HOO Feuilleton. Maiblüthen. Nach Motiv,« einer ttlescopischen Hnstcht. Kennst du tas Vild auf zartem Grunde. Es gibt sich selber Lichr und Glanz; Ein and'res ill's zu jeder Stunde, Und immer ist es wieder ganz, 2 ch ! l l c r. ^^cn Vlllt, r(N fcrncn, i.^sj ich schweifen Hoch «bcr Auen, Aeld «nd Wald, Cr ruht aus zarter Wölkchen Streift», In dercn Glüh'» das Fruhucht strahlt. Vs strebt in kilbngeforniteu Zacken - Im Duft qcgoss'ncm Silber gleich — Des Hochgebirges Riesen-Nacken, In der Unendlichkeit Bereich. So duftig ist'S, so rosig - helle, Vergeistigt Alles und erneu't: — Gü ahnt die gcttcrfülltc Seele Den Wonuctraum: Unsterblichkeit! Aus Waldcsdnft, von Felsenriffen Ein Morgenovzer dampft einpor; Von Sängern, die im Haine schliefen, Hebt an — der bunte Inbclchor, Nie zarter Spitzen Kunstgtwcbe Dort Hügel dicht an Hügel steht; Wogt der Couture» Fluth und <5l,b, Im transparente» Violet. Auf netter Dörflein Gruppen weilet, Entzückt das Aug', w>, Ruhe thront, Vom llaren Silbcrbach durcheilet, Von Menschen — derb nnd schlicht — bewohnt. Wo aus dein niedlichen (Gewimmel, Von Vlnthtnbüumchcn halb versteckt, Ragt schlank empor zum Morgenhimmel D«v weiße Kirchthurm, moosbldcckt^ Gar traut dlc altersgraue Linde An seinen Quaderbau sich schmiegt. Und in dem frischen Morgenwinde Die duft'gc Vlüthenkrone wiegt. — Wohl finnig ist's — und daher lam es: Mit tauscndaft'gcm Vlüthendoni, Ein Sinnbild ward sie n, eines TtammcS.- Frijchduftc!id, bildsam, >v c i ch und fron« m! Und wie der Schnee der zarten Blüthe, Von Vienensummen wird umringt, So meines theuren Volkes Mythe — In ihre», Dnftc atl,mend - klingt. Ei-, Vlih! — tic Königin deS Tages Bestrahlt dcn Erdkreis weit »nd breit; Den Glanz zu schildern — >vcr vermag eS, Den Abglanz Gottes Herrlichkeit! Des Urwald's Hciligthnm erschließend, Ihr Flammcnangc niedcrbliclt. Goldfunken anf dcn Teppich schießend. Mit Veilchen, Röschen zart gestickt. Und von beS Sees Spiegelwcllen — Im Silbcrstrcis vom Hauch berührt — Siebt tausendfach >s,r Vild man schnellen -- (HlühroslN deren Pracht ihn ;iert. Was ist der Mcnsch, daß stin Du denkest, O Du, den kci»e Sprache nennt; Aus Deines Bornes Fülle trankest, Den, der Dich nur an6 Wohlthun kennt! Drum lai? auf lichten Aetherschwingm Den heißen Dank, so sehr er kann. Au Dir. des Lichtes Urquell dringen; D Vater, nimm ihn gnädig au! I. P. Monatfeste der Slovene« in Steiermark von Nr. Rudolf Puff. l Fortsetzung.) III. Mar. <^a m diesen Monat die Fasten fällt, so ist im Allgememe,, strenge Enthaltsamkeit ein vorstehen- der Zug in der Lebensweise unsercr Elovencn wäh^ rend dieser Periode. Der Gottesdienst wird häusiger besucht, die lustigen Gesänge, das Nachtschwäcmcn und die Gesellschaften hören auf, selbst alles gar zu Bunte verschwindet aus der weiblichen Tracht, während die Männer dem Weine — manche An» dächtige demselben bis Ostern entsagen. Wehe dem Bur- schen, der um diese Zeit beim Kartenspiele sich ertappen ließe; der Schimpfname KvlU^-m!^ (Entheiliger der Quateml'erzcit) würde ihn, besonders in den Marken gegen Krain, brandmarken. Die Mitte der Fasten («luvun varknvlleu) wurde früher, besonders in Win» oischgratz gar seltsam gefeiert. Ein Popanz in weid« liehen Kleidern wurde auf fveiem Platze über Bal- ken gelegt, von Einigen umgangen, mit Knitteln geschlagen, von vermummten Männern entzwei ge- sägt u»d die »lieste verbrannt. Dieß geschah meist an Orten, wo sich einst Hochgerichte befanden. Ver- muthlich war es eine Erinnerung an Gerichts, und Schiedvtage, auf welche auch noch die vielen Markte i» der Mittfasten, mit ihren Zeichen — an dem Stamme bebänderten Baumes — hinweisen. Auch bei den Russen wird noch immer der einst als Gott verehrte ku»»!«» unter großcm Gelächter als Popanz verbrannt. Den größten Wetteifer der Bursche er- weckt aber der Palmsonntag (:» ,><)!») Blüh.- sonntag geheißen. Gemeinden, so wie Familien und Kameradschaften trachten die längste und schmuckeste Palmslange zur Wcihe zu bringen. Zu solchen langen, grünen Bündeln werden am liebsten die Wafferweide (li^m,»» «um'lom), die Kätzchenpalme (mukn oder maekuvn» slavisch), das Kniltelholz (<:ill(ii,iu vul^i'i«). Die Coruelkirsche (col'Ml« macula) und tic Weide («nüx ?,Ilm) ver- wendet. Prozessionsweise stellen sich die Jungen, dc< ren oft l an einem Palmbundc zn tragen habcn, zur Weihe aus Wie bei den Deutschen, werden auch bei den Wenden während eines Gewitters Zweige von die-' sein geweihten Reisig in da5 Feuer geworfen. Dcr aufsteigende Rauch soll cin Zeichen des sich zum Himmel erhebenden Gebetes um Abwendung des l.lnl)eils sey,,. Der gemeine Mann ql.Nlbt aber fest, doß dieser Nauch die Hexen beim Weitermachen ver- treibe. Im Drauthale wendet man bei Gewittern tlücn Flintenschuß an, doch müssen .". Schindelnägel geladen werden, die heimlich unter dem Meßduche lagen. Die getroffene Hexe muß unfehlbar aus dcn Wolken zu Boden fallen. Viel häßlicher ist ein an- derer Aberglaube im Schallthale. Karge Hausfrauen trachten einen Salamander am Palmsonntage mit dem Wrihbündcl in die Kirche cinzuschwärzcn, wel-' chcn sie nach dcr Weihe in die Milchgefäße thun, damit dle Milch, früher gerinne und mehr Käse gebe. Besser macht sich die Silte gutcr Hausväter, Angesichts der Kinder auch eine birkene Nuthe zum Palmbaumc zu binden, und so dem Zeichen der väterlichen Züchtigung tie gehörige Weihe beige« ben zu lassen. In unzähligen Hexcnprozessen, die wir in den Archiven zu Marburg. Guteohaag :c. lasen, spielt eine Zauber . zn^»^, ,5" deren Bereitung nebst Kröten .»c. vorzugsweise Sal.'.mandcr genommen wurden, eine Hauptrolle. IV. April. Der Slovene gehört zu jenen Völkern, auf welche in ihrer natürlichen Unuerdlrbtheit der Frühling die volle Macht seiner Reize ül't. In den April fällt der Tag des heiligen Georg, in diesem Monat fallen die Ostern und so findet sich eine doppelte Gelegen» heit zu nationalen Feierlichkeiten. Das Fest des grünen Georg O«!«ni ^,>-i) am 4. April (St. Georgstag wird in der einstigen Aquilejerdiöcese um einen Tag später gefeiert, als in der alten Ialzbur. ger) wird bei denSlovenen heut zu Tage, besonders noch an der Save, so wie in Krain an der Kulpa bei <>l-l>«m!)l begangen. Der ritterliche St. Georg, in dessen Legende von der Erlcgung des Drachm und der Befreiung der Prinzessin Margaretha, der schöne Mythus von l'or.^u« und ^nlimc! .Ini/'« no mll«!l) zu Olim«. (Den grünen Georg führen wir Und bitten um Eier und Schmalz dafür.) ist, so weit der Wende kommt, all überall bekannt. Noch vor Sonnenaufgang sammeln sich jene Kinder, die zum'Hüten des Viehes verwendbar sind; bald rühren Fch auch die Erwachsenen, um Schafe und Kühe, grün bekränzt, unter Schalmeien und Lieder, schall auszutrciben. Gegen Mittag kehren mit lautem Jubel, mit grünen Zweigen geschmückt, die Hirten mit den Hecrden heim, wobei ihnen Jung und Alt ent» gegcnströmt. Auf einem freien Platze wird Halt gemacht und die Heerde der Obsorge alter Wei, der und Greise übergeben, oder auch in die Stallun- gen gctrilben. Nun zichcn Knaben und Mädchen, je reihenweise, die erstem voraus, zu einer Stelle, auf welcher die Wege sich kreuzen. (U,)/<,.»<>».,>,) Hier ist cin riesiger geflochtener Rückenkorb (Knä) aufg^ stellt, um welchen sich dcr ganze lärmende ö"g drei Mal herumbewegt. Vier verlarvte Jünglinge heben nun den Kilio.'» >l'"'il» >l»>'<;>l«l»»ls» Ani nnön ^»>s!<: l»n«" (Den grünen Georg führen wir, Dr» grünen Georg begleiten wir, Die Hecken cr uns weiden soll, Wenn nicht, er in das Wasser soll) Mit Iiuchzci,, Schreien und Pfeifen.Geschrillt g'hl nun tcr Zug durch die Ortschaft bis zu cincr Brücke, hier steht der l«^ wieder, unter den der grüne .!»>-! abwärts hinein muß. Wieder wird die Runde gemacht, wieder springen die 4 Verlarvlen herbei, heben den knk rasch in die Höhe und wer« fcn blitzschnell den grünen ^u,-! in das Wasser. Mit Gelächter verläuft sich die Menge, kaum ahnend, daß der wahre grüne .loi-i so schleunig mit einem ganz gleichen Popanz verwechselt worden sey, der schon unter dem k<>5 auf der Brücke war, wä'h' rend der grüne Bursche durchgeschlüpft,, sich seiner Maske entledigt, und schon unter dem Zug sich ver» lore» hatte. Die größte Anerkennung sinoel Jenes, welcher seine Sache so stink und schlau macht, daß man nicht erfährt, wer für dieses Jahr der grulie .lllsi gewesen. Er soll einen Wassergötzen aus der Heidenziit vorstellen, den das siegende Christenthum in s"" erstes Element zurückwarf. Es ist sowohl beim 55 Laidach 2l. Mai »852. Verleg« Ign. v. Kleinmayr und ^edvr Vamber«. Verantwortlicher Herausgeber: Ja»'- "- Kleinmayr.