M»» H H v^S^^ R84K. D»n8taK ÄSN V'. I^kt^H?. ^__________ Freythurn.*) Elinnerungtii an Kram uon Igna, Zwanziger. -^>m Strand' der Kulpa liegt cm Schloß In grüner Fluren weichem Schooß', Das hebt die Thürme stolz zur Lust Von seines Felsens schwarzer Gruft. Wohl braus't die Kulpa hin am Fuß' Und nagt am Stein' mit ew'gem Kuß, Wohl tobt der Sturm und brüllt und saus't Und rüttelt mit der Eisenfaust: Doch finster wie eln Konig steht, Den allorts man um Hilfe fleht, Blickt es hinunter in den Strom, Ehrwürdig, wie ein heil'gcr Dom, Und läßt dem Sturm' sein wildes Spiel Und sctzt an Mauern ihm sein Ziel; So prangt sie an der Kulpa Strand' Die schönste Vurg im Kraincrland'. Wie zwischen einem Vrüderpaar, Die beide stolz sind, wie der Aar, Die sanfte Schwester Segen bringt. Und ihren Arm um Veide schlingt: So liegt an zweier Länder Brust Der Fluß mit Niller Madchenlust, Das Eine Aug' nach Krain gewandt, Das And're zum Croatcnland'. Es heben Berge kühn ihr Haupt, Mit starken Eichen leichbelaubt. Um Freythurn's hohes Hciligthum Im ehrfurchtsvollen Kreis herum: Sie schirmen es mit ihrer Macht Vor Flittertand und eitler Pracht: Hier herrscht ja noch die alte Zeit, Wird herrsche» bis in Ewigkeit! Eo bleibe ewig fort und fort Der alten Sitte stolzer Hort; Bis in Ruinen sinkt dein Bau Hernieder zu der Erde Grau! Die Dnrchstollung des Loibls. (Bereits im siebzehnten Jahrhunderte beantragt.) — et inemlniüze juv»t. «Vcr Frcihcn- von Valvasor, dessen Patriotismus zmn Wohle des Vaterlandes und der Ehre des Herzog-thums Kram, sein ganzes Leben und Vermögen opferte, sagt ') Eigenthum des Herrn lllois Frciherrn von Ap falterer. im zweiten Buche Seite 170 seines Werkes: »Die Ehre des Herzogthums Crain:" Loybel (Libel) ist ein Loch, s» oben auf einem Schnee-Berge durchgehauen worden, also,, daß man durchhin kann fahren und reiten. Unten im Locl^ scheiden sich Crain und Karnten.--------- Vor etlich wenigen Jahren war ich gewillet, unten im Grün-deein Loch durchzubrechen, so groß, als das obere, dadurch man hette reiten und fahren können; hatte es auch schon abge-messen. Das Loch sollte bey S. Anna seyn hinein gegangen, und auf der andern Seiten des; Bergs, bey S. Leonhard, heraus kommen, und also Schnur-gerad vom Ein- zum Ausgange zielen: aber die damals einreißende Wienerische Contagion oder Pcstilentz-Seuche machte es hintcrstellig. Denn ich verlangte für meine Mühe und Unkosten, von Ihrer Kayscrli-chen Majestät einen ewigen Zoll, nebest einer gewissen Bey-Hülffe: welcher Zweck aber, bey so trübseligen und gcspertcit Zeiten der Contagion, nicht zu erreichen war. Sonst wäre es wohl ein gemein-nütziges Werk, und Jedwedem damit merklich gedient gewesen: weil man jährlich, auf die Aus-bcsscrung der Straßen ein Ehrliches wenden muß, auch, zu, Winters-Zeiten offt viel Leute darin verbleiben, wenn die Lanen herunter schießen, das ist, wenn der Schnee oben los wird und herunter rutscht. Man hat zwo Meilwegs über den Berg; eine hinauf, die andere hinunter: Also aber hette man, durch den Berg, eine halb-viertel Meil." Es ist gegenwärtig mehr als je zu bedauern, daß je.-ncr beabsichtigte Durchbruch des Loibl-Berges nicht zur Ausführung kam, oder daß man nicht mindestens den Plair und. Kosten-Anschlag dazu vor sich hat; wir könnten uus daraus höchst wahrscheiulich überzeugen, daß der veranschlagte Kostenbetrag nicht übermäßig hoch sich stellte, da Valva--sor den Bau des Tunnels selbst, und auf eigene Rechnung und Gefahr, unternehmen wollte. H. C. Das zehnte Kind. Nach einer wahren Begebenheit von Anton Benkert. In dem Speisesaale des Hotels »zur ungarischen Krone" in Wien saß ich in heiterer Gesellschaft junger Freunde von gleichem Alter; wir wareil fünf, und alle zusammen kaum hundert Jahre alt. Drei von uns waren Componistcn, Einer Maler und Einer Sanger. Wir kntisircen gerade das 42 — Betragen dreier unserer Freunde, die in einem Comptoir angestellt waren, und die ein Donceur, das ihnen der Gewinner des Haupttreffers einer Güter-Lotterie bestinimte, zurückgewiesen, weil es ihnen zu gering schien. Der Fremde hatte nämlich dem Personale des Großhandlunghauses 500 <3ulden bestimmt. Das war den jungen Leuten zu wenig, sie wollten lieber gar nichts, als den kleinen Betrag. — Der Maler meinte, 500 Gulden seyen besser, als gar nichts, dagegen unser Sanger das Betragen der Comptoiristen in Schul) nahm. »Gar nichts ist besser, als ein Paar lumpige Gulden ," meinte er. — »Ei, ei, Herr Minstrell," bemerkte Rallo, der bei G. angestellt war, „Ihr seyd Künstler, und seht mit andern Augen, als wir Kaufleute; ich stimme mit Flath," so hieß der Maler, »wer wenig nicht ehrt, ist mehr nicht werth. Das ist zwar ein verbrauchtes Sprichwort, aber die Sprichwörter unserer Alrväter sind Wahrworte." Während wir so sprachen, vermehrte sich die Gesellschaft am Tische um zwei Personen; ein joviales, freundliches Gesicht bezeichnete einen Mann, von beiläufig fünfzig Jahren, der einen auffallend schönen Knaben mit dunkelblonden Locken und himmelblauen Augen mitbrachte; das Kind mochte zehn Jahre alt seyn. »Sey nicht schüchtern, mein Sohn," sprach der ältliche Mann zum Kinde, »heute hast du Vater und Mutter gefunden, und da ist's schon der Mühe werth, daß man sich seines Lebens freue." Der Aufwärter flüsterte mir zu: das sey der glückliche Gewinner des großen Looses. — Ich theilte das so eben Gehörte meinen Freunden mit, lind da härte man sehen sollen, welch' einen wohlthuenden Eindruck diese Mittheilung auf meine Freunde hervorbrachte. — Es bleibt doch sonderbar, wie die Menschen gleich in einem besseren Nahmen erscheinen, sobald man erfährt, daß sie über einige hunderttausend Gulden zu gebieten haben; wir fanden leicht Gelegenheit, mit dem jovialen Manne wärmer zu werdeil — o, ein Hunderttausender wird von Jedermann freundlich behandelt. Eine sehr elegante Spieluhr (die erste, die an einem öffentlichen Orte aufgestellt war) schien dein schönen Knaben ungemein zu gefallen. »Der Junge scheint viel Sinn für die Musik zu haben," sprach Rallo zu dein Fremden gewendet. »Das weiß ich nicht, meine Herren," erwiederte der Fremde, »denn dieser mein Sohn wurde mir erst heute geboren." Wir sahen einander an. »Nu, nu, schäme dich nicht, mein Kind; der arme Junge wird roth bis hinter die Ohren, noch begreifst du nicht, mein Sohn, was es heißt, Vater und Mutter zu haben; aber ich stehe dafür, du sollst das Geschenk des Himmels noch schätzen lernen. — Sie staunen, meine Herren? Nun, so wissen Sie denn, daß dieß der Waisenknabe ist, der in der jüngsten Ziehung den Haupttreffer zog." »Und Sie, mein Herr, waren der glückliche Gewinner?" fiel ich ein, »ist es nicht so, mein Herr?" »Gewiß, ist es so, nieine Herren, nun müssen Sie aber »rissen, daß Frau Fortlina dießmal auf den rechten Mann gerathen ist, denn ich bin Verwalter auf dem Gute des Grafen Lannec, dem ich bereits im dreißigsten Jahre meine Dienste weihe, nnd Familienvater von zehn wackern Kindern, fünf Söhnen, wovon jeder füuf Schwestern hat." »Bravo!" rief Flath. Die rosenrothe Laune des Verwalters schien uns alle zu clectrisiren. Der Verwalter fuhr fort: Dieß ist das jüngste Kind meiner und Fortunens Laune. Mein lieber, kleiner Bela (das ist sein Name) hat vielleicht gräfliches Blut in seinen Adern, doch das Schicksal hat es gewollt, daß er die Familie eines Gutsverwalters vermehre; denn ich habe diesen Waisenknaben als meinen Sohn adoptirt, jetzt führt er meinen Namen, theilt sich in den Rechten meiner Kinder, kurz, er ist mein zehntes Kind." »Das ist in der That eine seltene und edle Handlung," riefen wir Alle. »Apropos, Sie waren es ja, mit dessen Geschenk die Comptoirdicner so unzufrieden waren." »Ei freilich, 500 Gulden war den Leuten zu wenig, das begreife ich nun freilich nicht, denn was haben denn diese Leute zu dem Zufall beigetragen, daß mein Loos den Haupttreffer gemacht hat? — Mein lieber Bela ist freilich auch unschuldig dabei, aber seine Forderung steht doch weit näher, als die der Herren Camptoirdienel-; »un, wo sich neun Kinder theilen, soll das zehnte auch nicht zu kurz kommen, dachte ich, und holte den Willen meiner Haus-ehre zuvor noch ein. »Bringe mir das zehnte Kind, ich will ihm Mutter seyn," schrieb mein wackeres Weib, und nun wandert Bela mit mir in's Böhmerland." »Und die fünfhundert Gulden?" bemerkte ich. »Die sind noch unberührt in meiner Tasche; damit ging's spaßig zu. Hören Sie nur, meine werthen Herren: Als ich die 500 Gulden dem Cassier übergab, um sie als ein kleines Andenken an die übrigen Comptoirdiener zu vertheilen, meinte der weise Cassier: dieser Betrag sey bei einem so bedeutenden Treffer viel zu gering, er wolle es lieber dem Armenfonde zuwenden. Ei, mein Herr, sagte ich, da ist ja das Geschenk noch zweckmäßiger verwendet; nur erlauben Sie mir, daß ich es, wenn es ja schon Arme haben sollen, meinen Hirtenbergern zuwende; die Residenz hat so viele und reiche Quellen für ihre Armen, daß sie diese kleine Gabe entbehren kann, um so mehr, da dieses Geld doch gewissenhaft armen Unterthanen zukommen wird, und wir sind doch Alle Kinder Eines Vaters. Mit diesen Worten nahm ich mein Geld, und empfahl mich sehr höflich dem Cassier." »Bravo, bravissimo!" rief der Maler, »ganz aus meiner Seele gesprochen, Sie sind ein wackerer Mann, Sie sollten alle folgenden Haupttreffer machen, das nenne ich, seine Glücksspenden mit Nutzen vertheilen — Glück auf, mein 43 junger Freund Bela, ahmen Sie Ihrem Vater nach, das wird Sie glücklich machen." »Was wollen Sie, meine Herren, ich bin immer dem Triebe meines Herzens in allen Lagen meines Lebens gefolgt, und das hat mich glücklich lind frohen Mnthes gemacht; glauben Sie mir, meine Herren, die Menschen fühlen sich nur dann unglücklich, wenn sie ihr Gefühl verkün- steln wollen." Man wird gestchen, daß die Handlungsweise dieses biederen Mannes uns sehr für ihn einnehmen mußte, und da wir gegenseitig an einander Vergnügen fanden, so versäumten wir auch keinen Tag, so lang Herr Marchland noch i" Wien blieb, seine Gesellschaft aufzusuchen, bis er eines Abends von uns Abschied nahm. Den nächsten Tag reis'te unser Verwalter mit seinem Kinde Bela seiner Heimath zu, und Alle, außer mir, sahen ihn nie wieder. Es vergingen Jahre, da führte mich mein Beruf nach Dresden. — In Prag erhielt ich von einer schönen, jungen Frau, der Gattin des Doctor Hub er, an den ich empfohlen war, einen Brief an ihren Bruder, den Kaufmann Marchland in Dresden; ich hatte den Namen längst vergessen. — In Dresden angekommen, denke man sich mein Erstaunen, als ich in dem Kaufmann den blonden Waisenknaben Bela von der «Krone" in Wien wieder fand. Der junge Mann' erzählte mir, daß sein Adoptiv-Vater noch in vollkommener Gesundheit ein frohes Gi-eisenalter anf dem Gute Hirtcnberg lebe, und von zweien seiner Söhne in seinem Amte unterstützt werde, während die Töchter und die zwei andern Söhne auswärts verheirathet sind. »Hier," so schloß der Kaufmann seine Rede, »hier sehen Sie die jüngste Tochter Marchland's, mein liebes Weib Anna; aus dem Bruder wurde ein Gatte, und alljährig besuchen wir auf kurze Zeit Vater und Mlitter in Hirtenberg, wozu ich Sie, wenn cs ihre Zeit erlaubt, höflichst einlade." Ich nahm die Einladung an, und verlebte drei unvergeßliche Wochen in Hirrenberg. Auch ein Treffer! (Spiegel.) Seltenes Testament einer Bauersfrau. Ein in unserer egoistischen, engherzigen Zeit gewiß sehr merkwürdiges Testament ist jenes einer ganz einfachen Bauersfrau zu Sternberg in Mähren, Namens Theresia Wittka. Nicht nur hatte dieselbe immer ein höchst einfache, ja ärmliches Leben geführt, sie stellte sich sogar den Dürftigsten aus jener armen Classe gleich, über welche sie sich durch Kleidung oder Beschäftigung nicht in, Mindesten erheben wollte. Bis kurz vor ihrem Tode sah man sie noch in den nahen Wäldern, das zur Feuerung nöthige Holz sammeln, und dürre Aeste, Tannenzapfen in schweren Bündeln heim-schleppcn. Diese anspruchslose Bäuerinn hinterließ bei ihrem Absterben ein Vermögen von fün zig tau send Gulden C. M. und bestimmte den größten Theil dieser Summe zu wohlthätigen Zwecken, zu religiösen und milden Stiftungen. Der Güte des Herrn Joseph Matzner verdankr man die Mitthei- lung des Testamentes — und es dürfte Einiges davon für unseren Lesekreis nicht ohne Interesse seyn. Mit Uebergehung der Messengelder und Kirchengaben sey nur einiger reicher Spenden für Schul- und Krankenanstalten gedacht, weil sie von dem einfachen practischen Sinne, der überlegenden Wohlthätigkeit der Testirenden, Zeugniß geben. So erhielt der Ol-mützer Studienfond ein Stifrungscapital von 1000 fl. C. M. a 5 pCt., wovon die jährlichen Interessen an die aller-ärmsten Studierenden vertheilt werden sollen. — Zur Vermehrung und Verbesserung der Bettstellen im Brünner Elisabe-thinerkloster bestimmte die Verstorbene ein Stiftungscapital von 1200 fi. C. M. Ä 5 pCt., und den gleichen Betrag auch dem Kloster der Barmherzigen in Proßnitz. — Die größere Hälfte der Hinterlassenschaft aber (30,000 fi. C. M.) bestimmte die Verstorbene zu einer neu zu gründenden Stiftung, deren Plan sie in dem Testament ausführlich entwickelt. Diese Stiftung soll, nach dem Willen der Erblasserin, den Zweck haben, Arme, Kranke, hilflos Verlassene, ohne ihr Verschulden Verunglückte, ohne Unterschied des Standes, Geschlechtes, Alters oder der Religion, zu unterstützen oder zu betheilen. In dem Stiftungshause sollen Kranke aufgenommen und unentgeltlich verpflegt werden. Im Falle sich keine Kranken melden, soll das Haus den ärmsten Ortsarmen zur Bewohnung überlassen werden. — Dieß ist eine Stiftung, ganz im Geiste des reinsten Christenthumes, ganz nach dem Gebote des Stifters, der da sprach: »Was deine Rechte thut, soll deine Linke nicht wissen." — Möchten solche Beispiele der edelsten, uneigennützigsten Nächstenliebe aller Orten Würdigung und Nachahmung finden! Local - Fresken. Vlll. Vaterländische Flora. Mit Bezug auf die jüngst veröffentlichte botanische Notiz im »Illyrischen Blatte" Nr. 8 mögen hier noch folgende Gewächse, deren Blüthezeit erst in die Monate März und April fällt, der Unterzeichnete sie aber zu Ende Jänner in der Umgebung von Laibach und im botanischen Garten in der Blüthe vorgefunden und beobachtet hat, im Nachhange angeführt werden, als: vl-glia vyrna, Frühlings-Hungerblümchen; (3n^6.i !,it,6», gelbblüthiger Gilbstern; ^l)!')ki8 H.V6II»N3, gemeine Hasclnußstaude; ^!mi8 inean») graue Erle; ^Inii8 ^kttmn»», klebrige Erle; ?0pu!li8 ti-6-muw, Zitterpappel; kuseus 9eul6älu8^ stechender Mäusedorn und ?c;l»8il.65 vul^gris, gemeine Pestwurz. Andreas /lcischmnnn, Kunst- und botanischer Gärtner am Lyceo zu Laibach. Feuilleton. (Folgen einer Quadrille.) Auf dem letzten Mas kenballe der großen Oper in Paris erregte eine schöne junge Frau in einer Pompadourmaske durch eine Quadrillefigur ein solches Aufsehen, daß der beaufsichtigende Commissär es für gut fand, sie wegen Verletzung des Anstandes verhaften zu lassen. Vergebens verwendeten sich Viele, selbst Männer von Ansehen, für die schöne Frau; ein Diner mit etwas 44 - zu viel Champagner sollte die Ursache gewesen seyn; aber das Einzige, wozu sich der Commissär herbeiließ, war, daß er ihr erlaubte, in Begleitung zweier Polizeileute nach Hause zu fahren und sich zu überkleiden, bevor sie auf der Präfec-rur erschiene. Sie fuhr also nach Hause, bat im ersten Zimmer die Leute, zu warten, ging in ihr anderes Gemach und — stürzte sich von da auf die Straße hinab. Sie wurde ganz zerschmettert aufgehoben. (Räuberaufall.) Die von Temeswar nach Pesth gehende Post ist am 20. oder 21. d. M. in der Gegend von Klein-Kanisa von Räubern angefallen und beraubt worden. Man fand Tags darauf die Briefe erbrochen auf freiem Felde liegen, in welchem Zustande sie bereits nach Pesth gebracht wurden. Sie werden nun amtlich gesiegelt und den Parteien ausgefolgt werden. (Kastauienkrankheit.) Die Kastanien in der Gegend von Rom sollen an einer ähnlichen Krankheit leiden, wie die Kartoffeln. Unter zehn Kastanien ist kaum eine genießbare. Fast der ganze reichliche Fruchrertrag geht somit verloren. < Von Jokann Nep. Vogl — Jena, Druck imd Verlag von Fried Mauke. 139 3. in 8. — Jahr 1845. Wir haben bereits in den Jahrgänge» unserer Zeitschrift „dininulia'» den poetischen Spenden, woinit unter verschiedenen Titeln der ausgezeichnete österreichische Dichter, I o h. Nep. Vogl, die deutsche Literatur be> reicherte, verdientermaßen unsere Würdigung angedeihen lassen. Diese letzte Gabe: „deutsche Lieder" schließt sich seincn früheren Dichtungen nicht nur würdig an, sondern überlrifft sie gewissermaßen an klarer Ausprägung, treuer Consequen; und adelkläftiger Richtung. Durch diese „deutschen Lieder" hat die deutsche Poesie, wie überhaupt das deutsche Lied an Bedeutsamkeit gewonnen. Der Herr Verfasser schl^t darin eine Richtung ein. die man als die allein wahre bezeichnen muß; alle Extrcme vermeiden?» steht unser deutscher >3änger mit seiner goldenen Leier, wie ein edler, begeisterter Troubadour des Mittelalters auf der Warte einer deutschen Ritterburg und läßt seine Klänge mit Kraft und Lieblichkeit erschallen ringsum in das stille, tiefaufhorchende Thal. Und dieses Thal ist bei I, N. Vogl ganz Deutschland. S>'i»e wahre, echt deutsche Gesinnung wird von ganz Deutschland freudig begrüßt werden; seine ,,deutschen Lieder" werden und sollen klingen durch das gesammte deutsche Reich. Von den 65 Gedichte», die das Luch enthält, glauben wir folgende als durch Ausdruck. Adel, Kraft und Gesinnima emporragend, besonders hervorheben zu müssen, wie: ,,.'7tein Deutschland," „Was ist ein deutscher Mann?" ,,Wächterruf," „Deutsche Frauen," ,,L>ederfrage»," „Das dankbare Jahrhundert," „Topf und Herd." ,,Männerlied/' ,,Jetziges Treiben," und „Deutsche sind wir!" Möge der Verfasser sein Vaterland bald mit neuen deutschen Weisen, den besprochenen an Gesinnung und Ausdruck gleich, beschenken! — Das Vuch ist dem Herrn Anton Freiherrn v. D o b lhoff- D i e r» Doctor der Rechte u»d niederösterr. ständischem Verordneten, gewidmet, der Druck corrcct. die Ausstattung nett und anständig. Leopold Kordesch. Döbler's Vorstellungen. Heute den 7. und morgen den 8. Februar finden die letzten Pro-ductionen der D ö b l e r'schen Nebclbildcr Statt. Nachdem u»s in de» drei bisherig?» Vorstellungen Landschafts- und architectonischeBilder vorgeführt wurden, kommen heute und morgen die allerorts mit dem ungc-theiltesten Beifall,.- producirten Sternbilder, unter d,mTitel: „Wunder des Himmels" zur Aufführung. Wir werden die Veurlhcilunz der sämmtlichen Productionen des Herrn Dobler nach Beendigung der» selben im nächsten Dmstagsblatte mit dem Theaterberichte folge» lassen. Leopold Kordes ch. Verleger: Igna; Alois Edler v. Kleinmayr.