Illyrlschts Blatt zum Nutzen und Vergnügen. Nro. 30. Fre'ytag fd e u 28. I u l'y 1620. Stein und Katzenstei n, historisch gewürdigt, von Prof. Richter, (F 0 r t s e h n n g.) ^)«c viel auch bey Valoasor über das Geschlecht der Lamberger zerstreut gefunden wild. so läßt sich darauö doch keine Genealogie der kramischen Lam-berge zusammeufchen, und da mit dem letzten Lam-belgischen Besitzer von Stein auch die Familien-Acten dieses berühmten Geschlechtes ^mit nach Mähren ausgewandert sind, so wird man hier mcht mehr fordern, als geleistet werden kann, namNch eine Zu-^ sammenstettung dessen, was Valvasor, der die Lan^ bergischen Familienpapiere eingesehen, von den Lam^ bergcrn berichtet, und Hmzufügmig dessen, was durch neuere Forschungen gewonnen wurde. Was die Rosenberge in Böhmen, die Zierotine in Mahren, das waren die Lamderge in den Zeiten des H. Fnedrich 3.,K. Ma?milians i.und ihrer Nach--fol^er besonderö durch das i6> Jahrhundert m Krain, Ja man tonnte nicht mit Unrecht dieses Jahrhundert die goldene Zelt der krainischen Üamberg? nennen. Anfangs die rüstigsten Turnierhclden ihrer Zeit, waren sie doch in der Folge clurioi-os taga czu«i, ^«gorta5 blieb cr aber auch nicht, sondern trat ein iu die ewige Roma. Er rühmt in seinem Reiseberichte ") besonders zwey Improvisatoren, die tr in Nam hörte: Nosa Toddci, alö Arkadicrm, Li-^ con Partcnopea genannt, ein siebzehnjähriges Mäd; chen, und Tommaso Sgriccl aus Arczzo, der sich als Arkadicr Terpandro nennt. Rosa Tatzdei gal» mehrere A'ademicn im IKc-^ra H«U» Vaili; der Hergang dabey ist gewöhnlich dieser: An dem Eingang zum Parterre steht eine silberne Urne, ») No«, Römer und Römer'men, eine Sammlung vcrtrauler Bri«fe aus Nüm ,md Rlbano von W. Muller. VrrNn iS-a., Boy Duuker und Hum^»t. in dle ein jeder Herclntretende einen Zettel mit emer Aufgabe werfen darf. Eine cmfsche Musik kündigt den Auftritt der Dicktcrinn an, sie erscheint, die siV« bernc Uvnc wird ihr aus das Theater gebracht, ein Frem<« der zieht eine bestimmte Anzahl von Ausgaben hervor« liest sie laut ab, und übergibt sic der Dichterinn. In der' Akademie, die sic am 2ä. Februar iLlß gab, wurden folgende Aufgabcn gezogen ° I^a Morlc ciel t.'«uw Il^a- ü^ec,, 51 l-i'ut,» «e dummer, dieß sielte ein Gesangstück cinigcmahl durch, und nun fiel sie mit ihrer Klage um de» Grafen Ugolino ein, bald singend, bald drclanurend, so daß es den Italienern, die an ein pärlaiKlo, a« ein ?<.c^,wtlvo 5^00« in ihren Opern gewöhnt sind, harmonisch genug dünken mochte. Zu jeder Aufgabe bestellte sie neue Musik, forderte von dem Publikum zuweilen Interlalarverse und Endreime, ließ sich auch die Form einiger Gedichte vorschreiben. Nach jedem Vortrage sank sie erschöpft auf den Sessel, dcr heilige Wahns^?.e äi.^nlore .: ?»»: «Iie in Tcr^ianen. ^lte lli 52llo iu V«l«i 5oi^1».i. 1^2 Hlurt« cli äciclÄto, Tragödie in drey Abteilungen mit Chören. Nur unter italienischem Himmel kann sy glühende Begeisterung reifen, und nur diese romani» sche Sprache ist biegsam, melodisch und reich genug, um so aufwallenden Gefühlen Worte zu geben und diesem unbändig «»rüberrauschenden Geiste ein Kleid zu leihen, wodurch er menschlichen Augen sichtbarwird. D>e deutsche Torahe foroert dagegen von dcm Dichter, daß «r mit Ernst den Gedanken fasse, und will r's, fogibteslein Trauern, kein liachen. Es dienet der Nacht als die einzige Stützt; Es ist im geflügelten Tanze euch nütze; Es leuchtet dem Abe.'d so lieblich voran. Umschlinget Aurora auf rosige? Nahn. Klein, doch auch gvoß ist's; es sitzet im Gras, Im Haftn ist's, nnd im Kraute frißt's der Has. Doch kurz, zu Manchen, zu Allerhand Gebraucht ihr's^ihr habt es stets i« der Hand, Im Sack, m der Tasche, mitten in der Nas' — Ihr rielhet wohl alle schon, Freundinnen, was? Auflösungd eZ Räthsels i k Nr. 29. S t e ct b r i e f.