.3 Benedikt Franz Hermann's, Professors der Technologie, und der k. k. patriotischen Societäten in Oesterreich und Stcyermark/ dann der naturforschendcn Gesellschaft in Berlin Mitglieds «. Reisen durch Oesterreich, Steyermark, Kärnten, Kram, Italien, Tyrol, SaHmM^ und Baiern, /,WH »m Jahre '780. ' f F/^C^ I« Briefen an den ^^^^ Herrn -Hoftach v. S.... in ^A^ Zweytes Bändchen. Enthält die Reift von Klagcnfurt über Laub«ch . und Idria nach 3riest, und einen Abriß von Kram. N3 i e n, in der Wapplcrischen Buchhandlung, i?8l. Dii kboribus omnia venduiit! -■■&ö§] Inhalt dieses zweyten Bändchens. Zwölfter Brief. , Reise »vn RIagenfurr nach Laubach. Bt, schreibung des Bergs Loibel. Abnahme der Feb sen. tteumarktl und seine Manufakturen. Merli )(» »ü« würdige Mühle zu Krainburg. Ackerbau auf diesem Wege. Naturalieusämmlung des Hern» Professor Hacquee. Beschreibung von Laubach. Die Grafen von Auersberg und Brigido. Frey? Herr von 3oie. Baron von Taufferer. Die Herren pogatschmck,Amschel, Nnaver, Rum' merdey und Herrlein. Litteratur, Wissenschaften und Schulwesen. Die Grafen von Edling und Hochenwart. Bit ^c»»Iewi» oxelosorum. Die Patres Markus, Damaecen, und Marzelin. Herr Iapel. Verfertigung einer krainerischen Vprachkunde. Dreyzehnter Brief. Reist von Laubach nach Idria. Meersand «or Laubach. Der große Morast. Nachrichten von ?on ben Anstalten zu seiner Urbarmachung. Na? türliches Nerlinerblau. Oberlaibach, Lottsch. Auftnthalt und Beschreibung von Idria. Graf von Inzagi. E»n paar Stuffensammlungen:e. Graf von Edling. Nachricht von Bergbau und der Brennmanipulation. Ertragmß dieses Verg^ werkes. Die vortrefliche Schule allhier. Grafin von InzaZi. Die Herrn von Leim«/ Rant? schirsch, und Gerlach. Vierzehnter Brief. Reist von Idria „ach priest. plMlin«/ und Adelbber?. Der Birnbttumerwald. Be' schreidung des berühmten Rarstes- )(5 Fünf- ' Fünfzehnter Brief. 5, Abriß van Nr«i,l. Große, Luft, Beschaft ftcheit d«s Landes, Grotten und Ho/)Icn, Flüsse und Seen; Ackerbau. Produkten aus dem Pflanzenreiche : Getreibarten, Weinbau, Baumfrüchte, Holzarte«, Flachs, Haus, Tabak, Safran, Pom asche, KoWoll:c. Produkten aus dem Mineral? reiche. Beschaffenheit der Gebirge. Erden und Steine; Salze: Erdharze und Metalle. Vieh-zucht; Produkten aus dem Thierreiche: Pferde-Schaf.'nnd Ziegenzucht, Bienenzucht, Seidem bau, wilde Thiere, Fische. Anzahl der Einwohner- Religion, und KirchcnsaclM. Handwerke, Manufaktur«,» und Fabriken: LcinwandmanufaK tl,- turen, Papiermühle, Töpfsr:c. Besthreibuug der Eisenbergwerke, und der daz« gehörigen F^ briken. Tuchmanufaktur; Herr Desselbruner; Lederi, Wollen., Seiden, und Roßhaarmanu fakturen. Kommerzwestn; Beschreibung des Haw dels. Starke Spinnerey unter dem Landvolke. Leinwandhanbcl :c. Die uorlüglichsten Han^ dels Häuser. Sechzehnter Brief. Nachricht von der Grafschaft Gärz und Gradiska. Größe, Lage, Flüsse, Luft, Law desprodukten. Beschreibung von Gärz; Zustand »o,l Gärz. Vie Juden Luzzaro und Morpurgo« Sci.^ Geidenmanufakturen. Die Grafen von cobenzl unb Coronini. Baron Defin. Hie Herre« Morelli, Grandi un meinem gestrigen Briefe bin ich mit ^) meiner Reisegcschichte auf dem L>oibl stehn geblieben; ich fange sie also da wieder an. Wenn ich Ihnen sagen wollte, daß der Aoibl einer der höchsten Berge in diesen Gegenden sey, und aus den steilsten und fürchterlichsten Kalkfelsen bestehe, so wurde ich nur das unnöthig wiederholen, was schon Her,n,Reis.ll.TH. A ft 2 so vlele vor mir gesagt haben; aber, daß über dieses äusserst unwtrthbar scheinende Gebirge cine vortrefiiche Straße Ml^elegt ist, und daß es auf demselben, bes n crs auf-dcr Seite gegen Aärnten, eine Menge der fruchtbarsten Wiesen, und manche über, aus reizende Gegenden gebe, die mit ihrer wilden Schönheit hlnreissen, das dürfte nicht so allgemein bekannt seyn. Ich wenigstens fühlte ein ausserordemltches Ver, gnügen, als ich die schöne breite Straße, gleichsam durch unaufhörliche Alleen von Eichen - Buchen - Nußbaum- und Fichtenwäldern, an einem heitern Sommermorgeu hin-anstieg. Je höher man hinaufkömmt, mit desto mehr Wollust athmet man die reine, mit Wohlgcruch von tausend heilsamen Pflanzen erfüllte Luft. Man sieht keine Ferne, kein reizendes Thal vor sich, wenn man auf den zurückgelegte» Weg hinabsieht; aber Gebtrg, Wald, Wiesen, und Bach stellen ein Gemälde vor, das des Pinsels der größten Landschaftenmaler würdig wäre. Ungefähr zwey Stunden von Hirschen? theuer, bereits an einer machtigen Höhe des Gebirges, trift man auf ein Wirthshaus, zum deutsclien percr genannt; es ist, wenn ich nicht irre, das einzige auf dem ganzen Wege. Es l,at, wie Sie leicht begreifen, seinen Namen von dem Umstände, er- erhalten, daß der Wirth eln Deutscher ist; denn, S'e müssen wissen, daß der gemeine Manu zwischen Rlagenfurt und Neumard'tl dulchgehnds iwmdisch spricht; der ein wenig weiter, als in den Garten seines Vaters gekommen ist, versteht zwar auch deutsch, aber die Muttersprache ist die erstere, und wird auch in Rl^genftnt von ansehnlichen Bürgern geredet. Das Wirthshaus zum deutschen Peter nun ist die elendste Hütte, die man sehn kann, und doch soll der Eigenthümer, wie man mir versichert hat, ein Vermögen von drcyßigtausend Gulden besitzen; dcmAeußer-lichen nach sollte man ihn kaum auf ein paar hundert Gulden schätzen. Daß er aber seil, Vermögen durch dieses Aeußerliche so wcntg zu erkennen giebt, soll die Ursache diese seyn, daß er sich vor Räubern fürchtet, wozu er denn auch in dieser Gegend wohl Ursache haben mag. Ich traf in dieser Hülle ein paar Kral. ner aus dem Gotschce an, die man insgemein Gotschebcr zu nennen pflegt; kcutc, die lhr steinigles unfruchtbares Heimar zwingt, auswäns Brod zu suchen. Eie wandern mit Lorberdlättern, Citronen, Strohhüthen tc. in allen österreichischen, und andern Provinzen herum, und kehren mit einem elenden Gewinne wieder zurück. A 2 Dle. 4 Diese hier verriethen sich sogleich durch ihren schlechte» Anzug, und durch ihr abscheuliches Deutsch; es war Vater und Sohn. Sie kameii aus Obcrästcvreich, alwo sie mit tyrolischcn, salzburgschcn, und schwäbischen Wetzsteinen gehandelt hatten. Diese Leute zlehn gemeiniglich im Frühjahre vom Hause aus, kaufen einige hundert Stucke Wetzsteine , und tragen sie zum einzelnen Verkauf im ganzen Lande herum. Man kann sich leicht vorstelle», daß ihr Gewinn hieben sehr klein ausfallen muß. Auf der größlen Höhe des L-oibels ist dle Straße durch den Felsen gehauen. Hier sind die Gränzen, welche Rarnte,r von Rrain theilen; die Passage geht durch ein ziemlich enges Fclsenthor, dessen majestätischer Anblick frappirt. Sobald man durch das Thor hinaus ist, trift man auf eine Menge hölzerner Pferdestalle und Wagen oder Schlitten, welche den krainerischcn Cisenfuhrleuten gehören; denn beede Länder, Rärnten und Rrain, haben einen Rcceß gemacht, vermög welchen dte Rärnmer alles Eisen und Stahl, welches sie nach trieft liefern, und das nicht wenig betragt, nur bis an die Gränzen führen dürfen. Hier wird es, um auch den Rrainern einen Verdienst daran zu lassen, auf die krai- 5 traknerischcn Fuhrwerke umgeladen, und welter gebracht. Da nun dteses Umladen gemeiniglich unter dem Felsenthor geschieht, welches, wie gesagt, sehr enge ist, so hat mancher Ret, sende hier die Unbequemlichkeit, eine Zeitlang warten müssen. So schön und kostbar auch dle Straße auf der andern Seite gemacht ist, und ungeachtet sie in etllem Akzak fortläuft, so dürfte es doch manchen» ein wenig schwindeln, wenn er sie hinabfahrt, so steil ist sie an vielen Orten. Ist man endlich am Fuße des Berges, und sieht auf denselben zurück, so drängt sich Ehrfurcht für die Schöpfer dieser Straße tief in die Seele; denn nun kann man sie ganz übersehn, und die erstaunliche Mühe, die sie gekostet hat, in einem Augenblicke berechnen. Da sie aller-wärts mit ein - bis dreyfachen Mauern unterstützt und eingefaßt ist, so stellt das Zlk-zak gleichsam ein grosses Amphitheater vor, welches das Auge ungcmcin frappirt. In der Gebirgskette des Nidels, der ganz aus Kalkstein besteht, giebt es einige mächtige Felsen, die gleichsam lsollrt da stehn. Eh man nach Neumarktl kömmt, fahrt man viele dieser Kalkfelscn vorbey, die ganz kahl sind; sie sehen ausserdem so weiß aus, als wenn sie kalclnlrt waren, und verwittern so sehr, daß große Schluch-3l 3 ten 6 ten mit abgerollte« Steinen angefüllt sind. Diese von den Hauptgcbirgen sich abgelösten Steine bilden a»A manchen Ortcn gleichsam neue Berge, auf denen hlc und da deceits einiges Gehölze zu wachsen anfangt. Noch immer lösen sich eine Menge Trümmer von den Felsen ab, die man oft mit ci-nem fürchterlichen Getöse hcrabrollen hört. Die Seraste zieht sich immer durch solche her-abgerollte Felsenstücke, und am Fuße der Gebirge, von denen sie sich abgelöset haben, fort; es lässt sich also leicht etnsthn, daß die Passage deswegen manchmal gefährlich ist. Die Höhe dieser Gebirge muß itzt viel geringer seyn, als sie bey ihrer Entstehung war; denn die Verwitterung und Ablösung derselben geschieht größtenlheils an der höhern Helfte. Manche bilden bereits eine äusserst steile Spitze, die endlich auch ins Thal herabstürzen wird. D'Arcet hat von den pyranäischen Gebirgen die nämliche Erscheinung angemerkt; sie ist uns auch voll mehr andern Kalkgebirgen bekannt. Ich ziehe daraus den Schluß, daß die größten Kalkgebirge ln einigen Jahrhunderten vielleicht nur Hügel seyn werden, und daß es manche Gebirge ttzt schon sind. Neumarkcl liegt zwischen den Schnee-geblrgen beynahe eingeklemmt. Cs isteln uit-ansthnlicher, aber sehr bevölkerter Marktflecken von etwas über huudert Häusern; bekam, era- " 7 termassen werden hier viel Cisengeschirrc, Stahl, Sense,!, wollene Zeuge, dte manMaj-selail nennt, und wollene Strümpfe gemacht; letztere werden Socken genannt. Sie werden gewalkt, roth, blau, braun, oder grau gefärbt, und im Lande selbst sowohl, als in Harnten lc. vom gemetnen Volre sehr gerne getragen. Beynahe in allen Hausthüren fassen solche Gockenftrlckerlnncn, worunter viele Kin- z der von ? bis i c> Jahren waren, die mit vie- z ler Behendigkeit arbeitete», und sich wenigstens des Tags 6 bis 7 kr. verdienen, welches für diese Kleinen schon von Wichtigkeit ist. Die erste Poststation von Neumarktl hcißt Rraimburg. DieS lst eine alte unansehnliche kleine Stadt, die auf einer zlemlt^ chen Höhe liegt, und dem Landcsfürsten gehört. Sie war einst die Residenz der Beherrscher Rrains, die ln der sogenannten 2burg wohnten, welche itzt nichts weiter als ein halb zusmmnenaefallnes Schloß ist, das den Namen RlesMeW trägt. Dicht an diesen Städtchen strömt die Sau vorbey; ich bl merkte an ihrem Ufer eine Mühle mit cl-lu'r besondern Vorrichtung, die ich anderwärts noch uicht gesehen habe. Gie hat fünf oder sechs Aäufe; da die S«u oft sehr hoch anschwellt, so würde die ganze Maschine dadurch ausser Bewegung g, hoch oder niedrig gerichtet werden können, und rage» drey bis vier Klafter in dm Fluß hinein. Auf diese Art kann also der Strom die Bewegung nicht hemmen, äusserer steigt ausserordentltch hoch. Diese Einrichtung dürft auch an manchen andern Flüssen, wo Schlfmühlen nicht tm Gebrauche sind, mit Vortheil anzubringen seyn; man erspart dabey die Flnver-werke oder XValscrfkhrlmgen, und stellt also nicht in Gefahr, daß solche vom Wasser zerrissen werden. Von Hamburg bis H.auba-l> werden eine und eine halbe Post gerechnet; der Boden, den man auf dteftin Wege überfährt, ist sehr fruchtbar. Allenthalben sah ich gut angebaute Felder, und treflichc Wiesen. Etwa elue Stunde vor Aaudack fangt sich eine zwar nicht grosse, aber angenehme Flache an, worauf der -Hafer die Hauptqetreidart ausmachte. Man sieht hier eine Menge sogenannter -Harfen, wider welche -Hacqncc in den Schriften der Monomischem Gesellschaft i,» Rraii, mit Recht eiferte: es sind hölzerne, drey bis acht Klafter hohe Geländer, die oft nur eine, manchmal zwey, oft auch vier 5 vier durchsichtige, und zuweilen bedeckte Wände vorstellen, und dazu dienen, Getreide, Heu, und Klee zu trouncn, auch wohl den Winter über aufzubewahren. Wenn sie nicht zur lctzlern Absicht bleuen, so sind sie in der That eine unnötbige liolz, fressende Anstalt, die man in ander» Lan-hcrn, wo man das Getreide und das Futter doch auch trocknen muß, gar nicht kennt; nur in Harnten trift malt auch hie und da welche an. Das erste, was ich gestern hier that, , war, daß ich -Hacquetn schöne Natu,rallcn-sammlung besah, welche beynahe drcv ganze Zimmer einnimmt. Er hatte die Güte, mir in RUgenfurt den Schlüssel dazu mitzugeben. Den größten Theil derselben machen die Mineralien aus, unter denen sich die sehr vollständige und prachtige Suite der Quecksilbcrerze aus den Idrianer Gruben ungMtn schön ausntmmt. Velnc ttei-karia viva enthalten einen Schatz von einheimischen Pflanzen, und sind auch an auslandschcn nicht arm. Viele darunter sind ganz neu, und allczusammen belaufen sich auf 400a Stücke; jede Pflanze ist auf einem besondern Blatte sehr reinlich aufgetrocknet. Ans dem Thierreicke besitzt er weniger ; dock hat er eine hübsche Anzahl Vögel und Insekten. A 5 1W Unter der ersten si»d vorzüglich: 1. Eine schwane Eule j ein äusserst seltnes und ganz neues Stück. 2. Eine Amsel von einer merkwürdigen Grösse, denn sie ist einen Schuh hoch. z. Et» gelber Reigcr mit einer langen Oittä. wovon die Federn weiß und schwär? gefärbt, und in die Lange gestreift sind. Seine 25il)liothcb'ist nicht so groß, als gut gewählt; sie beschränkt sich größtentheils auf die Naturgeschichte und Medicin. Einige Gkclete und Körper, die sich in diesem Zimmer befinden, dienen zu seinen chirurgischen Vorlesungen, die ftclssig besucht werden. Er bewohnt ein artiges Haus, das mit philosophischer Niedlichkeit mcublirt lst- Einige der schönsten und seltensten Stacke , dte Herr -Hacquet aus dem Mineralreiche besitzt, werd' ich Ihnen hier Wfüh-ren. ^ Eine kleine Sulte von besondern Kristallarten, die Herr -Hacquet zzusammenge-ordnet, beschrieben, und abgebiltet bat, um sie an dir N^:turforschen0c Gesellschaft iu Berlin einzusenden: Nro. ' und 2 ist ein kristallisircer Sand, siein in oerschobnen Würfeln aus Frankreich. Bey dleftr Gelegenheit wird Herr Bruckmaiu, zurechte gewiesen. Rro. II Nro. ; Ralcedonkrisiallen, die eine drey- eckigte Pyramide oorjlcllen; von -Huttcn- berg in H.ärntcn. Nro. ^ und 5 sind kubisch und vielseitig d'ri, stc:lli,nter Dlenden mit zehn und zwölf Flachen. Ans Ungarn. Nro. 6 RlMallisnter 3mk oder 3mkspat, mit drey Flächen; vonBle^berg inHärn- ten. Nro. ? und 8 sehr prächtige krijiallisil-te jLisenstusfevon dem t.skanischon Eilande tlii,i^u1aril)uz imbi-icari«. Nro. 9, io und l i verschiedne Kristallen von Rupferblau; etnlqe sind koll'igt, an-dere kugelförmig, und einige haben zwcy Haupt-uud sechs Kantenfiächcn. Aus Ungarn» Nro. i2, ij, 14, Blc^spackiMle mit doppelten Pyramiden obnc Prisma; einige haben abgestumpfte Spitzm. Sie sind vollkommen weiß. Aus Ungarn. Nro. 1; Rautenförmige Ble^spachristallc mit doppelten, und einfachen Facetten, Aus Ungarn. Diese sind gelb, und vollkommen durchsichtig ; etn sehr seltnes Stuck. Man hat ln Blcybcrg; wo doch eine grosse Menge gelber Bieyspar bricht, noch keines dergleichen gefunden. Nro, «2 Nro. 16 Kubisch kristallisirtcr Bleiglan?, mlt airr'elsireifen auf seiner Oberfläche. Aus Ungarn. Ich sah' auch den besondern ^lcmnum> eine neue Art eines versteinten Seeigels, und eine sonderbare Versteinerung eines 3oo, phiten; worüber sie den Naturforscher 8tes Stück ^al). 5, Utes Stuck ^ill), 4, und i ztes Stück ^al'. ? nachsehn können. Noch besitzt er eine seltne Art einer An-tlmo»ualiiusfe aus einer Grube bey Cartagena ln Amerika. Das Antimonnun besteht aus tropfstelnartigen Gäulen, die durch eine 3mnobergllhr, mlt welcher sie größten-theils überzöge^ sind, .schön roth gefärbt worden. Ferners einen sehr reinen swarfkristatt, samntt Prisma, doppelten Pyramiden, und i8 Flächen; er ist etwa einen Viertclzoll lang, und ein paar kinicn dick. Mitten in diesem Kristalle steckt ein andrer von der nämlichen Figur, nur in etwas mllchfärbig; es kann seyn, daß es auch nur eine Hole lst welches mir aber, so wie man das Stück ansieht, gar nicht wahrscheinlich vorkömmt. Herr -Hacquee hat dieses merkwürdige Stück in Uncertain gefunden, und einen halben Souveraiu drauf gesetzt, wenn ihm jemand sin zweytes bringt. Ist er so glücklich, noch eins zu be-kommen, so will er eins davon zerschlagen, u« 13 um zu sehn, ob es einen Kern hat, oder nicht? Ware ersteres, so bekömmt Ritter 25ergmft>ms System dadurch elnen gewaltigen Stoß. Aus dem Vicentinischcn sind hier Basaltsäulen von beträchtlicher Grösse zu seh^ wovon einige glasartig sind, andere nicht. Uebrigens besitzt er auch viele Verstei, ncrungen, worunter manche sehr merkwürdig sind nnter ander» eine Suite von 50 Stücken, worüber er clne Abhandlung geschrieben hat, dle Herr Diakonus Schrotter in sein lithologisches Journal einrücken wird. Sle sind alle aus einem ausgebrannten Vulkane, und enthalten viele neue Stücke, die bald in bald ausser der Lava stecken. Von gemischten Steinen hat er elne beträchtliche Anzahl; darunter sind viele, deren Bestandtheile noch nicht bestimmt genug sind. Besonders nimmt sich darunter dcr von Herrn -Hacqnec im ersten Bande seiner Grictographie beschriebene Wittelstcin aus. Da solcher von vielen Mineralogen angefochten, und von einigen als ein Unding angeschen ward, so hat sich derselbe entschlossen, noch mehrere und überzeugendere Versuche mit demselben vorzunehmen, und sie in dem dritten Bande seiner Oricwgraphie bekannt zu machen. Und nun genug von diesem instruktiven Naturalienkabtnctte! Ich wünschte, daß jedes 14 dcs land cmen so eifrigen und geschickten Naturforscher hätte, als -Hacquct lst; dcc sich die Erweiterung der vaterländischen Naturkunde eben so sehr angelegen seyn liesse, als er. Nachmittag wollte ich bey demFrcyherrn Siegmund von 3oiß meinömpfehlungsschrel-ben abgeben; ich hatte aber das Misver-gnugen, zu erfahren, daß er bereits vor einigen Tagen verreiset sey. Ich konnte also auch sein Naturalienkablnet nicht sehen, das von Beträchllichkeit, und besonders mit schönen Lavcn besetzt seyn soll. Nun etwas von der Hauptstadt: Daubach ist ein angenehmer lebhafter Ort, der ohne Vorstädte, über 500 Häuser, und im ganzen bey l;ooo Einwohner hat. Sie sehen also, mein Bester, daß er um dcn dritten Theil mchribevölkert lst, als Rla-gcnfnrt. Die Ursache ist wohl die unmittelbar von Triest nach Gray durchgehende Heerstraße, und vielleicht auch eine grössere Industrie, welche man insgemein den Rrai-nern vor den Rärntnern einzuräumen pflegt. Dieß wenigstens ist gewis, daß die Tlesstsche Tuchmanufaktur in Rlagenfurr nie empor gekommen wäre, wenn sie sich nicht mlt^krat-ncrischen Spinnerinnen und Webern versehn hatte- Noch itzt wollen die Rärntner nlcht gerne dabey arbeiten. Der 15 Der Fluß Aaudack theilt die Stadt in zwey Helftcn, so, daß dcr eine Thcil der-ftlben in (Pdcrb'ram , und der andere in Un-te^c^ln liegt. Dlc vorzüglichsten Gebäude sind: das Rachhaus, das Schauspielhaus, dlc Ritserne in dec petersvorstadr, das grui.'erftl'c Gebäude, und das Baron Sig-nmnd 3oiftsche -Haus. Das Theater wurde unter der geschmackvolle« Direktion Gr. Ex, celknz des itzigcn Hofkanzlers in Wien; Grafen Heinrich von AuersberZ, und des Grafen von Drigido, aufgeführt. Csisteii» schönes ansehnliches Gebäude, und es wäre nur zu wünschen, daß cs nicht so lange öde stünde. Wenn sich dessen ntcht eine wandernde Truppe auf etwa ein odcr zwey Monate bedient, so steht es immer leer. Das gru-bersche Gebäude ist eines der artigsten, es hat cinc von Sckmid gut gemalte Kapelle, und eine Sternwarte. Das Zoisischc Haus ist ebenfalls schr schön, und soll durchaus sehr niedlich mcublirr seyn. ^ Dcr Baron Siegmuüd von 3oifi besitzt ausser der obcnerwahnttn Naturaltensamm-lung, auch eine zahlreiche und gemahlte Bi« bllochek, und eine artige Sammlung von Kupferstichen. Cr wird von jedermann als ein Menschenfreund, als ein eifriger Bcför-dercr der Wissenschaften, und als ein Mann gerühmt, der selbst vtelc Kenntnisse besitzt. Unter den Kirchen ist die Domkirchc die schönste. 16 ste. Ausserdem hat nlir auch noch ein neues Gebäude in einer Vorstadt sehr gut gefallen, das von Nonne» bewohnt wird, deren Namen mir entfallen ist. Der 2blschofichc>f, woran dermal gebaut wlrd, wird nicht minder ein sehr artiges Palais werden. Das Schloß, oder die Burg, liegt auf einem mit Bäumen und Buschwerk sehr stark bewachsncn Berge, der Schloß-berg genannt, und nimmt sich im Prospekte ganz artig aus. Die Gassen sind ziemlich enge, und die Plätze klein; eigentlich giebt es gar keine Platze, denn dcr Hauptplatz vor dem Ralh-hause gleicht mehr einer Gasse, als einem Platze. Die hier befindliche Landesregierung führt den Titel einer H-andeshauptlnann-scbaft. Ste besteht aus einem Präsidenten/ welches dermal des Grafen von ^.«mberg Excellenz sind, aus einigen Landratten vVM Herrn-und Rittcrstande, und aus den übrls gen Beamten. Auf dem hiesigen ^ceo und Gymna-slo werden die niedern lateinischen Schu, len, die Theologie, Philosophie, PhM, Mathematik, Astronomie, Geschickte, Chirurgie und Anatomie «. gelchret. Für die Rechre, für die Medicin, L-andwirth, schaft, Naturgeschichte, Technologie, -Handlungswissenschttft, Polizey, und Fi- N«N)- '7 nanzwissensckaft aber sind leider noch kcine lehrstühle errichtet. Unter den dabey angestellten Direktoren und Lehrern zeichnen sich außer 'Hacquct noch vorzüglich dcr Freyherr von Taufferer, dtc Hcrccn Professoren Po/ gtnscknik, Amjclicl, und Rnavcr aus. Taufferer lst Präfctt der sechs untern Schulen, und sieht sclnem Amte bereits bey zc» Jahre mit vielem Ruhme vor. PosMsch« nik, ?io5. ^uliz tüanalnci, so^l Vorzügliche Kenntnisse in ocr Geschichte, unb Rnavcr (^) ln den schönen Wissenschaften besitzen. Am-schcl hat sich im Fache der Nalurlehre bc, teils rühmlich bckamit gcmachi, (") Dic Normalsckule wurde hier im Jahre '77; erösliet; stc hat itzt gegen drcy-hündert Echüler, und ist gewiß eine der besten Schulen in dm östclrclchschcn Claalen. Die Gegenstände, die gelehrt werden, sind: Die (*) Er hat einige Reden des Cicero sehr zut übersetzt. (**) Aintsciiel Ant. Differtatio etc Centre graviutis , c. f. Labaci, 8. 1781. — — •>— dc naotu in genere, c. f. g. Labaci 1780. — von Herberrs Abhandlung von dcr Febei> kraft des Wassers «ud eiliiger ai.dcrer siussi? ner Körper, aus dem Lat., mit Kupf. ». Laub. 178a. ^erm.Rels.^.Cl). B ,5 Dle Gchullehrmethode überhaupt; der Hcv techismuS, und die erstcn Gründe des La-telne; die freye Handzctchnung und die ersten Gründe der Bau, und Meßkunst; die peutsche Sprachlehre, Rechte und Hchön-schrcidekuust; das Dtktandoschrciben ; dlc Rechenkunst; die Anfangsgründc des Lesens, Buchstabirens. Gchrctdens lc. Unter den dabey angestellten Lehrern ist vorzüglich der Herr Dtrcktor und Schulkom-misswnöralh Rmnmei dcy (*) und Herr Herr-lein zu nennen; der erstere ist ein vortreftl- er besorgt das Zcich-nungssach, und ist auch selbst ei» sehr guter Portrattzcichner. Das ganze Studien - und Gchulwescn dcs Landes besorgt Herr Ioh. Nep. Graf und Herr von iLdlmg, welcher zu Sisckof-l«ck wohnt; ihm hat man hauptsächlich die gegenwartige Blüthe der kraiuerischm Schulen zu danken. Die hiesige kaiferl. konigl. Agrikultur« - Societät hat sell lbrer Entstehung, mttcr der einsichtsvollen Leitung ihres wür- di- (*) Er hat seither ein Werk üher die Sprach, künde dcr Slaven und Russen ausgearbeitet, «lid an die russischkailerl. Akademie in St. peierodnrg gcftnd, welches sthr vormftich sty n sB. «A blgcn Direktors Herrn Graft« von -Hochen-«varc, und mtt der rühmlichen Thätigkeit lhrcs bcstal^dlgen Sccrctalrs dcs HerrnPro-lessors -Hacquer, ausnehmende Fortschritte gemacht. Sie ist die einzige unter den pa-triotlschcn Gesellschaften in den k. k. deutschen kanden, welche blshero ihre Schriften öffentlich durch den Druck bekannt gemacht hat. Gegenwartig s>nd vier Bände davon heraus, die auch von Ausländern mtt Beyfall aufgenommen worden sind. Graf -Hochenwart ist im Lande als ein schr gelehrter Mann bekannt; besonders soll er viele Kenntnisse in der Münz - und Altcrchumskundc besitzen, wovon er auch eine schöne Sammlung hat. Die Bibliothek der ehmaligen Jesuiten soll ganz ansehnlich gewesen seyn; sie ist aber im Jahr 1774 durch eine wütende Fcucis» drunst beynahe gänzlich in die Asche gelegt worden. Unter dcn Privatbtbliothckcn zeichnen sich, außcr den bereits genannten, noch dtc des hiesigen Herrn Bischofs, und die des Hcrrn Grafen von idling zu Blsckof, lsä-' aus. Es ist auch eine öffentliche Bibliothek imBischofsbofe, und eine vergleicht«? ^cy den Franziskanern, die aber nur alte Bücher besitzen. Ausserdem ist noch die beträchtliche Büchersammlung des sel. Land-l"ths von Buss tti anzumerken ; nicht minder die dcs Stiftes Gitttcli, welche unter dem jetzigen Abte sehr vermehrt wild. B 2 Dle 20 Die Wissenschaften und die Litteratur überbaupt werden, wtz Ste aus dem, was ich Ihnen blshcr zu sagen dte Ehre halte, schon bemerkt haben, in diesem Lande eben so gut, wo nicht besser, kuttivirt, als in den übrigen kaiscrl. deutschen Staaten; Gcficr-reick allein ausgenommen , alwo die Hauptstadt der Balanz ein zu großes Uebergcwicht gicbt. Die vornehmern Krainer legen sich stark auf fremde Sprachen, vvr,iemlich auf die französische, und italienische, als wozu sle einen vorlrcftichcn Accent haben. Dies läßt sich insonderheit vom Frauenzimmer be, Häupten. Auch das Deutsche sprechen einige sehr angenehm aus; besonders die Buchstaben ß, s, und s< Nur wäre zu wünschen, daß die gute Lektüre allgemeiner würde; denn es giebt leider nicht nur allein hier, sondern auch ln den angränzendcn Ländern noch schr viele Eltern, die es nicht ausstehen können, ihre Kinder in einem andern Buche, als in dem Ralcchismo > oder im Apttngelienbuche lesen zu sehen. (*) Lektüre und Litteratur wurden im vorigen Jahrhundert iu Rrain noch mehr be« trieben als itzt. Cs war die bekannte ^a< (*) Die Bibel ist dcm qcmemen Volke über.' hauvt zu Icscn »erborgn; und auch hey Vor; mhmern ttift man selten eine a»l. 21 ^em'i« «porolaruni in H.aubach, welche die/ ses bey der Nation bewirkte. Diese Akademie, deren Erneuerung sehr zu wünschen wäre , ist vor ungefehr 60 Jahren erloschen. Inzwischen hat Rrain auch noch ttzt siine Nationalschriftstcller, , Iul«'i° sssM23sten reiste ich von kaubach ab, ^ und kam über Oberlaubach, und H.oltsii, hlcherz der ganze Weg betragt vrey Posten. Ich 23 Ich wahr sehr begierig, beydertNauth 5nf dem Moraste vor ^.aubstck denröthll, chen Meer^mv zu sehen, den Herr Ferder allda bemerkt haben wiÜ. S« seine ^rzefe pug Lvälsbland G. y. Allem, lch habe statt desselben nichts weiter, als etnen eisenschussiaen, mehr ins Gelbe fallenden groben Halr'ftnd gesehen. Hier fangt sich der bekannte große Mo, rast an, dessen Ausdünstungen den Einwohnern von L^aubacb eben so schädlich sind/ als seine Unfruchtbarkeit dem ganzen Lande. Das Uebelste hiebcy ist noch dieses, daß ee oft einige Monate unler Wasser steht, wen» der L^ubachfluß über seine Ufer steigt. Die Bemühungen, welche man anwen-bete um dieser Unannehmlichkeit abzuhelfen, smd Ihnen vielleicht noch nicht bekannt? Hier habm Ste eine kurze Nachricht davon: Wenn die Ausdrockung des Morastes je möaltch werden sollte, so muß er vor Ueber, schwcmmungen in Sicherheit gesetzt werden; da nun diese Überschwemmungen daher rühren , daß sich die Aaudach ln einem mächp tigen Bogen durch einen großen Theil dcr Sludt forlkrümmt, und von Häusern sehr enge eingeschlossen wird, welches verursacht, daß sie oft außerordentlich anschwellt, so muß durch einen Kannal dcr giösite Thcll des Wassers auS den Bogen weggeleitet werden. B 4 Dte- '24 Diese Nothwendigkeit hat l»an schon in älteren Zelten eingesehen, und deshalb verschiedene Versuche gemacht; der letzte geschah im Jahr i???. Cin gewisser Fremaut erboth sich den Kanal um eine gewisse Summe herzustellen. Der Vorschlag wurde angenommen, und Fremam zum Direktor bestellt. Mein er starb bald darauf. Herr Abbs'Grns der, Navlgallons-Direttor am Saustrome, machte einen neuen Vorschlag, der sich auf 840)0 Gulden belief, nachher aber auf saQQQ fl. herabgesetzt wurde. Er kam unter Gruberg Aufsicht zur Ausführung. Die Lange des angelegten Kanals betragt nach Elnlgen ,014, nach Andern aber '247 Klatter, und soll 2 z Klafter Fall haben. Man fieng dte Arbeit mit vielem Eifer an; allein , da dle verlangte Summe ausgebebcn, und der Kanal noch nicht zur Hölfte fertig war, so ficng man an, das Werk mit ungunstigen Augen zu betrachten. Ueber den Kanal wurde eine prächtige Brücke gebaut, die N Klafter lana, und mtt 11 Bogen verschen ist; auch eine Schleus-se angelegt, und bereits über 1 ;o,ooy Gul, den ausgegeben; (') allein! noch ist der Kanal (*) Man will alle Kosten, die seit dem Jahr 177Z auf diese ulld ahliliche Mtternehmullgel» in Kram verwendet worden / benits auf Z«,o,2oa Gulden btttchNkll. 25 nal nicht vollendet, und man zweifelt, dag cr zufolge des ersten Plans bey seiner Vollendung den Ucbcrschwemnmngen wirtlich steu< ern wcrde. Gegenwärtig ist die Direktion dem Herrn Obristliculenant Baron von Srruppi aufgetragen , von dem n,an sich sehr viel verspricht. Sie sehen, Mein Bester, mit welchem Anfwande unsre große Monarchln, Ihre«, Landern aufzubeben sucht, Denken Sie stch zu dieser Summe noch die erstaunlichen Summen hinzu, die Sle zu Austrocknung und Fruchtbarmachung öder Platze und Moräste in Ungarn, Siebenbürgen, in (Pestcrceich, und anderwärts, aufgewendet hat, und tiefe Verehrung für cine so erhabne Fürstin muß sich in Ihre Seele drängen. Aber auch, welch eine selige Wohlthat ist so eine Anstalt für ein Land, wie Rrarn! Die Bevölkerung ist hier ansehnlicher, als man vermuthen sollte, das steinigte Land giebt alss nicht Brod genug. Stellen Sie sich denMorast als etneFläche von beynahc4^oc>Q Joch Landes (*) vor, die ltzt fast ganz öde llcgt, und Sie werden finden, daß, wenn B 5 « s,e (*) Das Zoch zu 4" Klafter lang, und 4° Klafter breit gerechnet. 26. sie angebanet ware wenigstens 6oa,«a<, Me-tzen von allerley Getreide auf derselben ge, fechsnet werden könnten; dlese würden 5c>,ooo Menschen durch das ganze Jahr hindurch ernähren, und wenigstens eine halbe Million Gulden in Ctrkulatwn bringen. Eine Stunde von Daubach ist eine ziemliche Strecke dtescs Morastes etnem Herrn v. 3orn zum Eigenthum übergeben worden, und man sicht mtt Vergnügen, daß sie bereits zrößlelltlieils fruchtbar gemacht ist. Als man den obgedachtcn Kanal grub, traf man auf eine Lage eines sehr leichten Torfes, worinn natürliches 1b?rl,ncrbku eingesprengt war, Dieß lst grade das Gegentheil von demjenigen, welches zu Bleyberg in HZrneen gefunden wird, undwovo« ich Ihnen in einem meiner vorhergehenden Briefe Nachricht gab. Die Natur muß hte-bey aufverschiednen Wegen, und in verschiedene; Bcymischungcn, doch dle nämliche Wirkung hervorbringen. wberlaibacl? ist ein grosser Markt; nur ist zu beklagen, daß er noch keine Schule hat. Nicht weit davon liegt die Karthause Freudcnthal, die sehr reich seyn, ihre Einkünfte aber«»f keine Art zu irgend einem nützlichen Institute, das Wissenschaften und Erziehung zur Absicht hätte, anwenden soll. Ctner der vorzüglichsten Gegenstande der Einkünfte dieser Karlhause ist der Holzhandel nach 27 Daubach 2c. denn da der Lalbach^uß hler l>ey scincm Ursprünge auch gleich schlfbar ist, so hat man die Bequemlichkeit, das Holz auf demselben durchaus mit geringen Kosten zu transpotirc». Bey H.oitftd verläßt man die Heerstraße, and lenkt nach Idria ein , als wobtn ein vortreftlcher Seitenweg gemacht ist ; er wurde tlk Jahre l765. angelegt, weil man den Monarchen in Idria erwartete. Dieser Weg geht meistens die bestangebauten Hügel vorbey, die d«m Auge ein reizendes Gemälde darstellen. Idria liegt bekanntermassen in elnem tiefen Thale; die Gebäude des Städtchens liegen sehr zerstreut, sind meistens auf Hügel gebaut, und fgst jedes mit einem Garten umgeben. Dieser Anblick ist für ei« fremdcs Auge sehr frappant; es ist ein ländliches Bild, daß mit seiner unregclmasslgen Schönheit hinreißt. Ctn Ungefehr veranlaßte, baff lch noch «M nemlichen Abend dem Direklear der hiesigen Quecksilbergruben, dem k. k. Kammer-Herrn und Bergrathe, Herrn Grafen vow 3n5ftgi, meine Aufwartung machen komtte, welcher mir auf die mitgebrachten Empfehlungen die Befahrnngen der Gruben sogleich auf das gütigste antrug. Am zosten besah ich einige Mineraliensammlungen, die etn paar der htestgcn Beam- 2s amten besitzen, sich aber Klos auf die hiesigen Qncksilbcrcrze einschränken. Die erste tst dle des Bcrgvcrwaltcrs Herrn ScliaberH, welche einige vortrcfliche Stücke enthält, die itzt in der Orube ntcht mehr zu habcn find. Dahin gehören viele Arten des tristallinl-schen 3innoberF. Die Zweyte besitzt der Walbbereiter Herr H^eitner, die vor ^r obigen nichts besonders hat. Herr Lettner besitzt aber außer dem noch eine hübsche Collection der m Rmm-wachsenden Holzarten und Gesträuche, die cr nach ^inne geordnet hat, und deswegcu merkwürdig ist, weil er untertansend Waldbeamten in den österreichischen Staaten vielleicht der einzige ist, der sich um Xpalobo-tanik bekümmert. Uebriaens halte ich ^eute das ganz ausnehmende Vergnügen, den k. k. Kammer-hcrrn und Landrath in Hrain, Herrn Grase« von Edlmg, kennen zu lerllen. Er tst zugleich, wie ich schon crwäbnt habe, k. t. Komts-sarius der krainerischen Schulen Ritter deS blauen Bandes von Sttvern, und wirkl. geheimer Ratb dcs Fürst Bischofs von Frey. singen ; ein noch junger Mann voll Thätigkeit , dessen ausgebreitete Kenntnisse und edle menschenfreundliche Denkungsart mir Bürge sind, daß Oesterreichs Staaten einst einen Mnlstcr in ihm verehren werden, der mit wohl- 29 wohlthätiger Weisheit über dte Rechte und das Glück der Menschheit wachen wird. Am > stcn dieses bcfuhr ich die Grube, besah die Caggcdäude, dlc Schlemmwerke, und das Brenn haus. Nachdem Ihnen das hiesige reiche Oucck-silberbergwerk aus Ferbcr» Beschreibung ohnehin bekannt ist, und Sie auch in den» zweyten Bande von -Hacquets Or>-ctogra-phie bessere und ausführlichere Nachrichten davon lesen werden, so will ich das, was ich gesehn habe, hier nur kurz zusammenfassen. Ueber das Mundloch des Einfahrtsstol-lcn ist ein amgcs Haus gebaut, das mit einem eisernen niedlich gearbeiteten Gitter verschlossen ist. Da dieses Gebäude mitte« in dem Städtchen lieg/, so l,st das cine dcr be, quemsten Anfahrten, die m'.n nnr sehen kann. Er heißt der Aittoinj zollen , und ist durchaus mit starken fesicn Kalksteinen ausgemauert, so wie cS fast alle Stollen un) Strecken in dieser Grude sind. Die Rollen sind statt hölzernen Fahrten mit steinerne« Staffeln versehen. Ueberall trift man Reinlichkeit Uüd Ordnung an, und man kann lnchsere Stunden mit meisten seidnen Strümpfen herumfahren, ohne sie zu beschmutzen. Aus allem diesem können Gte leicht schltessen, mein Freund, daß dieser Grude daS Lob, daß sie die schönste in dcr Well sey, Mit RcHt zukömmt. Ich 32 Ich fuhr bis zum Sumpfe des Barba, rasckackts und stand also in elner Teufe von uz Lachtcr. Das »olotric^uln des Hern Gb'opoli traf ich auf einigen Strecken so häufig an, daß ich auf demselben, gleichsam wte auf Federn, auftrat. Das was ich sonst aus der Grube mitbrachte, besteht in schönem tropf-sietnartigen grünlichen Eisenvitriol, in Spio-gclscli^cs'en mit viel laufendem Oucckjilbcr, und ln einigen 3innoberarren; besonders schös nc Glücke sind nicht mchrzn erhalten, und ich have im Schcldhausc einige hundert Stucke durchsucht, um nur etliche Sluffen von kriltal-lljmirrcn 3inckober zu bekommen. Die Förderung geschieht durch zwey Trib-und Kllnstschächt«, die ihr Aufschlagwasser aus dem hier vorbeylaufenden kleinen Flusse Ider?« erhalten. Dieses Aufschlagwasscr wlrd durch elne,» ganz vortrefitchell gemauerten Kanal auf die Künste geführt; man hat ihn, um das Holz, das hiev bereits zu mangeln anfangt, zu ersparen, vor ungefehr zwölf Jahren zubauen angefangen, und vor einigen Jahren nut ctlich «nd zwanzig tausend Gulden Aufwand vollendet. Er ist 1650 Lachter lang, und beynahe wie ein halbes Ey gestaltet: um ihn recht lvasservcst zu machen, ließ man pou;5ollan< eroe aus Italien kommen, die man in den Mörtel nuschle. Die einzige Unbcquemltch, kett 3l ktit bey diesem Kanäle besteht nur darwne, daß er an den meisten Orte» mlt Brettern bedeckt werden muß, um das Eindringen der hecabrollenden Berge undSchncelähnen zu verhindern; welches aber, ohne eine große Strecke des Gebirges abzugraben, nicht vermieden werden kann, außer man wollte ihn mlt einer gewölbten Mauer bedecken, wodurch auch das Einfrleren lm Winter unterbleiben würde. Ich wünschte sehr, daß man bey de» Eisenwerken in westerreich, Steyermark, und Harnten:c. dle iht üblichen Fluoer-oder Gerinnwercke, welche so viel Holz und Re, parationen tosten, abschaffen, und dafür selche gemauerte Kanäle einführen möchte. Freylich fodern sie bey ihrer Erbauung elnen ungleich größern Aufwand, als die hölzernen; und dieser Aufwand durfte die Kräfte mancher Hammergewerke übersteigen» Allein, so etwas darf ja nicht auf einmal gemacht seyn, und außerdem glaub' ich nicht, daß tn obgedachten Landern ein einziges Ei< senwerk ist, bey dem es nöthig wäre, einen eben so langen Masserkanal zu führen, wie tn Idria. Die meisten fodern nur eine Lange von 50 bis -sä Klafter, und dürften an den meisten Orten nur von l ooobts^oo Gul/ den zu stehen kommen; wenn ein Gcwerk alle Jahre den vierten bis achten, auch nur den, zehnten Theil ausfwendm wallte, so wird' er» 32 er sich gewiß nicht weh thun, binnen wenigett Iabrcn aber einen Kanal herstellen, der ihn aufein halbes Jahrhundert nlchlS kosten wür, de. Man denke sich uur dle große Anzahl der schönsten Stamme Holz; dte die itztgen Fluderwerke bey ihrcr Erbauung fordern; die geschwinde Verfauluyg derselben; die da-her entstehende unaufhörliche Repcraturen> und endlich die G fahr, daß solch« bey jeder Anschwellung des Flusses nicht zerrissen wer, den, wie es den auch sehr oft geschieht. Wenn man all dieses zusammendenkf, und die Kosten vergleiche, so wird /edermanst finden, daß dlc gemauerten Kanäle ln allem Betracht vortheilhafter sind, besonders tn jenen Gegenden, wo man vorzügliche Ursai che hat, das Holz zu schonen, und wo Kalk und Tbon nicht selten sind. Um sie wasserfest zu machen, kamt man, nach den Versuchen, die man in Schweden und anderwärts gemachthat, statt der pou?-5ollan die verdient, allgemein bekannt gemacht zu werden; man hat mir folgendes Recept davon mitgetheilt: Man nimmt 26s Pfund Pech. 14Q--------Unschlitt. 30--------Terpentin, und zc> — — Leinöl. 465 Pfund. Diese Masse wird in fünf Kesseln bis zur Honigdicke eingekocht, und damit die Seile verpicht; wobey aber noch anzumerken ist , daß auch die kleinen Theile des Seiles, elites gesponnen wird, in dieser Masse ge-tr ankt werden. Cin solches Seil wiegt hiet 2c) bis 2; Zentner. -Hevm. Reis. II. Lh. C Die 34 Dle Vorzügllchkeit dieser Verplchtungs, art besteht darinnen, daß dle Masse, wenn sie erhärtet ist, vtel biegsamer ist, und nicht so leicht abspringt, folglich auch die Nasse nicht sobald eindringen läßt, als das Schifs-pech, welches man ehdem htezu gebrauchte. Die Erze kommen nun in die Scheid-und Pochhäuser, deren Manipulation Ihnen ohnehin bekannt ist. Man hat zwei poch-und vier Wasche «verke, dann acht Scklcmmhcerdc. Daß der Schlich mit Thon vermischt, und daraus Ziegel gemacht werden, die mau mit andern (Nuecksilbererzen in denn Brenn-«fm einseht, daß wissen sie auch; folglich darf ich zur Brcnnmanipulation übergehn, die seit Fcrbers Beschrclbung etwas veran^ dert worden. Fcrber hat seinen Brennofen mit Alu-deln vorgestellt, welche man aber nun gänzlich abgeschaft, und dafür crdene Kanäle eingeführt hat. Die Alndeln hatten das Ucble, daß der Quecksilberdampf sowohl, als der Holzrauch , in ihren Biegungen zu oft anstoßen konnte; er setzte folglich zu viel sogenannten Stupp an, den man als eine Art Sublimat aufthn kann, welcher nicht zu lebendigen Quecksilber zusammen liefe. Außerdem ware« sie auch beschwerlich auszuputzen,und nick: gut zu lutue,,, daher das^mmn öfterS absprang. Durch 35 Durch dieitzt eingeführten Rinnen, deren jeder Ofen viere hat, ist diese« Unbequemlichkeiten ganz abgeholfen worden. Jede Rinne hat zwey Schuh Länge, eine« Schuh in der Weite, ist bey zchn Zoll tief, gegen zwey Zoll dick, und inwendig glasirt. Es haben einige geglaubt, daß bey diesen Rinnen eine andre Unbequemlichkeit eintreten würde; diese nämlich, daß der Luft-zug zu stark durch dieselben durchgehen, mithin der Quecksilber auch sich zu kurze Zeit tlt demselben aufhalten würde, um sich gehörig zu verdicken; folglich würde allzuviel Dampf in die sogenannten Rauchkammern übcrgehn, mithin sehr viel Quecksilber zum Kamin hll^ ausfliegen. Dies würde auch in der That geschehen, wenn man die Rinnen nicht so gelegt hatte, daß sie in der Mitte einen beträchtlichen Fall haben, als wodurch die Heftigkeit des Luftzuges Einhalt geschieht. Inzwischen ist ee doch wahr, daß noch sehr viel Quecksilber zum Schornstein hinausfliegt ; ich selbst habe im Dache desselben eine unzählbare Menge Quecksilbertropfei, gefunden, die für verlohren zu achten sind. Allein, man steht bereits im Begriffe, diesem Uebel abzuhelfen; dadurch nämlich, daß man zu jeden Ofen noch eine Rauck-kftmmer hinzubauen will. Von dieser ganten Einrichtung hat nm der hiesige geschickte C 2 Berg- 3 ;oOO 3enrner angegeben wird; welch eine ungeheure Summe! Politische Ursachen sotten zum Grunde liegen, daß sie herabgesetzt wurde. Im Jahr 1775, sind z. B. nur 1506 Zentner, 4? ^ Pfund erzeugt worden; ttzt aber steigt man damit wieder höher, und im künftigen Jahr gedenkt man 2000 Zentner zu liefern. Der größte Theil hievon wird nach Triesk gebracht, allwo die k. k. Bergwert'spro-dukten-Vcrscklcisi-Direktion zu Wien ei:, eignes Magazin hat; das übrige kömmt nach Wien, oder wird in loco verkauft. Hier kostet das Pfund zwey Gulden; die Verschleiß-Direktion vergütet abcr jede« Zentner nur mit 100 Gulden. C, Die 35 Dle Einnahme belief sich tm Jahre i??5 auf—166,295 fi> -- kr. Und die Ausgaben auf—80,514 ft. 42 kr. Folglich blieb cm reiner Ueberschuß von — 85,780 ft. 18 kr. Mein dieses Jahr war clns der geringsten ; denn man kann den reinen Ucberschuß nach dcr itzigcn Erzeugung allemal im Durch, schnitte auf einmal hundert raufend Gulden annehmen. Nach einer Bilanze, die ich i>i die Hände bekommen hade, belief sich der reine Nu-Hen von l?66 bis 1775, also binnen io Jahren, auf 1,761,076 ft. 12 ^kr z folglich auf ein gleicht Jahr auf 176,107 ft.57tr. ES ist aber hlebey zu bemerken, daß durch den größten Theil der oblgcn zchcll Jahre die Quectsilbcrerzeugung jahrlich auf;oo° Zentner getrieben wurde. Schon viele haben sich gewundert, wa-cum man in Idriä, oder sonst wo in den k. k. Landern, noch keine Zinnoberfabrikcn angeleget hat, da doch diese Staaten die dazu nöthigen Materialien, nämlich (Quecksilber und Schwefel, in Uebcrstusse besitzen; die eigentliche Ursache weiß niemand anzugeben. Einige glauben, es lagen Staatsgeheimnisse zum Grunde, und man könnte die Holländer nicht so gerade vor den Kopf siossm. In 3s Inzwischen wurde mir versichert, daß man im fünfzehnten Jahrhundert wirklich ln einer beträchtlichen Menge Zinnober in Idri« gemacht habe. Auch ist vor einigen fünfzig Jahren vom Hofe ein Laborant hieher geschickt worden, der Zinnober, Sublimat lc. machen wollte; seine Versuche sind aber schlecht ausgefallen. Gleiche Bewandniß hatte es auch mit einigen veuettanischcn Weibern, die vor clni» gen Jahren hicher kamen, und sich erbothen, Zinnober zu machen, der so gut seyn solte, wie der Venetianische. Die Oekonomie des ganzen Werkes hat eine vortreftiche Einrichtung. Die Anzahl der wirklich arbeitenden Bergleute belauft sich jctzo auf 4.8; Köpfe, ohne die Ober-und Untcrbeamten zu rechnen. Der Gehalt der -Hutleute, und der Aufseher über die Wasch-und Scheidhäuser belauft sich auf :?c?bisi6o Gulden. Cl« Mauerer-Schacht-oder Grubenmeister hat taglich 20 kr. Die Lohnungen der 'Hundsisßer, L.chr-und Erchäuser :c. steigen von 8 bis '? kr. Die Rlaubcrbubcn bekommen 5 bis 6 kr. Diesen Bergleuten gereicht zu besondern« Ruhme, daß sie sowohl über Tags, als ln der Grube zu allen Arbeiten gebraucht werden können; sie sindNIaurcr, 3immerleu-t«, Tischler, und asses, was man verlangtx C 4 Et- 4o ' Cine Sache, der sich vielleicht kein anders Bergwert rühmen kann. Das ganze Ardeitspersonale belauft sich, mit Einbcgrif der Holzkuechtc, auf 6oa Köpfe. Seantte, die diesem Werke vorstehen, find viel; vielleicht Mviel. Hier haben Sie etn kleines Verzctchniß derselben: Cin Oberdirckteur. Ctn Oberanttsassessor. Ein Buchhalter. Ein Gerichts-und Kastenoerwaltcr. Ein Einchmcr oder Kassier. Ein Kajsenkontrolor. Ein Bergverwalter. Cin Schichtmeister oder Grubcnkon- trolor. Ein Expetidor. Cin Waldbereiter. Ein Brcnnmeister, der seinen Adjulck- ten hat. Ctn Markschnelder samt Gehülfen. Ein BcrgwerkSdoktor. Ein ChlrurguS. Hiezu gehört noch eine ziemliche An-M Unterofftciers. und Aufseher, die ich Ihnen nicht zu nmum weiß. Nun 4t Nun noch etwas weniges von Idria. Idria ist bekanntermaßen ein kaiser, liches Kammcrgut, wozu ein Terrain von ein paar Meilen im Umkreise geHort, und seine eigne Gerichtsbarkeit hat. Das Städtchen besteht aus ioa und einigen Häusern, uich d!e Seelenmengc des ganzen kleinen Bezirke» belauft sich auf vier tausend. Die merkwürdigen Gebäude, außer del» eigentlichen Bergwerksgebaudcn, sind; daS Schloß, die Pfarrkirche, das Gchulhaus, das Cheater, und das neue Wirth^haug. Das Schloß ist cio altes unregeimasst-ges Gcbandc, das nur von einer Gewerkschaft erbauet wnrde, und daher noch einen kral-nerischen Namen trägt, der zu Deutsch Ge-wcrr'cnbing heißt. Es wird von dem Di-rekteur bewohnt; und zugleich befinden sich die Kanzlcycn in demselben. Dte Pfarrkirche enthalt nichtsbesonders. Das Schulhaus ist ein hübsches Gebäude, welches Ihrc Majestät erst vor wenigen Jahren aufführen liessen. Es dient zu einer Hauptschuld für die ucueingeführte Normal-schullehrc. Diese kehre ist hier tn vier Klassen eingetheilt, wovon jede ihren eignen Lehrer hat. Die Gegenstande sind gewöhnlicher massen: -l^esen, Schreiben, Rechnen, Gcogaphie, dir ersten Grünvc dc.5 Lateins, Rcligion «. ^ C5 W 42 Es war mir ein unerwarteter, aber ein scbr freudenvoller Anblick, zweihundert «nd ttcktng Rinder (^) hier versammelt zu sehen, worunter mehrere von Adel sind: und die binnen zwey Iahreu erstaunliche Fortschritte gemacht haben. Graf Kdling, der um die Schule zu visitlren Hieher kam, und der hiesige Schul-dircktor, hatten die Güte, in meiner Gegenwart einige Kinder examlnlren zulassen, und ich muß gestehen, daß sie meine Erwartung sehr übertrafen ; besonders hat sich ein junger Baron 3oiß sehr vorlheilhaft ausgezeichnet. Bevor diese Schule erichtet war, hatte man auch hier die sogenannten Sckulmei-ster; und die Einwohner schickten kaum 50 bis 60 Ktnder tn die Schule; denken Sie sich nun den Unterschied! Die Lehrer scheinen mir alle brave Leute zu seyn, und die ganze Anstalt erscheint unter Adlmgs weiser menschenfreundlicher Direktton, und bey dem rühmlichen Elfer des Herrn Grafen von In?agi, und Hcrrn von Reimers in dem vorteilhaftesten Lichte. Für (^M, im Iabre 1781, sollen sich bereits M 312 Schüler «lda. befinden. 4) Für Idvia hat diese vortrcfiichc Schul-le noch das Gute, daß die Kinder dcr gemeinen Bergleuten in derselben Deutsch lernen, welches ihnen, besonders wenn sie nach fremden Landen wandern, ungcmcin nützlich ist; denn bisher verstand der größte Theil des gemeinen Volks blos dic rrain^iscl?c Sprache. Nur etwas vermißte ich dabey, welches ich in der That nicht zu vermissen Höfte, nämlich eine 3eicli»ll»ng5fAule; /edermalr sieht sogleich, daß dies für eine so bettächf-liche Bcrgstadt eine dcr nützlichsten und nötigsten Anstalten wäre. Auf «nein Befragen, warum diesem Mangel noch nicht abgeholfen worden, gad man mir zur Autwort, daß dcr einzige Anstand nur noch dcr Gehalt des Lehrers wäre. Ich glaube aber, daß es nur auf eine Vorstellung ankäme, und zweifie Nicht, der Hof würde es bewilligen. Das Theater, welches Ihre MaMat, aus menschenfreundlicher Sorgfalt für das Vergnügen der Idriancr, aufführen liessen, ist zwar klein, aber doch ganz artig. Sowohl die hiesigen Beamten, als dec benachbarte Adel, machen sich öfters die vernünftige Unterhaltung, Schauspiele m demselben aufzuführen. Gestern gaben die erster» Fanny und den Rodolo, und ick muß gestehen, daß sie mehr geleistet haben, als lch mir versprach. Das 44 Das Wirlhhaus merk' ich Ihncn nur deswegen an, wctl es ein schönes Gebäude ist, das auf Kosten des Hofes erbaut wurde, um die Fsemden unentgeltlich in demselben aufzunehmen; es hat zwey Stockwerke; und in dem zweyten befindet sich ein niedlicher Saal, der im Fasching nie leer bleibt. Sie können sich leicht vorstellen, mein Bester, daß ich an so einem Orte keine lange Weile hatte; man hat mir meinen Aufenthalt, den ich eigentlich nur zum Unterricht bestimmte, auf alle Art angenehm zu machen gesucht; und nie werd' ich aufhören, mich mit warmer Empfindung des Vergnügens zu erinnern, das mir in diesem wenigen Tagen der Gräfin von In5agi und Ldlmgs angenehme Gesellschaft gewährte. Erstere ist eine gcbohrne Gräfin von Dietrickstcm, und eine artige lebhafte Dame, die Lektüre und sehr viel Anstand besitzt. Noch muß ich der freundschaftlichen Ge-salllgkelt des Herrn Buchhalters von H.eir-,icr, und der Herren von Ramschitsch und Gerlach erwähnen, denen ich dafür sehr vielen Dank schuldig bin. Wenn Sie einst nach Idria kommen, so wird Ihncn der Zapfenstreich, denn man hier alle Abend schlagt, sehr auffallen. Es kömmt aber daher, daß die Disciplin des Bergvolkes beynahcganz mllitalrlsch ist; alle Berg- 45 Bergleute sind in Kompagnien eingetheilt, die ihre eigne Montur, ihre Gewehre, und ihre Musik haben. Ste halten auch bcy der Einfahrt in das Städtchen eine beständige Wache, wo jeder Fremde seinen Namen angeben muss. Einige Beamte machen die kommandi-renden Officierc, und bcy Festivitäten sieht alles ganz militalrisch aus. Die hiesigen Beamten tragen überhaupt eine Uniform, die ganz artig laßt; sie besteht in einem rothen Rocke mit schwarzsamt-ne« Klappen, in strohfarbnen Westen und Beinkleidern, in einem bortirtcu Hute mit Honneurs, und ln einem Säbel mit godlnen« Port d'Epee. Es ist die nämliche, die in Schcmniy, aber auch nur au diesen zweyen Orten allein, eingeführt ist. Die Beamten haben das Recht, sie auch auswärts zu tragen, und die Wachen müssen sich bey ihrem Vorüber-gchn eben so ins Gewehr stellen, als wenns ein Officier von der Armee wäre. Und nun, Freund! leben Sie für beute wohl! Morgen reis' ich nach Criefr; meine», künftigen Brief erhalten Sle also von daher. Vier- 46 Vierzehnter Brief. Triest hen 5ten Iulii (^ch bln eben crstvor ein paar Stunden ^ hier angekommen, und schon sitz ich da, um an Sie, mein Bester, zuschreiben; Sie sehn also, wie gerne tch von meiner Reise vor Ihrem freundschaftlichen Richterstulc Rechenschaft gebe. Eh' ich dem hiesigen Herrn Gouverneur, Grafen v. 3in;cndorf Exc., meine Aufwartung machte, und eh ich meine übrigen Empfehlungen abgebe, welches lch heute nicht mehr thun will, hab'ich Muffe, Ihnen die kleine Marschrouttc von Idria bis Tricst herzusetzen. In Gesellschaft eincS IbrianerBergbc-anmns reiste ich gestern Mittags von dort ab; und Abends um »o Uhr !v.men wir erst nach Adeli-'bcrg, allwo wir in einem eben nicht sehr reinlichen Wirthshause übernachten ten. Man muß planma, und den bekannten großen Sitmb^nmerwald, pass>ren, um nach Aoelsdcrg zu kommen. Dieser Wald bestckt größtenthcils aus-Fichtm, Tyumen, und R-efern, die mit Laubholz, z. B. Eichen, und 2>ucl?en, untermischt sind. Cr decktet-gcntlich ein nieders Kettengebirg, daß vor Alters ^Ipez carnic-r, und /V^e§)ullX, ge>-hetssm hat. Rechts 47 Rechts und links der Straße sind itzt auf einer Breite von 50 Klaftern alle Baume ausgchaum, um dadurch den häufigen Raubereyen l» etwas Einhalt zn thun. Oe-dachter Wald soll da, wo er zam schmalstcn ist, dennoch drey Meilen breit seyn, und vom Ursprünge der Sau bis tief ins türkische Gebiete fortlaufen. Plftnma gehört nebst dem größten Tbci< le des Waldes, dem Hause der Grafen von Coben5l, und ist den Ucberschwcmmungcn sehr ausgesetzt. Wenn der vorbcyfilessende Un5 aus seinem Bethe steigt, so schwellt ev gemeiniglich so sehr an, daß die Einwohner, sich allemal ins zweyte Glockwerk retinren. Reisende müssen alsdenn tn Schiffen überführt werden, oder einen Umweg nehmen. Von planina dts Adekberg ist auf dem ganzen zwey Mctkn langen Wege, der bestandig durch den Wald geht, kein einziges Haus anzutreffen. Es ist sehr zu wünschen, daß m«n wenigstens zwey oder drey Wachthäuser bauen möchte. ^ ,^, Adelsberg ist der Sitz eines Krcishaupt-mannes, und hat eine Trioialschulc. Links nicht weit von hier liegt das Schloß, Burg, welche tn der berühmten Grotte erbaut ist. Das Volt in diesen Gegenden ernährt sich meistens vom Fuhrwesen nach und von ^rie^j und es tst unglaublich, was für ctne grolx 48 Menge Frachtwagen man dcn ganzen Mg Ger alitrift. So nahe ich dcr berühmten Adclader-gcr Gl one war, und so gerne ich sic durch-krochen ^halte, so wenig wares mir möglich, weil mein Reisegefährte Geschäfte halber heute schon um 4 Uhr früh aufbrechen wollte. Als wir ein paar Stunden gefahren waren , lenkten wir auf eine neue Straße ein, die so eben erst fertig war; sie führt von Adclttbcrg über dcn berühmen Rarst ((^ru-lacku«) gerade nachTricsk, und schneidet eine Strecke von wenigstens zwey Gründen ab, die man auf der allen Straße über prew«ld und Corncal langer zu fahren hatte Noch sind keine Posten angelegt, und wir waren wirklich diejenigen Pussagirs, welche diese schöne Straße das erstemal befuhrcn. Der Rarst ist das lebhafteste Bild der Verwüstung, das alle Vorstellung übertrift. Cinc Flache von wenigsten zwey bis drey Meilen im Umkreise, mit den nackendsten Kalkfclscn begränzt, enthält nichts denn Millionen Steine, als die Ucberblcibsel der zu-tückgetretnen Flutb. Viele Tausende derselben sind von der See auf die verschiedenste Art gestallet worden; einige sehn aus, als ob sie einst als Steinmorser gebraucht worden wären; andre haben die Figur von großen ^dcnimwurfclii ^ und wieder andere sind so sehr durchlöchert, daß man sie für die gcwc-se- 49 sencu Wohnungen ungeheurer pholaden hatten möchte. Ucbcrall, wo man hlnbllckt, ist Zerstörung ; nur hie und da hat der Flciß des armen Landmanncs mit großer Mühe ein Plätzchen ausgeräumt, um Weizen, oder Roggen darauf zu bauen, den er mit den nämlichen Steinen wie mit Bollwerken umzäunt hat. Der stürmende Nordwind wehte den ganzen Weg über so außerordentlich heftig, daß wir alle Augenblicke in Gefahr standen, mit unserm Fuhrwerke durch ihn fortgeschleudert zu werden. Ungefähr drey oder vler Stunden von Adelsbclg kömmt man in ein kleines elendes Dorf, Sc. Cäcilia genannt, das einige küb-sche, mit Wciuranken bekränzte Felder besitzt; nahe an diesem Dorfe liegt ein sebr hober Hügel, auf dem noch die Rulnnenetnes großen , der graft, pettaniscken Familie angehö, rtgen Schlosses zu sehen si,,d. Ich bestieg diese Anhöhe, und genoß eine der prächtigsten Aussichten, die man nur haben kann; denn ich konnte von da aus den ganzen wilden Rarst, und ctnen großen Thell dcr angränzendcn Gegenden übersehen. Nie hab ich ein Ort angetroffen, all-wo der wilde Rofimarin so häufig zu finden wäre, als auf diesem Hügel; und nle hab ich <"nn. Reis. U. Cd. D den 50 den Woblgeruch desselben »nit so vollen Zügen «tngeschlürft, als hier. Aus dem, was ich Ihnen bisher vom Rarste zu sagen die Ehre hatte, laßt sich ohne Mühe begreifen, daß wenigste» drey Viertheile desselben noch ganz öde liegen. Doch bat er auch seine Vorzüge. Das aus dem äußerst steinigten Boden sparsam hervorkeimende kurze Gras wird durch Pferde, meistens aber durch Schafe und Ziegen abgeweidet. Die erstern werden sowohl wegen lhrcs guten dauerhaften Baues, noch mehr aber wegen ihres sichern Trittes, sehr gesucht. Selbst zum Dienste des kaiscrl. Hofes sind zu H»ipl5?.; und Preltlanik Stuttereycu davon angelegt. Die Hammel und Ziegen des Rarskeü haben ein besonders schmackhaftes Fleisch, welches sie aus dem Gemisst so vieler tausend AlpensMmc,! erhalten; die Lammer davon werden fast alle nach Vcncdüi geschickt, und alldort um einen erstaunlich hohen Preis bc zahlt. Auch das wenige Getreide; welches der Harst liefert, hat seinc Vorzüge; cs ist dünn^ schaliger und mehlceichcr, als das übrige, und wird folglich auch theurer verkauft. Dies ist eine Erscheinung, die ich in mehrern Ge^ genden, wo ein sehr sandig oder steinigtet Boden ist, bemerkt habe; und ich hab Ihnen da- 5i davon in einem meiner Briefe, wo ich von Neustadt in Nicderöftcrrelcl) sprach, schon ein Beyspiel angeführt. Man sieht hieraus, daß ein fcttcr Ackcr zu einem ausgiebigen Getreidebau eben nicht der beste ist. Gegen zebu Uhr waren wir am Ende des Rarfic.g, u>d auf einmal lag dcr Golfo vor meinen Augen. Welch ein Anblick! ich fühle mich zu schwach, Ihnen von dtcftr herrlichen Uebel raschung eine würdige Schilderung zu machen; entschuldigen Sie mich also. Man hat noch eine gute halbe Stunde zu fahren, um auf dem Pflaster von Trieft zu kommen, wenn «nan es das erstemal erblickt. Die Straße geht ziemlich steil herab« endlich verlaßt man dic angenehmen Wcingc-bürge, unter d.rcn wohlthätigen Schatten man cm kleines Stündchen zu fahren hat, und nun ist man in der lebhaften Stadt. Eh' ich Ilinen aber etwas von Tricst sage, werd ich meinem Versprechen nachkommen, und Ihnen eine allgemeine Beschreibung von Rrain geben. Das ist Stof für etncn scbr langen Brief, den ich Ihnen ill diesen Tägcn, als ich mich hier aufhalte, schreiben werde. Inzwischen leben Sie recht wohl! D - Fünf. 52 Fünfzehnter Brief. Triest, den 6ten 7ten u. 8tcn Iulii. Abriß von Kram. iburnlen, Dftlma-tien und Rroatien. Die Anzahl der Einwohner wird itzt über 4ueg, bey Sc. Serf, die Magdale-nen-Grotte, die bcede» Rarlaufen , und viele andre. Wollen Sie mehr davon wissen, so lesen Sie Valvasorn, Steinberg, und Racquet (*) Die vorzüglichsten Gewässer sind: die Sau; sie entspringt in Oberkram, und hat D 5 zwo (*) Vie so eben erst aus der Prcssc gekommenen Briefe hidrogl-aphischeil und plMalischen Inhalts aus Nl-ain von Herrn Tc>bias Gru: ber, komien über diesen Gegenstand mit Nu? Yen und Vergnüge» nachgelesen werden- 54 zwo Duellen, eine an der sogenannten wur? ?en uittcr wcijftnsclii bey dem Dorfc R u. sckach, die andre in ocr wockein, welche sich bey Xadinanjiorf vereinigen, und allda schifrelch werden. Die S^u tst ein ungc-mein schneller Strom, der/wenn er über seine Ufer steigt, welches nicht sclten geschieht, se^r vielen Schaden anrichtet. Die 3cyer; fie entspringt anch tu Gderkrain. Die H.a,> bach entsteht bey C>be» laibach in Innel kram, und fällt bey Glrcrblllg in die Sau ; sie hat das merkwürdige, daß sie bey ihrem Ur-sprnngc schon schifreich ist. DicGurck, wel" che bey Gbergurck in Unterkram entsteht, und ebenfalls in die Sau fallt. Die Rul pa cittsprlngt bey Vord in Innerd'rain. Die wichtigste» ^mdstel» ingrain sind folgende: i) Der Cirb'iii'er-Scc, von dem man seit jeher so viel wunderbares erzählt, und der seinen Namen von dem nahe gelegnen Mark- ,len wenigen Wochen schönes Gras auf seinem Boden; wenn dies gemäht tst, so säet man Hjrstdraüf Nachher Hirsencrndc wird auch wohl 5> wohl manches Haschen darinn gejagt und geschossen. Sobald cr wider mit Wasser angefüllt ist, so stellt sich auch sogleich elne Menge Wassergeflügel ein. Daher kömmt es, daß man uon dicsen See sagt : man könne in eincm Jahr in demselben fischen, mähen, ernten, uud jagen. Das Wunderbarste hler» bey ist, daß, wenn derselbe wieder mit Wasser angefüllt ist, sich auch sogleich eine Menge Fische in demselben befinden. Diese sollen aber mit dem Wasser, welches aus elni, gen Höhlen mlt Ungesttm in den See strömt, zugleich hervorkommen. Ich empfehle Ihnen hierüber den trsten Band von -Hacquets Oricwgr.lphie nachzulesen. (*) 2) Der Felocssersee; er hat seinen Namen von dem Schlosse Felde-,, ist cinehal-be deutsche Meile lang , dreyviertel Meile« breit, und ungemcin lief. Mitten in diesem D 4 See (*) Auch Grubers Driest werden Ihnen besfall« willkommen seyn. Bey diescr Gelegenheit sey es mir erlaubt, deu Herren Verfassern der wiener Realzeitlmy die Erinnerung zu mache« daß der erste, welcher den» Fabelhaften des Cirkmjersees, so Dalvasor, Srembery, und andre davon crzalht haben, Abschied acgeben hat, der brave Herr Hacauer, und nicht Hcrr Gruber ist, «ie sie bey der Anzeige der grübe-rischen Briefe zu erkennen g.ibcn. Man sehe de:, «sis„Thril der 0l:ÄoKr.^i^cHrinQlj?N. 56 See ragt elll runder Berg mit einer kleine» Kirche hervor. ?) Der N>oche,„ersee, welcher sthr viele fchmackbaftc Forellen enthält; er ist beynahe so groH wie der vorige. 4) Der 3epit^?erste in Innerl^r.nn; die Gegend nm lhn herum ist wegen seine« häufigen unreinen Ausdünstungen ungesund. Ung'ichlet dieser häufigen Wässer, die R >?i»r besiht, hat es doch zuweilen in cmi-gen Ge.!c"den Mangel daran; vornehmlich in Ullttzrrram, allwo esOncgiedt, an welche ' gar keine, oder doch nur schlechte Quelle. zu sin x» sind. Der Tcmniyerbodcn z. B. bat so sehr Mangel an Quellen, daß, we^.l es lange nichl regnet, das Wasscr auf eine und mehr Meilen wett hervcigeschaft werden muß. Gleiche Beschaffenheit hat eS auch auf dem Harfie, allwo man oft einige Mcilen weit um Wasser gehen muß. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bode is ist sedr unbeträchtlich. Die meisten Ebenen und Thaler sind entweder zu steinigt und sandigt, oder zu sumpficht. Inzwischen giebt es aber auch einige fruchtbare Gegenden. Der beste Getreidboden in dcn Gegende», an der S^u; in den Gegcndm von Daubach bis an den Ursprung des Flusses gleiches Namens. In vielen Gegenden in Un? eerb'ram, vorzuglich aber in den meisten Thälern ti» Oöerömm, ist ein guter Hoden. Die 57 Die schönsten und grössten Flachen sind: i),der oft erwehnte Morast l'ey L.anba-l,; 2) das 3^'erfelo il» U>berd'r^in Ultd ?) das St. Sa>, tholameifeld in llutcr^run. Allßcrdem sind noch am ^aMt-ome, und zwischen Neumarörl ulld ^4ud^ch einige sehr angenehme Flächen. Der Ackerbau wird in Oberd'rain, all-wo der Balm-'Eigenchmn hat, und verbalt-nißinäßl) nur wenige Aeckcr besitzt, senr g«tt betrieben. Die mwdt-e M^nge von Gruad-stäcken spor»,t stinen Flcitz noch mcbr aü, er kann solche auch besser dun^c:l. In U »rcr-krain ist der Bauer mebr Sklave, hat tein Eigenthum, ist daher faul und dilmm, und vcrnachlasigt also den Erdenbau. Die schön, sten und fruchtbarsten Gegenden sind attdort, tn Rücksicht andrer Länder, nur schlecht bebaut. Produkten aus dem Pflanzenreiche. Von Getrcidareen baut man hier alle Gattungen, deren ich bey Rärnccn crwähut habe, nemltch: weifen; er geräth in elnie gen Gegenden Untcrkrams, und vorzüglich auf dem R^rsie, sehr gut. Roggen wird Überhaupt nicht viel gebaut. Die Gctrcio-arten, welche am häufigsten gebaut werden, Md; Huchwcncn, oder Haidei», -Hirst, und Hader. Ihre AusglebiMt kömmt mit 2 5 der sd dcr in Rarntcn fast übercm. Der Halden, dcr nach der ersten Aerndcgesaclwird, wird öfters von dem Reife verdorben. Türi-'isckc^ N)cnen oder Ma^'s, wird im Xvippacher Boden , aber nur in einer Srrccke von sieben bis acht Stunden, mit vielem Nutzen gebaut. Es wäre zu wünschen, daß man auf dem großen Moraste den Rciaban einführe« möchte, als wozu derselbe so viel Geschicke hat. Diese Anstalt würde für das gctreld-arme Rrain eine wahre Wohlthat seyn. Da nicht viel Gerste gebaut wird, so wird auch nicht viel Bier gebraut, als an> derwarts. Inzwischen braut man doch in ,ä.aubacli und Rraindurg ein sehr gutes Bier. Der Wcinstock behaubtet unter denhle> slgen .Nahrungszweigen keinen unbeträchtlichen Platz. Einige Gegenden naher an Italien hin liefern die köstlichsten Weine. Man hat weisi'cn und rothen- Derjenige, welcher in Uneeckam gebaut wird, beißt Marcbwein. Cr ist im ersten Jahre sehr sauer, und wird mit andern Gattungen «us wippack, Gor? und Trief? vermischt; alsdenn giebt cr einen angenehmen Trank. Die meisten Weine, welche in Rrain gc> trunken werden, sinblieyerlschc und italienische. Die Baumfrückte gerathen ungemcin gut und häufig. Besonders hat man einen Ucber^li? an Raska'nen, und Nüssen. Auch gtebt 59 glcbt es auf dem Rarste und gegen Trief? hl,i :c. eine Menge wlivenbäumc, Simonien, Pomeranzen, Mandeln, Feigen , pftrsiche, Zwetschgen 2c. Allcs Obst wächst hier sehr oortrefiich. Aus den Hnncn und Äepseln wird ntcht nur allein viel Most gemacht , sondern sie warden auch so, wie viele HHndre Obstgaltungen, gedörrt, undvondcnt gemeinen Volke häufig genossen. Die Acpfcl und Birnen aus Rrain sind besonders be, rübmt und wachsen in den gebirglchten Ge> gendcn des Landes am besten. An Drcnn-und Bauhok kat Rr>nn an einigen Gegenden Ueverfiuß, an einigen Man--gel. Die größten Walder sind der schon ge. dachte Birnbaum^rwald bey Planina; der ben Icllon56, der Fc»strl5erwald bey Stem, und mehr andre, die kleiner sind. Die Holzarten sind denen in Rärntcn beynahe gleich; nur, daß es inRr^in noch ungleich mehr /^aubkoker giebt. Auch die Hiefern sind hier häufiger zu seh«, als anderwärts. Flachs wird or,!jicinarten; die übrigen Felsen be-stchn aus Sandstein, und Brccclen von mancherley Art. BMcr kennt man aus diesem Lande folgende Erd - und Steinarten, dte ich nach Ginclin aneinanderreihe; Solche, an welchen die Ralkerde den größten Antheil hat. ,. Oync bestimmte Gestalt. Ä. 6s «. Rreide, (^reta. In derwochem; im Zirknlfer See. Herr Mucha will sie auch in der Idrianer Grube gefunden haben. d. R^lksintcr, 8tl»la^irez. In allen Hölcn des Hcrzoglhums; vornehmlich abcr in der Adclaberger Grotte. ?. RalMem, c: lcaliuz. Er macht, wle gesagt, die Hauptgcdirge des Bandes aus; seine Abaitcn sind: a. rveisi; an sehr vielen Orten, besonders abcr zu Rheslan. l>. Scbmur-.lgweifi; bcy Oberlaibach. c. 'Weiß, mtt schw^rxen ngerartige»L Flecken; bey Oberlaibach. d< Galinlsckcr Ralrolbcl; ' b. Flcljcwoth. ImRanrerfwfi;dey Gberlaibach. c. Schwarz. Bey Gberlaibacb; auf dem A.oil7cl; an der 5t'l1stc von l'arro lis; bey Cidöui; um den Morast bey ! d. Weiß »int rothen Flecken. Auf 5 dem Berge Gr»ndowif. e. Roll,, n,it weiston, gclbcn unv anoern Flecöen, äiat^i o. Bey (Pbcr-lalback. f. Weifi, braun, und roth gefärbt. Bey L.ack. , g. Rochlicb »nit weisstn Streifen» An verschiednen Orten. Gberlaibacb. i. Marmor c.itln^rn. Bey (pbcrla^ back. Gberlaibach. e. 67 e. Spat, 8parum calcareuln Zmolpkum. In den Kluften verschiedener Felsen im Lande; besonders zuTachich, und Idri«. A>l lctzlerm Orte ist er oft lul'äiapka. num lilincllolum, lamelliz inolilin3ll8 compa^i«, und von 3innodergtfärbt. Herr -Hacquet besitzt eine ftbr seltne Abänderung aus Idria, nämlich: 5z^- lum 2MNlp!il,im lildillilnum 5uli^!aci^w. Dies Stück brach auf dem van Sckwie-tenscben Feloe. 2, ^n Kristallen. a. Kristallisirter Kalkspat, Spatum fi- guratuiru Bey Nemngrkrl, D>;ne na und Cishedftrdo. b. Als Abarten können folgende Nu-mern aufgeführt werden, die alle in dcm Queckstlbcrbcrgwerke zu Idrm brechen: it Spatum calcareum crystallisaruiu albo-cinerum, crystallis dodecaedris planis squalibus* 2. Spatum calcareum crystallifatum album dodcciiudrum , rryllallis ,g-gregatis planis insqualibus» 3- Spatum &c. album pcllucidem ,. cryltallis hexagonis pyramidetrigo-r.is. 4, Spatum !5 ss^u« ,atu8. Alle Holen des Herzogthunls si»d häufig damit versehen; er stellt, mlt Hilfe der Einbildungskraft , verschiedene Figuren von Statuen, Orgelpfeifen, Säulen, Eiszapfen lc. vor. Die säulcn-undpfeifenähnlkchen Tropfe sieine zeigen sich vornehmlich in der St-Mggdalcllengrottc. Die 69 Die Abarten dieser Stalaktiten smd folgende: a. Spatartiger Tropfstein, iitai-M- b. (polnischer Tropfstein, 3ta1-M. c. Aufblühender Tropfstein, Lraig. d. Rindenstcin, 8lllla^ite«n,cruttan5. Allc diese Tropsteinarten finden sich in den krainerischen Grotten; vornehmlich aber in denen beyS. Ser, veto, bey Corncal, Adelabcrg, in der Msgdalcna, bey postoina, im L.ueg, in der großen^und kleinen Rarlama, zu Idria :c. 4. Versteinerungen in RaMemsarten, rerrcfll^a. Mit folgenden Sccgcschö-pfe»: a. Austern. An den Küsten, vornehmlich um Aquilea; im Moraste bey Aaubach. d. pholaden. An den Küsten sehr häufig ; auch bey Thesniza. f. Glossopeeern Im Moraste bey podpeiscl). d. (vrthoceratieen. Bey Neumarr'tl; bey Podpetsch. e. Eucriniten. Bey Neumarktl f. Glodoslten. A»n H.oibl. C 3 s. 70 g. Amomten. Am L.oibl. h. Seesterne. Bey FiannovH. i. Gienmuschel. Bey <^2i'o ä'Ittria im Moraste, lt. Perlmuscheln, l. Hammuscheln, m. Venusmuscheln, und n. Terebratuln. Alle im Moraste bey Podpetsck. v. Bucciniten, p. Curbintten, und q. Gliracieen. Ebcn alda. r. Chamiten. Allda, und bey driest. s. Rorallen. Bey 3l>es,n5a. t. Pfenningstcine. Am Nannas bey Gär?; bey Voluska; ^»po ä'lNria; am Rarst lc. «. I.2piz LcF2nenss5. Im Nlorastc» x. ^ftlbverstemte große 3ähne. Bcy Crop. U. Gemischte. i. Mit andern Crd - und Steinarten. «,. Mergel, ^<:rFn. a. tNergclcrdc (Kalkmcrgcl). Sehr weiß und fein bey Gberl«iback, gra" bey Aqmlea, bey -Heidensckaft, bcy ^lchas, bey Mcchul, und tmMc'r^ sie; letztere soll, wte Herr -Hacquct sagt, unfruchtbar seyn? 7l b. iNergelftl)refer. Bey Rhclniu tc. c. Mcrgclskcin, odcr ^r>.'u,m,',gel. Mit Dentiücn, auch nut QuecljUbcr inlpiaglurt, zu Idria. b. Topsjicme, die ebcn ilichlo andclv, als cin nttlgelartigcs Gcnlcngc siud, nmsscu ln Rrain ohnc Zwcifcl anzulltf« fcn seyn; tch hade al'N' in ^acqueen (P^ictogmphie noch kcinc angczcigt gefunden. e. (^icci-cliin!,. Bcy prc,„, doch ohne Lava. ci. Lil«,isc l'nnra. Um Gorx; lmufig in den Klüften der Kalkfelsen, und in Thalern. Bcy ^i-«ba»; am -H^vornit; bcy ^ok^; zu Idria. 2. Mit Gäurcn. a. -Himmelmehl, ^ ^lvnn (^i,1l-!wrmc; soll in dcnIdrianer Gruben oortonl-mcn. b. Frauenglaa, 6vpsum ^l.^>«. Bcy Banowitl'cki. Idrig. t. Gemeiner Gips, m vulssaie. ^u Banowitstv. lc. E , d. n J), Spa turn gypfeum crystallifatum album fcmipcllucidum , cryllaijis un-guiformibus aggrcgaris. ^U Idria. tt Spatuin gypfeum crystal lifatum fla« vum, (ubdianhanmn fcutisonne. Ist oft mit Zimwbcr gefärbt, ^u Idr^a. f, Sparuni gypseum cryftallifatum rhom-boicleum album, rhombis semipcliu-cidis dcpreflls» Zu Idria. a. Spatura ^ypseum crystalhlätum tur-ritnm, pyramidc frafta apice bitida, cinnabari tectntn. 3U 3^V^» £. ^Sdenit, Gypsum cryflalAisatum fi-lamcntosum album subdiaphanum f crystrfllis inordinatis oblongis sttiatist U Gypsum crystallifatmn album , cry-ftallis minimis concentratis depieUis. t* CJyp^uni cryfbliisatum diapliaunin prifmaricum , columnis licxai^onii cro- lf Gypsum cryllnllilatum prifmaticuin opacum fuscum, columnistenuibui& craliioribus fparsis. ^U ^Ovirt. W, Gypsum crystallisatum prifmaticum fuseum , columnis fafciculatis conceiv tratis capillarihns, 3u ~3brid* It. Gypsum crystallisatum album, crystal !is minimis, figuris indetennina- 73 0+ Gypsum iinpurum cincrum p.irttcu-IJs inipnt pahi lib us- ?. Mtt Säuren / u>ld noch einer ander« Erdart- 2. Schwerspat, 8Mum ^on^e!'s)5uMf Bcym Orte polen. Skopoli si^t. cs sey Bleyglan; in dcmstlbcn cingcspvcngt. 4. Mit brmnbarem Gruildstof allcin. g. Stmksicm, ^!»pi8luilll,8. BcyL.ip-piz^a; im Moraste bey H.«ttbach. Solche, woran die Vittcrsalzerde luchr 3lnrheil hat. ^. Reinere. Nichts. 1. Talk, talcum. Im Flusse, die Fei? strl5 genannt, 2. Scrpentinskein, I.apiz selpenrlnu«:. Il, der Feisirl5. z. Basalt, ^n HlNlb'crftuß; dieser kann als pro-blcrjicin gebraucht werden, wie auch derjenige , wclcher im Pflaster zu ^aubacli steckt. . 4. Gchprl, sza^Itc.i spariso-m^. Bey f?ola. 5. 2l!niaut, ^iniamuz. «. ^Vllira nur ?3plru5 montan, teu .^5- E 5 b, 74 b. Asbeflus vitrcus, membranis rigidis, sibi inviccm adnexis. c, Saxum conglutinatum confians par-ticulis asbeiti. rigidi , asbesto flcxili cono'lntinatJs, & pyrite infpcrsis. 55ccbC Abarten brechen, nach Herrn Mucha, auch in Ioria. 6. Glimmer, I^lica. Sowohl lost, als tn andern Stelnarten häufig. 2. Gc!iellsiein. Unweit Tishcbardo. d. !>gxlim foi'lLiccum Wallcrü. In der Lvockeul; bey Nudnik; bey Daubach. Im Ranker. Unweit Idria. Solche, an welchen die Alaunerde einen großen Antheil hat. ^. Reinere. 2. Boluft. Sehr fem bey Medeft Ull, weit Gör;. In der Wocbein. Bey l^ Seinischte. .1. Gemeine»'Thon. Uebcrall, vor«ehm-lich bey 2l>iuilcH; auf dem Cerglou u. blau im Moraste bey L»aubach; jchw^n'5 unweit ^vidcnf«. a. ^rgllla coininuiU5 plaHica impure ci. nere.1 iii(!ur!ira. Die Gemeinste Gang^ art zu Idria. fc„ Aigilla communis phstica micacea cinera indurataf 3u Uöti«, 7$ C, Argilla communis plafiiici indurata impura nisra. 3lt 1fo*i&* b. Argilla indunua phiogiitica. t* Argilla communis mixtn cincrca , obscura , indurata , feu lithmnnr^a polita cum ciunabari , & terra ^rifea immixta. Beede Arten;u I^ri.t. Auffer ^)dria findet man auch Thon, schiefer in der Atsoina; tn der Tri-bnftba; bey Nenmarktl; auf dem K^oibl. Und eine Abart davon, ncmlich den f Da6?stlnefcr. Bey ^ogax. d. l5ho»^mergel. In dcrwochoin. Bey Fianova; bey Prem. c. Gelbe Farbcnerde. Unweit Catanle. Solche, an welchen die Kieselerde mehr Antheil hat. ^. Guar5, Nuarxum vul^re. l. Reinere, In den Spalten verschiedener Gcdirgoarten ; auch lose in einigen Flüs« sen, vornehmlich in der Feistrl?. Bey prem. Am Slwin)«. In derL,ison, 5a; unweit R.arlovif. Zu Ü)ed,n)e. Im Pflaster zu Daubach. Zu Gel^b bricht ein Quarz, der schiefcrarttg, und wie etne Opalmutter aussieht. E ; a. /6 2. Fel^stcine, 5nxa, woran der xuni mcrtailiferum l^arnianum, ^zN der Feisrrix; unweit Polen. V. Vergkristall, (^litta<1uz mantcma. I« Thonkugeln bey -Heldenschafr. In der Fclstri5; unweit 3irkin5. Bey Durnlak. Auf den, Ran5a-Rebra. Am Slivinzn. Auf dcn Feldern beym Orte polen; in den Felsen um Tidria. Der oben erwähnte ftltene Kristall, welcher vermuthlich eincn kleiner eingeschlossen halt, ist von 3lrkln? in Innerkrain. Folgende Arten finden sich in denen Gruben zu Idria: a, GUiarzum cristallifatum dodčcaedrum album« t>. Guiarzuin crystallifatum album pel- lucidemcrylbiiis 18cdfisplanijinGtqna- libut. 11 t, OtuarZum crystallHatum fimptcx, pyramidc hexagona subacauliscoloxata pellucida» (^. Edelsteulc, c?emmX. Nichts. D. Halbedelsteine. 1. Cnrneol, Im Jaspis unweit demStcin? bruche zu s)odwcin. 2. Calcedon. ^Icccloniuz. Bey Mlt-terdorf, sehr brüchig. Inder Feiltrw Im Pflaster zu Daubach; bey Schcm-bitch'a-Gora; um 3hcgnt5^. Cataule. 3. Ingpis, ^azpiz. Im Rankerfluß; in der Wocheln; i» den Gebirgen um >?n Cerglou. Am Slivü^; in dcr Fei'' sirif. Zu Gderlaiback; amSterniu«, und N^cdvedou-Vcrch. Unweit Cishc-bardc». Auf dem ^'^cra^^o^. Um 3heani;a. Bey Xaool;^ im Stadlpfta-ster zu Daubach. a. Brannroth. In dcr Iderfa und Tribuscha. b. Schwan, ^as^i^rdracniz. Am Sli> VM56. c. Banderjaspis. Bcy^adobic. d. JasplgarngerMtttrlsteilt. Ohn. welt ^^rlovlf. Am Thinker. «. Fcü;stcme, wo dcr I^^pi^ die Basis ausmacht. v. 78 a. Tr^pp. In der Idena; amTschu- der; unweit Ci^he^rdo. b. pro^l^r. Im Hand'er. Roth und scbwarz im Pfiastcr zuH.aub^ck; um Fheml,56 , und Raoul^a. c. l^cccia sü'n^Ii>re.i. Hm Ranker» d. Ophit. Im Pfiastcr zu ^ub^ck; bcy Schelelj'en^e. e. ^vursijtcin. ^>udingsio»ie. In dec Feil der Feisirif, und im banker. L. Soicbe, dle aus andcrn Seeinarte»,, und den vorhergehenden fusim,ne>^ge-seyt sind: 2. llL!N rcteh UNWtlt 3irk^ cl. Flclscbfgrb. ^ ni5-2. I^'pollir, Inden Gcbirgsn um^dria. ^. I^spachttt' AmFußedes^vctÄijwolÄ. 5. -Horüsieül, t^orncliz. Bey N1litter0orf in C'llcedon übergehend. In den Gebirgen u>n den Tcrglou. In der Feistr»?. 'Im Aanb'cr. Bey plftoina. Unweit R>^wvi-.. Am Slwinxa. Iu Oveni^c; im 79 im Pflaster zu Daubach. Bey (yberlai-bach. In der rvochem in> Thon. a. Corneus rigidus, non mrens, apparent er lameUis parallelis. Zu Idr^.. 6. Rieftl, 8ilex, Im Hankerfluß. Bey ^tthas; bey prem. In der ^lson^. Im Pftastcr zu ^auback, u. a. O. a. Schwarz, ^llcx ni^ilclinx. Bryzn SlivlN5^. d. perrolilex NilAtitiul. UlN den Sk- «. Grün «mb roth. In der Idel va. i. Schwane kompakte Aava. Bey Sermons nächst Gär?. I. Sand. ^«Mnd Met slch allcr Or- ten, aber ausser den jenigen, die in dcn Idricm/rgru-bcn vorkommen; es ist daher genöthigt, seine Nothdurf von seinen Nachbarn zu kaufen. 3" Bereitung dcr Spciscn lc. braucht lnan 5N«rsal,?, welches übcr Trieft kömmt, delstll Kristallen eine bis zwey Linien in Dulchsch'Utte haben, sehr kompakt sind, und schön wclß aussehn. A, Uiti'iolfiuite, Acidum vitrioli. 10, Vitriol, Vimolum. a, Vitriolum mai-tis nativuin, flralacti-cicurn , ifčmipeLlncidum viride. QtilV fig an dcn Fürsteil und Grudenjicm^ pew zu Jorift. 8i Jj, Vitriolum martis nativum, fongoi-dcs, colore fiavo fusqo, jt Vitriolum martis nativum, fubercu-lofum , albiffimum , femipellucidum, tubcrculis albedine nivis» @cl)t ft'f* ten. 35et;t»c Mttm finbeti ^lc^ in JStoia* b. Hnliotrychum ScopolUanum» i* Virriolum martis nativum crystal-lifatum , album jicllucidum, crystal-lis aggregatis erectts* n, Vitriolum martis nativum subviri-de fibrosum , fibris parallclis, in fasciculos ordinatis. 3. Vitriolum martis nativum crystal-lifatum plumofuin, album, crystallis crectis striatis fcmipellucidis. ©e|>C jjcmeliK 4, Vitriolum martis nativum pluma-sum, rubrum, fibris parallelis coil' tortis, cum cinnabari unitis. Die allcrscltenste Art, wovon nur -Herr Hacquet ein Stück besitzt. Allc dicsc nadclförmigcn Vtlriolar-ten finden sich, wie man weis, m den Idrtancr - Quecksilbergruben ; Skopoli hat sie zuerst bekannt ge- , macht, und vcrschiedne Bestandtheile angegeben. Allciu Herr -Hacquct behauptet, daß dieses ^.x ar^ill^. El-ne Spur am Rarst. Zu Wrem; hier bcy Wrcn, werden alle Steinkohlen gebrochen, die bey dene» Zukerraffinerien zu Fiumc, und priest gebraucht werden. Auch zu Sagur. ^. Schwefel,, liul^ur. l. Gediegen, ^ul^kur unrivum. SoÜ, nach Skopoli, einst in und um Idri« gefunden wordcil seyn. *• Vzvettt f Sulphur mineralifatum» a, QdyvotfclUtS, Pyrites fulphureus. a. Pyrites minerdifatus amorphus fciu- tiljans. I). Pyrites fulphureus concentratus Co- lidus. @cf»»e Sar&e ifl tvei^J^elö* C. Pyrites suJphureus, nudus granu- laris, t>t Pyrites mineralifatus aggrcgatus, fi- guratus, feu globuli pyriticosi, @C^F fdtau (f. Pyrites rbomboidalis flavescens, Tub^ fWitarius & aggregatus. F 2 f. ft Pyrites crystaWifatus, planis triedritf constans > quce ita conjunguntur, uC duas pyrnmidcs essorment» Alle diese Kiesarte« werden in dm Gruben zu Idrm gefunden. .,. Ganze und halbe Metalle. Halbemettalle. ^. Arsenik. Nichts. «. Nikel. Nichts, c:. Hobolt. Nichts. D. Spiesglan, ^nrimonluni. i. Strahlig. Nach Skopoli in Rrain. L. rvismutb. Nichts. ?. 3ink. Nichts. V^. Quecksilber, tt^cllnrF^rum. Keine Provinz in Deutschland hat einen reichern Schatz an Quecksilber, als Rram; und dcr Werth desselben beträgt scit der Entstehung des Bergwerks z" Idria, ganz gewis hundert Millionen Kaiserguldcn, wo nicht mehr. Vor einigen Jahren hat man auch Zl> Neulimrktl tn Rraiit schönm nalürlichc'l 3mnober endeckt: er hat sich aber bald Wieder ausgeschnitten. Von den idriscken Quecksilbererzcn führt Hm -Hacquer folgende Arten auf: 85 H. Mineralische ll^uecksilberguhr, ^Z«. ,d mlt Massur Gold oder Gilber eintragen. s. Minera hydrargyri kjricleafolida pon-dcrosa, cinnabari, mercurio vivo, & minera argillacea mixtat Halt bey achtzig Pfund. t, (B'stn^eiry. tfocquet. Miners hydrar-gyri lapidca folida pondcrofo fufca vc-nis metallifcris, cas, qux in fodinii reperiuntur , ajmulantibus. Halt von zehn bis fünfzehn Pfund; sehr gemein. H. Miuera hydrargyri lapidc». solid« pst" lisa, cinnabari insidcnte. Der Gehalt ist geringe. F4 «So ^v«. Minera bydrargyri filicca folidit nU gra cum miner» lapidea, & cinnabari infidontc. Ist sehr selten, und hat vor zwanzig Jahren gebrochen; dec Gehalt ist gering. gistica. ö» Minera hydrargyri argillaeea phlo-giltica friabilis flibrubra» LaFt sich am Lichte anzünden. Es steigt manchmal auf fünfzig Pfund im Zentner, ist aber itzt sthr selten; ich tonnte bey meiner Anwesenheit in Idria ein paar kleine Stückchen davon erhalten. &t Mincra hydrargyri argillacea phlo-gistica friabilis fhvesccns. Fühlt sich fett an, und halt qemci-niglich »ur dreyßig bis vtei-ztg Pfund- f. Mincra hydnrgyn argiilacea phlo-giilica friabilis nigra» Diese Abart sieht einer weichen Steinkohle sehr ähnlich , und hält nicht übec e Pfund. Fühlt sich auch etwas schlüpfrig an» y» Äuijel /oöer Kocaltcttctyc, Miners Jiydrargyri lapidea folida, feu litho* marga impura, mineralifata , hemifphtf-rica, dura t hemis})hsriis excavatis fo-iiacei*, nigris, iu siiice granulari ni- gre- 86 grescente, cinnabari & ferro minerals"- sato immixtis. d, JVlinera liytlrar^yri lapidea solid« bemifph^rica rubrn. ft« Minera liydrargyri iapi^ea folida heinifpcerica »g^rögata atro-rnbra — cuin minera hyrlrai'gyi'i llriata nigra* Diese Art ist arm, /cue aber ziemlich rcich. C. MInera hydrargyri Japidca folida hemisphrerica aggregata vcrficolor. Diese drcy Arten haltcn voil suns bis fünf und zwanzig Pfund im Zcnlllcr. Jt). Miiiera hydrnrgyri lapklca seüda hemisphtfrica nigra difpcisa in mlacra cinnabari silicca. Hält bis vierzig Pfund. e. Mincra hydrargyn lapidca folida hcmisphxrica pyriticofa rubra. Ist sehr selten, und nicht sehr rcich. f. Mmera hydrargyri lapidciT soJida hemifpsrrica nigra in minaa ciniu-barina pyriticosa fuica, 0* Minera hydrargyri lapidca folida hemifpliTrica aggregata rubro-nigra» Hält von vierzig bis füufzig Pfund. j)t Mincra hydrarjtyri iapidea solid« hemispheric» difpersh nigra ia miner» hydiargyri ponderosa. Brach im, Jahre »772 ; wcnn es ge, schlissen wird, so stellen seine pollv» F 5 ten 90 ten Flächen eine Art hieroglyphischer Figuren vor, welche mit Kiespunkten durchsetzt sind, und also sehr artig in die Augeu fallen. t. Minera hydrar^yri fdiistofo folida hemisphserica, hcinisjiliseriis conftucn- . tibus excavatis (U'iatis foliaceis niffris. Ist etnc der allerscltesten Abarten. t, MincJM hydrargyn scbistosii solid* hemifpharioi foliraria cinnabarina , ar-gitin cinerea retVa. t. Minera bydrargyri schistosa ToHcla' hemifphjcrica aggregata spccularis in-rer schislum cincrcuin , & minerairt rinnnbarinaiTi siliceam. Becde Arten sind geringhaltig. 'ä. ^irtltobcir, Ctnnabdris. a. £"evb , Cmnabaris amorph a* i. Cinnabaris amorphst vmpura foliHÄ, fafco - ruhra in lapidc calcareo im* puio* Diese, und einige der folgende« Abänderungen, fanden sich auch zu ^lenmarb'tl. Der von Idria ist so geringhaltiF, daß cr kaum bauwürdig geachtet wird. 2. Cinnabaris amorpba impura /olid* in & super fp.ito calcareo crystals-sato doJccacdro pelliicido* Bricht schon lange nicht mehr. 91 3, Cinnabaris amorplia pura pulveru. Jenta in breccia imptim, 4, Cinnabaris aniorpha impura folida polita, in iitbomarga ni^rcfcente, venuiis cinnabarinis Mochum fen Achatem dczitrincum vefercns. SBtacfj nuc j?dc ac^t ^abwn. 5, Cinnabaris amorpha impura solid* in breccia calcareo-gypfen impura» 6, Cinnabaris ainorpba folida , co~ lore floris perfici' in gyp so fpcitoso pellucido. Bricht erst scit zwey Jahren, aber in acrinacr Mcnac. 7. Cinnabris amurpha pur a pellucid* in spatogypfeo, crystallis fcutifornri-bus - albo flavefcenribus. 8. Cinnabaris amorpha impnra mol-lior in terra argiilaccn ii7)pura ci-nerea. " , ^, Cinnabaris amorpha impufa solids fuperficialis in argiUa indurata nigr« foliacea} cum vitriolo martis insi-rfente. Wenn man diese Zinnoberart ewf Fettlang in einer Sammlung aufbe, halt, so überzieht sich die ganze Stw-fc mlt Haarvltriol. lo. Cinnabaris amorpha impurs moi-lior, ia argilla & terra Culphurea, folorem ligni putricii xmulante. 92 Heißt auch Modererz. ii. Cirmabans amorph a impura so' lida. h*a£hira arida, colorc chalybeo, in sehilto foliacco* m. Cimiabaris fnp'ei'ficialis lamelfata disperse super schifto cincrco cum argilia sulphurea fcirueinea flava. Die Bergleute nennen diese Gat, tung auch Dippelerf. J5» Cinnabaris amorpha fupcrflcialif solida impura, cum terra iiava vi- tnolica in fchisto cinereo« 14» Cinnabaris amorpha impure inot- Jior rnbro albefccjis: cum mercurio in fchisto nigro» 15, Cinnabaris atuorplia obfcura so- lida in stratis ordinatis in argilJa ni- o^ra indurara« Heisst auch Schnürlcr5 , odec l6. Cinnnbaris amorpha super ficiali* fpatofa rubro-all>a polita , in argilla indui'ata lugrefcente» Fällt polirt sehr gut ins Augc. 17* Cinnabaris amorph* folida im-pura snpertfci.ilis, colore chalybcO Jateritio obseuro , in/iilas referens , {iijicr argilla indarata nfgra. Ist mit der ol'bcschriebne» Art erst vor ein paar Jahren gebrochen. l5. <3f 18-, Cinnabaris amorpha (olida fparo-fa super filice nigrefccnte. 19, Cinnabaris amorph a iinpiiris £0-Jida j lamcllolä , in gyp so fyatoCo super arfjilU indurata polka nigra, mineralifata, 20, Cianabaris nmorpba iinpuris sv-iida, texcura chalybea , fractnra ari-tia, impura itigra, pyritc &mercutio . vivo immixta , colore lareritio» Auch Iicg^ler; genannt; halt ncl st dcn zwcy folgenden Artcn, vierzig bis fünfzig Pfund. 2 1. Cinnabaris amorplia mollior, terra vitrioüca fteva ■immixta , colors lateritio , iiiper fchisto nigro» si. Cinnabaris atnorpha folida fia-ct'ura rugofa raercur'io' vivo & pau-co scliirto nigro infidcntc. Ber Gehalt steigt bis auf achUg Pfund. 25, Cinnabaris ainorpba folida (j>a-tosa , cum ar^illa phlogistica difpev-ia nigra j super filicc cincrafccnt«;. 3ffl ctttc Strs, Äranöecy» 24» Cinnabaris ainorpba solida fiiper-ficialts , cum tern flava - viridi vi-triolica, super filicc nigrtf jpyrici-cofo. 25, Cinnabaris ainorpba fol'uh atro- rubra imbricata in illice nigro» 2)ic 94 Die drey Abarten brechen ettvas selten. 26. Ci-nnabaris rtmorphä folida fpato« fa fuperficialis in lapide cornco tra-pezifonni* 27. Cinnabaris pura fbiida lamellara, lainellis Cjileiidentibus, cum mei'cu-rio rtuido in lapiclc cornco nigrn, fractura glabra, 28. Cinnabnris amorpha pura foltda in quarzo albo cincreo fubiUapliano. Ist äußerst selten; und das Erem-plar ill -Hacqnctit Sainlnlung ist vielleicht das einzige. 29» Cinnalmis amorpha pura folicU in quarzo albo opaco , super silice pyriricofo nigrescente. 30I Cinnabaris atnorplia impura soli-da , in argil la ciacrca & pyrite fla-ve(ccntet Sb'opoli gedenkt dieser Abart , Hydrargyrum flüiduin in cinnabati lamellosa Sc crystallisata super breccia calcarea impura , cinnabari im-mixta. Herw.Reis.ll.Tl?. G D«, S3 Diese Art fällt sehr prachtig ins Auge. t* Hydrargyrum fluidum in gypfo in* durafo micaceo cinerco. Eine besondere Art, die nur voü fünf Jahren gebrochen hat. f. Hydrargyrum fluid uiri in gypso cry-staliisato alho pcllucido , cristalüs criftatis cohaerentibus, super breccia impur3» 0, Hydrargyrum fluiduirt in ttrra ar* gillacea cirierea. fy. Hydrargyrum flüidüm ill schisto el' nereo impura« t. Hydrargyrum, flnidmrt in schisto mi' n*M-ntisato specularly Das gediegene Quecksilber, das il» diesem Schiefer sitzt , betragt ge-welnigllch bcn ft.'l'cn Pfund lm Ce»t^ net-. Der Schiefer hält außerdem noch zehn Pfund. f. Hydrargyrum nativum fluidum Ist miners cinnabarina schistoGi, coiore clialybeo rubrö. Ist gar nlcht selten, und hält be>) fünfzia Pfund. l. ^^ärar^vrum iiu!6um in mmcr^ !>/' cliar^vri scniftosg mollilir. In diesem Schiefer sitzt das ^d^ane Quecksilber a,n allerbauftqsten. Sei« Gchalt steigt blS sechjig Pfund. m. 99 nt. Hydrargyrum fluidum hi miner» hydrargyri lapidea ponderofa. Der Gehalt kömmt dem vorigen gleich. n. Hydrargyrum fluidum in schisto mi-cacco cineieo-nigrcscente , pyrite in-lldcnte. 0, Hydrargyrum fluidum in pyrite & argilla cinnabarina amorpho - foliacea nigresccnte, $ält nur bl^ Jtvanji^ Jpfunb. p. Hydrargyrum fluidum in pyrite fla» vefccnte, argilla nigra , & ciuerea tectum. q. Hydrargyrum fluidum in pyrite glo. bulari alliefccnte. r. Hydrargyrum fluidum , ex vcni» fodinarmn HydiiiE. Manchmal, obwohl itzt sehr selten, geschieht es, daß einige köffelvoll gediegenes Quecksilber tn der Grube zusammenlauft, welches sodann in hölzerne Gefäße gebracht wird. Ganze Metalle. i. Herr -Hacquer schreibt, daß in einem blauen Tdoxc unweit des Schloßberges »u ^.lNlbach zuweilen ble)-hälnZe Etcine G 2 »eg loo gefunden würden; aber zu welcher Gat> lung gehören sie i Bey Stitti6?; hält nach Skopoli ^ Pfund Bley und i Quintet i,l Silber. Aus dem Seethal, ?6 Pfulld Bley und i Qnintcl Silber. ZuGava, ?p Pfund Bley und '/2 Quintet in Silber. Am letztern Orte soll er nicht verschmolzen/ sondern außer Laud verkauft werden. Die übrigen sind nur Anbräche. L. Rupfcr, (^upi-um. t. Gediegen, <^us>ruln nanvum. a. In dünl^en Blättclicil auf wcifsem . Xüuarf. In der Herrschaft Tolmein. 2. Verwittert, Ouprum 6il^i,llim. ?. Hupferblau. a. ln lparo caicllreo aldo opaco. Bey Neumarktl. s!. Eisen, Zerium. 1. Eisenocker , Nclna lerri. Zu Ghell'i- senke, kugelförmig gebltbt. 2. Blaue Uiscnerde, <^a1x ni.n'iül^ » In einenm schwanen leichten Torf; im Moraste bey Daubach. b. In ^incr gelben eiscnscliüjsigen^hon^ erde ; am Berge Aoibel. 3. Eisensaud. l^crrum ^en«rium. Bey Triest. 4, 4, Vcchne« /Sumpf- oder tNödererf. ''.«lurgta; Xinei'a t'crri iialuilril,. Inder ' 'Hvo6)«!tn; zu Ramelk, und Duckain. Bey 2d^bnagori;a. Unweit Sheleistn- t^ In der Grube vou Vcbtechi. Um Idria. Bey Dnino; am Tsckuber »c. "5/ Gemeiner. Ntsenstein', IV-rrum vujFa- »c; tcrilim c^lri^cirme ainorpliium;com» f 5ttune, An, Mstliuber. Bcy GÄ'grib, Ielvn?a, tNeshokla; qmBetge Glieru- tdcr, und ^omnikcr. Zu Ger^bah, Soneg und ^.äpposie; von diestn letzl- denanntel» acht Orthschaftew, tvcr^en die Erze zu Hropj> und H^nnagoriIt ver- .schmolzen..^ . - .^ .D^ der Hpcr5a. I« dcr U^ochNtt. Am K.oi^l. Bey Hlinft, und prcm. In den Gobetnen eines Barens, dessen Gertppe bcy dem Dorfe 3henis5a tn einer alten Piuge gefunden worden. l). Nirmatirez rüder. In dcr )Vockem. Iu R«melk. Am Esckuber. c: tt^marite» -fuscuz. Z^l Sappasie. Iu Sheleistnke. In clnlgen Brüchen um Daubach. " ' ' Bey V^sches im Thon. G 3 «. ?02 o. ?errumj»«picleum. Inder ^Vochein. Perrum rctra^orium ^lo^ulaie , cuin ferro jzz^iäca mixrum. Bey Rhesiau. Z. keri-um crMallinum. Ill der Wochein. d. Eisenkies, l'cilum px"tc8. Herr Sr'opoli führt folgende auf; a. Rleinwürftickter, in grünem Marmor. Bey Tribujchft, hätt 5; Pf. Clsen im Zentner. b. Strahlicktcr. Bey Idr^ 19 Pf. c. Riesb'ugeln. Von Tolmem 28 Gderörain 15 d. Rieaminern. Von Ivrift 31 e. Zusammengeflossener. Idria 15 f. Eingesprengter. Idria '3 M. Auablühenver. Idrta ,6 W/Eisenspat, pfiinf, r-errum lpatgsum ^a. Ungejialt, Äinorplium. Zu Sava tn der Mressa SrMgrub^ -Von dcn übrlgeu Metallen hat man hlsher noch nichts entdeckt. Produkten aus dem ^hierreichc. Dte Viel)5ucht will in Rrain so vlel eben ntcht sagen. Die beste ist tn Unter-krain und Oberkrain, woher jährlich eine ziemliche Anzahl Viehes nach Gor?, driest und Fiume gebracht wird. Das Rindvieh ist im ganzen Lande klein ; und wenn es noch st gut gemastet wird, so wägt cln Stück 103 Stück selten schwerer als 7 bis 8 Zentner. DaS dlc Viehzucht ntcht beträchtlich ist, laßt sich auch hieraus schließen, daß daS Pfund Rindftcijcl) fast an den meisten Or? ten 5 bis 5 5 Kreuzer gilt. Ill Oberkra»! giebt es cintge schöne Alpen , auf wolchcn sowohl Rindviehe , als Pferde geweidet werden. Ble Glallfätle-rung ist, obwohl man in Oberürain ziemlich viel Klee bauet, im ganzen Laube nicht eingeführt. In Unter - und Inncrb'rai« giebt ev viele natürliche Wiesen, die gewässert werden können. Sie werden auch stark mit Asche gedüngt. Produkten aus dem Thierreiche. <*) Die krainerischcn pftrde haben übore Haupt das Oute, daß sie sichere Bergsteiger sind; daher find die meiste« Saumrosse aus Rram. Auch können sie vorzüglich zu Reitpferden gebraucht werden. Der zwo einzigen Etuttcrcyen im Lande, zu ^ippiza , und Prcsiianik, habe ich schon vorne erwähnt. Daß die Schaf- und 3iegen5uckt hier von cintger Vclrachtlichkelt sey, hab ich eben, falls schon gesagt; die beträchtlichste ist aber G 4 auf (*) Man kam» hicbcy nachlesen : 8capott lluta«. 104 auf der Herrschaft tNahrenfels, welche denen Grafen von Vrigido gehört. Die Bienenzucht ist in allcn drey Kreisen des Landes, besonders aber in Obcr-krain, sehr wichtig. Der patriotische Graf Ioh. Nep. von Edluig hat diesem Gegenstände dadurch noch mehr Vorsckub gegeben, daß er die bestgeschriebcnen Bicnenbüchcr «ntec die Leute vertheilen ließ, ein eigenes Bienenhaus als ^uc Schule aufrichtete, und sich auf alle Art belebte, diesen für Rraln eilttraglichcll Artikel zur Vollkommen? heit zu ''si.lgsn. M.nl will hier behaupten, daß diese beträchtliche Bienenzucht von» dem starken ^aiocn oder Bucliwei^cnbau herzuleiten, und d!,ß diese Ottreldart den Bienen die angenehmste Nahrung sey. Die Seidcnsucht wird nuctmXvippae cderboden betrüben ; ist aber von keiner sonderlichen Betr-ächlltchkeit. Viele Gegende« Rr^ins, besonders die in Untermaln, wä? ren sehr dazu geschickt; es ist also zu wünschen , daß man dieselbe auf alle Welse auf^ zumuntern suchen möchte. Von wilden Cbieren giebt es elneMen-ge, worunter die Gemsc,,, Marder, Iltisse 2c. vorzüglich zu bemerken sind. Die übrigen Gattungen hat Rvain mit Rärn-ten gemein. Die besten und weitläufigste" N»ll0bahnen sind ln der Grafschaft Gotsckee; auf 105 «uf ben Gütern des Herrn von Slgalla in Gbcrb'rain, und in der Grafschaft Auers, bcrg. Sie werden aber durch die große An, zabl von Raubschützen sehr übel mltge, nommen. Von Fis6)en giebt es hier: Forellen, Rarpsen , -Hnchen , Waller, Aalcn, ^Hech« ten, Scklemc, A?«rcn, Rntten ^c. Die besten Fischcreycn sind in der Gau, tm Lirk-nifer , Feldesser - u»d'Wockeinersee, in der ^aibacl?, und m dies auch von den zwey übrigen sagen konnte. Frauenklöster sind fünf im Lande. Hu Michclsiätte», sind Dominikanerinnen; zu Minkendorfund ^ak Klarisserlnnen. Dic letztern haben eine Mädchenschule, die sie durchaus nlcht annehmen wollten. Diese drey Klöster liegen t>, Oberkrain. Zu H^aub^ck find Ursulinerinnen und Klartssc-rinnen; die erstcrn haben eine Normalschule für Mädchens, mit der sie sich, zu ihrem ganz besondern Ruhme, alle Mühe geben. Einige Kraincr sind noch itzt, so, wie mehrere ihrer Nachbarn, gegen die fremdelt Glaubensgenossen nicht sehr vcttraglich, und manchmal ei» wenig lieblos. Handwerke, Manufakturen, und Fabriken m Kram. (*) Dcr Mangel an Getreide, und andern Naturprodukten in den meisten Gegenden hat der Rraincr zu sehr lndustriösen Leuten gemacht. Es giebt eine Mcnae Manufakturen und Fabriken im Lande, die einer großen Anzahl Mcnschen Nahrnng verschaffen, und beträchtliche Summe circuliren machen. Die In ^») Büschin? zahltc im IMe ?77° in Rrain 7 Hllttptflll'rikett, 572 Webcrstühle, uild 56 Sistnl,ämmer, wcichc 20837 Zentner Eist» licfcncll. iv7 Industrie ist aber überhaupt in if^br,kcn die wichtigsten, besonders die NäZelfabriken; denn Rrain versteht fast alle italienische Häfen, wenigstens die im ch1'enfcl,', sind elnige Stahl-Hämmer, und Nagelschmieden; sie gehören der Ktadt N>cil1c„felg. Jährlich werden hier bey 2200 Zentner Stahl und 400 Zentner Nagel angefertigt. Zu Hamelö steht ein Wolfofen mit einem Hammerwerke; es gehört einem Gc^ werken, und verfertigt jährlich ^"Zentner Eisen, und über ?oc> Zentner Nägel. Auf dem l5stl,nber ist ein kaiserliches Eisenbergwerk, welches einen Hoch-und einen Wolfofen, nebst einigen Nägelschmle-den hat. Jährlich werden allda bey 'oaa Zentner Roheisen, und für 5 bis 6ao fi. Nägel gemacht. Sbeleisenke, oder Eisern, hat 2 Wolföfcn, und 88 Naqelschmiedfeuer, wet-che ?4 Gcwcrken zugehörcn. Die Manipulation ist hier nicht die beste. Es werdelt jährlich bey 44^a Zentner Zaineisen, und über 2ooO Zentner Nagel gemacht. Das Bergwerk Rrop hat zwey Wolf-öftn, zwey große zwey Zerren «und f Zain> fener, mit 5; Nagelschmicdlicrde. Es gehört 11 Gcwerken; man verschmelzt hier größtentbcils ^mnpf^und wa macht werden. Dk dazu aeböri^en Hüttenwerke haben 8 Schlage oder Hämmer, und stehen theils hier, theils ju Bleyofe,!. Iauerbnrg ist ein Bergwerk in ncm-ltchen Gebirge, das ebenfalls einen Gcwer-ten gehört; is verschmelzt auch Pftm,, und hat einen Hochofen, und sechs Schläge, die theils hier, theils zu Radon« stehen. Aus diesen becderseitigen Flossen wlrd zu Neumarkl von zwene» Gewcrkm feiner Stahl und Sensen !c. gemacht. Bey dem Bergwerke zu Rerka, ober Gurk wird meistens Sumpfcr? , und ge-rtughalligerGlallkopfverschmolzen; woraus man zwar Schmiedcisen und Näqcl erzeugt, die aber nicht die besten sind. Das ganze Hüttenwerk gehört einem Gewerlen. Außer einer Pulvermühle zu H.aubacl, giebt cs stnst keine Metall,oder Mlncralfa-briken ln, Lande. U,^ 112 Unter den Manufakturen, welche Produkten aus dcm Tbierrcichc verarbeiten, sind vorzüglich folgende zu nennen: Die Tuchm»nufakmr zu Daubach; sie gehört dcm vorigen berühmten Handels^ ^ manne Herrn Dejselbrunner, von dcm sie auch angelegt wurde. Sie verfertigt mei> stens grobe Tücher, die im Lande gebraucht werden, und das Geld zurück halten. Mcm rühmt diesen Kaufmann überhaupt als einen geschickten einsichtsvollen Mann, der durch seine ausgebreitete Handlung dem Lande bereits großen Nutzen geschaft hat. Er hat zween hofnungsvotle Söhne , die lange in den berühmtesten Handelsstädten gewesen sind, und viele Kenntnisse zurück-gebracht haben. Die ^.edermanufüktnrm; die beste« sind in ^aubacl?, Ncumftrktl , Xveixel-bürg, und vorzüglich zu Astling. Man rechnet, daß sich an diesen Orten bey i?>^ Menschen damit beschäftigen, und ernähren. Die Roth > und Wctßgerbereyen sind die einträglichsten Gewerbe in Daubach. Unter den wollenstrümpfliricr'ereyet» und Nlajsclanmanufakmrm sind die zu N?eixclburg in Unrerb'am , und die zu NcmnarM in Oberkrain die beträchtliche sicn. ScidenmanuMuren giebt es leider kcint! uz Die voßhaarenen Siebe werden vor-zngllch im Dorfe Strasische, mid zu Feicl,-ti,:g häufig gemacht. Im gauzcn Lande nähren sich wenigstens i o,c>oo Seelen, Idria mitgerechnet, blos vom Bergbau , und gewiß loO,oO<-» Menschen von andnn Manufakturen, Fa, brtkcn, und Gewerben, denen der geringe Ackerbau keine Beschäftigung giebt. Kommerzwesen und Handelschaft. Der stärkste auswärtige Handel wird tn Oberkrain getrieben. Der Handel in Unter - und Innerkmin beschränkt sich größ-tenthclls nur auf den eignen Gebrauch, obwohl er eben so ansehnlich werden könnte, wenn die Einwohner mebr Thätigkeit und Iüdustrle hätten, mit einem Worte, wenn sie nicht Sklaven wären. Viele Oeter an. der Sau, besonders die Gtadt Gnrkfeld, könnten beträchtliche Handclsörter werden. Die vorzüglichsten Gegenstände des äusseren Handels sind H-emrvand, 3wirn , Spitzen «. Dieser ist fast der einzige Naht ungszweig der Einwohner von Bistbof« lak, und von mehr andern Orten. Ehdem halten die Bürger von H.ak diesen Handel fast allein in Handen; ttzt ist er allaemetn Am stärksten wird er ltzt in Oberem getrieben. Cs ist abcr auch fast unglaublich, Hern,. Reis. II. Ch. H wie li4 wte sehr sich diese keute auf Splnnerey und Webcrcy verlegen. Mannsleute und Frauen^ volk, alles spinnt und webt. Der Bauer als Eigenthümer seines Hauses ist voll Thätigkeit; er weiß, daß er für sich, und seine Familie arbeitet. Kinder, wenn es auch ein Dutzend waren, sind lhm willkommene Gaste; nur spilnicn müssen sie lernen. In jedem Banernhause wird im Winser hindurch oft bis gcgm Mitternacht gesponnen. Um drey oder vicr Uhr des Morgens weckt der Hausherr seine keute auf, welche bis acht Uhr. spinnen und weben. Der Haus^ valer «heilt die Arbeiten a^s. Die Knechte weben, die Kinder und die Wclbslemc spinnen , Ulld er selbst windet das Gesponnene ab. Alles geschieht in einer Stnbc. In jeder auch noch so kleinen Nachbarschaft sind Splunvistten im Gebrauche. Alle Ta-^e kömmt eine solche Rockengesellsckaft zu-sammen; heute bey Hans und Morgen bey Philipp. Um sechs Uhr Abends ist der Anfang. Jede Spinnerin nimmt ihr Rad vdcr ihre Spindel mit sich. Die Gesellschaft sitzt in einen« Kreise um einen brennenden Spännenbuscli herum, spinm bis spät jn der Nacht, und vertreibt sich die Zeit mit singe», und mit Erzählung von Gespenster, und Hexcuhistörchen, nnd was dergleichen mehr ist. Man hat den nachahmungswärs pjgm Versuch genmchl, zum Besten dieser Rocken Its Rockengesellschaften, verschtedne angenehme und nützliche Erzählungen in die Landessprache übersetzen zu lassen, und unter das Volk zu verchcilen; hk und dahat man auch schon «inen «wünschten Erfolg davon gesehn. Der ?ug des Leinwand - und Spitzen-Handels richte' sich größlentkeils nach Italien, und besonders „ach Senegalicn. Man rechnet, das solcher dem Lande jährlich gegen 4>^ao Gulden einbringt. Die Ausfuhr der Nagel, Drach, Seal,l, Eistn ^c. kann auf beynahe 15^,000 Oul-den angenommen werden; denn die Nagel allein machen einen Artikel von?o,oc,o Gulden Profit aus. Zn Besorgung des Eisen, wcsens lst so eben erst ein (!) berge r ich tam c z>i H^ubach errichtet worden. Btsberwü« rcn die Krainer von der i» Steycrmark ln>d Rärnten üblichen Frobn, odcr dem 3ehend, befreyt; nun, glaubt man, wird sie auch hier eingeführt werden. Es ist zu wüii" schen, daß sich dieses Amt vorzüglich die Waldknltur angelegen seyn läßt, denn in einigen Gegenden wtrd sehr unwlrthschaft-lich mit dem Holze umgegangen, und ilt andern hat man ohnehin schon Mangel daran. Der Handel mit robcn und verarbei-tcten häuten, mit Marderfellen und an, derm Rauchwcrke, mit Majsellan, Ström, H 2 pferz zi6 pfen, ^onlg, ^vacks, Vieh, wem, Schmal,, Butter, Ras, Gbsi, Namnol; mit ^>ol;, hölzernen Waaren, Strohhü-ecn, Topfcmrbcir:c. ist von großer Be-trachtllchkeit, uild wird durch den Sausirom, die ^.aibach, und mcbr audcre Flüsse, sehr erleichtert. Auf dcr Sau gehen die Waaren nach Steyermarr, Ungar,r, Rroatie„,und auf dcrMaich nach Tricst, Finme, Gärz^ 2c. Ad den letzter« Orten finden unter andern Schmal?, Butter und Ras einen sehr gu." uft «lt, wie bereits gesagt worden,, iln ganzen Landchcn sehr gut; nucdle Strecke um Aqlnics, oder Ägl^r, ailSge-»wmmln, allwo die Moraste vleleungesunde Ausdünstungen verursachen. Ungeachtet der obere Theil dieses Landes voll der grö'Zren Gebirge ist , so lst doch der nilttcre mit den angenehmstci, Huaeln, und der unt.re Theil mit grossen fruchtbare« Flachen verübn. Die Flucl'tb.nkcit des Bodens ist in vielen, vorzüglich in dem gebürgigten Tliel, lr, vorneft.ch, und tn den meisten gut. Die Erde lst fas^ überall selir fett und schwarz. 3>ey Corinon« wachsen die Weinranken lnanxshlch. Ueberhaupt hat das ganze tandchen zur größten irdischen Glückseligkeit die beste Anlage; nur ist zu bcdaucrn, daß die Euiw^hncr fast ubcrall zu sebr den, Trnnke geneig! siüd, und aus dieser Ursache sowchl, als wegen des Joches, unter dem die meiste» Bauern seufzen, einen großen Hang zu M^ss'gangc und zum ehelosen keben l,a-be>.i,, Das lchtere wird auch durch die Menge, der Mam,F, und Fl-aucilkiostcr, und durch clncil Haufen Wellprlester, scl« unttrstützt. Hieraus kann nichts ailders als 115 als Vernachlässigung des Ackerbaues, und Erschlaffung dcr Industrie folgen. Gleiche Beschaffenheit hat es auch im größten Theile mit der Viehzuch. Die meisten Pferde wer« den aus Rärneen und Rrain , und das Hornvieh aus Ungarn, und Unterkrau» hie-her gebracht. Bte vorzüglichsten Produkte des Landes bestehen in türkij'ckem rochen, Obsk, Lvcin, und Seioe. Und da auch Irn-ü; in dieses Gebiethe gehört, so muß auch das «Nllecksllbcr hier genannt werden. Getreide baut es nicht so viel, daß es seine eignc Be-dlirfmsse damit befriedigen könnte; der Abgang wird also für Landesprodukle eingetauscht. Gbst und Früchten bestehen tn Glwcn Feige,,, Mandeln, Simonien, und einer Menge andrer Gattungen. Dle besten Weine hei sscn : piccolit, Refosto, 3ibldm, und Xebulla z sie werden «roßtcntheils nach Rmin und Rärnren verführt. Die Straßen sind in diesem Lande sehr gut, nur ist zu bedauern-, daß sie, zur Bequemlichkeit dcr Reisenden, in diesem war-lncn Lande nicht mit Alcen, wie z. B, iw Fvürtendergschen, und um Csrlaruhe, be-Pstauz sind. Die merkwürdigsten Orte dieser Grai> schafl sind folgende: H 4 Gärg l20 Gär5, die Hauptstadt des Landes; sie lst tn die obere oder aitc und in die untere Stadt abgetheilt. In ersterer liegt das alte Bcrgschloß, welches vor dem die Reside»? der Lauocshauptlcute war. Die untere Stadt liegt am Isonzafiuß, und wird von den mel« sten Adel bewohnt. Die ganze Stadt ist ein hübscher, voltreicher und nahrhafter Ort. Sie ist dcr Sitz eines Erzbischofs, der den Ttttl eines Reichsfurstm hat, und derRe, gierung des österreich'chcn F»i«uls. Diese lvird die L»andeahauplman,iscl'«ft genennt, und bestehet aus einem Präsidenten, aus zwölf Rathen, und einigen Advokaten. Es »st bier auch ein^ceum, (*) eine Normal-scliule, uild ein przcstclhaug. Die vorzüglichsten Gebäude dcr Stadt sind die zwey gräflich «tttemslschen Häuser, die Häuser dcr Graten Banner», Rabbam, Strasdldo, und jedllng. Cin besonders schönes PalaiS wird der sogenannte Gtudcnn werden, den des Graft» von Eliurn Exellenz an sich kauften, und lht «lach einem Geschmacke hauen lassen , der durch viele Reisen und Lek- (*) Zu Atlfaufl des heurigen GchuliahrcS wur^ dcl> die wcltlichctl, und übrigen Lehrer die-sts Ly.ei in die Ruhe ge/e«t, und die Leituny d^r ol>cr>, «lud unter» Schule»! 16 Piarisieil anueriraut/ dk vou wlc,» hichcr sksaudt »vurdc«. 121 Lektüre auf das richtigste ausgebildet ier Lander zu Nachlhcil gereiche. Gor) besitzt dermal einige große und gelehrte Männer; darmtter sind Vorzugs lich die Grafen von Cobeuxl, (-») Corc»- nini, (a) tobenzl iss ein Sohn, Bruder, Vater und Oheim cnies groß«,»; Ministers. Sein Vater war Obcrkämmcrer K«istr K^rls des Sechsten; sein Bruder Minister i» Nieder-lande» ; scm Sohn war eines dcr qroßcn Mi^ gliedcr des letzten Frideniikowu'csses zu Te/ scken; und s<;jn.Ncve ist dermal laiserl. Mi> Mcr in St. perersblng. NN 5 NN 123 nini, (li) der Freyherr von, Dcsitt, (c) der Herr von tNorelli, (ä) der PricsierGran, dl, (c) UUd Fritz (t) zu ncMMI. Auch ^ > (d) coonlni's Verdienste um die gelehrte Welt sind zu dctannt, als daß sie hier einer Erwähnung bedürfte». , (c) Defin ^hat sich bereis« als cm glncklicher Dichter.gezeigt. (o wohl wcge»« ihrer herrischen Wahi'hcil, al^weqei, ih«cs schonen italienischen Stil,? sehr gerühiit nx'rd. Er hat sich außerdem durch die Einrichtung deL .hlchgen scl)r verworren cirwescucn Archives «iu auszeichncndcs Verdicust um Görz er, worden. (c) Gl-m-di wird als cii, vrrtreflicher Prediaer gcrnlnnt. Er ist dermal D.rektor dcs hiesig sc«l SludmlwesenS, und hat s,ch durch fok gcnde zwey Pieccn rühm!ich bctannr gemacht: Li Causa ! Purgaf-orio , contra Tabusj d' intereilc c dell* falia divüzione, Vc-ncxia 1700. La IiufrpoiJenza temporals Jet Jtnpcro d&l Sactrdozia , »Jjniostrato in occaiiouc della CajicelJatura ne! J'rcviario romano tie! Fatto del J^apa S. Gregorio fcttitno, contra 1' Imperadorc Hcnrico quarto t Gorizia 1774, (s) 6''iz hat einige wchlaufgenommene Schau? spttle :c, geschriebe»,. 124 Auch wurde ln dlescm Jahre durch bl« Betriebsamkeit und unter dem Vorsitze des Grafen von Coden?! eine Gesellschaft der römischen Arr'adler errichtet; sie nennt sich (^ojlmna loncia(.'3, und hat bereits sehr vie, le verdienstvolle Mitglieder. Ilne Bemü< huitgcn Kleii dahin, Sprache, Litteratur, und Wissenschaften, besonders die Poesie, zu vcrl'ollkommcn. (3) Wao der hiesigen Litteratur' noch zul« Vortheil gereicht, ist auch eine unlängst ay, gelegte demsckc Buchdruckcrcy. Die Grafin von Snrk, gebohrne Co, ben;l, ciilc der vorlreflichsten Damen, halt Gesellschaften, die als ein wahrer Tempel des gntcn Geschmackes angesehen werden können. Sie sind nicht so sehr glänzend, als unterhaltend , und mit Unterricht gewürzt. Etne wahre Schule der Frauenzimmer und der Mannspersonen. Oraf von hantier! besitzt in N>,ppach eine Bilder-gallcrie, und der Advokat Herr Tborre "^ eine '^Z) Einige dieser Mitglieder, worlmtcr «loroj „ini sciue würdige Gemahlin, eine gcboln'ne^ Gräsin von DiN'ichstcm, Graf Ioh. Nop. von u?ftll>:5, und , (*) welche t» diesem Gebiete eben nicht C) cciloni »emu mnn je»lc UnscrrlMic» ('und sie machci, hicr dcu größten Thcil a»0) wcl^ che bloß« Bearbeiter des Ackers smd, folglich icm Eigenthum besitzen. Sie erhalte» den Acker 123 nlcht am glücklichsten leven . könnten nach 2lglar übersetzt, und denselben Stücke von unbebautem Erdreich als cklgmchum übergeben werden. Sie müßten ntcht mit baarem Gelde, sondern mit den nöthigen Acker^und andern Gerälhschaften, mit Vieh :c. unter« stützt werden , und man müste sie den Werth deS Eigenchmnsrechts ganz fühlen lassen. Hier und in der Gegend herum findet man noch immer viele alte Münzen, Ge-räthschaften lc. ja man will behaupte», daß man vor cilligc» Jahren auch einige kostbare Leichensteine hob, und Spieltische daraus machte. (*) Die Acker von dem Grundheml Mlr auf eine qe? wisse Zeit, und unter der Bedingung, ihm jährlich so und ft mel »m sie utt'.n zu machen, c>m 129 Die beträchtlichsten in diesem Gebiete liegenden Herrschaften und Güler sind: ») Die Oraf - und Hauptmannschaft Colmein j die ewigen Besitzer und Haupllcute derselben stnd aus eiucm Aste des grafiichcn Coronini-schen Haufts, und werden aus dieser Ursache die Grafen Coronini von Lolmcin genannt. 2) Flusch ist cine beträchtlich« Herrschaft, die dem kandcsfürsten gehört. 3) (Nuiska , gehört den« Grafen Rudolph von Coronini. 4) Ungeraback, denen .