-----------«»^ 2 '-«^—--------- Freytag den 12. Jänner 1627. D e k e I 2 2 in. p >8« «uitöuj je lastoziil». l^,üs» tnn^« ll.uj de^«^^ti.. I^o «1) «,k»lu I^iue inll»c!e f I^eto gräm in pisli ^»ei-f,^« , l<«^c> 2V?tjo prexk jin, ^«»tlo Datier t,» ?.VLt,Ho ü'^a! t^Hiite gdüi-lllli li l,rav56t,n«, Dosier r!ll«:l^ v' ^epüti, V«rji, vnrji 60 ^«rlötna ,8e Ho j61«.all» v' latn<^i. An die Mädchen. ^"tanna gab Gott tn den wetten Oden Wüsten Jacobs Sprossen; Sammelten sie'6 nicht bey Zeiten, So zerfloß es ungenossen. In des jungen Morgens Kühle Blinkt der Thau so froh und helle; Kaum doch naht des Tages Schwüle, Weichen muß er auf der Sttllr- Lustig treiben ihre Blüthen Blumen in des Lenzes Wetter; Kommt der Sommer Stürme Wüthen, Welk und viirr sind ihre Blatter. Wohl dem Thau dem Manna gleichet, Blumen gleicht der Schönheit Prangen, Nützt sie Mädchen, eh' sie weichet, Eh' erbleicht das Noth der Wangen. Körbchen theilt man ohn' Erbarmen, Spröd' und stolz so lang man blühet; Einsam klagt ihr, laßt euch warnen, <— Wenn von euch der ReiH entfliehet Ueber den Ringelschnitt. (Au5 d mologische Zauberring, heraus, welches bis zum Jahre 162» drey Mahl aufgelegt wurde. Dieses Werkchen nun riß auch Lambry' s Schrift aus der Vergessenheit hervor, und man las in den vn, fchiedenen öconomischen Zeitschriften manchen Aufsatz darüber; so wurde dieser Gegenstand feit dem Jahre Ußig, im 2a. Band der oconomischen Neuigkeiten, öfters besprochen. ' Herr Joseph Strauß, Pfarrer zu Oberholla. 5runn in Oesterreich, so wie Herr Hauenschild, Tt>i«rar^t daselbst, haben sich ein bleibende« Verdienst um die Verbesserung des Ningeleisens sowohl, als der gemachten, auf Erfahrung gegründeten Mittheilungen über die Anwendung des Ringelschnittes erworben. Mit tzer Scheere noch Hauenschild, wird von dem Herrn Professor der Landwirchschaftsleyr« in Laibach, Edlen v.V e lt, seit dem Jahre 182I den Schülern die Operation erklärt, und zwar, daß das Steinobst z. B. Pfirsichen, Aprikosen, und besonders Kirschen nicht vber «ine Linie, d.i. den i2ten Theil eineS Wiener. Zolls — Äpfel 2, Birnen 5, und Wlinreben wieber nicht über eine Linie zu ringeln seyen; der beste Zeit. punci hiezu ist vor Aufbruch der Blüthe, nachdem der Saft im vollen Gange ist. - Hste, die nicht dicker als ein Pfeifenstiel, dürfen bey keiner Obstsorte einen breiteren Ring als 1 Linie erhalten. Die Erklärung der Wirkung des Ringelns besteht kürzlich in Folgendem: In den Gewächsen findet, wi« unS die Physiologie lehret, eine zweyfache Safthewegung Statt. Di« Gefäße des Holzes, SplintS und Bastes führ«n den Saft nach aufwärts, und vermitteln den Tri«d des Stammes in die Zweige, so wie das Her, oorsprossen der Knospen. Di« Gefäß« der zelligen Rind« hingegen führen den Saft (schon mit eingesogenen Stoffen auS der Luft vermischt, und afimilirt) nach abwärts, und be» wirken so das Wachsthum und di^ größere BesM. gung der Wurzeln im Erdreich, oder das Bestocken. Durch das Ringeln wird nun dieRinbe nebst Bast und Splint zerstört, folglich auch der Rückgang best Saftes in den Stamm und in die Wurzeln verbin, dert, während durch das unbeschädigte Holz selbst noch immer Saft aufwärts uon den Wurzeln zu den Asten und Zweigen geführel wird, Dieser in seiner rückgängigen Bewegung aufgehaltene Saft ist nun gezwungen, in den Zweigen oder Men , die geringelt sind, zu verweilen, wodurch er ein« andere Tendenz erhält, und statt zum Wachsthum des Individuums ins Holz, nunmehr zur Unterstützung des FruclificacionKgeschaftes, zur bessern Ausbildung der Frucht verwendet wird, wozu er auch durch d«e beygemischien Atmosphärilien, und ein gleichzeitig «l. haltenes eigenes Mischungsverhaltniß um so tauglicher gemacht wird. Wachsen und Fruchttragen sind verschiedene Func-tionen be« Organismus, welche miteinander im um> gekehrten Verhältnisse stehen , nicht zu gleicher Feit und im gleichen Grade verrichtet werden können, n, dem beyde nur durch eine und dieselbe Grundtraft des lebenden Kölpeis verrichtet werden, auch »eve «in eig?N' lhümlicheS Mlschung« > Verhältniß des Nahrungssaftes erfordert. WaS also dem individuellen, besonders d«m ;u ra» fchen Wachsthum« genommen wird, begünstiget oder befördert die Fructlftcation. Wenden wir nun das Gesagte auf die Baum-od«r Weinpflanzen und den daran vorzunehmenden Ringelschnitt an, so sehen wir, daß durch die ^»pe. ration des Rmgelns der Saft gezwungen wird, m den geringelten Zweigen zu verweilen, und statt in das indwiduele Wachsthum, in die Frucht und de. ren vollkommenere Ausbildung überzutreten. In Steyermark kommt der Ningelschnitt am Weinstocke zuerst im 2ten Heft« der Verhandlungen und Aufsätze der dortigen t. k. LandwirchschaftS. Gesellschaft Seite 93, von Joseph Posch in Melling 66n. ».November 1Ü19, ferner im 6tenHeft Se»te L6, von ebendemselben vor. Besonders merkwürdig isi im sjten Heft dieser Verhandlungen über genannten Gegenstand, der Ne. richt des Ausschusses der kaiserl. tönigl. Sandwirth. schaftö Gesellschaft in Wien,'über die Resultate, welche die Versuche des Thierarztes Hauenschild mit dem Ningelschnitte an Weinreben im abgewichenen Jahre geliefert haben: vorgelesen in der allgemeinen Ver, sammlung zu Wien am 9. Jänner ^22, bommt 00?, wie gesagr, im gten Hefte Seite 162, Gesund h eitspflege. Über das jetzt wieder häufige Auswachsen (Schief, werden) der Mädchen *). ,.W;'s Auge springende Ursache zum Grunde? Und ist «S nicht hart und lieblos zugleich, vem Iugendlehrel, dem ohnehin das Zurückbleiben des Kindes jederzeit, da« Vorwärtsschreiten desselben höchst selten zugerechnel wicd, diesem nun auch noch eine durch A nlage undK l« l' düng hervorgebrachte Kränklichkeit zuzuschreiben? — Ich sage: Anlage und Kleidung. Es ist in diesen Zeilen bloß von der Klage solcher Altern die Rebe, welche sich in Wahrheit oder durch äußeres Wesen, Haupt, sachlich durch Kleidung zu den höhern Standen rechnen. Man sehe doch die Mädchen an, welche sich durch un-regelmäßigen Bau des Körpers auszeichnen ; sind elben hinaufgehen muß, sollte das Hauptaugenmerkder vorsichtigen Mutter seyn ; statt dessen wird es nur dazu benutzt, die Taille inner den Schulterknochen recht zusammen zu pressen, da' mit diese sich unmäßig auibehnen, und über das weit ausgeschnittene Corsett in die Höhe heben; dazu muß ron den Schultern Corsett und Kleidchen herabgezogen werden, um nach der Mode zu seyn; doch auch dieset möcht« noch hingehen / wenn nur dem auf diese Weise gekleideten Kinde die Kleidung fest am'chlöße.' aber di«ß ist unmöglich! Ihr noch unausgebildeter magerer Kör. V«r kann weder Eorsetl noch Kleid in s«iner schwebenden Lage auf den Schultern festhalten; es gleitet also bald »on dieser, bald von jener Schult«? herab, und bey der Heftigkeit der kindlichen Bewegung liegt nun das eine Achseldand pressend auf dem Oberarm, indeß das an» berc noch halb auf der Achsel ruht; ob aber dieß dazu dienen kann, dem Korper eine gleiche Haltung zu geben, überlasse ich dem Urtheil der Mütter selbst. Betrachten wir dagegen die Alltagskleidung unserer Bürgerslochter. Ein Oberrock oder Spencer, meist von derbem, f«st«m Zeuge, hält Schulter und Rücken zu« fammen, ohne sie übermaß-ig zupressen; und wird diese Kleidung auch Sonntags mir der leichtern, schädlichern vertauscht, so thun schon Ungewohnheit und Befangenheit das Ihrig«, daß sie nie bis zu dem Grade ge» fährlich werden tann, da ohnehin der d«rb«r«, fester« Körper si« hinlänglich schützt. Vor 10 bis i5 Jahren t»ug«n unsere Kinder Kleiber mit faltigem Nucken, de. ren Futter hoch heraufgeschnürt wurde und — man sprach selten vom Schiefwerden; jetzt muß alles knapp,, ohne Fält«, sich dem Körper anschmiegen, und man suht, was ehemahls nicht zu sehen war. Welch «ine Morgenröthe für Gesundheit und natürlich« Körperbildung ging für uns auf, alS Reifröcke und steife Schnürblüste verschwanden ! Wie prophezeihte man der künftigen Generation Gedeihen und Wohl seyn! Und jetzt—wie sinkt der schön gebildete weib. liche Körper schon wieder in Unnatur und Übertreibung! So schont doch wenigstens der zarten Kleinen, ihr Mütter, wenn die herangewachseneIugend schon zebem Rathe alS dem des Modejournals entwachsen ist, und laßt nicht eure Eitelkeit, auf Kosten eurer Kinder, Nahrung in tadelnswerther Nachahmung einer tadelns, werthen Mode finden! Sucht die Ursache, wo sie ist, und kranket nicht durch falsches Aufspüren diei«nl^i,, welche elterliche Sorge mic euch theilen, uno ,hne Theil an alterlicher Freude bleiben. W. K. ------------, ,^>,----------- M i s c e l l e n. Es werden jetztFolleoiano's verfertigt. deren Gestell von Eisen ist ; diese durch dieHerrn, Pl«yel undCo,»,-pagni« zu Paris v«roollkommneten Instrumeiue machen nicht nur den besten englischen den Rang greitig, son» d«rn sie übertreffen dieselben in mehreren Puncten. Die Solidität ihres Baues ist sogroß, daß sie sich fast me-mahls verstimmen. Der Resonanzboden, befr. y? ^m» den plumpen Stücken Holz, womit er sonst be>egc war, um dem Verziehen zu widerstehen, hat m-hr Elast,ci» tät, und befördert besser die zitternde Bewegung der Saiten. Der Ton dieser Instrumente ist bewunderns-werth an Umfang ltnd Rundung. In England hat man nach d«n Journalen von Ply« mouth die Erfahrung gemacht, baß der zu Dartmoor in großer Menge vorhandene Torf ein viel glänzende« res Gas liefert als daS ans Kohlen erzeugte. Da es keinen Schwefel bey sich führt, bedarf «S keiner R,i> nignung, verbreitet keinen Geruch, und schwärzt ein üb