CmbacherIMmH. .».° «.»A. Dinstag n«, 4 November «83« Die „Laibachcr Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Son»- und Feiertage, täglich, und lostet s«nl,ut dm Beilage» i»l <5 ompt oir ga» ;ja hri g >t ft., h a l bjähr i g 5 ft. 30 kr., mil Kr e» , l' an d i», (5o,nl'toir g a n z j ä h rig < 2 ft., l, allijahri g »'» ft. 5'" die Zn lellung in^ Han., sind l) a l b j ä h r i g :i<»^lr. „lehr zn entrichten, U'i it d e r P o st Portofrei ganljälirig, unter Krenzl'anb unb gedrmktcr Adresse l,'» st., liall'jahrig ? ft. 3» kr. - Inse r t i 0 n sg cb il hr jnr eine Spallen^eile oder dcn Naum derselben, i,'! für einmalige Einschaltung 3 kr für «wemialige 4 fr., für dreimalige ^ sr. C, M. u. s. w, Zn diesen G^'iihrcn ii'l ,wch der Insertionsstämpet pr, !<> lr. fiir cin^ jedes,!lallge Einschaltung hinzu zu rettmcn Inserate l'iS l2 Zeilen soften 1 fl. :lN lr. sür 3 Mal. l fl. >0 fr. fnr 2 Mal und 50 fr. fiir l Mal (mit Inbegriff deS InsertiongssämpelS). s?l. k. k. Apostolische Majestät haben mittclst Aller. l'^chNrn Vefcblschlcibcns von, j>. August d. I. Aller, ^chstihvem Marine-Obcrkommaudo die Stclluug uud ^s." Wirknugskrcis eiucr unmittelbaren Zentral« Bc> ^rdr iu allen Marine. Angelcgcnbcitcn allergnädigst i» ucrlciheu geruht, welche' Allerhöchste Bestimmung "ut 1. N'ovembcr d, I. in Wirksamkeit tritt. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben nut Aller, l'öchstcr Entschließung ddo. Ischl l3. Oktober d. I. b/" bisberigc» Lcmbcrgcr Gymnasial < Supplenten. Heinrich Suche cki. zum außerordeullichcn Professor ^r polnischen Sprache und Literatur au der Prager ^»wersität allergnädigst zl> ernennen geruht. Der Minister des Innern bat in Durchfübrnng ^r mit der kaiserlichen Vrrordnung vom 1!>. April ^<>tt für oie gefürstcic Grafschaft Tirol nut Voravl« ^rg gcnchmigten Forstorganisation im politischen Horsloircklicms-Bc^rkc vcn Innsbruck: Zu Forstmeistern erster blasse den Sekretär l>ci ber k." f. Bcrg> und Salincndircklion in Hall, Josef Edlen 0. Posch. für Brircu; dcu Forstmeister in Vrunmck. Jakob Suppau. für Brunncck; den Forstmeister in Tricnt. Andreas v. Periboni. fnr TnlNt; den Forstmeister in Nied. Nudolf Payr. ^r Nied. und oen Forstmeister in Reute. Ernst ^lingler, für Ncutc; fcrucr zu Forstmeister!! zweiter .ftlassc: dcn Forstmeister ^' Ieldkirch. Karl Po körny, für Fclokirch^ drn "vrstmcisler iil (5aoalsss, Anton U u t e rg a s,e r, für Eavalsst; dcn Forstmeister in Imst , Franz v. N c N' "er. für Imst; dcn Forstmeister in Asiago. Karl Aizzoli.'für Clei«; den Kouzipisten l'ci der k. l. ^erg. nnd Forstdirckiion iu Graz. Tdeodor Schmidt« '^in. für P^ycu; den Forstamts > Adjunkten in (5a< ""'ssc. Ferdinand Zcilinger, für Tione; den ^0lst.imls.izl.t>jm,fm, in Vrirlegg, Hermann Hra< ^czky. sür Innsbruck; den Itevierförster in S>er. ^"ll' >^ar! Daler, für ^ieu; uud den RlUierförster " ^^uds„z. Filipp Necli, für Meran ernannt. ., , Dnö k. k. Finan^ministl'rium dat im Amtsl'e- >che der dalmatinischen Finanz > Landeödill-ktion zn «"iMlz.Vezirksdircttoren mit dem Titel uud Nange ,^" 3i»anz,ä!l)cu dcn Konzipisten ini Finanzminists' s!,'^^ Benjamin v. Marinelli, und den Finanz '^'llnr l'ri der Finanz. Landesdirektion in Zara, Nn< °'l Nittsr v. Küffer. und zw.N' mit der Vestim ^''g des Ersteren nach Zara uud dcö LctUereu nach ^"a"sa ernannt. bi«i ^" Minister für Kultus uud Unterricht hat den d^ , '^u Snpplenlcn des Gymnasinms zu (5apo< ^,'Ua. Dr. Daniel Pallavcri, zum wirklichen ^kr des f. k. Ol'ergymuasiums zu Vrescia ernannt, „ ^lm 31. Oltol'cr 18.^6 wird in der k. k. Hof. ^ , /2laatsdrllckeret iu Wien das 1^. Stück des H«gesryl)la!tes ausgegcl'en und versendet. Dassell'e rnlhäll unter ' -l)0. Die Verordnung des Justizministeriums ^on, 24. Oktol'cr 18^6. womit dcr Zeitpunkt der llwlllmg des Komitatgl-lichtes zu Szolnok, iin N, ») ^l'erlandesgcrichlssprcngel. bestimmt wird. ' " ^' Dcn Eliaß der Ministerien der Finanzen tin s- ,'5"'^ls vom 2.'l. Oktober 18^<> — gil' ^u sur die Länder des gemeinsamen Zollverkaudcs über die Zollbchandlnng mehrerer Pflanzen und ^ilanzentbeile. vo„, ^ Verordnung des Iustizniinistl-riums ,^"' <^. Oktober 1«^li — wirksam für alle 5tron' drn tt^ '-"'" ^"snadme dcr Militärgrcnzc — über "llchäftsucrkehr zwischen dcu k. l. Gerichten erster Instanz und den k. k. Konsnlara'mteru in dcr Türlei in Strafsachen. Nr. 203. Den Erlaß des Finanzministeriums vom 27. Oktober I860. über dcu Zeüpunkt, mit welchem die Wirksamkeit dcr provisorischen Obcrleitnug zu Pcstl) für die Tabakblätter-Einlösung eingc< stellt wird. Mit diesem Stücke zugleich wird anch das I u> l>altö ' Register der im Monate Oktober 18.W crschicucueu Stücke des RcichsgcselMattes aus< gegeben nud versendet. Wien. 30. Oktober l8.'!6. Vom k. k. Redaktionö-Vnreau des Reichsgesenblatt es. A n h a u g ll zum kaiserlichen Patenlvoiu 8. Oktober 18llli. A n w^taiserthl!Ms Ocster» reich in Vclreff der Ehesaä^'n. Zw e i l er A b sch n i t l. Von den» Verfahren in Ehesachen. (Fortsetzung.) H. L'l. Dic Ehesachrn gchören vor den kirchli' chen Richter, welchem lUiciu es znstcbt, über die Gil> tigkeit dcr Ehe und die ans dersrlben eutspllngcndcn Pflichten das Urtheil zn fällcn. Ueber dic bloß bür> gcrlichcn Wirkungen dcr Ehe entscheidet die Staats-gewalt. §. !)6. Die Gallen untcrstehcn iu Ehesachen dem Vischofe. in dcssen .ftirchensprenge! der Ehemann seinen W^msi!) bat, Ausnahmen smden Statt, wcnn die lhclichc Lebensgemeinschaft entivedcr durch Schei» dnng von Tisch und Vltt. odrr durch böswillige Vcr' lassnng von Seite des Eheinauns aufgehobcu ist. Im ersteren Falle hat jeder Theil das ihm widcr den anderen zustcbendc Klagcrecht vor dem Bischöfe dcr Diözese, wo dieser seinen Wohnsip hat, gellend zn machen. Im zweiten Falle kann die Gatiln ihre Klage vor dcm Vlschose anbringen, inner desstn Hlir-chcnsprcngel ihr Wobnsil) gelegen ist. Sobald die gerichtliche Vorladung zugestellt ist. kann durch cinc Veränderung im Woduschc der Gat> teu eiuc Veränderung in Betreff dcr Zuständigkeit nicht bewirkt werden. §. l)7. Der Bischof bedient bei Verhandlung dcr Ebesachcu sich eiues Gerichtes, welches aus einem Präses und wenigstens vier Rätheu zu bestehen hat. Doch soll die Zahl dcr Räthe uicht leicht mehr als scchs bctragcu. Es werde drnsclben ein Schriftführer bcigcgeben und ein tauglicher Mann bestimmt, lim, wcnn ein Rath des Ehegerichis scines Amtes zu walten verhindert ist. die SteUe desselben zu vcrtrc> tcn. Es wird zwcckmäßig sein. denselben au den Sitzungen, bei welcher es keiner Ergän^nng bedarf, als Vcislpcr ohne Stimmrecht ihcilnehmeu zu lassen. Wenn es wegen der großen Anüdchnung des Kirchen^ sprcngcls nicht wohl möglich ist, daß dcr Präscs dic laut dieser Anweisung ihm obliegenden Geschäfte allein versehe, fo ist ihm ciu Stellvertreter bcizu. geben. ^. 98. Der Aischof ernennt dic Mitglieder des Ebegcrichtes, und wenn der Zwcck cö ihm zu erfor» dcrn scheint, stellt er ihnen die Ausübung des übcr> tragcnen Amtes eiu oder enthebt sie desselben. Doch wird seine Wahl nur auf Männer fallen, welche die erforderlichen Eigenschaften besitzen nnd widcr welche ^n lcincr Seile her cinc Einwendung kann crhoben werden. H. !>!>. Die vorzutrageudcn Gegenstände werden, wenn'der Vischos hierüber uicht bcsondcrc Auordnun» gen trifft, von den» Präses unter die Räthe verlheilt. Die Entscheidung wird mit absoluter Stimmenmehrheit gefälll. Der Präses spricht sich znlctzt aus, und wcnn mit Einrechnnng seiner Stinimc sich Stimmengleichheit her. ausstellt, so gibt er den Ansschlag. außer wenn es sich um ciu Urthril übcr dir Giltigkcit der El?e ban» dclt: denn in diesem Falle ist bei Stimmengleichheit stetö auf Giltlglcit dcr Ehc zu crkcnncn. Findet dcr Vischof es zweckmäßig, dcm Präses einen Stellvcrtre« tcr beizngeben, so wird er über die demselben zuzu> thcileudcn Geschäfte das Nöthige verfügen. H, 100. Ein Natb dcs Ehegerichls. welcher ^u dcu Parteien in solchen Verhältnissen sicbt. daß er als Zcuge bcdcuküch oder sogar verwerflich »rare, wird sich für diese Rechtsfrage sciucr Amlsübung ent> halten. i^. 101, Die Vcrusung gcht voii dem Bischöfe dcr Diözese au dcu Mclropolilcn dcr ^irchcnprovinz. von dem Mctropolilen abcr an den heiligen Stnhl. Dasselbe findet Statt, lvcnn dic Angclrgcnhcit nach Maßgabe dcr Kirchengcsetze vor ci»c vicrlc Insta>iz gc» gebrach! iverden kann oder muü. Die RcchtssäUc, übcr ivclchc dcr Mclropolit oder ein ercmpler Bischof in crstcr Instanz gcsprochcn Hal, lvcrdcn anch in zweiter Instanz von dem apostolischen Stnblc entschieden, H. 102. Die Bcrufung ist bei dcm Gcrichtc. wi> drr dcsscu Anssprnch sic ergeht. b' 'icn zchn Tagcu »ach Znstcllnng dcs Urtheils anznmcl^cu; das Gericht abcr soll binncn dreißig Tagcn, wel.iie gleichfalls von der gcschchcncu Zustellung au zu zählen si»d, dic Vcrhauoluugcn au dic böhcre Instanz cinscudcn. Dic appcllircude Partei wird hicvo» verständigt und ihr crinncrt wcrdcn, daß sic binncu drcißig Tagrn nach Zustellung dicscr Weisling ibrc Beschwerde bei dcm Richtcr, ail welche» dcr gesetzmäßige Zng dcr Bcrnfu'ig gcht, anznbringcn habe. Ein Gcsuch nm Vcrlängcrung dcr Frist muß bci dcm Genchtc. dcsscn Urlhcil angefochten wird, cingcrcichl uild darf uur aus schr wichligcu Gründen bewilligt wcrden. Wenn es nach Umständen erforderlich ist, dcu hciligen Stubl lim Einennung eines Bcvollluächtigtcu ;» bitten, so wird das Gericht, st'bald es von dcr grschchcnen Erurunling amtlich in Ftcnntniß gesetzt ist, ohuc allcu Verzug zu Ucbersenduug dcr Vcrha»olu»gcu schreiten. l. Einsprache in Velrcff dcr Znständigfcll. ij. lV3. Wcnü Gatien odcr Ehewcrbcr, welchc in Ebcsache» vorgcladcn wcrocn. die Znftändigkcit dcs Gcrichls aiistrcitcn z» fö»nen glaube», so bal'cn sie bci demselben binnen zehn Tagcu uach zugcstclltcr Vorladung ihre Einwcndnngcn vorzubringen. Wird die crbobcnc Einsprache für unbegründet erklärt, so steht es ihncn frei. bci dcr zunächst höheren Instanz Bcrufung einzulegen. ^>. 104. Bestätigt das Höhcrc Gericht die ange. striltenc Zuständigkeit, so l'aben die Parteien ihre Sache vor dcm Richtcr, wclcher dic Vorladung rr» lassen bat. zu führcn. l>. Bcschwcrdcu und Erhebungen sinsichtlich der Trauuug. ^, ^". Dic Ehcwerbcr. welchen der Pfarrer die Trauung aufschiebt odcr verweigert, können sich deßhalb an die bischöfliche, Nurie wenden, wcl^c nach Umständen entweder sich l'cmülic», die Hemmnisse hiuwegziischaffcn, odcr dic AngcOgsiihcit dcm Ehcgerichtc zur Erwägung und Eutschciming übermitteln wird. ^!. 10(i. Wcnn der Anstand in ciulm rcgc gc-machlcn Hindernisse dcr Giltigkcit licgt. so nulß das Ehcgericht mit Erwägung aller Einzclnbcilcn bcllr-thcilcn, ob hinreichender Grnnd zur Vcrivcigeruug der Trauung vorhanden sci. Doch wird es von dein Grundsätze ausgcheu, dnü cö besser sci. die Eiugehuug einer gilligcu Ehe zu verzögern, als einc ungiltigc mit allcn Ucbcln. wclchc dieselben zu begleiten pftc» gcu, l'ervorzlirufcn. Dic Anssagc eines einzigrn glalib-würdigcn Zcugcu, sowie cin solchcs Gerücht, lvclchcs auch auf crfahrnc, gewissenhafte Männer Eindruck macht, rcicht jcdcnfalls bin, um die Ehcwcrber bis zu weiterer Aufklärung dcr Sache abzuwciscn tz. i07. Bci einer Einsprache auf dcm Grunde cincs Ehcvcrlobnisscs hat dcr Pfarrer. wofern da° Ehcvcrlöbulß ungiliig ist. die Bcthciligteu darüber zu belehren; wcnu er cö aber für gillig hält, cinc gullichc Ausglcichuug zn versuchen. Wird die Ein» Wrachc unmittelbar bei dcm Ehcgcrichtc erhoben und l'cgt nicht ctwa dic Ungiltigkeit am Tage, so soll «NN8 vor Allem dcr Pfarrer auswirft!, lverde». durch Vor« stellungcn und Ennalnliingcn vätcrlich cinzuwirken. §. 108, Die Vermuthung strdt für die Freiheit des Ehewcrberö hinsichtlich dcr Wal)! dcö Gattcn; daher ist gcgln das El'cvcrlöl'niß zu enlschciocn. so oft die Giltigkcit dcssclbcn nicht vollständig erwic^ seil ist. tz. NW. Auf Icnc. welche sich wcigcrn, ihr im Ehcvcrlöbnissc gcgebcncs Wort zu crfüllcn. ist nicht sowol,! durch Zwang als durch Ormahnnng zll wir» lcu. Icdc Verabredung übcr einen Vrigütungsbetrag. wclchrr im Falle des Rücktrittes zu cntrichtcu sei, ist nicht nur uncrwubt. sondcrn auch ungillig. §. Ntt. Wenn daS Ehcgcricht das Vcrlöbniß für ilugilt'g crkcunt. so ist das Nötbigc zu verfügen, damit die Trauung kcinc weitere Verzögerung erfahre. §.111. Ist das Verlöbniß für giltig erklärt worden, so hat das Ehcgcricht durch eiueu Vea»f> tragten den Versuch zll machen, die Parlcicu zu gütli' cher Ausglcichuug zu bewegen. Was den Schadenersatz betrifft, so wcrdc darauf hingewirkt, daß sie nntcr billigen Bedingungen ein Uebcreinkommen schlic« ßcn. Auf das Ansuchen von wrnigstcns Einem Thcilc kann auch ein Eutschädiguugübctrag ausgesprochen werden. Stellt der Kläger sich damit nicht zufrieden, so bleibt es ihm zwar nnbcnommeu, ivcgcn dcs Schadenersatz bci dem lvcltlichcn Gerichte Klage zll führen, doch seine wiocr dic Trauling erhobene Einsprache soll nicht weiter berücksichtigt werden. §. 112. 5,'icßc ein Einverständnis übcr dic Aufhebung des Verlöbnisse«! oder die Leistung einer bil. ligen Entschädigung sich nicht erzielen, so müßtc die Gestattling der beabsichtigten Ehc als das kleinere U<^l'cl angcschen werden. §. 11!i. Wenn Personen, welche sich fälschlich für verheirathct aufgeben, den ordentlichen Weg zur Schließung der Ehe nicht einzuschlagen uermögen, ohne sich oder ihren Kindern große Nachtheile zll bc> reiten, so können sie die Angelegenheit entweder selbst oder durch einen Seelsorger »or den Präses des Ehc-qcrichtcs bringen, nnd dieser hat die Erhebungen, welche zll Ausschließung jedes Mißbranchcs nöthig sind, zn pstegeu oder anzuordnen. In der Regel wird er ln'czu zwei Räthe beizichcn; wenn aber de» sondere Umstände die strengste Geheimhaltung fordern, so kann der Bischof demselben gestatten, dic Sache allein zn verhandeln. l!l. Uiiglltlgerklärung. H. 114. Die Kirche wacht als Hüterin des Glaubens nnd der reinen Sitte über dic Heiligkeit der Ehe nnd der Unaufiöslichkcit ihres Vaudes. Wenn c.n Katholik in einer Verbindung lebt, welche, da ihr ein Hinderniß dcr Giltigkcit im Wege steht, den Namen dcr Ehe mit Unrecht in Ansprnch nimmt, so soll dieselbe zur Würde eiuer wahrhaften Ehe crho< bcn, odcr, wofern dieß nicht möglich ist, für ungiltig erklärt nnd getrennt werden. Dagegen mnß das nuanfiöslichc Band der Ehe wioer jcdcn Versuch, unter dem Vorwandc der Ungiltigkeit die Trennung derselben zu erschleichen, mit Kraft aufrecht erhallen werden. §. 11.^. In wie fern das Bcstrcitungvrccht nicht m'.sdrücklich auf die Gatten beschränkt ist, gebührt es allen Mitgliedern dcr katholischen Kirche mit Ausnahme Ieucr, welche eigennütziger Absichten verdächtig sind, odcr obgleich ihnen die bevorstehende Ehe bckauut war nnd das Aufgebot ordnnngsmäßig vorgenommen wurde, das Hinderniß ohnc rcchmäßi-gen Grund verschwiegen habeu. §. 116. Wegen Irrthnm und widerrechtlichem Zwange kann die Ehe uur von dem Gatten, welcher sich im Irrthume befand oder dem widerrechtlichen Zwange unterlag, bcstrittcn werden. Sein Bestreb lungsrccht erlischt, wcun er, nachdcm er seines Irr-thumcs iniic grwordcn ist, odcr nachdem eine Fnrcht, wic sie zur Entkräftung der Einwilligling hilneicht. aufgehört hat, dic chclichc Pflicht freiwillig und wissentlich lcistct, oder auch, ohnc daß dieser Umstand kann bcwicscn wcrdcn, das eheliche Zlisammcnleben sechs Monate lang freiwillig fortgesetzt. lFl'rtslhui,., f^'lgt,) "«lilslilnlnjlichl'l Cljlil. Oesterreich. tlaibach, den ll. November. Zufolge ciuer beute Nachmittags an das k. k. LandeS.Prä'sldium gelangten tclcgrapbischen Eröffnung Sr. Erzcllcnz des Herrn Ministers des Innern werden Alllrhöchslil'rc k. k. Majestäten am «7. d. M. Abends in ^U,ach cintrcffcn . am 1!->. und l!>. die Landeshauplsladt mit Allerhöchstihrcm Aufentbaltc be> glücken und am 20, Früh die Reise nach Trieft fortsetzen. Wien. Se. Maj.der Kaiser Ferdinand habe» für die in dcr Stadt Nitmes zn errichtende Kranken' anstalt einen Beitrag von 100 st. allcrgnädigst zu spenden gencht. — In die Reihe trr böhmischen Runkelrüben-zuckcrfabrikru ist cin ncucs Elaolissement gctrcten, welches von den HH. Grafcil Heinrich Chotck, Bcsipcr von Ncltrus und Ncnhof, ulid Wirthschaflörath Ail-toil Komcrs in dem Dorfe Ali/.ic. etwa ^ Stunden südöstlich von Weldrus, errichtet nnd am 27. d. Vt. nach vorhergegangener kirchlicher Einsegnung dcm Bc> triebc übcrgrbcn worden ist. — Nach dem heute vcröffcntlichlcn Monatsaus' wcisc dcr Nalionalbank verhält stch der Silberoor» rath derselben znm Banknotcn - Ninlanf >vic nahezu 1 zn 4 '/^. Diese Ziffer spricht mit Zuziehung dl-ö kundgemachten Gcsammlstandcs dic Solvenz dcr Banl klar nnd deutlich aus, und rs wäre kcin Hinderniß vorhanden, sofort dic Barzahlungen wiedrr aufzu< nclnnru, wenn nicht dcr allgcnlrinc Silbcrmana.kl einen liiiverbältnißmäßigen Austausch drr Noten ge> gen Silber und Abftuß dcs Ictztcrn ills Ausland bc> fürchten ließe. Das Aufgell) vou 6 — 7 Pcrzent hat lnithin augenblicklich den Vortheil, daß wir von der allgemeinen Silbcrkalamiiät nicht wciter ins Mitleid gezogen wcrdcn, im Gcgcnthcilc blickt mau aus> wärls schon jctzt mit cincin gewissen Neide auf dcn in unseren Baukkcllcrn aufgestapelten Vorrath, ja man betrachtet sogar die Ankäufe der Vanl als theil» weises Motiv dcr europäischen Silbcrnoth. Es ist jedenfalls cinc eigenthümliche Erscheinung, daß mau im Auslande noch vor einem Ialire geringschätzend, allch wohl mitleidsvoll auf österreichische Banknoten ycrabsah, wahrend man uns beute lim dm allerdings nicht unbedeutenden Metallvorrath dcr Bank beneioct. DiescS Vcrbällniß, durch dcn Eifer und oic Um> sicht dcr Bankdirektion zu Stande gebracht, rcchlfcr> tigt das Vcrtraucn, welches sich in dcm festen Stan» dc aller Staatspapicrc kundgibt. Sic sind von dcn jüngsten Börscmauöveru nnd dcrcn Folgen fast gar nicht bc'.'ührt ivordcn und behaupten schon seit längerer Zeit cincn Knrs, dcr nach der Gestaltung der Gclo> vcrhältnisse für dic Zukunft in so lange annähernd normal bctrachtet wor^cn kann, als die Nachfrage nach Kapital das Angebot übcrbiclcn ivird. Die heutige Kundmachung dcr Naiionalbank lvird Icdcvmann zn der Uebcrzengnng führsn, daß ihr Haushalt nnnmchr geordnct erscheint, so wic ans einer Reibe dcr letzten Monatsanswcisc hcrvorgebt, daß das Bcstreben der Bankoireklion fo.tmährcnd die Erreichung diescö Zieles gerichtet war. Das Ver> hältniß dcs Notenumlaufes zum Mctallvorratl) war seit dcm Bcstchcn dcr Bank s>ltcn cin günstigeres, ja oftmals cin vicl llngünstigcrcs, ohne daß das nllge» mcinc Vcrtrancn rrschnltcrt worden wäre; vicl weniger ist also helttc Grnnd vorbanden, ans dcm Stan> 0l' dclsciben irgendwie cinc Bcsorgniß zii schöpfrn. (Donau.) — Alis F i n m c n'ird dcr „Allg. Ztg.« gc« schrieben i Der Aufschwung Fiume's binnen wenigen Jahren ist augenfällig. Im wildschönen Rccinatyal an dcr ^inmara crhcbcn sich bis zn deil lctztcil zu> gäuglichcu Fclscnschllichtcu dic Papierfabriken dcr Hcr-rcu Smilh nild Mcynicr, dic amerikanischrn Mahl» mülilen der Herren Scarpa nnd Komp., jene vom Herrn Matesic — Hänscr. die sämmtlich ?^illionärs geworden sind, zu gcschweigcn ciner Anzahl abwärts und an den andern Stadteudeu gclrgeneu Fabrilc», uuter denen die kaiserl. Tabakfabrik Tauscndc von wciblichcn Händen beschäftigt. Was yicrlands cinc umsichtigc Industrie vermag, davon gibt Hcrr Matesic cin schlagcndcö Bcispicl. Derselbe hat sich vom einfachen Sandmann ans Draga zum Krösus Fiumc'Ü aufgeschwungen! Finmc ballte im versiosseneu Iabrc 38Schissc. besitzt selbst an 120 größcrc Schiffe, wobci dic Hcrrcn Gcbrüdcr Eosulich, eingerechnet ihren Antlnil an Karaten, allein etwa mit 20 Schis« fcn bethciligt sind. Es soll beinahe die Hälfte dcr österreichischen Kauffahrteischiffe in F!umc geballt worden stin. Dic Gcschlcklichkc-it dcr Fiumancr im Schiff-bali ist thatsächlich; ihre Schiffe zcichncn sich vor-thcilhaft allch nach Außcn hin aus durch fcinc For« men an Schnitt nnd Takclung. Es ist dieß bci so großer Praris natürlich, denn diesc fördert das gemeine Wort: „Schiffe machcu Hänser, dicsc aber keine Schiffe." Seestädte haben freilich cinc andcrc Norm für Rentabilität, im Vergleich mit Binncn-landcn; cs ist cin Glück für lctztcrc, daß dort das Kapital dic nötbigc Sichcrhcit nicht zn finden wciß, dcr Absiliß desselben würoc ans Unkosten dcr ^aild. wirthschaft fühlbar wcrdcn. Unter andcrn hat Balaclawa in dcn lctztcn Jahren allcin dcn Schiffsrl'cdcrn hier cin Paar Millio» nen Gewinn bczablt! Die Ansammlung dcr Schiffc. ^ahl binncn wcnigen Iahrcn ist crfrculich; vormals sah mau mir hic nnd da cin Schiff anf der Rhede vor Anker; jctzt, nachdcm die Grfahr vor Stürmcn bcscitigct ist, hat sich hinter Hafcndämmcn, wclchc bcrrits auf cinc Länge von fnnfthalbhundcrt starken Männrrschritten in das Mccr hineingcbant wlirdcn. ein ganzer Wald von Mastcn cingcpsianzt. Kroatien licfcrtc hiczu das Schiffballholz, wcil cö heimische Schiffe sind, und so scheinen dic rückwärts gclcgcncn Wäldcr Kroaticils cinc unversiegbare Quelle für den Schiffbau bleiben zu sollen; wenn man abcr tagtäg/ lich nnd scit Jabren ilnansgesetzt dic Zufudrcu dcr uugchenrcu Holzstämmc trotz'dcr nnausgcsctztcu Ver-scudung von Schiffsladuugcu nach Italic», Frank« reich nnd England übcrblickt; wcnn man fcrncr dic wcitvcrbrcitctcn Holzlagcrlingcn dcs Hcrrn Francovich sicht, wclchcr anf Iahrc hiuaus mit Hcrrn v. Parc" vich cincn Vcrtrag abgcschlosscn hat, dcsscn Wälder mishancn zll dürfcn — da möchte man frcilich glan> bcu, daß cs iu dcr nächstcn Zukunft Kroatiens Wäl-dcril so ri'gcbcn wird, >vie dieß mit dcn Stcmhügcl!' lind Gebirgen an dcr Küste und dcr ^ängc hinab in Dalmaticn dcr Fall ist, nämlich: Stcin und Geröll statt Holz und Frnchtbodcn. Es hat sich hier cine 8aoi^ti'l nssl-nl-iil gebildet, dcrcn Programm vom k. k. Advokatcn, Hcrrn m'ü Thicrry, hcrruhrt, lind wclchc dic Vcwa^dung dcr uächstcu Um^cgcnd bcabsichtigt; cs dürfte bereits bekannt sein, wclchc Schwicrigkcitcn sich dcr Ans' führnng cntgcgcnstcllcn; die Bancrn sind znm Nc" botcn nichts wcnigcr als alifgclcgt, Nlid wcnn nicht bcfondcrcr Gcmcinsinn cin solchcs Wcrk fördrrt, wird es bci dcn wcnigcn Akazicn - Pfianzlingcn ucrblcibcn, dic dcm rühmcnöwcrthcn Patriotismus dcs Hcrr» Fcderico v. Thierry il,r Eutstchru vcrdankcn. I» Buccari ist dcr uncrmüdlichc Vorstaud dcs k. k. Vc< zirksamtcs, Hcrr Natale Paulctich, bcmüht. auf dcm originellen Wcg jedes Brautpaar zn vcrpftichtcn, cii'c Anzabl Bänmc zn pfiauzcn. In, Uebrigcn abcr bcdüükt uns, daß auf dcn nur uoch spärlich ,nit Erde umtici-dctcn Felscngcbrigcn crst cine gebührende Befestign»'! der Rascndcckc zll gcschchcu hat, wozu erfahrene V»' tanikcr gczogcn wcrdcu dürften! Frankreich. Wcitcrc vom „Monitcur" in dcr ueapolitauische" Angelcgrnheit vrröffenllichle Aktcnitückc: lll. Drr Eommandcnr Carafa an dcn Baro» Brcnier zu Neapel. Berichte ans Paris nnd Wien haben Sr. M^' stät dcm König, dem crlauchtcu Souverain dcs U»' terzcichuctrn, niit dcm Portcfcnillc dcr auöivärtigs" Aügelegenheitcu Petrauteil. den unangrnchmen O''!' druck gemcldct, den dic Antwort dcr Rcgicrliug bei' dl-r Sizilien anf dic zll Ncapcl von Seiten der fr"»' zösischcu und cnglischcn Ncgicrung durch dcn Nittt'' Temple und dcn Baron Brcnicr, dc» außcrordcüll'' chcn Gesaildteu und bcvollmächtiglc» Ministl-r S,^ Majestät des Kaisers Napoleon, gcmachlen Mitil^' lnngcn bri dcr laiscrlichcn Regierung und bei Sr. Majestät dem Kaiser der Franzosen hcrvorgcrnf^ babe — cinc Antwort, dic an drn Marchcsc A»!/'' nini sscschickt wlndc. wclchcr Wcisnng erhielt, bis' sclbc Sr. Erzcllcnz dem Grafc» Walewc'si. so w>c Fürst Cariüi, dieselbe dcm Lord Clarendon mil;»' theilen. Es konnte in dcr Depesche vom Allsten I"^ oirsls Ilihrcs nirmals dcr Gedanke obwaltcn, t'^ französischcn Rcgicrnng Absichten znzuschrcidcn, ^^ den Garantien nicht enisprcchcnd wärcn. wclchc l?l<'' srlbe bci so viclcn Gelcgenhsitcn Eliropa gcgebcn l'">' nnd wenn dic kaiserliche Rcgicrnng eine soiche ""' schl'Idigung in genalnucr Depesche erblicken kolwll' so empfindet man darüber das lebhafteste Miß""' gnügen. Die Neuerung von Frankreich liebt so ^c»^ wic die von Ncapcl und jedc andere die Rcoollu^ ncn, lino über diesen Punkt herrscht vollständig ^" Helligkeit, wiewohl man übcr die Mittel, densely vorzubeugen. noch ucrschicdcncr Ansicht sein lan>l- ^ Dic Rl'giernilg dcö Königs bat in dcn ^n Frankreich lNhciltcn Ratbschlägen, dic von scincr ^ ^ sorge für dic Rnhc Europa's, wclchc durch ^""'.„ in Ilalicn gcstört wcrdcn lönntc. cingcfiößl ^^^/,<,^ ciürn lllilsu Beweis dcr Theilnahme erblickt. '^,^',. Kaiser Napoleon olinc Zweifel dem Könige von -' ,^ pel hat bczruqcn wollen; abcr lvas dic Ä-'"^'^jZ< drr zn crgrcifcndeil Maßregeln und ihrc 3^^»ifft. licit zur Erlangung dcr Ruhc dcs Landcs "' ',,spn>' so hießc rö doch gewiß wohl nicht zu vicl ^'^^igc. chcn. wcn» die Wahl und Anwcndnng dc>" ^^,ig. als dcm nnabhängigstcn nnd übcr dic sei"^ ^ufg^ rrichc anglMl'sscnstcn Rcgicningsbcdingllligc" ^ ^, klärlcstcn R'ichtcr, vorbchaltcn blicblN. ^< .^nbcit dicsrm Punkte durchaus kciuc Mcinuugsvc»!^' ^^^^, bcrrschln, wcil dic Mächtc ja sclbst dicsc" " proklamirt habcn .,. x^n"' Es braucht bci dicscr Gclcgcnbcit n'^^, ^„. derail erinnert zu wcrdcn, daß das K""^ „gcnc" pcl das crstc war. wclchcs '1"/H. ^^,,^ ^,„d ourch lraurigcu Ercigmsscn ohnc alisiuärtigc H'^'«^ ,,g ^c die bloße Thäligkcit dcr Rcgicrnng des ö" Ruhe wieder gcwann. _,. !<„>c R^lb' Man ist Frcnndcn inimcr d">'kb" l" .^^ ^.^ schlage. aber dic Frcundc müssen ,clb t c> '^^^„i>cil man nicht ohnc Untcrschicd auf cin ^a^ ^.f stcts oarf, was auf das audcrc P"ßl. 5!.. ,,l dcr ^'"^ oer Wcishcit dcs Königs vertrauen, ocl ««»» 6' besser als jeder Andere, Zeit, Verhältnisse nnd -'pportunität beurtheilen zu können, nnd dic A,>-lkcnnung dieser unerläßlichen Freiheit im Handeln '"t die kaiserliche Regierung gewiß niemals linter' "sicn wollen. Die Rcgicrnng beider Sizilien wünscht lebhaft, ldem in, Geiste der kaiserliche» Regierung durch die )o>tt Marchesc Anlonini nutgetheiltc Aillwort hervor« Mifenen unangenehmen Eindruck zu verwischen. Sie ist nicht bloß eifrigst befiissen. mit der Rc> Helling Sr. Majestät dcö Baisers das herzlichste nnd Ulsrichügste Eiuverställdniß zn erhalten, sondern anch '>e Bande der Freundschaft immer inniger zu ziehen, "eiche glücklicherweise zwischen beiden Regierungen ^stehen. die nicht anders als vollkommen cinver-Ücmden sein lölllien, nm vereint dem edlen Ziele ber Ordnliug nnd der Ruhe in ibren Ländern zuzu» ^rebcn, indem sie stets den frcnndschafllichen Vcr> ^!n' in allem, waö diesen gemeinschaftlichen Gegen« stand berührt, unterhalten. Der Unterzeichncle n. s. w. Neapel, 20. August 18Ü6. Gezeichnet: Carasa. IV. ^laf Wa lew ski an Varon Vrcnier zu Neapel. Paris, 10. Oktober 1866. Herr Varon. Die Regierung des Kaisers ist »nangcnchm berührt, daß die Regierung beider Si< ilucn nicht geneigt zu sein scheint, ihre Hallung zu Modifizircn und den von uns ausgesprochenen Wün> schrn zn willfahren. Ich werde nicht ans die Erwägungen zurnckkom--Wen, welche die Rcgiernng Sr. kaiserlichen Majestät iu drin Schritte veranlaßt haben, der in meiner Depesche vom 21. Mai d. I. ausgesprochen ist. Ich Llmibc sagen zu können, daß es nicht ein Kabinet lu Europa gibt, welches nicht der Loyalität und Iürsicht der Rathschläge, die wir Neapel gegeben ba> I'm, Gerechtigkeit bältc widerfahren lassen. Es ist uicht Eines darnnter, welches nicht wüßte, daß wir ^ei diesem Anlaß von keiner feindseligen Gesinnung Nelcitrt worden sind, sondern daß wir einzig und "llcin m einen« erhabenen Gedanken der Erhaltung lMd des allgemeinen Interesses gehandelt haben; der Ausdruck dieses Gedankens halte gewiß nichts Ver< letzendes für die Rcgiernng, au welche wir ihn rich, tclen. Herr Baron, die Regicrnng dcs Kaisers be« dauert, daß ihvc Absichten verkannt wurden, und daß die Entgegnung dcs neapolitanischen Kabincls Wvohl in der Form als dem Inhalte nach den Stempel einer Meinung trägt, deren Qualifizirnng ^ Mich enthalic, die aber in sehr geringem Einlange mit dcn Gesinnungeu steht, die zli unserm schritte Anlaß gegeben daben. Wir hatten uns geschmeichelt, daß die seil un> sercr Mittheilung vcrfiosscuc Zeit die ersten Eindrücke der neapolitanischen Regicrnng mooifizirt haben nnd baft sic. durch Uebcrlegung zu gerechterer Würdigung zurückgeführt, von selbst die 'Opportunity gefühlt haben würde, eine Bahn zu betreten, zll deren Ver ^^lng s,e ihr eigenes Interesse und das Wohl ihres s ^kes wehr noch als unsere Rathschläge bewegen »outen. « ^»serc Erwartung ist gctänscht worden. Herr ^MMaiidcur Earafa hat wohl am 26. August eine ^Niialige. in versöhnlicheren Ausdrücken abgefaßte !^' an Sie gerichtet; dem Wesen nach ist sie ader Ucht ^cfriccigcndcr. als die frühere. Angesichts ci> ^I ^ltnalion, die wir aufrichtig zu vermeiden gc< huscht haben würden, glaubte die Regierung dcs "tilers im Einvernehmen nut der englischen Regie- ^'^, daß es ihr, in so lange, als dirsc Situation llcl,'t modifizirt werden wür^c, nicht gestattet sei. ihre ."ezieh.mgen zur neapolitanischen Regierung auf dem-l^lben Fiistc wie in der Vergangenheit zu erbaltcn. ,, Sie werden »ahcr, Herr Baron, bei Empfang leser Depesche, sich in Stand setzen. Reapcl mil ^)rcm gesammlcn Gesandtschaftö » Personale zu vcr> a>!e>,. Die englische Gesandtschaft erhält ähnliche ^'sll'liküoneu. Sie werden die Archive oer Negation "'" Konsul Sr. kais. Majestät übergeben. Um jedoch den französischen, im Königreich bei- ^ Ei;illc,i ,ycii^om Unterthanen jedenfalls even 'kll wirksamei, Schlitz zu sichern, wird ein französi-' ^s Geschwader in Tonlou sciu, wo es im Stande ^ wird, die Befehle zu erhalten, die ihm für jene uauc Übermacht werden müßten, in welchen es noth-tion^ '""'^" würde, sie im Interesse unserer Na> einea - '"^ ^^ ^^'^ ^" betrauen, die Abwesenheit r>aer ?^^!^'" Schutzes zu ersetzen. Um zu gehö trni '^^ ^^ ^'^ !"^ Evcittualilät Fürsorge zu schin ^' '""bc" die dem Kommandanten dieses Ge-^/,lliderg gegebenen Instruktionen ihm vorschreiben, stem ^" "^'^ ^'^'^ ^^ ""^ ^^'^ Befehle gc> Vcl "'Schiffe zn beanftragen, die Häfen von Nca° E^,,-.'^ Sizilien zu besuchen, wo der Kapitän dcs sedcn '^ ^' Kommunikation mit unsern Konsuln ^ wlrd. Zu gleichem Zwecke gedenkt die englische Regierung ein Geschwader im Hafen von Malta sta> tioniren zn lassen. Sie wcrocn, Herr Varon. diese Depesche dem Herrn Kommandcnr Earafa vorlesen, lind ihm eine Abschrift davon lassen. Genehmigen Sie ?c. Nalewöki." Paris. 2«. Oktober. Bezüglich der Reise dcs Prinzen Napoleon nach Slnttgart meldet del „Mouitcur," daß sein militärisches Haus denselben begleiten uud daß er in acht Tagen nach Paris zurückkehre» werde. Im Palaste von Fontaineblean brach vorgestern Rachmittags in dem ehemaligen Thcatersale Feuer ans. das jedoch bald gelöscht wurde und keinen gro> ßen Schaden anrichtete. Ein Korrespondent der ,,I»d<''p. bclge" bedanp-tct. daß die Auslassung des „Mouiteur" über die Ausschreitungen der englischen Presse zwar gegcu Ar> likel der „Daily Rews, des „Morning Advertiser" und der „Times" n. s. w. ebenfalls gerichtet sein könne. vorzugsweise aber wahrscheinlich dic minder bedeutenden Blätter ttcffcn soUe, welche frei von jc> der, mit einer geachteten Stellung verbundenen Vcr> antwortlichkeit auf das Privatleben des französischen Souvcrainö Beschuldigungen hänfen, die schon gc bässig sein würden, wenn sie auch nur einfache Pri> valleute betrafen. Paris. 27. Oktober. Das seit Jahren zur Besatzung von Algier gehörende Znaven'Negiment ha! den Besehl erhalten, diese Garnison zn verlassen. Ein mit dem Ernste der militärischen Zucht nicht vertrag» licher Scherz scheint zu diesem Akt von Ungnade bei> getragen zu haben. Eine Abtheilung Russen nntcr Anführung eines Offiziers ist in Oran angekommen, nm dem zweiten Fremden ' Regiment? zugetheilt zn wcrbcn; 12()l) Mann dieses Regimentes sind in Folge der Kabylen» Expedition vor einigen Tagen an Bord der Dampf» fregattc „Eaciqnc" von Algier abgegangen. Paris, 27. Okt. Ueber dcn Stand der neapolitanischen Frage, so wic über die Beziehungen Frankreichs zu Rußland schreibt man der „K. Ztg." aus Paris: Der Papst sowohl als dcr Großhcrzog uou Tos« cana bieten Alles auf, nm den König zn einigen Konzessionen zu bewegen. Man hofft hier nm so eher. daß diese Schritte von Erfolg gekrönt werden, als ^onis Napoleon sich mit dcn geringsten Zugeständnissen zufrieden erklären werde, selbst wenn England nicht der nämlichen Ansicht sein sollte. In ci> ucm Ministerrathc, dcr nach dcr Rückkehr dcö Kaiscrs aus Biarritz stattfand, wurdc dic Fragc bctrcffs einer Intervention in den Staaten dcs Königs von Ncapel einer längeren Besprechung nnterworfcn. Von ncnn Ministern, dic dieser Berathung anwohnten, sprachen sich acht ge^en cinc Intervention aus, und Lonis Napoleon selbst erklärte sich für die Majorität. Jetzt, wo ein Bruch dcr englisch-französischen Allianz droht, haben die Tuilerien natürlich noch viel weniger Lust, sich an einer Expedition zu bclhciligcn, die England vorschlagen möchtc. Dic Beziehungen Frankreichs zu Rußland gestalten sich jcdcn Tag freundschaftlicher. Man versichert hicr, daß mit Zustimmung Fmnkreichö zwci Schiffe dcr russischen Flottc. dic sich gegcnwär tig in Kicl befindet, Befehl haben, nach dcn Darda-ncllen abzugehen, um iu's schwarze Mecr einzulaufen. Mail will fehcn, ob dic Pfortc, welche die cnglischcn Schiffe im schwarzen Mccrc nnd im Bos porns läßt, sich dcm Einlalifen dcr russischen Schiffc ividcrsrtzen wird. Ueber dic Abreise dcs Varon Vrcnnicr ans Nca> pel schrcibt man dcr „Indep. bclgc". daß der fran. zösischc Gesandte kurz vor sciner Abfahrt cinc Uiltcr-redling mit den: neapolitanischen Minister, Herrn (5a-rafa. hatte, in welcher dicscr im Namen dcs Königs dessen volles Bedauern über den erfolgten Bruch aussprach nnd gleichzeitig dic Versicherung gab, daß dic in dcn bciden Königreichen befindlichen Franzosen Gegenstand dcr größten Rücksichteu von Sciten der Regierung scin werden. Achnliche Versicherungen soll der König allen Fremden und. namentlich jenen Franzosen gcgcbcn habcn, mit wclchen Beziehungen be> treffs dcs Baues dcr Eisenbahn zwischen Ncapcl nnd-dem Kirchenstaat angekni'pst sind. Wenn man über Haupt alle Umstände, gehörig berücksichtige, schließt der Korrespondent dcs genannte» Blattes, so komme man nothwendig zll dcm Schlüsse, daß die neapolitanische Fragc auf dcm Wcge dcr Ausglcichung sci. Stockholm. 23. Okt. Heute ist dcr Reichs» tag uach einem in dcr Domkirchc abgehaltenen fcier. lichcn Gottesdienste dnrch Sc. Majestät in einer Siz-znng des Plenum Pleuornm im Rcichssaale eröffne! worden. Die Thronrede verhieß Gesetzvorschläge über R'eligionsfreiheit. erweiterte Handelsfreiheit uud die mit dein 25i. Jahre beginnende Großjährigkeit des weiblichen Geschlechtes. Ueber dic äußere Politik cuthielt die Thronrede mir wenig und dcr November« Traktat mit den Wcstmächten wurde uur im Vorüber« geheu berührt. Nachdem darauf Staatsrath Fohräus einen Bericht über die Rcichsvera'alumg seit letztem Reichslagc gclcscn, traten die Sprecher und Vor< stcher der einzelnen Häuser vor den Th^il, nm Sr. Majestät ihre Ebrerbiclung zu bezeige». A>s Se. Majestät sich cntfcrnt hatte, begaben sich die Stände in ihre besonderen Versammlungsräume. Im Ritter« nnd Adelsbmisc haben sich von dcn NW Befugten bisher 386 Mitglieder einschreiben lassen. Jeder cr» wachscnc „Adclsmanu" ist Mitglied dcö Hauses, so« kald cr mit dcn nöthigen Zeremonien in dasselbe eingcführt ist. Unter dcn gewählten Mitgliedern der anderen Stände zum jetzt eröffneten schwedischen Reichstage zählt der Prcmgcrstand 4!), der Bürger« stand 64 u»d dcr Bauernstand Nl. Von den ^ctz» tcren ist etwa die Hälfte neu erwählt. Zum Präsi« deuten dcs Eomit^'s. welches zur Berathung cincr nrnen Kirchcnverwaltnng Stockholms niedergesetzt worden ist. wurde Unter.Statthalter Ritter dc Marv ernannt. Rußland. Die russischen Blätter beschäftigen sich wieder lebhafter mit den Eiscnbahnfragcn, nnd es ist zn licmerkcn. daß die wcilliegcnden Pläne aufgegeben sind, die näberlicgcndcn dafür mit Ernst, Eifcr uud Einsicht diskutirt wcrdcn. Daß die Eisenbahn im Süden keine Chimäre bleiben soll, dafür sprechen die Ausdrückc dcs jüngst ausgesprochenen kaiserlichen Uka« scs über die dcn künftigen Eiscnbahngesellschafte» frei» gestellte Ansbentnng der donischcn Kohlengruben deut« lich gruug, nnd die Aufmerksamkeit wendet sich deß« halb diesen Pnnklcn vorzugsweise zu. Mao meint, daß die bcstc Richtung von Eharkow aus längs des Dnieper nach Orechow, Gcnilschesk, über die Tscha« njarbrückc durch die Steppe direkt nach Feodosia (iin Ganzen fast hundert Meilen) scin würde, weil dadurch der Transport der Kohlen, des krim'schcn Salzes und alle andern Landcsprodnktc am meisten vereinfacht würdc. — Ans Warscha n vom 26 Oktober wird bc« richtet, daß wicdcrum mehreren in Frankreich sich anfhaltcndcn polnischcn Flüchtlingen auf Grnud dcs Ukascs vom 27. Mai d. I. dic Heimkehr verstattet worden ist. Dcr russische Gesandte am persischen Hose, ge> hcimer Staatsrath Anitschkoff, hat den Oberbefehlshaber im Kaukasus auf dic nngeineinc Menge fal» scher russischer Halbimpermlen alismcrlsam gemacht, welche aus Englisch - Ostindien kommen nnd dnrch Persicn ihrcn Weg nach den russischen Kaukasusläu. dcrn finden. Dcr Gcsandtc bcschrcibt die Geldstücke als vortrefflich gefälscht und als augenscheinlich eng« lisches Fabrikat._____________ TagSttcttigteiten. — Bei der am 30. Oktober stattgehabten Vcr< losnng der fürstlich Elary'schen Lotterie wnroc folgen« der Haupttreffer gezogen: Nro. 40.203 gewinnt 30.000 ft. Dic übrigen Gcwiunstc sind mit l00 fi. und 60 ft. gezogen. — Herr Dr. I. Lumbe, Direktor der Pragcr polytechnischen Lehranstalt, ersucht uns uin Aufnahme folgender Subskriptious»Einladung: Zur Feier des .'lOjährigcn Bcstcheuö dcö Prager polytechnischen In< stitutes crschcint ein Fcstalbum, welches cinc vom Prof. Dr. E. Jelinek verfaßte Geschichte dcr Anstalt, cinc Ucbersicht ibrer Sammlungcu. ferncr ciu fast 1700 Namcu zählendes Vcrzeichniß von chemaligcn Zög< lingcn dcrsclbcn mit Angabc ihrer gegenwärtigen Bc» rufsstclluugeu enthält. Dcr Zweck, der mit der Her« ausgäbe erreicht wcrdcn soll. würde für sich selbst sprechen: es gilt die Gründung eines Rcisestipenoiums für Tcchuiker, für welche der h. ^audesausschup dic vollc Gesammteinnahmc ohuc Abzug der Kosten hoch« herzig gewidmet hat. Dcr 10. November, der Tag, an wclchcm vor 60 Ihhrcu die Pforteu dcr Anstalt sich öffneten dcn Schaarcn dcr Wißbegierigen, soll oen Grundstein legeu zu einer Stiftung, welche dem scheidenden Techniker das bietet, was die Schule nicht mehr leisten kaun, den Anblick dcr reichen In-dnstrieschätzc des Anölandcs. die Anregnng des Gei» stcs zu crhöblcr Thätigkeit durch frenidcs Beispiel lind Lehre, die Erweiterung dcr Idccu und die Stellung ocs Eharakters durch Berührung mit dcm mannigfach gestalteten i/eben. Jeder, der einst dcn Drang em-pfnoden, in fremden Bändern seine Wißbegierde zu befriedigen, wird sein Schcrfiein beitragen woNen daß dic Ioce cincs Reiscstipcndiums zur Wirklichkeit werde. So ist Jedem, auch den Entferntesten die Möglichkeit gegeben, dcm Instilutc, von dcm cr seine wi„enschaftliche Bildung empfangen, dic Schuld dcr Da.,kl.arkeit abzl.tragcn und thcilzunchmcu an dem >mch!,g,ten Momente der Jubelfeier - dcr Gmuduua dcö Rciiest.peudlums für Techniker. Allc, die den un» vcrgcßllchcn Gcr,tncr zu hörcu das Glück hatten, feien, zugleich das 100jährige Erinncrnngöfcst an des rcr- «»»<> ehrten Lehrers Gcbnrt (23. Februar 176«). denn dic Stiftnng sol! dcn Namen Oerstner's trage», dcs Man-nes. dessen geistige Schöpfling das Pragcr Instituts l'lcibt. Um oic Belhciligling an dcr Subsfrlplion Jedem, auch dein Unbemillcltcn zligänglich zu machen, ist dcr Subskriptionspreis für das 20 Bogm starke, mit dcm Bildnisse Gcrstner's gczicrte Festalbnm au> inir einen Gulden fcstgcse^t worden, während später der erhöhte Ladenpreis von 2 st. eintritt. Größcrc Beträge zur Grünonug dcr Oerstner'scheu Rciscstif> luug. wclchc cnlwedcr nnmittclbar an die Direktion des polytechnischen Institutes oder a» die I. G. Calvc'schc Buchhandlung in Prag eingesendet werden, werden dankbarst übernommen und dic Namen der hochherzigen Geber in den öffentlichen Blättern be> lannt gemacht. I Das „Abcndbl. der Wr. Ztg." vom 2«. Ok> tober meldet: Hcnic Nacht verschied nach langem Leiden cinc Zelcbiilät Wiens, der Historienmaler uno Direktor der kais. Gallcric am Bclvcdcrc, Pcler Kraffl, iil seinem 7«stcn Jahre, ein Künstler, dcr rin volles halbes Jahrhundert in Wien als Lchrcr an dcr Akademie, als Künstler und als Gallcrieuor« stand wirkte. An seine Werke knüpft sich die Erin> ncrung an die glorreichen Kriegsjahrc 1809 und 1813, er genoß das volle Vertrauen aller Dcrcr. die mit '.hm im öffeiülichen und Privatverkrhr standen, und dieses Vertrauen wurde ihm unausgcsctü auch von höchster Seile zu Theil. ^ Die „Elbcrfclocr Ztg." meldet: Vor ciuig»r Zeit wurde eiu seltsam gebildetes Menschcngcrippc, von ciuer Thonlage nmgcben, in dcr Ncandcrhöhlc in einer Kalkslcinspaltc anfgeflinden. Die merkwürdig abweichende Blldmig dieser Knochcnrcstc, namentlich die des Schädels, riefe» das Bcdcnlcn hervor, ob es vielleicht ciucm dem Menschen nahestehenden Thiere angehört habe. Dieses Bedenken wurde am 22. in dem natnrwisscuschasllichcn Vereine zu Elbcrseld gr-hoben, indem die sachvcrständigcn Männer, welche diese Reste unlnsilchteu. crklärtcn, daß sic allerdings Menschcnknochcn seicn. Die Stirn des Schädels war bedeutend eingedrückt, und deutete auf eine Menschen-race hin, die sich unter dem Namen Karaibcn in Westindicn vorfindet. Sowohl die Schenkel- als Arm< knochcn deuteten auf einen viel kräftigeren Menschen-schlag, als man ihn jcßt noch kaum findet, Eö wurde bald die Frage aufgeworfen, wie ist dicscr Mensch dahin gclommcn und wie lange hat er wohl daselbst gclcgcn? Einige Bewohner der Umgegend der Ncanoelhuyle erzählen, daß man hier schon frül/tr ein solches Gerippe gefunden, welches aber Niemand inlercssirt habe lind deßbalb in Vergessenheit gern« then sei. Wir hoffcn später darüber noch Mehrcrcs zn hören. Telegraphische Depesche!!. 'Neapel. 28. Okt. Die Gesandtschaften von Frankreich lind England verlassen hellte die Start; sie reisen landeinwäits über Nom nach Eivilavccchm. wo sie sich einschisfcn lvcrden. Hicr lvcrden uii'sas» sende Mi>itälv0lsichl wartet. Malta. 22. Okt. Die Dampfkoruettc «Swa. low", von Ajaccia kominend. ist zu dem hicr bcfindli. cheu Geschwader dcs Admiral Dnndas gestoßen. Franlfur1. 1. Nov. Am Donnerstag hat cinc Vundcstagssipling stattgefunden, lvorin dcr Antrag wegen Nenenburg an den Tag gebracht wurde. Der Ausschuß hat sich hcillc fur die preußischen Anträge ausgesprochen. London. 1. Nov. „Morn. Post" vcrsichcr!, die Türkei rcmonstrire nicht gegen das Verbleiben der britischen Flotte im schwarzen Meere. — Dcr Melall» vorrath dcr englischen Vank ist gegen den leNtcn Ans> weis um 122.88« Pfund geringer. Die neueste Post aus Amerika meldet, Spanien rüste eine Flotte ge-geil Meriko. Paris. 1. Nov. Dcr „Monitcur" meldet, gestern habe ein Ministcrrath zu Compiegnc stattge» funden. Nach dcm «Conslilutionncl" hat sich das Personal der französischen nnd englischen Gesandt' schaft. von Ncapll kommend, am AI. v. M. in (5.ivi> cnte über die Räumnngsangelcgcnhcit. Die «Revue contemporänc« sagt, nur Konferenzen könnten die Schwierigkeiten der bcssarabischen Grcnzrcgn-I,rnng beseitigen; der russische und französische Ge< sandte zn Konstantmopcl baben sich vereinigt, um ge< gen den tu Bctrcff dcv Fürstcnthümcr erlassenen Fer-man der Pforte, als dcm P^iscr Vertrage wider, streitend, Bemerkungen zu machen. Lokales. Uaibnck, am 4. November. Dic nächste Versammlung des historischen Vcrcins wird Donnerstag am 6. d. M. um 6 Uhr Abcudi? statisindcu. Hiebei lommeu folgcndc Gcgrnstänoc zum Vortrage: 1. Der Vereins «Sekretär Dr. Costa über einen An» griff des Leipziger literarischen Zcnlralblattcs auf die vorjährigen Publikationen dcü historischen Vcr> eins — und über Dr. Ilwof's „Beiträge znr Gc-schichte dcr Donan> nnd Alpenlander." l. Hcfl. 2. Herr Skriplor G. Kosmac Geschichie »ino Bcschrci« bnng oer Laibacher Liccaldiblioihck. 3. Herr Obcramlsoircklor Dr. Eosta über Löwen-thal's cbcn crschicncnc «Geschichte der Stadt Tricst." 4. Herr Gymnasialoirektor Nccasck statistische Mitlhci» Inngcn über das Laibachcr Gymnasium. 6. Herr Profcssor Mclclko: Die goldene Bulle, worin den Söhnen der Knrfürstcn aufgetragen wird. die slawische Sprache zu crlcrncn. 6. Hcrr Präfrkt Rcbitsch: Die Grünoung des Ama> zonenrcichs. 7. Herr VcrcinsmandatarHißinger: Dic Mithrasgroltc bei Tschcrncmbl. Bei dcr großen Mannigfaltigkcit dcr zum Vortrage kommcndcn Gcgcnständc, uno bci dcm manüig' faltigen Iütcrcsse dcrsclbcn ist ein recht zahlreicher Besuch dicscr anregenden und mucrhaltendcn Vcr> sammlllngeu, wozn auch Nicht-Mitglieder erschciuen dürfcil, sehr wünschcnswcrlh. Vergangenen Donnerstag prodnzirlc sich Hcrr Kammamcycr mit äronaliüschen Kunststücken in dcr Sternallee. (5s stiegen mehrere Ballons in die Höhe. außerdem mebrcic Thier« und Mcnschcilgcstal' tcll aus Rindshäutchen verfertiget, Dcr Wallsisch zcigtc sich >nit dem llelien Elemente schr vcrliant nnd crntcle reichlichen Beifall. Die Mcnschenfoimen Iie< ßcn rücksichllich ihrcr plastischen Darstcllnng viel zu wünschen übrig. Doch wer wiro an ein Stück Rlndöhant, wclchcü in dein Wasserstoffgasc das Vehi» kcl fand, um scine trostlose, an die Vlcba gefesselte Eristcnz für einige Augenblicke zu vergessen. und einc Lustfahrt zu dcn Slerneil zu machen, auch noch lünst> lcuschc Anforderungen stellen? Handels- und Geschäftsberichte. Sissck, 28. Okt. Die vielen nnd bcdculenden Aufträge, die voll der Marine hicr eintreffen, gestal» tclen das Früchlcngcschäfl iil den lcptcn 8 Tagen zn eincm schr lebhaften, das noch mehr an Ausochnung gewinnen würde, »nenn größere Vorräthe von neuem Weizen in prompter Ware am Plape wären. Da aber nnr zwei kleine Parthirn von nicht ganz schöner Qualität hier lagern, nnd die Eigner zu hohe Forde^ rungcn stcllcn, so blieben dicsclbcn unbeachtet. Wao biü jcyt von ncn.'m banatcr Weizen anlangte, fand in Karlitadt raschen Absai), und zivar 8^i. 86 Pfo, ^ si. :!:l lr., 'i fl. :t8 kr., alter 76. 7i) Pfo. ^ ft. 40 kr., 4 ft. 8 kr.. Halbfrucht altc U ft., A ft. Ui kr. Auf Lieferungen sind mehrere Abschlüsse pr. Tricst zu verschiedenen Preisen nnd Bcdingnlssen gemacht worden, lind zwar franco Finmc 8li Pf> banatcr Wei< zen 9 ft. 20 kr. pr. Star gegen 1—2 ft. Angabc; ab hicr schwimmende Ware lift. 10 kr.; ab Karlstadt li ft. 20 kr. und 2 ft. Vorschuß, zumeist gegen A Monat Wien l»l i>!>l-i. Voransvcrkäusc sind nur in bereits schwimmender Warc zu rcalisircn; nach Karl< stadt gcstcllt im Verhältnisse nm hicr bessere Preise zu erreichen. In Senilin stehen 2A Schleppschiffe für bier, die aber des klcincn Wassers wcgcn erst später eintreffen dürften; der größere Theil dcrsclbcn hat jedoch weitere Bestimmungen. Für Krain in ncncm Weizen noch wenig gemacht, und selbst die kleinen von dort einlaufenden Aufträge können vorläufig nicht rcalisirt wcrdcn. wcil mail für bessere Ware über ii fi. nicht bewilligt, nnd die Eigner zu diesem Preise nichts abgeben wollen. Allc übrigen Gctreidesortcn vernachlässigt nnd es kamen nnr circa !'000 M. bosnischer Mais 2 ft. 1? kr. l'is 2 fi. 18 kr. zum Vcr> kaufe. Wasserstand sehr klcin. Wasscrsracht nach Karlstadt i:j lr.. Landfracht nach Stcinbrückcn ^l0— :^l kr. pr. Mn. Karlstadt, 27. Okt. Seit mcinem lebten Verichtc si,ld hicr im Ganzen 4000 M, neuer Be<'ecr 8.; 1200 M. ncncr kroatischer Weizen 4 fi. 54 kr.; 1000 M. alte Halbfrucht :l ft. 9 kr. für Triest und Finme, dann U00 M. altc Dlciviertclsrncht 3 ft. 40 kr.; 200 M. neu. Korn 2 ft. .'^ kr.; 1000 M. mittlere banater Knkurnl) 2 ft, 2"/—^0 kr. für Zcngg; !l000 M. alter Beöeer Weizen 4 ft., 4 ft. 8—W kr.; Bec-kercker :l ft. 40 ^- 4ii kr. nnd endlich l»W M. altc Drcivicrtelfrncht !j ft. 4i> kr. an nnserc Müller abgesetzt worden. Außerdem sollen von hier aus noch andere 40 000 M. neu baimttt Weizen auf Lieferung für die See, jedoch zu nul'c> kannten Preisen. abgeschlossen worden sein. MM> spärlichen Dctailgcschäft werden Gerste 1 ft. Ill)—"' k>.; Hirfc 1 ft, ÜU-40 kr.; Hafer 1 ft. 30—:lu^ die Zufuhren sich vcrmindcrtcn. Otivas komnu >u'«) gegen Darangäbe :> 1 l fi. 16 kr. pr. Meneu "bll die Warc wiro schr sortirt. Am heutigen'Wocheil' markte warcil folgende Preise: Weizen 9 — 10 st>,. Halbfrucht 7 ft 30 bis 8 fl. 30 kr., Gerste 4 ft. ^ kr., Hafer 3 fl. 46 kr.. Knknrut) 4 fi. dcr Met)" in W. W. Groß. Bccskcrck. 2»i. Okt. Dic KukurH' crnte, dic von cntsprcchcndcr Witterling begimst>^ war, ist in unscrem Rayon beendet, und fiel im ^lll' gemeinen sowohl dcr Mcngc als Güte nach sehr ^ friedigend aus. Im Laufe diescr Wochc war uM Plaß »nit nclicnl Knknrnl) stark befahren, andcre Oe' treidcgattnngcn warcn ivcnigcr, jedoch znr Dcckll»!i des nöthigen Consumobcdmfcs gcnlig zngcführt, »^ ilnr dic erstere Fruchtsortc, worauf die Kauflust rcgc zu werden begonnen hat, fand anf Spckulatio» " 8 ft. 16 kr. pr. Kübel, mithin nm 16 kr. thcm^ wie in der vorigen Woche, gutcn Absah; ob dic!^ Produkt in weitcrem nächsten Verlaufe, bci dcr l'l' sonders gntcn Qlialität, Höhcrc Prcisc bedingen w>^' wird von Umständen nnd dcm wcitercn Gcsckäs^' gange abhängen. Was die übrigen Gctreideptt>!^ dcr Znkunft betrifft, müssen wir bci nnscrcn Auß^' ten stehen bleiben, denn im Allgemeinen ist die gcgt»' wattige Lage des Geschäftes hicr ill dcr That c>>^ so verwickelte, es müsscn nothwendig so vcrschicd^' artige sich untereinander widcrsprcchenoc Momcil^' mit in dic Rcchnnng gczogell ivcrdcn, daß cs vicllell^ größeren Schwierigkeiten als jc nntcrliegt. sich ci>u' bestimmte Mcinnng über diesen Pliilkt zn bilden; ^>l der einen Seitc weist man anf die diesjährige rcich^ Getreideernte nnd das Hcrabgehcn dcr Preise a!I^' Körnerfrlichtgaituugcn an deil obcrcn Hanoclsplä^» hin. und prognostizirt hieraus cine Ermäßigung ^' Preise; von dcr andcrn Seite hcbt man den Umst^ hervor, daß die altcl» Gclreidc'Vorräthe, was w^' kcinenl Zweifel unterliegt, Hierlands fast ganz aufil^' räumt sind, und cin großcr Tycil der dispoüil'll" neuen Körilerfrüchlc ans dem Banale bereits elpM'till wnroc- daher nnd da die Weizen-, Halbfrncht > »»l' !Kut'llrul)^ualität unserer hcnrigcn Fechsling a»^^' zcichnct lind die der übligcn Fruchtsortcn schön >>^ so ist an eiu weiteres lind ctwa namhaftcö Si»^'" der Preisziffer kanm mehr zn dcnken. Die Zeit w>l'^ llhrcn, wclchc von dcn sich entgegenstehenden M>' nnngen dic berechtigte ist, einstweilen genügt cs i' konstatircn. daß dic gegenwärtigen Notirnnge» ^' obcrcn Verkanfsplayc im Vergleiche >nit denen ^ Einkanfspläpc lanm eine Möglichkeit cincr vortl)^,' haften Spcüllation zulassen, Von diescr Wochc ü^,!' rcn wir im Kleinverkäufe Weizen jc nach Qual'^ von 17—20 ft.. Halbfrncht 13—Itt fi., Hafer ^ !^ !^0 kr. blö 7 fl., Gcrstc 8 fl.. Hirsc 7 fl., Kul''^' tt st. 16 kr. pr, Kübcl. und in Parthicn wird Wch^ Halbfrncht nnc» Klikurul) nm einige Groschen hol'" gchaltcn. Dic Dnrchschmttsprcisc vom gestrigen Wochl' markte wcrdcn folgendermaßen bezeichnet: ^^".,^ Ware 87pfüudiger Weizen 10 fl.. niederer 9 5- ',,, kr., schwacher 83pfündiger 8 fl. 30 kr., HcM"^ (Temcsv.M^. Bci der Vcrlosling des Erzl>crM Karl^e^,^, lehcnö vom 1. Jänner 1844 sind nachf^c"" ^„ galionen zlir Rückzahlnng am 3l. Dezember g' ^,^. worden. I.il. .V pr. l000 fi. Nr. 12, '!'. " ^7. 784. 80li, 83/. ^ , ^^ 931. 963, 999. I.ü. li pr. 600 fi.: M'. ^'' ^, 192. 361. 3l)7. 398, 414. 422, 438, ^ ' g<)l. 697. li<0. Ul7, 694, 726, 763. «"'^ ^Ii!', 89«. 903. »32. 94«, 10l0, 1020, I"""' 1ll,4 nnd 117<>. ^ Druck und Verlag von I^nnz v. Kleinmayr ck F. Va,nl»erg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamber,,.