Mi, Mittwoch, 19 August 1908. 83. Jahrgang. i MW. »au.;: IUtban#flafTe Str. » • litAHlltt: 'mit UiMtm M So«»- s. Kein-o*l in li—ll nfrt » im. werd«» nlitt irmijurt«. -niurciUfe 8m-InKurj stitt HiHdfldtigt. I,IiI»tI»»»,,il noit im Scntal:ntta jf«rs «Rianm rtt t Cu* »il». |rt<ä:n «tHitxcn rni^ezrn. - IN BNctrrljtlaiijoi Pr,i». »«Slot. Hi,tn«»r Eäi»:* fitafl«! Mo *üt»o,»-»» »tot» rtd) Ml orstte hidrie» J'rtlns»#!».) J-t8rt#ct»» ttftirttyciti. Das Märchen von den bedrängten Minderheiten Die Slaven in End und Nord sammeln immer neue Kräfte und Siege ans ihrer an» geblichen Bcdrängnng. In Prag haben sie jetzt nieder das Märchen von den „bedrängten Minderheiten" ausposaunt. Ueber diesen auch bei uns sehr zeitgemäßen Gegenstand schreibt treffend der Präger „Deutsche Botksbotc" : „In aller Welt, soweit der JndustrialiS-tmi* sich entfaltet, hat sich seit Jahrzehnten eine ntae Art von Völkerwanderung vollzogen. Die Awohner der Ackerbaugegenden, wo schwere Arbeit schlecht bezahlt wurde und Leute genug mhonde» waren, strömten in die Städte und Industrie orte, in denen man immer Arbeite-fräste braucht und sie höhe: bezahlt. Man nennt dies „B i n n e n w a n d er u u g". Sind die Jndustriegegeuden, oder besser gesagt, die Gigendeu deö ArbeitSbedarfrö und die Gebiete, Zwei Wrüder Bon Jean Sullien. Obzwar Brincard es während feiner Dienst-,i« nur bis zum Hauptmann gebracht hatte, wurde er gleichwohl überall „der Oberst" genannt. Gleich nachdem er seinen Abschied genommen battf, kehrte er nach Lanlenil zurück nnd mietete ein in der Rue des Jardius gelegenes kleines vier-eckiges Häuschen mit symmetrischen Fensteni nnd Kanne» Laden. Der ehemalige Offizier führte dort au sehr kleinbürgerliches Leben, versorgte sich selbst fanm Haushalt, was ebenso aus Sparsamkeit wie auf Furcht vor Spionage geschah; nicht zuletzt aber auch aus Äugst, daß sein peinliches Ordnnngsbedürs-m und seine genau geregelten Gewohnheiten gestört «erde» konnten. Er zog sich vor Besuchen zurück und arbeitete ccheimnisvoll in seinen Heften und Plänen. In der Nachbarschaft erzählte man sich indes, daß sich des Abends die Tür der holden Weiblichkeit öffnete. Seinen Reden »ach zn urteilen, war er wie mir irgendeiner zum Helden bestimmt. Es hatte ihm »llr die Gelegenheit duzn gefehlt. Man hatte ihn in den elendesten Garnisons-iliitoen verkommen lassen nnd ihn, der Anspruch auf die höchsten Ehrenstelleii hatte, gegen alle Gerechtig-tat in untergeordneter Stellung belassen. Kurzum, er war ein Opfer unglaublicher Strebern nnd einer schamlosen Güustliugswirtschaft. Er mußte zusehen, isie einer seiner Kameraden nach dem anderen vor« rückte, bis man ihm eines Tages unbarmherzig feinen Abschied schickte. Nnn war er daran, aus Lchülerheiten die Memoiren seiner Dienstzeit anzu-legen, die der Nachwelt die Größe seiner Verdienste und die Niedertracht unserer Zeit beweisen sollten. Und um diesem Frankreich, dieser Regierung, die ihn so verkannt hatte, zu beweisen, daß er weder in der Taktik noch in der Strategie den ge-schicktesten Truppenführern nachstand, entwarf er Kriegspläne, punktierte Karten und jeden Tag eroberte er Elsaß zurück. Nicht genug damit, er gab Frankreich die Rheingrenze zurück und ich glaube, er annektierte sogar England. Wie war dat nur zn erklären, daß weder seine Vorgesetzten »pch seine Kameraden in Brincard den großen triegsmami vermuteten? cue denen die Abwanderung nach ersteren statt-findet, der Volkszugehörigkeit nach verschieden, so gewinnt diese Wanderbewegung auch eine nationale Bedeutung und verändert das völ-tische Gepräge ganzer Landstriche oft ganz wesent-lich. Im Deutschen Reiche zum Beispiel hat der Ausschwung der Industrie die Landarbeiter in die Städte getrieben; ober im rheinisch-west-sälischen Kohlenbecken reichen die deutschen Arbeiter nicht zu und schon sind dort Hundert« taufende von Polen, auch Tschechen und Süd* slaven als Bergarbeiter ansässig. Auch in den von Arbeitskräften entblößten Ackerbaugegenden des D e u t s ch e u R e i ch e« zieht man im Früh-jähr und Sommer slavische Arbeiter ans dem Osten heran, die aber allerdings noch der Ernte wieder heimkehren. Der Kampf, der in Preußen zwischen den Polen in den Ostmarken und dem deutschen StaatSgeöanken sich entsponnen hat, sührt selbst dort zu nationalpolitischen Rei-düngen zwischen den einheimischen Deutscheu und den zugewanderten Slaven. Um wieviel mehr Als das Haus in Ordnung war, hielt er öfter Revuen feiner Kleidungsstücke, seiner Wäsche und seines Schuhwerkes ab. Im letztere» Falle stellte er vor seinem Bette zwanzig Paar Stiesel, Schuhe und sogar Pantoffel in einer Reihe auf. Manche waren neu, andere gestickt oder klafften an allen Ecken und Enden. Aber alle glänzten gleich-mäßig. Und wie damals im Mannschastszimmer, stellte sich Brincard mit rückwärts verschränkten Armen vor sie hin, als wären sie an den Füße» von Männern, belobte oder beschimpfte sie nnd diktierte dem und jenem Kasernenarrest. Nach beendigter Inspektion vertauschte er sein «äppche» mit einem Filzhut, den er schief aufs Ohr fetzte, nahm seinen Stock nnd an einer er-loschenen Zigarre kauend, lenkte er seine Schritte inS Hotel Merkur Dort machte er der Wirtin erst ein verfängliches Kompliment, nahm die Zeitungen zur Hand, die ihn jedesmal in Wut versetzten, oder er hörte dem Geschwätz der HaudluugSreisendeu zu, um Gelegenheit zum Reden zu haben. Die Stammgäste, seine Partner beim L'hombre — kleine Rentiers, Kaufleute, die sich zur Ruhe gefetzt hatte» —, hörten ihm mit großer Ehrer. bietung zu, obgleich der Gegenstand seiner Ansein-anderfetzungen nicht sehr abwechslungsreich war. Er schätzte sich glücklich, noch in der guten Zeit seine» Abschied genommen zn haben. Heute war das anders! Kein Respekt vor der Autorität, keine Disziplin mehr! Mit einem Zivilkriegsminister und der zweijährige« Dienstzeit würde die Armee wieder zur Nationalgarde werden! Und Brincard prophe-zeite dein Lande die schlimmsten Zeiten. Nach dem Spaziergang nahm der „Oberst" gewöhnlich ans der Terasfe des Hotels eine Er-srischnng. Als er eines Abends vou seinen Freunden umgeben, andachtsvoll seinen Absinth zubereitete und tropfenweise Eiswasser auf den Zucker fallen ließ, kam ein alter, abgezehrter Bauer, dessen Wams von Regen und Sonne arg mitgenommen war. des Weges. Er zog, ein Bein hinter dem andern schlcp-pend, eine Kuh, die eine Fran mit Peitschenhieben vorwärts trieb. Die Kuh, die wohl fühlen mußte, daß dieser Spaziergang mitten durch die Stadt beim Schlächter enden würde, zeigte, trotz der freund-lichen Zurufe von der einen und der Drohungen von der anderen Seite, keine Lust, vorwärts zu kommen. Die Gäste aus der Terasse ergötzten sich in Böhmen, wo die Gegensätze von altersher scharf ausgeprägt sind und wo von tschechischer Seite olle« getan worden ist, um dieser ur« sprüuglich rein wirtschaftlichen „Bin» neuwanderung" aus dem tschechischen ins deutsche Speachgebiet das Gepräge der nationalen Eroberung aufzudrücken. Am vorigen Sonntag hat Prag zwei einander an komödienhaftem Schaugcpräuge überbietende Straße naufzüge mit Ber-saminlungSrunimel und Entschließungöfeuerwerk gesehen, die sich mit den angeblich „bedrückten tschechischen Minderheiten im deutschen Sprach-gebiete" befaßten. Es versteht sich von selbst, daß die tschechischen „Internationalen", die Sozialdemokraten tschechischer Znnge m't ihren Landsleuten alt- uud juugtschechischen, realistischen und radikalen Parteibekenntnisseö ein Herz und eine Seele waren, und daß sie bloß ein Nebenumstand, nämlich die Frage deS allgemeinen Wahlrechtes für Landtag und Gemeinde, welche die an der Szene. Da drehte sich die Bäuerin wütend nm, wies mit dem Finger ans den „Oberst" und rief ihrem Manne zu: „Schau' dir diese» Nichtstuer an, Brincard, der sich über dich lustig macht und so tut, als ob er uns nicht kenne! Wart' ein bißchen!" „Sei doch still! Gels deines Weges und mach' kein Aufsehen, Alte," flüsterte etwas beschämt der Mann, der niemand anders als Brincard der Jün-gere, der eigene Bruder des Obersten, war. „jawohl, ich werde meines Wege« gehen nnd nichts sagen, wenn ich sehe, wie dieser Taugenichts im Kaffeehans ein Glas ums andere trinkt, während wir unsere Kuh verkaufen müssen. Du bist schön dumm, mein Lieber!" „Vorwärts! Komm' doch!" wiederholte der Bauer verlegen, indem er seine Frau am Aermel zog. „Mach' keine Geschichten und komm weiter!" Aber die Fran stellte sich vor die Terasse und schrie mit ihrer besten Stimme: „So einer ist das ganze liebe Leben von einer Garnison in die andere gebummelt, hat Gott weiß wo seine Kinder herumlaufen, ohne sich um sie zu scheren und heute kriegt er seine Pension, um das weiterzurreibe» und du sagst Ja und Amen dazu? Du findest es in Ordnung, daß der seine Zeit mit Schlemmen verbringt, während du, armer Dumm-köpf, der sich in seinem Leben wie ein Vieh gera-ckert hat, dich nicht satt essen kannst? Sieben Kinder hast du großgezogen und jetzt, wo du kraftlos bist, mußt du uoch immer arbeiten und weil du nicht mehr Kräfte wie ein zwanzigjähriger haft, mutzt du unsere Kuh verkaufen, um die Steuern zu bezahlen. Ich sage dir, daS ist eine Unrichtigkeit! Jawohl, eine Ungerechtigkeit, die es nicht geben sollte!~ „Schweig' doch, mein Bruder war Hauptmann in der Arme nnd ist dekoriert worden!" „Wozu hat er in der Armee gedient? Um die Menschen zu plagen und dem Staate das Geld wegzuessen! Du hast dir jeden Sou mit der Erde erarbeitet, du hast die Gutsbesitzer und deine Familie ernährt, du hast die Steuern bezahlt, das Land bereichert, aber du hast keine Pension, du bist ein Bauer, du kannst Dreck sressen." „Er hat dem Vaterlande gedient," bemerkte Brincard der Jüngere schüchtern. „Ja, aber wie? Er hat seine Uniform in ganz Seite 2 Sozialdemokratin bei der Gelegenheit mit auf die Tagesordnung gesetzt haben wollten, zu ge-sondertem Auftreten veranlaßte. DaS machte übrigens der Sache keinen Eintrag. Es gab eben zwei deutschfeindliche Kundgebungen statt einer in den Straßen des „goldenen slavischen Prag", neb:nbei gesagt, für die Ausstellung im Baumgarten, die flovakischen Gäste und die Teilnehmer am „allslavischen Lehrerkougreß" eine erwünschte Bereicherung des Festprogramms. Besagte Fremde dürften aber auch die einzigen gewesen sein, welche das Märchen von den „bedrängten" tschechischen Minder« heiten für bare Münze genommen haben. Bon selbst wiederlegt sich ja die dreiste Lüge, welche sich auf dem Plakate mit der Aufschrist „Tschechische Schule in Bilin" breit machte, wo eine Scheune mit einem AnstandS-orte und einem Misthaufen — offenbar eine Amatenraufnahme aus irgend einer tfche« chischen „Sommerfrische" nächst Prag — zur Schau gestellt wurde. Die Polizei vermochte, wie man das hier schon gewöhnt ist, dieser aufreizenden Verleumdung des Deutschtums nicht zu steuern. Aber das weiß heutzu-tage doch schon alle Welt, daß die deutschen Gemeinden Schulen herzustellen wissen nnd daß die Kinder der tschechischen Zuwanderer überall Schulunterricht in entsprechenden Räumen finden, wenn sie solchen finden wollen. Freilich fühlen sich die Deutschen nicht verpflichtet, sobald es den zugewanderten Tschechen oder den Hetz- und Wiihlvereinen in Prag einfällt, eine tschechische Schule zn verlangen, Paläste zu bauen, sondern sie weisen zunächst aus die reichlich vorhandenen Unterrichlsgelegenheiten hin und stellen, wenn die Tschechen hartnäckig bleiben, Frankreich spazieren geführt. Du hast dem Vater-land besser gedient!" Auf dem großen, stillen Platze schnarrte die kreischende, rauhe Stimme der Bäuerin wie eine Ratsche. Auf der Terraffe war daS Lachen verstummt. Der verlegene „Oberst", puterrot, stam-melte einige versöhnliche, beruhigende Worte. „Schon gut, schon gut! Beruhigt euch nur! Man weiß ja, daß ihr brave Leute seid!" ..Ich habe nichts gegen Euch," sagte die Alte. „Aber wenn wir vorübergehen, braucht Ihr den Kopf nicht anf die Seite zu geben oder die Nase ins Glas zu stecken. Wir sind mehr wert als Ihr. Das wollte ich Euch und diesen Herrn da sagen. Vorwärts, Rotscheck, Hüh!" „Dummköpfe! Bauernpack! Ungebildetes, rohes Volk!" brummte Brincard der Aeltere, dem mit Weib und Kuh sich entfernenden Bauen» nachblickend. Von den Stammgästen widersprach keiner, aber es stimmte ihm auch keiner zu. Er spürte also gleich, daß sich seine Frennde ärgerlicherweise durch die Beschimpfungen der Bäuerin beeinflußen ließen. Seit diesem Tage bemerkte der pensionierte Herr, daß die Händedrücke weniger herzlich waren, daß man ihm beim Zuhören weniger Ehrerbietung bezeigte, ja, daß man ihm sogar widersprach. Sein Stern war erloschen, sein Prestige beim Teufel. Mehr als je lastete auf ihm bic Erinnerung an sein verfehltes Leben, an seine rnhmlose Existenz als untergeordneter Offizier. Allmählich ver-schwand er aus dem Kreise dieser Leute, um sich ganz in sein Häuschen in der Rne des Jardins einzuschließen und in seine Hefte und Karten zu vergraben. _ Wie man Ertrinkende rettet. Vor allem sei gesagt: Jeder in eine Flüssigkeit getauchte Körper ver-liert so viel von feinem Gewichte, als die Menge Flüssigkeit wiegt, welche er verdrängt, lautet ein Gesetz der Physik, welches nach seinem Entdecker — ArchimedeS — das archimedische genannt wird. Hat der Körper ein geringeres Gewicht als die von ihm verdrängte gleich große Men^e Flüssigkeit, so schwimmt er; er sinkt, sobald er schwerer ist. Ein schwimmender Körper taucht so tief ein, bis daS Deutsche Wacht__ daS bei, waö sie eben haben. Daß diejenigen, die unter Deutschen ihr Brot suchen, am besten für den Lebenskampf ausgerüstet werden, wenn sie Deutsch lernen, ist hiebei ebenso unbestreitbar, wie die klare Absicht der tschechische» Hetzvereine, dem tschechischen Nachwuchs in Dentschböhmen nicht so sehr Schnlkenntnisse, als Deutschenhaß und Erobererwahn einzupflanzen. Die Tschechen machen ans jeder „Minoriläts-schule" eine Zwingburg. Und dann schreien sie Zeter uud Mordio, wenn die Deutschen sich gegen den Bau jeder neuen derartigen Zwing-bürg zur Wehre setzen. Wir laden die ganze Welt, insbesondere die Fremden, denen man am 9. d. M. in Prag daS Gruseln vor den deutschen „Menschen-fressern" beibringen wollte, ein, sich Deutsch-böhmen anzusehen und daS Treiben der „be-drängten Minderheiten" in unseren Städten und Dörfern zu beobachten. Dann werden sie erkennen, mit welch verlogenen Märchen man si.' zum Narren gehalten hat." Politische Rundschau. Nochmals Wahrmund. Die Wahtmund-A ngelegenheit soll nun wieder ausgerollt werden. Bekanntlich hat man eine leidige Lösung des bis zum Ueberdruß behandelten Falles darin gesunde», daß man Professor Wahrmund von der JnnSbrncker Universität an die deutscht Univer-sität in Prag versetzte, ohne daß jedoch durch seinen Abgang hier die Lehrkanzel sür Kirchenrecht frei-geworden wäre. Mit Zustimmung Professor Wahr-mundS war also bestimmt, daß er vom Herbste ab an der deutschen Universität in Prag Professor sein, aber nicht über Kirchenrechl lesen sollte. Damit koiinten nun wohl auch die streng rönuschen «reise Gewicht der von ihm verdrängten Wassermenge schwerer ist, als sein im Wasser befindlicher Körper. Ist da« Wasser ruhig, so kann der Mensch sich ohne Bewegung, mit dem Gesichte über dem Wasserspiegel, schwebend erhalten, wenn er kurz atmet und den Kops möglichst weit »ach hinten zurückbiegt. Durch den Fall ins Wasser sinkt er je nach der Fallhöhe mehr oder weniger tief unter, lehn aber sofort wieder an die Oberfläche zurück. Der Nichtschwimmer und Unersahrene streckt alsdann in der Regel seine Arme hilserusend aus dem Wasser empor. Die Folge davon ist, daß der Körper anss Neue eintauchen muß, um das Gleichgewicht, welches durch daS Herausstreckeu der Arme ans dem Wasser gestört wurde, wieder herzustellen. Ein Teil des Kopses muß dabei auch eintauchen. Mund und Nase kommen unter Wasser und der Mensch ertrinkt. Alle Tiere, welche infolge ihres Üörperbanes ihre Gliedmasfe» nicht ans den> Wasser strecken können, behalten ihren Kops über dem Wasserspiegel und schwimmen naturgemäß. Die Angst- und Hilfe-rufe des Ertrinkenden haben ein lebhaftes Einatmen zur Folge, wodurch die Brusthöhle sich ausdehnt, der Körper leichter wird uud zum Teil über Wasser emporsteigt. Beim Ausatmen aber sinkt der Körper dann ebenso tief unter die Oberfläche, wodurch das Ertrinken beschleunigt wird. Hält der Mensch hingegen bei ruhiger nnd nnd kurzer Atmung seine Arme n»ter Wasser, wobei er sie nur leicht beivegt, so hebt der Kopf sich so weit, daß er srei atmen kann | bewegt er alsdann seine Beine in der Weise, wie man eine Treppe besteigt, so ragen sogar die Schultern aus dem Wasser hervor. Die Arme und Hände sind srei, können ausruhen und sobald ein geeigneter Gegen-stand in die Nähe kommt, sich anklammern, um die Rettung zu bewerkstelligen. Selbst der schwächste und furchtsamste Mensch kann sich ans diese Weife lange Zeit über Wasser halten, bis Hilfe kommt. — Durch diese einfache Anweisung, wie sie erfahrene Seelente solchen Personen zu geben pflegen, welche des Schwimmens unkundig sind, wurde schon eine große Anzahl von Menschen gerettet. » » ♦ Wer das Unglück hat, mit anderen zugleich ins Wasser zn geraten, nmß, sobald er nicht sicher und Nummer «57 zusrieden sein. So schien es auch, wenigsten» ist ein ernster Einspruch gegen diese Lösung der Wadnmtild Angelegenheit von einer Seite, die wirklich fceriij« erscheint. Rechte und Anliegen der römisch-katholische« Kirche zu wahren, nicht erfolgt. Nun kommt aber doch mit der Androhung schärsster Verfolgung der Angelegenheit, ei» solcher Einspruch gegen die setzung WahrmundS nach Prag, und zwar von da — Feudalen. Der tschechische, feudale Adel, die Fürsten und Grasen, die dem Führer der Fron»« im Herrenhause Gefolgschaft leisten, sind mit der Lösung der Wahrmundangelegenheit unzufrieden im? erklären, eS nicht dulden zu wollen, daß WahrmimS nach Prag koinme. Ihnen sekundieren, wohl me!n aus Unverstand, die Tschechisch-Klerikalen. Ik Scharfmacher sind wohl auch diesmal wieder die tschechischen Feudalgrafen, die eben gerade in der Verfolgung der Wahrmuudangelegeiiheit den bestell Anlaß gesunden zu haben glauben, um aus de» Winkel der Zurückgewiesenen wieder hervortreten zr können. Diesmal wird es aber doch wohl nicht ze> lingen und ihr Protest gegen die Ernennung Wahr munds nach Prag kann umso leichter und schaner zurückgewiesen werden, da wohl wedcr tschechische Feudale noch tschechische Klerikale etwas drei» zureden haben, wenn es sich um die Ernennung eines Professors sür die Prager deutsche Uni«r sität handelt. Sie haben ja ihre eigene tschechische. Farbe bekennen! Kaiser« Geburtstag naht, mehr als je werde, anläßlich des 60. Rcgicrungsjnbiläums Fahnen als Festgrüße flattern. Mögen die Deutschen sich ihrer Pflicht erinnern und vor allem ihren Kaiser m ihren Farben grüßen. Wie Slaven uiid Welsche, wie Madjaren sich ihre völkische Geltung im Staate durch stete Betonung ihres nationalen Charakters jii erringen wußten, während die Deutschen Oesterreich» allzulange in ihrer Michelhaftigkeit zurückhielten «r» daher auch zurückgesetzt wurden, so muß nun endlich auch der Deutsche den Mut finden, offen und ehrlich seine Volkszugehörigkeit zu bekennen, er wird tonm besser seine Stelluug sestigen als mit kriecherisch« Unterwürfigkeit. Deutsche, erinnert euch, daß um 60 Jahren die amtliche „Wiener Zeitung" schriet: gewandt genug im Wasser ist, vor allem darnach trachte», aus der Nähe eines Ertrinkenden ;u ge langen. Selbst guten Schwimmern kann ein solcdn verhängnisvoll werden, da er sich im Todeslcimpe an dieselben anklammert und sie mit iu die Tim zieht. Darum ist es ratsam, sich einem <5rtrinfenbcK. den man retten will, schwimmend nur von Hirnen und so weit zn nähern, bis man ihn an den Haum (Schöpfe) oder Kleidern erfaßt hat. Tiere und Menschen, welche ertrunken 'im. steigen, nachdem sie eine gewisse Zeit unter Wasin geblieben, wieder an die Oberfläche, da die durch Zersetzung im Körper sich entwickelnden Gase dieicm einen größeren Umsang geben; infolge dessen verdrängt er eine größere Metig? Wasser als vorhet und da diese Wasscrmeiigc schwerer wiegt als im Körper, nmß er an die Oberfläche steigen. • • • DaS Fortbewegen im Wasser durch Zchivim«» übt der Kundige iu der Weise aus, daß er sich entweder aus den Leib oder besser aus den Rücken Legt und sich durch gewisse, gleichmäßige Bewegung» der Beiue und Arme sortbewegt. Die Rückenlage ist w» zuziehen, da bei derselben ein Teil der Brust bleibt, was das Atmen bedeutend erleichtert. !e? Schwimmende wird daher längere Zeit aus de» Rücken, als aus dem Leib ohne Ermüdung i» Wasser bleiben können. Personen, welche das Schwimmen crlmm wollen, haben in erster Linie sich in ruhigem, glach mäßigen und nicht zu tiefem Atmen im Gaiser zu üben: bei der Vermeidung der durch zu lcbhc'tes Eilt' nnd Ausatmen entstehenden Schwingung«» de-hält der Schwimmende den Kops stets über Lotset ttnd lernt in kürzester Zeit von selbst, ohne Zchwitn»-unterricht, sich mit Beinen und Armen fortbewegen. Da das Seewafser durch seinen Salzgedali schwerer als süßeS Wasser ist, braucht ein Körper, um zu schivimnten, weniger See- als Süßmasier verdrängen ; das Schwimmen im Seewasser ist da!» etwas leichter als im Süßwasser. Ferner ist a rat leuchtend, daß fette Personen leichter schwimmen all magere, da das Gewicht der leiteten im PerlMit zum Umsatig durch die ungleich schweren Ätudw um ein Bedeutendes erhöht wird. Nummer 67 Deutsche Wacht ectic 3 .Wer irgend teilnimmt an der Bewegung der Gegen-wart, der trage, so weit die deutsche Zunge reicht, die deutschen Farben, die vom Bundestage selbst, als Bundeszeichcn erwählte Dreiheit von Schwarz-rot'gold! Diese alten Farben des Reiches, sie müssen jeft vor jeder provinziellen oder lokalen Färbung die Oberhand gewinnen." Und weiter: „Wie vom Äölner Dome an den Usern des deutschen Rheins, so möge auch vom Stephansdome an den Usern der mächtigen Donau die schwarz-rot-goldene Fahne wehen und weithin verkünden, daß im Osten wie im Westen, im Süd und Nord deS deutschen Vaterlandes nur ein Sinn, nur ein Herz, nur ein Ge-tanke herrscht. In dieser Einheit der Völker für die Lache des GesamtvaterlandeS liegt für alle Regie-ningen die sicherste Gewähr gegen jede Eigenmäch» tlgkeii im Innern, gegen jeden Angriff von außen." Deutsche, erinnert euch, daß «aiser Franz Joses selbst einst mit Stolz sagte: „Ich bin ein deutschn' Füril." Er kann daher gegen die deutschen Farben rnrijtS einwenden. Deutsch und treu sollen wir sein; grüße daher jeder, der sein Hans beflaggt, deutsch seinen Kaiser und lasse er sich nicht durch Polizei-dilnel und Regierungsknechte einschüchtern, sie müssen doch die deutschen Farben ge-statten! - Aus Sluitt uuii Land. Volksfest des Deutschen Gewerbe-bundes Cilli. Lange schon hatte man das Volks-fest erwartet und herbeigesehnt, langwieiige und kott-fpiebge vorarbeiten waren notwendig gewesen, um es zu einem glänzenden Bilde, zu einer wirklich fröhlichen Veranstaltung zu machen Und als dieser Tag endlich gekommen war. konnte man gar nicht biün denken, das Fest aus dem Glacis abzuhalten, denn unablässig regnete es und oft i» Strömen, und in der d.aufsolgende» Nacht war aus dem in Aussicht genommene» Festplatze ein 'ärmlicher See geworden ans dem nur die Verkaufsbuden und die Bänke und Tische nnd der große Baum herausragien — ein trostloses Bild Trotzdem ging es in dieser Nacht mi Deutschen Hause heiter und fröhlich zu. trotzdem war ein Andrang des Publikums zu verzeichnen, wie noch nie, seitdem es überhaupt besteht. Es war keine Kleinigkeit gewesen, innerhalb einiger kurzer Siunden in den beiden Sälen jene Einrichtungen zu treffen, die sie zu einem Festplatze geeignet machten. Diese Lorbereitungen bOMi an und sür sich schon ein buntdewegus Bild. Während Arbeiter und Tapezierer Buden ausstellten und dekorierten, wurden von allen Seite» Gläser und Geschirr, Brod und Iackweik, Fleischware», Bier, Wein, Champagner gebracht, von den Herren res Komitees übernommen und in die einzelnen Buden verteilt. Diese waren mich mit einer Regsamkeit und mil einer Freude am Werke, die nicht genug zu rühmen ist. Kurz nach Mittag erschien ein Stab von Damen, die sich ihre Luden erst nach Gefallen und Geschmack einrichteten wid dekorierten. Als es 4 Uhr, der Beginn zum Feste, geworden, war alles fix und fertig, aber schon kamen auch zahlreiche Besucher, die sich anfänglich hauptsächlich um jene Bude» herum bewegten, wo Eh- und Trinkbares zu haben und reizende Damen mit Flaschen und Gläsern hantierten voll erquickender Aelrünke, oder mit ihren kleinen, appetitlichen Händchen die notwendige Fleischnahrung .verabreichten. Auch m dem Glückshaien, vor der Confetti- und der Huckcrbückrrbude herrschte lebhaftes Gedränge. Schöne »Gegenstände waren zu gewinne». Conandoli wurde» in Elchen Mengen gekauft und verwendet, daß der Eaalboden tatsächlich von ihnen dick übersät war und wir heute noch die farbigen Papierfleckchen in de» Pfiastersugen unserer Straße» finden können. Auch die Damen in der Derbyhütte halten unaus^ gesetzt zu tun, um dem lebhaften Verlangen nach dem prickelnden Naß nachkommen zu können. Während sich nun die Alten und Aeltere» mit lediglich leiblichen Genüssen vollauf zu beschäftigen hatten, trat bei der fugend der Tanz in seine Rechte, dem auch mit hingebungsvollstem Eifer gehuldigt wurde. Schon sendete die Sonne ihre Strahlen durch die hohen Bogenfenster, alö der letzte stille Zecher den Saal verließ mit dem Bewußtsein, wieder einmal einen >echt vergnügten Abend, eine genußreiche, leider nur m kurze Nacht durchlebt zu haben. Soviel wir bis-her ron dem finanziellen Ersolge wissen, soll dieser ein recht guter iein. wäre aber ein bei weitem größerer geworden, wenn das Fest im Freien hätte stattfinden kirnien. Aus diesem Grunde beschloß das »omilee, am kommenden Sonntag, 23. d. M., auf der Festwiese einen Nachtrag im kleineren Style zu bringen, wo-dei der übriggebliebene Wein verwendet werden soll und wozu auch ein Eillier Wirt, sowie ein Delika-tessenhändler zugezogen werden sollen. Aber auch hauptsächlich sür die Unterhaltung der kleinen soll gesorgt werden, weil dies im Saale des Deutschen Hauses nicht möglich war, ebenso für die Erwachsenen mit Raritätenkabinet und Schattentheater, in welchem mehrfache Ueberrafchunge» zu finden sein werden. Der E!nt> illSpreis wird nur 20 h betragen und soll jede „Wurzerei" vollkommen ausgeschlossen jein; Getränke und Speisen werden zu Nomalpreisen abgegeben werde». — Im GlückShafen, der mit feinem bunten Allerlei gleich beim Eintritte in den Saal auffiel waren von Damen beschäftigt die Frauen Henriette R a f ch, Amalie K r a i n z; die Fräulein Grcte A r l t, Stefanie Katzia » tschitz, Natalie S a t o r i. Äiela S ch u r b i, Marianne Sucher, Anna Weder, Jda Weber, Helene W i l l n e r, A. von Z h u b e r und M. von Zhuber. Im Konfetti- und Blumenzelte besorgten den Verkauf die Frauen Marie P a c ch i a f f o, Louise Donner, die Fräulein Grete und Resi Donner, v. K l i in-p a ch e r. Marie und Hilde P a c ch i a f f o und Rika und Sina Z a n d o n a t t i Dem Verkause der süßen Ware in der Konditorei oblagen Frau M o ß m a n n, die beide» Fräulein H a aS j von Grünenwaldt, Moßma » » und Martha R a k u s ch. In der Derbyhütte spendeten Kleinofchegg'S Derby und die Marke Veuve Cliquot, dann wundervolle Mischungen von Feingefpritztem Frau Betty Rauscher, Fran Rita S t i g e r, Frau Dr. G o l l i t s ch und Frau Jng. U n g e r' U l l m a n n. Der kleine Saal war lediglich dem Bedürfnisse nach Hunger uud Durft gewidmet und war so recht passend gleich am Ein« gange die Maccohütte mit den viellcrlei Getränken eines großstädtischen Kaffeehauses postiert. Frau Eichderger versah hie, mit großer Umsicht die Geschäftsleitung, während ih» Töchlerchen Fräulein Wally Eichderger, Frl Martha G r a »e l l i, Frl. Martha S k e r i a n z und die Frl. Hanna und Rosa T r e o den heiße» Trank Arabiens und die duflendsteu Spiritussen aus Nord und Süd kredenzten Gleich daneben lag die umfangreiche Weinduoe unter der Leitung der Frauen Kweda und Gradt, welche in der Bedienung der zahlreichen Gäste von den Fräulein Kollaritsch. Pell 6 und Resi Rcbeufchegg unterstützt wurden, während ihnen Herr Otto Auster als Kellermeister zur Seite stand. Im Verkaufstande für Fleischwaren schaffte» mit großem Sachverständnis die Dame»: Frau Wilhelmine Z e l l e n z, Frau Bertha A ch l e i t u e r, Frau P mla Rischuer, Frau Paula U r ch. ferner die Fräulein Nina Grecco, Ella Iel-l e » z. Mizzi Zellen z. Jofefine R u p p r e ch t und Han»a Sager. Die Wirtschaft im Bier-fchanke Hellte schwere Ansprüche an die Arbeitslust der Damen, die sich diesem Geschäfte mit Eifer ge-widmet hatten, denn hier herrschte große Nachfrage nach dem würzigen Stoffe. Hier wirkten die Frauen Anna d e T o m a, Emilie D e i s > n g e r und Ella H a u s w ! r t h und die Fräulein Rest D i m e tz, Adele Kollaritsch. Josefine Lauritfch, Paula L a u r i t f ch. Anna R e d e u f ch e g g, Lina S ch ö », Mizzi Terstenjak. Mizzi Trodifch und Mizzi Urch. Alle diese Dumen haben »eben den rührigen Mitgliedern deS Herren-iiomiiees das Möglichste zum Gelinge» deS Festes uud zur Erlangung eines neu-nenswerte» Reinerlöses beigetragen, ihnen gebührt der Dank der Gewerbetreibenden nicht nur, sondern auch Jener, die sich in dieser Festnacht ausgezeichnet unterhalten haben. Narod und Portiunkulafeft. Unser Artikel über das Portiunkulafeft hat im Narod ein Echo gefunden, daS einer Richtigstellung bedarf. Zunächst muß ausdrücklich bemerkt werde», daß derartige Erscheinung/» in keinem demsche» Wahl sahrtsorl vorkomme», fchon deshalb nicht, weil die zuständige Gemeindeverwaltung in der richtigen Er-kenntnis. daß sie in erster Linie die Interessen der eigenen Bewohner zu wahren hat. derartige Widerlichkeiten und Betteleien einfach nicht duldet und im WiderfetzungSfalle mit alter Energie polizeilich vor gehl; dann widerstrebt solches auch dem deutschen VolkScharakter, welcher ein angeborenes Scham- und ReinlichkeitSgefühl und Ordnungssinn besitzt. Wenn der Narod ein analoges Beispiel suchen will, dann muß er zu den Tschechen nach Böhmen z. B. heiliger Berg ic. oder gar nach Galizien gehen, dort findet er dieselben Erscheinungen in nur noch krasseren Formen. Diese widerlichen und abschreckenden Erschei »uiigen, die man nur dei den Slaven findet, sind bei den Deutschen vollständig ausgeschlossen. Darin zeigt sich ein nicht wegzuleugnender Ausdruck von kultureller Rückständigkeit. Sache der geistigen Führer und der Geistlichkeit wäre es, das Volk aus diesem schauerlichen Sumpf herauszuheben, aber »azu fehlt auch diesen die geistige und mora-lisch« Kraft, die kulturelle Ennergie. Anstatt daS Volk zu heben, zu erziehen, zu läutern, zu bessern, wird es nur politisch mißbraucht uud verhetzt, ver-hetzt von gewissenlosen Volksversührern. Der Kern im Volk ist gut, aber ihre Lehrer tauge» nichtS. Aus unserem Artikel weiters die Begründug abzu-leiten, daß nur die Errichtung einer windischen Hochfchule Abhilfe schaffen, beziehungsweise, daß nur diese das Uebel beseitigen könnte, ist ei» Trug-chluß und stellt dem „Narod" ein übles ZeuguiS aus über sein logisches Denkvermögen. Der Mangel eines richtigen logischen Denkens ist ein Kardinal-ehler des slavischen Volkes, welches mangels des nötigen Scharssinnnes, auch seine» häufige» Ausdruck im .Narod' findet, der mit seine» Trugschlüssen und Verdrehungen jedes geordnete logische Denkver-mögen erdrosselt und umbringt. Die von unS ge° rügten Mißstände können nur durch eine wahre und grüdliche ^olkserziehung beseitigt werden, niemals aber durch eine Hochschule. Zuerst muß das Volk zimmerrein sein, dann "ann man über die Errichtung einer Hochschule weiter prechen. Dazu ist vor allem notwendig, daß eine gründliche Volkserziehung von Jahrhunderten voran-zehe. Den schlagendsten Beweis aber, wie verfrüht die Forderungen »ach Errichtung einer Hochschule ist, bildet der „Narod" selbst, der einen solch krassen Mangel an logischen Denken und richlichtiger Auf-assung. eine sürchterliche Unreife im Schüssen zeigt, und der ein so abschreckendes Beispiel geistiger Rück-tändigkeit bietet. Zunächst empsehlen wir Selbstbe-»errschung und Selbsterziehung Richtiges Ersassen uud Erkennen, wahre Beurteilung in logischen Schlüssen, dann wird es vielleicht möglich sein, sich mit dem „Narod" über die Frage der Errichtung einer win« dischen Hochschule akademisch auseinanderzusetzen. Fre-lich, bis diese Bedingungen sich erfüllen werden, wird eS wohl »och an 2<>l> Jahre dauern. SoüderS Jahrhundert, reden wir halt — natürlich unverbindlich und nur akademisch weiter über diese Frage. Im nächsten Jahrhundert laden wir den „Narod" ein, das Portiunkalasest in Cilli mit unS zu besuchen; vielleicht haben sich bishin die gerügten Uebelständc die eil den letzten 60 Jahren nicht bessere wurden, doch ein wenig gebessert. Gewerbebund. Zu unserem Berichte über die Vollversammlung des Deutsche» Gewerbebundes I>aben wir noch nachzutragen, bzw. richtigzustellen, daß D o m i n i k A r n d t nicht die bronzene, ondern die silberne Medaille als Prämie erhallen Hai und daß die Kosten der Prämiierung nicht vom Eillier Deutschen Gewerbebunde allein, sondern auch von den 3 bezüglichen Genossenschaften getragen worden sind. Große Ehrung. Herr ..Krapfenbäck" Carl Mörtl erfncht uns, auf diesem Wege dem „A r b e i t e r w i l l e n" seinen aufrichtigen Dank für die große Ehrung abstatten zn wollen, die ihm seitens des genannten Blattes durch mehrmalige Nennung seines Namens nnd sinngemäße Ans-schmückung seines Gewerbes widerfahren ist. — „Es sind nicht die schlechtesten Krapfen, an denen die Sozi nagen." Des Kaisers Geburtstag. Das 78. Ge- burtssest des Kaisers, welchem das Jubeljahr der 60jährigen Regierung ein ganz besonders sestliches Gepräge ausdrückte, wurde in allen Teilen des Reiches besonders festlich begangen. In der Stadt Cilli fand am Vorabende ein großer Zapfenstreich statt, am 18. morgens wurde auf der Festwiese eine Feldmesse gelesen, an welcher sich das gesamte hier einquartierte Militär beteiligte. Der Gottesdienst für den Kaiser wurde in der evangelischen Kirche am Sonntag, den 16., die Kaisermesst in der katholischen Kirche am l8 d. M., in der üblichen feierlichen Weife abgehalten. Erledigte Lehrstellen. Im politischen Bezirk Cilli kommen nachstehende Lehrstellen zur definitiven oder provisorischen Besetzung: An der neuerrichlele» zweiklassige» Volksschule u, Pernov die Oberlehrer- und Lehrerinstelle, ander dreiklassigen Volksschule in St. Peter (dritte Ortsklaffe) eine Lehrerin- oderLehrerstelle, ander dreiklassigenVolkS-schule in Gairach (zweite Ortsklasse) eine Lehrer-oder Lehrerinstelle, an der einklassigen Volksschule in St. Nikolai ob Tüffer (zweite Ortsklasse) die Schul-Unterstelle. Gesuche bis 15. September an die be-treffende» OrtSfchulräte. Weiter komml an der fünfklassigen. in der zweiten Ortsklasse stehenden Volksschule in Weißkirchen mit 15. Oktober d. I. eine Lehrerstelle zur definitiven Besetzung. Gesuche bis 17. September an den Ortsschulrat ift Weiß-kirchen. Seite 4 Deutsche Wacht Nummer 67 Steinbrück. (Abschiedsabend.) Am 6. August fand in der Bahnrestauralion eine Zusammenkunft der Steinbrücker Gesellchast statt, um einem von ihnen, dem Vorstand deS hiesigen Bahn-Postamtes, Herrn f. k PostVerwalter Joses Perkounig und seincr Familie, aus Anlaß seiner Versetzung nach Graz einen Abschiedsabend zu veranstalten. In zahlreichen, schwungvollen, mitunter recht launigen Reden wurde hiebci der mannigfachen Verdienste, die fich der allgemein beliebte Scheidende überhaupt, insbesondere aber um die Hebung und Pflege deut-scher Geselligkeit und echten Frohsinns in unserem Orte zu erwerben verstanden hat, gedacht und war hiebei namentlich auch die Familie des Genannten der Mitlelpunkl zahlreicher Ovationen. Herr Post-Verwalter Perkounig hat es in den wenigen Jahren feines hierortigen Wirkend, so schwer ihm dies auch manchmal gemacht wurde, dennoch verstanden, durch sein äußerst liebenswürdiges und in jeder Hinsicht stramm deutsches Auftreten bezw. Entgegenkommen, nicht nur die Herzen seiner Untergebenen zu gewinnen, sondern sich auch die Zuneigung aller jener zu sichern, w lche mit ihm in Verkehr zu treten Gelegenheit halten. Zu erwähnen bleibt, daß auch die zahlreich erschienenen Damen, das ihrige redlich dazu beitrugen den Festglan; des als äußerst gelungen zu bezeichnenden Abends, noch zu erhöhe». Wir können nicht umhin, uns dem allgemeinen, lebhaften Be° dauern, eine so wackere deutsche Familie in uuserer Mitte fernerhin vermissen zu müssen, anzuschließen und ruien ihnen zum Abfch ede nochmals ein herz-licheS Glückauf in ihrem neuen Domizile zu. Kalenderausgabe des Prehvereines „Stajerc" für 1903. Wie uns aus Peitau mitgeteilt wird, beabsichtigt der Preßverein Stajerc auch heuer einen Kalender für IW9 herauszugeben, der die vorjährige Aufloge von 3000 Stück bedeutend übersteigen dürste, da schon jetzt eine reihe Nachfrage darnach ist. Die Genossen-schaffen, Geschäftsinhaber, Ankündigungsanstalten, werden ihn ihrem eigenen Interesse darauf auf-merksam gemacht, denselben zu Ankündigungs-zwecken benutzen zu wollen und ergeht an dieselben die Einladung ihre allfälligen Wünsche der Per-waltung des .Stajerc" in Prltau bekannt zu geben. Bemerkt wird, daß mit 30. September I. I. Schluß sür Ausnahme von Ankündigungen ist. Später einlaufende Ankündigungen könnten mcht mehr berücksichtigt werden. „Stajerc-Partei". Diese veranstaltet am 23. August um halb 4 Uhr Nachmittag im Deutfchen Vereinshause in Pettau den II. ordentlichen Partei-tag mit folgender Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung durch de» Obmann, sowie Wahl des Vorsitzes. 2. Tätigkeitsbericht der Parteileitung (erstattet vom Schristleiter St. Linhart) 3 Kassenbericht der Parteileitung. 4. Die kommenden steirischen Laiidtagswahlen, (besprochen vom RechtSanwalt Dr. August v. Pla^ki). 5. OrganisationS-, Agiiations-und Pressesragen (besprochen vom Schriftleiter k. Linhart). 6. AU fälliges. Anschließend an dielen Parteitag findet im gleichen Saale die I l. ordentliche Hanpiversammlung des Preßvcreines des „Stajeic" statt. Zu Ansehung der hohen Wichtigkeit beider Neranstaltunge» ist eine zahlreiche Beteiligung erwünscht. Einschränkung der Fahrtbegünstigungen auf der Südbahn. Die Kuud-machung, betreffend die mit 1. Oktober durchzu» führende Aushebung einiger Fahrtbegüustiguugen im Personenverkehr«! der Südbahn, wird am 15. d. erscheinen. Geplant ist bekanntlich die Aushebung der Begünstigungen für Retourkarten und Ver-ringerung der Preisermäßigung sür Abonnements« karten. Außerdem wird, wie dies auch schon bei den anderen Eisriibahnnntcriichmungen erfolgt ist, die Tarisermäßigung für kombinierbare Fahrschein-beste eingestellt werde». Der Einheitssatz des Personentarifes der Südbahn bleibt unverändert. Das Wachstum der großen Städte. EincS der Hauptmerkmale der modernen Zivilisation ist die oft ans Wunderbare grenzende Entwickluug der Städte. Vergleiche mit dem Altertum und mit dem Mittelalter geben überraschende Resultate. Nach gewissenhaften, wenn auch vielleicht nicht ganz ge-nauen Schätzungen hatte das alte Alexandria 700 000 Einwohner. Das Rom des AugustuS dürfte 800.000 Einwohner gehabt haben und feine größte Rivalin, die von ihm gebändigte Stadt Karthago, 700.000. Im Mittelalter zur Zeit Philipps des Schönen, dürften Mailand und Paris eine Bevölkerung von je 200.000 Seelen gehabt haben. Florenz zählte im Jahre 1338 etwa 9U.OOO Einwohner und Venedig im Jahz/ 1422 etwa 190.000. Antwerpen hatte im XVI. Jahrhunderte 200.000 Einwohner. Was am meisten überiascht, ist, daß London im Jahre 1377 nicht mehr als 30 000 Einwohner gehabt haben soll. Das XIX Jahrhundert erst war daS Jahrhundert der staunenerregcnden Entwicklung der Städte. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts — so lesen wir im „Economiste ArancaiS" — gab es in Europa nur 21 Städte mit mehr als 100.000 Einwohner»: Jetzt gibt es deren 159! Im Jahre 1801 hatte London eine Million Einwohner; jetzt hat es, wenn man alle Vororte mitrechnet, mehr als 7 Millionen! Paris ist von etwas mehr alS 500.000 im Laufe eines Jahrhunderts aus last 3 Millionen gestiegen; Brüssel von 66 000 auf 623.000; Berlin mit seinen Voiorten von 172.0:0 aus mehr als 3 Millionen; Wien von etwa 2:31.000 auf 2 Millionen; Madrid von l'iO.OUO auf mehr als 500 000. Im Jahre 1801 zählte Neapel 350.000 Einwohner, Rom und Mailand je 170.00 '. Petersburg und Moskau sind von etwas mehr als 100.000 auf fast 1 SuO.OOO, beziehungsweise 1,359.000 gestiegen. Nimmt man China aus, so gibt es in der Welt I I Städte, die mehr als eine Million Einwohner haben. An erster Stelle steht London : es folgen New-Z)oik (4 1 13.000 Einwohner). Berlin. Paris. Chicago. Wie». Phila-delphia. Petersburg. Moskau, Konsiantiuopel, KaW kutta. Die öfter reichliche ReichSdauplftadt ist also heute die sechstgrößte Stadt der Erde. In der öfter-reichifchen Monarchie reihen sich die Städte »och der Einwohnerzahl wie folgt: Wien, Prag. Trieft, Leu«-berg. Graz. Krakau. Brünn. Pilsen (79.361), Weinberge (70.438). Zizkow (69.961), Linz 65 508, Pizemysl (52 642), Innsbruck (48.124), BudweiS (4.-,.5:>4), Aussig (40 879), Polo (39 586), Laibach (39.448), Mährisch - Ostrau (37.1831, Salzburg (36.558), teolomea (36.121), Reichenderg (35.385) Stanislan (34.744), Taruow (34.037) und Tarno pol (32.275). Zwilchen 20.000 bis 30.000 Einwohner zäblen: Marburg (27.518). Klagenfurt (26.163), Görz <27.330), Tnent (26.825) Karo-linental (25.356) Asch (-0.700), Brüx (25.915), Egel (27.459), Gablon; (.5 276), Teplitz-Schönan (27.125). Warnsdors (23.023), Olmütz (23.019), Jglau (24.astwagen aus Bad Hoch-rebe» dei Bregenz in Friedrichshasen eingetroffen und besuchte den Grasen Zeppelin. Nach tinstün-digem Ausenthalte trat er dir Rückfahrt an. — Der Sladtral von Dresden beschloß, von einer Be-willigung einer Zeppelin-Spende vorläufig abzusehen solange nicht der Bau von Luflschiffhallen in Angriff genommen und in Dresden eine solche errichtet wird. Pie württembergische Slad! Ulm gedenkt die im Gebiete der Stadt gelegene „Villa Zeppelin", die Graf Zeppelin, als er dort Kommandeur eines Reiterregimentes war, erbaut und wieder verkauft Halle, dem Grafen als Ehrengabe zur Verfügung zu stellen. — Die Reichskommifsion für das Zeppelinsche Luftschiff ist auf Giimd deS Gutachtens der meteorologischen uud physikalischen Sachverständigen zu dem Ergebniffe gelaugt, dag die Auffassung der Umgebung ZeppelinS, die Ursache der Zerstörung des Lustschiffes sei, wie bei früheren Ballonzünd-schlügen, auch hier aus die elektrischen Entladung mit Funkenbildung zurückznsühien den Tatsachen entspricht. Die Brandkatastrophe in Mauth. Der Ricsenbrand in Mauth ist Mittwoch abend mit Hilse deS Militärs bewältigt worden. Die Schaden-summe beziffert sich 0U| 500.1,00 Iv und trifft die Bevölkerung umso härter, als nur ei» kleiner Teil durch Versicherung gedeckt iit. Ein tragisches Schicksal, so wird aus Prag geschrieben, scheint das Städtchen Mauth zu verfolgen. Zum viertenmale in unserem Jahrhundert ist es von einer verhee renden Feuersbrunst heimgesucht worden, ein trau-riges Schickfal für eine Stadl, deren Bewohner ein kümmerliches Lehen führen, selbst wenn es der Himmel mit ihnen gut meint und ihnen reichlich die Flüchte ihrer mageren Felder beschert und sie Käufer für jene etwas seltsamen Artikel der Haus-induslrie finden läßt, die vorzugsweise iu MaulH gepflegt wird, die Fabrikation von eiserne» Schuh-zwecken nämlich, mil der sich der übe,wiegende Teil der Bevölkerung von MaulH beschäftigt. Sie versorgen last iu ganz Böhmen die Schuster mit den Erzeugnissen ihrer Heimat und das Mililäiärar absorbiert einen guten Teil der erzeugten groben Zwecken. Doch bleibt es ein kümmerlicher Verdienst und schwer bringen sich die Häusler von MaulH durch Vor sün Jahren, am 15. August 1903, brannte Mauth zum drittenmal? seit dem Beginne des Jahrhunderts nieder Damals wütete die Feucrsdrunft in den ärmsten Stadtteilen in lürch-tcrlichfter Weise Unter den vielen Drangsalen, ur Elend, Not und Hunger hatten die Bewohner Maulhs sich durchgekämpft haben halbwegs die Folgen der Katastrophe von 1903 überwunden und sich neue Heimstätten gegründet, in denen sich ihr kümmerliches Dasein halbwegs erträglicher gestalten ließ. Langsam wuchs der O't wieder und schwänz sich nach und nach aus. Erst vor kurzem wurde Mauth zur Sladt erhoben. Da trifft sie nun wieder ein harter Schlag, durch den das Gewerbe und die Lebensverhällniffe der Bewohner lür länge« Zeit lief niedergedrückt werden. Von den 287 Häusern der Stadl sind mehr als ein Viertel, nämlich 72 Wohnhäuier, im ärmeren Teile der Stadt in wenigen Stunden bis auf dei» Grund niederze-brannt. Von den 2287 Einwohnern sind gegen 900 obdachlos und gänzlich verarmt. Ihre letzte geringe Habe hat das Feuer, ohne daß man an eine umfassende Rettung der Modilren hätt« schreite» können, vernichtet. Das Militär-Iubiläumskreuz. Der Kaiser erließ ein BefehlSschrelben. «von» er in Erinnerung der ihm von der Wehrmacht durch 60 Jahre geleisteten treuen und hingebungSvollcü Dienste mit i Dezember 1908 das Militär-Jubi-läumskreuz stiftet. Ein zweileS Allerhöchstes Befehls-schreiben besagt: . Dankbar jener braven Krieger gedenkend, die mit mir unter Führung des Feld-marichalls Gra'en Radetzky den Feldzug vom Jahre 1848 in Italien milgemachl haben, verleihe ich allen, ohne Unterschied des Ranges und der Stellung, die an diesem Feldznge teilgenommen haben, das Militär-Jubiläuwskreuz." Die Statuten für das vom Kaiser anläßlich des 6'jährigen R.gie-rungsjubiläumS |ür die bewaffnete Macht gestiftete Militär-JubiläumSkreuz besagen unter anderem: Anspruch aus das Militär-JubiläumSkreuz Hasen: it) alle am 2. Dezember l'J08 dem Berufsstande Angehörigen aktiven Offiziere und Militär-, Marine-. Landwehr-Geiftliche und Beamte, Seekadelteir, Kadetten und Gleichgestellte, fowie in kliue Rairgs-klaffe eingereihten Gag>slen der bewaffneten Macht und der Gendarmerie; l>) jene nichlukliven Offiziere. Militär', Marine«. Landwthr-Gerftliche und Be-amte, welche innerhalb deS Zeiträume» vom 2. Dezember ib'48 bis 2. Dezember i908 als aktive Milttürperjone» dem Berufs »ande angehört habe»; >) d>e am 2. Dezember 1908 im aktive» Dienste flehenden Militär-, Marine und Landwehr-Kapellmeister; d) jene aktiven Personen des Mann-sch.>>lsslai!deS der bewaffne! Macht, welche am 2. Dezember 1908 mindestens dem zweiten Präjerit-jähre angehören, ausgenommen die blog zeillich Aktivierten (zur zeitlichen aktiven Dienstleistung jeder Art. zur Waffenüdung oder zur militärischen Ausbildung Eingerückten), dann jene aktiven Mann-schaftSpersonen der Gendarmerie, ».eiche, ihre Mililärdiensileistung mileingerechuet, am 2. I ezembet 1908 im zweiten Dienftjahie flehen. Sommerblusen für die Infanterie. Das „Heeresverordnnngsblatt" bringt eine llnisur-mierungSneuerung, die in der Infanterie gewiß viel Beifall finden wird die Einführung einer Leinm-Sommerdlufe Die bezügliche Zirkularverordnung des Kriegsminifteiiums lautet: „Der Kaiser hat die Benützung einer hechtgrauen Leinenblus^ mit Umlege-kiagen seitens der Offiziere und Mannschaft der Fußtruppen, dann der Festungsarlillerie genehmigt Die Bluse kann in der warm.» Jahreszeit zu deir bisherigen SouimerparttalonS bei allen Uedunzen innerhalb des «ÄarnilonSbereiches (Uebungslager«) nach dem Ermessen des die Uebung anordnenden Kommandanieu, van» innerhalb der Kaserne, bei Arbeiten und Fassungen getragen werden. Zirr Sommerbluse ist die Halsbinde n chl zu nehmen. Die Beschieibung der Bluse und die Wei'unzen fm die Präliminiernng wtide» folgen." Die Elektrisierung der Staatsbahnen. Im Eifenbahnminisleriuin nehmen die Studien znr Einführung des elterlichen Betriebes ihren ,;ori gang Man beschästigt sich mit vier Entwürfen, u..d zwar soll auf der Arlbergoahn, aus der stucke Attnang—Seiztal, aus der Strecke Trieft—Oplichrna sowie auf der Vinlschgaubahn der elektrische Äetried ring.führt werden. Als erste Strecke wird die von Attnang—Selztal in Betracht gezogen, da sie wegen ihrer ganze» Anlage als Probestücke dunen faiui. Sie besitzt nämlich alle jc. e Schwierigkeiten, welch« die elektrischen Bahnen in der Schweiz und tu Jlalien bereits überwunden haben. Schutz den Alpenpflanzen! Mehr denn je ist dieser Warnungsruf angebracht jetzt, «o der Reichtum der Alpenflora zusehends schwindet. Es Deutsche Wacht Seite i. ist dsher ein dankenswertes Beginnen, wenn alle Zchlibu.igen wahrer Alpenfreunde zum Schutze der Heilpflanzen möglichst unterstütz! werde». Der A'rci» zum Schutze und zur Pflege der Alpen-iflanjen* (Vamderg) hat sich die ichüne Ausgabe ge-nettt, die Alpine Flora vor ihrem immer mehr dro-teibeii Untergänge zu retten. Alpine Zeitichrislen mi> hervorragende Tageszeitungen erlassen wieder-it^i warme ?lufrnfe zum Schutze der Alpenpflanzen, lach du „Oesterreichische Apeirpost" hat sich in den Littlst der guten Jache gestellt und veröffentlicht in Smi soeben zur Ausgabe gelangten ersten August-ich einen längern Aufsatz über die „Alpine Flora" m der bewährten Feder C. I. Oehuingers, einer Iiiionlä! au diese»! Gebiet«; hat doch der Verfasser Aussatzes ein kleines Prachtwerk „Die Alpine (Äraz 19^8) mil vielen Erfolg herausgegeben, fa zweiter Aufsatz .Schutz den Alpenpflanzen!" in gleichen Heste der .Oesterreichischcn Alpenpost'' »glicht Zweck und Ziel« des „Vereines zum Schutze ■et zur Pflege der Alpenpflanzen" und sorderl zur trjzlichteit Unterstützung dieser wirklich zeitgemäßen nr.» notwendigen Bereinigung von Alpensreunden, i» Ksteil Sinne des Wortes auf. Elektrizität gegen die Nonnenplage mb jetzt im Ziltau zur Anwendung gebracht. Auf Lache des Hauptgebäudes des dortigen Elek-ichitiusirerkes wurde» zwei große Saugapparate M Echeinwerfer» aufgeitellt. Angezogen durch die hck auflammenden Riescnlichter der Scheinwerfer, iüzul die Kalter zu Tausenden au und wurden von fzchzu'toren aufgesogen und gesammelt. Auf Auord-vmz der Werkleitung waren ferner in der Bahn-ich'lraße usw, die Schutz>,zlocken von den großen Mischen Bogenlampen entfernt worden, damit die Jalttr direkt an die glühenden Kohlenstifte flogen vlt verbrannt zu Boden fielen. Ebenfalls unzählige, -chm.ilerlinge gingen auch an de» Flammen der Glikandelaber zugrunde, die sie stellenweise dicht mHwürmien Im ganzen wurden aus diese Weise, im die „Zitt. Morg«»-Ztg." berichtet, 29 k« tote Äevenialter gewogen, was einer Zahl von etwa c«r Biertelmillion enliprcchen dürfte. Eine gleiche ! Lw:i>n wll aus dem Turme des Rathauses errichtet j Rrtcn. Das neue Heilverfahren gegen deu Krebs. Die Londoner Aerzte erwarten mit lebhaster chmmung den Ertolg der Krebskur, die der Lon-txier Ärzt Dr. Robert BeU an zehn Patienten voü» die sich, nachdem sie vo» anderen Aerzten zum ieil overativ behandelt und r ückfällig geworden waren, itil! zur Perküng gestellt habe». Darunter befindet lia riiit gewiffe Louisa Kelly der die Aerzte nach t« Oi»erario» und dann eintretender Rezidive nur m4 vier Wochen Lebeiisfnft gegeben haben. In clni zehn Fällen ist die Kredserkrankuug außer Zweifel seftgcftcÜt worden. Bell erklärt, daß iwiia KellyS Besserung vo» ihren eigene» terzten konstaiiert wurde. Bell hofft, daß jeder kW Patienten geheilt wird. „Die Operationen." uzt Seil, .sind ganz zwecklos". Er ist der Ansicht, »i? der Krebs nicht die Folge eines Mikroben oder fiaratitrn, sondern die direkte Folge einer morbiden Htlammphose des Zellgewebes ist. Ei» wichtiger Sitnft der Behandlung Bella ist die Diät. Er tuUet nur ungekochte Speisen: Salat, »»gekochte ^richte, Eier, Mich uns Läse. Dies sollen die i«qi:itahrungsniittel'ein, doch sind andere Nährstoffe •'icht ausgeschlossen Ferner sind nach seiner Ansicht nin« Lust, reines Wasser und sorgfältig eingehaltene Wüiische Verhältnisse dringend erforderlich. Der fest der ieur tarnt nur von Aerzten vorgenommen unten. Gell erklärt sich bereit, seilten ärztliche» tollerer, jede AuSkuust zu geben. Die Ameisensäure ili litte« der Haupimiitel, das er im tfampi gegen kn Ärebv anwendet. Roch Belis Ansicht besitzt die flmeiktisäut« nicht nur eine zerstörende Wirkung aus deilrebszellen, sondern neutralisiert auch die giftigen 6(üattS;eile im Hut. vom Evangelischen Bunde. Iu der am 16 August stattgefuiibeiie» fünften ordentliche» ^Hatqttzmammlung drs derrtichen evangelischen bmdiÄ für Oesterreich wurden u. a. zwei Kuud-(eüsibgc!. eschlossen, in deren einer die evangeliiche» ^Mitiixn Oesterreich» aut die im Zahre l'.»17 be-terftefarnäe 400jährige Feier der Resormation schon jetzt >iu me: ksam gemacht werden und an sie die iinccDetuufl gerichtet wird, die Errichtung von »«imdehäusern als Lutherhäuser tür diesen Zeit« Hub in Äusitcht zu nehmen und die erforderliche» «du!',, hiefür einzuleiten. Die neuen Schulvereinsmarken sind I tjou eilchienen uud erneuen sich eines außeror-I fctttlicb ledhasten Absatzes. Eine bringt das Bild I bij dcv Schutzvereinsgedanteils des Kurate» F. J. Mitterer, die andere» Ansichten der national bedrohten Orte Eisenkappel und Ferlach (Kärnten), Görz lKüsteiiland). Hohenstast und Reu Leskcrn (Mähren), Prachalitz und Trebnitz (Böhmenl, Windilch-Feistritz (Steiermark) und Proveis (Süd-lirol). Jede dieser Ansichten ist i» 6 verschiedenen Farben erschienen, so daß unseren Freunden 60 verschiedene neue Sorte» SchuIvereinSmarke» zur Ver-fügung stehen. Unter den Markenbilder» oer bedrohten Grenzorte vermisse» wir leider »och immer das Bild der bedrohteste» Stadt, unseres lieben Cilli, Verein Südmark, Graz. Ausweis über erhaltene Spende» sür die Zeit vom 28. Juli bis 13. August 1908. Spenden liefen ein: O.-G Losenstein (von Sommergästen) 1 «82h; M.'0 >ÖJ. Amstette» (Erlös für verweigerte Wein-flusche) 5\>0; M -O.-G. Salzburg (Lammluug der Gymnasiasten 3*30, bei Sekundarärzt« 2K); M.-G. Seiztal 30; Maturavereinigung der VII. U der l k. f. Staatsrealschule i» Graz 2',; Liebenauer Gesangverein (Liedertafel) 1946; Sladtgemeinde Graz 4()U; Gemeinde PölS I >>; Herr Befiel in Wien 1*10; Frau Feiner in Rohilsch 110; O.-G. Winkler» (Sonnwendfeier) 5'>; O.-G. Traun 10; F.-O.-G Leoben 34' 0: O.-G Losenstein 2; O. G. Oberes Metnitzlal-Grades (Sonnwendfeier» 164-22; Med. Josef Egz in Kremsmünster 15 90; Herr Otto Wagner in Guttaring 2'48; Gußwert (Fest) 115*9; O.-G. Wels (Sammlung derGymna-siasten 26-95, Stud Mitierdorier 2, Stud. Heinz (Turnerbundkneipe) 4, deutsche Handelsgngestellte bei Mauth 1>>6; O.-G. Wiudijchgraz 20; O.-G, Griffen 5; O. G. Boitsderg (Festerträgnis) 350; O.-G. Bleiburg 5; Sparkasse in Mürzzuschlag 10 >; Bezirksvertretung Mürzzuschlag 50; O-G. Mürzzu« schlag 5; M.-O -G. Salzburg (Jngenieur-Potus deS Herr» Jng H Gerl) 1«>'74 M -O.-G. Wiener-Neustadt (Frühschoppcn-Stammtitch) 1340; O -G. Wien-Landstraße 2; ^au Wien (Festetträgnis) 1200; Abiturienten Leobens anstatt eines Kranzes sür Pro-fessor Alois Hosmann 10; O. G. Pöllau (Sommer fest) 6 70; O-G. Spital a. S. (Waldfest) 137; St. Michael ob Leoben (FesterträgitiS, .»50; öamm-luug 4; O. G. Wiudijchgraz (Sammlung der Kärntner Tafelrunde) 6 60; O.-G. Weißki'chen (Sonnwendfeier) 35; O. G, Kindberg (Sammlung dei Aonzerl Stocker) 5*4; O G Aurolzmünster (Äegelp;rtie) 3; O.-G. Mädltng (Sammlung von Wi^kelmayer: für die Schule in Görz ^0; sür die Schule i» St Leouhard i. W. B. 10»; O -G. Seegraben-Judet'.oof 5 ; deutsch akadem. ilierbtndung .Rugia" statt eineS Kranzes für Kand, Phil, Raaß in Mödlmg 10 K. Aus den Sammelbüchsen: M -O.-G. Salzdmg 8«; M.-O-G Ebensee 18 78; M. O. G. Salzburg (Ganwirtschasl HöUbrau 8 95, Sternbrau 22); O.-G. Goß 48 77; akad. Arbeit» ausschuß Graz (Ausschußzimmer) 5-64; Handelsschule Karl Keller in Graz 10; Frl. Mitzi Heinrich G>>st-wirtschaft „Kaiserin von Oesterreich in Ragnitz 12'56; O.-G. Pöls 3 20; O -G. Bas Zschl 70; O -G. Gußwerk 25; O -G. Winkler» 11-8'); O. G. Gutlariug 10; O.-G St Leonhard 12; Hans Nachbauer, Rienz 8 ; O -G. Wieirer^Neustadt 22 ; O.-G. Mürzzuschlag (Vahnhosrestaulation 5>4 lii, Gol'thot ftinier 27 45, Gastwirtschaft „Zum chwarze» Adler" 3lhre 1891 beim „Braud-hos" i» Graz 50; Ltammiischgesellschafl vei der „Stadt Fürstenfeld" in Graz 50; Dr Raimuud Baudisch in Pöls 50; Dr. Gustav Delphi in Friedau .'0; Karl Grill in Herzogenburg 50; Deuiiche Studenten Trients 50; Max in Gmunden 50; iunivertin Armin" in Krieglach öO; die Erben nach Herrn Dr Helooor Urag in Graz 500. stiir den .Kaiser-Jubilänmssoiid „Für das deutsche Kind" find weiters eingelaufen O.-G. Mödliug (Schützeiiverein 20; Sammlung des Zur. Stern in Wie» 6 >2 ; O -G. Wiener. Neustadt sür den «inder-garten in Rottenschachen 5; Spende des Rechnungs departemeiüs der Postdirekiion Linz 16'50: Mag. Gustav Huber in Admont 5 K, Der Hauptmann von Köpenick de-gnadigt. Völlig überraschend traf in der Straf- anstalt Tegern eine Kabinettsordre des deutschen Kaisers ein, die die Begnadigung des „Hauptmannes yo» Köpenick," des Schusters Boigt, enthielt. Boigt wurde sofort iu Freiheit gesetzt. Er hat die Absicht, sich in einem Vororte von Berlin anzukaufen, damit er nicht mehr ausgewiesen werden kann, und von seiner Rente zu leben, die sich jetzt auf 100 Mark monatlich belau'en wird. Eine Berliner Montagszeitung dürste ihm jetzt auch eine ihm zu-kommende groj»e Spende, die aus einer Sammlung des Blattes resultiert, übergeben. Boigt war im ganzen anderthalb Jahre im Gefängnis. Römerbad. Bis zum 4 August trasen 279 Parteien mit 652 Personen zum Kurge-brauche ein. Der Urahn der Ansichtskarte. Die Ansichtskarte ist nicht so jung, wie man bisher dachie, sondern stammt »ach dem ,Collectio»neur ol-genden Orten gegründet worden: Gresten (N. Oe ), Gnas, Jrdning, Leutschach, Oberhaag bei Wies, St. vorenzen ob Marburg und Wies (Sleiermark), Dobrake», Eisendorf, Himmlisch Rydnei und Weißen-sulz (Böhmen). Durch diese l l Neugründungen er» höhl sich die Gesamtzahl der tätigen Schulvereins-ortsgruppen auf 12-12! Zeppelin. Großartig bekundet sich gegenübn Zeppelin die Opferfretidigkeit der Deutschen. In Friedrichshasen sind Meldungen eingegangen, wonach die Zeichnungen bereits die Hohe von vier Millionen Mari erreicht haben. Gel^eimrat Lewald vom Reichsamt des Innern, der als Vorsitzender der Reichskommission tu FriedrichShafen anwesend war. »m die Uriachen der Katastrophe festzustellen, ist mit der Bearbeitung des umfangreichen Berichtes beschäftigt. Die Reichskommission ist ans Grund der Gutachten der meteorologischen und phqsikali-scheu Sachverständigen zum Ergebnis gelangt, daß die Auffassung der Umgebung des Grasen Zeppelin, es sei die Ursache der Katastrophe, wie bei früheren Ballonexplosionen, so auch hier, ans elektrostatische Entladung mit Fnnkendildung zurückzuführen, den Tatsache» entspricht. Allmähltch ist ein Umschwung in der Wertung des Echterdinger Unsalles eilige-treten. Iu Friedrichshase» kann man nämlich sest» stellen, daß der Ausgang geradezu die Grundlage dasür gewordeu ist. daß dem Grasen ein ttnge« stört es Weiterarbeiten an seinem Problem ermög« licht ist, ohne von den Zahlungen des Reiches abhängig zn sein. Ueberdies wußte man, daß sich bei dem alten Ballon noch eine Getvtchlsersparnrs vo» etwa 300 Kilogramm hätte erzielen lassen. Alle Gerüchte über bestimmte Pläne in bezug auf einen Neubau sind völlig haltlos, cS scheint da-gegen wenig wahrscheinlich zu sein, daß Zeppelin den Querschnitt des neu zu bauenden Ballons ver-griißcru wird, da die Reibungswiderstäiid« sich zu sehr vergrößern würden. Bisher ist nur beschlossen worden, vorläufig den alten Ballon betriebsfähig zu machen, aber auch dies dürfte vor Mitte Oktober kaum möglich sein. Man beabsichtigt, den Ballon um acht Meter auf das Maß des verbrannten Ballons zn verlängern. Bei 13 Meter Durchmesser haue der verbrannte Ballon ein Gewicht von 15.200 Kilogramm nnd annähernd die gleiche Kapazität in Kubikmetern. Das Modell 3 dürste nach der Berlängerntig bei 11,70 Meter Durch» messer etwa 12.750 Kilogramm Gewicht haben. Man beabsichtigt, die Motore zn ändern. Sie leisteten bisher je 85 Pserdeslärke», sind aber zurzeit in den Werken von Untertürkheim. um auf lUO Pferdestärken gebracht zu werden. General-direktor Rathenan hat Kaiser Wilhelm vorgc-schlagen, daß unter dem Titel einer Stndicngescll-schuft eine Art Kontrollkommisson eingesetzt werde, der die Verwaltung des Zeppeliusonds oblieget» solle. Diese Pläne haben iu Friedrichshafen tiefgehende Verstimmung hervorgerufen. Die Idee, das £«.tw 6 öemiche Wacht Nummer K7 Zepveliiische Luftschiff jetzt als ReichSeigentum an. zusehen, nachdem die Nationalspende so reichlich zu fließen beqinnt. bält man für absurd. Die Spenden aalten der Persönlichkeit de» Krasen, wie ihm die Ovationen aalten. Unter den Spenden ist jene des Bereine« deutscher Ingenieure bemerkenswert, die 50.000 Mark beträgt. Die Stuttgarter Abteilung der Aktiengesellschaft faltn, und Knillaume-Lad» meyerwerke in Köln bat dem Graien Zeppelin die elektrische Beleuchtnnqsanlage für daS neue Lnft-schiff kostenlos zur Bersügunq gestellt, iväbrend das KarlSwerk in Mulbeim a. Rubr die für das neue Luftschiff nötiaen Stabldrabtseile ebenfalls kostenlos zu liefern beabsichtigt. Der deutsche Kronprinz weilte am 12. d. M. beim Grafen Zeppelin. Der Besuch dauerte 1 '/„ Stunde. Der Abschied ge° staltete stch sebr herzlich. Den Verhandlungen zwi-schen dem Kronprinzen und dem Grasen wobnte nur ein Ho^marschall bei. Die „Köln. Atq." über-wies ans i»,rat Sammlungen 100.000 Mark dem Grasen. Das ..Deutsche Offiziersblatt" Berlin-Oldenbura wröffcntlicfit einen Aufruf zur Samm-luna einer Spende von Angeböriaen der aefamten deutschen Wehrmacht sür den Grasen Zeppelin. Entgegen den in der Presse veröffentlichten Mit-teilunqen, daß Grai Zeppelin die Ballonbülle für sein neu zu erbanendes Luftschiff Zeppelin Nr. 5 in England bestellt haben soll, teilt die Continental Caoutchonc Co. in Hannover mit. daß ibr aus Anfrage vom Grafen Zeppelin selbst mitaeteilt wurde, daß dieses nicht der Fall sei und daß ein Austrag für die Hülle des neuen Ballons über-banpt noch nicht erteilt wnrde. Deutsch? Ortsnamen in Ungarn. Im Jahresberichte des „Vereines zur Erhaltung des Deutschtums in Unaarn" erschien unter diesem Titel die sebr verdienstliche Arbeit eineS österreichi-schen Staatsbeamten, welcher die fiir den Post< und Bahnverkebr in Betracht kommenden Orte in ein Verzeichnis vereinigt hat. Es enthält die wichtigsten deutschen Ortsnamen Ungarns in alphabetischer Folge ihrer madiarischen Bezeichnungen, so daß jeder, der die deutschen Ortsnamen in Ungarn als unveränderlichen Besitz des deutschen Gesamtvolkes betrachtet, leicht in der Lage ist, im qesellschast-lichen nnd freundschaftlichen Verkehre die madjari» schen Namen zu meiden. Die Arbeit erscheint iu Gonderabdrücken, der Preis für 1 Stück beträgt samt Versendung 30 Heller. Bestellnnqen nimmt der Obmann-Stellvertreter des Vereines, Lande«-gerichtSrat Nndols Schinnagl. Wien I9./5, Friedl-aafse 59 entqeaen. Zuschriften werden an den Obmann Joses Patrq, Lehrer. Wien 2/l. Schwor zingergasse 1 erbeten. Denunciation. Seit neuestem scheint sich das Arbeitsgebiet des KnlturblatteS der Eillier Sloveuen auch auf die Fürforae für das Militär zu er° strecken. Mit einer Naivetät sondergleichen stellt die Domovina in ihrer letzten Nummer eine öffentliche Anfrage, wieso militärische Kräfte dazu verwendet werden. Buden, die sür ein nationales Fest am Glacis aufgestellt sind, wegzuräumen. Wir ersuchen die wißbegierigen Herren, ihre Neugierde vielleicht durch eine Anftaae an das Militärkommando zu stillen, das ihnen sicherlich die richtige Antwort erteilen wird. Der Eillier deutsche Gewerbebnnd braucht bis jetzt noch kein Militär für seine Zwecke, aber die Domovina ist bereits so weit, daß sie sehr gnt einige Kompagnien grau nnisormierter VolkSange-höriger verwenden wird müffen. um den Unrat, den Verleumdung nnd Tücke in ihrer Redaktion aufgestapelt haben, wegschaffen zn können. In den Schurfqebieten des Herrn Euqen Ritter von Jenstein auS Wien haben die Analysen der k. k. Geologischen ReichSanstalt bezüglich der Wärmeentwicklung der Kohle nachstehende Resultate ergeben: Plt. Bez. Marburg in den Katastgem Gladomes 4" 17 « „ . . . „ Lapoje 4664g ......O-LoSnih 4114 s » „ „ * * Köstendork 40481 .....® -Lipoglau 150 jr ......O-^eistritz406S?. ............ DSichno 6031 - „ „ Gonobitz „ .. Slogona 4318 Der Amnestieerlah. Auö Anlaß seine« GeburtSfestes hat der Kaiser eine weitreichende Amnestie erlassen. Auf Grund diese? Aktes werden allen Personen, die vor dem l8. dS. wegen des Verbrechens der Majestätsbeleidigung oder wegen des Verbrechens der Beleidigung eineS Mit-gliedes des kaiserlichen Hauses oder wegen dieser beiden Verbrechen, jedoch ohne Zusammentreffen mit anderen strafbarm Handlungen, rechtskräftig verur-teilt worden sind, die erkannten Freiheitsstrafen nach- gesehen, so wei! sie noch nicht vollstreckt sind. Wegen dieser Verbreche», wenn sie vor dem erwähnten Tage begangen wurden wird ferner ei» strafgericht-liches Verfahre» nicht eingeleitet und wird das etwa eingeleitete Verfahre« wieder eingestellt. Außerdem werden allen vor dem Tage der Verlautbarung dieser Amnestie vo» einem Strafgerichte zu einer Freiheits strafe von nicht mehr als zwei Wochen oder zu einer Geldstrafe von nicht mehr als 15>> K rechtskräftig verurteilte» Personen, wen» »e vorher »och keine Verurieilung erlitten haben, diele Strafen, soweit sie »och nicht vollstreckt sind, nachgesehen. Wenn neben der ^reiheilüi'lrafe auf eine Geldstrafe erkannt wor-den, sind die Strafen erlassen, wenn die FreiHeits-strafe und di» Ersatzstrafe der Geldstrafe zusammen nicht mehr als zwei Wochen betragen. Allen vor dem Tage der Verlautbarung dieser Amnestie von einem Strafgericht zu einer Freiheitsstrafe von nicht mehr alS drei Monaten oder zu einer Geldstrafe rechtskräftig verurteilten Personen wird, wen» sie vorher noch keine Peurteilung erlitten haben, die kraft gesetzlicher Vorschriften als Folge der Verurtei-lung eingetretene Unfähigkeit, bestimmte Rechte Stellungen nnd Befugnisse zu erlangen, sowie der Verlust otb Wahlrechtes und der Wählba-keil in ifientliche Äörpcrjchaften nachgcjehen. Christliche Nächstenliebe windischer Feuerwehren. Zu dieser Notiz in unserer letzten Nummer erhalten wir eine Zuichrift deS Herrn Josef Wag» er in El. Marein bei Eilachsteiu, in welcher derselbe unsere Behauptungen als der Wahrheit nicht entsprechend bezeichnet. Wir werden hierüber die genauesten und eingehendsten Erhebungen pflege», können uns aber schon jetzt des Eindruckes nicht erwehre», als ob das Schreiben deS Herren Wagner unter dem Drucke der windischcn Terroristen in St. Marein entstanden wäre. Selbstmord aus Not. Am 17. August l. I. hat sich am Friedhose in Heiligenkreuz Joses Zwii, geb. 1881 in St. Martin im Rosenthale, welcher bei der Firma Peter M a j d i t als Cvmptvirist bedienstet war, durch einen Schuß ins Herz entleibt. Sehk traurige Finanz- und Fami-lienverhältniffe sollen das Motiv des Selbst-mordes sein. Gnadenakt. Zufolge Handschreibens des Kaisers wurde nachbenannten beim k. k Preisgerichte in Cilli in Haft Befindlichen der Rest der zuerkannten FreiheitS-straien nachgesehen: Franz Pankovic, Bergarbeiter aus Trisail. zuständig in Siudence, Bezirk Gurkscld; Anton B r i n o v c, Besitzerssohn aus Potvrh. zuständig in Fraßlau; Franz Koprivsek, Besitzerssohn aus Locic, zuständig in Franz; Anton V e z e n 5 e I, Besitzcrssohn auS Bukovje, zuständig in Sternstein; Jgnaz G o j s n i k, Besitzerssohn aus Verpete. zuständig in Sternstein; Franz Muc, BesitzerSsohn au3 Äugenbach. zuständig i» Augenbach Bezirk Gonobitz; Valentin Gori»ek. Winzer aus Rove, zuständig in Weixeldori; Rudolf Kovae rekte ä i r ii, Bergarbeiter aus Trifail, zuständig in Sankt Christos Bezirk Tüffer; Anton Colneric, Besitzer auS Ravnocerje, zuständig in St. Florian Bezirk Rohitsch ; Franz Bergles, Besitzer aus Turno. zuständig in Schleinitz Bezirk St. Marein; Franz Kepa ergarbeiler ans Trifail, zuständig in St. Martin Bezirk Littai. gur Linderung der Futternot hat ta Ackerbauministerium mit Erlaß vom 27. Juli folgende Weisungen an die Umerbehörden hinausgegeie» Der in der letzten Zeit an vielen Orten ausgitdiz gefallene Regen wird vielfach die Erholung da Futtergewächse bewirkt haben. Die berufenen Personal mögen nun dahin wirken, daß nach Regensillai. so lange die Jahreszeit es noch erlaubt, der na« Anbau von Futtergemenge aller Art sWickhafer. Erbsenhafer), dann von Buchweizen und «SrünmÄ bewerkstelligt werde, womit bei einigermaßen günstige» Wetter mit Hilfe der noch relativ langen Vegetation zeit in manchen Gegenden die Fuiternot sehr gemildert und kostspielige Anschaffungen von teueren Funer-mengen erspart werden könnten. Wegen deS hobni Heupreises und der großen Transportkosten wird ti notwendig werden, die Viehsütternng in weit größerem Umfange als sonst mit Surrogaten, hauptsächlich m:t Stroh, unter Zugabe von Kraftmitteln (Ltlkucheu, Futtermehl, Melassefutter, Kleie u. dgl.) zu bewert-stelligen. Die politischen Unterbehörden werden anze-wiesen, im Wege der in Betracht kommenden Gemeindm und sonstigen lokalen Faktoren im obigen Sinne nach-drücklichen Einfluß zu nehmen. Militärische Durchzüge. Am 15. d. A. trafen von Marburg kommend das 2. und 3. Bataillon des 26 Landwehr-Infanterie Regimentet in Cilli ein. Am 13. wurde ein Teil der «anmen-battene Nr. 2/3 der f. k. Landwehr in der EtiU bequartiert. Beide Waffengattungen vereint mil den hiesigen Landwehr-Bataillon verließen heute unsere Stadt und marschieren zum Manöverselde in ctraia. Der Stand dieser Truppen zahlt beiläufig 80 Offiziere und I2u0 Mann. Eine halbe Eskadron Drazon-r traf heute auf dem 'Durchmärsche hier ein und an!» einen Tag in Cilli verbleiben. Die Reservist» ifi 87. Jnfanterie-Regimenles werden am 22. d. IM. nach Divaca einwaggoniert werden. Hingesendet. >Pera»jiq»iiqSsnhrten der . Tdalia".! 2« C«ft, nach A I q i e r und Trieft. Fahrvreis; für >i» Seefabrt mit Berpflestung von »20 K. aufwärt?. - Krise I nach ?! ordafrita, Spanien und den Balkare» rom 8. Ottob-r bis 4. November über Malta. Trnrt. Algier, Gibraltur, Malaga. Palma. Pon Ma^z. Neapel. Meffina. Fahrpreis für die Teesadrt mit Sn. pfiegung von 650 K. aufwärts Reife XI üom 10. vemder bi? * Dezember nach .Malta, Tripilii. Aegypten, und Griechenland- Fahrpreis für d» Seefahrt mit öerpilegung, von eovK. auiwärt». — Tie touien we>den von dem Reifedureau Tbo4. Cool a»d co«, Wien, l.Bejirl. Stephan»platzNr.2, zuden in eine«E?e.>sI> piogramm entbaltenen Bedinaunger ausgeführt. — gramme, Auslanfte und Anmeldungen bei Bitior Podpetschan, Ciltr. sowie bn der Geinel-Agentur d e« O e ft e r r. L l o y d. Wien!.. kärnJnef ring 8. A usweiS über die im städt. Schlachthause in der Woche vom 3. bis 9. August 190# vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name de* Fleischers Schlachtung«« d»w. in Stück-'» •s «e W Q IJ L z £ -z 1 S •e -5 ? "5 E a -•« "o .s s d o; H> \ balb die Naturerscheinung vielfach die „Tränen des Ü. Laurentius" genannt wird. Die diesmaligen Hernschnuppen nehme» ihren Ausgang vom Stern-dide des Persens, weshalb sie auch Perseiden ge-«nnt werden. Ueber diese Himmelsboten, die Zplitter eines ^ anderen Himmelskörpers darstellen, w:t*n sortgesetzt neue Studien nnd Forschungen mgeftellt und der Direktor der mineralogischen Ad-teilvng des Natnrhistorischen Hosmnsenm in Wien, Pwicifor Verwerth, ein anerkannter Forscher ans fairm Wissensgebiete, hat jüngst den neuen Stand Msms Wissens hierüber solgeudermaßen erklärt: Meteoriten sind umso beachtenswerter, als aus der ganzen Erde kein einziger gleicher Stern vor« tannu. Sie sind echte Fremdlinge ans der Erde. t*v Eintritt der Meteormassen in unsere Lust krsclgl mit einer sehr großen Geschwindigkeit, die ageiähr hundertmal größer ist als die einer abge-itofsenen Kanonenkugel, also über 53 Kilometer in tot Sekunde. Während des Fluges wird der Jtaeorit und die Lust vor ihm erhitzt, er erhält «oic Hülle glühenden Gases, deren Temperatur etwas itrr 1600 Grad Celsius betragen mag und hin-n-.cht, die Meteoritenmasse oberflächlich zum Schmelzen zi dringen. Während der nur wenige Sekunden tragenden Flugzeit wird die sid) bildende dünne Echmclzschichi fortwährend abgeschleudert und -sofort »lcder erneuert. Dieser Vorgang spielt sich zauber-tost rasch ab. Durch die außerordentlich hoch er» hihlc Oberfläche und die gewöhnliche Jnnenwärme achehen Spannungen, die vielfach zum Zersprengen l« Metoruen sühren. Daher gelangen die ansang-M, riesige» Steinmasse» nur als ein Steinschntt «j die Erk>e. DaS Aussehen, die Farbe, der Glanz, & Ausblldungsweise der Rinde ist je nach der Ziiammensetzung der Steine verschieden. Man mitrichcidei Stcjnmetcvriten und Eisenmeteoriten. Jbr die Stemmeteonten erleiden die eingangs be-^liebenc Zersplitterung in der Lust, daher sind die mhandenen Steinmeteoriten verhältnismäßig von lidjt besonderer Größe. Der größte Steinmeieorit « Hofwuseum wiegt nur 29 Kilogramm. Hin-gt.ien hat ein Eifeiimeleorit aus Mexico ein Ge-ei fr von 50.000 Kilogramm. Die regelmäßig all-Dllich auftretenden Meteoriten- oder Sternschnuppen-fall« rühren von einem Himmelskörper, gewöhnlich ktmeten her, der sich in Auflösung befindet. Je klnner nun bereits dieser Komet ist, desto spärlicher twidvii natürlich die Sternschnuppen fallen. Doktor Holletschek von der Wiener Univeversitätsstenlwarte b« auf sinnreiche Weife feststellen können, daß der •osnci der Perseiden bereits in starker Abnahme sliht, die Laurentinssternschnuppen werden also nie-iu!» mehr so reichliche Ströme senden wie einst, llcbrigens fallen Sternschnuppen das ganze Jahr kistoud). Man rechnet 1200 Millionen in 24 ßtiindcii. Einsturz eines Fabriksschlotes.) 4ii Crfau hat Samstag den Fabriksschlot der Huissabrik in Nenszegediu umgeworfen nnd dabei mßes Unglück angerichtet. Die Arbeiter der Fabrik uhrnen gerade ihr Mittagmahl ein, als ein Wind« ficß das Dach des Speifehanfes wegtrug. Der ^chnkSarlfiter wies die Arbeiter ins Kesselhaus, «o sie ihr Mahl beenden sollten. Als sich die Leute tarn- int Kesselhaus befanden, stürzte der Rauchschlot »in und fiel aus das Kesselhaus. Der Kessel explodierte und zahlreiche Arbeiter erlitten Verbrühungen fltiwerstol Grades. Der Schornstein der Fabrik wir baufällig und der Fabrikbesitzer war bereits im einem Jahre beauftragt worden, Renovierung»« arbeiten vorzunehmen. Diese sind jedoch bis jetzt Nterbliebcu. Es wurden behördliche Erhebungen I_ angeleitet. B.vIut wurden vier Tote, vierzehn schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte aus deu liltmmeru hervorgezogen. Bei der Verlesung der Namen der Arbeiter wnrde das Fehlen von 70 Arbeitern sestgestellt. Es ist aber möglich, daß ein großer Teil beim Ausbruch der Katastrophe im Schrecken davonlies. Auch die Trockenkammer, in der sich vierzig Arbeiter befanden, ist eingestürzt. Alle Aerzte der Stadt und sreiwillige Retter eilten zur Unglücksstätte Auch Honved. und Pionierab-teilungen wurden zur Fabrik beordert, nm die Trümmer wegzuräumen. (Sehr empfehlenswert!) Während die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel meist noch ein frommer Wunsch ist. gibt die Stadt St. Gallen den Schülern beim Antritte in eine neue Klasse nur neue Bücher in die Hand. Die gebrauchten Bücher werden mit ihrem ganzen Schmutz und An-steckungSstoff vernichtet nnd dem Kinde wird durch das reine neue Buch eine Freude und ein ästhetisches Empfinden bereitet. Welcher Erzieher sühlte sich dadurch nicht befriedigt? (Der ehemalige Detektiv Rucker verhaftet.) Man meldet der „Tagespost" ans Deutschlandsberg vom 8. d. M. „Der gewesene Grazer Detektiv Franz Rncker (über dessen Flucht aus Graz and, wir berichteten) wnrde am 7. d. in Burgegg wegen mehrerer in Graz begangener Betrügereien nnd Vernntrknungen durch den Geudarmeriepostensührer Franz Koinegg verhaftet und dem Bezirksgerichte in Dentschlandsberg über-stellt. Seine Einliejerung an das Landesgericht Graz wird in einigen Tagen stattfinden. (Wie ist der Name Zeppelin zu be-tonen?) Diese Frage, so schreibt man der „Elsass. Ztg.", ist in letzter Zeit gewiß ost ansge-worsen worden. Man hat an Böcklins bekannte Erwiderung aus ein Hnldigungsgedid)t von Frieda Schanz erinnert: „Wart, Frieda Schanz, gleich komm id) mit dem Stöcklin Und klopf Dir aus Dein Dichter-Unterröcklin; Zum Tensel mit Böcklin — id) heiße Böcklin!" und gemeint, and) Zeppelin sei Schwabe. Dem-gegenüber steht zunächst sest, daß die Zeppeline aus Mecklenburg stammen (ein „Zepelin" liegt unweit Bützow in Mecklenburg-Schwerin) uud daß die ursprünglich slavischen Namen auf I nnd in, wie Berlin, Slechlin, Kröpelin, auf der zweiten Silbe betont werden. Was aber für den Sprachkenner die Frage entscheidet, ist das pp in Zeppelin. Wäre der Name alemanisch, so müßte er, da das Mittel- nnd niederdeutsdie p im Oberdeutschen überall zu pf verschoben worden ist, „Zepflin" heißen, wie denn die „Zäpfli" uud „Zäpfle" im Schwabenland und in der Schweiz nicht selten an-getroffen werde». So fällt es aud) am Bodensee niemandem ein, den Namen anders als Zepp'lin (zweisilbig!) auszuspreche». (Bon einer sonderbaren Heirat) wird ans Jerseyville im Staate JllioniS berichtet Dort lebt ein gewisser Herr Mattheivs, der schon östers die Absid)t hatte, sid) zu verheiraten, aber jedesmal, wenn er das entscheidende „Ja" sprechen sollte, davougelause» war. Jetzt aber war er fest entschlossen, sich mit Frl. Fraster zu vermähle«. Zur festgesetzten Stunde warteten in der Kirche der Pastor Joues und die Braut, umgeben vo» ihren Angehörigen und 150 Geladenen, vergeblich auf die Ankunft des BrautigamS Matthews; er erschien nicht. Endlid) ging ihn sein künftiger Sd)wager, ein Arzt, suchen nnd fand ihn auch auf dem Felde, zitternd vor Fnrcht; er war wieder durchgebrannt. Der Schwager redete ihn freundlich an nnd reichte ihm während des Gesprächs eine Prise Chloroform, wvdnrd) er iu Ohnmacht fiel. Der Schwager nahm ihn nun auf dir Schulter uud trug ihn zur Kird)e. Dort weckte man ihn aus, hielt ihn dann aber sest und so konnte endlich die Trauung vollzogen werden. (Eine antiösterreichische Oper Leoncavallos?) Ein Mitarbeiter der Turiner „Stampa" hatte in Brissago eine Unterredung mit Leoneavallo. „Wie Sic wohl wissen werden", sagte der Komponist, „habe id) soeben die »omposition eines dreiaktigen provenzalischen Operntextes von Paul de Chandens beendigt. .Maja' heißt die neue Operette. Bisher hatte ich meine Texte immer selbst geschrieben, da ich damit aber nur Zeit ver-lor und wenig Dank erntete, habe ich mich jetzt an einen anderen gewendet. Die Oper soll noch in diesem Jahre in Paris und in Monte Carlo zur Aufführung gelangen. Meine zweite Oper heißt .Camin« ros«e* (Rothemden). Uebereifrige Journalisten haben verbreitet, daß ich Garibaldis.Helden-kämpf aus die Bühne bringen wolle: dieser tfamps bildet nur den Hindergrund der Oper. Die Handlung spielt 1866, in der Zeit in der Garibaldi Jtch des Trentino zu bemächtigen suchte. Hier wohnt eine italienische Familie: Vater, Mntter nnd Sohn. Der Bater, ein echter Italiener, läßt sich aus dem Sterbebette von seiner Frau versprechen und schwören, daß sie dem Sohn nnauslöschlichen Haß gegen die Oesterreicher ins Herz legen werde. Die Frau verspricht das. Ein Jahr später heiratet sie aber in Mailand einen Oesterreicher. Daraus baut sich das Drama aus. Mehr kann ich äugen-blicklich nicht sagen, aber um eine heroische Oper handelt es sich ganz sicher nicht; das Leitmotiv ist vielmehr einzig nnd allein in dem Gegensatz zwischen dem österreid)i)chen Stiesvater und seinem italienischen Stiessohn zu suchen." Wahrscheinlich wird da» ganz« ein ebenso erfolgloser Versuch, in Sensation zu machen, wie die ans Bestellung gelieferte Oper „Der Roland von Berlin." (Der Blitz als Fenerinelder.) Ein Blitzschlag hat kurz nad) Mittag eine der Kanonen getroffen, mit denen vom Laibacher Schloßberge Fenersignale gegeben werden. Der Schuß ging sosort los. Es entstand einige Verwirrung, da man meinte, es werde ein Feuersbrunst signalisiert. AlltiBwahrtB Nahrung I for gBSönife u. kranke Kinder sowe Magenleidende. Verhütet u.tagr KMM. OissTkJimii Bruschüre Kj sldBrpflSQB gratis durch: NESTLE Wien l.,Bib8P5trö55B 11. Parkett und Linoleum hält Bar die »elt ÜOI srliinxfnd belobte „Cirine"-Oelwachswichse. Verbrauch elnUc und sparsam. Zu haben In farblos hell und dnnkclgtlh i" Cilli bei Aninist dt Toma, Ma barjc H. BUerbeck, Lt-lbniu L. Fesster, Pettaa Morelly» Witw«\ Allelnerfteuger J. I.ormx A Co., Etfcr i./B. 14331 Das Reisen hat auch seine Schattenseiten. Aus der Eisenbahn fahrt Staub und Zuglufi: bei Spazier,',änge» veitühlt man sich leicht, und sitzt . man abeuds im Freien, dann hat man eine Er-kfr-d täituiui weg. eh man'« sich versieht. Je nun, deshalb kann man roi ab-r nichi immer daheim bleibe». Gegen Folgen des Staubes und der Zugluft nehme "r ich einfach Fays «tue Sodener Mineral-PasnUen: iJL dab' ich mich i. irllidi ntäit«, so nehme ich wieder vor allem ^ays echte Sooener und sie sehen, mir l Ä ist da« Äeifen noch inimer vortrefflich it.ommen. Melke,! Sie sich «: Fays tchte Sodener gebrauche»! . x Die Schachlei taflet nur K 1.25 und i|t in jeder t.Aiio(Ii«*b. tianUcrt, W ien IV I. t«Se ainijaile IT. (» in vorzüglicher weißer Anstrick für Wasck-tische »t Keils weide (Statut. Ter Änftrich tiodnet sofort, klebt nichi und i>t voutommen «eruchlos. Dofeu zu 45 ft. sind b.i Gustav vti^er und bei Bitlor Wo^g in Cilli, i» Mattt Tüfser bei And. Elsbacher, in Rohitsch bei Josef Bertisg. in Ei. Marein dei Erlachltein bei Joh. Löichnigg. in Laufen bei Franj Tav. Peiet, in Zranz bet j^tanz Lsiei erhälilich. Seite 8 Deutsche Pacht Nummer 67 Zwei Studenten aus besserem Hanse werden in Wohnung und Pflege genommen. Anfrage bei M. F r ö h I i c h, Kappeneeschüft, Cilli, Grazerstrasse 5. 2 Studenten aus besserem Hause weiden in Kost und Quartier genommen. Anzufragen in der Verwaltung dieses Blatte«. 14526 Ein Freilauf- Herrenrad ist billig zu verkuufon. Kingstrasse Nr. 10 beim Hausbesorger. '__14530 Stabile Platzagenteil werden für den Verkauf von in Oesterreich gestattet«» Losen aufgenommen, auch fix angestellt. Anträge unter .Merkur", BrOnn. Neugasae Nr 20. 14514 Fatalen- nnd Fraeteckeliie nach Amerika karig', belgischer Postdampfer d»r ,Red Star Linie' *oi Antwerpm, direct nach — New-York nnd ~ Boston — Philadelphia conce«s. Ton der höh. k. k. öite-r. Regiern«. Mun wende sieb wegen Krachten n d Fahrkarten an die 10211 Red H*»r Linie in Wien, IV., W'iednergtirtel au, JlilluB Popjirr, Südb»hmtr»Me h I« Innsbruck, Frans Molen*, Bahnhohtraiwe 41 in Luibach Kaiser Franz Josesl. Stiftung der steiermärkischen Sparkasse in Graz. ^ia.rid.ma,ctx-ULng- Es rückt die Zeit heran, in welcher das freie Interealare der Kaiser Franz Josef I.-Stiftung der steiermärkischen Sparkasse in Graz für arme, erwerbsunfähige, eine langjährige Dienstzeit an einem und demselben Dienstorte nachweisende Dienstboten oder sonstige Privatbedien stete stistungs-gemäss zur V. rtcilucv.; «>::imt. Hievon erfolgt die Verlautbarung mit dem Beifügen, dass Bewerber um die obgedaebte Stiftung ihre tnit Zeugnissen versehenen Gesuche bis längstens 10. Oktober 1908 beim Stadtamte Cilli einzubringen haben. Stadtamt. Cilli, am 11. August 1908. Der Bürgermeister: Dr. v. Jahoi'iiegjf. Steckenpferd Bay-Rum 1406«! Bestes aller Kopfwässer. Für die vielen aufrichtigen Beweise herzlicher Teilnahme anlässlich des Hinscheidens unseres unvergesslichen Bruders und Schwagers, des Herrn Michael Albert Lehrer aus Sarajewo erlauben wir uns auf diesem Wege für das zahlreiche ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte, insbesondere der geehrten Lehrerschaft, sowie allen teilnehmenden Freunden und Bekannten von Nah und Fern unseren tiefstgefflblten herzlichsten Dank auszusprechen. Cilli, 17. August 1908. FäniÜiS MäiSF. Ce - Waschtay jetzt ein Vergnügen 1 Vollkommen unschädlich! Kein Chlor! Einmaliges Kochen — blendend weisse Wäsche! K«>In Kcibuii ii. Bilruteo! Kein Waauhbrett! Spart Aneit, Zeit und Geld! Einmal verwendet, immer gebraucht! 14252 Alleiniger Erfuger in Oesterr-Cng. Gottlieb Voith, Wien. III/,, Wohnung im 1. Stock, bestehend aus 3 Zimmer, Vorzimmer, Küche samt Zugehör nnd verglastem Gang ist sofort zn beziehen. Anzufragen bei J. 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