-.——— 41 "--------- Freytag, den 12. October 1821. Historisches Tagebuch für K r a r n. " Oktober. Wm^en i°oo Mann Grecution gm Mitterburg besichtigt dessen Besitzer MarH^^M ^ Landschaft Krain nicht fnqen und die ansehnlichen Nucksw'dc mcht zal len "oll e- - ^ Aufy ^.er ^ Ncrun^iens c>52y). - >5. Der Historiker Krams Ludwu^ ch.nl eben. stnbt 'b«r>. -^ ^'t ^>an bal v. Porcia, sammt Familie, übersied-st von ^arlstadt nach wlbach 17«»). " '?' ^^''^'^^ U^r ch ten in Croatien durch Peter Zriny (,6ÜZ). - 18. Ve reyungs-^ch'acht von Lelpzlg (i8i2> - 19. ö^eoncy d«r Schöne von Osterreich wird rönnzcher König (i3i.,).____________________ ^ Die Harmoniter amWabasi)^ im Staate Indiana. (Fortsetzung). ^ntev ande-rn Albernheiten/ die man dieser Gesessschaft angedichtet hat, ist auch diele sehr häufig >vre-berhohtt worden, — dasi die Mitglieder derselben nicht Nach Pelieben heirathen dürfen. — Es ist aber That. sache, daß hierüber kein Verbot unter ihnen besteht^ "lleiu da sie mehr mit den ewigen als zeitlichen Gütern . i'l thun haben, so wird es unter der Würde des Menschen gehalten , einem bloß physischen Genusse zu froh, n«n. Daher kommt es anch, daß sie Enthaltsamkeit ^s eine Tugend verehren, welche sogar Ehcleute beob' achten, um ihre Kräfte für erhabenere Gegenstände '"fzusvaren. Hoirathen und Begräbnisse we-rden ganz "»fach b^„gm. Kein« Leichenzüg- begleiten den Sarg, sondern es sind nur so viele Menschen zugegen, als Nothwendig sind, die Beerdigung zu vollziehen. Ein schöner Grundsatz der Harmonier besteht d,n^ '", jeden Augenblick des Lebenö auf üü^liche Achei-t'N zu v»wenden. Daher sind sie auch im Stande, ^lnge zuverrichcen, worüber die Amerikanerin Erstau« ^''gerathen. Im Essen und Trinken sind sie älls;erst mäßig, wodurch sie einen hohen Grad des Wohlstands en'eichen. Ihr gegeluvömgeö Grundstück soU s'ch seit fünf Jahren um eine halbe Million Gulden ver. bessert haben. Eine besondere Aufmerksamkeit erregt die Veracht tung^ welche die Harmoniter gegen den amerikanische» Charakter hegen. EinReisender aus dieserNation, der sich einige Zett unter ihnen aufgehallen hat, drückt sich darüberfolgender Maßen aus : »IQ 1^<1, tl^est; (iLi> tk« cln^ii^ÄN cKar^ewi.^ — »In der That, die, se Dentschen h,lben die allerhöchste Verachtung gfgeiß den ameriranischen Charorcer." — Ein Harmoniter, dem ich diese B«schuldigung mittheilte, um seine Mci^ 3>ung darüber zu erfahren, machte mir die Bemertm-.g, daß, wenn der Schreiber dieses Artikels weniger von sich selbst gedacht hätte, so wurde er besser von Ander,» gedacht haben; demi ein echter amcvikamschel Charakter -- worunter m.m einen aucen ve-.lehe — sey in der"^m°nieschrgcschäbt.D.t'su'übrigens den geld. durstigen, wuch""den Charakter der Amerikaner oer. achten müssen, ist keinem Zw.iftl unterwarfen; den.» welch ein Uitt^schied zwischen dem ftelßi^'n und gottselt, aen Lel>e„ dcr Harmoniter, mW jener schuldbelastete« Rohheic derColumbincr, vorzüglich in ihren Waioeull Elu kleiner Zug wnd diese A»Aab« hekläft^e». ^ In de^ H^l.l,0!Üe ist nähmlich das Schwören vcr-tzochen. D« nun die Gesellschaft ein Wirthshaus zur Erhohlu«,g der Reisenden eingerichtet hac, so kommen sehr hausigtztheils Bewohner jenes Staates, theils Nachbarn der Harmoniter dahin. Nun ist eS aber Ge, seh lm Wirthshause/ daß wer schwort/ zwey Mahl er-»ahnt werde, m;d wer zum dritten Mahls schwort / zu keinemPreiseetwasechalten soll. Da nun die um die Harmonie herum lebenden Amerikaner dieses wissen, so fluchen sie zwar nicht mehr im Wirthshaus«, stel» len sich aber, zum Arger der Harmoniter, mitten an die Straße, und schworen auf die entsetzlichste Weist. —, So hausen Giftpf,a,nzen und Schlinglcäuter mitten in der herrlichsten Vegetation, und zerstören den üp. pigen Wuchs manches zarten, dem Schootze der Erde kaum entsprossenen Gewächses. — Obgleich die Harmonit«r beschlossen haben, keine Neuen Mitgliede? mehr anzmuhmlii, so sind chr« Grund, iätze dennoch v»n solche» Reinheit, daß edle und be, drängte Menschen stet« als Brüder von ihnen au-ge. nommen werden. Nur sie haben den Grad jener erha. benen Gesinnungen ecvelchl, wo «an nicht mehr fr^gl: Wer bii d» ^ Oder was hast ou? — Ein armer Un» glücklicher, den die Welt »erachtet und hinausstößt in bs.tcon die Hättde gegen'die Wilden aus. „Haltet eln, verschont diesen unglücklichen Iiinglingl Er ist «,>l.>r Freundste ist euer Bruder! Er liedc euch, er will eu« g?z>.cn ci u'^ grausamen Fcind v^theidigrn, der im Begriffe ist,elich anzugreifen! Er wollte den König dcr E^c-i-iie für euch um Hülfe anstehen, lasset i^n leben, er lect «,ue für uns I" Di^seä Geschrey/ diese seltsame Sprache t.nn den best.ürzten Intianern wunderbar ror; aber ihrgrausa» mer Trieb war dringrnd. Mit den ?lugen ver^hr^n sie schon Alonzo, und suchten sich aus den Armen ihre« Gefährtinnen loszureißen, um über ihn hlr'zuf.illen. „Nein, ihr Tiger! Nein!" riefen sie. „Ihr sollet sein Blut nicyt trinken, oder ihr sollet euren Durst auch mis dem unsrigen stillen!" Aiese grausamen Mensche« hielten ein. Sie sahen einander an, unb blieben vor Erstaunen unbeweglich stehen. „Wie wahnsinnig hab dieser Gefangene unsere Weiber gemacht!" sagren sie. „Seyd ihr toll und sehet ihr nicht, daß er ciichschmei» chelt, um davon zu tommen? Entfernet euch und lasseb uns unsern R^b rnhiZ verzehren!" «„Wenn ihr ihn anrühret,"" erwiederten diese, „„so schwören wi? euch alle bey dem Herzen des Löwen, von welchem ihr abstammet, cure Kinder umzubringen, sie vor euren Augcn zu zerreißen, und sis sclbst zu ver, zehren."" B^ diesen Woncn ergriffen diejenigen »n« ter ihnen, welche in die größte Wu-ch gerathen waren, ihre Kinder bey den Haaren, hielten sie mn dcr eine» Hand schwebend vor den Augen ihrer -Malmer, knirsch« ten mit den Zahnen und brüllten. DiL Männer er« schracken hcfrig drüber. „Er soll denn leben, weil ihr es also haben wollet, — und sie banden den Alon« zo los. «Wir sehen wohl," sagten sie zu ihm, „das? du die Kunst der Zauberey verstehst ; aber wenlgstens sage uns, was für ein Feind U!'.S drohet?" „„Ein grausames und schreckliches Volk,"« antwortete ihnen Alsnzo. „Und du wolltest, wie unsere Weiber sagen, d?» König der Gebirge bitten, uns zu Hülfe zukommen?" »„Ja, in dieser Absicht bin ich von TumbeZ abge» reiset, aber ich habe meine Wegweiser verloren."« „Wir wollen dir emen andern Führer geb/n, der dich bis an den Fluh geleken soll, an dessen Ufer ein Weg i'r, ber bis an den Ott geht^ wo er entspringt; «ber wohne vorher unsenN Feste bey." Bey diesem Feste ^ an welchem blutige Widder zerrissen und verzehrt wurden, so wie er es selbst werden sollte, sch^udstt» Awnzo vor Entsetzen. Indessen hatte er doch noch f? viel Muth, den Kaziken zu fragen, ob er nicht g>n>^nde, daß die Natur einen Abscheu zeig«, wenn e? Nenschenfieisch äße oder Menschen- Nut trinke? „DeyM Nwen»!" antwortete der Wilde, „ein Un, bekannte itoclet öabe, so esse ich ihn. Das ist alles gerecht mid bi^ig. Ich schade dadurch nur den Geyern." Nach d,'m Feste lud der Ka;!?e den- Alonzo ein , hie Na^ht in se'ner H^nce znzubrmgen. Dieser folgte. Tif'' in der Nacht kamen die Weiber haufenweise und fprachcn ^«Alonz,»: ,,^eh, sie smd Aescittiqet;sie schla» fen. W^rce «echt, bis sie erwachen, und der Hunger sie neibt. Wir kennen sie. Flieh/, du würdest verehret werden." Dieser hellsame Rath beschleunigte "die ?lbrelsedeK Alonzo. Er machte sich mit seinem neuen Führer auf den Weg. Er kam an das Ufer des Tmarastdssusses, schiffte über, und ward von dem Oberhaupte dieser Co-loni« gütig aufgenommen» Hier fand erden, wie einen Gott geehrten/ frommen, tugendhaften Las« Casas. — SM Leiden war zu Ende. 3. Krenner. Technische Nachricht. Leder aus 3ederadgänZen. Herr Du fort m Paris laßt j«ht die Abfalle vvtt Lcder wie Lumpe" ;u einem Teig schneiden und stoßen, verfetzt den Teig mit einem lindenden Kör» per, und blingt ihn dann in beliebige Formen. Sb «acht er z. B. daraus künstliches Leder, Karten / 'Einbande für Bücher mit Figuren, Tafeln, welche 5ie Schiefertafel ersetzen; ferner eme Art Gewebg »Kn Leder- da^H wil einenl bieZsameN/ lMturchdrinA- lichen Firniß überzog«!, ist serbslt es, indem er di« größten Abfalle in sehr schmale Streifen schneiden läßt, die in einen Webstühl aufgespannt merken, in welchen sie die Kette bi,ldeii, imd durch Hanffäden vereiniget werden), Auf dies? Arrknm man einen Ae"s von 3/4 Tllel, Breite weben, von dem die Elle nur »3/4 Franken kostet. fEs verdient hierbey bemerkt zu werden, das; Leder aus Ledswbgänqen schon weit früher (uln.1795,) in Deuti-Hlaich, »on Thiele in Spa"-dau, und i3 Ia^re spater a,ich von d?m Eirglände? Hooper gemacht worden ist). M st n i g f a l t i g t e i t e n. Die Lucc a "sch 5 tt Gypsflgur e n h ändler. Auf unsern Straße»» ziehen das gan^e Jahr Gyp^ figurenhandlel-herum. Sie kommen -« alle au^'^ucca. In dein Gebirge-dieses Ländcheni leben-ftzt alle Bewohn ner vom schwefelsauren Kalke, 0. h. dem Gyvse, dee in ihren Bergen bricht, inder« sie Smckatm'arbeiter siüV, und unter chren Handen bald eine Venus, bald ein« chinesische Pagode entsteht. Alle diese Arbeiter, an del Zahl gegen 2000, bilden wohl 3«o Gesellschaften zu 6 biS 7 Personen. Zwey Dritcheil« bleiben ^u Häuft, der Rest durchpeht Europa und Amerika mit seine« Waaren, nimmt wenigen Gewinn, aber unzahlig« Mahl fetzt das kleine Capital tau'ewd Mahl um, ist unermü-det, und lebt mit äußerster Sparsamkeit. Mit anl>hn< lichen Summen geht es dann meist in die HeimathzU" rück. Die Personen verändern sich, Fabrik und Handel bleibt derftlbe. Wie mdust'iös diese« Völkchen schon vor Jahrhunderten war,, geht aus dem italienischen Sprichwort hervor, daß sich Columbus b«y der Entdeckung vonAmerita wunderte, keine Luocheser zu finden» Istzt fände er genug, denn sie ziehen von Earracas nach RwJaneiro, und von Buenos-Ayres bis nach Mexiko. Auflösung. beS Rathfels in Nr. 3g. Zeitschrift. Gedruckt bey IgnazAloyü Edlen«. Klcinmayr.