Nr. 131. Montag, 13. Juni 1887. 106. Iahraana. Zeitung. VrlinumcrationsprelS: Viit Postversenduna: ganzjährig fl, ie, halbjährig fl. 7,50. Im Lomptoir: «a,,,jählig fl, il. halbjährig sl, s>,«0, ssil, die ^uft.'llung ms Haus ganzjährig fl, i. — InsertlonöaebU»: Füt Nci„<: Inserate dis ,u 4 feilen 2s> s>.. aröh«e V" Zeile ü lr.: bei öfteren Wleberholuuaen pr, Zeile 8 lr. Die „Laibacher Zeitung" erscheint täglich mit Vu»nahme der Sonn» und Feiertage. Dle Adnliniftrallon befindet sich Äahnhosgasse 15. die Medartion Wienerstratze !5. — Nnfranlierte Vriese werden nicht angenommen und Manuscliplc nicht zurückgestellt. Amtlicher Hljeil. Se. k. und k. Apostolische Majestät Hal"» mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Mai d. I. aller« Madigst zil gestatten geruht, dass dem Vorstande des Nechnungs-Departcments der Theresianischm Akademie, ^brrrechnungsrathe Joseph Schlettaner aus Aulass ^iner Versetzung in den bleibenden Ruhestand der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegebe» werde. Se. f. uud k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließnng vom 3. Juni d. I. dem Gmeral-Directious Rathe, der General-Direction der österreichischen Staatsbahnc» August Kanu den Titel k'llez Regierungsrathcs taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. ' ___^^_^__^»^^««> Nichtamtlicher Mil. Dunkle Pnntte. Auf dem weiten Horizonte der internationalen Po-l'tik gibt es gegenwärtig nur zwei Punkte, die eiuer Klärung bedürfen, oder um es auders auszudrücken, als dilllkle Punkte zu bezeichnen sind. Wir möchten gleich ^on vorneherein feststellen, dass in den internationalen ^eziehnuge» der österreichisch^ungarischen Monarchie zn ihren Nachbarn, wie zu den Mächten überhaupt, eiu solcher Punkt uicht zu entdecken ist. Es ist mehr als rine bloße officielle Phrase, wenn jcht behauptet wird, dass das Verhältnis unserer Monarchie zu allen Staaten Europas das freundschaftlichste und beste ist. Die Äe^ ziehuugen zu Russland, die vor wenigen Monaten noch als schwierig uud nicht ganz klar erkannt werden mussten, haben sich seither geglättet und sind zumindest ganz normal geworden. Russland hat die Idee aufliegeben, wenn es sie überhaupt je gehegt hat. auf der Valkan-Halbiusel activ einzuschreiten, uud Oesterreich-Ungarn seinerseits hat niemals die Absicht gehabt, den legitimen Aspirationen Nusslands, soweit dieselben im "ahmen des Berliner Vertrages realisierbar erscheinen, entgegenzutreten. Es ist sonach kein Grund zur Gegnerschaft vor-bilden, und in der That ist der Verkehr zwischen Petersburg nnd Wien seit Wochen und Monaten schon ein durchaus aufrichtiger und freundschaftlicher. Was speciell die bulgarische Krise betrifft, so würden die österreichische Staatsmänner sehr gerue die Sehnsucht der Bulgare» uach der Besetzung ihres Fürstculhroues befriedigen, aber mau kann gewiss s'iu, dass Oester-reich Ungarn sich hiebci iu keinen Widerspruch mit Russland scheu wird, da man es in Wien ganz gut versteht, das« diese Affaire, wie wichtig sie auch für die Bulgare» seiu mag, doch für unsere Monarchie uicht bedeutsam genug ist, um ihretwillen eiueu Conflict mit dem großen nordischen Nachbarreiche zn provocieren. Selbst die chauvinistische russische Presse ist genöthigt, der allgemeinen Besserung in den Beziehungen zwischen Wien und Petersburg bis zu eiuem gewissen Maße Rechnuug zu trageu, uud thatsächlich ist die Sprache, die sie gegen Oesterrcich-Uugar» führt, iu der letzten Zeit uicht so vehement, nicht so feindselig, wie eö früher der Fall gewrseu ist. Diese russischen Orgaue siud gegenwärtig vollauf durch die Hetze gegeu Deutsch« laud in Anspruch genommen, es bleibt ihnen also für Oestcrreich'Nngaru uicht viel Zeit. Damit sind wir auch schou zu dem ersteu der dunklen Punkte gelangt, die wir eingangs erwähnt haben. Ja. das Verhältnis Russlands zu Deutschlaud ist allmählich ein dunkler Fleck geworden, der den politischcu Horizont zeitweilig trübt. Wie sich das herausgebildet, welchcs die Ursachen dieser Waudluug sind, das soll hier nicht näher untersucht werden. Es kommen dabei nicht bloß politische, sondern auch sociale, wirtschaftliche und nationale Mo» mente iu Betracht. Die Thatsache aber steht fest, dass die Beziehungen Russlauds zu Deutschland, die uicht-ufficiellen uud selbst die ofsiciellen. lange nicht mehr die Klarheit besitzen, die dieselben mehr als ein Iahrhuudert hindurch ausgezeichnet hat. Iu Berlin ist mau sich dieser Wandlung ganz wohl bcwusst, uud die krampfhaften Bemühnngeu, die Petersburger Kreise zu einer besseren Gesinnung über die deutsche Politik zu bewegen, sind ein sichtbares Zeichen der Erkenntnis, dass das alle Vertrauen zwischen Russland uud Deutschlaud geschwunden ist. Wenn General Eeruajcv kürzlich in einer Epistel an das «Novoje Vremja» die Behauptung aufstellte, dass Russlauds Stellung im Oriente an der Oder uud am Rhein zu entscheiden sein werde, so zeigt diese Sentenz deutlich, welche europäische Macht von den Russen als der hauptsächliche Feind der russischeu Aspirationen angesehen wird. Oesterreich-Ungarn und selbst England sind zeitweilig in den Hintergrund gedrängt, und die ganze Gegnerschaft des russisch-natioualeu Chauvinismus richtet sich gegen Deutschland. Man kaun das uugerecht-fertigt sindeu, man kann es bedauern, man wird die Thatsache aber nicht wegleugnen können und jedenfalls mit ihr rechnen muffen. Der zweite duukle Punkt, von dem im Eingänge dieser Zeilen die Rede war, wo anders ist er zu suchen als am Rhein? Aeußerlich mögen die Beziehungen zwischen Deutschland uud Frankreich immerhin in ihre normale Lage zurückgekehrt seiu, innerlich besteht die alte Gegnerschaft und Animosität noch fort. ja sie wächst mit jedem Tage, mit jeder neuen Maßregel, die diesseits oder jenseits des Rheins zu Vertheidi-gllngsM'cken getroffen wird. Für den Moment ist es gewiss richtig, dass Deutschlaud nicht die Absicht hegt, Frankreich anzu reifeu. Ebeusuviel Zutrauen ist auch den Versicherungen der Franzosen zu schenken, dass sie Frieden halten wollen nnd nicht gewillt sind, sich iu das Wagnis eines neuen Duells mit Deutschland zu stürzen. Aber die Verhältnisse erweisen sich oft stärker als der Wille der Menschen, und die Zustände an sich, wie sie iu Frankreich und in Deutschland existieren, desavouieren die aufrichtigsteu uud feierlichsten Frie-dcnsbethenerungen. Die steten Krisen, unter welchen die Regierungsuerhältnisse in Frankreich leiden, sind uicht sowohl eine Folge des Wankelmuthes der Fran« zosen, wiewohl dieser immerhin seinen Theil daran haben mag, als vielmehr eine Couscquenz der allgemeinen Zustände und Verhältnisse. Zwar währt das peinliche Verhältnis zwischen Dentschland und Frankreich nun schon seit 17 Jahren, ohne dass es zum Bruche gekommen wäre; aNein gerade die Erfahruugeu der letzten Monate haben zu der Ueberzcnguug gefühlt, dass die Zeit, die sonst alle Wunden heilt, alle Gegensätze mildert, in diesem Falle ihre tröstende und mildernde Wirkung nicht erprobt hat. Im Gegentheil, die Wuudeu werden jetzt offen zur Schau getragen, die Gegensätze sind bis zu einem Grade verschärft, wie es noch nie zuvor der Fall gewesen. Wohl steht zu hoffen, dass es gelingen werde, über die nächsten Monate friedlich hinwegzukommen Feuilleton. Zur Theorie der Erdbeben. Mehr als foust hat iu neuester Zeit eine häufige "wbachtung von Erderschütteruugeu, mit und ohne ^rderbliche Folgen, die allgemeine Aufmerksamkeit auf ^)e Thätigkeit jeuer Forscher geleukt. welche bemüht M, die geheimnisvollen Ursachen jener Phänomene ^rzulegen, deren Auftreten leider fast alljährlich huu-^lten und taufenden von Menschen ein jährs Ende breitet und die Früchte der Arbeit von Jahrzehnten Und des Segens einer freigebigen Natnr mit einem schlage vernichtet. Diese Forscher lassen sich von ihrer harten Arbeit ?'cht abhalten durch das tragische Los des Empedokles, ?kl'. da es ihm nicht gelang, die Ursachen der vnlcani-!chen Erscheinungen zu enthüllen, sich in Verzweiflung !!' den Krater des grollenden Aetna stürzte und natür-!^ nimmer wiederkehrte, während die nimmer rasten-^" Cyklopen mit — man möchte glaube» — sym« Fischer Ironie alsbald eine seiner Sandalen in die "berwclt zurückbeförderten. Ein Buch, das vor wenigen Wochen erschienen ist, '"ou den Umwälzungen im Weltall» betitelt, uud den ^kailnteu Forscher Rudolf Falb als seinen Autor aus. ^lst. lässt nns mit Leichtigkeit einen tiefen Blick in X Gedankenarbeit eines der regsten uud strebsamste» Wärmer thun, die seit Menscheugedenken der Lösung ^s hochinteressanten Problems nachgehen. Wir wollen ^ Interesse, welches die beiden ersten Theile dieses ""rles oder «Bücher», wie sie der Autor bezeichuet. fegten, durchaus nicht als geringfügig bezeichnen. ^'"" wir. gewiss der Absicht Rudolf Falbs gemäß, ^". sie enthielten nur die Vorbereitung für die gründliche Untersuchung heimischer Erscheinungen und für die Aufstellung einer fertigen Theorie der Erdbeben und des Vulcanismus. welche derselbe als Resultat im dritten Buche: «Iu den Tiefen der Erde», hinstellt. Der Verfasser dieses Buches darf unter allen Umständen das Verdienst für sich iu Anspruch nehmen, zuerst ciue so umfaffende Theorie aufgestellt zu haben, die. ohne dass sie eigentlich bis jetzt in ihren Principien gründlich angefochten worden wäre, dnrch die merkwürdigen Resultate, zu denen sie führt, und die vielfache Bestätigung, die sie thatsächlich erfahren hat, alle Beachtung verdient, wenngleich sie in manchen Einzelheiten noch entwicklungsfähig und entwicklungsbedürftig zu sein scheint. Falb formuliert seine Theorie wie folgt: «Erdbeben sind unterirdische, vulcanische Ausbrüche, hervorgerufen dnrch die Abkühlungsthütigkeit des Erdinneren uud befördert durch die Anziehung von Sonne und Mond.» Dieser Sah ist auf der Grundlage eines reichen Veobachtuugsmateriales aufgebaut, welches namentlich durch die großeu Katastrophen, die in deu letzteu zwei Jahren' hänsiger als lange vorher auftraten, auch einem größeren Kreise von Laien frisch im Gedächtnisse ist. Besonderes Interesse bietet die Art, wie Falb in seinen Ausführmlgeu mit einzelnen, ver» alteten Theorien der Erdbeben-Erschcimmgeu ins Gericht geht und feststellt, dass alle Theorien, die für diese Erschcinuugen verschiedene Ursachen annehmen, nuznreichend sind. Dieser Satz bildet denn auch einen Cardiualpuukt seiucr Darstellung »»d dasjemge Mo-me»t, worauf wohl die kritische Untersuchilug der uäch« steu Zeit ihr besonderes Augenmerk zu lenken haben wird. Er fundiert seine Sätze durch diese Kritik gewissermaßen negativ, untt-rlässt es aber nicht, denjenigen Forderungen, die er als unumgänglich für eine brauchbare Theorie der Erdbeben hinstellt, an seiner eigenen Darstellung einen positiven Erweis zu geben und namentlich die verschiedene»,, bei den einzelnen Erd< bebe» beobachtenden Erscheinungen aus einer Quelle — und das, wie wir glauben — mit vielem Glücke zu erklären. Aus dem fortschreitenden Abkühlungs- und Er-starrungsproccsse, deun die Himmelskörper durchzumachen haben, wird der Vulcauismus überhaupt erklärt uud gleichzeitig seiue stete Abuahme begründet. So wie es heute beispielsweise alleuthalbe» viele Orte gibt, an denen seinerzeit unzweifelhaft eine lebhafte vulca-nifche Thätigkeit vorhanden war, und an denen jetzt keine Spur mehr vou einer solchen wahrzunehmen ist, so wird es auch bei deu »och thätigen Vulcanc» dereinst dazu kommen, dass die Lava - Eruptionen allmählich nicht mehr an die Oberfläche gelange», sich nur bis zu eiuer gewissen Höhe erstrecken und bloß diejenige» Wirkungen eines solchen Ausbr»ches zur Wahrnehmuug kommen, welche durch die feste Erd» rinde fortgepflanzt werde». Hier ist der Punkt, wo Falb mit seiner Erdbeben-Theorie einseht. Indem nämlich in der Erdrinde zahlreiche Schlote vorhanden sind, durch die Gase und feurig-flüssige Massen alls dem Erdkerne emporsteigen könueu, ist die Möglichkeit erklärt, dass sich die Erdbeben an Orten zeige», wo eine a»dere vulcanische Erscheinung nie wahrgenommen wurde, währeud ein Erdbeben in der Umgebung von thätige» Kratern nicht während eines bis an die Oberwelt dringende» Allsbruches zu bemerke» ist, sonder» erst nach demselbe». Falb weist darauf hi», dass sich durch die Veobachtuuge» der Erderschütteruuge» alle »»terirdischen Vulcane auffinden nnd die aufgefundene» überwache» lasfen. Auch der Umstaud, dass z»r selbe» Z"it a» weit vmi einander entfernte» Orten Erschütte- Mliachcr Zeitung Nr. 131 1112 13. Iuui 1887. und dass Europa in diesem Jahre vor dem Schauspiel eines furchtbaren Krieges bewahrt bleiben werde; aber man täusche sich nur nicht darüber, dass die gegenwärtigen Zustände noch lange Zeit fortdauern löuuen, dass diese herausfordernde Epoche der Rüstungen und gegenseitigen Drohungen ohne die Pointe enden werde, dir ihr nothwendig folgen muss, ohne einen Krieg. Wir wollen wünschen und hoffen, dass diese Katastrophe noch lange auf sich warten lassen möchte; wenn wir aber unser nüchternes Urtheil zu Rathe ziehen, können wir nimmer hoffen, dafs der Conflict gänzlich ausbleiben werde, dass uu« die zweite blutige Abrechnung zwischen Deutschland und Frankreich in diesem Jahr-hnndert erspart werden wird. Glücklicherweise stehen die beiden dunklen Punkte, von denen hier gesprochen worden, in einem solchen Zusammenhange zueinander, dass sie sich in ihrer schädlichen Wirkung für einige Zeit wenigstens paralysieren. Es ist nämlich vollständig klar, dass Deutschland sich wohl hüten wird, in einen Conflict mit Frankreich sich einzulassen, solange seine eigenen Beziehungen zu Russ-laud nicht in befriedigender Weise geklärt sind. Mit anderen Worten: Solange Deutschland der wohlwollen^ den Neutralität Frankreich nicht sicher ist, wird es auf einen nenen Kampf mit Russland nicht eingehen. Anderseits aber weiß Russland die Vortheile seiner gegenwärtigen Situation so gut zu ermessen, dass es ans einer gewissen Klugheit, oder sagen wir, ans politischem Egoismus sich zurückhalte« wird, in die alte vertrauensvolle Stellung zu Deutschland zu treten, schon deshalb, nm demselben nicht freie Hand gegen Frank' reich zu geben und es ihm nicht zu gestatten, sich zum Herrfcher der Geschicke Europa's aufzuschwingen. Man mag über diese Politik Russlands wie immer denken: sie ist nun einmal eine Thatsache und sie hat, wie jedes Uebel, doch auch ihre gute Seite. Einerseits hält sie Deutschland und Frankreich gegenseitig in Schach, anderseits zwingt sie die Politik des Fürsten Bismarck zu desto innigerem Anschluss an die conservative,! enropäischen Mächte, an Oesterreich-Ungarn und Italien, und schafft so einen Vnnd des Friedens, der den friedensstörcnden Tendenzen, die sich da oder dort regen mögen, einen mächtigen Widerstand entgegensetzt nnd immer entgegensetzen wird. Politische Ueberlicht. (Zur Situation in Böhmen.) Die alt- czechische Partei beginnt gegen die jnngezechischen Se-cessionisten entschiedene Stellung zu nehmen. In einer Freitag abends in Prag abgehaltenen, zahlreich besuchten Versammlung des altczechischcn Bürgervereius sprachen die Abgeordneten Rieger, Zucker, Kaizl und Hajek, und fanden ihre Ansführungen. welche auf eine Vertheidigung der Thätigkeit des czechischen Abgeord« neteuclubs gegenüber den Angriffen der Inngczeche» sowie auf die Zurückweisung der von der Partei Gre^gr verfolgten Tendenzen hinausliefen, großen Beifall. Auch die Haltnng des jungczechifchen Organs gegen den conservative» Adel, welche insbesondere anlässlich des Hin-scheidens des Grafen Heinrich Clam-Martinic in so prouoncierter Weise zutage trat, erfuhr eine scharfe Kritik. Die Versammlung fasste schließlich einstimmig eine Resolntion, in welcher dem czechischen Abgeordnetenclub und Dr. Rieger das Vertrauen ausgesprochen wnrde. (Aufhebung desTrie st erFreihafcns.) Wie der «Presse» aus Trieft gemeldet wird, haben sowohl die Triester Commune als auch die dortige Handelskammer der Statthalterei die von den beiden Cor-porationen inbctrcff der nenen Lagerhäufer gefassteu Beschlüsse überreicht, nnd sind dieselben von der Landesstelle bereits an das Handelsministerium gesendet wor^ den. Die beiden Körperschaften haben an den zwischen den Unterhändlern derselben und der Regierung vereinbarten Concessions Bedingungen nur unwesentliche Modifications vorgenommen. Mit Rücksicht hierauf dürfte die Verleihung der Concession nicht lange mehr auf sich warten lasfen. (In Ungarn) wird der Kampf gegen die verheerenden Hochfluten, wenngleich ohne den angestrebten Erfolg, so doch mit zäher, fast trotzig verbissener Ausdauer, mit ungebrochenem Mnth und unbegrenzter Opferwilligkeit fortgeführt. Auch ist es, obschon nnr mit Mühe und Noth und dem Aufgebot aller Kräfte, bisher gelungen, die bedrohten großen Ortschaften vor dem Schl mmsk'n z» bewahren, doch stehen bereits viele Quadratmcileu des fruchtbarsten Landes nnter Wasser, nud der Schaden, den dieses angerichtet, wird auf viele Millionen geschäht. (Aus dem Vatican.) Der nene päpstliche Staatssecretär Cardinal Rampolla wnrde — wie der «Standard» erfahren haben will — vom Papste in Audienz empfangen, wobei ihn Se. Heiligkeit auf die Nothwendigkeit aufmerksam machte, zn beobachten, welchen Eindruck die Frage wegen der weltlichen Herrschaft auf die Stadt Rom mache, indem er hinzufügte, dass einige der Mächte geneigt seien, dem Heiligen Stuhle behilflich zu sein, zur Schlichtung derfelben zu gelangen. (Deutschland undFrankrei ch.) Wie aus Berlin telegraphisch mitgetheilt wird, hat die französische Regierung in vertraulicher Weise durch Herrn Herbette dort insinuieren lassen, Deutschland möge ebenfalls gemeinsam mit Frankreich in der egyptischen Frage Stelluug nehmen, wie dies ja znr Zeit des Ministeriums Ferry geschehen war. Die vertrauliche Antwort auf die vertrauliche Anfrage soll entschieden ablehnend gelautet haben: Dentschland habe Grund, ans das befreundete England Rücksicht zu nehmen, Frankreich gegenüber walten solche Rücksichten nicht vor. (Großbritannie n.) Wie der «Pol. Corr.» aus London geschrieben wird. hat der von Gladstone kürzlich eingebrachte Vorschlag, Irland auf autouomistische Grundlage zu stellen und gleichzeitig die irischen Abgeordneten im Londoner Ceutralparlameute zu belassen, seitens der liberalen Partei eine begeisterte Aufnahme gefunden. Mehrere liberale Umomsten hätten daraufhin ihre Bereitwilligkeit kundgegeben, in das Gladstone'sche Lager zurückzukehren. Eine Wiedervereinigung aller liberalen Fractionen scheint jedoch vorläufig noch nicht in Sicht, da sowohl Lord Hartington als M. Chamberlain wie auch die übrigen unionistischen Führer sich grollend abseits halten. (Zur Ministerkrisis i n Serbi en.) Nach" dem Nikola Kristic und General Protic die ihnen angebotene Neubildung des Cabinets ablehnten, sinden w itere Conferenzen des Königs mit Bogieevie, dein ferbischen Gesandten in Wien, wegen Uebernahme der Cabinetsbildung statt. (Rüstungen in der Türkei.) Wie a"s Constantinopel gemeldet wird, hat der Kriegsministcl einen Mazbaw der kaiserlichen Sanction unterbreitet, welcher den Ankanf mehrerer Kanonen großen Calitn'ls aus der Fabrik Krupp zum Gegenstände hat. Die Kriegsverwaltung beabsichtigt, diese Geschütze in den Dal' danellen-Fcstungen aufzustellen. TlMsnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben der Schl'l' gemeinde Laimbach im politischen Bezirke Krems iü Niederösterreich zum Schulerweiterungsbaue eine Spen^ im Betrage von 100 sl. aus der Allerhöchsten Privat-casse allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Erzherzog Albrecht in Agram.) Sei'U tais. Hoheit der Fcldmarschall Erzherzog Albrecht g"b in Agram ein Baulett, welchem der Bauus Graf Khuc" Hedervary, der Corvscommandaut Namberg, der Vilrge^ meister Aadovinae und andere Dignitäre des Cwils u»b Militärs beiwohnten. Vorher stattete der Erzherzog dc>" Cardinal Mihailovic einen Besuch ab nud besichtigte dcss^ Part Maximir. Freitag früh hielt der Erzherzog ci»^ Trupftcnrcvue ab und verlieft sodann Agram, um sc^ Inspicierungsreise nach Velovar fortzufetzen. — (Neber schwemmu ngen in Ungarn' Die überschwemmten Flächen in Südungarn betragen b>6 heute circa 54 000 Joch, und zwar H, M. VasarlM' Markgraf Pallavicini'sche und Graf Karolyi'sche Feld" 30 000 Joch. Bisthum Csanad 11 000 Joch, Szcgedi"" und Tapfer Felder 5 000 Joch, Leleer Felder 3 000 IM Földeäker Felder 5 000 Joch. In Berücksichtigung ^ Umstandes, dass seit einer langen Reihe von Jahren ke^ solcher Erntesegcn zu erhoffen war, wie eben diefes Ia^' kann, die verwüsteten 1400 bis 1500 Gebändc nnd ^ Hüfte mitgerechnet, der materielle Schaden auf fünf ^ lionen Gulden veranschlagt werden. — (Der rothe Frack.) Der schwarze ZM so wird aus Paris geschrieben, hat in dieser Sais^ wiederum bedeutend an Boden verloren. Bei den E^ ladungen jeder Hausherrin, die etwas auf sich hält, '!' der rothe Frack ebenso Bedingung für die Herren, ^ der gepuderte Aufbau auf den Köpfen der DaM^ Gepudert find alle Frauen schön, während der roth? Frack den Herren die Eleganz wieder verschafft, welM sie durch die allzulange Herrschaft des schwarzen Fra" verlustig gegangen wareu. So schreibt ein Sachuerstä^ diger über emeu Tanzabend, bei dem nur einige 2^ glieder der Akademie im schwarzen Frack erschieß waren. Purpur in den verschiedensten Abstufungen herrsch beim rothen Frack vor. Obwohl nur einzelne junge Lel^ ein helleres Noth vorziehen, bietet doch der rothe Fl^ eine genügende Abwechslung. Da Weste und Beinklel" ebeufalls mannigfache helle Farbenabstufungen zulasse so bietet eine Festgcsellschaft auch auf Seite der Hc^ rungen stattfinden, erklärt sich ungezwungen, wenn man eben auf jene gemeinsamen Ursachen geht, welche das Anfsteigen der feurigen Flut im Innern veranlassen oder befördern, auf die von Sonne und Mond ausgeübte Anziehung. Es soll hier nicht weiter in Einzelheiten eingegangen werden. Nnr das sei noch hervorgehoben, dass eine der Hauptfragen, die bei der Aufstellung einer derartigen Theorie aufgeworfen werden können, nämlich die. ob denn überhaupt alle derartigen Erfchütterungen aus einer und derselben Ursache herzuleiten seien, oder ob nicht vielleicht die Natur derselben eine verschiedene sei, von Falb in sehr entschiedener Weise beantwortet wird. Er verwirft den Unterschied zwischen vulcauischen uud nichtvulcanischen Erdbeben und sagt, es sei nicht begründet, vollkommen identische Erscheinungen deshalb, weil sie locale Verschiedenheiten zeigen, verschiedenen Ursachen znznschreiben. Naturerscheinungen, die voll« kommen identisch sind nach ihrer Aeußerung, sind auch identisch nach ihrer nächsten Ursache. Aus diesem Principe ergibt sich von selbst der strenge Maßstab, den der Gelehrte an eine befriedigende Theorie zu legen hat nnd der darin besteht, dass eine solche ungezwungen alle die verschiedenen, ein Erdbeben begleitenden Nebenerscheinungen zu erklären imstande sind. Von diesem Standpunkte aus hat Falb in dem vorliegenden Werke seinen Satz, den er ja schon seit dem Jahre 1868 verfolgte und ausbildete, einer intensiven Beleuchtung unterzogen und darf, wie wir glauben, ruhig daran festhalten. Es mag nicht ohne Interesse sein, auf zwei Theorien hinzuweisen, die fast gleichzeitig mit dem Erscheinen des Falb'schen Buches publicistifche Vertretung gefunden haben. Der Titel, deu CamiNe Flammarion' in der «Deutschen Revue» einer derartigen Untersuchung gibt: »Die Erdbeben .nid ihre Ursachen», zeigt schon, dass dieser Forscher von Falbs Ansichten bedeutend abwicht, wie er denn auch den Namen des dentschen Gelehrten in seiner Abhandlung nicht ein einzigesmal nennt. Das Wesentliche seiner Ausführungen, die er mit vielem und reichhaltigem Materiale zu illustrieren verstand, ist das: Es gibt Erderfchütternngen vulkanischen Ursprunges, aber außer diesen gibt es noch solche Erd^ beben, die durch die Explosionen verursacht werden, welche der bis zur Lava-Temperatur erhitzte uud in deu Spalten aufsteigende Wafserdampf herbeiführt. Er beruft sich dabei auf Daubr^e. welcher sagt: «Die einzelnen Vorgänge der Erdbeben werden besser durch Ausbrüche von erhitzten Gasen als durch Erschütterungen von festen Körpern innerhalb der Erde erklärt.» Nun ist an der gigantischen Gewalt solcher eingeengter Dampfmassen und der Nothwendigkeit ihrer ungeheureu Explosivwirtunge» wohl nicht zu zweifeln. Aber muss uns nicht der Eluwurf Falbs bedeullich machen, welcher die Theorie, dass die Vulcane Ventile der Erdbeben erzeugenden Kraft seien, für falsch erklärt? Er weist darauf hin, dass gerade dort. wo solche Ventile, Vulcaue, vorhanden sind, die häufigsten und stärke sten Erdstöße vorkommen, dass iu der Nähe von thätigen Vulcaneu die häusigste,, Erdstöße nach der Erup tiou eintrete», während doch leicht einzusehen ist, dass nach der Dampftheorie die Erschütterungen vor dem Ausbruchc kommen müssten. Dass das Wasser beispielsweise in der Nähe des Meeres lebhaften Antheil an der cyklopischen Arbeit hat, räumt auch Falb eiu. Ein dircctes Zuströmen des Meerwassers zum feurigen Erdinnern anzunehmen, ist unsinnig. Es ist hier nur noch hinzuzufügen, dass auch Flauunarion mit der Theorie, die er in der «Deutsche» Revue» vertreten hat, eine ganze Reihe von begleitenden Umständen nicht zu erklären vermag. ! Eine von Stauiölani Meuuier ausgestellte Theorie ist der eben besprochenen in manchem ähnlich. Sie b^ wegt sich in folgendem Gedankenzuge: Das 2M^, fließt unaufhüllich den Capillargesetzen folgend nndd»^ alle möglichen Spalten zum Erdinnern ab. Mauäl^ mal aber findet es dabei ein unüberwindliches Hind^ nis an der hohen Temperatur innerer Erdschicht?,' welche im Gegensatze zu den äußeren, mit Feuchtign' gesättigte», absolut trocken siud. Wenn nnn aus ^ oberen Regionen der Erdkruste solche mit Feuchtig^' durchträukte Blöcke auf diefe erhitzte» Schichten stiirz^ so stellt sich dieselbe Wirkung heraus, die ein ciuz>^ feuchter Ziegel, der zufällig iu einen Hochofen hel" stürzt, herbeiführen kann, eine furchtbare Explo^' Meunicr glaubt mit dieser Theorie alle Theilphäno"'^ der Erdbeben erklären zu können, und es kann M^, ben werden, dass eine Reihe derselben wirklich so ^> geklärt werden kann; aber es gibt noch sehr viele, > an der Hand seiner Theorie nicht verständlich cn^i neu, beispielsweise alle jene atmosphärischen Ersch>^,.„, gen, welche gewöhnlich seismische Phänomene b^' ^. Man sieht leicht, dass diese Theorie eine Verbiß der alten Einstnrztheorie mit der Dampftheoric >" ^. Wir wollen uns schließlich damit begnügen. .^, Lecture des Buches «Von den Umwälzungen im M' '^e bestens zu empfehlen. Es sind große GesichtsP»"^^ in demselben eine scharfsinnige Vertretung sindcn. ,,^ wer mit offenem Sinne und einem warmen Hk^ ^ den wissenschaftlichen Fortschritt dieses Buch '"^ Hand nimmt, wird es sicher nicht uubefriedlgi ^^ legen. Man kann sich zwar darüber nicht täuM''^.;t die Lösung des Problems, das die gelicimnisuoue' ^ in den Tiefen der Erde dem me»schlichc» ^"' ^iiit noch immer nicht ganz gelungen ist, aber es ' ^ durch Falbs Theorie die Bahu gegeben 5" ' .! ,„.i> der sich eine fruchtbare Lösung dieser AufaM " . ergebe» wisd. ^i- u Laibachcr Zeitung Nr. 131 1113 13. Juni 1««?. knie bunte Mannigfaltigkeit. Die Ritter von der Nadel ^erdex sich am wenigsten darob beklagen, denn fortan "uiss jeder Herr sich öfter einen neuen Frack anschaffen, ^au kann nicht immer mit demselben rothen Frack erscheinen, wie mit dem schwarzen, der sich ja stets gleich bleibt. Einen schwarzen Frack kann man trotzdem nicht entbehren, sei es auch nur zu Leichenbegängnissen und bei «Etlichen Anlässen. — (Repct iergewch r e.) Der Wiener Correspondent der «Times» meldet: Die erste Vertheilung von ^'Petiergcwehren an die kaiserliche Armee wird in der ersten Woche des Inli, und zwar an die in Wien stationierten Trnppen des zweiten Armeekorps, erfolgen. Zn ^nde des Jahres werden drei Corps mit der neuen Nasse ausgerüstet sein. — (Der Briefkasten als Marken Verkäufer) Äei der letzten TelephonAnsstellung in Brüssel lvar unter andcrm auch ein bedeutend verbesserter Brieflasten zu sehen, welcher zugleich als automatischer Vrief-warlen-Verlänfer fungierte. Achnliche Apparate sind nichts ^eucs mehr. Es gibt solche, welche als Entreesammler a>' Vergnügungsorten, als Verkäufer für Cigarren, Choco-lade u. s. w. dieuen. Ein Amerikaner hat unlängst sogar einen Apparat, welcher viel von sich reden nnd noch wehr schreiben macht, erfunden, welcher als Geldzähler verwendet wird. Er ist so verlässlich, dass er sich nicht einmal mit falschem Gelde anschmieren lässt; das wirft er einfach hinaus. Vielleicht erfindet ein Genie auch noch einen Apparat, welcher auch Geld Leuten gibt, die folches brauchen. — (Journalisten-Duell.) Wie aus Paris gemeldet wird, duellierten sich vor kurzem der Abgeordnete und Schriftsteller Emanuel Aröne uud der Nedac-teur der «Lanterne», Eugeuc Mayer, auf Degen, weil der erstere sich von einem Artikel des radicalcu Blattes über Corsica beleidigt gefühlt hatte. Mayer wurde an der rechten Hand und am Vorderarm verwundet. — (Par'ser W elta usstelluug.) In den Maßgebenden Pariser Kreisen besteht die Absicht, die Ausstellung auf 1890 zu verschieben. — (Billige Cur.) «Nun, gnädige Frau sehen ia hente viel wohler aus.» — «O ja, Herr Doctor. Ich habe iu der Nacht geträumt, ich wäre iu der Sommerfrische, und die bekommt mir jedesmal sehr gut.» Local- nnd Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem k. k. Landesschulrathe.)Ueberdie jüngste Sitzung des k. k. Landesschulrathes für Kram erhalten Wir nachstehenden Bericht: Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trug der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor. Dies wurde zur Kenntnis genommen und sodann zur Tagesordnung geschritten. Der Entwurf des Voranfchlagcs über das aus dem kraiuische» Normalschulfonde zu bestreitcnde Erfordernis der Activitätsbezüge des Lchrpcrsonales allgemeiner Volksschulen pro 1888 wurde nach gepflogener Berathung dem krainischen Landesausschusse mit dem Anlage übermittelt, die Bedeckung des Erfordernisses beim lrmnischen Normalschulfonde veranlassen zu wollen. Der bricht der Direction der k. k. Prüfungscommission für ^geineine Volks- und Bürgerschulen über die im Mai- Termine 1887 abgehaltenen Lehrbefähigungsprüfungen wurde zur Kenntnis genommen. Für die Lehrstelle an der Volksschule in Natschach im Schulbezirlc Radmanns-dorf wurde der bisherige definitive Lehrer in Breznic, Lucas Kavalar, für die zweite Lehrstelle an der Volksschule in Wocheiner-Feistritz die definitive Lehrerin an der zweiclassigeu Volksschule in Leopoldslirchen in Kärnten, Agnes Miklavcic, und für die Lehrstelle an der Voltsschule in Dobrova bei Kropp der bisherige provisorische Lehrer dortselbst, Conrad M a l l y, definitiv ernannt und bezüglich der hiedurch erledigten Lehrstelle in Brezuic, daun jener in Lees die vorgeschriebene Amtshandlung veranlasst. Zur definitiven Lehrerin für die zweite Lehrstelle an der Mädchenschule iu Gottschee wurde die bisherige Supplentin dortselbst, Friederike Eckert, ernannt. Die Lehrstelle an der Volsschule in Snchcn gelangt znr neuerlichen Ausschreibung, Der Lehrers Witwe Katharina Iapcl wurde die ihr gebüreudc Pcu-siou, weiters das Couductquartal uud die Erzichungs-beiträgc für ihre drei unversorgten Kinder zuerkannt. Anlässlich einer Beschwerde wider einen Gemcindcbeschluss, betreffeud den Ankanf einer Hausrealität zur Unterbringung einer Volksschule sammt Lehrerwohnungen, wurde dein lrainischen Landesausschusse das bezügliche Erhcbungs-resultat mit dein geeigneten Gutachteu 'mitgetheilt. Mehrere Berufungen nud Straf-Nachsichlsgesnche in Schul-Verfäumnisfällen, ferucr Remunerations- und Gcldaus-hilfsgesuche wurden erledigt. — (Das «Laibacher Wochenblatt») gefällt sich in seiner gewöhnlichen Nolle als Hofmeister nnd Sittenprediger und wirft daher auch in seiner letzten Nummer der «Laibachcr Zeituug» Taktlosigkeit uud Maugel au Vcrständuis für die Stelluug und die Aufgaben eines officiellen Blattes vor. Nun, wenn es taktlos von nns ist, dass wir dann und wann uus die Freiheit nehmen, dem «Wochenblatt» die Larve vom Gesicht zu reißen und dem Pnblicum das wahre Antlitz des Monileurs der «liberaleu» Partei iu Kram zu zeigen, w dürfte sich dieses Organ noch mehrmals solche «Taktlosigkeiten» gefallen lassen müssen. Wir würden daher dem »Laibacher Wochenblatt», damit dies fich nicht zu wiederholen braucht — was wir ja sehnlichst wünschen — etwas mehr 'r so jähe, Hals über Kopf. wie man sagt, dass es ^ uoch jetzt ei» Räthsel ist: wie kam es, dass ich nicht Mindestens drei Faden weit aus dem Sattel flog wie ^ Ball und mich kurz und klein zerschlug, und dass Mtred von einer so jähen Schwenkung sich uicht die Arinc verrenkte? Er stürmte zur Pforte, grimmig den 5"pf schüttelnd, bald hin-, bald herschwankend, gleichsam Dutten von Raserei, die Veiue in die Luft werfend ^ mit jedem Sprunge mich von seinem Rücken ab-Mttelud, wie weun ein Tiger auf ihn gesprungen ^" und sich mit Zähnen und Krallen in sein Fleisch '"gebisseu hätte. ^ Noch ein Augenblick — und ich wäre gestürzt; l^War schon im Fallen begriffen; aber schon flogen ^yrrre Reiter zu meiner Rettung herbei. Zwei von >^l> schnitten den Weg ins Feld ab; zwei andere z^'n so nahe heran, dass sie mir beinah? die Veiue haschten, indem sie von beiden Seiten den Taulred 'hre„ Pferden zl>samnm,pressten, uud beide hielten ihn schon an den Zügeln fest. In einigen Secunden waren wir bereits bei der Anfahrt. Man hob mich vom Pferde, bleich, kaum athmend. Ich zitterte wie ein Grashalm im Winde, ebenso wie Tankred, der, mit seinem ganzen Körper sich rückwärts stemmend, dastand, unbeweglich, wie mit in den Buden eingegrabenen Hufen, schweren, glühenden Athem aus den rothen, dampfenden Nüstern schnaubend, am ganzen Körper in Fieberschauer zitternd wie ein Blatt uud gleichsam uerstmmt durch den Affwut und vor Wuth über die ungestrafte Verwegenheit eines Kindes. Um mich herum ertönten Schreie der Bestürzung, Verwunderung, dcs Schrecks. In diesem Moment begegnete mein irrender Blick dem Vlick von M-me M*. die aufgeregt, blass aussah, und — ich kau» diesen Moment nicht vergessen — im Nli übergoss sich mein Gesicht mit einer Rothe, erglühte, flammte auf wie Feuer; ich weih schon nicht, wie mir geschah, aber verwirrt und erschreckt durch die eigene Empfindung, schlug ich schüchtern die Augen zu Boden. Aber mein Vlick war bemerkt, ertappt, mir gestohlen worden. Alle Ana/n richteten sich auf M-me M* lind in liagl'anti überrumpelt, erröthete sie plötzlich selbst wie ein Kind infolge eines unwillkürlichen uud naive» Gefühls uud versuchte nun gewaltsam, jedoch höchst ungeschickt, ihr Erröthen mit Lachen zu unterdrücken . .. Das alles war, streug genommen, natürlich höchst lächerlich; aber in diesem Moment rettete mich eine höchst naive und unerwartete Klmdgebmlg vor allgemeinem Gelächter, indem sie dem ganze» Abenteuer eine besondere Färbung verlieh. Die Urheberin des ganze» Alarms, dieselbe, die bisher meine unversöhnliche Feiudiu gewescu. un'ine reizende Tyraunin, warf sich plötzlich auf mich und began» mich zu herzen und zu küsse». Sie sal) imd traute ihren Augen »icht, als, ich es wagte, die Herausforderung anzunehmen uud den Hcmdschuti aufzuheben, den sie mir mit dem Blick auf M-me M* hingeworfen. Sie war beinahe meinet-wegen gestorben vor Angst uud Gewissensbissen, als ich auf dem Taukred dahinflog; jetzt aber, da alles zu Ende war. uud besonders, als sie mitfammt den Uebrigen, meinen Vlick auf M-me M*, meine Ver« wirrung, meiu plötzliches Erröthen ertappt hatte, als es ihr gelang, diesem Moment, nach einer romantische» Eingebung ihres Flatterköpfcheus, einen neue», verheimlichten, halbangedeuteten Sinn, — jetzt, nach all diesem, gerieth sie in solches Entzücken über meine «Ritterschaft», dass sie auf mich zueilte und mich au ihren Busen presste, gerührt, stolz auf mich, freudig. Nach einer Weile erhob sie auf alle um uns beide sich Scharenden das allernawste, das allerstrengste Gesichtchen, auf dem zwei kleine, krystallene Thräuchcu blinkte», uud sagte im ernsteu, wichtigen Tone, wie mau ihu nie au ihr gehört hatte, auf mich weisend: ohuc zu bemerken, dass alle vor ihr wie verzaubert standen, sich an ihrem hellen Entzücken ergötzend. Diese ihre ganze uuerwartete Bewegung, dieses ernste Ge-sichtcheu. diese treuherzige Naivetät, diese bisher un-Mhitten herzigeu Thräueu, die iu ihren ewig lacheudeu Aeugleiu anquollen, waren au ihr ein so unerwartetes Wuuder, dass alle vor ihr dastanden wie elektrisiert durch ihrcu Blick, ihr schlagendes, feuriges Wort uud ihre Geste. Es schien, uiemauo »lochte die Augeu vou ihr abweudeu aus Furcht, diesen selteueu Moment i» ihrem begeisterte» Antlitz zu verabsäumen. Selbst unser Wirt erröthete wie ei»e Tulpe, und man versichert, mau habe gehört, wie er heruach gestände», er wäre «zu semer Schande» uahczu ciue volle Minute lmig i» seine» reizende» Gast verliebt gewesen. (Fortschllua folgt.) Mibachcr Zeitung Nr. 131_________________________________1114 13. I„ni 1887. der von den Deutschen selbst gemachten Verfassung ist, für welche das «Laib ach er Wochenblatt», das «Organ der Ver fassn ngspartei in Kr a in», doch einigen Respect haben sollte. Wir glaubten verpflichte! zu sein, dies dem «Wochenblatt» zu sagen, auf die Gefahr hin, von ihm wieder der «Taktlosigkeit» geziehen zu werdcu. — (Vie gestrigen Frohnleichnams-Pr ocession en) waren ebenso wie am vergangenen Donnerstag vom schönsten Wetter begünstigt. Die Procession von der Kirche der 1'?. Framiscaner begann ihren Auszug um halb « Uhr morgens. Den Zug eröffneten die Filialpfarren von Nosenbach, Waitsch und Schischka mit ihren Fahnen, denen das Landvolk sowie in Nationaltracht gekleidete Frauen und Mädchen und au 200 weißgekleidete Mädchen folgten. Das Venerabile trug der hochw. Herr Pfarrer ?. Calistus Medic unter einem prachtvoll in Gold adjustierten Baldachin. Die Theilnahme der Gläubigen war eine immense. Die Procession, welche sich auf ihren» laugen Umzüge durchwegs durch festlich geschmückte Straßen bewegte, war von einer Abtheilung der Musikkapelle des 17. Regiments begleitet, Eine Compagnie desselben Regiments gab bei den Evangelien die Dcchargen ab. — Die Procession der Stadtpfarre St. Jakob nahm ihren Auszug um 9 Uhr nach beendetem Hochamte, welches der hochwürdige Propst Dr. Iarc cclebrierte. Die Kirche war in reichem Blumenschmuck. Au der Procession betheiligte sich eine große Meuge vou Gläubigen, zahlreiche weißgekleidete Mädchen und eine große Anzahl von Mitgliedern des Vereines zur Aubetnng des allerheiligsten Altarsacramentes. Das Veue-rabile wurde unter großer geistlicher Assistenz vom hochw. Propst Dr. Iarc getragen. Die Procession war auch vou ciucr Abtheilung der Militär-Musikkapelle und eiuer Compaguie des 17. Regiments begleitet. Die Feierlichkeit war nach einer in der Kirche celebrierten feierlichen Messe nach 12 Uhr mittags beendigt. — (Gehaltserhöhung.) Bekanntlich sollten die Postmanipnlantinnen und Telegraphistinnen vom Isten Juli ab ciuc Ausbesscrnng ihrer Bezüge erhalten. Wie wir nun erfahren, sind die diesfälligen Anweifungen vom Handelsministerium bereits hcrabgelangt und werden dieser, tage den betreffenden Cafsen zukommen. Die Erhöhung der Bezüge wird je nach der Dienstzeit der betreffenden Beamtinnen zehn bis fünfzehn Procent betragen, so dass die ältesten Postmanipulantinnen und Telegraphistinnen ungefähr 50 fl. monatlich erhalten. — (Ausflug nach Littai.) Der für gestern projectiert gewesene Ausflug des Sängerchures der Lai-bachcr Citalnica und des Turnvereines «Sokol» nach Littai ist auf den 19. Inni verschoben worden. Die Abfahrt von Laibach erfolgt Sonntag früh mit dem gemischten Zuge. Nachmittags findet ein Ausflug nach St. Martin nnd Wagensberg statt. — (Im Bergwerke zu Knapousche) nächst Zwischeuwässcru, welches durch eine lauge Reihe voll Jahren verlassen war, wurden vor einigen Tagen im Hauptstollen neue Auffrischuugsversuche vorgenommen. — (Römifche Straßcnzüge durch Krai n ) In der jüngsten Sitzung der k. k. Centralcommissiou für Kunst- nnd historische Denkmale machte der Correspondent Alfons Müllner Mittheilung über die von ihm für dieses Jahr beabsichtigte Erforschung römischer Straßenzüge durch Kr a in, Steiermart uud Kroatien, worüber die Commission beschloss, dieses Unternehmen mit einen» Geldbeiträge zu unterstützen. — (Todesfälle.) Vorgestern früh ist in Laibach der k. t. Rittmeister a. D. Herr Felix Zopftitsch in» Alter vo» l,ti Jahren gestorben. Als Husareucadct erwarb sich Zoppitsch in den Feldzügen der Jahre 1848 und 1849 das goldene Porteepee, avancierte bis zum Rittmeister und trat vor mehreren Iahreu in den Ruhestand. An dem gestern abends stattgefuudeneu Leichenbegängnis betheiligte sich außer einer Abtheilung des 17. Infanterieregiments auch das hiesige Veteranencorps, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene gewesen. — Vorgestern mittags ist der k. k. Postofficial Herr Johann Weiß nach langwieriger Krankheit im Alter von !!5 Jahren gestorben. Das Leichenbegängnis findet heute um 7 Uhr abcuds vom Traucrhaufe Wienerstraße Nr. 15 aus statt. — (Besitzwechsel.) Die Bank «Slavija» hat das Hans der Erben Terpinz' in der Herrengasse Nr. 11 um den Betrag von 23 000 st. käustich erworbcu. — (Neue Orgel.) Für die Pfarrkirche in Littai wurde eine neue Orgel um den Betrag von 1300 fl. angeschafft. Die Orgel, welche ans dem Atelier der Brüder Zupan in Stcinbüchel stammt, wurde von deu Fachmännern A. Foerster und I>. Angelil geprüft und vollkommen entsprechend befunden. — (Kinderkrantheite n.) Ill St. Martin bei Liltai herrschen derzeit Scharlach und Diphtheritis. — (Vom Wetter.) Gestern morgens lag das LustdruckMarimnm wieder über Nordfrankreich und dürfte langsam gegen Osten vordringe». Dem entsprecheud ist wechselnd bewölktes und zunächst noch kühles Wetter bei nordwestlichen Minden, dann langsame Ausheilerung n»d Vrwärmnng voraussichtlich. — (Die Leiche des Lehrers Koceli) Wie erinnerlich, stürzte vor ungefähr drei Woche»» der Lehrer Koceli von Steinbrück während des Uebenahrens von Ratschach herüber in die Save und fand in den Wellen den Tod. Die Leiche Koceli's wurde nun unweit Rann in einer Au der Save aufgefuuden. An der Leiche befand sich noch die Uhr des Verstorbenen sammt Kette. Nach< den» die Identität des Verunglückten festgestellt worden, wurde er in Rann zur Ruhe bestattet. Neueste Post. Original-Telegram me der «LaibacherZtq.» Wien, N. Inni. Das Kaiserpaar uud Erzherzogin Valerie siud vormittags nach Ischl abgereist. Der Kronprinz erschien auf dem Bahnhöfe, um sich vor der Abreise nach London von den Majestäten zu verabschieden. Wien, I I. Juni. Anlässlich des Abschlusses des Ausgleiches erhielten Auszeichnungen: Fürst O^^ Czartoryski die Würde eines geheimen Rathes; Herreichansluita.lied Friedrich Graf Revert er a deu Orden der eisernen Krone erster Class; Abgeordneter Ritter von Iawovöki den Orden dee eisernen Krone zweiter Classe; die Abgeordneten Dr. Mat us und Freiherr vou Nadherny den Orden der eisernen Krone driller Classe; Abgeordneter Ritter von Vi-linski das Comthnrkreuz des Franz-Iosef-Ordeus. Szegcdin, 11. Juni. Durch den starken Wellenschlag, welchen der Stnrm von gestern abends verursachte, wurde der fertig gewordene Theil des Kreis« dlimines von der durchbrochenen Kis-Tiszaer Schlenfe stark beschädigt. Der Agostoner Damm, welcher Mako und Földeak schützt, ist stark gefährdet; doch arbeitet man mit großer Kraftanstrenglmg an dessen Befestigung. Vei einem Durchlässe des Eisenbahndammes bei Vasar-hely ist eine Dammrutschnng eingetreten, doch wurde die Gefahr sofort bemerkt nnd auch behoben. Berlin, 11. Inni. (Officiell.) Im Befinden des Kaisers ist größere Ruhe eingetreten. Der Schlaf war in der Nacht weniger oft nnd nur kürzere Zeit unterbrochen. Das allgemeine Befinden ist befriedigend. Der Kaiser verließ heute nachmittags das Bett. — Tie äußere Erscheinnng und das allgemeine Befinden des Kronprinzen sind dnrchaus zufriedenstellend. Bcrlill, 12. Juni. Die Hofnachrichten lauten heute günstig. Der Kaiser fühlte sich tagsüber wohler, nachdem Erleichterung der Unterleibsbeschwerden eingetreten. Mai» glaubt nunmehr, dass die Abreise des Kronprinzen am Montag abends erfolgen wird. Das Befinden des letzteren ist unverändert. Die Diagnose Virchows lautet auf ^a«liy66i'inili vünoona. Fürst Bismarck beschied vorgestern Mackenzie zn sich und beglückwünschte ihn, dass er die Stimme des Kronprinzen, möglicherweise dessen Leben gerettet. Petersburg, 12. Inni. Der Kaiser emftfieng vor« gestern den Prinzen Karagjeorqjevi«i in Audienz. Petersburg, 12. Inni. Wie aus Omsk gemeldet wird, sind in der Stadt Dscharkent dnrch Erdbeben viele Häuser zerstört worden, desgleichen in den Ansiedlnngen uud Dörfern östlich von Wernyi. Belgrad, 12. Inni. Ministerpräsident Garasanin hat dem Könige im Namen des gesammten Cabinets die Demission überreicht, welche der König in definitiver Weife annahm. Belgrad, 12. Inni. Nach langer Confercnz mit Ristic erklärte der König, Ristic die Cabinetsbildung übertragen zu wollen. Ristic erbat eine kurze Frist zur Prüfung der Finanzlage. Sofia, 12. Juni. Der Präsident wird das große Sobranje mittelst Rundschreibens für den A. Inli nach Tirnovo einberufen. Die Regenten nnd die Regierung werden über die Geschäftsführung während der letzten sieben Monate sowie über die gegenwärtige Situation ein Expose' geben. Es ist möglich dass das Sobranje sodann zur Wahl eincs neuen Fürsten schreiten oder einen ausländischen Officier znm Regenten wählen werde. Holkswirtschastliches. üaibach, 11. Juni, Auf dem heutige« Markte sind er» schienen: 4 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Hm nnd Stroh, 14 Wagen uud 3 Schiff,.' mit Holz. Durchschnitts Preise. N, !Ir, N,,lr,! N. > lv, Il,il>. Weizen pr, Hrltolit. 7 47 8 10 Vutter pr. Kilo . . - 90------- Korn " » 4 87 6— Eier pr. Stiick . . — 8------- Gerste » 4,22 5^10 Milch pr. Liter . . — 8------- Haser » 2 92 3^ M Rindfleisch pr. Kilo — 64------- Halbsrncht » -------6 70. Kalbfleisch » —50------- Heiden » 4 28 4 95 Schweinefleisch » -60------- Hirse » 4 71 5 20 Schöpsenfleisch , ->36------- Kukuruz » 5 20 5 20 Händel pr. Stück . - «0------- Erdäpfel 100 Kilo 2 6?-------Tauben . —^20------- Linsen pr. Heltolit. 12-----------Heu pr. M.Ctr. . 2 50------- Erbsen » 13-----------Strol, . . . 2 50------ ssisolen » ll —-------Holz, hartes, pr. ! Nindsschmalz Kilo 1----------- Klafter l! 20------ Schweineschmalz, - 66-------— weiche, > l 10 Specl, frisch, , - l!0-------Wein,roll,,,l00Li>.-------2^ - — geräuchert » —64—1— — meiner, » -------20 - Angekommene Fremde. Am 11. Iuui. Hotel Stadt Wien. Ehrlich. Hausner und Hanseli, Kaufleute. ^.'ien. Kronawetter, Chorherr. St. Florian. — Fladun^ Privatier, Graz. — Ritter von Mulley, Gutsbescher, Sten'l-mark, - Wagner. Veamtenswittwe. Villach. — Sonnenbtt^' Fabrikan!. Cilli, Tymnann, Ksm., Görz. GastlM Kaiser von Oesterreich. Gerear, Getreidchändler, s. F""' Franz.________________________________________^.^ Verstorbene. Den 10, Juni. Irancisca Kastner, Arbeiterin, 25 I" Kratanergasse 22, Tuberculose. Den 11. Juni. Bertha VnrqareN. Beamtens Tocht^ t I,, Rain 14. Fraisen. — Johann Weist, Postosskial, .55 > Wienerstrajie 15, Tuberculofe. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. e? "'L 8Z»i ^ ^"!l> d?, Himmel« ^f.- ^Tlf.Mc,. 740,iss" 12.6 ^VWväch ^ bewÄlt ^ N.2.N. 739,16 18,6 SO. schwach heiter 0,00 !< . M>. 740,00 1Z.4 wiudstill j heiter ___^, 7U.Mg. 740,64 12,2 windstill Nebel 12.2. N. 737,68 20,3 O. schwach heiter 0,00 9 » Ab. 737,76 16,6 windstill bewöllt Den 12. morgens bewölkt, danu Aufheitcruua,, ana/nelMl Tag, Deu 13. morgens dünner Nebel, tagsüber heiter, angenehm abends beu>ölkt. Das Tagesmittcl der Wärme an beiden TW'" 14,9" nud 16,4°, beziehungsweise um 3,4° und 2,0' unter d^ Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Vmilie Weiß gewreue Vohinec gibt im eigenen nnd im Namen ihrer Angehörigen schmerz erfüllt die tranrige Nachricht, dafs ihr inmgstgeliebler Gatte, Herr Johann Weiß l. l. Postofficial nach langem, schwerem Leiden, versehen mit deu hl. Sterbcsacramenteu, heule um 10'/, Uhr uormitlags in, 35. Lebensjahre selig im Herr» cutschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet Montag, den 13. d. M, um 7 Uhr abends vom Hause Wiener' straße Nr. 15 statt. Der theure Dahiugeschicdcuc wird dem srommcu Gebete empfohlen. Laib ach am 11. Juni 1887. Danksagung. Für die nns allseitig bewiesene tröstende Theil nähme anlässlich des Hinscheidens unseres lieben Gatten, beziehungsweise Vaters, des Herrn Anton Märn k. l. Nrchnungsofsicials in Pension sowie für die zahlreiche Vcgleituug zur lchteu Nnhe statte und silr die Kranzspenden erstatten aus dies,»» Wege deu wärmsten uud iunigsten Danl die trällernde» Hintcrlilicbcllcll. Laib ach, den 11. Juni 1887. ssür die so überans zahlreichen Beweise liel'l" l voller Theilnahme anlässlich des unsagbar schmerz l lichen Verl,isles unserer nnn in Goll nll^n^'U l nuvergescilichen Gattin, bezuhnngsweise Äiuül'^ l EchN'iegerinutler, Grosunutler und Schwester, ^'' l »l'ohlgebornen Fran l Hedwig Kanschegg geborenen Edlen v. Gariboldi l. k. Stcuer-Obcrinspectors Gattin die nns von allen Seiten entgcgeugrbracht wurdl''^ sprechen wir hiemit «useren tiesgesiihlten, '""!".,, Danl aus. Ebenso danken wir den hochlM'! ^ Spendern der schönen Kränze nnd tiefgefühlt " jene», welche der Dahingeschiedenen die lehts l>i der Begleitung znm Grabe erwiesen, n'^1"" . dem so zahlreich vertretenen löblichen Ofsiciersll ^ ^ Laib ach am 13, Juni 1887. Die ticfttaumlden Hilitclliliclicllcll. 1115 Course an der Wiener Börse vom 11. Juni 1887. N«« dem 0^^ Courm««^ Geld War»> Ctaats-Nnlehen. ?"en!enti ....... 81 3b «!'5l, ,.'^"rente ....... 8»t!0 ^ «0 U" <°,<, St°at«lose »50 fi, >29'- ,2!' 50 ^"' 2°/. ganze 5ou « 137-701^ «o °^" 5°/. «lins,«! 1W « ,3?'?5>»«2Ü ?^r tz,^,g^^ IYO „ 163'75i«1.2b »"« „ . . b« „ ,6» —N>< — """"«enlenschein« , , per St. —— - - ^° Ocst. Voldlente, steuerftei . l,»'5«li2 70 ^^rr, »totenrente, fteuersrei , ö« ?0 < ll,90 ""»1 <»°Idri,'„tc 4°/o . . . , I0l8onn»5 ' P"pierr,h!!.'l liorilülen . . 9? 7b u« ^ü ' ^laa«! cdl,ahn) I»? l«------- , vom I. U'7« . Ul> 75 II« >b »/ , Prämien-ilnl. Kil»0sl. ö. W. 121 7l,>'22 25 ^^Neg,.^sc 4°/» Il»U f«, . . ,22 3o!'22 90 ^ rnndeutl.. Obligationen (für >uo fi böhmische.......109^------------- ./» «alizilch«....... 104 »5 105 — .„'« U'ähliiche.......l«7 üb------- ./» nieberoftrrleithilche . . . 10» —li0 — ./» od^öfierreichijche . . - - il»ü - — — .,i» !lc>Illch>:....... l0ü'bN lUL'ü« .»'»lioallsche und Ilavonische , l«4 50^06 - '° NedenbOlgisch«..... l«4':o,lUb ÜU Geld W»»e 5»^ ücmlstl «ailllt . . , . 10< 50105-5>° o »nqalische......>04,?u l05 30 Nndere öffentl. Nnlehen. Tonau.Vtess.'Lose 5°/« !«c> U5üb 105 ?b Anlehru d, Stadtgemeinbe Wicn lSilver und Volb) .... i»L'5U »33 e« Prämicu-UnI, b, ktabtgem. «l/, °/° '01 - 101 <0 tto. in bU „ , <"/» , »»«« »?'30 tlo. Plämien°Echulbvelschr.»°/<, 1UI s^« lUü — i. «ft, Vypolh».'lcl,banl »oj. b>/,«/» 'Ul'!'0>02bU 0>,l,»uug. Danl ueil. l>°/» . . il.« - lU0'4c< dl°, , 4V,°/° - ll2'«l> Pest in I. I»»9 veil, b'/,°/« --'^ —'^ Prioritiits'Obligationen la„z .'o,^°zl.'u^l.....—---------— <^allz>!gr i. E. 4'/,",o . 10»'— 102-40 lDeste«. Novbweflbahn , , ivu no 10V10 Siclrilblltgei.......—'— —'— Staatsbahn I. «mission . . >98 i!!. — - Eiibbahu 5 »°/».....,49—I4»s>o „ » S°/„.....1L7-8N 128 »,' Nn«.»galiz. Vayn , . . , »9 7b 100 X5 Diverse !««sc (P« Stil«!), srebillose ioo ft...... i7^t!o<,« ft. , 114 — lib — ^aidachelPlämien-^Niileb yu fi, 20— »l'^ Oftner Voje 40 fi. , . 48 00 4!> 50 Palsly.Üose 40 N. . . . 4t> 25 <5> 75 «olhen «reuz, oft. Ges.v. >»!i. 1!^— >0 — Mud!>ls --— Salm»i,'ose 4u sl. . . ' . . hl,'— «0 6t,d!lchuray°.Vose «o sl. . . «4 — — — Vllnl'Actieu (ver Stllcl), «nglo.t^esterr. «ant «00 sl. . I0s< —10« Vanlucrcin, Wiener, luo sl. . U2 7b U3 z>5 Bdncr.°A„ft.,Oeft.xoofI.S.4<)°/»24» 5U,l>4i ft« Cvdt,»Änft, s. Hand, u. ^!!!pl<'<Äes,,Niel'ü!öft.s.0(»!l.!bbU'—!b53'— Hypoihelenb., oft, ziu»li.^5"/i,«'l —'-- -^'^ ^ndeib., oft., ^uusl. <Ä. !>u°/o !t, z«i 75 222 25 Ocslerl.-Uüg. Banl . . . .880 —881'— Unionl'aul ^0 jl.....li0'L0l. l4u s>. >!ib2'bl) Il>3'50 Netien von Transport» Unternehmungen. (per Stück). Nlbrecht.Vahn 300 sl. Silber , —--------— Alsölb.ssium.'Äahn «au sl. Ollb, 182 —182 b0 Äusfig"tepl. «iisenb. zousl,.»^.)L0Ufl.S.-------------' — Duf'Vodenbachcr E.'Ä. »00 sl,G. —'—------- ElisaI>etl)°Vah!i ^ou sl, «Vt. . —'---------— „ l!inz«Viibwei>> 20U sl. . —'— — — .. Sljb,.Tlr,1^I. !t. i«?«^u0sl,S. — — —-— sserb»,a!!b»»^orbb. loou sl, HM, «5U8 2<>?» ssianzxHojes.Dahn !iou sl, Silber----------------- ffuuslircheu.AllicserVisb.HlwiI.S,-------— — «aIiz,»arl.V!lbwlg.«.«00fl. «lM «05 50 Ä0,'. — «laz.Kösiachcl H,.,3.xuafl.ij,W,-------—>— »ablcndcrg.Elsenbahn iuu sl. .-------------— Kascha»^Ode,V.Oi. üvu sl. O, —'— —'— semi>erg^«itz»IasIu Eise»» bahn^Gcscllsch.isl üou fl. o, W z2 25 dto. (lit,«) Mu ,!, Silber .li«7 751»8 — Piag'Dufer «iilruo. 150 sl. 6ill>.> — —! ,-.— Rubols<<'al)!l »00 sl. Silber »«« —137 — Sitbrubur^« 6>!,e»b. ^00 sl, > ——^ —-— Llllall>e>^!>l,,>i'!l ^>>u >l, o, >l»» . »28 5li>»9 — Geld War« Sübbahn «aa fi, Silber . . . 8« 5» »? « Vllb,«l>rbd,.!U«b..^.,00s1.U.«G, e^>"z S« «b !l»iontan>>Gesellsch., öfterr »aloine ,5 ?5 ib »ü Prag« liijen-Illd'Äes. l!au sl, . l«4,251»5'«5 Salgo.Tari, liisenrass. 100 sl , — — — — Tlüailer ttohlenw »Ges, 70 sl. , ^ _ —-— w»sseus..G.. Ocst. in W, lUO sl,2,!j—217.— Devisen. Deutsche Pläye......»2 32, «2 6» London.........l»?—1«?3« Pari« .........50 35 50 4«, Petersburg .......-^. —' — Valuten. Ducaltn...... . , 59h «ol »a»ssr<»nc«.Stiiou» Silber........._.„/ „,^ Deutsche Meich«bi»nl»oleu . . «z 3^/ «2^?,