Deutsche Macht (Irüyer „HiMer Zeiwng"). nt Iwn Mtata* «»» IHM ftt» «i« »» u», H»I« m—IItch -.44. »4eticU«tt9 ». 1.50. k*nm«| ß «tt Mcrtir4tsXi «.d.U. IimMI «*■«» lli raset VUtt Ut Wwlata • aal IkllttM uu Cttacttra (m«|. ». (mn|. «. C*tech1h»k«• rat I—• Ut RiMn>|l - RkIimUiui Ntttlrn. — fH«»u(cht »«tMNchtttet. Är. 74 Cilli, Sonntag, den 13. September 1885. X. Jahrgang. Zur Eröffnung des Meichsrathes. Die Ereigniffe von Königinhof haben von «nierem nationalen Standpunkte aus betrachtet zum Mindesten die eine günstige Wirkung ge-hal?t, daß sie unseren Abgeordneten die zwingende Nothw d« unternimmt, da unser Volk nie auf das Ziiveau unserer Gegner herabsinkt. DaS wirk-jauche Mittel zur Selbstvertheidigung und Eeldsterhaltung ist einzig und allein die rück-jichtSlose Befolgung einer nur von natioüalen Zielen geleiteten Politik. Diese Politik zu bethätigen, ihr dort AuS-druck zu verleihen, wo das freie, deutsche Wort heule einzig und allein noch erschallen darf und samt, das ist die erste und bedeutendste Auf--ab«, welche daS deutsche Volk heute feinen Bittrelern stellt. Am 22. d. wird der neue ReichSrath zur nslen Sitzung zusammentreten. Er wird beson-derä aus seiner Rechten im Großen und Gan-ze« dasselbe Bild bieten, wie der frühere. Die Lvv»s>»ion aber wird um einen wesentlichen Faitor verstärkt dastehen, wenn der national- ?apa's Erziehung Welche Macht dock der Wunsch einer fäonen Frau besitzt! Ich selbst hab« daS an mir erfahren müßen und trotzdem man die un-umWliche Wahrheit jenes SatzeS mit fo und so vielen Beispielen aus der Geschichte beweisen konnte, will ich mich doch begnügen, meinen Fall zu erzählen — nicht nur. weil er mir der «ichligste ist. sondern weil eS auch instructiv für die Mitwelt sein muß. auS dem Munde ewe» wahrhettliebenden Zeitgenossen zu ver->eh««n. wie sich diese Macht an ihm selbst be-wahrt, wie sie ihn mit Glück überschüttet hat. — Glück? — Ich will nicht vorzeitig den Echluß meiner Geschichte verrathen, an der ich un Gegentheil sehr unglücklich wu. So unglücklich wie man nur mit 23 Jahren seiilavn. wenn ma>> eine erste, langgenährte Liebe im Herzen tragt und den Gegenstand dieser Ver-ehluvg umworben und umschmeichelt von einem Heere anderer Anbeter sieht, die sämmtlich über Stellung. Geld und Ansehen verfügen, während »an selbst Nichts besitzt, als eben nur diese Liede. Ob sie erwidert wurde oder nicht, tonnte ich nicht ermeßen; dazu fehlte mir da-«als die Objeclivität des Urtheils, die kühl« Beobachtung und ich schwankte demgemäß zwi- deutsche Gedanke, wie vorauszusehen ist. jenen AuStruck findet, der ihm zukommt. Nicht um eine neue Schattirung. nicht um eine bloß schärfere Betonung derselben allen, bloß libe-ralen Principien handelt eS sich bei dem neuen, in Bildung begriffenen Club, derselbe vertritt, wie die Officiösen ganz richtig herausgefühlt haben, ein neues Programm von ganz bestimm-ter und genauer Formulirung. ES ist thatsäch-(ich eine neue Partei, die da ihre parlamen-tarische Vertretung findet, und sollten sich auch nur einige zwanzig deutscher Volksvertreter auf Grund des nationalen Programmes einigen. Die Zahl selbst hat hiebei umsoweniger eine ausschlaggebende Bedeutung, als die Vertre-tung des deutschen Volkes dermalen ja über-Haupt nichts Positives im Parlamente schaffen kann, eine Aenderung deS bisherigen Verhält-nisseS von Majorität zu Minorität aber auf lange Zeit hinaus noch gar nicht abzusehen ist. Gerade au» diesem Grunde aber wird der Schwerpunkt der positiven Arbeit der deutsch-nationalen Volksvertreter nicht sowohl innerhalb des Parlamentes, als vielmehr außerhalb des-selben liegen. Das deutsche Volk von dem Orte auS, wo die Immunität sowol wie die Redefreiheit die genaue Präcisirung der letzten Ziele der deutsch-nationalen Politik allein mög-l»ch macht, mit allen Consequenzen und Förde-rungen dcS nationalen Programmes bekannt zu machen, unser Volk durch unablässige Betonung des nationalen Gedanken« dahin zu bringen, daß es endlich anfange, alle politischen und wirthschastlichen Fragen nur vom nationalen Standpunkte auS zu betrachten, dies wird jeden-falls die wichtigste positive Wirksamkeit sein, welch« di« nationalen Abgeordneten zu entsal-ten haben. Daß dabei die Opposition gegen eine Regierung, di« in allen ihren That«« den Zielen einer deutschen Politik durchaus entgegen-arbeitet, ein« verschärfte Gestalt annehmen wird, ist selbstverständlich. 'Nur wird die neue Oppo- scheu Stimmungen hin und her. die Himmel-hochjauchzend oder zu Tod« d«trübt waren, je nach der Laune meiner Schönen. Da erfuhr ich eines Tages, daß Helene verlobt fei; we-nige Wochen darauf war sie die Frau eines alten, reichen Lebemannes. Was hals eS mir »un, daß mir in der-selben Zeit ein« große Erbschaft zufiel, zuf die ich nicht im Traume zu hoffen gewagt hatte. War mir doch Tante Cölestme nie hold ge-wesen und hatte sie mir immer nur Abneigung gezeigt, welches Gefühl ich übrigens reichlich erwiderte. Sie konnte es aber doch nicht übers Herz bringen, ihre Güter nach ihrem Tode einem anderen Namen zufallen zu lassen, als ihrem altadeligen ultd da ich zufällig der Letzte dieses Namens ivar. so mußte ich nothwendiger» weise der Erde sein. Die Ordnung der Erbschastsangelegenheiten hals mir den ersten Schmerz über den Verlust Helenens übertäuben, dann aber kehrte er um so heftiger wieder. Wäre ich doch jetzt im Stande gewesen, ihr All«s zu bieten, was sie an der Seite des jetzigen Galten befaß und — meine Liebe dazu! Jahre vergingen, ehe ich Helene wieder traf, als Witwe, als Mutt» eines reizenden Blondköpfchens, das ganz ihr Ebenbild war. sition ihrem Programme gemäß aus anderen Beweggründen handeln, als die alt«. Während Dieser vor allem das Interesse der ReichSeinhett und teS CentralismuS am Herren lag. während sie hauptsächlich deshalb in der Opposition verharrte, weil sie diese ihre höchste» Güter von den autonomiftischen Regun-gen und Bestrebungen der gegenwärtigen Regie-rungS-Majorität bedroht sah, wird die neue Opposition in erster Linie deshalb opponiren. weil dieselbe Majorität zugleich das deutsche Volksthum in seinen heiligsten Gütern schmälert und bedroht. Dabei wird sich zeigen, daß eine solche von nationalen Gesichtspunkten geleitete eigentlich deutscht Opposition sür die Regierung eine ernstere Schwierigkeit bedeutet, als alle Klagen über die bedrohte Macht und ReichSeinhett. — So können wir denn der Eröffnung des Reichs-ralhe« guten Muthes entgegensehen, zeigt sich doch vor allem die Aussicht, daß der national« deutsche Gedanke in unserem Abgeordnetenhause endlich auch einen würdigen und seiner Bedeu-tung angemeffeuen AuSdruck durch ein« größere Anzahl von Abgeordneten findet, so daß die Stimme des deutschen Volkes fortan nicht unge-hört verhallen wird. Wundschau. jW i e d e r e i n K a i s e r w o r t.j Bei der Vorstellung des Gurker Domcapitels hat der Kaiser die Ansprache des Fürstbischofs Dr. Pe-truS Funder mit folgenden Worten erwidert: „Ich danke Ihnen sür die Gesühle, welche Sie ausgesprochen haben. Ich bin sehr gerne wie-der nach Kärnten gekommen und eS freut mich, daß hierzulande Friede und Eintracht herrschen und von solchen Vorfällen nichts zu hören ist. wie sie aus anderen Theilen der Monarchie vernommen werden. Ich erwarte, daß dieser Zustand ausrecht bleibe und daß der Clerus ja selbst thren Namen trug, nur in die zän-lichere Abkürzung Hilly umgewandelt. Die Saison haue eben begonnen und wir trafen uns bald täglich, im Theater, im Con-cert, aus dem Balle, — denn ich hatte, Helene zu sehen, ihr nahe sein zu dürfen, alle mein« Innggesellenfaulheit aufg«g«ben, war der ge-treue Sklave ihrer Wünsche wie suchet; glücklich wenn ich den Fächer oder den weißen, pelzbejetzlen Mantel Helenens halte« und be» wachen durfte, noch glücklicher freilich, wenn ich mit ihr selbst nach den Klängen der Musik durch den Saal flog. Da eines Abends, «s war der l«tzl« Ball d«r Saison, umrauscht von den Tönen eines Straußischen Walzers, umschwirrl von fader Ballconoersation wagte ich eS, Helene von meiner Lied« zu erzählen, sie »u sragen, ob sie mich zu ihren Gatten wählen könn? ? Ihr Lächeln sagte nicht Nein, aber ihr Mund stellte mir folgende Bedingung: wenn ich mir das Herz Hilly's, einen freiwillig gegebenen «uß von ihr erobern tonne, solle auch die Hand der Mutter mein sein, als Lohn sür die Mühe. Die Bedingung schien mir leicht und ich sühlte mich schon als Sieger, als ich die schöne Frau, ach, bald meine Fran, in die Nebenräume des BallsaaUs führte, wo sie sich 2 beitragen wird, denselben zu erhalten." Hoffentlich w»rd sich diese Worte nicht nur der slovenische Clerus Kärnthens und Steiermarks. son» den» auch der neue „slovenische Abgeordnete" KärnthenS zu Herren nehmen, wenn er nächstens wieder mit Herrn Emspieler beim vollen Glase politisirt. >P a r t e i v e r s a m m lu n ß.J Durch die Kanzlei des Abgeordnetenhauses wurde am 10. d. an 134 oppositionelle Abgeordnete der bisherigen Linken die folgende Einladung verschickt: Einladung zu einer Parteiversammlung sür Montag, an, 2!. September II Uhr Vorm. im Abgeordnelenhause Clublocale Nr. IV behufs Entgegennahme des leichtes des Fünsundzwan-ziger-Couiitös und Beschlußfassung über die Parteiorganisation. Im September 1883. Chln-mecky. Herbst, Kopp/ Plemr, Scharschmidt. Sturm. Tomaszczut, Weiilof. >D i e Deutschen in Laibachj sind soeben wieder bei einer Station am Kaivarien-berge der Versöhnung angelangt. Bekanntlich bat die dortige von Deutschen gegründete, von Deutschen geleitete, von den Deutschen zu hoher Blüthe gebrach«? krainische LanveSsparcasse der deutschen Schule m Laidach eine Subrention bewilligt. Diese Subvention reih: sich ähnli-che Gabe» für slovenische Schulen im Lande an, wurde aber, vier Monate m.ch dem betreffenden Beschlusse, — zwei Wochen vor Eröffnung der Schule, zu gewahren verboten. Nachdem die „slovenische Regie, ungspartei" gegen diese Subvention nichts einzuwenden hatte, kann die Entscheidung fualich nur als ein« Concession für die „Radikalen" betrachtet werden, und so wird sich denn Herr Baron Winkle» auch bei dieser Partei recht bald wieder beliebt gemacht haben. Die Deutschen in Laibach aber sind um ein« Erfahrung, und uin einHohn-gelächter der Slovenen reicher. sDer slovenische Verein in M a r b u r g] hielt letzten Sonntag eine Ver-sammlung ab, di« durch bie leidenschaftliche Rede d«S Herrn Pfarrers Raic recte Reich eine gewisse Bedeutung hat. Herr Reich ist mit dem Ministerpräsidenten, dem Unterrichtsminister und dem Statthalter, mit d«m Landtag«, dem LandeSauSschuss« unddend«utschconsrrvativ«n ft. i» rischen Adgeordneten,sZendlich mit dem Reichs-rathe unc> dem Grasen Hohenwart unzufrieden. Er wünscht die Lostrennung deS fteirischen Unterlandes, und die Bildung eines eigenen füdslavischen Clubs. — Was den Letzeren an-belangt, so wird sich jedermann, der die Ver-haltnifse der „slovenischen" Abgeotdnetenschaft kennt, eines Lächelns über Herrn Pfarrer Reich kaum erwehren können. Wer sollte wohl diesen Club bilden ? Gödtl «twa. oder Fürst Windisch-grätz, oder vielleicht Graf Hohenwart mit dem k. k. Herrn Professor Schutt«, und dem Herrn t. k. Landesgenchtsrath Hren? oder vielleicht S«. Excellenz Mininister Pino mit Herrn ausruhen wollte. Ich präsentin« ihr rb«n «ine elegante Düte voll Bonbons, als Helen« mir plötzlich sagt«: Einrs vergaß ich noch! Sie dürfen das Herz Hilly's nach allen Regeln der Kunst belagern, aber — Bonbons sind alS Geschütze auSgejchloßen, sie sind zu gefährlich." Da« war schlimm! Ich wollte protestirrn, aber Helene wiederholte ihre Kriegsbedingung, in die ich mich fügen müßte: „Denn" — setzt, sie schelmisch hinzu — „man schenkt einem Kinde ein Bonbon und bekommt dafür sein ganze» Hnz!" — „Und einer schönen Frau schenkt «an sein ganze» Herz und bekommt dafür nur ei« Bon-don" seufzte ich, däS Bonbon tiefsinnig be- trachtend, daS mir Helene fo«b«n gereicht hatt«. + Alle die Freier der weiland Königin Pe-ntlop« zusammen haben sich einstens weniger Müh« gegeben, um sie zu erringen, als ich. indem ich Hillys H^rz erobern wollte. Sie war nicht scheu. ab«r sie betrachtete »ich mit jenem Mißtrauen, das instinctiv in klugen Kindern erwacht, sobald sie sehen, daß man d«r Mutter mehr Aufmerksamkeit schenkt, als ihnen s«lbst. Und ich. der nie Geschwister besessen hatte, dem die »indernnwr ei» mnr. wie utinefrfiirf ( .Deutsche ZSachl " Obresa und Klun? Noch nie war eS mit der Repräsentanz oes slovenischen und windischen Voltes in nationaler Hinsicht so traurig bestellt wie jetzt; der Zeitpunkt, von einem südslaviiche» Club der Slovenen zu sprechen, ist daher der deutbar ungünstigste. Die Herren thäten besser (u schweigen, und sich damit vollkommen zu-rieben zu geben, daß in deutschen Zei»ungen üzer dieses Ding überhaupt ernstlich die Rede war. Was die Unzufriedenheit des Herrn Pfarrers mit dem Statthalter anbe-langt, so ist uns diese vollends unverständlich. Es ist uns gar nicht bekannt, in welcher Be-ziehung sich die Statthalterei der slovenischen Partei gegenüber nicht mit der merkwürdigsten Zuvorkommenheit verhalten hätte. Doch, das Interessanteste für uns ist die Behandlung der flov. Abgeordneten seitens der Grafen Taaffe und Hohenwart wie sie Herr Reich zum Besten giebt. Wir sehen aus derselben, daß die slov. Abgeordneten mit der ihnen gebührenden Achtung behandelt werden. DaS salonmäßige Auftreten des Herrn Pfarrers auS der Kallo« dürfte daran kaum etwas ändern. Den Vor-wurf. welchen Herr Reich den fteirischen Deutsch-Conservativen macht, daß nämlich Herr Karlon bedungenermaßen seine Landesausschußstelle dem slovenischen Ausschuß-Stellvertreter hätte über-lassen sollen, aber nicht Wort gehalten habe, möge das verehrliche..Volksblatt" beantworten. Die Sitzung verlief im Uebrigen programmge-mäß. nur wurde auf den lleberfall der Deutschen in Et. Georgen vergessen. sDieClerikalenund die deutsche N a t i o n a l i r ä t.] Das Organ des Herrn von Zallinger. das Bozner „Tiroler Volks-dlatt" geht dem Herrn Unterrichtsminister zur Abwechslung wieder einmal scharf an den Leib. Doch sind es diesmal nicht Sünden auf vem Gebiete der Religion, welche dasselbe Herrn von Conrad zum Vorwurfe macht, sondern Sünden gegen — man höre und staune — di« deutsche Nationalität! Drr Herr Unterrichtsminister wi'd allen Ernstes angeklagt, die tirolifchen Bewerber um Lehrerstellen an den tiroler Mittelschulen zu G u n st e n tschechischer Concurrenten zu über-gehen. „Für den guten Tiroler, jammert das „Volksblatt", hat man keine Stelle; da stellt man schon lieber Böhmen und Tschechen «n .. . eine ganze Fluth tschechischer Lehrer nimmt unsere Mittelschulen und Lehranstalten in Be-schlag..." Wie mags da erst in den deutschen Gegenden Böhmens zugehen! Ganz ähn-liche Betrachtungen ließen Uch auch über die Hochfluth slovenischer Mittelschullehrer anstellen, von welcher diesteiermärtischen Mittel-schulen immer mehr überschwemmt werden. ^Confiscationen in Böhmen.) Zur Beruhigung der Gemüther in Böhmen geht Gras Taaffe wieder einmal den Zeitungen zu Leibe: der Regen feiner Ungnade fällt diesmal gleich- mochte ich mich im Anfange betragen huben! Dazu die Augen der schönen Frau, um die ich so werben mußte, mit leisem Spotte auf mich gerichtet zu wissen, wenn ich mit der kleinen Dame Gespräche wunderlichster Art an-knüpfte, eS war zum Verzweifeln! Woher den Stoff für interessante Unter-redungen mit einem kaum fünfjährigen Fräulein nehmen, wenn man nie zu einem K»nde ge-sprachen, und wenn große, blaue Augen mit jenem Blick zu Einem aufsehen, den man an der Mutter so liebt und der die Gedanken so süß^verwirrt, daß man nnr schweigend dem stär-teren Pochen deS eigenen HerzenS horchen möcht«? Aber so kam ich nicht w«it«r, dieß sah ich ein und deshalb fing ,ch ernstlich an. di» Kindernatur zu studiren. Ich wurde der eifrigste Besucher der Kinderfpielplätze und tonnte stun-denlang dem munteren Treiben des kleinen Völkchens zusehe»; ja. ich bat einen Freund, der reich mit Kind«rn gesegnet war und dessen HauS ich früher gerade deshalb gemieden hatte, mich seiner Familie vorzustellen. Und welche endlose Familie war daS ! Ich konnte mir kaum alle die Namen merken, spielte aber mit all' diesen kleinen Fritzchen und HänSchen. wie eine alte Kinderkrau. 1885 mäßig auf Gerechte und Ungerechte, aus Tscheche» und Deutsche. Die Abendblätter sämmtlicher in Prag erscheinenden tschechischen Blätter mu den theils wegen Hetzartikel gegen die Deutle», theils wegen einiger aeaen di, jüngsten 6o>>-siscationen tschechischer Blätter gerichteten ftMipi confiscirt Dafür verfi'l«» dem Staatsanwalt aber auch das Prager Tagblatt und ein deutscher Voltskalender sür 18X6. Sehr richtig charakterisirt gegenüber dieser traurigen Polizei-wirthschaft die Nationalzettung di« Lag« m Oesterreich seit den Excessen von Königin?«' dahin, daß sie sagt, die Führung der Politik sei bereits den Händen ihrer Leiter entfallen, sie werde auf der Straße gemach'. Die anqed-liche Politik der Versöhnung werde durch eine» nie dagewesenen Grad von Verbitterung, curch den Uedermuth der begünstigten Slaven u.i) durch den verzweifelten Grimm der jurückze-drängten Deutschen gekennzeichnet. Span in». sDer Streit mitD««tsch-l a n o.J Der Rausch ist terflogen, der Katzen-jammer folgt nach — in Spanien nemlich. Tu Regierung des Herrn CanovaS, die zur Befestigung ihrer VolkSthümlichkeit ziemlich nnverhohini in die Gluth nationaler Empfindlichkeit über Deutschland Vorgehen in der Karolinenfrage geblasen hat, ist nun, da die Flammen doch aufschlugen und an dem Eigenthum und der Eiln der Vertretung d«S deutschen Kaisers empor-züngelten, des Todes erschrocken und gibt sehr vernünftige rweise klein bei. Wir glauben, taß es dem König sowohl als dem Ministerium thust, ist mit der Absicht, einen Bruch zu vermeide» und ebenso glauben wir, daß Fürst Bi-m-nk jedem ehrlichen Wollen aus halbem Wege ein« gegenkommen wird. Od aber die Nervosität des spanischen Volkes in der Reparatur eine« begangenen Unrechtes nicht abermals eine Hüter-wersung unier die Hand deS mächtigste» iHet» ches der Welt erblickt und seinem Temperamente zum Nachtheil des gegenwärtigen Regiments freien Lauf gibt, darüber können uns die m«t allzu geflissentlichem und darum oerrätherische« Eiser versandten officiösen Depeschen aus Madrid im Augenblick nicht beruhigen. In der That kommt über Paris eine Nachricht, welche zeigt, wie gesährlich es ist. mit den Leidenschaften eines Volkes, wie di« Spanier es sind, zu spiele». Es verlautet, der deutsche Consul in Saragossa sei ermordet worden. Wir gestehen, daß wir a» die Richtigkeit dieset Mittheilung einstweilen nicht zu glauben vermögen, weil wir der Ueberzeugung sind, daß die Ereignisse, die am vorigen Freitig in Madrid vor der donigen deutschen Gesandt Ichast sich abspielten, die spanischen Behörde, in den übrigen Städten zur äußersten Wach-samkeit und Fürsorge für die Sicherheit der Deutschen und besonders der deutschen Consilia» deamten angetrieben haben werden, und dies um so mehr, als die Regierung strenge 49«-Jungen zur Verhinderung von Ausschreitung» Ich wurde ein Meister im Kriegfühn» mit Zinnsoldaten, leistete Erstaunliches als Last» thier, wurde zum Ziehen von Kinderwäge» engagirt. mußte im Gallop als wilde« Pferd, zwei Jungen auf den Schultern, durch di« Zimmer saufen — kurz ich wurde fast mager bei all' den Anstrengungen. Aber, aber, was half mir das Alles bei meiner Hilly? Zinnsoldaten waren nicht in Gnade bei ihr, einen Ritt auf de.i Schulter» ihres treuen Knechtes wagte ich ihr nicht aaz»-bieten — so war ich so klug wie zuvor. Da «r> suchte ich eS mit der practischen Anwendung be« alten Satzes: kleine Geschenk« erhalten die Freundschaft. Beruhte er auf Wahrheit. konnte er ja auch dazu dienen, durch seine Aus-sührung mir Hilly« freundschaftliche Zuneign»« zu gewinnen. Bilderbücher, Bau,leine, Keine Thierfiguren aus Porzellan wanderten nun >» Menge nach dem Hause ber kleinen Spröden, unb ein riesiger Käfig mit bunt-n Vögelche» brachte mich einen großen Schritt in ber Gmift HillyS vorwäNS. Sie freute sich nun auf ««,» Kommen, benn da ließ ich die wohldreßirtnt gefiederten Sänger aus ihrem Haufe heran» aus meinen Finger hüpfen und sie von dem Mucker naschen, den ich zwischen meinen Lippe» 1885 bat ergehen lassen. Indessen ist bei der mahn-witzigen Erregtheit, in der das spanische Blut gegenwärtig pulsirt, der roh»n Gewalt des auf-gestachelten PöbelS jede That zuzutrauen, und deshalb würde ein Fall wie dieser nicht gerade zu den Unglaublichkeiten zählen. Jedenfalls hat die spanische Regierung alle Ursache, den leicht-sinnig herausbeschwornen Sturm möglichst zu be» sänsligen. da cr ihr selbst gefährlich zu werden beginnt. Frankreich. sSpanische S y m p a -t h i e n. W a h l b e w e g u n g.j In Frankreich haben die Ereignisse in Madrid das Interesse an der Wahlbewegung momentan zurückgedrängt und die Wogen der politischen Erregung gehen wieder hoch in der französischen Hauptstadt. Die Empfindlichkeit sür die Beziehungen zwi« schen Deutschland und Spanien hat sich seit 1870 nicht vermindert, allein in feinem wahren Wesen hat der französische Chauvinismus trotz aller deutschfeindlichen Demonstrationen, trotz Deroulöde und Patriotenliga — das beweist die spräche der tonangebenden republikanischen Journale anläßlich der gegenwärtigen Krisis — doch eine beträchtlich,: Abkühlung erfahren. Die Einsicht, daß Frankreich in dem deulfch-fpani-schen Conflict bei all r Sympathie für Spanien neutral bleiben müsse, tritt sehr st'.rk hervor. So findet denn auch die entschlossene Haltung der Regierung, welche deutschfeindliche Kund-((buiigen der besonders im Süden Frinkreich« ziemlich zahlreich wohnenden Spanier nicht dul-d«t. bei allen ruhig denkenden Franzofen Billi» Mg. Die leidenschaftlichen Ausbrüche der ra-dic-len Blätter, welche eine energische Unter-stiitzung der republikanischen Bewegung in Spanien verlangen, verdienen eine nur uttterge-ordnete Beachtung. Jeder vernünftig urtheilend« Politiker weiß, daß daran, soweit das offizielle Frankreich in Betracht kommt, nicht zu denken ist und daß di« nichtofficiellen politischen Kreise gegenwärtig durch die Wahlbewegung in An-hruch genommen sind. In einer von der offi-liosen Agence Havas versendeten Note heißt eS sogar, daß die überwältigende Mehrheit der össintlichen Meinung in Frankreich daS Ende des Conflictes, der nur Schwierigkeiten an beide» Grenzen herbeiführen könne, lebhaft wünscht. Hm Grunde geht der ganze coloniale Conflict, dir an und für sich die Interessen Frankreichs gar nicht berührt, dasselbe auch nichts an, und im: die Lage Frankreichs zwischen den beiden tu Streit gerathenen Mächten macht vom in-tmiationalen Standpunk:« aus eine etwas wach-lamere Haltung d«r Regierurg nothwenoig. Gorrefpondenzen. Lon der stricrmnrkischcroatischcn Grenze, 8. September 1885. (O.-C.) Seit Sonntag herrscht auf den, nach dem unterstelrifchen Mekka, dem sogenannten hl. Berge bei St. Peter süh- huli. Aur Hilly war noch nicht dazu zu be-wegen, diese Lippen zu berühren und ach. nur «tn ftujj von ihr. freiwillig gegeben, verhieß mir ja den süßen Lohn, nach dem ich so lange geseufzt hatte. Bei meinen kleinen militärischen Bekannt-schoflen, dem Liliputheere von Söhnen meines Zrmade-j. hatte ich über den steten Kämpfen «il Zinnsoldat n ganz vergessen, daß «S auch Puppen in dieftr schönen Welt gebe. Aber eines Abends fand ich Hilly in Thränen, denn ihr« schönste Puppe, ein Wickelkind, hatt« den nied-liche» Wachskopf gebrochen und weder Trösten »och Bitten konnte den Schmerz der kleinen Mama besänftigen. Ich eilte trotz der vorge-ruckten Stunde sogleich fort und durchstöberte eifrig alle Spitlwaarrnläden d«r Stadt. End-lich, freilich zu spät, um Hilly heute noch da-mt zu beglücken, war daS Gesuchte gefunden, im Prachtwickelkind, da« an Größe und Schön-heil manchen kleinen Erdenbürger beschämte. Ich selbst freute mich daran, als ich es zu Hause von Neuem betrachtete. Es war wirklich reizend, wie ich eS so auf meinen Knien hielt, den kleinen Kopf in Spitzen gehüllt und ge-btttet. die blauen Augen weit aufgeschlagen. Ware eS doch mein Kind, «in kleines Brüder- „Deutsche Wacht " renden Straßen regeS Leben; fromme Wall-fahr» singend und betend zu Fuß und in lan-deeüblichen Vehikeln beleben dieselben. Am hl. Berge selbst. wo die slovenische Clerifei der füdöstlichen Steiermark sich Rendezvous ertheilt, findet sich all « fromme Volk, auch von -nt-fernteren Gegenden zusammen. — Die Busch-schänken und improvisirten Garküchen sind über und über beschäftiget, während di« hehren Ver-treter der ecclesia niilitans im Pfarrgebäude bei divers«» W«inen. und bei den. von dem ehr-würdigen Herrn geistlichen Rath munisicenter-weise gespendeten Braten von zwei- und mehr-süßigen Thieren sich gütlich thun. Für die leib-liche Erquickung ist also trefflich gesorgt, für die geistige und seelisch« lassen wir die srom-men Diener des Herrn sorgen. — Bei dem großen Zusammenströmen von Menschen und Thieren herrschen aber auf der luftigen, heili-gen Höhe sehr santtätswidrige Zustände, welch« mit den dieSfälligen erfloffenen Verfügungen der polit. Bezirksbehörde im krassesten Widerspruch« steht«. — WaS kümmert sich eine G«-meindeveNretung um solche Sachen, ein« Ver-tretung, an deren Spitz« ein Kreuzelschreiber, steht und die im U«brig«n aus pfarrhöflichen Buttenträgern. Meßnern, Tootengräbern, Klin-gelbeutelträgern und Paternosterwetzern zufant-mengesetzt ist, welche sämmtlich nur gewohnt sind, nach den vom Pfarrhofe oder der Kap-lanei ausgehenden Ordres zu handel t. — Das liebe St. Veter bn Königsberg ist auch unend-lich stolz auf seine Gemeindevertretung, denn es dürfte kaum irgendwo vorkommen, daß z. B. bei einer Bestattung der ganz« Gemeindeaus-schuß vom Einsegnenden bis zum Schlußacwoll» zi«h«r: dem Todtengräber, in dienstwilliger Thätigkeit sind. Di» Ptarrinsassen einer Pfarre an der croat. Grenze wünschten während der im Hochsommer anhaltend gewesenen Dürre, eine Bittprocession nach Maria Bistra in Ccoatien zu unternehmen, um von dem gütigen Himmel einen ausgiebigen Reg»n zu erflehen. — Der Herr Pfarrer verlangte aber für diese mühe-volle Tour von der frommen Gemeinde 400 fl., gewiß eine christlich bescheidene Summe: — dies war den frommen Schafen doch zu arg, und so fingen sie hinter des Pfarrers breiten Rücken mit dem Kaplan zu unterhandeln an, ein-gedenk des bekannten Spruches : „Was der Herr Pfarrer nicht mehr thun kann, da» thut gewiß der Herr Caplan". und richtig, letzterer erklärt« sich bereit, di« Führung der Proceffion um di« Entlohnung von 20 fl. sage, lef« und schreib« zwanzig Gulb«n, zu führen. Höchlichst besnedi-get hierüber, freute sich die fromm« Gemeinde sehr, aber leider zu früh, denn der Herr Pfar-rer verbot dem Caplan kurzweg die AuSfüh-rung diese« frommen Actes; darauf neue Unterhandlungen, denen jedoch Gott ?Iuviu» mit einem Male ein Ende bereitet«. Fromme und Sündig« gl«ich erquickend. Beim k. k. chen oder Schw«st«rlein meiner Hilly, dachte ich. während ich auf daS weiße Spitzenbündel auf meinem Schoße hinabstarrte und ertappte mich im nächsten Momente darüber, wie ich besagtes Bündel wie ein richtiges Baby, im Arm« wiegte. Ich mußt« auflachen ! Hätte mich Helene fo gesehen! Sie wär« zufrieden gewesen mit der An, wie ich mich in die von ihr ge-stellte Aufgabe versenkte — war ich doch fast selbst schon ein Kind geworden in dem Berlan-gen, Htlly mein zu nennen: ein Glück, daS mir schon ebenso groß schien, wie die Mutter selbst zu besitzen. Wie stürmisch dankte mir die Kleine am nächsten Tag« für da« reizende Baby; ab«r der Kuß, um den ich nicht betteln durft«, wurde nur der Puppe applizirt und zwar so nach-drücklich, daß fast eine Gefahr für sie erwuchs. Zwei Tage darauf sollt« Hilly ihr fünftes Jahr vollenden und ich sann und sann, was für ein Geschenk mich dem ersehnten Ziele wie-der um «inen Schritt näher bringen könne. Endlich hatte ich einen Einfall, der an Neuheit nicht« zu wünschen übrig ließ. Spät erst kam ich an Hilly« Geburtstag in ihr kleines Zim-m«r. das einem Wtihnnchisbazare glich, so viele Geschenke waren dann ausgestellt. Ich 3 Bezirksgerichte Drachenburg, wo ein krai-nischer, fanatischer Tagschreiber eine ganz hervorragende Rolle zu spielen scheint. '» hat man jetzt auch al« Gerichtsdiener einen Schuster angestellt, deffen besondere Qualifica-tion und wahrscheinlich national slovenische Richtung man während eines „Aufenthaltes" den derselbe bei diesem Gerichte nahm, zur Ge-nüge kennen lernt«. Durch Anstellung derani-ger Individuen dürste das Ansehen «iner solchen Behörde kaum gewinnen, aber wer weiß, wa» in Drachenburg noch alles möglich se n wird? Schönsttill, den 11. September (O.-C.) IInstallation des neuen Pfarrer«. Ortsgruppen Vollversammlung S ch ö n st e i n - W ö l l a n.j Unter Assistenz von fünf Geistlichen, die der Dechant von SkaliS anführte, fand hier am verflossenen Dienstag die seierliche Einführung des neuen Pfarrer« Goveditfch statt. ES läßt sich begreifen, daß der Zudrang der bäuerlichen Bevölkerung «in ganz gewaltiger war. Man schätzt die Anzahl der Besucher auf mindestens fech« bis sieben-hundert die alle gekommen waren um de.t Segen des neuen Seelenhirten von Schönstein zu empfangen. Selbstverständlich fehlte es nicht an den üblichen Effecten, um der Feier daS größt-mögliche Relief zu geben. Obligate Pöllerfalven. Glockengeläute, weißgekleidete Jungfrauen, zwei Mädchen, die je ein flovenifches und ein deutsches Gedicht hersagten, »ine TriumpfpfoNe mit einer Aufschrift, die selbstverständlich slovenisch war. da« waren so die kl«in«n Jnaredirnzien. auS denen die nöthige ,v«stesstimmung zufammenge-rührt wurde. Das Schonsteiner Pfarrhofgefolg« that aber außerdem noch ein UebrigeS u « das Fest ja gewiß auch mit der nöthigen fl»ischen Glorie zu umgeben. Zwei riesige Maibäume waren in der Nähe der Kirche errichtet, von denen der eine die altserbische der andere gar die französische Tricolore trug, dazu der Ge-sang in den herrlichen windiichen Lauten, es war ein Schauspiel, einzig in seiner Art. Ein großes Festessen im engeren Freundeskreise schloß sich an daS Hochamt und die slovenische Predigt d«s D«chantS an. Wir sahen wohl viel blau, weiß und roth, aber kein einzige« Fähn-lein trug unsere schönen Landesfarben zur Schau. Ueberhaupt machte daS Fest auf Jeden ganz den Eindruck einer ausschließlich slavilchen. nicht aber einer rein kirchlichen Feier. Besonder« Wunder nahm eS uns aber, daß auch keine schwarz-gelbe Fahne zu sehen war. Die Herren Pervaken geberden sich doch sonst als ob sie die Loyalität geradezu in Pacht hätten und sind mit Denunciationen so gern bei der Hand, wenn die Deutschen irgend einmal ihrer Nationalität sich erinnern. Der ausschließlich ♦) Hierüber werden wir nächstens interessante Fac-ien bringen. hatte nur ein kleine«, dunkles Kästchen mitgebracht. das Hilly neugierig betrachtete^ und bat Helene mich mit dem Kinde etwa ein Stund-chen allein zu laffea. Sie willigte ein, nicht ohne auch eine» Blick der Neugierde auf das merkwürdige Etui in meinen Händen zu wer-fen, da« Nichts enthielt, als eine Reihe von kleinen, weißen Täfelchen auf denen mit blauer Farbe all« Buchstaben des Alphibet«, groß« und klein«, aufgemalt waren. DaS Kind auf m«in«n Knien haltend, brei-tete ich die Täfelchen auf ihrem Tischlein au« und nun begann ein wunderlicher Unterricht nach einer Methode, wie sie nur die Liebe er-sinnen tonnte. Meine und Hilly« Wangen rötheten sich vor Eifer, Lehrer und Schülerin waren so aufgeregt, wie vor der Ausführung einer weltgeschichtlichen That — aber der Erfolg war ein wunderbarer. Nach einer Stunde kannte Hilly alle die großen Buchstaben de« Alphabet« und stellte eben au« ihnen da« Wort Mama zusammen, al« Helene eintrat und er-staunt auf uns Beide blickte. Da zeigte Hilly zuerst triumphirend auf da« soeben zusammengefügte Wort, dann nahm sie mich um den Hals, streichelte m ine Wan-gen und küßte mich wieder und wieder. Erst 4 slavische Charact« der ganzen Feier wird wesentlich durch den Umstand näher beleuchtet, daß di« Tfchitalniza de» beuachbarten Schmers-dors am selben Tage nach Schönstein verlegt wurde, wo sie uns soglei i mit einer Cyrill und Methudfeier beglückte. Mit Musik und Pöll«r-knallen übersiedelte sie nach Schönstem und denkt ihre „Kulturarbeit" nunmehr dauernd hier fortzusetzen. Die Herren Sokolisten von Praßderg waren felbstverständlich „vollzählig" erschienen, hüteten sich aber heuer wohlweislich m feierlichem Auszuge durch den Markt zu ziehen. Auch die rothen Hemden scheinen sie vergessen zu haben, jedenfalls aber haben sie die Erlebniße vom vorigen Jahre noch in frischer Erinnerung, denn so etwas vergißt man so leicht nicht. Eine» Deutschen Lese- und G.'» selllgkeitsverein suchen wir in Schönslein bis heule vergebens und dennoch würde ein solcher bei dem einsichtigen Kleinbürgerthum unseres Marktes auf einige Theilnahme rechnen können. Den besten Beweis hiefür hat uns die ver-hältnißmäßig rege Bethe liqung an der letzten öffentlichen Vollversammlung der SchulvereinS-orlsgruppe Schönstein Wöllan s.egeben. Dieselbe war besonders von hiesigen Gewerbetreibenden gut besucht, welche sowohl dem RechenschostSbe-richte des Schriftführers Herrn HernauS als auch den Darlegungen des Vertreters der Cen-tral, des Herrn Professor Dr. Joses Pommer mit gespannter Aufmerksamkeit folgten. In populärer Weise erörterte der Redner die Ziele des deutschen SchulvereinS und schloß daran einen Rechenschaftsbericht über die Thätigkeit, welche ver Schulverein in Steiermark bisher entfaltet hat. Die Anwesenden zeigten entschie-deneS Jnier.sse an den rein sachlich gehaltenen Darlegungen des Redners und dankten ihm für seinen gehaltvollen Vortrag durch mehr-fachen allgemeinen Beifall. Kleine Hyronik. [Tschechische Frechheiten im deutschen Reich e.j Der Racenkampf der Tschechen meldet auch an der bayerischen Grenze sich an und ruft muthwillig Erbitterung hervor. Wer möchte es glauben: in Böhmisch-Eisen-stein, wo eine deutfche Schule für achtzig Kin-der besteht, beantragt ein beliebiger Zoll« ausseher. der mit noch ein paar Familien vier Schulkinder zusammenbringt, di« Anstellung eines eigenen böhmakischen Lehrers. Die Ueber-griffe erstrecken sich aber sogar auf deutsches Reichsgebiet! Am Ossa hat der Alpenverein vergeben» eine Tafel errichtet; die feindlichen Nachbarn zerschlugen sie in Stücke. Am Arb«r mußte das Fremdenbuch zurückgezogen werden, weil übermüthige Tschechen, die diesen höchsten Punkt des BayerwaldeS bestiegen, darin Schmäh-ungen gegen die Deutschen, insbesondere ober gegen Hohenzollern-Sigmanngen eintrugen, wel- nach einer geraumen Weile ließ sie mich los. um wieder zu ihrem neuesten, interessantesten Spielt, be« Lernen zurückzukehren und ich trat bebend auf Helene zu. Aber auch die Mutter versagte mir jetzt nicht mehr ihre Lip» ven und duldete erröthend, daß ich meinen Arm um ihren schlanken Leid legte. Vereint traten wir dann zu unserem Kinde, das gerade neben da» Wort Mama noch ein andere« gefügt hatte, meinen neuen Namen: Papa! Mirza. Keimgekehrt. Eaison-Plaubeni von Suqen Jsolani. Di« Zeit ist da. wo man h«rniedrrst«igt von den Bergen, der Reisetoilette sich entkleidet und wieder an die altgewohnte Arbeit geht. Die Ferien sind fast überall beendet, und da kann nur der völlig Unabhängige die Wände-rung fortsetzen, all« Anderen, di» in Amt und Würden find, die sür den Unterhalt der Fa« milien arbeiten müssen, sind im Begriff, den Staub der Reise von den Füßen zu schütteln oder sie haben es bereits gethan, haben schon wiederum ihre Thätigkeit ausgenommen, und — j-— .......„s _um SA „peutsch« Macht." cheS HauS dort herum reich begütert ist. — Dasselbe geschah im Zwiesel-Waldhaus. in der Meinung, von den zahlreichen Sommergästen verstehe kein Deutscher slavisch; aber die ein» getragenen Beleidigungen wurden sofort über-fetzt, und um Reibungen mit dem übermüthige» Gästen zu vermeiden, wurde das aufliegende Buch gleichfalls entfernt. Und doch finden viele hundert Tschechen auf bayerischem Boden Ar-beit und Unterhalt. Man wundert sich im deutschen Reiche über die Ohnmacht der Nach-dar-Regierung, solchen Feindseligkeiten zu steuern aber in Oesterreich regieren eben die Slaven, man hat den dentschfeindlichen Nationen gegen-über alle Macht zur Einsprache aus der Hand gegeben. [Ein fast unglaubliches Vor-k o m in n i ß) berichtet man aus Tübingens Ein UliiversitätS-Profeffor ging um Mitternacht mit einem Arzt auS einer Gesellschaft nach Hause. Sie gingen gegen das Universitätsge-bäude am Zaun des botanischen Gartens hin und unterhielten sich noch mit einander. Da schrie von drüben über der Straße, wo auf dem Trottoir vor der Wohnung des dortigen Bataillon»comn,andeurS ein Schilderbaus steht, die Schildwache zu den Herren herüber, sie follten auf der Stelle das Maul halten. Der Professor entrüstet über dies« unbefugte Zurecht-Weisung, wollte sich dagegen verwahren, der Soldat aber kündigte ihm alsbald die Ver-Haftung an und brachte ihn in das Schilderhaus, wo er bleiben sollte, bis die Ablösung kommt. Der Arzt wollte dem Soldaten Vorstellung machen über sein Benehmen gegen einen Uni-versitätsprofessor. bekam aber sogleich Streiche an den Kopf mit dem Schaft des Militärge-wehre», daß er zu Boden stürzte. Be» dem ganzen Acte schrie der Soldat bärenmäßig in Worten, welche man sich wohl denken kann. Durch dieses Geschrei ausmerksam gemacht, kam ein Universitätspedell herbei. Dieser liutete an der Wohnung des MajorS. wodurch derselbe an daS Ftnster gebracht wurde, von wo au» er dann dem Soldaten befahl, den Professor freizugeben. Den Arzt, welcher bewußtlos auf den Steinplatten lag, trug man weg in das nahegelegene UniversilätSkrankenhau» wo sich ergab, daß er durch den Kolbenschwung am Auge stark beschädigt war, so daß man einige Tage lang den Verlust des Auge» befürchten mußte. Der Rector der Universität soll sich an den Höchstcommandirenden gewendet haben, um die Universität und ihre Lehrer vor derartigen Auftritten zu schützen. [Gasexplosion inBerlin.) Wäh-rend einer Privattheater-Vorstellung in der „Urania" in Berlin erfolgte am Samstag eine furchtbare Gasexplosion. während zugleich di« Flammen erloschen. Di« Thür vom Sral zur Theatergarderobe hob sich au» den Angeln und fiel unter lautem Getöse uuter die Zuschauer; gegenseitig die von der Sonne gebräunten Ge-sichter zu zeigen, um sich von dem Erleb-ien und Gesehenen zu unterhalten, und die» ist meist ein Vergnügen, von dem da» Wort gilt, das ein Dichter von den geschriebenen Reise-erzählungen, den Reisebriesen sagt: „Die Reisen haben die Schreiber gemacht, Strapazen haben die Leser." Da kann man es denn ganz genau hören, sowohl vom Freunde, der in den bayrischen Hochalpen herumkletterte, wie von der Nachbarsfamilie, die im Seebad badete, vom College», der in Gastein sich aufhielt und von allen anderen Be-kannten, die. wer weiß wo die Zeit ihrer Som-»erfrische zubrachten, daß es zwar überall fort-während geregnet habe, daß es überall höllisch theuer sei, daß man schrecklich von der Ueber-füllung an den beliebtesten Punkten zu leiden habe, daß man den Sonnenaufgang auf den Berg-fpitzen regelmäßig verschlafen habe oder der Regenwolken wegen nicht beobachten konnt« und daß man froh f«i, wieder sich an Ort und Stelle zu befinden, in feinem traulichen Heim, bei fei« »er Arbeit und feinem Studium. Daß man trotz alledem im nächsten Jahre witderum verreist, ist selbstverständlich, denn erstens müsse man hn# seiner fötelhinn menert. baun ist eS in bei 1885 Tische, sowie die darauf stehenden Seidel nebst den Stühlen wurden fortgeschl-udert und umge-worfen; Hilferufe und Wimmern von Verwun-beten ertönten durch den Saal, kurzum, es war eine schreckliche Scene. Alles suchte den Ausgaiz zu gewinnen, was in der Dunkelheit und bet den umgeworfenen Tischen und Stühlen unmöz-lich war. Viele Damen fielen in Ohnmacht. Ei, Kellner und die Frau des Vereinsregisseur» Tiefe schwammen in Blut; der Bierzapfer sowie der Wirth selbst sinb ebenfalls schwer verletzt. Außer-dem wurden noch zwei Personen zur Sanitäls-wache und drei Damen nach Bethanien gebracht. Ueber bie Entstehungsursache verlautet Folge«-des. schon während de» ganzen Abends oer-spürten mehrere den Saal betretende Person« einen Gasgeruch. Ein Angestellter deS Winht erschien auch mit dem Gasanzünder, um die Gasleitung zu revidiren. Nach frucht.ofer Arbeit follen d^r Wirth und der Zapfer mit offene« Licht in den Tunnel, in welchem der Haupt« gafometer steht, sich begeben haben, um den Gasometer zu untersuchen. Kaum hatte der Wirth, Herr Walther, de» Gasometer beruhn, als auch schon die Explosion erfolgte. Herr Ä. wurde von den Flammen erfaßt und ihm &in und Kopfhaar verbrannt; das ganze Gesicht, Hände und mehrere Stellen t>es Körper» sin» mit Brandwunden bedeckt. Er liegt schwer kraut darnieder. Der Zapfcr wurde in die Ecke des Tunnels geschleudert und erhi«lt ebenfalls wesent-liche Verletzungen. Durch di« Explosion und die Erschütterung sind fast sämmltiche Scheiden des Gebäude« zertrümmert und der Hos zwischen dem Vorderhaus und dem Saale >< aufgerissen worden. Der nav wenigen Minuten nach der Caiaftrophe eintreffenden Feuerwehr gelang es. oa» Feuer auf feinen Herd zu bt-schränke». [Die Strenge der Engländer? gegen die Dieb« ist nichts gegen die, von ivel-cher da» alte Speyerifche Stadtrecht spricht. Et heißt darin, wer sich an einem Pflug, an eine» Bauer oder dem Gesinde v«rgr«ift. od«r nur 6«i Pfennig« Werth stiehlt, den soll man radeb«-chen. Auch auf den T.ft daS Rad gefetzt, welcher in einer Mühle 5 Pfenige Werth nimmt. Falsch-münzer wurden in Lübeck und Straßburg noch im 15. Jahrhundert in Oel gekocht. [Shakespeare'» B ü h n e.[ Richtt war «infacher als die Bühn« Shakespeare'«, nichts urwüchsiger al» fei» Publikum. „Globe", dem Sommertheatir Shakespeare« warf man sich mit Apfelsinen und Nußschale», während die Cavaliere jener Tage direkt aas der Bühne saßen oder lagen. Damen ginge» damals gar nicht in» Theater und erst viel später, zu Ende be» siebzehnten Jahrhunderts, um Masken. Bis dahin spielten Frauen auch ani dem Theater nicht mit: e» gad keine Schon-spielerinneu, und die Rlkllen derselben wurde» von Knaben und jungen Männern übernommen. Stadt zur Reisezeit noch schrecklicher, und end-lich auch sei man gtgen so manch<» Unliebsame der Reise nunmehr durch die diesjährig« Er« sahrung gefeit. So wird es denn in jedem Ja)» immer Viele geben, die Reisen machen und faß ebenso Viele, die die gemachte Reise für nicht« weiter erachten, als für eine oft recht kostspie-lig« Strapaze. Wohl denen daher, die von oa Reist Erholung und »tut Kraft zur Arbeit br» gen, die auf der Fahrt sich in der That »er< gnügten, die schöne Länder und Völker sahe», viele neue Eindrücke in sich ausnehmen konnten, sich nicht ob der über ihr« Verhältnisse hinausgehenden Unkosten zu beklagen hatten und a» ber Thür ihre« Heim» ein „Herzlich Willko»-men" fanden, das «Ut Conventenz, nicht du Dienftmagd aus scheinbarer Pflicht, sondern du Liebe darbrachte. Wohl denen auch, die Alle« daheim so fanden, wie sie e» zu finden romifo ten, da» alte, behaglich« Leben, da» si« »?)ork fuhr, hatten keine Ahnung, welch grauenhafte Fahrt sie eben lustig zurücklegten.Beim Verlassen der Endstation bemerkte der Heizer plötz-lich eincu eigenthümlichen starren Zug in den Mie-nen des Lokomotivführers JameS Smith, und als er ihn befragte, ob ihm etwas fehle, begann die-fer plötzlich höhnisch zu lachen und laut zu ru-fen: „ES unterhält mich, daß all' die Hun-derte nicht wisse», daß ich wieder einmal ver-rückt geworden und sie j'tzt sicher in den nach-sten Abgrund hinabführe." Der Heizer wollte erst den Wahnsinnigen, der sich sofort an der Maschine zu schaffen machte, durch gütliches Zureden entfernen, der Zug brauste immer fchnel-Ur und schneller, der Abgrunb kam näher; da faßte ber Heitzer einen verzweifelten Entschluß und schlug uiit Der Feuerzange den Wahnsinnigen zu Boden. Der Schwerverletzte wurde einem Irrenhause ügerßeben; die Passagiere aber haben für ben Heizer, den man wegen Mordversuches in's Gefängniß gebracht, eine bedeutende Geldsumme deponirt. [Ein Circusungliickj wird aus Rom berichtet. Die Vorstellung im „Circo Reale" ging zu Ende. Die Equilibristin Miß Zaeo machte aus der Höhe ihren „Tauchersprung" in das ausgespannte Netz. Der Ruck brachte einen der Stricke, die an den Deckenbalken be-festigt waren, zum Reißen, und ein schwerer Messingring traf eine Zuichauerin, vie 26jährige erst seit Kurzem verheiratete Giulia Sinigaglia, so unglücklich auf die Stirn, daß sie nach 16 Stunden im Hospital verschieden ist. [Wieder Blitzschlag auf eine gelähmte Person zu wirke nj vermag, hat der SanitätSrath Kunze in Halle beobachtet ; Derselbe berichtet barüver in der jüngsten Nummer der „Deutschen M>dicinal- Zeitung" : Eine Gutsbesitzersfrau wurde im Mai d. I. vom Schlage getroffen, die Sprache schwand und eS trat eine vollständige Lähmung der rech-ten Seite ein. Am ij. Juni in der Abendstunde kam ein schweres Gewitter herauf und der Blitz-strahl traf das HauS und auch die auf dem Sopha sitzende Frau gerade an der gelähmten Seite. Es entstand durch den Blitz auf der rech-ten Schulter und in der rechten Seite sofort Röthung der Haut und brennendes ste-chendeS Gefühl. Al« die durch den Schreck her-vorgerufene Depression vorüber war und die Pa-tientin sich beruhigt uud erholt hatte, tonnte sie den rechten Arm bis zur Kopfhöhe ganz ohne Hilfe erheben. Sie sagte auch „Ja" und „Nein" und sprach insbesondere auäi bett Namen i'ires 5 Sohne« Edmund, so wie die Worte Papa. Reu-mathismu«, Fuß u. s. w. deutlich auS. In den ersten acht Tagen nach dem Blitzschläge des-serte sich der Zustand der Patientin ganz außer-ordentlich: am 18. Juni konnte sie schon allein stehen und gehen. Seitdem ist allerding» keine erhebliche Besserung eingetreten Zur Zeit wird die Frau täglich einmal elektrisirt. [Liebe verzeiht AlleS.j Der Korb-macher Nikolaus Krögel der am 28. Juni mit seiner Geliebten in einem Garten der Sanderau bei Würzbttrg war, hatte einen Zimmerftutzen dabei, welcher sich während der gegenseitigen Neckereien ent'ud und dem Mädchen das rechte Auge zerstörte. Er wurde vom Schöffengericht aber nur wegen unbefugten Schießens zu 2 Tagen Haft verurtheilt, nachdem feine Geliebte keinen Strafantrag auf Körperverletzung stellte. [H o n o r & d e Balzac) lag einmal Nacht« in seinem Bette obne zu schlafen. Ein Geräusch an einem Schlosse erweckt seine Auf-merksamkeit; er wendet Den Kopf um und sieht beim Lichte feiner Nachtlampe einen Dieb. Der feinen Secretär aufbricht. Es war ein kritischer Augenblick, Balzac aber lachte laut auf. Der Spitzbube glaubte sich entdeckt und hielt von der Ar-beit inne. Der Dichter lachte immer lauter. „Wor-über lachen Sie ?" fragte enblich unwirsch der Dieb. — „Worüber ich lache? Darüber, daß Sie, auf die Gefahr hin, ins Bagno geschickt zu wer-den. sich bei Nacht mit einem falschen Schlüssel hierher schleichen und in einem Möbel Geld su-chen, in welchem ich, bei hellem lichten Tage, und mit dem richtigen Schlüssel bewaffnet, kei-nes finbe." [Ein Friedensrichters in Pennfyl-vaien hat im Laufe feiner Amtszeit nicht wem-ger als 2304 Paare ehelich verbunden. Ec sieht übrigens jetzt ein, daß er de« Guten zu viel gethan hat. und lehnte eS, wie er angab, „von Gewissensbissen gequält", entschieden ab, sich wieder wählen zu lassen. [Gebührt d e m M a n n e oder d e m Weibe der Vorrang?j — Ueber diese Frage entstand in einer zahlreichen Gesellschaft Streit. Ein Herr, ein warmer Verehrer der Frauen, nahm für diefe Partei und erklärte sie für die Krone der Schöpfung. „Weshalb hat denn Gott zuerst den Mann geschaffen V warf ihm ein Anderer ein. „Weil der erste Versuch gewöhnlich mißlingt," lautete die Antwort, und der Streit war entschieden. Deutscher Schutverein. Wien, 6. September. In der am 1. Sept. abgehaltenen AuSfchußfitzung wurde sür Adap-tirung und Reparaturen an mehreren Verein«-schulen, inSbesonder« in Holleschovitz und Pod-hart eine größerer Betrag bewilligt. — einer Privatschule im westlichen Böhmen die bisher gewährte Subvention für ein weiteres Jahr zugestanden, und der für die Errichtung eines Kindergartens in Königgrätz erforderliche Betrag festgestellt und bewilligt. Die Unterstützung der in Eibenschütz zu errichtenden deutschen Privat-Volksschule sowie mehrerer Kindergärten wurde in Berathung gezogen, und die Entscheidung dem weiteren Ausschusse vorbehalten. Zur Kennt-ni« genommen wurde der Bericht über die Er-öffnung de« Vereinskindergartens in Kolleichovitz und über ein dem Vereine von Frau Aloifia Seher in Brünn zugewendetes Legat. Dem Vereine sind fernerS zugeflossen: Ortsgruppe Schönbüchl: Spenden 6.99 fl. Ortsgr. Hallein Spenden 7 fl. Herr von Litrow: Jahresbeitrag 5 fl. Ortgr. Komarau : Tischgesellschaft 5.87 fl. Ortsgruppe Reitersdorf: Sainmelfchütz zur Sonne 1.4 fl. Sammelschütz inWeikersdorf 3.96 fl. Tanzkränzchen 100 fl. Ortsgruppe Gr.-Seelovitz : Schützenkränzchen 16.59 fl. Sammelfch. 14.30 fl. Ortsgruppe Gablonz: Spende 2 fl. Ortsgr. Fremdenberg: Sammelschütz 8.9 fl. Männer-Gesangverein 8.14 fl. lustige Fleischhauer 1.2 fl. Ortsgruppe Dauba: Gesellig?.itsclub 4 fl. Ortsgruppe Knittelfeld: Sammlung Pißels Hotel 45 fl. Ortsgruppe Seestadt!: Sammelschütz Hoeichitz 1.41 fl. ebenso in ©eestadtl 82 kr. Abendunterhaltung 16.83 fl. Ortsgr. Neuberg: Svenden 19 st. Ortsar. Rrickenbera: Spenden 6 10 fl. Ortsgruppe Pentschau: Spenden 2 fl. Ortsgruppe Mähr-Schönberg: Spenden 94.84 fl. Ortsgruppe Karbitz: Sammelschütz Hotel West-phalen 13.79 fl. Löbliche Stadtgemeinde 5 fl. Sammlung Hirsche 2.10 fl. lustige Gesellschaft bei Halschke 2.20 fl. Feuerwehrball 17.10 fl. Bandichleise 5 fl. Ortsgruppe Marburg: prov. Teschenberg FondSbeitrag 50 fl. Tischgesellichast bei Macher 10 fl. MittagStisch Weinbauschule 2 fl. Ortsgruppe Krems: Tischgesellschaft bei Hölzl 3 fl. Sammelschütz 3.75 fl. Herr Bezirksrichter von M W^ßkirchen 5 fl., von Herrn Blaschki 250 kl. Spielertrag 4*30 fl.. aus Heidelberg durch Hern, Prof. Strauch 20 Ml. 30 Pf. Ortsgruppe Wallern: Schlacht-ruf 2 fl. Tarok-Parthie 60 kr. Concert 16*35 fl. Tischgesellschaft 8 fl. Diverse 3 25 fl. Orts-gruppe Ftlindorf: Sängerkränzchen in Sollenau 63 22. Ortsgruppe Karlsbad : Frau Müller 3 fl. Tischgesellschaft Hoiel Schneeberg 25 fl. Sammelschütz Leitn» 13 fl. Neujahrsfeier 196 fl. Zwei Fräulein 5 fl. Tanzkränzchen-Comite 180 fl. Zwei wackere deutsche Mädchen 26-12 fl. Ortsgruppe Brüsau: Sammlung im Gasthaus« 2*11 fl. Ortsgruppe Josesstadt II. Lehreroersammlung in Gradlitz 12 55 fl. Thier-arzt H. 1 25 fl. Beisteuer aus Op. l fl. eftenso aus I. 2 fl. Glas Culmbacher 3*39 fl. Lehrer. Versammlung in Komar 4-36 fl. Borträge 5.90 fl. Schütze Königgräy 24 kr. ebenso Herfchmovitz 90 kr. Gartenconcert 88-89 fl. Aus Nachod 25 fl. Kudlichbild in Grabschitz 12 fl. Lehrer-Versammlung Gradlitz 5'SS fl. Ortsgruppe Seefeld: Spenden I'I7 fl. Ortsgruppe Abbo: Maskenball des Männergefang-BereinS 55-5 fl. OrtSpruppe Fleißen: Sammelschütz 2-7 fl. Ortsgruppe Prachatitz: Sammelbüchse beim grünen Ast 1'47 fl., ebenso beim Kronprinz Rudolf 5 fl. Gefelligkeitsverei» 4 fl. Sammel-fchütz in MeßmerS Gasthaus 7-40 fl. Orts-gruppen-Versammluug 4 61 fl. Bild 1'14 fl. I Verschiedene Spenden 7-38 fl. Ortsgruppe Kö-nigSwart: Sammelschütz 2'75 fl. Sammlung am Tillenberg 4-10 fl. Ausflug 7 fl. Ortsgruppe 130 fl. Ballertrag 27-6 fl. Glatzen-berg 2-l0 fl. Bolzschützen-Verein 6*25 fl. Ort«-gruppe Littau: Gesellschaft Mähr. - Neustadt 4 fl. Ortsgruppe Trebitsch: Turnverein 1-67 fl. Wette 90 kr. Sammelschütz Ressource 1*85 fl. Spiel-Club Ressource 14-30 fl. Wene 60 kr. dann 20 kr. Tarokgewinnft 50 kr. Tarokspiler-Ressource 1*50 fl. Visitkarken 2*80 fl. Wette 3*30 fl. Verschiedene Spenden 1 fl. Ortsgruppe Waltersdorf: Herr Graf Khuen 10 fl. Tisch-gesellschast 40 kr. Tombola 16-54 fl. Ortsgruppe Rohrbach: Musik.-declamator. Abend-Unterhaltung 101-76 fl. OrtSpruppe Tube-netz : Sammelschütz 1'98 fl. Weinflasche 7*25 fl. Ortsgruppe Turn: Spenden 3-33 fl. Ortsgruppe Koritfchan : Spenden 6-20 fl Ortsgruppe Jau-rnigg: philharmonisches Concert 42*76 fl. Sammlung Tren 3-20 fl. Sammlung Fräulein Latzet 7*65 fl. Ortsgruppe Triesch: Spenden 34*50 fl. Ortsgruppe Cilli: Spenden 68*40 fl. Ortsgruppe Felddach: N. Sammelschütz in Gleichenberg 50 kr. Sammlung im Hotel Blau» haus 6*25 st. Ortsgruppe Neuberg: Schmiedhammers Bilder 3*50 fl. Bolzschießen 22 50 fl. akademischer Abend in Kapellen 2*25 fl., schmar-zen Peter in Mürzsteg 40 kr., Kalender 2*77 fl. Billard 97 kr. Frau R. Edlmeyer in Wien Spende an die Schul« in Josefsstadt eine Samm-lung Marmorgattungen. Ortsgruppe Bensen: Sammlung beim MaSkenballe 10*50 fl. Schleif-platzerträgniß 3.56 fl. Für eine kleine deutsche Privatvolksschule in der Nähe Laibachs wird gegen Wohnung, freie Station, und einem Jahresgehalt von 250 — 300 fl. eine protestantische Lehrerin gesucht, welche die gesetzliche Qualifikation für Volksschulen hat und außer-dem iu wnbliche» Arbeiten, Musik und franzö-sifcher Sprache versirt ist, letzteres nicht uner-läßlich. Bewerberinnen, welche bereit» im Lehr« fache thätig waren, und nicht über 30 Jahre alt sind, werden bevorzugt. Wegen näherer AuS-fünfte wolle man sich an den deutschen Schul-verein in Wien, I. Kolowratring Nr. 8 wende,,. ..Deutsche Macht" Locates und Arovinciates. Cilli. 12. September. sDer deutsch-nationale Club in Graz, I zu unterscheiden vom deutsch-nationalen Verein, der in der Tendenz gleichartig, in anderer Form zu wirken berufen ist, wurde von der k. k. Statthalter« genehmigt. Der Club erstreckt seine Wirksamkeit auf Steiermark; er bezweckt die Stärkung des Stammesbewußtseins durch Unterstützung aller politischen und c u l t u-r e l l e n Unternehmungen, die geeignet sind, das Nationalbewußtsein zu wecken oder zu kräftigen. Er ist demnach nicht ein ausschließlich politischer Verein, da er beispielsweise auch literarische und künstlerische Bestrebungen fördern wird, tue der nationalen Erhebung dienen können. Der Club wird vorzüglich durch Herausgabe und Verbreitung von Druckschriften wirken, um Steiermark den Deutsch-Nationalen zu erobern und er wird daher auch alle zweckdienlichen Schritte unternehmen, um in Graz ein Vereins-organ ins Leben zu rufen. Der Club theilt sich in ordentliche und beitragende (außerordentliche) Mitglieder. In Bezug auf diese Letztere» soll der Club eine Nachbildung gewisser slavischer Vereine sein, die durch massenhaft« Verbreitung leichtfaßlicher Druckschriften um einen kaum nennenSwerthen Beitrag, sich als sehr wirksam erwiesen. Die Organisation des Clubs ist eilte sehr stramme; sie beruht aus der Erfahrung, daß eine Partei, um zu wirklichen Erfolgen zu gelangen, um sich nicht auf rein äußerliche Effecte und Demonstrationen von flüchtiger Wir-kung zu beschranken, vor Allem vermeiden muß. dtN Parlamentarismus in das innere Partei-leben zu trogen; daß sie dahe- einer einheitli-chen, mit weitgehenden Vollmachten ausgestatteten Leitung bedarf, welche die Parteikräfte kennt und über sie die thatsächliche Disposition besitzt. I Der Club wird daher eine Vereinigung erprob-ter, verläßlicher deutsch-nationaler Männer sein, die einen Theil ihrer Arbeitskraft in den Dienst der Partei stellen und mit Schaffensfreudigkeit ihre Aufgaben übernehmen. Die Zahl der ordent-liche» Mitglieder wird naturgemäß eine geringe fein im Verhältniß zur Mitgliederzahl anderer Vereine. Der Club hat u. A. auch die Aufgabe den persönlichen Verkehr unter den deutschnatio-nalen Gesinnungsgenossen der Steiermark und besonders der Landeshauptstadt zu fördern. Er wird fein eigenes Heim besitzen und somit jedem auswärtigen Gesinnungsgenossen, der die stei-rische Landeshauptstadt besucht. Gelegenheit zum Verkehre mit homogenen Elementen geben. Ein e»ger Zusammenschluß der Nationalen in Graz ist umso nöthiger, als leider zahlreiche Erfah-rungen im Laufe dieses Jahres zeigten, daß ein g.wisses centralistifch-liberaleS Conventikel selbst vor persiden Manövern nicht zurückschreckt, um die dentfch-nationale Bewegung in Graz zu vertuschen. Daß Einzelne dieser Gesellschast gegen-wärtig der Noth gehorchend, doch nicht dem eigenen Triebe ihre zahlreichen Blößen mit Sympathiekundgebungen für die deutfch-natio-nale Richtung drapiren, ist nur als eine fpeculative Tartüfferie aufzufassen, die in Graz Nieman-den zu täuschen vermag. [Die Slovenen und die Südbahn.j Leute die daS Fahren mit der Eisenbahn nicht gewöhnt sind, sollen lieber zu Hause bleiben. So mag auch jenem Sokolisten aus Laibach zugerufen werden, der im „Slovenski Narod" die Südbahn dafür verantwortlich macht, daß er in Wien ohne Hut und Bagage angelangt ist. Der Aermste hatte beim Uebersteigen in Marburg, im „gräßlichen Tumulte," wie das bezeichnet wird, uns offenbar ungewohnt, wie man sich auf der Eifenbahn benimmt, alleS im alten Coups gelassen, in welchem er bis Marburg gesessen. Seitdem die Führer des slovenischen Volkes Schmerze» bezüglich der Südbahn entdeckt haben, halten sich eben auch die Slovenen niederer Kategorie für verpflichtet, gegen dieses Institut sehr energisch aufzutreten. Wen kann eS da Wunder nehmen, wenn die Südbahn der ewigen, mit den niedrigste'» Mit-teln betriebenen Hetze müde, nunuiehr dem Dränge» der Peroaken weicht und wie ein Te-legramm des OfficiofuS volltönend verkündet, 1885 den „berechtigten Wünschen der Slovenen Rechnung trägt", indem sie versprochen hat. nach und nach die Zweisprachigkeit durchzuführen. In gewissen füdsteirischen Kreisen wurde darüber letzten Sonntag natürlich ein großer Seit« und Jubelhymnus angestimmt, fehlte nur. daß die Betheiligten auch sogleich ein große» Dank» und Hochamt veranstaltet hätten. Ob aber di-Südbahn mit jenen Neuerungen einem that-sächlichen Bedürfnisse abhilst oder ob sie nicht vielmehr einzig und allein der systematischen Hetze, die die Slovenen seit einiger Zeit gegen diese Verkehrsanstalt in Scene gesetzt haben, los sein will, mag aus dem Umstände geschlossen werden, daß die deutsche VerkehrSsprach dieser gewiß vorzüglichen Bahn Jahrzehnte Hindurch allen praktischen Erfordernissen des Verkehr» vollkommen genügt hat. Freilich, seitdem die Pervaken gewöhnt sind alle ihre Früchte »ach und nach reifen zu sehen, konnte auch die deutsche Verkehrssprache der Südbahn nicht mehr genüaen und daS Hetzen verstehe» die Herren Pervaken, das muß man ihnen lassen! [Sängerbundesse st. j Das >1. steiermärkische Sängerbundes'est hat vom v. bis 9. September d. I. in Graz stattgefunden und kann in jeder Beziehung als höchst gelun-gen erklärt werden. Es waren mindestens 800 Säiner und viele andere Fremde erschienen? das Programm wurde ohne das geringste vin-derniß abgewickelt und auch der Himmel be-günftigte das Fest durch das herrlichste Weiter. Zu den Glanzpunkten ist der Festzug durch dir geschmückten Straßen und insbesondere der Empfang auf dem Hauplplatze zu zählen. Zo markige echtdeutsche Worte, wie sie der Bürger-meister von Graz bei der Begrüßung gesprochen, werden öffentlich leider noch immer selten ge-hört und es erfreute aller Sänger Herzen, daß auch in Steiermark» Hauptstadt das deutsche Gefühl fo rückhaltslosen Ausdruck fand. Das Concert am ersten und die Festliedertafel am zweiten Abende brachten manch' vortreffliche» Ergebniß deutscher GesangSkunst zur voll» Geltung und wenn auch beim Volkslieder-WeN-singen nicht eben Ausgezeichnetes geleistet wurde, so verdienen doch die Bemühungen der kleiiereit Vereine alle Anerkennung. Preise errangen die Gesangvereine von Leoben, Marburg und Murech nach unserer Ansicht hätte der erste Preis in der zweiten Abtheilung dem Gra;er Vereine „Typographia" gebührt, welche Ansicht auch vom Publikum allgemein getheilt wurde. T« Cillier Männergesangverein war zwar auch ver-treten, jedoch in Folge der in letzterer Zeit entstandenen Spaltung nur in der Anzahl von 16 Mitgliedern; es ist dies um so bedauer-licher, als es unserem Vereine bei dessen der-maliger vortrefflicher Zusammensetzung leicht geworden wäre, sich durch thätige Betheiligung am Wettgesange ven ersten Preis zu erringen und die Bevölkerung von Cilli darf wohl mit Berechtigung die Hoffnung aussprechen, daß der Männergesangverein, welcher unserer Stadt stets zur Ehre gereichte, durch Beseitigung aller Hindernisse wieder alle seine bisherigen Mit-glieder zu gemeinsamer Sangesthätigkeit ver» einigen werde, um wie sonst kräftig und ehren-voll austreten zu können. Die Cillier habe» übrigens am ersten Abende nach dem Concerte in Graz in einem besonderen Lokale eine kleine Liedertafel improvisirt, welche das zahlreiche Publikum enthusiasmirte und die Kränze und Blumen — ein prachtvoller Kranz wurde noch in der Jndustriehalle vor der Festliedertasel gespendet — sowie die allseitigen freundiichen Zurufe, die speciell unserem Vereine gälte», haben bewiesen, daß sich die Cillier Sänger auch in Graz großer und verdienter Symapalhim erfreuen. Ueberhaupt wurden die Sänger de» Unterlande« in Graz mit ganzer, ungeteilter Herzlichkeit empfangen und aufgenommen. Die Mardurger und Murecker Männergesangvereine wurden für ihre gediegenen Kunstleistungni überdieß durch Preise ausgeieichnet. Sänger von Cilli, Leibnitz, Marburg. Mureck und Rad-kersburg vertraten das Unterland bei der Haupt-Versammlung deS Bundes. [Vom Cillier T h e a t e t.] Heute Nachmittag fand im neuen Theater eine um- 1885 Üffmbe Decorations-, Beleuchtungs- und Musik-yrobe statt. Die Probe über die Dekorationen ad die Maschinen-Einrichtung des Theaters »irde unter persönlicher Lntung des Deco-ul>o»Smaler» Herrn Winterst,iner vorgenommen. Beleuchtungsprobe leitete der hiesige Gasmeister, welcher die gesammte GaSbe» Achtung des Theaters eingerichtet hat. tu Probe sand vor Mitgliedern des Ge-«elnderatheS, der Sparkasse - Direction. des eparcasse-AuSschuffeS, deS Theater-ComiteeS, ttcrhaupt vor allen denjenigen statt, welche htdj Beschluß und Hochherzigkeit die Errich-tung deS neuen KuiisttempelS ermöglicht haben. Tu Betreffenden haben sich bei dieser Prode S» volle Ueberzeugung verschafft, daß der Zheaterbau den varein gesetzten Erwartungen ?»likonimen entspricht. [N e u p f l a st e r u n g.] Die Theatergaffe «rorbe im Laufe dieser Woche der Länge nach «u gepflastert und wurden neben den Häusern vieinplatten von der Ecke des Regula'schen bis zur Ecke des Sorglechner'.chen Hauses gelegt. [P a f f i o n s f p i e l.j Seit Freitag giebt « hiesigen Casinosaale eine Truppe von 3o beisonen unter Leitung deS DirectorS Eduard lllejch Borstellungen, in denen „das große Äersöhnungsopfer auf Golgatha, die Leidens» iid TodeSgefchichte Jesu" in zwei großen Ab-iheilungen zur Anschauung kommt. Die erste Mh-'ilung bilden sieden lebende Bilder unter denen besonders „daS letzte Abendmahl" zu-iammengestellt und gruppirt nach Leonardo da Linci'S bekanntem Gemälde, besonders befrie-iigt. Die eigentliche LeidenSgejchichte, die Ber» mheilung, Krönung und Geißelung, die Kreuzigung und endlich die Grablegung bilden die zmite Abtheilung, deren Schlußbild die Auf» «chehung veranschaulicht. In der zweiten Ab-«Heilung macht besonders „die Kreuzigung" durch ihre gelungene Darstellung Eindruck. Die Truppe »«fügt über gute Coitümt, und sind die Bil-dir durchwegs geschickt arrangirt. Freilich kann w nicht ausbleiben, daß die Beengtheit deS SihnenraumeS eine volle Entfaltung ver Action hindert, waS jedoch selbstredend nicht die Schuld der Darsteller ist. Die Betheiligung von Seite M Publikums, welches der Abwickelung deS reichhaltigen Programmes mit regem Interesse folgt, ist eine verhältnißmäßig gute. IT o m b o l a-G e w i n n st e.] Die Gewinnst« der heute in acht Tagen stattfindenden Zomola sind nunmehr in der Auslage von öchmidl & Comp. ausgestellt. Es sind im Gan-zen 2l Gewinnst? in geschmackvoller schwarzer Umrahmung. [Musikver«inSschult in Ptttau.1 Ter hohe k. k. LandeSschul>ath sür Steiermark Hai mit Erlaß vom 27. August d. I. die Musik-schule des hiesigen MusikvereinS conceffionirt und Herrn Erich Wolf Degner als artistischen Tirecwr angestellt. Die Direction, welche dies m Circularen ber hiesigen Bewohnerschaft an-zeigte, hat um den Eltern Gelegenheit zu geben, nch mit dem Lehrplane bekannt zu machen, den-selben in Druck gelegt und den Familien zuge-sandl. Wir entnehmen daraus, daß der Chor-gesang, die Theorie und die Musikgeschichte für die höheren Classen als obligate Fächer gelten, an welchen sich alle Schüler, welches Jnstru-meni sie auch fönst lerne« mögen, betheiliaen «üsien. — An Schule» werden benützt für Clavier Lebe« & Stark, für Violine Hubert Ries, sür Bratsche Herm. Ritter, für Cello I. Kummer, für Contrabaß Hrabv, sür HolzblaS-Instrumente Hügel & Wunderlich und Baermann, für Blechinstrumente Gumbert, Küffer und Werth und für den Chorgesang „Uebungen von Franz Müllner. Dem art. Director sind als Lehrkräfte deigegeden: Herr Franz Haring für Violine und Clavier, Herr I. Schodermajer für Bratsche und Cello, Herr Bauer für Contrabaß, Herr Praga für Holzblasinstrumente und Herr Weixler für Blechinstrumente. Die Einschreibung findet 14. und lü d. M. von 10—12 Uhr im VereinS-locale statt, und werden auch Kinder mittelloser Eltern entweder ganz oder theilweise von der UnterrichtStaxe befreit; die betreffenden Gesuche müssen bis 14. der Direction zukommen. Eine rege Betheiligung ist umso wüuschenswerther, „Ketttfch« als die Direction die bedeutendsten Anstregun-gen macht, um der neuen Anstalt von vornherein einen guten Ruf zu sichern. [P f e r d e p r ä m i i r ung in Sachsen-f e l b.j Man schreibt uns auS Sachsenfeld, daß die heute dort stattfindende Pferdeprämiirung einen sehr schönen Verlauf nimmt. Es wurden ungefähr 300 Pserde — meist aus dem Sann-thale — vorgeführt und darunter wahrhafte Prachtexemplare. ILocalbahn C i l l i-S ch ö n f t e i n.j Die Pläne der projectirten Eisendahu Cilli-Schönstem sind nunmehr eingelangt und liegen zur Einsicht der beteiligten Grundbesitzer, über deren Grundstücke die Eisenbahn gehen soll, in der Kanzlei der Cilli r BezirkSvertretung auf. [Die Trifailer Kohltnwerks-Ge» s e l l s ch a f tj hat daS Ranzinger'sche Kohlenwerk in Gottschee um 400.000 fl. gekaust. [©in Trunkenbold.j Der Giundbe-sitzerSfohn Johann Molan in Pirfchenberg gerieth am 17. v. M. in starkbetruilkenem Zustanl e mit feinen Eltern in Streit. Nach kurzem Wort-wechfel stürzte er sich mit einem Messer aus die eigene Mutter, brachte ihr im Gesichte zwei tiefe Schnittwunden bei. warf sie zu Boden und trat sie mit Füßeu, bis die. auf das Hülfegefchrei des Vaters herbeigeeilten Nachbarn weiter« Mißhandlungen verhinderen. [T o 6 e s f a l!.] Montag. 7. d. M. ver-schied in Store nach längerem Leiden Herr Josef Einfalt, welcher nicht nur allgemein de, liebt, sondern auch in Folge feiner echt deut-schen Haltung auch überall geachtet war. — Als bisheriges Mitglied des deutschen Schul» vereinS nahm er lebhaften Antheil an der Gründung der Ortsgruppe St. Georgen, und war auch durch Jahresfrist Zahlmeister derfel-den, bis ihn seine Krankheit veranlaßte, diese» Ehrenamt niederzulegen. — Store verliert in ihm nicht nur einen pflichtgetreuen fleißigen Be-amten. sondern auch einen biedern wackeren Menschen und eS zeigte auch die reg« Theil-nähme an seinem Leichenbegängnisse die Be-liebtheit, deren sich der Verstorbene in allen Ge-sellschastS-Classen erfreute. [V e r u » g l ü ck t.j Am 8. d. verunglückte der dreijährig« Sohn deS Jakob Zürcher in Greis dadurch, daß er dem Zwetschkendörrofen, in welchem gerade gedörrt wurde, zu nahe kam. Seine Kleider fingen Feuer und der Knabe trug Brandwunden davon, an denen er in wenigen Tagen starb. Eingesendet. Man wird uns vielleicht tadeln, daß wir jetzt, nachdem das Sängerfest vorüber ist, noch-malS auf die Sauerbrunner Affaire zurückkom-men; allein im vorliegenden Fall« handelt eS sich um eine flagrante Verletzung deS deutschen Nationalgefühles in Untersteiermark, welche nicht todtgefchwiegen werden darf, am aller-wenigsten, nachdem man eS von Seite des MännergefangSvereineS für opportun erachtet hat „auf die verfchiede»en Angriffe" zu fchweigen, und dem Publikum die Motive vorzuenthalten, welche den Verein bestimmten, in Sauerbrunn das deutsche Lied nicht zu singen. Wir glauben sogar, daß eS besser ist, jetzt da-rüder zu schreiben, nachdem der Rausch der Begeisterung und wohl auch die Begeisterung deS Rausches verflogen ist und die Theilnehmer am Sängerfeste nun die Sachlage viel nüchter-ner beurtheilen, als im Taumel eines festlichen Empfanges. AuS gut unterrichteter Quelle ist eS uuS bekannt, daß der Männergefangsoerein sein Verhalten in Sauerbrunn damit verthei» digt, daß daS deutsche Lied nicht am Programme deS Concerte» stand und daß es nicht angieng, das Concertprogramm zu überschreiten. Wir wollen von der Qualität dieser Entfchuldigung absehen und sie alS stichhältig annehmen, leider ist eS aber nicht wahr, daß im Concerte da» deutsche Lied verlangt wurde. Dieß geschah vielmehr AbenbS bei der Festliedertafel, auf deren Programm auch obersteieische Jodler ge-standen haden mögen, gegen deren Absingung wir durchaus nichts einzuwenden haben, nur glauben wir, daß der Glanz einer Liedertafel gewiß nicht durch das deutsche Lied beeinträch-tigt wird, noch weniger aber durch den jubeln-den Beifall, welchen eS von Seite des Publi-kums erfahren hätte. Ferner wird von Seite deS MännergefangSvereineS in Graz als un-richtig hingestellt, daß die Absingung des deut-schen Liedes über höhere Weisung unterblieb. Auch dieses wollen wir gelten lassen; nicht« desto weniger ist es richtig, daß man die ge-Heimen Wünsche höherer Persönlichkeiten nfpec» tirte und deshalb die Abiingung des deutschen LiedeS unterli ß. Wir glauben aber, daß sich die Situation dadurch gar nicht gebessert und überlassen eS dem Lesepublikum zu beurtheilen, was besser fei, unbedingter Gehorsam gegenüber dem auS-drücklichtn Wunsche höherer (?!) Persönlichkeiten oder ein so hoher Grad von Servilität, daß man den Wünschen dieser Persönlichkeiten durch nationale Enthaltsamkeit zuvorkommen wollte. Und nun zum Sängerdundseste! Man entgegnet un»: „wie konnten Männer wie Dr. Portugall jc. k. so von echtem deu schien Geiste erfüllte Festreden halten, wenn sie nicht eine deutsche Gesinnung hätten." Nun diese Herr«» sind von Geburt Deutsche und wir zweifele nicht an ihrer deutschen Ge-sinnung, dessenungeachtet lehrt unS die Erfahrung. daß sie mehr im liberalen als im nationalen Fahrwasser fegeln. daß sie daher zu denjenigen Deutschen gehören, die mit ihrer deutsche» Gesinnung nicht gern irgend Jema»< de» verschnupfeu wollen, namentlich solche Leute nicht, die die deuifche Sprache nur als Völker-kitt behandelt wissen wollen. Wenn nun diese Herren beim Sängerbund» feste eine deutsche Gesinnung unveryohlen leuch-ten ließen, so thaten sie es im vollen Bewußt-sein, daß im entgegengesetzten Falle die deu tschen Sänger Steiermarks über sie völl'g zur Tages-ordnung übergegangen wären; und in der richtigen Würdigung der gegenwärtigen Zeit-Verhältnisse, welche eben eine schärfere Betonung der nationalen Idee erfordert. Um aber einem Feste einen rein natio» nalen Charakter zu geben, wie es das thai-sächliche Bestreben des Ausschusses des Sänger-dundeSsesteS w ir, handelt eS sich nicht blos um die Worte, welche gesprochen werden, son-der» vor allem .auch um die Männer, von welchen sie ausgehen. Ein Chlumttzky, Herbst, Deschmann, Wurm-brand etc. könnten die extremstdeutschen Reden halten, wir glaubten nicht a» ihre Aufrichtig-feit, ebensowenig wie wir dem Herrn Dr. Portugall mehr als liberale Gesinnung zu-muthen können, wenn wir uns an die bekannte Affaire Baron WalterSkirchen erinnern. Dessenungeachtet wollen wir rückhaltlos anerkennen, daß der Ausschuß der Sängerbund-festes sein möglichstes gethan ha» um diesem Feste einen deutschen Charakter zu geben und sind ihm dafür dankbar. Wir wünschen nur, daß die deutschen Sänger aus Graz, wenn sie Untersteiermark besuchen, ihre dtutsche Gesinnung nicht zu Hause lassen sollen, denn in Untersteiermark gibt es in den Städte» und Märkten durchwegs Deutsche, welche in der Reinheit ihrer nationalen Gesinnung den Grazern nicht nach-stehen. Besser wäre es gewesen, ver Gesangs-verein von Graz hätte unmittelbar nach der Sauerbrunner » Affaire ein Pater peccavi ge» sprachen und sich mit der Unkenatniß der Ver-hältniße in Untersteiermark entschuldigt als durch souveraine Verachtung berechtigter An-griffe die Situation zuzuspitzen. Schweigen ist in vielen Fällen Gold, in den meisten Fällen wird eS als ein stilles Geständniß angesehen. Hiemit ist auch von unserer Seite die Sauer-brunner-Affaire als beendet anzusehen. Im Namen mehrerer Gesinnungsgenosse» Dr. Eduard Glantfchniiig. .Deutsche Wacht." 1885 nll. nll*< Im r teste Tisch- nid Irfrisctansisträil, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Ilciiirirb Maltoni. Karlsbad ond Wien. Literarisches. [ä d) u [ t und H auS.I Pädagogische Zeilschrift, berauSgegeben von Josef Eichler und Eduard Jo.dan. Sin neu'S Schuljahr, neue Sorgen sür alle sorgsamen Ellern. Wird da» Kind in der Schule fortkommen, wird eS ent-sprechende Fortschritte machen, wird es den ge-stellten Anforderungen genügen? DaS sind in-haltSschwere Fragen, aus die man sich umso« weniger eine befriedigende Antwort zu geben vermag, als die Art und Weife des modernen Unterrichtes eS den wenigsten Eltern möglich macht, ihre Kinder in der Lernarbeit ausgiebig zn unterstützen. Es ist daher mit Freude zu de-grüßen, daß eine Zeitschrift „Schule und Haus" zu dem Zwecke ins Leben gerufen wurde, um die Eltern in ihrer Aufgabe zu unterstützen, ei» Blatt, an das sich jeder Vater, jede Mutter in Erziehungs- und Unterrichtsfragen ver-trauungsvoll wenden kann (die Redaction von „Schule und Haus" ertheilt ausführlich und gewissenhaft alle von den Abonennten gewünsch-ten einschlägigen Auskünste), ein Organ, dessen Streben dahin geht, die Lernarbeit der Jugend erfolgreich gestalten und die Eltern die Sorge um das Fortkommen ihrer Kinder erleichtern zu helfen. Die Namen der zwei Herausgeber Eichler und Jordan, Uebungsschullehrer am Wiener Lehrer-Pädagogium, bürgen dasür, daß dieses Unternehmen nach jeder Richtung Tüch-tiges und Segensreiche» schafft und schaffen wird. Dieses Blatt, dessen Preis (2 fl. jährlich 1 fl. 10 kr. halbjährig) im Verhältniß zum Ge-botenen als äußerst gering bezeichne» werden muß. sollte in keiner Familie fehlen. Pro-gramme und Probenummern versendet auf Verlangen die Administration von „Schule und HauS" (III. ReiSnerstraße 2 in Wien) an jeder-mann gratis und franco. SMswirMchaMiches. lMar?t-Durchschnittspreise.» Im Monale August kostete der Hektoliter Weizen aus hiesigem Platze durchschnittlich ft. 7.32 Rom fL oJil, Gerste fl. 4.—, Haser fl. 3.58, flufuruj fl. 5.20, Hirse fl. 5.—, Haiden fL 5.20, Srdäpfel fl. 2.50 100 Äiloaramm Heu kosteten st. 1.80, Kornlagerstroh st. 1.80, Weizenlaqerstroh fl. 1.52, Streu-strvh st. L—. (Sin Kilogramm Rindfleisch (ohne Zu-wage kostete 50—52 kr., Kalbfleisch 56—SO kr., Schwein-fleisch 56—60 kr. Schöpsenfleisch 40 kr. IH o p f e n-M a r t k b e r i ch t.l Nürnberg, den 10. September 188^. DaS Geschäft am Markte war heute infolge israelitischer Feier-tage weniger lebhaft. Die Landzusuhren be-schränkten sich angesichts derselben nur aus ca. 80 Ballen, während die Bahnabladungen ca. 50 Ballen betrugen. Au» dem Markte wurden insgesammt ca. 100 Ballen genommen und erzielten Markthopfen bei unveränderte» Preisen M. 45 — 55 je nach Qualität. Für alle übrigen Sorten sind die am 8. cr. gemeldeten Preise maßgebend. ^ourle bet Wien/r Aörlt vom 12. September >885. Goldrente...........109.70 Einheitliche Staatsschuld in Nv'.en . 83.20 „ »in Silber . 83.60 Märzrente 5°/0 ........100.05 Bankactien........... 869.— Ereditactien.......... 287.25 London . . wista........125.— Napoleond'or.......... 9.92 k. k. Münzvucaten........ 5.88 100 Reichsmark.........61.35 ^•"'a.tix-Orca.nxing' U i I l I i; vom 1. .7 u ii i 1HN5. Triest—Wien. Conrintng Nr 1. Ankunft Cilli ' L'hr Min. Nacht«. Abfahrt , I , 5» , , Ans<-hlms* Pragciliof, Eilzog Nr. 202. ab 3 Uhr 35 Mio. Frtli. » Marburg — Eilzog Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 18 Min. Mittags. Abfahrt » 1 , 20 , , Anschluss Pragerhol' — , Marburg Postlog Nr. 406, »b 3 Uhr Nachm. Postzug Nr. 7, Ankunft Cilli 5 Uhr 37 Kin. Abend». Abfahrt , 5 . 42 » Anschluss Pru^e bofPosta. 2ÖC b8 Uhr 10 Min. Abends. . , Mari>r. g — Postzug Nr. 9. Ankunft Cilli 3 Uhr 3 Kiu. Früh. Ablahrt .3,8. . Anschluss I'ragerhof,Pasta. 204, ab9 Uhr £5 Min. Vorm » Marbnrg, , 404, , 9 » 15 , , Secnnd&rz. Nr.99, Ankunft C'Ui 9 Ul»r 5 Min. Abends*. Secundiirzug 97, Abfahrt Cilli 6 Uhr 15 Minuten früh bia MQrauscIilag; hat den günstigsten Anschluss nach l'nf^rn nnd Karaten. Anschluss Pragerhof Post*. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm. und in Marburg Z. 404 um 9 Uhr 15 M. Gemischter Zug Nr. 101. Ankonft Cilli 8 Uhr 46 M. Vorm. Abfuhrt 8 , 54 , , Anschluss Pragerhof — » Marbnrg Posting Nr. 406 ab 3 Uhr Nachm Wien—Triest. Courirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 3 Uhr 13 Min. Nachts. Abfahrt ,3 ,15. „ Anschluss StcinbrUck, Postzug Nr. 502 ab 4 Uhr 5 Min. Früh. Eilzug Nr. l, Ankunft Cilli 3 Uhr 51 Min. Nachm. Abfahrt , '8 ,53 r » Anschluss Steinbriick Postztig Nr. 504, ab 5 Uhr 15 M. Nachm. Postzug Nr. 10, Anknnft Cilli 10 Uhr 25 Min. Voim, Abfahrt , 10 , 30 , , Anschluss Steinbrück an Gemischten Zog 512. ab 12 Uhr 55 Min. Nachmittag. Postzug Nr. 8. Ankunft Cilli 1 Uhr 39 Min. Nacht«. Abfahrt , 1 , 45 , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secundärzug Nr. 98 Abfahrt Cilli 6 Uhr Früh bia Laibach. Secundärzug Nr. 96. Ankunft Cilli 9 Uhr 46 Min. Abds. v. Mürzzuschlag: hat Anschluss ans Ungarn und Karaten. Gemischter Zng Nr. 100, Ank. Cilli 5 Uhr 51 M. Nachm. Abf. »6 » — » , Anschluss Steinbriick — Courirstge 1 nnd 2 veikehren mit Wagen L, n. und III. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen L and II. Clssse. Sämmtliche vorgc:chriao ans Schulbücher für die siütiscben Volksschulen sind zu haben bei •Ioll. ltllkllN€*ll in Cilli Herrengasse Nr. 6. Daselbst auch grosses Lager aller Schul-, Schreib- & Zeichen-Requisiten ftr die Volks- und Bürgersehale nnd das Hymnasiaa. Schreib- und Zeichenhefte, Stahlfedern und -Halt r, Tinten. Notizbficher, Griffel. KleiMifte, Zeichenblock Reisszeugp. lUdirmeaser und -Gummi, elastisch'' und Schiefertafeln etc. etc. Schreibpapiere in allen Grössen. IPV Billigst« Preise. "W D. Leonardt & Co, k. k. jiriv. ^tipijxa passen für Jede Hand, ermüden nicht den Sehreibenden, gleiten sanft und angenehm auch über das rauheste Papier. Zu haben l»el JOH. RAKUSCH, Herrengasse Nr. 6. Ilie f-iite des echten Dr. Popp'schen Anat herin-Mundwassers wird von der höchsten Aristokratie anerkannt, ■ Die Endesgefertigte bestätiget dem k. k. Hof-Zahnarzt Dr. J. G. Pupp dahier mit V«. ■ guttgen und der Wahrheit gemäss, dass sie dessen Anatberin -Mondwasser schon -*it langer Zeit gebraucht und dasselbe nicht auz | wegen seiner Güte, sondern seines angenehmca Geschmackes wegen bestens empfehlen kann. ■ Wies. 5— Therese Fürstin Eszterhazy. In frischer und cchter Qualität zu haben: In Cilli: Baumhach'a Erben, J. Kupferschmid, Ad. F. Pelte, Kaufmann. Bann: J. Snidcrstf, Ap. will Landsberg: S. Vacznlik, Ap. Gonobitz: Johsan Pospisil, Ap. Gurkfeld: Fr. Bsimches, Ap. St*il, J. Mocnik, Ap. Wind.-F«i«triti: A. t. Gutkowtkjr, Ap. Windischgraz: G. Kordik. Ap. Kundmachung. Die Ausnahme der Schüler und Schülerinnen in die städt. Knaben- und Mädchen»olks« schulen findet am 13.. 14. und 15. September l. I.. jedesmal von 8 bis 12 Uhr Bormillag in den betreffenden Schulkanzleien statt. Neu eintretende Schüler und Schülerinnen haben den Taus-beziehungsweise Geburtsschein mitzubringen. Di« in die erste Schulclasse neu Eintretende» habe», falls sie früher Zöglinge des öffentlichen Kindergartens waren, bei der Einschreibung auch die bezüglichen Entlassungsscheine vorzuweisen. Unter Einem wird bekannt gemacht, daß am 13. September die Eröffnung des ösiem-lichen Kindergartens der Stadtgemeinde Ctlli erfolgt uud am 16. September der mit der städt Mädchenschule in Verbindung stehende FortbildungS-Curs für Mädchen wieder beginn«. I» letztere Anstalt werden nur solch« Mädchen ausgenommen, welche die Erfüllung der gesetzliche« Schulpflicht durch ein EntlaffungSzeugniS nachweisen können. Nähere Auskünfte ertheilt die Schulleitung. .... . . ... a, .. ,aa. Der Obmann, loif Rath Ttadtschulrath C»ll», am 31. Auguit 1885. 636_3 Dr. üferfermon« m. p. 1885 Verlag von Otto Wlgand in Leipzig. Hei ni Siigi icti Volksweise. Zwei Bücher volkstümlicher Dichtungen ADOLF HAGEN. S°. Freis 1 Svdarlc = SO Kieuser. Er»te» Iim-U: Die Sagen der Spinnstube Rnihlcnde Dichtungen. Zweite* Baeh: Der Liederhort des Fahrenden von Steier. In Cilli zu haben "bei Joh. Ralru?ch. „Deutsche Wacht. Technikum Mittweida in Sachsen, die ült<»te «ad desbidb besuchteste derartige Fachschule beginnt Mitte Oc tober den Winterkurs. Sie zerfällt a) in eine MnschineninKenienr-Scbnle, xur Ausbildung von Ingenieuren und honstruk-tenren lür Maschinen- ond Mühlenb.iu, von künftigen Fabrikanten allerBranrhen, in der.n Betrieb maschinen-technische Kenntnisse nMig »im] ; b) in eine Werkmeister-Schule. lur Ausbildung von Werkmeistern, Zeichnern. Monteuren für "Machinen- und Mflhlenbau, sowie von künftigen Besitzern kleiner mechanischer Werkstätten, kleiner Mühlen. Bauscblossereien n. s. w. Die jährliche Frequenz beträgt über -100 Schüler aus »llen Weltteilen. Programme erhält man jederzeit gratis durch Direkter K. Weitsei in Mittweida in Sachten. 611—b \|0* -ßW amilitN» onatSfchrist! Da» beste S für Jeden! Ein unerschöpflicher Born Kostbare Kunstblätter; künstlerisch und vielseitigste, amüsanteste, reichstillustrierte, verbreitet! blatt! Der wahre Sorgenbrecher für Alle und spannendster Unterhaltung, gediegenster Belehrung ! der Zahl nach unübertroffene Dextillustrierun ' Kalender, statistische Dasein, Mufik kM, Abgeschlossene Erzählungen fast in jedem Heft! Das Beste aus allen Gebieten! Witz, sprudelnder Briefkasten! föne Mark jede* reichilluslrierte Heft durch jede Buchhandlung, jeden Kolporteur und jedes Postamt. — Auch «llen Inserenten ». s. großen Verbreitung empfohlen! Franz Christoph's geruchlos, sofort trocknend nnd dauerhaft. Eignet sich durch seine practlsch'-n Eigenschaften und Einfachheit der Anwendung 51!IN Sellist-I.ackircii der Fu*»böden. — Zimmer in 2 Stunden wieder ?,» benutzen. — Derselbe ist in verschiedenen Farben (deckend wie <>-1.-„>»> > und l'nrblos (nur Glanz verleihend) vorr.ithig Mustcmnstriche nnd sie-brauch»-Anweisungen in den Niederlagen. Franz Christoph , , , . Krfluier oid tlltiiirtr Mrikut des «Iteii Vnsibodei-GUai-Uck Alois Wnllaud. ° , .. ,u,. 1'rHff ttnil lf«»rliti. SH2-6 Niederlage für Cilli be! IBüdapester A ÄUSSTELLUNGS- fl, LOSK Ja 4000 Treffer «Verwaltung Andrissy-ut 43. Ursula Lang empfiehlt ihren Möbel - Verkauf in der llrrrencaNne Hir. 115, einem gütigen Zuspruch«, da in demselben eine vollkommene altdeutsche Eichen - Speisezimmer - Garnitur nebst allen anderen Gattungen von Mobein, elegantester nnd neunter Form, vorrSthig. *n haben sind, 705-r/eN-Mim irrßwrte»* werden auf Wunsch gesandt KostenBber-1 schlüge nach Bekanntgabe der Dirnen- j sinnen bereitwilligst» ] Princessen-Wasser von August Rfuard in Paris. Dieses rühmlichst bekannte Waschwas*er g 11 der Hiiut ihre jugendliche Frische wieder, mml.i iie*icbt, Hals und Hände blendend weiss, weich ■ind sari, wirkt kühlend nnd erfrischend wie k,-in andere« Mittel; entfernt alle Hautausscldä-j-Sommersprossen u. Falten u. erhält den Trint u. eine zarte Haut bis ins späte Alter. Per Flusche sammt Gebrauchsanweisung a 84 kr. 0. W. Princessen-Seife. Diese durch ihre Milde selbst für die zarteste H.itft wohlthätig wirkende Seife per Stück nebst Gebrauchsanweisung H.» kr. ö. W. |)ie beiden durch ihre Solidrät so beliebt '- «ord< neu Präparate sind allein echt tu haben <• -. A. Baumbach's Erben, Apotheke, !>-«—-J« CILLI. Steir. ' LandscbaTtl. »"■ „Ui; i luquunu , h kcriekti bei in Hnrti TRALN t ST1SE8. FRANZ ZANGGER. J. WEISER ud illti reioiBirka Hutliiget il Cilli «i lllgtkug. 155-24 10 ..pmtsche Wacht.« Xwei Stud eitlen worden in gänzliche Verpflegung fragen in der Expedition. genommen. Anzu- 61t)—3 Gyinnasialschiilern winl gegen billiges Honorar Unterricht ertheilt Adresse in der Erpedition dieses Blattes. 643-1 1 Sin dir ender an» besserem Hause findet bei mir noch Aufnahme. Virtsr R. Zrllrr *. Zrllhaln Fachlehrer 644-1 an 4er LiodM'Rnrftrachalc. Im Hau« Nr. 19, Herrengaaae, I. Stock, wird bei der Hauseigenthttmerin noch ein ÜOMtkllWlM' aufgenommen. 649-1 Herrschaftskutscher der auch mit den Pflngarbeiten gut umgehen kann, wird gegen fl. 10.— Monatshonorar nnd freie Station sofort aufgenommen. Zeugniste und sonstige Ausweise sind zu schicken an die Baron May'sehe Gntsver-waltmig in Vinaria hei Gonobiti. 612-4 Eine Wohnung an eine kinderlose Partei zu venniethen; bestehend ans 2 Zimmern und Köche. Anzufragen bei Frau Wilh. Scharbi am Rann. 624-:! Verkauf. Der den Carl SimaVchen Erben gehörige Thurm hinter dem Armenhanse ist aus freier Hand zn verkaufn. Nähern Auskunft Ertheilt Herr Max Sima Fleisebermeister in Cilli. 629—I Im Kalaer Franz Joseph - Bad Tftffar stehen zum \ erkaufe. 63:»-:; Hafnerei Cilli empfiehlt sein Lager von Schwedischen-. Post iment-, Kachel- nnd Zellenofen. Verklsidungekacheln, Hauver-zierungen und Oefeli nach vci'schiedclicu Zeichnungen werden prompt ausgeführt. 640—4 BRENNHOLZ hart uu«l welch 646-3 bei AD. & AL. WALLAND, CILLI. Rtisler's "^3 %Hliii-IIuiMhiaiier ist unstreitig da» beste Mittel gegen Zahnschmerz nnd dient auch gleichzeitig zur Erhaltung und Reinigung der Zähne. Dieses seit Jahren bewährte nnd rühmlichst anerkannte Mundwasser benimmt dem Mnnde vollkommen jeden üblen Gerach. 1 Fl. 35 kr. H. TArlilcr, Apotheker, XV Rönler's Nachfolger, Wien, I., Begierungsgasse 4. Depot in Cilli bei J. Kupfersohmid, Apotheker, Banmbach'a Erben. Apotheker. Hühneraugen Operateur IV. Jranet aus Wien, hält sich auf seiner Durchreise bis SO- d. M. im BHtal Xoaoher auf und beseitigt Hühneraugen ohne H«sa«r gefahr- ond schmcrzlos binnen 1 Minute. so wie eingewactisene Nägel, Frostüenleo und Warzen ron den Händen. Zu sprechen Montag den 14. d. M Ton 8 —12 Uhr Vormittags und von 2—6 Uhr Abends, sonst auf Verlangen in der Wohnung. 648-1 Das grosse Bettfedern-Lager William Lübeck in Altona versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfand) gute neue Bettfedern für 60 kr. das Pfand vorzüglich gate Sorte .... 75 ,. „ Prima Halbdaunen.....1— fl. „ und fl. 1.20 das Pfund. Bei Abnahm« von 60 Pfand 6% Rabatt. JACOB HELLER RttBii SAAZ, Mhi»i 602-10 empfiehlt seine bewährten Dienste ztttn eomraission*-weiseii Ein- und Verkauf aller Sorten in- und ausländischen Hopfens Grosse Honsen-Mapzine, Schwefelei und Paeklocalitäten stehen in meinem eigenen Haus« zur Verfügung. Sicherer Verdienst! Ohne Capital ond Bisico kann JrdrrntMitH bei uns. durch den Verkauf von Antrrrrlrliliirh-unKarl.ehen Niaati-and Prämleii-l.nHrn gegen Ratenzahlungen laut Ge« -Art. XXXI v. J. 1883. = monatlich 100-300 Gilden verdienen. = Offert« mit Angabe der gegenwärtigen Beschäftigung sind zn richten an die Hauptstädt.Wechselstuben-Gesellsch. ADLER äe Cie., III I»AI*KMT. «00-6 SCHNELL-GOLD, womit Jedermann Wider- nnd Spiegel rahmen. Holz, Glas, Porzellan ctr, sofort, selbst aufs prachtvollste vergolden kann. Preis fl. 1-— per Nachnahme oder vorheriger Einsendung bei Leopold Epstein in Brünn 1885 Gottfried Barth Hopfen-, CDmmissisns- nnd Speditionn-Gesif: >■ Kmiwrkt, Nürnberg, u Kmiiautt empfiehlt sieh iam Verkauf und Einkauf von Hopfen sowie tur Ertheile? m scbriftMen nnd telexriiMm Marktberichten. Sftrftfiumiigr. i-rrlle Hrttirnnn». Geschäfts-Localitsiten: Hauptlager am Hopfenmarkt. mravli Amerika unbtrttn -o&d bUUgwten ctuaeh Arnold Reit; Wien, !., Pestaloizigaese 1, IIteste Firma dieser Branche. — Auskunft oai Prospeete umsonst. 744—w Einladung. zu dem am 12.. 13., 14. d. M. von der Kneipleitnaf der Cillier freiwilligen Feuerwehr airaiigirten Bestkegelschichcn im Gasthause „zum Mehren". Du Best kegelschieben beginnt Samstag 10 Uhr Vera Preise: I. Preis für Sie meisten Kegel vom Eck in 3 3 k. l Diicata ll. IN. IV. V. VI. » ii 2 2 <" II '.! ' II „ „™3. „ „ 5 Silierpliei „ für die meisten Löcler in einen Sciiötzei 5 SilberinJini „ für die weni£sten Kegel ?om Eck in 3 Sei, 5 Silber* „ für die meisten Kegel f. Eck in einen ScMti — 5 Silbertallei Der Schütze besteht in 6'Sehüben, kostet 20 kr. co.i irinneu 3 SuhUUcu von jeden Schaber hintereinanJer gemacht werden. — 'Nifliere A«*%rtnfte sind an> der Scheiberordnung bei dem Comite tn ••rseheii. Sonntag Nachmittag von 2 Uhr an conmrtirt die Cillier Musikvereins -Capelie unter persönlicher Leitaag da Herrn Capellmeisters Georg Maier. Das Reinertrag»)« ist dem Ktieipsltkel gewidnvü. Zum zahlreichen Besuch ladet »in Hu« Comlle. 641-2 Sonntag den 20. September 1885 Grosse Volks-Tombola am Hauptplatz in Cilli. -A-lles ^Tälxere die -Ajn.sclila.g'zettel- 647-1 Die Möbel-Niederlage Graz, Franzensplatz Nr. 1 und 2 W Tlo-^Tlfl den LundeNtheatcr, -WGZ empfiehlt ihr grosses Lager von eompleten Schlaf- nnd Np*4aralssaitier-^arntturen aus Nntw- nnd Eichenhola. Salon-Kasten, Cradenzen mit nnd ohne Marmorplatten, Spiegeln, Karnieasen. Reiche Auswahl von Salon-Garnituren von 90 11. aafwXrte, Hchlaf-Divana, Ottomanen und Ruhebetten. Uebernahme aller Tapeaier-Arbeiten eigener Krseugung billigst. Aass tat taugen »nd MKblirangen von Land- und Badeh&usern werden prompt nnd billigst SNftfUit > , jt- Hochachtungsvoll Lct* iU'Vla^shol * 9 ,l''" iMi Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Raknseb in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Dr. Job. Adolf Harpf.