_U^« 28 »84«. Widerlegung einiger irrigen Ansichten von der Bienenzucht. (Von Georg Ionke.) e^Dn dei, vereinigten Frauendorfer Blättern vom 20. November und 31. December 1845 kündigt der k. Pfarrer Johann Dzierzon zu Carlsmarkt in Schlesien eine neue Aufklärung über die Bienenzucht an, und legt als Bienenvater sein reformirtes Bienen.'Glaubensbekenntniß hierüber ab, mit dem Wunsche, daß dieses Glaubensbekenntniß alle Bienenfreunde annehmen, oder, wenn sie glauben, daß ihr Gewissen dadurch verletzt worden sey, ihr Bedenken darüber laut werden lassen möchten, und bestiinmt voraus, das; nur Eingeweihte stimmberechtigt sind, und auch diese ihre Ansicht begründen müssen, so wie auch er bereit ist, jeden aufgestellten Artikel aus dein unfehlbaren Buche der Erfahrung zu beweisen, folglich werden die Artikel, gegen welche nichts vorgebracht wird, als allgemein angenommen betrachtet, nach dem Grundsatze: »Hui West, constinlirs vi66tui'." In Folge dieser Aufforderung glaube ich also stimmberechtigt zu seyn, ihm hierüber meine, durch mehr als vierzigjährige Behandlung der Bienen, folglich auch durch einige Erfahrung erworbenen Kenntnisse mitzutheilen, die mit seinen Ansichten nicht ganz übereinstimmen, weil bei den Bienen noch immer viele Geheimnisse obwalten, die bisher auch von den erfahrensten Bienenzüchtern und gelehrtesten Naturforschern noch nicht ergründet und entdeckt werden konnten. Denn, ob er schon der festen Meinung ist, daß jede junge Bienenkönigin zur Fortpflanzung ihres Geschlechtes von einer Drohne befruchtet werden muß, weil sie, nach seiner Voraussetzung, nicht Jungfrau und Mutter zugleich seyn kann, so bleibt diese Vermuthung, so klar und so gründlich sie übrigens auch zu seyn scheint, doch so lange unentschieden, bis es nicht erwiesen werden wird, wie die in den drohnenlosen Monaten, als: im Jänner, Februar oder März, wo doch gar keine Drohne eristirt, zum Ersatze der alten Mutterbieucn neu gebornen Königinen doch jederzeit fruchtbar sind und echte Bienenbrut erzeugen können, ohne sich vorher mit einer Drohne begattet zu haben. Von dieser Wahrheit kann sich jeder Bienenzüchter dadurch überzeugen, wenn er zu einer drohncnloscn Zeit die Königin aus dem Bienenstocke nimmt; es werden die Bie--nen aus der vorhandenen gemeinen Arbeitsbienenbrut nach 14, 15 oder 16 Tagen durch Verlängerung einer gemeinen Bienenzelle, worin sich entweder ein Bienenei, oder eine noch nicht über 3 oder 4 Tage alte Bienenmade befindet, wieder eine neue Bienenmutter ausbrüten, die im Srande seyn wird, ihr Geschlecht weiter fortzupflanzen, ohne sich eher mit einer Drohne zu paaren; folglich kann man noch nicht mit Gewißheit behaupten, daß jede Bienenkönigin oder Bienenmutter zur Fortpflanzung ihres Geschlechtes von einer Drohne befruchtet werden müsse, und daß dieses sogar in der Luft geschehen soll, hat man gar keinen Grund zu glauben; obwohl dieses auch andere Bienenzüchter aus der Ursache behaupten wollen, weil sie öfters sehen, daß die jungen Königinen die ersten 8 oder 9 Tage, nämlich noch eher, als sie das zur Bruterzeugung erforderliche Alter erreicht haben, sich bei günstiger Witterung in den Mittagsstunden außerhalb ihrer Wohnungen in der Luft zu sommern und zu erlustigen pflegen; bei welcher Gelegenheit sie manchmal auch einige Drohnen umkreisen und sich im Fluge mit frohem Gesänge mit ihnen ergetzen. Aus diesem seichten Grunde wollen nun Einige schließen, daß die Befruchtung der jungen Königinen durch die Drohnen nur bei ihrer Sommerung in der Luft geschieht. Sie werden in ihren, Irrwahne noch dadurch bestärkt, weil man bei solchen jungen Königinen gegen Ende ihrer Sömmerungszeit, nämlich den achten oder neunten Tag nach ihrem ersten ungehinderten Ausflüge, an ihren hintern Leibern oft deutliche Spuren ihrer geschehen seyn sollenden Begattung bemerken zu können glaubt. Was aber jedoch nur ein Zeichen ihrer hochzeitigen Schwangerschaft und ihrer nahen Geburtszeit ist, weil solche Bienenmürccr gemeiniglich schon die nämliche Nacht in ihren Stöcken die Brüt anzulegen pflegen. Nach der Bemerkung der Naturkundigcn sind die Drohnen nach ihrer Lcibesbeschaffenyeit nicht einmal im Stande, die Königin auf eine natürliche Art zu befruchten. Die Befruchtung derselben, wenn sie allenfalls doch durch die Drohnen geschehen soll, könnte also nach der-Meinung der berühmtesten Bienenväter nur durch ihre Aus--dünstung im Innern des Stockes geschehen, welches auch sehr. wahrscheinlich ist. 79 Denn wenn eine Drohne zu deren Befruchtung auf eine natürliche Weise hinreichen würde, wozu wäre also die so große, bei manchem Stocke sogar den dritten Theil des ganzen Bienenvolkes übersteigende Menge der Drohnen, die weder etwas eintragen, noch sich mit innerlichen Arbeiten beschäftigen, sondern bloß müßige Zuschauer und unnütze Fresser zu seyn scheinen. (Schluß folgt.) Ausgrabungen in den Nuinen von Noviodunum. Vom k. k. Vberamtsdircclor Costn. (Aus den „Mittheilungen des historischen Vereins für Krain.") In der schönen Ebene des Gurkfelder Bodens, nicht fern von der Ausmündung des Gurksiusses in den Save-ström, zwischen den Dörfern Viher und Dernovo, wurden seit Jahrhunderten her zahlreiche römische Alterthümer, vor.-züglich Münzen, zufällig, bei Aufackerung des Bodens, oder bei Ausgrabung des alten Baumaterials, zu Tage gefördert, und es ist außer Zweifel gestellt, daß dort das römische Mu-nicipium Noviodunum stand. Schon Schönleben und Val-vasor, letzterer im fünften Buche seiner „Ehre des Landes Krain," S. 259, führen zum Beweise dessen eine Säulenschrift an; einen zweiten Denkstein mit der Hinweisung auf den Namen Noviodunum gibt Linhart in seinem »Versuche einer Geschichte von Krain," 1. Band, S. 312, und ein drittes derartiges, von weil. unserm gelehrten Archäologen V odni k entziffertes Denkmal besprach Professor Richter im »Illyr. Blatte" Nro. 8 vom 19. Februar 1819 ; nach Anto-tonins Itinerarium, lag Noviodunum auf dem Wege von Einona (Laibach) nach Siscia, und war von Emona 58000, von Prätorinm Latobicorum (bei Ratschach) 24000, und von Quadrata (Karlstadt) 28000 römische Schritte entfernt, folglich dort, wo im Gurkfelder Boden häufige, Spuren auf die Lage dieses Municipiums, welches zur Tribus Flavia gehörte, hinweisen. Gebhardi ^) führt den Ursprung von Noviodu-num bis auf die Celten zurück, weil die Etymologie des Wortes !),m', die ungewöhnlichen Umstände entschuldigten wohl ein wenig Widerstand gegen den Willen ihrer Mutter. Sie protestirte also laut gegen den Beschluß, dem Herrn Briggs irgendwie Hoffnungen zu machen und erklärte fest, obgleich ehrerbietig ihren Beschluß, lieber die Million auszuschlagen, als den dazu gehörigen Mann anzunehmen. 72 D'lese Erklärung führte einen ziemlich heftigen Wortwechsel zwischen der Mutter und der Tochter herbei, wir halten es indes; nicht für nöthig, diese kleinen Familien-Mißhelligkeiten, die selbst in den besten Häusern nicht ganz fehlen, der Oeffentlichkeit zu übergeben. Jede Partei blieb, wie es in solchen Fallen zu geschehen pflegt, von den Gründen der andern unüberzeugt, und die Mutter hatte alle die ihrigen fast erschöpft, als sie sich mit einemmale erinnerte, daß man in der Gesellschaft, die sie hatte besuchen wollen, auf sie warten werde. (Fortsetzung folgt.) Fenilleto n.