Ptantiintraliom - prrilk: Kur liatbacb •anjjiibrig . . . 6 ft. — ft. Halbjithr,, . . . s „ — „ ®iittelia6rig. . . l „ 60 „ Wonatlicfc . . . — „50 „ Mit ter Post: •»Hlabrig . . . s» ft. _ tt. Haldjahrig . . . 4 . 50 , bierteljiihrig. . . 2 „ 25 „ Zuftellung in« Haus oicrtel-l«brii) 26 kr>, monatli* 9 It. Sinjelite Jlummetn 6 tt. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht beriickstchtigt; Manuskripte nicht zurirckgesendet. tttlaltHoei »ahnboigasie Sit. 13*. Srpkdilioll uni 3nftrateo flttttaa: ikongt-hpla? Nt SI (Bu66anblung eon 3.0. Lleinmavr St F.Bamberg!. 3nftrlion»pralti«fg Aj bteimal i 7 It, 3nfertton6ftemeeI jebei iBct gtočctcn Onfetaten Stnsch-ltting entlprcčenbeS Nr. 294. Freitag, 24. Dezember. 1869. Pranumerations-Einla-uug. • ---•-'"Tv --- ^$lit bem 1. Janner 1870 beginnt tin neues Abonnemcnt auf das „8aibacher Tagblatt." Dah wir auch int kominenden Jahre fiir die Jnteressen des Fortschrittes und dec Anfllarung rote bisher unerschutterlich einstehen werden, beg wir uns tin Kampfe fiir personliche, politische und religiose Freiheit durch nichts einschiichtern lassen und unsere Unabhangigkeit nach jebct Seite hin bewahren werden, das aufs neue zu versichern, halten wir fur uberfliissig und glauben nicht ohne Befriedigung auf die bisherige Haltung des BlatteS verweifen zu diirfen. DaS „8aibacher Tagblatt" besteht erst kurze Zeit, und Dank der freundlichen Theilnahme eines unerwartet grohen Leserkreises hat es nicht blos die Garantien seines Fortbestandes in fid), sondern ist dadurch auch in die Lage gesetzt, datz die in demselben niedergelegten Anschauungen eine grohe Ver-breitung im ganzen Lande finden. Das »Laibacher Tagblatt" bringt Oriqinal-Leitartikel nber die Tagessragen sowohl im Gebiete der grohen, als auch dem der engeren TageS-Politik; tin reichhaltiges, abwechsluugsreiches Feuiileton bringt das WissenSwertheste aus allen Zweigen des menschlichen Wissens, insbesonders auch iiber Landesverhaltnissc; die Erscheinungen der vaterlandischen Literatur finden, abgesehen von alter Parteistellnng, eine nnabhangige, gerechte Kritik und wohl-wollendes Entgegenkommen. Unsere Lokalchronik bringt genauen und schnelleu Bericht iiber die fieiiieit Tagesereigniffe lokalen Charakters. Der Giite und Freundlichkeit angesehener PersSnlichkeiten am Lande verdanken wir Original-Korrespondenzen aus allen Theilen des Landes. Wir diirfen es wohl ohne Selbstiiberhebung aussprechen, das „Laibacher Tagblatt" ist bereits zum Bediirsnih seines Leserkreises geworden, und so werden wir alleS ausbieten, den Jnhalt unseres Journals in allen Richtungen nicht mtr aus seiner bisherige,, Hohe zu erhalten, sondern denselben im Jnteresse unserer Leser noch abwechselnder und reichhaltiger zu gestalten. Um dieses Bersprechen in vollem Mahe erfiillen zu konnen, richten wir nicht nur an unsere bisherigen verehrten SDŽitarbeiter, denen wir fiir ihre anfnpfernde Unterstutzung hiemit den aufrichtigsten und herzlichsten Dank sagen, die Bitte, in ihrer Theilnahme auch kiinstig nicht zu erlahmen, sondern wir stellen auch neuerdings an alle Freunde und Gesinnungsgenossen das dringende Ersuchen, im Jnteresse der gemeinsamen Sache unserem Blatte ihre Mitwirkung nicht zu tiersage, und jeder in scinein Kreise fiir daSselbe nach Thunlichkeit zu wirken. Pranumcrations - Bedinguugen. Dieselben bleiben unverandert wie bisher Fur Laibach: i Mit der Post: Ganzjahriq...........................6 ft. — ft. j Ganzjiihrig.............................9 fl. — kr. talbjalirig ........'................3 „ — „ Halbjahrig......................... . 4 „ 50 „ ierteljiihrig........................1 „ 50 „ Vierteljiihrig...........2 „ 25 „ Monatlich ........................— „ 50 „ Fiir Zustellung ins Haus vierteljahrig 25 kr., monatlich 9 kr. — Einzelne Nummern 5 kr. Das »Laibacher Tagblatt" ist somit die weitaus billigste hier erscheinende Zcitun^ und vermoge seines grohen Leserkreises auch ganz besonders fiir Jnsertionen geeiguet. Die Redaktion. .. Der h. Feiertage vie niichste Rummer am Montag. wegen erschcint BersassungStreue Kundgebungen in Mahren. Sin Seitenstiick zu den von den Slovenen be-wohnten Vanbtheiien, die in eiiiem Konigreiche Slo-venien aufgehen sollten, bilden Mahren und Schle-strn, deren Jnkorporirung zu Bvhmen unter cinem 9cmeinfchaft(id)cn Generallandtage eincn Hauptpunkt des czechischen Programmes bildct. In jiingster oeU beginnt sich jedoch in den gedachten Konlandern *lne lebhafte Bewegnng der Stiidte zu Gunsten der Erhaltnng der Landesautonomie zu regen, bereits rourden mehrerc Adrcssen zu Gunsten der Dezember-versassung an das Gesammtministerium abgesendct, und es liegt uns der Wortlant ciner vom Gemeindc-rathe von Olmiitz beschlossenen Adresse vor, deren Jnhalt jene Stimmung wiedergibt, die derzeit auch a^derwarts in Oefterreich machtiger denn je zu *-a0t tritt. Sie (autet: , »Die ernften Gefiihle, welche in diesem Augen-d'lcke die Herzen aller Patrioten der Monarchic und insbesondere tier Markgrasschaft Mahren miichtig bewegen und welchen unsere Schwesterstadt Griinn soeben beredten AuSdruck gegeben, haben auch in unserer Brust ein lreueS Echo gefunden. Auch wir find von dem Gedanken durchdrungen, dah der moderne Staat allen seinen Biirgern gleichen Schutz und gleiche Rechte gerofihren musse, bah die Ver-fassung unseres, so viele VSlker und Lanbcr verei-nenden theuren Oesterreich nur auf der Grundlage der Gerechtigkeit und Freiheit aufgebout werden kiinne. Fern liegt es von uns, unsere slavischen Mitde-roohner der Markgrasschaft in der Entwicklung ihrer Natioualitat irgendwie kranken oder beeintriichtigen zu wollen. Diesclbe Freiheit der Entwicklung, welche wir als unverbriichliches Recht fiir uns in Au-spruch nehmen, vergiinnen wir gem und ausrichtig den slavischen Bewohnern der Markgrasschaft, mit welchen wir seit Jahrhunderten diesclbe Heimat theilen, Leid und Freud gemeinsam tragen, deren Schicksal mit dem unferen durch die mannigfaltigstcn Bande cng und unauflSSlich verkniipft ist. DicscS Gcfiihl der Billigkcit und Gerechtigkeit gegen unsere Mitsassen haben wir — obschon unsere ©tadt allzeit mit Nachdruck auf die Wah-rung ihre« dcutschen Charalters bedacht roar — nic verleugnet und eS auch im Sffcntlichen Leben bethatigt. War es doch die Stadtgcmcinde Ol-miitz, welche erst vor JahrcSsnst vom Standpunkte der Gleichberechtigung die Errichtung biShmischer Rcalschulen in der Markgrasschaft bei der hvhen Staatsregierung auf daS roiirmste befiirroortett. Ader wir find nns wohl auch berouht, dah die un-gchcrnmte Entwicklung jeder 9iationa(it6t durch un-fere Staatsgrundgefetze gewiihrlristet und durch un-fere Verfaffung atlfeitig ermSglicht ist, und wir sehen cs mit eigeneit Augen, wie bitfe Entwicklung der Eigenart taglich neue Fortschchte macht. Wir find unS klar dnriiber, dah mWchtS, was wir heute alS Uebelftanb beflagen, keinrswegs die Schuld der Verfaffung, sondern eine Folgr der vorvber-gehenden Itngunft der Zeit ist, Oder zu den unver-meidlichen Nachwehen longer, ererbter UebelstSnde gehBrt; klar barubcr, dah auch die verfassungS-treueu Biirger sich noch fange nicht in den vollen Besitz aller durch unfcre Jnstitutionen ocrbricfteit Vorthcilc gcfctzt haben; dah die FrLchte auch der trefflichften Staatseinrichtungen nicht schon binnen zwei Jahren reifen kSnneu, und dah noch kcine junge Versassung fiber Nacht alle Parteien befrie-digt hat. Unbesangener und gerechter, alS viele Oesterreicher thun, hat das AuSland fiber unsere Verfassung geurtheilt. Wem aubers, als diesen sreiheillichen Jnstitutionen danken wir es. batz die erschfitterte Stcllung der Monarchic unter den eu-ropaischen Grotzmachten so wunderbar schnell wilder hergestellt wurde? Wem, datz uns die achtungs-volle Simpathie deS gebildeten Europa und der nruen Welt zu Theil wurde und unsere innere Geschichte in immer weiteren Kreisen von wachsen-der Theilnahme begleitet wird? Ja, mit Freude und Stolz gewahren wir, datz unser theuereS OeMreich, Welches einst als Bollwerk deS Absolu-tiSinuS gesLrchtet wurde, nunmehr als Horr und Bfirge des geistig-sittlichen Fortschrittes der Mensch-heit anerkannt und geehrt wird. Darum hcingen wir auch an der Verfassung, welche in unserem Namen von unseren, auS unse-rer Mitte gewShlten Biirgermeistern und Gemeinde-rSthen mit seierlichem Eide beschworen wurde. Wohl freuen wir uns, datz unsere Verfassung jeder organischen Weiterentwicklung fShig ist, welche, mit schonender Pflege, mit weiser Besonnenheit an-gestrebt, aue dem Prinzipe der Frciheit und Gercch-tigkeit hervorgeht; wir sprechen eS aber mit voller Ueberzeugung auS, datz eine fSd-rative Umgestal-tung dcS Reiches daS Zeichen zum Beginne der Schwachung und Schadigung, ja zum Ruine des Ganzen wcrden miitzte. Wir erkennen cs klar, welcher verhangnitzvol-lcn Zukunft das Biirgerthum und Deulschthum MahrenS entgegengchen muhle. falls unser Land zum blotzen Anhangsel eincS Nachbarlandes hcrab-gedruckt und das deulsche Burgerthum einer unauS-bleiblichen Vergewaltigung preisgegeben wcrden solite. Niemals vermSchten wir einen General-Land-tag in Prag als unsere rechtmatzige Bertretung anzuerkennen. wir wiirden niemals cine solche KSr-perschaft beschicken, wir konnten nie etwaS dazu beitragen, datz die von unseren Vorfahren mit so Biel Nachdruck Jahrhundtrte hindurch vertheidigte Selbstandigkeit MahrenS aufgegeben oder zerstSrt wfirde. Hoher k. k. Ministerrath! Offen und cnt-schieden, wit eS freien Miinnern im freien Staate zustcht, haben wir hiemit unsere politischc Gesin-nung auSgcsprochen, aber auch mil jcner Treue gegen Kaiser und Reich, deren sich daS ganze Land Mahren und insbesondere unsere Stadt. welche schon so viele und schwere Opfer fiir Kaiser und Reich willig gctragen hat, mit Rccht rlihmcn kSnnen. Wir halten fest an der Verfassung, welche alS freier Vertrag zwischen Krone und Volk vereinbart wurde, wir lassen nicht von der Autonomie MSH-rens, welche die Entwicklung unserer nationalen Existenz verbfirgt. Die Berehrung gegen unseren Kaiser, die Ieuilleton. Laibach, 24. Dezemder. (Die Fremden in Stain. — Eine geistreiche Antwort. — Absertrgung eines Logensuchers. — Sitt Theaterereignih.) Die VerfassungSfeier bildet noch imunr den GesprSchSstoff dieser Woche, den Slein dcS Anstohes der Gegner, unter welchen die alte Madame ..Novice" wohl den Aerger iiber das vollkommene Gelingen deS Festes am schlechtesten verbeitzen kann und geradezu in Albernheiten verfallt. Und wieder find es die Fremden, die fiber Krain nicht sprechen dfirfen! Krain ist nach bet Meinung der Patrone der ..Novice" tin Noli me tangere, das verschleierte Bild von @ois, Krain ist tin Aikanum, niemand hat es, niemand kennt es, niemand nennt es, niemand weitz was, autzer dem „Novicenmeister." Wir mSchien nur gerne wissen, wie sich Herr Dr. Blci-weiS laut seines humoristischen Grundsatzes, datz fiber Krain nur Krainer reden sollen, eine Welt-geschichte von Schlosser und eine Geografie von Ritter denkt, die doch mustergiltige Werke find. Glaubt er denn wirklich, datz Schlosser und Ritter Sorge urn die Wohlfahrt unsereS Reiches und uti« seres Landes. daS Geffihl der Verantwortlichkeit fiir das Gefchick unserer Stadt, die Liebe zu unseren Kindern haben uns diese Worte aus die Zunge gelegt. Wir bitten diesen Ausdruck unserer uncrschfit-terlichen Lojalitat und unserer politischen Anschau-ungen zur Kennlnitz Sr. Apostolischen Majestat unsereS vcrehrten und geliebten Kaisers zu bringcn." Die Versasiungsfeier. (Schlutz.) Rede des Herr« Dr. Raeic. Meine Herren! Lasien Sie mich noch kineS ManneS gedenken, der zwar nicht unter den Lebenden roeilt, den wir jedoch alle verehren, deffen Geist uns bet unserem heutigen Feste umschwebt, — es ist Dr. Mfihlfelb. Wem wird es nicht erinnerlich sein, mit welcher Begeisterung sich Dr. Muhlfeld in den Kamps gegen die Macht der Finsternitz gestfirzt, mit welch' edlem Eifer er fiir die Sache der Menschheit, fiir die ©ache des Fvrtschrittes ftritt. Dr. Muhlfeld war einer der Eisten, der, nach-dem bitterc Noih und herbe SchicksalSschlage uns eincn Theil der uns mit Gewalt genommenen VolkSrechte wieder geroonnen, im Wiener Parlamente die Fahue der geiftigen Unabhtingigteit ansgepflanzt; der die Bfirger des osterreichischen Staales zu ben Waffen des Geistes gegen das iibermiithige Rom rief; er war einer der Ersten, der Hand anlegte zur ©prengung der Konkordats-Fesicln, die wir zu unserer Schmach und zum Gespoite der Nachbarn so lange Zeit trugen. Wer wird es mir cerargen, wenn ich in der heutigen Versammlung des ManneS gedenle, der stir uns so Biel gethan, dem wir so viel verdanfen, des Mannes, der ben Schwarzen, die ihn in der Blume Ketzer nannlen, znrief: Ich bin Katholik, und als Katholi! rtittlc ich nicht an ben Fundamentm meiner Religion, ich ttimpfe ffir die angeborntn Rechte des Menschen, fiir das Recht des freien GlaubenS, der freien Wiffenfchaft, ich ftreitc fiir die freie Kirche im freien ©taate. fatten die Herren am ©taatsruder ben einfachen und vortrefflich ansgearbeiteten Feldzngsplan des erfah--renen Freiheitshelden ausgeflihrt, — flirwahr, unfere lichtfcheuen, nur com Gedanken der Herrschsucht be= feelten Feinde wcircn schon langst auf alien Linien ge-fchlagen und gedemiithigt. Ich werde nicht als Doktor der Rechte, wie es von jemandem unlangst im Redoutensaale geschah, die Unsehlbarkeit bes PapsteS vertheidigen, nein, fortsetzen will ich Oen Protest, zu wclchcm in ber letzten Ver' sammlung des konstitutionellen VereineS das erste dnrch die Welt gcwandert find, urn in jcdcm Land then geborcn zu werden und dann fiir ihrc Werke wieder writer fchreiben zu konnen? O heilige Ein-falt, dein Name ist ..Novice!" Und wenn den nicht Eingeborencn tin frcmdeS Land nichtS an-geht, was Hal Bischof Mrak in Amerika zu suchen, was ihrer Zeit Baraga und Knoblecher, was gehen diese krainischen Fremdlinge bie fremden Lander an? Was hat die „frtmbe Fcrse" mit Amerika zu schafscn? Sic will den armcn Jndiancrn da-sclbst ihrcn Gott, ihrcn Glanbcn rauben, sie will Sitten und Gebrauche vcrdrangcn, das Volk be-herrschen. Pfui! fiber die ..fremden Fersen," so here n wir ..Novice" rufen ? Nein, mein licber Leser, im Gegentheile, dafur schwLrmt ..Novicc." Unterdrfickung dcr Jndianer durch Fremde einer« seitS, hinauS mit ben Fremben! andererseitS, und beideS in einem Athcm, baS genicrt bit husbe-schlagenen Anschauungen unsereS BauernblattlS nicht. ES ist fibrigcnS eine billige und bequeme Me-thode, wenn man eine Ansicht beS Gegners nicht bekampfen kann, auf die Person loSzuschlagen, und anstatt fiber die Ansicht deS Gegners, fiber scintn GcburtSort zu sprechen. So lange un» jedoch Dr. BleiweiS und seine Wort gefatlen, ben Protest gegen elwaigc, unserer Vernunst, unseren Rechten und unserer Religion wider-ftrebende Beschliisie dcS in Rom tagenden KonzilS, und diesen Protest setze ich sort als Katholik und als Slave. (Stiirmifcher Beifall.) Dieser Protest kann nicht praktischer fortgesetzt werden, als wenn wir der Mah-nen Dr. Mfihlfeld’s ehrend gedenken. ©in Hoch den Mahnen Miihlseld's! (Lebhafte Zustimmung.) Hierauf trug Dr. Keesbacher ein von ihm felbst verfatzteS, hochst witziges und geistvolleS Gedicht vor; nach jeder ©trofe wurde der Vortragende durch Beifallsbezengnngen unterbrochen und am ©chlusse be-lohnte den Vcrsasfer ein nicht endenwollender Beifall fiir fei«e trtffliche Leistung. Wir bedauern, ben Jnhalt des auch in der Form vorziiglich geluitgenen Gedichtes dem Lefer nicht mittheilen zu konnen, da uns leider kein Manuskript zur Disposition fteht. ©onach hielt Obmann Deschmann cine slo-venische Ansprache, bie burch ihrett volksthiimlichen Ton unb bie Bezugnahme auf bie politischen ©chlag-worte, mit benen die Ultramontanen dem Liberalismus in Krain ben Garaus zu machen glauben, die heilerste ©timmung unter ben Anwesenden hervorries, so batz der Redner oft minutenlang nicht zu Wort kommen konnte. Jhr Jnhalt war beilaufig folgenber: ..Bisher wurden nur deulsche Tischreden gehalten. Was werden die klerikalen Gegner dazu sagen ? Die Czernuchi werden morgen die Kopse zusarnmenstccken, um ihr Verdikt fiber das VerfasiungSfest zu fallen. ES wird dahin lauten: Ein Heines Hauflein $iberaluchi hat sich wieber einntal in ber ©chietzstatle aufgebltiht. (Heiterkeit.) Vom Volkc war gar niemanb anwefend, nur etliche Nemškutarji fanden sich ein, lauter grim-mige Feinde deS Volkes, die alle ©lovenen in einem Loffcl Wasser ertranken unb die slovenische ©prache von Gottes Erdboben vertilgen mochten (Anhaltende Heiterkeit.) Unb dennoch hege kein tiberaler Mann solche Gedanken, cS sei nicht roahr, dah die slovenische ©prache von ber liberalen Partei verachtet wiirde, sie __ ist jedem Krainer schon als Muttersprache so werth und theuer, als irgenb eine ber auSgebilbetsten Spra-chen der Erde. (Beifall.) WeiterS verbreiten bie Klerikalen unter bent Bolke bie Meinung, datz die liberate Partei in Krain nichts gelte, teine bfirgerliche Achtung genietze, doch ein Blick auf bie Versammlung, in der so hochachtbare Manner anwefend find, mliffe jedermann eines anderen belehren. Rebner begrfitzt aus diescnt Anlasie unter lebhaftem Beifall ben anwe-fenben Landeshauptmann, ben Bfirgernieister von Laibach, die eigens zum Feste zugereiSten beiben Biirger-metster von ©tein unb Radniannsdorf. Die Klerikalen wollen den fogenannten Nemškutarji gar feme politischen Rechte gbniten, fie behanplen sogar, batz diese nicht einmal einen halben Mann in beit Lanbtag Gescllcn nicht nachweisen, datz Pythagoras. Sokrate«, Guttenberg. James Watt, unb w>e fie alle heitzen, bie Hcrocn unb WohlthSter dcr Menfchhcit, gcborcnc Slovenen waren, so lange werden unS die Herren nicht fibcrzcugen. datz die freinde Ferse ein Unglfick fiir ein Land ist. Es genfigt fiir ben Freund der Menschheit, Mensch zu sein, unb er braucht sich hierfider nicht bnrch Attila unb Sporen ober durch Surka aber Frack als eine befonbere SpezieS zu qualifiziren. Wir erinnern unS hiebei an bie geistreiche Antwort einer hiestgen Dame, einer fehr frommen Frau, welche von tintm hiesigen Severinusbruber gesragt wurbe, warum sie nicht in ben katholischen SSerein sich einschreiden lasse. Sie irren sich, antwortett bie geistreiche Frau, ich bin schon eingeschrieben. Seit wann denn ? fragte unglaubig ber Severinu«* bruder. Seit meiner Tause, war bie ebenfo tref-fenbe, als den Severinusbruber befchamenbe Antwort. Ebenfo trejfenb war bit Antwort. welche eine hiesige Dame tinein Pricstcr gab, welcher sie ver-leiten wolltt, hinter betn Ruden three GemalS bem-felben ihrc Loge im Theater abzntreten. Datz bit Antwort btm schwarzen Herren nicht gefiel, mag wohl darauS einleuchtcn, batz er gegen bieft Dame zu stellen in bcr Lage ftnb, obwohl zur Rechten und zur Linkcn be# RcdncrS zwei Bertreter deS VolkeS sitzen (auf Dr. Wurzbach und Dr. Kaltenrgger hin-weisend), bride von bet BUrgerschaft Laibachs in den Landtag gewahlt, demnach unbestreitbar aus dem Volke hervorgegangen. (Beifall.) Man Habe bei dem Feste bereits viele Toaste ausgebracht, den Bllrgerstand vor allem Habe man hoch leben laffen, man dllrse auch auf den Banernstand nicht vergessen, diesem seien viele bet besten Manner KrainS entsprossen, anS ihm set rnancheS anwesende BereinSmitglied hervorgegangen, es lebe daher hoch der Banernstand in Krain. (Stiirmi-scher Beifall.) Hett Finanzptokutatot Dt. Rittet v. K a l t e n-rgger brachte sonach einen geistreichen Toast auf den konstitutionellen Verein und seine schone Znkunst unter stiirmischem Beifalle der Bersammlung auS. Dr. Rubolf hob in kurzer Rede bie Verbienste und ba« Wirken be- Herrn AkeichSrathSabgeordneten Dr. Klnn hervor und schloh mit einem begeisterten Hoch, in ba« bie Bersammlung lebhaft einstimmte. Zum Schlufse ergriff Ptof. Rittet v. Pet get uochmalS baS Wott. Rebnet glaubt bit Reihe bcr Toaste in teiner fchSneren Weife fchliehen zu Icnneit, als babutch, vast et bem Wunsche jahlreichet Vereins-mitgliebet nachkommt unb bie Simpathien zum AuS-druck bringt, welche in so reichem Mahe flir ben Dbmann des BereineS die Mitgliedet desselben beseelen. Nachdem et det zahlteichen Vetdienste des ManneS gedacht, det so uncrmtibct flir Fteiheit und Fortschritt im Lande Ktain trotz otter Hindernisie kampst — fcringt et ein Hoch dem Obmanne Kustos D e s ch -mann unter dem BeifallSsturme bcr Bersammlung auS. So schloh daS schiine Fest, welches als ein never Beweis gelten fan«, bah innerhalb bet Mauetn Laibachs ein verfassungStrcuer Bllrgersinn rocbt unb waltct, bet fefthalt an ben ftcien Gcsetzen und aus« hatren wird im Kampse stir Recht unb Fort-f ch r i 11. Jeder Theilnehmet an dem Fcste wird mit VergnUgrn unb Beftiebigung beSselben noch lange ge-denken unb gewih mit uns in ben Wunsch einstirn-nten: Moge eine glilckliche Zukunst Ocsterreichs uns bie Wiedetholung deS FesteS unzdhligc male etmvg-Uchen! Aus bent Reichsraihe. J m AbrrhauSschusse hat Dr. Rech-bauer daS ihm corn Subkomitce dc« AdrehauS-schusscs angcbotenc Referat, b. h. bie WuSotbeituiig des EntwurftS bcr Adresse abfldchnt. An seine Slelle ist Graf Spiegel gewahlt worden. Diese Thatsache wird in politifdicn Kreiscn dahin gcbcu-,cl, Dr. Rrchbauer hade jryt schon bit Ueberzen' 8»ng qcwonnen, dah sein Entwurf bit Majoriiat bis PltnarauSschusseS tbtit so rotnig fiir sich Gift unb Geifer Sffentlich im ..Jantfchberger ^ochenanzeiger" Vuft macht. A IS toenn baS vergeben ciner Logc nicht jtder-nionn srci stflnbt Durch solchcn TcrrorismuS kiinnte man c« so totit bringtn, bah fein Logcnbcsitzcr feint Logc bei slovcnischcn Borsttllungtn nichr her-geben roirb, inbetn er besorgen miihtt, in ben Bcr-dacht zu kommen, sclbc a us Furcht vor ben An-vriffen unfcrcc „Janlschberger" vergeben zu haben. UcbrtgenS haben wir auch auS unscrern Thta-«ritbtn ein htrvorragenbts Wochtnereignih zu rt-S'strirtn. Herr Titzenthaltr ist roitber aufgttrtten iur flrohcn Freude aller Kunstfreunde und zum — drr Thraterleitung. Es Ilingt unglaub-ud), abtr man erziihlt die Abnormitat, bah sich unsere Theatcrleitung dariiber Srgerte, dah das Pubti-'um Herrn Titzenlhaler so auszeichntte. Da schci-ntn tben allerhand Jntrigucn und Schiga-n e tt im ©pule zu sein. Wenn wir unserem Konsortium einen Rath krthcilen durften, so wiire rS der, den oft VolkS-und Minister ihren Fiirstcn vergeblich er-theilten: Hfirt auf des BolkeS Stimme. Die Sffent-llche Meinung ist eine Macht, bcr sich nicmand un-gestraft entgegcnftctlcn kann. haben rottrbc, als bie bcS HaufkS; man bezeich-ntt bogegen als gewih, dah im AdrchauSschuh auhcr bem Entwurf Per Mojoritat zwei Minori-tatdvoien sich hcrauSbilbcn rncrben; baS eine biltf« ten Dr. Rrchbauer unb Figuly, das zweite bit Herren Grocholski, Krainski unb Svelte tinbrin-gtn unb im Hauft vertheibigen. Die Nachricht, als hatie Abg. GrocholSki bit Aufnahme eine« bie galizischt Resolution betreffenben PassuS in ben Adrthentwurf bed Subkomilec's vcrlangt, wirb bem „Wr. Tgbl. als unrichtig nngegtbtn. Dagegcn sollen bit Tiroler unb Slovenen ihr Ber-blciben von bent AuSsallt btr Abrtsse abhiingig ma-chen. Die galizischen Abgcorbncten haben sich bis-hcr biefer Vcreinbarung nicht angeschlosscn, auch soll rocnig AuSsicht bafiir vorbanben sein, bah bie« geschicht. Die Fragc, ben RrichSrath zu oertaffen, wird an bie polnische Fraktion erst hcrantrcten, wenn baS Schickfal ihrer Resolution cntschicbcn fein roirb. Zum Ausstand in Dalmatien. Generalmajor Graf Auersperg hat bei Ltbttiict mit eitier Jnsurgenten - Deputation wegen btr Unterwersung cine Unterrcbung gthabt, bei wtlchtr sich flat bargestellt hat, bah bit Jnsurgen-ten, burch Aufhttzungtn irrtgtfilhrt, bit Wafftn tr» griffen unb, bite einfehenb, bereuen. Fiir SamStag ist tine erneuerte Zufammenkunft mit etner grbht* rtn btschluhfah'gtn Zahl in AuSsicht genommen. Die Jnsurgenten finb stark hcrabgtstimmt unb htrabgekommtn. Pobori hat britflich bit Rtigung zur Unttrwtrsung btkannt gtgtbtn. Dit ..Tritsttr Ztg." schreibt: AuS Anlah be« bolbigtnWieberbeginnes bcr militSr i s chen Ope’ r a t i o n c n hat baS 33. FcldjSgcr - Bataillon (Wiener-Neustabt) Befehl trhaden, noch Dalma-tien abzumarschirtn, tbtnfo baS 15. Felbjiiger-Bataillon (Salzburg), bas schon frfihtr in Spa-lato war. Von Jnsanterit ist nur bas Regiment Nr. 14 Grohherzog von Htfftn, von Artilltrie nicht«, von SanitStStrupptn bit 12. Kompagnit fiir Dalmatien bestimmt. Politische Rundschau. Laibach, 24. Dtzctnbtr. Dit P o (t n beciltcn sich bekanntlich, fofort nach ErSffnung bcS RcichSrathS bit Rtfolu' lion wieber einzubringtn. Als jtboch am Montag btr PrSsidtnt bit Frage stellte, ob fit tin fofortigte Eingchen bts HaustS auf bie Resolution wnnschtn, gab bet Abgeordnete Grocholski tint Erklarung ab, bah bit Btqrilnbung btr Resolution bid nach Vtr-lauf btr WcihnachtSfcrien vertagt wcrdcn mogc. Die Polen follen Nachrichten aus der Heimat er-halten haben, welche bas Fcsthalicn an aUen Punk-ten bcr Resolution in Frage stellen unb Furcht vor R»hlanb ist »S, welche jetzt bit polnischen Fiihrer zSgern laht. Die Polen sagen sich, bah wenn sic jcne Autonomic oder Sondcrstcllung crhal-tcn, bie in der Resolution angestrcbt wird, dah Ga« lizien bann von russischeu EmissSrcn iiberfluthet tuerben burftc. bah bas Vanb bann schweren Heim-suchungen entgegcnqehc. Sic sehen jetzt ein, bah Ruhland feinen ganzen Einfluh, seine ganze Macht ausbieten werde, um in den Besitz bee Gebietee zu kommen, wo bie polnische National- unb Staateibee so kriistig fortlebt, wie in bent fclbflanbigen Gali-zicn. Dcntt Ruhlanb siihlt sich nur sichcr im Be-sitze Polene, wenn bie Russisiziruug in allcn polnischen LandeSthcilen burchgesuhrt worben ist. (Tgpst.) Die Fiumaner Frage hat cine proviso rischc Erlcdigung gefunben. Finnic erhalt einen Gouvernenr mit bem Sitze im ungarifchen Reich»-tage; die gemeinsamen Angelegcnheiten werden im ungarifchen RcichStagc behanbelt, bie Entschci-bung fiir autonomc Angclcgcnhcitcn bleibt nod) ofsen. Groatien ist mit bicfcr LSsung cinverftanben. Zur Tagesgeschichte. — DaS Besinden des ReichSfinanzministerS Frei-herrn v. Becke gibt Anlah zu schweren Befotgnissen. Botgestetn hat det Hctt Minister gebeichtct unb ba« hciligc Abcndmal empfangen. — Vcthaftnng det Atbeitetfithter. Gegen die Mitgliedet jenet Deputation, welche von der bekannlcn am 13. d. M. am Paradeplatz in Wien stattgefundenen Volksanfammlung zu dem Ministet-ptasidenten Gtafen Taaffe behufs Uebetteichung ciner Petition entsenbet worben war, ist von det StaatSan-waltschaft bcr Strasprozeh eingeleitet unb sammtliche Deputationsmitglieber, mit AuSnahme Hartungs, wel-cher sich flttchtete, ftnb in BerwahrungShaft genommen unb bent Lanbesgetichte iiberliesert worden. — Det ©tatthalttreileitcr in Dalmatien, ©el-tionSchef Fluck von Leidenkton, und FML. Baton Rodich find ant 21. d. Abends in Ttiest cittgetroffen und haben sich am 22. d. NachmittagS mit St. Maj. Ktiegsdampset Andreas Hofet" nach Zara begeben. — Raubmotb in Oberpremftetten. Am 19. b. M. Abends zwischen 8 und 10 Uhr wut-den der von Launach nach Oberpremstetten in Steier-matk gefahrcne Gtnndbesitzet Mathias ©artier unb feittc Gatlin rtiuberifch ttberfallen, bie Biiuetin nie-dergeschosien, det Bauer verwuudet uttd beraubt. — Nach einem Telegramme des „GauloiS" ist das englische Schiff „Beethound," mit dem indifchen Minister Stafford Northcote an Botd, zwischen Athen unb Malta verloren gegatt-gen. Die ganze Bemannnng des SchiffeS roirb vermiht. Lokal- unb Provinzial-Angelegenheileu. Lokal-Chronik. — (S a it f t i o tt i r u n g.) Se. MajestLt haben dem in det jUngsien Session bed frainischen Landtags beschlosienen Gesetzc, bctrefsenb bie Kundmachung der LanbcSgcsctzc, bie allcthbchstc Sanktion zu ettheilen gcruht. — (Eine Ubryk-Affaire in Laibach.) „No»ice“ bringt in ihrer letzten Rummer bie Schau-berittdhte von einem Ereignifse, dah in Laibach bit gtohte Sensation herborgerufen haben soll. Der Kasns ist folgenber: In bet corigen Woche soll man DienS-tag NachtS aus einem Normalschulzimmer ein lautcs Hculen, Jammcrn unb Sttihnen gehort haben. Als nun bie Thiite gebsfnet rourbe, fanb man scchs Schiller, wahre Jammergestalten, die ilber Nacht zusammen ein-gesperrt roaren. »Novice" sragt, roarum bas „Tag-blott" zu biefer Geschichte schweigt; reciters bringt fie barnit bie Narnen zweict vetsassungstteuen eon ihr in bcr Regel mit Kolh bewotsenen Ptosesioten in Bcr-binbung, benen bod) bie Sache nicht unbefannt fein tonne. Nach mehrseitigen Erkunbigungen ilber diese Schattdetszeue, von der uns Niemand etwaS zu sagett wuhte, gelang es uns endlich, den wahren Sachverhalt zu crsahrcn, wotauS unsere Leset ersehen niogen, dah sogar die schlane unb vorsichtige „Novice" sich von ihrem eigenen Bcrichlcrstatler auss EiS silhren laht. Ein Normalschullehrer an ben hiesigen Parallelklassen, vom echt nationalem ©ciste erleuchtet unb von wahrer Kindetliebe erwiirmt, zugleich Mitglied des katho-lischen VeteinS, hielt am gebachten Abends scchs unbSnbige Jnngen nach bet ©chulstunbe in bent Leht-jimmer eingefperrt, ohne sich weiter um biesetben zu kilmmetn. Det Muftllehrer N., bem bet Latm ber ©esangenen zu arg rourbe, betogirte fte in ein benach-bartes Schulzimmet in ber Meinung, c« roerbe woht jjemanb ilber selbe bie Aufsicht filhren. Als fobann mehrcre ©imnaftallehter von ber Konsetenz tiber bie Stiege gingen, fiel ihnen det ungewvhnliche Liitm der ©esangenen auf. Doch kam es nicht etwa einem na* tionalen Schriftgelehtten in ben Sinn, die vetgessenen Bubcu aus bem Kerket zu befreien, sonbern ein viel--verlasterter Liberaluch, Pros. H., holte den Schlllssel um als RettnnzSengel die armen Ubrykaner zu erliisen. Die sechs »Jammergestalten" schienen ilbrigens ihren Karzer keineswegS als eine Klosterzelle betrachict zu haben, sic beniitzten vielmehr ihre Haft zu cittern Fast-knachtSschwanke, inbcttt ihre Gesichter ganz mit Tinte be-leckst warcn. Die Rettuugsszeue spielte sich urn 5 '/* Uhr Abends ab. Die Finsternih temnit der „Novice" uberall sehr gelegen, leider vergatz fie diesmal, ihre Strafpre-digt an den Lehrer zu richten, der die Schlller in der Schule zu einer Zeit bchielt, wo dies durchaus nicht angeht, mid ohne fiir die Beaufsichtigung der Gcstraf-ten Sorge getragen zu haben. — (U e b ersetzun g.) Der Bergkommisiar Herr Ritter v. F r i t s ch wird uns mit dein nachsten Jahre verlassen, indent er in gleicher Eigenschaft zur Berg-hanptrnannschaft in Leoben iibersetzt wurde. Die hiesi-gen Vereine und wiffenschaftlichen Kreise, denen Herr Fritsch seine unverdrossene Thatigkeit jederzeit bereit-willigst zur Berfugung stellte, erleiden dnrch desien Abgang einen schwer zu ersetzenden Verlnst. — (C h r i stbanntfeier.) Gestern Abends sand in der hiesigen evangelischen Schule die von dent evan-geltschen Frauenvcreine veranstaltete Christbescherung fiir die armeren Schulkinder ftatt. Nachdem bei zahl-reicher Betheiligung Erwachsener die Kleinen vergniigt sich urn den schon geschmiickten Baum versammelt hat-ten, hielt Pfarrer Schack cine herzliche Ansprache an dicsclbcn. Dutch die Licbcsthatigkcit der Bereins-mitglieder war es ermoglicht, sechs Kinder sehr reich lich zu beschenken; doth fandett die Bestrebungen deS Bereins auch anderwarts reichliche Unterstiitzung und ist bcsondcrs citte uamhaste Gabc der Frau Vatt dcSprasidentin Baronin Conrad v. Eybisfeld, welche vcrhindert war, rote im Borjahrc personlich sich zu bethcUigen, mit der lebhaftcsten Ancrkennniig in Empfang genontnteit worden. Allen Wohlthaterimten, welche dutch ihre Beihilfe dett frohen Abend eriubglichten, set hientit wiedetholt der aufrichtigste Dauk auszesprochen. — (Da e Save) wird matt nun auch in Wien zu Gesicht bekommen. Dieselbe steht nantlich als Flutz-gottin zunachst dent Danubius und der Vindobona an dem ttetten Albrechtbrmtneit, cittern Geschenke des Kaisets an die Stadt Wien, desien Anfstelluug cor dem BLrgerspital unterm alien erzherzoglich Albrecht-schen Palais vor kutzeut b^ndet rourde, und das seiner Enthitllnug entgegenfieht. &ie Save wurde, roie alle iibrigen Siguren, a us fctrrarischem Marmot vom Bildhauer M e i x it e t zu Massa in Jtalien ange-fertigt und von bort nach Wien transportirt. Sie hat beMnztes, ausgelosteS Haat, stiitzt sich mit der Rech-ten auf cin Ruder und halt in der Linken ein Fischer netz, zu ihrcn Filtzen ruht ein Fischbehcilter; ihre Hohe betrdgt 10 Fuh 6 ZoN. Die Kosten des BrnnttenS sarnrnt Sknlplnren betaufen sich auf 70.000 ft. — (Der Medizinalansschuh des Ab g e o r d n e i e n h a n s e s) hat zur fflegutachtung des Gesetzentwurses liber die Organisation der Mediziual verwaltung nnler ctnbeten auch ten Kteissisikus Dr. Gauster in Stein als Experten zu vernehmen beschlofiett, — (K o m p r o nt i 11 i r t.) Scimtntliche Geistliche des Detonates Drachenburg in Steiermarf haben dem siovenischen Abgcorbneten M. Herman cine Bertraucns und Dantadrcssc fiir die trdftige Vertheidigung des Kontordates im steietischen Landtage iiberrctcht. Die Adrcsse schliejjt mit den Worten: „Blciben Sie auch fernerhin uuscrem Wahlspruche trcu: Allcs fiir ben Glauben mtb fiir das Baterland!" Witterung. Lai bach „24. Dumber. Vormittags HSHeiinebel und Regcn. Der Wolkenzug neck imtner aus SW. 28 fi r m c: Morgens 6 Ubr + 0.6"> Nachmittags 2-Uhr + 2.2° (1868 +9.6°, 1867 - 5.2°). Barometer 322.98"' im ftcigcn. Das gestrige Ta-gcsmittel der Warme + 1.5°, urn 3 5° ttber bent Normale. Der gestrige Niederscklag 6.32"'. Vor Weihnachteu gilt die Bauernregel: Wenn die Sonn' am Ehristtag scheint hell und klar, Bedeutet es ein gliicklich' neues Jahr; Wenn es aber triib' und uebelig ist, Bedeutet es Pest zu jeder Frist ; Wenn es rber regnet oder fdutch, Bedeutet es Krieg und theure Zeit. Stckengesuch. Ein prakiisch und theoretisch gebildetcr Forst-, Oekonomie- und Rechnungs-Beamter, iibcr allc drci Fachtennluisse als sclbstandiger Beamte die beftcn Referenzen besiyend, der deutschen und mehrercr slavischen Sprachen machtig, ouch kau-tionsfahig, bietct ntit bescheibenen AnsprUchen seine Dicnste on. Auf gcneigten Wtmsch personlichc Vorstellnng und das Nahere aus Gcsalligkcit beitn Herrn Adolf Gaudia, Giitervcrwaltcr in Laibach. (390—6) Die Laibacher flcmcrlicfmnfi itbernimmt Gelder ill loitfcitbc liuitfl (Conto dorrent) und tiergiitet bis auf Widerruf: bei 8tagiger Kiindiqnng 4% »© „ „ 4V2%; »O „ „ S"/« Laibach, 12. Oktober 1869. Die Direktion. (407-5) Mouss6 - Bierpipen von (72-21) Anton Wiesner in Wien smd stets vorrathig und zum FabrikspreiS zu haben bei A. Samassa in Laibach. Die seit vielen Jabren bestehende Niederlage der k. k. ersten (365-landesbefugten •9) 14 lat taucr W asch waar en - Fabrik des F\ A. Dattelzweig1, bekannt durch ihr ausgezeichnetes Fabrikat, von welchem die Preise neuerdings bedeutend her-abgosetzt sind, befindet sich nocli immer bei Albert Triiiker In Lalbaeli, llau|»t|>latx X, . 839 „zum AnUer.“ NB. Das noch vorrathige Ilaiiieiiwascli-wanren-IjHjcer, besteliend in Leinen- nnd Baum-woll-Tag- und Nachthemden, Leinen- und Baumwoll-Damenhosen, gestrickten Zwirnstrllmpfen, wird zu bedeutend herabgesetztan Freisen giinzlich ausverkauft. Fremde vom 23. Dezembcr. Stadt Wien. Sump, Handelsmann, Gottschee. — Slibcr, Oberkrain. — Kotzeli, Kaufmann, Wien. — Biedermann, Geviiie ter, Krainbiirg. — Sieber, Reisender, Wien. Elefant. Wivoda, Graz. — JaneZii, Perau. — Gebhardt, Kaufmanu, Wieu. — Baleniii, III -Feistrrz. — Giosutti, Udine. — Nardini, Jtalien. — Kra-lupper, Wien. — Fora-mitti, Udine. G mn Verstorbeiie. Dcn 23. Dezember. Dem wohlgeboruen Herrn Adols von Commelli, Privatier, sein Kind Maria, alt 2 Jalire, in der Stadt Nr. 47 an der Auszehruug. — Frau Maria Globočnik, Stadlmagistrats-Beanitenswitwe, alt 64 Jahre, int Zivilspital nit der Lungenltlhmung. — Franz Mateuse, Rcalitatcubesitzer, alt 75 Jahre, in der Tirnanvorstadt Nr. 64 an Erschiipfuug der Kriiste. Lehrjmig, 14 Jahre alt, mit gntcn Schulzeuguissen, belonders int Zeichuen, findet Ausnalmie in Legats Hafnerei, Gradischa-vorstadt Nr. 69. Bedinguisse mlludlick. (443—3) Weihnachts- & leujahrs- fPP'- Geschenke. Soebeu angekommen cine grotze Partie Dami’ivpafclots uni) 3arfmi in fcin Pelz, Double und Palmerston mit Lionelbesatz, in Pliisch, Flokone, Velour, Boy, Ratln; Damen- und Madchen-Sammet-, Sei-den- und Fllzhiite, Kapuchons, Schafwoll-Echarps, Krinolina, Ross-haar-Rocke, Chignons, Zopfe, Blumen und Bander. PIT Herren- und Damen- “?pi Hemden uud Korsetten aus Leinwanb, Shirting und Watmole, Duxer-Lelbcben uud Hosen, sarbiA und we if?, Gatlen und Socken aller (Sriifien,Tuchhandschuhe, Hosentrager, Kragen, Regenschirme etc.etc. Das Neneste und Geschrnackvollfte in Kravaten, Echarps, Lavalieres bei A. J. ilsclier, (460—2) ttimdschaftsplatz Nr. W. O Gedenktafel fiber die am 25. Dezember 1869 stattfindenden Lizitationen. Minuendolizit. zur Sickerstelluug des Bedarses der Marinetruppen fiir 1870: Tuch-, Wolljorteii, Wciscke, Leiu-wand" uud Baumwollartikel rc. rc. Schriftliche Offerte bis 11 Uhr Borm an die Mariucsektiou des Kriegsmiuisteriums. Erledigimgen: Dienergehilseustelle beitn Oberlaitdes. gerickte in Graz 300 fl. Bis 4. Janner beitn Oberlaudes-gerichts-Prasidium Graz. ______________________________________ Kundmachimg. Wegen des Rechnungsabschlusses pro II. Semester 1869 werden vom 1. 6t8 inkl. 15. Janner 1870 bet der gesertigten Sparkasse Zahlungen weder angenommen noch geleistet. Aus gleichem Anlasse bleibt auch das IPfieiiSisrot am 31. Dezember 1869, 4., 11., und 14. Janner 187« fur die Parteien geschlosfrn. Laibach, 10. Dezember 1869. ______________Kraiuische Sparkasse (442-3) Berleger und fiir die Redaltion veranlwortlichi: Ottomar Bamberg. Drnck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bawberg in Laibach.