/^^^ Wr. 383, fi 1, halb!, st. l »0. Fttr b!« Zuft«llunz !n« H»n« hnlbl. «N lr. Mil b« Post »nn,l. «. 15, halbj. ? KU Montag, 13. Dezember. « » »»> «s»«»^' t«»l. Amtlicher Theil. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vum 4. Dezember d. I. den . °"lai,desgerichlsrath in Brunn Felix Schmidt "/" Hofrache des Obersten Gerichtshofes allergnädigst "' ernennen geruht. PraZäk m. p. A« Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^'höchster Entschließung vom 2. Dezember d. I. ^, Grneralsecretär der priv. Südbahngesellschaft. y. 2'kUlllgSrathe Adolf Ritter von Schreiner, in yMrnnnng seiner verdienstlichen Thätigkeit auf dem ^evlele des Verkehrswesens taxfrei den Titel eines vvsrathes allergnädigst zu verleihen geruht. ^ Der Finanzminister hat den Controlor bei dem ""drszahlmitte ln Klagenfnrt Valentin Kainradl 6"'n Z«hllnelster dieses Amtes ernannt. Erkenntnisse. H,, Das k, l, kcmdesstericht Wien als Prcssgericht hat aus H "" g der l. t. Staatsanwaltschaft erlannt, dass der Inhalt der !n ""ichnst „Warnung vor deiil Anlaufe der sclbischcn Lose", ^ ^ria^ vun Schclhainincr und Schattcra, Druct von «. Aerg» ,,^nn u. (loiüft. in Wien, in der Stelle von „In ganz Europa —" ^ ,,^ enuttiott lunrden" das Vergehen nach 8 :<00 St. G. "Muiidl', lüld hat nach 8 4^ St, P. O, daö Verbot der Weiter» "vreitmin. diesrr Dructschrift ausgesprochen, z. Das l. t, La»desa.rrichl Wien nlö Prcssgcricht hat auf !>"n°ll der t. l. Staalöamuallschaft crlannt, dass der Inhalt des " "r. ^55« der Aliendansgabe der Zeitschrift „Dcntschc Zci« ^,"»" ddtu. 28. November 1881. in der Rubrik „Tagcsnenig. f/"l" unter der Aufschrift „Holdatcnquälcrri" enthaltenen Auf-i5ves das Verbrechen nach 8 64 St. H, und das Vergehen nach 5". lv des Gesr^cs vom 17. Dezember 1862. N. G. Vl. /^ij«^ begründe, und hat nach 8 483 St, P. O. das Verbot "er Weitervcrbreituna. dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben im Allerhöchst-eigenen sonne im Namen Ihrer Majestät der Kai« ^erln zur Unterstützung der Hinterbliebenen der beim Niiigthealer-Brandc Verunglückten und für die be« hängten Thealerbediensteten zehntausend Gulden aus "er Allerhöchsten Privalkasse zu bewilligen geruht. Abänderungen der Gebäudesteuer-Gesetze. Es liegt der Bericht der verstärkten Finanzcom-Mion des Herrenhauses über die Gesetzvorlage, Messend einige Abänderungen der Gebäudesteucr» ^sehe, für welche Se. Exc. Graf Franz Falken-^l»yll als Referent fungiert, bereits gedruckt vor. "lesrlve hat in mehreren Sitzungen den Gegenstand ^ eingehend erörtert. Sie gieng von der Ueber-^"Mng aus, dass, je schwerer es erscheinen dürfte, liwc ^"anziellen Zustände mit großen, weite Zlele ""'lassenden Maßregeln und allgemeinen Steuerrefor-"kn iu kürzerer Frist gründlicher und dauernder Besfe-u? zuzuführen, um so gewisser keine Gelegenheit ll,.s ""tzt gelassen werden dürfe, um, wenn auch nur F engerem Gebiete. Mittel für die Deckung der ^taMuedürfnisse verfügbar zu machen, ohne die Lei-^'Mraft der Steuerträger auf das höchste Maß des ruchbaren anzuspannen. Als eine solche Gelegenheit , >Hlen die seit 1863 schon wiederholt unter verfchie-st», Formen beantragte Regulierung der Gebäude« ^.Verhältnisse, welche bis nun noch nie zu einem lnii w ^ gekommen war, und dies umsomehr, als ^"ücksicht auf diese die Anfchauung fchou eine ganz t>tt?l"k g^^„,^ werden konnte, es sei dieser Zweig ilti ^ ^gevung für directe Besteuerung nicht mehr heitl I^""ae mit den übrigen und eine größere Ein» «t. Mm bei der Durchführung schon der hiedurch zu geb^"^" Vereinfachung der Geschäfte wegen dringend bezi?'' Die Commission billigte daher die Ein« HWig der Länder Tirol und Vorarlberg, welche w,u "°" dieser Art Besteuerung der Gebäude aus» t,l,n s " waren, sowie von Trieft, welche Stadt bis stall k während die sehr niedere Averfualfumme an-8elte,^" ^rbäudesteuer entrichtet hatte, in das derzeit die «> System der Gebäudesteuer-Gesehgebung, ferner Niit A!"'^n'e eines neuen Hausklassensteuer-Tarifes tzty^'^'lueglassung des bisherigen Unterschiedes der lUlwe -^ ^'"'k eiue kleine Anzahl von Abände-' N ,nl Veseheniwurfe, welche von geringerer Trag« weite sind, durch welche jedoch eine größere Gleichförmigkeit in der Tragung dieser Steuerlast beabsichtigt wird, indem sie den Beschlüssen des Abgeordneten-Hauses zustimmte; aber sie konnte sich auch nicht der Anerkennung der Nothwendigkeit verschließen, dass gerade jene Länder und Objecte, welche ganz neu der Besteuerung der Gebäude unterzogen werden oder wo die schon bestehende nicht unwesentlich gesteigert erscheint, auch eine mit der allgemeinen Belastung derselben in einem gewissen Verhältnisse sehende Berücksichtigung bei der Durchführung der Gebäudesteuer» Gesetze mit Recht anzusprechen haben, deren Maß durch den Bedarf überhaupt und ihre eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse bestimmt werden könne. Sie hat sich also auch hier den Ansichten des anderen Hauses in den meisten Punkten anschließen zu sollen geglaubt, iudem sie nur da dieses Maß etwas ein» jchränkte, wo sie der Ueberzeugung war, dass der von der Regierung wie vom Abgeordneteichause gleicher« weise, allein allerdings in verschiedenem Umfange an« gestrebte Zweck auch mit etwas verringerten Begünstigungen ohne Nachtheil der Belasteten erreichbar bleibe. Die §ß 1 bis 5 geben zu keinen Abänderungen Anlass, dieselben sind auch in den Beschlüssen des Abgeordnelenhauses der Regierungsvorlage gleich ge« blieben. Die Commission war der Anfchauung, dass die Eimheilnng der Gebäudesteuer in Hauszins- und Hausklassensteuer derzeit umsomehr aufrechterhalten werden müsse, da es sich hier nur um „einige Abänderungen der bestehenden Gebäudesteuer-Gesetze", nicht aber um die Einführung eines ganz neuen Systemes desfelben handeln könne, es auch keineswegs an der Zeit erscheinen dürfte, die Gebäudesteuer auch dort als reine Ertragssteuer zu betrachten, wo die Nutzungen nicht durch einen Mietertrag, sondern auf andere Weise begründet werden, da diese eine genaue Erhebung und procentuale Besteuerung in vielen Fällen nicht zulassen. ß 6 enthält das Ausmaß der Hauszinssteuer und die Feststellung des vor Berechnung der Steuer« procente erlaubten Abzuges von dem Bruttozinse fiir Hrhaltungs» und Amortisationskosten. Hier hatte die Regierungsvorlage einen einheitlichen Steuersah von 24 pCt. des reinen steuerbaren Einkommens vom Mietzinse beantragt und beabsichtigte, den thatsächlich bestehenden verschiedenen Verhältnissen bei der Nutzung der Gebäude durch Vermietung nur im Wege einer Abstufuug der Abzugsprocente, und zwar derart gerecht zu werden, dass bei den der ursprünglichen Hauszinssteuer unterworfenen Städten und Orten 15 pCt., bei jenen Orten und Gebäuden außer diesen aber, welche der ausgedehnten Hauszinssteuer unterliegen, 30 pCt. Abzug gestattet fein sollten. Das Abgeordnetenhaus hielt die Unterschiede zwischen der ursprünglichen und der ausgedehnten Hauszinssteuer nach den bisherigen Gesetzen sowohl in Bezug auf den Steuerfatz von 26^ und 8U pCt.. als riicksichtlich der Abzugsproccnte nnt 15 für erstere und 30 für die letzteren aufrecht. Mit Rücksicht auf die erfolgende Einbeziehung von Tirol in die Steuer wurde fogar noch ein weiterer ermäßigter Strucrfatz für einzelne Städte und Orte in Tirol aufgestellt. Die Commiffiun dcs Herrenhauses hat gegen den das Hauszinssteuer-Procent betreffenden Beschluss des AbgeordueteuhauseS keinen Anstand zu erheben und demselben beizutteten befunden. Mit Bezug auf Tirol fand sie die Gewährung einer Ausnahmestellung aus den erwähnten Gründ.» gerechtfertigt, dehnte aber diese, da die Verhällnisfe von Vorarlberg, wenn auch nicht gerade identisch mit jenen von Tirol sind — aber doch denselben in ihren Wirkungen bezüglich der Vesteneruug der Gebäude sehe nahe kommen — auch auf Vorarlberg aus, was in Alinea 3 feinen Ausdruck findet durch die zweimalige Einschaltung des Wortes „Vorarlberg" nach „Tirol". § 7 bestimmt die von jenen Gebäuden zu entrichtende Gebür, welche im Ganzen oder theilweise aus drm Titel der Bauführung die Befreiung von der Hauszinssteuer genießen. Diese mittelst Gesetzes vom 28. Juni 1808 in der Höhe von 5 pCt. eingeführte Gebür war in diesem Gesetze „Einkommensteuer" genannt worden. Allein die Nachtheile, welche aus dieser Behandlung als „Personalsteuer" für das Finanziirar erwuchsen, gaben den Anlass, bereits im Fmanzges.'tze für 1879 diese Swier aus der ..Einkommensteuer" ausznscheiden und in ein eigenes Capitel unter der Benennung: „Filnfprocentige Abqabe vom Ertrage hauszinssteuerfreier Gebäude" zu bringen. Dieser Abänderung wurde in Alinea 1 Ausdruck qegeben; denn die Steuer ist nunmehr eine von dem Gebäude zu ent» richtende und auf demselben haftende Realsteuer und hat als solche die den übrigen Realsteuern (Grund, Hauszins- und Haustlassensteuer) zukommenden gesetz» lichen Pfand- und Vorzugsrechte zu genießen. In Alinea 2 wird die Art der Reinertragsberech« nung für folche Gebäude derart gestattet: dass bei ganz hauszinssteuerfreien Gebäuden vom ganzjährigen Aruttozinserträgnisse nebst den auf d>e Erhaltung des Gebäudes gefetzlich zugestandenen Piocenten überdies noch die erweislichen, im Steuerjuhre fällig werdenden Zinsen von den auf dem steuerpflichtigen Objecte versicherten Kapitalien in Abzug zu bringen sind. Um der Steuer den Charakter zu wahren, den die neueren Finanzgesetze derselben gegeben haben, hat die Commission für zweckmäßig erachtet, ein Alinea 3 dem § 7 hinzuzufügen, welches dem Gedanken Ausdruck geben folle, dass, ungeachtet des in den letzten Bestimmungen zutage tretenden Unterschiedes von der HauKzms-steuer, diese Steuer doch in allen übrigen Begehungen, insbesondere auch iu Bezug auf das Wahlrecht der Hauszinssteuer gleichzuhalten sei. Die §ß 8 bis 14 nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses blieben unverändert. Schon in der Regierungsvorlage waren für die volle Durchführung der in derselben enthaltenen Bt> stimmungen über die Ausdehnung und thellweise Er« höhung der Gcbäudesteuer Uebergangszeiten vorgesehen. Auch das Abgeordnetenhaus hatte den Grundsatz derselben acceptiert und ihn nach seinen Beschlüssen im § 15 weiter entwickelt und ausgedehnt, wodurch sich wesentliche Unterschiede gegenüber den Vorschlägen der Regierung und den Wirtungen der Beschlüsse herausstellten. Die Commission hat nun im Principe der Nothwendigkeit der Gewährung solcher Uebergangsperioden mit ermäßigten und nur langsam ansteigenden Steuersätzen vollständig zugestimmt, und auch — von dem Wunsche geleitet, die möglichst baldige Erledigung des vorliegenden Gesetzentwurfes nicht zu hindern — die melsten Sätze dieser Ueverganysbestim-mungen angenommen, nur rücksichtlich der für Tilvl und Vorarlberg bestimmten Termine fand sie sich bewogen, und zwar bezüglich der Hauszinssteurr im Hinblicke auf die im § 6, Alinea 3, dann bezüglich der Hausklassensteuer durch den tz 11 diesen Ländern bereits zugesicherten dauernden Erleichterungen m den Steuersätzen, die Uebergangsperwden etwas einzuschränken und für die erstere anstatt zwölf nur zehn Jahre, bei letzterer aber anstatt neunzehn ebenfalls nur zehn Jahre vorzuschlagen, während die drei steuerfrei bleibenden ersten Jahre auf nur eine«, und zwar das laufende Jahr 1881, herabgesetzt wurden. Die Textierung diefes Paragraphen wurde mit Rücksicht auf die erforderliche Präcision in den Ausnahmsbestimmungen umgearbeitet. In den Beilagen wurde die Einbeziehung von Wilten, wie sie bereits in der Regierungsvorlage enthalten war, während das Abgeordnetenhaus Wilten au^jchloss, wieder beantragt, und zwar vorzüglich deshalb, weil der größte Theil der Häuser von Wiltcn denselben Charakter trägt wie dle unmittelbar anstoßenden Theile von Innsbruck, so dass es nicht gerechtfertigt erschiene, diesen Ort, der sich nach fast allen Richtungen als ein Vorort von Innsbruck darstellt, aus der gleichen Besteuerung mit der Landeshauptstadt auszunehmen. Die Aenderungen bei „Wien", „Baden" und „Olmiitz" stellen nur das thatsächliche Verhältnis klarer, ohne eine Veränderung oder Ausdehnung der Steuerleistung zu verursachen. Bezüglich der in den Anmerkungen bezeichneten Begünstigungen bezüglich der Rohrhülten, Erdhütten ohne Mauerwert u. s. w., ferner der Morlakenhütten iu Dalmatien schienen dieselben der Commission gerechtfertigt. Dagegen hielt es die Commission im Hinblicke auf 8 v des Gesetzentwurfes sür nicht geboten, zu der Bestim-mung über die besonderen Begünstiaunaen für Gebäude in Galizien und der Bukowina noch einen H,nweis auf jene Gebäude aufzunehmen, welche bereit« derzeit nur die Hälfte des nach Klasse XII entfallenden Satzes entrichten. ^ , Was die vom Abgeordnetenhause angenommenen Bestimmungen anbelangt, nach welchen,:: gewissen Klassen Häusern, die ganz aus Holz oder nnt hol. Laibacher Zeitung Str. 282 2392 12. Dezember 138!. zernem Stockwerke gebaut sind, eine Verschiebung in die nächst niedere Klasse gewährt werden solle, fand die Commission mit Rücksicht auf den ß 11, welcher allen in jenen Tariftlassen eingereihten Häusern viel weitergehende, aber nach ihrer Anschauung auch voll« kommen ausreichende Begünstigungen gewährt, auf dieselbe nicht einzugehen. Noch eine weitere Steuerbefreiung hat das Abgeordnetenhaus zugunsten leer« stehender Äauernhäuser beschlossen. Diese würde jedoch die Einführung besonderer Controlsmaßregeln bezüglich der Evidenzhaltung solcher auf Steuerbefreiung Anspruch habender Gebäude voraussetzen, und es er< schiene die Durchführung dieser Begünstigung schon deshalb unthunlich, abgesehen von der Schwierigkeit, den Begriff „Baueinhäuser" gegen jeden Zweifel fest» zustellen. Die Commission entschied sich daher für Weglassung dieser Bestimmung. Rücksichtlich d^r in den Vorarlberger Alpen mit den bloßen Alphülten vereinten und nur zeitweise wegen eigenartigen Wirtschaftsbetriebes benutzten Wohngebäude wurde im Hinblicke auf die im § li gewährten weitgehenden Begünstigungen nur der halbe Steuerfatz der betreffenden Tarifklasse festgesetzt. Anlafslich der Besprechung der vom Abgeordneten« hause beschlossenen Resolutionen hat die Commission gleichfalls die Nothwendigkeit anerkannt, dass gesetz« liche Maßregeln getroffen werden, um mit Rücksicht auf die durch den Wegfall der bisherigen Unterscheidung von Ordinarium und Extra-Ordinarium bei der Grundsteuer und nunmehr auch bei der Gebäudesteuer eintretenden Verschiebungen hinsichtlich des Wahlrechtes die Beseitigung dieser Unterscheidung auch bei der Erwerb- und Einkommensteuer zu bewirken. Die verstärkte Finanzcommission stellt schließlich den Antrag: „Das hohe Herrenhaus wolle dem Gesetz» entwürfe in der von der Commission vorgeschlagenen Fassung seine Zustimmung ertheilen." Vom Neichsrathe. 177. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 9. Dezember. Der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um N Uhr 1b Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank: Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemialkowski, Dr. Prazäl und GM. Graf Wel sersheimb. Präsident: Hohes Haus! Die Bewohner Wiens wurden am gestrigen Abend von einem ganz entsetzlichen Unglücksfalle heimgesucht. Hunderte betrauern den Tod naher Angehöriger und Verwandter, und in diesem Augenblicke noch werden fort und fort Leichen herausgefchafft, welche in dem abgebrannten Schauspielhause ausgefunden werden; es ist der Um« fang dieses schauerlichen Unglücksfalles noch gar nicht abzusehen, aber die Opfer zählen schon nach Hunderten. Gestatten Sie mir, meine Herren, dafs ich an« gesichts dieses schrecklichen Unglückes mit diesen wenigen Worten den Bewohnern Wiens und allen denjenigen, welche thenre Verwandte und Angehörige verloren haben, mein innigstes Beileid und das lebhafteste Bedauern ausdrücke. (Beifall.) Ich glaube, dass das hohe Hans angesichts dieses entsetzlichen Unglücksfalles nicht in der Fassung sein wird, irgend eine Verhandlung vorzunehmen. (Zustimmung.) Ich sehe in dieser Beziehung einem Antrage aus dem Schoße des hohen Hauses entgegen und habe mitzutheilen, dass sich zum Worte gemeldet haben die Herren Abgeordneten Pro« fessor Ed. Sueß und Dr. Rleger. Abg. Professor Eduard Sueß: Im Namen der Abgeordneten der Stadt Wien erlaube ich mn. dem Herrn Präsidenten für die eben gehörten sympathischen Worte im Angesichte der grauenvollen Katastrophe, welche unsere Stadt getroffen hat, den herzlichsten und verbindlichsten Dank zu sagen. (Lebhafter Beifall.) Wir alle und insbesondere wir Abgeordnete der Stadt Wien werden es als ein Zeichen der Theilnahme auf« fassen und dankbar begrüßen, wenn der Antrag, wel« chen der Herr Präsident soeben anzudeuten die Güte hatte, von der Versammlung angenommen werden wird. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dl. Rieger: Das schauderhafte Ereignis, dessen Zeugen wir soeben waren, hat uns alle zu mächtig bewegt, als dass das hohe Haus in Ruhe weiter tagen könnte. Es müsste wahrlich kein mensch« Uches Gesühl in dem Herzen sein, das durch dieses Ereignis nicht tief erschüttert wäre. Wir haben vor kurzem einen ähnlichen Unglücksfall in Prag erlebt; allem derselbe ist gar nicht in Vergleich zu bringen m,t demMlgen, den wir nnnmehr beklagen, denn dort ist nur Gut verbrannt, hier aber sind viele Menschen« leben zugrunde gegangen. Wie viele Leiden sind da. durch heraufbeschworen, wie viele Familien sind da< durch getroffen, und all dies in einer Stadt, die uns so nahe steht, in der wir gastliche Aufnahme gefunden, fo dafs wir wahrllch unter diesen Verhältnissen uns nur von dem verehrten Herrn Abg. Profes or Sueß gestellten Antrage anschließen können, dass es von der heutigen Sitzung abkommen möge. (Beifall.) Es wird wohl nie möglich sein, alle Thränen zu trock-„en, die infolge dieses schrecklichen Ereignisses vergos« sen werden, aber wir müssen hoffen, dass da« mensch« liche Mitleid in der Gesellschaft und auch in höheren Kreisen in dem Maße zur Geltung gelangen werde, dass wenigstens das materielle Unheil, die materielle Noth so viel als möglich wieder gut gemacht werde. (Leb« hafter Beifall.) Die Sitzung wird hierauf um 11 Uhr 40 Min. geschlossen. Nächste Sitzung Samstag, den 10. d. M. Aus Berlin wird unterm 8. d. M. gemeldet: Minister Graf Käl« noky wurde gestern mittags 12 Uhr vom Fürsten Bismarck empfangen, nachdem Graf Szöchenyi ihm den Befuch des Ministers angemeldet hatte. Um halb 4 Uhr ertheilte die Kaiserin, um 4 Uhr der Kronprinz dem Grafen Kälnoty Audienz. Abends besuchte Graf Kai« noly gemeinschaftlich mit dem Grafen Szechenyi die Oper. Im Laufe des Tages hatten der englische Botschafter und fämmtliche Attaches der österreichisch« ungarischen Botschaft dem Grafen Külnoky ihre Auf« Wartung gemacht. — Gestern folgte der Graf der Einladung des Fürsten Bismarck zum Diner, an welchem auch die Grafen Szechenyi und Hatzfeldt theil-nahmen. Anlässlich des dem deutschen Handelstage von den Aeltesten der hiesigen Kaufmannschaft überreichten Antrages wegen Abhaltung einer Weltaus st ellung in Berlin im Jahre 1885 oder 1886 an Stelle der in Rom beabsichtigten, eventuell wegen Herstellung einer national'deutschen Ausstellung mit Hmausschie-bung der römischen, hat der Secrelär der lömischen Weltausstellungs-Commission Orsini in für Deutsch« land sehr verbindlicher Sprache an den Handelstag eine Vorstellung gerichtet, wonach die bereits vorgenommenen Vorarbeiten einen Rücktritt Italiens von dem Unternehmen nicht zulassen; dagegen würde man bei Veranstaltung einer national«deutschen Ausstellung bereit sein, die römische Weltausstellung um ein bis zwei Jahre zu verschieben. Ueber die Ceremonie der Heiligsprechung wird aus Rom unterm 8. d. M. berichtet: Die Ceremonie nahm fünf Stunden in Anspruch. Von 6 Uhr morgens ab standen viele Neugierige auf dem Petersplahe, andere in der Basilica, wo sie hofften, die Ceremonie durch die Fenster des oberen Atriums mit ansehen zu können. Es fand keinerlei Unordnung statt. Daö Wetter war prachtvoll. Die Canonisation wurde ohne Zwischenfälle nach dem Programme zu Ende geführt. Die ausgegebenen Eintrittskarten lau« teten auf die Person, und die Identität der Karten-besitzer wurde genau controliert. Selbst den Cor» respondenten der Telegraphen-Agenturen waren Ein» trittskarten verweigert worden. Vielen selbst mit Kar« ten versehenen Personen war es unmöglich, in den Saal zu gelangen, und sie mussten in den vor dem Saale befindlichen Gemächern und Corridoren zurück» bleiben. Im Saale herrschte drückende Hitze. Mehrere der Ceremonie Anwohnende wurden ohnmächtig. Allgemein gab man dem Bedauern Ausdruck, dass die Ceremonie nicht in der Basilica vollzogen wurde. Der Papst, welcher auf der keäiu, ß68tHwrjk, unter Vorantritt von ungefähr 350 Cardinälen, Patriarchen. Erzbischöfen. Bischöfen, infulierten Aebten und an« deren kirchlichen Würdenträgern, in den Saal getra« gen wurde, canomsierte die neuen Heiligen in folgender Ordnung: den Canonicus de Rossi, den Kapuziner Lorenz. den Eremiten Labre und die Nonne Clara. Einige Kanonenschüsse gaben das Signal zu einstündigem Geläute sämmtlicher Kirchenglocken der Stadt. Der Papst celebrierte sodann mit sichtlicher Anstrengung die Messe, wobei er sich wiederholt unterstützen ließ. Mit schwacher Stimme hielt er die Homilien über die den Helligen im allgemeinen auf der Welt zukommende Rolle und über die besonderen Verdienste der neuen Heiligen. Er schätze sich glücklich, inmitte dieser Trübsale die Zahl der Auserwählten vermehren zu können, welche bei Gott für die Klrche und Gesellschaft fürsprechen. Das diplomatische Corps beim Vatican war vollzählig anwesend. Für die Ver-wandten des Papstes, die Abkömmlinge der neuen Heiligen und den römischen Adel waren Plätze reserviert. Die Stadt blieb vollkommen ruhig. Hagesneuigkeiten. Brand des Vingtheaters. Die „Wiener Abendpost" vom 9. b. M. schreibt: Das furchtbare Brandunglück, von welchem unsere Stadt heute nachts heimgesucht worden ist und worüber wir weiter unten ausführlich berichten, nimmt im gegen-wältigen Allgeilblicke die öffentliche Aufmerlsamleit so ausschließlich in Anspruch, dass dadurch das Interesse an den gewöhnlichen Ereignissen des Tages vollständig in den Hintergrund gedrängt erscheint. Ganz Wien trauert über die erschütternde Katastrophe, der fo viele blühende Menschenleben zum Opfer gefallen, und wohin im Reiche die Nachricht über den schweren Unglücksfall bereits gedrungen, überall ruft sie Entsetzen und auf» richtiges Mitgefühl hervor. Noch kennt man i" ^«' die Iaht der Menschen nicht genau, die in den Ülanm ' «m Rauche, im unbeschreiblichen Gedränge und um den Trümmern des niedergebrannten Theaters 'y-Tod gefunden haben, was jedoch darüber der"» kannt ist, genügt, um das Herz jedes Menschenfreund mit tiefstem Schmerze zu erfüllen. . Der Brand brach auS bisher noch nicht genM aufgeklärter Ursache kurz vor Beginn der V^'""^. nach 6'/. Uhr, aus. und bald stand da3 herrliche , bäude in vollen Flammen, An den Fenstern des "i^ und zweiten Stockwerkes drängten sich Hunderte ^ Menschen, welche in Todesangst um Hilfe "el". ^ weite Straße vor dem Theater war gefüllt m't unabsehbaren Mcschenmenge, welche Angst und w"!» in den Mienen zeigte. ^H Um 6'/. Uhr stürzten die erster ZuA"" ° . das Hauptportal des Theaters mit dem Schrie» „Feuer" auf die Straße. In demselben ^o° drangen bereits aus den Fenstern deö vierten Werkes auf der Frontseite des Theaters Rauch"" Im Innern des Theaters verloschen die G"?'" nt-und die bereits in ziemlich bedeutender Anzahl, n° ^ lich auf den Gallerien, angesammelten Ius^u"' ^ nach den Ausgängen drängten, waren mit "", ^eil im Dunklen — ein Umstand, welcher den ^ ^ noch steigerte. An den Fenstern im ersten^ ^ zweiten Stockwerke, auf dem Balcon, welcher ^ Ecke des Schottenringes und der Heßgasse °"sc h« ist, erschienen hilferufende Gestalten. Auf b« V ^. liefen jammernde Personen hin und her, ^«^ M gehörige in das Ningtheater gegangen waren. ^ Fenstern machten Einzelne Miene, ohnewe'ter» ^ das Trottoir hinabzuspringen. Unter den " I.^ Straße Versammelten erhob sich dagegen em ^ Lärm und die tausendfältigen Zurufe: „^ ^ >" — warten — die Feuerwehr kommt schon -^ ^ >^l Es war ein Bild entsetzlichster Verwirrung, welcye , Beschreibung spottet. , ^z Inzwischen hatte sich das Feuer Bahn b"lN ^, Dach gebrochen und schosS in weithin leuchtenden ^. zum Himmel. Endlich, nach zehn langen M"'"' ,,„d tönten die Hornsignale der Feuerwehr. Spr'V isile» Wasserwagen fuhren vor und die NettungsM .^ wurden herbeigebracht. Schreckliche Secunden veri ^ ,wch. bis das Springtuch entfaltet war und z«e ^ auf dem Seitenbalcone befindlichen 84 Z"i^" ,„,lec Reihe nach herabsprangen, die Weiber und Kind" ^ schrecklichem Geschrei, zaudernd und doch zuletz' ^ die Angst zum Sprunge getrieben. Zuvor s^" ^hcn der Heßgasse von der Fensterdrüstung deS zie»'^^„ab' ersten Stuckwerkes ein Mann auf die Straße ^^, gesprungen und mit einer Verletzung auf del ^z Hand davongekommen. Mehrere Frauen, die .^ Springtuch hinabgesprungen waren, wurden o^, ^it vom Platze getragen. Feuerwehrleute wurden s"! ^ch Fackeln in alle Räume des Theaters geschickt, "^el" ohnmächtig gewordenen oder verunglückten ""!,Pel' zu suchen. Commissar Rohaczek eilte mit mehre ^ sonen und Feuerwehrleuten ins Theater; sie w" .^l" laum im ersten Stuckwerke angelangt, als d>e ^^ von dem kolossalen Zugwinde, der durch ^^Mst' pfiff, verlöscht wurden. Auf die immer wiederholte" ^, „Niemand da? Niemand da?" antwortete nur heimliche Prasseln der Flammen. All Se. k. und k. Hoheit der durchlauch^E^hl>llh Erzherzog Wilhelm war unmittelbar ""A ^«spect^ deS Feuers erschienen und ward vom Verlet)" ^zch ins Theater geleitet, da Se. l. und k< Hoh" " ^ selbst überzeugen wollte, ob lein Menschenlere °^ klagen sei. Nachdem man durch die Nach'"'^ i»e in den Gängen, fo weit e» der dichte ^all" „de" glühende Luft gestatteten, niemanden mehr ^ ^j hatte, glaubte man annehmen zu dürfen, ^b^ schreckliche Ereignis kein Menschenleben geforor ^» Diese Hoffnung sollte aber, nachdem der »"N ^schl eine Stunde wüthete, in grauenhafter Welle werden. .ch "'^ Man sehte die Nachforschungen in den " ^ brennenden Räumen des HauseS. kämpfen» . „h u' Rauche und der heißen Atmosphäre, f"" "".^tt^, denl engen Gange zwischen der zweiten «nd °l ^ v"l lerie einen wirren Knäuel von Menschen. "',«,„ eint" Entsetzen griffen die Feuerwehrleute zu ""d "''z Hilfe Mann aus dem Haufen, der noch lebte. Wl " zjeA signal kam Unterstützung herbei, und ^ . ^^ssl' um Leiche aus dem Knäuel gelöst und 9!"^'^' Es war ein grauenhafter Anblick. D" ""^^ "" deren Haare und Gesichter von der glühen^ „ „ sengt und die von Rauch geschwärzt waren, "^ e>n der wildüberstürzenden Flucht sich in dem ^arl" geleilt und waren, da sie nicht mehr vor- "" ^1^' tonnten, erstickt. Man schaffte die ""s^ ^ herab und trug sie ins Polizeigebäude, w" >^ ^„i zahlreiche Aerzte versammelten. Aber ly" " ^ den armen Opfern nicht» mehr nützen. ^che" "" ' Das Feuer, das auf der Bühne °"«Se jtet " hatte sich im Nu in den Decoratione" " ^ eli fasste den Vorhang, und mit einem"^ ^, ^, » mächtige Flammenwelle vou der ""V'" U„«M" schauerraum, Hort waren alle M>«me. Laibllchcr Aettnug Nr. 382 28^3 12. Dezember 1881. « Sperrst und der Logen, deren Eigenthümer -war wenige Minuten nach 0'/. Uhr - zum größten dick/ ^t °us dem Wege ins Theater waren, bereit« Kl^ Publicum gefüllt, das beim Anblicke der Nu?'".' ^erufend nach den Ausgängen stürzte. Im den !u « '^ b'k Menge an den Ausgangsthüren, von ,^n wallenen aus kletterten Lente über die Brüstungen «I, '^ !'^el gelegenen Näume. andere sprangen in ihrer "'M „lH Parterre. Das Theater füllte sich rasch mit linsenden, Rauche, und bald standen die ersten Par« ""leihen «nd die Logen in Flammen. Bald hatte das Feuer die ganze Bühne ergriffen, venso den Dachboden dcS Gebäudes, welches gegen "hr in ein Feuermeer verwandelt war. Knallprä« pnrute. die im Theater aufgespeichert waren, explodierten. A" und wieder blitzten grüne und blaue Flammen auf. isl,^ ^ Feuetwehrcentrale war die gesummte Mann» ^°>t mit allen Spritzen und der Dampfsftritze, die ^' 'alen aus sämmtlichen Bezirken fowie die freiwilligen ueuerwrhlen aus den Vororten auf dem Brandplatze tlchieneu. Pas Feuer hatte sich über das Gebäude "Ms so verbreitet, dass eine Rettung desselben sofort unmöglich erschien. Man musste sich also auf die ""ttung der benachbarten Gebäude beschränken. Auch ^ dem in der Nähe befindlichen Abgeordnetenhaus?, wurde ein Löschtrain beordert. Das Theater war in» »wischen bis auf den Grund ausgebrannt. Da man k>ne„ Einsturz der theilweise gesprungenen Außenmauern ksürchtete, wurde das brennende Gebäude mit einem ^ulitärcurdon in weitem Umkreise abgesperrt. Ans der Brandstätte waren außer Sr. l. und k. vlcheit dem dnrchlauchtigsten Herrn Erzherzog Wil-Aelm Se. l. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr ^herzog Albrecht, ferner Ihre Excellenzen dic Herren ^iilusteiprasidcnt Graf Taaffe. Statthalter Baron ^singer und FIM. Freiherr v. Philippouic'. dann der verr Bürgermeister Dr. Inlius Ritter v. Newald und ^kle Neichsrathsabgeordnete anwesend. Fast die ganze "'knslfrele Garnison, Infanterie und Caualleric, war "nter dem Commando des Platzcommandanten Sr. Exc. «ML. Ritter u. Kaiffel ausgerückt. Herr Polizeipräsident ^aron Marx und sei» Stellvertreter Herr Hofrath Gitter von Weiß waren mit fämmtlichen Beamten nnd "berbeamtcn erschienen. Director Jänner war um 8 Uhr abends ohnmächtig in einem Wagen in feine Wohnung gebracht wurden. Die unglücklichen Opfer des Brandes wurden in daK Gebäude der Polizeidirection am Schottenring übe» ^agen. Sie boten einen fchauerlichen Anblick. Da hielten 'lch u, a. die Leichen zweier Geschwister wie im Schlafe Umschlungen, an anderen war Entsetzen und Schmerz Noch in den Gcsichtsziigen ausgeprägt. Die Leichen mehrten sich mit jeder Viertelstunde und ebenso das Glauen. Dabei hatte man bereits die schreckliche Gewissheit, dass noch viel mehr Menschen, als man hier todt vor sich sah. in den Räumen des brennenden Theaters zurückgeblieben, erstickt, zertreten, verbrannt seien und ihre Leichen mit dem zusammenbrechenden Stiegen« hause in die Glut stürzten. Herzzerreißend war der Jammer der Ueberbleiben-bm. die Angehörige im Theater wussten und noch nicht Lieder gefunden hatten. Mit entsetzlichen Klagen irrten ^ zwischen den grässUch entstellten Leichen umher, Eine ^°u snchte ihren Mann, eine Mutter ihre Tochter, ein "Uater das Kind. Um 11 Uhr nachts waren bereits 116 Leichen in ^ Gebäude der Polizeidirection geschafft worden. ^Mlntliche Todtenträger der Stadt wurden mit ihren ^ahreu requiriert, um die Leichen in das allgemeine llN'kenhaus zu schaffen. Von den Gallerten wurden "r jene Personen gerettet, die schnellfüßig als die ^Ueu die ihuen bekannten Stiegen hinabeilten. Unter k" Zurückgebliebenen entspann sich um die Rettung ein .klzweifelter Kamps, Die Leichen, die zuletzt aus dcm kennenden Theater geschafft wurden, waren so ver- ^""gen, dass es zweifellos ist. die Unglücklichen haben ^'Münder gerungen, um zuerst die Thür zu gewinnen. ;^"r den Verunglückten befinden sich auch drei Cho» ^'Nnen. welche bereits im Kostüm Waren, von dem rande überrascht wurden und erstickten, h. Dieselben Scenen wie im Hofe der Polizcidirection z ^holten sich von 10 Uhr an im allgemeinen Kran-Lelck ^' '""hi" die Leichen in Militär-Sanitätswagen ine ^ wurden, um in den verschiedenen Todtentam» . n untergebracht zu werden. Es erschienen dort hun-scie ^ ^"" Personen, um vermisste Angehörige zu agno-I« ^"' was nur in vereinzelten Fällen gelang. Das Te» f^ "pheuamt war in den Nachtstunden von Leuten be-ders^' ^ auswärts wohnende Verwandte und Bekannte 1 ttandigten. dass sie nicht im Theater gewesen. Um ^ Mr war daS Theater vollständig ausgebrannt und sch^uerwehr mit dem Abdämpfen des Glutherdes be« the!^' Die Theater-Nequisiten. die Bibliothek, die tin w a°l0erobe und die Decorationen sind fast völlig "lmch her Flammen geworden. Und <5 ^ "'" Freitag wl,r die Brandstätte von Cavalleric Niit ^'^"telie abgesperrt. Die Feuerwehrleute arbeiten iy . °er Dampsspritze an der Abdämpfung der Glut, die ^lbs^?' ^""ern des Theaters fortglimmt. Das Gebäude gtsH ^ist in seiner Frontseite nur durch die rauch« '^"zten Fenster der obersten Stockwerke und durch schwache, uuter der Statue deS Apollo auf der oberen Loggia aussteigenden Rauchwölkchen für den ersten Blick erkennen. dafS das entfesselte Element in demselben ge. wüthet. Die Einzelheiten des schauerlichen Dramas lassen sich auch heute noch nicht überblicken. Nur das Eine ist gewiss, dass eine ganze Kette unglücklicher Umstände zusammenwirkte, um die Katastrophe zu einer der furcht, barsten der Neuzeit zu gestalten. Als das Feuer auf der Bühne entstaub, verloren die dort beschäftigten Theaterarbeiter völlig den Kopf. die eiserne Courline. bestimmt, den Zuschauerraum gegen die Bühne abzusperren, wurde nicht herabgelassen. Fünf Wasserwechsel befinden sich oberhalb der Bühne, um beim Eintritte eines Brandes Wasserstrahlen übcr dieselbe zu schleu« dern. die Wechsel wurden nicht geöffnet, Als das Feuer mit rasender Geschwindigkeit von Soffitte zu Soffitte lief. stürzten alle auf der Bühne Beschäftigten, nur auf die eigene Rettung bedacht, nach den Auegängen. Und als die Flammen in einem jähen Sprunge den ganzen Vorhang mit einemmale ergriffen und eine Feuerwoge in den Zuschauerraum hinübergrlff. da ward der Gasometer abgedreht und die Gänge, die einzigen Rcttungs« pfade der bereits nach Hunderten auf den Gallerten angesammelten Zuschauer, waren in undurchdringliche Fin« sternis versetzt, denn die Oellämpchen, welche auf den Gängen brennen sollen, damit bei einer etwa nöthigen Absperrung der Gatzflammen Licht vorhanden ist, waren an dem gestrigen Abende nicht angezündet. Von den Personen, welchen es noch gelang, in das Freie zu entrinnen, haben sehr viele mehrfache Verletzungen erlitten. Sie wnrden in die nahegelegenen Häuser gebracht, wo ihnen ärztlicher Beistand zutheil wurde. Auf der Stiege der zweiten Gallerie wurden 40 bis 50 Operngläser, goldene Uhren und Ketten. Medaillons Armbänder und Kleidungsstücke gefunden, welche gefummelt und zur Agnoscierung bei der Polizei deponiert wurde». Ais um 3 Uhr morgens wurden verkohlte und unkenntliche Leichen sowie Ueberrcste von Menschen von den Gallericn herabgeschafft und in Militär-Sanitätswagen nach dem allgemeinen Krankenhause gebracht. Im allgemeinen Krankenhanse sind die Leichen der Ersticken im Gange des Leichenhofes, im ersten Stock-werte des Anatomietractes die verkohlten Opfer und im zweiten Stockwerke einige Franenlcichcn untergebracht. Der Leichenhof ist von einem Soldatenspalier abgesperrt und Tausende von Menschen umdrängen dasselbe. Auch das Innere des Leichenhofes ist von jammernden Men« schen überfüllt, die nach vermissten Angehörigen forschen. Das Unglück ist viel entsetzlicher, als bisher angenommen wurde; über 300 Menschen sollen in den Flammen ihren Tod gefnnden haben; ganze Fa« milicn, Orchestermitglieder des Theaters, Theaterarbeiter werden vermisst. An der Börse wurde heute kein Geschäft gemacht, fondern Sammluugen veranstaltet, die weit über 30.000 Gulden ergaben. Sämmtliche Wiener Leichenbestattungs« Unternehmungen haben sich geeinigt, um die Opfer des Brandes zur letzten Ruhestätte zu bringen. Ueber die Rettung der Solisten hat Frl. Stahl der „Morgenpost" folgende Mittheilung gemacht: „Ich war mit dem Aillleiden fast fertig und verlangte gerade den rothen Sammtrock, den ich im Vorspiele zu meinem Studentenlostüm trage, als das Gas Plötzlich erlosch. Da dies schon mehrmals an anderen Abenden geschehen war, sagte >ch ganz sorglos zu meiner Garderobiere, sie möge draußen nachsehen lassen. Kaum öffnete sie die Thür meiner Garderobe, als ich den Vorhang und die erste Coulisse i» hellen Flammen erblickte; rasch stürzte ich heraus und allarmierte meine Collegin Fräulein Iona. die ebenfalls mit ihrer Toilette noch nicht fertig war. Unter lauten Rufen: „Feuer! Feuer!" eilten wir in unserer mangelhaften Toilette — ich in Tricot-Beinkleidern uud Kanoncnstieselu. aber den Oberkörper bloß vom Hemde bedeckt. Fräulein Iona im Unterrocke und ebenfalls ohne andere Hülle des Oberleibes als das Hemd — die Stiege zum Ausgauge in die Heßgasse hinab. Die Thür war — verschlossen. Ich fmig an. so heftig mit den Stiefelabsätzen gegen die Thür zu schlagen, dass Secretär Giesrau herbeieilte. „Es brennt, öffnen Sie!" schrie Fräulein Iona. Zum Glücke hatte er nebst anderen Schlüsseln auch den zu diesem Ausgange in der Tasche. Die Thür gieng auf und vor der-felben stand Director Jänner, welcher gerade auf die Bühne wollte. Erschrockeu fragte er: „Wasgibls? Was machen Sie hier?" Wir antworteten nicht, fondern eil-ten weiter gegen die Ringstraße zu. Einige Herren, welche uns begegneten, halfen uns über die Straße und warfen uns ihre Rücke über die Schultern, so dass Fräulein Iona und ich nothdürftig geschützt m meine zum Glücke in der Wipplingerstraße. dicht am Schottenringe (Nr. 45) gelegene Wohnung gelangten. W>r rann« ten fo eilig, dass wir durch die Menschenmenge von unseren unS unbekannten Begleitern getrennt wurden und nicht wissen, wem wir die uci mir liegenden Röcke zurückstellen sollen. Mein Rufen hat auch die männlichen Sololräfte allarmiert. welche ich hinter uus die Treppe herabeilen hörte. In unseren Garderoben befanden sich theuere Pelze und Roben, die alle verbrannt sind; ich habe nur unbedeutende Schmuckgcgenstimoe eingebüßt. Fräulein Iona aber weit wertvollere." Locales. — (Antwort des Bürgermeisters von Wien.) Auf das Freitag abends vom hiesigen Gemeinderathe an die Reichshaupt st adt Wien entfertigte, von uns in der Nummer vom 10. d. M. mitgetheilte Beileidstelegramm ist Samstag mit» tags folgende telegraphische Axtwort eingelangt: „Im Namen des Gemeinderathes der St^dt Wien spreche ich der geehrte» Stadtuerlretung für diS kund« gegebene Beileid herzlichen Dank aus. „Schwer betroffen durch die furchtbare Katastrophe findet die Stadt Wien Ken so nothwendigen Trost in den von so vielen befreundeten S^ten einlangenden Worten der Theilnahme. Newald, Bürgermeister" — (Der Gemeinderath) hielt am 9, d. M. unter dem Vorsitze deS Herrn BürgcimristetS Anton Lasch an und in Anwesenheit von 23 Gemcinderäihen eine Sitzung ab. in welcher, w>e bereits mitgelhellt wurde, ein Beileidstelegramm an den Wiener Gememderoth ob des Ringtheaterbrandes beschlossen wurde. — Grmemde-rath Dr. Sup Pan referierte über die Stadltasserech, nung vom Jahre 1860 und über die Rechnungen der in städtischer Verwaltung stehenden sechs Fonde pro 1880. Die Gcsammtausgaben der Stadttasse betrugen 170049 Gulden 50 kr., die Einnahmen 179.501 ft. 73'/, kr,, so dass mit Ende deS Jahres 1^80 ein barer K^sserest per 9512 st. 17'/, kr. verblieb. Die Einnahmen des Concurrenzfondes betrugen 1304 fl. 50>/, kr., die Aus» gabeu 1335 st. 33'/« kr., fonut Kasserest 23 st, 23 kr. ; die Depositenrechnung weist emeu Kassesiano von 423,107 fl. 72 kr. in Effecten aus; der Volksschulfond hatte Ausgaben 24,841 st. 54 kr. und Einnahmen 19,597 fl. 97V, kr., daher ein Passiostand von 5243 st. 50'/, kr., welcher auS der Stadtkasse vorgeschossen wurde; der Armenfond hatte 33,755 fl. 80^/, kr. an baren Einnahmen und ebensoviel an baren Ausgaben; das Vermögen des Fondes in Schuldpapieren betrug 180,905 Gulden; die Einnahmen des Bürgersp>tc>lsfondes be» trugen 13.079 fl. 50'/z kr., die Ausgaben 12.240 fl. 92 kr., folglich ein Kasserest per 1438 ft 5>>'/, kr.; der Obligationenstand des Fondcs betrug 49,040 si,; die Einnahmen des Stiftungsfondes betrugen 8936 si, 17'/, kr., die Ausgaben 7^52 si. 91 kr., folglich ein Kasserest per 10d3 ft. 26'/, kr.; der Oblia.ationeustl.nd des Fondeö beträgt 143.430 si. 4 lr.; der Lotterie-Anlehensfond hatte an Gesammtactioen 1.557.984 ft. 09V, kr> die Gesammtpassiva 1.533.040 ft. 50 kr., wornach sich ein Reingewinn mit 24.944 ft, 19'/» kr. ergab. Sämmtliche Schlussrechnungen wurden genehmigt und beschlossen, die städtischen Grundstücke bei Sloselca bei „geweihtem Brunnen" zu veräußern und den Erlös hievon zu Abschlagszahlungen für das bei der lraini-schen Sparlasse aufgenommene Darlehen per 50,000 si. zu verwenden. Dr. Sup pan constatiert aus einem magistral, lichen Ausweise, dass sämmtliche 347 Individuen, welche Mit ständigen Pfründen im I^ihre 1880 betheilt waren, nach Laibach zuständig si„d. — Dem Kaiserin.Elisabeth. Kinderspital wurde pro 188! bis 1«82 die Iahressulx vention per 300 st. bewilligt. Die magistratliche Kanzlei-rechnung Pro 1880 wird genehmigt; das Gesuch der traiuischen Ballgesellschaft auf Umlegung des Weges über die Wiese Vertace wurde abgewiesen; dem städtischen Bauübergehcr V. Preml wurden zwei 10"/, Quinquen-nalzulagen vom Gehalte bewilligt. GR. Pirter referiert über die Frequenz der städtifchen Volksschulen, was der Gemeinderath zur Kennt« nis nimmt und an der ersten städtischen Knabennolle« schule die bereits creirrte Parallelklasse i» der dritten Klasse mit dem Kostenbeträge per 450 si. genehmigt, desgleichen die Parallelklasse an der zweiten städtische» Volksschule in der vierten Klasse. Weilers wurde zur Kenntnis genommen die fummarische Uebersicht der schul' Pflichtigen Kinder in Laibach im Jahre 1880 bis 1881. Im ganzen besuchten die Volksschulen 1071 schulpflichtige Knabe» und 1497 schulpflichtige Mädchen. — In der hierauf folgenden geheimen Sitzung wurde der Ma, gistratskHnzlist Herr Karl La Heiner zum Stadtlasse« Assistenten und der Amtsprakticant Herr Friedrich Ko-schier zum Magistratbkanzlisten ernannt. >x» — (DieHandels- und Gewerbekammer) hält heute Montag, den 12. Dezember, um 0 Uhr abends im Magistratssaale unter dem Vorsitze des Präsidenten Herrn I. Kusar eine ordentliche Sitzung ab. Die Tagesordnung lautet: 1.) Vorlage des Protokolles der letzten Sitzung. 2.) Geschäftsbericht. 3.) Berichte der I. Section: u) ulier das Präliminare pro 1882; d) über die Nute des l, l. Landesgerichtes. betreffend die FirmaprotoiMeruna eines Industriellen; c) über die Zuschrift der Wiener Schwester-lümmer, betreffend die Frage der Slempeipfl'chtiakeit kaufmännischer Schreiben; 6) betreffend die Wahl von Sachverständigen in Marlenstieit'gt.-,ten. 4.) Berichte der U. Section: k) über die Zuschriften der Leobner und Egerer Schwesterlammern. betreffend d,e Post. aufgabsfcheine n.; !)) über das Gefuch um Vermehruug der Märkte in St, Helena und Verlegung derfelben nach Dovsko. 5.) Allsällige sonstia.« Anträge. Laibacher Zcitnl?5 sir. ^82 2391 12. Dczemw 138l^ — (Valentin Vleiweis f.) Am 9, d. M.. abend« 11 Uhr. starb — wie „Slovensli Nürod" mel< del — in Wien der Banquier Herr Valentin Blei» weis. der einzige bisher noch am Leben gewesene Bruder des jüngst verstorbenen Dr. Johann Bleiweis Ritter d. Tersteniili. Derselbe hinterlässt zwei Söhne, Valentin und Anton — (Der „Iour fixe" der flovenischen Literaturfreunde) im „Hotel Europa" am 10ten d. M, war wieder recht gut besucht, und es trug der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Peter Graselli über Gymnasialstudien vor, indem er die verschiedenen Anschauungen und Bestrebungen zur Reform derselben beleuchtete und für seinen Vortrag vielen Beifall fand. Herr Dr. Iarnil sprach über das Gymnasialwesen in Russland. Das Octett trug einige recht hübsche Lieder vor. — (Alpenverein.) Heute Montag, abends 8 Uhr. findet im Clubzimmer der Casino-Restauration die diesjährige erste Monatsversammlung der Section Krain des deutschen und österreichischen Alpenvcreius statt. Nach erfolgten Mittheilungen der Vereinsleitung über die laufenden Geschäfte wird Herr K. Dcsch manu «inen Vortrag über „Balthasar Hacquet, ein Alpen-forscher des vorigen Jahrhundert«," halten. — Es steht zu erwarten, dass diesem Vereine, dessen Zweck ein echt patriotischer ist und in der Förderung der Kenntnis und Erleichterung des Besuches der Alpen, insbesondere der krainischen besteht, recht viele Freunde der Alftenwelt in Ktain beitreten werden, umsomehr, da die schönen Vereinsschriftcn und Kartenwerke, welche die Mitglieder vom Centrale gratis erhalten, den jährlichen Beitrag von 5 fl. als fehr niedrig erscheinen lassen. Beitrittserklärungen werden in dem Handlungsgewölbe des Herrn Kassiers Ernst Stöckl entgegengenommen. — (Die constituiereude Generalversammlung des lrainischen Gewerbebund es) sand gestern Sonntag nachmitttags im städtischen Magi» stratssaale statt. Auwescnd waren an 150 Gewerbetreibende aller Branchen. Es schrieben sich jedoch nur 60 als Mitglieder ein, indem die große Mehrzahl ihren Eintritt von dem Resultate der Wahl in den Bundes» rath abhängig machte. Der Präsident des provisorischen Comites, Herr N. Hoffmaun, begrüßte die Versammlung, worauf, nachdem daS Einschreiben der Mitglieder geschlossen war. mit Namensaufruf zur Wahl des Blm> desrathes geschritten wurde. Es wurden 59 Stimmzettel abgegeben und das Scrutinium sofort vorgenommen. Es siegte jene Partei unter den Gewerbetreibenden, welche die Politik aus dem Gcwerbevereine ausgeschlossen sehen will. Mit 39 gegen 20 Stimmen wurden in den Bundesrath gewählt die Herren: I N. Horak, Vicepräsi« dent der lrainischen Handels« und Gewerbekammer; V. Hamernik, Steinmehmeister; Anton Klein, Buchdrucksreibcsiher und Handelskammerrath; Hermann Harisch. Mübelhändler; M. Kunc, Schneidermeister; Franz Majer. Goldschläger; Wilhelm Rud holzer. Uhrmacher; L, Schumi, Schneidermeister; Philipp Zupanöit, Maurermeister, und B. Zitnil. Handels-lammerrath und Schuhmachermeister. Nachdcm der anwesende landesfürstliche Regierungscommisfär Magistrats-secretär Herr Voniina das Wahl^esultat constatiert hatte, wurde dasselbe mit Jubel und stürmischen Rufen: »Zivio Horall Hoch Horak!" begrüßt. Darauf fchloss der Vorsitzende N. Hoffmann mit einem Hoch und Hivio auf Se. Majestät den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert einstimmte, die Versammlung. Die Agitation vor der Wahl des Bundesrathes war von beiden Parteien eine sehr erregte. Reden waren, der vor» gelegten Tagesordnung gemäß, gänzlich ausgeschlossen, x- — (Jagden.) Gestern hat in dem Ncviere des Herrn Karl Galle in Raslovec bei Loitsch eine Reh< zagd stattgefunden, die jedoch leider vom Wetter beein» Nächtigt war. Das Ergebnis beträgt 24 Stück. Aus Laibach hatten sich mehrere Iagdgäste eingefunden. — Am nächsten Sonntag findet eme große Jagd in Iauerburg statt. — (Vom Archiv für Heimatkunde) — herausgegeben von Franz Schumi — ist der erste Bogen bereits erschienen. Wir haben schon neulich, auf den interessanten Inhalt desselben voranzeigend, hingewiesen und machen die Freunde der vaterländischen Geschichte auf diese Publication neuerdings aufmerksam. Die Ausstattung des vorliegenden Bogens macht der „Narodna Tislarna" alle Ehre, Papier und Druck sind fehr nett. Die Ausführung des beigegebenen „Wappens der windischen Mark" ist eine correcte. — In der Einleitung hebt Herr Schumi diejenigen Fachgelehrten hervor, die ihn bei seinem Unternehmen unterstützt haben, und wir finden die Namen vom besten Klänge aus dem In» und Auslande vertreten, so Halm und Laubmann in München, Zahn. Luschin, Mayer. Iwiedineck in Graz, Hauser in Klagenfurt u. s. w., u. s. w. Es ist dem Unternehmen die beste Prosperität zu wünschen. —C3. — (Landschaftliches Theater.) Gestern gab Wan das in München so beliebte und erst kürzlich (14. November) auch in dem unglücklichen Ningtheater in Wien aufgeführte Vollsschauspiel: «Der Herrgott-schnitz er von Ammergau" von Ganghofer mit gutem Erfolge vor ziemlich gut besuchtem Hause. Man ist heutzutage durch Anzengruber verwöhnt in Bezug auf Bauernkomödien, und die meisten neuauftauchenden Nachahmer dieses Genres reichen an diesen Specialisten, der mit energischem Griffe seine Stoffe dem wirklichen Leben und Treiben der Bauersleute entnimmt, nicht hinan. Ganghofers Stück bewegt sich wohl ebenfalls in den Sphären des echt ländlichen oberbaierifchen Volkslebens und wirkt darum anmuthend auf die Zuschauer; jedoch ist der Entwurf desfelben wohl zu einfach und nicht ausreichend, um fünf Acte zu füllen. Die Dar« stellenden gaben sich insgesammt alle Mühe, »m den ungewohnten baierischen Dialekt richtig zn sprechen, was ihnen auch, dem einen mehr, dem andern weniger, gelang. Eine prächtige Type schuf Herr Linori mit dem „Prahlerlehnl", der wirklich famos fpielte. desgleichen Frl. Paul ert (Loui). die gestern eine ihrer besten Leistungen bot und insbesondere in der Hauptscene mit Herrn v. Balajthy, der den Herrgottschniher sehr gelungen darstellte, vorzüglich war. >i- — (Theaternachricht.) Aus Anlass der schrecklichen Katastrophe des Ringtheaterbrandes veranstaltet Herr Director Mondheim-Schreiner am Donnerstag (15. d. M.) eine Wohlthätigkeit-Vorstellung zum Besten der durch den entsetzlichen Unglücksfall fo hart betroffenen Hinterbliebenen der zugrunde gegangenen Opfer des Brandes sowie für die Mitglieder des Ring» theaters. Herr Director Mon d heim hat zu diesem Abende das bekannte treffliche Stück „Wohlthätige Frauen" gewählt, und ist schon allein ob des edlen Zweckes ein Massenzuspruch zu erwarten. Neueste Post. Zum Brand des Ringtheatcrs. Wien, 10. Dezember. (Abgeordnetenhaus.) Die h^lltige Sitzung war zum großen Theile der traurigen Katastrophe des Ringtheaterbrandes ge. widmet. Der Präsident gedachte mit dem Ausdrucke des tiefsten Schmeres des Hinscheidens des H?rrn Abg. Ladislaus Ritter v. Pegowski, k. k. Landes-gericbtsrathes, der mit seiner Gemahlin der Katastrophe zum Opfer firl. Das Haus erhob sich zum Zeichen des Beileids von den Sitzen. — Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung brachte Se. Excellenz der Herr Finanz» minister Dr. Ritter v. Dunajewfki einen Gesetz-enlwmf, betreffend die Eröffnung eines Credites von 50,000 ft. zur Linderung der Nothlage der durch den Brand des Ringtheaters Geschädigten zur Verfassung«» mäßigen Behandlung elu. Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident Graf Taaffe begleitete die Vorlage mit einer eingehenden Darstellung der erhobenen Ursachen und Umstände des Brandes, sowie der Verfügungen, welche die Regierung inbetreff eines wirksamen Schutzes der Theaterbesucher getroffen. Sowohl die Vorlage inbetreff des Credites als auch die Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten machten aus das Haus den besten Eindruck und wurden beiM 3 entgegengenommen. Der begehrte Credit wurde Ulue Abl'ehmmg aller gestellten Ämendemenls fofort en" stimmig bewilligt. »,.., Die Abgeordneten Professor Ed. Sueh, Dr- Mttt v. Chlumecly, Rltter v. Grocholski, Dr. Herbst. Vraf Hohenwart, Dr. Kopp, Fürst Alfred Liechtenstein. Dr. Rieger. Dr. Sturm. Dr. Tomaszczuk und Ge«", e' richten an Se. Excellenz den Herrn Mmisterprasldei'Nl als Leiter des Ministeriums des Innern Menor Interpellation: _ „;« «Im Hinblicke auf das erschütternde Emgm» vom 8. d. M. und in der Erwartung, dass d>e i- > Regierung die aus diesem Anlasse gebotenen Eryevu' gen und Amtshandlungen ohne Zeitverlust uno n>> aller Energie durchführen werde, richten die Geseri.u ten an dieselbe die Anfrage: , :«, «Welche Maßnahmen administrativer und "g" lativer Art gedenkt die kaiserliche Regierung ""M""' um für die Zukunft die Bevölkerung Wiens "° ganzen Reiches, soweit menschliche Voraussicht lc^ vor der Wiederkehr ähnlicher Katastrophen i" wahren?" __________ Origtnal.Telegramme der «Laib. Zeitu"s Wien, 11. Dezember. Heute vormittags bega. die Äeerdiglmg der Opfer des RinglheaterbraN"'' Herzzerreißende Scenen spielten sich bei Verablch'"« « der Hinterbliebenen von oen Opfern ab. Heute N)" auch wieder mit Wegräumung des Mauerwerles Bergung der Leichen begonnen. Die berichtigten ^!^ weisen mit Inbegriff der bereits aufgefundenen erkannten Leichen l)17 Vermisste nach. . _ z n m n 5 ;z M ä "« ßZ? 55 8 -l -Z5 « Z?'? «3 " «^_____.^-< ?U.Mg, 735 04 -04^. schwach ben,M 1.^ 10. 2 , N. 736 00 ^. 12 NO. schwach be'vd M <Ä^ 9 , Ab. 7:50 10 ^02 NW. Ichwach__bewölic^^g 7 U. Mg. 734 33 0 0 windstill bewölkt ^est, 11. 2 „ N. 733 14 ^. 12 O. schwach Meg" ^„et u „ Ab. 732 til > 10 O. schwach bemalt ^ Den 10, trübe, unfreundlich, abends dun»" "^ Da' Den 11. tagsüber iXcacn, Schnee, Graupen abwcM^,^ ^ Tagcsmitlel der Temperatur an beiden Tagen ^ DgliN^' -j. 0 7", beziehungsweise um 0 0« und 13« über "^^^ Verantwortlicher Redacteur: Nttnmar Va«^^' Curse an der Wuner Lörst vom 10. Dezember 1881. (Nach dem oMenen TurM«««.) Veld Wai« Haplerrmt«........77" 7760 kiU»««nt«....... . 78 20 7635 »uHrwk . ^.......94 - 9415 vos», 1824........123 75 124 25 . 1SU0 . .......184 1348k, . 1U«0 (zu i00 ft.) ... 135 — 135 50 . !8ederöst«rr«i«...... »05 - 10« - «alizien......... 101 - 101 50 Giebenbütgen....... »9- 9950 Temtst< Banal...... 9875 9925 Unzarn.......... 99 - 9950 Actien von Vanlen. Veld W«e «nglo.öfterr. «anl.....1b380 154 — ««blta-.lstait .......36660 3680 Vepositenbanl.......30750 30850 Kreditanstalt, un^ar.....3«^^. 3K3 50 Oefterreichisch. ungarische «anl 839 - 840 — Unionbanl ...... 14375 144- «erlehrsbanl.......155 25 15« - M«n» «anlvereln.....141 60 141 99 Actien von TranspVlt'Unter. uehmuugen. ^ " Gelb Ware «lsäld.Nllhn.....175 55 176-. I>onllU.Dampflchiff..»el«lllchast bsi — 53« — Elisabeth.Westbahn .... 218 - 21325 Ferdinands'Nordbahn . . . .2407—2602- «tlb lvar« Franz-Ioseph.lyahn .... 19575 19625 »alizische (larl.üubwlll.Vahn . 3l» - 313 l>0 »aschllU-Oderberger «ahn . . 148 50 l49 50 üemberg'llzernowitzer Vahn . 178 50 179 — Lloyb««esellschafl.....6t»4 - 66? - vest««, «ordweftbahn. . . . 217-237 50 , lit. 2. . 2«5 25 265 75 »Udlllf-VllhN.......17550 175.75 Vtaat«bahn........33525 33,75 Gildbabn.........15350 154 - Theiß.Nahn........25 l- 252 - Ungar.450 10b - 101 bl) l^7 l^ll» Oesterr. Norbwrst.«ahn - - ^90 »^g vlebenbürger «ahn . < ' ' ,7