!»r. 618. HJ. 11105. Kirchliches Deroàungs-Aatt für die Lavanter Discese. Inhalt: 23. Fastcnhirtenschrcibe» samt Fastenmandat für das Jahr 1905. — 24. Postni pastirski list in postna postava za leto 1905. — 25. Fastcnordnunc, für die k. k. Landwehr, gütig int Jahre 1905. 23. Fastenhirtenschreiben samt Fastenmandat für das Jahr 1905. Michael, durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, Thronasststent Seiner Heiligkeit, Seiner Kais, und König!. Apostolischen Majestät Geheimer Dal, Grostkreu; des kaiserlich-österreichischen Franj-Ioseph-Grdens, Doktor der Hl. Theologie, entbietet dem hochwürdigen Klerus und allen chlauöigen seiner Diözese Gruß, Segen und alles Gute van Gott dem Kater und dem Sahne in Gemeinschaft des Heiligen Geistes! Im Herrn geliebte Diözesanen! Regina sacratissimi rosarii, ora pro nobis! — Du Königin des hochheiligen Rosenkranzes, bitte für uns! (Apostolisches Schreiben Leo XIII. „Salu- taris ille“ vom 24. Dezember 1883). entwürdig bleibt das verwichene Jahr 1904 für unsere ehrwürdige Diözese, wie überhaupt für die ganze katholische Christenheit. Das marianische Jubeljahr war für die Diözese Lavant ein wahres Festjahr. Fest wechselte um Fest, als wäre das Tränental schon zum Himmel geworden. Diese Jubelfeste mit ihren frommen Kundgebungen erfüllten die Bewohner des ganzen großen Kirchen-sprengels mit seligster Freude und Fröhlichkeit. Drei große Gnadengeschenke Gottes bescherte uns das abgelanfeue marianische Jahr. Der seit dem 4. August 1903 die Kirche Gottes glücklich und glorreich regierende Papst Pius X., der in seinem ersten Weltrundschreiben »E supremi apostolalus cathedra« vom 4. Oktober 1903 seinen hohen und hehren Regierungsplan : Alles in Christo zu e r-neuern, den Christgläubigen kundtat, traf mittels Dekretes der heiligen Ritenkongregation vom 14. August und vom 8. September 1903, sowie mit Schreiben vom 7. Dezember 1903 Anordnungen, um das fünfzigste Jahr der feierlichen Verkündigung des Glaubenssatzes von der unbefleckten Empfängnis ber allerseligstell Jungfrau und Gottesmutter Maria erfolgreich zu begehen. Daraufhin erörterte Ich in meinem Fasten-hirtenschreiben vom 11. Februar 1904 das geheimnisvolle Dogma mit dem geistigen Nutzen, der sich aus demselben für das Leben des Christen unschwer gewinnen läßt, und gab Weisungen, wie das maria-nische Jubeljahr in der Diözese zu feiern wäre. Demzufolge wurden allerorts besondere Andachten, wie Missionen und Exerzitien, Triduen und Novennen, Bittgänge, Wallfahrten und Festversammlungen ab-gehalten. Alle diese Geist und Herz erhebenden Begängnisse wurden am 8. Dezember 1904, als am Schlüsse des geheiligten marianischen Jubiläums, durch die festliche, öffentliche Weihe der Diözesanen an die allzeit makellose Jungfrau würdig gekrönt. Die zweite Gabe Gottes, die uns das verflossene Jahr brachte, war das außerordentliche Jubiläum, welches Papst Pius X. aus Anlaß seiner Wahl zum rechtmäßigen Nachfolger des hl. Apostelfürsten Petrus, aber auch zur Verherrlichung des erhabenen Geheimnisses der unbefleckten Empfängnis Mariä mit der ansprechenden Enchklika »Ad diem illum laetissimum« vom 2. Februar 1904 feierlich verkündete. Die Angehörigen der Lavanter Diözese, deren Ruhm christlicher Glaube und christliche Sitte sind, waren vom 7. September bis zum 7. Dezember 1904 auf das eifrigste bestrebt, den heiligen Jubelablaß zu gewinnen. Das dritte große Gnadengeschenk, womit Gott der Herr im Jahre 1904 die Diözese bereicherte, ist die mit den Weisungen vom 5. Jänner und 2. November 1904 in allen Psarr- und Klosterkirchen erfolgte Einführung der ewigen Anbetung des aller-heiligsten Altarssakramentes, die in der Vorstadt-Pfarrkirche zur hl. Magdalena, dieser nach der Muttergottes innigsten und treuesten Verehrerin des. göttlichen Herrn und Heilandes, am 1. Adventsonntage, den 27. November 1904, begann, mit, wenn es Gottes hochheiliger Wille so geschehen ließe, bis ans Ende der Weltzeit nie mehr aufzuhören. Nach den bisher an Mich gelangten Berichten nehmen die Gläubigen allüberall den regsten Anteil an dieser hehren und süßen sakramentalen Andacht, wodurch sie zugleich auf das wirksamste sühnen und ans das kräftigste abwehren die durch ein Zeitungsblatt in der katholischen Kaiserstadt Wien dem Liebessakra-mente zugefügten frevelhaften Unbilden und verab-scheuungswürdigen Lästerungen. Zur bleibenden dankbaren Erinnerung an die vielen und großen, durch die hochgebenedeite Gnaden-mutter Maria vom dreieinigen Gott erhaltenen Wohltaten möchte ich in Meinem diesjährigen Fasten-Sendschreiben über eine altehrwürdige und inhaltsschwere, wirkungsvolle, ablaßreiche und darum allbeliebte Gebetsweise, nämlich über den hochheiligen Rosenkranz handeln. Durch dieses erhabene Gebet gelangt ja die unbefleckte Empfängnis Mariä und ihre Herrscherwürde am besten zum Ausdruck, indem das Ave Maria, der hauptsächlichste Teil des Rosenkranzes, in den Worten des Himmelsboten : Sei g e g r ü ß t, voll der Gnade, de r H e r r i st mit bi r, du bist g e b e n e d e i t unter den Weiber n, die unbefleckte Empfängnis ausdrücklich verkündet; die übrigen Worte verherrlichen aber ihre göttliche Mutterschaft, die mit der unbefleckten Empfängnis innigst verbunden ist, und sie preisen Maria als die Vermittlerin der Erlösungsgnaden. Zudem ist der heilige Rosenkranz das geeignetste Gebet zur Lobpreisung des anbetungswürdigen Altarssakramentes. Die Anbetung dieses allerheiligsten Sakramentes und die Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria sind enge vereint. Denn Maria steht in inniger Beziehung zur heiligen Eucharistie, welche wirklich, wahrhaft und wesentlich denselben Leib enthält, den der Sohn Gottes in Maria angenommen hat. Papst Leo XIII. schreibt in seiner Rosenkranzencyklika »Augustissimae Virginis« vom 12. September 1897 : „Jesu Fleisch ist Mariä Fleisch und obgleich es durch die glorreiche Auferstehung verherrlicht wurde, so blieb und bleibt dock-die Natur des Fleisches dieselbe, die er von Maria empfing." So haben wir das göttliche Gastmahl der heiligen Eucharistie auch der Jungfrau Maria zu verdanken, die das süße Brot der Engel im Geiste vorher verkostet, als sie in die Menschwerdung des Sohnes Gottes und so in die zukünftige Einsetzung dieses Sakramentes einwilligte, ans welches wohl auch ihre Worte abzielen: Die Hungernden erfüllt er init Güteru. (Luk. 1, 53). Maria beteiligte sich sicherlich auch an den Geheimnissen der heiligen Eucharistie. Die Apostel k e h r t e n nach der Himmelfahrt Christi vom Ölberge in das Coena-culum z n r ü ck n n d b e h a r r t e n ei n m ütig im Gebete samt den Frauen ititb Maria. (Apostelg. 1, 13. 14). Und von den Gläubigen heißt es: Sie beharrten in der Lehre der A p o stel, in d e r Gemeinschaft des B r o t-b reche ns it itb im Gebete.* (Apostelg. 2, 42). Bevor Ich nun zur näheren Beleuchtung des 1 Wer sich über die Beziehungen Mariä zur Eucharistie weiter vertiefen will, lese: P. H. Kroncs C. ss. lì., Maria und das heiligste Altarssakrament. Trier, 1900. — Idem, Maria und die heilige Eucharistie. (Internationaler Maria' nischer Kongreß. Kongreß-Bericht. Freiburg, 1903. S. 07-84). /T heiligen Rosenkranzgebetes schreite, rufe Ich die mit Sternenkranz umgebene, von Sonnenstrahlen umflossene und den Mond zu ihren Füßen habende Königin Himmels und der Erde mit den Worten zu Hilfe, die Papst Leo XIII., unsterblichen Angedenkens, wie er im Schreiben »Diuturni temporis spatium« vom 5. September 1898 bemerkt, quasi augurium victoriae ex praesenti dimicatione referendae, gleichsam als Vorzeichen des Sieges im gegenwärtigen Kampfe, in der Lau-rctanischen Litanei nach der Anrufung „Du Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen", bereits mit Erlaß der heiligen Ritenkongregation »Ad praesidium columenque« vorn 10. Dezember 1883 beizufügen befahl: D u K ö n i g in des hochheilig e it Rosenkranzes, bitte für uns! Vielgeliebte tut Herrn! m 4. August 1904 als am kirchlichen Feste des gefeierten Ordensstifters, Sankt Dominikus, konsekrierte Ich in der Dom- und Stadtpfarrkirche zum hl. Johannes Bapt. zu Marburg in Anwesenheit des hochwürdigen Domkapitels, der meisten Herren Dechante, sowie vieler anderer Priester und einer dichten Menge von Gläubigen einen im nördlichen Seitenschiffe neuanfgerichteten Altar zu Ehren der glorwürdigen Rosenkranz-Königin Ans einer 14 cm hohen marmornen Stufe erhebt sich der 80 cm hohe Grnndban des Altars, ans weißem, von der Gleinalpe gebrochenem Marmor. Die drei eingelegten Felder, ans rotem ungarischen Marmor, sind und zwar das mittlere mit einem Kreuze, das rechte mit einer Traube und das linke mit einer Weizenähre geschmückt. Der schöne llnter-ban stützt die 2 m lange und 60 cm breite lind 15 cm dicke Altarplatte oder Mensa, welche überdies ans zwei mittleren Konsolen und zwei gotischen Säulchen mit Sockel und Kapitell von weißem und mit Schaft von rotem Marmor anmutig ruht. Auf der marmornen Lenchterbank erhebt sich der im gotischen Stil aus Linden- und Fichtenholz fein geschnitzte und reich vergoldete Aufsatz, zunächst aus einer Predelle bestehend mit Bogenfeldern, von denen die äußeren zwei ornamentiert sind, die drei inneren aber das vorgeschriebene Kruzifix mit zwei gemalten Engeln und die Statuen Mariä und St. Johannes des Evangelisten aufweisen. Darüber erhöht sich der Hanptaufban, der über die Predelle ans beiden Seiten ein wenig ausladet und aus dem mittleren umrahmten Altarblatte mit Giebel und aus zwei seitlichen Baldachinen besteht. Däs trefflich ansgesührte Altar-Ölgemälde ist eilt Ab- und Nachbild des weltbekannten Rosenkranz-Bildes vom berühmten Malermeister Giambetista Salvi (1605 —1685), gewöhnlich nach seinem Geburtsorte Sassoferrato genannt. Das kostbare Ori-ginalbild der Rosenkranz-Königin, das gelungenste des gerühmten Künstlers Sassoferrato, befindet sich in der Dominikaner-Ordenskirche Santa Sabina auf dem Aventinischen Hügel zu Rom, attivo auch der l)t. Dominikus einst weilte und wohnte', und hat seine eigenartige Geschichte. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 1901 ward es ans der Kirche durch Frevlerhand entwendet. Doch die gottvergessenen Diebe wurden am 20. September desselben Jahres in Albergo Marini festgenommen, indem ein Polizeiagent, sich als amerikanischen Bilderliebhaber ansgebend, ihnen das Bild heranslockte, und nachdem der Kauf scheinbar abgeschlossen war, die fünf Frevler sestnahm und das religiöse Kunstwerk glücklich rettete. Das italienische Unterrichtsministerium wollte das herrliche Bildwerk in ein Kunstmuseum unter» bringen und ließ es vorläufig in der Gallerie Cor-sini aufstelleu. Der damalige rechtsgewandte Großmeister des Dominikanerordens gewann es jedoch wieder für die öffentliche Verehrung. Am Feste aller Heiligen aus dem Predigerorden, den 9. November 1902, wurde es unter außerordentlichen Feierlichkeiten wieder ans seinen alten Platz gestellt zur unbeschreiblichen Freude aller Marienverehrer der Stadt Rom. Die herzensedle Fürstin von Rosamo bestellte dieses vielbewnnderte Nosenkranzbild vom Meister Sassoferrato. Das Gemälde stellt die Jungfrau dar, wie sie angetan ist mit einem blauen Mantel und einem Pnrpurkleide, ans einem Throne sitzt und ans dem linken Knie das holde Jesuskind trägt und umgeben ist von zwei reizenden Engeln und von drei herzigen Seraphimköpfchen. Sie überreicht den Rosenkranz dem zu ihrer Rechten ans den Thronstnfen knienden Hl. Dominikus, während das göttliche Jesuskind der Hl. Katharina von Siena, die links kniet, den Rosenkranz und eine Dornenkrone übergibt, worin wohl ein Anklang an den schmerzenreichen Rosenkranz liegen mag.2 Zn den Füßen der Madonna 1 Heinrich Dominikus Lacordaire, Leben des hl. Doniinikns. Ans dein Französischen. Regensburg, 1871. S. 202 ff. 2 Die hl. Jnngfran Katharina, die Tochter eines Färbers aus Siena, war in den Orden der Dominikanerinnen getreten, die damals noch nicht gemeinsam in einem Kloster lebten, sondern jede Schwester in ihrem Hause; doch trugen liegt, ans Weißen und roten Rosen gewunden, ein blühender Kranz. Rechts und links liegen noch zwei Stengel mit Lilien, hinweisend auf die reine Gesinnung der beiden Heiligen: Dominikus und Katharina. Der obere bogenförmige Teil dieses Bildes ist später von einem anderen Künstler hinzugefügt worden. Das Bild mißt in der Höhe 1 m, in der Breite V10 m. Im Jahre 1643 vollendet, hatte es damals einen Wert von 100 Thalern, heute wird es ans beiläufig 60.000 Kronen geschätzt. Nun, dieser altberühmten Darstellung der glorreichen Rosenkranz-Königin ist das Titelbild des am Gedächtnistage des Hl. Dominikus, den 4. August 1904, feierlich konsekrierten Seitenaltars der Käthe» dralkirche in Marburg nachgemalt. Wir sehen die jungfräuliche Mutter Gottes mit dem Kindlein im Schöße ans einem einfachen Throne sitzen, rechts und links von zwei betenden Engeln begleitet und ober dem Haupte von drei Engelsköpfen geschützt, und den zn ihren Füßen knienden Hl. Dominikus ans ihrer Hand den Rosenkranz empfangen, während sie über dem weißen Kleide einen schwarzen Mantel und versammelten sich nur Sonntags in der Kirche der Dominikaner zur Anhörung des Wortes Gottes und zum Empfange der hl. Sakramente. So erhielt auch Katharina im elterlichen Hause ein abgesondertes Kämmerlein, in welckem sie ein strenges Bußleben führte, an Weisheit und Gnade zunahm und sich fleißig Tngendrosen zum nnverwelklichen Kranze wand. Einst erschien der Heiligen Jesus mit zwei Krone», die eine von Gold, die andere von Dornen und befahl ihr, zu wählen. Sie erwiderte: „Zwar habe ich dir, o Herr, meinen Willen schon geopfert; doch wenn ich wählen soll, so nehme ich die Dornenkrone, um Dir ähnlicher zu werden." Dann drückte sie die Dornenkrone auf ihr Haupt und fühlte von der Stunde an immer heftiges Stechen im Kopfe. Sasso-ferrato scheint eben darauf anspielen zu wollen. Katharina erzielte Großes mit der Gnade Gottes und mit ihrem strahlenden Tugendbeispiele. Sie gab ihr noch junges Leben Gott hin zum Sühnopfer für die heilige Kirche, griff mit Macht in die Geschichte ihrer Zeit und der ganzen katholischen Welt ein und verfaßte gar kostbare Schriften. Nach schmerzvoller Krankheit starb sie, erst 33 Jahre alt, am 29. April 1380, und wurde von Papst Pius II. im Jahre 1461 heilig gesprochen. Anbei sei erwähnt, daß manche Beurteiler des Sasso-fcrrato’schcii Werkes die Dominikanerin für die hl. Rosa von Lima halten, die die erste Heilige der neuen Welt genannt wird. Im Jahre 1586 zu Lima, der Hauptstadt Perus in Südamerika, von ärmlichen Eltern geboren, erhielt sie in der die Hl. Katharina von Siena die gleiche Gabe ans den Händen des lieblichen Christkindes erhält. Anbei sei vorbemerkt, daß zur Bollständigkeit der Rosenkranzbruderschaft die Herstellung eines Rosenkranz-Bildes erforderlich ist. In dem mit einem solchen Gemälde an der Stirne stets geschmückten Errichtungsdiplome heißt es gewöhnlich: „Wir befehlen und wollen durchaus beobachtet wissen, daß in der Kapelle oder am Altare, bestimmt für die Bruderschaft, ein Bild angebracht werde mit der Darstellung unseres hl. Vaters Dominikus, wie er kniend aus der Hand der jungfräulichen Gottesmutter Gebetskränze empfängt." Eine solche Forderung ist ganz billig und auch heilsam, weil die Gläubigen den Brnderschaftsaltar um so lieber und andächtiger besuchen, wenn derselbe mit einer bildlichen oder plastischen Darstellung der Himmelskönigin ausgestattet ist, wie sie selbst in der Person des großen Ordenspatriarchen Dominikus der Welt den Rosenkranz übergibt. Gleichwohl macht nicht erst das Rosenkranzbild einen Altar zum Bruderschaftsaltar, und ist die Vorschrift dieser bildlichen Darstellung nicht derart, daß bei ihrer Nichtbefolgung die Bruderschaft nicht würde giltig errichtet sein. Taufe den Namen Isabella, wurde aber, seitdem die Mutter einmal über dem Angesichte des schlafenden Kindes eine herrlich duftende Rose sah, stets Rosa genannt. Alsbald gelobte das sanfte, schweigsame Mädchen ein jungfräuliches Leben in die Hände Mariä. Sie trug einen eisernen Bnßgiirtel und besetzte den silbernen Ring, den sie aus Gehorsam gegen die Mutter um das Haupt trug, inwendig mit scharfen Nägeln, zur Nachahmung der Dornenkrone Christi. Mit 20 Jahren trat sie in den dritten Orden des hl. Dominikus. Bon ihrem Bruder unterstützt, errichtete sie in einer Ecke des Hansgartens eine kleine Bretterzelle, in der sie vereint mit Jesu betete, arbeitete, kämpfte und litt. Im 32 Lebensjahre erkrankte sie tvtlich und die Schmerzen in allen Gliedern des Körpers erreichten einen solchen Grad, daß die Ärzte dieses nie gesehene Bild von Qualen ratlos anstaunten, während die Kranke nur betete: „O Herr, vermehre meine Leiden, aber auch meine Liebe!" Nach dem am 24. August 1617 erfolgten Ableben strahlte ihre Leiche in unvergleichlicher Schönheit, so daß man an ihren Tod gar nicht glauben wollte. Papst Klemens IX. sprach sie 1668 selig, Klemens X. 1671 heilig. Sie wird im Dominikanerinnen-Habit mit der Dornenkrone am Haupte und mit der Rose in der Hand abgebildet, wie sie im Rosengarten vor dem Kreuze knieend betet und betrachtet. Früher wurde von der Errichtungsurkunde außer dem erwähnten Bilde auch noch die Darstellung der fünfzehn Geheimnisse um dasselbe herum verlangt, mtd zwar als Bedingung, ohne welche die Errichtung nicht erfolgen sollte. Deshalb findet man auf den älteren Rofenkranzaltären gar häufig derlei Marienbilder, umgeben von den fünfzehn Geheimnissen, wie z. B. in der schönen Rosenkranz-Kapelle der Hanptpfarrkirche zu Gonobiz. Die heilige Ablaßkongregation hat diese Forderung am *25. September 1845 und am 31. Jänner 1348 verneint Wie sehr jedoch der apostolische Stuhl selbst an der Notwendigkeit des eigentlichen Rosenkranz-Bildes festhält, erhellt unter anderem aus der Antwort, die Papst Pius IX. am 29. Jänner 1878 auf eine Bitte gab, die Rosenkranz-Bruderschaft mit ihren Ablässen aus einer alten Kirche in eine ueuerbante, die ein solches Bild nicht hat, zu übertragen. Seine Heiligkeit gewährte nämlich die Bitte unter der Bedingung, daß auf irgend einem Altare der neuen Kirche das Bild der seligsten Jungfrau vom Kranze ausgestellt werde 4 1 Franz Beringer. Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. Zwölfte, von der hl. Ablaßkvngregativ» approbierte und als authentisch anerkannte Auflage. Paderborn, 1900. S. 633. — Bezüglich der Darstellung Mariä als Königin des Rosenkranzes schreibt Reinhold Albers: „Als Königin des Rosenkranzes hat Maria das Kind ans den Armen und beide halten Rosenkränze in den Händen. Um sie herum sind gewöhnlich die kleineren Bilder, die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes dargestellt. Es gibt auch Bilder, auf denen Maria, das Kind auf dem Schöße, dem hl. Dominikus (neben dem die Weltkugel und der Hund mit der brennenden Fackel) und der hl. Rosa von Lima, als Dominikanernonne, die Dornenkrone auf dem Haupte, einen Rosenkranz reicht. Ebenso reicht ans manchen Bildern das Jesuskind dem Dominikus einen Rosenkranz, während die hl. Maria demselben einen Kranz von Rosen aufsetzt. Bei diesen Darstellungen ist die Farbensymbolik sorgfältig berücksichtigt. So sind die drei ersten Perlen meist blau (Glaube), grün (Hoffnung), rot (Liebe), um die göttliche» Tugenden anzuzeigen. Die Geheimnisse des freudenreiche» Rosenkranzes werden durch weiße, die des schmerzhaften durch rote, die des glorreichen durch goldene Rosen ange-dentet." (Blütenkränze ans die Festtage Gottes und seiner Heiligen. IV. Band: Die höheren Marienfeste. Paderborn, 1894. S. 707 f). Es lag nahe, die Königin des Himmels, Nach obiger Beschreibung des Altartitelbildes sei noch erwähnt, daß der Giebel des Oberbaues mit Krabben und Fialen besetzt ist und daß in ihm Halbfigurenreliefs von musizierenden und singenden Engeln angebracht sind. Der linke Engel greift in die Saite einer Mandoline, der rechte entlockt der zehnsaitigen Zither seine Klänge, der mittlere aber singt ans voller Kehle sein Ave Maria, das er auf einem Spruchbande ausgezeichnet in den Händen hält. Unter den vierseitigen übereckgestellten Baldachinen, mit Giebeln und Fialen und je einem leeren kleineren Baldachine als Krönung darüber, erblicken wir die prachtvollen, wirklich belebten Heiligenstatuen: den Wnnderinann der Welt, St. Antonius von Padua mit der Lilie in der Hand und mit dem ahnungsvoll dreinblickenden Jesuskinde in den Armen, und den ökumenischen Wunderbischof St. Nikolaus mit Hirten stab und Buch, auf dem als Zeichen seiner erbarmenden Liebe die üblichen Gaben liegen. Dieser um den Preis von 6000 Kronen kunstvoll gearbeitete und allseits gerühmte Marienaltar ist nun der Rosenkranz-Bruderschastsaltar in der die Krone der Schöpfung, mit dein Schönsten, was die Natur daröietet, mit einem Blumenflor in Verbindung zu bringen. Um die als rosa mystica Verehrte in der Kunst zn verherrlichen, gaben die Maler bald in ihre Hand, bald in die des göttlichen Knaben ans ihrem Schöße eine rote oder weiße Rose, bald stellten sie Vasen mit Rosen ans die Stufen ihres Thrones, bald streuten sie Nosen ans den Teppich hin vor dem Throne. Nicht genug, manche Meister ließen Maria im Rosenhag sitzen wie in einem Rosenwald. (Boticclli, Paolo Cali ari Veronese). Domkirche zu Marburg. Mit Schreiben vom 26. Juli 1004 wandte Ich mich an den hochw. Pater Provinzial der Dominikaner für Österreich-Ungarn mit der Bitte, anfangs Oktober 1904 zwei Dominikaner-Priester nach Marburg zu senden, um die rechtmäßige Verlegung und rechtskräftige Übertragung der heiligen Rosenkranz-Bruderschaft ans der Priester-Seminarskirche St Aloysius in die Kathedral- und Stadtpfarrkirche zum Hl. Johannes Bapt. vorzu-itchmeit, in welcher als gewesenen einfachen Stadt-psarrkirche scholl im Jahre 1651 diese löbliche Kon-fraternität errichtet, aber später aufgehoben worden war, wie sich in der noch nicht renovierten Domkirche unter den einstigen vierzehn Altären auch ein Rosenkranz-Altar befand. Da die Kathedralkirche der Diözese Haupt- und Mutterkirche ist, zu der ihre Kinder häufig ihre Zuflucht nehmen müssen, so ist es wohl würdig und gerecht, daß eine so volkstümliche Andacht zur Muttergottes, wie es der heilige Rosenkranz ist, in derselben als kanonisch errichtet besteht. Während der vom 1. bis 9. Oktober 1904 von zwei hochw Dominikaner-Bätern geleiteten Rosenkranz-Andacht ward am 2. Oktober als am freudenreichen Rosenkranzfeste nach gehaltener Festpredigt und Prozession imb nach Beendigung des Rosenkranzgebetes mit Lanretanischer Litanei und sakramentalem Segen die heilige Rosen-kranz-Brnderschaft auf den neuen Marienaltar übertragen und gesetzlich errichtet, lvie dies das hierüber aufgenommene Protokoll vom 2. Oktober 1904 beurkundet und es die Übertragungsbewilligung vom 3. September 1904 bezeugt. Vielgeliebte im Herrn: f ehr lebhaft wünsche Ich es, daß die in der Domkirche lind in vielen anderen Pfarrkirchen der Diözese bestehende Rosenkranz-Bruderschaft nun recht üppig gedeihe, blühe und goldene Früchte zeitige. Sehnlichst wünsche Ich es, daß das Rosenkranzbeten, diese alte katholische und inhalts- schwere, wirkungsvolle, ablaßreiche und deshalb so beliebte Gebetsweise eifrig geübt werde. Doch woher der Name dieser über die ganze katholische Welt verbreiteten Gebetsform? Seit ihrem Ursprünge trägt sie den Namen marianischer Psalter, weil die allerseligste Jungfrau, entsprechend der Zahl des davidischen Psalters, dieses Liederschatzes des alten Bundes, durch 1 öOmaliße Wiederholung des englischen Grußes verehrt wird. Im Laufe der Zeit ward der maria* nische Psalter mit dem Worte Rosarium, Rosengarten, bezeichnet, während der dritte Teil desselben von fünf Gesätzen Korona, Kranz oder Krone, hieß. Allmählich wurde dieser Ausdruck Rosarium, Rosenkranz, sowohl für den ganzen sünfzehngesätzigen Psalter, als auch für dessen dritten Teil gebraucht. Der Name Rosarium, Rosenkranz, wird verschieden gedeutet. Die Rose, die Königin der Blumen und das Sinnbild der Liebe, wurde schon frühzeitig Mariä, der Mutter der schönen Liebe, geweiht. Bon der Rose wurde allgemein behauptet, daß sie vor dem Sündenfalle der Menschen ohne Dornen war, da die Dornen erst nach dem über die Erde- wegen der Siinde von Gott verhängten Fluche wuchsen.1 Die ohne Makel der Erbsünde empfangene Jungfrau wird daher auch die Rose ohne Dornen, ohne Sünde, genannt. In der Lauretanifchen Litanei wird Maria als rosa mystica, als die geistliche Rose begrüßt. Davon soll das Rosenkranzgebet seinen Namen erhalten haben, weil Maria, als die von der Kirche 1 Zwei sind es der Blumen, die um die Herrschaft im Blumenreiche streiten: die Rose und die Lilie. Der alte Pli* »ins bemerkt: Lilium rosae nobilitate proximum est. (Plin. XXI. 5, 22). Und bei anderen Pflanzenkundigen heißt cs: rosa tlos florum. Demnach ist Königin die Rose, und ihr zunächst kommt die Lilie. Beide sind Attribute der jungfräulichen Mutter Gottes Maria. Die Kirche gestattete die Weihe der Rose und der Lilie. Im Franziskaner-Orden war cs Sitte, am Feste des heil. Anton von Padua natürliche Lilien zu weihe». Dieses Privilegium ist vom Papste Leo XIII. neuerlich bestätigt worden. — Bon den Dominikanern pflegen aber natürliche Rosen am Rosenkranzfesie geweiht zu werden, die dann wie andere geweihte Gegenstände von heilsamer Wirkung sein können. Im Segnungsformulare heißt es ja: „Deus . . benedic has rosas . . ut quibuscunque in infirmitatibus appositae fuerint, seu qui eas in domibus suis portaverint, ab infirmitate sanentur, discedant diaboli, contremiscant et fugiant pavidi cum suis ministris de habitationibus illis, nec amplius tibi servientes inquietare praesumant. “ Die Vollmacht solche Rosen zu weihen, erhält auch der jeweilige Leiter der Rosenkranzbrnderschaft zugleich mit der Vollmackst in dieselbe aufznnehinen. (Franz Beringet, op. cit. Dritter Teil. Fvrinnlarien. S. 5 nnd 6). Collectio rit. dioec. Lav. Marburg], 1896. S. 342. gepriesene geheimnisvolle Rose, darin um ihre Fürbitte so oft angernfen wird. Nach anderer Meinung hat der Rosenkranz von den ans Rosenhvlz gemachten Perlen seinen Namen; letztere sollen ursprünglich tit der Form kleiner Rosenknospen geschnitzt worden sein, was gleichfalls zu der Benennung Rosenkranz Anlaß geben konnte. Zudem wird dieser Name auch symbolisch oder sinnbildlich erklärt. Wie die Rose mts grünen Blättern, mit Dornen versehen, ititb herrlichen Blumen besteht, ähnlich ist auch der Rosenkranz ein dreifacher : der freudenreiche, der die Vorbereitung, der schmerzhafte, der die Vollbringung, und der glorreiche, der die Früchte der Erlösung vergegenwärtigt 1. Der heilige Rosenkranz ist, wie Ich bereits bemerkt habe, eine altehrwürdige Gebetsweise Schon vor dem Hl. Ordensgründer Dominikus, der am 6. August 1221 starb und im Jahre 1234 vom rechtS-gelehrten Papste Gregor IX. heilig gesprochen wurde, bestaub der fromme Gebrauch, bestimmte Gebete, wie das Vaterunser, mit Hilfe kleiner Steinchen, die an eine Schnur gereiht wurden, zu verrichten. Allein die Zahl der Kügelchen war insgemein nicht festgesetzt. Nach der gangbaren, frommen Überlieferung soll der hl. Dominikus die Zahl von 150 Körnern für die Ave Maria gewählt nnd mit deren Abbeten die Betrachtung der Erlösungsgeheimnisse verbunden haben, bis dann allmählich die Einteilung in 15 Gesätze, deren jedes mit dem Vater unse r begann nnd mit Ehre sei dem Vater schloß, erfolgte und die jetzt üblichen Betrachttlngspnilkte und Zugaben eingeführt wurden.1 ' Über den Rosenkranz sind schon ausnehmend viele Bücher geschrieben worden. Jüngst ist die bereits von den Bollandisten (P. Gtuilielmus Cuperus S. .)., Acta Sanctorum. Augusti. Parisiis et konnte, 1867. Tom. I. pag. 422 sqq ; Bibliotheca hagiogr. I. Bruxcllis, 1898 1901. Pag. 334) angeregte Frage über die Beziehung des hl. Dominikus zum Rosenkranz neuerlich aufgeworfen worden. (Vergl. P. Heribert Holzapfel t). F. M., St. Dominikus und der Rosenkranz. München, 1903. 8". 44 S. — 'Wilhelm Schmitz 8. J., Das Rosenkranzgebet im 15. und am Anfänge des 16. Jahrhunderts. Freiburg, 1903. 8". VI + 133 Seiten). — Zur endgiltigen Lösung dieser Frage wird »ach dies-beziehentlichen Urkunden nnd Gemälden noch genauer geforscht werden müssen, wie znmal über die forila »sende Tra- Sankt Dominikus, der große Glaubensheld und Apostel des 13. Jahrhunderts, hielt im südlichen Frankreich, wo die verwegene Sekte der Albigenser gegen die heilige Kirche und ihre Diener grausam wütete, begeisterte Marienpredigten, zu denen sich das Volk scharenweise einfand, um voll Glauben und Heilsbegierde die Erklärung der Erlösnngs-geheimnisse zu vernehmen und gemeinschaftlich Maria, die Zuflucht der Sünder und die Hilfe der Christen, im Gebete zu verehren. Der Heilige hielt mit Feuereifer dem Volke seine Strafwürdigkeit vor: „Ja, der göttliche Zorn wird euch ereilen, wenn ihr nicht umkehret von euren Wegen. Wollet ihr ihm entgehen, so wendet euch an Maria, windet ihr Kränze von englischen Grüßen, preiset sie oft mit dem himmlischen Ave, wie wir Gott mit Psalmen lobpreisen, erwäget dabei, was die gebenedeite Frucht ihres Leibes, Jesus, zu eurer Erlösung getan, betrachtet dabei ihr und ihres göttlichen Sohnes Leben und Leiden und deren Freuden!" dition im Predigerorden. Der fromme P. Alauns von Rupe hat sie schwerlich als völlig unvermittelt ausgezeichnet. Auch geht es fniim an, mittelalterliche Hagiographen mit ihren Wunderberichten und Offenbarungen, worunter man nicht gerade eine übernatürliche Mitteilung, sondern eine auf dem gewöhnlichen Wege erlangte innere Erleuchtung verstand, als Getäuschte, als Znleichtglänbige hinzustellen. Der Einfluß der obangeführten Abhandlungen zeigt sich bereits in der Predigtliteratur. (Vergl. P. Peter Winkler C. ss. R., Der Unbefleckten Bild und Verehrung. Paderborn, 1904. S. 133 ff). Indes, wenn auch der Urheber und Verkünder des Rosenkranzgebetes ganz und gar unbekannt bliebe, so bleibt es nicht minder ehrwürdig und wichtig, weil seine Herrlichkeit und Vorzüglichkeit aus ihm selbst und aus der beständigen Anempfehlung der Kirche hervorgeht. Zudem ist der heilige Rosenkranz aus dem Dominikanerorden herausgewachsen, so daß auf den Rosenkranzbildern der Hl. Dominikus als Vertreter der Dominikaner und die Hl. Katharina von Siena als Vertreterin der Dominikanerinnen begründeterweise dargestellt werden. — Zu den empfehlenswerten Büchern über den Rosenkranz gehören unter anderem: F. Andr. Pradel 0. Pr., Rosenkranzbüchlein Aus dem Französischen von Ferd. Mentiti. 2 Aufl. Trier, 1885. 4°. 254 S. — P. Fr. Thomas Maria Leikes 0. Pr., Rosa aurea. Dülmen, 1886. 8". 560 S. — Der genaueste Kenner der Rosenkranz-Literatur ist wohl Fr. Thomas Esser 0. Pr., dessen größere Schriften sind: Unserer lieben Frauen Rosenkranz. Paderborn, 1889. 568 S.; ferner Beitrag zur Geschichte des Rosenkranzes. (Mainz. Katholik, 1897. IL 409 ff). Über die Der Erfolg der ergreifenden Predigten übertraf alle Erwartung. Die Gläubigen strömten zu den gemeinsamen, öffentlichen Andachten, die sie oft durch laute Seufzer unterbrachen. In kurzer Zeit betraten Tauseilde voll Sündern den Weg der Buße und Taufende von Irrgläubigen kehrten in den Schoß der Mutter Kirche zurück. „So schnell fielen auf den Trompetenschall des Josne die Stadtmauern Jerichos nicht zusammen", bemerkt der große Kirchenlehrer und fleißige Rosenkranzbeter St. Alphonsns von Liguori, „als die Jrrlehrer auf das Gebet des Hl. Rosenkranzes (marianischen Psalters) verschwanden. Der Bethesda-Teich zu Jerusalem war nicht so heilsam für die körperlich Kranken, als die Rosenkranzandacht für seelenkranke Sünder. Ja, Elisäus hat nicht so viele Gebeine belebt, als der Hl. Dominikus durch dieses Gebet in Laster und Irrtum erstarrte Seelen wieder zum Leben der Gnade erweckt hat." Allenthalben reihte man sich unter die Fahne Mariä, deren Kult einen ungeahnt segensreichen allmähliche Einführung der jetzt beim Rosenkranz üblichen Betrachtungspunkte. (Mainz. Katholik, 1904. Siebentes Heft: 98-114 S. Achtes Heft: 192—217 S. Neuntes Heft: 280—301 S. Zehntes Heft: 351—373, noch mit Fort setzung). — Dr. Philipp Hammer, Der Rosenkranz eine Fundgrube für Prediger und Katecheten, ein Erbaunngsbuch für katholische Christen. Paderborn, 1893. I. Band, 2. Aufl. 1892 II. Band; 1903 III. Band in 4. Aufl. ; 1904 IV. Band. — K. Martin, Die Schönheiten des heiligen Rosenkranzes. Mainz. — Axinger, Das Rosenkranzgebet in der katholischen Kirche. Regensburg. Ant. Vieira S. J., Sämtliche Marienpredigten. Ans dem Portugiesischen Original übersetzt von Franz Joseph Schermer. Regensburg, 1860. 2. Teil; 1863. 3. Teil; 1877. 4. Teil. — P. G. Potiß 8. J., Der heilige Rosenkranz. Dessen Wesen, Zweck und Gebrauch in drei Kanzel-vorträgen erklärt. Innsbruck, 1871. — Der heilige Rosenkranz. Eine Maiandacht in 32 Betrachtungen. Von einem Priester der Breslauer Diözese. Innsbruck, 1877. — H. W., Die fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse mit kurzen Erwägungen. Innsbruck, 1882. — P. A. Scherer, Die Feste Mariä. (6. Band der Bibliothek für Prediger). Freiburg im Breisgau, 1891. — W. Gramer, Der hochheilige Rosenkranz in 31 Betrachtungen und Beispielen. 4. Aufl. Essen-Ruhr, 1904 — P. Plattner 0. 8. B., Marienpreis, Predigten für die Muttergottesfeste. Graz, 1905. — Fr. Heinrich Jos. Pflugbeil 0. Pr., Die geheimnisvolle Rose Sechs Oktaven für das Rosenkranzfest nebst einer Serie für alle Tage des Roseti-kranzmonats. Dülmen. 320 S. Aufschwung nahm. Aber allmählich erkaltete die Liebe zum marianischen Psalter; im Laufe der Zeit ward diese Andacht vernachlässigt und fast ganz vergessen. Lacordaire, der berühmte Kanzelredner ans dem Dominikanerorden, hält dafür, das; die Andacht des Rosenkranzes im 14. Jahrhunderte durch die furchtbare Pest, die Europa verwüstete, unterbrochen wurde. Im 15. Jahrhunderte ward sie durch die Sohne des Hl. Dominikus, denen die Aufgabe zufiel, den Rosenkranz zu pflegen, zu verbreiten und zu verteidigen, neu belebt und ausgestaltet. Insbesondere zeichnete sich hierin der bretagnesche Dominikaner Alauns Nnpensis aus, der fünfzehn Jahre (1460— 1475) mit größtem Eifer und segensreichstem Erfolge den Rosenkranz predigte und verbreitete.' Die Rosen-kranzandacht nahm da einen gewaltigen Aufschwung, so daß sie nicht mehr in Vergessenheit geriet, sondern bis auf unsere Tage unablässig Fortschritte machte. Der um den heiligen Glauben und um die wahre Wissenschaft hochverdiente Predigerorden betrachtete den Rosenkranz stets als sein väterliches Erbe, als teures Vermächtnis, als angestammtes Eigentum. Papst Leo XIIl. schreibt in seiner gewichtigen Rosenkranz-Encyklika »Supremi apostolalus» vom l. September > 883 unter anderem: „Gegen die Albigenser, jene schrecklichen Feinde der Kirche, erweckte Gott in seiner Barmherzigkeit den überaus heiligen Mann Dominikus, den Vater des nach ihm benannten heiligen Ordens. Groß durch Reinheit der Lehre, durch Tugendbeispiele und durch Verwaltung des apostolischen Amtes, nahm er, hochgemutet, den Kampf für die katholische Kirche auf, nicht ans Stärke und nicht ans Waffen vertrauend, sondern vor allem auf jenes Gebet, welches er unter dem Namen des Rosenkranzes zuerst Angeführt und sowohl persönlich als auch durch seine Jünger weit und breit bekannt gemacht hat." 2. Der heilige Rosenkranz ist wie eine altehrwürdige, so auch eine inhaltsschwere Gebetsweise. Denn er besteht ans den schönsten und erhabensten 1 Alimus de liupc (geboren um das Jahr 1428, gestorben am 8. September 1475) wird zufolge der seit seinem Tode ununterbrochen bestandenen Überlieferung im Prediger-vrdeu selig genannt. Kirchlich anerkannte Verehrung hat er niemals genossen. Gebeten, die da ein Abriß des ganzen Evangeliums, eine Zusammenfassung unseres ganzen Glaubens-inhaltes sind. Hier gilt das Urteil: wenige Worte, viel Inhalt. Das Rosenkranzgebet beginnt mit dem heiligen Kreuzzeichen, wie ja auch die Perlenschnur mit dem Kreuze anfängt und endet, welches den Beter zunächst an das Geheimnis der allerheiligsten Dreieinigkeit, dann an die drei großen Wohltaten der Erschaffung, Erlösung und Heiligung und endlich an die völlige Hingabe mit allen Gedanken, Worten und Werken in den Dienst Gottes erinnert. Das Geheimnis des Kreuzes, des Buches der Weisheit, der Waffe gegen alle Feinde des Heiles, des Wegweisers zum Himmel, des Lebensbanmcs, der Him-melsbrücke und des Schlüssels zur Himmelspforte, wer vermag es auszudenken? Wenn irgend etwas geeignet ist, den katholischen Christen im Augenblicke in die rechte Stimmung zu versetzen und zur innigen Andacht anznregen, so ist es das heilige Kreuzzeichen. Auf dieses heilbringende Zeichen folgt das ewig neue und ewig schöne Credo, in welchem die Apostel die Lehre Christi, in ihren tiefsten Tiefen ergründet, in zwölf Sätzen anssprachen, die kurz und gut alles umfassen, was der katholische Christ glaubt, zu glauben hat. Eine solch klare, vollständige, unabänderliche Zusammenfassung der Grnndlehren Christi für alle Zeiten, Orte und Menschen, wie es das apostolische Glaubensbekenntnis ist, besitzt keine Religion, weist keine Philosophie auf.' Der Inhalt dieses Gebetes ist so erhaben und so tief, daß sich mit dessen Auslegung die geistreichsten und gelehrtesten Theologen abmühten, wie der große Weise von Hipporegins, St. Augustinus,? und der Fürst der Scholastiker, St. Thomas von Agitili.3 Ich glaube an Gott, den allmäch-tig en Vater, Schöpfer Himmels und der 1 Msgr. Emil Bongaud, Die Dogmen des Credo. (Christentum und Gegenwart. III. Band). Autorisierte deutsche Ausgabe von Philipp Prinz von Arenberg. Mainz, 1805. Seiten 443. 2 De fide et syrnbolo. 8 Thomas von Agitili, der Engel der Schule. Das apostolische Glaubens bekenn tnis, das Vater unser und Ave Maria erklärt. Nach dem lateinischen Originale (Mingnc, Ausgabe) neu bearbeitet. (Regensburg). Erde: steht nicht zufällig aut Anfänge des Rosenkranzes. Denn der Glaube ist laut dogmatischer Erklärung des heiligen Konzils von Trient der Anfang des menschlichen Heiles, der Grund und die Wurzel aller Rechtfertigung, ohne welche es unmöglich ist, Gott zu gefallen und zur Gemeinschaft seiner Kinder zu gelangen. (Sess. VI. cap. 8. de iustili-catione). Jesus Christus sagt es selbst: Wer nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Marc. 16, 16). Und sein großer Apostel ruft aus: Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muß glauben, daß er sei und d a ß e r d i e, welche ihn suchen, belohne. (Hebr. 11, 6). Das Credo enthält in wenigen Worten schon den marianischen Psalter oder den vollen Rosenkranz. Aus den Worten : E nt p fangen vom Heilige tt Geiste, geboren a n s M a r i a d e r J n n gfr a u, entwickelt sich der ganze freudenreiche Rosenkranz. Aus dem Artikel: Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, entsteht der schmerzhafte Rosenkranz. Und aus den Worten: Auferstanden von den Toten, a n f g e f a h r e n in den Himmel, ergibt sich der ganze glorreiche Rosenkranz. Was ist heiliger als das Gebet der Gebete, das Vater unser, das sich an das apostolische Symbolum reiht? Der heiligste Mund hat es gesprochen und es uns zu beten anbefohlen. Beim feierlichen Gottesdienste singt die Kirche: „Durch heilsame Vorschriften ermahnt und durch göttliche Unterweisung angeleitet, wagen wir zu sprechen: Vater unser." Dieses Gebet des Herrn ist der Inbegriff alles, um was wir katholische Christen beten dürfen und sollen. Das Vater unser ist durch seinen Inhalt und seine Form das Musterbild jedes Gebetes. Als einer von den Jüngern bei Gelegenheit, wo der Herr an einem Orte betete, nach dem Gebete zu ihm sprach: Herr, lehre uns beten (Luc. 11, 2), sagte der Heiland: Sic ergo vos orabitis. So also sollet ihr beten: Vater unser, der du bist im Himmel. (Matth. 6, 9). In diesem hohen und hehren Gebete des göttlichen Lehrmeisters finden alle unsere Pflichten gegen Gott, alle unsere Obliegenheiten gegen den Nächsten und alle unsere Bedürfnisse ihren geeignetsten Ausdruck. Ein besseres und wirksameres Gebet als es das Paternoster ist, von dem auch die Rosenkranz-Perlenschnur oft ihren Namen borgt, vermag keine menschliche Gelehrsamkeit und keine Frömmigkeit zu erdenken. In wenigen Worten umfaßt es viele und große Dinge des christlichen Glaubens und des christlichen Lebens. Waswunder, wettit die erleuchtetsten Kirchen-Väter und Lehrer wie der hl. Cyprian, der hl. Gre-gorius von Nysfa, der hl. Chrysostomus, der Hl. Augustinus, der Hl. Thomas von Aquiu und der seraphische Kirchenlehrer Bonaventura das Vater unser zu deuten suchten? Sie haben jedoch die darin geborgenen Schätze der Weisheit und Güte Gottes nicht zu erschöpfen vermocht. Je mehr sie dieselben zu heben trachteten, desto mehr wurde ihnen ihr Abgrund offenbar. Indes, um unseren Gegenstand eilig weiter zu verfolgen, was ist lieblicher als das süße A v e M a r i a, das den größten Bestandteil des Rosenkranzes bildet, durch dessen Wiederholung der Rosenkranz eben ein Gebet zur Verehrung und Verherrlichung Mariä wird, weshalb er auch der marianische Psalter genannt wird. Nachdem wir unfern Vater, der tut Himmel ist, angerufen und ihm in sieben Bitten alle unsere geistigen und leiblichen Bedürfnisse vorgestellt haben, wendeil wir uns um gütige Fürsprache an Maria, unsere Mutter, mit dem Gruße, mit welchem sie tut Aufträge des Allerhöchsten ein Himmelsfürst in dem Augenblicke grüßte, als sie Mutter Gottes werden sollte. Und mit dem Gruße des Erzengels verbinden wir den Gruß, mit welchem die hl. Elisabeth ans Eingebung des Heiligen Geistes Maria selig pries, als sie ihre höchste Würde erkannte und an ihrem eigenen Kinde Johannes die beseligende Wirkung wahrnahm, die die Nähe Mariä mit ihrem göttlichen Sprossen hervorbrachte. Elisabeths Grußworte erfüllten die jungfräuliche Gottesmutter mit so seliger Wonne, daß sie begeistert ihr Hoheslied, das ewig schöne Magnificat,1 anstimmte: H vchp r e i s et m e i ne 1 Während der marianischen Ausstellung in Nom 1904 erregte nicht geringes Aufsehen das Buch mit dein Titel: „Magnificat in CL linguas versum et propriis characteribus redditum et expressum.“ Magnificat in 150 Sprachen über- Seele d en Herrn und mein Geist frohlockt in Gott meinem Heilande. (Luc. 1, 46. 47). An die Begrüßnngsworte Elisabeths schließen sich die Worte der Kirche um die mütterliche Fürsprache Mariä in jeder Not und Bedrängnis, zumal aber in der entscheidendsten Lebenslage, in der Sterbestunde. 0 welche Geheimnisse sind doch in dem Ave Maria inbegriffen, daß vor beinahe zwei Jahrtausenden zu Nazareth erscholl und mit dem die Verehrung Mariä begann, um von da an nie mehr wieder aufzuhören. Der ebenso tiefe Philosoph als Theolog Franz Snarez (f 1617) sagte einmal, er gebe all sein Wissen für das Ave Maria her, das allein gelte ihm mehr, als alle irdische Wissenschaft. Und der gottselige Thomas von Kempen bemerkt: „Es ist kein Wunder, wenn beim Schalle des Grußes Ave Maria der Himmel frohlockt, die Erde staunt, der Satan sich zurückzieht, die Hölle zittert, die Traurigkeit weicht, der Frieden wiederkehrt, das Herz vor Liebe schmilzt und heilige Andacht dasselbe dnrchglüht, die Zerknirschung in demselben Einkehr nimmt und Hoffnung dasselbe belebt."1 In das wunderbar liebliche und mächtige Ave Maria werden die Geheimnisse uns e r e r E r l ö- setzt >md in den verschiedenen eigentümlichen Schreibweisen ans-gedrückt. Der Verfasser dieses seltenen Werkes ist V. Maria Bernard Kolumban, Abt des Cistercienserklosters zu Lerins. Der erste Teil enthält verschiedene Wiedergaben alter Handschriften des Magnificat in lateinischer Sprache, der zweite läßt das Hohelied Mariä in asiatischen, der dritte in europäischen, der vierte in afrikanischen, der fünfte in amerikanischen und der sechste in ozeanischen Tonen erklingen. Das eigenartige Werk schmücken edle Darstellungen von Begebenheiten aus dem Leben Mariä. Anziehend sind ferner die Gesangsweisen des Magnificat, wie sie bekannt sind unter den Namen ambro-sianischer, gregorianischer, cistercienser, karthnsianischer Gesang und Rhytmus. Ihnen schließen sich die Motive der Klassiker an: Villaert, Orlando de Lasso, Palestrina, Durante, Mau-renzio, de Vittoria, Viadana, Vitoni, Bach, Haydn, Frank. 1 Soliloq. animae cap. ‘23. — Wie mein im Herrn selig ruhender Vorgänger Fürstbischof Jakob Maximilian das Vaterunser in mehreren Fastenhirtenbriefen erläuterte, so behandelteich das Ave Maria ausführlich in meinem Sendschreiben vom 26. Jänner 1896, worauf ich hiemit die hoch-würdigen Herren Seelsorger zum Zwecke allenfallsiger Benützung verweise. s it n g zur heilsamen Betrachtung eingeschaltet. Die fünfzehn einzulegenden Geheimnisse sind gleichsam die Angelpunkte des christlichen Glaubens. Der erste Kranz, gewunden aus weißen Rosen, hergeholt von der Blumenstadt Nazareth, vom Gebirge Hebron, von den Fluren Bethlehems und vom Moriah-Hügel, ist der freudenreiche Nosenkranz, dessen Geheimnisse da sind die vom Heiligen Geiste bewirkte Empfängnis des Welterlösers, der Besuch der hl. Jungfrau bei ihrer Base Elisabeth, die Geburt des Herrn, seine Aufopferung im Tempel und seine Auffindung, wie er als zwölfjähriger Knabe unter den Gesetzeslehrern Israels im Tempel saß, sie anhörte, ihnen antwortete und Fragen stellte, daß alle staunten und sich wunderten. Der zweite Kranz ans roten Rosen gebunden, gepflückt im Garten Gethsemani, an den Leidensstätten in Jerusalem und am Kalvarienberge, ist der schmerzhafte Rosenkranz, der da geweiht ist dem lieben Heiland mit den fünf Wunden, den Malen seiner Liebe. Die blutigroten Blümlein dieses Kranzes zeigen Christi Blutschwitzung, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung. Aber noch blühen fünfzig andere Rosen im Blumengarten Mariä, wie der Erzengel Gabriel nach Meldung einer altehrwürdigen Legende der Jungfrau von Nazareth mit seiner frohen Botschaft auch drei Rosen übereicht hat: eitle weiße als Sinnbild der Freude, eine rote als Merkmal der Schmerzen und eine goldige als Kennzeichen der Glorie. Die goldfarbigen Rosen, die uns den glorreichen Rosenkranz darstelleu mW gesammelt sind auf dem Abhange Calvarias, auf der Anhöhe des Ölberges, auf dem Sionshügel und genommen sind aus dem sonst leeren, aber mit Blumen gefüllten Grabe Mariä, lassen uns den Heiland betrachten, wie er von den Toten anferstanden, in den Himmel aufgefahren ist, uns den Heiligen Geist gesendet, Maria in den Himmel ausgenommen und Maria im Himmel gekrönt hat, welche Krönung zugleich die Krönung oder das Schlußgeheimnis des ganzen Rosenkranzes bildet. Nachdem wir so unseren himmlischen Vater angebetet und unsere himmlische Mutter mit dem Ave verehrt, uns an den herrlichen Blüten aus ihrem Leben mW ihres göttlichen Sohnes erfreut haben, sagen wir Ehre sei dem Bate r und d e m Sohne und dem Heiligen ©eiste und beschließen die Dekade oder den Zehner mit dem Lobpreise der allerheiligsten Dreifaltigkeit, die so großes an Maria und so Großes an uns getan hat, und die wir beim Beginne des Rosenkranzgebetes mit Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe angefleht haben. Fürwahr, gehaltvollere und heiligere Gebete, als die sind, aus denen sich der heilige Rosenkranz zn-sammensetzt, gibt es in der ganzen kirchlichen Liturgie nicht. Sie alle sind vom Heiligen Geiste verfaßt. „Durch die wunderbare Weise," heißt es im Erlasse der heiligen Ritenkongregation vom 11. September 1887 über die Rosenkranzfeier im Monate Oktober und über die Erhebung des Rosenkranzfestes zu einem Feste zweithöchsten Ranges, „den marianischen Rosenkranz zu beten, wird Gott einer der glänzendsten Akte religiöser Huldigung und das ganze Bekenntnis des christlichen Glaubens dargebracht. Denn der Rosenkranz, da er alle Geheimnisse Christi und der jungfräulichen Mutter umfaßt, enthält den ganzen Glaubensinhalt." Indes, den so gnadenreichen Rosenkranz können wir auf verschiedene Weise beten. Wir können entweder das Leben des Heilandes und seiner heiligen Mutter betrachten und einfach dieses Leben und die darin enthaltenen Glanbensgeheimnisse ins Auge fassen und uns daran geistig erbauen und sittlich veredeln, oder aber wir betrachten die Geheimnisse des Rosenkranzes, wie er ein Vorbild unseres Lebens ist. Unsere heilige Kirche betet ja am Feste des heiligen Rosenkranzes, daß uns Gott die Gnade verleihen möge, damit wir die Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes der seligsten Jungfrau Maria verehren und nachahmen, was sie in sich enthalten, tun das zu erlangen, was sie verheißen. Demnach sollen wir nachahmen, was die Geheimnisse des Rosenkranzes in sich enthalten; diese müssen also Geheimnisse mich für unser Leben sein. Schon das äußere Bild des Rosenkranzes weist hin auf das menschliche Leben. Aus dem Kreuze windet sich der Rosenkranz und kehrt zum Kreuze zurück. Zuerst ist es der Glaube, die Hoffnung und die Liebe, welche der Faden des Rosenkranzes an das Kreuz knüpft, und hierauf folgen die einzelnen Geheimnisse in den drei Teilen, bis der Faden wieder in das Kreuz znrücksührt. Ähnlich ist unser menschliches Leben, das mit dem Kreuze beginnt, welches die Kirche bei der heiligen Taufe uns auf die Stirne gezeichnet hat. Der Glaube und die Hoffnung und die Liebe sind der Ursprung unseres geistigen Lebens. Wie beim Rosenkränze eine Perle nach der anderen herabfällt, so vergeht in unserem Leben ein Tag nach dem anderen, bis der Lebensfaden in das Kreuz zurückläuft, das man uns beim Tode in die Hand drücken und auf unser Grab pflanzen wird. Dreifach ist der Rosenkranz: der freudenreiche, der uns das Leben und Wirken der seligsten Jungfrau zit unserem Heile erzählt; der schmerzenreiche, der die Stufen des Leidens des göttlichen Erlösers für unser Heil angibt, und der glorreiche, der die Herrlichkeit Jesu und Mariä int Himmel verkündet. Ähnlich verläuft und vollzieht sich auch unser Leben in Freuden und Leiden, ttttt dereinst im Himmel verklärt zu sein. Unser Leben ist ein Abbild der heiligsten Dreifaltigkeit : des Vaters, in dem wir wirken und schaffen, des Sohnes, mit dem wir dulden, und des Heiligen Geistes, dessen Gnade uns heiligt und vollendet. — So sind nicht bloß die Geheimnisse des Glaubens, die tvir beten, und nicht bloß die Geheimnisse des Lebens Jesu und Mariä, die wir preisen, sondern es sind auch die Geheimnisse unseres eigenen Lebens, die wir in den Geheimnissen des Rosenkranzes betrachten, damit wir vervollkommnet und geheiligt und selig werdend — Ja wahrlich, cs ist etwas Großes und Heiliges und Hocherhabenes mit den Rosenkranz! 3. Das durch sein Alter und durch seinen Inhalt so ehrwürdige Rosenkranzgebet ist zum weiteren höchst w irkun g s vol l. Der Rosenkranz vermehrt die Andacht. Der Beter braucht nur die Teile zu beherzigen, aus denen 1 Vergl. Der freudenreiche Rosenkranz i» seiner mystischen Bedeutung. (Joseph Ehrler, Das Kirchenjahr. Eine Reihe von Predigten über die vorzüglichsten Glanbenswahrheiten und Sittenlehren. Freiburg im Breisgan, 1877. S. 776—786). — Der schmerzhafte Rosenkranz in seiner mystischen Bedeutung. (Idem, Freiburg im Br., 1879. S. 810—820). — Der glorreiche Rosenkranz in seiner inystischeiöBedeutung. (Idem, Freiburg im Br., 1880. S. 824—835). dieser besteht, und er wird im Geiste angeregt, tut Herzen gehoben itub wird süßen Trost und selige Frende empfinden. — Das Beten des heiligen Nvsen-kranzes hilft in jeglicher Not, wie dies die vielen Botivbilder und Botivtafeln in den Marienkirchen deutlich bekttnden.—Der Rosenkranz tilgt den Irrglauben; er ist ja der Verehrung und Lobpreisung jener mächtigen Jungfrau geweiht, die allein alle Ketzereien auf de in ganzen Erde n-r n n d e v e r nichtet h a t. Er vermag wohl auch den Ungl a it b e n und S ch w a ch g l a n b e n unserer Tage zu überwinden. Papst Leo XIII. schrieb in seiner herrlichen Rosenkranzencyklika vom 15. August 1889 also: „Die Zeiten sind dem christlichen Gemeinwesen nicht viel weniger gefährlich, als die gefährlichsten je gewesen sind. Bei vielen sehen wir die Grundlage aller christlichen Tugenden zngrnnde-gehe», den Glauben; die Liebe sehe» wir erkalten; früh altert die in ihren Sitten und Anschauungen verderbte Jugend; die Kirche Jesu Christi wird mit Gewalt und List von allen Seiten angegriffen; ein schrecklicher Krieg wird gegen das Pontifikat geführt, selbst die Fundamente der Religion sind bei der täglich wachsenden Verwegenheit ins Wanken gekommen. Wohin man in den letzten Zeiten hinabgestiegen ist und was man noch im Sinne führt, das ist nur allznbekannt, als daß man es in Worten anszudrücken brauchte." Doch in dieser gefahrvollen Lage verzweifelt die Kirche nicht, wie derselbe gotterleuchtete Papst in seinem Rundschreiben vom 22. September 1891 ausstihrt, sondern sie geht ruhig durch den Wechsel der Zeiten, indem sie zwar die natürlichen Hilfsmittel nicht vernachlässigt, aber dennoch ihr ganzes Vertrauen ans Gott setzt, zu dem sie Tag und Nacht Hände und Augen erhebt. Die göttliche Hilfe erwartet sie aber durch Maria, die unbefleckte Jungfrau, die sie anruft durch den heiligen Rosenkranz. Ja, in der Voraussicht des zu erlangenden Sieges hat Leo XIII. M agnae Dei Matri, der großen Gottes-gebärerin den Titel Regina sacralissimi rosarii zuerkannt und mit Erlaß der heiligen Ritenkongregation vom 20. August 1885 ungeordnet, daß mit dein Rosenkranzgebete im Monate Oktober solange fortgefahren werden müsse, bis die traurigen Zeiten der Kirche vorüber seien und man Gott für die erlangte Freiheit des Oberhauptes der Kirche Dank sagen könne Es verbleibe darum in unserer Diözese bei der bis zur Zeit im Oktober üblichen Rosen-kranzandacht, ' insolange nicht etwas anderes verfügt werden wird. Der Rosenkranz ist eine mächtige S ch tt tz w affe n n d W e h r gegen leibliche Feinde. Die christlichen Völker nahmen in allgemeinen Trüb- und Drangsalen zur Rosenkranz-Königin ihre Zuflucht und sind nicht zuschanden geworden, weshalb sie ihr jene aus-zeichnenden Ehrennamen beilegten: Hilfe der Christen, Maria von der immertvährenden Hilfe, Maria vom Trost, Kriegsmächtige, Maria vom Siege, Maria vom Frieden. Der glorreiche Sieg des Christenheeres unter Anführung Johann von Österreich über die Türken bei den Echinaden ward am 7. Oktober 1571 erfochten, als die Mitglieder der Rosenkranzbrnder-schaft ztt Rom andächtige Prozessionen zu Ehren der Mutter Gottes abhielten und in heißen Gebeten von Gott den Sieg erflehten. Zur dankbaren Erinnerung au die gewonnene Seeschlacht führte der hl. Papst Pins V., der dem Dominikanerorden angehörte und mit einem großen Rosenkränze abgebildet zu werden pflegt, das F e st n n s e r e r liebe n F r a n v o nt Siege ein und fügte der Lanretanischen Litanei die Anrufnng bei: Du Hilfe der Christen, bitte für uns! Papst Gregor XIII. gestattete am 1. April 1573, daß dieses Fest als Rosenkranz-f e st am ersten Sonntage im Oktober in allen Kirchen, in denen sich eine Rosenkranz-Kapelle und ein Altar sub invocatione Virginis rosarii, unter dem Titel der Jungfrau vom Rosenkränze befinde, gefeiert werde. Auf Ansuchen der Königin Maria Anna bewilligte Papst Klemens X. (1670—1676) dieses Fest für ganz Spanien ohne vorgenannte Bedingung. Papst Klemens XI. (1700—1721) dehnte dieses Fest teils auf Bitten des Kaisers Leopold, teils wegen des unter Karl VI. tut Jahre 1715 bei Peterwardein über die Türken von Prinz Engen von Savoyen erfochtenen Sieges auf die ganze Christenheit ans, um „die 1 Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavanter Diözese, 1883. Nr. V. S. 4. — Idem 1884. Nr. V. S. 6. -Idem 1886. Nr. V. S. 1 und 2. — Idem 1897. Nr. XI. S. 136. Herzeil der Gläubigen, wie er sagte, dadurch desto mehr zur Verehrung der glorwürdigsten Hl. Jungfrau zu entflammen und das Andenken zur schuldigen Danksagung für die damals empfangene Hilfe von oben nie verlöschen zu lassen." Papst Leo XIII., der in seiner Encyklika vom 15. Oktober 1890 Maria als invictissima mystici rosarii Regina, als die unbesiegbare Königin des Rosenkranzes bezeichnet, bestimmte bereits durch das Dekret der hl. Ritenkongregation vom 19. Juni 1884, das; das Nosenkranzfest beim Zusammentreffen mit dem Feste der heiligen Schutzengel oder jenem des hl. Franziskus von Assisi nicht verschoben werden dürfe, außer in jenen Kirchen, in welchen diese beiden Feste einen höheren Ritus haben. Durch das weitere Dekret vom 11. September 1887 wurde dieses hochbedeutsame Fest zum Ritus eines duplex secundae classis für die ganze Kirche erhoben; und am 5. August 1888 wurde ein eigenes Osfieium nebst Messe für dasselbe verliehen.' Der heilige Rosenkranz befördert Kunst und Wissenschaft. Die Künste sproßten ihre herrlichsten Blüten, sobald sie sich in den Dienst der Marienverehrung stellten? Michelangelo Buonarotti, der Riese unter den Künstlern, betete seinen Rosenkranz, wie es zwei von ihm stark abgenützte, noch immer aufbewahrte Risten-kränze mit großen hölzernen Kugeln dartnn. Was der geistesgewaltige Meister vom Rosenkränze hielt, das hat er ans dem monumentalen Riesengemälde, das jüngste Gericht in der Sixtinischen Kapelle, ausgedrückt, auf welchem zweien Gestalten ein Rosenkranz behilflich ist, an dem ein bereits oben Angelangter sie hinanfzieht — sie entkommen der Hölle, sei es, daß sie selbst den Rosenkranz gebetet oder eine andere Person ihn für ihre Bekehrung verrichtete. — In der Kapelle »Strozzi« der berühmten Kirche Santa Maria Novella zu Florenz findet sich die Übergabe des Rosenkranzes durch die hl. Jungfrau an den heil. Dominikus, gemalt von Andrea Orcagna. — Die bedeutendste Darstellung der Ma- 1 König, Das neue Officium znni Rosenkranzfeste Breslau, 1891. 2 Die Rosenkranzkönigin in der bildenden Kunst. (Literarische Beilage der Kölnischen Volkszeitung. 1902. Nr. 42). donna del rosario ist die von Uomenichino in der Pinakothek zu Bologna. — Auch Michelangelo Ame-righi da Caravaggio hat das Bild des Rosenkranz-festes tut Hofmnsenm zu Wien dargestellt und Albrecht Dürer in dem bekannten Gemälde, das einst für die St. Bartholomäuskirche in Venedig bestimmt war, dann vom Kaiser Rudolf II. erworben ward, später aber nach Prag in das Prämonstratenserstist Stra-how kam.' Als eifriger Marienverehrer ist Paul von De-schlvanden (f 1881) bekannt, der mehr als fünfzig Rosenkranzbilder von bleibendem Wert malte, und solche am leichtesten und gelungensten malte — Der Altmeister Josef von Führich (f 1876) stellte die fünfzehn Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes in ebenso vielen kunstvollen Bildern dar, wozu der geistreiche Kanzelredner Dr. Emanuel Veith den Text lieferte. Am Allerseelentage des Jahres 1856 erhielt die Mutter unseres Kaisers, die verewigte Frau Erzherzogin Sophie, vom Meister Führich die Zeichnung, welche die Rettung durch das Rosenkranzgebet rührend und trostvoll darstellt. Unter anderem schwebt von des Himmels Höhen ein lichter Engel nieder und läßt einen großen Rosenkranz in die fegenden Flammen hinab. Wie ein rettendes Tau ergreift ihn eitt Unglücklicher in dem Feuermeer und der Engel zieht ihn mit leichter Mühe ans der schrecklichen Tiefe empor zum Himmel? — Auch vom Meister Johannes Klein ist der Rosenkranz in stimmungsvollen Bildern dargestellt worden." — Professor Ludwig Seitz versinnlichte auf Wunsch Leo XIII. unter Bedachtnahme auf die Rosenkranz-Eneykliken in der „Galerie der Kandelaber tut Vatikan" die Bedeutung des Rosenkranzgebetes durch das prächtige Wandgemälde „Der Triumph des heiligen Rosenkranzes". 1 Heinrich Detzel, Christliche Ikonographie. Freiburg im Breisgau, 1896. II. Band. S. 300. 2 Das Bild mit dein eigenhändigen Vermerk der hochedlen Frau: „Allerseelentag Montag den 3. Nov. 1856, Sophie" findet sich als Titelbild in der Broschüre: Dr Coelesti» Wolssgruber, Der Rosenkranz. Fünf Predigten. Wien 1901. 3 Vergl. Der Rosenkranz in Bildern von Professor Johannes Klein. Begleitet mit einem erklärenden und anregenden Text. Mit Genehmigung des fürsterzb. Ordinariates zu Wien. Wien, 1884. Bl — Dem heiligen Rosenkranz brachten auch die Tönemeister ihre Huldigung dar. Der berühmte Kirchenmusiker Christoph von Gluck erhielt einst zum Lohne für sein schönes Singen beim Gottesdienste von einem Ordensmanue einen Rosenkranz, den er stets bei sich trug und zu Ehren der Gottesmutter fleißig betete. Alle Erfolge, die er als Günstling des kaiserlichen Hofes zu Wien nitb später des königlichen Hofes zu Paris erzielte, schrieb er dem Rosenkränze zu, den er täglich betete und das Brevier des Musikers nannte. Auch im Sterben hielt der große Tonkünstler den Rosenkranz fest in der Hand. — Der gefeierte Beherrscher des Reiches der Töne, Joses Haydn, der Schöpfer der österreichischen Kaiser-Volks-hymne, pflegte zu sagen: „Wenn ich mit meinem Rosenkränze im Zimmer auf- und abgehe, da kommen mir die Töne und Gedanken nur so zngeflogen, und ich finde kaum Zeit, sie schnell genug niederzn-schreiben". Dem heiligen Rosenkränze begegnen wir auch unter den Dichtern. Der mittelalterliche dänische Priester „Herr" Michael verfaßte ein schönes Gedicht über bat Rosenkranz, das da eine poetische Bearbeitung der Rosenkranzschriften des obgerühmten Erneuerers des Rosenkranzes, Almuts de Rupe, ist.1 — Der große Romantiker Klemens Brentano (f 1842) betete in seinen letzten Jahren gar gerne den Rosenkranz und konnte auch anderen die Liebe zu diesem Gebete beibringen. — Die geistvolle Konvertitin und eine der besten Dichterinnen der Neuzeit, die glaubens-innige Luise Hensel (f 1876), betete gewissenhaft den Rosenkranz? — Biele der begabtesten Dichter besangen die Rosenkranzgeheimnisse und stimmten manch schönes Liedlein an zu Ehren der Rosenkranzkönigin? Gelehrte, die uns unsterbliche Werke ihres mächtige» Geistes hinterließen, haben es nicht versäumt, 1 Wilhelm Schmitz 8. J., op. eit. 2 Bartscher, Der innere Lebensgang der Dichterin Luise Hensel. Paderborn, 1882. S.. 375. 3 Die rühmlichst bekannte Schriftstellerin Cordula Peregrina (C. Schniidt-Wöhler) hat manch schönen Strauß, dessen jede Blume und jedes Blatt würzigen poetischen Duft aus-strvint, der Königin des Hl. Rosenkranzes dargebracht. (Per-gleiche : Monatshefte zu Ehre» unserer lieben Frau vom hh. Herzen Jesn. Salzburg, 1901. S. 439. — Cordula Peregrina, vor ihrer Arbeit den Rosenkranz in die Hand zu nehmen ttttb so die unversiegbare Quelle der Wissenschaft bei Gott zu suchen. Nicht selten ließen sie sich mit dem heiligen Rosenkränze in der Hand abbilden. Der gefeierte Arzt der Könige, Fürsten und Hohen, Itecamier, der einen europäischen Ruf genoß ob seiner tiefen Gelehrsamkeit und noch mehr ob seiner bewundernswerte» Heilknnst, betete den Rosenkranz so eifrig, wie ein Mönch, wie eine Nonne. „Wenn ich besorgt bin um einen Kranken", sprach er gelegentlich, „wenn ich die Arznei ungenügend finde, da wende ich mich an Diejenige, die genannt wird: Heil der Kranken. Ans der Fahrt zu den Kranken sitze ich ruhig im Wagen, lasse meine Hand in die Rocktasche gleiten und trete in Unterredung mit der Himmelskönigin, wobei der Rosenkranz mein Dolmetsch ist. . . Der Rosenkranz ist eine Klingel. Jedes Ave Maria ist ein Ruf oder eine Bittschrift. Um in den Königspalast eingelassen zu werden, sind Anempfehlungen mW Audienzgesuche nötig. Um die hochheits-volle, königliche Jungfrait Maria zu sprechen, bedarf es keiner Gunst, man zieht einfach an der Klingel, betet den Rosenkranz und sofort öffnet sich die Tür. Man bringt seine Bitten vor und die mitleidsvolle Jungfrau trägt sie sogleich hin zum Throne des Allerhöchsten und vermittelt da die Erhörung derselben." So ist der heilige Rosenkranz ein höchst wirksames Gebet im Leben. Er hilft und tröstet nachhaltig auch im Tode. Der Sterbende 'greift nicht nach einer goldenen Kette, sondern nach der Perlenschnur des heiligen Rosenkranzes. Und er erhält Stärkung und Geduld, Ruhe, Vertrauen und Frieden. Nachdem er den letzten Kampf glücklich bestanden, wird ihm der Rosenkranz um seine Hände gewunden, auf daß er ihn auch im Grabe schlitze und schirme. 4. Der heilige Rosenkranz ist eine d e r ablaß -r e i ch st e n G e b e t s a n d a ch t e n. Der fromme Beter des Rosenkranzes gewinnt viele und große Ablässe, ohne gerade Mitglied der Feierglocken zu heiligen Frendentage». Würzbnrg, 1898. S. 5 -7. — Marienrosen, entsprossen zu Füßen unserer lieben Frau. Münster, 1897. S. 172—174. — Hinnnelsflng und Erdenfahrt, ein Bilderbuch nach Dichterart. Innsbruck, 1904. 2. Auflage). Rvsenkranzbruderschaft 511 sein. Die Mitglieder der gnadenvollen Rosenkranzbruderschaft gewinnen Ablässe beiin Eintritte in dieselbe, in der Sterbestunde; sie können ihrer aber auch täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich teilhaftig werden.' Alle diese Borrechte und Begünstigungen sind niedergelegt in den Bullen und Breven der Päpste, wie Innocens VII!., Leo X.. Pins V., Gregor XIII., Benedict XIII., Pins IX., zumal aber in der Konstitution vom 23. Februar 1878, mit welcher Papst Leo XIII. die geltenden Ablässe durchprüfte und richtig stellte. Welche Vorteile die Mitglieder genießen, erhellt auch aus den Worten, die der Leiter der Bruderschaft zu den Aufzunehmenden spricht: „Ich nehme euch ans in die Bruderschaft des hochheiligen Rosenkranzes und lasse euch zu zur Teilnahme an den Ablässen, welche ihr vom heiligen Stuhl verliehen sind; gleichfalls mache ich euch teilhaftig aller geistigen Güter des ganzen Hl. Predigerordens, sowie auch aller übrigen geistigen und guten Werke, die mit Hilfe der Gnade Gottes überall aus der ganzen Welt von den Brüdern und Schwestern der Bruderschaft des hochheiligen Rosenkranzes verrichtet werben."2 Wohl kaum ist eine Brüderschaft so verbreitet, wie die heilige Rosenkranzbruderschaft, deren Bestand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundertes schon geschichtlich zweifellos nachweisbar ist, während die beständige Tradition sie in den Anfang des 13. Jahrhunderts verlegt. Der geschichtlich nachweisbaren Bruderschaft vom Rosenkranz in Donai wurde bereits im Jahre 1470 die Teilnahme an allen guten Werken der »Congregatio Hollandiae« gewährt? Die berühmteste unter den vielerorts eingeführten Rosenkranzbruderschaften wurde die in Köln int Jahre 1474 vom Dominikaner - Prior Jakob Sprenger gegründete und vom Papst Sixtus IV 1478 bestätigte, welche in kurzer Zeit eine unerwartet große Zahl von Mitgliedern aus allen Gegenden 1 Franz Beringer, Die Ablässe. Paderborn, 1900. Ablässe für alle Gläubigen. S. 370 und 371. Ablässe, welche nur den Mitgliedern der Rosenkranzbruderschaft zukominen. S. 037 ff. 2 Collectio rituum dioeceseos Lavantinae. Marburgi, 1896. 8. 343. 3 Fr. Thomas Esser im Katholik. Mainz, 1904. Heft 9. S. 281 und 282. erlangte. Auch in unserer Diözese entstanden frühzeitig solche Verbrüderungen, solche Gebetsinnungen mit zahlreichen Mitgliedern, kostbaren Brnderschafts-büchertt, diesen Gedenkbüchern Mariä, mit eigenem Vermögen, eigenen Fahnen und Heiligtümern. Am Rosenkranzfeste können alle Gläubigen in allen Seelsorgekirchen, in welchen die Rosenkranz-brnderschaft rechtmäßig errichtet ist, so oft einen vollkommenen Ablaß gewinnen, als sie von der Vesper des Vorabends bis zum Soununtergange des Festes zum Andenken an den Sieg der Türken bei Lepanto 1571 den Bruderschaftsaltar oder ein hiefür besonders ansgesetztes Bild der Rosenkranzkönigin besuchen und daselbst nach der Meinung des Heiligen Vaters beten. Um diesen Ablaß öfters zu gewinnen, muß man jedesmal die Kirche verlassen und sie wieder neu besuchen. Zur Gewinnung dieses großen Ablasses ist der Empfang der heiligen Sakramente der Buße und des Altars vorgeschrieben. Mit diesem sogenannten Loties quoties Ablasse am Rosenkranzfeste' verhält es sich, wie mit dem berühmten Portinnkula-Ablasse am 2. August eines jeden Jahres. — Ein vollkommener Ablaß kann auch von allen Gläubigen an einem beliebigen Tage während der Oktav des Rosenkranz-festes unter den bekannten Bedingungen gewonnen werden. 5. In Anbetracht des oben über das Alter, den Inhalt, die Wirkungen und Ablässe des heiligen Rosenkranzes Vorgebrachten: waswnnder, wenn diese Gebetsübung in allen Kreisen der christlichen Gesellschaft so beliebt, so volkstümlich geworden ist. Die römischen Päpste waren von jeher Freunde und eifrige Beförderer des heiligen Rosenkranzgebetes. Bon den Päpsten Pins V., Gregor XIII. und Pins VII. wird ausdrücklich berichtet, daß sie täglich den heiligen Rosenkranz beteten. Diese drei und viele andere Päpste bereicherten dieses Gebet mit anßer- 1 Franz Beringer, op. eit.. Seite 300 f. — Ei» genaues Verzeichnis der Ablässe, welche die Päpste den Mitgliedern der Rosenkranzbruderschaft und den übrigen Gläubigen verliehen haben und die im Aufträge Lev XIII. durch die hl. Ablaß -kongregation geprüft und vom Papste am 29 August 1899 bestätigt worden sind, enthält jedes nettere Brnderschafl-Anfnahtnsbüchlei». ordentlich vielen und großen Ablässen. Soviel jedoch hat für den heiligen Rosenkranz kaum ein Papst getan, wie Leo XIII., der auch die apostolische Konstitution »Ubi primum« vom 2. Oktober 1898 über die Statuten, Rechte, Begünstigungen und Ablässe der Rosenkranzbruderschaft erließ. In seiner grundlegenden Rosenkranz-Enzyklika »Supremi apostolatus« vom 1. September 1883 ordnete Leo XIII. eine ganz besonders feierliche Übung des heiligen Rosenkranzes für den Monat Oktober desselben Jahres an auf dem ganzen katholischen Erdkreise. In seinem zweiten Rundschreiben »Superiore anno« vom 30. August 1884 befahl er die Wiederholung der vorjährigen Rosenkranzfeier. Und nun verlief bis zum 5, September 1898 fast kein Jahr, daß nicht neue Kundgebungen zu Ehren der Rosen-kranz-Königin von Rom ans erflossen wären.1 Wohl nie ist die Rosenkranzaudacht so feierlich, so nachdrücklich empfohlen und befohlen worden, als dies der glaubensstarke Papst Leo XIII. getan. Den Fußstapfen der römischen Päpste folgten die katholischen Bischöfe als eifrige Beter und Beförderer des heiligen Rosenkranzes, unter denen vornehmlich der aufopferungsvolle Erzbischof von Mailand, der heil. Karl Borromäns (f 1584), der sanftmütige Bischof von Genf, der Hl. Franz von Sales (+ 1622), der im Jahre 1594 die erste regelmäßig erscheinende 1 Im ganzen erschienen 11 apostolische Schreiben mtb vier Erlässe der heiligen Ritenkongregation in dieser Angelegenheit, und zwar die Enzykliken: „Supremi apostolatus“ vom 1. September 1883 und „Superiore anno“ vom 30. August 1884. Dann die Dekrete der S. K. C. : „Ad praesidium columenque“ vom 10. Dezember 1883 (de s. rosario et additamento „Regina s. rosarii“ in litaniis Lauretanis) ; ferner „Inter plurimos apostolicae vigilantiae actus“ vom 20. August 1885, das die Recitatio» des Rosenkranzes und der Lanrctani-schen Litanei im Monate Oktober anbefiehlt. Derselbe Befehl wird erneuert in den Erlässen: „Post editas a sanctissimo Domino nostro Leone XIII. encyclicas“ vom 20. August 1886; „Inter densas errorum et scelerum tenebras“ vom 11. September 1887 und „Diuturnis Ecclesiae acerbitatibus“ vom 5. August 1888. Dann erschienen wieder die Umlaufschreiben : „Quanquam pluries“ vom 15. August 1889, in welchem über die Rosenkranz-Königin, zumal aber über das Schutzfest des Hl. Josef gehandelt und angeordnet wird, das; »nährend des Monates Oktober dem Rosenkranzgebete auch das Gebet zu Ehren des Hl. Josef „Ad tc, katholische Zeitschrift Herausgabe und deshalb vom Papst Pius IX. zum Patron der katholischen Presse ernannt worden ist, und der heilige Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori (f 1787) hervorragen. Die beiden letzteren Heiligen »verden gewöhnlich auch mit dem Rosenkränze in der Hand abgebildet. Desgleichen liebten Weltpriester den Rosenkranz und unterließen ihn nie ungeachtet ihrer vielen Arbeiten zu beten, wie der am Sonntag den 8. Jänner 1905 selig gesprochene Pfarrer vom Dorfe Ars bei Lyon, Johann B. Maria Vianney (geb. 1786, gest. 4. Aug. 1859); ferner Ordensleute jeder Regel und jedes Standes, wie der selige Klemens Maria Hofbauer, der Apostel Wiens, der auf der Straße gehend in der Stille den Rosenkranz betete, den er seine Bibliothek »lnd sein Heilmittel zur Bekehrung der Sünder, insbesondere der Sterbenden nannte. Fromme Beter des heiligen Rosenkranzes waren Kaiser und Könige, berühmte Staatsweise, Heerführer und Bvlksmänner. König Heinrich I. von Portugal und Ferdinand I. von Arragonien beteten vor jedem wichtigen Staatsgeschäfte den heiligen Rosenkranz, Kaiser Friedrich III. schrieb mit eigener Hand seinen Namen und den seiner Gemahlin Eleonora und seines Sohnes Mapimilian in das „Verzeichnis der Mitglieder der Rosenkranz-Bruderschaft in Köln" ein. — Marschall Montmerrency, einer der größten Feldherren des 16. Jahrhunderts, betete den Rosenkranz, wenn er an der Spitze seines Heeres ritt, um es in eine Schlacht zu führen. beate Joseph, in tribulatione nostra confugimus“ anznschlie-ßen ist ; ferner „Octobri mense ad ven taute“ vom 22. September 1891 ; „Magnae Dei Matris“ vom 8. September 1892 ; „Laetitiae sanctae“ vom 8. September 1893; „Ineunda semper expcctatione“ vom 8. September 1894; „Adiutricem populi christiani“ vom 5. September 1895; „Fidentem piuin-que animum“ vom 20. September 1896; „Augustissimae Virginis“ vom 12. September 1897 und schließlich „Diuturni temporis spatium“ vom 5. September 1898, worin Papst Leo XIII. der großen Gottesgebärerin für allen Schutz »nährend seines langen Pontifikates dankt, sich ihr für die Sterbestunde anempfiehlt und neuerlich den Gläubigen die Rosenkranzandacht einschärft. 1 Controversie, d. H. Streitfragen, deren Zweck die Verteidigung und Erklärung der katholischen Lehre gegen die Calviner »nar. „In der Radetzky'scheu Familie", so schreibt .Kanonikus W. Wächtler,1 „wurde viel gebetet und besonders die Mutter Gottes eifrig verehrt durch das Rosenkranzgebet. Es wird von Radetzky selbst erzählt, daß er stets einen Rosenkranz bei sich trug2 und einst, als er zu Pferde steigen wollte, besorgt um sich blickte, als ob er etwas verloren hätte. Alle suchten und fanden endlich einen Rosenkranz, den der Marschall sogleich als den seinen erkannte und wieder einsteckte." — Der redegewaltige Volksmann Irlands, Daniel O’Connell, stellte die Befreiung der katholischen Landsleute unter den Schutz der allerseligsten Jungfrau Maria. Während im englischen Parlamente zu London der Augenblick kam, von welchen: Irlands Freiheit oder Sklaverei abhieng, stand der gefeierte Patriot ruhig in einer Ecke des Saales und betete den Rosenkranz, der ihm stets ein alter, lieber und treuer Freund war und blieb. „Ans, Kapitän, zum schlafen ist später auch noch Zeit, bit mußt heute noch deine Schuldigkeit tun!" Dieses Kommando hörte ein Feldkaplan der , Franzosen an einem düsteren Februarabende des Jahres 1855, als er durch die Reihen der Zelte schritt, in welchem die französische Armee, die damals Sebastopol aus der Halbinsel Krim belagerte, nnter-gebracht war. Da der Feldgeistliche die Stintine seines Freundes, eines jungen Hauptmannes, erkannte, trat er gleich auf das Zelt zu, um zu erfahren, wen sein Freund heute noch so strenge kommandiere. Bei seinen: Eintritte fand er den Hauptmann allein und aus die Frage, was es denn gebe, antwortete der edle Offizier also: „Als meine gute Mutter vor einigen Jahren ans dem Sterbebette lag, da seufzte sie meinetwegen und sagte: Gern wollte ich sterben, wenn ich hoffen könnte, du werdest so leben, daß wir uns einst bei Gott Wiedersehen können; aber jetzt lebt die Jugend so leichtfertig, daß ich für dich Schlinnnes besorgen muß. Lieber Sohn, so bat sie mich sterbend, verspreche mir, täglich den Rosenkranz zu beten, damit die Fürbitte unserer lieben Frau 1 Der alte treue Radetzky. Sein reich bewegtes Leben und Streben. Für Österreich-Ungarns Heer, Jugend und Völker. Podersam, 1893. S. 147.' 2 Der geweihte Rosenkranz ist ein Sakramentale, das seine Kraft vom Weihegebete der Kirche hat. dich immer ans den rechten Wegen erhalte. Nun, ich habe das meiner sterbenden Mutter feierlich versprochen und es bis jetzt auch treu erfüllt. Heute war ich das erstemal in Gefahr, es nicht zu tun. Den ganzen Tag strich ich in den Laufgräben und auf Patrouillen, umsaust von feindlichen Kugeln, herum, jetzt kam ich todmüde in mein Zelt, und kaum streckte ich mich hin aus die Matratze, so war ich auch schon eingeschlafen. Zum Glück wendete ich mich um, und da fühlte ich an der Seite etwas Hartes, ich griff darnach und siehe, es ist der Rosenkranz, den mir meine sterbende Mutter gegeben hat. Nun werde ich erst meinen Rosenkranz beten und dann weiter schlafen."1 O des braven Sohnes und wackeren Kriegers! Der Rosenkranz ist für alle Gläubigen das beste Gebetbuch, das besonders sieißig vom frommen christlichen Volke gehandhabt wird. Die Rosenkranz-bruderschaft zählt ihre Mitglieder nach Tausenden und abermal Tausenden. Die Beliebtheit der Rosenkranzandacht zeigt sich auch in den vielen schönen Altären, Kapellen und Kirchen, die der Rosenkranz-königin geweiht und gewidmet sind. Eine wunderherrliche Anlage von Rosenkranzstationen befindet sich auf dem sogenannten Sacromonte oder heiligen Berge von Barese, ungefähr neun Stunden von Mailand entfernt.2 — Seit einigen Jahren wird die seligste Jungfrau unter dem Titel des heiligen Rosenkranzes in Neupompeji unweit von Neapel besonders verehrt. Eine Prachtkirche ist dort in kurzer Zeit durch freiwillige Gaben erstanden und ist als beliebter und vielbesuchter Wallfahrtsort vom Papste Leo Xfll. mit vielen Privilegien und Ablässen bereichert worden. — Eine der schönsten Rosenkranzkirchen erhebt sich am Fuße des Felsens von Lourdes, welche in den Tagen von: 6. bis 8. August 1889 feierlichst eingeweiht wurde. Über dem Hanptportale steht die Statue der weißen Madonna von Lourdes, das Haupt ntit Rosen umkränzt Das Innere der Kirche schmücken 15 Altäre, ebensoviele als es Geheimnisse des Rosenkranzes sind. Weiße Rosen zieren die fünf Altäre 1 Katholisches Missionsblatt. (Reinhold Albers, op. eit. S. 761 und 762.) 2 Der hl. Berg von Varese. (Der Kirchenschmnck. Graz, 1896. S. 63—69). des freudenreichen, dunkelrote die des schmerzhaften und goldfarbene die des glorreichen marianischen Psalters. Von der Kuppel schaut die Königin des Himmels, als die schönste der Nosen, die mystische Rose hernieder. — Großartig ist ferner die Rosen« kranzkirche in Lepanto (das alte Naupaktus am korinthischen Meerbusen), für deren Bau die Diözese Lavant 2694 Kronen geopfert hat. — Den Ban einer neuen Rosenkranzkirche um den Preis von ‘220.000 Kronen plant der Dominikaner-Konvent in Graz. — Ein so gottgefälliges und Mariä gewiß liebwertes Bauwerk wird auch in unserer Diözese und zwar in der Pfarre Maxau beabsichtigt. Möge es glücklich gelingen, möge es vom besten Erfolge gekrönt sein! Im Herrn geliebte Wànen! er aus euch sollte nach dem Obgesagten nicht gerne Mariä seine Rosen zum Kranze winden, sie durch die dreifache Krone des heiligen Rosenkranzes krönen? Um aber dieses würdig tun zu können, muß er das erhabene Gebet andächtig verrichten. Wahrlich, wer liebt nicht einen Kranz von Rosen, einen Rosenkranz, nicht ein Dornengeslecht, ich sage einen Kranz von natürlichen lebenden Rosen, nicht einen Kranz von Blumen aus Papier; Rosen frisch und duftend, nicht welk und geruchlos, farbenprächtig und zart, nicht entfärbt oder bestaubt? Ähnlich müssen wir den Rosenkranz beten mit Andacht und Sammlung, mit Herz und Mund. Dann ist er frisch und duftig, Gott wohlgefällig und Mariä angenehm. Beten wir ihn mit Geist und Gemüt, das heißt, betrachten wir den tiefen Sinn der heiligen Erlösungsgeheimnisse, was eben wesentlich ist, dann bieten wir unserer lieben Frau nichts verwelktes, dürres, reizloses. Beten wir den Rosenkranz gesammelt, reihen wir Lob an Lob, Bitte an Bitte, Dank an Dank, dann bringen wir Mariä, der geheimnisvollen Rose, einen Blütenkranz dar, der nicht vergilbt, sondern grünt und immer grünt bis hinein ins himmlische Paradies. Eintönig mtd ermüdend für uns kann das Rosenkranzgebet gar nicht werden. Wir werden doch nicht müde, ein Kunstwerk immer von neuem zu betrachten, uns von seiner Schönheit immer wieder anziehen zu lassen. Eine und dieselbe Wahrheit bezaubert unseren Geist, daß er stets gerne bei ihr verweilt. Eine schöne Melodie hören wir immer von neuem gerne. Wir essen täglich dasselbe kräftige Brot mit Behagen. Es ist stets dieselbe schöne Sonne, die uns erfreut, erwärmt, belebt. Blumen mit denselben Farben und demselben Dufte ergötzen uns stets von neuem. Das Kind ruft stets dasselbe Wort Vater, Mutter, und die Eltern werden nicht müde es anzuhören. — So ist vas Ewige, Unvergängliche und Unwandelbare, es ist das Göttliche, das uns tut Rosenkränze unaufhörlich anzieht. Hier gilt das von der Kirche auf Maria bezogene Wort des Hoheitliedes: Sie zieht uns, daß wir dem Duste ihrer Salben nachgehen müssen. (Hohel. 1, 3). So beten vorab denn wir, Priester des Herrn, den heiligen Rosenkranz anhaltend mit Liebe und Freude! Die Übung des Rosenkranzgebetes ist die vornehmste Art und Weise, das liebevolle Herz des ewigen Hohenpriesters und das reinste Herz der Priester-Königin und Mutter zu verehren; denn die Rosen-kranzgeheimnisse sind nichts als verschiedene Offenbarungen derselben Liebe Jesu und Mariä gegen uns, die ja in ihren Herzen den Sitz hat. Zttdem können wir diese Geheimnisse ans unsere eigenen Bedürfnisse anwenden. Der Rosenkranz ist ja ein Bild des priesterlichen Lebens, in dem Freude, Schmerz und Glorie in stetem Wechseln zu finden sind. Biel Freudenreiches gibt es tut Leben des Priesters. Ja, die unschuldigsten ttttb reinsten und ebendarum die wahrsten Freuden sind des Priesters Anteil. Die Freude über die fromme, wohlgesittete Schuljugend, über die durch Predigten int Guten befestigten Gläubigen, über die guten oder zuriickge-kehrten Schäslein beseligt den Priester, wie kaum etwas anderes. — Indes auch schmerzhaft gestaltet sich des Priesters Beruf. Der Priester wird betrübt über den bösen Zeitgeist, über den Unglauben und das Sittenverderbnis, über die Lauheit, Verkehrtheit, Unbußsertigkeit der Christen. — Aber auch Glorreiches ist zu finden im Priestcrstande. Seine Hoheit ttttd Würde, seine Größe und Glorie ist seine göttliche Einsetzung, ist seine Macht, das hochheilige Meßopfer darbringen und die Bußfertigen von den Sünden lossprechen zu können 1 Betet den marianischen Psalter gerne ttttd andächtig ihr gottgeweihten Klosterbewohner, die ihr ja vom Gürtel herab den Rosenkranz hängen habet, ein Schwert gleichsam gegen den dreifachen Feind: gegen d i e Begierlichkeit des Fleisches, die Begierlichkeit der Augen und die Hoffart des Lebens. (I. Joan. 2, 16). Bisher wetteiferten die verschiedenen Orden und Genossenschaften untereinander in der Verehrung Mariä, in der Verkündigung ihres Lobes. Sie schrieben Maria ans ihre Fahnen und stellten sich unter ihren königlichen Schutz, indem sie den heiligen Rosenkranz mit aller Sorgfalt hegten und pflegten. Die hl. Rosa von Lima, Tertiaritt des hl. Dominikus, betete in ihrer Gartenzelle inbrünstig den heiligen Rosenkranz. Zu ihrem Vorbilde wählte sie sich die hl. Katharina von Siena, von der die fromme Legende sagt, daß sie als Kind schon, so oft sie die Stiege des elterlichen Hanfes hinaus- ttttd hinabstieg, anf jeder Stnse die Himmelskönigin mit einem Ave Maria grüßte ttttd daß sie einst einem Bettler in der Kirche, da sie sonst nichts hatte, ihr silbernes Krenzlein vom Rosenkränze darreichte? Zu meiner nicht geringen Frende wurde am 1 Leopold Ackermann, Des Priesters Rosenkranz oder der Rosenkranz, gewunden der Priester-Königin. Dülmen, 1883. Seiten 82. 2 Über die Geheimnisse des Rosenkranzes schreibt einfach aber gehaltvoll und leistet zum betrachtenden Beten desselben 28. April 1904 zn Marburg die erste Marianische Kongregation unter dem Titel „Unbefleckte Empfängnis Mariä" gegründet, die bereits eine stattliche Anzahl von Svdalinnen ttttd Kandidatinnen zählt. Mögen sich die Mitglieder dieser Ehrengarde Mariä andauernd mehren und der Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangenen, eifrig Rosenkränze winden und sich selbst Tugendkränze flechten! Johanna von Aza, die gottesfürchtige Mutter des Hl. Dominikus, eine Fran von heldenmütiger Frömmigkeit, erlangte die Geburt ihres Dominikus durch heißes Gebet. Mit der Muttermilch teilte sie ihm ihre Tugenden mit. Sie betete für ihr Kind ttttd betete mit ihm zur gnadenreichen Mutter Maria. Und dieses Kind trug später die Fackel des Glaubens unter das Bolk ttttd verscheuchte die Schatten des Irrtums. So sollen auch die christlichen Eltern für die ihnen von Gott geschenkten Kinder nnabläßig sorgen. Die christlichen Väter ttttd Mütter sollen mit ihren Kindern ttttd den übrigen Hausgenossen gemeinsam den heiligen Rosenkranz beten und sie werden sich sicherlich die nötige Hilfe vom Himmel erflehen. „Um meine Kinder ist mir nicht bang," sprach eine Mutter, „denn sie sind gut bewacht. Sie gehören der Muttergottes, deren innige Verehrung ich ihnen von Jugend anf einpflanzte. Sie sind Marienkinder ttttd die beste Mutter wacht über sie ttttd wird sie nicht verloren gehen lassen." Ja, liebe christliche Eltern, liebet ttttd übet die gemeinsame Hansandacht, die da das Morgen-, Abend- ttttd Tischgebet, den Engel des Herrn ttttd den Rosenkranz entschließt, aber auch Gesang, fromme Lesungen, Besprechungen und Wiederholungen der Predigten und Christenlehren umfaßt. Dett heiligen Rosenkranz betet, wenn nicht täglich, so wenigstens im Advent, in der heiligen Fastenzeit und an den Vorabenden der Sonn- und Festtage. Papst Pins IX. sprach noch vor seinem Tode zu einer Pilgerschar: „Betet alle zusammen in euren Familien jeden Abend den Rosenkranz! Väter und Mütter, Söhne und Töchter, betet täglich gute Dienste eine fromme Klosterfrau im Buche mit dein Titel: Schw. Maria Loyola, Klosterfrau zn Uork, Schlichte Gedanken über den Rosenkranz. Mit einer Vorrede von Herbert Thurston 8. J. Aus dein Englischen. Mainz, 1904. (8°. S. X + 2ö7). dieses so einfach schöne, mit Ablässen so reich begnadigte Gebet; nehmet dies, meine Kinder, an als mein letztes Wort und als Andenken, das ich euch hinterlasse," l Genuß kann man ohne Bedenken den Rosenkranz als die Krone aller marianischen Andachten bezeichnen, geeignet sowohl allein als auch gemeinsam gebetet zu werden, doch ist der Vorteil des gemeinsam zu Hause und öffentlich in der Kirche gebeteten Rosenkranzes ein besonders großer. Das gemeinsame Gebet hat immer citte größere Kraft, als das einzeln verrichtete. Der Rosenkranz ist aber wie kein anderes geradezu geschaffen, mit gemeinschaftlich gebetet zu werben, und ist dafür noch mit Ablässen bereichert. Solche, welche dreimal in der Woche gemeinsam mit anderen einen Rosenkranz von fünf Gesätzett beten, gewinnen einmal im Monate, am letzten Sonntage, einen vollkommenen Ablaß. — O wie ergreifend ist es, tvetttt man nach der Arbeit Andächtige sich vor einem Kreuze oder Marienbilde versammeln sieht, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten! Unvergeßlich sind mir die Sonntags- und Festabende, wo wir Kinder dieses Gebet, das unsere guten Eltern, Gott segne sie dafür, uns frühzeitig gelehrt haben, gemeinsam beteten, da am Firmamente bereits tausend Lichter angezündet waren. Eine himmlische Weihe und Wonne konnte man da fühlen und genießen, Einst überwand David den Riesen Goliath mit den fünf Kieselsteinen seiner Schleuder. (I. Reg. 17, 40). Ähnlich könnet ihr, christliche Jünglinge und Jungfrauen, mit der altbewährten Waffe des Rosenkranzes gegen den bösen Feind siegreich streiten, Liebet darum den Rosenkranz, den schönsten der Kränze, betet ihn und ahmet Maria in ihren Tugenden nach! Befolget den Rat des weisen Siraztden, den der Priester in der Rosenkranzmesse nach der heiligen Kommunion teilweise wiederholt, indem er spricht: „Höret auf mich, ihr Kinder Gottes und bringet Früchte wie eine Rose, die gepflanzt ist an Wasserbächen, Gebet süßen Geruch, wie der Libanon! Blühet Blüten, wie die Lilie, gebet einen Geruch und grünet holdselig: singet ein Loblied und preiset den Herrn in seinen Werken!" (Eccli. 39, 17—19). 1 P. Franz Tischler 0. C., Hausbuch für die christliche Familie. Bregenz, 1901. S. 457. Es weihe der Mnttergvttes Liebesrosett und siechte ihr Ehrenkrotten, das heißt, es bete den heiligen Rosenkranz die liebe Schuljugend, ans die die Worte aus der Rosenkranzfest-Epistel ihre Anwendung finden: „Nun also ihr Söhne, höret mich: Glückselig, die meine Wege bewahren! Höret die Mahnung und werdet weise und verwerfet sie nicht! Glückselig der Mensch, der mich höret und der an meinen Türen wachet Tag für Tag und meiner wartet an der Schwelle meiner Türe. Wer mich findet, findet das Leben und schöpfet das Heil von dem Herrn." (Prov. 8, 32—34). Betet den heiligen Rosenkranz ihr Hohen und Reichen; denn damit könnet ihr Maria, die schönste Blüte ans dem Königsgeschlechte Davids, am besten ehren und verherrlichen! Mit der Ordenskette des Rosenkranzes geschmückt könnet ihr am Throne der Himmelskönigin die Ehrenwache halten; könnet euch damit die unverwelkte Krone der ewigen Glorie im Himmelreiche erwerben. — Betet oen Rosenkranz ihr Niederen und Armen, damit ihr euch mit diesem verläßlichen Himmelsschlüssel den Zugang zu den himmlischen Schätzen eröffnet. „Bei mir ist", heißt es im Offertorium der Rosenkranzmesse, „alle Gnade des Wandels und der Wahrheit; bei mir alle Hoffnung des Lebens und der Tugend." (Eccli. 24, 25). Als einst Christus vor einer großen Menge predigte, da erhob ein Weib aus dem Volke die Stimme und pries selig den Leib, der einen solchen Sohn getragen und die Brüste, die er gesogen. Der Herr stellte das nicht in Abrede; denn es waren Lobeserhebungen der Gebenedeiten unter den Weibern, Jesus belobte sogar das gute Weib aus dem Volke. (Luc. 11, 27. 28). Wie dieses schlichte Weib das Geheimnis der Menschwerdung laut pries, die Person des ìnenschgewordenen Sohnes Gottes und die Mutter, die ihn in ihrem Schöße empfangen, getragen und an ihren Brüsten gesäugt hat, offen verherrlichte, ähnlich liebet und lobet Jesum und Maria ihr christlichen Arbeiter und Arbeiterinnen, indem ihr den heiligen Rosenkranz gerne betet, dessen Geheimnisse ihr recht gut auf euch selbst anwenden könnet. Im freudenreichen Rosenkränze schaut ihr das Haus von Nazareth, die Stätte der Heiligkeit, das Vorbild täglichen Wandelns in Bescheidenheit und Arbeitsam- keil, in Einfachheit, Liebe und Ordnung. — Im schmerzenreichen Rosenkränze sehet ihr den lieben göttlichen Heiland von der Traurigkeit verzehrt, mit Geißeln geschlagen, mit Dornen gekrönt, ans Kreuz geschlagen und am Kreuze sterben. Dazu kommt die Betrübnis der geliebten Mutter, deren Seele ein Schwert des Schmerzes nicht bloß berührt, sondern durchbohrt hat. Da lernet ihr leiden. — Im glorreichen Rosenkränze werdet ihr belehrt, daß eine Zeit kommen wird, da Gott jede Träne von euren Augen trocknen wird, da ihr in seligster Gemeinschaft mit eurer himmlischen Mutter weilen werdet. Außer der Rosenkranzbrnderschaft gibt es noch zwei Rosenkranz-B creine: den um das Jahr 1635 durch den Dominikanerpater Thimotens Ricci in Bologna gegründeten e w i g c n, und den von der frommen Maria Pauline Jaricot im Jahre 1826 erdachten lebendigen Rosenkranz. Der erstere heißt so, weil Tag und Nacht Personen tut Abbeten des heiligen Rosenkranzes wechseln ititb so der allerseligsten Jungfrau und ihrem göttlichen Sohne eine ununterbrochene Verehrung bezeigen. Der zweite führt seinen Namen von den > 5 Personen, von welchen je eine ein Gesätz betet, so daß die betenden Personen gleichsam einen lebenden Kranz bilden. Der Zweck dieses Reunions-Rosenkranzes war und ist jetzt noch die Wiederbelebung der Rosenkranz - Andacht und -Bruderschaft, die zur Zeit der Gründung dieses Vereines infolge der Revulutionsstürme fast ganz in Vergessenheit geraten warenI Ich wünschte nur, daß alle Lavantiner einen lebendigen Rosenkranz vor dem Herrn bildeten. Einzelne Röslein machen noch keinen Kranz, sondern die Bereinigung mehrerer Rosen, geordnet und gereiht und untereinander verbunden. Die Diözesanen sollen auch durch brüderliche Eintracht und Liebe eng verbunden sein. Der göttliche Heiland, beim letzten Abendmahle vom Kranze der Apostel umgeben, bat seinen himmlischen Vater feierlich für die Seinen, ut omnes unum sint, damit alle eins seien. (Joan. 17, 21). Und die Apostelgeschichte erzählt volt den Jüngern des Herrn, daß sie alle 1 Fr. Thomas Esser 0. Pr., Unserer lieben Fran Rosenkranz. Paderborn, 1889. S. 503—525 und 526—545. — Franz Beringer 8. J., op. cit. S. 642—644 und 644—648. einmütig tut Gebete mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, verharrten (Apostelg. 1, 14), und von den ersten Christen merkt sie an, daß sie ein Herz und eine Seele waren. (Apostelg. 4, 32) Sehet da einen lebendigen Rosenkranz! O könnte ich als Oberhirt von den Diözesanen sprechen: Die Menge der Gläubigen ist ein Herz und eine Seele! Aber welche Uneinigkeit in den Gemeinden, welche Zerfahrenheit in den Häusern und Fantilien! Welches eigennützige Streben unter den Bielen, die denselben Glauben bekennen, aber von der Liebe zu einander nichts wissen wollen! In Hinkunft sei es anders. Die Feindschaft, die tut Lause des Tages entsteht, gehe unter mit der sinkenden Sonne, und wenn die Sterne des nächtlichen Himmels nebeneinander friedlich ihre Bahnen wandeln, sollen allenthalben die Bewohner friedlich nebeneinander wohnen und wandeln. Darum sei die Bitte des großen unvergeßlichen Papstes Leo XIII. im Rosenkranz-Schreiben vom 20. September 1887 auch meine Bitte: „Die Gläubigen mögen beten für den gemeinsamen Vater aller, den römischen Papst, damit Gott in seiner nnerforschlichen Barmherzigkeit die vereinten Wünsche seiner Kinder und des Vaters aufnehme und erhöre. In dieser Hinsicht setzen wir unsere lebendigste und festeste Hoffnung in die glorreichste Königin vom Rosenkränze, welche sich, seitdem man angefangen, sie unter diesem Titel anzurufen, besonders den Nöten der Kirche und des christlichen Volkes hilfebereit erwiesen hat. . . Wir wünschen daher sehnlichst, daß das katholische Volk stets mit lebendiger Frömmigkeit sich an diese erhabene Jungfrau wende und durch Bitten mit Erhöhung der Kirche und des apostolischen Stuhles, um die Freiheit des Statthalters Jesu Christi auf Erden, mit den Frieden und die öffentliche Wohlfahrt ihrem Mutterherzen Gewalt antue." Desgleichen sollen die Diözesanen auch manchen marianischeu Psalter aufopfern für ihren von Sorgen und Mühen schwer belasteten Bischof, wie auch für ihren teuren Landesvater, den Jubelkaiser, daß er Freuden finde ohne Dornen! Am Schlüsse bitte ich in frommem Ausblicke nach oben die Königin des hochheiligen Rosenkranzes, die bei Ihrem Erscheinen in der Grotte Masfabiel bei Lourdes den heiligen Nos e n krauz i u ihren Händen trug, sie wolle alle Angehörigen meiner Diözese unter ihren mächtigen Schutz nehmen, sie an ihrer Mutterhand geleiten durch das Jammertal und sie am Rosenkranz nach oben ziehen ins himmlische Paradies. Einst wenn sich der Tag neigen und der Abend unseres irdischen Lebens eintreten wird, wird man uns einen Rosenkranz in die Hand, in den Sarg, ins Grab mitgeben. Wenn wir nun im Leben den Rosenkranz oft und andächtig gebetet, wird uns ein einziger solcher Kranz mehr nützen als ganze Garben anderer Kränze. Unsere Seele wird sich beim Abschiede von dieser Welt, im Glauben bewährt, in der Hoffnung gefestigt und in der Liebe entzündet, durch die mit dem Rosenkranzgebete von der Kirche verbundenen Ablässe gereinigt und bereichert, dem Throne Gottes nahen und wird von ihm die unvergängliche Krone des ewigen Lebens empfangen. Du Königin des hochheiligen Rosen-kranzes, bitte für uns! Amen. Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, den 2. Februar 1905. t Michael, Fürstbischof. iKV 6, Anmerkung. Das vorstehende Hirtenschreiben ist von den Seelsorgern den Gläubige» am Sonntage Quinquagesima und am 12. und 3. Fastensvnntage von der Kanzel zu verlesen. Jastenmandat für das Jahr it)<)5. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse bewillige Ich kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dem 8. Inni 1899 erhaltenen besonderen Vollmacht für das taufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebotes: I. Abbruchstage und Abstincnztagc zugleich, also vollständige Fasttage mit Abbruch an Speisen und Enthaltung von Fleischspeisen, sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Charwoche; 2. Die Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Qnatember-zeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Nur Abbruchstagc, an denen zwar der Genuß von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, mie oben I. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Qnatembermittwoch, die Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Charwoche strenge Fasttage); 2. die Mittwoche der Hl. Adventzeit (der Quatember-Mittwoch ist strenger Fasttag : I. 3) ; 3. die Samstage der vier Qnatemberzeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Mariä Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen und unbefleckte Empfängnis Mariä. III. Nur Abstincnztagc, an denen die Enthaltung von Fleischspeisen, jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. IV. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Fleischesscns zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diöeese: So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wird, auf einen Abstinenztag (z. B. ans einen Freitag) fällt, ist der Genuß von Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne daß es notwendig wäre, dafür an einem anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die vberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleisch zu genießen, dann, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehalten wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgehalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. Jnbetreff einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt: a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit A n s n a h m e d e s A s ch e r m i t t w o ch e s, der drei letzten Tage der Hl. Charwoche und der Vigilien vor Pfingsten und Weihnachten, dürfen Fleisch gemeßen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche z. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Charfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure auf den Eisenbahnen; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Stationen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten aufhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, luctche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten); ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem mau ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Charfreitage des Fleischgeuusses zu enthalten. V. Au jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebrauch von Milchspeisen, Eiern und vom Thierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit, als auch bei der kleinen Erquickung am Abende gestattet. VI. An allen Abbruchstagen des Jahres (d. i. an jenen Fasttagen, au denen nur eine einmalige Sättigung/ sei es mit oder ohne Enthaltung von Fleischspeisen, er- laubt ist), und in der vierzigtägigeu Fastenzeit auch au den Sonntagen, ist der Genuß von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. VII. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die au dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vaterunser, drei Gegrüßt seist du Maria und den A p o st vli s ch en Glauben zu Ehren des bitteren Leidens nitd Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vom Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fasten-gebvtes nach Kräften durch andere Werke der Frömmigkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Notleidenden zu ersetzen. I>) Kranken eine weitere Dispens zu erteilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vom Fastengebote hat man sich im Notfälle an Mich unter Angabe vollgiltiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knabenseminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebotes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei der kleinen Erquickung a m A b e n d e des Fleischgenusses zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der hl. Osterbeicht und für den Empfang der hl. Österkvmmunivn mit dem 2. Fastensvnntage (Reminiscere) beginnt und bis zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Komtmmioit wo möglich in der Pfarrkirche zu empfangen. Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Advent-sountage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und vom Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit euch, auf dass ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach dieser Richtschnur wandeln werden, Friede sei über sie und j Barmherzigkeit Gottes! (Gal. 6, 17). Ai arburg, am Feste der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria, den 11. Februar 1905. t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das Fastenmandat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbareu. Überdies ist während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannt zu geben. 24. Postni pastirski list in postna postava za leto 1905. po božji milosti in po božjem usmiljenj u knez in škof Lavantinski, priscdnik prestola Njih svetosti, Njih ces. in kralj, apostolskega veličanstva tajni svetovalec, velikokrižnik cesarskega avstrijskega Franc Jožefovega reda, doktor bogoslovja, sporoča mnogočastiti duhovščini in vsem ljubim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Sina v edinosti svetega Duhal V Gospodu ljubljeni škofljani! Regina sacratissimi rosarii, ora pro nobis! — Kraljica presvetega rožnega venca, prosi za nas ! (Apostolsko pismo Leona XIII. „Salutaris ille“ z dné 24.decembra 1883). pontina vredno ostane minulo leto 1904 za našo častitljivo škofijo, kakor sploh za ves krščansko-katoliški svet. Jubilejno leto Marijino je bilo za Lavantinsko vladikovino zares slavnostno leto. Slovesnost je sledila za slovesnostjo, kakor da bi se bila dolina solz že iz-preinenila v nebesa. Te jubilejne svečanosti s svojimi pobožnimi izjavami so napolnjevale vernike obširne školije z najslajšim veseljem, z rajsko radostjo. Trojen veliki dar milosti božje nam je podarilo Marijino leto. Od dne 4. avgusta 1903 Cerkev božjo srečno in slavno vladajoči papež Pij X., ki so v svoji prvi svetovni okrožnici »E supremi apostolatus cathedra« z dne 4. oktobra 1903 oznanili vernim kristjanom vzvišeni načrt svojega vladanja: Vse obnovili v Kristusu, so z odlokoma svete kongregacije obredov z dne 14. avgusta in 8. septembra 1903 izdali odredbe za uspešno praznovanje slovesnega razglasa verske resnice o brezmadežnem spočetju preblažene device in matere božje Marije. Nato sem jaz v svojem postnem pastirskem listu z dne 11. februarja 1904 razpravljal skrivnosti polno versko resnico in duhovno korist, ki se more brez težave zajemati iz nje za krščansko življenje, in sem izdal naročila, kako naj bi praznovali po škofiji Marijino jubilejno leto. Vsled tega so se po vseh krajih vršile posebne pobožnosti, kakor misijoni in duhovne vaje, tridnevnice in devetdnevnice, procesije, božje poti in slavnostni obhodi in shodi. Vse te duha in srce vnemajoče svečanosti so se dne 8. decembra 1904 kot ob sklepu Mariji posvečenega jubileja častno zaključile s slovesno javno posvetitvijo školljanov vselej brezmadežni Devici. Drugi dar božji, ki nam ga je prineslo preteklo leto, je bil izredni jubilej, ki so ga razpisali papež Pij X. s premilo okrožnico »Ad diem illum laetissimum« z dne 2. februarja 1904 povodom svoje izvolitve za postavnega naslednika prvaka apostolov, sv. Petra, pa tudi v proslavo častitljive skrivnosti brezmadežnega spočetja Marijinega. Lavantinski školljani, ki slovijo po krščanski veri in po krščanskem življenju, so si od dne 7. septembra do 7. decembra 1904 prizadevali z vso gorečnostjo, udeležiti se svetega jubilejskega odpustka. ' Tretji veliki dar milosti, s katerim je Gospod Bog leta 1904 obogatil škofijo, je z odlokoma od dne 5. januarja in 2. novembra 1904 v vseh župnijskih in samostanskih cerkvah vpeljana pobožnost vednega češčenja presvetega rešnjega Telesa, ki se je v predmestni župnijski cerkvi sv. Magdalene, le za Materjo božjo najprisrčnejše in najzvestejše častilke božjega Gospoda in Vzve-ličarja, začela prvo adventno nedeljo, dne 27. novembra 1904, da, ko bi pripustila to božja najsvetejša volja, več ne preneha do konca dni. Po poročilih, ki so mi došla doslej, se verniki vsepovsodi najgorečneje udeležujejo častitljive in sladke zakramentalne pobožnosti, s tem pa obenem najuspešneje in najodločneje zavračajo zlobne skrunitve in gnusobne sramotitve, prizadejane zakramentu ljubezni po nekem časopisu v katoliškem cesarskem mestu Dunajskem. - V trajno-hvaležni spomin mnogih in velikih, po preblaženi materi božji Mariji od troedinega Boga prejetih dobrot hočem v svojem letošnjem postnem pastirskem listu govoriti o starodavno častitljivi in prepomenljivi, mogočni, z odpustki bo- gato obdarovani in zato v obče priljubljeni pobožnosti, o presvetem rožnem vencu. Ta častitljiva molitev najbolje izraža brezmadežno spočetje Marije device in njeno oblast, ker Češčena Marija, najglavnejši del rožnega venca, v besedah nebeškega poslanca: Češčena, milosti polna, Gospod je s teboj, blagoslovljena si med ženami, izrečno oznanjuje brezmadežno spočetje; ostale besede pa proslavljajo njeno božje malerstvo, ki je z brezmadežnim spočetjem v najtesnejši zvezi, ter poveličujejo Marijo kot posredovalko milosti odrešenja. Razen tega je sveti rožni venec najprimernejša molitev v poveličevanje vsega češčenja vrednega altarnega zakramenta. Češčenje tega najsvetejšega zakramenta in proslavljanje preblažene Device Marije je tesno združeno. Kajti Marija je v ozki zvezi z najsvetejšim zakramentom, ki je dejansko, bistveno in resnično tisto telo, katero je Sin božji sprejel v Mariji. Papež Leon XIII. pišejo v svoji rožnovenski okrožnici »Augustissimae Virginis« z dne 12. sep tembra 1897: »Jezusovo meso je Marijino meso in čeprav je bilo poveličano po častitljivem vstajenju, je ostala in ostane narava mesa tista, ki jo je prejel od Marije.« Tako se moramo za nebeško gostbo presvetega rešnjega Telesa zahvaliti tudi devici Mariji, ki je sladki kruh angelski okusila v duhu, preden je privolila v včlovečenje Sinu božjega in s tem v bodočo ustanovitev tega zakramenta, na katerega se nanašajo menda tudi njene besede: Lačne napolnjuje z dobrotami. (Luk, 1, 53). Marija se je gotovo udeleževala skrivnosti presvetega rešnjega Telesa. Apostoli so se vrnili po vnebohodu Gospodovem z Oljske gore v o bedni co in so bili enega duha in stanovitni v molitvi z ženami in z Marijo. (Dejan. ap. 1, 13. 14). In o vernikih je pisano: Bili so pa stanovitni v nauku apostolov in združeni v lomljenju kruha in v molitvi.1) (Dejan, ap. 2, 42). ‘) Kdor se hoče bolje uglobiti v razmerje preblažene device Marije do presv. rešnjega Telesa, naj bere: P. Preden pa začnem na tanje razlagati sveti rozarij, kličem na pomoč z zvezdami ovenčano, s solnčnimi žarki obsijano in na luni stoječo Kraljico nebes in zemlje z besedami, ki so jih papež Leon XIII., nesmrtnega spomina, kakor pravijo v pismu »Diuturni temporis spatium« z H. Krones 0. ss. R., Maria und das heiligste Altarssakrament. Trier, 1900. — Idem, Maria und die heilige Eucharistie. (Internationaler Marianischer Congress. Con-gress-Bericht. Freiburg, 1903. Str. 67—84). dne 5. septembra 1898, quasi augurium victoriae ex praesenti dimicatione referendae, tako rekoč v znamenje zmage v sedanjem boju zapovedali pridejati lavretanskim litanijam že z odlokom svete kongregacije obredov »Ad praesidium columenque« z dne 10. decembra 1883 za naslovom » Kraljica brez madeža izvirnega greha spočeta«, kličem jo, pravim, na pomoč z besedami) Kraljica presvetega rožnega venca, prosi za nas! Preljubi v Gospodu ! ne 4. avgusta 1904, na cerkveni god slavnega redovnega ustanovitelja, svetega Dominika, sem v stolni in mestno-župnijski cerkvi sv. Janeza krstnika v Mariboru, vpričo mnogočastitega stolnega kapitelja, skoraj vseh gospodov dekanov, kakor tudi mnogih drugih duhovnikov in številne množice vernikov posvetil v severni stranski ladji novopostavljeni aitar na čast preslavni Kraljici svetega rožnega venca. Na 14 cm visoki mramornati stopnjici se dviga 80 cm visoki aitami podstavek iz belega mramorja, lomljenega na Glinški planini. Trojni vložek iz rdečega ogrskega mramorja je okrašen in sicer srednji s križem, desni z grozdom in levi s pšeničnim klasom. Lepi podstavek nosi 2 m dolgo in 60 cm široko in 15 cm debelo altarno ploščo ali mizo, ki vrhutega lično sloni na dveh srednjih konsolah ali nosilih in na dveh gotiških stebričih z rdečim deblom. Na mramornati klopici za svečnike stoji v gotiškem slogu iz lipovega in smrekovega lesa nežno izrezljani in bogato pozlačeni nastavqjc, in sicer naj prvo predela (podlaga) z ločnimi oddelki, izmed katerih sta dva zunanja olepšana z okraski, na treh notranjih pa se nahajajo kipi Križanega z dvema angeloma in device Marije ter sv. Janeza evangelista. Nad predelo se vzdiga glavni nasadek, ki je na obeh straneh nekoliko napuščen in je sestavljen iz srednje okvirjene aitarne slike s slemenom in iz dveh stranskih baldahinov. Izvrstno izdelana oljnata slika je posneta po svetovno-znani rožnovenski podobi slavnega slikarskega mojstra Giambettista Salvi (1605—1685), navadno po njegovem rojstnem kraju Sassoferrato imenovanega. Dragocena prvotna slika Kraljice svetega rožnega venca, najlepše delo slavljenega umetnika Sassoferrato, se nahaja v cerkvi dominikanskega samostana Santa Sabina na Aven-tinskem griču v Rimu, kjer je sv. Dominik nekdaj bival in stanoval *), in ima zgodovino svoje vrste. V noči od 22. do 23. julija 1901 so jo zlobne roke unesle iz cerkve. Vendar brezbožni tatje so bili dne 20. septembra tistega leta ujeti v mestu Albergo Marini; policijski upravnik, ki se je izdal za slikotržca iz Amerike, jim je izvabil podobo, in ko je bila kupčija navidezno sklenjena, je prijel petero zločincev in je srečno rešil cerkveni umotvor. x) Heinrich Dominikus Lacordaire, Leben des hi. Dominikus. Aus dem französischen. Regensburg, 1871. Str. 202 nsl. Laško minislerstvo za uk je nameravalo krasno sliko spraviti v muzej za umetnine in jo je dalo začasno shraniti v galeriji Corsini. Tedanji pravovedni predstojnik dominikanskega reda pa jo je zopet pridobil za javno češčenje. Na praznik vseh Svetnikov dominikanskega reda, dne 9. novembra 1902, je bila med izrednimi svečanostmi postavljena zopet na svoje staro mesto v nepopisno veselje vseh Marijinih častilcev Rimskega mesta. Blagosrčna kneginja Rosamska je mnogoobču-dovano rožnovensko sliko naročila pri mojstru Sassoferrato. Slika predstavlja Devico, ki v modrem plašču in škrlatnem oblačilu sedi na prestolu in na levem kolenu nosi ljubeznivo dete Jezusa. Ona podaje rožni venec ob njeni desnici klečečemu sv. Dominiku, medtem ko božje dete Jezus sv. Katarini Sienski, ob levi strani klečeči, izroča rožni venec in trnjevo krono.1) Gornji obočen del te slike je dostavil pozneje drug umetnik. Slika je 1 m visoka in 110 m široka. Leta 1643 dovršena, je imela tedaj ceno 100 tolarjev, danes jo cenijo na 60.000 kron. ') Sv. devica Katarina, hči barvarja v Sieni, je vstopila v red doininikank, katere takrat še niso živele skupno, temveč vsaka sestra v svoji hiši ; nosile so pa črez belo oblačilo črn plašč in so se zbirale le ob nedeljah v cerkvi dominikancev k poslušanju božje besede in k prejemanju svetili zakramentov. Tako je dobila tudi Katarina v hiši svojih staršev odločeno sobico, v kateri je živela v ostri pokori, je rasti a v modrosti in milosti in si je marljivo vila cvetlice svetih čednosti v nevenljivi venec. Nekdaj se je prikazal svetnici Jezus z dvema kronama, z zlato ins trnjevo, ter ji je velel, da si naj izvoli. Ona mu je odgovorila : „Sieer sem ti, o Gospod, že darovala svojo voljo, ako pa moram voliti, vzamem trnjevo krono, da postanem tebi podobnejša.“ Nato si je pritisnila trnjevo krono na glavo in je čutila od te ure vedno hudo bodenje v glavi. »Sassoferrato je hotel menda ravno to izraziti in gledalca, opomniti na žalostni del rozarija. Katarina je dosegla velike reči z milostjo božjo in s sijajnim vzgledom čednosti. Žrtvovala je Bogu svoje še mlado življenje v spravni dar za sveto Cerkev, posegala je mogočno v zgodovino svojega časa in vsega katoliškega sveta in je sestavila dragocene spise. Umrla je po mučni bolezni, šele 33 let stara, dne 29. aprila 1380 in je bila od papeža Pij a 11. prišteta svetnikom leta 1461. Bodi še omenjeno, da imajo mnogi ocenjevalci Sassofcrratovega dela dominikanko za sv. Rozo Limansko, Po lej slamslavni predstavi častitljive Kraljice svetega rožnega venca je torej posneta naslovna slika stranskega altarja v stolni cerkvi v Mariboru, slovesno posvečenega na god sv. Dominika, dne 4 avgusta 1904. Deviška Mati božja z Detetom v naročju sedi na prosiem prestolu, ob desnici in levici spremljana od dveh molečih angelov, nad njo se vidijo angelske glavice, pri njenih nogah kleči sv. Dominik in prejme rožni venec iz njene roke, sv. Katarina Sienska pa dobi enaki dar iz rok ljubeznivega deteta Jezusa. Omenjeno bodi že zdaj, da je k popolnosti rožnovenske bratovščine potrebna slika svetega rožnega venca. V ustanovni listini, ki nosi vsekdar tako sliko na čelu, stoji navadno pisano : »Zapovemo in hočemo, da se v kapeli ali na altarju, namenjenem za bratovščino, nahaja vedno podoba, ki predstavlja našega sv. očeta Dominika, ko prejme kleče molitevne vence iz roke deviške Matere božje.« Taka terjatev je povsem pravična, pa tudi vzveličavna, ker verniki tem rajši in tem pobožneje obiskujejo bratovski aitar, če je olepšan ki sc imenuje prva svetnica novega sveta. Leta 1586 v Limi, glavnem mestu Peruanskem južne Amerike, rojena od ubežnik staršev, je dobila pri krstu ime Izabela ; od tistega časa pa, ko je mati nekdaj nad obrazom spečega deteta videla krasno dišečo vrtnico, so jo vedno imenovali Rozo. Kmalu jc krotka in molčečna deklica zaobljubila deviško življenje v Marijine roke. Nosila je železen spokorni pas in v srebrni obroček, ki ga je iz pokorščine do matere nosila krog glave, je vsadila od znotraj ostrih žebljev v posnemanje Kristusove trnjeve krone. Dvajsetletna je vstopila v tretji red sv. Dominika. »S pomočjo svojega brata si j c postavila v kotu domačega vrta majhno celico iz desek, v kateri je, zedinjena z Jezusom, molila, delala, se bojevala in trpela. V 32. letu svoje dobe je zbolela na smrt, in bolečine v vseh udih telesa so postale tako silne, da so zdravniki občudovali še nikdar opazovano podobo trpljenja, ne da bi si bili vedeli stvar razjasniti, medtem ko je bolnica le molila: „O Gospod, pomnoži moje trpljenje, pa tudi mojo ljubezen“ ! Po smrti, ki je nastopila dne 24. avgusta 1617, se je svetilo njeno truplo v neprimerljivi lepoti, da ljudje niso celo hoteli verjeti, da je bila umrla. Papež Klement IX. jo je leta 1668 prištel blaženim, Klement X. pa jo je leta 1671 v vrstil med svetnice. »Slika se v redovni obleki dominikank, s trnjevo krono na glavi in z rožo v roki, kako v cvetličnem vrtu kleče pred razpelom moli in premišljuje. s slikano ali s plastično predstavo nebeške Kraljice, katera po velikem redovnem očaku izroča svetu rožni venec. Vendar aitar ne postane bratovski aitar še-le po sliki, in predpis te predstave ni takšen, da bi bratovščina ne bila pravno ustanovljena, a ko se ne izpolni le-ta opomin. Nekdaj je ustanovna listina zahtevala poleg omenjene slike še tudi predstavo 15 skrivnosti krog nje, in sicer kot pogoj, brez katerega se naj ne izvrši ustanovitev. Zato se nahajajo na starejših rožnovenskih allarjih prav pogosto take Marijine slike, obkrožene od petnajsterih skrivnosti. kakor n. pr. v lepi »roženkranski kapeli« nadžupnijske cerkve v Konjicah. Sveta kongregacija obredov je ponovno zanikala to terjatev in sicer dne 25. septembra 1845 in 31. januarja 1848. Kako zelo se pa apostolska stolica sama drži načela, da je potrebna prava podoba rožnega venca, razvidi mo med drugim iz odgovora, ki so ga dali papež Pij IX. dne 29. januarja 1878, ko je šlo za to, da se rožnovenska bratovščina s svojimi odpustki prenese iz stare cerkve v novo-zidano, ki nima take podobe. Njih svetost je vsli-šala prošnjo pod pogojem, da se na kateremkoli altarju nove cerkve postavi podoba preblažene Device rožnega venca.1) ') Franz Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. Zwölfte, von der hl. Ablaßkongregation approbierte und als authentisch anerkannte Auftage. Paderborn, 1900. »Str. 633. — V zadevi predstavljanja Marije kot kraljice rožnega venca piše Reinhold Albers : „Kot kraljica rožnega venca ima Marija Dete v naročju in oba-dva držita v rokah rožne vence. Krog nju se predstavljajo navadno manjše podobe, predstavljajoče petnajstore skrivnosti rožnega venca. Nahajajo se tudi podobe, na katerih Marija, z Detetom v naročju, sv. Dominiku (poleg njega krogla, ki pomenja svet, in pes z gorečo baklo) in sv. Rozi Limanski, kot redovnici dominikanki s trnjevo krono na glavi, podaje rožni venec. Enako izroča na nekaterih podobah dete Jezus Dominiku rožni venec, sveta Marija pa mu venec cvetlic posaja na glavo. Pri teh predstavah se skrbno gleda na pomen barv. Tako so prve tri jagode večidel modre (vera), zelene (upanje), rdeče (ljubezen) v znamenje treh božjih čednosti; skrivnosti veselega rožnega venca so označene z belimi, skrivnosti žalostnega z rdečimi, skrivnosti častitljivega z zlatimi vrtnicami.“ (Blütenkränze auf die Festtage Gottes Po zgorajšnjem opisu naslovne aitarne slike naj še omenim, da je sleme nastavka olepšano z grbami (grčami) in z ostrostolpi in da se nahajajo na njem doprsne ploskorezbe svirajočih in pevajočih angelov. Desni angel vbira struno mandoline, levi izvablja glasove milodonečim citram, srednji pa poje na vse grlo svojo »Ave Maria«, katero drži v rokah zapisano na traku. — Pod čvelerokotnima, poprečno postavljenima neboma ali baldahinoma, katerih vsak je olepšan s čeli in z ostrostolpi in je pokrit s praznim manjšim baldahinom, opazimo krasne, res žive kipe svetnikov: svetovnega čudodelnika sv. Antona Pado-vanskega z lilijo v roki in s slutnje polno zročim detetom Jezusom v naročju, in občno čudodelnega škofa sv. Nikolaja s pastirsko palico in s knjigo, na kateri ležijo znani darovi kot priče njegove milosrčne dejanske ljubezni. Ta za ceno 6000 kron umetno izdelan in vsestranski hvaljen Marijin aitar je zdaj bratovski aitar svetega rožnega venca v prestolni cerkvi Mariborski. S pismom od dne 26. julija 1904 sem se bil obrnil do velečastitega očeta provinciali«, dominikancev za Avstrijo-Ogrsko s prošnjo, da und seiner Heiligen. IV. Band : Die höheren Marienfeste. Paderborn, 1894. Str. 707 nsl). Umetnikom je bilo kakor pri rokah, da so pričeli Kraljico nebes in zemlje, krono vsega stvarstva, spravljati v dotiko z naj lepšim, kar ima priroda, s cvetlicami. Da bi prosljavljeno Rožo duhovno primerno povišali tudi v umetnosti, so dajali slikarji v njeno roko ali v roko njenega božjega Deteta rdečo ali belo vrtnico, ali pa so vrtnic polne majolke postavljali na stopnjice njenega prestola, ali pa so cvetic nastlali tja po preprogah pred njenim sedežem. Se več, nekateri mojstri so naslikali Marijo, sedečo v cvetličnem vrtu kakor v rožnem gaju. Aleksander Botticelli (f 1510) je naslikal Madono, kako dva mila angelca prineseta božjemu Detetu rož brez števila, cele gore rož. In božje Dete jih je mnogo skrilo v svoje krilce ter jih je prineslo Materi. Od teh rožic ne gleda nobena iz krila, le eno steblo moli vun s trnjem, a ne s cvetom. — Paolo Caliari Veronese (1528—1588) je v decembru leta 1573 dovršil znamenito, v akademiji v Benetkah nahajajočo se podobo, na kateri sedi Mati božja sredi cvetličnega grmičja, obkrožena od množice plemenitih gospodov in gospa, papeža in cesarja, katerim vsem deli sv. Dominik vence iz rož. naj pošlje v začetku meseca vinotoka 1904 dva dominikanca duhovnika v Maribor, da bota postavno prenesla in pravomočno premestila bratovščino svetega rožnega venca iz cerkve duhovniškega semenišča pri sv. Alojziju v stolno in mestno-župnijsko cerkev sv. Janeza krstnika, v kateri kot nekdanji navadni župnijski cerkvi je bila hvalevredna bratovščina zasnovana že leta 1651, pa je bila pozneje opuščena, kakor se je v ne še obnovljeni stolni cerkvi med nekdanjimi 14 altarji nahajal tudi aitar svetega rožnega venca. Ker je stolna cerkev glavna cerkev in mati vseh cerkev razsežne škotije, v katero se morajo velikrat zatekati njeni otroci, zato je pristojno in pravično, da je vernikom toliko priljubljena po- božnost v čast Materi božji, kakor je rožni venec, v njej pravno ustanovljena. Med rožnovensko pobožnostjo, ki sta jo vodila dva častita očeta dominikanca od 1. do 9. dne oktobra 1904, je bila dne 2. oktobra, kot na veseli praznik svetega rožnega venca, po slovesni pridigi in procesiji in po dokončani molitvi svetega rožnega venca z lavretanskimi litanijami in zakramentalnim blagoslovom, sveta rožno-venska bratovščina premeščena na novi Marijin aliar in je bila postavno ustanovljena, kakor izpričuje v ta namen sestavljen zapisnik z dne 2. oktobra 1904 in potrjuje dovoljenje za premestitev z dne 3. septembra 1904 Preljubi v Gospodu ! želim, da se v stolnici in v mnogih drugih župnijskih cerkvah škofije obstoječa rožnovenska bratovščina prav bujno razvija in razcvita, ter da prinaša zlatih sadov. Iskreno želim, da se goreče opravlja molitev svetega rožnega venca, ta stara katoliška in vsebine polna, mogočna in z odpustki bogato obdarovana in zato toliko priljubljena molitev. Pa odkod ime po vsem katoliškem svetu razširjene pobožnosti? Od svojega početka ima le-ta molitev ime Marijin psalter, ker se preblažena Devica, enako številu Davidovega psalterja, najdražjega pesemskega zaklada starega zakona, časti s 150-kratnim ponavljanjem angelovega pozdravljenja. V teku časa se je Marijinemu psalterju dalo ime rosarium, rožni vrt, njegov tretji del s petimi odstavki pa se je imenoval corona, krona ali venec. Polagoma se je izraz rosarium, rožni venec, rabil ne le za ves psalter s petnajsterimi oddelki, temveč tudi za njegov tretji del. Ime rosarium, rožni venec, tolmačijo različno. Roža vrtnica, kraljica cvetic in znamenje ljubezni, je bila že davno posvečena Mariji, ma- teri lepe ljubezni. O vrtnici so sploh trdili, da je bila pred grehom prvih staršev brez trnja, ker je trnje vzrastlo šele po prekletstvu, ki ga je Bog izrekel nad zemljo zavoljo greha.1) Brez madeža i) Dve cvetici sta, ki se potegujeta za gospostvo v kraljestvu cvetic: vrtnica in lilija. Stari Plinij pripazuje: Lilium rosae nobilitate proximum est (Plin. XXI. 5, 22), in drugi rastlinoznanci pišejo rosa kos florum, vrtnica cvetica cvetic. Kraljica je torej vrtnica, za njo pa pride lilija. Obedve se pridevata deviški materi Mariji. Cerkev je dovolila blagoslavljanje vrtnice in lilije. V frančiškanskem redu je bilo običajno, na god sv. Antona Padovanskega blagoslavljati naravne lilije. To predpravico so frančiškanom na novo potrdili papež Leon XIII. — Dominikanci pa blagoslavljajo na praznik svetega rožnega venca naravne vrtnice, ki morejo potem imeti vzveli-čaven učinek, kakor druge blagoslovljene reči. V blagoslove i molitvi se namreč prosi: „Deus . . benedic has rosas . . ut quibuscumque in infirmitatibus appositae fuerint, seu qui eas in domibus suis portaverint, ab infirmitate sanentur, discedant diaboli, contremiscant et fugiant pavidi cum suis ministris de habitationibus illis, nec amplius tibi servientes inquietare praesumant.“ Oblast, blagoslavljati vrtnice, dobi tudi voditelj rožnovenske bratovščine obenem z oblastjo, sprejemati v bratovščino. (Franz Be-ringer, op. cit. III. Teil: Formularien. Str. 5 in 6. — Collectio rituum dioeceseos Lavantinae. Marburg!, 1896. Str. 342). izvirnega greha spočela Devica se torej imenuje tudi roža brez trnja, brez greha. V lavretanskih litanijah pozdravljamo Marijo kot rožo duhovno. Odtod, pravijo, je dobil rožni venec svoje ime, ker se Marija, kot od Cerkve slavljena roža skrivnostna, v njem tolikokrat kliče v pomoč. Po drugem mnenju ima rožni venec svoje ime od kroglic, izdelanih iz rožnega lesa ; te kroglice so bile neki v začetku izrezljane v obliki majhnih rožnatih popkov, kar je tudi moglo dati povod imenu rožni venec. Vrhutega se razlaga dotično ime še simbolno ali prispodobno. Kakor ima vrtnica zeleno listje, s trnjem in s krasnim cvetom, enako je tudi rožni venec trojen: veseli, ki predstavlja pripravljanje, žalostni, ki predočuje izvršitev, in častitljivi, ki pomenja sadove odrešenja. 1. Sveti rozarij je, kakor sem že omenil, staro-davna častitljiva molitev. Že pred glasovitim ustanoviteljem dominikanskega reda, sv. Dominikom, ki je umrl dne 6. avgusta 1221 in je bil leta 1234 od pravovednega papeža Gregorja IX. prištet svetnikom, je bila pobožna navada, gotove molitve, kakor Oče naš, opravljati s pomočjo majhnih kamenčkov, ki so bili nabrani na vrvici. Toda število jagod vobče ni bilo določeno. Po navadnem pobožnem izročilu je sv. Dominik izvolil število 150 jagod za Češčena Marija in je s to molitvijo združil premišljevanje skrivnosti odrešenja, dokler ni bila uvedena razdelitev v 15 odstavkov, katerih vsak se je začel z Oče našem in se je končal s Cast bodi Očetu, in dokler ni bilo osnovano zdaj navadno premišljevanje pridejanih skrivnosti.1) ‘) O rožnem vencu se je napisalo že obilo knjig. V naj novejšem času so zopet začeli razpravljati vprašanje o razmerju sv. Dominika do rožnega venca, sproženo že od bolandistov (P. Guilielmus Cuperus 8. J., Acta Sanctorum. Augusti. Parisiis et Romae, 1867. Tom. I. pag. 422 sqq. ; Bibliotheca hagiogr. I. Bruxellis, 1898—1901. Pag. 334). Primeri : P. Heribert Holzapfel 0. F. M., St. Dominikus und der Rosenkranz. München, 1903. 8°. 44 strani. — Wilhelm Schmitz S. J., Das Rosenkranzgebet im 15. und am Anfänge des 16. Jahrhunderts. Freiburg, 1903. 8°. VI +153 strani. — Da se veljavno dožene to vprašanje, bo treba še natančneje preiskovati zadevne listine. Sv. Dominik, slavni junak vere in apostol trinajstega veka, je v južni Francoski, kjer je drzna krivovera Albigencev grozno divjala zoper sveto Cerkev in njene služabnike, navdušeno pridigal o devici Mariji. Trumoma je prihajalo ljudstvo k njegovim pridigam, da je polno vere in vzveli-čavnih želj slušalo razlaganje skrivnosti odrešenja in da je v združeni molitvi častilo Marijo, pribežališče grešnikov in pomoč kristjanov. Svetnik je s čudovito gorečnostjo očital ljudstvu njegovo kaznivost. »Da, jeza božja vas bo zadela, ako se ne spreobrnete od svojih potov. Ako ji hočete uiti, obrnite se do Marije, vijte ji vence iz angelovih pozdravljenj, poveličujte jo pogosto z nebeškim Ave, kakor povišujete Boga s psalmi, premišljujte obenem, kaj je blagoslovljeni sad njenega telesa Jezus storil za vaše odrešenje, premišljujte in slike, kakor zlasti nepretrgano izročilo v dominikanskem redu. Težko, da bi to tradicijo bil pobožni P. Alanus de Rupe zapisal kot celo neposrcdovano. Tudi je komaj opravičeno soditi, da bi bili srednjeveški hagiografi s svojimi čudežnimi poročili in razodetji, katerih ni smatrati ravno kot nadnaravno oznanilo, temveč kot notranje razsvetljenje, došlo jim po navadni poti, prevarani ali prelahkoverni. Vpliv zgoraj omenjenih razprav se že kaže v slovstvu cerkvenega govorništva. (Primeri P. Peter Winkler C. ss. R., Der Unbefleckten Bild und Verehrung. Paderborn, 1904. Str. 133 nsl). Ako bi začetnik molitve sv. rožnega venca ostal tudi povsem neznan, zato ne bi bila nič manj častitljiva in važna, ker njena lepota in odličnost izvirata iz nje same in pa iz vedncga priporočanja svete Cerkve. Rožni vence se je razvil iz dominikanskega reda tako, da se na rožnovenskih podobah sv. Dominik po pravici predstavlja kot zastopnik dominikancev, sv. Katarina Sienska pa predočuje kot zastopnica dominikank. — Med priporočila « vredne knjige o rožnem vencu spadajo : F. Andreas Pradel O. Pr., Rosenkranzbüchlein. Aus dem Französischen von Ferd. Meurin. 2. Auflage. Trier, 1885. 4°. 254 strani. — P. Fr. Thoma Maria Heikes 0. Pr., Rosa aurea. Dülmen, 1886. 8°. 560 strani. — Naj večji veščak v rožnOvcnskem slovstvu je nedvomno Fr. Tomaž Esser O. Pr., čigar znamenitejši spisi so : Unserer lieben Frauen Rosenkranz. Paderborn, 1889. 568 strani ; nadalje: Beitrag zur Geschichte des Rosenkranzes. (Mainz, Katholik 1897. II. str. 409 nsl). Über die allmählige Einführung der jetzt beim Rosenkränze üblichen Betrachtungspunkte. (Mainz, Katholik 1904. Sedmi zvezek. Str. 98 - 114. Osmi zvezek. Str. 192—217. Deveti zvezek. Str. 280—301. njeno in njenega božjega Sina življenje, trpljenje in veselje!« Uspeh ginljivih pridig je presegel vse pričakovanje. Verniki so hruli k skupnim in javnim pobožnostim, katere so motili mnogokrat z glasnim vzdihovanjem in jokanjem. V kratkem času je nastopilo na tisoče grešnikov pot pokore in na tisoče krivovercev se je vrnilo v naročje matere svete Cerkve. »Tako naglo«, pravi veliki cerkveni učenik in marljivi molivec rožnega venca, sveti Alfonz Liguori, »tako naglo se ni podrlo na tro-benlni glas mestno obzidje Jerihe, kakor so krivoverci izginili na molitev sv. rožnega venca. Kopelj Betezda v Jeruzalemu ni bila tako zdravilna za telesno bolne, kakor pobožnost rožnega venca za Deseti zvezek. Str. 351—373, še z nadaljevanjem. — Dr. Philipp Hammer, Der Rosenkranz eine Fundgrube für Prediger und Katecheten, ein Erbauungsbuch für katholische Christen. Paderborn, 1893. I. del v 2. natisu ; 1892 II. del; 1903 III. del v 4. natisu; 1904 IV. del. — K. Martin, Die Schönheiten des heiligen Rosenkranzes. Mainz. — Axinger, Das Rosenkranzgebet in der katholischen Kirche. Regensburg. Ant. Vieira S. J., Sämtliche Marienpredigten. Aus dem Portugiesischen Original übersetzt von Franz Joseph Schermcr. Regensburg, 1860 II. del ; 1863 III. del $1877 IV. del. — P. G. Patiss S. J., Der hl. Rosenkranz, dessen Wesen, Zweck und Gebrauch in drei Kanzelvorträgen erklärt. Innsbruck, 1871. — Der hl. Rosenkranz, eine Maiandacht in 32 Betrachtungen. Von einem Priester der Breslauer Diözese. Innsbruck, 1877. — H. W., Die fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse mit kurzen Erwägungen. Innsbruck, 1882. — P. A. Scherer, Die Feste Mariä. (VI. Band der Bibliothek der Prediger). Freiburg im Breisgau, 1891. — W. Gramer, Der heilige Rosenkranz in 31 Betrachtungen und Beispielen. 4. Auflage. Essen a. d. Ruhr, 1904. — P. Plattner O. S. B., Maridhpreis, Predigten für die Muttergottesfeste. Graz, 1905. — Fr. Heinrich Jos. Pflugbeil Ord. Pr., Die geheimnisvolle Rose. Sechs Oktaven für das Rosenkranzfest nebst einer Serre von Betrachtungen für alle Tage des Rosenkranzmonates. Dülmen. 320 strani. — Sveti rožni venec. Poučna in molitvena knjiga. Izvirno nemški spisal I. Walter, prošt v Indien». V slovenskem prevodu izdala Družba sv. Mohora. V Celovcu, 1898. — Janez Volčič, Življenje preblažene device in matere Marije in njenega prečistega ženina sv. Jožefa. Izdala družba sv. Mohora v Celovcu. II. del. Str. 64. 107. —- Družba zlatih rož Marijinih. Založila nadbratovščina rožanska v Makolah, 1903. dušno bolne grešnike. Da, Elizej ni oživil toliko kosti, kolikor je v pregrehi in v zmoti otrpljenih duš obudil sv. Dominik s to molitvijo zopet k življenju milosti.« Povsodi so se zbirali pod zastavo Marije device, katere češčenje se je povzdignilo nepričakovano blagonosno. Toda polagoma je ugašala ljubezen do Marijinega psalterja ; v teku časa se je pobožnost zanemarila in skoraj celo pozabila. Lacordaire, slavni pridigar iz dominikanskega reda, sodi, da je pobožnost rožnega venca v 14. veku prenehala vsled strašne kuge, ki je opustošila Evropo. V 15. stoletju je bila na novo oživljena in izpopolnjena po sinovih sv. Dominika, katerim je bila naloga, rožni venec gojiti, razširjati in braniti. V tem se je zlasti odlikoval bretanjski dominikanec, pobožni Alanus Rupensis, ki je petnajst let (1460 — 1475) z največjo gorečnostjo in z najboljšim uspehom oznanjeval in razširjal rožni venec.1) Rožanska pobožnost se je zdaj povzdignila tako, da se ni več pozabila, temveč je do naših dni neprenehoma napredovala. Za čisto vero in pravo vedo prezaslužni dominikanski red je smatral rožni venec vsekdar kot svojo dediščino, kot dragoceno zapuščino, kot rodovinsko last. Papež Leon XIII. pišejo v svoji temeljiti rožno-venski okrožnici »Supremi apostolalus« z dne 1. septembra 1883 med drugim : »Nasproti Albi-gencem, onim strašnim sovražnikom svete Cerkve, je vzbudil Bog v svojem usmiljenju nad vse svetega moža Dominika, očeta po njem imenovanega reda. Velik po čistosti nauka, po vzgledih čednosti in po opravljanju apostolske službe, je pogumno začel boj za katoliško Cerkev, ne zaupajoč na moč in orožje, temveč pred vsem na molitev, katero je vpeljal prvi pod imenom rožnega venca in jo je daleč razširil ne le sam, temveč tudi po svojih učencih.« 2. Rožni venec je, kakor starodavno častitljiva, tako tudi globoko pomenljiva pobožnost. ‘) Alanus de Rupe (rojen okoli leta 1428, umrl dne 8. septembra 1475) sc po izročilu, ohranjenem od njegove smrti nepretrgano v redu dominikanskem, prišteva vzveličanim. Cerkev ni potrdila njegovega češčenja. Sestavljen je namreč iz najlepših In najčastit-ljivših molitev, ki so obris vsega evangelja in so jedro vse svete vere. Tu velja sodba: malo besed, mnogo jedra. Rožni venec se začenja z znamenjem svetega križa, kakor pričenja tudi molek in končuje s križcem, ki spominja molivca pred vsem presvete Trojice, potem treh velikih dobrot stvarjenja, odrešenja in posvečenja, slednjič pa popolne izročitve v službo božjo z vsemi mislimi, besedami in dejanji. Skrivnost križa, knjige modrosti, orožja zoper vse sovražnike vzveličanja, kažipota v nebesa, drevesa življenja, nebeškega mosta in ključa do vrat nebeških, kdo jo premore doumeti ? Ako more kaj katoliškega kristjana hipno pripraviti v primerno dušno stanje in ga vzbuditi k srčni pobožnosti, je to znamenje svetega križa. Za tem vzveličavnim znamenjem sledi večno novi in večno lepi Credo, v katerem so apostoli doumeli nauk Kristusov v vsej njegovi globočini, pa so ga izrazili v dvanajsterih členih, ki obsegajo kratkomalo vse, kar veruje in mora verovati katoliški kristjan. Tako jasnega, popolnega, nespremenljivega posnetka resnic in naukov, veljavnih za vse čase, kraje in ljudi, kakor je apostolska vera, nima nobena vera, ne zmore nobeno modro-slovje.1) Vsebina te molitve je tako vzvišena in tako globoka, da so se z njeno razlago trudili najduhovitejši in najučenejši bogoslovci, kakor veliki modrijan Hiponski, sv. Avguštin2), in prvak skolastikov, sv. Tomaž Akvinski.3) Verujem v Boga, vsemogočnega Očeta, stvarnika nebes in zemlje: te besede ne stojijo slučajno ob začetku rožnega venca. Kajti vera je po dogmatiškem izreku svetega Tridentinskega zbora začetek človeš- *) Msgr. Emil Bougaud, Die Dogmen des Credo. (Christentum und Gegenwart. III. Band). Autorisierte deutsche Ausgabe von Philipp Prinz von Arenberg. Mainz, 1895. 443 strani. *) De fide et symbolo. ”) Thomae Aquinatis expositio symboli apostolorum scilicet Credo in Deum, orationis Dominicae videlicet Pater noster et salutationis angelicae scilicet Ave Maria. (Mingne). kega vzveličanja, je temelj in korenina vsega opravičenja, brez katerega ni mogoče Bogu dopasti in dospeti v občestvo njegovih otrok. (Sess. VI. cap. 8. de iustilicatione). Jezus Kristus sam uči : Kdor ne veruje, bo pogubljen. (Mark. 16, 16). In njegov veliki apostol kliče: Brez vere ni mogoče Bogu dopasti. Kdor hoče pristopiti k Bogu, mora verovati, daje, in da je tistim, ki ga iščejo, plačnik. (Hebr. 11, 6). Credo obsega v pičlih besedah že ves Marijin psaller ali celi rožni venec. Iz besed spočet od svetega Duha, rojen iz Marije Device se razvija ves veseli rožni venec. Iz člena trpel pod Poncijem Pilatom, križan bil, umrl in v grob položen nastaja žalostni rožni venec. In iz besed od mrtvih vstal, šel v nebesa se zasnuje ves častitljivi rožni venec. Kaj je svetejše, kakor molitev vseh molitev, Oče naš, ki se pridruži apostolski veri? Najsvetejša usta so ga izrekla in nam ga moliti zapovedala. Pri slovesni službi božji poje Cerkev: »Po vzveličavnih predpisih opominjani in po božjem nauku podučeni, se drznemo reči : Oče naš«. Molitev Gospodova obsega vse, kar smemo in moramo moliti katoliški kristjani. Oče naš je po svojem zapopadku in po svoji obliki vzor vsake molitve. Ko je Gospod na nekem kraju molil in mu je po molitvi rekel eden njegovih učencev : Gospod, uči nas moliti (Luk. 11, 2), je odvrnil Jezus : Sic ergo orabitis. Vi torej molite tako: Oče naš, kateri si v nebesih. (Mat. 6, 9). V tej vzvišeni in veličastni molitvi božjega Učenika se izražajo najprimerneje vse naše dolžnosti do Boga, vse naše obveznosti do bližnjega in vse naše potrebščine. Boljše in močnejše molitve, kakor je Pater noster, Oče naš, od katere dobiva tudi rožni venec ne redkokrat svoje ime, ne more izmisliti nobena človeška učenost in nobena pobožnost. V malih besedah obsega mnoge in velike reči krščanske vere in krščanskega življenja. Kaj čuda, I da so najrazvetljenejši cerkveni očetje in učitelji, kakor sv. Ciprijan in sv. Gregorij Nisenski, sv. Krizostom, sv. Avguštin, sv. Tomaž Akvinski in sv. Bonaventura izkušali tolmačiti Oče naš. Toda niso mogli izčrpati v njem skritih zakladov božje modrosti in ljubezni. Čimbolj so si prizadevali jih vzdigniti, tem jasneje so spoznali njih nedo-merno globočino. Pa da nemudno nadaljujemo svoj predmet, kaj je ljubeznivše, kakor sladka Češčena Marija, ki tvori naj večji del rožnega venca? Prav po njenem ponavljanju postane rožni venec molitev v Marijino češčenje in poveličevanje, zato se imenuje tudi Marijin psaller. Ko smo klicali svojega Očeta, ki je v nebesih in smo mu v sedmerih prošnjah prednašali vse svoje dušne in telesne potrebščine, se priporočamo v dobrotljivo priprošnjo Mariji, svoji materi, s pozdravom, ki jo je ž njim po naročilu Naj višjega pozdravil nebeški poslanec v trenutku, ko je postala mati božja. In s pozdravom nadangelovim družimo pozdrav, s katerim je blagorovala Marijo sv. Elizabeta po navdihu svetega Duha, ko je spoznala njeno najvišjo čast in je na svojem detetu Janezu občutila blaženi učinek, ki ga je povzročila Marijina pričujočnost z njenim božjim zarojencem. Besede Elizabetinega pozdrava so napolnile božjo Porodnico s tako rajsko radostjo, da je navdušeno zapela svojo visoko pesem, večno lepi Magnilikatx): *) Ma Marijini razstavi v Rimu leta 1904 je povzročila izredno pozornost knjiga z naslovom : „Magnificat in CL linguas versum et propriis characteribus redditum et expressum. Magnificat, v 150 jezikov preveden in v raznih posebnih pisavah izražen.“ Pisatelj občudovanega dela je Marija Bernard Kolumban, opat cistercijanskega samostana v Lcrinsu. Prvi del obsega razne ponove starih rokopisov visoke pesmi v latinskem jeziku. Drugi del popeva Marijino visoko pesem v azijskih, tretji v evropskih, četrti v afriških, peti v ameriških in šesti v oceanskih glasovih. Znamenito delo krasijo lepe predstave o dogodkih iz Marijinega življenja. Mični so nadalje napevi visoke pesmi, kakor so znani pod imenom ambrozijanskega, gregorijanskega, cistercijanskega, kartuzijanskega petja in umera. Za njim sledijo motivi klasikov: Villaert, Orlando de Lasso, Pa-lestrina, Durante, Maurenzio, de Vittoria, Viadana, Vitoni, Bach, Haydn, Frank. Moja duša poveličuje Gospoda in moj duh se veseli v Bogu, mojem V zveličarju. (Luk. 1, 46. 47). Pozdravnim besedam Elizabete pridevamo besede svete Cerkve, za materino priprošnjo in pomoč v vsaki potrebi in stiski, zlasti pa v najodločilnejšem trenotku življenja, ob smrtni uri. 0 koliko skrivnosti je vendar v Češčeni Mariji, ki je pred dvatisoč leti zadonela v Nazaretu in s katero se je pričelo Marijino češčenje, da od onega časa nič več ne preneha. Bavno tako globoki modroslovec kakor bogoslovec Frančišek Suarez (f 1617) je rekel nekdaj, da bi dal vso svojo vednost za Češčeno Marijo, ki mu velja več, kakor vsa zemeljska veda. In blaženi Tomaž Kempčan piše: »Ni čudo, da, kadar zadoni pozdrav Češčena Marija, se radujejo nebesa, strmi zemlja, se umika satan, se trese pekel, beži žalost, se vrne veselje, se topi srce ljubezni in ga vnema sveta pobožnost, pride vanj kes in ga oživlja upanje.« 1 V ljubeznivo in mogočno Češčeno Marijo se vpletajo skrivnosti našega odrešenja v vzveličavno premišljevanje. Petnajstere skrivnosti, ki se vlagajo, so, bi rekel, podlaga krščanske vere. Prvi venec, spleten iz belih rož, prinesenih iz cvetličnega mesta Nazareta, z Hebronskega gorovja, z Betlehemskih livad in z gore Moria, je veseli rožni venec, čigar skrivnosti so po svetem Duhu učinjeno spočetje Odrešenika sveta, obisk svete Device pri njeni teti Elizabeti, rojstvo Gospodovo, njegovo darovanje v tempelju in njegovo najdenje, ko je kot dvanajstletni deček sedel v svetišču med izraelskimi učeniki postave, jih je poslušal, jim odgovarjal ter stavil vprašanja, da so vsi strmeli in se čudili. Drugi venec, spleten iz rdečih rož, natrganih v vrtu Getzemani in na krajih trpljenja v Jeruza- 1 Soliloq. animae, cap. 23. — Kakor so moj v Gospodu počivajoči prednik, knezoškof Jakob Maksimilijan, v večkaterih postnih pastirskih listih razlagali Oče naš, sem jaz obširno razpravljal Češčeno Marijo v svojem postnem pastirskem listu z dne 26. januarja 1896. Na to poslanico opozarjam velečastite gospode dušne pastirje v svrho slučajne porabe. lemu in na gori Kalvariji, je žalostni rožni venec, ki je posvečen ljubemu Vzveličarju s peterimi ranami, z znamkami njegove neskončne ljubezni. Krvavo rdeče rožice tega venca kažejo krvavi pot božjega Odrešenika, njegovo bičanje, njegovo kronanje, njegov križev pot in njegovo križanje. Toda še petdeset drugih rožic cveti v cvetličnem vrtu Marijinem, kakor je po starodavnem častitljivem izročilu nadangel Gabriel poklonil Nazareški devici z veselim oznanilom tudi tri cvetice: belo kot znamenje veselja, rdečo kot znak bolečin in zlato kot spomin veličastva. Zlate rože, ki nam predstavljajo častitljivi rožni venec in so nabrane na strmini gore Kalvarije, na vrhu Oljske gore, na Sionskem griču, in so vzete iz sicer praznega, pa s cvetlicami napolnjenega groba Marijinega, nam dajejo premišljevati Vzveličarja, ko je od mrtvih vstal, v nebesa šel in je poslal svetega Duha, je Marijo v nebesa vzel in je Marijo v nebesih kronal, katero venčanje je obenem tudi krona ali sklep celega rožnega venca. Ko smo tako molili svojega nebeškega Očeta in smo svojo nebeško Mater častili s Češčeno Marijo, ko smo se radovali nad krasnim cvetjem iz njenega življenja in iz življenja njenega božjega Sina, rečemo Čast bodi Očetu in Sinu in svetemu Duhu, in sklenemo dekado ali deseterko s proslavo presvete Trojice, ki je storila tako velike reči Mariji in je izkazala tako velike dobrote nam, in ki smo jo ob začetku rožnega venca prosili pomnoženja vere, upanja in ljubezni. Zares, pomembnejših in svetejših molitev, kakor so one, iz katerih je sestavljen sveti rožni venec, ni najti v celem cerkvenem bogočastju. Vse so narekovane od svetega Duha. »Po čudovitem načinu«, pravi odlok svete kongregacije obredov z dne 11. septembra 1877 o slavnosti svetega rožnega venca v mesecu vinotoku in o povišanju rožnovenskega praznika v praznik druge vrste, »po čudovitem načinu, moliti Marijin rožni venec, se daruje Bogu eden najsijajnejših činov pobožne vdanosti in popolno spoznanje krščanske vere. Kajti rožni venec, ko obsega vse skrivnosti Kristusa in deviške Matere, obsega vso vsebino svete vere.« Toliko blagoviti rožni venec pa moremo moliti na razne načine. Ali premišljujemo življenje svojega Vzveličarja in njegove svete Matere in si predočujemo samo le-to življenje, ter skrivnosti vere, ki jih ima v sebi, da se nad njimi duševno izpodbujamo in nravno oblažujemo, ali pa premišljujemo skrivnosti rožnega venca, kakor je podoba našega življenja. Saj moli naša sveta Cerkev na praznik svetega rožnega venca, češ, »da nam Bog naj milostno pomaga, da skrivnosti svetega rožnega venca preblažene device Marije častimo in posnemamo, kar obsegajo, da dosežemo, kar obetajo.« Potemtakem moramo posnemati, kar obsegajo skrivnosti rožnega venca ; one morajo torej biti tudi skrivnosti za naše življenje. Že zunanja podoba rožnega venca kaže na človeško življenje. Iz križa se plete rožni venec in se vrača h križu. Pred vsem je vera, upanje in ljubezen, ki jih veže vrvica rožnega venca na križ, za tem sledijo posamne skrivnosti v treh delih, dokler ne privede nit zopet nazaj v križ. Enako je naše človeško življenje ; začne se s križem, s katerim nas je Cerkev zaznamenovala na čelu pri svetem krstu. Vera, upanje in ljubezen so izvir našega duhovnega življenja. Kakor pri rožnem vencu pada jagoda za jagodo, enako mine v našem življenju dan za dnevom, dokler se ne izteče nit našega življenja zopet nazaj v križ, ki nam ga bodo dali ob smrti v roko in ga zasadili na naš grob. Trojen je rožni venec : veseli, ki nam pripoveduje življenje in delovanje preblažene Device v naše vzveličanje ; žalostni, ki nam kaže stopnje trpljenja našega božjega Odrešenika za naše odrešenje; in častitljivi, ki oznanjuje veličastvo Jezusovo in Marijino v nebesih. Slično teče in se vrši naše življenje v veselju in v trpljenju, da se enkrat poveliča v nebesih. Naše življenje je podoba, življenja presvete Trojice: Očeta, v katerem delamo in skrbimo, Sina, s katerim trpimo, in svetega Duha, čigar milost nas posvečuje in vzveličuje. Tako niso le skrivnosti vere, ki jih molimo, in ne le skrivnosti življenja Jezusovega in Marijinega, ki jih proslavljamo, temveč tudi skrivnosti našega življenja so, katere premišljujemo v skrivnostih rožnega venca, da se izpopolnimo, posvetimo in vzveličamo.1 Zares, vzvišen in svet in veličasten je rožni venec ! 3. Po svoji starodavnosti in po svojem obsegu toliko častitljiva rožanska molitev je nadalje nad vse koristna molitev. Rožni venec množi pobožnost. Kdor moli rožni venec, naj premišljuje le dele, iz katerih je sestavljen, in njegov duh se ho izpodbudil in njegovo srce se bo vnelo, in čutil bo sladko tolažbo in blaženo veselje. — Molitev svetega rožnega venca pomaga v vsaki sili, kakor jasno pričajo mnoge zaobljubne podobe in zaobljubne tablice po Marijinih cerkvah. — Rožni venec uničuje krivovero, ker je posvečen češčenju in poveličevanju one mogočne Device, ki je sama uničila vse krivovere po vsem svetu. On more premagati tudi nevero in slabo-vernost naših dni. Papež Leon XIII. so v svoji krasni rožnovenski okrožnici z dne 15. avgusta 1889 pisali tako-le : »Časi niso nič manj nevarni krščanskemu svetu, kakor so bili kedaj najnevarnejši. Pri mnogih vidimo izginjati podlago vseh krščanskih čednosti : sveto vero ; ljubezen vidimo ugašati ; zgodaj se stara v svojih nravih in v svojih nazorih pokvarjena mladina; Cerkev Jezusa Kristusa se napada od vseh strani s silo in z zvijačo; strašen boj se bije proti papeštvu; celo temelji svete vere se majajo vsled dan na dan rastoče predrznosti. Kam se je zabredlo v zadnjih časih in kaj se še namerava, to je le predobro znano, in ni treba izražati lega še z besedami.« Vendar v tem nevarnem položaju sveta Cerkev ne obupa, kakor poudarjajo tisti od Boga razsvetljeni papež v svoji okrožnici z dne 21. sep- 1 Prim. : Der freudenreiche Rosenkranz in seiner mystischen Bedeutung. (Joseph Ehrler, Das Kirchenjahr. Eine Reihe von Predigten über die vorzüglichsten Glaubenswahrheiten und Sittenlehren. Freiburg im Breisgau, 1877. Str. 776—786). — Der schmerzhafte Rosenkranz in seiner mystischen Bedeutung. (Idem, Freiburg im Breisgau, 1879. »Str. 810—820). — Der glorreiche Rosenkranz in seiner mystischen Bedeutung. (Idem, Freiburg im Breisgau, 1880. Str. 824—835). tembra 1891, temveč mirno stopa skozi premen-ljivi tek časov ; ne zanemarja sicer naravnih pripomočkov, vendar pa stavi vse svoje zaupanje v Boga, h kateremu noč in dan povzdiguje roke in oči. Božje pomoči pa pričakuje po Mariji, brezmadežni devici, katero kliče s svetim rožnim vencem. Da, v trdnem upanju gotove zmage, so Leon XIII. magnae Dei Matri, veliki božji Porodnici priznali naslov Regina sacratissimi rosari i, in so odredili z odlokom svete kongregacije obredov z dne 20. avgusta 1885, da se naj nadaljuje z molitvijo rožnega venca v mesecu oktobru tako dolgo, dokler ne minejo žalostni časi svete Cerkve in dokler ne bo mogoče, Bogu se zahvaliti za pridobljeno prostost poglavarja svete Cerkve. Zato pa naj v naši škofiji ostane pri dosedaj v mesecu oktobru običajni rožnovenski pobožnosti,1 dokler ne bo naročeno kaj drugega. Rdžanec je mogočno orožje in močna bramba zoper telesne sovražnike. Krščanska ljudstva so se v splošnih stiskah in težavah zatekala h Kraljici svetega rožnega venca in niso bila osramočena. Zato so ji pridejala častne naslove : Pomoč kristjanov, Marija od vedne pomoči, Marija tolažnica, mogočna Gospa, Marija od zmage, Marija od miru. Slavna zmaga krščanske vojne pod vodstvom Ivana avstrijskega nad Turki pri Ehinadah je bila dobljena dne 7. oktobra 1571, ko so udje rožnovenske bratovščine v Rimu opravljali pobožne procesije na čast Materi božji in so v goreči molitvi prosili Boga zmage. V hvaležni spomin na dobljeno bilko pomorsko je bogo-Ijubni papež Pij V., ki je bil ud dominikanskega reda in se upodablja navadno z velikim rožnim vencem, vpeljal praznik naše ljube Gospe od zmage in je pristavil lavretanskim litanijam klic : Pomoč kristjanov, prosi za nas! Papež Gregorij XIII. je dovolil dne 1. aprila 1573, da se le-ta praznik obhaja kot praznik rožnega venca prvo nedeljo oktobra po vseh cerkvah, v katerih 1 Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diözese 1883. Št. V. str. 4. — Idem 1884. Štev. V. str. 6. — Idem 1886. Štev. V. str. 1 in 2. — Idem 1897. Štev. XI. str. 136. se nahaja rožno venska kapela in altar »sub invocatione Virginis rosarii, pod naslovom Device rožnega venca«. Na prošnjo kraljice Marije Ane je dovolil papež Klement X. (1670—1676) ta praznik za vso Špansko brez zgoraj omenjenega pogoja. Papež Klement XI. (1700—1721) je svetek deloma na prošnjo cesarja Leopolda, deloma zarad zmage, za Karola VI. leta 1715 pri Petrovaradinu od princa Evgena Savojskega nad Turki pridobljene, raztegnil na vse krščanstvo, da bi, kakor je rekel, »srca vernikov tembolj vnel za češčenje najčastilljivše Device in da bi vedno ohranil spomin v dolžno zahvalo za tedaj od Boga prejeto pomoč.« Papež Leon XIII., ki so v svoji okrožnici z dne 15. oktobra 1890 označili Marijo kot invictissima mystici rosarii Regina, kot nepremagljivo Kraljico rožnega venca, so določili že z dekretom svete kongregacije obredov z dne 19. junija 1884, da se praznik rožnega venca, ako se snide s praznikom svetih angelov varihov ali z godom sv. Frančiška Asiškega, ne sme prestaviti na drug dan, razen v tistih cerkvah, v katerih imata ta dva godova višji red. Z nadaljnjim odlokom z dne 11. septembra 1887, je bil ta prepomembni praznik povišan za vso cerkev v red duplicis secundae classis, in dne 5. avgusta 1888 je bil zanj izdan poseben olici j s sveto mašo.1 Sveti rožni venec pospešuje umetnost in vedo. Umetnosti so poganjale najkrasnejše cvetove, kakor hitro so stopile v službo Marijinega češ-čenja.2 Michelangelo Buonarotti, velikan med umetniki, je molil svoj rožni venec, kakor pričata dva od njega zelo obrabljena, še vedno ohranjena rožna venca z velikimi lesenimi kroglicami. Kaj je duhoviti mojster mislil o rožnem vencu, je izrazil na velikanski sliki v Sikstinski kapeli, predstavljajoči poslednjo sodbo, na kateri pomaga 1 König, Das neue Officium zum Rosenkranzfeste. Breslau, 1891. 2 Die Rosenkranz-Königin in der bildenden Kunst. (Literarische Beilage der Kölnischen Volkszeitung, 1902. Nr. 42). dvema osebama rožni venec, po katerem ju tretji, ki je dospel že gori, vleče kvišku — ona se rešita pekla, bodisi, da sta sama molila rožni venec, ali da ga je druga oseba opravljala za njuno spreobrnjenje. — V kapeli »Strozzi« slavne cerkve Santa Maria Novella v Florenciji se nahaja izročitev rožnega venca po sveti Devici sv. Dominiku, slikana od Andreja Orcagna. Najznamenitejša predstava Matere božje del rosario je Dominichinova v pinakoteki v Boloniji. — Tudi Michelangelo Amerighi da Caravaggio je slikal podobo rožno-venskega praznika v dvornem muzeju na Dunaju, in Albreht Dürer v znani sliki, ki je bila nekdaj namenjena za cerkev sv. Jerneja v Benetkah, potem jo je kupil cesar Rudolf 11., pozneje pa je prišla v Prago v premostratenski samostan Strahow.1 Rad in nepopisno lepo je slikal kraljico rožnega venca sloviti španski umetnik Jernej Murillo (t 1682). Njegove rožnovenske madone predstavljajo kraljico, ki si jo znotraj prisiljen počastili s svetim rožnim vencem. Kot goreči častilec Marijin je znan Pavel pl. Deschwanden (f 1881), ki je narisal več kakor petdeset rožnovenskih podob stalne vrednosti in je slikal take najlažje in najlepše. Stari mojster Jožef pl. Führich (f 1876) je naslikal petnajst skrivnosti svetega rožnega venca v petnajsterih umetnih podobah, h katerim je duhoviti pridigar dr. Emanuel Veith sestavil besedilo. Na vernih duš dan leta 1856 je sprejela mati našega cesarja, rajna gospa nadvojvodinja Sofija, od mojstra Füh-richa naris, ki ginljivo in tolažljivo predstavlja rešitev po molitvi rožnega venca. Med drugim plava z nebeških višav svetel angel nizdolu in spušča dolg rožni venec v čistilni ogenj. Kakor rešilno vrv ga prime nesrečnež v ognjenem morju, in angel ga z majhnim trudom potegne iz strašne globočine kvišku proti nebesom.2 Tudi nežnočutni mojster Janez Klein je predstavljal rožni venec 1 Heinrich Detzcl, Christliche Ikonographie. Freiburg im Breisgau, 1896. II. del, str. 300. 2 Slika z lastnoročno opombo preblage visoke gospe : „Allerseelentag Montag den 3. ten Nov. 1856. Sophie“ se nahaja kot naslovna podoba v knjižici : Dr. Coelesti» Wolfsgruber, Der Rosenkranz. Fünf Predigten. Wien, 1901. v pobožnih slikah.1 Profesor Ludovik Seitz je na željo Leona XIII. z ozirom na rožnovenske okrožnice v »galeriji svečnikov v Vatikanu« uprizoril pomen rožnega venca s krasno nazidno sliko »zmagoslavje svetega rožnega venca«. Svetemu rožnemu vencu so se uklanjali tudi glasbeni umetniki. Slavni cerkveni glasbenik Krištof pl. Gluck je dobil nekdaj za lepo petje pri službi božji od redovnika frančiškana rožni venec, ki ga je vedno nosil pri sebi in ga pridno molil na čast Materi božji. Vse uspehe, ki jih je dosegel kot ljubljenec cesarskega dvora na Dunaju in pozneje kraljevega dvora v Parizu, je pripisoval rožnemu vencu, ki ga je molil slednji dan in ga je imenoval breviarij glasbenika. Tudi umirajoč je veliki glasbeni mojster trdno v rokah držal rožni venec. Slavljeni vladar kraljestva glasbene umetnosti, Jožef Haydn, skladatelj avstrijske cesarske himne, je rekel : »Ako s svojim rožnim vencem hodim po sobi gori in doli, mi kar doleta vajo glasovi in misli, in komaj najdem časa, da jih dovolj hitro zapišem.« Sveti rožni venec nahajamo tudi med pesniki. Srednjeveški danski duhovnik »gospod« Mihael je zložil lepo pesem o rožnem vencu, ki je pesniška obdelava rožnovenskih spisov zgoraj omenjenega slavnega obnovilelja svetega rožnega venca, o. Alana de Rupe.2 — Veliki romantik Klement Brentano (f 1842) je svoja zadnja leta molil zelo rad rožni venec in je znal tudi drugim vcepljati ljubezen do prekoristne molitve. — Duhovita izpreobrnjenka in ena najboljših pesnic nove dobe, močnoverna Luiza Hensel (f 1876), je vestno molila rožni venec.3 — Mnogo najbolj nadarjenih pesnikov je opevalo skrivnosti rožnega venca in je zložilo marsikatero lepo pesmico na čast rožno-venski Kraljici.4 1 Primeri : Der Rosenkranz in Bildern von Professor Johannes Klein. Begleitet mit einem erklärenden und anregenden Text. Mit Genehmigung des fürsterzbischöflichen Ordinariates zu Wien, 1884. 2 Wilhelm Schmitz S. I., op. eit. 3 Bartscher, Der innere Lebensgang der Dichterin Luise Hensel. Paderborn, 1882. 375 strani. 4 Vrlo znana pisateljica Cordula Peregrina (C. Schmidt-Wöhlcr) peva z radostjo in ljubeznijo na čast Učenjaki, ki so nam zapustili vekovita dela svojega mogočnega duha, niso zabili pred svojim delom v roke vzeti rožni venec in tako pri Bogu iskati neusehljivi vir vede. Neredko so se dali slikati z rožnim vencem v roki. Slavljeni zdravnik kraljev, knezov in poglavarjev, Recamier, ki je bil na glasu po Evropi vsled svoje globoke vednosti in še bolj vsled svoje čudovite zdravniške spretnosti, je rožni venec molil tako goreče, kakor kak redovnik ali kakor kaka redovnica. Rekel je pri-lično : »Ako sem si v skrbi za kakega bolnika, ako vidim, da je zdravilo nezadostno, se obrnem do nje, ki se imenuje zdravje bolnikov. Pri vožnji k bolnikom sedim mirno na vozu, denem svojo roko v žep svoje suknje in stopim v dogovor z nebeško Kraljico, rožni venec pa je pri tem moj tolmač. — Rožni venec je zvonček. Vsaka Češčena Marija je klic ali prošnja. Da se dobi vstop v kraljevo palačo, je treba priporočil in prošenj za zaslišanje. Da se more govoriti z vzvišeno, kraljevo devico Marijo, ni treba naklonjenosti, treba je le potegnili za zvonček ali moliti rožni venec, in takoj se odprejo vrata. Prednašajo se prošnje, in usmiljena Devica jih hitro nese k prestolu Najvišjega in posreduje njih uslišanje.« Tako je sveti rožni venec nad vse močna molitev v življenju. Pomaga in tolaži izdatno ob smrti. Umirajoči ne seže po zlati verižici, temveč po rožnem vencu, in zadobi moč in potrpežljivost, pokoj, zaupanje in mir. Ko je srečno prestal zadnji boj, mu rožni venec ovijejo okoli obnemoglih rok, da ga tudi v grobu varuje in brani. 4. Sveti rožni venec je ena z odpustki naj boga tej e obdarovanih pobožnosti. Kdor pobožno moli rožni venec, dobi obilne in velike odpustke, čeprav ni član rožnovenske bratovščine. Udje milosti polne bratovščine rožnega Kraljici svetega rožnega venca. (Monathefte zu Ehren unserer lieben Frau vom hh. Herzen Jesu. »Salzburg, 1901. 439 strani. — Cordula Peregrina: Feierglocken zu heiligen Freudentagen. Würzburg, 1898. »Str. 5—7. Marienrosen, entsprossen zu Füssen unserer lieben Frau. Münster, 1897. »Str. 172—174. — Himmelsflug und Erdenfahrt, ein Bilderbuch nach Dichterart. Innsbruck, 1904). venca prejmejo odpustke ob vstopu v bratovščino, ob smrtni uri, morejo se jih pa udeležiti tudi vsak dan, vsak teden, vsak mesec, vsako leto.1) Vse te predpravice in prednosti so označene v bulah in brevih papežev, kakor lnocencija Vlil., Leona X., Pija V., Gregorja XIII., Benedikta XIII., Pija IX., zlasti v konstituciji z dne 23. febr. 1878, s katero so papež Leon XIII. veljavne odpustke pregledali in uredili. Koliko koristi uživajo udje, razvidimo tudi iz besed, ki jih govori voditelj bratovščine onim, ki želijo vstopiti : »Sprejmem vas v bratovščino presvetega rožnega venca in vam dovolim, da se udeležujete odpustkov, ki so ji podeljeni od svete apostolske stolice ; enako vas storim deležne vseh duhovnih dobrot dominikanskega reda, kakor tudi vseh drugih duhovnih in dobrih del, ki jih s pomočjo milosti božje opravljajo po vsem svetu bratje in sestre bratovščine presvetega rožnega venca.« Ni lahko najti bratovščine, ki bi bila tako razširjena, kakor je sveta rožnovenska bratovščina, katere obstanek se da zgodovinski nedvomno dokazati že v drugi polovici 15. stoletja; stalno izročilo pa jo stavi v začetek 13. veka. Bratovščini rožnega venca v mestu Douai je bila, kakor se da zgodovinski dokazati, dovoljena že leta 1470 deležnost vseh dobrih del družbe »Congregatio Hollandiae.«2) Najslavnejša med vsemi na raznih krajih vpeljanimi rožnovenskimi bratovščinami je postala v Kolinu lela 1474 od dominikanskega priorja Jakoba Sprenger zasnovana in od papeža Siksta IV. lela 1478 potrjena bratovščina, ki je v kratkem času dosegla nepričakovano obilno število udov iz vseh krajev. Tudi v naši škofiji so nastale zgodaj take bratovščine, take molitevne družbe z mnogoštevilnimi člani, z dragocenimi bratovskimi maticami, temi spominskimi knjigami Marijinimi, z lastnim premoženjem, z lastnimi zastavami in svetišči. *) Franz Beringer, Die Ablässe. Paderborn, 1901. Ablässe für alle Gläubigen. (Str. 370 in 371). Ablässe, welche nur den Mitgliedern der Rosenkranz-Bruderschaft zukommen, (Ktr 037 nsl). 2) Fr. Thomas Esser, Katholik, Mainz, 1904. (Zvezek 9. str. 281 in 282). Na praznik rožnega venca morejo vsi verniki v vseh cerkvah, v katerih je pravilno vpeljana rožnovenska bratovščina, zadobiti popolni odpustek tolikokrat, kolikorkrat od večernic predvečera do solčnega zahoda lega praznika, v spomin krščanske zmage nad Turki pri Lepantu leta 1571, obiščejo bratovski aliar ali zato posebej izpostavljeno podobo rožnovenske Kraljice in tam molijo na namen svetega očeta. Da se ta odpustek prejme večkrat, je treba vsakikrat iti iz cerkve in zopet vstopiti. V zadobitev odpustka je zapovedan prejem zakramentov svete pokore in presvetega rešnjega Telesa. S tem velikim odpustkom »toties quoties« na praznik rožnega venca *) je ravno tako, kakor s slavnim porcijun-kulskim odpustkom dne 2. avgusta vsakega leta. — Popolni odpustek morejo dobiti vsi verniki tudi v osmini praznika rožnega venca pod znanimi pogoji. 5. S pogledom na to, kar je bilo omenjeno zgoraj o starodavnosti, o obsegu, o koristi in odpustkih svetega rožnega venca, kaj čuda, da je le-ta molitev v vseh slojih krščanske družbe postala toliko priljubljena, toliko poljudna? Rimski papeži so bili od nekdaj zvesti prijatelji in goreči pospeševalci molitve svetega rožnega venca. O papežih Piju V., Gregoriju XIII. in Piju VII. poročajo izrečno, da so slednji dan molili rožni venec. Ti trije in mnogi drugi papeži so obdarovali to molitev z izredno obilnimi in velikimi odpustki. Toliko pa menda nobeden papež ni storil za sveti rožni venec, kolikor so storili Leon XIII., ki so izdali še tudi apostolsko konstitucijo »Ubi primum« z dne 2. oktobra 1898 o pravilih, pravicah, prednostih in odpustkih bratovščine rožnega venca. V svoji ustanovni rožnovenski okrožnici »Supremi apostolatus« z dne 1. septembra 1883 ') Franz Beringer, op. cit. Str. 300 nsl. — Natančen zapisnik odpustkov, ki so jih podelili papeži udom rožnovenske bratovščine in drugim vernikom, in ki so bili po naročilu papeža Leona XIII. po sveti kongregaciji obredov pregledani in od papeža dne 29. avgusta 1899 potrjeni, se nahaja v vsaki novejši sprejemni knjižici bratovščine. so odredili Leon XIII. prav posebej slovesno pobožnost svetega rožnega venca za mesec vinotok tistega leta po vsem katoliškem svetu. V drugi okrožnici »Superiore anno« z dne 30. avgusta 1884 so naročili, da se naj ponovi rožnovenska svečanost prejšnjega leta. In od tedaj do dne 5. septembra 1898 ni preteklo skoraj nobeno leto, da bi ne bile došle iz Rima nove izjave na čast Kraljici rožnega venca.1) Gotovo ni bila rožnovenska pobožnost nikdar in nikoli tako slovesno in živo priporočena in naročena, kakor od bistroumnega Leona XIII. Rimske papeže so posnemali škofje kot goreči molivci in pospeševalci svetega rožnega venca, med katerimi se odlikujejo zlasti požrtvovalni nadškof Milanski, sv. Karol Rorromejski (f 1584), krotki škof Genevski, sv. Frančišek Šaleški (f 1622), ') Po vsem jc izšlo o tej zadevi enajst apostolskih pisem in so bili priobčeni štirje odloki svete kongregacije obredov in sicer: okrožnici „Supremi apostolatus“ z dne 1, septembra 1883 in „Superiore anno“ z dne 30. avgusta 1884. Potem odloki S. K C. „Ad praesidium colunicnqito“ z dne 10. decembra 1883 (de rosario et additamento „Regina ss. rosarii“ in litaniis Lauretanis); nadalje „Inter plurimos aposto-licae vigilantiae actus“ z dne 20. avgusta 1885 naroča molitev rožnega venca in lavretanskih litanij v mesecu oktobru. Tisto naročilo sc ponavlja v odlokih „Post editas a sanctissimo Domino nostro Leone XIII cncyc-licas“ z dne 20. avgusta 1886 ; „ Inter densas errorum et scelerum tenebras“ z dne 11. semptembra 1887 in „Diuturnis Ecclesiae acerbitatibus“ z dne 5. avgusta 1888. Potem so zopet izšle okrožnice : „Quamquam pluries“ z dne 15. avgusta 1889, v kateri se razpravlja o Kraljici rožnega venca, zlasti pa o prazniku varstva sv. Jožefa, in se naroča, da se naj v teku meseca oktobra molitvi rožnega venca dostavlja tudi molitev na čast sv. Jožefu „Ad te, beate Joseph, in tribulatione nostra confugimus“ ; nadalje „Octobri mense adventante“ z dne 22. septembra 1891; „Magnae Dei Matris“ z dne 8. septembra 1892 ; „Laetitiae sanctae“ z dne 8. septembra 1893; „lucunda semper expectatione,, z dne 8. septembra 1.894 ; „Adiutricem populi Christiani“ z dne 5. septembra 1895 ; „Fidentem piumque animum“ z dne 20. septembra 1896; „Augustissimae Virginis“ z dne 12. septembra 1897 in slednjič „Diuturni temporis spatium“ z dne 5. septembra 1898, v kateri se papež Leon XIII. veliki božji Porodnici zahvaljujejo za vse varstvo za čas njih dolgotrajnega pa-peštva, se ji priporočajo za smrtno uro in vernikom vnovič naročajo pobožnost rožnega venca. ki je leta 1594 izdal prvi redno izhajajoč časopis i) in je bil zato od papeža Pija IX. imenovan za variha katoliškega tiska, in sv. cerkveni učenik Alfonz Marija Liguori (f 1787). Zadnja dva svetnika slikajo navadno tudi z rožnim vencem v roki. Enako so svetni duhovniki ljubili rožni venec in niso nikdar opuščali moliti ga pri vseh svojih mnogovrstnih opravilih, kakor župnik v vasi Ars pri Lionu, Janez Marija Vianney (rojen 1786, umil 4. avg. 1859), ki je bil v nedeljo dne 8. januarja 1905 slovesno vvrščen med vzveličane ; nadalje redovniki vsakega reda in vsakega stanu, kakor vzveličani Klement Marija Hofbauer, apostol Dunajski, ki je korakajoč po ulicah na tihem molil rožni venec, katerega je imenoval svojo knjižnico in svoje zdravilo za izpreobračanje grešnikov, zlasti umirajočih. Pobožni molivci svetega rožnega venca so bili cesarji in kralji, slavni in modri državniki, vojskovodje in ljudski voditelji. Kralj Henrik I. Portugalski in Ferdinand I. Aragonski sta pred vsakim važnim državnim poslom molila sveti rožni venec. Cesar Friderik III. je lastnoročno vpisal svoje ime in imeni svoje soproge in svojega sina Maksimilijana v zlato »knjigo udov bratovščine rožnega venca v Kolinu.« — Maršal Montmorency, eden naj večjih vojskovodjev 16. veka, je molil rožni venec, kadar je jezdil na čelu svoje vojske, da jo popelje v boj. »V Radelzkyjevi družini«, piše kanonik W. Wächtler2), »se je mnogo molilo in se je zlasti Mati božja goreče častila z molitvijo rožnega venca. O Radetzkyju samem pripovedujejo, da je vedno nosil pri sebi rožni venec3) in da je nekdaj, ko je hotel zajezditi konja, skr bij ivo gledal okrog, kakor da bi bil kaj izgubil. Vsi iščejo in ’) Controversie, t. j. preporna vprašanja, katerim je bil namen, braniti in razlagati katoliški nauk nasproti K al vincem. *) Der alte treue Radetzky. Sein reich bewegtes Leben und Streben. Für Österreich-Ungarns Heer, Jugend und Völker. Podersam. 1893, Str. 147. 3) Blagoslovljeni rožni venec je blagoslovilo, ki ima svojo moč od blagoslovile molitve svete Cerkve. najdejo slednjič rožni venec, katerega je maršal takoj spoznal za svojega in ga je zopet shranil.« — Mogočni govornik in prosluli ljudski voditelj Irlandski, Daniel 0’Connell, je izročil rešitev svojih katoliških rojakov v varstvo preblažene device Marije. Ko je v angleški državni zbornici v Londonu napočil trenotek, od katerega je bila odvisna prostost ali sužnost Irlandije, je stal slavljeni domoljub mirno v kotu dvorane in molil rožni venec, ki mu je bil in ostal vsekdar star, ljub in zvest prijatelj. »Kvišku, kapitan, spati je čas tudi pozneje, danes moraš storiti še svojo dolžnost!« To povelje je slišal vojni kapelan francoski ob mraku februarja leta 1855, ko je korakal skozi vrste šatorov, v katerih je bivala francoska vojska, ki je takrat oblegala Sebastopolj na Krimskem polu-otoku. Ker je vojaški duhovnik spoznal glas svojega prijatelja, mladega stotnika, se je hitro približal šatoru, da izve, komu njegov prijatelj danes še tako ostro zapoveduje. Pri svojem vstopu najde stotnika samega in na vprašanje, kaj da je, odgovori blagi častnik lo-le: »Ko je moja dobra mati pred nekaterimi leti ležala na smrtni postelji, je vzdihovala zavoljo mene in je rekla: Rada bi hotela umreti, ko bi mogla upati, da boš živel tako, da se moreva videti enkrat pri Bogu ; vendar zdaj mladina živi tako lahkomiselno, da se moram bati hudega za tebe. Ljubi sin, tako me je prosila umirajoča, obljubi mi moliti vsaki dan rožni venec, da te priprošnja naše ljube Matere ohrani vedno na pravi poti. Obljubil sem to slovesno svoji umirajoči materi in sem do sedaj tudi zvesto izpolnjeval. Danes sem bil prvikrat v nevarnosti, da prelomim svojo obljubo. Ves dan sem hodil po prekopih in po patrolah, sovražne krogle so švigale krog mene, zdaj sem prišel pa ves utrujen v svoj šator in komaj sem se ulegel na svojo žimnico, sem že tudi zaspal. K sreči sem se obrnil in sem čutil ob strani nekaj trdega, potipal sem, in glej, bil je rožni venec, katerega mi je dala moja umirajoča mati. Zdaj še bom le molil rožni venec in potem hočem spati.« x) O vrli sin, o hrabri vojščak! *) Katholisches Missionsblatt. (Reinhold Albers, op. cit. Stv. 701 in 702). . Rožni venec je za vse vernike najboljši katekizem in najboljši molitvenik, ki ga res tudi prav pridno rabi pobožno krščansko ljudstvo. Rožno-venska bratovščina šteje svoje ude na tisoče in tisoče. Kako priljubljena je rožnovenska pobožnost, se kaže tudi v mnogih lepih altarjih, kapelah in in cerkvah, posvečenih in namenjenih Kraljici rožnega venca. Čudovito krasna stavba 14 rožno-venskih kapel in cerkve, kot petnajste skrivnosti, se nahaja na tako imenovanem sacro monte ali na sveti gori Vareški, okoli devet ur daleč od Milana.1) — Od nekaj let sem se časti preblažena Devica pod naslovom svetega rožnega venca v novem Pompeju, nedaleč od Napolja. Zala cerkev je bila tamkaj pozidana v kratkem času s prostovoljnimi darovi, in je bila kot priljubljena in mnogoobiskovana božja pot od papeža Leona XIII. obogatena z mnogimi predpravicami in odpustki. — Ena najlepših rožnovenskih cerkev stoji oh vznožju pečine v Lurdu, katera je bila slovesno posvečena v dneh 6. do 8. avgusta 1889. Nad glavnimi vrati stoji kip bele Lurške Matere božje, glavo ima ovenčano s cvetlicami. Notranjo cerkev krasi petnajst altarjev, torej ravno toliko, kolikor je skrivnosti rožnega venca. Bele vrtnice venčajo petere altarje veselega, temnordeče altarje žalostnega in zlatorumene altarje častitljivega Marijinega psalterja. Raz kupijo gleda Kraljica nebeška, kot najlepša med rožami, roža duhovna. — Velikanska je nadalje rožnovenska cerkev v Lepanlu (starem ') Der lil. Berg von Varese. (Der Krichenschmuck. Graz, 1896. Str. 63—69). Opomba. Morebiti bo koga zanimala Še naslednja pripomba o svetiščih Kraljice svetega rožnega venca. V Rimu se nahajajo tri cerkve, ki so posvečene Kraljici presvetega rožnega venca in sicer: župnijska cerkev s. Maria del rosario in monte Mario, na griču zapadno od „Angelskega gradu“, postavljena v 16. veku. Njena podružnica in via Ottaviana (Fratti del Castello) nosi isti naslov. V naj novejšem času so Maristi pozidali čedno cerkev na čast Kraljici svetega rozarija. V davnoslavni nadškofiji Solnograški ni najti takih svetišč. Tukajšnje hiše božje so iz prejšnjih doli. V Krški škofiji je župnijska cerkev v Logavcsi posvečena Mariji devici svetega rožnega venca. V Graški škofiji se nahajajo tri kapele tega naslova in sicer v župniji sv. Nikolaja v Navpaklu ob korintiškem zalivu), za katere stavbo je tudi Lavantinska škofija žrtvovala 2694 kron. — Novo cerkev rožnega venca za ceno 220.000 kron namerava zidati dominikanski samostan v Gradcu. dekanatu Birkfeld, v kuraciji sv. Valentina v dekanatu sv. Florijana in v Pruggeru v župniji Grübmning. Lepo svetišče Kraljice svetega rožnega venca imajo dominikanke v Glcisdorfu. V Goriški nadškofiji najdeš podružnico svetega rožnega venca v župniji Dolegna, v Tržiču in beneficij v župniji »Strassoldo,— Ljubljanska škofija šteje tri podružnice Kraljice svetega rožnega venca in sicer v župniji Škoci-janski pri Dobravi, v mestu Kranju in v Podgorici župnije Dobrepoljske; dalje kuracijsko cerkev svetega rožnega venca v Tomišlju in župnijsko v Logatcu ; potem pet kapel Marije device svetega rožnega venca in sicer v Jožefišču Šentpeterske župnije v Ljubljani, v Neuhofu župnije sv. Mihaela pri Novem mestu, v Zadoljah župnije Ribnice, v Dobravcu župnije Podzemelj v dekanatu »Semič in v Planini tudi v istem dekanatu. Lavantinska škofija nima cerkva, posvečenih Mariji svetega rožnega venca, (izvzemši menda farno cerkev v Črcšnjicah) ; pač pa se nahaja po njenih župnijskih in podružnih cerkvah mnogo rožnovenskih altarjev, kakor v Mariborski stolnici, v »Starotrški cerkvi sv. Radegunde, v župnijski cerkvi sv. Janeza pri Spodnjem Dravogradu, pri sv. Vidu nad Valdckom in pri sv. Mi- — Enaka Bogu prijetna in Mariji gotovo zelo ljuba stavba se snuje tudi v naši škofiji in sicer v Makolski župniji. Naj bi se posrečila, naj bi jo venčal najboljši uspeh! klavžu ; dalje v Gotovljah, v tamošnji podružnici sv. Jere, pri sv. Petru v Savinjski dolini, na sveti Gori župnije sv. Petra, v Dobju, kjer je aitar sv. Barbare imenovan rožnovenski, v Prevorju, v Hočah, na Ptujski gori, pri sv. Janezu na Dravskem polju, v Slivnici, v Konjicah, v cerkvi sv. Neže pri Zrečah, v Ormožu (aitar sv. Vincencija imenovan rožnovenski), v »Središču, v Ljutomeru, pri sv. Petru pri Radgoni (aitar brezmadežnega »Spočetja in sv. rožnega venca), pri sv. Mariji v Puščavi, v podružnici sv. Rozalije pri sv. Juriju ob južni želežnici, v Zibiki, v črcšnjicah, pri sv. Duhu nad Solčavo, v Mozirju, v Nazaretu, pri sv. Lavrcnciju v »Slovenskih goricah, v Rogatcu, pri sv. Križu tik Slatine, pri sv. Hemi, v Kostrivnici, v podružnici sv. Mohorja v Žetalah, v Stopercah, v Vuhredu, v podružnici Matere božje pri Zavrču, pri sv. Trojici v Halozah, pri sv. Martinu pri Šaleku, pri sv. Mihaelu v Šoštanju, v podružnici sv. Križa pri Belih vodah, v Laškem, pri sv. Duhu v Čelovniku pri Loki (aitar ni prirejen za maševanje), v podružnici sv. Petra župnije sv. Ruperta, v Trbovljah, v Sevnici, v »Slovenski Bistrici. Ni dvomiti, da se število rožnovenskih altarjev da še pomnožiti, ker se za 59 župnij pogrešajo popisi altarjev. V Gospodu ljubljeni škofljani ! do izmed vas bi po tem, kar je bilo povedano doslej, ne pletel rad svojih rož Mariji v venec, bi je ne venčal s trojno krono svetega roza ri ja! Da pa stori vredno to, mora častitljivo molitev opravljati pobožno. Zares, kdo ne ljubi venca iz rož, rožnega venca, ne trnjeve pletenine, menim venec naravnih živih rož, ne venca iz papirnatih cvetličic; rož svežih in duhtečih, ne velih in nedišečih, zalo barvanih in nežnih, ne obledelih ali prašnih ! Enako moramo molili rožni venec v pobož- nosti in zbranosti, s srcem in z ustmi. Potem je svež in duhteč, Bogu ljub in Mariji prijeten. Molimo ga z duhom in s srcem, to se pravi, premišljujmo globoki pomen svetih skrivnosti odrešenja, kar je ravno bistveno, potem svoji ljubi Gospej ne podajemo nič velega, nič suhega, nič nezalega. Molimo rožni venec zbrano, vrstimo hvalo na hvalo, prošnjo na prošnjo, zahvalo na zahvalo, potem darujemo Mariji, roži duhovni, rožni venec, ki ne zvene, temveč zeleni in vedno zeleni do-tja v nebeški raj. Enolična in mučna nam nikakor ne more poslati molitev rožnega venca. Saj se vendar ne utrudimo, zopet in zopet ogledovali pravi umotvor, se zopet in zopet zanimati za njegovo lepoto. Ena in ista resnica očara našega duha, da se vedno rad mudi pri njej. Lep napev radi poslušamo vedno na novo. Sleherni dan uživamo s slastjo krepčilni kruh. Vedno je tisto solnce, ki nas razveseljuje, ogreva in oživlja. Vedno iznova nas razveseljujejo cvetlice istih barv in iste vonjave. Dete kliče vedno isto besedo oče, mati, in starši se ne naveličajo, ga poslušati. — Tako je večno, neminljivo in neizpremenljivo, da, božje je, kar nas neprestano miče v rožnem vencu. Tu velja beseda Visoke pesmi, ki jo sv. Cerkev obrača na Marijo : Vleče nas, da moramo teči za vonjavo njenih dišav. (Vis. pes. 1, 3). Molimo torej pred vsemi mi, duhovniki Gospodovi, rožni venec pobožno in stanovitno z vso ljubeznijo in z vsem veseljem! Molitev rožnega venca je najodličnejši način častiti ljubezni polno srce Naj višjega duhovnika in prečisto srce Kraljice in matere duhovnikov; kajti skrivnosti rožnega venca niso nič druga, kakor različna razodevanja tiste ljubezni Jezusove in Marijine do nas, ki ima svoj sedež v njunih srcih. Razen tega moramo te skrivnosti obračati na svoje lastne potrebščine. Saj je rožni venec podoba duhovniškega življenja, v katerem se nahaja veselje, žalost in slava v ved ni izpremembi. Mnogo veselega se nahaja v življenju katoliškega duhovnika. Da, najnedolžnejše in najčistejše in prav zato naj-resničnejše veselje je delež duhovnikov. Veselje nad pobožno, nravno šolsko mladino, nad verniki po pridigah potrjenimi v dobrem, nad dobrimi ali nad povrnivšimi se ovčicami osrečuje duhovnika bolj, kakor ne lahko kaj drugega. — Pa tudi žalosti poln postaja duhovnikov poklic. Duhovnik se žalosti nad slabim duhom časa, nad nevero in nravno sprijenostjo, nad mlačnostjo, pregrešnostjo, nespokornostjo kristjanov. — Pa tudi dokaj častitljivega se nahaja v duhovniškem stanu. Njegova visokost in čast, njegova vzvišenost in slava je njegovo božje poslanstvo, je njegova oblast, da more opravljati presveto mašno daritev in spokornim grešnikom odpuščati grehe.1 1 Leopold Ackermann, Des Priesters Rosenkranz Molite Marijin psaller radi in pobožno vi, redovniki in redovnice, saj vam visi ob pasu rožni venec, kakor meč zoper trojnega sovražnika, zoper poželjivost mesa, poželjivost oči in napuh življenja (I. Jan. 2, 16), in kakor bič, ki uspešno odganja satana. Doslej so tekmovali razni redovi in so tekmovale razne pobožne družbe med seboj v češčenju Marije, v oznanjevanju njene hvale. Zapisali so Marijo na svoje zastave in so se postavili pod njeno kraljičino varstvo s tem, da so prav skrbno molili in gojili sveti rožni venec. Sv. Roza Limanska, tretjered-nica sv. Dominika, je goreče molila sveti rožni venec v svoji vrtni celici. V vzgled si je izbrala sv. Katarino Siensko, o kateri pravi pobožno izročilo, da je že kot otrok, kolikorkrat je šla gori in doli po stopnicah domače hiše, na vsaki stopnici pozdravila nebeško Kraljico s Ceščeno Marijo in da je nekdaj beraču v cerkvi, ker ni imela nič drugega, podarila srebrni križec z rožnega venca.1 V mojo nemajhno radost je bila dne 28. aprila 1904 v Mariboru zasnovana prva Marijina kongregacija podnaslovom »Brezmadežno spočetje Marijino«, ki šteje že izdatno šlevilo društvenic in kandidatinj. Naj se vedno množijo udje te častne straže Marijine in naj goreče pletejo rožne vence brez madeža izvirnega greha spočeti Kraljici in tako tudi sebi vijejo vence čednosti ! Ivana Aza, bogaboječa mati sv. Dominika, žena junaške pobožnosti, je dosegla rojstvo svojega Dominika po vroči molitvi. Z materinim mlekom mu je podelila svoje čednosti. Molila je za svoje dete in je molila ž njim k milostipolni materi Mariji. In to dete je pozneje neslo žarečo baklo vere med ljudstvo in je razgnalo temo zmote. Tako naj tudi krščanski starši neodjenljivo skrbijo za svoje od Boga jim podarjene otroke. oder der Rosenkranz, gewunden der Priester-Königin. Dülmen, 1883. 82 strani. 1 O skrivnostih rožnega venca piše preprosto, pa obsežno in izdatno pospešuje njih premišljevavno molitev pobožna redovnica v knjigi z naslovom : Schw. Maria Loyola, Klosterfrau zu York, Schlichte Gedanken über den Rosenkranz. Mit einer Vorrede von Gerbert Thurston 8. I. Aus dem Englischen. Mainz, 1904. (8°. X + 267 strani). Krščanski očetje in matere naj s svojimi otroki in z drugimi domačimi skupaj molijo sveti rožni venec, in si bodo gotovo izprosili potrebne pomoči iz nebes. »Za svoje otroke se ne bojim«, je rekla neka mati, »ker so v dobrem varstvu. Oni so lastnina Matere božje, katere srčno češčenje sem jim vcepljala od mladosti. Oni so Marijini otroci in najboljša mati čuje nad njimi in ne bo pustila, da bi se pogubili « Da, ljubi krščanski gospodarji in gospodinje, ljubite in gojite družinsko domačo pobožnost, ki obsega jutranjo in večerno molitev in molitev pred jedjo in po jedi, angelovo pozdravljenje in rožni venec, pa tudi petje, pobožno berilo, pogovore o pridigah in Jcrščanskih naukih in njih ponavljanje. Rožni venec molite, ako ne vsakega dne, vsaj v adventu, v svetem postnem času in oh predvečerih nedelj in praznikov. Dokler hote zvesto molili rožni venec, tako dolgo se vam ni bati časne ali večne pogube; pač pa bo vaš delež božji blagoslov in večno vzveličanje. Papež Pij IX. so rekli še pred svojo smrtjo družbi romarjev: »Molite vsi skupaj v svojih družinah vsak večer rožni venec! Očetje in matere, sinovi in hčere, molite slednji dan to preprostolepo, z odpustki tako bogato obdarovano molitev; sprejmite to, moji otroci, kot mojo zadnjo besedo in kot spomin, ki vam ga zapustim.« 1 Gotovo se sme rožni venec imenovati brez pomisleka krona vseh Marijinih pobožnosti, primerna, da se moli ali posamič ali tudi sku-poma, vendar je korist skupaj doma in očitno v cerkvi opravljene molitve rožnega venca posebno velika. Zedinjena molitev ima vselej večjo moč, kakor posamno opravljena. Rožni venec pa je, kakor ni nobena druga molitev, naravnost ustvarjen za to, da se moli skupno in je za 'to obdarovan z odpustki. Oni, ki trikrat na teden skupaj z drugimi molijo rožni venec s petimi odstavki, prejmejo enkrat v mesecu, in sicer zadnjo nedeljo, popolni odpustek. O kako ginljivo je videti, ko se po dokončanem delu pobožni zberejo pred križem ali pred Marijino podobo, 1 P. Franz Tischler O. C., Hausbuch für dic christliche Familie. Bregenz, 1901. 457 strani. da molijo vsi vkup rožni venec. Nepozabljivi so mi večeri ob nedeljah in praznikih, ko smo otroci le-to molitev, ki so nas jo zgodaj učili dobri starši, Rog jih blagoslovi zato, ko smo, pravim, nebeško molitev opravljali skupno, kadar je na nebu gorelo že tisoč in tisoč lučic. Neko rajsko čuvstvo in nebeško veselje nas je tedaj navdajalo. Nekdaj je premagal David velikana Goljata s peterimi kameni svoje prače. (I. Kralj. 17,40). Enako se morete vi, krščanski mladeniči in drage mladenke, z vrlo izkušenim orožjem rožnega venca zmagovito bojevati zoper hudobnega sovražnika. Ljubite torej rožni venec, najlepši vseh vencev, molite ga in posnemajte Marijo v njenih čednostih ! Izpolnjujte nasvet modrega Siracida, ki ga ponavlja deloma duhovnik v maši rožnega venca po svetem obhajilu, rekoč: »Poslušajte me otroci božji, in rodite sad, kakor roža, zasajena ob potokih. Dajajte prijeten duh, kakor Libanon! Cvetite, kakor lilija, dajajte duh in zelenite lepo, in pojte hvalno pesem in slavite Gospoda v njegovih delih!« (Sir. 39, 17—19). Naj posvečuje Materi božji cvetice ljubezni in naj ji plete častne vence, to se pravi, naj moli sveti rožni venec ljuba šolska mladina, na katero se dajo obračati besede iz berila na praznik rožnega venca: »Zdaj torej, otroci, poslušajte me: Srečni so, ki ohranijo moja pota! Poslušajte nauk in bodite modri in ne zametujte ga! Blagor človeku, ki mene posluša in čuje pri mojih vratih slednji dan, in pazi na-me pri podbojih mojih duri. Kdor najde mene, najde življenje in prejme vzveličanje od Gospoda.« (Preg. 8, 32—34). Molite sveti rožni venec vi, visoki in bogati, ker s tem morete najbolj častiti in poveličevati Marijo, najlepšo cvetko iz kraljevega rodu Davidovega! Z redovno verižico rožnega venca okrašeni, morete opravljati častno stražo pri prestolu nebeške Kraljice; ž njo si morete pridobiti ne-venljivi venec večne slave v nebeškem kraljestvu. — Jožei Benedikt Labre, rimski berač (f 1783), je neutrudno molil sveti rozarij in sije primolil ž njim venec nebeški. Leta 1873 so ga papež Pij IX. prišteli blaženim. Tako molite pridno rožni venec vi, nizki in revni, da si s tem zanesljivim nebeškim ključem Divorile dohod do nebeških zakladov. »Pri meni je«, tako se glasi darovanje rožno-venske maše, »pri meni je vsa milost življenja in resnice, pri meni je vse upanje življenja in čednosti«. (Sir. ‘24, 25). Ko je nekdaj Kristus pridigoval pred veliko množico, je povzdignila neka žena izmed ljudstva svoj glas in je blagorovala telo, ki je nosilo takega Sina, in prsi, ki so ga dojile. Gospod tega ni zanikal, ker je. bilo proslavljenje Blagoslovljéne med ženami. Jezus je celo pohvalil dobro ženo izmed ljudstva. (Luk. 11, 27. 28). Kakor je ta preprosta žena glasno slavila skrivnost včlovečenja, osebo včlovečenega Sina božjega, in je očitno poviševala mater, ki ga je spočela in ga nosila v svojem telesu in ga je dojila na svojih prsih, enako ljubile in hvalite Jezusa in Marijo vi, krščanski delavci in krščanske delavke, s tem, da radi molite sveti rožni venec, čigar skrivnosti morete prav dobro obračati na same sebe. V veselem rožnem vencu gledate hišo v Nazaretu, kraj svetosti, vzor vsakdanjega življenja v skromnosti in delavnosti, v preprostosti, v ljubezni in rednosti. — V žalostnem rožnem vencu vidite svojega ljubega božjega Vzveličarja od žalosti potrtega, z biči ranjenega, s trnjem kronanega, s križem obloženega, na križ pribitega. Temu se pridruži še žalost ljubljene Matere, katere duše se je meč bolečine ne le dotaknil, temveč jo je presunil. Tukaj se učite trpeti! — Častitljivi rožni venec vas uči, da pride čas, ko bode Bog vsako solzo obrisal iz vaših oči, ko hote prebivali v blaženi družbi s svojo Materjo. Razen bratovščine rožnega venca sta še dve rožnovenski družbi: okoli leta 1685 od dominikana očeta Timoteja Ricci v Boloniji ustanovljeni večni, in od pobožne Marije Pavline Jaricot leta 1826 umišljeni ž i v i rožni venec. Prvi se imenuje tako, ker se noč in dan menjajo osebe v molitvi rožnega venca in tako neprenehoma častijo preblaženo Devico in njenega božjega Sina. Drugi ima svoje ime od pel-najsterih oseb, katerih vsaka moli en odstavek tako, da moleče osebe tvorijo, bi rekel, živ venec. Namen tega družilnega rožnega venca je bil in je še zdaj oživljanje rožanske pobožnosti in bratovščine, ki je bila ob času ustanovitve te družbe vsled viham h prevratov skoraj popolnoma pozabljena.1) Najživeje želim, da bi vsi Lavantinci bili živ rožni venec pred Gospodom. Posamne rože še ne tvorijo venca, temveč združenje več rož, ki so uravnane in vvrščene in zvezane med seboj. Školljani naj bodo tudi tesno zvezani med seboj po bratovski edinosti in ljubezni. Božji Vzveličar, pri zadnji večerji obkrožen od venca apostolov, je svojega nebeškega Očeta slovesno prosil za svoje, ut omnes un um sin t, da so vsi eno. (Jan. 17, 21). In Dejanje apostolov pripoveduje o Gospodovih učencih, da so bili vsi enega duha in stanovitni v molitvi z ženami in z Marijo, materjo Jezusovo (Dejan. ap. 1, 14), in o prvih kristjanih pripomni, da so bili eno srce in ena duša. (Dejan, ap. 4, 32). Glejte živ rožni venec ! O, ko bi mogel kot nadpastir reči o škofljanih: Množica vernikov je eno srce in ena duša! Toda kolika needinost po občinah, kolika nesložnost po hišah in družinah ! Kako samopridno hlepenje med mnogimi, ki spoznavajo tisto vero, pa nočejo nič vedeti o medsebojni ljubezni! V prihodnje naj bo drugače. Sovraštvo, ki nastane črez dan, naj zajde z zahajajočim solncem, in ako zvezde na ponočnem nebu mirno hodijo svojo pol, naj prebivalci povsodi v miru med seboj bivajo in živijo. Ko bi vedel, da so in ostanejo Lavantinci lepo složen živ venec, bil bi jaz najsrečnejši škof na svetu. Zato bodi prošnja velikega papeža Leona XIII. v rožnovenskem pismu z dne 20. septembra 1887 moja prošnja: »Verniki naj molijo za skupnega očeta vseh, za rimskega papeža, da Bog v svojem neskončnem usmiljenju sprejme in usliši združene želje svojih otrok in očeta. V tem oziru stavimo svoje nad vse živo in trdno upanje v preslavno Kraljico rožnega venca, ki se je izkazala posebno ') Fr. Thomas Esser O. Pr., Unserer lieben Frau Rosenkranz.Paderborn, 1889. Stran 503—525 in526—545. — Franz Beringer S. J., op. eit. Stran 642—644 in 644—648. pomočnico v stiskah Cerkve in krščanskega ljudstva, odkar se je začela častiti pod lem naslovom . . . Želimo torej najprisrčneje, da se katoliško ljudstvo vselej z živo pobožnostjo . . obrača do častitljive Device in da dela s prošnjami za povišanje Cerkve in apostolske stolice, za prostost namestnika Jezusa Kristusa na zemlji, pa za mir in javno blagost: silo njenemu materinemu srcu.« — Enako naj tudi škofljani večkateri psalter Marijin darujejo za svojega od skrbi in trudov obteženega škofa, kakor tudi za svojega dragega deželnega očeta, za cesarja-jubilarja, da uživajo veselje brez trnja! Ob sklepu pa prosim Kraljico presvetega rožnega venca, ki je ob svoji prikazni v votlini Massabielle pri Lurdu držala sveti rožni venec v rokah ter gaje kazala izvoljeni deklici Bernardiki in po njej nam vsem in vsemu krščanskemu ljudstvu, rožnovensko Kraljico, pravim, pohlevno prosim, da naj vse moje školljane vzame v svoje mogočno varstvo, pa jih naj vodi ob svoji materini roki po solzni dolini in jih naj poteguje po rožnem vencu navzgor v nebeški raj ! Ko se bo nagnil dan in bo nastopil večer našega pozemeljskega življenja, tedaj nam bodo dali rožni venec v roke, v rakev, v grob. Ako smo v življenju pogosto in pobožno molili rožni venec, nam bo en sam takovšen venec hasnil več, kakor polni vozovi drugih vencev. Naša duša bo ob slovesu od tega sveta, v veri izkušena, v upanju potrjena in v ljubezni vneta, po odpustkih svete Cerkve, združenih z molitvijo rožnega venca, očiščena in obogatena, stopila pred prestol božji, in bo prejela od nebeškega Kralja neminljivi venec večnega življenja. Kraljica presvetega rožnega venca, prosi za nas! Amen. V Mariboru, na svečnico ali na praznik darovanja Jezusa Kristusa in očiščevanja Marije device, dne 2. februarja 1905. *2* Mihael, knez in škof. Opomba. Predstoječi pastirski list naj dušni pastirji berejo vernikom s pridižnice v nedeljo kvinkvagezimo ter prvo, drugo in tretjo postno nedeljo. Postna postava za leto 1905. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža z dne 8. junija 1899, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi: I Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si pri-trgati in obenem zdržati se mesenih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi so ti le: 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetčlanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnih tednov ; 4. bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Božičem. II. Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso uživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so sledeči : 1. vsi dnevi štiridesetčlanskega posta razen nedelj (med temi so, kakor že gori I. 1., 2. in 3. omenjeno, pepelnica, kvatrna sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede sv. adventnega časa (kvatrna sreda je oster post. I. 3); 3. sobote štirih kvatrnih tednov ; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja Device Marije, vseh Svetnikov in-brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadevlje olajšavo zapovedi, zdržati se mesenih jedi, velja nastopna določba, in sicer : 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauživanj e mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drugi dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in se shaja veliko ljudstva, tam je dovoljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge kraje (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče: a) vse dni med letom, izvzemši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilji pred Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesene jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah ; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah ; tudi drugi, ki n. pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. b) Vse dni, izvzemši le veliki petek, smejo za-uživati mesene jedi : kondukterji ali sprevodniki na železnicah ; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj ; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za nje, ki le za kratek čas ali zarad razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesene jedi uživati : taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedili in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari ; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživati mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (n. pr. hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki jim ne dajo postnih jedi; skrbijo naj pa, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih in jajčnih jedi ter raba mesene začimbe (ali Špeha) ne le pri obedu, temveč tudi na večer pri malem zaužitku. VI. Ob vseh postnih dneh med letom (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) in v štiridesetčlanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso. To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni se postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to-le : a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takovšen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče naš“ in trikrat „Ceščena Marija“ in na koncu apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi pri mizi, se naj ta molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si naj prizadevljcjo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postne zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovedniki. Kdor pa želi za dalje časa ali za vselej oproščen biti postne postave, se mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo naj podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojenci dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi ; zato se naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno ob poldne in na večer, zdržujej o mesa na večer pri malem zaužitku. Končno še poudarjam posebej, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkvene določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do praznika sv. treh Kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedane javne gostije in veselice. Milost svetega Duha bodi z vami, da hote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir črez nje in usmiljenje! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na praznik prikazanja brezmadežne device Marije, dne 11. meseca februarja 1905. t Mihael, lui oz in škof. Opomba. Postna postava sc naj vernikom oznani v nedeljo kvinkvakezimo. Med letom pa sc še naj vsaki post posebič oznani poprejšnjo nedeljo. 25. Fastellordimllg für die lr. h. Landwehr, Mig im Jahre 1905. A rast ber bom heiligen Apostolischen Stuhle am 7. September 1900 erhaltenen Vollmacht erteilt das F. B. Ordinariat hinsichtlich des Fastengebotes folgende Nachsicht: Die Katholiken der k. k. Landwehr haben sich am Vortage oder an der Vigilie vor dem heiligen Weihnachtsfeste und am heiligen Charfreitage der Fleischspeisen zu enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet und auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; doch dürfen an den dispensierten Fasttagen und an den Sonntagen der Fastenzeit bei derselben Mahlzeit nicht Fleisch und Fische genossen werden. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht auf die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, au deu kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung bom Fleisch-gennsse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche, erstreckt sich auch auf die erwachsenen Mitglieder der Offiziers- und Unteroffiziersfamilien. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebotes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhören des Wortes Gottes, durch reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke zu ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird bom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern... wider die Geister der Bosheit. Darum ergreifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen aushalten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allem ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit... Die Gnade sei mit allen, welche unfern Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 6, 10 — 18. 24). Gegeben zu Marburg, am Feste des süßesten Namens Jesu, den 17. Jänner 1905. f Michael, Fürstbischof. F. B. Lavantcr Ordinariat zu Marburg, mu 1. März 1905. e-y Fürstbischof. St. lLiirilluv'Buchdrilàci.