter 2 Wochen, Ziegen und Lämmer nicht unter 3 Wochen geschlachtet iverden {>. Aa« Aufblasen von Kälbern, Schafen und Ziegen, wie überhaupt Fleisch jeglicher Art ist verboten. Zur Befestigung des Fette» u. s. w. am Fleisch ist der Gebrauch metallener Radeln nicht gestattet. 10. Alle» gefchlachte Vieh mus« nach vollendeter Au»blutung sofort und ?hne Unterbrechung verarbeitet werden. Die Eingeweide dürfen in den Schlachträumen und in dem Brühhause nicht geöffnet und ihre» In-halte« entleert, sondern müssen zu diesem Zwecke in da« Dunghau» gebracht werden. Wissenschaftlich interessante Funde in Thierkörpern verbleiben in der Sammlung de» Schlachthause« zur Konservierung. DaS beim Schlachten abfließende Blut mus« in den hiezu bestimmten Gesäßen aufgefangen werden, so das« eine Verunreinigung de» Fußbodens vermieden wirb. Der Inhalt der Gedärme sowie di.« Blut geschlachteter Thiere darf auS dem Schlachthause nicht mit fort-genommen >v«rdtn. Nur daS zur Wurstb«reitung geeignete Kalbs- und Schweinsblut darf in gut geschlossene», den SanitäiS- und Reinlichkeitsvorschristen entsprechenden Gesäßen sogleich weitergeführt werden. 11. Bei der Verarbeitung darf in da« Innere der Schlachtballe und in andere Räume nur mit Hand-karren, welche zum Betriebe gehören, gefahren werden. Nach beendeter Verarbeitung sind sämmtliche Ab-sälle. insbesondere Unschlitt, Klauen, Haare, Borsten und sonstige Abschnitte sofort au« dem Schlachthaus« zu «utfernkn. w«lch«S in die Kühlhall: gebracht wird. DaS Fleisch mus« bis zur völligen Abkühlung hängen bleiben. 12. Ungeborene Thiere und unbrauchbare Fleisch-theilt jeder Art, z. B. kranke Lungen, die entleerten Gebärinütter der Kühe müssen, bevor sie in die hiezu bestimmten Behälter (Beanstandungskasten) gelangen, von den betreffenden Schlächtern gehörig zerkleinert werden. Das Abhäuten der ungeborenen Frucht kann zugegeben werden, wenn nicht ausdrückliche Vorschriften bezüglich ansteckender Krankheiten das Vernichten derselben er-fordern. 13. Jeder, der das Schlachthaus benützt, hat bei seinen Arbeiten die größte Reinlichkeit zu beobachten. In«-besonders ist es verboten, Fleischabfälle, Gedärme oder Unrath i» die Kanäle zu schwemmen. Die Eanalgitter dürfen nicht geöffnet werden. Nach der Schlachtung sind Boden, Tische und Wände, sowie das benützte Handwerkszeug des Schlacht-hause« sorgfältigst zu reinigen. Untersagt ist jede Behinderung eine« dritten in der Benutzung de« Schlachthose«, alles Lärmen und Streiten. Singen und Pfeifen innerbalb der Gebäude oder im Hofe und jed« V«runr«inigung, fof«rn sie nicht durch das Schlachten selbst bedingt ist, insbesondere daS Bemalen und Beschmutzen der Wände, das Fort-werfen von Papierstücken und dergleichen in den Schlacht« räumen. In den Schlachträumen und Ställen dürfen Ei-garren oder Tabakspfeifen weder im Mund« noch in der Hand gehalten werden. JnSbesonderS ist auch das Spucke» in den Schlachtballe» untersagt. 14. Kleider oder sonstige nicht zum Schlachte» be-nützte Gegenstände dürfen in den Zchlachlräume» nicht abgelegt oder aufgehängt werden. Da« Umkleiden hat in den dazu bestimmten Räumlichkeiten zu geschehen. Gefundene Gegenstände sind sofort dem Aufseher abzuliefern. 15. DaS Anzünden und Auslöschen der GaS-flammen, die Handhabung der VentilationS-Vonichlung hat der SchlachlhauSausseher zu besorgen. Die Benützung der Dampf- und Wasserleitungen zu den Brühkesseln darf nur unter Aufsicht geschehen. Die vorhandenen WasserhShne dürfen nur »um Bezüge de« nöthigen Wasser« geöffnet und müssen nach erreichtem Bedarfe sofort geschlossen werden. Jede Wasser- und Dampfver^eudung ist unbedingt zu »er-meiden. Bei Benützung der zur Schlachtung nöthigen Geräthe de« Schlachthauses ist möglichste Schonung zur strengsten Pflicht gemacht. 16. Der Transport de« Fleisches sowie sammt-licher Abfälle, Felle u. f. w. au« d«m Schlachthaus« nach d«r Stadt darf nur mittelst zugedeckter Wagen erfolgen. Sind diese Wagen nicht mit VerschlusSdeckeln versehen, so mus« da« Fleisch mit reinen Tüchern dicht bedeckt werden. Die verwendeten Wagen müssen sich stet« in sauberem Zustande befinden. Diese Wagen dürfen nicht zum Transport lebender Thiere verwen-det werden. 17. Für die Sich«rh«it de« im Schlachthause ver-bleibenden Fleische«, sowie der den Fleischern gehören-den Geräthe wird seilen« der Stadtgemeinde keire Ge-währ geleistet. Die Beamten haben jedoch Entwendun-gen und Verwechslungen nach Möglichkeit zu verhüten. 13. Jeder, der die Anstalten de« Schlachthaus«« brnützt, hat den Anordnungen de« Verwalter« und de« AufsichtSpersonalS unbedingt Folge zu leiste«. Der Verwalter ist befugt, angetrunkene, sowie solche Personen, welche sich seinen Anordnungen nicht fügen wollen, auS dem Schlachthaus- zu verweise». Bcschwrrd«» über das Schlachtbauspersonal sind b«i dem Verwalter, Beschwerden über diesen bei dem Bürgermeister innerhalb 21 Stunden anzubringen. Bestimmungen für die Untersuchung de« von außerhalb geschlachtet eingebrachten frischen Fleischt«. 1. Die Untersuchung de« von außerhalb geschlachtet eingebrachten frischen Fleische» erfolgt auf dem städtischen Schlachthause, und z«ar in der Zeit vom 15. April bi» 15. September an Wochentagen von 7—9 Uhr früh und von 3—4 Uhr nachmittags und in der Zeit vom 15. September bi» 15. April von 8—10 Uhr vormittags und 3—4 Uhr nachmittag«. An Sonn-und Feiertagen wird eine solche Beschau nur au«-nadmSwcise mit behördlicher Bewilligung gestattet. Für diese Beschau ist ein« Gebür von 2 Hellern per 1 Kilo zu entrichten, ohne Unterschied deS Fleische« oder der Fleischwaren (Speck). 2. Die Untersuchung erstreckt sich auf Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen, Schweine, Zicklein, Lämmer und Ferkel; und zwar müssen Rinder mindesten« in ganzen Vierteln, Schweine in ganzen Seitenhälften und die übrigen Thiere in unzertheiltem Zustand« vor-gelegt werden. 3. Die zugehörige Lunge, Leber müssen in jedem Falle bei der Untersuchung d«S Fleisches vorgelegt w«rden, desgleichen die Nieren, Milz und Gebärmutter. Bei Einbringung deS Fleisches von Großvieh kann jedoch ausnahmsweise von dieser Bestimmung abgesehen werden. 4. Durch Beibringung eine« vorschriftsmäßigen Beschauzettel» ist nachzuweisen, das« da« zur Unter-suchung vorgelegte Fleisch von einem Thiere herrührt, welche« vor der Schlachtung ei;« Beschau unterzogen und hierbei mit erkennbaren KrankheitSzeichen nicht b«hast«t befunden würd«. 5. ES ist verboten, vor ersolgter Untersuchung durch den Sachverständigen irgend welche kranke Theile selbständig zu beseitigen. 6 Die Zahlung der Gebüren für die Unter-suchung bat im voraus zu erfolgen. Wird dieselbe aus irgend einem Grunde verweigert, so hat die Schlacht-Hausverwaltung das Recht, von dem Fleische soviel zurückzubehalten, als zur Deckung der Gebüren nothwendig erscheint. 7. DaS in daS Schlachthaus einmal eingeführte frisch« Fleisch dars, bevor es nach Maßgabe dieses Regulativ» der Untersuchung unterworsen und ab' gestempelt ist au» dem Untersuchungsraume nicht wieder entfernt werden. In welchem Umfange da« zur Untersuchung vorgelegte Fleisch einer solchen zu unterziehen ist, wird ausschließlich der Entscheidung des untersuchenden Schlack«bau«thierarzte» überlassen. Der Besitzer hat kein Wider spruchSrechl gegen die Art, in welcher die Untersuchung avSgeführt wird. Der Besitzer de» Fleische« oder dessen Leute haben hei her Untersuchung die erforderliche Hilfe zu leisten. Finde! der SchlackthauStbierarzi da» zu unter-suchende Fleisch gesund, so wird -S mit den, Unter suchungSstempel verfeben und dem Besitzer zur freien Verfügung überlassen. 10. Wenn gegen die aus Grund des Beschau-befundeS erfolgte Untersagung de« Genusses oder son- 4 sligen Verwertung deS Fleische« eine Beschwerde beim Stadtamt erhoben wird, kann letztere« auf Kosten des Beschwerdeführer« eine Ueberbeschau einleiten. II. Nach erfolgt« Abstempelung ist da» unter« suchte Fleisch sofort au« dem Unt«rsuchung»raum« zu entfernen, widrigenfalls dasselbe auf Kosten de« Eigen-thümer« weggeschafft werden kann. Die Schlachthau«-Verwaltung übernimmt weder in diesem Falle, noch sonst Gewähr irgend einer Art für die Sicherheit des in da« Schlachthau» eingebrachten Fleische«. Die Beaufsichtigung desselben ist ausschließlich Sache de« Eigenthümer«. Bestimmungen für die Benützung de« Kühlhauses. 1. Da« Kühlhaus Wirt in der Regel nur in der heißen JahreSjdt im Betrieb« erhalten. Der Anfang»-und Endtermin der Kühlperiod« richtet sich nach der jeweiligen Witterung. Die Verwaltung de« Schlachthauses wird bestrebt sein, die Temperatur im Kühlhaus« stet« auf -j- 2 bi« -s- 4" E zu hallen, übernimmt jedoch hiesür nicht Gewähr. Wegen Nichteinhaltung dieser Temperaturgrenzen steht dem Mieter keinerlei Anspruch auf Schaden-erfatz zu. 2. Als LagerungSort darf die gemietete Zelle stet« benützt werden, dagegen ist das Betreten derselben nur iu folgenden Stunden gestattet: 1. Während der Kühlperiode: a) An Werktagen: von '/tB—'/,7 Uhr früh von II—12 Uhr mittags von 4—7,5 Uhr nachmittag» von 7—7'/,Uhr abend«; b) An Sonntagen: von '/,!>- '/,7 Uhr früh von 10—11 Uhr mittags. 2. Während der übrigen Jahreszeit ist das Be-treten stet» innerhalb der Betriebsstunden gestattet. Außer diesen Zeiten ist das Betreten deS Kühl-Hanse« und der Aufenthalt in demselben nnr au;-nahmsweise mit besonderer, für jeden Einzelfall ein-zuholender Erlaubnis des SchlachthausvtrwallerS gestattet. Eine Abänderung der festgesetzten Stunden steht der SchlachthauSverwaltung jederzeit zu. 3. Stach d«m B«treten od«r Verlassen der Kühl-Halle sind die nach dem Freien führenden Thüren sofort fest zu schließen. Die für den V«rkehr bestimmten Gänge dürfen mit kein«rl«i Gegenstand«» besetzt und zu keinerlei Arbeiten benützt werden. Dem Mieter ist gestattet, an der von ihm be-nützten Zelle sein Namensschild anzubringen. 4. Der Mieter darf Fleisch nicht früher in daS Kühlhaus bringen, als bis e« vollständig ausgetrocknet und nahezu auf Lufttemperatur abgekühlt ist. Wann dieser Zeitpunkt eingetreten ist. entscheidet in Streit-fällen der SchlachthauSverwalter. 5. Uebelricchende» oder bereits verdorbenes Fleisch, F«tt«, Haar«, alter Talg, alte« Fett, ungetrübte Ein-gew«id«, die unteren Fußenden der Schlachtthier«, Stricke, Tücher, Kleidungsstücke und Handwerkszeug mit Ausnahme von Fleischhacken, M«ss«rn und Knochensägen dürfen weder in da» Kühlhaus gebracht, noch in dem-selben aufbewahrt werden. Sollten derartige Gegenstand« In dem Kühlhause vorgefunden w«rd«n, so sind sie von d«m Mieter sofort zu entfernen, anderenfalls kann die Schlachthausver-waltung die Beseitigung zwangsweise auf Kosten dcS Mieters ausführen lassen. Dem Mieter ist von der Beseitigung, respectivc Beanstandung sofort schriftlich Kenntni« zu geben. Erhebt derselbe innerhalb 24 Stunden gegen die beanständeten Theile keinen Wid«r« spruch, so können di«s«lben, sowrit brauchbar, zn Gunsten der Schlachthoseasse ausgenützt werden, andernfalls werten sie vernichtet. Fleisch von solchen Thieren, welche nicht im Schlachthause geschlachtet wurden, darf nicht in das Kühlhau» gehängt werten. Jedoch ist d«r Schlachthaus-vrrwaltrr «rmächligt, bei Ncthschlachtungen und anderen wichtigen Fällen «uSnahmen zu gestatten. 6. Im Kühlhause ist die peinlichste Sauberkeit zu brachten. Für Erhaltung derselben in den vrrmi«tet«n Zellen ist der Mieter verantwortlich. Wöchentlich min-besten« einmal, und zwar Freitag sind die Zellen, w«nn rrforderlich, gründlich zu reinigen, und zwar ist d«r Fußboden möglichst trocken anfzuwisch«n. Fleisch, Fett und Talg müssen auf saubere, auf mindesten« 15 cm hoben Füßen oder Klötzen ruhende Unterlagen gelegt wert«». Der Schlachthausverwallung gehörige Geräth-schasten, z. B. Blutschüssel, Eimer, Bksen u. f. w. dürfrn nicht in dir Kühlz«ll«n «ingtschlosstn >vtrt«n. Fleischbacken dürfen nicht an dem Drahtgitter der Zellen aufgehängt werten. Deutsche Macht» 7. Der SchlachthauSverwalter ist befugt, behuf» Revision die Kühlzelle jederzeit unter Zuziehung des Mieters oder seiner Leut« zu b«tr«t«n. D«r Mieter ist verpflichtet, die Zelle auf Ersuchen de« Schlachthaus-Verwalter» sofort zu öffnen; andernfalls ist d«m lrtz-teren die Oeffnung d«r Zelle durch «inen Schlosser und das Betreten derselben auch ohne Zuziehung de» Mieter« auf dessen Kosten gestattet. 8. Die vermieteten Zellen sind von dem Mieter verschlossen zu halten. Die SchlachthauSverwaltung über-nimmt keinerlei Haftung oder Verantwortlichkeit für die darin aufbewahrten Borräthe und Gegenstände. 9. Ein« Zelle kann auch mehreren Personen zur gemeinschaftlichen Benützung vermietet werten. Die Mieter haben in diesem Falle denjenigen unter sich namhaft zu machen, welcher für die Erfüllung d«r ver-tragSmäßig übernommenen Verbindlichkeiten der Schlachthausverwaltung gegenüber verantwortlich ist, ohne das» da» Recht der Verwaltung, hiefür auch die anderen Mieter haftbar zu machen, dadurch aufgehoben wird. Insbesondere haften für Zahlung de» Mietzinses alle Mi«t«r solidarisch. T«n erforderlich«» Schlüssel haben sich die Aftermieter auf eigene Kosten machen zu lassen. Sie sind verpflichtet, denselben an die Verwal-tung unentgeltlich abzuliefern, sobald sie von der Mit-b«mitzung zurücktreten. 10. Nach Ablauf der Mietzeit erreicht der Miet-vertrag ohne weiteres sein End«. E» ist sodann die Zelle in d«mselben Zustande, in welchen sie übergeben worden ist, an die SchlachthauSverwaltung zurückzugeben. Etwaige Reperaturen und Reinigungen werden auf Kosten de» Mieter» durch die SchlachthauSverwaltung vorgenommen. Aus Stadt und Land. Deutsche Volksgenossen! Der Berein Süd-mark wird im September d. I. seine neunte Jahre«-Hauptversammlung in Cilli abhalten. Diese große völkische Veranstaltung, welche die besten deutschen Männer der Alpenländer nach Cilli führen wird, ist vollauf geeignet, die hervorragende Bedeutung, welche da« deutsche Cilli im nationalen Kamvfe der Ostinark-Deuischen besitzt, in'« hellste Licht zu setzen. Wir wollen und müssen aber den wackeren Volksgenossen, welche als Gäste in unserer Stadt weilen werden, ein wahrhaft achtunggebietende« Bild unserer nationalen Opferfreudigkeit und Ge-sin»ung«lüchtigkeit bieten, und dazu ist e« vor allem geboten, das« die beiden hiesigen Süd markortS-gruppen eine namhafte Mitgliederzahl aufweisen. E« wurde daher in diesen Tagen eine lebhafte Mitgliederwerbung eingeleitet, die hoffent« lich einen umso schöneren Erfolg haben wird, al« ja der Jahresbeitrag nur 1 fl. beträgt. Wir bitten aber noch an dieser Stelle alle deutschen Ge« sinnung«genossen, welche noch nicht Mitglieder der Südmark sind, die ihnen zukommenden Mitglie-derkarten freundlich st entgegenzuneh-m en. Der Verein Südmark ist unser wichtigster nationaler Schutzverein, da er sich die wirtschaft-liche Unterstützung der deutschen Volksgenossen zur Ausgabt gestellt hat. Diese schöne und wichtige Aufgabe setzt aber große Mittel vorau«, die nur dann ausgebracht werden können, wenn jeder Volksgenosse sein Schärflein beiträgt. Mit deutschem Heil« rufe für den AuSschusS der Ortsgruppe Cilli der Südmark: Dr. Gregor Jefenko, dz. Obmann. Aerlobnnge». In Pettau haben sich Herr GerichtSadjunct W. Kronasser mit Fräulen Marianne E. v. Fichtenau, und Herr GerichtSadjunct Dr. Torggler mit Fräulein Emma Tschanet verlobt. Kodesfall. Montag ist ist in Steinbrück Herr Südbahn-Oberingenieur Johann SobolewSki einem Schlagflusse erlegen. Der allgemein hoch-geachtete und beliebte Mann war ein geborener Russischpole, den die politischen Wirren seiner Heimat zwangen, die Studien in Zürich und Baris zu vollenden. Er war Gemeindeangehöriger der Stadt Cilli, welcher er für die Aufnahme in den Heimat-verband innigsten Dank zollte. Da» Leichen-begängni« fand Mittwoch 12. d. M. in Steinbrück unter großer Betheiligung statt. Hvangetische Gemeinde ßilli. Dienstag, den II. d. M. hatten die Cillier evangelischen Glaubens-genossen und deren Freunde da« seltene Vergnügen, den Laien-Missionär Herrn Dr. Bädeker, bekannt durch seine langjährige segensreiche Thätigkeit >' iter den sibirischen Gefangenen, kennen zu lernen und über die Erfolge feine« feit vielen Jahren frei-gewählten Leben«berufeS nicht nur im evangelischen GotteShanse. sondern auch bei einer geselligen Zu-sammenkunft im Hotel Terschek sprechen zu hören. Herr Dr. Bädeker stammt auS den Rheinlanden, hat sich jedoch schon in feiner Jugend in England angesiedelt, wo er die ganz beispiellose erfolgreiche 18*9 Thätigkeit der Britischen Bibelgesellschaft kennen lernte, die heute die Bibel — bereit« in 500 Sprachen übersetzt — auf ihre Kosten in alle Länder der Well versendet. Angeeifert durch diese, wahrer Liebe für da« heilkündende Evangelium entsprungene Thun der Bibelgesellschaft, eatschlos« sich Dr. Bädeker, mit Hilfe seine« Vermögen» die entlegensten Länder zu bereise», um die Bibel zu verbreiten und damit heidnischen Völkerschaften daS Wort Gotte» zu über-Mitteln. So kam er in die Länder de« ameri-kanifchen Continente», kam nach Japan, China, Britisch- und Niederländisch-Indien, in den Kaukasus, Persien, endlich nach Sibirien, keine Gefahr und Bedräng-nis scheuend, überall sein freiwillig gestecktes, schönes Ziel in edler, ehrlicher Begeisterung verfolgend. E» war erhebend, den Worten de» für feinen selbst gewählten Beruf heute noch erglühenden, hochbe-tagten Greises zu lauschen, besonders al» er von seinen mehrfachen Reisen zu den Verbannten in Sibirien erzählte, welchen er in ihrem kau« schildernden Elende durch seine Besuche mit der Bibel in der Hand wahren Trost und Hoffnung brachte. Er erzählte un» auch von dem seltenen Entgegenkommen der russischen Behörden, Eisen-bahn- und DampsschiffahrtS-Unternehmungen. Dr. Bädeker war auf den russischen und sibirischen Eisenbahnen und FlusSdampsern von d?r Entrich-tung eine» jeglichen Fahr- oder Frachtgeld?» enthoben, ebenso sind über Anordnung de» Zaren die massenhaften Bibelsendungen von auSwäriaher von Fracht- und Zollgeldern vollkommen befreit. So in dem vielfach verlästerten russischen Reiche! Bei nn» haben von auSwärt» kommende evangelische Glauben»pr,diger wohl auch freie Fahrt, aber nur „retour". Unter lebhaften Beifallsbezeugunge« schloss der greise Missionär, welcher noch auf mehrere an ihn gestellte Fragen bereitwilligst Ant-wort und Ausklärung gab. Unter dem Eindruckt deS Gehörten schloss der feierlich gewordene Familien-abend, für dessen Veranstaltung dem PreSbyteriu« der evangelischen Kirchengemeinde Cilli und Herrn Pfarrer Jaquemar aller Dank gebürt. Schlachthaus-Hröffnung. Die Eröffnung de» städt. Schlachthaus«» in Cilli findet Sam»!ag. den 15. Juli l. I. 11 Uhr vormittag» statt. Damit wird dem Verkehre ein Werk übergeben, welche» berufen ist, in sanitärer Beziehung geradezu einen Wendepunkt für Cilli und Umgebung zu bilden. Da» Fleischergewerbe besitzt nunmehr eine Stätte, wo alle Bequemlichkeit für da» Schlachten und wa» damit zusammenhängt, geboten wird, wo aber auch mit peinlichster Genauigkeit auf die größte Ordnung und Reinlichkeit gesehen wird. Die Kühlhalle er« möglich! eine längere Aufbewahrung de» Fleischt», wodurch letzteres an Zartheit und Geschmack ge-winnt, und das tbendort erzeugte Kristallei», dessen Kosten jene der Beschaffung von Natureis, wenn eS solche« überhaupt gibt, nicht übersteigen, sorgt sür die Bedürfnisse auch außerhalb de» Schlachthauses. Alle diese Bortheile kommen aber auch der Gesammtbevölkerung zugute, welche nunmehr nur vollkommen gesundes, zartes Fleisch genießen und sür die mannigfaltigste Verwendung reines Ei» zur Verfügung haben wird. Die Stadtgemeinde Cilli Hai mit sehr großen Opfern eine mustergiltige An-stalt geschaffen, welche die Anerkennung auch au»-wärtiger Sachkundigen gefunden hat, sie erwartet aber auch von den Herren Fleischern, das» diese die Anstalt in jeder Beziehung benützen, und von der Bevölkerung, namentlich aber von allen Corpo-raiionen, das» da« Fleisch nur von solchen Flei-schern bezogen werde, welche ihr Vieh in der städt. Schlachthalle schlachten und die Kühlze lle» benützen. E« wird übrigens dafür gesorgt werdem, das« schon in kurzer Zeit in den Geschäfte» umd Verkauf»-ständen nur solche» Fleisch werde cauSgeschrottet werden dürfen, welche» von im Schlachthaus» ge-schlachtete« Vieh herrührt, denn nur «dadurch kann der Bevölkerung die vollste Beruhigung gewährt, jenen Fleischern aber, welche die Wohlthaten der neuen Einrichtung erkennen und letznere benützen, Schutz vor widerspenstiger Concurrenz geboten wer-den. Um auch dem Publikum einen Eiinblick in die Einrichtungen eine» Schlachthauses zu ermöglichen, wird da»selbe Sonntag den 16. Julli zur allge-meinen Besichtigung offen stehen. 7»llhirsskrift«. Für die Postt» und Telegraphen-Verwaltung ergib» sich alljährrlich während der Sommer- und Herbstperiode durch die au» den Beurlaubungen, Einberufungen zu dden Waffen-Übungen ,c> resultierende Reducierung tde» Beamten» perfonalstande« die Nothwendigkeit deer Ausnahme von fubstitutarifchen Hilfskräften, wellche naturgemäß aus den zeitweise nicht beschäftigten geprüften Post- und Telegraphen-Expeditoren bbeiderlei Ge- 1899 ^Deutsche Wacht" 5 schlchteS zu wählen sind. Der rechtzeitigen Ein« dniung dieser einer DiensteSverwendung harrenden Dchrgan« steht aber in vielen Fällen der häufige Domcilwechfel derselben entgegen, da eS von diesen Mist unterlassen wird, die Post» und Telegraphen-direcion von dem jeweiligen Aufenthaltsorte un« tnriqtet }u halten, wodurch eine wirksame Eoidcnz-flihrmg der geprüften, aber noch nicht angestellten Ingepriten der bezeichneten Dienst«»categori« er-fchwect oer gar vereitelt wird. Für die in Rede siebenden Postbedienstelen würde e» daher, gleich-wie sür >ie Postoerwaltung vortheilhast erscheinen, nrnn sicl die ersteren, fall« sie auf eine temporär« Zienste»ierwendung aspirieren, entweder der Post« iind Telgraphen-Direction oder dem ihrem Domi-Ätorie.unächst gelegenen StaatS-Post- und Tele-graphen.mte jeweilig durch die Angabe ihres Wohn« cm», espective die Bereitwilligkeitserklärung zu edier zeitweise» Dienstleistung gegenwärtig halten gfebtr. Zilititär Stiftungsplatz. Laut Verordnung d«i 3 CorpScommandoS ist ein von August v. Perko gegründeter Feldmarschall Graf Radetzky-ÄistmgSplatz erledigt. Anspruch auf diese Stiftung labet au« der Stadt Cilli oder auS deren Um-sti»ng gebürtige, mit der goldenen oder silbernen Roaille dekorierte Invalide und Soldaten, welche |4 durch Bravour oder andere Verdienste hervor-(thun haben. In erster Reihe sind zum Stiftung«-zenusse Invalide aus den Feldzügen von 1848 >„5 1849, dann solche au« den späteren Feldzügen dmchtigl. Gesuche um diese Stiftung sind di« August d. I. beim ErgänzungS-BezirtScom-««do Nr. 27 einzureichen. WuKKverei«. Sonntag den 9. d. M. fand a den Casinolocalitäten daS SchlusS-Schüler» irifungiconcert statt und gab uns Anlas», von le» vorzüglichen Rufe der Musikschule, wie der bnvährten Lehrkräfte unS wieder von Neuem zu iiterzeugen. Und wollen wir der Wahrheit Gerech-rgt-it widerfahren lassen, müssen wir un» der Ansicht anschließen, dass nicht wenig die Ein-ittrunfi deS Harmonielehrestudiums dazu beitrug, \a innere Kraft de» LchrplaneS zu sördern. Die »chlizkeit unserer Ansicht mögen einige Worte berühmten E. F. Richter bezeugen. .Eine Dirlliche Kunstleistung zu erreichen, ersordert auch Erkannte zu lebensfähigen Gebilden zu gestalten. Ami Talent hat sich je ohne gründliche theoretische »ninliifse zu jener Höhe geschwungen, aus welcher -Hei» die Kunstleistung gedeihen kann. Ausübung ohne Bewusstsein führt nie zu Künstlerschaft. sie ist bie Wirkung deS Instinktes, welche immer den N-mgel einer vollständigen Ausbildung fühlbar »zchen würd." WaS die einzelnen Leistungen in Ciaviec betrifft, so gebürt namentlich den beiden zräulem Helene Keppa (Ballade von Meyer C'lbrrtlrben) undEmmqKieSling (Capriccioso omt Mendelfohn in E-dur der Vorzug. In Beiden ,nzt sich große musikalische Anlage und verständ-uStnntQe Aufsassnng. Auch Fräulein M e l a n i e Zaky (1 Clavier zu einer Sonate von Mozart) tat ganz bedeutende Fortschritte gemach». DaS Spul H. M. Katziantjschitz'S hätte bedeutend »ehr noch gewonnen, würde er sich de« geradezu ^rmden Wiegen« enthalten haben. Auch alle «deren Schüler ohne Ausnahme können stolz auf ihre Leistungen sein. Ueber die jetzt so vielfach ver-kmne Mode de« AuswendigspielenS. den, auch dier theilweiie gehuldigt ward, Sprache zu führen, öderlassen wir lieber einem gemüthlichen musi-iilischen DiscurS, zumal ja selbst die größten Meister » diesem Punkte so verschieden urtheilen, indem t« einen dieses Gebaren sür nutzbringenden Fleiß, d» anderen geradezu sür lächerlichen Drill halten, der da« Selbstvertrauen zum Blattlesen. wie eS viele Beispiele zeigen sollen, vollständig benimmt. Die beste Leistung in Violin erzielte Herr Andrea» ligner (Sonate von Beethoven), deren Clavier-patt Fräulein Keppa recht gut besorgte. Als ßchülerltistung bedeutet sie gewiss einen guten Er-f«lg. Fräulnn Käthe Schwarzl, die jedenfalls p den größten Hoffnungen im Violinspiel AnlasS gift, spielte ihr zweites Dancla-Violinconcert umso überraschender, zumal dieser begabten Schülerin gmtx an dem AussührungStage ein durch fleißige» lleden hervorgerufener Schmerz im rechten Arme da« Spiel erschwerte. Auch Fräulein Hilda Fietz, du sich mit einer gewissen Kühnheit über die heiklen Lullen deS dritten Tancla-Violinconcerte« gemacht halle, verdient lobend erwähnt zu werden. Recht Sinedenstellend war daS Streichquarleil von lojar» Nr. 17 erster Satz. (1 Violin H. Aigner. 2 Bio'.in Fräulein Fietz. Viola H. Binder, Cello H. Zahradniczek, Lehrer für Cello). Zum Schlüsse hielt H. GerichtSsecretär Markhl eine Anspracht, in der er den Zuhörern für ihr zahlreiches Erscheinen und den bewährten Lehrkräften Herrn Capellmeister Dieß!, Fräulein Fritzi Spiller und Herrn Otto König, für ihre Ausdauer und ihren Fleiß in schönen Worten dankte und allen angenehme Ferien wünschte. Wir aber können nicht umhin, an dieser Stell« dem Leiter der MusikvereinSschule H. G. S. M a r k h l. der in uneigennützigster Weise rastlos daS Interesse an dem Vereine zu heben sucht, aus da» innigste zu danken und die zuver-sichtliche Hoffnung auSfprechen. er möge sich nie den harten Kampf verdrießen lassen und noch lange, lange diesem gemeinnützlichen Vereine erhalten bleiben. Männergesanzverein. Der Cillier Männer-gesangverein hält Samstag den 15. Juli, abends 8 Uhr seine satzungsgemäße Sommerliedertafel im .WaldhauS" ab. Die VortragSordnung enthält eine Reihe neuer, fesselnder Vollgesänge und verbürgt einen genusSreichen Abend. Die Capelle de« Cillier MufikvereineS wirkt wie sonst m«t. Weitere« ist auS den Anschlagezetteln zu ersehen. S. Padwettsahren in ßiM. Die Preise sür daS vom Cillier Radfahrerverein zu veranstaltende VI. Radweitfahren. welches bekanntlich am 39. Juli stattfinden soll, sind bereit« eingelangt und im Schaufenster der Firma G. Schmidl'S Nachfolger ausgestellt. Dem Beobachter fällt vor allem der prachtvolle, vo» den Frauen und Mädche» CilliS gespendete Preis für die Meisterschaft der Stadt Cilli in die Augen. Eine ebenso wertvolle wie schöne Gabe ist der Preis sür daS Hauptsahren. wie auch sämmtliche Rennen mit ganz auserlesenen Preisen ausgestaltet sind. Jeder Sieger erhält noch ein wertvolles Ehrenzeichen in Gold oder Silber. Der Training sür daS Rennen wird seitens der Cillier Fahrer sehr lebhaft betrieben und hatten wir Ge-legenheit, unter den jüngeren Fahrern sehr tüchtige Renner kennen zu lernen, so dass unseren Renn-grüßen diesmal kein leichter Kampf bevorsteht. Ileverfall auf einen Machmann. SamStag nacht« bemerkte der Wachmann Kunst in Cilli eine Schaar windischer Arbeiter, welche johlend durch die Grabengasse zur Grazer Mauth gezogen kamen. Dort theilten sich dieselben und ihrer sieben zogen lärmend durch die Grazergasse gegen da« Gasthaus „zum Hirschen". Der genannte Wachmann verwie« sie zur Ruhe, die Excedenten aber beschimpften den Wachmann mit Ausdrücken, wie: „LauSbub!", »Städtisches Schwein!" und forderte» ihn auf, nur herzukommen, sie fürchteten sich nicht. Als Kunst die Kerle zur Sicherstellung der Namen verhaften wollte, flohen sie zur Brücke über den Ledererbach. wo sie neuerlich zu schreien anfiengen. der Wach-u,ann möge nur kommen, wenn er Cournge habe. Kunst eilte ihnen natürlich nach, wurde aber an der Brücke mit einem wahren Steinhagel empfangen. Er zog den Säbel und verfolgte die Davoneilenden, welche beim Jarmer'schen Holzplatze Aufstellung »ahme» und gegen den Wachmann ein neuerliches Bombardement mit Steine» und Latten eröffneten, worauf sie davoneilten. Wachmann Kunst ha« noch in derselben Nacht den Namen der Hauptthäter au«-findig gemacht und am Montag wurde der Zink. Hüttenarbeiter Wretfchek vom Wachmann Butschar verhaftet. Am Dienstag nahm die Gendarmerie noch die Verhaftung der übrigen vier Thäler. FabrikS- und Bauarbeiter, vor. Man sieht, dass die Hanptlhätigkeit unserer städtischen Sicherheit«-wache, die sich durch Umficht und energisches Ein-greisen jederzeit glänzend bewährt hat. in der Unterdrückung windischer Excesse bestehen muss, und dass unsere nationalen Gegner gar keine» Grund haben, ein schärferes Borgehen der Polizei und Einführung der Staatspolizei zu verlangen. Die Excedenten vom SamStag haben vermutlich unter den, Einflüsse der großen windischen Hetze gegen die städtische SicherheitSwache gehandelt. Wanner Wezirksvertretuug. Bei der am 10. d. M. in Rann ftaltgefundenen Constituierung der Ranner Bezirksvertretung wurde der flovenifche Advocat Dr. Guido S r e b r e zum Obmann und Herr Andrea« Levak zu dessen Stellvertreter ge-wählt. In den Bezirksausschuß wählte die slove-»ische Mehrheit nur Einen Deutschen, nämlich Herrn Apotheker HanS Schniderschitz. Mit diesen Wahlen tritt Dr. Srebre, der noch immer RechtS-anwalt der Ranner deutschen Gemeindesparcassa und vieler deutschen Ranner Bürger ist, an die Spitze der slovenischen Partei in Rann. Aene Ansichtskarte. Es vergeht keine Woche, in der wir nicht durch neue reizende Cillier Ansicht«, karten erfreut werden. Die Buchhandlung Adler legt un« sehr geschmackvolle Bilder der Burgruine und der Villa Sanneck in hübschen Emblemen nach dem Photoglob-System hergestellt vor. Honobitz, den II. Juli 1899. (Vom Rad« sahrvereine.) Unser junger Radsahrverein ver» anstaltete Sonntag den 9. Juli ein große» Straßen-wettfahren, welche« der Bevölkerung viel Spas» und Vergnügen bereitete. Um halb 3 Uhr begann unter den Klängen der Cillier Berein»musik der Blumen-corso, der ein herrliche» Bild darbot. 20 Radfahrer, deren Räder in der mannigfachsten Art auf da» Prächtigste geschmückt waren, betheiligten sich an demselben. Sehr interessant war da» Vorgabe-fahren mit 1 l Theinehmern, bei welchem Herr Dr. Zangger mit einer Vorgabe von 15 Min. als Erster daS Ziel passierte. Am Hauptfahren — Strecke 30 Km. — betheiligten sich nur die Herren Josef K u m p, Joses Kokoschinegg. Gustav Sattler, Al-sonS Sorglechner und Carl Wesenschegg. Ungeachtet der außerordentlich schlechten Straßen wurden verhältnismäßig ganz gute Fahrzeiten er-ziel«, indem Herr Sorglechner bei einer Fahr-zeit von 1 St. 6 M. als Erster, Herr Wesen-s ch e g g nach 1 St. 7 M. al« Zweiter und Herr Kokoschinegg um 4 Minuten nach dem Zweiten al« Dritter am Ziele anlangte. Herr Kump hat in Heil. Geist die Fahrt aufgegeben. Hervorzuheben ist die Leistung de« Herrn Wesenscheg, der trotz drei-maligen Sturze« und verbogenen Pedal« nur um eine Minute nach dem Ersten das Ziel passiert«. Während deS Starte» concertiert« di« Cillier Musik im Gastgarten des Herrn Sutter, in welchem sich eine zahlreiche Zuschauerschast ein« gefunden hatte. Mit großer Freude muss constatiert w.'rden. dass sich die Mitglieder der Nachbarvereine von Cilli und Windisch-Feistritz recht zahlreich an diesem schönen Feste betheiligten. Leider fuhren dieselben allzufrüh wieder heim. Der Abend vereinigte abermals eine Menge Freunde deS RadfahrvereineS im Gasthause „zum Hirschen". Der Obmann deS Vereines Herr Werbnigg begrüßte die noch anwesenden auswärtigen Gäste, dankte sür da» zahlreiche Erscheinen und ersuchte, auch in der Folge dem Verein« noch einige Freundschaft zu bezeugen. Hieraus nahm Herr Dr. K a d i u n i g al« Obmann de« Rennau«schusse» die Prei»oer-theilung vor. Nachdem die vortreffliche Cillier Musik und der hiesige MännergefangSverein ab-wechselnd sür Ohrenschmaus sorgten, blieb man bei gutem Gerstensaft bis gegen Mitternacht in beiter-ster Stimmung beisammen. Wir beglückwünschen den Verein zu dem glänzenden Gelingen de» Feste» und sind der festen Ueberzeugung, das» derselbe sich ein« Menge neuer Freunde erworben hat. Schadenfeuer. Sonntag nachmittag entstand in den Objecten der nach Grei» gehörigen Grund' besitzet Cokan vulgo Kruschitz und Golauschek vulgo Koschmarl au» bi» jetzt noch unbekannten Gründen ein Schadenfeuer, welche« sämmtliche Ge-bäude de» Letzteren und die Wirtschaftsgebäude de» Ersteren einäscherte. Zur Bewältigung de» Brande» erschien al« erster Herr Han« Friedrich au« Kassasse mit 5 Italienern, und e« ist deren raschen Eingreifen zu danken, das« sämmtliche Fährnisse den Flammen entrissen wurden. Ein 5 Monate alte« Kalb, welche» sich im brennenden Stalle be» sand, wurde durch die Geistesgegenwart des Herrn Han« Friedrich gerettet, der, die Flammen nicht achtend, in den Stall stürzte, da« Thier auf die Schultern lud und e« glücklich in'« Frei« bracht«. Gleich darauf stürzt« da« Wirtschaftsgebäude zu-fammen. Der genannte Herr schasste mit Hünen-kraft auch eine trächtige Muttersau auS dem dien-»enden Schweinestall-! und brachte si« an einen geschützten Ort. Der Finanzwachoberaufseher au« Sachsenseld stieg im Vereine mit Herrn Friedrich durch da« Fenster in da» brennend« Wohnhau» de» Golauschek, und beide retteten gemeinschaftlich mit Todesverachtung das ganze in der Stube be-findliche Mobilar. Ei« großes Verdienst erwarben sich die Feuerwehren von St. Peter und Sachsen-selb, welche durch ihr rafcheS und geschicktes Ein-greifen den Brand des nahe stehenden Wohnhause» deS Cokan verhinderten. Mit Aufbietung aller Kraft arbeiteten in menschenfreundlichster, dankenswerter Weise auch die Herren A l t g r a f Salm auS Neucilli, Dr. Emanuel Friedrich und Gut»-besitz« F. Friedrich, während nach bekannter windischer Art eine große Schar von Bauern-burfchen müssig zusah. Beide Besitzer sollen ver» sichert sein. Zu gleicher Zeit ertrank in der Näh« beim Baden ein 13jähriger Grundbesiyer»sohn. |>tt revocierte Aestbanm. Die windisch«» Bauerndurfchen aus der Hochenegger Umgebung wollien den Fürstbischof anläfSlich der Firmung durch einen riesige» Festbaum, den sie vor der Pfarrkirche aufzustellen gedachten, ehren. E» war 6 wirtlich ein Prachtstück dieser Baum; seine Schönheit und sein Holzwen — der Baum hatte am Fuße einen Durchmesser von einem halben Meter — wurden auch vom bekannten Pfarrer Wodufchek entprechend gewürdigt. Da für Ablässe und sonstige kirchliche Gaben an die pfarrherrlichen Cassen taris-mäßige Beträge zu entrichten sind, glaubte auch der geschäftskundige Herr Wodufchek sich einen Rebbach nicht entgehen lassen zu dürfen und wollte den Burschen, welche den riesigen Baum um 10 fl. gekauft und mit größter Mühe zur Pfarrkirche ge-bracht hatten, di» Aufstellung desselben nur unter der Bedingung gestatten, dass der Baum nach ge« machte« Gebrauche in seinen Besitz übergehe. Damit wäre zweierlei erreicht gewesen: Dem sinnenden Bischöfe wäre eine glänzende Ehrung bereitet ge-wesen, deren Dank dem Herrn Pfarrer zugute ge» kommen wäre, und — der Brennholzvorrath des Pfarrers Wodufchek wäre um etliche 5 Klafter Primaqualität vermehrt worden. Beides sollte aber nicht in Erfüllung gehen. Die Burschen, welche den Riesenbaum mit Hilfe von acht Paar Pferden aus dem Walde gebracht und bei der Kirche nach altem Brauche auf die Verabreichung eine« Ehren-tropfen« gerechnet hatten, giengen auf da« Geschäft de« Herrn Pfarrer« nicht ein nnd führten ihren Baum, nachdem sie ihn in der Mitte durch» gefägt hatten, wieder weg. Mit Leichtigkeit ver» äußerten sie ihn dann um 20 fl., wovon sie dann auf daS Wohl des Herrn Pfarrers, der den Baum gar so gerne gehabt hätte, — nicht getrunken haben sollen. Es wurde verhindert, das» der Baum von den erbosten flovenifchen Burschen zu einer deutschnationalen Demonstration gegen den win-bischen Pfarrer verwendet wurde. Räch unserer Meinung würde eS sich aber doch empfehlen, in Orten, in welchen die deutsche Intelligenz die Oberhand hat, Priester anzustellen, welche mit der Gedankenthätigkeit der Bevölkerung gleichen Schritt halten können. Lichtenwalö. (Deutscher Schulverein. — Schulfest.) Die Jahresversammlung unserer Ortsgruppe findet am 16., das Schulseft der deutschen Schule am 30. d. M. statt. Gesinnung»-genossen sind herzlich willkommen. Ueber daS Schul-fest wird Nähere« bekannt gegeben werden. Kanbmord im Hise»vahnc»n»6. Samstag abends wurde der GerichtSadjunct des Villacher Bezirksgerichtes, Herr Zeno H a l l a d a zwischen den Etationen Ossiach und Sattendorf der StaatS-bahnstrecke Leoben—Villach im Eifenbahncoupö von zwei noch unbekannten Thätern erdolcht und au« dem Zuge in dm Ofsiacher See geworfen. Ge-gen Mitternacht wurde er vom Großgrundbesitzer Johann Sandwiefer fast verblutet aufgefunden und konnte nur noch angeben, das« er im Coupv von einem Manne, den er beschrieb, angefallen, gestochen und zur Waggonthüre hinausgedrängt worden fei. Nach diesen kurzen Mittheilungen verschied der Unglück-liche, welcher von einem Besuche bei seiner Braut in Treibach nach Villach heimkehren wollte. ES liegt offenbar ein Racheact eines Sträflings vor. da sich Uhr und Barschast noch vorfanden. Zeno H a l l a d a war ein Sohn einer hochgeachteten Cillier Familie. Sein Vater war hier durch viele Jahre Ingenieur, feine Mutter steht als hochherzige Siudentenfreundin noch in der besten Erinnerung; eine Schwester des im schönsten Alter Hingemordeten ist al« Lehrerin in unserer Stadt thätig. Zeno H a l l a d a, ein überaus begabter, ideal angelegter Mann, absolvierte die Gym-nasialstudien in Cilli, die juristischen Studien an der Grazer Universität, nachdem er vorher die Leobner Bergakademie mit der Absicht, sich dem Bergsache zu widmen, besucht hatte. In seiner juristischen Praxis war er dann in Althofen thätig, von wo er vor einem Jhhre nach Villach kam. Der so früh dem Leben Entrissene war ein treuer, strammgesinnter Sohn seine« Volke«, da« ihm ein gute« Andenken bewahren wird. Er war der Gründer der unter-steirifchen Ferialverbindung, nun Burschenschaft „Germania' in Graz. Ki»e Sätelgeschichte in Ko««rn. Dieser Tage machte eine Komorner Sädelgeschichte die Rund« durch die TageSblätter, woraus man die Gewissenhaftigkeit der ungarischen Berichterstattung so recht beurtheilen lernt. E« hieß da: In der Bahnhofrefiauration zu Komorn seien zwei Officiere, der Oberlieutenant Heidler und Lieutenant Ambro-sitsch in Damengesellschast gesessen. Da habe der Sohn eine« Obergespan», Baron Fiath, mit bedeck-tem Haupte da» Local betreten und sei sofort vom Oberlieutenant aufgefordert worden, den Hut abzu-nehmen, widrigen» ihm derselbe vom Kopse ge-chlagen würde. Diese Drohung sei auch au»ge-ührt worden, worauf Baron Fiath dem Ober-ientenan» eine schallende Ohrfeigt versetzt habe. Nun fti der Litutmant aufgesprungen und mit der blanken Waffe auf Baron Fiath eingedrungen, der sich aber mit einem Stuhle so geschickt vertheidigt habe, das» er da» Freie habe gewinnen können. Am folgenden Tage sollen dann zwei Duell« zwi» schen Fiath und dem Oberlieutenant einerseit» und dem Lieutenant anderseit» stattgtfundtn haben, von denen da» erste unblutig verlausen sei, während Lieutenant Ambrositsch am rechten Arme schwer verletzt worden sei. Dieser Bericht entsprach den Thatsachen keineswegs. Dem Baron Fiath wurde nämlich der Hut deshalb vom Kopfe geschlagen, weil er ihn am Kopf« behi«lt, als er sich dem Oberlieutenant Heidler vorstellte. Es fand über-Haupt nur ein Duell, u.zw. zwischen Baron Fiath und Oberlieutenant Heidler statt, wobei Baron Fiathkampfunfähig gemacht wurde. Zwischen Lieutenant Victor Ambrositsch und Baron Fiath kam eS überhaupt zu keinem Zweikampfe, da der Lieutenant, welcher verpflichtet war, zum Schutze seines thällich angegriffenen Kameraden von der Waffe Gebrauch zu machen, zum Zweikampfe gar nicht herausgefordert wurde. Wir haben natürlich mit dieser Richtigstellung etwaigen Uebergriffen des Militär» gegenüber dem Civil keine»weg» da« Wort reden wollen. vermischtes. Hellerreich anf der pariser Zöeltansstellnng. Die Aufgabe der Installation ist bei der Weltaus-stellung deS JahreS 1900 viel complicierter als bei ihren Vorgängerinnen, u. zw. infolge des Gruppen-Systems. Während bei den früheren europäischen Weltausstellungen jedem Staate ein zusammenhän-gend«r Ausstellungsraum zugewiesen war, von dem abgesehen nur die Maschinenhalle und die der Kunst reservierten Gallerien besondere Räume sür jeden Staat enthielten, also im ganzen 3 Installationen nothwendig waren, werden diesmal beispielsweise sür Oesterreich. daS in alle Gruppen-Paläste ein-zieht, nicht weniger al» 25 Installationen vorbe-reitet. Da die Specialcomitö'S für die Eollectivau»-stellungen bei der Wahl ihrer Hilfskräfte autonom vorzugehen berechtigt worden sind, fo wurden bei der Installation der Sammel-Ausstellungen eine Reihe von Fachleuten gewonnen und damit nicht nur ein voller Wettbewerb eingeleitet, fondern auch jede Einförmigkeit vermieden. Für die Anordnung und Ausstattung der wichtigen Ausstellungen sind folgende Fachkräfte gewonnen worden: Hilfsmittel der Kunst und Wissenschaft: Architekt L. Baumann. Technologisches Gewerbe-Museum: Architekt Pro-fesfor Avanzo. Maschinenwesen: Ingenieur Pfoff, Architekt Professor N. Hoffmann. Elektrotechnik: Ingenieur Professor Schlenk, Architekt Professor N. Hoffmann. Jngenieurwefen: Oberbaurath Weber» Ebenhos, Architekt Oberbaurath Otto Wagner. Landwirtschaft und NahrungSmittel-Jndustrie: In» genieur W. HelmSky und Architekt Baurath L. Baumann. Forstwirtschaft, Papier, Leder, chemische Industrie, Baumwolle, Leinen, Schafwolle: Archi» tekt Bauxath L. Baumann. Bergwesen und Kunst» gewerbe: derselbe. Maria Theresia-Saal: Architekt Professor Ohmann. Fachschul-Jnterieur«: Hosrath v. Scala. Lemberger Interieur: Director KooacS. Prager Kunstgewerbefchul«: Professor Ohmann und Director Stibral. Salzburger Interieur: kaiferl. Rath Petter. Grazer Interieur: Director Lacher. Wiener Interieur: Architekt Olbrich. Präger In» tirieur: Architekt Johann Fanta. Wiener Kunst-gewerbeschule: Architekt Professor O. Beyer u. f. w. Die CollectivauSstellung der Seiden- und der Be-kleidungSindustrie: Architekt Deczey. Dazu kommen noch die Installation der Kunst, d«S Gartenbaues, der Social-Oetonomie, der temporären Ausstellungen und jene des rollenden Eifenbahn-Materiale« im Parke von Vincemo«. Da aber zur österreichi-schen Abtheilung auch da« .österr. Repräsentation»-gebäude" (Barokstyl: Baurath Ludwig Baumann), der Tiroler Edelansitz (Eppaner EchlösSchen, Archi« tekt Reg.-Rath Deininger), da» Wiener Restaurant (Architekt Neukomm) und da» Prager Restaurant (Architekt noch unbestimmt), gehören; die erstge-nannten Gebäude enthalten eine Reihe von AuS-stellungen, so ist, wie nachgewiesen, unsere Jnstal-laiionSarbeit so mannigfaltig und schwierig, wie bei keiner der früheren Weltausstellungen. Eine große Anzahl von Projecten liegt bereit» dem General-Commissariate zur Genehmigung vor und geht dann erst zur endgiltigen Approbation nach Pari». Die Projekte unserer eigenen Separat-Bauten sind allerding« schon genehmigt, die Bauplätze übernommen und die Bauinangriffnahme steht un-mittelbar bevor. Die zum Theile au« dem staat-lichen AuSfikllungScreditt. zum Theil von den AuS- 189' stellern zu tragenden Bau- und JnstallationSdsten werden circa eine Million Gulden erfordern. Ein Aamensvetter Andree's. Au» Berlin wird geschrieben: Eine reizende Anekdote cirsiert zur Zeit in Berliner militärischen Kreisen. Bei einer der letzthin stattgehabten Recrutenbesichtiguigen ragte der Kaiser einen angehenden VaterlandSvertheinger: „Wie heißt Du, mein Sohn ?" worauf >er Aecrnt mit möglichstreglementmäßigerSchneidigket:,Andrer, Ew. Majestät!' antwortete. Aus die krage de« Monarchen: „Weißt Du auch, das» Du einen be-rühmten Namensvetter hast?' — ,,»n Befehl, Ew. Majestät!" — „Wer hat Dir da» gesagt?' — .Der Herr Hauptmann!' erwiederte «er Recrut prompt. „So/ entgegnen der Kaiser lächelnd, .und waS hat der Herr Hauptmann Dir von Dei» nem Namensvetter erzählt?" — .Ew. Majestät, der Herr Hauptmann hat gesagt, wenn Dir An« dree man ooch bloß mitgenommen hätte!" war die Antwort deS strammen Kriegers. Z>er Iar als Schäker. Der jetzig« Kaiser von Russland, Nikolaus II., hatte in seiner fugend eine ganze Skala von Krankheiten, die er dekam, sobald ein ihm langweiliger Lehrgegenstand en die Reihe kam. Lange Zeit bekam der Großfürst, so oft die griechischen Alterthümer an die Äeihe kamen: Zahnschmerzen, bei Arithmetik: Gliner-reißen. Geometrie: Kopfschmerz. Jede auSfalleade Stunde musste seinem Vater nebst Grund gemeldet werden. EineS Tages meldete der Obersthofmeister, dass die griechisch« Stunde ausfallen müsse, weil der Großfürst Nikolaus — Gliederreißen habe. „Unmöglich!" rief der Kaiser. „Saqen Sie meinem Sohn, dass er sich irrt. — S«it Monaten bin ich gewöhnt, zu hören, das« er vor der griechischen Lehrstunde — Zahnschmerzen bekommt, also mus« «r sich heute entschieden in seine: Krankheit geirrt haben. Gliederreißen kommt erst vor der Arith-metikstunde. Sagen Sie ihm die«!" Seit diesem Tage hörten di« Schmerzen beim Großfürsten Nikolau« auf. Deutscher Schutverein. In der Au«fchuf«sitzung am 5. Juli l. I. widmete der Vorsitzende Dr. Weitlos vor Beginn der TagiSordnung dem am 23. Juni nach langem, qualvollem Leiden verstorbenen I. Zahlmeister de« Vereines, Herrn Juliu« Eckel, einen überaus herzlichen, tiefinntrst empfunden«» und «rgr«isenZen Nachruf, in dem er die unvergänglichen Verdienste de« Verblichenen um den Verein in gtbürender Weise würdigte. Im Anschlüsse daran brachte er eine Reihe von aus diesem Anlasse an den Verein gelangten Beileidskundgebungen vo» den Gau-verbänden, den Ortsgruppen und einzeln«« Verein«-Mitgliedern zur Verlesung. Dann wurde der Ort«-gnippe Trieft für ein Sommerftst, der OrtSgrupp« Böhrn.-Aicha für ein Concert, der Ort»gruppe Ladowitz für da» namhafte Erträgni» eine» Frühlingsfeste» und endlich der Ortsgruppe Frei-waldau für ein Sommerfest d«r geziemende Dank ausgesprochen. F«rn«rS würd« der Gemeinde Wag-stadt für ihren Beitritt zum Vereine gedankt und die Mittheilung zur Kenntnis gebracht, das» der RecurS der tschechischen Gemeindevertretung von Jablonetz gegen die Errichtung einer deutschen Schule vom Unterrichtsministerium al» unbegründet zurückgewiesen worden ist. Nach Berathung von Angelegenheiten deS vom Vereine 1893 «richteten nationalen Archive» wurde ein Beitrag bewilligt zur Herstellung der Lehrerwohnung in Laßrein und der zur Adoptierung de» neugemitteten SchulgebäudeS in Pilsen notwendige Credit genehmigt. Weiter» wurde der Bericht de» Referenten, vaf» in den letzten Wochen die neugegründetea Ortsgruppen: Akademische Ortsgruppe Wien, technifch-akademische Ortsgruppe Graz, Ortsgruppe H-rmannSthal, Böhmen, Ortsgruppe „Brixia" in Jinn« brück und Frauen- und MädchenortSgruppe .Jvmna" in Wien die behördlich« Genehmigung erhalten hmben. Schließ« lich wurden Angelegenheiten der VerceinSanstalten in Laibach, St. Egidi und Pilsen beralthen und der Erledigung zugeführt und Herr Dr. Alnton Frank, der anlässlich seiner Ernennung zuml Gymnasial-Director nach Prag übersiedelt und daaher genötigt ist, seine Stelle in der Verein»l«itung iund sein Amt al» Bibliothekar de» Vereines niedkrztulegen, nahm in herzlichster Weise Abschied vo« tder Verein»-leitnng. An Spenden sind dem Verein« zzugtkommen: Ortsgruppe Radoniy fl. 14.51; OrtSxgruppe HaS-lach fl. —.40; Ortsgruppe Görz fl. 291.62 und Ort»gruppe Rochlitz fl. 218.50. 1899 Stnm* »d«cht' Won der chöstverwerlungslelle. Die Einführung de« Anbaue« de» türkischen Geizen« in Eteiermark brauchte eine lange Zeit, b» weil e« etwa« neue« war; nur die Verfügung 4 Kaiser« Karl VI., der Mai« ist zehentfrei. be. iiigie da« Mis«trauen gegen dies« damals ueue ilturpflanze, und plötzlich fanden unsere Vor. mdern den .Türkensterz" recht wohlschmeckend, kehr viele Jahrzehnte währte e«. bi« man in »eiermark und auch in anderen Ländern die Kar-tntln auf dem Felde anbaute; sie waren ja etwa« km», und wenn sie auch zum Essen waren. Erst t Mis«jahre 1816, 1817 und 1818 trieben den Im, biederen Stehern da« MisStrauen gegen die irtoffeln au« dem Leibe, und sie aßen nun mit «h«m Wohlbehagen .Erdäpfeltommerl". Al« im Z»dre 1770 in Graz di« Häusernummerierung durch-Mhrt wurde, hui! entstand da in den zarten miiiern der lieben Altgrazer eine merkwürdige »sregung! Man steckte brummend die gepuderten ipfe mit dem langen Zopfe zusammen und nahm Mi vortheilhafte Maßregel mit ärgsten Mis«irauen Mich an, blo« weil sie eine Neuerung bezweckte. Iiir eine Neuerung wurde von unsrren Ahnen ijoTt begriffen und ohne Mis«trauen benutzt: da« «r die Einführung der kleinen Lotterie. Der Obstbauverein für Mittelsteiermark hat tf rternommtit, vor einigen Jahr«n auch mit «iner iiittung vor da« stemsche Publikum zu treten, Mich mit seiner ObstverwertungSstelle, und im srjahre mit seiner SaatverwertungS- und Dünger-llle. Sosort entstand gegen dirs«, inSbtsonder« für » Landwirt so vorirefflichen Einrichtungen, die Obstbauverein sür Mittelsteiermark aus seine dsten und ohne jeglichen pecuniären Gewinn zum ihimeinen Besten de« Lande« in« Leben rief und Ml. MisStrauen, bloß, weil e« eine Neuerung «k. Oder glaubte man, das« diese Vermitllung«-«II« ein geheime« Organ der k. k. Steuer-imeffmigScommission ist? Sehr geehrte« Publicum! Iii BerwertungSstellen de« Obstbauver«ine« für Melsteiermark befinden sich nicht in der Rauber-usse, sondern in der Heinrichstraße 17. Durch diese kschästSstelle, die ihre Dienste unentgeltlich leistet, mi jeder seine landwirtschaftlichen Produkte leichter »ii den Mann bringen, und dadurch kommt d«r Wtwcent «her zu Gtld und auch zum Sl«uer-g#n. Da« ist doch ein großer Vortheil! Mancher Srimdbesitzer hat schöne» Saatgut in seinem Kasten Gram; «r kann e« in seiner Jugend nicht ver-tosen, und so bleibt «S ihm. Eine Corresponden;« Cart« an bi« ObstverwertungSstelle hätt« genügt, 6v Häuf« seine» Saatgutes zu verschaffen, — «kr lieber nicht: Der Ahnl hatS auch so gemacht ist dabei alt geworden. Würde der Obstbauverein für Mittelsteiermark ir echten Franzosen oder Engländern gegründet «eben sein, und würde die ObstvkrwertungSsttll« liimi sür die ländliche Bevölkerung unauSsprech-Ich«, fremden Namen tragen, dann würde diese im Saus und Verkauf von landwirtschaftlichen ?r»d«icltn vermittelnde Stelle gewiss mehr benutzt ad»«, weil diese Neuerung von Frankreich oder kyland eingeführt worden wäre, denn alle» Neue, Kitt kommt von dorther zu un». Durch den Mnisamrn Bezug künstlicher Düngemittel durch dieTüngerbezugSstelle erreicht diese für die Besteller billigere Preise, und dann sichert sie die unentgelt-Ich Untersuchung der Ware aus ihren Gehalt »ich die Grazer landwirtschaftlich-chemische Ver» jlihSstation. Diese Stelle bietet also sür jeden ütnwirt zwei große Vortheile, trotzdem wird sie p> wenig benützt, denn sie ist ja etwa« Neue«. Väre mit der ObstverwertungSstelle ein HciratS-smuiiilungSbureau verbunden, dann würde sie ohne Geisel ausgezeichnete Geschäfte machen und sofort »qnilär werden. Im nördlichen Böhmen und im Königreiche Sachsen ist die Neuerung deS Bezüge« von Kunst-lÄger durch Vermittlungsstellen schon etwas AlleS Corden. Wenn z. B. ein deutscher Bauer au« öböhmen erfahren würde, in welch geringem Silbe noch die Vortheile der Düngerb,zugSstrlle M ObftbauvereineS für Mittelsteiermark von den Äidwnten in Steiermark begriffen werden, so ■ir'fte der Deutschböhme darod erstaunt die Hände über den Kops zusammenschlagen und dabei unwill-lirlich ausrufen: „Aber lieber Steirer, du bist ja in dieser Beziehung um ein halbes Jahrhundert zurück! Mit ton Gewinne, den ich durch Jahre her mit Be-«Mg unserer Vermittlungsstelle erzielt habe, >»be ich mir manch neuartiges landwirtschasiliche« Geräth und etliche Schoppen edlen GerstcnsasteS gtkiwsi.» Jetzt naht die Zeit der Verwertung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, deshalb weg mit dem ererbten MisStrauen gegen daS gute Neue! Landwirte, wendet Euch vertrauensvoll an die ObstverwertungSstelle. deren bewährte Einrichtung manche Stadt Deutschlands mit Begeisterung prie» und auch schon nachahmte! Diese Stelle ertheilt jedermann unentgeltlich schriftliche oder mündliche Auskunft und hat ihre größte Freude daran, wenn sie häufig benützt wird. Schrifttum. Die „Evangelische Kirchenztilung für Oesterreich', herauSgeglben vom Pfarrer Dr. Arthur Schmidt in Biclitz lOestcrr. Schlesien), die gegenwärtig im 16. Jahrgange erscheint, vertritt mit Entschiedenheit deuisch-protestantische Interessen. Die Kirchenzeitung bringt regelmäßig Aufsätze anregenden Inhalte«, zusammenfassend« Berichte üdcr die Ueber-«ntisbewegung, Nachrichten aus der evangelischen Kirche Oesterreichs und aus dem Auslande, verschiedene Mit-t Heilungen, Gedichte, Bücherbespreckunge», Ankündi-gungen u. dgl. DaS Blatt erscheint monatlich zweimal und kostet 3 fl. ganzjährig, 1 fl. 50 fr. halbjährig. Bestellungen sind an die Schrtflleitung zu richten, die auf Verlangen auch Prvbenummern kostenlos versendet. »Der österreichische Protestant" erscheint in Klagcnfurt monatlich zweimal und kostet ganzjährig 3 fl. Derselbe Ist daS älteste Organ der Evangelischen in Oesterreich und seit feinem Bestehen unabhängig und in freisinniger Weise geleitet. Eine moderne Zeitung. Tie reichhaltigste und bedeutendste Revue in deutscher Sprache ist »nstreitifl die Wiener Wochenschrift „Die Zeit". Tie besten Federn des In und Auslandes »ählen zu ihren Mitarbeitern und alte acNiellen Fragen in Politik. VoUswMhichasl, Wissenschaft und Künste werden durch gediegene, anregende Artikel behandelt. Sogeftaltet ist „Die Zeit" eine Fundgrube der Be-lehrung und Unierhalwnq für diejenigen geworden, welche über alle Zeitfragen in vollständig unabhängiger Weise orientiert sein wollen. Die Lectüre der ..Zeit" können wir jeder mann auf das angelegentlichste empfehlen. Probenummer ist durch jede Buchhandlung und durch die Benwilhmg der „Zeit": Wien, IX/3, Günthergasse t. erhältlich. Auflösungen der Räthsel aus letzter Aummer: Des WorträthselS: Banknoten (Bank, Roten: Von. Knoten). Des KapselräthfelS: t^esundheit ist der beste Reichthum. Der Zahlenpyramide: 0 P 0 POL 0 P A I. P I. A T 0 Des Bilderräthsels: Hass erreget hasS. Des GleichtlangS: gemach! — Gemach. Des Zahlenquadrat: ll 10 15 1« 12 8 9 14 13 Des Zahlenräthseli: Prob« T o t l 1 Iren« Neger Gebet Sofia Thing Ferse Des F 0 llräthselS -Kola, loni, Alpen, Stollf, Rautlk. — Kolonial Politik. Der Gleichung: Karwoche. (Karpathen, Pathen, Welle, Elle. Kochem, Keim, Ei.) E des „Deutschen Schul- jj: IDrUriUUI Vereines" lllld unseres SchutzvereiueS „Südmark" bei Spielen »ad Wetten, bei Festlichkeiten u. Testamenten, sowie bei unverhofften (Newinnsten! (E i nJK o r z sür W asch tisch Anstrich lto< men geru & Stiger «bet. weißer Anstrich weiße Glasur. Der nicht und ist vollkom-kr. sind bei Traun ogg in Cilli erhältlich. -22 Los von Nom! Da e» au» verschiedenen Gründen nothwendig erscheint, das« der Austritt der ersten „Zehntausend" au» der deutschseindlichen katholischen Rom-Kirche baldigst erfolge, so richtet der Gefertigte an jene Volksgenossen, welche die Absicht haben, die katho-lische Kirche zu verlassen, da« dringende Ersuchen, ihm die Erklärung ihre« Austrittes schriftlich, wo-möglich bald übermitteln zu wollen. Jene Gesinnungsgenossen, die schon vor dem in Aussicht genommenen Zeitpunkte auStreten, wa» sich in vielen Fällen als zweckmäßig erweisen kann, wollen so freundlich sein, die» dem Gefertigten mitzutheilen, damit selbe beim MassenauStritt mit-gezählt werden können. Die bisher beim Unterzeichneten eingelangten AuStrittserklärungen betragen erst die Zahl von etwaS über 3000, woraus hervorgeht, das» so manche der bereit» erfolgten Austritte nicht mit-getheilt wurden, da nachweisbar die oben genannte Zahl bereit« weit überschritten ist. HeilI Hcorg Schönerer» Krems a. d. Dona«, R -Oesterreich. K-here Deutsche Hcweröefchute in Kohenßadt. (Mechanisch-technische Abthlg.) OesfentlichkeitSrecht laut Ministerial-Erlaß vom S. Februar 1899, Z. 055. Im Schuljahre 1899/1900 wird im U. und III. Jahrgange der höheren deutschen Gewerbe-schule (mechanisch-technische Abtheilung) Unterricht ertheilt werven. Die AnmeldungSsrist dauert bis 10. Septem-ber. Die AusnahmSprüsungen werden am 20. Juli und 10. September vorgenommen. Der Lehrplan ist dem an den k. k. Staats-gewerbeschulen gleich. Der Besuch der Anstalt kann bestens empföhle« werden. Die Anstalt ist nach den neuesten Ersah-rungen bestens eingerichtet. Für den Lehrkörper wurden tüchtige Lehrkräfte gewonnen. Die Schüler sind in der kleinen Stadt leicht zu überwachen und zur Erfüllung ihrer Pflichten anzuhalten. Näheres ersieht man alles aus dem Prospekt« der Anstalt, den die Direktion auf Verlangen zusendet. Die Direciion gibt auch auf Anfragen bereitwilligst Auskunft. Für die Leitung des Vereine« .Deutsche Gewerbe-schule in Hohenstadt" Hermann Braß m. p., Obmann. Literaritcher Verein „Minerva". SAliangen: 7wppk* D«* nntar dem Protektorate hol*« * PerafloUebkaltan im vierten Jahre fciecioh Aud* llterariache Verein „Minerva" be-rweefct — Im Kempf gegen den aereetxenden Kinflnaa de* Hlnterlrtppenlitaratur — dea Ver-atlndnia für dla enater blieben BchOpfangea der LtabUngadichter aller Nationan durch würdif Uleatrlerte u. aachhch erlaalert» Aufgaben an fördern, und aomil WM" die Anschaffung einer beeondere wohlfeilen Heuabibliothek Jedermann zu era5glichen. Beitritt * Mitglied kann Jedermann werden. PCm IUt Der Eintritt kenn jederaeit er-folgen* Jcdaa Mitglied ial berechtigt, obigee Yereineaeichen mit dar I'macbrift iff UUrmritchcu l'trftta# ßtimmrm" aa tohran. Veröffentlichungen: liugtira lieft« J» 13 halten, reich UluiLri.rt , 41* jlhrUck J« a«h Vmt*ag im Anukl voUatlndictr, lo ilek abge»ohlu«a«D*f lildicr bUd.O- — Mit d*n besten Fr,, kttnuntt» irr aeuarcn und nea- nlcn Lilrrmtur dit Mitfiirdrr fUick- fmüt dwrthdtu 14 tafif* Vrrfintrrgmn JnUr. Uirrmturbrntkitr Irkmnnt grm&ckl. Roitran' DU Hlt|ll«Jaak>ft dtuch PCIU ay. Ti(rUUlhrllch« T»n Mk. «,Jo — unter Aua*ch>ua* )ed«r wetteren Verbindlichkeit — erworben «d («wtbrt du Keeht tat koetenloeen Been« eller la Vereintjekr ereekeinenden FuhUk»-tionen, e(Me)ütee>l»h dee Verelneorgtn». WM» Druck- «ad IllartrMionejieobea der Teretne - PoMiketionen koetenloe dnrek die G«scHSftittelle dts „L-V.-" ", Lelpiifl, Oranietr. «T. BettriHe-Aneeeldnn» ebetuUhln. D-utsch- Macht' 1899 Das grösste Lager in Fahrrstclcrii und M&liiimscliiiien hat Frledra Jakowitsch, Cllll. Fahrräder mit den unübertroffensten Neuheiten aus den •welt"ber"dl3J3Cltesten Fabriken von: Dürköpp, Johann Puch Styria und der WalTenfabrik, eb<^ > f» 8* Junger Mann Specerist der beiden mächtig, wird al*Ma'*jjplPur aufgenommen. Selber müsste aacMncilweise Reisen and Comptoirarbeiten prsehen können. Schritt-liehe Anträge sirta an die Verwaltung »Deutschen Wacht* zu richten. 4 Ein Lehrling mit guter Schaiyiflang wird für ein Ge-misehtw.iurcMUfschiMt aufgenommen bei Karl RayogArzlia-Hncheneicg. 4027-57 Ehe der Zukunft 44teAufl«ge,mit Abbildungen. Zeitgemässer Ratgeber für Ehegatten jeden Standes and Erwachsene beiderlei Geschichte«. Inhalt: Ausführliche Besprechungen eämmtl.,selbst der schwierigsten Fragen, welche in der Ehe vorkommen nnd Grund zu Sorgen und Störung des Familienwohls geben, resp. Mann und Frau von der Rasern bis zum kritischen Alter hin, sowohk/vom wisse n-schaftl. wie praktischen ät&ndpnnkt sns betreffen, sowie Angabe/weirtvoller, zeit-gemässer, bisher wenigsfler k nun gekannter natürlicher nnd küwRl. VurihaUungsmass-regeln für alle Jpne. Höelhst belehrenJ, mcr.sch.'nfreiindHPn nnd hochinteressant! 184 Seiten stjfl. Preis 30 Kreuzer, Porto 12 Krenzer ifstra, wofür geschlossene Sendung. (A«kh in österr. oder ung. Marken.) J. Zarnba 4e Co. 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