Nr. 118. Dienstag, 27. Mai 1913. 132. Jahrgang. Zeitma P»2nu««ration»pr«i«: Mit Postversendunn: ssanzjädrig 3N X, halbjährig lü l< Im , Inserate bis zu vier geilen »0 l>, größere per Zeile l» b; bei öfteren W.ebtlholungcn per Zeile « l». Dir «Laibachrr Zeitxnn» rrsckcmt täglich, mi: Ali^nali,»«' der ^omi- liü.^ Fcicriaar, ?>r AdmlnlftraNon brnndct sich Viillobiöslral!«' Nr, lk; dlr PedakNo« Milwiiöstrahe Ni, 1«, Splechstüüdri, der Neballion vo» » bis l0 Uhr vormittags. Unfrankierte Briefe werden «ich: anacnommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Zlr. >ev Medaktion 52. AtntNchsr Geil. Seine f. und k. Apostolische Majestät geruhten allergnädigst die Auflösung des II. Geschwaders anzuordnen und den Konteradmiral Franz Löflcr, Kommandanten des II. Geschwaders, zum Scearsenals-Kommandan-ten in Pola zu ernennen. Seine k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. dem gewesenen Bürgermeister in Vischoflack, Notar Nikolaus Lenöek, das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens aller-gnädigst Zu verleihen geruht. Den 24. Mai 1913 wurde m der Hos- und Staatsdructerei das I.XXIX. mid X0VII. Stück der ruthenischen Ausgabe des Reichsgeschblattes des Jahrganges 1912 sowie das VIII. und XIII Stück der rumänischen, das XIV. Stück der polnischen, das XX VII. Stück der böhmischen und polnischen, das XXVIII. Stück der rumänischen, das XXIX. Stück der böhmischen und italienischen, das XXX. Stück der rumänischen, das XXXIII, Stück der kroatischen uud ruthenischcn und das XXXVIII. Stück der böhmischen und rnthenischen Ausgabe des Rcichsgesetzblattes des Jahrganges 19U! ausgegeben und veriendet. Nach dem Amtsblatts zur vom 17. Mai 1913. Nr. 21 «krävo vsnllov«.» vom 16. Mai 1913. Nr. 91 (32) «Obcuodmckö 2i<,jm>» vom 17. Mai 1913. Nr. 113 «Vonkov» vom 16. Mai 1913. Zeitschrift: «(?«8k6 »lovo. Veöoruik» vom Ib. Mai 1913. Nr. 20 «V/e!wvann werdet ihr Hochzeit halten?" „Erst in drei Jahren, Mutter; ich habe ihm gleich Nesagt, daß ich nicht seine Frau werden kann, solange wir die Hypothek nicht getilgt haben." „Wird er solange warten? Es ist eine gar zn lange Probezeit, mein Kind!" meinte die Alte bedenklich. „Ich kann nicht anders, Mutter; du weißt, wie schwer diese Schuld den armen Vater gedrückt hat, und baß ich ihm versprach, sie zu bezahlen. Wenn ich jetzt heiraten würde, könnte ich mein Wort nicht halten, denn Millie hat für seine Mutter und seine Schwester zu sor-2eti; wenn ich aber noch drei Jahre lang fleißig arbeite ^>d spare, ist die Hypothek bezahlt und wir können leich-^u Herzens Hochzeit machen." Frau Morse meinte: „Du bist eine gute Tochter, Inez, aber deinen Bräutigam wirst du verlieren, das ist so wahr, wie die heilige Schrift!" Drei Jahre hindurch spannte Inez in harter Arbeit all ihre Kräfte an. Sie versagte sich alles Überflüssige und oft schämte sie sich, Sonntags in ihren abgetragenen Kleidern neben dem stets schmnclcn Willie cinhcrzugehcn. „Aber wir kommen so früher ans Ziel und dann ist alles gut," tröstete sie sich, und Willie war die ganze Zeit über geduldig und treu. Erst in den letzten Monaten dieses dritten, ewig langen Jahres, fing er an, kälter, gleichgültiger zu werden und endlich ganz auszubleiben. Inez wollte erst verzagen, aber sie sprach sich selbst Mut zu: So nahe dem Hase», tonnte sie ja nicht scheitern! Endlich kam der Tag, an dem sie die letzte Rate ihrer Schuld begleichen konnte. Sie legte ihre Feiertags-« tlcider all und machte sich auf den Weg zu dem Advokaten. Merkwürdigerweise war ihr dabei nicht so leicht zumute, wie sie sich 's immer geträumt hatte, denn sie hatte Willie volle drei Wochen lang nicht mehr gesehen. Nnf dem Rückwege giug sie hin, um ihn zu dem Festmahle abzuholen, das sie schon lange vorher verabredet hatten. Aber sie fand nur Willies Mutter und Schwester zu Hause, die bei ihrem Anblick erschrocken von ihrer Arbeit cmporfnhrcn. „Wo ist Willie?" fragte sie; „ich bin gekommen, ihm zn sagen, daß ich nun schuldenfrei bin und daß uns nichts mehr im Weg'.' steht." Mutter und Tochter wechselten einen Blick voll traurigen Einverständnisses. Endlich verließ die alte Frau das Zimmer und ließ Inez mit dcm jnngen Mädchen allein, das ihr weinend um den Hals fiel und rief: „O Inez, wie soll ich dir es sagen?-------Willie ist verreist — er ist in Dorset ^ bei - bci — — O Inez, wir taten alles, um es zu verhindern, wir schätzen und bedauern dich so sehr-------" „Laß gut sein, es ist wohl zum Besten so," sagte Inez leise und sanft. Dann eilte sie ins Freie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Spät abends erst ging sie heim, wo die Mutter sie schon erwartete. „Alles bezahlt, Inez?" „Ja, Mutter, bei Heller und Pfennig!" sagte Inez. Dann kleidete sie sich lim, machte Feuer im Herde und schlug ein paar frische Eier in die Psannr. „Was machst du, Inez?" „Pfannkuchen, Mutter; ich habe dir doch immer versprochen, wir würden an dem Tage, an dem wir unsere letzte Schuld bezahlten, Pfannkuchen und Honig cssen." „Und wann kommt Willie?" „Nie, Mutter; aber wir wollen nicht davon sprechen." Die Alte seufzte: „O Inez, ich fürchte, du wirst den Honig bitter finden!" Die Ruhe und Sanftmut in Inez Gesicht waren rührender als Tränen und Wehklagen. „Warum sollt' ich klagen, Mutter?" sagte sie. „Es geht mir ja nicht schlechter als anderen; wie viele mag es geben, die einen Tropfen Wermut in ihrem Honig finden!" Laibacher Zeitung Nr. 118. 1102 27. Mai 1913. arme Valkanhalbinsel niemals die für ihr Gedeihen und ihre Kultur so unerläßliche Ruhe finden wird, eine Ruhe, deren auch die fremden Nationen bedürfen, die mit dem Vallan in Beziehungen stehen. Das bulgarische Hauptquartier veröffentlicht folgendes Kommunique Am 22. Mai um 5 Uhr fnch haben die griechischen Truppen, die im Umkreise des Dorfes Radolevo verteilt sind, em Infanterie- und Artilleriefeuer gegen die bulgarischen Truppen eröffnet, die bei den über den Anghista-Fluß führeudeu Brücken von Kutschuk-Köpri uild Valtschista stehen. Anfangs erwiderten die bulgarischen Truppen das Feuer nicht; als aber die griechische Artillerie den Schienenweg und die Telegraphenleitung beschädigt hatte, eröffneten die Bulgaren ein heftiges Feuer. Sie zwangen die Griechen zn einem fluchtartigen Rückzüge in der Richtung des Golfes Orphani. Diese griechische Provokation ist nicht die erfte. Die „Osterr. Volkszcitung" glaubt nicht, daß dle Soldatentunda.ebunll.en iu Frankreich antimilitäristischcn Ursprungs sind, sondern daß sie talsächlich den Protest des französischen Volkes gegen die dreijährige Dienstpflicht zum Ausdrucke bringen. Die Zwischenfälle dürfen durchaus nicht als nationale Erschlaffung oder als An-fang der Auflösung der französischen Armee betrachtet werden und es ist charakteristisch, daß in Toul die Aufrührer über Aufforderung ihrer Vorgesetzten erwiderten, gegen ihre Offiziere hätten fie leine Beschwerde vorzubringen. Dies beweist, daß es sich um rein politische Dinge handelt. Aus Petersburg wird gemeldet: Nach dem Berichte Alexejenlo gab der Ministerpräsident Kokovcov zunächst eine Zusammenstellung der staatliche» Bedürfnisse, die im Laufe der letzten Jahre um 577 Millionen gestiegen feien. Der Ministerpräsident erklärte schließlich: Wir haben unser Vermögen nicht vergeudet; wir haben im Laufe von 6 bis 10 Jahren freigiebig die Verhältnisse des Landes befriedigt und gleichzeitig einen Geldvorrat zurückbehalten. Nach dem „Carriere dclla Sera" scheinen die letzten Kämpfe bei Derna in Tripolitank'n verlustreicher gewesen zu sein, als die Berichte der Regierung schildern. Verwundete, die in Neapel angekommen sind, schätzen die Toten und Verwundeten auf l000 Man». Auch drei Offiziere sind in die Hände der Feinde gefallen. Tagesneuigkiten. — (Renovierung der Habsburg.) Die von dem Straßburgcr Bischof Grafen Wernher von Altenburg 1020 im Schweizer Kanton Aargan erbaute Habsburg, die Wiege des österreichischen Kaiserhauses, die den Gipfel des 513 Meter hohen Wülftelsberges krönt, soll dem Vcrner „Bund" zufolge demnächst einer gründlichen Renovierung unterzogen werden. Die sechs Schützen- Vereine, die alljährlich auf der Habsburg das sogenannte „Habsburgschießen" abhalten, haben die Sache in die Hand genommen und maßgebende Kreise dafür interessiert. Mit der Durchführung der Restaurierung wurden Lllndnmmanii Keller und Hochbaumeister Albcrtini von Aarau betraut. Seine Majestät Kaiser Franz Josef stiftete für die Fenster des Rittersaales zwei Einlagen mit dem Habsburger und österreichischen Wappen. Die Renovierung soll alsbald in Angriff genommen werden. Der 24 Meter hohe, mächtige Turm des Schlosses mit leinen mehr als zwei Meter dicken Mauern ist noch gut erhallen und man zeigt darin den Besuchern das angebliche Gemach Rudolfs vuu Habsliurg. Die Habsburg, zu deren Füßen heute das vielbesuchte Schwefelbad Schinz-i < ci) liegt, bietet cit« prächtige Aussicht auf das ganzc vorir ligc Gebiet des Gr^en von Habsburg fowic auf das imposante Hochgebirge. ^ (Originelle Bantnvtcn.) Die originellsten voll allen im Kurs befindlichen Banknoten sind zweifellos die von der Norddeutfchcn Bank zu Bückeburg im Fürstentum Schaumburg-Lippc im Jahre 1856 emittierten gewesen. Einer der Begründer dieser Bank kam nänüich auf den Einfall, die Kassenscheine, um bei einer etwaigen Fälschung die Kontrolle zu erleichtern, mit Versen deub scher Vollslicder zu verzieren, und zwar so, daß jede Nole ein Wort enthält, die ganzc Serie aber, nach den Nummern nebeneinandergelegt, den ganzen Vers lesen laßt. Die Idee an und für sich bewährte sich ganz gut, doch die Wahl der Verse, in bezug auf Entstehung und Bedeutung dieser Papiere, führt vielfach zu tomifchen Betrachtungen. So ergeben z. B. die Noten von Nummer 323.300 bis 323.307 einen Vers, der wenig Vertrauens^ erweckend ist. Die erste Nummer trägt nämlich das Won „Ich", die zweite das Wort „hab", die dritte das Wort „mein", und die angegebenen acht Nummern bilden zu^ samnien den Vers: „Ich hab' mein' Sach' auf nichts gestellt, juchhe!" Eine andere Serie ergab den Vers: „Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver Mann." — (Eine Aufführung im antiken Theater ttartha» gus.) Die Ruinenstätte des alten Karthago war in diesen Tagen der Schauplatz eines ungewöhnlichen Ereignisses; von weit her wareil aus Tunis und den Küstengegenden die Schaulustigen herbeigeeilt, und in der weiten Runde des sonst so verlassenen antiken Theaters von Karthago ertönten die rasselnden Schritte römischer Kohorten, die Sonne spiegelte sich ill römischen Schwerlern und Lanzen, und wären ringsum nicht die Tausende von modern ge-kleideten Menschen und das weite Ruinenfeld Karthagos gewesen, so hätte man all eine Wieoercrstehung alter Zeiten glauben können. Hier, in dieser sagenreichen Umgebung, führt man ein Drama von Alfred Mortier auf, der „Besiegte Marius". Und in bewegten Bildern zog ein entscheidender Lebensausschnitt dieses römischen Äauernsohnes vorüber, der siebenmal Konsul wurde und doch an seinem eigenen Wankelmut Schiffbruch erleiden mußte. Das Ringen mit seinem Nebenbuhler Sulla ist der Inhalt des Stückes; in der letzten Szene sinkt der besiegte Marius nieder und weint auf den Trümmern Karthagos. In dieser Umgebung, inmitten der wirklichen Trümmer der einst so mächtigen Stadt, erzielte diese Szene einen nachhaltigen Eindruck. Die Darstellung war ausgezeichnet. Von den Hohen des Zwechornerbcrges blickte drohend der alte Molochtemftel auf das ungewohnte Schauspiel herab und mußte sich damit bescheiden, als wirkungsvoller Hintergrund dieser modernen Aufführung im alten Karthago zu dienen. — (Die Not der Tante.) Aus Paris schreibt man dem „Verl. Tagbl.": Ein ungewöhnliches und nachdenkliches Ereignis vollzieht sich jetzt in Paris: das städtische Leihamt hat kein Geld mehr und ist in Verlegenheit, wo es neues Geld hernehmen soll. Das Pariser Leihamt, offiziell Mont de Piete, von seinen Vertrauten „ma tante" genannt, teilt in den Zeitungen mit, daß es zum 10. Juli zehn Millionen Franken gebraucht, keinen Heller mehr und keinen weniger. Am 10. Juli ist nämlich ein besonders schwerer Tag für das Loihamt, denn das ist der Mietstcrmin für die kleinen Leute. Da gehen die Pariser mit ihren Taschenuhren und mit den silbernen Löffeln, die man vom Taufpaten bekommen hat, zu der Tante und holen sich Geld, und es ist jedesmal ein großer Andrang. Dem kommenden Andrang' am nächsten 10. Juli glaubt sich das Leihamt nicht mehr gewachsen. Es hat mit seinen Kapitalien vielleicht falsch spekuliert oder überhaupt die Zeit ist schlecht und in den Kassen ist es leer. Deshalb schreit das Leihamt jetzt nach Geld und die kleinen Lentc mit den Taschenuhren schreien mit ihm. Das städtische Leihamt von Paris liegt in einer winkligen Straße, die den alten städtetrotzigen Namen Rue des Francs Vourgecis trägt. Es ist das Viertel der Archive und des Tempels, wo alte gotische Häufer sind mit Erkertürmen und graue Mauern und Nokokoftaläste, die in den Höfen stehen. Da gibt es viele Trödelläden mit Altertümern drin und vergessene Handwertschaft, von der man gar nicht glaubt, daß so etwas noch lebt. Vor dem Leihamt, das ein großes, strenges, aber väterliches Gebäude ist, bilden die armen Leute Spalier; doch sollen manchmal auch Automobile vorfahren. Und all diese Welt würde sich schön wundern, wenn die Quelle einmal abgestellt wäre. Wenn der Mensch kein Geld hat, geht er i,ls Leihamt. Wenn aber das Leihamt lein Gelb hat, wo geht das Leihamt hin? — (Die Wahl.) „Ich will keine Buchweizengrütze!" schrie das Kind. — „Du mußt sie aber essen", spricht sein Vater. — „Du mußt dem Kinde niemals etwas in dieser Weise aufzwingen," warf sich der Onkel ins Mittel, der seine eigenen Theorien hat. „Gib dem Kinde stets die Wahl." — „Schön", sagte der Vater. „Nun, Kind, du kannst Buchweizengrütze haben und du kannst eine Ohrfeige haben. Was soll es sein?" — Das Kind wählte Buchweizengrütze. — (Er muß hinaus.» Folgendes hübsches Vorkommnis berichtet die „Freie Schulzeitung" aus einer Schule in Böhmen: Der Lehrer behandelte in Gegenwart des Inspektors die Aufgabe 1 ^ 1. Das kleine Mädchen, an das er sich gewendet hatte, brachte das Resultat trotz aller Redekünste des Lehrers nicht heraus. Der Inspektor, der dem Kinde helfen wollte, hielt zwei Finger in die Höhe. Das Kind, das in seiner Verlegenheit bald anf den Lehrer, bald auf den Inspektor sah, brachte endlich schüchtern die Worte hervor: „Herr Lehrer, der Herr da muß hinaus." Das Nachbarhaus. Roman von A. M. Kresn. Autorisierte Übersetzung. (39. Fortsetzung.) Flachdruck verbalen. > Heuchelei, verehrte Miß Vutterworth, nichts als Heuchelei! war sein lakonischer Ginwurf. Ein ungewöhnlicher Charakter, dieser Howard Van Nurnams. Ich glaube nicht, daß Sie ihm ganz gerecht werden. Schon möglich! Aber Sie sollten meine Überzeugung nicht so leicht nehmen, Mr. Gryce. Ich glaube zwar, daß Sie meine Ratschläge nicht beachten werden, wie Sie es bezüglich der Aufwartefrau schon einmal bewiesen habeil. Doch die Aussprache erleichtert mein Gemüt, und das ist schon viel für eine so einsame Fran, die den größten Teil des Tages keine andere Gesellschaft hat als ihre Gedanken! So habe ich also meine Zeit nicht ganz verloren, gab er zur Antwort. Dann aber, als ob er sich seiner Ungeduld schämte, fügte er in dem ihm eigentümlichen liebenswürdigen Tone, den er, wenn er wollte, stets zur Verfügung hatte, hinzu: . Ich tadle Sie nicht, Miß Vutterworth, daß Sie eine so gute Meinung von dem jungen Mann haben, der zwar recht interessant erscheint, aber keineswegs so viel Vertrauen verdient. Die Frauen werden fast immer durch ihr gutes Herz verhindert, Verbrecher richtig zu beurteilen. Und doch werden Sie noch einsehen, daß mein Instinkt richtig ist, wenn auch mein Urteil in Einzeldingen falsch sein kann! Er verneigte sich höflich, aber mit fkeptischer Miene. Ich hoffe, daß Ihr Instinkt Sie nicht verleiten wird, eine nutzlose Detektivarbeit zu leisten, sagte er. Das weiß ich nun nicht. Wenn Howard Van Nur-nam verhaftet wird, könnte ich verleitet werden, mich in Sachen zu mischen, die mich eigentlich nichts angehen. Spättisch lächelnd antwortete er: Dann erlaube ich mir, Ihnen im voraus zu Ihren Erfolgen zu gratulieren. Meine schwankende Gesnndheit hat mich schon oft auf den Gedanken gebracht, meinen Beruf aufzugeben. Sollte mir aber das Vergnügen zuteil werde», solche Mitarbei- ter wie Sie zu gewinnen, so werde ich doch der Versuchung nicht widerstehen können, weiterzuarbeiten. Wenn ein so vielbeschäftigter Mann wie Sie feine Zeit mit ironischeil Komplimenten verliert, ist er gut aufgelegt. Und das ist, wie ich gehört, ein Detektiv nur dann, wenn er zu einem positiven Schluß ill der Angelegenheit gekommen ist, die ihn beschäftigt. Ich sehe, Sie kennen Ihre künftigen Kollegen recht genau! So geilau, als es vorläufig nötig ist, antwortete ich. Und als ich sah, daß er seine Verbeugung wiederholen wollte, sagte ich noch trockener: Sie brauchen sich mir gegenüber mit Höflichkeiten nicht zu überanstrengen. Wenn ich mich ilberhaupt in die Affärc hineinmifche, so werde ich es nicht als Ihr Mitarbeiter, sondern als Ihr Gegner tun. Als mein Gegner? Ja, als Ihr Gegner! Und Gegner sind niemals gute Freunde, ehe nicht einer von ihnen zu Boden geworfen ist. Miß Butterworth, ich sehe mich fchon zu Ihren Füßen liegen! Worauf er kichernd die Tür öffnete und verschwand. Ich aber war nun ganz fest entschlossen, zu tun, womit ich ihm gedroht hatte. Achtzehntes Kapitel. Das Urteil der Geschworenen brachte mir den Beweis, daß diese Herren doch größerer Einsicht fähig waren, als ich ursprünglich angenommen hatte, Sie erklärten „Mord von unbekannter Hand" als festgestellt. Dieses Resultat stimmte mich so fröhlich, daß ich ganz zerstreut den Sitzungssaal durch eine falfche Tür verließ. Ich war auf einmal von der ganzeil Familie Van Vurnam umringt. Ich hatte diesen Zärtlichkeitsausbruch der jungen sehr, als den Eindruck der Aufdringlichreit hervorzurufen; aber schon hielten zwei weiche Arme meinen Hals umschlungen. Oh, Miß Buttcrworth, welch ein Glück, daß das nun zu Ende ist! In meinem ganzen Leben habe ich me solche entsetzliche Stunden verbracht wie in den letzten Tagen. Es war Ifabella Van Vurnam, die so sprach. Ich war nicht wenig erschrocken, denn ich bin nicht gewöhnt, daß man mir so ohne weiteres um den Hals fällt. Ich ließ ein mißvergnügtes Brummen hören, das gleichwohl das junge Mädchen zu freuen schien, denn sie preßte mich noch inniger an sich und flüsterte mir zu: Sie trene, alte Seele! Ich liebe Sie so sehr! Wir wollen von jetzt an gute Nachbarschaft halten, flötete die Schwester in mein anderes Ohr. Papa hat gesagt, wir dürften Sie bald mal besuchen. Und Karoli-ncns ernstes Gesichtchen neigte sich so freundlich zu nur, daß jeder andere bestrickt worden wäre. Vielen Dank, Ihr Schmeichelkätzchen, antwortete ich und befreite mich, fo rasch ich konnte, von diesen Umarmungen, deren Aufrichtigkeit bezweifelt werden mußte. Mein Haus steht Ihnen jederzeit offen. Und mit ruhigem, festem Schritt war ich zur Tür hinaus und in dem Wagen, der unten auf mich wartete. Ich hatte diese Zärtlichleitsausbruch der jungen Mädchen nur als eine Folge ihrer übergroßen Erregung angesehen und war daher nicht wenig überrascht, als ich in meinem Nachmittagsschläfchen durch die Meldung unterbrochen wurde, daß die Damen Van Vurnam in meinem Salon auf mich warteten. Ich ging hinab und fand sie Hand in Hand dastehen, beide bleicher als Schnee. Oh, Miß Vutterworth! riefen sie und stürzten auf mich zu. Man hat Howard verhaftet, und wir haben niemand, der uns helfen und trösten kann. Verhaftet? wiederholte ich bestürzt, denn ich hatte nicht erwartet, daß dies so bald geschehen könnte. Ja, verhaftet! Vater ist ganz fassungslos, Franklin auch, aber er läßt sich nicht so niederschlage,!. Vater hat sich in sein Zimmer eingeschlossen und will niemanden sehen, nicht einmal uns. O, wie werden wir das ertragen! So ein Unglück! Die Schmach! Aber Howard ist unschuldig, nicht wahr, Miß Vutterworth? (Fortsetzung folgt.) Laidacher Zeitung Nr. 118. 1103 27. Mai 19IZ. Lotal- und ProMzial-Nachrichten. — (Zur Entlassunn der Reservisten.) Wie die „Kor. respondenz Wilhelm" meldet, hat das Eisenbahnmini-stcrium wegen der Wiederaufnahme der zur ausnahmsweise» aktiven Dienstleistung einberufenen Bediensteten und Hilfsbediensteten (Arbeiter) der österreichischen Staatsbahnen die nötigen Verfügungen getroffen. ^ (Ernennungen im landschaftlichen Dienste.) Zum Rechnungsosfizial in der Landcsbuchhaltung wurde Franz G a b r o v ,^ e k, zum Hilfsbeamten in der landschaftlichen elektrischen Zentrale August Hohnjec ernannt. — MuS dem (Yrnberlanal.) Beim Wasserwehr nächst der Landwehrkasernc hat das Wasser neuerdings die gepflasterten Böschungen unterwaschen und den Grundboden beim Wehr auf etliche Meter weit ausgehöhlt. Das ist im Laufe eines Jahres der zweite Fall. Wer die reißenden Wellen, die durch die beiden halbgeöffneten Wehrtüren mehrere Meter weit stromartig dahinbrausen, nur etliche Minuten betrachtet, dem wird es sofort klar, datz sowohl die Mauerwände, an die die gewaltigen Wellen schlagen, als anch der Boden, den sie berühren, von Fel-senmaterial hergestellt sein müßten, um der Wassergewalt auf Jahre hinaus Widerstand zu leisten. Deshalb wird man sie durch ein geeigneteres Material ersetzen und mit starkem Fundament versehen müssen. x. — (Sammrllanalnrliciten.) Wie bereits berichtet, wurden die Kanalisierungsarbciten am rechten Ufer des Laibachflusses vor zwei, Wochen bei der Franzensbrücu unterbrochen, dagegen am linken Ufer wieder in Angriff genommen. In der abgelaufenen Woche haben die Erdaushebungen vom Hause der Ios. Leuzschen Erben weiter begonnen und werden nun gegen die Franzensbrücke fortgesetzt. Behufs Zuführung des nötigen Vctonmate-rials wurden die Geleise bei^der Jubiläumsbrücke wieder instand gesetzt. Die Kanalarbeitcn beim Grada>Äcabache sind am linken Ufer beendet; demnächst folgen die Aushebungen am rechten Ufer. Da der Kanal zwischen der Jubiläums- und der Franzcnsbrücke am rechten Ufer (Schulallce und Poga<"arplatz) durchgeführt ist, hat das Marktlommissariat die Fleischcrstände und die Obstver-käufcr wieder auf ihre alten Plätze überstellen lassen, x. — (Schnellzugsverlehr anf der Strecke Laibach» Rndolföwert-Tschernembl-Möttlinn-Karlftadt.) Wie man uns aus Rudolfswcrt unter dem 24. d. M. mitteilt, hat die k. l. Staatsbahndirektion in Trieft den dringenden Auftrag erhalten, das Projekt, betreffend die Verbesserung des Unterbaues der Bahnstrecke Laibach-Rudolfswert auszuarbeiten, damit diese Strecke für den Schnell-zugsverlchr necin.net sein werde. Die diesbezüglichen Arbeiten müssen bis zur Eröffnung der Wcißtrainer Bahn am 1. Mai 1914 fertiggestellt sein. — (Schülerrcisc der „Wiener Urania" nach der Schweiz nnd Oberitalien.) Vom 16. bis 3l. Juli veranstaltet die „Wiener Urania" unter der wissenschaftlichen Führung des Negierungsrates Direktor Dr. Umlauft eine Studienreise für Mittelschüler der oberen Klassen nach der Schweiz und Oberitalien. Besucht werden Salzburg, Innsbruck, Vregenz, Zürich, Luzern, Gotthard-Paß (Fußmarsch), Airolo, Mailand, Gardascc, Riva, Aozcn, Lienz, (Bad Gastein), Admont (Gesänse). Teilnehmergebühr (alles inbcgrifscn) 220 X. Anmeldungen, Prospekte und Näheres bei der Rciseleitung der „Wiener Urania", Wien, 1., Asfternplatz 5. — (Brand.) Am 23. d. M. nachmittags kam in der isoliert stehenden hölzernen Keusche des Besitzers Josef Mrak in Studenten bei Zwischenwässcrn auf bisher unbekannte Weise ein Feuer zum Ausbruche. Die Keusche brannte nebst einigen Hausgeräten vollständig nieder. An eine Rettung war wegen Wassermangels nicht zu denken. Der Schaden beträgt 550 X. — (Den Brandwunden erlegen.) Vor 14 Tagen War die Arbcitersgattin Maria Ierala in Karncr Vel-lach mit dem Neinigen einer Hntweide beschäftigt und Machte, um das dürre Unkraut und Reisig zu verbrennen, ein Feuer an. Während sie ihrer Arbeit nachging, ließ sie ihr fünf Jahre altes Pflegekind Johanna Pirc nnd ihre beiden drei und fünf Jahre alten Söhne am Feuer zurück. Gcgen 3 Uhr nachmittags hörte eine in der Nähe befindliche Besitzerin ein Kindergeschrei und bemerkte gleichzeitig, daß die Kleider der Pirc Feuer gefangen hatten. Sie eilte sofort an die Unglücksstelle und bemühte sich, die brennenden Kleider zu löschen. Das Mädchen hatte aber schon so schwere Brandwunden erlitten, daß es am folgenden Tage starb. — (überfallen und schwer uerleht.) Der 61 Jahre alte Andreas Bernik aus Kutna bei Altlack wurde u«. längst, als er nachts nach Hause ging, von einem Burschen auf der Straße ohne Urfachc überfallen und mit einem Holzftrügel mißhandelt, wobei er eine bedeutende Verletzung des linken Ellbogcngclenkcs erlitt. — (Boshafte Bcschädissunss.) Vor einigen Tagen Wurden mehrere in der Nähe des Schlosses Kaltenbrnnn stehende junge Kastanien- und andere Vänme von der Wilrzcllrone bis zu einer Höhe von zwei Metern durch Unbekannte Täter entrindet und beschädigt. — (Dicbftahl.) Am vergangenen Freitag nachmit-As wurden dem Fabriksarbeiter Andreas Iamnik in ^"örtschach ans unversfterrter Wohnung eine silberne Ta-lchcnuhr, eine Nickeluhr mit je einer Panzerkette, ein goldener Fingerring mit einem blauen Stein und 8 X ^argold entwendet. Tatvcrdächtig ist ein bei 35 Jahre "^er, ziemlich großer, schwarz gekleideter Mann, der zur ^«tischen Zeit dort herumschlich. — (Ein unbefussier Fischer.) Ein Friseurgehilfc aus Laibach ging am Fronleichnamstage mit Fangwert-zeug ausgerüstet nach Zadvor bei Tobrunje, um sich dort mit dem Fischfange ein billiges Vergnügen zu verschaffen. Seine Freude sollte aber nicht lange dauern, denn ein Fischcreiaufschcr betrat ihn beim Fischfange und nahm ihm die Fangwerkzeuge ab. — ,'mzufolo,c jede der beiden Anstalten mit 20.000 /v belastet erscheine. — Sohin wurde die Anklageschrift zur Verlesung gebracht. Nach der Anklageschrift wird dem Angeklagten zur Last gelegt, cr habe auf einer Anweisung der „Zadru/.na zveza" in Laibach die Unterschriften des Direktors Ivan Traven und des Sekretärs Anton Kralj gefälscht und mit diefcr gefälschten Anweisung bei der Adriatischen Bank in Laibach am 3. Februar d. I. einen Betrag von 40.000 X behoben, den er für sich behielt. — Die Anklage führt u. a. aus: Der Angeklagte war bei der „Zadru^Nll zueza" in Laibach als Buchhalter mit einem Monats-gehalte von 180 X angestellt, mit welchem Betrage er bei halbwegs geregelter Lebensweise sein Auskommen hätte finden können, so daß uon einer Notlage keine Rede sein kann. Er wollte aber nicht einfach leben, sondern trachtete ein leichtes und sorgenloses Leben in Amerika zu nrni^ den. Da ihm hiezu die Mittel fehlten, beschloß er, »vie er selbst gesteht, sich schon vor längerer Zeit, bei einer günstigen Gelegenheit auf unredliche Art in den Besitz eines größeren Vermögens zu setzen. Die „Zadru^na zveza" stand in lebhaftem Geschäftsverkehr mit der Adriatischen Bank, von der sie die nötigen Barmittel bezog. Zwecks Vehcbnns! des Geldes verwendete sie gedruckte Anweisungen, die fallweife vom Direktor selbst oder von zwei Beamten der Anstalt unterschrieben wurden; auf so gefertigte Anweisungen wurden sohin von der Adriatischen Bank die gewünschten Beträge ausgefolgt. Der Angeklagte eignete sich zwei Anweisungen, die nicht unter Sperre gehalten wurden, an und fälschte auf ihnen dlc Unterschriften des Direktors Travcn nnd des Sekretärs. Am 25. Jänner erschien er mit der gefälschten Anweisung im Nnreau der Adriatischen Bank und behob den Betrag von 40.000 /<, den er aber noch am selben Tage mit der Begründung zurückbrachte, es sei ein Irrtum unterlaufen nnd die „Zadrnxna zueza" hade vas Geld bereits von einer anderen Anstalt erhalten. Wie Polajnko behauptet, habe er die Tat sofort bereut und deshalb das Geld zurückgebracht. In Wirklichkeit aber dürfte er die Vorbereitungen zur Abreise, bezw. zur Flucht nach Amerika noch nicht beendet haben. — Am 3. Februar 1913 kam der Angeklagte mit der Anweisung wieder zur Adriatischcn Bank nnd behob 40.000 X. Mit diesem Netrage flüchtete er am fclbcn Tage in Begleitung seiner Ehegattin über Wien nach Deutschland, Frankreich und von da mit einem Dampfer nach Amerika. Er dnrfte aber dort infolge telccrraphischer Requisition nicht landen, sondern mnßtc samt seiner Ehegattin die Rückreise nach Europa antreten. Mit Ausnahme von 4000 X, die Polajnko bei einer Bank in Stuttgart deponiert hatte, wurde bei ihm kein Geld vorgefunden. Wohin es gekommen ist, darüber will er keine richtige Aufklärung geben; er behauptet nur, es verloren zu haben, was indes nicht glaubwürdig ist. Auf die an den Angeklagten gestellte Frage, ob er sich schuldig fühle, gibt Polajnko zu, sich die Summe von 40.000 X bei der „Adriatischen Bank" auf Rechnung der „Zadru/na zveza" angeeignet zu haben, er sucht aber seine Tat durch mißliche finanzielle Verhältnisse zn rechtfertigen. Bei der „Zadru5na zvcza" sei er als nichtcnt-lohntcr Praktikant eingetreten und habe erst nach drci bis vier Monaten anfangs 120, dann 140 und schließlich als Buchhalter 160 /5 Monatslohn bezogen. Infolge Kränklichkeit seiner Frau habe er Schulden machen müssen, um den Lebensunterhalt und die Krankcnaus-lagen zn bestreiten. Auf die Frage, wie er denn in einer solchen Lage überhaupt habe heiraten können, erklärt der Angeklagte, er habe als Bediensteter eine^ Handelsfirma in Krainburg geheiratet, da er vom Direktor der „ZadruÄia zveza" Trauen die Zusage erhalten hätte, er werde in der „Zadruöna zveza" Anstellung finden, sobald er sich in irgend einem Geldinstitute die erforderliche Praxis geholt haben würde. Zu diesem Zwecke sei er eben auf jene Zusage hin nach Krainburg praktizieren gegangen. Seine Frau habe einiges Geld gehabt; davon hätten sie gelebt, bls das nicht große Kapital nahezu aufgebraucht worden wäre. Sein Gehalt bei der „Zadru/na zveza" habe für die Bestreitung des Unterhaltes und Deckung der notwendigerweise gemachten Schulden nicht gereicht; sein Anfuchcn um Gehaltsaufbesserung sei abschlägig beschienen worden. Deshalb habe er sich mil dem Plane getragen, sein Glück irgendwo anders zn suchen. Da er nun als Vuchfnhrer des öfteren vom Direktor Trauen in bianeo unterschriebene Schecks in die Hand bekommen habe, so sei ihm plötzlich der Gedanke aufgetaucht, sich mit dem Gelde der „Zadru^na zvcza" eine günstigere Position zu schaffen. Weil die „Zadru^na" mit der „Adriatischen Bank" im Kontokorrent stand, habe er im Jänner des l. I. an einem Samstag bei der Bank die Summe von 40.000 X im Namen der „Zadru5na zvcza" behoben, es aber, von Gewissensbissen gepeinigt, schleimigst in die „Adriatische Bank" zurückgebracht. Ungefähr eine Woche darauf habe er vom Direktor Travcn auf scinc Bitte um Gehaltsaufbesserung eine schlecht vertröstende Antwort erhalten, habe darauf in völliger Verwirrung nach den zwischen den Trucksorten der „Zadruina zveza" gelegenen Scheck-bücheln gegriffen, an die Fensterscheiben gelehnt die Unterschrift des Direktors Travcn gcpaust, den Scheck ausgefüllt und damit wieder den Betrag von 40.000 X behoben. Der Vorsitzende bemerkt, die Namensunterschrift auf dem Scheck fei so vortrefflich falsifiziert, daß es ganz und gar unglaubwürdig sei, sie wäre an einer Fensterscheibe geftaust worden, denn da hätte die Hand nicht so sicher laufen können, sondern hätte sicherlich gezittert. Allem Anschein nach habe sich Polajnko im Nachmachen der Unterschrift des Direktors lange Zeit aeübt. — Polajnko bleibt bei seiner Angabe und berichtet weiter, er habe seiner Frau erzählt, daß er ein Los gewonnen habe, weshalb sie nnn den altaehcgten Wunsch erfüllen könnten, aus Laibach fortzuziehen. Die Frau habe nämlich fortwährend gefürchtet, Polajnko könnte gleich vielen Bekannten mobilisiert werden. So hätten sic sich denn entschlossen, nach Wien zu verreisen, lim von dort den Weg in die Welt zu nehmeil. Den Wohnungsschlüssel hatten sie dem Vormund der Frau Polajnko, Faßbinder Buggenig, mit der Erklärung in Verwahrung gegeben, Polajnko habe sich mit dem Direktor der „Zadru5„a zveza" überworfen, habe einen längeren Urlaub erhalten und wolle nun nach Bulgarien reisen, lim dort einen geeigneteren Posten zu suchen. — Nun schildert Polajnko die mit seiner Frau bewerkstelligte Reise über Wien, Ulm und Stuttgart nach Hamburg. Auf die Reise hätten sie nur einen großen Ncisckorb und cinc Aktcnhandlasche mitgenommen; in der Tasche hatte er neben kleiner Wäsche das aus tausend Zwanzigtronen-banknoten, hundert Hundertkronenbanknoten, zehn Tausendern und etlichen anderen Banknoten bestehende Geld verwahrt. In Ulm habe er bei einem Bekannten 4000 X deponiert. AIs cr in Wien die kleinen Banknoten gegen größere habe umtauschen wollen, habe ihn der betreffende Nantbeamte so verwundert angeschen, daß Polajnko jählings erschrocken sei und sosort nach Laibach einen Freund in Lnibach telegraphisch um die Mitteilung ersucht habe, ob in Laibach schon etwas aufgekommen sei. In Hamburg habe er ln einem Eafü aus einer Wiener Zeitung erfahren, daß man bereits auf sei-ncl Spur sei, und habe sich deshalb entschlossen, über Paris nach Calais und Dover zu fahreil und sich dort nach Ncwyork einzuschiffen. Für die Überfahrt in der 1. Schiffsklasse — eine andere sei nicht frei gewesen — habe cr für sich nnd seine Frau 800 /v bezahlt. Als er sich gegen Ende der Seefahrt beobachtet gesehen, habe er seiner Frau von der Tat Mitteilung gemacht. In New-»lorl sei cr angehalten worden; die Lnndungskommission, habe ihm nach den dortigen Vorschriften das ganze Geld gelassen, nnd er lind seine Frau scien nach acht Tagen auf einem andercn Schiffe nach Antwerpen zurückgebracht worden. Die Rückfahrt habe ihm 540 X gekostet. — Auf die Frage des Vorsitzenden, wo denn das ganze übrige Geld hingekommen sei, erzählt Polajnko, die Handtasche mit dem Gelde sei ihm auf der Rückfahrt in der Nähe von Frankfurt aus dem Eiscnbahnwagcnabteil entwendet worden, als cr und seine Frau sich in den Speisewagen entfernt hätten, wohin sie keinerlei Gepäck mitnehmen hätte dürfen und alles in der größten Eile habe vor sich gehen müssen. Als cr den Abgang der Tasche bemerkt habe, da habe ihn ein Schaffner belehrt, der betreffende Wagen sei ausgewechselt worden. In Frankfnrt sci cr sogleich i,l eine Bank geeilt und habe den Fall mit denl Begehren vorgebracht, die Tasche mit dem Gelde solle ihm nachgesendet oder in Verwahrung genommen werden. Vorsichtshalber habe er den Inhalt der in Verlust geratenen Tasche nur mit 6000 X bewertet. Die Tasche sci ja verschlossen gewesen, weshalb niemand darein Einblick hätte nehmen können. Wo die Tasche mit dem Gelde jetzt liege, wisse cr nicht zu sagen. Er sci in Laibach eingeliefert worden nnd habe sich darum nicht weiter umtun können. Dr. Furl an bemerkt, der Angeklagte hätte doch seine Frau mit der Beaufsichtigung der wertvollen Tasche betrauen können, wenn er selbst wirklich so große Eile gehabt habe, in den Speisewagen zu kommen. Der Angeklagte erwidert, die große Eile habe die verhäng-niövulle Verwirrnis bei ihm wic bei seiner Frau ver-'chuldet. <^il,^,sl,p^ 3pit,,n.i Nr. litt. ^"^_____________________________^------------------.------------------------. Dr. Furlan sucht Polajnlo zu der Aussage zu bewencn, wohin er das ausstehende Geld getan habe, und erklärt, er und der Vertreter der „Zadruxna zvezn , D r P e g a n winden sich uvil der Verhandlung augenblicklich zurückziehen, wenn Polajnlo den angesprochenen Aufschluß gäbe Es sei ja klar, daß Polajnlo die restlichen 30 000 /< an einen« sicheren Orte verwahrt habe. — Der Angeklagte bleibt trotz des Zureden« des Staats-anwaltes dabei, daß er nichts zu sagen wisse. Dr Pegan konstatiert, daß Polajnko außer seinem Gehalt Ml Hause der „Zadruxna zveza" freie Wohnling und elektrische Beleuchtung hatte und somit ganz gut hätte auskommen können, ferner daß die „Zadruxna zveza" bei der Adriatischen Bank bis dahin noch niemals eine so hohe Summe behoben hatte. Nach vollbrachter ^at habe Polajnlo an Direktor Traven einen Spottwef des Inhaltes geschrieben, daß er sich die 40.000 /v als kleine, Entschädigung vergönnt" habe. — Pola^nlo weiß sich eines solchen Briefes nicht zu entsinnen, da er ln jener Zeit äußerst nervös und verwirrt gewesen sei, Er habe trotz eingetretener Neue nicht mehr zurück können, da er seiner Frau das Begangene nicht zu gestehen vermocht habe. Daß von einem reuigen Empfinden keine Rede sein könne, sucht Dr. Peg an durch eine Photographie zu erweisen, worauf der nach Europa zurück geschickte Polajnto ans dem Schiffe mitten in einer hei- , teren Gefcllschaft mit erhobenen: Trinkglase abgebildet , ist An der Fensterscheibe habe Polajnko die Pause der > Unterschrift aus dem Grnnde nicht bewerkstelligen könne,., l weil er dabei von den beiden Mitbcamten hätte gesehen j werden müssen. Ein Iuxtenhcft sei in der Buchhaltung ' der Zadru5na zveza" deshalb abhanden gekommen, weil ' es Polajnko zum Üben im Unterschriftsälschen gebraucht habe — Allen diesen Vorhaltnngen gegenüber beharrt ' der Angeklagte anf dem, was er darüber selbst ausgesagt hatte. Das abhanden gekommene Iuxtenbuch habe er versehentlich mit einigen Broschüren medizinischen Inhaltes verbrannt. — Dr. F urI an erklart ausfuhr--lich wie scholl im Juli 1912 in dem Iuxtenbuchel mchi die fortlaufende Nummer !0l, die gerade an der Reche gewesen, sondern gleich die Nummer 50l in Verwendung gezogen worden sei, worin ein Beweis dafür erblickt werden könne, daß Polajnko schon damals an die Ausführung des Bctnigcs gedacht haben müsse, »veil er bereits zu jener Zeit die Inrwcheftchen habe verschwinden lassen die er zur Übung benötigt habe. Sechs Monate also habe sich Polajnlo auf den großen Coup vorbereitet. Daß er schon von allem Anfang an daran gedacht habe, sich durch Aneignung fremden Geldes ein bequemes Da-fein zu schaffen, lasse sich daraus entnehmen, daß Po-lajnko damals, als er sich zum Direktor der „Zadruxna zueza" bchnfs Aufnahme in den Dienst empfehlen kam, geflissentlich die bereits überstandcnen gerichtlichen und militärischen Strafen verschwiegen nnd sich als gänzlich unbescholten hinzustellen gewußt habe. - Polajnko begründet dieses Vorgehen mit der Einwendung, er hatte sonst die Stelle wohl nichl bekommen. Seine Photogra-fthien sowie die seiner Frau habe er vernichtet, weil sie nicht gut getroffen gewesen seien. Auf die Frage des Dr Furl an, warum, er sich zwecks Behebung bei der Adriatischen Bank iliäsi der vom Direktor Travcn^ in bianco unterfertigten Schecks bedient habe, gibt Polajnko zur Antwort, es seien damals gerade leine aufgelegen Daß er in einem Kopierbuche eine Falsifizicrung vorgenommen habe, stellt er entschieden in Abrede. Daraufhin schreitet der Vorsitzende zur Zeugeneinvernahme. Der Direktor der „ZadruÄia zveza", Ivan Traven, erklärt seine Unterschrift auf dem Scheck, mit dem Polajnto bei der Adrintifchcn Bank das Geld behob, für gefälscht. In bianco habe ein Scheck von ihm nur in dem Falle unterschrieben werden können, wenn er nicht die Zeit gehabt hätte, die volle Ausfüllung abzuwarten, doch habe ohne sein Vorwisscn nichts geschehen könneu, weil ja die genaue Geldsumme und die Ordre habe angegeben werden müssen. Daß in bianco unterfertigte Schccks aufgelegen wären, sei unwahr. Davon, daß von Polajnlo 40.000 /v auf Rechnung der „Zadru-5na zveza" behoben worden waren, habe er erfahren, als es ihnl aufgefallen sei, daß Polajnko den ihm bewilligten eintägigeil Urlaub ausgedchut und auch seine Frau mit sich genommen hatte und er, Travcn, dadurch in Unruhe versetzt, bei den «aibachcr Geldinstituten habe nachfragen lassen. Die angcsnchle Gehaltserhöhung wäre Polajnkc bewilligt worden, sobald die vorgeschriebene Frist uer strichen wäre. Er habe Polajnko darüber aufgeklärt unt vertröstet. Travcns Verhalten Polajnko gegcuüber hab« sich nur insoweit abgekühlt, als er ihm in der letzten Zei wiederholt wegen Zerstreutheit oder Ungenauigkeit hal> Vorstellungen machen müssen. Was Polajnko getan, sc offenkundig geworden, als der Abgang des Iuxtenhefw entdeckt wurde. Daß Polajnlo vorbestraft war, hab Zeuge nicht gewußt. Aufgenommen habe er ihn au Grund eines für Polajnko sehr günstig lautenden Emp fehlungsschreibens seitens eines gnten Bekannten de Zeugen. Weil Polajnko noch nicht genügend geschult gk Wesen sei, habe er ihn vorerst nach Krainburg in di Sparkasse praktizieren geschickt und ihn erst nachher al Praktikanten in der „Zadruwa zvcza" angestellt. Di Znsicherung, daß Polajnlo einen vortrefflichen defmttive Posten bei'der „Zadru5na zueza" erhalten werde, habe l ihm vor dessen Gang nach Krainburg schon deshalb nicl geben können, weil er über die Dicnstftosten nicht sell ständig verfüge. Die Adriatifchc Bank habe die ,,Z, druxna zveza", mit der sie im Kontokorrent stehe, vo der Behebung der 50.000 /i.' nicht benachrichtigt, we das bei den Triestcr und den Wiener Banken nicht Brau sei' die Abrechnungen seien halbjährig erfolgt, ^m übrigen bestätigt Traven einige schon oben vermerkte Ausführungen. Jenen Spottbrief habe Polajnlo am Tage der Tat an des Zeugen Adresse abgesendet und dann bemerkt, man brauche ihn nicht zu sucben, da alles Fahnden nach ihn, vergeblich bleiben werde. Der durch Polajnto verursachte Abgang sei vorlänfig dadurch beglichen wordeil daß sich in den Schaden die „Zadru-na zveza" und die Adriatische Bank zu gleichen Teilen geteilt hätten. ^ ^ ^ Zeuge Anton 5? r a l j, Sekretär der „Zadru^na zveza", gibt lm wesentlichen konforme Erklärungen ab. Zeuge Silvester ^krbinec, Prokurist der Lcn-bachcr Filiale der Adriatischcn Bank, schildert, wie Polajnlo in der Bank in Angelegenheiten der 40.000 X zum erstenmale am 25. Jänner d. I. vorgesprochen, wie er das Geld nach einer Viertelstunde zurückgebracht, sich mit der Valutaverrechnung auf Kosten der „Zvcza,, zufriedengegeben sich aber am 3. Februar vorerst telephonisch erkundigt, ob die „Zveza" sosort 40.000 /v beheben könnte und wie er dann das Geld beheben gekommen. Die ^vcza" habe bei der Bank damals ein Guthaben von rund W0.0N0 /< liegen gehabt. Eine erfolgte Auszahlung werde usuell nur dann avisiert, wenn der Auftrag schriftlich erfolgt sei; bei persönlicher Behebung unterbleibe das Aviso. — Dr. F urla n macht auf die raffliierte Art aufmerksam, wie Polajnto die Behebung be-uerkstclligtc. Auf die Anfrage, ob er einwillige, daß das >cim Gerichte hinterlegte saisierte Geld den beiden gc-chädigtcn Instituten, der „Zadru5na zveza" und der .'ldriatischen Bank ausgehändigt werde, antwortet der .Angeklagte mit Ja. ' Zeuge Buggeni g, der Onkel und Ziehvater der Frlli^Pollljnlo, bestätigt, was schon oben bemerkt wurde. Die Wohnungseinrichtung habe er der Frau Polajnko ils Aussteuer gegeben, den Polajnto habe, als er ohne Linkommcn war, dessen Vater und auch der Zeuge unterstützt. Polajnkos Absicht, nach Bulgarien zu fahren, sei ihm zwar unerwartet gekommen, habe ihm jedoch nicht unglanbwürdig geschienen. Zeuge Fr. D o l e n c, der Polajnko seinerzeit in seinem Äuswandererburcau bcdicnstet hatte, erklärt, er ,abc ihn wegen Mnlversationen, von denen teils er, teils die Klienten betroffen worden waren, als nnehrlich entlassen: auch führt er einige Fälle an. Sodann verliest der Vorsitzende amtliche Schriftstücke, aus denen hervorgeht, daß Polajnko vor der Flncht alle Photographien vernichtete, auf denen er selbst oder seine Frau zu sehen waren, und mit Bedacht alle Spuren zu verwischen suchte. Auf dem Laibachcr Mag.-strat hatte er sich schon lange vorher einen Paß nach Bulgarien und allen europäischen Staaten ausstellen lassen. Seine Frau sprach schon zwei Monate vorher davon, daß ihr Mann nach Bulgarien auszuwandern beabsichtige, weil er es auf dem hiesigen Posten nicht aushalten könne. Als er bei Dolenc in Diensten stand, führte er Auswanderer gegen Provisionen anderen Ncisckanzleien zu. Daß die englischen Behörden an Sonntagen nicht amtieren, erfuhr er bei Dolenr, was ihn, dann trefflich zugute kam. Beim Militär wurde er wegen Vcrnntrcuung kleinerer Beträge, wegen eigenmächtiger Entfernung vom Regiment, Tisziplinarübertretuiigcn, wegen leichtsinnigen Schuldcnmachens und Dienstesvernachlässiaung degradiert und zu einer viermonatlichcn Kerkerstrafe verurteilt. Bereits als 14jährigcr Bursche wcn- er wegen Entwendung von Schreibutensilien und kleinen Geldbeträgen abgestraft worden. Auf die Frage, wo er das viele Geld hingetan habe, weiß der Angeklagte keine andere Antwort, als daß es ihm i» der geschilderten Weise entwendet worden sei, welche Aussage allen Verhandlungsbeteiligten unglaubwürdig scheint. Eine polizeiliche Rundfrage bei allen in Betracht kommenden Geldinstituten verlief resultatlos,. Polajnko behanptel, nach jener Entwendung seien ihm im ganzen nnr 300N /< geblieben, die er bei sich in der Rocktasche getragen habe. Das österreichische Generalkonsulat in Ncwyork berichtet, Polajnlo habe vor der Kommission anf Ellis Island noch 29.000 /v gehabt und angegeben, daß ihm fchon bis dorthin 10.000 /^ gestohlen worden seien. Jetzt hingegen erklärt er, vor der Kommission nnr noch 10.000 X gehabt zu haben, während ihm alles übrige Geld auf der Rückfahrt vor Frankfurt entwendet worden sei. Davon habe er 4000 /v bei Doktor Hartmann in Stuttgart in Depot gelassen, 3000 X habe er für die Rciseauslagcn aufgebraucht, 3000 /v habe ihm das Laibacher Gericht saisiert. Wohin ein restlicher Tau-t sender gekommen sei, wisse er nicht zu sagen. Der Vor-.' sitzende konstatiert aus den amtlichen Schriftstückeil, daß i Polajnko den angeblichen Verlust der Handtasche mit 5 dem vielen Gelde auf der Station Frankfurt überhaupt e nicht angemeldet hat. — Dr. Furl an: Freilich nicht, f weil er überhanpt nichts verloren, sondern das Geld ii^ eine geheim gehaltene sichere Verwahrung gebracht hat! Zeuge Kralj erklärt auf eine Anfrage des Ver teidigers Dr. ^vigelj, die „Zadruxna zveza" habe jähr lich einen Geldverkehr von rund 93 Millionen Kronen s nicht zwar in barem Gelde, wohl aber in Buchungen e Direkt mit Geld habe also Polajnko nichl zu tun gehabt n Um '/52 Uhr nachmittags wird die Verhandlun, r abgebrochen und die Wiederaufnahme auf 4 Uhr nach st mittags anberaumt. ,- Nach Wiederaufnahme der Verhandlung konstatier Dr. Furl an, daß der Angeklagte aus Amerika nich vielleicht als Häftling, sondern mit voller Bewegungs fn'ihcit habe zurückkehren und bis nach Antwerftei ch über sein Geld beliebig habe verfügen können. Erst i Antwerpen fo«, er am ^. nlarg ,r,ll4r,iv!!»»t.,l «w,^... Die 30.000 /^ seien seither unauffindbar geblieben. Von oem in Frankfurt gemachten Depot von 4000 /v habe Polajnko erst dann gesprochen, als bereits von Dr. Haltmann die bezügliche Meldnng eingelaufen wäre. Dr. Pegan konstatiert, daß Polajnko im letzten Jahre alles in allem ein Gesamteinkommen von ungefähr 3200 /c bezogen habe nnd als 25 Jahre alter Mann ohne Kinder wohl sein Auskommen hätte finden können. Dr. övigclj begründet den Antrag, der Angeklagte fei als erblich belastet auf feinen Geisteszustand zu prüfen, doch wird der Antrag über Einspruch des Staats-anwalts vom Gerichtshöfe nach kurzer Beratung zurückgewiesen. Der Vorsitzende erklärt sohin das Beweisverfahrcn für geschlossen und stellt den Geschworenen die einzige Hauptfrage, ob Polajnko schuldig sei, die Unterschriften auf der Anweisung mit der Absicht gefälscht zu haben, um die Adriatische Bank Zu tänschen, und ob er dadurch eine mehr als 2000 ^ betragende Schädigung durchgesetzt habe. Nachdem der Angeklagte auf Befragen seines Verteidigers Dr. 5 vigclj erklärt hatte, es habe ihm die Tat gereut und er habe die redliche Absicht gehabt, den Schaden wieder gutzumachen, welche Äußcnmg ihm Dr. P cgan und der Vorsitzende mit den widersprechenden Äußerungen und Handlnngen bcstreiten, folgen die Reden des Staatsanwaltcs Dr. Neufterger, des Vertreters der Adriatischen Bank Dr. Furl an, des Vertreters der „Zadru^na zueza" Dr. Pegan, und des Verteidigers Dr. 5 v i g e I j, worauf nach dem Resume des Vorsitzenden die Geschworenen zur Beratung zurückziehen. Nach einer Viertelstunde verkündet ihr Obmann, Kaufmann Stupica, die Geschworenen hätten die an sie gestellte einzige Schuldfragc einstimmig bejaht. Auf die Frage des Staatsanwaltes lind auf das Zureden des Verteidigers, zn gestehen, wohin die unauf-findlichcn 30.000 X gekommen seien, erklärt der Angeklagte, er habe nichts und wisse nichts davon; es sei ihm eben alles entwendet worden. Der Staatsanwalt beantragt nun dem Gerichtshof, auf den Angeklagten die ss 197 nnd 203 bgl. Str. G. B. ohne Geltendmachung von mildernden Umständen in Anwendung zu bringen. — Dr. Pega n und Dr. Furla n beantragen, der „Zadru^na zveza", bezw. der Adriatischen Bank, den Betrag von 40.000 /^, bezw. die Teilsumme» von je 20.000 /v samt den sechsprozen-tigen Zinsen, gerechnet vom Februar 1913, znzucrkcnnen. - Der Verteidiger Dr. 5 v ig elj redet dein Angeklagten abermals erfolglos zn, über den Verbleib des fehlenden Geldes freimütig auszusagen, und bittet den Gerichtshof, beim Strafausmaß in Ansehung mildernder Umstände den Gnadenftaragraphen walten zu lassen. Nach recht kurzer Beratung verkündet der Vor-' sitzende Hofrat Pajk den Urteilsspruch: Johann Po-' lajnlo wird wegen des Betruges zu sechs Jahren schweren Kerkers, verschärft mit einem Fasttage und hartem ^ Lager alle Vierteljahre und mit Tunkelarrest, hartem La-' gcr und Fasten am 3. Februar jedes Jahres, verurteilt. ' Der Adriatischen Bank und der „Zadruima zvcza" hat ^ er die Summe von 40.000 /v samt den scchsftrozentigen ' vom 3. Februar 1913 an zu berechnenden Zinsen entweder ungeteilt oder jedem der genannten Institute zu ' gleichen Teilen auszubezahlen, wobei die bei Gericht be-' reits deponierten saisierlen Beträge abzurechnen sind. Die Untersuchungshaft vom 9. März l. I. bis auf den heu-" tigen Tag ist nicht einzurechnen, weil sie der Angeklagte durch seine Flucht selbst verschuldet hat. Weil er nicht ^ sagen will, wo sich das fehlende Geld befinde, konnte der V Gnadenparagrafth 338 nicht in Anwendung genommen ^ werden. Gegen diesen Spruch steht dem Angeklagten die ' Beschwerde an den Kassalionshof in Wien, gegen das " Strafausmaß eine solche an das Oberlandesgericht in ^ Graz binnen je drei Tagen frei. Polajnko erklärt, er " müsse sich's vorerst überlegen. 'l Darauf wird die Verhandlung um 7 Uhr abends l' geschlossen. n Telegramme m des l. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. l Reichsrat. s» Sitzung des Abgeordnetenhauses, m Wien, 26. Mai. Das Haus setzt die erste Lesun» u- des Budgetprovisoriums fort. Abg. Daszynski führt »r- aus: Gegen den Willen Österreichs wurde die Türkei H aus Europa verdrängt und rund um Osterreich hat sich ,ij ein Ring slavischer Staaten gebildet, die weit mächtiger ,pt geworden sind. Die südslavische Frage ist für die Mon-ht archie eine vitale Frage geworden. Die Schaffung eines ii, albanischen Krüpftelstaates als Gegengewicht gegenüber lt» den Valkanstaaten sei ein schwacher Trost, zumal die von er- der Regierung großgezogenen Agrarier aller Nationen Hr. ein wirtschaftliches freundschaftliches Verhältnis zu den ni Ballanstaatcn nnmöglich machen werden, Redner kommt cn! sodann auf die künftige Gestaltung der Türkei in Asien lit. zn sprechen und bezeichnet es als überaus wünschcns' Hg wert, daß Österreich weiter mit der Türkei in frcund-H- schaftlichen Verhältnissen bleibe nnd daß die Diplomaten den russischen Einfluß in Kleinasien bekämpfen. Redner ert bespricht sodann eingehend die Verhältnisse in Galizien, Hl die er auf das schärfste kritisiert. Durch die Wirtschaft der s,Z- Schlachzizen sei Galizie» in eine wirtschaftliche Krise ^u geraten, die selbst die qualifiziertesten Arbeiter zur Aus-in ivanderung zwingen. Die galizische Wahlrcform, die Laibacher Zeitung Nr. 118. 1105 27. Mai 1913 NHerlich sehr radikal ausgefallen Ware, jei gegen den Willen der Majorität beider Volksstämmc durch die pol-nischcn Bischöfe, deren Argumente unstichhältig seien, vereitelt worden. Drei Viertel des Landes, acht Millionen Menschen, seien für die Wahlreform und für eine gründliche Wahlreform. Die polnischen Aischöfc haben Galizien in oinen Kampf gestürzt nnd dieser stamps vergiftet das Land. Die polnischen Sozialdemokratin werden gegen das Vudgetprouisorium stimmen. iAeifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Kolis ch c r führt aus, der Valtan-krieg führe rinen Umsturz aller handelspolitischen Verhältnisse und eine Erschwerung des Exportes nach dem Balkan herbei. Es werde die Aufgabc der international len Konferenzen sein, das Zollniucau der Valkanstaatc» möglichst herabzudrücken. Er schildert die wirtschaftlichen Verhältnisse in Galizien und der Vulowina. Abg. M a-saryk bezeichnet die Außenpolitik der Monarchie als unsicher, planlos und kleinlich. Das Hauptziel der ita lienischen, russischen und der deutschen PoliM liege in der wirtschaftlichen Eroberung Asiens, woran auch die Monarchie teilnehmen sollte. Aufgabe der Außenpolitik der Monarchie sci es, einen langandauernden Frieden herbeizuführen und den Balkan wirtschaftlich zu gewinnen. Die Slaven hätte»! keinen Grund, sich gegen Italien zu stellen, da niemand in der Monarchie gegen den Dreibund sei. Redner erklärt, es sei Ehrenpflicht des Hauses, die italienische Fakultät endlich zu erledigen. — Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung morgen. Die Lage auf der Balkanhalbinsel. Belgrnd, 26. Mai. Ministerpräsident Pa^i<- ließ heute vormittags den Parteiführern das schriftliche Expos»' über die serbisch-bulgarische Grenzfrage, worin der Standpunkt der serbischen Regierung formuliert ist, überreichen. Der Inhalt des Exposes wird bis zur Beantwortung der Interpellationen des Deputierten Nibarac durch den Ministerpräsidenten, welche am 28. Mai er folgen wird, geheim gehalten und durch die Parteiführer den Abgeordneten nur vertraulich zur Kenntnis gebracht werden. Tofia, 26. Mai. Der serbische Gesandte Sftalajkovk' gab gestern die amtliche Erklärung ab, daß Serbien die Revision des serbisch-bulgarischen Vertrages wünsche. Wie an kompetenter Stelle verlautet, wird die bulgarische Regierung darauf antworten, daß Bulgarien unbedingt auf der Einhaltung des Vertrages bestehe und eine Revision des Vertrages ablehne, Automobilungliick. Mültstadt, Ai. Mai, Den Blättern zufolge durchbrach gestern ein Automobil l»ci Sude in der Nähe vo,. Ihehoc den geschlossenen Bahnschranken und rannte in einen Personenzng. Das Fahrzeug wurde von der Maschine erfaßt und zertrümmert, Zwei Insassen des Automobils wurden sofort getötet und zwei weitere erlagen bald ihren Verletzungen. Eine Person wurde leicht verletzt. Verantwortlicher Redakteur: Anton F n n t e k. Steckenpferd- . °"«"s Ailienmilchseife nach wie vor unentbehrlich für eino rationelle Haut u. Tchön-heit^pflegc. Tägl. Aucrtnmlmgsschr. k 80 !> überall uorrät. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Z 5° W^ k^ N"'b de« Himmels Z-2 «« ^ u. N. 741 7 23 4 SO. mäßig ! heiter " 9 U. Ab. 41 6 18 0 windstill ! halb bew. 27 > 7 NF. ! 42 -1 12 4! SO. schwach ! heiter " j 0-0 Das Tagesmittel der a/striqen Temperatur beträgt 17'5". Normale 15 4«. Wien. 26, Mai. Wettervoraussage für den 27. Mai für Steiermart, Närnten und Kr a in: Heiter, unbestimmt, Temperaturzunahme, uudestilniute niaßiac Winde Kinematograph J. Bachmaier Lattermannsallee. Auserlesenes Sensations-Programm für Dienstag 27., Mittwoch 28., Donnerstag 29. und Freitag den 30. Mai: tie Babybraut (köstlich amüsantes Lustspiel); Die Nordisohen Spiele in Stookholm sensationell, größtes Und interessantestes Winternportfest, wo Wiener Künstler die erstem Preise davontrugen); Der dioke Peter und der Schauspieler (urkomische, lustige, heitere Posse); Neu! Öer Fleok (hochspanuend , großer Monopol - Kunstfilm, Schlager I. Klasse in 3 Akten von Frankreichs berühmtesten Filmregisseur Charles Decroix. Dieser Film iat durch Seinen dramatischen Aufbau interessant von Anfang bis zu Eide, ein bedeutendes Werk, mit unerwarteter Entwicklung utid großartigem, spannendem Spiel); Ein gewandter lieferbarBohe (humoristischer, urkomischer Schlagen. Kino „Ideal". Das neue Programm von heute bis Donnerstag hat zwei komische Schlager: „Max als Segler" und „Moritz als Präsident", außerdem das neueste Pathö^Iournal und das schöne Drama „Am Rande des Lebens" und die übrigen Schlager wie folgt: Turkestan und seine Einwohner (Reisefilm); Augustin liebt die Tiere (komisch); Kongreß für körperliche Erziehung (Sportfilm);-Leos Häuslichkeit (humoristisch); Eine Verlrruug (Soziales Lebensbild — nur nachmittags); Märtyrer der Wissenschaft (Drama — nur nachmittags). — Freitag Garteneröffimng. Von »u» ab jeden Freitag ein Sensationsschlager der Nordtskfilm Co. — Samstag: Der Fall von Skutari. 2158 #% I I • für 14 TaS6 • I nOIinht möbliertes Zimmer I ¦ ¦¦ ^ III III (()l1 Kabinett), event. ^| WM 11 WM M ||( mit Kost. Anträge ^^^ ^^ ^^ ^^ mit Preisangabe unt. „14 Tage" an die Administration dieser Zeitung. t Valentin Navnikav. l. k. f. Oberlommissär i. 3t,. und dessen Gattin Kapoliue Uavnikar. geb. Juvan gcbru m eigenem uud im Namen ihrer Anuenoaudtm betrübten Herzens die schmerzliche Nach» richt von dem Hinscheiden ihrer iunigstgeliebten Tochter, bezw. Eulelm, des Fräuleins Friederike Schw. Eugenia Uamükar ßehrerin im Klafter St. Carl Oar. in Prag welche nach langem schmerzvollen Leideu versehen n,it den heil. Sterbesakramenten, heute den 24. d. M. um 9^/, Uhr nachts ruhin im Herrn entschlafen ist. Die sterbliche Hülle der uns so teuren Verstorbenen wird im Mutterhause in Prag, III. Kleinseite 3^6 eingesegnet und Dieustag den 27. d. M. um 2 Uhr nachmittags auf den Friedhof zu liepy zur ewigen Ruhe überführt werdr». Die heil. Seelenmessen werden iu mehGren Kirchen gelesen werden. Zie UN» Mnr><'r»;eßcicke empfehlen wir ins Oebet. Prag - liaibach, am 24. Mai 1913. 2156 Zahvala. Vsein, ki so nam izrazili tolažilno soèutje o priliki prebritke izgube naše drage soproge, oziroma matere, stare matere in tašèe, gospe Margarete Petricic ki so blagi rajnici poslali toli ljube zadnje pozdrave in jo spremili z nami k zadnjemu poÈitku, se srèno zahvaljujemo. V Ljubljani, dne 26. maja 1913. Rodbina Petricic - Suyer. Zahvala. I Ob prerani izgubi našega preljublje- I nega soproga, oziroma dobrega oèeta, I gospoda Ludoviba Striccl I se za došla tolažila in zadnje pozdrave v I BohinJ8ki Bistrici in v Ljubljani za sprem- I stvo na njegovi zadnji poti k veènemu I poÈitku srèno zabvaljujemo. I Ljubljana, dne 26. maja 1913. Žalujoèa rodbina Stricel. Zcrnksclgnng. ! Anläßlich des zu frühen Hmscheidens > unseres innigstgeliebten Gatten, beziehungs- > weife guteu Vaters, Herrn « Dudwig Stricel fagen n>ir für die uns zugekommenen Vei- > leidsbezeigungen und letzten Grüße in Wo- I cheiner Feistritz und iu Laibach für das I Geleite auf seinem letzten Wege zur ewigen > Ruhestätte herzlichste» Dank. > Laibach, den 26. Mai 1913. ! 3ie tllllienlüe zmilie Etlittl. Lllibachei Zeiwn, Ni, 1!8, III»« 27, M»i 1913, |^^LsÄw/ ^^Tjjn Einst pflogen Rat des Waldet Tiere. l^r fyv&P^^Um ^"e mBn dem J*Ber eohapplere. I \s^40) ^^Bf* Da tpraoh der Fucht: ,,Ber8on ioh nehme, HfV- ^^S/^^F Dann lauf Ich rasch, lels und bequeme". Ich kaufe teurer 50 % als jeder andere! 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Das Verdienst, diesen erfreulichen Umschwung herbeigeführt zu haben, gebührt in erster Linie der bereits erwähnten und in der Kaufmaunswelt überaus populären Annoncen - Expedition Book & Herzseid, die übrigens auf allen Gebieten des Reklamewesens eine seltene Energie und Fach-kenntnis bekundet. Kb empfiehlt sich daher, bei Bedarf einer Zeitungsreklame, die unverbindlichen Vorschläge dieser Firma einzuholen. 2143a Statt jeder besonderen Anzeige. Tiefbetri'lbt geben wir allen Freunden und Bekmmten die traurige Nachricht, daß es Gott dein Allmächtigen gefiel, unsere innigstgeliebte Mutter, Frau Private heute früh um '/«4 Uhr nach langem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 84. Jahre ihres Lebens in die Ewigleit zu berufen. Die irdischen Überreste der teuren Verstorbenen werden Dienstag den 27. d. M. um 5 Uhr nachmittags im Trauerhause Polanastraße Nr. 17 eingesegnet, hernach auf den Friedhof zum Heil. Kreuz überführt und daselbst im Familiengrabe bestattet. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Die Verstorbene wird einem frommen Andenken und dem Gebete empfohlen. Laibach, am 26. Mai 1913. Gd. Lerd. Kuber Glise Oihl, geb Kuber Maria Kuber Gerta Kuber, geb. Mken Anna Kitz! Kurt Kuber Erwin Kitz! 2159 i5o,oAo^töne, sie t K. K. pri«. OBstmiscii ^k MtItf fflr Handel und Bewerbe «mSXi**. Geldeinlagen gegen ElnlagsbQcher und 1HHR KI^bL^6* «ttnVon »ert' In, Konto-Korrent; Bewahrung von . jsl I aibaCll ^W^ PreŠerengaSSe Nl\ 50. ««• %NU7™Ü^rUMi?- Krediten, Eskompte von Wechseln etc,_____________________¦¦¦ i-wmwii Heiratskautionen etc, Kurse an der Wiener Börse vom 86, Mal 1O1S._____ Schlußkurs Geld | Ware Allg. Staatschuld. Proi. «I (Mal-Nov.) p.K.4 5258 8306 B 4% „ ,, p. U.4 82-86 83.06 (2 k.st. K. (Jan.-Juli)p.K.4 52-55 83-06 ,, ,, p. A.4 82-86 83-06 2 4'2%»W.Not.K«b.AuK.i>.K.4-2 86 20 SiS 40 Jj 4'2% „ „ „ „ p.A.4-2 86-20 86-40 .L *'2% „ 811b.Apr.-Okt.ii.K.4-2 86 46 8666 W 4-2% .i .. ii .i P-A.4Ü 8646 8666 Lonev.J.1860zu500fl.ö.W.4 1673 1613 Losev.J.IBfiOziilOOH.tt.W.* 464-— 466- Losev.J.l«64zu 100 fl.ö.W___660-— 662— Losev.J.1864zu öOfl.ö.W___819— 331 — St.-Domän.-Pf. 12Ofl.U00F.5 —•— —•— Oesterr. Staatsschuld. OeBt.StaatBsehatzBch.stfr.K.4 96-70 96-90 Oest.Goldr.stfr.Uold.Kasse. .4 /08-50 10670 „ ,, ,, ,, p. Arrgt. 4 106-60 10670 Oest. Rentei.K.-W.stsr.p.K.4 83 06 83-26 „ ,, ,, ,, „ ,,U..4 83-06 8326 üeat. Rente i. K.-W. Btenorfr. (1912) p. K............ 82-80 S3-— Oest. Rente i. K.-W. steuorfr. (1912) p. U............ 82-80 83-— Oest.Inveat.-Rent.stfr.p.K.aVj 144° 74'60 Franz Josefsb. i. Silb.Cd.SOö"/« 10T60 108-60 Galiz. Karl Ludwigsb. (d.St.)4 S3 80 84-80 Nordwb.,ü.u.sildnd.Vb.(d.S.)4 S.T80 84-80 Rudolfsb.i.K.-W.stsr.(d.S.)4 *<•— 86 — Vom Staate z. Zahlung übern. Elsenbalin-Prtoritats-Obllg. Böhm.Nordbahn Km. 18H2 4 —•— — •— BöhlD.\Ve8tbahriEin.lH85. .4 86-90 86-90 Böhm. Weatb.Em.l895i. K. 4, 86-— 8V— Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 9060 91-60 dto. E. 1904 (d. St. K___4 «9— 90- — FranzJoaef8b.E.1884(d.S.)S4 86-16 8716 Galiz.KarlLudwiRb.(d.St.)S4 86-30 86-80 Laib.-SteinLkb.200u.lOOOfl,4 9276 93 7b bchlußkurs Geld IWare Proz. Lem.-Czer.-J.E.1894(d.S.)K4 —— — •— Nordwb., Oest. 200 il. Silberb 101— —•— dto.L.A.E. 1908 (d.S.) K3»/5 79-60 80-60 Nord wb. .Oest. L. B.aOüfl. S.5 101-— —•- dto.L.B.E. 1903(d.S.) K3V2 80-76 -•-.. dtO.PM886200u.l000sl.S.4 86-20 8T20 lUidoll'8l)ahnri.l884(d.S.)S.4 86-60 86-60 StaatKfiinenb.-G.500 F. p. St.3 340-- 346- — dto.Ergz.NctzöOOF.p. St.3 540— 843 — SüdnorddoutschoVbdgb.fl.S.4 86-60 86-60 Ung.-gal.E.E. 1887200Silber4 83-36 84-36 Ung. Staatsschuld. Ung.Staatakassensch.p.K.4Va S8-66 98-90 Ung. Rente in Gold . .. p. K. 1 10190 10210 Ung. Rentei. K.stfr.v. J. 1910 4 81-80 82 — Ung. Rente 1. K. stfr. p. K. 4 82-— 8220 Ung Prämicn-AnlehenälOOfl. 441— 461 — U.Theiss-R.u.Szeg.Pnn.-O.4 296— 306-— U.Grundentla8tg.-Obg.ü.W.4 83-90 84-90 Andere öffentl. Aiilehen. B8.-herz.Eia.-L.-A.K.1902 4V2 91-35 92 36 Wr. Verkehrsanl.-A. verl. K4 83-40 84-40 dto. Em. 1900 verl. K___4 83-40 84-40 Galizißchesv. J. 1893 verl. K.4 84-10 86 10 Krain.L.-A. v.J. 1888Ö.W.. 4 —— 94-60 Mährisches v.J. 189OV.Ö.W.4 86-90 87-90 A.d.St. Budap.v.J. 1903 v.K. 4 «/20 82-20 Wien(Elek.) v. J. 1900 v. K. 4 «340 84-40 Wien (Invest.) v.J. 1902 v.K. 4 8490 86 90 Wien v.J. 1908 v. K.......4 S3'— 84- Rusa. St.A.1906f. lOOKp. U.6 10!'96 103-46 Bul.St.-Goldanl.l907 100K4»/j S226 92-76 Pfandbriefe and Kommunalobligationen. Bodenkr.-A. öst., 50 J. ö.W. 4 «4-60 85 60 Bodenkr.-A. f. Dalmat. v. K.4 96-20 9620 Böhm.Hypothekenbank K. .5 100-- 101 — dto. Hypothhk.,i.f>7J.v.K.4 8876 89-75 Geld | Ware Pro« Böhm.Ld.K.-Schuld8ch.50J.4 ST— 88 — dto. dto. 78 J.K.4 «6-40 87-40 dto. E.-Schuld8oh.78J.4 86-60 87-50 Galiz. Akt.-Hyp.-15k.......5 —• —•— dto. inh.50 J.verl.K.4Vj 9076 91-76 Galiz.Landesb.ölV^J.v.K. 4Vi 92'— 93' - dto.K.-Obl.III.Em.42j.4V2 90-— 91-— Istr. Bodenkr.-A. 36 J. ö. W. 5 99--- 100- - lBtr.K.-Kr.-A.i.52»/irJ.v.K.4V, 88-50 89 — Mähr. Hypoth.-H.ö.W.u.K.4 84-30 8530 Ni()d.-öst.Land.-Hyp.-A.5.r)J.4 84-76 86-75 Oest. Hyp. Bank i. 50 J. verl. 4 83-76 84-75 Oest.-ung.BanköOj.v.ö.W.4 «900 90-50 dto. 50 J. v. K.........4 90 60 91-50 C«ntr. Hyp.-B. ung. Spark. 4»/» 9r— 92-— Coinrzbk., Pest. Un«. 41 J. 4Va 9275 93-76 Uto. Com. 0. i. 50*/» J. K 4l/2 92-60 93-60 Herrn. B.-K.-A. i.50 J. v.K 4Vj 9160 92-60 Spark.Inncrst.Bud.i.50JJt4Vj 91-60 92-50 dto. inh. f)0 J. v. K. . . . 4V4 «4-siO Sb'60 Spark.V.P.Vat. C.O.K . . 4»/, 9076 9J-75 Ung. Hyp.-B. in Pest K . . 4»/» 92-— 93-- dto. Korn. -Seh. i.50J. v.K 4*/, 9Ä7ß 94-7fl Eisenbahn-Prior.-Oblig. Kasch.-Oderb.E.1839i,d.S.)S.4 8310 84-10 dto. Em. 190H K(d. S.). . . 4 8260 83-50 Lemb.-Czer.-J.E.1884300S.3>6 77-75 7^76 dto. 300 S...........4 82-90 83-90 Staatseisenb.-GeBell.E. 1895 sd. St.) M. 100 M.......3 —•- —•— Südb.Jan.-.J. 500 F. p. A. 26 25J-70 26370 UnterkrainerB.(d.S.)Ö.W. . 4 91-— 9260 Diverse Lose. Bodenkr.öst.E.1880äl<)0fUX 28T— 297 — dto. E. 1889 ä 10011. . . . 3X 248-80 268-60 Hypoth.-B.ung.Präm.-Schv. ä 100 II..............4 238— 248- — Serb. Prämien-Anl. ä 100 Fr. 2 109— H9-- Bud.-BaBilica(Domb.)ftfl.ö.W. 27 AO 31-60 bchlußknra Geld | Ware Crod.-Alio'.f.H.u.G lOOfl.Ö.W. 477- 4«7- — Laibach. Präm.-Anl.20fl.ö.W. 6460 69-60 RotenKreuz.öst.G.v.lOfl.ö.W. 86-— 59 — dbtto ung. G. v. . . 5 II. ö. W. 34-- 3S-— Türk. E.-A.,Pr.O. 400Fr.p.K. 237-60 240-50 Wiener Kommunal-Lose vom Jahre 1874 .... 100 fl. ö.W. 479-- 4.S9-— Gewinstsch. der 3°/0 Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anst.E. 1880 44— 48-— Gewin8tBch. der 3"/„ Pr.-Sch. derBod.-Gred.-Anst. E.1889 6S-— 72 — Gewinstsch. der 4°/0 Pr.-Seh. der ung. Hypotheken-Bank 82'60 36-60 Transport-Aktien. üonau-Dampf.-G.öOOll.G. M. 1311-— 1821-— Ferd.-Nordbahn 1000 fl. C. M. 4970-— 6010- — Lloyd, österr........400 K 678-— 680- — Staat8-Eisb.-G. p. U. 200 fl. S. 719-60 720-60 SUdbahn-G.p.lJ. . . . 500 Frs. 12826 129-26 Bank-Aktien. Anglo-österr. BanklüOtl.19 K 33476 336-75 Bankver.,Wr.p.U.2OOfl.8O ,, 612-60 613-60 Bod.-C.-A.a]]g.iist.300K67 „ 120S-— 1211- Credit-Anst. p. U. II2OK 33 ,, 62425 «2625 Cro(iit-B. ung. allg.200fl.45 „ 820- — 82f— Eskompteb. steier. aoofl. 3! ,, 6tf3-— 66'6-- Eskompte-G-, n. Ö.400K40 „ 740-— 743 — Länderb.,öst.p. U.2OOfl.3O „ 6/4-26 6/5-26 Laibacher Kreditb. 400 K 25 ,, 4/7-— 420-— Oest.ungar. B. 1400 K 120 ,, Ž067-— 2077 — Unionbaukp.U. . . 200 fl. 33 ,, 657-50 588-60 Yerkehrebank,allg.l4OfI.2O ,, 861-60 362-60 Zivnoaten. banka 10011.15 ,, 2ff6 26 266-26 Indastrie-Aktien. Berg-n. H«ttw.-G., öst. 400 K 1333-— 1343-Hirtenberg P.,Z. u.M. F. 400 K 1530-— 1536-60 Königsh. Zement-Fabrik 4()0 K 372-- 374-LengenfelderP.-C.A.-G.250K 132-50 13450 acmuDKurs Geld | Waro Montanges.,österr.-alp. 100fl. 990-— 99r — Perlmooser h. K. u. P. 100 fl. 493-— 497 — PragerEisenind.-Gesell.500 K 3362 — 3372-- Rimamur.-Salgö-Tarj. 100 fl. 712-— 713'— Salgö-Tari. Stk.-B. . . . iOOfl. I61- 766 — Skodawerke A.-G. Püb. BOO K 54775 848-7t> Waffen-F.-G.,österr. . . 100 fl. 996— 1002-__ WeißenfelBStahlw.A.-G. 300 K 7S5-— 790-— Westb. Bergbau-A.-G. 100 fl. 648— 662-— Devisen. Kurze Sichten and Schecke: Deutsche Bankplätze...... ujk-m u&oi-m Italicnische Bankplätze..... S3-30 93-54 London................ 240»--!* a4«-7» Paris................. 98-60 98-6« Valuten. MUnzdukaten........... 1142 1147 20-Francs-StUcke......... 19-13 19-1S 20-Mark-Stilcke.......... 2364 2#-59 Deutsche Reichsbanknotcn.. //750 i/5- — Italienische Banknoten..... 93-40 93-60 Rubel-Noten............ 263-- 254-— Lokalpapiere nach Privatnotier. d. Fillaled. KK.priv.Oont. Credit-AnsUlt. Brauerei Union Akt. 200 K 236-— 246-— Hotel Union „ 500,, 0 —¦— —•—• Krain. Bauges. ,, 200 „ 12 K 200-- 210-— ,, Industrie ,, 200,, 20 K 436-— 450-— Unterkrain.St.Akt.lOOfl. 0 60- — 70--- Bankzinsfuß 6% Die Notierung sämtlicher Aktien und der „Diversen Lose" versteht sich per Stück.