poStnins pIsLans v xoiovini. Hiuzekue Kummer 15V Din. Nr. 25. Erscheint jeden 1., IV. und LV. 11. (26.) Jahrgang. Orgau der Gottscheer Deutschen. Mz«g»preise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. DOefierreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Sonntag, den 1. September 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schristlectung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kocerje Hauptversammlung -er Gastwirle- genossenschast. Donnerstag den 22. August 1929 fand im Gasthofe Harde die diesjährige ordentliche Haupt¬ versammlung der Gastwirtegenossenschaft für den Gerichtsbezirk Kočevje statt. Nachdem die für 10 Uhr vormittags anberaumte Hauptversamm¬ lung wegen zu geringer Anzahl der erschienenen Mitglieder nicht beschlußfähig war, eröffnete eine halbe Stunde später Herr Genossenschaftsobmann Gustav Verderber eine zweite Hauptversammlung, die laut Statuten ohne Rücksicht auf die Anzahl der erschienenen Mitglieder beschlußfähig war. In seiner Begrüßungsrede gedachte Herr Obmann auch der im vergangenen Berichtsjahre verschie¬ denen Genossenschaftsmitglieder. Die Versamm¬ lung ehrte die Dahingegangenen mit dem Er- heben von den Sitzen. Nach Verlesung des Protokolle- der letzten Hauptversammlung wurde dasselbe genehmigt und schritt man zum zweiten Punkte der Tagesord¬ nung: Bericht des Genossenschaftsobmannes. Aus diesem Berichte entnehmen wir folgendes: in 74 Stücken wurden die schriftlichen Arbeiten erledigt und in sechs Ausschußsitzungen und zwei Vollversammlungen wurde die interne Arbeit der Genossenschaft geleistet. Besonders wichtig war im vergangenen Berichtsjahre die Einbringung der Ecwerbsteuerbekenntmfse. Auch hier hat die Genossenschaft ihren Mitgliedern helfend unter die Arme gegriffen. Besonders bei den beiden Vollversammlungen, bei welchen auch Delegierte von der Zveza teilnahmen, wurde die Frage des Steuerbekenntnisses auf das sorgfältigste geprüft. Der Verkehr mit der Behörde erstreckte sich teils Die Göttenitzer Schwei). Von Oberlehrer Hans Sumperer. Dem Namen nach ist das Dorf Gotenica (Göttenitz) wohl weit und breit bekannt und nicht weniger „Dr Gätnieza" mit seiner immer guten Laune. Weniger bekannt wird der sehr roman¬ tische Hintergrund des Dorfes sein. Die Ortschaft zähl: 107 Hausnummern und sind die Bauern fast durchwegs gut bestellt. Das Dorf mit feinen ungefähr 700 Einwohnern, die alle Gottscheer sind, ist eine Gemeinde und Pfarre, hat Schule, Feuerwehrverein, Dampfsäge, Wasser¬ leitung und eine Mühle mit Wasserbetrieb. Es sind mehrere Gasthäuser, wo man immer einen guten Bissen und nicht weniger einen guten Tropfen Rebensaft bekommen kann. Die Ortschaft liegt am Fuße des gleichna¬ migen Berges; vor ihr gegen Norden, Osten und Süden breitet sich ein großes, etwas abhängiges und fruchtbares Feld aus. Die Bauern erarbeiten sich alles und es werden nur wenig Lebensmittel eingeführt. Im Westen ist die „Schweiz", die eine Waldkrone schmückt. Nun, lieber Leser, lade ich dich ein, mir im Geiste zu folgen. Von Georg Stampfls Gasthaus ausgehend, auf einem Wege über eine kleine Holzbrücke, aus Formalitäten, in mehreren Fällen aber, besonders wo es hieß gegen die ungesetzliche Ausübung des Gastgewerbes u. ä. Stellung zu nehmen, mußte der Genossenschaftsausschuß den Weg bis zu den einzelnen Ministerien sich ebnen und die meisten Beschwerden wurden zu Gunsten der Genossenschaft erledigt. Was die Mitglieder¬ bewegung anbelangt, so sind im vergangenen Jahre vier Mitglieder abgefallen bezw. gestorben. Sieben persönliche Konzessionen wurden erteilt, Ortskonzession wurde keine verliehen. Der Srand der Mitglieder beläuft sich mit dem heutigen Tage auf 176. Ausgenommen wurden im Be¬ richtsjahre sechs Lehrlinge, freigesprochen wurden vier. Der Geldvcrkehr gestaltete sich folgend: an Einnahmen haben wir 10.499'79 Din zu ver¬ zeichnen, an Ausgaben aber 9841'09 Din, wovon der Zveza allein 4500 Din für Mitglieds- und Zeitungsgebühren abgeliefert worden sind. Der Restbetrag der Ausgaben wurde als Honorar für den Genossenschaftssekretär und für interne Genossenschaftsbedürfnisse verausgabt. Nach Er- stattung dieses Berichtes wurden Herr Wüchse Hans und Jaklitsch Josef zu Rechnungsprüfern gewählt, welche die Bücher und Belege überprüft und richtig befunden haben und der Versammlung den Antrag auf Entlastung des Kassiers stellten. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, den Jahresbeitrag, die Jnkorporations- und Frei¬ sprechgebühren auf derselben Höhe zu belassen wie bisher. Im Allfälligen wurde unter anderem auch beschlossen, für die „Selbsthilfe" von nun an 100 Din jährlich zu bezahlen und nicht mehr wie bisher 5 Din für jeden einzelnen Todesfall. steigen wir langsam den „Riegel", hinan. Hier werden von den „Obroartarn" (oberer Teil des Dorfes) Rinder und Schafe geweidet. Bald kommen wir zum Raststein (Roschtaschoin) — einem über einen Kubikmeter großen Felsblock. Schon der Name sagt, daß seine Form eine solche ist, daß man darauf sitzen und sich ausrasten kann. Weiter- steigend kommen wir auf das große Maierle — eine ungefähr 8 m hohe Felswand. Schon von hier ist die Aussicht sehr schön. Vor uns liegen Handlerje (Händlern), Kočevska reka (Rieg), Koce (Kölschen), Moos, Nove laze (Hinterberg), Mrava (Mrauen) und Stalcerje (Stalzern). Deutlich steht man die Leonhardskirche auf dem Leonhardsberge. „Dort im stillen Berge eine Kirche steht — mär¬ chenhaft und still ..Links von uns ist Ge¬ büsch; unter diesen Sträuchern wachsen viele Frauenbeersträucher (Wragnperlain), die sehr süß und den Schlehenbeeren sehr ähnlich sind. Auch Hirschbeeren (Hirisperlain), die wie Schwarz- beeren wachsen, aber rot und mehrere Beeren zusammen sind. Hie haben einen säuerlichen Ge¬ schmack. Etwas höher ist das kleine Maierle — eine niedrigere Felswand. Noch müssen wir etwas bergaus steigen, bis der Steig nun eben dahin führt. Hier gehen wir an großen Felsblöckcn vorüber, die sich links und rechts von uns erheben. Vom weiten sehen wir schon den grauen Koloß, — Der Obmann Herr Gustav Verderber kriti¬ sierte sodann die Teilnahmslosigkeit, die unter den Genossenschaftsmitgliedern herrscht. Die Haupt¬ versammlung wird nicht bloß einberufen, daß die trockenen Berichte erstattet werden, sondern auf ihr sollen auch alle Standesfragen erörtert und besprochen werden. Ganz besonders aber drückte der Obmann sein Bedauern aus, daß aus der Stadt bloß zwei Gastwirte es der Mühe wert fanden, zur Hauptversammlung zu erscheinen. Gleichzeitig aber machte er auf den Hauptoer. sammlungsbeschluß aufmerksam, daß Genossen- schaftsmitglieder, die vom Versammlungsorte nicht mehr als 5 km entfernt wohnen und der Haupt- Versammlung unentschuldigt ferne bleiben, eine Strafe von 10 Din zu bezahlen haben. Sollte diese Teilnahmslosigkeit noch weiterhin bestehen, sehe sich der gesamte Ausschuß gezwungen, seine Stellen zurückzulegen. — Als nächster Redner meldete sich sodann Herr Friedrich Petsche zu Worte und betonte, daß der Ausschuß, besonders aber der Obmann, sämtliche Steuerbekenntnisse ausgearbeitet hat, was gewiß eine große Arbeits¬ leistung war, und bedauerte, daß die Mitglieder nur dann sich um die Genossenschaft kümmern, wenn sie etwas von ihr benötigen. — Nachdem sich niemand mehr zu Worte meldete, schloß der Obmann mit dem Danke an die erschienenen Mit¬ glieder die Hauptversammlung. Heimatjchutz. (Schluß.) Dr. Mantuani wünschte zwecks Förderung der Heimatschutzbewegung in Krain die Schaffung fol¬ gender Einrichtungen: Im Landesmuseum „Ru- dolfinum" eine folkloristische und kulturhistorische die Steinwand (Schtoinbont). Majestätisch zieht sie sich in einer Höhe von ungefähr 40 Meter und 300 Meter Länge von Osten nach Westen. Etwa 100 Meter unter dem Fuße dieser ge- bauchten Wand schreiten wir an ihr vorüber und ein Gruseln übergeht uns. Die zu ihren Füßen sich erhebenden Felsdlöcke erscheinen uns wie der Mensch zu einem Kirchturme. Wer da hinauf klettern will, darf kein Anfänger im Tourismus sein. Wer aber da herabfällt, dem hat sein letztes Stündlein geschlagen. „Und wo der Wald am stillsten war, da ist sein Laut ganz leis verklungen, das klang so weh und wunderbar. . Die Wiederwohlsuche (Bidrbolschshuchä) hin¬ auf — hier reicht das Gras über die Knie und zwischen diesem befindet sich sehr viel Enzian — kommen wir auf die Höhe der Steinwand (1242 Meter). Ein lautes „Hallo" verursacht ein vierfaches Echo. Der Gesichtskreis ist von hier ungemein groß. Hier sehen wir über die früher genannten Dörfer hinweg Wetzenbach, Borovec (Morobitz), Banjaloka, Novasela, die ganze Mösler Gemeinde, Brod Moravice und noch weit nach Kroatien hinein bis zum „Hexenberg" (Klek). Wenden wir den Blick etwas gegen Westen, sehen wir vor uns den Göttenitzer Schneewitz (Schnea- park) (1292 Meter). Verlassen wir unseren Aussichtspunkt und steigen Kerte 2. Gru; r?er Zenuua — Nr. 25 Jayrgang XI. Abteilung; außerhalb des Rudolfinums an ge¬ eigneter Stelle im Freien einen Komplex von voll¬ ständig eingerichteten typischen Anwesen nach dem Muster der Volksmuseen in Kopenhagen, Inns¬ bruck usf.; eine Stilüberprüfungsstelle für Tech¬ nisches; Kodifizierung der Neberlieferungeu aller Art; Heranziehung der Staats-, Landes- und Gemeindestellen und autonomen Körperschaften, des Landesmuseums und des Kirchenmuseums, der Zentralkommiffion für Denkmalpflege, der Staats- gewerbcschule sowie des Gewerbeförderungsamtes; Bestellung von besonderen Mandataren für Hei¬ matschutz. Auf dem Gebiete der Baupflege und Baube- ratung sind die Heimatschutzbestreoungen vielfach auf Widerstand gestoßen. Eine zu starke Betonung des Erhaitungsgedankens, ein zu starkes Festhalten an dem Hergebrachten, wird da eingewender, bilde für die freie Entfaltung modernen Kunstempfindens einen lästigen Hemmschuh. Es wäre selbstverständ¬ lich eins Torheit, wollte man dem gesunden Fort¬ schritt und der natürlichen Entwicklung hinderlich in den Weg treten. Auch in der Vergangenheit ist man ja nicht immer beim Alten stehen geblieben. Dem romanischen Baustile folgte der gotische, dann kam die Renaissance, das Barock, das Ro¬ koko usw. Jede Zeit hat eben ihre Kunst und Hai ein Recht auf ihre Kunst. In der Baupflege kann also nicht die bloße Erhaltung des Alten Aufgabe des Heimatschutzes sein, sondern die För¬ derung einer gesunden Weiterentwicklung. Freilich ist jetzt auf dem Gebiete der Kunst alles in Gä¬ rung; man ringt nach neuen Formen, nach neuen Gestaltungen. In solcher Zeit geht Schlechtes, Mißratenes einher neben guten Ansätzen. Da gilt es also einerseits, das offenbar Kunstwidrige und Geschmacklose, das gern als „modern" prahlen möchte, fernzuhalten, anderseits aber das Alte und Bodenständige mit den berechtigten Anfor¬ derungen der neuen Zeit zu versöhnen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts ist der gute Geschmack immer mehr verloren gegangen; für diesen muß das Volk allmählich wieder erzogen werden. Auch den berechtigten Forderungen der Ge¬ sundheitspflege wird sich ein vernünftig betriebener Heimatschutz nicht verschließen. Wenn ein noch so malerisches, trauliches altes Haus in einer licht- losen Straße durch jahrhundertelange Benützung zu einem gefährlichen Krankheitsherd geworden ist, wird man, wenn es sich um die Frage seiner Abtragung und Ersetzung durch einen Neubau handelt, selbstverständlich nicht die Hygiene der Pietät zum Opfer bringen. Man wird aber mit Recht verlangen dürfen, daß der Neubau in seinen Grundformen dem Straßenbilde sich gut einordnet. Es wäre ein Unsinn, bemerkt Michelangelo Frei¬ herr von Zois in einem seiner Aufsätze, sich dem nützlichen Fortschritte entgegenzustemmen oder bei uns in Krain den kleinen Fenstern, den allzu- niedrigen Zimmerdecken nachzuweinen. Aber wa¬ rum man an Stelle der anmutigen, schönen alten Bauernhäuser so unsäglich schäbige und nüchterne Schachteln setzen müsse, von denen zwölf auf ein Dutzend gehen, das fei nicht einzusehen. Zu den Ausgaben unseres Heimatschutzes ge¬ hört, wie schon eingangs erwähnt, auch die Er- wieder die Wiederwohlsuchen hinunter, kommen wir rechts schwenkend über den „Himmel" — eine sehr große, vorne steil abfallende, gewölbte, mit Gras bewachsene Felsmasse — in die große Alm (Aom). Eine große mit hohem Grase be¬ wachsene Wiese. Auch hier wächst sehr viel En¬ zian. Zwei Schluchten quer durchschreitend, kommen wir, uns links haltend, aus die „Spitzomauro". Hier genießen wir den Gesamteindruck der „Schweiz". Nicht weit vor uns etwas tiefer sehen wir zwei gewaltige Felsen mit schwgrzen Häuptern — das moosige Pfarrerlein und die moo¬ sige Nesha (s mishigo Pforrarlei un's mishigo Neshei). Lassen wir unsere Blicke weiter schweifen, so erblicken wir zwei hohe und breite Felswände (d Remoschtro), über denen sich drei große prisma¬ förmige Felsen majestätisch erheben. Zwischen diesen Felsen sind Schluchten, in denen sich beim Regen das Wasser sammelt und über die bis 15 Meter hohen Felswände hinunterstürzt. Erheben wir den Blick noch weiter, so sehen wir das „Tau- drlai", einen Felsblock mit einer Höhle am Fuße. Auch neben dem „Taudrlai" steht noch ein ähn¬ licher Felsblock. Rechts von uns und über all dem sind noch mehrere kolossale Felsmassen und hoch über letzteren thront majestätisch die Stein¬ wand, als wäre sie all diesen eine Schirmerin und Beschützerin. richtuug eines Heimatmuseums und wir wollen hoffen, daß der Wunsch verwirklicht wird. Aufgabe des Heimatschutzes ist ferner für jeden einzelnen die Erhaltung des von den Vor¬ eltern und Eltern übernommenen Grundes, seine Verbesserung und Mehrung. Hauptaufgabe des Heimaischutzes für uns Gottscheer aber bleibt es, in der Heimat die Heimat zu schützen und sie nicht ohne zwingende Ursache gegen eine andere einzutauschen. Bleibt im Land und nährt euch redlich! Aus Studt und Land. KoLevje. (Schulbeginn.) Sämtliche Schu- len in unserem Königreiche beginnen mit dem regelmäßigen Unterrichte am 16. September. — (Goldene Hochzeit.) Am 22. August feierten die Eheleute Herr Franz und Frau Anna Altenreither aus Gnadendorf das Fest der gol¬ denen Hochzeit. Die Stadtpfarrkirche war dem populären und beliebten Paar zu Ehren bis zum letzten Plätzchen besetzt. Herzlichen Glückwunsch. — (Die Silberne Hochzeit) feierten am 29. August der Gastwirt im Brauhause Herr Franz und dessen Frau Josephine Verderber. Die besten Glückwünsche. — (FürdieRiegerAbbrandler) sandte uns Herr Johann König in Waidhofen a. d. Ybbs 12 S. — (Die Verwaltung) ersucht jene ge¬ schätzten Abnehmer, die es angeht, die rückstän¬ digen Bezugsgebühren ehestens zu begleichen. — (Die Herrenriege) des Gottscheer Sportvereines beginnt mit den regelmäßigen Turn¬ stunden Mittwoch den 4. September d. I. um 7 Uhr abends. Die Turnstunden sind, wie sie bisher waren, jeden Mittwoch und Samstag von 7 bis 8 Uhr abends. — (Theaterabende.) Wie wir hören, ist der Gottscheer Sportverein eifrig an der Arbeit, im heurigen Winter Theaterabende zu veranstalten. Der erste Abend dürfte Ende Oktober oder An¬ fang November stattfinden und kommen außer den beiden Einaktern „Der Mord in der Kohl¬ messergasse" und „Der gebildete Hausknecht" auch die Operette „Maienkönigin" zur Aufführung. Wir begrüßen diesen Schritt des Sportvereines auf das wärmste. — (Allen Verbandswehre nl) Die Lei¬ tung des Verbandes der Gottscheer Feuerwehren ersucht alle Verbandswshren, ihr bis spätestens 10. September 1929 bekanntzugeben, bei welchen Bränden (Datum, Oct und wieviel Objekte) jede einzelne Feuerwehr seit November 1927 in Aktion getreten ist. Diese Daten sind zur Zusammen¬ stellung einer Brandstatistik unbedingt notwendig. — (Vertagung der ordentlichen und Einberufung der außerordentlichen Hauptversammlung des Schwäbisch- Deutschen Kulturbundes.) Die Leitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes gibt be¬ kannt, daß die diesjährige ordentliche Haupt¬ versammlung, dis wie bekannt am 8. September d. I. in Pančevo hätte stattfinden sollen, auf einen Nun heißt es aber vorsichtig hinabsteigen. Der Steig führt sehr steil hinunter und nur in wenigen Windungen. — Bald sind wir im Reich des Rododendron; der ganze Abhang ist rot. Welch herrlicher Anblick I Nachdem wir uns jeder ein Sträußchen hinter den Hut gesteckt, gehen wir weiter und kommen zum großen Stampf (groaßo Schtompf), einem 10 Meter hohen Wasser- fall. Einige 50 Meter vor diesem Felsen sam- mein sich bei Regen drei Wildbäche und stürzt die gewaltige Wassermenge mit lautem Getöse hinunter. — Hier wachsen auch viele Alpen- nelken. — Den Steig, der neben dem Stampf hinunter führt, weiter verfolgend, kommen wir bald zum kleinen (s bentschigo Schtampflei). Hier ist das Reservoir der ersten Quelle der Wasserleitung. Bevor wir in die Ortschaft kommen, gehen wir noch au dem zweiten und dem Hauptrcservoir der Wasserleitung vorüber. Horch! Was ist das? Hoch über der Steinwand kreisen in schwebendem Fluge drei Geier. Der Weg führt uns zwischen Häuser und wir kommen bald in die Mitte des Dorfes. Da steht das Gasthaus des H. Fr. Michitsch, der immer einen guten Tropfen schenkt und auch etwas für unter die Zähne hat. — Nach einem fast drei¬ stündigen Marsche sind wir dessen wohl bedürftig. späteren Zeitpunkt vertagt wird. Gleichzeitig teilt die Leitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes mit, daß für den 29. September d. I. in Novisad eine außerordentliche Generalversammlung, die sich mit der Frage der Satzungen des Kulturbundes zu befassen haben wird, einberufen wird. Die dies¬ bezügliche Verlautbarung der Bundesleitung wird noch ergehen. —- (Ti e r m e s j e i n Wien.) Auch im Rahmen der diesjährigen internationalen Wiener Herbst- messe findet in der Zeit vom 5. bis 8. September 1929 eine Tiermesse statt, bei dec Pferde und Rinder zur Ausstellung gelangen werden. Die .Veranstaltung wird ungefähr 120 Pferde und ca 240 Zucht- und Nutzrinder der österreichischen Rassen umfassen. Im Ausstelluugsgelände wird sich eine ununterbrochen amtierende Stelle des Hauptveranstalters der Zucht- und Nutzviehschau, der niederösterreichischen Landes-Landwirtschafts- kammer in Wien, befinden. Ferner werden di¬ rekte Verladegelegenheilen bestehen, für eventuelle Transporte werden Waggons jederzeit zur Ver¬ fügung gestellt werden können. KneLja tipa (Graflinden). (Gemeinsame Feuerwehrübung.) Eine der ersten und wich¬ tigsten Aufgaben, die sich der Verband der Gott¬ scheer Feuerwehren gestellt hat, ist die Durch, führung von praktischen Übungen mehrerer Feuer¬ wehren, damit sich die einzelnen Wehren im Zu¬ sammenarbeiten im Ernstfälle üben und die Waffer- besorgungsverhältnisse in den Nachbarorten kennen lernen. Für Sonntag den 25. August 1929 schrieb die Verbandsleitung eine solche Übung in Knežja lipa (Graflinden) aus und es erschienen hiezu die Graflindner Feuerwehr mit 18 Mann, die Unter¬ lage! mit 15, die Unterdeutschauer mit 17, die Reintaler mit 22 und die Lichtenbacher mit 12 Mann. An Ort und Stelle wurde von der Ver¬ bandsleitung die Disposition ausgegeben und nach kurzem Alarmsignal rasselten die Spritzen, um den angenommenen Feuerherd anzugreifen. Auf einmal während der Übung der Befehl: Der Wind hat sich gedreht! Die einzelnen Feuerwehren mußten nun nach eigenem Ermessen die Positiv- nen ändern und die angegebene Windrichtung be¬ achten. Bei der Besprechung nach der Übung machte der technische Leiter im Verbandsvocstande, VOSt. Josef Hönigmann, auf einzelne kleine Fehler aufmerksam, in der Hauptsache aber ist die gemeinsame Übung glänzend ausgefallen und ver- dienen die erwähnten Feuerwehren volles Lob und Anerkennung. Nach der Besprechung der ge- meinsamcn Übung wurde jede Feuerwehr einzeln aus ihre Schlagfertigkeit in der Behandlung der Spritze und in oen Signalen geprüft. Es wurden hier von den beteiligten Wehren lobenswerte Höchstleistungen aufgestellt und besonders das ruhige Arbeiten und die sorgfältige Behandlung der Schläuche muß hervorgehoben werden. Am Schluffe dieser Prüfung richtete noch Verbands¬ obmann Dr. Hans Arko Worte der Anerkennung an die Kommandanten und Feuerwehrmänner und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Wehren auch in der Zukunft auf dieser Stufe der tech- nischen Ausbildung bleiben werden, auf der sie heute stehen. X äakka vas (Schalkendorf). (Abschied.) Am 26. August l. I. reisten die aus Amerika hier auf Besuch weilenden beiden Herren Paul Hutter und Franz Erker — erstgenannter ist Gründer und Präsident des deutschen Gottscheer Krankenunter¬ stützungsvereines in Newyork — wieder nach Amerika. Der Abschied war ein sehr rührender. Beim Hause Marinzel versammelten sich alle Ortsinsassen und die Jugend sang einige Ab- schiedslieder so ergreifend, daß fast kein Auge trocken blieb. Das festlich geschmückte Auto des Herrn Alois Kresse führte die Abschiedneh- menden und 22 begleitende Personen vom Hause Marinzel unter Sang und Klang bis zum Hotel Miklitsch, Ljubljana. Den Abschied hatte Herr Knaus aus Amerika arrangiert. Mozelj (Mösel). (Todesfälle.) Am 19. Juli starb in Verdreng nach langer Krankheit au Wassersucht Alois Vrabič, Vater des dortigen Lehrers, gebürtig aus Maisp rg bei Ptuj (Petrau), 68 Jahre alt. — Am 6. August erlöste der liebe Gott die 74 Jahre alte Magdalena Erschen aus Mozelj Nr. 46 von ihrem schweren Leiden. Fast durch ein Jahrzehnt litt sie an Asthma und Er¬ stickungsanfällen und zuletzt auch an Wassersucht. Bei ihrem feierlichen Begräbnisse gaben ihr viele Verwandte und die ganze Mösler Bevölkerung das letzte Geleite. Von ihren sieben Kindern, welche sich in Amerika befinden, war glücklicher¬ weise die älteste Tochter auf Besuch und konnte Jahrgang Xi. Gotlscheer Zeitung — Nr. 25 Seile 3. die Mutter in ihrer schweren Krankheit pflegen und für ihr Begräbnis Sorge tragen. Gotenica (Göttenitz). (Todesfall.) Äm 14. August starb im Landesspitale in Ljubljana der Kriegsinvalide Andreas Gliebe infolge eines Herzleidens, wohin derselbe über ärztliche An¬ ordnung gebracht worden war. Derselbe ist im Jahre 1918 unglücklicherweise auf dem großen Eisenbahn-Kreuzungspunkte Pragerhvf überfahren worden, weshalb ihm der linke Fuß amputiert werden mußte. In der Jnvalidenschule in Ljub¬ ljana lernte der Genannte im folgenden Jahre die Korbflechterei, wozu er schon früher Geschick und Neigung bekundete. Bei seinem geistlichen Bruder und Pfarrer in Gotenica weilte er, zwei Kriegsjahre abgerechnet, seit dem Jahre 1903 ununterbrochen durch 24 Jahre. Wenn das Sprich- wort wahr ist, daß man „den Vater am Kind, den Landwirt am Rind" erkenne, dann muß man diesen Invaliden jedenfalls zu den praktischen Landwirten zählen. Denn der „Ander" pflegte nur schönes Vieh zur Tränke zu treiben. Was der Güte des Futters in der Gemeinde Gotenica mangelt, das suchte er durch Pflege des Viehes auszugleichen. Bemerkenswert ist, daß der Ge¬ nannte nur zweimal in seinem Leben, während 59 Jahren, beim Doktor war, das erstemal bei der Amputation des Fußes, das zweitemal in der fünfwöchentlichen Krankheit vor seinem Tode. Seine Tagesordnung war immer gleichmäßig, wechselte mit Gebet und Arbeit ab, und fried- fertig mit jedermann war er durch das Leben gewandert. Anläßlich seines Todes ist man fast versucht, an den seligen Tod des Korbflechters und Meisters Hock in deutschen Landen zu denken. Der Verstorbene Andreas Gliebe wurde auf dem Friedhöfe Heil. Kreuz bei Ljubljana zur ewigen Ruhe bestattet. Er ruhe in Frieden I Aorovec (Morobitz). (Industrielles.) In kurzer Zeit werden wir von allen Seiten um- pfiffen werden. Seit Jahren hören wir die Si- renen der Sägen von Kočevska reka (Rieg) und Briga (Tiefenbach), bald kommen noch dazu eine in Plüsch und eine in Ravne (Eben). Es fehlt nur noch eine auf der Südseite (etwa auf der Krempe!) und wir sind aus der idyllischen Stille, deren wir uns bisher erfreuten, in ein wahres Fabrikszentrum gekommen. Die Säge in Plösch wächst rasch empor und soll noch in diesem Jahre in Betrieb gesetzt werden, die in Eben vielleicht auch. Ar¬ beit genug! Unbegreiflich ist, warum bei diesen Arbeiten, wie auch großenteils bei den Wieder¬ aufbauarbeiten in Kočevska reka (Rieg), fremde Arbeiter beschäftigt sein müssen. Diese Fremden kommen ins Land, um Arbeit zu suchen, und finden sie, die Einheimischen finden sie nicht, weil sie nicht wollen, und dann behaupten sie, es gäbe bei uns keine Beschäftigung, sie müßten übers Meer, um was zu verdienen! Fürwahr, wir hätten daheim Arbeit und Verdienst genug, wenn nur dieses unselige Dollarfieber nicht wäre, das doch offensichtlich nur verschwindend wenigen Familien aushilft, unserer Heimat aber die besten Kräfte nimmt und das Ländchen allmählich entvölkert. Gar manche fremde Familien kommen, siedeln sich hier an und finden ihr Auskommen — warum sollen es die Eingeborenen nicht finden können?! „Es ist ein armes Wörtchen nur Und gräbt doch eine tiefe Spur bin jedes Menschen Herzen: Heimat, liebe Heimat..." KoLevska reka (Rieg). (Verzeichnis der Spenden), die in letzter Zeit für die Abbrändler beim Psarramte in Rieg eingegangen sind. Von Frau Josefine und M. Blind-König-Newyork er¬ hielt das Pfarramt 30 Dollar. Franz Trocha und K. R. schickten aus St. Louis ein Sammel- ergebnis von 68 Dollar ist 3600 Din. Die Namen der Spender sind: Franz Trocha 10 Doll; K. R., Johann und Lena Sirge, Georg Krisch und Dr. Julius Rotter je 5 Dollar; Eugenie und Theresia Ehrhardt 3 Doll; Maria Trocha, Hart¬ mann Heinrich, Walter Jerkes je 2 Doll; Peter Bauer, Hilda Wild, C. Meinreis, U. M. Balmer, William Kremming, Josef Zekoll, John Krifka, M. Barki, E. Rusche, L. Viktor, W. M. Mueller, Henri Wild und H. Brecher je 1 Dollar. Die übrigen Spender mit 75, 50 und 25 Cent können wir wegen ihrer großen Zahl namentlich nicht an- führen, sagen aber allen Sammlern und Spendern herzlichen Dank. Fräulein Mimmi Springer aus Hinterberg sandte aus Newyork 35 Dollar. Es spen¬ deten: Josef Gliebe aus Haseufeld 10 Doll; Leni Jaklitsch, Mimmi Gliebe aus Hasenfeld, Mimmi Springer aus Hinterberg und Gertrud Fritz aus Hilisgrubeu je 5 Doll; Josef Stampfl und Johann Wvbsepsrstoren 8vIweUäSwplör visbolo Lodärksts LaümadsollöpkunA! 2um Dämpfen von XartoLsln nnä anäerem Ksquem8te 2ak!un§8dectmAun§en! Vie rvioütiAste virt- sclmktlioks üiorieü- tnnA in fsäem kort- sobrittlioLen Lnnern- tmnss. Visbknttsr, mit üinIaAstsilsn rum Väsollevnsollen nnä Vor- riolltnnxen rnm 8odnnxsbren- nen in prima Ausarbeitung. Osneralvertrster äsr „Diadolo-8exarator X. L., 8tookboim" Ksclroxs ul. 5s Del. bkr. 63-05 Gliebe aus Hasenfeld je 2 Doll; Johann Kresse aus Ort 1 Doll. Herzlichen Dank der Sammlerin und den Spendern. Wim. (Todesfall.) Matthias Maichin, gebürtig von Schwarzenbach 2, ist in Vöslan bei Wien am 6. August im 84. Lebensjahre ge¬ storben. Landwirtschaftliches. Kundmachung. Derjenige, welcher edles Saatgetreide für den heurigen Herbstanbau benötigt, gebe so bald als möglich seinen Bedarf bekannt. Alle jene, welchen Anweisungen zum Bezug von verbilligtemZement zugekommen sind, werden ersucht, diesen sofort abzuholen, damit das Magazin für den demnächst einkreffenden Kunstdünger frei wird. Landwirtschaftliche Filiale Kočevje, W. Fürer, Obmann. Vom Saatgut. Obwohl bei uns Gotlscheer Bauern der Ge- treideanbau keine solche Rolle spielt als in an¬ deren Gegenden, soll man dennoch trachten, die höchst möglichsten Ernteerträge zu erzielen und nicht mit dem, was uns der liebe Herrgott gibt, zufrieden sein. Wir stehen wieder knapp vor dem Herbstanbau und der Bauer wird sein Saatgut über seine Äcker streuen. Er wird aber hiebei in den seltensten Fällen daran denken, daß nur vollkommenes Saatgut eine schöne Ernte bringen kann. Eigentlich sollte schon vor der Ernte draußen am Felde das Saatgut ausgewählt werden, das vor allem rein von Unkraut, gut ausgebildet und vollkommen reif sein soll. Reines Saatgut erhält bekanntlich der Landwirt dadurch, daß er eine sachgemäße Bekämpfung der Unkräuter schon auf dem Felde vornimmt und nach dem Drusch das Reinigen abermals gründlich durchführt. Aber auch die Trennung nach Größe und Schwere der Körner ist ungemein wichtig. Je schwerer und größer die einzelnen Samenkörner sind, um so kräftiger werden sich die Pflanzen in der Jugend ent¬ wickeln, und nur diejenigen Pflanzen, deren Jugend- entwicklung eine kräftige war, bringen es zur größten Vollkommenheit. Warum dies aber so sein muß, ist leicht einzusehen. Wir wissen, daß das Samenkorn jene Stoffe enthält, welche dem Keime zur Nahrung dienen. Je mehr nun von diesen Stoffen vorhanden ist, um so mehr Wur¬ zeln, um so mehr und um so kräftigere Blätter werden sich entwickeln können. Da aber Wurzeln und Blätter diejenigen Teile der Pflanze sind, welche die Nahrung aus dem Boden und aus der Luft aufnehmen, so wird eine Pflanze gleich mit dem Beginne ihres Lebens und während ihrer ganzen Vegetationszeit sich um so kräftiger entwickeln, je mehr Wurzeln und Blätter aus den im Samen enthaltenen Stoffen erzeugt worden sind. Es muß daher dem Landwirt daran gelegen sein, stets die schwersten und größten Körner als Saatgut zu verwenden, und darf er nicht — wie es leider gewöhnlich geschieht — wahllos ein Quantum seiner diesjährigen Fechsung als Saat¬ gut benützen. Immer muß dem Landwirt daran gelegen sein, auf zweckmäßige Weise, durch Werfen des Getreides oder mit geeigneten Maschinen (Windfegen, Trieuren), die schwersten Körner als Saatgut zu erhalten. Welch große Bedeutung dem Gewicht der Samen auf die Entwicklung der Pflanzen und den Ertrag beizumessen ist, geht am besten aus folgenden Sätzen hervor: 1. Die Menge des Ertrages wächst mit dem Gewicht des Samenkornes. 2. Schwere Samen erzeugen wieder einen höheren Prozentsatz schwerer Samen, sofern sie selbst schon aus mehreren Generationen schwerer Samen abstammen und ihr Gewicht nicht dem Standort oder der Ernährung verdanken. Es kann also durch fortgesetzte Auslese der schwersten Samen allmählich eine erbliche Steigerung des Samengewichtes erzielt werden, soweit die Sorte, der Boden und das Klima es gestatten. Durch das Gewicht des Saatkornes wird also außer der Menge auch die Güte des Ertrages günstig beeinflußt. 3. Schwere Samen erzeugen lebens¬ fähigere Pflanzen als leichte; sie erzeugen Pflanzen, welche widerstandsfähiger sind gegen schlechte Witterung (Frost, Dürre, Nässe usw.) und son¬ stige Gefahren (Pflanzenfeinde). 4. Schwere Samen haben kräftigere und größere Keimanlagen; sie erzeugen daher tiefer wurzelnde und kräftiger be¬ stockte Pflanzen als leichte Samen. 5. Schwere Samen liefern Pflanzen, welche sich schneller ent¬ wickeln und daher gewissen Feinden schneller aus den Zähnen wachsen als solche aus leichten Samen. 6. Schwere Samen erzeugen endlich chlorophyll- reichere Pflanzen als leichte, und wenn man be¬ denkt, welche hochwichtige Rolle das Chlorophyll als Assimilationsorgan für Kohlensäure und für die Herstellung von organischer Substanz im Leben der grünen Pflanzen spielt, ist es begreiflich, wie wichtig der Chlorophyllreichtum für die spätere Samenerzeugung der Pflanze sein muß. (Chloro¬ phyll ist das Blattgrün.) W. F. Allerlei. Die erste allgemeine DolksMlung in China. Die neue chinesische Regierung in Nanking beabsichtigt, eine Volkszählung im ganzen Reiche der Mitte mit einem einzigen Stichtag, für den der zehnte Tag nach Frühlingsanfang des nächsten Jahres in Aussicht genommen ist, durchzusühren. Obgleich China seit den ältesten Zeiten außer- ordentlich durchgebildete statistische Methoden be¬ sitzt, sind Volkszählungen bisher nur in einzelnen Bezirken und höchstens zugleich in einer Provinz vorgenommen worden. Man war daher bis jetzt auf Schätzungen angewiesen, die zwischen 400 und 600 Millionen Chinesen differieren. Japanische „Lrdkratzer". Amerika ist bekanntlich das Land der Wolken¬ kratzer, wo man sich im Hochhausbau von Jahr zu Jahr zu überbieten versucht und Bauten bis Seite 4. Gotischen Zeitung — Nr. 25. Jahrgang XI. zu schwindelnder Höhe ausführt. Das Gegenteil will man jetzt in Japan bezwecken. Ein japanischer Architekt hat eine Reihe von Häuserplänen ent¬ worfen, die zehn Stockwerke und mehr unter die Erdoberfläche hinunterrcichen sollen. Durch diese Bauweise glaubt man erdbebensichere Gebäude zu bekommen, zumal auch bekannte japanische Geologen sich gleichfalls für dieses Projekt ein¬ gesetzt haben. Der erste „Riesen-Erdkratzer" wird bereits in der japanischen Hauptstadt in Angriff genommen, besteht aus Stahl, Mauerwerk und Zement und wird 40 Stockwerke tief hinabreichen. Für die Luftzufuhr wird ein durch das ganze Gebäude gehender Schacht von 75 Meter Durch¬ messer gebaut, und außer der elektrischen Be- leuchtung plant man die Aufstellung von großen Spiegelreflektoren, die das Sonnenlicht ausfangen sollen. Die Gesamttiefe dieses zylinderförmigen Baues beträgt 330 Meter, während die Gesamt- kosten vorläufig auf zwei Millionen Dollar ver- anschlagt worden sind. Vom schwarzen Lhicago. Chicago har 350.000 schwarze Einwohner. Als sich um die Jahrhundertwende Neger in Chicago niederließen, die bald zu Vermögen kamen und beträchtliche Bodenspekulationen vornahmen, zogen die Amerikaner aus den Vierteln der Neger aus und überließen ihnen Boden und Häuser. Heute nun hat sich das Bild gewaltig geändert. An den Straßenecken stehen schwarze Polizisten und regeln die Fahrordnung, denn auch der far¬ bige Einwohner hat in Chicago seinen Wagen. Mit Genugtuung sehen die Neger zu, wie sogar „weiße Autos" auf den Wink der schwarzen Po¬ lizisten halten müssen. Die Schwarzen besitzen aber nicht weniger luxuriöse Autos, und viele von ihnen wohnen in herrlichen Villen, die an Pracht hinter den pompösesten Häusern der Weißen nicht zurückstehen. Das schwarze Chicago besitzt ein eigenes Theater, in dem sowohl Direktion sowie Schauspieler, Bühnenarbeiter, Schließer und Portiers Schwarze sind. An der Spitze eines aus¬ gezeichneten schwarzen Orchesters steht ein Neger- dirigent, ein hervorragender Musiker, der zugleich in der Negerzeitung als Musikkritiker tätig ist und als solcher von weißen Sängern nicht um- sonst gefürchtet ist. Vor kurzem ist in der schwarzen Stadt ein neuer, riesengroßer Tanzpalast eröffnet worden, in dem man die echteste und lebendigste Jazzmusik genießen kann. Vas deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" hat am 26. August um 5 Uhr früh das Goldene Tor vor San Francisco erreicht. Von Tokio bis zur kalifornischen Hauptstadt brauchte das Luft¬ schiff bloß 67 Stunden 40 Minuten, trotzdem es gewaltige Stürme zu bestehen hatte. Der Flug in den Morgenstunden über San Francisco, wo¬ bei der Luftriese von Hunderten von Flugzeugen, darunter auch militärischen, begleitet wurde, löste einen wahren Begeisterungsorkan aus: Kanonen donnerten, die Sirenen der Schiffe, Fabriken und Lokomotiven heulten, die Kirchenglocken läuteten. Nachdem das Schiff gegen dreiviertel Stunden über der Stadt gekreuzt hatte, wobei Hundert, lausende verzückt zu ihm emporstarrten, setzte es seine Fahrt über San Cruz gegen Los Angeles fort. Da Dr. Eckener in der Dunkelheit nicht landen wollte, flog es, begleitet von 100 Flug- zeugen, gegen den Saltonsee, von wo es nach sechs Stunden zurückkehrte. Gegen 3 Uhr früh wurde das Schiff am Landungsmast in Los An¬ geles festgebunden. An den Begrüßungsfeierlich, keilen nahm auch der Sohn des Präsidenten Hoover teil. Eine Sensation für die Radiohörer bildete die Sendung der Landung durch alle Sender der Welt. Man hörte das Brausen der Sirenen, das Knattern der Motoren, dann die Stimme der Lady Drummond und eines an der Fahrt teilnehmenden deutschen Journalisten, wel- eher die schönen kalifornischen Frauen und das ferne deutsche Vaterland begrüßte. Der „Graf Zeppelin" setzte seine Weltreise am Dienstag gegen 9 Uhr früh über den amerikanischen Kontinent fort. In Newyork finden ungeheure Vorberei¬ tungen für den Empfang des deutschen Luftbe- zwingers statt. Auf der Broadway wird ein großer Manifestationsumzug stattfiuden, an dem außer der Newyorker Bürgerschaft auch die ame¬ rikanische Armee und Flotte teilnehmen werden. Im Stadthaus wird ein Bankett für 3000 ein¬ geladene Gäste gegeben werden. Die Fahrt von Tokio nach Los Angeles war ein Rekord, wie ihn die Welt noch nicht erlebt halte. Kämpfe zwischen Arabern und Juden in Pa¬ lästina. Zwischen Arabern und Juden ist es in Je- rusalem zu großen Unruhen gekommen. Einige Hundert Personen wurden getötet und viele ver¬ wundet. lleber Jerusalem ist der Belagerungs- zustand verhängt worden. Die Stadt sieht wie ein Heerlager aus; an allen Straßenkreuzungen stehen englische Maschinengewehre und in der Lust kreisen Militärflugzeuge. In der Stadt Hebron haben die arabischen Arbeiter 50 Juden erschlagen und 70 verletzt. KeiLeres. „Sagen Sie einmal, Hausdiener, was soll das heißen, Sie haben mir hier vor der Tür einen braunen und einen schwarzen Schuh her- gestellt!" „Aach, entschuldigen sie gietigst. Aber das is doch gomisch, das is nemlich heite schon dr zweete Fall." * „Sag' mal, Mutti, ist unser Baby vom Himmel gekommen?" „Ja, mein Kind, aber weshalb möchtest du denn das gerne wissen?" „Nun, weißt du, Mutti, ich dachte mir gleich, die da oben wollen auch mal ihre Ruhe haben.", -t- Wie gut sind doch die Frauen I Vor der Ehe verdrehen sie uns den Kopf. Später geben Sie sich die größte Mühe, ihn uns wieder zurecht- zusetzen. . „Un' dös sag i a, Burgamoasta, dö Malefiz¬ raufereien müssen a End nehmen, a Schänd iS un' a Spott, un' wer dös net einsieht, dem hau i 'n Schädl ein!" * „Warum haben Sie eigentlich nicht geheiratet, Herr Brummer?" „Ich bin ein entschiedener Anhänger der Frie¬ densbewegung." -1« Lehrer (nach Durchsicht des Aufsatzes „Meine Mutter"): „Fritz, du hat denselben Aufsatz ge- schrieben wie dein Bruder Hans." Fritz: „Jawohl, Herr Lehrer, wir haben ja auch dieselbe Mutter." Briefkasten. W. Fr. 600 Jahre Gottschee. Die Feierlich- keilen finden wahrscheinlich in der zweiten Hälfte Juli 1930 statt. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koöevje. Buchdruckerei Josef PavliLek in KoLevje. Kohlensäcke sind stets lagernd bei der Firma Mrko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. 'ronpLvo sind erstklassige Markenräder von modernster, eleganter Bauart, unverwüstlich, leicht laufend. 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