WbllcherWMtlmg. Nr. 9». Prän,!mcra!!o»?prris: 3m komptoil ganzj. sl.il, haldi. si. 5.50. Mr die Zuslcllung in« Hans halbj.5»fr. MitdcrPost,iau,i.fl.l,'>, hall'j. si. ?.5ü. Montass, 30. April ans«»t l on«g«v lr., 2m.«lr., «m. lo tr. u. s. w. Iusertioilestempel jedei«m.3(»l». 186«. Ämtlicher Theil. odc. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchste Entschließung vom 10. April d. I. dcm bei dcr ^cchnnngSndthcilung dcr lönigl. siebenbürgischen Hof-lanzlci in Dienstleistung stehenden Rcchnungsoffiziülcn nslcr Klasse Peter Beldi in Anerkennung seiner viel» lahriaen trcncn nnd ersprießlichen Dienstleistung taxfrei bm Titel und Charakter cincs RcchnungSrathcs nllcr» Mdigst zu verleihen gcruht. Sc. f. f. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 1. April d. I. den wirklichen Lehrer am Pester königlichen Obcrgymnasinin l)i. i'lul. ^lansuct Ricdl zum außerordentlichen öffentlichen Pro» lcssor der deutschen Sprache nnd Literatur an dcr dor» l>M königlichen Universität allergnädigst zu crncnncn «cruht. Se. k. k. «postolische Majestät haben mit Aller, hvchstcr Entschließung vom 22. April d. I. den Privat« ^zcntcn nnd Supplcutcn dcr deutschen Reichs« uud ^lechtsgeschichtc in Lcmberg Dr. Heinrich Vrunncr i»m außerordentlichen Professor dieses Lehrfaches dort-selbst allergnädigst zu ernennen gcruht. Richtamllichel Theil. «aibach, W. April. Wenn bisher noch Zweifel über das Einuer« stäub niß zwischen Prcnßcn nnd Italien ^latz greifen konnten, so mnß die telegraphisch gc-mcldcte «,id nun nnch in ihrem Wortlaut vorlic-Ucudc Aeußerung dcr offiziösen „Nordd. Allg. Zeitung" ^sclbcn gründlich verscheuchen. Bisher waren patrio-^chc Deutsche dcr Ansicht, am Po werde um Deutsch« ^Üüs Integrität, um den Schutz deutschen Bundeslandes llclämpft, jetzt lönncn sie lernen, daß jede Niederlage ^aliens cine Gefahr für Preußen ist, welches dadurch bm zuverlässigsten Bundesgenossen verliert. Merkwürdig ist dabei die Ucbcrcinstiuunnnss zwischen ^" preußischen nnd italienischen Offiziösen. Die Flo-leminer „Nazionc" vonl 25. d. M. bemerkte zn den militärischen Maßregeln Oesterreichs in Venclicn: „Oesterreich hat lein Interesse, Italien jetzt anzugreifen; die venctianischcn Kontingente sind nicht bestimmt, auf italicni-fchcm Boden zu kämpfen. Diese Maßregeln maskircn wahrscheinlich nur eine Verletzung dcö EutwaffnuugS-ablommcns mit Prcußeu. Wir glanbcn daher, Preußen mehr als Italien muß schnelle Entschlüsse fafscn bezüglich der österreichischen Rüstungen." (Diesen wichtigen Passus hat gcstcru dcr Telegraph weggelassen, die „Nordd. Mg. Ztg." eignet ihn sich an.) DaS „Vaterland" findet, daß beim Grafen V iS« marck allerdings cin Büuduiß mit dcm revolutionären Vasallculönigrcich Italien nicht auffallen kann. Er hat schon in seiner bekannten Note uom 24. Jänner 1803, in der er Oesterreich ricth, „seinen Schwerpunkt nach Ofcn zn verlege n," mit Hinweisuug auf den Krieg von 1859 ausgesprochen, daß „unter Umständen ein Bündniß Preußens mit einem Gegner Oesterreichs durchaus nicht ausgeschlossen" sei, uud sein vermeintlicher Konservatismus hat in dcr letzten Zeit so wenig Scheu vor den Mitteln nnd Zwecken der Revolution gezeigt, daß seine Freuude in dcr „Kreuz-Zcitnng" an ihm „irre zn werden" begannen. Ihu wird eS daher nicht son« dcrlich kümmern, daß er durch das Äündniß mit ciucr Macht, die ihre Hand längst nach uralt deutschem Gc-biet ausstreckt, die noch iu sciucr Depesche uom 24tcn März d. I. gepredigte Identität der preußischen uud dcnlscheu Intcresscu gräulich verleugnet; aber die ehrlichen Leute, welche jene Dcutschthümclei für Ernst uah« men, vbschon sie nichts anderes ist, als waö dcr Schutz des Protestantismus für dcu Rcligionsspöttcr Friedrich ll. war, werde ihm den Sprung vom Deutschthnm zum Aüudnissc mit cincm Feinde deutschen Landes doch nicht so leicht nachmachen können. Bedenklich ist auch das Auftreten des offiziösen „Eonstitutionncl." Er nimmt Italien vor dcr Behaup» tuug in Schntz. daß cS rüste, cr macht sich also offen zum Mitschuldigen unseres erklärten Feindes. Es scheint auch die Nachricht unter diesen Umständen nicht unbegründet zn scin, daß Italien für dcn Kriegsfall dcr Besitz dcr Lombardei garantirt worden sci. Dic „Konst. Vorst.'Ztg." läßt sich hieiübcr aus Florenz vom 22. d. M. schreiben: „General Lamarmora hatte vor einigen Tagen eine Unterredung mit Baron Mala r e t, welche sehr heftiger Art gewesen scin soll. Der Ministerpräsident hatte rund heraus erklärt, daß die Regierung nicht die Mittel besitze, die Neutralität in Mitte der drohenden Stürme zu erhalten Wolle man nicht die Revolution im Lande haben, so müsse man sich an die Spitze dcr Bcwcgnng nach anßcn stellen. Auf dcn Einwnrf des französischen Gesandten, daß Frankreich Italien dann seinem Schicksale überlassen müsse, zuckte Lauiarmora die Achsel nnd crwidcrtc schnell: „Können die Tnilcricn die Hand bictcu, das alte Ueber-gcwicht Oesterreichs in Italien wieder herzustellen?" AlS Baron Malarct dies verneinte, fnhr dcr Ministerpräsident fort: „N uu w o hl, d ann d arf Fr ankrcich auch nicht die geringste Ein bnßc an Land nnd Lcntcn dulden, die Italien im Falle eines nblen AnSgangcs an gesonnen wcr-den könnte." Dcr frauzösifche Diplomat neigte lcicht dcn Kopf nnd Lamarmora versetzte: „Mehr brauchen wir nicht, wir fordern weder die moralische noch materielle Unterstützung Frankreichs, wir wünschen nur, daß die französische Regierung sich auf ihr eigenes Interesse verstehe, alles andere sci nnserc Sorge." Mit diesen Worten schloß diese merkwürdige Unterredung. Hcrr v. Malarct hatte natürlich nach Hanse berichtet. Die Antwort, die er erhielt, war sehr lako« nisch gefaßt nnd lautete: „l^i^x nücü" (Lassen Sie cö nur angehen.) Dcr Allianzvertrag mit Prcnßcn wurde nicht erst in diesen Tagcn ratifizirt, wie cS allgemein heißt, das geschah gerade vor cincm Monat — noch genauer am 27. März — darauf lönncn Sic sich verlassen. Daß wir Krieg haben wcrdcn, daran zweifelt hier niemand mchr, nnd ich hoffe, daß Sie jich dnrch dic von hier ausgehenden offiziösen FriedenSversicherun-gen nicht täuschcu lassen wcrdcu. ' Im Hintergründe aller dieser Kombinationen sehen einige Blätter mit angeblich diplomatischer Inspiration bereits den europäischen Kongreß auftanchcn. Daß jede europäische Verwicklung diesen LicblingSgcdan-kcn des französischen Kaisers von neuem hervorrufen muß, ist durch verschiedene Antczcdcnticn schon genugsam erwiesen, allein ein cnropäischcr Kongreß mit der davon nntrennbarcn Revision dcr Kartc von Europa ist für uns lcin besserer Answcg als von der Scylla in die EharybdiS. Oesterreich kann scin Anrecht Feuilleton. Der Tabak." Der Tabak hat cincn Einfluß ans das ganze Lcbcn Lönncn, der so bedeutend ist, daß die Wirren viel grö-?^ scin würden, wenn plötzlich seine Bezugsquellen stock« /"' als sie vor Kurzem durch die Aaumwollennoth her--,'^ycrufcn wurden. Denn dcr Konsum, obwohl cr vicl^ !^)l nicht die allgemeine Verbreitung hat, dessen sich ?'k Buu.nwollstande rühmen kann, ist in einer Alt mit ^ augenblicklichen Wohlbefinden verbunden, daß jcdc ^indcning die davon Bctioffencn in die größte Anf« ^ling lm'sctzcn muß. Der Tabak ist lcin Luxusartikel /Ä^ cr ist cin Bedürfniß geworden. Er isl lein zu-^NM Erzeugniß, seinem Anban wird dic größte Pflege 3^d!ilrt, ^ ,„it den Gctrcidcartcn, dcm Kaffee nnd ^""- dein Zuckerrohr nnd der Banmwollc theilt cr sich i'!!/'k Heni'chaft, welche die Natur dcm Pflanzenreiche tz^' dic Menschheit zngestandcn hat. Ueber die ganze ^ hat cr sich verbreitet; bald gcsncht. bald geschmäht, 'Ablöst und von Gesetzgebern verdammt, hat cr im ^selvollcn Lanfc dcr Zeit seine heutige Bedeutung cln Kulturmomcut erlangt p^.^' den gntcn altm Zcitcn, so erzählt Grube die gliche Sage vom Ursprung dcS Tabakrauchcns, als ,y, Zeit noch jung wa,- nnd jeder so uicl hatte, als er ^"lchlc, lebte zn Mekka cin jnngcr Mann, welcher so sei,, "^ tugendhaft war, wic juuge Männer damals zu !ilc ^^tcu und wic sie jetzt jcin füllten. (5r hatte h^/ schätze, allein kcincn fchlng cr höhcr an, kciucn Äb) i^ s°lssamcr, als ein fchöncS, tugcudhafteö Wcib. . " llc wurde krank uud starb. Vergebens bot cr die '"rr'ö '?!! rullchm'u dicsc intcrcssantl' SliM Otto S P a-ch>'„ i,,,^,!'^ ^"' Erfliidiln^m. Gewrrbr und Indiistne, welche ^lschnncn dl-gnfftn uud cillrr Vnipsi-Hllilic, ivllvdiss >!1. A, d. R. ganze Kraft feiner Seele anf, um seinem Schmerze nicht zu unterliegen. Er suchte sich auf Reisen zu zerstreuen, er nahm die vier schönsten Jungfrauen von Mekka zu Gemalincn, wie dcr Prophet es ihm crlanbte. Nichts aber konnte ihm dcn Verlust dcr kostbaren Perle aus dem Sinn bringen, uud der Kummer zehrte sichtbar an dcm Mark seines LcbcnS. In dicscr Nolh befchloß cr, einen frommcu Mann zu besuchen, dessen Weisheit cr oft hatte rühmen hölcu. Dicfcr wohulc ticf in dcr Wüste, in cincr einsamen Fclscnzcllc; der junge Manu suchlc ihn auf, nud der frouunc Einsicdlcr cmpsing ihn, wic ein Vatcr den Sohn empfängt, auf dcn cr stolz ist. Er bat ihn, scin Herz vor ihm zn erschließen, nnd als cr die Leidensgeschichte vernommen hatte, sagte er: „Mcin Sohn, gehe an dcincS Weibes Grab, du wirst dort ein Krant finden, pflücke es, stecke es in cin Rohr nnd zichc, wenn du es angezündet, dcn Ranch ein; dies wird dein Weid, dein Vater, deine Mittler, dciu Bruder, vor allem aber ein kluger Rathgcbcr scin, es wird dcincr Seele Weisheit lehren und deinen Geist erheitern!" Und als das Krant seine wunderbare Kraft bewies, g» uosscn scincr auch allmälig andere, die ihre theuern Wci< bcr noch nicht verloren hatten; — vielleicht ebcn deswegen. Dcr bläuliche, sanft aufwirbelnde Rauch trägt die Gedanken aus dcr trüben Gegenwart zurück in die frcu-dcnvollc Vergangenheit, oder fpicgclt dcm Raucher die Zukunft in dcm Lichte freudiger Hoffnung. Zn cincm völligen Nichtsthun kann nur dcr Blödfinnige versinken; aber es liegt in dcr vollkommenen Ruhe bei Bewußt-scin eine Wohlthat für dcn Angcstrcngtgcwcsencn, und deshalb sind die Wölkchen dcr Pfcifc cin fo erwünschtes Erholungsmillcl. Sie mnthcn kcinc Anstrcngnng, weder dcm Geiste noch dem Körper zn; sie erhalten aber, indem sie dnrch ihr wechselndes Spiel die nie ermüdende Phantasie beschäftigen, dcn Menschen im Wachen. Im Finstern rauchen ist von keinem Genuß begleitet. Dcr Gelräftigtc sammelt sich bcim Genuß deS Tabaks, denn indem scinc Sinne dadnlch in bescheidener Wcise beschäftigt, aber nicht aufgeregt wcrdcn, ucrmaa. sein Geist eine freie, ungehinderte und unbeeinflußte Thätigkeit zu entfalten. Das mag nun zwar kcincn Raucher bestimmt haben, sich dcn Tabak znm täglichen Genußmiltel zn ma» chcn und die üblen Folgen dcr crstcn gerauchten Pfcifc hinter dcr Stadtmaner zu überwinden; viclmchr ist eS dic lcdigc Nachahmungssncht allein, die eincr Sitte Vcr-lireitnug verschafft, welche an und für sich durchaus nicht zu dcu schönsten gehört. Der Knabe sieht die Erwachsenen runchcn, nnd da cS ihm verboten ist, strebt seine Eitelkeit um so mchr danach, sich daS Vorrecht dcö Mannes zn eigen zn machen. Die crstcn Schritte, nichts anderes als schwache Nikotinvergiftungen, werden überwunden — wohl oder (meistens) üdcl — nnd nach und nach erst trilt die wohlthuend narkotische Wirkung in dcn Vordergrund nnd läßt dcn verständigen Mann als licbc Gewohnheit fortsetze», was dcr thörichte Knabe vor« eilig begann. Obwohl eine andere Sage den Ursprung dcr Ta< bakspflanzc ans dem Blnte Muhamcd's das derselbe, von cincr Schlange gebissen, mit dein ausgcsogencn Gifte auf dcn Bodcn spie, herleitet, nnd die Muhamedancr daher von dem Wnndcrkraut sagcn. daß cS die Biltcr-tcit des Schlangenzahnes mit dcr Milde des Bluteö des Propheten mische, so kann dasselbe sich doch anf scinc Verwandten, die ihm von dcn Botanikern gegeben worden sind, weniger einbilden. Dcnn Bilsenkraut, Stechapfel, Tollkirsche, allerdings auch die Kartoffel, gehören zu demselben Geschlecht, alle sind Solanccn. Wir unterscheiden zwei Hauptartcn des Tabaks, die sich hauptsächlich auch bei uns cingcbüigert haben. Dcn sogenannten Baucrntavat (Aicotianu rn^ticii) mit derben, ledcrartia.cn, rnndcn und abgestumpften Blättern, dcsfcn Pflanze eine kräftige, nntersctztc Gestalt hat nnd zusammengedrängte Blumcnrispcu trägt, und dcn virgi-nischcn Tabak lMootiuu^ wwoum). Der erstere hat bei weitem größere Blätter als dcr lctztcrc und nutcrschci-schcidct sich von diesen, unter andcrm dnrch die Farbe dcr Blüte, welche beim Bnncrutavak gelblich, beim oir-Mischen dagegen roth ist. Auö dcr großen Zahl dcr 660 anf Lombardo-Veueticu ebensowenig dem Aussprnch eines europäischen Arcopags uuterwcrfcu, als Deutschland zugeben kann, daß bnndesrcchtlichc Fragcn cmrch die Intervention dcö Auslandes gcliiSt werden. Die ,.U»ie,^r ^lieudpast' Wer die ilalieilischo,l Seit längerer Zeit sind wir in dcr Lage, die allar- mircndstcn Nachrichten aus den italienischen Blüt- tcru zu verzeichnen. Jeder Tag brachte neue Angaben über ulnfasscudc Rüstungen, Trnppcnbewcgungen nnd Konzentrationen, über die Armiruug dcr Festungen und die Verstärkung der Rekrntirung. AuS Neapel wurde über gewaltige Truppcnzügc nach dem Norden berichtet, im dortigen Arsenal wurde mit fieberhafter Hast gcar- dcitcl, mau nannte die Namen dcr Admirale, denen die Ausrüstung dcr Flotte anvertraut war. Ii, Taranto und Vrindisi sammelte sich ein 'Geschwader von Panzer« schiffen nnd den besten KricgSfahrzcngen dcr Marine des Königs Villor Emannel nntcr dem Befehle dcS Kontreadniirals Vac ca. Admiral Pcrfauo und Kontreadmirnl Tolesano waren in Neapel mit der vollen Instandsetzung zahlreicher Transportschiffe, mit dcr Anschaffung eines nmsassenden Kriegsmaterials bt' schästigt. Ungeheuere ProvisionSvorräthc für den Be- darf der Flotte wurden aufgehäuft, gleichzeitig dcr Stand dcr Seeoffiziere ergänzt, die Dicnstmannschaft einbern. fen. Nicht minder beunruhigend lauten die Nachrichteu aus dem Norden dcr appcnninischcn Halbinsel. Italic« mschc Blätter — cS sind immer nur solche, die wir stiren — sprachen von Ansammlung bedeutender Trnp- penmassen bei Bologna. General Pozzo inspizirtc die Grenzfcstnngen. mnstcrtc die Stellungen von Formigara, Eavacmla u. s. f. Gerade die Organe, deren nahe Verbindung mit der Florentiner Regierung belannt isl, nahmen leinen Anstand, diese Angaben weiter zu uer. feiten und mit wüstem Kricgsgcschrci zu begleiten. Nicht einmal im Touc uuterschicdcu sich ihre Ausfüh- rungcn mehr von jenen dcr AltiouSparlci. Wie zur Hcit deS italicnifchcu FcldzugcS ertönte dcr verhängniß. volle Ruf: „Italien frei von den Alpen bis zur Adria," cin erklärtes Regierungsblatt in Florenz steckte dic Grenze Italiens am Brenner, an den jütischen nnd laruischen Alpen fest. Trieft, Muagia, Parcnzo und Pola wur- den als durch cin natürliches Nccht zu Italien gehörig bezeichnet, die Eroberung Venedig« in offiziösen Ionr- nalcn als die eigentlichste Aufgabe dcr Regicrnngspolitit immer wieder aufs ncne prollamirt. Selbst die Nachnchlcn von ciner bevorstehenden Verständigung dcr bcidcn deutschen Großmächte vermoch. ten den Ton dieser AnSlassuua.cn nicht wcfcntlich zu ändern. Auch heute liegt cine große Anzahl von lric-gcrischcn Äcachrichtcu in den italienischcu Blättern vor, allc in jener hcruusfordcrudcn Wcisc lommcntirt, welche man sich gegen Oesterreich erlauben zn tonnen glaubt. Sie bestätigen nnd ergänzen die obcn zusammengestellten Angaben. Ans dem Neapolitanischen sind neuerlich neun Linicniufanlcricrcgimcntcr nach Ober-Italien geschickt, dic ganze Garnison von Mcssina mit AuSnahmc ciner kleinen Besatzung für die Zitadelle in Marschbereitschaft gesetzt worden. Amtlich wird bekannt gegeben, daß auch nicht dcr kürzeste Urlaub ertheilt werden löunc, da für den Fall cincS plötzlichen Ausmarschcs der ganze Effcltiustand vorhanden sein müssc. Dic Thätigkeit im Maiinedcparlcment wird fortgesetzt, an dcr Ausrüsluug dcr Flotte auf das eifrigste gearbeitet. Gleiche Thä» tigkcit herrscht ohnc Unterbrechung in den Gießereien uud Waffenfabriten. Im Arsenal zu Neapel beschäftigt man sich mit dcr Armiruug dcr Kanonenboote, zahl» reiche Depots werden angelegt, über 400 zur DiSpv' sition gestellte Offiziere habcn dic Cinbcrnfungsordre crhaltcu. Dic „Italia militarc" veröffentlicht das 2Z. Bulletin der Erucnuungcu lind Beförderungen. In diesem allein werden 109 JusantcricunterlicutenantS zu Lieutenants bcsördcrt, 17l disponible LicntenantS zur aktiven Dicnstleistnng ciubcrufcn. Dcr in Bologna cr< scheinende „Eorr. dcll'Emilia" faßt die Thätigkeit dcr Ncgicrnng mit den Worten znfammcu, daß sic die Rü-slnngen eifrig bctrcibc («lu^r^lnlnl»' ^piü^l') und daß alle festcu Plätze schon ariuirt oder in dcr Armirnng begriffen seien , während bedeutende Trnppcnlonzcntriruu. gen an den zur schnellen Wcilcrdcsördcrung gcciguetsteu Ortcu stattfänden. Ii, Vcrdindung dainit steht die Angabc, daß auf mehreren Eisenbahnen Nord - Italiens doppelte Schicncngclcisc zur Elleichternng dcr Bewegung für Militärtransportc gelegt wurden. Und znm Schlüsse fügen wir noch an, daß die bestimmtesten Meldungen auch uoch ciner starken Befestigung Cremona's und großer Pferdccinkänfc Erwahmuig thun, dic von Scitc der italienischen Regierung geschehen sind. So auffallende Nachrichten, die allcrdiugs dic Angaben nur bestätigten, welche der kaiserlichen Regierung anf anderem Wege zngegangen waren nnd in dcr That als cinc thatsächliche Illustration jener Erllärnng cr< scheinen mußten, die erst jüngst General Lamarmora in der Kammer abgegeben nnd in der er den Augriff auf Oesterreich für den Fall cincS Krieges mit Preußen rückhaltlos in Anssicht gestellt hatte, konnten zuletzt nicht ohnc Rückwirkung auf dic Entschließungen des Wiener Kabincts bleiben. So nuerschüttcrlich das lctztcrc dcn Grundsatz festhält, der Erhaltung des europäischen Friedens jcdcs Opfer zn dringen, das mit der Ehre! Oesterreichs verträglich ist, so sorgfältig es selbst dcm Schein cincr offensiven Stcllnng gegen Italien aus dcm Wege gchcn will: dcn Staat den Eventualitäten ciucS in übcrmüthigcr Wilttnr, ohne Rcchtsgruud, ohuc äußcre Veraulassliug augcdrohtcu Aggressivlricgcs preisgeben' konnte nud dnrftc cs nicht. Es hnttc zu bedenken, dcchl niemand unseren Besitz in Italien garantirt, und niemand dcn italienischen dcdroht, wir daher zur Vcrthci-dignng in dieser Richtung ausschließlich auf uuscrc cigc-, ncn Kräfte angcivicscu sind. Es inußtc nin so mchr be^ ginnen, an die Sicherung sciucr Orcnzc zu dcukcu, sich zur Abwehr bcrcit zn hallen, als es zugleich ciu aus» gedehntes Küstengebiet bei schwierigen Kommnnilations-miltcln zn schützen galt. Bis zn diesem Schutze, nnd unr so wcit, rcichcn die Entschllcßnngen dcr östcrrcichi« schcu Rcgicrnng, dicsc Grcnzc wird sic nicht überschreiten. ES ist cin unwürdiges Spiel, das die Regierung des Königs Viktor Emanucl mit der öffentlichen Meinung Europa's treibt, wenn sic sich als bedroht von Oesterreich, zu Rüstnugcll gezwungen hinstellt. Bci jeder Gc-lcgcuhcit ist von der österreichischen Regicrnng anf das bestimmteste die Absicht eines Angriffes auf Iialicn in Avrcdc abstellt worden, sie hat ihrem Wnuschc, den Fric-dcn zn sichern und zu crhaltcu, in diesen Tagen lici Ge-lcgenhcit dcr Differenzen mit Preußen cin nicht zu ver-kennendes Zeugniß gcgcbcn. Sic darf sich auf das erhal« tcndc, jcdc Aggression ausschlirßcudc System ihrcr Politik, auf dcn rein dcfcusiucn Eharallcr ihrcr militärische» Vorkehrungen bcrufcu. Scit Htonatcn erschalle» dagcgcü aus Italien die höhnischsten nnd hcransfordcrndstcn Ruft gcgcn Oesterreich, keine Regierung hat das StacttSrudcr übernommen, dic nicht die „Erwerbung" Venedigs in ihr Programm aufgenommen hätte, kciuc Partei cristirt, die ans anderen als höchstens aus Opportunitälsrück-sichtcn von cincm gewaltsamen Angriff auf Oesterreich adschci! möchtc. Wenn ohuc zwingenden Grund, ohnc dcn Schatten cincr Provokation von österreichischer Seite in Italien plöylich zn deu nmfasscndsteu Rüstungen geschritten wird, so kann dic Welt so wenig als dic österreichische Regierung darüber im Zweifel scin, wclchc Bedeutung cincm solchen Schritte dcr Regierung dcS Königs Viktor Emanncl iuncwohut. Zur Abwehr aber wird man Oesterreich bcreit, znr Vcrthcidiguug gerüstet finden. Und jedenfalls ist cS nicht ohne Interesse, daß die italienische Regierung mit ihren nngcrcchtfcrtigtcn An-llagcn gcgcu die drohcnde Hallung Oesterreichs nicht einmal im cigencn Landc Glauben findet. Vor allem nicht bei dcr Aktionspartei, denn diefc hält sich für berechtigt, nach dcr Anrcgnng, die sie zu dem Vorgehen dcr Regierung gegeben, auch dic Zielpunkte dicscs Vorgehens offcu cinzubclcuncu. Zum Theil gcbeu dic oben zitirten Stimmen dafür genügende Anhaltspunltc. Und cs verdient znr Ergänzung noch bemerkt zu werden, daß beispielsweise die heutige „Italia militarc" zwar von Truppenbewegungen in Ocstcrrcichisch.Italien berichtet, allein ocu Gerüchten, als wären damit offensive Zwecke Oesterreichs verbunden, selbst entgegenzutreten so ehrlich ist. Von dcn Absichten ciucr Invasion sei mau iu Ocstcr-rcich sicherlich sehr weit entfernt. — Es ist ein italienisches Blatt, das so spricht; wir wiederholen es, niemand wird sich dnrch dic Behauptung dcö Kabincts von Florenz überzeugen lassen. Oesterreich. VZien, 27. April. Allmälig sickern dic Gcdankcll dnrch, welche dcm vrcnßischcn Vorschlags zurBundcs-reform zu Grunde liegen,,uud immcr deutlicher tritt dcr Äunocssta at mit prc u ß i s ch c r Spitze hcl' vor. So mcldct hculc die Elbcrfcldcr Zcituug: „Eilic bcsoudcrs wichtige Rolle werden in dcu picußifchcu Pro-positioucu Buudcsnrmcc nnd Aundcsflottc nud die cill-hcillichc Gestaltung nnd Führuug dcrsclbcu spiclcn. Eine sich von selbst daraus crgcbcude Folgerung dürftc dic sein, daß dcr rcin defensive und fast auf die Voran«?-sctzung eineS ewigen Friedens gegründete Charakter dcö sonst noch in Tabnlsbnchcrn aufgeführten uud auch von manche» Botanikern nulcrschicdcucn Arten ist nnr dcr chinesische dcswcgcn interessant, wcil die Psianzc (M>o-tiunil <.'!n>im^i^) in Ehina cincn besonderen Namcn führt, und einige, dic starrc, festhaltende )iatur dcr Ehincscn iu Betracht zichcud, aus dicscr cigcncn Bciicunung gc< schlössen haben, daß in Ostasicu jcnc Art ciuhcimisch „nd das Rauchcn schon vor dcr Entdeckung Amerika'S im Himmlischen Rcichc bikannt gcwcsen sei. Dcm sci, wic ihm wollc. Älach Europa ist die Pflanze nnd ihr eigenthümlicher Gclirauch erst von Amerika ein« geführt worden. Dic Spanier fanden, als sie unter Eo-lnmbns anf der Insel Euba landeten, die Eingeborenen rauchend. Die znsammcngcrolltcn getrockneten Blätter, also die crstcn Zigarrcu (denn als solche wnrdc das s^rant verbrannt und der Rauch wurde davon cingcsogcu), hio ßcn „Tabako." Davou crhiclt die ganze Pflanze ihren Namcn. Ob dcrsclbc in zweiter Ordnung dcr Inscl Ta-vago entstammt, oder ob dicsc uud dic imxikanischc Provinz Tabaslo crst von dcm Tabak ihre Namcn erhalten habcn, ist jetzt wohl nicht mchr zu entscheiden. Die altcu Iudiancr launlcn ebensowohl wie das Rauchen, so auch das Schimpfen nud das Tabakskaucu, uud cs war bei cinigcn Stämmcu dcr Tabaksgcnuß eincs dcr Mittel, dessen sich die Priester vcdicntcn, nm sich in Verzückung zu vcrsctzcn. Rauchcu doch uoch heut zu Tage pcruauischc Indianer au dcn Gräbern ihrcr gestorbenen Vorfahren das ^istigc Krant dcö Stechapfels, nm mit dcn abgeschiedenen Geistern zn rcdcn. Ini Grnndc hat sich iu dcr Art uud Weise dcs Tabaksgcuusscs bis auf nnscrc Zcit wcuig gcnüdcrt. Nur das dürste nicht mchr vorkommen, daL mau in Europa' Pfcifcn anträfe, dcrcu Rohr sich in zwei Zweige spaltet, und von dcncn in jedes Nasenloch ciucr gcstcckt wnrdc, wic c« bei einigen alten Indiancistümmrn Sitte war. Hcrodot erzählt schon, daß die alten Skythen dcn Ranch cuicS auf glühende Kohlen geworfenen Krantcs cinsogcn, und nach andcrcu altcn Schriftstellern (Pompo»iu5 Mcla) thalcn dasselbe die Thrakicr. Dic altcn Kcltcu sollen so. gar schon das Schimpfen verstanden haben. So interes« fant uns in kulturhistorischer Beziehung derartige Ueberlieferungen stud, so löuiieu wir ihucn hier doch nur eine kurze Erwähnung schenken. Sie lehren uns eben nnr das Bedürfniß nach narkotischen Stoffen als natürliches be-trachten nnd lassen uns folgern, daß dasselbe tiefer in dcr menschlichen Natur bcgrüudct sei, als das Vcrlaugcn dcs Knaben nach dcS Vaters Pfcifc, dic er, wcil ihm der Tabaksbeutel zn hoch gehängt war, in Ermangclnng dcs Besseren mit getrocknetem ^auve, oder, wcun er sich hoch versteigt, mit gedörrten Blumenblättern stopft. Europa hat die Gewohnheit dcs TabalsgcnusfcS erst vou Amcrika oder uiclmchr vou Afrika gclcrut. Dcnu die Weißen bcdi-utcn sich dcs Tabaks vicl später als die nm 1516 eingeführten'Negersklaven, wclchc die iudiaui-schc Sitte zunächst als ein wirksames Hülfsmittel gcgcu die Moskitos adoptirlcu. Da die Tabatspflanzc, wic alle scharfe Stoffe cut-haltcndcn Kräntcr, auch in dcr rohen Heilkunde dcr uu< lultivirtcn Völker cinc große Rollc fpicltc, so wurden die Europäer zuerst iu dicscr Beziehung daranf aufmerksam. Im Jahre 15)58 brachte dcr Leibarzt Philipps II., Don Francesco Hcrnandcz, die ersten Samen nach Portugal. Man lnltwirtc dic Pflanze als cin kräftiges Hcil-mittcl, und dcr Gesandte Icau Nicot battc, als cr vou Lissabou aus dieselbe (1559—lil) au Frauz 11., König von Frankreich, Katharina von Mcdicis nnd andere Große verschickte, kciucn wcitcrcu Zweck, als sich durch dic Sorgc um dic Gcsuudhcit scincr hohen Gönner augcnchm zu machen. Die verschiedenen 'Namen, Ilm'dn äo 1a roinu merß, ttord« äu (imnä-i'rionr (des Großpriors), ll0il)n «lilies, Ut,rd6 cle 8<ünt-, dcutcn nichts wcitcr an, als daß cs dicsc odcr jcne fürstliche Person bei Quctschuugcu oder Haut. lrankhcitcn odcr sonstigen Verletzungen anwandte. Die Botanik uud Ehculie habcu sich gegcn dcn ersten Vcr> breiter Nicot dadurch dankbar gezeigt, daß sie die wissen« schaftlichc Benennung dcr Pflanze (Niootüma) und dcS eigenthümlichen wirtsamen StoffcS in ihr (Nicotin) von feinem Namcn ablritcu. Das Rauchen ist zuerst dnrch Sir Walter Raleigh, dcn Grüudcr dcr Kolonie Virgiuicn, nach England verpflanzt worden. Mau bcdicutc sich ähnlicher Pfeifen, wie die waren, auö wclchcn manche Iiidianerstämmc rauche tcu, von Thou mit bunt^u Bändern nnd Läppchen lic-hangcn. Kanm dreißig Jahre nachhcr hattc abcr die G^ > wohnheit, die anfänglich in dcr feinen Gesellschaft sich ' hmnisch machtc, schon cinc solchc Ausdehnung gcwoum'll, daß man dcn Tabak in Europa anzubauen versucht Holland, damals dcr Haudclsstaat über allr, fing bcrcits 1615 damit an. Nächst dein Rauchen wurde nnn das Schnupfe" Modcsachc — man hatte in dcr Dose cin Mitlcl Z" glänzen, dcnn sic wurde ans dcn kostbarsten Stoffen ui'd in dcn verschiedensten Formen dargestellt. Es schnitt, al" Hütte Frankreich dcn Ruhm, die crstcu Schimpfer gczo' gcn zn habcu, wic Euglaud sich brüstcu kann, dem ^^ chcn Eiugang verschafft zn habcn, indem cs durch s"'^ dcm Wiuterkönig zu Hülfe ziehenden Truppen, dic scl)^ Mcistcr im illanchcn waren, Deutschland mit der ncncu Erruugcnschast bctauut machte. . Iu Frankreich schnupfte man zuerst unter Louis X>l'^ also in dcm crstcu Drittel dcö 17. Jahrhunderts. ^ damalige galante Zcit war glücklich, cin frisches Fc für ihre hohlc Erfindnugögabc zu habcn. Eine ne» Manier, dcn Tabak zn bereiten, wurde dcr Mittclplnn dcö Gespräches, und Kavaliere sowohl als die f^"> ^ Damen licßcn eS sich nicht nchmcn, sich daS l'c'>zc>' ^ Pulver auf besonderen Mühlen odcr kostbaren 9te>dc' klar zu machen. Die Fa«.'ou dcr Dose eiues gcradc l rühmten MauncS wurde Mode, und cS befindet l'^ heute uoch, wic erzählt wird, im Dnsommc>ald >«) Museum dic Dose Marion Dclormc's, die damals n Welt in Aufrcauug versetzte. Ja, selbst die iM' zu schuupfcu wurde mit Wichtigkeit behandelt V ^ von Larochcfoncauld hatte eine ganz besondere Ben 1 , hcit wegen seiner Grazie, mit dcr er die Dose z'"! ^ ^ den Fingern zu drehen nud in die Tasche glc>^ ^ lasfen wußte, und selbst die Schanspielcr übten stai, ^^. seine Manier auf dcm Theater zn zeigen. ^ ^ Tabak, wenigstens der Schnupftabak, salon>al)lg , 661 Bundes eine Aenderung erleidet; doch dürfte die prcußi-schc Vorlage dicsc Folgerung noch nicht ziehen. In hcr-^orragcndcr Wcisc aber dürfte dicsc Vorlage anch „dcm Lcsainintcn Verkehr der deutschen Bänder nntcr cinaüdcr und mit Preußen" 9lcchnnug tragen, so daß „den Bc-bohnern dcr llcincrcn Staaten der Begriff eines großen gemeinsamen Vaterlandes, in wclchcm leine Binnengrenze lhre Entwickclnng, ihre Bildung, ihre Beschäftigung, ihr I>'tcrcsse an: Staate und ihren Dienst fiir den Staat ^schränkt, wirklich erschlossen nnd angeeignet werden Würde." Für den Fall, als Prcußcu bei dem Bundes« ^ge in Frankfurt auf Widerstand stoßen sollte, hat cs sein Auskunfsmittcl schon bereit: es wird seinen Gc< sandten adbcrnfcn, nachdem dieser eine feierliche Todcs-trllärnng des Bundes ausgesprochen, und durch frcic Vereinbarungen mit den einzelnen Slaalen einen enge» ^tn Bnnd anstreben, d. h. Norddculschland unter seine Oberhoheit zn bringen suchen, (äs wird sehr darauf ankommen, wclchc Haltung die dcutschcu Mittelstaatcn cin "chmcn werden. "Vorlänfig sind es bloßc Andclltnngcn, wclchc darüber einigermaßen Ausschluß geben. Die „A. A. Ztg." hosst Großes von den in Angsbnrg getroffenen Verabredungen. Sie schreibt: „Die in Augsburg erzielte ^rbcrcinstimmuug der Regierungen von neun südwest->»'d mittcldentschcn Staaten, die zusammen ein durch ihre ^graphische Lage wie durch die Gleichheit ihrer vcrfas-ilmgömäßigcn Einrichtnngcu (leider aber nicht ihrer Land< ^ü^pra^is) und ihrer Interessen eng verbundenes und e>»c tompaltc Masse bildendes Ganze mit einer traf» ^cn Bevölkerung von 12,25)6 247 Seelen ausmachen, >>' der wichtigsten Frage, welche für Deutschland jetzt! cUlf die Tagesordnung gesetzt ist, dürfte uicht gering an-illschlagcn sein und auf die künftige Gestaltung der Dinge ü> unserm großen Gcsammtvatcrland sicherlich ihren fegcns-reichen Einfluß üben." — Eine Nachricht des „Idük tanuja," anknüpfend ^ UN die Antwort Sr. Äiajestäl des Kaisers an die un< ^ llarischc Adrcßdeputatiou meldet, daß der ungarische Landtag in dcm Falle eincr enropäi-! scheu Konflagration nicht vertagt werden wird. l Agvam, 28. April. Die „Nar. Novinc" sprechen oic Hoffnung aus, daß ein befriedigender Ansglcich zwi«, schcu Ungarn und Kroatien anf Basis des tioatischcu ^"dtagsartilels 42 vom Jahre 1801. zn Stande tom< Ulcn werde. . ...' >^ ^ ! Ausland. i München, 27. April. Die Antwort Oesterreichs Nl'f die preußische Depesche vom 21. d. M. ist gcstcrn abgegan^n. Oesterreich erklärt, es habe Preußen gegen-über die Initiative zur Abrüstung ergriffen; dieRüstuugcn "talicns aber nöthigen dasselbe zum Schutz seiner "rcnzcn, namentlich der ansgcdcntcn itüslenlandc, ^ililürischc Maßregeln zn treffen. Berlin, 26. April. Die heutige Versau, m< ^>ng von Nahlmänncrn nnd Urwählcrn ^^ dritten Berliner Wahlbezirkes im Kolosseum wurde Ehrend der Eröffnungsansprache des Vorsitzenden, Abg. ^ngcrhaus, polizeilich aufgelöst. — 27. April. Äraliauo ist gestern Abends in Folge eines Telegrammes des Fürsten v. Hohen» zollcrn mit Begleitung nach Düsseldorf abgereist. Florenz, 26. April. Dcr Finanzministcr Scia-loja geht nicht anf die zweimonatliche provisorische Äud-getbewillignng ein, sondern verlangt dreimonatliche Be< willigung. Gucrazzi fragt, ob Italien von einem Kriege bedroht sei. Lamarmora antwortet, im Falle cincS Krie-gcs würde man ihn nicht auf dieser Baul, sondern an> dcrwälS sehen. Gnerzoni nnd Bcrtani entwickeln ihre Anträgt anf Erthcilung cincs Mißtrauensvotums. Die Kammer verwirft die Anträge und nimmt die dreimonatliche provisorische Budgetbcwilligung und das gcfammte Finanzprojckt mit 168 gcgcu 72 Stimmen an. Mailand, 22. April. Das Kriegsgeschrei dcr lom« bardischen Blätter >st noch immer au dcr Tagesordnung. Die Organe aller Parteien beschwören die Rcaicrnng, die gegenwärtig hcroorgelrclenc Exaltation dcr Bevölle-rung für den Krieg nicht uubenutzt verstreichen zn lassen und sobald als möglich cinc Landung i m Vcnctia-nischen zu unternehme». Der Kricgsrnf ging dies-mal wieder am ersten von dcr Lombardei ans, denn in Pitmont nnd iu Miltclitalicn hcrrfcht große Lauheit nnd Abspannung, während man im Neapolitanischen, daS die großen Erregungen liebt, den Kricg schülichst herbeiwünscht. Mazzini selbst will auS dcui Kriege leine Partcifragc gclnacht wissen, nnd läßt in seinem Lcibor-gan crllärcn, daß er zu jedem stehe, dcr den Angriff anf Oesterreich wage. Garibaldi schweigt, nnd doch ist cS sicher, daß man mit ihm unterhandelt, daß sich aber allc Parteien und Agenten das Wort gegeben haben, das vollständigste Gchcimuiß zu bewahren. Viktor Ema-nncl will schlechterdings nicht den Monat Mai ohne Kriegserklärung verstreichen lassen, und cr und scinc Söhne brennen vor Ungeduld, daö bei so vielen Gelegenheiten an Dcputalioncu nnd in öffentlicher Weise ab-gcgcbcnc Versprechen ciuzulöfcn. Die hiesigen Blätter wisscn anch wieder außerordentlich viel von den Kricgs-rüslnngen Oesterreichs im Vcnetialuschcn bis in die kleinsten Details zu erzählen, so daß man fast glauben sollte, ihre Korrespondenten gehörten den Neihcn dcr österreichischen Armee an. Nnr ist daS eine nicht zn vergessen, daß allc diese Erzählungen wenig Ansprnch auf Glaubwürdigkeit machen dürfcn und daß unparteiische Personen, welche Vcnclien bereist habcu, versichern, mau gc< wahre bis jetzt uoch sehr wcuig von jenen großen mili» tarischen Vorbereitungen, von ocnen die Blatter so viel zu reden wissen. Obwohl die Florentiner „Nazioue" die Nachricht dcs hier erscheinenden „Sole" von dem Uebclgailg von Z000 Ocslcrreichcrn anf das mantna« nifchc Gebiet jenseits dcs Po in Abrede gestellt, vc-Häuptel letzteres Blatt doch, daß daö Faltnm besteht und daß dasselbe offiziell dargcthan ward. — Hier ist mau gegen das reaktionäre Auftreten des Unterrichts» ministers Berti in dcr Scminarfragc äußerst ungehalten und bcdaucrl cs schr, daß die Kammer iu ihrer bclrcf» fcndcn Tagcsorduuug nicht cincn Tadel gegen das Vorgehen dcs Ministers ansgcsprochcu habe. Man wird hier in religiösen Dingen mit jedem Tage radikaler, und die Gesellschaft dcr „Freidenker" gewinnt an AnSdeh- lmng, freilich vorerst nur bei den gebildeten Klassen. Doch kommen Ucbcrgriffc dcr Geistlichkeit iu dcr Lombardei weniger als in anderen Provinzen Italiens vor. — Unsere Finanzznstände sind noch imnn'r schr trostloser Natur, und die Diskonto-Einschränkungen dcr Bank, welche diese Maßregel ergriff, um den Goldab-flnß nach dem Auslande für hercinströmcudc Ncntc nnd Wechsel zn verhindern, greift im höchsten Grade nachtheilig in den Geschäftsgang cin. (A. A. Ztg.) — 27. April. Dic heutige „Pcrscvcranza" entnimmt dem „Lombardo," daß in dcr Lombardic große Tru pp en lieweg n n g en, unaufhörliche Inspektionen dcr Festungen nnd B csi ch ti g n ng cn dcr Truppen stattfinden. PariS, 26. April. Man versichert, daß in dcr Do naufürst en th ü m c r»K oufc re nz cin voll-ständigcs Einvernehmen erzielt worden fei uud die Konferenz nächstens dic gefaßten Beschlüsse verösfcnt« lichen werde. Eine anslä'ndische Kandidatur scheine de« scitigt. — Dcr zweite Theil dcs „Lcbcu EäsarS" erscheint am 8. Mai. — 27. April. Dcr „Constitntionncl" erinnert daran, daß er vorgestern cin von cincm anoercn Iourualc den ! absurden Gerüchten ertheiltes Dementi reproduzirt habe, welchen Gerüchten zufolge Frankreich mit dem Berliner Kabinete cin Abkommen getroffen hätte. Man verbreitet gegenwärtig ein ähnliches Gerücht in Bezug anf Ita« lien. Man fagt, Italien rüstc in beträchtlicher Weise, und fügt hinzu, daß dics uicht ohnc Zustimmung Frankreichs und mit dcr Zusichcruug seines Beistandes geschehe. Diese Gerüchte sind nicht gcgrün-detcr als jene, die da be ha nuteten, daß Frankreich hintcr Preußen stehe. Wir sind in dcr Lage, zn behaupten, daß Italien weder Rüstungen noch Truppcnkonzenlriruna.cn vorgenommen habc(!) Die hierauf bczüglichcu Erklärungen dcr italienischen Ncgicrnng sind formeller Nntnr und allc Privat« wie offiziellen Nachrichten bestätigen dieselben. Die Regierung des Kaisers hat leine doppelte Politik; sic muntert die Kricgsvcllcitätcn weder auf dcr cincn noch anf dcr anderen Seite anf. Sie wünscht überall die Erhaltung dcs Friedens nnd thut alles, was sic uach Maß« gäbe ihrer Rechte und ihrer Würde zu thun vermag, nm Europa dic Wohlthaten des Fricdcus zu erhalten. Dasselbe Blatt sagt: Die österreichische Regicrnng hat nach Empfang dcr preußischen Antwort, wclchc ihren Vorschlag wegen beiderseitiger Zurücknahme der militärischen Maßnahmen günstig aufuahm, sich mit dem Berliner Kabinctc wegen Regelung cincs EnlwaffnnngS-modus, wclchcr den Intentionen dcr bcidcn Höfc entsprechen nnd sie gleich befriedigen würde, in Verhandlung gesetzt. Wir haben Grund zn hoffen, sagt dcr „Eonstitnlionnel," daß die Ergebnisse dieser Verhandlungen uicht auf sich wartcu lassen werden. London, 26. April. Im Untcrhansc erwidert Layard anf eine Interpellation Seymours, die Regierung habe Grnnd zu dein Glauben, daß dic Nachricht über den Einfall italienischer Freiwilliger in Oesterreich unwahr sei. Ebenso verhält cs sich mit der 'Nachricht, der Kaiser habe den Herren Visconti'Vcnosta und Arcsc cinc Audienz so darf eS unS nicht wnndcrn, daß selbst die reizendsten "lauen zu seinen Verehrern zählten. Die Dose war ^»so nncntbchrlich wie der Fächer. Man schimpfte im Salon, auf dcr Straße, in der "'lche, und die Sitte, bci Begegnungen fich Tabak zn ^uNircn, hat anö jcucr Zcit ihren Ursprung, in wclchcr ^" dic höchste Artigkeit nnd Gefälligkeit noch als die .^'te Bedingung dcS täglichen Verkehrs ansah. „Tabak ". ^clhe; alle Sorge, nllcr Streit sei vergessen, so lange ^ beisammen sind;" das ist auch dcr Grundgedanke, ^' untcr dcn Indianern dic schön gcschmückic Friedens-^'le ans einer Hand in die andcrc geleitet. Aber neben dcn Verehrern fehlte es nicht au Eiferern «tgen ^„ Tcü^ Gesetzgeber, Geistliche nnd Schrift. !,^er donnerten gcgcn ihn, — wie man abcr ficht, für ^ Zukunft ohnc allcn Erfolg, nnd cS wird dcn zahl. k'chen Verboten anch damals fchon nicht anders er-r.^'Neu sci„, als heute noch auf den Fürslcnschnlcn, wu l H die lüsterne Jugend, um dcu strafbaren Gcnnß sich «, s^'w.ögUchcn, die unzugänglichsten, entlegensten Winkel '>s»cht, oder an Orten ihrem Götzen opfert, wo dcr ^Älhc^sHc Dnft wenigstens durch kralligere Odems ""eckt wird. ^ Eliscchclh von England ucrbot das Schnupfen in t^^irchc, bci Konfiskation dcr Dosen, und Jakob l. r^''cb sogar ein eigenhändiges Wert gcgcn dcn Tabak, ^'"cn „Misokavnoö," dcr freilich dnrch eine Gegenschrift ^'lugicsischcr Jesuiten, „Anlimisokavnos/' entkräftet N'dc. (^ l^t«: schm, in dcn crstcn IahrcS dcS 17tcn yMhnudcns ciuc hohe Steuer auf dcn Tabak, aus dcr ^.° h eine Tugend machend, nnd ucrbot dcn uirgimschen uuakspflanzcrn, mehr als 100 Pfund jeder jährlich o" uancn. lass ^ ^l dies cbcn so wenig, als der 1624 er. von ^ V°uuflnch dcs Papstes Urban Vlll., der erst das >!"'°""' (l691—1700) anfgchubcn wnrdc. Nur b°lcn !!'"^" '"""halb dcr Pclcrskirchc blieb vcr< N^schnüt ' ^"ßlaud wlirdc dcn Rauchern dic Nase ab-sich !..//"' ""^ s^ld't i'n Orient, dcsscn Bewohner man vl ohne dic Pfcifc nicht mehr zu denken vermag, wurden höchst schmerzhafte Strafen, wie Durchstechen ocr Nase, anf Zuwiderhandeln gegen das Verbot dcS Tabalraachmö gesetzt. Eö wird erzählt, Schah AbbaS dcr Große, voll dem jcne grausamen Maßregeln angeordnet waren, habe einst allc Würdenträger des Reichs zu einem Gclagc eingeladen, welches cr lediglich auS-richtete, um die TabalSleidcnschast lächerlich zu machen. Als alle versammelt waren, licß AbbaS Pfeifen herum-reichen, die mit getrocknetem Pferdcmist gcsüllt waren, und fragle reihum, wie dcn Rauchern der Tabak, dcr cin Geschenk dcS Vczirs von Hamadan sei, bchngc? Dem Vcrnchnicn nach sci dies dcr beste Tabak dcr Welt. Es beeilte sich anch jcdcr zu erwidern, daß dcr Rnhm von diesem Tabak nicht zn viel behaupte, und ein alter General, dcsscn Urtheil ganz vorzüglich iu Achtung stand, ricf ans: „Bei Deinem heiligen Haupte, noch nie hade ich Tabak geraucht, dcr folch' einen köstlichen Blnmcngcruch besessen Hütte, wie dieser hier." Da duuncrtc abcr dcr Schah das Rauchkollegium mit einem fnrchlbarcu Blick an: „Verflucht fei das Prodnlt, daS mcinc Großcu selbst nicht von getrockne-leu» Pferdemist unterscheiden können!" uno er ließ cincn Handelsmann, dcr Tabak, in's Lager gebracht hatte, mit sammt seiner Waare verbrennen. Kaum cin Staat dürfte gefunden werden, welcher nicht in seinem Kodex auS jener Zcit TavalSverbote aafznwciscn hätte. Man wurde schließlich abcr so klug, cs wie Iatob l. zu machen und dic Strafen in Geldbußen zu verwandeln, auS wclchcn allmälig regelrechte und oft fchr hohe Steuern wurden. Im Kanton Bcrn fügte man dcn zchn Geboten cin cilftcs zu: „Du sollst nicht rauchen;" in Spanien dagegen, wo man die Sache nicht minder crust auffaßte, wollte mau das Verbot dcS TabatrauchcnS eincm dcr zchn Gcbotc als Unterabteilung einfügen. ES stellte sich aber bald hcrauS, daß Moscs auf dem Bcrgc Sinai doch noch einc zu geringe Kenntniß der fchädlichcn Folgen dcS Tabaks gehabt havcn mnßtc, denn der versuchten Einrangirnng sctztcn sich ganz ungemcinc Schwierigkeiten in dcn Wcg. 'Nach langem Besinnen endlich, als man alle übrigen Gcsctze bereits mit der einfachen mosaischen Gesetzgebung in Einklang gebracht hatte, kam man daranf, die Tabalssündc mit unter das sechste Gebot zu stellen. Wclchc näheren Gesichtspunkte , dabei leitend gcwcfcn sind, vermögen wir freilich nicht zu verrathen. Die Raucher und Schimpfer wurden von Schriftstellern verhöhnt uud gegeißelt — von der Kanzel hcral, donnerte Jakob Bälde und mit ihm viele gcgcn die „trncknc Truulcnhcit," die ihre Kehle zu eincr Fcncr-mancr mache, nur um dazu desto bcsscr faufcn zu können. „Diese Trunleneu sind Affen dcr nassen Zechbrüder, nnd wollen cs ihnen in allem uachlhun. Wie jene die Glaser, so lassen dicsc ihre Pipc« im Kreise herumgehen nnd trinken einander mit Schmauch Wettstreit zn, dntzcndwciS, uicht auf Gesundheit ihrcr Liebsten, denn dicsc Stinker habcn leinen Platz beim Fraucnzimmcr, sondern auf glückliche Anluuft iracnd cineö englischen odcr spanischen Schisses, das, mit Tabak bcladcn, unlcr-wcgS ist." „Man findet Francnmcnschcr, dic uicht allein statt des Nadelöhres oder dcr Spindel cine Tabalö-büchse mit sich tragen, sondern auch die Pipe anfetzcn und ihrcu glatten Mäulern mit dem TabatSrauch einm Bart anrauchen uud anschmutzen." Es war alles vergebens, nur daß, während jetzt dcr Tabak als cin nnbcstrittcncS Bedürfniß ruhig scin Szepter schwingt, sich damals die Opposition, der Kampf hervorthat, dcr selbst anS den verschiedenen nnd oft originellen Gerathen, Pfeifen und Doscu, Miltcl und Waffen formte, bci deren Bildung die Satyre.half. Wir finden ganze Sammluugcn der merkwürdigsten Ranch« und Schnupfgeräthschaften, und jetzt noch gibt cs Liebhaber, die ihrcn Sammeleifer in dieser Richtnng bethätigen. Einer dcr interessantesten Äclcgc dafür war wohl die Doscnfammlnng de« vor wenig Iahrcu vcr« slorbeneu Dichters Caslclli. 662 verweigert. (Wir glauben dicsc Erlläruug deS britischen UntcrstaalSsclrctärs dahin ergänzen zu dürfen, daß Sc. Majrsiät der Kaiser gar nicht in dem Falle gewesen, dcu gcuauutcn Herren eine Audienzzu verweigern. Aum. des Korrefpoudcuzdulcau,) — Die R e so rm deb a lte dancrt fort nnd wird in tcincm Falle hcntc ihren Abschluß finden. Hagesneuigkeiten. Se. t. t. Avchulische Majestät hade» mil allerhöchster i Entschließung veml l^i. April d. I. dcm geheimen ^llNhe und Kümmerer Johann Frcih. v. Schloißnigg drn Orden der eisernen Krone zweiter Klasse mit Nachsicht der Taren und mit allerliöchsler Enlschießung vom 25. April d. I. dem kaiserlich russischen Unterthan Os>p Iwanow Komisarow' .s< o sl r o in ö t o i in Anertennulia, deö großen Verdienstes, welches rr sich dulch die glnellicdc Abwelir des gegen Se. Majestät den Kaiser Alexander ll. von Nuhland versuchten menchelmördcrischen Anfalles erworben hat, das Komthur« kreuz de>ö Franz » Joseph »Ordens allergna'digst zu verleihen geruht. — Ihre Majestäten der Kais c r und dic K aiseri n, Ihre lais. Hoheiten Kronprinz Rudolf und Erzherzogin Gisela nahmen am 28. d. M. Nachmittags 3 Uhr mil allerb. Ihrem Hofstaate den Somniercmfrnthalt in Schün-brunn. Um 4 Uhr fand daselhst dci Sr. Majestüt das erste Tiner stall, zu welchcm Se. Hol). Prinz Alexander von Hesscn-Tarmsladt geladen war. — Tie seit mehreren Tagen in Wien weilende Depu» tation der galizischcn Juden wurde am 20. d. Vormittags von 6r. Majestät dem Kaiser in besonderer Audienz empfangen. — Ter mczicanische Rittmeister u. Nicolits ist in besonderer Mission mit cinen« eigenhändigen Schreiben seines Monarchen an Ee. Majestät den Kaiser am 25. d.M. in Wieu angekommen und am 27. von Sr. Majestät empfangen worden. — Die „N. Fr. Pr." schreibt: „Nach einer am Rath« hauölhore in Wien angeschlagenen Kundmachung finden diel letzten Werbungen für Mexico am 2?., 28. und, 30. April statt. Als Handgeld sind 25, 30 und 35 fl. angeboten, Laut den am 2(i. d. M. Mittag? bei dem Kriegs-Ministerium eingelangten telegraphischen Aenchtcn aus den verschiedenen Crgänzungsbezirtrn nehmen die Werbnngen sür ^ das incrieanischc Freikorps einen günstigen Verlauf. Der größere Theil der Angeworbenen ist bereits in das Haupt-depot nach Laibach abgegangen und sind dieselben bereits vollständig uniformirt. (Einzelnen ist sogar bis zur Üinschif« sung ein Urlaub bewilligt worden, und sind solche in ihren nenen Uniformen auch in Wien zu sehen. Tie Zahl der in Wien und in den Provinzen bis zum gestrigen Tage An« geworbenen belauft sich auf «50 Mann. — Freiherr von Vaumgartner hat seine Ai« bliothcl testamentarisch der Stadt Olmük zum Geschenke gemacht. Die Gemeinde hat dieses auf nahezu 7000 fl. geschätzte Geschenl ordnen und latalogisircn lassen, der Samm» iung den Namen „A a um g ar t ner'sch e Bibliothek" gegeben und, obschon sie Eigenthum der Kommune bleibt, ihre Aufstellung in den Räumen der (thcilwcise aus städli» schen Mitteln dotirtcn) Oberrealschule in 5^lmütz beschlossen. — Wie aus Prag gemeldet wird, slieh am 2-1. d. M. um die Mittagszeit ein Floh an die zur Hetz-Insel führende zweüe Holzbrüeke, in Folge dessen ein großer Thcil derselben zusammenstürzte und aucd das Floß zerriß. Sowohl die auf der Vriick? befindlichen Personen, als auch die Flößer kamen ohne Unfall davon. — Die Bauart dieser Arilcle muß sebr solid gewesen sein. — Aus Prag wird berichtet, daß ein SohnKarl GutzkowS sich der Bühne widmet und bereits in den nächsten Tagen in den Verband de5 Prager Theaters treten wird. Er wird seine neue Karriere mit der Darstellung kleinerer Licbhaberpartien beginne«. — Da«l Losungswort der deutschen Turner: „Irisch, frei, fröhlich, fromm", ist weit älter als gewöhnlich angenommen wird. Auch dürste die verkürzte Foim: „Frisch, schlich, fromm" (vom Jahre 1627) wohl schwerlich sür die ursprüngliche zu erachten sein, da die erweiterte Form sich bereits im 16. Jahrhundert vorfindet. Nach einem Hand« schriftlichen Liedeibuchc vom Jahre 1574 lautet der Spruch also: „Frisch, fromm, fröhlich, frei ist aller Studenten Ge» schrei;" mit anderm Reim, ebenfalls aus dem 16. Jahr« hundert: „Fnsch, frei, fröhlich, srumd ist der Studenten Reichthum!):" aus dcm Voltsmund damaliger Zcit: „Frisch, fröhlich, fromm und frei! daS ander Gott befohlen sei." Fokales. — Gestern fand eine Versammlung des LolalauöschusscS des Veamtenvcrcins statt. (5s wurde zunächst ein Versiehe» nmgsantrag aufgenommen, da der Auüfchuß zugleich als Agentur sür die Versichcrungsabtheilung fungirt. Sodann folgte die Berathung über die Gründung eines Vorschußkon s o r t i u m s. Es wurde beschlossen, vorerst noch die in Aussicht stehenden weiteren Vcitrittc abzuwarten, um sohln mit geeinigter Kraft diesen für die Provinz wichtigsten Zweig der Vercinöthätigleit ins Leben rufen zu können. Bei dcm Umstände, als uur durch Zusammenwirken vieler Kräfte Großes erreicht werden kann, wäre es wohl zu wünschen, 5 mv° ""^cnUgen Mitglieder des Bcamttnvcreinö sich an die Mttglu'dcrgruppe in Laibach anschließen würden. — Wir haben »och mitzutheilen, daß von Seite der l. l. Fiuanz- dircktion hier an sämmtliche unterstehende Behörden und Aeiutcr ein Ausruf zum Beitrittc zum Veamtenverein erlassen wird. (5s wäre zu wünschen, daß der fruchtbare Gedanke der Be-amtcnassoziation immer festere Wurzel fassen möchte! — Morgen Abends 8 Uhr findet im Salon Fischer eine außerordentliche Generalversammlung des „Laib acher Turnvereins statt, wobei nebst anderen Vcreinsangelcgenheiteu auch die durch die Abreise eines Turn» rathes nothwendig gewordene Ersatzwahl Gegenstand der Tagesordnung bilden. — Die vom katholischen Gescllenverein zur Feier seines Jahrestages gestern Abends im Nedonlen» saalc gegebene Theatervorstellung war gnt besucht und wurde durch die Anwesenheit Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters Freiherrn v. V a ch ausgezeichnet. Auch der Herr Landes« gerichtspräsidcnt Luschin und Herr Bürgermeister Dr. (5. H. (5ostci, Herr Domprobst Ko4, die Herren Kcmonici Sa-vaschnig, Novak, Panschler:e. hntlen sich ringesuiiden. Die Darstellung drr beiden Stücke war recht befriedigend. Sie war gut einswdirt und ging recht fließend vor sich, lieknu« dete jedenfalls eine» Forlschritt der Vsrein'grsellen in Detla» motion und Altimi. Insbesondere müsse» wir in dem slo» venischen Stücke .Ml«i>" dem Darsteller des „liupllm .l durch cin H y p o t h clard arl e h e n s-gcschäft im Betrage uon l>0 Millionen Guldcu. Prass, 27. April. (Pr.) In der Adclsrcssource haben dieser Tage Acrathuugeu stalt^cfnndcn, denen zu-folge im Kriegsfalle die Negicrung namhafte ll n< lcrstützuug dcö böhmifcheil Adclö zu gciuär« tigcn hat. Lemberg, 28. April. Nach einem feierlichen Hochamte mit Tcdcnm fand die Sch lu s;s itznn g der Henri« gen Landtagöfcssion stalt, Ein gcwähltcö zahlrci-' chcs Pnlililnm war anwesend. Abg. Gulcjelo^ki bringt einen Protest gegen dc» gestrigen geschäftöordnnngSwi'' drigcn Vorgang bei Annahme des Golnchuwski'schcn An« tl'agc«? in der Sprachenfragc cin. — Zylilitiewicz lündigt eine Gcgelicrklärnnss an, Gorkuwilki refcrirt 'Namens dcö Landc< ficht dcr Arbeiten des Landtages der liceudigteu Session, wofür daS Laud Ursache habe, scincu Vertretern dnulbar zu sein, drückt seinen Dank dcr Stallhalterei, dcm Ro gicruug<3lommissär uud vor allem Sr. Majcslät dcm Kaiser aus, welchem ciu drciiualigc^ stürmisches Hoch aufgebracht wird. Dcr Statthalter drückt dcm Laud'tagc die volle Almkemuma. dcr 3icgicruug auö uud schlicht mit dcu Wortcu: „Auf frohes Wiedersehen!" Bischof Mouastcrsli daukt dem LandcSmarschall uud dcm Regie« ruugSkomluissär für ihr Wirleu. Sämmtliche Neducr wurden von oftmaligen Bcifallildczcugnugeu uutcrbrochcu. Berlin, 27. April. (Pr.) Dic Korrespondenz Zcidln- schreibt, Ocstcricich habe den 25. verstlrichen lassen, ohne den MrüstnugSbefchl ;u crlasscu. Die 3lil< stuugcu hingegen habe es vcrsläitt. Die Äcschöui< gllugeu dcr Nüstuugcu mit dcr Haltung Italiens de-dcutcu ciuc Ag g rcssi ou gegen Preußen Auch bcim AuSbruchc ciucö österreichisch-italicuischcu ssampfcs wäre Preußen cugstcus li e t h c i l i g t. Berlin, 28. April. (Pr.) Gcg cu d cu iu seinem e b c u c r d i g g c l e g c n c n A r b e i t ö ^ K a li i lt e t c b e i M Fenster stchcudcu ssöuig warf heute Vor» mittags ciu ?l rbeitö m au u ciucu Kuittcl, ohuc ihu jedoch zu verletzen. Dresden, 2.^. April. Da« „Dresdener Ionr« nal" schrcibl: Die ZcitnnMiachiichtcu über die Rüstn»-gen Sachsens seien thcilS unwahr, theils schr übcrlrie-bcu, uamcullich uuwühr sci dic Meldung uon dcr Eiil< bciufung der Ncseruc. Dic )nichricht, das; die Mittcl-slauicn die deutsche» ^lc,s;>uächlc ersuchen werden, bis zur Ausgleichung ihrcr Differenz ihrc Truppcn aus dcn Buudcsfcstuugcn hcrauSzuzicheu, ist ebenfalls uuwahr. Florenz, 28. April. Dic Stcll u ugderArmee auf dcu Kriegsfuß wurde dctrctirt. Ma» spricht oou Verstärkung des ssaliiucts durch ucuc lHlemcute. Vtailand, 28. April. Dcr heutigen „Perseuc-ranza" wird aus Florenz vom 27. d. M. Folgendes ge< schrieben: Ocslcl n hat ciuc Ät i l i t är t o u fer cu z stalt-gesunden, wclchcr dic Generale (^ialdini uud Pettiti bei' wohnten. Außer dcu augcorductcu zahlreichcu LicfcliM' geu für die Hquipiruug vou mehr als hunderttausend Mauu wurde die Eiubcrufuug aller Klassen beschlossen.^ Das Kommando des Heeres bei ciucm Ausbruchc dcr Feiudscliglcilcu würde dcr König übernehme» uud dic Regentschaft dcS Staates dcm Prinzen Eugen o. (iarist/ nan übertragen werden. Lamarmora foll (5hcf deS Oc< ucralstabö werden, Gcucral >äialdiui das erste, General Durauds dnS zweite Armeclorps lommandiren. Prinz Humbert soll daS Kommando dcr crslcn Division des cistcil Korps, Priuz Amadeus das Kommando dcr erstell Brigade übcruchmcu. Scuator Graf Arefe ist nach Paris gereist, um dcm Kaifcr Napoleon die Sachlage darzustcllcu uud die Nothwendigkeit uachzuwciscu, dcü gordischcil Kuoteu mit dcm Schwerte zu durchhaueu. London, 28. April. Bei dcr um halb :l Uhr M»^ gcns iin Uutcrhalise erfolgten Abstiiumuug übcr d>t zweite ^csuug dcr Reformbill wurde dicscll'c in>l 3l»^ gcgcu 318 Stimmen augeuommen. -- cheschästs-Zeitung. ^ General versammln »ft d«» osterr. Vodenkredit^ Anstalt. Dir ^rschäsl^ftcnudc innfaßt dicömal !^l, Moualr und ci< ergibt sich silr dllsc Zeit riii nnch "Al'zng aller Spesen verblei' hsndc fl. Vl?n diesem O>.'" n'iniil N'ird ein Betrag don 2^.M» fl. a!^! Abschreibung von dn« Orilndnngö- uud Einr'ichtnngülostm in Äb;»c> gebracht, nnd es uerlilicden dann noch 7t>,^.?«4 fl., niouou ^^().0<»0 fl. als '»per;. Dividende auf das Mienlnpilal (? st. Per Ällic) deieilö vertheilt N'Nlden und dcr ^lest per N!!,^.?^t fl, nach dein Antrae>e deö V"'< U'altiuigOrallieZ die folsssiide Bestinunnng erhält: Eine ZmveisiMg von iil) Prozent, d. i 79.756 fl. t em Reseroefond, eine Tantienic für (ymiuerneure, Direktoren :e. per l fl. per Allie, d. i. 510,000 si. ftlr 60.000 Mic" und einen Geunilnülierlrass auf daö Jahr 186^ nüt I8.l4'> fl' i^H stellt sich sonach das 6rlräss>iisz flir jcdc Aktie auf N st. odcr ^uahe^li 8 Prozent ('.,z">, Per Jahr.) Dir Allianärr lönneü m>t dieser Dividende vorlaufig fehr zufrieden sein, da wir ihuen nil" unv? allfu nur den NlUhil^eu Fricdeu uud die Nuhe wüuschen, u>N sowohl ihr Iuslillit a! (W. Hdlödl.) ilaibach, 28. April. Die Durchschnitts-Preise slelltti' sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: Durchschnitts,Prrise. sl. lr. fl. ll. ! si. ll. fl^ Weizeu Pr. Metzen-------4 i.^ Vntler ftr. Pfnnd ~ 45 — -" Korn „ — — ^ 2 Eier pr. Ttilck — 1j—-" (3crs!e „ -------2 42 Milch Pr. Maß -10 -^ Hafer „ — — 1 8<1 , M,dsle,sch pr. Pfd. - 1" -^^ Hallisrucht „ —!- 3 15 Kalbfleisch „ —18 — ^ Heiden « ------2 35 Schweinefleisch,, -'16-"^' Hirse „ -,— 2 35 Schöpsenfleisch „ —^2-"" Kulnrutz « --— 2 5<> Hähudcl pr. Stllel —35^^ Erdäpfel „ 130------Tauben „ -15-,^ Liufcu „ 5-----------Heu pr. Zcutucr 1 50 - "" «Lrdseu „ 4 50- Stroh „ ^l(> - ^ Fisolen „ 5-----------,' Holz.hart.,pr.Klft. -,- ?>^ NindSschmalz Pfd. — 52-------'! —weiches, „. """ ^ " Schweineschmalz „ — 40-------,^ Wein, rother, pr. ! Spe6, frisch, „—^25-------^ , Eimer "^ ^^ — geräuchert „ — 38-------— weißer „ ^ ^!^^ 3IletcorolliPscsio 3zeoliuchlun^tt ill Lailiach^ 2: ».33 " « ^______1^» «u. Mg. 325.4l ,'l' tt-2 W. schwach I heiter 28. 2 „ N. 324.94 >1«.? SLU.z.stark^ heiler "-<" 10., Ab. 325.12 4-11.3 SW. mäßia,aM!h-Wv. ,^,^ 6U. Ma. 324.9, -l-10 9 W. schwach grös;th. bew. 29. 2 „ N. ! 324.N5 --Itt.i SW. z. stark grüßlh. beiv. "-oa 10 „ Ab. > 324.5? , -^-11.» ,SW.;. starl, trübe > Den 2<: Windia. Nachmiltaa Hanfwolleu. Vewülluug geg^ Abend zunehmend. Mondhof. Deu 2i».: Regenwolken, de" ss ^ zen Tass mehr oder minder dicht geschlossen. Sehr windig staubig.______________^___________^ Verantwortlicher Redakteur: Iguaz v^K l e i nn^aN^.—— Drucl und Verlag uon Ignaj v. Kleiumayr und Ftdor Vamberg in Laibach.