- einer LANDREISE IN AUSTRALIEN von Moretuli-Bay nach Port Essingtön während der Jahre 1844 und 184ä von ttr. Ludwig Leichhartit. Aus dem Englischen von Ernst Jä. 'Auchold. - TITT» j fTiiT - Halle, Druck und Verlag von II. VV. Schmidt. 1851. Die Götter brauchen manchen guten Mann Zu ihrem Dienst auf dieser weilen Erde. Go Ihe, Iphigenie. „Ich bin überzeugt, ilass mein Reisebericht bald in das Deutsche übersetzt werden wird, da die Entdeckungen für den Geographen vom höchsten Interesse sind" sagt Leichhardt seihst in einem seiner Briefe, die durch die freundliche Vermittlang des Herrn Alex, von Humboldt in dem II. Bande von „Frorieps Fortschrillen der Geographie und Naturgeschichte" zum Abdruck gekommen sind, und durch welche wir zuerst Kunde, von den Entdeckungen des Reisenden erhielten. Es sind nun Jahre verflossen, ohne dass sich die Hoffnung unseres Landsmannes erfüllt hatte, Jahre, die freilich auch nicht geeignet waren, die Blicke der grösseren Lesewelt für längere Dauer auf jene Forschungen gerichtet zu halten, wären sie auch noch viel bedeutender, als es schon der Fall ist. Der Friede ist uns jetzt aber längst zurückgegeben, und es muss uns als ein barler Vorwurf treffen, noch immer das Werk eines Deutschen, das dieser, durch die Umstände gezwungen, weder in seiner Muttersprache schreiben, noch um seinem innern Drange, seine Reisen in den unbekannten Wildnissen Australiens fortzusetzen, folgen zu können, selbst zu übersetzen vermochte. Während man sicli überstürzt, die verschiedensten Schriften der ausländischen Literatur, seien sie von Werth oder nicht, durch Ucborlragungen den Deutschen Lesern zugänglich zu machen, bleibt das Werk eines Deutschen unberücksichtigt, das doch gewiss, wollen wir es mit dem Amerikanischen Historiker 11. Pres coli als ein nicht geringes Lob gelten lassen „verdient in das Deutsche übersetzt zu werden." Mir ist es nicht bekannt geworden, dass Jemand, der mehr Betttf und Fähigkeiten dazu gehabt hätte als ich, mit einer Deutschen Bearbeitung hätte hervortreten wollen — ich würde von Veröffentlichung dieser sogleich abgestanden haben, — So aber wage ich es, die meinige hiermit dem Publikum zu übergeben, indem ich um" Nachsicht bitte, sollte der Styl nicht immer so messend sein, wie man es bei Werken zu verlangen berechtigt ist, die Wissenschaftliehkeil und Popularität zu verbinden haben. Es war, als ich die Uebersetzung bald nach dem Erscheinen des Werkes 1848 begann, nur meine1 Absicht, mich selbst mit dessen Inhalte bekannt zu machen, und dabei musste ich vor allem darauf sehen, das Original möglichst wörtlich wiederzugeben. Vorwürfe, die mir darüber gemacht werden sollten, werde ich ruhig ertragen, mir bewusst, dass ich sie nur in guter Absicht, nicht aber durch Oberflächlichkeit verschuldet. Ein paar Worte, die ich unübersetzt liess, mögen hier ihre Erklärung linden. Das eine ,,Einu'- ist der bei dm Coloni-sten in Ausl ra lien allgemein gebräuchliche Name für den Neu-holländisehen Casuars (Casuarius Novae Hollandiae), das andere „Creek"istin seiner eigentlichen Bedeutung nicht übersetzbar. Es werden darunter Bäche und Gräben \erstanden, die der eigen-ihündichen, zum Theil noch unerklärten physikalischen Verhältnisse Australiens wegen im Sommer ganz austrocknen und nur mehr oder wenige Breite Auswaschungen bilden, dagegen sich während der Regenzeit oll plötzlich, sogar binnen weniger Stunden füllen, ja zu reissenden Strömen anwachsen. Die Entfernungen sind durchgeheuds in Englischen Meilen, 43/4 gleich einer Deutschen, zu verstehen. Wo ich bei Vögelnamen auf Heichenbach verwiesen, schlage man nach dessen „Neuentdeckte Vögel Neuhollands. 2 Theile. Dresden 1845 — 50. Lex. 8. — Unumgänglich nolh-wendig zur Verständniss des Buchs isl eine Karle. Den welligsten meiner Leser wird die zu Gesiebt kommen, welche Ar r o wsm Ith in drei Blättern über Leieh hard t's Reise herausgab, ich verweise deshalb angelegentlich auf eine andere, die ihren Zweck hierbei vollkommen erfüllen wird, und es über-llüssig machte, dass dem vorliegenden Werke selbst eine beigegeben wurde; neinlich Das AuStral-Gontineht oder Neu-Holland nach Kruscn-slern, King, Eliiulcrs, Frryrinel, (Kley, Shirt, Mitchell in Mer-cators Protection entworfen von G. F. Weiland und nach den Entdeckungen von Eyrc, Frome, Grey, Stokes, Leichhardt und Strzelecki vervollständigt von II. Kiepert. Weimar, Geograph. Institut 1848. Preis 10 Slbgr.. auf der genau der Weg des Dr. Lei chhardt eingezeichnet ist. Indem ich dem Werke ein Register über die wichtigeren seographischen Namen und über die naturhistorischen Gegcn-gtände, welche an den betreifenden Steffen ihre Erklärung linden, in Bezug auf ihre Verbreitung von Bedeutung sind u. dergl., beifüge, glaube ich für den leichteren tiebrauch desselben etwas beigetragen zu haben. Ebenso angenehm wird es vielen Leserh sein, über die, letzt bekannt gewordenen Schicksale unsers ausgezeichneten Landsmannes etwas zu erfahren, Halle a. d. Saale um St. Johannistage 1851. Ernst A, Zuchold, Dr. Ludwig Lcichhardt's Reise in Australien von Moreton-Bay nach Port Essingtoo. V o r r c «I €»♦ Indem ich diese Schrift li'ir den Druck vorbereitete, wurde ich dem König]. Marine - Capitata 1'. P, King, einem Ofßcier, der die Geographie Australiens um so Vieles bereichert hat, die grossen Verbindlichkeiten schuldig. Derselbe hat nicht allein mein Manuscripl corrigirl, sondern demselben auch Anmerkungen beigefügt, deren Werth von Allen anerkannt werden wird, die die Gelegenheit in Betracht ziehen, die er halte, über diese Gegenstände während der Vermessungen der mit meinem Wege parallel laufenden Küsten die genaueste Kunde zu erhalten. Dem Stellvertreter des General-Feldmessers, S. A. P erry Fs(|., bin ich für die lleissige Arbeit äusserst verbunden, die er auf den Entwurf meiner Charte verwendete. Ich werde des freundlichen Interesses, welches sieh bei dun dafür aussprach, und der zuvorkommenden Aufmerksamkeit, mit der er alle Helails meines Journals beachtete, ewig eingedenk bleiben. Von dem Rev. W. B. Clarke habe ich, ungerechnet die unveränderte Güte, welche er mir seit meiner Ankunft in Australien erwiesen, jede Unterstützung erhalten, die ihm seine höchst wissenschaftlichen, von ihm erworbenen Kenntnisse zu geben befähigen. I i " liliHnll Heise. Ich ergreife diese Gelegenheit, jenen Ehrenmännern für die grossmüthige Unterstützung, die sie mir angedeihen Hessen, wie für das warme Interesse, das sie so güfig waren für den Erfolg meiner nächsten Unternehmung so genügend an den Tag zu legen, meinen aufrichtigsten Dank auszudrücken. Sydney d. 29. Sept. 1846. Eiudwig Leichhardt. Einleitung-. IVsprung der Expedition. — Bildung der ReisegeijiJ}*?«»«, — Ab-reise von Sydney nach Brisbane. — Verfr&sseriuig der Gesellschaft. — Ausrüstung und Reise VOrr&tbe. Bei meiner Rückkehr nach Morctoii-Bay von einer Forschungsreise in dieser Gegend nordwärts von jenem Gebiete, welches mich vor zwei Jahren beschäftigt hatte, fand ich, dass der Gegenstand einer Land - Expedition nach Bort Essington an der INordküsle von Australien die Aufmerksamkeit sehr in Anspruch nahm, eines Theils sowohl die des Publicums, als andern Theils die des gesetzgebenden Goncils, das die Bewilligung einer Geldsumme im Belaufe von 1000 Pf. St. zur Ausrüstung einer Expedition unter Sir Thomas Mit che], die diesen höchst interessanten Zweck erfüllen sollte, dringend anempfohlen halte. Einige Zögerung war dessen ungeachtet durch die Notwendigkeit verursacht, dass es dem Staatssecrctair der Colonien mitgetheilt werden musste, der mittlerweile davon unterrichtet worden war, dass Gapilain Stttrt Vorbereitungen traf, von Adelaide aufzubrechen, um quer durch den Continenl zu gehen. Durch die Erfahrung, die ich während meiner zweijährigen Wanderungen sowohl über die Schwierigkeiten, die das Reisen in gebirgigen Gebenden als der anhaltend« Mangel aller Nahrungsmittel darbietet, gemacht hatte, wurde ich von dem Wunsche begeistert, es unter der Bedingttag .selbst zu wagen', dass ich hinsichtlich der behufs der Ausrüstung zur Heise nöthigen Kosten unterstützt würde, und einige Begleiter linden könnte, die mit animaler Kost zufrieden sein, sich willig und geduldig jedem Mangel an Mehl, Theo und Zucker unterwerfen und selbst auf ineine besondere Leitung und Führung verzichten wollten. Ich halte diesen interessanten Gegenstand in jeder Hinsicht über- l + legt und Erörterungen mit vielen meiner Bekannten in Bris haue und der benachbarten (legend darüber angeslellt, die allgemein der Meinung waren, dass es nach dem Plane, den ich angegeben, ausführbar sei; wie ich dagegen in Sydney eine heftige, doch wohlgemeinte Opposition gegen meine Reise zu bekämpfen halte. Einige, die etwas mehr Interesse für meine Bestrebungen zeigten, bedauerten, dass ich einen For-schungskreis wie den, der sich mir innerhalb der Grenzen von Neu-Süd-Wal es darbet, auf dem ich auch, wie sie meinten, während der letzten zwei Jahre mit einigem Erfolge gearbeitet balle, bei so guten Aussichten verlassen wollte. Andere hielten das Unternehmen für ausserordentlich gefährlich und sahen die. Idee als eine Tollheit von meiner Seite, als die Folge eines blinden Enthusiasmus an, der entweder durch einen unklaren Hang für die Wissenschalten oder durch vernunftwidrige Ruhmsucht genährt würde, während noch Andere es selbst nicht gerechtfertigt fanden, einen Mann zu unterstützen, der absichtlich einen Selbstmord begehen wollte. Ich war für die Schwierigkeiten der Reise nichts weniger als blind; im Gegenlheil, und ich hoffe meine Leser werden glauben, dass ich es aufrichtig meine: ich dachte, sie würden mannichfach und gross — in der Thal grösser sein, als sie sich wirklich auswiesen; aber während meiner in der letzten Zeil unternommenen Exemtionen in dem S qua t-ting-Districte hatte ich mich so an ein vergleichweise wildes Lehen gewohnt und die Gewohnheiten der Ureinwohner so genau beobachtet, dass ich mich versichert hielt, die einzigen wahrhaften Schwierigkeilen, auf die ich stossen könnte, würden nur einen localen (ihararirr haben. Ich war überzeugt, dass ich hei einem vorsichtigen Verfahren, unsern Cours nach beiden Seilen beständig recognoscirend, im Stande sein würde, meine Begleiter auf einem grasbewachsenen und wohlbewässerlen Wege zu führen und , wenn ich so glücklich wäre, dies zu bewerkstelligen, hielt ich mich versichert, dass die Reise, einmal begonnen, mit unsener Ankunft in Bort Essington endigen müsse. Durch dies ßewusstseiu gehoben und im Vertrauen auf mich selbst, überlegte ich dabei die Vorstellungen und Ralhschläge meiner Freunde und begann meine Vorbereitungen, welche, soweit es meine ei- genen schwachen Mittel und die Beitrüge wohlwollender Freunde gestattetet, ziemlich bald bis zum 13. August 1841 vollendet waren. Als unsere Bewegungen so zu sagen etwas in Zug gekommen waren , winden unsere Vorbereitungen mehr auf die llerbeischalfung solchen Proviants und der Vorrälhe, die unumgänglich nolhwendig, als durch alles andere beschränkt. Jedoch hatte ich baldig Ursache, zu bedauern, dass ich nicht besser mit Instrumenten, besonders Barometern oder einem Apparat zum Wasserkochen versehen war, um die Höhen des Landes oder der Gebirgsketten, die wir zu übersteigen halten, zu bestimmen. Die einzigen Instrumente, welche ich mit mir führte, waren ein Sextant, ein künstlicher Horizont, ein Chronometer, ein Ka te p' scher Hand - Gompass, ein kleiner Thermometer und Arrowsmith's Charte vom Couli-nent von Ne u-Hollaud. Indem ich den Plan zu meiner Reise entwarf, hatte ich ineine Reisegesellschaft, auf sechs Individuen festgesetzt, und obgleich viele junge Männer ihre Dienste, offerirten, war ich genöthigt, ihr Anerbieten abzulehnen und mich auf die fest-geselzle Zahl zu beschränken, die. innig mit meinen Grund-bestinnnungcu und den Mitteln, die mir bei der Ahreise zu Gebole Stauden, verbunden war. Als ich Sydn ry vcrliess, waren meine Begleiter .1 a m e s Calvert, John Boper, John Murphy «'in Jüngling von ungefähr 16 Jahren, William Phillips ein Krongefangener und Harry Brown ein Fiugeiiorm r vom Newcastle-Stamm •, mit mir selbst im Ganzen sechs Individuen. Wir verliessen Sydney in der Nacht des 13. August, tun in dem Dampfer „Sovereign" Capitain Gape nachMorc-ton-Bay zu gehen, und es macht mir viel Vergnügen, die Liberalität und uneigennützige Freundlichkeit der Hunior's Biver D a uip l's c Ii i f f f a hr t s - C o m p agn i e zu bestätigen und dankbar anzuerkennen, die mir für meine Gesellschaft, unser Gepäck und dreizehn Pferde freie Fahrl bewilligte. Die Leberfahrl. dauerte, ungewöhnlich lange, und anstatt in drei Tagen in Brisbane anzukommen, waren wir eine Woche zur See, so dass meine Pferde bedeutenden Mangel an Futter und Wasser litten und fürchterlich dürr wurden. In Brisbane angekommen, wurden wir mit dergrössteh Freundlichkeit hui meinen Fremden", den „Squattcr's", einer Classe besonders aus jungen Männern von guter Erziehung und erhabenen Grundsätzen bestehend, die sieh anständig kleiden, und deren unbegrenzte Gastfreundschaft und Gefälligkeit ich schon früher, während meiner vorigen Reisen durah diese Gegenden kennen gelernt hatte, aufgenommen. Diese Biedermänner und die Einwohner von Brisbane Überhäuften mich mit. freundlichen Beiträgen so sehr, dass ich mich, um in jedem Kalle mmfilhigen Zuwachs zu meinem Gepäck zu vermeiden , selbst genölhigl sab, vieles abzulehnen oder zurückzulassen, so dass ich auf den Vortheil manches brauchbaren und erwünschten Artikels von diesen Dingen, die für meine beschränkten Transportmittel allzubeschwerlich waren und deshalb auf die Einrichtungen für mein Unternehmen hemmend einwirken konnten, verzichten musste. Meine Vorräthe waren nichts desto weniger seit meiner Ankunft so sehr angewachsen, dass ich nach vielem Weigern überredet wurde, eine Aenderung vorzunehmen — meine Gesellschaft zu vergrösscru. Folgende Personen traten der Expedition bei: Pempcrdon Ilodgson in dieser Gegend wohnhaft, Gilbert, Galeb ein Amerikanischer Neger und „Charlcy" ein Eingeborner vom Bathurst-Stamm. Ilodgson trachtete so sehr darnach, mich zu begleiten, dass üb i im aus Rucksicht auf frühere Verpflichtungen gegen ihn, nicht zurückweisen konnte; da er überdies bei botanischen Forschungen sehr eifrig war, glaubte ich, er könne mir schon nützlich sein. V- ilherl kannte ich durchaus nicht. Er war in Diensten Gould's gewesen, jenes talentvollen Zoologei^ der unsere Kenntnis! der Fauna von Australien um so vieles bereichert hat*), und bezeichnete selbst genau die Weise, sowohl wichtige Beobachtungen über die Grenzen des Aufenthalt! der Vögel der Oslküste wie der, die an der Nord- *) Kr giib ausser andern nrnitliologisclicn Werken heraus: Tbc hiid» of Aitstralia. 17 ]>ts. with coloured plales and descrip- livc Icllcrpress. London 1840 — 44. top. Fol. A Synopsis of Iii« birds of Austrnlin and its adjaccnl Islands. 4 pts, with 72 plales. London 1837. gr. 8. d. L'ebcrs, kiisic auftreten, anzustellen, als auch der Wissenschaft neue Ordnungen während des Verlaufs unserer Reise zu entdecken» dass ich von dem Wunsche beseelt, der Naturwissenschaft so viel Dienste als in meiner Macht stünde zu leisten, mich verpflichtet hielt, seinen Anforderungen nachzukommen, obgleich ich «einen Wünschen innige Zeit widerstand. Jene Männer rüsteten sich selbst aus und brachten zu den bereits vorhandenen vier Pferde und zwei Ochsen. Vielleicht boten von all' den Hindernissen, die ich zu bekämpfen halte, keine so wesentliche Schwierigkeiten dar als die, die sich uns beim Aufbruch von Brisbane entgegenstellten. Es war viel Regen gefallen, der die Creeks (Gräben) anfüllte, sie unter Wasser setzte, und den Weg so sumplig und schlüpfrig machte, dass er fast unzugänglich geworden war. Es erforderte einen ganzen Tag, unsere Begleitung, das Vieh und die Vorräthe über den Fluss zu bringen, und vor Sonnenuntergang war diese Arbeit noch nicht einmal beendet; da aber die Nacht schön und mondheil und meine Station nicht weit war, bcschloss ich die Abreise. Glücklicher Weise hatten mir meine Freunde einen Ochsenwagen geliehen, um einen Theil unseres Gepäcks bis zu den D a r 1 i n g - D ü n e n zu fahren; da ich ausserdem einen leichten Federwagen erhandelt halte, wurde auch dieser beladen und mir schmeichelnd, dass wir leicht und schnell vorwärs kommen würden, gab ich Befehl zum Marsch. Nach Uehcrwindung fortwährender Schwierigkeiten , die uns beim Treiben und Forthelfen unserer Pferde und dem Tragen der Wagen durch die sumpfigen Stollen des Weges begegneten, kamen wir gegen ein Uhr Morgens auf G o wp e r s Ebenen, ungefähr zehn Meilen von B r i s -b ane an. Ich fand bald, dass mein Wagen unserm Vorwärtskommen hinderlich sei; aber es war ein kostbarer Artikel und ich zweifelte nicht, dass er mir mehr Nutzen gewähren würde, nachdem wir die sumpligen Gegenden überschritten haben würden. EinigeTage darnach entschied gleichwohl der Zufall die Frage ; die Pferde liefen mit ihm davon, und dabei war die Deichsel gehrochen, sowie eine Feder beschädigt worden, so dass ich ge-nöthigt war , ihn zurückzulassen , was ich denn mit vielem Vergnügen that, d* es stets leichter ist, sich der Nothwen digkeit zu rügen, als eine scheinbar beschwerliche Massregel aus eigenem freien Willen zu ergreifen. Die Ladung wurde auf die Packpferde verllieilt, und wir schritten mit verhäll-nissniässiger Erleichterung nach <] a in p h e 11' s S l a t i im vor, die Gastfreundschaft der Ansiedler in Anspruch nehmend, sobald wir an ihnen vorüberkanien, stets von ihren herzlichsten Wünschen begleilel. Ich war SO glücklich, meinen zerbrochenen Wagen gegen drei gute Marschochsen umzutauschen und kaufte Später noch fünf Zugochsen, welche anfingen, sich in den Packsatlcl einzugewöhnen; denn ich hatte mich bereits selbst überzeugt, dass wir uns zum Transport unserer Ladung auf die Pferde nicht verlassen durften. Weder meine Begleiter noch ich selbst kannten die Ochsen genug, und es bedurfte langer Zeit, bevor wir uns mit der gefährlichem Nachbarschaft ihrer Horner versöhnen konnten; lndess übten wir mittelst ihrer Nasenringe, an denen Leinen befestigt waren, eine leidliche Herrschaft über ihre Bewegungen aus, und zuletzt wurden wir durch die Gewohnheil bald mit unseren unbehülflichen und öfter wiederspeustigen Kompagnons de voyage bekannt, ja sogar gewissermassen vertrauI. Durch ein Geschenk der Herren Camp bell und Stephens von vier jungen Slieren und einem Ochsen wie eines fetten von Herrn lsaacs stieg unser Bettend an Bindvieh auf sechszehn Stück; dann hatten wir 17 Pferde, und unsere Gesellschaft bestand aus zehn Individuen. An Proviant hallen wir 1200 Pfund Mehl, 200 Pfund Zucker, 80 Pfund The«, 20 Pfund Gelatine und andere Artikel von geringerer Wichligkeil, die jedoch zu unserer Bequemlichkeit während der ersleii Wochen unserer Heise viel beitrugen; au Amiuunition ungefähr 20 Pfund Pulver und 4 Bcufcl Schrot von verschiedener Grösse, vorzüglich von Nr. 4 und Nr. 6. Jeder von uns balle, sich auf meinen Wunsch mil zwei paar festen Beinkleidern, drei (leiben Hemden und zwei paar Schüben versorgt; ich bemerke ferner, dass einige von uns mit Decken (Ponchos) aus leichtem festen Calico, die geölt sich sehr brauchbar gegen die Feuchtigkeit erwiesen und uns vom Wetter unabhängig machten, versehen waren, so dass wir uns für sieben iMonate wohl ausgerüstet sahen, welche Zeh, wie irh sanguinisch genug glauble, zu unserer Reise hinreichend sein würde. Das Besullat zeigte, dass unsere Berechnungen in Hinsieht des Proviants last ganz richtig waren, denn unser .Mehl, sn\iel auch davon durch äussere Zulalle verloren ging, dauerte, bis Ende Mai, des achten Monats unserer Heise; aber in der Zeit, die, überhaupt nöthig sein würde, hatten wir uns sehr getäuscht. Unsere Reit- und Tack-Sättel waren aus gutem Material verfertig!, iiuless für die Bierde nicht bequem, was fortwährende l uanuelunlichkeilen nach sich zog; dies wäre nicht geschehen, hätten nur meine Mittel erlaubt, grössere Ausgaben ZU machen. So lange wir Reservepl'erde halten, um die mit wundem Rücken heilen zu können, litten wir nicht darunter; als wir aber genölhigl waren, dieselben Pferde ohne I nletiass zu nuten, waren wir grosser Noth sowohl wie der tiefahr ausgesetzt, den Proviant und unsere Vorrälhe zu verlieren. Unsere Packsättel musslen folglich geändert werden, damit sie für die Ochsen passten. Nachdem wir sie, um sie dazu gebrauchen zu können, zerbrochen halten, waren sie sehr beschädigt worden, noch ehe wir Campbell verüessen, um unsere Weiterreise anzutreten. Die Ueberschläge, was ein Ochs zu tragen fähig sei, waren sehr abweichend; denn nahmen wir für einen 250 Pfund, so waren die Thiere überladen, und meine Erfahrung hat mir gezeigt , dass sie Tag für Tag hintereinander nicht mehr als 150 Pfund auf einer weilen Strecke Iragen können. Die Schwierigkeiten, welche sich uns während der ersten drei Wochen darboten, stellten uns in der Thal hart auf die Probe. —- Das Beladen der Ochsen und Pferde nahm gewöhnlich zwei Stunden hinweg, und der geringfügigste Zufall oder eine, während des Marsches locker gewordene Ladung verursachten häufig, dass die Ochsen diese abwarfen, die Curie zerrissen und uns grosse Unruhe machten, wenn wir sie. wieder fangen wollten. In der Nachl wollten sie, falls wir ihnen nur die mindeste Gelegenheil gaben, beständig fort und in das letzte Lager zurück, und häutig hatten wir bis Mitlag zu warten, bevor Charley und Brown, die gewöhnlich abwechselnd den Dienst eines Hirten verrichteten, die Herumstreicher wiederbrachten. Die Folge davon war, dass wir nur sehr langsam Vorwärts kamen und während mehrerer Monate die ganze Nacht hindurch achtsam ihretwegen Wache hallen niussten. Die Pferde verursachten uns mit einigen Ausnahmen weniger Unruhe heim Beginn unserer Reise, denn in der Folge, wenn sich ihr lahmer Gang gegeben und verloren hatte, wurden sie mit Ausnahme von zwei oder drei, welche in der Reihe zusammengebunden waren, um die amiern vom Herumschwei-fen abzuhalten, losgelassen, um frei weiden zu können. Man wird es sich leicht vorstellen können, dass meine Sorge, die Pferde zu schützen und uns zu erhalten, sehr gross war, weil ihr Verlust eine augenblickliche Unterbrechung meiner Unternehmung nach sich ziehen musste. — Aber ich eile, zur Erzählung unserer Reise zu kommen. Erste» Kapitel. Abschied von der letzten Station. — Fossile Hesle, — Darling - IJ»-nen. — Eintritt in die Wlldniss. — Waterloo - Ebenen. — Der Conda-minc. — Heftiger Hegen. — tlharlcy's ublc Aufführung. — Murphy und Calfb verloren. — Keiit's Lagunen. — Steinkohlen. — Murphy und Caleb wiedergefunden. — Ks war gegen Ende September* 1844, als wir die nöthi-geh Vorbereitungen zu unserer Heise getroffen hallen und die Station der Herren Camphell und Stephens verlies-sen, um langsam nach dem fernsten Punkte, an dem sich der weisse, Mann abgesiedelt, vorzurücken. Wir passirten die Stationen der Herren II u gIi und Isaac und des Herrn Co x en und kamen am 30. September zu Jim ha*) an, wo wir der CiviJisatiou Lehewohl sagen musst.cn. Diese Stationen sind an den Creeks abgelegt, die von den West-Abhängen der Rüstengebirge — sieh hier in einer Richtung von Nord nach Süd erstreckend — herabkommen und sich durch die mehr oder weniger ausgedehnten Ebenen schlängeln , um sich mit dem C o n d a m i n e - Fluss zu vereinigen, der, ebenfalls den Küstengebirgen entspringend, wo diese sich in die Hochebene von Neu-En gl and verlaufen, nordwärts herumfliegst und mit den Küstengebirgen parallel laufend, alle Gewässer der Gegend westlich von den Gebirgen in sich aufnimmt. Der Condami ne bildet in einer grossen Entfernung die Scheide zwischen der Sand stein - Gegend im Westen und den reichen Basalt-Ebenen •) Im Tagehuchc ist er fast immer Fimba geschrieben; ich habe es indess in Jim ha umgeändert. K. In dieser Bemerkung des K. Capt, King glaube ich einen ungerechten Vorwurf in suhen, da er wahrscheinlich das ,,J", das die Deutschen meisten Theils, die Engländer nie in der Mitte mit einem Häkchen versehen, Tür ein „F" gehalten hat. d. Uebcrs. ser-Muscheln von einer Art, die beständig in der Nähe von Weihern lebt, wie auch mit Mergel und kalkarligeu Con-cretionen zusammen vor, was mir zu der VermufInnig Au-lass giebl, dass diese Ebenen von grossen \\ a>sernuu»eu überlhilhel waren, die wahrscheinlich \ou l\alk(|U(dlen , die mit den Basallgebirgen in Verbindung standen, versorgt wurden , und dass hier grosse, wasserlirbrnde Thiere entweder von dein Pflanzciireichlluune, der diese Lachen und Seen umgab , Lebten oder die Platter imd Zweige der Bäume abweideten, die an den Lachen der benachbarten Berge dichte Büsche, bildeten. Die Erhebung des Landes, die, wie man annimmt, stattgefunden bat, war vernwthlieh die Ursache d$s Verschwindens des Wassers und der erloschenen Thierge-schlechler, wenn jenes nachliess, sich zu ersetzen. Aehn-liche Reste sind im Wellington - Thale wie in der Gegend von Port Philipp gefunden worden, wo irermuthlidi gleiche Veränderungen stattgefunden haben. Die Erhebung der Darling Dünen —■ nach den ha ronielrisehen Messungen lies Herrn Cunniugham ungefähr 1800 bis 2000 Fuss — macht das Clima viel kühler, als •hre Breite voraussetzen Eässt. Während der ruhigen, hellen \\ inlernüchle ist in der Thal Eis gefunden worden. Im September und Oclober beobachteten wir bei Sonnenaufgang fast, vollständige Windstille. Ungefähr um neun Uhr erhob sich ein leichler Westwind, der bis Mittag zunahm, sich gegen Abend legte, und dein nach Sonnenuntergang leichte Brisen aus Westen folgten. Gewitter stiegen von Süd und Süd-West auf und gingen unter heftigen Windstössen und schweren llegeiigiisseu vorüber. Häutig war der Himmel in einer halben Stunde wieder völlig klar; manchmal dagegen waren die Nacht und der folgende Tag trübe. Die Ebenen, die wir passirteh, waren mit üppigem Grase und Kräutern bedeckt. Leguminosen und Com-posilen waren bei weitem die vorherrschendsten , die Farbe jener gewöhnlich ein prächtiges Both, die der letztem ein lebhaftes Gelb. Gürtel offenen Waldlandes aus dem Bux-baiun (Box-lree der (lolonislen, einer Species JCaeulyplus) gebildet, trennten die verschiedenen Ebenen, und einzelne Gebüsche aus mehreren Arten Acacid und verschiedenen andern kleinen Bäumen bestehend, bildeten die Äussenposten im Gegensalz zu den dichteren iuuerii Waldstellen. Es sind besonders drei Species Aearia, die diesen Gebüschen einen eigenthümlichen Character verleihen. Line ist der Myal (Ä. pendula) den ich zuerst auf den Oxley- und Liverpool-Ebenen und darnach auf dein Barwan gesehen halie, der auf allen Ebenen westlich vom Bar w an und den Darling-Dünen vorkommt, und dessen hängendes Laubwerk mit seinen prächtigen gelben Blüthen ihn äusserst elegant und zierlich machen. Die zweite, die Coxen-Akazie, ähnelt dem Myal den Gharacler ausgenommen, der diesem durch das Herabhängen der Zweige verliehen wird; ihre ziemlich steifen Phyllodia sind schmal, lanzettlich, ihre Zweige aufrecht. Hie dritte, ist die Bricklow *) -Akazie, welche mit der Bosenholz - Akazie von M 0 -reton-Bay identisch zu sein scheint; die letztere ist in dess ein schöner Baum von 50 bis 00 Fuss Höhe, während die vornergehende steis klein oder als Strauch auftritt. Ich konnte den Ursprung des Namens Bricklow" hichl hinreichend ermitteln; aber da derselbe allen Squätters zwischen dem Sc v e in - Fl u ss und Boyne bekannt und von ihnen allgemein angenommen isl, mache ich von ihm Gehrauch. Seine laugen leicht gekrümmten Blätter von silher- *) Briguloe, t»o n M . grüner Farbe verleihen den Wäldern, in denen der Baum häu% vorkommt, einen eigentümlichen Character. Oct. 1. — Nachdem wir das Geschirr etwas ausgebessert, das durch unsere widerspenstigen Ochsen, die ihre Ladung abgeworfen, zerbrochen worden war, und meine Begleiter ihre Vorbereitungen vollendet hatten, wobei sie Herr Bell freundlich unterstützte, verliessen wir Jim ha und betraten, von Hoffnung getragen, die Wildniss Australiens. Das Herz manches Mannes würde wie das unsrige. geschlagen haben, wenn er uns gesehen hätte, wir wir uns auf unserem Wege um die erste Anhöhe jenseil der Station herumzogen , in vollem Chore ein ,, God save the Queen" anstimmend , das schon manchen Britischen Krieger und gewiss als „Heil Dir im Siegerkranz" auch manchem Preussen in Zeilen der Gefahr Muth cinflösste. Kaum eine Meile von Jiraba kreuzten wir den Jiinha-Creek und gingen in einer N. W. Richtung über die Waterloo-Ebenen ungefähr acht Meilen vorwärts , wo wir an einer Reihe Weiher unser erstes Lager aufschlugen. Gegen N. 0. wurden isolirte Kegel und Bergkuppen, ostwärts die C r a i g - B e r g e gesehen. Hie Ebenen waren Bäume ausgenommen Bich bewachsen und bestanden aus einem schwarzen Boden, der von Concrelioneu von Mergel und kalkartigen Substanzen bäulig durchsetzt war. Charley lieferte einen Beweis seiner wunderbaren Sehkraft, indem er jeden Riemen der Pack-sätlel, die entzwei gegangen waren, in dem hohen Grase der Wa t er 1 o o - E b en en wiederfand. Oct. 2.— Die Ochsen verirrt, jedoch von Charley zuletzt wieder gefunden; Abmarsch um 1 Uhr versucht; der grössere Theil der Ochsen hat wunde Bücken. Einheimischer Tahack in Bhithe. Einer der Ochsen zerbricht seinen Packsattel und nölhigt uns, Hall zu machen. Oct. 3. — Erwachen um fünf und Aufbruch um neuneinhalb Uhr; kleine Ebenen mit Hachen, schwach bestandenen Waldgegenden abwechselnd; Melonengruben; Mergel; Concrelioneu; fetter Lehmboden, schön mit Gras bewachsen; vorherrschende Nutzhölzer sind der Bastardbuchshaum, die Morel.im - Bay - Esche und Gummibäume. Nachdem wir in nordwestlicher Richtung sieben Meilen weiter gereist waren, kamen wir au ein Myal - Gebüsch, das von einer Reihe seichter Wasserlöcher umgehen ist. Der Rusch erstreckt sich und verschwindet gegen S. W. Loranlhus und Myal in immensen Sträuchen; Casuarina häutig. Im Walde Hanunculus inundalus; Eryngium mit cylimlrischen, einfachen Blättern, das die Pferde sehr liehen. Prasophyllum elalum, angenehm riechend. Eine neue Composila mit weissen Blü-then und kleinen zahlreichen Slrahlenblunien. Heller Himmel, Cumuli in S.W.; Westwind, Bergrücken gegen N. N. Ü. und N. 0. sichtbar. In dem Nebeuholze der Büsche fand sich die kurzgeschwänzte Eidechse mit knotigen Schuppen baldig schlafend. Eine derselben enthielt sechs Eier. Wir lagerten ausserhalb des Busches von Sträuchen der Bricklow-Akazie umgeben. Ileerden Känguruhs, deren Fährten den Wald in jeder Richtung durckkreuzten, bewohnten denselben. Thermometer vor und bei Sonnenaufgang 32°, so kalt, dass ich, wenn ich vom Feuer wegging, mit meinem Messer nicht arbeiten konnte. Bei Sonnenuntergang im Westen dichte Wolkenniassen. Oct. 4. — Trüber Himmel; Thermometer 50° bei Sonnenaufgang, ein wenig Thau; 04° um acht Ihr. Wir reisten ungefähr elf Meilen in S. W. und S. S. W. Richtung, den Busch umgehend, weiter. Während des Tages gingen zwei Gewitter, eins südlich über den C o n -damine, das andere gegen Nord und Nord-Ost über die Berge. Der Busch ist eine dichte Vegetations -Masse, mit scharf bezeichneter Grenze — eine düstere Blällrriurnge, ohne Gras mit einzelnen verkrüppelten Slräurhern und Bäumen ; keim- Spur von Wasser oder ausgewaschenen Binnen. Südlicher ist die Grenze des Busches weniger scharf; man sieht hier und da kleine Gruppen Gebüsch zerstreut. Der Wald ist olfen und zeigt schöne Formen; diese Bäume sind aber ziemlich kein. *) Eine Reihe Sümpfe von 0. bei N. — *) Kino Schilderang des Charactcrs ähnliche* Gegenden und der Physiognomie ihrer Vegetation befindet sich in „ v. S cli 1 ech t e nd 11 l.innaea. XX. U. 1847. S. 545 — 66& \ W. bei S.; Wasser- Gummi - Bäume (alter keine Casuari-nen) auf den niedrigen Ufern der Lagunen. Die (Gegenwart einiger Süsswasser-Mollusken (Witfo) zeigt, dass das Wasser wenigstens den grüsslen Tlieil des Jahres dauernd ist. Der Busch Öffnet sich mehr und mehr; eine schöne Gegend mit Bricklow-Wäldrhen; eine weisse Vile.v in voller Bhilhe; die Ebenen meist reich mit Bäumen von der gröss-len Farbenverschiedenheit geschmückt. Gelber Smerio, schar-lachrothe Wicken, breites Xeranthemum, verschiedene Arten Gnaphalium, weisse Anllwmit-ähnliche Composilen. Der Hoden ist ein steifer Lehm mit Lonrretinnen; Melonengruben mit Binsen, iji den Lagunen Hohr. In der Nacht ein Gewitter gegen Süd-West. Unsere Hunde fangen ein weibliches Känguruh mit einem Jungen im Beutel und eine Känguruh - Balte. Oct. 5.— Wir verfolgten die Lagunen - Reihe ungefähr sieben Meilen in W. bei S. Bichiiuig; die liegend zu unsrer Rechten war meist schön, vereinzelte Bricklow - Gebüsche mit Myal und Yitex in voller Bhilhe, von Lichtungen mit der reichsten Gras- und Kräuterdecke umgeben; in den Akaziengebüschen die Bebhubnlaube (Geopfoaps scripta) im l'eberlluss; wir hörten den tiesang der Wonga- Wonga (Leuco$arcia picata Gould). Enten und zwei Pelikane wurden gesehen. Fingehorne waren kurze Zeil vorher hier gewesen; eine Meng»; grosser rnioiniischcln , Gräten Vinn Godlisch und Gehäuse der Frischwasser - Schildkröte zeigten, dass sie keinen Manuel an .Nahrung litten. Ein kleiner Drangebaum, ungefähr 5 — 8' hoch, wuchs entweder grup-penweis oder vereinzelt in dem offenen Husch; eine blätterlose Staude zu den Sanlalaceen gehörig in den länglichen, niedrigen Dickichten zerstreu!. Lhenopadiaeeen waren überall, wo der Myal wuchs, baldig. Unser Lager befand sich unter 26° 56' 11" Breite. Südaustralischc Pflanzen gesammelt ver Fluss lief sehr gewunden, so dass wir nicht weiter als ~ oder 8 Meilen gegen W, N. NN. vorwärts kamen. Das Bricklow -Gebüsch nöthigte uns häutig, in dem Hulhhrlt zu ^elicn. Schön mit Gras bewachsenes Waldland wechselte inil Bricklow- und Myal - Gebüschen ab; die letzteren sind stets i-eicliliariU'» Reise. 2 offener als (las erslere. Der Hoden ist reich , schwarz und lest. Jener der Brieklowhüsche isl ein steiler Leliin, in dem Vinn Regen flache Hinnen ausgewaschen sind, den Ansiedlern unter dem .Namen Meloncngruhen ( M e 1 o n - Ii o ] e s) wohl hekannl. Der niedrige Grate hihlende Fels war ein thoniger Saudslein (Psnmmil). Trüber Himmel; Nordost-Wind; Thermometer um 2 Uhr 80°; die Soiinenschein|itlanze (Mimosu triiuinalts) sehr häutig auf dein schwarzen Lehme; eine Swuiiisonia, ein Anlhtricuiu mit Allium-Blatt und schönen grossen gelben Blumen, sowie eine andere Species mil kleinen Blüthen (Stypandra). Oct. 9. — Angefangen mit trübem Wetter, von Begen bedroht. Es klärte sich gegen 10 Uhr auf, und wir hallen einen sehr warmen Tag. Wir folgten einige Zeit dem Laufe des Flusses, der von Myal-Büschen, durch Hügel, welche mit schönem offenen Walde bestanden sind, unterbrochen, besäumt ist. Nachdem wir landen, dass sich der Fluss ansehnlich nordwärts*) wendet, verliessen wir ihn an einer westlichen Krümmung in der Hoffnung, dass wir ihn iti einer N. W. Richtung wieder anlreüen würden. Auf diese Weise setzten wir unsere Heise durch eine schön uiululirende Gegend fori, die von einem Bricklow - Busch begrenzt wird, der uns nölhigle, uns gegen Süd-West zu wenden. Nachdem wir ihn umgangen, waren wir im Stande, unsern Lauf gegen W. N. W. wiederaufzunehmen, bis mich die Dämmerung veranlasste, gegen Süd-West Wasser zu suchen. Die Le-büsche waren grauenhaft und drohten uns einzusehliessen; aber es gelang uns, eine schöne breite Lagune zu (inden, die wahrscheinlich durch eine Ausbuchtung gegen N. 0. in der beinahe ganz Hachen Ebene versorgt wurde. Unser Was-sercanal, eben nicht der geringfügigste, von einem heiligen Begen erzeugt, war augenscheinlich für den Zulluss des Wassers bestimmt. Hier und da trafen wir mit Schilf bestandene Moorgrüude und einiges vom letzten Begen sieben gebliebenes Wasser. Der Boden war so weich, dass die Pferde und Ochsen bis über die Knie versanken. Die vorzüglichsten Bauhölzer waren hiejr Bastard - Buxhautn , Gummibäume und Mo- *) Ks scheint, dass liier nur irrlhiimlidi „nordwärts" anstatt „Westes I Ms"" Mehl, K. Ii) rctoubay- Eschen. Inden Myal - Büschen erreichte die Goxen-Akazie finc sein' ansehnliche (1 rosse; auch sahen wie einige Risenrimleu - Bäume. Wir Folgten den Spuren und dein Dünger des Viehs und trafen dies westlich am fernsteil Punkte. Känguruhs schienen seht selten zu sein: Känguruh - Kalten dagegen waren häutig. Schwarze waren in der letzten Nacht ganz in unserer Nähe gewesen; sie halten sich wahrscheinlich zurückgezogen, als sie uns erscheinen sahen. Oct. 10. — Bewölkt; Nordwind; Thermometer um 2 h. m p. m. 8b°. In einer Entfernung von ungefähr 1 tji °'h'r 2 Meilen in Nord - West - Bichtung von uuserni letzten J'ager kamen wir zu einem schönen, gegen Nord-Ost Dies-senden Creok, der leicht überschritten wurde. Nach ungefähr einer andern Meile erreichten wir einen Treck, der in dieser Zeit eine Heine Lagunen bildend, an beiden Seiten v«n Bricklow - Gebüsch eingefasst war, das einen Theil seiner enghegrerizlen Ebenen in kleinen Slräuchern und abge sonderten Büschen einnimmt. Dies Thal war eine der pittoreskesten Stellen, die wir bisher gesehen hatten. Ein Eiseu-rinden-Baum mit grauer rissiger Binde und hl;.ssgrünem Laube wächst liier, und Sierculia Hlerophylta*) ist ziemlich häufig unter Buxbaum und Wasser-Gummi auf dem zwischen zwei Greeks erhaben liegenden Lande. Weiler hin öffnet sich die Gegend; das Gebüsch tritt zurück. Hier und da die Gipfel der Eisenrinde mit gedeckten Gummibäumen, llundeholz (Jfadaonia) auf sandigem Hoden, der mit Feuersteinen bedeckt die Eintönigkeit vollständig machl. Das Gras war schön, aber die Büsche einzeln stehend; der Eisenrinden - Wald zuweilen mit Gruppen Akazien untermischt; ein ander Mal waren die Eisenrindenstämine klein und bildeten Dickichte. Gegen Ende der heutigen Tour wurde die Gegend wieder völlig ''hen, ohne ein Zeichen von Wasserhältern , so dass wir in •lugenscheinliche Gefahr kamen, uns ohne Wasser zu sehen. Zuletzl wurde eine einzelne Lagune von ungefähr 30 Schritt ) Sierculia ke&erophyik ist in Oware (West-Afrika ) einheimisch; s. I'alisot-lleauvois, Flore d'Oware et de Benin. I. I. 40, De l!.an-dolle, Prodromns 1. I. pag. 482. Nr, 15, — Sollte sie hier auch vorkommen? d. Hebers. 2* Durchmesser eindeckt, dia von geringer Tiefe war, An ilir stand ein grosser Gummibaum, durch ein Slück abgeschälter Riilde als der letzte Buheplatz eines Fingebornen bezeichnet. Die Wahleiche ist häufig; Bier begegnete ich zum ersten Male der Hakea lorea II. Dr. mit langen, eylindrischen, hängenden Blättern, jedes eineinhalb bis zwei Fuss lang, ein kleiner Baum von 18—24' Höhe, mit der Gi-cvUSm mi* mosnitlcs II. I! r. gleichfalls einem kleinen Baume mit sehr langen bandähnlichen Blättern. Wir sahen keine Känguruhs, (Ingen aber eine käuguruhratle und einen Beuleldachs*). Oct. 11. — liegen .Nord-West weilerreisend kamen Wir an ein Dickicht Gypresslirhlru, das die Aussenseile eines Bricklow- Busches hihlele. Dieser Busch war zuerst ungewöhnlich olfen, und ich dachte, er würde von geringer Ausdehnung Sein* Ich war jedoch sein- im Irrlhuni; die Bricklow-Akazie, Gasuarineii und ein verkrüppelter Thee-gtrauch bildeten ein so undurchdringliches Dickicht, dass die Ochsen, indem sie Steh einen Weg hindurch erzwangen, die Mehlsäeke zerrissen, ihre Lasten abwarfen, die Gurte zersprengten und die.Geduld meiner Begleiter hart auf die Drohe stellten, da diese1 fast fortwährend damit beschäftigt waren, eins oder das andere der unruhigen Thiero wieder zu beladen. .Nachdem wir liinf Meilen darin vorgedrungen und noch ohne Aussicht auf sein Ende waren, bcsehloss ich, nach unserin letzten Lager zurückzukehren, wenngleich ich nicht vermochte, dies auszuführen, ohne auf grosse Schwierigkeiten zu slossen, sowie Zeilversäumiiiss und Verluste zu erleiden. Fs war nicht ganz bis zum Ablaufe von zwei Tagen, als wir unsere Spuren wieder heiraten und die Lagune , die wir am 11. verlassen hallen, erreichten. Wir hatten ungefähr 143 Pfund Mehl verloren, Herr Gilbert sein Zelt eingebüsst und seinen Flintenschafl beschädigt. In derselben Nacht begann es zu regnen, und dies dauerte den ganzen nächsten Tag fort. Der Begen kam in schweren Güssen mit Gewittern gegen Nord und Nord-West, machte den Boden sehr weich und tiess uns eine l ehersrhwenuuiing befürchten, da *) Banid im oJt der Golöftfoltn; ekftf mir vom Horm Prof. Dr. Ii ich. Owen l'miudlidisl orlheilleu Auskunft isafolgt die All I'eramcles Geofl'r. d. Uehcrs, die Lagune sehr schnell anschwoll. Unser Zelt war ein vollständiger Sumpf. Die Pferde und das Vieh waren Kaum fähig zu geheni Iimerhalh des Busches befand sich eine unbedeutende Erhebung, auf der Sandstein zu Tage (rat. Sie war mit Fy-presslichtcn und einer von der Bricklow verschiedenen Akazie beslanden. Her Flaschenhanui (Stercttbia , merkwürdig wegen einer Erweiterung seines Stammes ungefähr drei Fuss über dem Erdboden) wurde innerhalb des Busches bemerkl; die weisse Vit,-* (?) im&(higera Schott, ein kleiner Baum mit äremalischeii, linralisrh-lanzettlicheii, auf ihrer Aussenseile Brauen Blättern in kleinen Graupeln in dem offnen Walde /,|slreul. FumiWt, ein kleiner Baum mit geliederlen Diät-u'ln, und BüUneriä, ein niedlicher Slrauch, wurden in die-s,,|> Wäldern gleichfalls gefunden. Es würden einige Tauben gesehen; Leach's schwärzer Kakadu {CalyplorrkyHckus Leathii)*) wurde geschossen. Wir fanden mehrere Nester des Buschtruthahns (Talegatla La-thami Gould)**). Gharley lindeleine wahrscheinlich nein1 Art Beuteldachs mit längeren Ohren als einer der gewöhnlichen und weissen IMolen. Wir unterschieden während des Regens drei verschiedene Frösche, die ein sehr unharmonisches Concert anstimmten; Die Sucrinni-ähnlichen Muscheln waren im feuchten Grase baldig, und eine Limnaea schien mir von der Art, die ich in dem M o r e I on - B a y - D i B t r ic I e gefunden, Verschieden zu sein. Das Thermometer bei Sun iieiiunlergang 02" (im Wasser 68°)'; bei Sonnenaufgang ö2° (im Wasser 62"). Am 15. Octeber spreng der Wind während des Nachmittags in einen westlichen um; der Himmel hellte sich auf und trocknete den Boden sehr schnell. Ocl. 17. — Der Erdboden war zu Schlüpfrig und mo-raslig, als dass er uns geslaltef halle, gestern aufzubrechen; ausserdem waren drei Pferde fort und konnten nicht wiedergefunden werden. In der letzten Nachl brachte Herr B 0 |i e r *) Reichen))ach, Vogel Neuholtaod's. S. 190, Nu.459. Syn. Psilfacus I.rachii. Kulil, Coiis|ieiliis l'öitlacorum, (Ada Acail. Lcpp. 1 "' . Tom. x. ßonnae 1820.) p. 90. No. 164. — Tal.. 3. — d. Hebers. **) Reichenbach, Vögel Neitholland's, S. 68. iNo.8?! d. Ücbers. drei Knien iiml eine Taulie, womil er allen höchst willkommen war. Elia Hey war einige Zeil sehr trotzig gewesen, wenn ich ihn nach dem Vieh ausgeschickt hatte; diesen Morgen drohte er sogar, Herrn G ilhelft ersehiesseu zu wollen. Ich enllii'ss ihn augenblicklich aus unsej'u Diensten und nahm ihm all die. Sachen, welche er unter der Bedingung empfangen halle, dass er hei uns aushielle. — Der Wind fuhr fori aus West und Süd-West zu wehen. Ort. 18.-- Gegen Abend kam Gharley und hat um Verzeihung. Ich gab ihm zu verslehen. dass er besonders Herrn Gilbert beleidigt halle, und dass ich nicht glaubte, ihm die Erlaubnis zu bleiben geben zu dürfen, wenn Herr G i 1 b e r t den geringsten Einwand dagegen erhöbe ; er wendete sich deshalb an ihn und mit dessen l'ebereinsliinmung trat G h a r le y wieder in unsere Dienste. John Murphy und Galeb der Amerikanische .Neger gingen nach dem Treck, den Herr Hodgson bei einem Ausflüge, den er, um etwas Wildpret zu erlegen, nordwärts unleninnunen, zuerst gesehen halle. John war zuvor zweimal doi'l gewesen: der Treck war nicht vier Meilen weil; sie kehrten indes« nicht zurück; um neun Uhr hörten wir gegen Nord-Ost schiessen. Wir antworteten durch ein gleiches Signal, aber sie kamen nicht. Ich schickte mm Herfn Hodgson und Gharley ah, um sie zurückzubringen. Wenn sie ihren Bierden die Zügel hätten hängen lassen, würden diese sie ohne Zögern zurückgebracht haben; aber beide verirrten sich wahrscheinlich. Die Lagune, die ich Kent's Lagune nach F. keul, Esq. nannte, lag unter 26° 42'30" Breite, Wir Buchten während der hellen Mondnacht Oppossums zu längen, bekamen aber mir den gemeinen Beuleldachs.*) Unsere Bierde gingen frei im Busche umher, um sich von den kleinen Fliegen, von denen sie gepeinigt wurden, zu befreien. Das Weller war sehr schön; die während des ganzen Tages anhaltende, regelmässige Weslbrisr legte sich. Wahrend der hellen Nächte thaule es sehr stark; der Mor- *) Rolibit-rat wOrllich nbersetzl „Kaninthenratle" der Coloniaien, nacli einer Privatmitlhcihing des Herrn Prof. II. Ow o p aPeramelc^ lagofis". erhielt jenen Kamen seiner langen Öhrenunddc«weichenFclles wegen, d. lieber». gen war kalt, das Wasser in den Lagunen 8 bis 10° wärmer als die Lull. Wir Jialien unsere Ladungen genau, jeden Sack Meld zu J2ü Pfund abgewogen; deren ballen wir acht, die von vier Ochsen getragen wurden. Die Ghocolade und Gelatine war uns jetzt sehr angenehm. da wir nur wenig Wilderet erlegen konnten. Die Gegend war noch immer äusserst morastig, obgleich das Wetter sehr schön und es in den letzten '"gen windig gewesen war. Fusslnpfen derEingeborueu wurden überall gesehen; sie seihst aber erschienen in diesem 'heile (),.s Landes selten «ttd zerstreut. Obgleich wir kein Wldprel fanden, waren die Fährten von Käniuuuhs sehr zahl-l,''*'h und deuteten auf Thier« vmi bedeutender Grösse. Bin |M1M" Emus wurden gesehen. Thermomeler bei Sonnenuntergang 85° 7' (75° im Was->r|') Und um !)'/,, Uhr t)l\us des Myal wuchs auch auf einer andern Akazie mit meergrünen Blällrru. Eine hellgelbe Huhrptlanzc s,,||r schien und häufig. <>ct. 22. — Ich vrrliess geslern Ken Ts Lagune. In der Weise, wie ich den Husch umging, balle ich mich gegen Nord-Osl, zu hallen, welche Richtung ich nach einem Marsche \on ungefähr drei Meilen durch (dienen Wahl zu Hodgson's Greek, an dem .lohn Murphy Und Galeb gefunden worden waren, einschlagen musste. Der1 Creek bestand hier aus einer dichten Kelle schöner, felsiger Wasserlöcher. Das Gestein besieht hauptsächlich aus Thon, zei setzten) Feuerstein ähnlich, aber voll Eisenslein- Adern und Stücken. Ich wendete mich nun gegen Norden und lagerte auf der hohem Seile des Grerks. Heul, nahm ich meinen frühern Gours gegen Nord - West wieder an und passirte einen kümmerlichen Eisenriudeii - Wald wie eine Ebene, die mit Nutzholz ollen bestanden war. Ich kam indess nochmals au ehl BrickloW - Gebüsch , das ich umging, und nachdem ich einen sehr dichten. ärmlichen Eisenriudeii - Wald gekreuzt, kam ich zu einer Reihe Wasscih'ichcr. die vidi Binsen standen und gegen Nord-Ost abflössen. Die ganze Austeichung eines nordöstlichen Bassins schien durch Charit'y's Greek Abzug in den Condamiiie zu haben. Au den I lern von Hodgson's Greek wuchs eine Dumpiera mit zahlreichen blauen Blumen, die den Namen „D, jluribunda" verdient; auch Levlospermum stand hier, Perwonia mit laiizettlichem , flaumhaarigem Blatte, Jacksonia 2s'• Aolvs in niedrigen Huscheln. Ausser einer Känguruh - Balte. Tauben. Enten und Slrulhidieu kein Wildpret. Herr Philipps brachte aus dein Greek einen Bachkrebs, der auf seine alte Schale tüchtige Schläge bekam* Süsswasser-Muschrln in Peherlluss, jedoch nicht von der Grösse als die des Gondamine. Diesen Morgen wurde zwischen unsern .Mehlsäcken eine kleine Balle gelängen. Sie balle keine weisse Spitze am Schwänze, muh war dieser so buschig als bei dem Heuliddachse (PtrWfiet. 2(1 ähnlich wie „Gluck Gluck" klingend, viele Male Wiederholl Und mil einem Triller endigend, wie das melancholische Klagen des Brachvogels werden in dem nächsten Busche gehör»; Gel. 26. — Unsere Reise wurde Fortgesetzt. Am Morgen Westwind; leichte Wölket! treiheu von dieser Gegend herauf. Die Herren Hodgson und Ho per kamen, indem sie die Weiherreihe, au der wir gelagert, verfolgten,, an einen leiten Greek mit Indien, felsigen Ufern und breitem, gegen Südwest Iiiessenden Strome. Wir passirten ein Akazien -Qebüsch und Strecken schönen (dienen Eisenrinde - Wahles, me von Dickichten einer baumartigen Akazie unterbrochen NVan'n, als wir uns nach einem Maische von ungefähr vier Meilen, am Hände eines ansehnlichen Thaies sahen, das V0*I Bricklow - Gebüsch ausgefüllt war. Wir befanden uns auf einer Öächkqnnigen Erhöhung ungefähr bO bis 100 Fuss »'her dem Niveau des Thaies. Nach einigen Versuchen hin-überzukonnnen inussteu wir uns, in der Absicht hinabzuge-langen, gegen N. N. O. und Osl wenden, indem wir durch einen nieisi schönen Eisenrindenwald mit drei bis vier Fuss hohem Grase in voller Frucht, kamen. Während wir dem Thalgrunde folgten, in welchem der Abfall der Gegend vom Grase bezeichnet war, das sich durch das darüber llicsscnde, von häufigem Begen erzeugte Wasser niedergebogen halle, kamen wir an schöne Wasserballer, ungefähr fünf Meilen von unserm letzten Lager entfernt. Auf der andern Seile des Thaies sahen wir entfernt Bergreihen gegen Nord-Wesl und Nord. Der Busch war bin und wieder olfener. Schöne grosse Flascheiibäuine (SWrculia) traten häulig auf. Das junge Holz derselben, das zwischen seinen Fasern eine bedeutende Menge Stärkemehl enthält, wurde von uiisern Beiseinilgliederu häulig gekaut. Futanu» war häulig und voller Früchte; diese, von der Grösse eines kleinen Apfels, liefern, wenn vollkommen reif und abgefallen, eine sehr angenehme Speise. Die Flcischschichl, die Heu dicken rauhen Kern umgiebt, ist indess sehr dünn. Oct. 27. — Während der letzten Nacht ein sehr heftiger kalter Westwind, Nachdem wir ungefähr S'/a Meile gereist waren, lienimte ein Bricklow- Husch unsern Weg und nöthigle uns, uns gegen Osl und Süd - Osl ZU wenden-. Ich lagerte ungefähr drei Meilen N. 0. hei 0, von meinem letzten Ruheplatze und untersuchte den Busch. Es sland ausser Frage, dass wir ihn kreuzen nuissten. Herr Hilbert schoss drei schwarze Kakadus und eine Bronzeflügeltaube. Oct. 28. Während der Nacht war es sehr kalt, jedoch nicht windig. Am Morgen halten wir eine östliche Brise. Hegen Ost und Ost bei Süd weiterreisend fand ich, dass sich die Wasserballer ausserhalb des Busches , an dem wir gelagert, in einem Creek mil steinigem Bell verwandelten, dessen Ffer zum Theil mit Dickichten von Cypressfichlen bestanden waren. Ich kreuzte ihn ungefähr drei Meilen abwärts und wendete mich, da ich den Eisenrinden - Wahl hinreichend olfen fand, nordwärts, Kaum drei Meilen weiter kamen wir an einen anderen Creek von ähnlichem Charakter wie der des letztern, den ich für einen Theil des Hunde-holz-Ereeks hielt. Die blaue Briinonia war sehr häulig, das Gras fünf Fuss hoch, in vidier Frücht, gleich einem Cetreidefelde wogend. Der Boden ist indess saudig und locker; das (»ras steht in isnlirlrn Büscheln. Wir schlugen unser Lager ungefähr vier Meilen nordöstlich von unserm letzten auf. Zweite* Cnpitcl. i>i<' üis..||M:i,,(fi ,|m,li die. Hm. kk.'lu det Rem HoÜfebft und Ceteb'i •WMiaeWi — rrenifrrfcentirhll Ziis.miineiilr.nen mil Eingeliornpii. — •''•'Ii derselben. — Her Dauern. — Yeibena - Kbenen. — Cilberl's - l.jud's Heige. — RobiiiMHi's Creek. — Mui|>li)''s See. — Ge-l"> gige Gegeiu). — Expedition! - Berge. — Nicholson'* Berg. — Aldis'» P,k- — Der Hoy.l. N«»v. 3, — Iii der vergangenen Woche war es während ,||,S ,;"-*'s drückend heies, dagegen in der Nachl 5fter aus- s'1,'"l"deii||i(.|J i^.it Hevesen. Zwei oder drei Stiinden vor der l'ainiuerung und eine Stunde naeli Sonnenuntergang war es gewöhnlich angenehm, besonders innerhalb de« Wirkungskreises eines lastigen Cypressflchten - Feuers, das die Luit mit dem angenehmen Dutte des hrenneiulen Harze erfüllte. .lel/l war es mir auf eine schmerzliche Weise klar geworden , dnss ich in meinen Berechnungen tu sanguinisch gewesen war, wenn irhholl'ie, stets eine hinreichende Menge Wildpret zu linden, um meine Begleiter mit animaler Kofi versorgen zu kühnen, und dass der Mangel desselben unsere Miilel und Kräfte sehr beeinträchtigen musste. Auch wann wir genöthigl gewesen, eine bedeutendere Menge von unserem Mehle zu gebrauchen , als ich es wohl gewünscht, und ieh sab klar, dass meine Itei^egesellsehaft . die ich bei meiner Ankunft in Moreion - Ha\ mir mil Widerwillen ver-grossrrt hatte, für unsere Vorrtthe zu bedeutend war. Ich eröffnete demhalh meinen Begleitern, dass es absolute Noth-wendigkeit sei, unsere Zahl zu verringern. Alle schienen imless gleiches Verlangen zu tragen, die Heise fortzusetzen: deswegen war es billig, dass die, die sich zuletzt uns angeschlossen, uns verliessen. Herr <• i Iherl jedoch, der dieser Anordnung zufolge hätte zurücktreten müssen, fand einen Ersatzmann in Herrn Hodgson, der wohl unter den an- haltenden Beschwerden am meisten gelitten hatte, so dass er und (laich der Amerikanische Neger sich auf ihre Rückkehr nach M o r e f o n - Ba y vorbereiteten. Zuvor unterstützten sie uns jedoch heim Schlachten eines Ochsen, dessen Fleisch wir in Streifen schnitten und an der Sonne trockneten. Dieser unser erster Versuch, von dessen Ge-lingen der Erfolg unserer Heise vollständig abhing, erhielt uns wählend seines Verlaufs in einem Zustande der grossten Aufregung. Fr glückte iudess zu unserer grossen Freude und llnssle uns Vertrauen für die Zukunft ein. Der kleine Stier gab uns 65 Pfund getrocknetes Fleisch und ungefähr 15 Pfund Talg. Die Operation schloss damit, dass wir unsern Ge-lähricn Lebewohl sagten, und obgleich unser Besitzthum um zwei Bierde, auf denen sie zu rück kehlten, vermindert wurde, so üherliess uns Herr Hodgson dagegen den grössten Theil seiner eignen Yorrälhe. Der Verlusl der zwei Pferde verursachte uns allerdings wieder einige kleine l nauuehiulichkeiten, da dadurch die Ladungen der andern Thiere vergrösserl wurden. Die tägliche Haiion der Gesellschaft wurde nun auf vier Pfund Mehl mit drei Pfunden trocknen Fleisches festgesetzt, was wir dazu vollkommen hinreichend landen, uns unsere Kralle zu bewahren. So oft es nolbwendig war, einige Zeit an einem Oile zu bleiben, verursachten uns unsere Ochsen und Bierde grosse l muhe ; sie wollten beslämlig in der Richtung, aus der wir gekommen, zurück, und baldig niusslen wir sie fünf, sieben, ja seihst zehn Meilen weit wieder holen. Die IM'erde. des Herrn Hodgson waren grade nach dem Lagerplätze vom 2. Oclober zurückgekehrt, und BS erforderte drei Tage sie wiederzubringen. Dies verursachle uns hedeulcndc Verzögerungen; imless war es unvermeidlich. Am 30. Oclober wurden wir aus dem Busche von Kingehornen angerufen; aber mit Ausnahme eines hielten sie sich uns ausser Gesicht, Dieser Mann kannte einige Englische Worte und sprach den Dialecl der Darling- Dünen; er schien mit der Gegend um Jimha hekannl zu sein und bat um die Erlaubniss, in unser Lager kommen zu dürfen; diese gab ich ihm iudess nicht. Sie gingen, als sie uns unsere Gewehre ergreifen und zwei Bierde aus dem Lager bringen sahen, in den Busch zurück. Am 3. 0ot. besuchten .sie uns wieder und unterhielten sich mit uns auf sein - Ircundschal'tlirhc Weise, zeigten "ns in einem der nächsten Baumstämme Ronig, unterstützten uns beim Ausschneiden desselben, assen auch etwas davon und baten uns um Taback. Es war uns indesS nicht möglich , ihnen Geschenke zu machen, da wir in jeder Hinsicht Bpkr*ain sein mussten. Besonders bewunderten sie unsere '■"Iben Hecken. Heini Krblickeu eines Degens wurden sie v<»n Sehnecken ergriffen und baten zitternd, ihn in die Scheide stecken. Sie erstaunten über das Ticken der Ihr und die Bewegung ihrer Bäder. Grossten Theils waren es junge Männer von freundlicher Gemülhsart und gefälligem Aeussern. Kinder blieben in einiger Entfernung; trauen sah ich »ur zu,.-,, Ihren Angaben zuhdge erstreckte sieh der Husch bis zu <'c,n Gondamine. Her Busch war in allen Richtengell Von Spuren der Känguruhs durchkreuzt, von denen wir iudess keine zu Gesicht bekommen konnten. Der Gluckvogel — mit welchem Namen derselbe seiner Stimme wegen belegt werden mag — wurde während der .Nacht gehör!. Er lebt hauptsächlich von dem Samen der Cjpressflchte. Die Weibchen antworten dem lauten Huren «1er Männchen, aber mit gedämpfter Stimme. Ein Grislcs, uugelähr sieben Zoll lang, ähnlich dem, der in Sir Thomas Mitchell'* Tagehiiche beschrieben ist, jedoch speciell von diesem verschieden, wurde in den Wasser-löchern des Greek entdeckt, den ich zur Erinnerung an unsere letzte Beschäftigung Tr o c k e u - EI eis ch - C re e k •■ nannte. Ein Gebüsch Goodeuoviaceeii, ein blassrolher Hibisrus und eine schöne, kriechende Sitla wurden bei dem Lager des 27. Octöber und am Trocken-Fleisch-Greek gefunden. Nov. 4. — Nachdem wir zuvor eine Bassage durch den Husch gesucht und gefunden, reisten wir uugelähr acht Meilen in einer Dichtung Nord bei West weiter. Den oberen Theil des Trocken-Fleis ch -Greek landen wir aus einzelnen Wasserlöchern gebildet, in einem unbedeutenden Leichlinrdt'* Reine. 3 Ganale längs dos Busches, und als jene verschwanden, kamen wir über vollkommen ebenes Land ohne irgend ein Zeichen von Wassergräben. trafen aber von Zeit iu Zeit isolirtc Löcher, die jetzt grossten Theils Irocken lagen. Zu unserer Linken wurde unser Weg durch ein dichtes Bricklow - Gebüsch begrenst; zur Rechten aber war die Gegend gegen vier Heilen weit vergleichsweise l'rei, mit vereinzelten Akazien , weiter hin mit Nutzholz, jedoch von keinem Gebüsch befanden. Darfiber hinaus erschien iudess auch zu unserer Rechtfei wieder Biischland. Ein natürlicher Durchgang, der kürzlich durch ein Ihischletier gebildet worden war, geslat-lele uns, iu einen dichten Wahl von Gisenriude und Gy-pressliehleii zu gelangen. Darauf kamen wir, uns ein wenig rechts hallend, gegen Norden an einen unbedeutenden Graben , der sich schnell erweiterte, indem er zwischen den Bergen herabfloss, welche Ausläufer des Tafellandes zu unserer Linken zu sein schienen. Nov. 5. — Nahe au unserm Lager bemerkten wir das Grab eines Eingcborneu. Es war ein einlacher, conischer Sandlüigel, der übei' dein von den Wilden wahrscheinlich iu eint! bockende Stellung zusammengedrückten Leichnam errichtet war; da es aber unser Zweck und Vorlheil erheischle. ruhig und ohne den Gingehorneu zu Aergeruissen Anlass zu geben, zu reisen, zerstörten wir es nicht. Bemerkenswerth isl es iudess, dass wir wählend unserer ganzen Heise mit Ausnahme eines Schädels, den ich in einem späteren Abschnitte erwähnen werde, nie weder Gräber noch auch nur l'eherresle von Schwarzen antrafen. In der .Nachbarschall iinsers Lagers befanden sich mehrere isolirte, eonische Hügel. Iu dem Greek Iral Sandslein auf, der uns mit guten Wetzsteinen versah. Nachdem wir ungefähr vier .Meilen iu nordwestlicher Richtung durch eine schöne, offene, undulirende Gegend gekommen, gelangten wir an einen ansehnlichen Creek, dessen Laufe wir westlich folgten ; ausgedehnte Wasserginunii -Ehen*U und mit Wählern silberblällriger Eiseuriude bcklci-(hie Gchirsgri'u keu begrenzten denselben. Ausgedehnte mit Bohr bewachsene Lagunen, reichlich mit Eisehen versehen, befanden sich in seinem Bett. Unsere Breite war 20° 4' 9". Nov. 6. — Die Anordnung, nach der unsere Ladungen verpackt waren, selzte mich in den Stand, slels einen meiner Begleiter, dem es besonders viel daran lag, reiten zu lata OB; Im Sommer, als es regelmässig schmi war, und kein Gewitter die Atmosphäre abkühlte, wurden, als wir den Gondamine veiiiesseu. die Beschwerden des Wandern £ während des Tages sehr drückend. Von .Ii m ha waren wir •»it wenigen unheladeiien Pferden aufgehrochen, die uns nur ♦'iLuiIjL,!, t abwechselnd zu reiten; als sich aber der lleslaml unserer Yonaihe uaeli und nach verringerte, heslieg einer ",u'h dem andern sein Pferd, und an diesem Tage halle ich die Frewk, jeden von uns beritten zu sehen. Wll? setzten längs des Husslhales uugelähr zehn Meilen 111 ''lll,'>' uoid- westlichen Richtung unsere Heise fort; unsere ,,njil,! war an diesem Tage 211° 3' 44". Buxbaum - und Apfelbaum - Kheiien lagen zu beiden Seilen des Greek. der ,ln" die Bezeichnung „Fluss" verdieule und von mir mIGiwsoii:' genannt wurde, in Anerkennung der freund-lieheo Fnlerslhlziiiigeii , die ich von IG Da w soll Esi|. am schwarzen Creek oder llunler's Fluss erhalten halte. Am Fusse der Berge trafen wir einige schone Lagunen wie auch einzelne Fheiien \on der Ihidenbesi halfeii-heit und iniL der Vegetation der Dünen, jedoch von undurchdringlichem llricklow - Dusche eingeschlossen. In einem Wasserlauf, der sich durch diesen Busch schlängelte, trat Sand-stein auf, in dem von mir Abdrücke fossiler Bilanzen bemerkt würden* Es war interessant zu beobachten, wie scharf das Duschland mit dem Sandstein und steifen Lehm \erluuuleii und über ihm auflrill, während der mihle schwarze Basali-.Boden ohne Bäume, aber mit üppigem Grase und Kräutern bedeckt ist; diese aulfallende Thalsache war mir aus dem Grunde merkwürdig, weil ich das Yerhälluiss auf meinen Reisen in den Bunga-Gegenden um Moretou-Da\ gerade umgekehrt fand: die Sandsleinhöheii dieser Gr-birgsketlen waren hier mit olfeiiein, scheuem, grasigem Wahle beslamleu, während sich auf dem Basalle ein verworrenes Dickicht ausbreitete. Diese Erscheinung ist vcrmuthlich aus der Fähigkeit zu erklären, die der verschiedene Boden be-sdzl, die Nässe aufzunehmen; wobei ausserdem die Enller- 3* nuug von der Seeküsle zu berücksichtigen sein mag. Ich nannte diese Ebenen nach meinem Begleiter Herrn Calvert „Calvert's Ebenen." Weiter «festlich kamen wir aber freie Bergreihen mit Bastard - Buvhaum und silherblätlr iger Eisenrinde bestanden. Der erstere wuchs gewöhnheb in reichem schwarzem Boden, der zuweilen das Aussehen von gepflügtem Acker hat und in andern Theilen der Golonie entweder UDter diesem Namen oder unler dem „Teufels-Acker" (devil-devil laud), da ihn die Eingehornen für das Werk eines bösen Geistes halten, wohl bekannt ist. Nov. 7. - Während der ersten zwei Stunden des Tages war es trübe; jedoch klärte es sich auf und wurde sehr heiss; die Atmosphäre war nebelig und schwül. Cu-muli mit unbestimmten Umrissen rings am Horizont; Wind aus Süd-West und Süd. Ich legte ungefähr acht Meilen West hei Nord längs der Berge mit Baslardbuxhaum und Eisenrindr bestanden zurück. Die Gegend war ausserordentlich schön, der Boden fest» das Thal von zwei oder drei Meilen Breite mit üppigem Grase, hier und da mit Apfelbäumen, Wasser-ginnmi und Baslardbuxbäumen bewachsen. Die Hügel bildeten anmuthige Anhöhen mil offenem, hohem Holze. Die Wasserballer schienen ausdauernd zu sein; sie waren sehr tief, dicht von Bohr umgehen, und rings au ihren Ufern lagen zahlreiche Haufen zerbrochener Muschelschalen. Iudess war in der Ferne Buschland zu scheu, das den dunkeln Hinlergrund des hübschen Gemäldes bildete. Wild war sehr zahlreich; in der letzten Nacht bekam jeder eine Ente. Indem wir unsern Marsch fortsetzten, trieb Herr Gilbert ein grosses Känguruh auf, eins von denen unter dem Namen „Alter Mann" bekannt, das iu einem Wasserloche Zuflucht suchte und dort erlegt wurde, leider aber mit dem Verluste von zwei oder drei Känguruh-Hunden, die tödtlich verwundet worden waren. Als wir uns zum Mitlagsessen gesetzt hatten, kam ein balbausgewachsener Emu langsam auf uns zu, als habe er wissen wollen, was wir an seinein einsamen Aufenthaltsorte zu Ihun hätten. Unglücklicher Weise wurde er durch das Bellen unseres kleinen Dachshundes erschreckt und entkam, obgleich einer meiner Schwarzen auf ihn schoss, unverletzt in das nächste Dickicht. Herr Iloper lödlete einen Unltus, den Hfcir Gilbert für neu ansah. Das Hochland, von dem wir hrrabkamrii, erschien uns jetzt als lerne Gebirgskette im Süd - Ost. Schön geäderter Sandstein mit Blätterabdrücken wurde häulig gefunden, ebenso einige Arten versleinerlen Bolzes. Ein Tlu/sanoius mit schönen grossen Blumen zierte jetzt den Wald. Die einheimische Bühe mit Samen; das Jhnha - Eryngium und eine Leguminosen am Bo-(1,,n hingestreckt . mit dreigeliedertem Bialte und Büscheln gel»«* Blumen, waren häulig; «"hier und da wurden einige schöne Arten der liuhrpllanze gesehen; im Busche stand der kleine Orangenbaum v..... Ceti dam ine. Nov. 8. — Wir verfolgten den Dawson ungefähr acht Meilen weil abwärts. Vielleicht vifer Meilen von unserem La-8er vereinigte er sich von Nord - Ost her mit einer Reihe Weiher. Die Ebenen waren zu beiden Seilen mit Bastard-luixhaum- Walde von mehr oder weniger olfenein Charakter «ingefasst. In der Regenzeit ist wahrscheinlich das ganze Thal mii Wasser bedeekt. Wir bemerkten oll die Zeichen der von den Bergen berablliessenden Ströme. Längs des Fussrs der Gebirge fanden sich häutig Weiher und Lagunen. Die Sennenhitze hatte bereits einen grossen Theil des Grases vertrocknet, und nur zuweilen fand sich noch in der unmittelbaren Nähe des Flusses ein Schein von Grün, Das Flussbett wurde trockner und änderte seinen Charakter bedeutend. Gharley behauptete, eine ausgedehnte sich gegen Süd-Wett hin mehrere Meilen weit erstreckende Ebene und im Norden ein hohes Gebirge gesehen zu haben. Einige Emus, Tauben und Enten wurden bemerkt. Herr Galverl fand in dem Greek Mergelconcrelionen. John Murphy Ihig eine grosse Menge Krebse. Kurze Zeil, nachdem wir den Condami ne verlassen, wurden wir von einem Gewitter heimgesucht. Während des Nachmittags gewöhnlich Cumuli und W. >, W, Wind; in der Nacht klärt es sich meistens auf. Nov. 10. — Die Gegend längs «los Flusses wird während der letzten zwei Tagereisen auffallend einförmiger. Der Busch tritt nahe an die Ufer des Flusses heran und wo er zurückweicht, füllt ein hässliches Dickicht von Baslard-buxbaum - Schössliugen fast das ganze Thal aus. Längs des Flusses befanden sich schöne Lagunen, baldig über seinen Spiegel erhoben. Der Fluss ihcihc sich in einzelne Arme. die mil den leichten Cräl.....der von den Hügeln hier und da hrrahkominendeii Ströme, das ganze Thal mit einem Gewirr von Canälen durchzogen, aus dem wir uns nur mit der grossten Schwierigkeit herauswirkein konnten. ,,Einen solchen l'luss hahe ich in meinem Leben noch nichl gesehen," sagte mein schwarzer Gharley. Der oll'ene Wahl stellte zuweilen ein weites Feld von Buhrpllanzen mil grossen gelben Blumen dar, während der Büsch dicht mit Gras and Eisenkraut bedeckt war. Gast alle Gräser der L i v e r p o o 1 - E b e n e u wuchsen hier. Eisenstein und Ouarzkiosel lagen auf dein Hoden zerstreut-, leiugeaderler Saiulsleiu. mit Eisenerz durchsprengt. In der LagUne wurden grosse Fische bemerkt; es gelang uns aber nur, einige kleine von der Galtung Srittoi zu hingen. .Muscheln waren immer häulig; die Guuyas der Eingebnrnen sahen wir überall, obgleich sich kein solcher zeigte. liier war es, wo ich aul'den dürren Hügeln zum ersten Male eine litmhinia entweder als Strauch oder als kleinen, (lichibelauhleii Baum mit gespreizten Aeslen antraf. Ihre Schöten waren flach, von abgestumpfter Form, fast einen Zoll breit und drei bis vier Zoll lang. Her Hricklow schien fast die ganze übrige Vegetation mit Ausnahme eines kleinen Strauches mit linealisch -laiizelllirheii, aromatischen Blättern zu überflügeln. Eine Akazie mil langen llängeäsleii und läsl cylindrischeu Bialtem wuchs längs des Flusses, sowie Cri-mun zwischen blühenden Huhrpllauzen auf dem Sandboden, losere Breite war am 9. November 2-')°')3' ")")" und am 10. 25° 47' 55" uugelähr elf Meilen nordwrsllirh von miserm Lager vom 8. November. Bis zum 14. November folgten wir dem Dawson abwärts. Indem wir den sich schlängelnden Lauf des Flusses, den Husch und das Dickicht , das sein Thal einnahm und unser Vorwärtskommen sehr bebiuderle. vermieden, mussten wir uns besonders auf den Anhüben halten, die oll'ener waren. Zuweilen trafen wir sein1 schöne Ebenen, die ich Ver-bena-E benen des baldigen Vorkommens dieser Bllanze Wegen nannte. Sie waren von Uns» h umgeben, der meist v'>ii Hricklow - Stämmen, die mit dem reichen Grün der ftnuhinia und den wunderlichen Formen der Flas< ■lienbäume abwechselten, unterbrochen war, was der Gegend einen äusserst pittoresken Charakter verlieh. _ Von einer jeuer Ebenen hallen wir Aussicht auf schön geformte Gebirgsreihen gegen West-Nord-West. Der Faul' des Flusses zwischen 25° 41' 52" und 25" 37' 12" freite war im Allgemeinen nordwärts; als er aber anling sich gegen Ost zu wenden, War ich geuüthigl ihn zu kreuzen, indem ich meiner frühe -n'11 nichlung gegen Nord - West lölgle. Zwischen diesen hejden Bneiten hatte der Fluss zu lliessen angefangen, ll"llr|' hinauf nicht der Fall ist, weiingb.ich derselbe von weiten Wasserflächen gebildet wird, auf denen sich Pelikane Enten in .Menge fanden. Herr Cal vor I. und der schwarze Gharley, die nach einein iinsrrr lelzleu Gagerplätze zurückgesendet worden waren, halten sich bei der liückkehr mehr SWgOfl Nord-Ost gehalten und einen nördlich laufenden Fluss sowie einen beeilen Ci eck gesehen, die sich wahrscheinlich Weiler hinab beide mit dem Dawsnn vereinigen,. An der Stelle des Flusses, wo er ZU slrümen anling, war sein Holt mehr eingeengt und mit Molaleukcn und Hänge - Akazien besäumt. Fnsere Provisionen waren durch einen Emu, den Char-ley ges chnsson, vergrösserl, worden; ebenso war es den uns gebliebenen zwei Känguruh - Hunden geglückt, auf den V erbe na -Ebenen ein All - Mann - Känguruh zu fangen. Ich machte es zum unabänderlichen Gebrauch, das Fleisch, das nach dem Verbrauch zur Tageskost übrig geblieben, zu Irocknen-, es trug viel dazu bei, unser vorrätbiges Fleisch zu schonen und das Lehen unserer Ochsen zu verlängern. Die grössle Sparsamkeit war unlhwendig, denn wir waren beständig Verlusten ausgesetzi , welche durch die Ochsen, die ihre Gasten abwarfen, veranlasst wurden — ein in jener Zeit häulig vorkommender Fufall und Folge der Fnruhe der durch Stiche der Hornissen gereizten Tbiere , die eine Wic-dervergellung der lleschädigungen waren, die ihren an den Arsten der Häume hängenden Nestern von den darunter hinweggehenden Ochsen häulig zugefügt wurden. Eine grosse Schildkröle wurde gesehen; Herr (ruber L fing in den Lagunen zwei schöne Aale. Am 12. und 13. November hallen wir Gewitter. Der Morgen ist gewöhnlich trübe*} die Wölken kommen von Nord-Ost und Nord; gegen Mittag hellt es sich auf; der Nachmittag ist ausserordentlich hei SS. Nov. 14. -- Kin dichter Husch, der uns nach dem Flusse zurückführte, nölhigle mich, gegen Nord - West auszuspähen, was mit gutem Erfolge geschah. Nachdem ich den Basel) gekreuzt, kam ich iu eine olfene (irgend, die durch einige Halter und einen mil Corypha - Palmen von 25 bis 30 Fuss Höhe bestandenen Greek bewässert war. Das behagliche Gefühl, das mich überkam, wenn ich aus einem Hricklow -Husch, der noch unwirihbarer als gewöhnlich, heraustrat und das frische Grün des Sumpflandes, das einen kleinen See umgab , um den rings umher die einheimischen Heiher (Ardea Antigene) einherstolzirteii, mit Schwärmen in seinem Wasser spielender Knien, im Hintergründe von offenem Wälde begrenzt, in welchem die edle Corypha - Palme, sich auszeichnete, sich plötzlich ineinen Blicken darbot — war ebenso unbegrenzt als unbeschreiblich. Voller Freude kehrte ich zu dem Lager zurück, um die ganze Gesellschaft vorwärts zu bringen, was jedoch nicht ohne bedeutende Mühe bewerkstelligt werden konnte. Wir nuissten dem Dawson abwärts bis dahin, wo sich der Greek mit. ihm vereinigte, folgen. Her Husch war für heladenc Ochsen unzugänglich und grade auf diesem Umwege hallen wir mehr Gestrüpp zu überwinden als in deiuThale, aus dem wir kamen. Jedoch wurde jeder Schrill aus dem Walde heraus freier; mehr oder weniger ausgedehnte Ebenen, die von mit offenem Walde bestandenen und zu regelmässigen Bergreihen aufsteigenden Hügeln begrenzt waren, breiteten sich zu beiden Seilen aus. Meiner Berechnung nach kreuzte ich Gilbcrt's Berge, die nach meinem Begleiter Gilbert benannt waren, und kam au ein Wasser, «las westwärts lloss und sich weiter hinab mit dem Dawson verband. Von dem Gipfel eines offenen Theils des Gebirges sah ich nördlich ändere Gebirgsketten, aber mit Hricklow - Husch bedeckt, wie es auch mit dem grossten Theile von Gilbert'» Hergen der Fall war. liegen Osten bot sieh indess eine angenehmere Aussicht dar-, die Hügel waren freier und die Vegetation bestand aus silber- und schmalblättrigen Eisenrindru - Bäumen *) Hiul ollenem Vile.r -15iisehe. Einige steinige Gräben wurden gekreuzt, in denen Palmen standen. Das Thal des Palin-Greek erstreckte sieb ungefähr neunzehn .Meilen von Wesl ],aeh Ost. Die Gebirgsketlen, die es gegen Süd begrenzten, nannte ich nach meinem Freunde lt. Fynd Fs<|. „Gynd's BttofeU« (Lynd's Hanges). Gilhert's Berge begrenzten s'1' im Norden: das Mittel - Gebirge Irennle oberhalb Vereinigung den Greek vmi dem Dawson. In dem fhale befanden sich einige grosse Weiher; einer derselben; der sieh meinem Blicke zuerst darbot; empfing nach einem m«»«f Begleiter den .Namen „Bnopers See." Nov. 17. — Wir gingen ungefähr neun Meilen an einem Süd-Arme des Palm-Greek, der sein Wasser von Lynd's Berglen erhält, im Thale Aufwärts. Her schöne Wasserballer, den ich Iiir unser Lager auswäblle. war nicht nur von herrlichen Goryphapalmen und blühenden Gummibäumen beschattet, sondern der hängende Catiiilemcn, die Lrerk-MelaUmm und die Cusuuiüut verliehen ihm den Charakter der Flüsse und Greeks des M o r e tu n - D a y - D i s t r i c t e s. Er verändert sich indess iu einen seichten wasserlosen Fanal, der mit einem der grossen Sümpfe in Verbindung steht, die sich gewöhnlich längs des Fusses der Berge erstrecken. Ich erstieg Lynd's Berge, indem ich über ähnliche Ebenen kam wie die, die ich oben erwähnte, aus schwarzem Boden mit fossilem Holze und zersetztem Sandeltein vermischt, bestellend, die dicht mit fitirr (einer Compositum, VnrHnät zerstreuten Gruppen theils Bricklow- theils Goxen - Akazien, lebhaft grünem Fwan**, dem dunkleren Grün der Jlnuhiuio, hier und da mit einem einzelnen Baume von schön dunkelgrüner Farbe und einer Höhe von vierzig bis lünl'zig Fuss *) Zwei Akazien, uach G r i s ob ach, wahrscheinlich; Aeacia Umophylla und A. angutlifolia s. dessen „Bericht üljer die Leistungen in der IMUinzcngcugiapliic während dos .1, I8471' iu Wiegmann'a Archiv. 1848. II. Uand, Seile 310. d. üebttrs. • bestanden waren. Von dein Gipfel halle ich eine schöne Aussieht auf «las Thal des Dawson. das zu beiden Seiten von Bergreihen begrenzI war. Ein hoher Berg wurde gegen N. N. O. von Gynd's Bergen auf der linken Seite des IIa w so n iu der Ferne gesehen. Iii den Wasserballern befanden sieh Judenlischc und Aale, im Feberlluss ; von den Irl/lern erhielten wir eine gute Mahlzeit und trockneten mich drei andere, die sieh sehr gut aufbewahren lies860. Zwei] Arien Uiiuiara. eine \ou schmaler, länglicher Form, ilie andere kürzer und breiler, eine Pulu-itinii, und Ci/rhts wie Unia waren häulig. Der .ludeiifisi Ii halte dieselbe BiHoma iu der Schwimmblase« die ich in Exemplaren beobachtete, welche im Severn-Fluss südlich von .Moretoii-Day gefangen worden waren; bei einer l u- lersuchung der Eingeweide dieses Fisches fand ich dieselben voll Schalen der Limnaea und Cyckt*. Grosse Exemplare Ihlic waren auf den Verbena* '■reck.-' Auf seinem linken Ufer sahen wir eine weile Wasserflächej hinter der sich eine: Gebirgskette, dicht mit Busch bedeckt) erhob. Ich nannte sie »,At'urpJiy'a See und Berge," nach .lohn Murphy, einem meiner Begleiter« ich glaube, dass llobiuson'a Greek ein westliches Wasser ist; und wäre dem so, so ist es sehr merkwürdig, wenn der Ursprung de> Pahn-Crcck, der östlich Messt, kaum eine Meile entfernt und die Wasserscheide, die beide Systeme trennt, eine leere Ebene sein sohle. Ich war von dem buschbewachsenen Tafellaude, der Fortsetzung der D a rl i u g-D ün e u , in ein System der östlichen Gewässer herabgestiegen. den Dawson eine ansehnliche Strecke abwärts gegangen und halle mich, nachdem ich darauf einem seiner Greeks gefolgt, wieder an den westliclien Gc wässern befunden. Niehl vollständig darüber mit mir selbst einig konnte ich nicht entscheiden. ob meine Ansicht die richtige war. Hie Gegend war schwer zu reeognosciren, und ich sah mich grnölhigl, mich frisch zu rühren, um das Ziel meiner Heise zu erreichen*, es ist aber ein für geographische Untersuchungen sehr interessanter Punkt, und ich hoffe, wenn ich nicht durch andere Forschungsreisen in Ansprach genommen werde] in späterer Zeil den Hanf dieser Greeks und Nüsse zu bestimmen. Nov. 20. — Her erste Theil der Nach! bis zum liiler-gange des .Mondes war sehr hell: darnach wurde es trübe, hellte sich aber bei Sonnenaufgang wieder auf, einige streitige llaulenwolkeii und Statins gegen Nord - West [ausgenommen. Des Vormittags war es wieder trübe und um zwei-iiiideiiihalh Ihr zog ein Gewitter mit wenigem Hegen, aber unter heftigem Winde von Nord - West und Wesi-Nord-West herauf. Westwärts längs Itobi usmi's Gre e k. wenngleich zwei oder drei Meilen VOfl ihm entfernt., weiter reisend, kamen wir an zwei Seen, von denen der eine schön, lang aber etwa8 schind, voll Wasser war und gegen Süd-Ost mit Sümpfen in Verbindung stand. Ungefähr sechs Meilen weiter begann sich die Gegend iu unregelmässigen, buschbewachsenen Hügeln zu erheben. Her Husch bestand besonders aus Viiea mil verschiedenen Waldbäumen untermischt. Her kleine Orange-BaUm, den wir am Condamine blühend gefunden, setzte Früchte an. Weiler hin iiölhigle mich das dichte Hricklow-Gebüsch, mich dem Ufer des Grceks zu nähern, an dem wir über schöne Ebenen kamen, die jedoch aus sandigem, lockerm Hoden bestanden. Her Apfelbaum, Wassergunnui, silberblättrige Eisenrinde und der llaslardhuxbaum wuchsen auf den Ebenen und Hügeln. Der Greek halle grosse von Hohr umgebene Wasserballer, Wir beiraten nun eine gebirgige Gegend. Die Ufer des Flusses waren zuweilen sehr steil und von schmalen Spalten unierbrochen , die das Vorwärtskommen langsam und schwierig machten. Unser Weg wand sich durch enge Thäler und Gebirgsanhöhen, deren Abhang sehr sied und gefahrdrohend war. Die Breite unsrrs letzten Lagers am 21. November war 25° 28' 12", die des 22. — 25ü 25', die des 8fc ungefähr 32 Meilen westlieh von Murphy's See 25° 27' 12". Hier waren die, Gebirge meistenteils ollen mit '"dicni Holze bestanden, mit Ausnahme der gewöhnlich mit Ihckirht, von Rankengewächsen bedeckten hohem Punkte, ''i einem derselben landen wir die Talew/twu-lottus) **) ting hier an zu blühen. Die ganze Vegetation schien *) Manofiits major und Halmatuius Itillunlierii, Walleldc (J.eich-hardt) pder Walleliy ( Ver r e a n x) der Colontslen, s, I\ Vcr -reaux, Remarques failes sur plusieurs espce.es d'animatix et de ve-gelaux <|ii'il sentit utile ;'i jnlrodiiire cn Krancc" in „(hierin - Mene-villo, ,Kcvue el magazin de Zoologie 1850." p. 201. — Verreaux sammelte wie bekannt in Neuholland für das Pariser Museum na-turhislorischc Gegenstände. d, UcImts. **) Ich verweise hierbei auf die Anmerkung zu S.4I, ohne jedoch entscheiden zu können, was nun unter Kisenrinde zu verstehen sei. d. Uebers. die Hitze einer meist senkrecht niedcrstraldenden Sonne zu empfinden« und mit Ausnahme des frischen Grüns des Füv.r-Busches, des silberhlättrigen Bricklow und der Stellen jungen Grases, auf denen das frühere vor länger als einem Monate niedergebrannt war, erschien die ganze Natur erstorben. Von neun Uhr an war es sehr heiss bis um elf, um welche Zeit sich die kühlende, nördliche Brise erhob. Nachdem wir die Stelle zu unserm nächsten Lager gesucht, wollte Herr Boper Zeltpllöcke schneiden, verliess aber unglücklicher Weise, vielleicht zu eifrig recht passende; zu linden, Beinen Weg und wanderte ungefähr fünf Meilen, bevor wir ihn durch Rufen zu uns zurückzubringen suchten. Ereignisse dieser Art trugen sich in waldigen Gegenden schleicht zu, in denen es keine leitenden Bergreihen oder Wasserläufe gab, die bei Ausllügeu führten, auch wenn nicht hinreichend genug Zeichen gemacht wurden, oder die Bich-fung des Lagers nicht genau gemerkt worden war. Dec. 9. — Der gestrige Nebel zerstreute sich gegen Sonnenunlergang und vereinigte sich, nachdem er zweimal drohende Wolkenmassen in Ost und West gebildet hatte, den Himmel kreuzend in einem breiten Gürtel. Es wurde sehr trübe, was mich behinderte während der Nacht meine Beobachtungen anzustellen. Der Morgen war kühl und angenehm; gegen elf Uhr klärte es Bich auf; der Nordwind erhob sich wie gewöhnlich. Im Verlauf unserer Reise kamen wir ungefähr neun Meilen N. N. Wr. über eine Buxbauinebene mit hartem Boden und Mehmengruben; wenige Meilen weiter wechselten sie mit einem Wahle von silberbläll rigor Ei-senrindc und hellerem Boden. Ungefähr sechs Meilen von unserem letzten Lager gelangten wir über einen schönen Creek mit Casuarinen und Bahnen, der von den Bergen kommend einen nordöstlichen Lauf annahm. Eine andere Strecke von etwa drei Meilen gegen W. N. Wr. brachte uns an einen andern Creek, in dessen Nähe besonders Palmen zahlreich wuchsen. Dem letzlern folgend fanden wir einen schönen Wasserballer, der von Bohr umgeben war und reichlich durch eine Quelle versorgt wurde. Der W7ald war schön mit Gras bewachsen; eine kleine Akazie ungefähr fünfzehn bis zwanzig Fuss hoch mil hellgrünen doppeltgefiederten Blättern, die ambrafarbiges, cssbares Gummi ausschwitzte, bildete Husche und Dickichte. Eine Capparis, ein kleiner, verkrüppelter Daum, stand in Frucht; diese ist ungefähr <-'inen Zoll lang und dreiviertel breit, birnlörniig und glatt mit einigen unregelmässigen, hervorragenden Linien. Capparis Milchäii hat eine wollige Frucht und ist in dem Dusche gemein. Bim kleine, klimmende Capparü ebenfalls mit länglicher essbarer Frucht wurde zuerst auf einem Hügel in der Nähe des Burgruinen-Creek unter 25°10' Breite gefunden, auch später häulig angetroffen. Wir lagerten im Schatten einer schönen Enjlhrina. Die Corypha - Bahne, Tristania, Was-sergunnni, silberblättrige Eisenrinde, Tripetolus und ein Crolon wuchsen überall umher. Eine Ih/pochaerü und ein Sonchus wurden von unsern Bierden gierig gefressen. Das grosse Xrranthcmuin wuchs an den Lachen zwischen grossen Büscheln Känguruh -Grases. Eine Borrelsch fllkichodetma teylatäca) mit schönen blauen Blumen wurde hier zuerst gesehen ; die einheimische Himbeere und Fkus mtuilia waren in Frucht. Am Nachmittage wendete ich mich mit Brown nach den Bergen, dem Bett unseres Creek folgend. Nachdem wir eine Sandsieiiianhöhe au jeder Seile mit Schluchten erstiegen, kamen wir an einen grossen Ihisallberg', der mit schönein lichtem Holze und einer grossen Menge baumartiger Zamia's bewachsen war. Dec. 10. — Von Charley begleitet ging ich einen Weg über die Berge zu suchen. Wir erstiegen einige Hügel, um mehr Aussicht ZU erlangen, und fanden, dass das Hochland, über das wir während der letzten zwei Tage gekommen, von geringerer Ausdehnung war als das, das ich vor mir hatte. Gegen Nord-Ost bei Ost erhoben si
  • . — Während Absicht einen andern gefüllten Wasserballer zu entdecken, erreichte iudess meinen Zweck nicht und musste ohne Wasser mein Lager aufschlagen. Während der Nacht hörten wir das Schnarren eines Frosches, „hrr hrr" wahrscheinlich einer neuen Art, da wir ihn zuvor noch nie vernommen hatten. Ks schien, als würde Brown dadurch erschreckt, der wie alle Schwarze nach Einbruch der Nacht sehr furchtsam war. Gestern trafen wir eine neue strauchartige Legu-minose. Sie gehört zu der Galtung Cassia und bat ein langes geliederlcs Blatt mil Blättchen einen Zoll lang und einen halben breit; jeder Same war von einem fleischig -schwammigen Gewebe umgeben, das trocken der Schote ein etwas gegliedertes Ansehen gab. Die jungen Samen hatten einen angenehmen Geschmack; die Hülle war trocken säuerlich und wurde von einigen meiner Begleiter ohne nachtheilige Wirkung gegessen, während sie bei andern und bei mir selbst heftiges Burgiren verursachte. Ich fand heut dieselbe Pflanze als Baum, ungefähr dreissig Fuss hoch mit einem kurzen Stamme und weit gesnreizlen , belaubten Zweigen. Viertes Capitel., Schwärme Kakadus. — Die Mehlration wieder verringert. — Familie Fingehorncr, — Der Mackenzie. — Kohlen. — Eingcbnrne ein anderes Idiom sprechend, — her Stewart. — Dnnvn und ich vrilWilen den Rückweg zum hager. — Finden am vierten Tage die Gesellschaft wieder. — Neumann's Creek. — lUtper's Pik. — Calverl's Pik. — Gillicri's Dom. — Grosser Wassermangel. 1845. Jan. 1. — Nach einem Ritte von ungefähr vier Meilen am Creek abwärts kamen wir an einen tiefen Hälter mit gutem Wasser, welcher sich durch späte Gewitter gefüllt halte, deren Spuren indess überall verschwunden waren. Ich fand eine rothe Passiflora mit drcigelapptrn Blättern, die Läppchen abgerundet; sie war um den Stamm eines Cummibaumes gewunden und wurzelte in leichtem Aliuvial-Jjoden. Eine neue Jiauhinia, mit grossen weissen Blülhen in kleinen Wäldchen oder besonders im Busche zerstreut wachsend , zeichnete sich durch ihre Eleganz aus und bildete den grossten Schmuck dieser Gegend. Sie ist ein Baum von ungefähr fünfundzwanzig Fuss Höhe und hat lange hängende Aestc; das Laub ist von prächtig grüner Farbe und gewährt angenehmen Schatten. Eine blühende Capparis mit breit lanzetllichen Blättern halte auch grosse weisse prächtige Blülhen ; ein schönes Exemplar dieser Pflanze sahen wir in der Gabel eines alten Buxbauines ungefähr zwölf oder fünfzehn Fuss über dem Boden wachsen-, sie trug Früchte; unglücklicher Weise waren sie aber nicht reif. Auch eine andere Art derselben Gattung fand sich mit gelben Blülhen, im Uebrigen dem Aussehen der ersten sehr ähnlich. Die weisse Ceder war überall häulig. Als ich zum Lager zurückkehrte, fand ich meine Begleite]' beschäftigt den Schlamm zu fdlriren, der in dem Wasserjoche gebliehen war, nachdem unsere Pferde und das Vieh daraus getrunken und sich darin 6* gewälzt hatten. Die Herren Gilbert und Galvert hatten in einem hohlen Baumstümpfe einige Quart Wasser entdeckt, und Herr Boper und Charley die Pferde und Ochsen zu einem andern Wasserhälter, ungefähr zwei Meilen entfernt, getrieben. Unsere Breite war 24° 16' 9". Jan. 2. — Ich verlegte mein Lager zu dein Wasser-hälter, in dessen Nähe ich die Eingebornen getroffen, und blieb an der Aussenseite eines Bauhinia-Wäldchens. Beim Untersuchender Stelle, wo die Eingebornen gelagert, zeigte es sich, dass sie zurückgekehrt waren und alle ihre Habseligkeiten mitgenommen hatten, wahrscheinlich sehr zufrieden damit, dass wir nichts weiter als die Talegalla-Eiev genommen. Die Muskitos waren nach Sonnenuntergang und zu Anfang der Nacht etwas lästig; später war es aber zu kalt für sie. Die Fliegen waren eine weit grössere Plage, zuweilen durchaus unerträglich wegen der Hartnäckigkeit, mit der sie sich in unsere Augenwinkel, an Lippen, Ohren und die wunden Stellen unserer Finger setzten. Der Wind wehte gewöhnlich des Morgens, Cumuli herauftreibend aus Westen; diese verschwand en am Nachmittage. Brown fand eine Krabbe (Gecarcinus't), deren Bruststück ungefähr ein und einen Viertel Zoll lang und ein und einen halben breit war, die linke Schere länger als die rechte, an dem drittletzten Gliede an der ohern Seite mit einem starken Dorn; sie wurde au feuchten Stellen und in den Lagunen getroffen; wo diese ausgetrocknet waren, zog sie sich unter Holzstücke und Steine zurück, Herr Gilbert sah ein graues Känguruh wie ein kleineres, das ich für neu hielt. Eine andere Agama wurde gefunden, von der vorigen durch die graue Hauplfarbe mit schwarzen Flecken auf dem Bücken verschieden. Jan. 3. — Die Nacht war hell; während des Morgens prävalirte ein angenehmer Ostwind mit Cumuli, die gegen Abend verschwanden, als sich der Himmel bezog. Auf einen schwülen ruhigen Morgen folgten gewöhnlich Gewitter. Wir gingen ungefähr zehn Meilen gegen NNO. vorwärts bis zu dem fernsten Wasserballer, den wir beim Recognos-ciren gesehen hatten. Auf der Heise kamen wir durch eine sehr buschige Gegend, die sich zuweilen in schöne Ebenen, dicht mit echtem Buxbaum bestanden, öffnete, welcher zu der Zeit in Rinthe stand. Irh bemerkte einen kleinen Baum (Santalnm oblongatum R. B r.), dadurch merkwürdig, dass er seine Aeste abwechselnd hängen lässt und ausgestreckt trägt, mit membranöscn, meergrünen, elliptischen Blättern von ein bis ein und einen halben Zoll Länge und drei Vierlei Breite mit sehr undeutlichen Nerven; er trug eine, kleine purpurrothe Frucht, von sehr angenehmem Gcschmarkr. Ich hatte diesen Bauin früher am Gwydcr und in den Bosenholz - Gebüschen um Mureton Bay gesehen, ihn auch fern gegen Norden in den etwas lichten Yilex- und Bricklow -Wäldchen gefunden. Einige kleine Kidechsen (Tiliqua), wahrscheinlich nur Varietäten derselben Art, belustigten uns durch die Lebhaftigkeit ihrer Bewegungen, wenn sie an den sonnigen Abhängen in der Nähe der Wasserballer und auf der Binde der um-gestürzten Bäume Insekten fingen'; einige waren gestreift, andere punklirl. einfach bräunlich, in den Begenbogenfarben spielend. Unsere Breite war 24° (P 36". Jan. 4. — Brown begleitet»! mich auf meinem ge-wöhnlicheh Ausfluge, der in der Absicht unternommen wurde, wo möglich eine grössere Menge Wasser zu linden, von dem wir zurückkehren könnten, wenn der Creek seinen Charakter nicht bald änderte. Her Busch wurde gegen die Ufer des Creek hin dicht, war aber zuweilen von Basalt - Anhöhen mit lichtem Wahle unterbrochen! die sich gegen Westen hin erstrecken. Diese Berge waren auf allen Seiten von Busch umgehen, der, wo die Basalt-Formation vorherrschte, nicht Qppig erschien. Breite aber seichte Canäle, die sich von Zeit zu Zeit iu grosse Wasserballer vertieften, folgten in paralleler Richtung den vielen Windungen des Creek, mit dem sie zuweilen in geringer Verbindung standen. Sie schienen zur Aufnahme des Wassers bestimmt zu sein, das während der Regenzeit im Busche hol; ihre Ufer waren zuweilen sehr hoch und zerrissen; das Bett von steifem Lehm ähnlich dem im Busche, mit Quarz- und Conglomeratslücken bestreut. Während diese Melaleuca - Canäle eine zwischen ein und drei Meilen wechselnde Entfernung vom Creek haben, welcher sich zwischen den leichten Erhebungen der im Allgc- meinen flachen Gegend hiuwindet — finden sich lange seichte Vertiefungen und eine Reihe Lagunen in der Nähe des Green, von dem sie. durch Flügel geschieden waren, während sie auf der andern Seile durch eine leichte Erhebung des Bndens begrenzt wurden. Die Gräben waren gewöhnlich frei von Bäumen, aber mil steifem Sterngras bedeckt; häulig breiteten sie sich in Molonennioderungen, mit echtem Buxbaum bestanden, aus. Es ist schwierig, sich heim Reisen längs des Creek zu halten, besonders mit behvdenen Ochsen, da der Busch häufig bis zu den Giern vortritt; während der trocknen Jahreszeit aber waren die Gräben Wegen gleich. In den Canälen innerhalb des Busches fand ich eine hinlängliche Menge Wasser in Hältern, die von Schilf und einem grossblättrigen Polygonum umgehen waren, unter dem ein Abutilun wuchs; der nächste trockne Canal glich einem schönen grünen Teppich. Im Busche fand ich eine zu den AmarylJideen gehörige Pflanze (Calostemma luteum?) mit einem Büschel schöner gelber Blumen. Im Wasser tummelten sich Flüge Enten; kleine Vögel flatterten durch das Gras und Schilf, hüpften auch über den feuchten Sumpfboden, Würmer und Insekten verfolgend. Die Wasserhälter waren vielleicht sechs Meilen von unserm letzten Lager entfernt. Ich setzte meinen Weg ungefähr vier Meilen weit längs des Busches fort und fand dann, dass dieser zurücktrat und durch einen Wald silberblätlriger Eiscnriiule ersetzt wurde, in dem eine reiche grüne Weide unscrn Augen das eintönige Grau des Busches ersetzte. Auch hier basaltische Anhöhen: längs lies Busches traten sie sogar bis in sein Bett vor; in ihm befanden sich einige schöne Wasserballer. Auf unserm Rückwege nach dem Lager fanden wir Geberfluss von Wasser in den Lagunen nahe am Flusse, die mit den Wasserballern im Busche im Wechsel standen. Dieses örtliche Vorkommen des Wassers hing entweder davon ab, dass Gewitter einen Strich mehr getroffen als den andern, oder dass hier die Gegend etwas hügeliger war, wodurch bewirkt wurde, dass sich das Degenwasser am Fusse der Abhänge in tiefen Löchern sammelte. Jan. 5. — Wir wendeten uns von den Basaltanhöhen nach den Wasserbältern, die ungefähr neun Meilen in NNW. Richtung von unserm letzten Lager entfernt waren. ( in 3 Uhr a, m. überzogen Wolken sehr schnell den ganzen Himmel, der während des vorhergehenden Theils der Nacht hell gewesen war, und bedrohten uns mit Hegen. Am Morgen Helen einige Tropfen hei leichtem Ostwinde; gegen neun Uhr a. ro. hellte es sich jedoch während einer nördlichen Brise auf. Marsilea wuchs überall auf den Ebenen umher; eine schöne kleine Erbse mit einzeln stehender rother Blüthe wurde auf den Basaltfelsen um den Wasserballer gefunden. Längs des Creek wachsend sahen wir eine andere Porlulaca mit linealischen fleischigen Blättern, aufrechtem Stengel und kleinen gelben Blumen; eine etwas strauchartige Malvacec mit kleinen traubcnlönnigen, gelben Blülhen, die an den Ausscn-seiten der Büsche des M oreton-Bay-Bist riet es gemein ist. Auch bemerkten wir in dem Busche einen kleinen Baum mit dreiflügeligen Fruchtkapseln, die an der Basis leicht verbunden waren; einen andern Baum mit dunkelgrün gefärbten Blättern und zweiflügeliger in ihrer ganzen Länge verwachsener Fruchtkapsel; der letzte ist mit Dotlonaea nahe verwandt. Ich sah bisher nie so viel Kakadus als am Com M-Creek. Schwärme derselben flogen zwei his drei Meilen weit von Baum zu Baum vor uns her, die Luft mit ihrem unaufhörlichen Geschrei erfüllend, und kehrten dann zu ihren Lieblingsplätzen zurück, von denen wir sie aufgescheucht. Wir sahen vier Känguruhs und schössen einige Bronzeflügeltauben; in dem Kröpfe der einen fand ich eine kleine Helix mit länglicher Spirale — eine Form, die ich mich nicht erinnere, je in der Colonie gesehen zu haben. In den Wasserhaltern lebten eine ansehnliche Zahl kleiner brauner Schlangen; sie wurden gewöhnlich in seichtem Wasser mit den Köpfen über der Oberfläche gesehen , tauchten aber bei unserm Erscheinen in die tiefsten Stellen der Hälter unter. Unsere tägliche Ration Mehl wurde jetzt auf drei Pfund herabgesetzt. Die Vorrälhe nahmen reissend ab, und die Abnutzung unserei' Kleider und des Geschirrs war sehr bedeutend. Sowie sich aber der Mangel bei uns mehr und mehr einstellte, wurden unsere Wünsche auch leichter erfüllt. Die frische Haut lieferte uns hinreichende Mittel, un- sere Schuhe zu schonen, indem wir Mocassins aus derselben darüber zogen, wie andrerseits Material, das Geschirr auszubessern. Die Breite dieses Lagers war 23° 59' 6". Jan. 6. — Indem ich meine Begleiter in dem Lager mit beidem, Wasser und Gras, wohl versorgt verliess, folgte ich mit Brown dem Creek, eine lange Beise voraussehend, da die Herren Gilbert und Hoper ungefähr neun Meilen weit gekommen waren, um Wasser zu suchen, ohne jedoch welches zu finden. Wir verliessen sehr bald die offene Gegend und drangen in den abscheulichsten Busch ein, den wir je getroffen. Die parallelen Reihen Lagunen verschwanden , und die Ufer des Creek wurden häufig von Gräben unterbrochen, so dass der feste Roden des benachbarten Buschlandes, von Lagunen nicht aufgehalten, durch baldige Regen in das Bett des Creek gewaschen ward, der nicht mehr sandig war, sondern sich der Beschaffenheit der Was-serhälter zuneigte, da der Lehm dem Wasser keinen Durchgang gestaltete. Die Casuarina, die einen leichten Sandboden liebt, verschwand zu gleicher Zeit und wurde durch die schmalblättrige Melaleuca ersetzt. Der Wassergunnni behauptete indess seinen Platz und erreichte häufig eine bedeutende Höhe. Ungefähr zwölf Meilen von dem Lager erschien in dem lieft des Creek ein kleines Wasserloch. Dies war das erste, das wir auf einer Beise von siebzehn Meilen längs seiner Ufer gefunden; wir trafen nun aber, nachdem wir ungefähr vier Meilen weiter gekommen, eine Folge schöner, wohl gefüllter Wasserhälter. Nachher verschwand das Wasser aber wieder plötzlich und acht Meilen weit war das Bett gänzlich trocken, obwohl schönes Gras darin stand. Wir hatten alle Aussicht, die Nacht ohne Wasser hinbringen zu müssen, als die Sonne ihrem Untergange nahte, fanden aber glücklicher Weise vor dein Dunkelwerden ein bedeutendes, etwas Wasser enthaltendes Loch, das wir mit unsern Pferden, einer kleinen braunen Schlange und einem Fluge Dronzellügeltaubcn Iheilen mussten; die letzlern waren durch unsere Gegenwart überrascht; sie Hessen sich auf die nächsten Baume nieder, um uns zu beobachten, und eilten zu ihren Abcndzügen davon. Jan. 7. — Ich reiste am Flusse abwärts weiter und kam nach einem Ritte von drei Meilen wieder in eine wohlbewässerte Gegend, die ganz mil Rusch bestanden war, in dem die Capparis mit ihren grossen weissen wohlriechenden Blülhen häulig vorkam; aber ihre Sepala, Peiala und Shimiiid lieleu bei der leisesten Berührung ab. Ihre Früchte glichen einem kleinen Apfel und waren mit Warzen bodeckl; die beissenden Samen waren iu ein gelbes Fleisch eingeschlossen , das gar nicht unangenehm schmeckt. Endlich hörte der Busch auf, und über einen freien Bergrücken auf der rechten Seite des Come t- Creek wurde von meinem Begleiter eine Kette blauer Berge entdeckt, die eine Fortsetzung der guten Gegend versprachen. Zugleich bot sich uns ein schöner Wasserballer in unserer Nähe dar, der uns einlud zu hallen und unsere Mahlzeit von getrocknetem Fleische mit einem Topfe Thee zu bereiten. Während ich den Thee kochte, ging Brown aus, um Tauben zu schiessen. Dabei wurde er durch den Anruf (Cooce) eines Wilden überrascht. Sich umschauend erblickte er ihn an dem entgegengesetzten Ufer des Greek, ihm Zeichen machend, als ob er sich darnach erkundigen wollte, in welcher Bichtung wir unsern Weg fortsetzten. Brown zeigte den Creek herab. Der Schwarze gab ihm darauf zu verstehen, dass er aufwärts gehen würde, um mit seinem Weibe zusammenzutreffen, Wir brachen darnach um halb ein Ihr auf und landen mit ihm ungefähr zwei .Meilen am Creek aufwärts seine Frau, seine Tochter und seinen Sohn. Es war ein hübscher aller Mann; aber er sowohl als seine Angehörigen waren ausserordentlich schüchtern; sie Hessen all ihre Sachen am Feuer liegen, als ob sie sie uns zur Verfügung stellten, nahmen aber ohne Zögern zwei Tauben an, die Drown geschossen halle. Wir fragten sie nach Wasser (Yarrai), wovon, soviel wir aus ihren Zeichen entnehmen konnten, im Creek weiter herab Geberlluss zu linden wäre. Indem wir zurückkehrten, durchschnitten wir ansehnliche Krümmungen des Creek und kamen durch eine schönere und ohne Gegend. Am linken Gier jenes Überschritten wir einen Busch-Creek, ausgezeichnete Lagunen enthaltend. Bei meiner Ankunft im Lager wurde mir mitgclheilt , dass Eingeborne in der Mähe gewesen wären, obgleich sich keiner von ihnen gezeigt hätte. Jan. 8. — Ich verlegte (las Lager ungefähr acht Meilen gegen Norden und hielt hei einem schönen Wasserhälter an einem Buschcreek an, der sich mit dem Comet-Creck vereinigte. Ein schöner kleiner Taucher tummelte sich iu dem Wasser. Die Gegend ist ausserordentlich reich an Wild. Grosse und gemeine Känguruhs waren sehr häutig; einige Ta-legallas wurden gesellen. Dehhuhn- und Bronzellügeltaubcu gab es in Menge. Unsere Dreile war 23° 51'. Jan. 9. — Den Weg abwärts nach dem Wasserballer fortsetzend, wo wir den Schwarzen mil seiner Familie getroffen , hielten wir uns ein wenig westlicher in der Hoffnung, eine offnere Gegend zu linden; indess anstatt uns zu verbessern, trafen wir sandige Hügel mit dichtem niedrigem Gebüsch und Cyprrsslichten bestanden. Die letzlern wuchsen fast regelmässig auf den Sandsteinhöhen in dürftiger Gegend. Nachdem wir mannigfache Hindernisse überwunden, kamen wir an einen breiten Busch-Greek, in dessen trock-nem Bett wir zu dem Com et-Greek herabgingen, dem wir folgten und somit unsern beabsichtigten Lagerplatz erreichten. Unser Vieh wie das Gepäck hatte bedeutend gelitten, und wir bestimmten daher den nächsten Tag dazu, verschiedene Ausbesserungen vorzunehmen. Das Wetter war sehr heisa, die Nacht hell, unsere Breite 23° 41' 14". Um unnöthigen Zeitverlust hei meinen Forschungsaus-llügen zu vermeiden und diese für mich selbst weniger beschwerlich zu machen, traf ich die Einrichtung, dass beide Schwarze mit mir gehen mussten und zwar in der Absicht, dass ich einen von dem ersten günstigen Lagerplatze aus zurücksenden könnte, um die Gesellschaft dnhinzuführeu, während ich mit dem andern die Gegend weiter untersuchte. Dieser Einrichtung zufolge ging ich also vorwärts und folgte dem Creek, der sich, wie ich fand, um eine Hochebene mil schwarzem reichen Boden, von der üppigsten Vegetation bedeckt, herumzog. Diese Ebene ist basaltisch; in dem Thale des Creek aber fand sich darunter Sandstein. Die Abhänge von der Ebene gegen den Creek waren steil und von tiefen Schluchten zerrissen, die das Reisen sehr be- schwerlich machten. Als sich der Creek wieder gegen West und Nord - West wendete, nahmen die Wassorhälter sowohl an Güsse als an Zahl zu, wenngleich die Ebenen im Thale von Wassergräben begrenzt und durchkreuzt waren. Ich schickte Charley, als wir ungefähr sieben Meilen weit von unserm Lager weg waren, zurück, setzte meinen Weg mit Brown am Creek abwärts fort und fand zu meiner unaussprechlichen Freude, dass sich derselbe vier Meilen weite]' mit einem Flüsse vereinigte, der von West und Nordwest, kommend gegen Ost und Nord-Ost, floss. Er strömte indess nicht, sondern bildete eine Kette kleiner Seen von zwei, drei, selbst acht Meilen Länge und häufig fünfzig bis hundert Schritt Breite, unseren Blicken die schönste. Reihe Wasserflächen darbietend, die wir gesehen hatten seit wir Brisbarte verliessen. Ihr Lauf setzte sich durch ein sehr tiefes gewundenes Thal fort, das von meist ebenem Hochlande begrenzt wurde. Die Gräben, die zu dem Flusse herabliefen, waren meist mit Streifen dichten Dusches bestanden, wie es auch mit dem Hochlande in ihrer Nähe der Fall war; weiter hin schien aber die Gegend olfner zu sein und aus ebenen, die mit freiem Waldlande abwechselten, zu bestehen, während sie jetzt überall von Strecken fast undurchdringlichen Dusches von verschiedener Ausdehnung eingenommen war. Wir trafen häufig Spuren von Eingebornen, die kürzlich zu dem Flusse hinabgegangen waren und das Gras weggebrannt hatten, wovon für unsere Pferde und das Vieh wenig gehlieben, um 8 Ehr p. m. kam eine angenehme steife nördliche Brise über den Fluss in seinem breiten offnen Thale herauf, von welcher ich annahm, sie wehe von der See herein. Diese Voraussetzung wurde durch eine ähnliche Drise, die sich an dem folgenden Tage zu derselben Zeit erhöh, einigermassdn bestätigt, Die Ebenen waren basaltisch und hier und da mit Stücken weissen oder eisenfarbigen Quarzes und Gonglomerats bedeckt, In der Nähe befanden sich geringe Erhebungen wahrscheinlich von Sandstein und Conglomcrat, welche meist mit niedrigem Gebüsch und Gjpreösflditen bestanden waren. In den Schluchten trat der Sandstein in horizontalen Schichtungen auf, von denen einige hart und zu Bausteinen verwendbar, ändere den blauen Thoubcttcn von Newcastle ähnlich waren, mit Abdrücken von Farrenwcdeln, denen jener Formation ganz gleich. An der Vereinigung des dornet-Creek und des Flusses fand ich vom Wasser ausgeworfene Stücke guter Kohle und in Eisenstein verwandelte Baumstämme. Ich nannte diesen Fluss den „Mackenzie" zu Ehren des Sir Evan Macken zie Bart, als geringen Beweis meiner Dankbarkeit für die sehr bedeutende Unterstützung, die er mir hei den Vorbereitungen zu meiner Beise gewährte. Am Flusse weiter hinab war die Gegend gelbst in einiger Entfernung vom Flusse besser bewässert. Einig*; unbedeutende Creeks, die sich zwischen den dürren Sandsteinhügeln herabschlängelten, waren mit Wasser gefüllt; eine Ketlo schöner Lagunen wurde gekreuzt, die mit prächtigen blauen Nymphäon bedeckt waren, Crosse Flüge Bebhuhntauben erhoben sich von dem verbrannten Grase. Enten und Pelikane gab es auf den Wasserflächen in dem Bett des Flusses in Menge. Haufen Süsswasserrnuscheln lagen in den Wassernattern, welche Fische augenscheinlich von ansehnlicher Grösse enthielten, da mich deren Plätschern mehrmals während der Nacht störte und mich für den Augenblick glauben Hess, es badeten sich eine Menge Eingebe rner im Flusse. Längs des Flusses stand meist ein sehr steifes hohes Gras. Auf den Ebenen befanden sich hier Strecken mit der jetzt trocknen, einheimischen Mohrrübe. Die Cassia mit langen Scholen war im Ueberfluss vorhanden. Ihre jungen Früchte schmeckten angenehm, üblen aber einen Übeln Ein-lluss auf die Eingeweide aus. Cumuli zogen während des Morgens gegen Nord-Ost vorüber; der Nachmittag war klar und die Nacht hell. Als wir zu dem Lager vom 11. Januar zurückgekehrt, erzählten mir meine Begleiter, dass sie auf ihrer Beise über die Hochebene eine hohe Bergkette gegen Nord-Wesi bemerkt halten. .lau. 12. — Ich wendete mich mit meinem Lager den C o m e t - C r e ek abwärts und folgte dem M a c k e u z i e w e-njgc Meilen, soweit seine Ufer ein leichtes Vorwärtskommen gestalteten. Der Comcl-Creek vereinigte sich mit dein Macken zie unter einem sehr Spitzen Winkel. Die Dichtung des letztem ist östlich und der Lauf des erstem in seinem unten» Theile nordwestlich. Unsere Angler tingen in den Wasserballern des Mackenzie einige schöne Fische, darunter einen Aal. Der letztere gehörte zu den Siluridae, hatte vier fleischige Anhängsel an der Unterlippe, zwei an derobern; Rückenflosse 1 Stachel G Strahlen, Brustflossen]. Stachel 8 Strahlen, Rauchflosse 6 Strahlen, Afterflosse 17 Strahlen, Schwanzflosse 17-18 Strahlen; in dem Oherund Unterkiefer und Gaumen feine bürstenfürnüge Zähne. Kopf gedrückt; Rauch Kreil; Rücken von grünlicher Silherlärbc; Bauch silherweiss; Länge des Körpers 15 — 22 Zoll. Als er aus dem Wasser genommen wurde, liess er ein sonderbares Geräusch hören. Wir fanden hier Unimet auf der Innenseite der Schalen von schöner hlass- und purpurroter Farbe, und eine neue Cyclas mit Längsrippen. Kleine schwarze Ameisen und kleine Fliegen mit kreuzweis übereinander liegenden Flügeln belästigten uns sehr, die ersten, indem sie an unserm Körper herumkrochen und heftig bissen, die andern, indem sie in unsere Suppe und in den Thee Helen und das Fleisch förmlich bedeckten; vor den Muskilos schützte uns aber die heftige Nachtbrise. Eine hübsche Eidechse (Tiliqua) von geringer Grösse, mit gelblichen Meckel» auf braunen» Grunde, wurde gefangen und schien hier umher häutig zu sein. Die Akazie mit sehr langen linealischen hängenden Blättern, die am Dawson angetroffen worden war, erschien am Co in et-Er eck sowohl als auch an den Ufern des Mackenzie wieder. Unsere Dreite war 23° 33' 38". •lau. 13. — Wir setzten unsere Reise Ungefähr neun Meilen ONO. über das Hochland, durch Offne Waldgegend und einig«1 zu beiden Seiten von Busch eingefassle Ebenen fort. Ich fand eine neue Flindersia, einen kleinen Baum ungefähr dreissig Fuss hoch, wenig belaubt, mit sehr regelmässigen Aesten, die um den Stamm eine Spirale bildeten. Die Dreite war 23° 29'. Jan. 14. — Nachdem wir ungefähr drei Meilen weit in nordwestlicher Dichtung unsern Weg längs der Ufer des Flusses fortgesetzt, und auf seiner linken Seite etwa eine Meile von unserm Lager einen Creek von anselmlicher Grösse gekreuzt hallen, machte der Fluss eine plötzliche Krünunung gegen Westen. Ein bedeutender Greek, von Norden kommend, vereinigte sich fast unter einem rechten Winkel mit ihm. Indem wir vorwärts schritten, trafen wir plötzlich zwei schwarze Frauen, die schnell aus dem Wasser eilten, aber nachdem sie eine Entfernung hinter sich hatten, in der sie sich sicher glaubten, uns anstarrend stehen blichen, während wir unsern Weg langsam und ruhig fortsetzten. In dem Bett des Flusses, der hier breit und sandig war, wurde eine Bohne gesammelt, die einen Racemui blassrothcr Blüthen trug und ihren langen dünneu Stengel auf dem Erdhuden hinstreckte oder ihn um Sträuche und Bäume wand; ihre Schoten waren drei bis fünf Zoll lang, ungefähr einen halben Zoll breit und enthielten 4 — 6 den Pferdebohnen sehr ähnliche Samen. Diese Pilanze wurde später in den sandigen Bellen oder längs der Efer fast aller breiten Flüsse wachsend gefunden und gewährte stets einen willkommnen Anblick. Der Same lieferte uns, nachdem wir ihn geröstet und zermalmt, ein sehr angenehmes Surrogat für den Caffec. Wir trafen einige sehr hohe Felsen, die einen schönen geologischen Durchschnitt horizontaler Schichtungen von Sandstein und kohlenschiefer zeigten. Auch einige Lager sehr guter Kohle waren darunter; der grössere Theil der sichtbaren hatte alter einen sebiefrigen Charakter. Eiscnstein-nicren waren im Sandslein sehr häutig. Nachdem wir einen Platz bestimmt, das Zelt aufzuschlagen, und uns etwas erfrischt hatten, brach ich mit meinen zwei schwarzen Degleilern wieder auf, um den Lauf des Fluss-es weiter zu uniersuchen, der einige bedeutende Krümmungen machte, wenngleich er seine bisherige Dichtung gegen Nord-Ost im Ganzen beibehielt. Wir kamen über einige sehr schöne Niederungen mit Bastard-Buxbaum, silberblättriger Eisenrinde, weissem Gummi und einzelnen zerstreuten, durch ihr bangendes Laub merkwürdigen Akazien, deren bereits unter dem 22. Deccmher Erwähnung geschah. Weiter hin trafen wir wieder Busch, der den Band des Hochlandes nach dem Flusse hin gleichmässig bedeckte. Hier in dem Busche fanden wir an der Seite nach der offnen Gegend hin einige verlassne Lagerstellen der Eingebornen, die ihrer Beschaffenheit nach als Obdach gegen das Wetter oder als Zufluchtsstätte gegen feinde gedient zu haben schienen; an einigen Plätzen hatten augenscheinlich Corroborris *) wie auch Gefechte stattgefunden. Auf einem weissen Gummibaume mit langen lanzettlichen grünen Blättern fand ich einenLoranlkus mit Blättern, denen der silberblättrigen Eisenrinde (Eucalyptus pulverulentut) ähnlich. Nachdem ich einen Punkt ungefähr unter 23° 18' Breite am Flusse herab erreicht hatte, von dem einige niedrige Gebirgsketten gegen NW. sichtbar waren, kehrte ich /um Lager zurück. An der Stelle, wo sich der Fluss wendete, lief ein Basaltdamm quer durch denselben. Die Gegend behielt ihren günstigen Charakter stets bei. Der Fluss enthielt, schöne ausgedehnte Flächen Wasser, den bereits beschriebenen ähnlich. Auf einer desselben schwamm ein Pelikan dahin, ohne sich durch unsere Gegenwart stören zu lassen. Grosse Haufen Muschelschalen, welche den auf einander folgenden Generationen der Eingebornen Nahrung geliefert halten, bedeckten die steil abfallenden Eier des Flusses und zeigten, dass dieser Theil der Gegend sehr bevölkert ist. *) Der Corroborri ist eine Art religiöser Cercmonic, ü n e n zu Ehren genannt hatte. Des Nachts gelangten wir bis zu einem kleinen Pfuhle, hatten aber keinen Erfolg dabei, Wasser in einem der zahlreichen Gräben und Creeks zu linden, die von Coxens Gebirge oder aus dem Ruschstreifen kamen, der sich zwischen dem Gebirge und dem Flusse hin erstreckte. Ein lockerer, bunter, thoniger Sandstein mit vielen unregehnässigen Löchern trat in den Betten 'der Creeks auf. Coxens Pik und Gebirge bestanden, wie es sich zeigte, aus horizontalen Schichten vorzüglichen Sandsteins, die auf der Westseile in sieben Ter- rassen anstiegen, gegen Ost aber sanft abJielen. Sein Gipfel ist mit Husch, sein Ostabhang dagegen mit Gruppen von Grasbäumen bedeckt. Von der Spitze von Coxen's Pik bot sich dem Blicke eine sehr weite Aussicht dar. Gegen Süd-West und West sah man das Pik-Gebirge sich von Scott's und Boper's Piks gegen Flolcher's Nadel erstrecken, und über diese hinaus waren andere Berge sichtbar, von denen einige flache Gipfel hatten. Der Phillips zeigte sich ungefähr dreissig oder vierzig Meilen entfernt* Ein sehr undeutlicher blauer Berg war gegen W.WY. sichtbar. Gegen Norden erhob sich eine Bergreihe über die andere und östlich schien die Gegend in bedeutender Ausdehnung eben und von entfernten Gebirgen begrenzt zu sein. Gegen Süden schweifte das Auge am Horizont über eine ununterbrochene grade Linie, eine entfernte blaue Erhebung ausgenommen. Diese uuermessliche Fläche bestand aus einer gleichförmig dichten Masse Wald ohne die geringste Unterbrechung. Schmale Streifen Busches näherten sich dem Flusse von Westen, und einzelne Striche schöner offener Waldgegend mit einigen Gruppen Pappelgummi vermischt waren durch ihr lebhafteres Grün leicht zu unterscheiden. Von Süd-West schien ein Fluss zu kommen. Der Isaacs kaut von Nord-West und hatte sich an seiner Nordseite mit einem breiten Creek vereinigt. Es zeigte sich hier weder Bauch oder Wasser noch irgend ein Zeichen von der Nähe der Meeresküste — Alles war eine unermessliche See von Wald und Busch. Die geologischen Hauptcharaklere dieser interessanten Gegend Hessen sich auf einen Duck erkennen. Längs der östlichen Linie eines basaltischen Tafellandes erhoben sich eine Beihc domitischcr Kegel von Süd-Ost gegen Nord - West mit der Küste parallel streichend. Die ganze Ausdehnung der Gegend zwischen dem Gebirge und der Küste schien aus Sandslein zu bestehen, der entweder horizontal geschichtet war oder von dem Gebirge abwärts strich, mit Ausnahme einiger Stellen, wo Basalt durchgebrochen war. Diese isolirlen Höhenpunkte, deren Bauhheit vulkanische Ein. Birkungen anzudeuten schien, bestanden wie Coxen's Berge gänzlich aus Sandslein. Die verschiedenen Porphyr- Leiclihaiilt'i Rciie, 9 Diorit-, Granit- mul Syenit - Felsen, welche weile Slrecken längs der Ostkiisle Australiens charakterisiren , fehlten gänzlich. Nicht ein Kiesel, nur Sandslein wurde in den zahlreichen Creeks und Gräben gefunden. Stücke versteinerten Holzes waren in dem Bett des Isaacs häufig. Die Bodenbeschaffenheit war leicht durch seine Vegetation zu erkennen. Bastardhuxbaum und Pai>nelgummi wuchsen auf steifem Lehme, die schmalblättrige Eisenrinde, Blutbolz und die Moretonbay- Esche auf leichterem Sandboden, der locker und durch zahlreiche Löcher der Trichterameise zerwühlt war. Edle Stämme Wassergummi standen längs der Ufer der Creeks und um die Hälter, mehr von der Feuchtigkeit als von der Bodcnbeschaflenheil abhängig. Hier und da standen am Creek hin schöne Ca-suarinen. Auf den Kämmen der Sandberge waren die Wald-eiehe (C h a c Ii Vögel Neuhollands S. 86. No. 395- : punclalüi Gould, die punclivle Scharbe, — i'/i. tncla-wlcucui Vi i:iil. die Gelbstluiabelscharbc und l'h. byj)DJ0M»« die Elslerscharbo, die an» weitesten verbreitete. d. L'ebcrs. Wasser liegenden Baumstämmen aul', während wir den wohl-helretencn Pfaden der Eingebornen längs der Eier folgten. Die Bewohner der Gegend besuchen, den zahlreichen Haufen Muscheln nach zu urtheilen, ohne Zweifel diesen Ort oft. Dies schöne Wasser, wahrscheinlich ein Hauptarm des Suttor, ist drei Meilen lang von einer Buschniasse umgeben, welche nur an der nordwestlichen Seite eine Oellnung frei lässt. März 18. — Ich setzte meine Heise zehn oder zwölf Meilen am Flusse herab fort. Der Dusch erstreckte sich ebensoweit, nur in der unmittelbaren Nähe des Wassers wurde er etwas lichter. Einige Baumstämme wurden getroffen, die kürzlich von den Eingebornen der Opossums oder des Honigs wegen umgeschlagen Worden waren. Emus waren sehr zahlreich. Zuweilen sahen wir einen einzelnen Vogel, ein ander Mal zwei, drei, vier ja his zu dreizehn zusammen in einer Beihe, die dann und wann stehen blieben, um uns anzustarren. Wir fingen ein Känguruh mit zwei Jungen, die uns ein vortreffliches Mal lieferten. Als wilden See verliessen, glaubte Gharley gegen Norden eine Ebene unterscheiden zu können, und diese Dichtung einschlagend war ich angenehm überrascht, zu linden, dass sich der Busch nicht weiter als ein und eine halbe Meile vom Flusse abwärts erstreckte, und dass sich über denselben hinaus fern gegen Norden Ebenen und olfener Wald und gegen Süden schöne Anhöhen meist mit ausgezeichneter Weide ausdehnten. Der Beisendc, wenn er nur dem Laufe des Flusses folgt, vermag nicht, sich eine richtige Vorstellung von der Gegend, welche ausser seinem Gesichtskreise liegt, zu machen, wenn er nicht von einem der nahen Hügel eine Fernsicht erlangen kann. Au den vom Wasser unterwühlten Ufern des Mackenzie bemerkte ich leicht, dass wir uns nahe bei einer Gegend befanden, welche jener um die Pik-Berge ähnlich war, und deshalb bin ich geneigt zu glauben, dass es längs der Ufer des Suttor weit mehr nutzbares Land giebl, wo seine Thäler von Busch eingenommen sind, als wir annehmen« März 19. — Bas Lager wurde nach dem Suttor-see ungefähr zwölf und eine halbe Meile N, 80° W. verlegt- Wir machten auf eine Herde Emus Jagd, jedoch ohne Erl'olg. Vier von meinen Gefährten gingen auf die Entenjagd, hekamen jedoch sehr wenige. Andere angellen, ohne dass etwas anheissen wrolllc. Der Tag war trübe, die Nacht hell. Des Morgens fiel etwas Sprühregen. Breite 21° 37' 31". Während meiner Abwesenheit fanden meine Begleiter in der Nähe unseres letzten Lagers eine Menge Geräthe und Schmucksachen von Eingebornen. Auf den Ebenen fand ich zwei neue Sida-Arten und auf dem Thecbaumc einen neuen Loranlkus mit Blülhen zu dreien auf blattartigen Braclcen, welche jedoch von den wahren Blättern leicht zu unterscheiden waren. März 20. — Wir gelangten zu den Wasserballern, von welchen ich zurückgekehrt war. An einigen Stellen trat Sandstein auf. Quarzslücke lagen auf dem Erdboden umher zerstreut: Sflmmtliche Halter an den leichten Anhöhen und im Bett des Flusses standen vidi Wasser. Die Gegend schien eine von denen zu sein, welche der eigonlhümJichen Bildung ihrer Oberfläche wegen von Gewillern begünstigt zu werden pflegen. In der llolfuuug weiter hinab hinreichenden Wasservorrath zu linden, setzten wir die Beise am 21. März fort. Der Creek war häulig iu Canäle gelheill, welche grosse Inseln umllossen. Ihese waren eine oder ein Und eine halbe Meile lang mit Dusch bedeckt und vom Wasser übrrllulhel worden. Plötzlich versehwand das Wasser. Die tiefsten Malier waren trocken. Mclaleuken wurden nicht mehr gefunden, der Wassergummi war sehr selten und an der Stelle des üppigen grünen Grases stand hier dünnes drahlartiges. Der ganze Fluss schien iu Reihen trockner Vertiefungen gelheill zu sein, welche kaum durch Hache Crimen verbunden waren. Zwei Meilen davon kamen wir zu einem schönen grossen Wasserballer von htlygonuiH) und jungen Wassergräsern umgehen und noch zwei Meilen weiter zu einem zweiten, sowie in derselben Entfernung zu einem dritten. An jedem derselben befanden sich neue Lagerplätze von Ein gebornen. Von einem zum andern führten betretene Steige. Iii einem der Halter war ein Wehr aus Stöcken zum Fischfange angelegt. Gräten von grossen Fischen, Schildkröten- gchäuse und grosse Haufen Muscheln lagen rings um die Feuerstellen zerstreut. Her ganze Tag war heiter und sehr Hoiss. Der Wind wehte am Nachmittage aus OSO. Unser letztes Lager befand sich unter 21° 31' 16" Dreite, ungefähr 18 Meilen WNW. vom See. Herr Hop er und Drown gingen sieben Meilen am Flusse herab und fanden, dass er wieder ein breites regelmässiges wohl mit Wasser gefülltes Dell bekommt, und die Legend olfener wird. Sie trafen unerwartet zwei Frauen, welche Muscheln kochten. Jene liefen davon, indem sie ihre Speiset) den unwillkommenen Besuchern überliesscn, welche die erwünschte Stärkung schnell zu sich nahmen. Auch Charley traf, als er am Morgen des 22. die Pferde herbeiholte, ein zahlreiches Lager Kingeborner, welche sich ruhig erhoben und ihn anstarrten. jenen jedoch mit keinem Worte anredeten. Ich ging mit der Gesellschaft zu den von Herrn Dop er gefundenen Wasserhältern. Indem wir uns denselben näherten, kreuzten wir eine ausgedehnte Duxbauniehcne, in deren Nähe der Greek in nebeneinander laufende lleiben Wasserhalter getheilt ist. Zu Ende der Tagereise wurde Talkschiefer gefunden. Seine Schichten waren senkrecht und ihre Dichtung von Nord - West gegen Süd - Ost. Im Charakter glich er jenem von Moretonbay und Neu-England. Zahlreiche Quarzadern durchsetzten das Gestein. Die Wasserballer waren von hohem Pulygonum umgeben ; in einigen wurden kleine Nymphacen gesehen. Eiden waren sehr zahlreich. Der Vormittag- war wolkenlos und heiss. Cirrus- Wolken bildeten sich des Nachmittags während eines leichten OSO. -Windes. Unsere Dreite war 21° 2;V, Herr (iiibort, und Charley trafen auf einem For-schungsaustlugc wieder eine Gesellschaft Eingebomer. Zwei Weiber, welche sich dabei befanden, waren über den ungewohnten Anblick so erschrocken, dass sie unverzüglich in den Dusch entflohen. Die Männer fingen ein Gespräch an, unterbrachen dasselbe jedoch häulig, indem sie ausspuckten und einen Laut hören Hessen ähnlich wie: Puhl Puhl, anscheinend um ihren Widerwillen damit auszudrücken. März 23. — Die Gesellschaft bewegte sich zehn Meilen gegen Nord - Ost und sehlug an der Mündung eines bedeutenden Creek, welcher von SSO. kam, das Lager auf. Ih-r Charakter desselben gleicht dem des Suttor, und es saute mich nicht wundern , wenn er sich als ein nördlicher Arm des Creek herausstellte, welchen wir am 17. März kreuzten, am Tage bevor wir zu dein See, kamen. Die Gegend öffnete sich in lieht mit Holz bestandene Höhenzüge, welche aus hartem Gestein bestehen, von dem scharfe Stücke auf dem Hoden berumlagen und unsere Thierc an den Lössen verletzten. Ich hielt es für thonigen Sandstein (Psammit) von Kieselerde durchdrungen. In dem zwischen den beiden Lagern befindlichen Theilc des Flusses befindet sich grobkörniger Sandslein und Quarzit. Die Melonengruben der Duxhaiiniebenen sind häulig von den Poly-goneen ühergrünt, welche bereits erwähnt wurden, und die kleinen dürren Ebenen mit einer grauen Cbcnojiodiacee von drei bis vier Fuss Höbe bedeckt. Das steifblättrige Cymbi-dium war überall sehr gemein. Häufig wurden zwei oder drei dieser Schmarotzerpflanzen auf einem Stamme gefunden. Der Stengel derselben ist esshar, aber zähe und un-schniackhaft. Der Morgen des Oslersonnlags war hell und heiss. ONO. Wind. Sobald wir den Tag mit einem Gerichte Fettdämpfer und diesmal versüsslcm Thee gefeiert, brach ich mit Charley auf und ging ungefähr stehen oder acht Meilen Welt am Flusse herab. Wasser l'und ich nicht allein in Menge iu dem Bett des Flusses, sondern auch in Reihen neben ihm liegender Lagunen. Charley schoss einige Fnten, von denen es auf dem Wasser Ueberlluss gab. Während wir am Ufer des Flusses unsern Weg fortsetzten, sahen wir eine alte Frau vnr uns, welche langsam und, wie es schien, nachdenkend durch den Wald schritt, indem sie ihren magern dem Acus-sern nach entkräfteten Körper mit einem langen Stocke slützle, wie ihn die Frauen zum Wurzelausgrabcn gebrauchen. Vor ihr her lief ein Kind. Defürchtend, dass sie sehr erschrecken würde, wenn ich plötzlich zu ihr träte, da weder unsere Stimmen während des Gesprächs noch das Getrappel unserer Pferde ihre Aufmerksamkeit erregte, rief ich sie freundlich an. Nachdem ich dies zwei oder drei Mal wiederholt , wendete sie den Kopf um, höh vor Schreck die. Anno in die Hohe und fing an mit denselben in der Kult herumzuschlagen, als wenn es Fbigel gewesen wären. Darauf durchschritt sie, nachdem sie das Kind ergrilfen. jämmerlich schreiend eiligst, den fluss und entfloh in die jen-seit liegenden Hügel, Sie niochle glauben, wir wären eins that eingebildeten Wesen, mit denen der Zauberer ihres Volkes in seinen Sagen die Kinder, welche sich vor denselben fürchten, gehorsam macht, und deren unbekannte Gestalten und geheinmissvolle Thaten meist den Gegenstand der Unterhaltung der Eingebornen bilden, wenn sie des Nachts um ihre Feuer gelagert sind. An mehreren Stellen fand ich schönen Syenit von weisser Farbe, Hornblende und Glimmer meist zu gleichen Thei-len enlballend. Heide Gesteine gehören wahrscheinlich zu einander. Das Auftreten von Hornblende ist local. Sehr barter Puddingslein kommt ungefähr neun Meilen am Flusse abwärts zum Vorschein. Vilex-Busch von geringer Ausdehnung wird an einzelnen Stellen getroll'en. Ein weisser Reiher und die Dogenente *) (Wistling duck der Colon ist««) wurden gesehen. Schwarze und Krickenten **) (Dlackduek und Teal der (Kolonisten) waren so gemein, dass Charley acht davon schoss. An den Eiern der mehr oder weniger trocknen Wasserhältcr wuchs eine einjährige Eeguminose, welche einen einfachen Stengel von 8 bis 12 Fuss Höhe trieb. Ihre Stengel und Wurzeln waren mit einem schwammigen Zellgewebe bedeckt, die Blätter gefiedert, einen Fuss und darüber lang, mit kleinen Blättchen. Sie hatte blaltwinkel-ständige Blülhenlraubcn von verschiedenartig gelber Farbe, *) F)cr erste Vogel Wahrscheinlich Ardea kitcophdea Gould, s. Rei-chenbach Vogel INenIi o11and1s S. 203. Nu. 539 , der zweite Dcu-drucyijna arenata Swains. Khciulas. S. 190. No. 521. d. Uebers. ••) Anas sujiticUivsa Gm et. (II e i che 11 ha c Ii sj. 22. N, 311.) und A. punctata Cuv. (Ebcndas. 3. 21. No. 310.) d. Ucbcrs. lange rauhe gegliederte Schoten, welche kleine platte oliven-grüne Samen einhielten. Diese Pflanze sah ich zuerst an der M o relu uhay aul' Kalkstein und später um die Wasserballer des G oni e t-C reck. In dem Del.t des Burdekin war sie ausserordentlich häulig. Zuletzt wurde sie am Göll' von (] arpc n t a r i a gesehen. Ich konnte diese Pflanze mit Leichtigkeit in drei Arten unterscheiden. *) Am letzten Abend zogen sich gegen Westen Wolken zusammen , zerstreuten sich jedoch nach Sonnenunlergang wieder. Die Nacht abermals trübe, ebenso der Vormittag. Am Nachmittage wurden die Wolken durch einen Nord-Wind zerlheill. März 24. -fr- Wir gingen ungefähr neun Meilen N. 60° W. längs des Flusses weiter, mil welchem sich auf der Westseite ein kleiner Greek vereinigt. In der Nacht hatten wir gegen SW. ein heftiges Gewitter. März 25. — Sehr heiss. Des Vormittags bewölkt sich der Himmel. Wir setzten unsre Heise längs des Flusses bis zu 21° 3' Drcile fort. Der Fluss macht bedeutende Krümmungen. Zu Fude der Tagereise kamen wir an einigen Hügeln vorüber. Ich erstieg einen derselben auf dem rechten Ufer des Flusses. Von demselben bot sich mir eine weite Aussicht über die Legend dar, welche jedoch einen tiefer einförmigen Charakter hatte. Gegen Westen lagen Anhöhen und lange Bergketten, von welchen sich eine von N. bei W. weil gegen Westen hinzog. Der Hügel, auf welchem ich mich befand, bestand aus Tuffstein. Kr war ilachkuppig und Jiel nach allen Seilen hin steil ab. Ungefähr unter 21° 6' Breite kreuzten wir einen breiten Creek, welcher aus Westen kam und mit hängenden Thee-bäumen cingefasst war. Hier trafen wir zum ersten Male Careya arborea Bo.vb., einen kleinen Baum, fünfzehn bis zwanzig Fuss hoch mit elliptischen Diätlern von weicher Textur, vier Zoll lang und zwei breit. Seine Frucht ist ungefähr zwei Zoll lang, enthält einige Samen und gleicht der Guava. Seine Diätler haben indess weder die Knospenlage *) Sie gehört wahrscheinlich zu un» verständlich zu machen, da weder Charley noch Brown ein einziges Wort ihrer Sprache kannten. Geber die Verschiedenheit von Charley's schwarzer Haut und der meinigen waren sie sichtbar er-slaunt. Phillips wünschte seine .lacke gegen einen ihrer Opossummänlel umzutauschen. Ich forderte ihn deshalb auf, jene auf den Erdboden zu legen, nahm dann den Mantel und legte ihn neben die .lacke. Daraul zeigte ich auf Phillips und nachdem ich beide Gegenstände aufgehoben, gab ich T.i'icliliimh'» Keine. H den Mantel diesem und die lacke unserm alten Freuilde, welcher sehr wühl verstand!, was ich meinte. Kurz darauf drückte er sein Verlangen aus. den Mantel zurückempfangen, aber auch die Jacke behalten zu wellen; ich gab ihm aber zu verstehen, dass er zwar den Mantel erhalten sollte, jedoch nur unter der Bedingung, «lass er die Jacke zurückgäbe. Mit dieser Anordnung war er zufrieden. Bin Körbchen (Dilli) , welches ich betrachtete, war aus einer Grasart verfertigt, welche Charley's Aussage nach nur an der Seeküste gefunden wird. Wir sahen einen Jabirü (Mycteria) und einen Haubvogel. Der Morgen war trübe, jedoch sehr heiss. Während des Nachmittags bildeten sich eine Menge Haufenwolken. März 27. — Wir kamen bis zu 20° 47' 34" Breite, Längs des Flusses isl die Gegend hügelig, undnlirend und ollen mit Holz bestanden. Der Fels besteht BUS Sandstein. Der Boden isl mit Quarzstücken bedeckt. Ungefähr unter 20° 49' Dreite vereinigt sich der Suttor mit einem andern Flusse, welcher ebenso gross ist als jener selbst und aus SW. bei W. kommt. Der Suttor nimmt darauf seineu Lauf gegen NO. Grade vor dem Zusanuncnlluss verengt sich das breite Dell desselben in einen liefen Canal, welcher ganz mit Wasser gefüllt isl. Charlev schoss an demselben einen Pelikan. Ich erwähne diese sonderbaren Verhältnisse an der Vereinigung, weil sich eine ähnliche Kigenlhümlichkeit, wie ich beobachtete.; fast bei jedem Zusammenllusse bedeutenderer Gewässer, so z. IL heim Suttor mil demDurdekin und dem Lynd mit dem Mitchell, findet' Ich nannte den Fluss, der sich hier iu den Sultor ergieSst, nach Herrn Cape, dem gefälligen Befehlshaber des Shamrock - Dampfschills. Nach der Vereinigung der beiden Flüsse wird das Delt sehr breit. Einige Canäle sind durch hohe Sandbänke von demselben getrennt; Die Gegend am Flusse aufwärts besteht aus Ebenen, welche mit undulirenden Strecken abwechseln, und isl ollen mit silberblättriger Eisenrinde;, Dost-guuuni, Moretonbay-Eschen und Wasserbuxbaum bestanden. Die Bäume sind meist von krüppelhaftem Wüchse und als Bauholz'nicht tauglich; der hängende Theebaum und der Wassergummi allein würden dazu zu verwenden sein. Bei unserm Lager an dem Bell des Flusses fand ich Granit Der Sand glänzte von goldfarbigen Glimmerblätt-ehen. Des Morgens war es hell und kühl, am .Nachmittage bezogenj gegen Nord-Ost ein Gewitter. Am Suttor bemerkten wir nicht den Seewind wie am Mackenzie und auf den Pikbergen; gegen neun Ihr erhob sieh jedoch gewöhnlich eine leichte Brise. Charles traf eine Herde Kinns und erlegte einen derselben. März 28. - Wir gingen am Fluss«- hinab his zu 20' 41' 35" Breite* Die Gegend wurde besser. Sie war schön mit Gras bewachsen, offen mit Holz bestanden, theils eben, theils undubrend und hügelig. Die Anhöhen waren mit Steinen bedeckt, die Hügel felsig. Das Gestein bestand in Backsandstein, verwittertem Granit und dunklem sehr hartem (Konglomerat. Her letzlere fand sich in dem Bell des Creek, an welchem wir lagerten. Stücke feldspathhalti-gen Porphyrs wurden in dem Plussbett gefunden. Bei einem frühem Lager der Fingebornen fanden wir Fruchtkapseln eines Pandanus, einer Pflanze . welche ich weil von der See-küsle entfernt gesehen hatte, ferner leere Schalen von Samen einer (.'ycas. Herr Calvert, John Murphy und Brown, welche ich ausgesendet hatte, Majoran zu sammeln, erzählten mir bei ihrer Rückkehr, dass sie ganze Wäldchen von Pau-danus gesehen hätten, und brachten Samenkapseln einer neuen Proleacee mit. Ich ging fori, um die Oerllichkeit zu untersuchen, und fand auf sandigem ziemlich weichem Boden Pandanus in Menge, von sechzehn bis zwanzig Fuss Höhe, entweder mit einfachem Stamm und eben solcher Krone, oder oben in Aesle gelbeilt. Die baiunartige Proleacee war klein, zwölf bis lüul'/elm Fuss hoch, hatte eine dunkle rissige Binde und iu dem rothen Holze starke Markstrahlen. Ihre Blätter waren silberweiss, ungefähr zwei und einen halben Zoll lang und drei Viertel breit, ihre Samengefässe holzig, rund, den sonderbaren Früchten der Banksia eonchifera ähnlich. Die Samen waren von einer breiten durchsichtigen Membran umgeben. Ich fand diesen Baum später am Golf von Garpentaria überall. Fr blühte von Mitte Mai bis Mitte Juni. Der Pappelgummi, das Blutholz, die Melaleuca 11* vom Berge Stewart, die Morelonbay-Esche, der kleine Sevendiaum und eine andre Art von der (lallung des letztem mit schmalen Blättern wuchsen auf demselben Boden. Die Gräser waren besonders an den niedrigen Stellen von grosser Verschiedenheit; das schöne bärtige Gras vom Isaacs wurde neun his zwölf Fuss . hoch. 6 h a r 1 e y 1 brachte mir einen es Zweig von einer Cuuia «•mit einem Büschel l'prächliger gelber Blu-w.'men, welchen er, wie 'er sagte, von einem fünfzehn Fuss hohen Strauche abgebrochen hatte. Wir lagerten uugelähr zwei Meilen von dem Fusse eines von uns aus gegen NO. liegenden Berges. Diesen nannte ich „Mac Gonnel" nach Fr. Mac Gonnel Esq., u welcher mich so = freundlich zur Reise >; unterstütz! bai. Der Suttor windet sich tun seine Westliche Seite und vereinigt sich vier oder fünf Meilen weit davon in nördlicher Richtung unter 20° 37' 13" Breite mit einem Flusse, dessen Betf am Zusammenflüsse eine volle Meile breit ist. Schmale ununterbrochene Waldgürtel aus kleinen Bäumen standen in dem Bett des letztern und trennten grosse Sandflächen von einander, zwischen welchen sich ein Bach zehn Schritte breit und zwei his drei Fuss tief hinschlängell, der zu Zeiten zu einem breiten Strome anschwillt und dann wahrscheinlich die ganze Ausdehnung des Flussheltes erfüllt. Charley berichtete, dass er einige schwarze Schwäne und grosse Flüge Enten und Pelikane gesehen hätte. Es war dies der nördlichste Punkt, an dem wir auf unsrer Beise den schwarzen Schwan trafen. Piel» eittes Capitel, Der UiiHckin. —- Uebergang von den Ablagerungen zu dem Primar-gebirge. — Tbapker's Gebirge. — Wilde Feigen. — Geologische Bemerkungen. — Her Clnikc. — Der Pony. Der Ort böl jede Bequemlichkeit, einen andern Ochsen zu schlachten und das Fleisch zu trocknen, dar. Deshalb blieben wir, um dies zu verrichten, vom 29. März his zum 2. April hier. Das Weiler war unserm Vorhaben günstig. Ich stellte zwei Mal Mondbeobachtungen an, von denen mir die erste für die Länge 140° I' und die zweite 145° öS' ergab. Des Morgens war der Himmel gewöhnlich entweder ganz bezogen oder doch stark bewölkt. Die Wolken (Cumuli) nahmen an Grösse zu. sowie der Tag heraufrückle, zerstreuten sich aher gegen Sonnenuntergang wieder. Der Wind wehte, soviel ich beurlheilen konnte, aus Mord, Nord-Ost und Ost. April 2. — Der Suttor vereinigle sich nach Ghar-ley's Aussage mit vielen Gräben und kleinen Greeks, welche von dem Hochlande zu ihm herabflossen und das Helsen längs der Ufer äusserst beschwerlich machten. Ich ging deshalb auf die Ostseite des Flusses und kam auf diesem Wege zu der Vereinigung des Suttor mit dem neulich entdeckten Flusse, welchen ich in Anerkennung der grussmülhigen Unterstützung', die ich bei der Ausrüstung zur Heise von Herrn Burdekiu in Sydney erhalten hatte, den „Durdckin" nannte. Der Lauf dieses Flusses ist gegen Ost bei Süd gerichtet, und ich glaube, dass er in der Nähe des Gap Up-start in die See mündet. Flu Iii merk male fünfzehn bis achtzehn Fuss über dem Ufer zeigten , dass zuweilen ungeheure Wassermassen in seinem Bett hinabströmen. Ich habe noch den Mac Gonnel erstiegen; es schien mir, als bestfinde er aus Domit. Auf den untergeordrie- ten Hügeln fand leb Syenit. Das Flussbelt zeigte eine Suite Urgesteine, Ks fanden sich darin Stücke von weissem, rothcm und grauem Ouarz, (üranil , Syenit, Feldspalh, Porphyr, Hornblende, Quarzporphyr und Schiefer. Der Morgen war trübe. Am Nachmittage viele Haufenwolken, welche sieb gegen Sonnenuntergang verzogen. Heftiger Wind aus Nord und Nord bei Osl. Ein sehr hervortretender Hügel, von der Vereinigung der Flüsse gegen ONO. gelegen, erhielt den Namen „Graham" nach 11. Graham E s <[., welcher zu meiner Reise sehr ansehnliche Deiträge beigesteuert hat. Herr Gilbert fand eine grosse Kürbisfruchl, welche noch an einer trocknen Danke hing und wahrscheinlich vom Wasser ausgeworfen worden war. Früchte einiger anderen sehr interessanten Cucurbitaceen und starkes Dohr waren von der Fluth um die Bäume angeschwemmt worden. April 3. — Wir setzten unsre Beise an dem Burdekin abwärts in Nord-Nord - West-Richtung bis zu 20° 31' 20" Breite fort. Die Gegend war hügelig und gebirgig, der Boden steinig und die Ufer des Flusses von tiefen Gräben und Greeks durchschnitten. Die Waidvegetation glich der am untern Theile des Suttor. Zwischen Gebüschen, welche besonders an den Mündungen der grossem Creeks in dem Flusse gefunden wurden, sahen wir einen fünfzig bis sechzig Fuss hohen stattlichen Feigenbaum, mit reichem schattigem Laube und mit Früchten bedeckt. Die feigen*, von der Grösse eines kleinen Apfels, hatten reif einen angenehmen Geschmack, waren aber voll kleiner Fliegen und Ameisen. Diese Bäume waren sehr zahlreich, und ihre Standorte Hessen sich leicht durch die Pfade der Eingebornen entdecken, welche zu ihnen führten, was beweist, dass die Frucht eine ihrer Lieblingsspeisen bildet. Die hängenden Tbeebäume, welche sich an Zahl und Grösse vermehrt hallen, wuchsen längs des Wasserrandes mit einem baumartigen CaUistemon zusammen, und eine Eucalyptus, der Angophora intermedia etwas ähnlich, wurde an dieser Stelle entdeckt, Sie tritt nördlich häufiger auf und ist rund um den Golf von Car-ßenteria gemein. Die kleine Akazie der Expeditions-Berge wurde in dein Walde häufig gesehen und war mit ambrafarbigem, /war ossbarem aber geschmacklosem Gummi bedeckt. llahva tweü IL Ö r. und Cr<>vi(lt>a ceratophyllct IL Hr., der Kheuarecnbaum sowie der mil der Guava ähnlichen Prttcht (Lareya) waren in .Menge vorhanden. Das Flussbrtt war mit der einjährigen Loguminoso, welche ich am Sit Holland, bedeckt. Sie wuchs hier su hoch und dicht, dass mich meine Gelahrten nicht sehen konnten, obgleich ich nur wenige Schritte von ihnen einlernt war. In dem FlussbelL und auf den benachbarten Hügeln bind ich häutig Felsen, Einige Hügel auf den» rechten Ufer bestanden aus einer Art Thermanlid von weisslichgraiier oder rother Farbe. Welcher sich mil einem Federmesser leicht ritten Hess. Andere kegelförmige Hügel oder unbedeutende Bergketten mil ünregelmässigen rauhen tüpfeln bestanden aus verschiedenartigem Granit, roth, weiss, schön mit Hornblende geädert oder von dieser mit Syenit abwechselnd durch-setzt. An einer Stelle schien es, als habe er den Psammit durchbrochen. An verschiedenen (bleu sab ich Quarzit und in grosser Ausdehnung einen harten Püddingstein. Wir befanden uns ohne Zweifel an dem l'ebergange von den Ablagerungen ZU dem Primärgebirge. Eine genaue l'nler-suchung dieser interessanten Gegend winde für den Geologen hinsichtlich des relativen Alters und der Gage der Gesteine manches Lehrreiche darbieleu. Bin kleiner Tisch mil gelben und dunkeln l.ängsslreileii. wahrscheinlich zu den Cyprinrdae gehörig. Wurde gefangen. Der Wind kam vorherrschend aus Norden. Des Vormittags war es trübe; am Nachmittage schwere Cumuli, Zuerst blieben wir an der rechten Seite des Flusses; aher seine Ufer wurden so bergig und steil, die Gräben so lief, dass wir uns geiiöthigt sahen, ihn an einer Stelle zu überschreiten, an welcher unsre Pferde und das Vieh schwimmen musslen. Mehreres war nass geworden, und wir waren genöthigt zu halten, um es zu trocknen. April 4. — Wir verlegten unser Lager unter 20° 24' 12' Breite, eine Strecke von ungefähr neun Meilen gegen NW. bei N. Dabei kamen wir an einigen Granitkuppeu und Bergketten vorüber, von denen ich eine Spitze erstieg und mich von derselben einer weilen Aussicht erfreute. Der Charakter der Logend wechselt sehr wenig; (iJlncr Wahl von schmalblättriger Eigenrinde auf graniti-schem , mii glänzenden Gllmmer-blättchen vermischtem Sande; Einige Liefe Creeks bauten von Osten« Gegen Wesi und Nord-West waren nur Höhenzüge sichtbar; gegen Nord und Nord-Osl erhoben sich jedoch imposante Berge. An einer Stelle lagen grosse Mengen Kalkspath auf dem Boden zerstreut, welcher Wahrscheinlich von einer Ader im Granite herstammte. Es wurden drei schwarze Eulen (Anns Xovae Hollandinr) geschossen. Spuren einheimischer Hunde waren häulig. Eine Hündin kam sorglos am Müsse herab bis aul eine kurze Strecke von unserm Lager. Unser Kän-guruhhund verfolgte sie. Beide fielen in's Wasser, wodurch es der Hündin gelang zu entkommen. April 5. — Wir kreuzten den Fluss au (dner nicht sehr tiefen Stelle wieder und sel/leu den Weg ungefähr neun Meilen ' N. 75" W. fort. Der Eluss biutl mit einer Indien Bergkette parallel , welche drei oder vier Meilen von seinem rechten Ufer entfernt ist. Ich nannte dieselbe nach Herrn Rohcy, einem andern freundlichen Beförderer meines Unternehmens« Ein bedeutender Creek, der wahrschein- lieh die Gewässer von diesen Bergen dem Bu rd eki n zuführt, mündet in diesen unter 20° 23' Breite. Die Gegend war sehr gebirgig, und wir landen es ausserordentlich schwierig, längs des Flusses weder ZU geben. In dem offenen Walde fanden wir wieder Pappelgummi, auf welchem ein schöner hängender LoranOms wuchs. Pandanus war ebenfalls sein häulig und stand in Gruppen von drei his acht Stämmen. Der buschige Feigenbaum lieferte uns reichlichen Vorrath von Früchten, welche indess noch nicht vollkommen reif waren. Es wurden wieder Kalkspath- und Quarz-Gänge gefunden. Ich erstieg einen ansehnlichen Berg und fand, dass er aus Feldspalh führendem Porphyr mit einer grauen Druse, kleine Feldspalhkryslalle enthaltend) bestand; iu dem FlllSS-hett dagegen hatte dieselbe Felsmasse eine grünliche Farbe und enthielt Stücke verschiedener Gesteine in grosser Menge, was ihr das Ansehn von Gonglomerat gab. Sie war jedoch durch die Feldspalhkryslalle und aus ihrem Zusammenhange mit dem Gestein des Hügels kenntlich. Von dem mit sil-berblällrigcr Elisenrinde bestandenen Gipfel des letztem sah ich gegen NNW. und Nord eine sehr gebirgige Gegend aus unzusammenhängenden Bergketten und einzeln stehenden Piks gebildet, von welchen einige anscheinend sehr hoch wann. Gegen Nord - West und Nord waren keine Gebirge zu erkennen. Am 4. drohte ein Gewitter; wir bekamen indess nur einige leichte Regenschauer. Am .Morgen des 5. war es sehr heiss. Der Abend wurde regnerig, Nord und Nord-Ost-Wind. Die Nacht hell. April 6. Wir kamen ungefähr zehn Meilen weit N. 35° W. über eine bügelige offen mit Holz bestandene steinige Gegend vorwärts, indem wir einige sandige Greeks kreuzten, iu welchen Melaleuco. und eine Tristania standen. Keim1 Gegend, die wir bis jetzt gesehen, glich den nördlichen Thei-len von Neu-England so sehr als diese. Der Fels bestand ausschliesslich aus einzelnen GranitbJöcken. Einzelne Kegel und niedrige Anhöhen aus demselben bestehend befanden sich häutig in dem offnen Walde. Wir trafen zwei unbedeutende Hügel milchweissen Quarzes. Stücke sowohl von diesem als vom Kalkspath lagen häutig auf dem Boden umhergeslreut. Der Fluss inachte hier eine ansehnliche Krümmung'gegen Norden, stets mit Bobey's Bergen parallel laufend. Als er sich wieder gegen Westen wendete, wurde eine andere schöne und hohe Bergkette gegen Nord hei Ost und Nord-Ost sichtbar, welche jeh ..Porters Berge.'1 nannte in Anerkennung der Güte eines andern Beförderers meines Unternehmens. Dieselben liegen ungefähr unter 20° 14' Breite. April 7. — Unsere Heise wurde ungelähr zehn Meilen weit N. 70° W. fortgesetzt. Die Gegend war ebener, lichter und schöner hegrast. Die Gräben Ii.den weiter entfernt von einander und entsprangen iu schönen Quellen. Der Fluss nimmt auf der Westseite zwei bedeutende Creeks in sich auf; ein grösserer kam von Norden und nimmt nicht allein das Wasser der Gegend rings um einen schönen Pik, sondern auch das eines langen Sandsteingebirges, welches wir in derselben Richtung sahen, in sich auf. Nordwestlich von „Porter's Bergen" zwischen diesen und dem Sandsteingebirge erhoben sich zwei kleine Piks. Das Holz isl wie das früher erwähnte, jedoch grösser und stärker. Pappcl-gummi ist sehr häutig. In der Nähe desselben fanden wir überall schöne Grasflächen, ebenso wenn der Fisenrindenwald niedergebrannt war. Der grosse Trauben tragende Feigenbaum war längs des Flusses nicht häulig. Im Laufe eines Tages trafen wir vielleicht drei bis Fünf; jedoch junge Bä....... Ojbne Flüchte sahen wir in grösserer Zahl. Am Abende des 6. April sammelten sich dichte Wolken. Es regnete die ganze Nacht hindurch. Der Wind wehte aus N. und NO. Am Morgen des 7. fielen einzelne Tropfen Bogen ; jedoch hellte sieh während des Tages der Himmel auf. Westwind. Des Nachmittags hatten wir ein Gewitter. April 6. - Wir legten neun Meilen N. 70° W. his zu 20° 9' 11" Breite zurück. Der Fluss macht eine Krümmung gegen Süden und wendet sieh darauf wieder unter einem scharfen Winkel gegen Nord-Wesi. In der Ecke mündet ein bedeutender Greek in ihn, ein anderes Beispiel von einem Greek, der grössere in einer seinem Laufe entgegengesetzten Dichtung kommende Canäle in sich aufnimmt. Auf dein heutigen Marsche trafen wir noch zwei andere Creeks. welche sich in den Hu nick in ergießen. An den Mündungen war das Gras besonders Üppig. Der fluss wurde ansehnlich schmaler, bildete aher überall einen schönen Strom. Wahrscheinlich halle es au seinem Laufe weiter herauf gewittert, wodurch Wasser geliefert Worden war. Das Wasser, bisher klar, wurde jetzt trübe. Längs der Ufer befanden sich hier und da kleine Gebüsche, in denen ich einige Bäume bemerkte, welche auch andern Theilen dieser Gegend eigenlhümlich waren. Ausser der Traubenfeige sowie einer andern Art mit rauhen Wallern und kleinen llaum-haarigen purpurrothen Früchten standen hier eine Crttis, Mi'lia AtVdarath , ein PtiyllanlhUi als Strauch von sechs bis zehn PusS ff Ohe, eine zu den Asclepiadaceen gehörige Sehling-pllanze mit langen walzenförmigen Hoppclsamenkapselu und einige Cucurbitaceen . von denen eine mit länglicher ungefähr einen Zoll langer Frucht, eine andere mit runder, rother oder weisser von einem halben Zoll Durchmesser, einer Stachelheere ähnlich; eine dritte war von länglicher Form, zwei und einen halben Zoll lang, einen Zoll dick; eine vierte von schöner scharlachrother Garbe halte die Grösse und Form einer Orange. Die beiden letztem halten einen ausserordentlich billern Geschmack. Die Nacht und der Morgen waren trübe. Der Wind wehte aus Süden. Gegen elf Uhr heute es sich auf. Am Vormittage Cumuli bei Süd -Ost-Wind. Von unserm Lager aus sahen wir eine liügelreihe zwi--chen N. 5° W. und N-, 10" W. Sie war ungefähr drei Meilen weit ehtfernl und wurde von mir »ThaCker's Herge" genannt iu Anerkennung der Unterstützung, welche ich von Thacker Esq. iu Sydney erhallen halle. April 9. — Wir setzten die Heise ungefähr neun Meilen VV. bei N. fort und fanden unsre Breite 20° H' 26". Die Westspitze von Thackers Bergen zeigte gegen NO. Von Süd und Süd*West kommend ergossen sich zwei grosse GreekS in den Fluss. Die Gegend war offen mit Holz bestanden. Längs des Flusses wuchs die Moretonbay - Esche. Eine Greicia schien deren unzertrennliche Begleiterin zu sein. Der Wassergummi nahm die Niederungen und Lachen an den Ufern ein, welch« wiederum am Rande des Wassers mil hohem steilem Grase bedeckt waren. Der Strom war mit einem Dickicht von hängenden Theehäuinen eingefassl, die verhällnissniässig klein, von der Gewalt der Finthen gebeugt waren, deren Stärke das geringe Waehsihmn des Daumes andeutete. Die Anhöhen waren mit Dostgummi und schmal-blättriger Eisenrinde bestanden. Eine Erythrina und die Aka/ie der E x ]»e d i t i o n s b c r g o waren baldig. Das Grs« wer SChÖn und mannigfaltig. Vorherrschend fand sich Granit, Feldspalh in der Nähe des zweiten Greek, an weichem ich auch einen dunklen Stein aus Feldspalh und Hornblende (Diorit) zusammengesetzt sah. Unser Lager war an dem Fusse einer Reihe kegelförmiger Porphyrhügel aufgeschlagen worden. Ein bedeutenderes Gebirge gegen Süden bestand gleichfalls aus sehr hartem Porphyr, welcher von Quarz durchsel/.l war und kleine fleischfarbige feldspalhkryslalle enthielt. Aul den Ebenen zwischen diesen beiden Gebirgen trat. Grauwacke auf. Von (lern höheren halle ich eine sehr weite Aussicht. Hobe und sonderbar gezackte Berga waren südlich sichtbar, einzelne Piks und Hügel westlich, gedrungene Rerge und Piks gegen .Nord und bedeutende Ketten gegen Nord und Nord-Ost. Einen fluss sab man von den Bergen gegen Süd - West sich iu den Durdekiu ergiessen. An den felsigen Abhängen sprangen viele Känguruhs zu den grasigen Schluchten hinab. Die Hügel waren mit einer krüppeligen silherhlätlrigen Eisenrinde bedeckt, April 10. —- Wir hatten eine besonders gegen Morgen sehr küble Nacht und heftigen Tbau. Früh war es ruhig. Gegen neun Uhr n. m. erhob sich aus Süd-Ost eine Brise. Gegen elf bildeten sich CutnuU und verdichteten sich während des Nachmittags bedeutend. Die Gegend, .über welche wir ungefähr acht Meilen N. bei W. kamen, war eine der schönsten, die ich je gesehen. Sie war sehr offen, zeigt*; einige leicht undulirende Ebenen, oder stieg zu wohlbegraslen Anhöhen mit gutem Boden nn. In den Hur de kin mündeten zwei breite Greeks, einer von der Hechten, der andere von der Linken kommend. Ich fand Dogmatil von weisser Farbe, Hornblende, Porphyr und Diorit. Ein buschiges Ckrotkndvim und eine baumartige Ihirsaria mit weissen Blut heu bedeck! schmückten den Wald. Breite 20" (V 36", April 11. — Wir setzten unsre Heise am Flusse in WiNW. Dichtung Ungefähr zehn Meilen weit fort. Der erste Theil führte uns durch eine nieist schöne Gegend. Die Niederungen längs des Flusses waren mit dichtem Rasen von verschiedenen Gräsern bedeckt, der Wald war offon, soweit das Auge blicken konnte. Weiter hin trafen wir jedoch hier und da Stellei) Vitex - Busches und kreuzten einige steinige Anhöhen. Von Nord-Osl her ungefähr ein und eine halbe Meile von unserm letzten Lager mündet ein kleiner Fluss in den Burdekin, und von Süd-West kommend vereinigen sich zwei bedeutende Greeks mit demselben. Die unserm Lager gegenüber liegenden Hügel erstieg ich und blickte von denselben über eine uiicrniesslichc anscheinend ebene Gegend , über welche hinaus sich kleine Anhöhen und kurze Bergketten erhoben. Die Hügel, auf welchen ich mich befand, bestanden aus Peginatit mit Flecken weissen Glimmers im grossen Blättchen. Während der Tagereise fanden wir Granit mit Gneis, Diorit und Quarz abwechselnd. An dem steinigen Abhänge des Hügels sammelte ich die hübschen reihen und schwarzen Samen einer kletternden Leguminose (Albrvs precatorius.) Phonolit- und Basalt -Stücke Hessen mich annehmen, dass wir uns einem Wechsel der Gegend näherten. Unsere Droits war 10° 5b' 11". April 12. — Wir waren kaum ein und eine halbe Meile weit gereist, als wir einen bedeutenden Greek kreuzen muteten« dei' weiter herauf au Grösse zunahm. Buxbaum-ebenen und olfener Vilcx husch erstreckten sich längs seiner Ufer. Der Letztere wechselte einem Bericht des Herrn Doper zufolge mit Bricklowdickicht ab. An der Verbindung des Greek mit dem Flusse stiessen wir auf einen Basaltdamm, dessen Oberfläche so uneben war, dass wir uns ge-nöthigt sahen, auf den Ebenen längs des Greek zu gehen, welcher eine ansehnliche Strecke weit mit dein Burdekin parallel lloss. Die Humusschicht über dem Basalle war so dünn, dass sie nur eine karge Grasvegetation und wenige verkrüppelte Stämme schmalblättriger Eisenrinde zu unter- halten vermochte. Wir überschritten jenen Damm und stiegen nach ungefähr drei Meilen Weges in eine schöne Ebene mit schmalblättriger Eisenrinde herab, auf welcher ein anderer Creek in den Burdekin mündete, Die Ebene war von Hügeln aus Kalkstein begrenzt, welcher in grossen Blöcken über die Oberfläche hervorragte, Schichtungen zeigte, aber keine Versteinerungen führte. Nachdem wir im Laufe der heutigen Tagereise noch einen dritten Creek gekreuzt, schlugen wir au dem Ende eines andern Basaltdammes unser Lager auf. Bas Elusshelt lag voll von Blöcken, welche aus Syenit, Hornblende, Porphyr, grauem Pegmalil und zelligem Basall bestanden. Her Fluss bildet hier einen schönen breiten Wasserspiegel. Crosse Massen Syenit ragen der Mündung des Creek gegenüber über denselben hervor. Das entgegengesetzte Ufer zeigt einen sehr vullkomnmeii und in-strucliven geologischen Durchschnitt der auf verschiedene Weise gebogenen und gehobenen Schiebten des Kalksteins, welcher, wie es sich später fand, unzählige Versteinerungen, hauptsächlich Korallen und fossile Muscheln enthält. Herr W. B. Clarke in Paramatta war so freundlich, sich der Untersuchung der aus dieser liegend mitgebrachten Versteinerungen zu unterziehen. Eine bestimmte er als ein noch unbeschriebenes Caryophyllum und erzeigte mir die Ehre, demselben meinen Namen zu geben. *) Die übrigen *) Die folgende Beschreibung des vcrsteinerungfuhrende'n Kalksteins am Burdekin wurde mir von Herrn W. It. Clarke, Mitglied»; der geologischen Gesellschaft mitgethöilt i Das Gestein besteht aus halhkrysUillinischem graubraunem Marmor, einigen Varietäten ih's Wenlock-Kalkes äusserst ähnlich. Die deutlichste Versteinerung ist eine Koralle, welche zu der Familie der Cyathcfhytlidde zu gehören scheint. Die Gailling ist möglicher Weise neu, jedoch gestaltete mir der Mangel an Exemplaren zum Vergleichen nicht, mich genau davon zu überzeugen. Vorläufig mag sie dalier zu Cyathophyllum gestellt werden, mit welchem sie in mehrfacher Hinsicht grosse Aehnlicbkeit hat. Wenn es nun gleich den gegenwärtigen Hegeln der Classification etwas zuwider ist, eine Art nach einer Person zu benennen, so wage ich es hier dennoch, um meinem Freunde meine Achtung vor seinen Kenntnissen, seinem Flcisse und Kifer nicht nur ;ils Naturforscher, sondern auch als Reisender an den Tag zu legen, und du es die erste gehören hauptsächlich zu den Gattungen Atitrtiu, Caryo- pliyltea und 9iadt€po*k. Das reiche Ufer des Flusses steigt in steilen Itasallrilleu an. unter denen der Traubenfeigcn- vcrsluinerle Koralle isl, welche vort dem ersten Entdecker der Gegend, «o sich ihr Fumlorl helindet, gesammelt wurde, ihr den Namen C, Leichlhndli zu gehen. Ks möge hier die Beschreibung derselben folgen: C y alh . 380. Ed. IL p. 236. No. 37.) stand iu Bhilhe. Au den felsigen Abhängen fand ich neue Hakea mit liuealisch - lanzeltlichen Diätlern und blallvviukelständigcn Büscheln kleiner bräunlicher Blülhen. Sie bildet einen baumartigen Strauch von drei bis sechs Fuss Höhe und ist mit IL arborescens (H, B r. Prodi: p. 386. Ed. II. p. 242. No. 35.) nahe verwandt. Gegen Norden war ein hohes imposantes Gebirge sichtbar. April 22. — Wir legten ungefähr neun Meilen West zurück und erreichten 19° 12' Breite. Mit dem Flusse parallel in verschiedener Entfernung von ihm liefen llergkelten. Eine derselben war besonders schön; sie lag von uns gegen Süd-WeSt und Süd. Wahrscheinlich kam der breite Creek, welchen wir zwei Meilen von unserm letzten Lager trafen, von derselben herab. Drei Meilen weiter vereinigt sich ein Fluss ebenso gross oder noch bedeutender als der Dur doli in von West oder Süd-West mit dem letztern, welcher aus Nord-West kommt. Ich war Zweifelhaft, welchem der beiden Flüsse ich folgen sollte, fand jedoch bei einer genauen Untersuchung, dass der Nord - West-Arm strömte, während der südwestliche nur lange breite, jedoch unzusam-menbängeude Wasserllächeu enthielt. Demnach beschloss ich, dein Nord-West-Artne zu folgen. Den andern aus Süd-Wesl kommenden nannte ich den ,,Clarko" zu Ehren des Herrn W. D. Clarke in Paramalta, der tür Erweiterung der meteorologischen und geologischen Kenntnisse jener Gegend so viel geleistet hat und noch leistet. Ungefähr drei Meilen oberhalb der Vereinigung mündet ein bedeutender aus Morden kommender Creek in den Durdckin. Wo die Berge zu den Ufern herantreten, wurden die an ihrem Ursprünge unbedeutenden Gräben äusserst zahlreich. Nachdem das Lager aufgeschlagen worden war, ging ich am Clarke aufwärts, um die ihn umgebende Gegend zu untersuchen. Die Ebene am Burdekin, ungefähr zwei und eine halbe Meile breit, wurde von Anhöhen begrenzt, welche mil sil-bej'blätlrigcr Eisenrinde bestanden waren. Das Flussbel! wurde aus Talkschiefer gebildet. dessen Schichten von Nord-West gegen Süd-Osl sireichen und fast auf dem Kopfe stehend nur eine geringe östliche Neigung zeigen. Der Fluss ist rechtwinkelig gegen die Slreicbungsliiue gerichtet. Die Slein-slücfcc in seinem Dell beslanden aus Ilasall, Bai ksaudslcin (baked sandstone), ftdhgtomeret, Quer«, Syenit und Porphyr. Ich halte das Flusslhal von einem Derge in der Nähe unseres letzten Lagers gesehen; auch halte ich einige hohe Punkte unterschieden , von welchen ich nicht annehmen konnte, dass sie die steilen Endansläufer des seitlichen Basaltgebirges wären. Auf der Südseite war das Thal von vier lang gezogenen unbedeutenden Anhöhen begrenzt. In der Nähe unseres Lagers wurde der blaue Dcrg-parrakit häulig gesehen. *) Unter dem 21. Dccembcr habe ich eine kleine runde essbare Knolle erwähnt, welche ich in einem Körbchen von Eingebornen sah. liier entdeckte ich, dass es das dicke Ende der Pfahlwurzel eines PoktmogiHon oder einer dieser Gattung nahe verwandten Pflanze war. Ich l'and sie in einem kleinen Wasscrhälter bei unserm Lager nebst andern merkwürdigen Wasserpflanzen mit beblätterten Aehrcn blauer • Blumen. April 23. — Wir kamen gegen Nord - West bis zu Ii)" 4' 41" Breite über einige schöne Ebenen, von welchen eine fast nur mit Pappelgummi bestanden war, stets ein Zeichen von gutem festem Boden, Die Ebenen waren um schmalen Gräben und einigen Gasuarinencreeks durchschnitten* Diese kommen wahrscheinlich von den Bergen, welche die beiden Flüsse trennen. Zu beiden Seiten wurden in verschiedener Entfernung Höhenzüge und Gebirge gesehen. An den Ufern des Flusses kam die Cusnarina wieder häulig vor. Auffällig war es mir, dass die Moretonbay - Esche, welche am Burdekin so zahlreich ist, am Glarke völlig verschwindet. Am Fusse einer Anhöhe wurden einige Lagunen getrolfen, an welchen wir zwei Flögen llarlekintaubeu (Peristera histrionict) begegneten. In einem der tiefen Creek: trat Talkschiefer auf. Während unserer Heise am Burdekin sahen wir mit Ausnahme einiger Enten und einzelner Känguruhs sehr wenig Wild; gestern dagegen kamen am Glarke zwei Herden der letztern an mir vorüber, ein Beweis, dass die Legend clu« Ii nicht so arm an Wild isl, als ich geglaubt hatte. Das Wasser wurde von vier verschiedenen Fischen bewohnt. Einer, wahrscheinlich ein Gritlos, war acht Zoll lang und ein und einen halben his zwei Zoll breit, \on lanzeltlicher Forin, mit hellgelben Flecken über den ganzen Körper. Der zweite war kleiner als 6'n.st«, dunkel *) Plutycvrius i'ilcatus Gould? gestreift; der dritte ungefähr einen Fuss laiig und drei Zoll breit mit den Pertidae verwandt und der vierte ein kleiner Fisch, der zu den Cypriniden uu gehören schien. Grössere Fische giebt es wahrscheinlich in den tiefen steinigen Hecken, welche wir zuweilen trafen: jedoch glückte es uns nicht, einen zu fangen, noch hörten wir während der Nacht das fortwährende Plätschern wie am Mackenzie. Schalen und Knochen von Schildkröten zeigten das Vorhandensein solcher in den schattigen, von hängenden Theobäumen umsäumten Teichen an. Unmittelbar über dem Wasser befindliche grosse Löcher wurden wahrscheinlich von Wasserratten und Eidechsen bewohnt. Eine gemeine Teppichschlange wurde ge- * fangen. Wenn wir durch offenen Vitexbusch mit seinem steifen Lehmboden kamen, waren wir sieher, die kegelförmigen Haufen der weissen Ameise zu treffen. Sic waren einen bis drei Fuss hoeh. nicht breit und liefen in eine scharfe Spitze zu. April 24. — Heut kamen wir längs des Flusses über eine olfne Gegend, welche von Gräben durchschnitten war. Der Fluss selbst hatte ungefähr vier Meilen weit eine Richtung von Nord nach Süd und vereinigte sich mit einem andern aus Süden kommenden. Diesen nahm ich mir die Freiheit „Perry" zu nennen , nach Gapitaiii Pcrry bevollmächtigten Oberlandvermesscr. welcher so freundlich war. meinen Weg nach den während der Reise entworfenen rohen Skizzen zu zeichnen. Der Burdekin kommt hier von Westen und macht bedeutende Krümmungen um einige Berge, welche aus Quarzporphyr mit einigen last brystallinischen I ehlspaihdruseu bestand. Breite 10° V 18". April 25. — Die Heise wurde nieist genau gegen Mosten ungefähr neun Meilen weit am Russe hin bis zu 1(J° r 3" Breite fortgesetzt. Unser Weg führte durch eine schön begraste Gegend mit sehr dichtein Basen. In einiger Entfernung von dem Flusse fand ich Buxbaum- und Pappel-guinnii-Ebenen, welche während der Begeuzeit wahrscheinlich Sümpfe bildeten. Ein bedeutender Greek mündete in den Burdekin, längs dessen linkem Ufer sich eine Bergkette hinzog, während auf der rechten Seite die Gegend erst dann gebirgig wurde, als wir soweit gekommen waren, um unser Lager aufzuschlagen. Nachdem dies geschehen und die Hölingen Vorbereitungen getroffen worden waren, schlachteten wir einen unsrer kleinen Stiere, der sich als ausgezeichnet erwies. Die Viehzüchter wollen aus dieser einlachen Thatsache heurthcilen, wie sehr die Gegend für ihre Unternehmungen günstig ist; besonders wenn sie in Betracht ziehen, dass wir stets auf dem Marsche waren, häulig steinige Berge übersteigen musslon. wodurch unser Vieh Imslahm wurde, und dass die Jahreszeit, obgleich schön doch sehr trocken, dem Graswuchse nicht einmal sehr günstig war. Der Stier lieferte 120 Pfund getrocknetes Fleisch. An diesem Orte stellte ich drei Mal Mondbeohachlungeu an und berechnete Sie* Die eine ergab für die Länge 144° 4', die andere 144° 14'. Wir schmierten wie gewöhnlich unser Geschirr ein, obgleich diesmal nicht ohne vorherige Pera-llumg, da es jeder lieber gesehen hätte, Wenn das Fell hätte zum Essen verbraucht werden können, anstatt dass es für das Leder verwendet wurde. Zugleich besserten wir unsere Beit- und Packsättel aus und brachten Alles für die Weiterreise in Ordnung. Am 29. April brachen wir von der Schlachtstelle auf und kamen sieben Meilen weit N. 70" W., bis zu 18° 59' Breite. Die Bergketten traten zu den Ufern des Flusses heran und hielten uns heim Vorwärtskommen sehr auf. April 30, — Gharley's Angabe nach, der zufolge die Ufer weiter hin so steil und felsig wären, dass wir unmöglich an ihnen entlang würden den Weg fortsetzen können, verliess ich den Fluss und ging über die Berge, wenngleich auch diese meinen Ochsen das Fortkommen sehr erschwerten. Ich bedauerte es spater, als Herr Calvert und Brown, welche eines Degens wegen nach dem letzten Lager zurückkehrten, fanden, dass der WTeg am Flusse entlang nicht die geringsten Hindernisse dargeboten haben würde. Das Gebirge besieht aus Psaniinit, der häulig die Einwirkung von Feuer, wahrscheinlich der Ausbrüche vulkanischer Massen zeigt. Es wurden einige bekannte Pflanzenformen entdeckt, wobei auch eine neue Eucalyptus mit meergrünem fast kreisrundem herzförmigem Blatte und der Binde des Rostgummi, cm verkümmerter oder massig grosser Baum, m grosser Anzidd auf den Bergen wachsend. Wir kreuzten einen schö-jien grossen aber trocknen Casuarincncreok mit breitem sandigem Bett, welcher aus Westen kam. An seinen Ufern stund ein grosser Baum mil dunkelgrünen breit lanzelllichcn sicchcmlcii Blättern, welcher dem Nesselbaume: ähnelte, jedoch zu keiner der beiden iu den Büschen der Osl-Küste wachsenden Arien gehörte. I usere letzte Tagereise brachte uns nicht weiter als fünf Meilen in grader Linie vorwärts, und Wir hallen dabei nicht den geriugslen Fortschritt in der Breite gemacht, denn dieselbe betrug wieder 18°89', halten jedoch die Berge hinter uns und waren während des leizleu Theils der Tagereise durch eine schön begraste, (dien mit Hob bestandene Gegend gekommen. Bas Gebirge BUr Linken des Flusses erstreckte sich .....'h mehrere Meilen weil, verlief sieh jedoch nach und nach iu eine ebene Gegend. Achtes Capltel. Brown und Charley zanken sich. — Nacht - Wachen. — l n-en- Ifta* Iictie Lebensweise und die Gewobnjieilqa der einzelnen Mitglieder dei Reisegesellschaft. — her hang. - Lavaslröme. — Kin Pferd bricht ein Bein, wird geschlachtet und gegessen. — Kin Stamm Kiiigehnrne. — Herrn lloper's Intall. IMingsIcn. •• [Jer Ameisenhaufen - Creek, — Fünfzehn Stunden »Im«: WuMl'. ~ Freundliche Kingeborne. — Sr jiaratinns • Creek. — Der Ljnd. • P»J dialogische Kinwii klingen des Lehens in der Wildnis», — hager von Eingebornen. - - linset Salz ist \criminell!. Mai 1. — Wir seitaten den Weg West hei Nord his zu 55' 41" Breite fort und keinen durch eine Einförmige Ebene, welche nur dureh einen gehörten Casusrinen-Greek unierbrochen war. Dieser halle ein hreiles sandiges Dell und kam aus Süd - Süd - West. Der Doden war fest. Der Wahl, iu welchem der Du\haum vorherrschte, war ollen. Eine Ataxia mit schmalen abgestumpften PhylimUa von et WS einem Zoll Länge und dornigen JNehenblällcrn\'\ Halten lovea und die Grevillea mimosoidrs IL Dr. mil sehr Jangen linealischen Dlätlcrn waren häulig. Zu Ende des Tages erhöhen sich leichte Anhöhen aus Feuerstein bestehend zu unsrer Linken. Die Gegend war wieder mehr undulirend. Herr Dop er sah iu einer Entfernung von ungefähr fünfzehn Meilen ausgedehnte Ebenen. Kurz bevor wir unsere Lagerstelle erreichten, kamen wir durch eine sonderbare Gegend, in welcher das Wasser an einem schwach geneigten Tafellande herabfloss und in dem sandigen Lehm und Eisenocker breite Gräben ausgewaschen hatte, welche voll Ojiarzstüeke lagen. Die schwerere]» Massen hallen der Einwirkung des Wassers widerstanden und bildeten kleine l'iks und Inseln, wenn das weichere Erdreich um sie herum weggewaschen worden war. Wir trafen abgebranntes und noch brennendes Gras, ein Zeichen von der Anwesenheit Eingehorner, Während der Marschstunden war es besonders zwischen elf und zwölf Uhr sehr heiss; doch stärkte uns die kühle Nacht- und Morgenluft nach des Tages Beschwerden. Bei dem köstlichen Wetter war es eine wahre Lust, so längs des schönen Flusses zu reisen. Es herrschten stets Osl- und Nord - Ost - Winde vor, obgleich ich verniulhete, dass sich die Richtung der Luftströmungen Indern wurde, Sobald wir nach der Milte der Halbinsel York kämen. Unsere zwei Schwarzen, welche his jetzt wie zwei Brüder gelebt hatten, indem sie sich einander von ihren Abenteuern oft bis tief in die Nacht hinein unterhielten, zusammen sangen, plauderten, lachten und meist laut schrien, mir oft Unruhe verursachten, indem Brown bei einer Verbannung C h a rl e y s diesem stets folgte, zankleu sich gestern einer geringfügigen Sache wegen so heftig, dass längere Zeit verging, ehe sie wieder Freunde wurden. Als Herr Calvert und Brown gestern zum Lager zurückgekehrt waren, iheülcn sie mit, dass sie den Wasserfall nicht gesehen hätten, von dem Charley au unserm letzten Lagerplätze gesprochen halte. Lbarley behauptete, sie hätten ihn deshalb nicht gesehen, weil ihre Pferde an demselben viu'bei galo|i|iirt wäi'en. Dieser Vorwurf ärgerte Brown, der auf sein Pferd sehr stolz und für dasselbe ungemein eingenommen war, und es entstand ein ernslhafter Streit von im Grunde lächerlichem Charakter, Indem ich mich neutral verhielt, sah ich bald, dass ich aus ihrem beiderseitigen (.rolle den grossten \utzeii zöge, da ein jeder darnach trachtete, es dem andern in der Bereitwilligkeit, mir Dienste zu leisten zuvor zu Ihun. Heut erhob sich Charley, der des Morgens gewöhnlieh zuletzt aufstand, mit mir zugleich und brachte die Pferde, bevor das Frühstück zurecht gemacht war. Drown's Liebe zum Plaudern verursachte jedoch, dass er dem Hader mit seinem Landsmann und Gefährten ein Ende machte. Während des letzten Theils unserer Reise übernahm steis einer von der Cesellschaft regelmässig eine Nachtwache, sowohl um uns vor einem nächtlichen Ueb einfalle der Eingebornen zu schützen, als auch um auf die Ochsen Acht zu geben*, nach und nach war aber diese Massregel wieder sehr vernachlässigt worden. Herrn Boper's Wache war voll den Andern in alphabetischer Keihe in gewissen Zeit- räumen übernommen worden; jedoch nicht einer [dachte daran , sie wirklich zu thun; vielmehr wurde das Ganze als elfte Förmlichkeit betrachtet. Ich ertheilte deshalb auch keine Verweise, weil anscheinend von den Eingebornen nichts zu befürchten stand; denn bei ihren Besuchen zeigten sie sich bisher sehr furchtsam, und unser Zusammentreffen mit ihnen war stets zufällig und nie von ihnen beabsichtigt. Deshalb war ich in dieser Hinsicht ausser Sorge. Was die Ochsen betrifft, so waren sie jetzt daran gewohnt, heim Fressen frei zugehen, so «lass es uns selten Schwierigkeiten mächte, sie des Morgens bald wiederzuliiulen. Ich will hier einen Tag schildern, der als ein Betspiel dienen mag, wie uns alle übrigen verliefen. Ich erhob mich gewöhnlich, wenn ich den läuten Huf des lachenden Jackass (toatelo gigäntta) hörte, welcher seiner Pünktlichkeit wegen nicht unrichtig des Ansiedlers Ehr genannt wird. Darauf werkle ich nieine Gefährten, beauftragte Drown den Thee zu kochen, Herrn Galverl das Fleisch mit Salz und Majoran zu würzen. Nachdem wir uns gewaschen, bereiteten wir das Frühstück, aus zwei und einem halben Pfunde Fleisch bestehend, das die Nacht hindurch geschmort hatte. Dazu kam auf Jeden von uns ein Quarttopf Thee. Herr Calvert theilte einem Jeden seine Portion zu. Nachdem dies nothwendige Geschäft beendet isl, kommt Charley gewöhnlich mit den Pferden, die zu ihrer Tagearheil zureebt gemacht sind. Nach dem Frühstücke geht Gharley mil John Murphy die Ochsen zu holen, die dann gewöhnlich etwas nach sieben Ihr gebracht werden. Nun erfolgt das Deladen derselben, was wenig Zeit erfordert, da unsere Vorräthe sehr zusammengeschmolzen sind. Ungefähr um ein Vierlid auf neun Uhr brechen wir auf und setzen den Weg vier Stunden weil fort, um uns dann nach einem Platz«; zur Eagerstellc um-zusehen. Der Burdekin, welcher uns seines graden Laufes und beständigen Stromes durch mehr als zwei Gra«le Länge, und zwei Grade Breite wegen nichts zu wünschen übrig iiess, hat uns nicht immer ganz passende mit NN asser versehene Lagerstellen geboten. Seine Ufer bestanden gewöhnlich in steilen Wänden, die mit denen «ler mit dem Flusse parallel sich hinziehenden Wasserballer eins bildeten und dicht mit Leichliardt'i Reise. 13 hohem steilem Grase bedeckt waren. Ein anderes gleich steiles Ufer, mit einem Dickicht von hängenden Theehäuinen bestanden, trat his /um Wasserrande hervor. Gelang einmal das Herabsteigen /um Wasser etwas leichter, so befand sich der Strom häutig an der enlgegeugosotzlen Seile, und wir nnissten einige hundert Schrille weil über eine breite Fläche lockern Sandes schreilen, mit dem sieh unsre Mo-cassins anfüllten, wenn wir. um uns zu waschen, hingehen wollten. Iiier ist der Fluss schmaler, und ich habe mein Lager in dem trocknen Flussbelt unter dem Schatten einige* Gasuarinen und Melaleuken aufgeschlagen, indem der Strom verhällnissinässig leicht zu erreichen und nicht zehn Schritte entlernt ist. Von meinen Gefährten waren einige missbilligende Bemerkungen über meine Wald des Lagerplatzes geäussert worden; aber obgleich ich so \iel Unge-mach mit ertrug, erduldete ich es leicht, indem ich der Vorsehung für den klaren Wasserstrom dankte, mit dein wir jede .Nacht versehen waren. Ich halte natürlich einen starken Widerwillen gegen gesuchte Bequemlichkeiten und Gul-schmeckerei, besonders auf einer Heise wie die unsrige, die wir in der sichern Erwartung antraten, dass wir Entbehrungen jeder Art würden erlragen müssen; jedoch ein allmächtiger Beschützer halle uns nicht allein bis hierher geleitet» er halte uns sogar oft mit Eeberlluss gesegnet, — was schon dadurch bewiesen wurde, dass wir alle stärker und gesunder geworden waren , obgleich fortgesetztes Keilen stets angreift. Ich äusserte diese Abneigung oftmals vielleicht zu unfreundlich, was Unzufriedenheit hervorrief; bei solchen Gelegenheiten wurde meine Geduld jedoch hart auf die Frohe gestellt. Ich muss indess das Bild des Tages vollenden. Soliahl das Lager aulgeschlagen isl, und die Pferde und Ochsen von ihren Lasten befreit sind, haben wir jeder unsre bestimmte Arbeit. Das Feueranmachon kommt mir zu. Brown's Obliegenheit besieht darin, Wasser zum Thee zu holen. Herr Calvert wiegt ein und ein halbes Pfund .Mehl zu einem Fetlkuchen ab, welcher lieber als eine, andere Speise gegessen wird. Nachdem der grosse Theetopf geleert ist, wiegt Herr Calvert zwei und ein halbes Pfund getrocknetes Fleisch ab, welches für unsre letzte w Mahlzeit bestimmt ist. Während des Nachmittags folgt ein Jeder seinen Geschäften, sei es, dass man die Kleider wäscht oder ausbessert, die Sättel und Packsältel in Stand setzt oder das Gepäck ordnet. Meine Beschäftigung besieht darin» mein Tagebuch zu schreiben, meinen Weg zu vergleichen, eine botanische Kxcursion in der Umgebung des Lagers zu machen oder auf Erforschung der (irgend auszurollen. Meine Begleite? schreiben auch ihre Bemerkungen auf oder gehen aus, um Sämereien zu sammeln oder merkwürdige Steine zu suchen. Herr Gilberl ninuuL sein Gewehr, um Vögel zu schiessen. Gegen Sonnenunlergang rufe, ich Alle laut, um sie um das Tafeltuch zu vereinigen. Während wir unser Mahl gemessen, nimmt die Tagereise., die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft unsre Gedanken in Anspruch oder bildet den Gegenstand unserer Unterhaltung, je nachdem die Gesellschaft gelaunt isl. Einige Vorlalle haben mich streng \ersrhwicgeii gemacht, und ich hin je.l/L bei der redseligen Heiterkeit meiner jüngsten Gelahrten selten vergnügt. Deren Scelenslimmung ist, anstatt nachzulassen, heilerer und lebensfroher denn je geworden. Als meine Aufgabe betrachte ich es, jedem soviel Balhschlägc zu geben, als ich nur kann, im Falle, meine Begleiter wünschen oder das Verlangen blicken lassen zu lernen, und ich hin glücklich, wenn ich bemerke, dass ihnen daran liegt, sich mit den Gegenständen der Natur, von welchen sie iiiii-geheu sind, bekannt zu machen, oder wenn sie deren wechselseilige Verwandtschaft einsehen. Herr Hop ej ist schweigsamerer Natur. Herr Calvert spricht gern und belebt durch seine Hedseligkeit, von welcher er einen guten Theil bcsiizi, unsere Mahlzeiten. In dieser Hinsicht ist er ein guter Gesellschafter. Er steckt voll Schnurren und Anecdoten, welche, obgleich all, zuweilen doch recht nett und stets rein sind und dazu dienen, die Gesellschaft zu erheitern. Herr Gilbert ist viel gereist, hat daher einen reichen Schatz von impressions de voyaye. Seine Unterhaltung isl gewöhnlich sehr angenehm und belehrend, indem er den Charakter der Gegenden, welche er gesehen, die SitLen und Gewohnheiten der Völker, welche er kennen gelernt hat, beschreibt. In der Ornithologie Australiens hat er aus- 13* gedehnt« Kenritnisse. Wenn die Ffecht anbricht, ziehen wir uns aul' unsre Lager zurück. Die zwei Schwarzen und ich selbst breiten die unsrigcn unter Gottes schönem freiem Himmel aus, während die Herren II o per, Calvert, Gilbert, Murphy und Phillips ihre Zelle haben. Herr Galverl theill Köper Erzählungen mit; John unterhält Herrn Gilbert. 11 r o w ii stimmt seine Corroborri - Gesäuge an, bei denen ihn Gharley trotz ihres letzten Zankes begleitet. Drown singt angenehm, und seine melodische klagende Stimme lullt mich in den Schlaf, wenn ich sonst zu diesem geneigt bin. Herr P h il I i p s hat etwas sonderbare Gewohnheiten. Gewöhnlich schlägt er sein Zelt in einiger Entfernung von den übrigen unter einein schattigen llaunic oder iu einer Gruppe grüner Gebüsche aul', wo er sieb so bequem einrichtet, als es ihm die Umstände erlauben, indem er Gras und Zweige unter seinem Lager ausbreitet und sein Zelt mit diesen bedeckt, um es schattig und kühl zu machen. Zugleich Steckt er lilienähnliche (rimtm-Stengel mit Klüthcn vor seinem Zelle in die Erde, um sich die Aussicht aus demselben für die kurze Hauer unsres Aufenthalts zu erheitern. Wenn die Nacht vorrürkl, hören die Schwarzen zu singen auf; Mur-phy's geschwätzige Zunge ruht, nachdem er Herrn Gilbert eingeschlafen, und zuletzt schweigt Herr Calvert, wenn Roper's kurze Antworten seltener und seltener erfolgen. Has Gewieher der angebundenen Pferde, der Klang der Viehglocken oder der Huf eines Nachtvogels unterbricht dann allein in unserm Lager die Stille der Nacht. Das Feuer, welches so lange gebrannt, als es von den Corroborri - Sängern geschult worden, erlischt alhuählig oder flackert und dampft matt unter dem grossen Topfe, in welchem unser Fleisch leise zischend kocht. Die glänzenden Sternbilder steigen unbeachtet über den Häuptern der träumenden Wandrer der Wildniss am Himmel herauf, bis sie der Ruf des lachenden Jackass wieder zu den Geschäften des anbrechenden Tages weckt. Mai 2. — Wir setzten die Reise in NW. Richtung bis zu 18° 50' 11" Dreite fort, indem wir zuerst über Duxbaunt-ebenen, mit undulirender offner Gegend abwechselnd, kamen. Ungefähr drei Meilen, ehe wir unser Lager aufschlugen, kamen wir zu einigen kleinen Ebenen. Diese schienen sich von dem Eusse der Basaltanhöhen bis zu (lern trocknen Canale eines Flusses zu erstrecken, wecher mit Rohr bewachsen einzelne Wasserlachen enthielt und von schönen Wassergtun-mihätimen und Easuarinen cingefasst war; an demselben fehlten jedoch der hängende Theebaiun und die Moretonbay -Esche, welche letztere vom Burdekin allein begünstigt zu sein schien. An seiner linken Seile erhol) sich eine Basaltanhöhe mit dichtem Busche bedeckt. An deren Basis breitete sich eine kleine Ebene aus, deren schwarzer Boden mit Quarzen bestreut war. Der Fluss kam, soviel ich beurlhei-len konnte, aus WKW. Herr Do per und Brown fingen ein Känguruh, halten aber einen gefährlichen Ritt nach demselben zu bestehen. Das bedrängte und geängstete Thier versuchte sich zu vertheidigen und Herrn Do per anzugreifen. In einem Creek fand ich Pcginatit. Stücke Talkschiefer und Quarz bedeckten das Flussbett. Mai 3. — Wir mussten auf eine weite Strecke den Weg iu dem Bett des Flusses fortsetzen, da seine Ufer von Hügeln gebildet und von zahlreichen liefen Gräben durchschnitten wurden. Wo indess die Anhöhen zurücktraten, kamen wir über schöne ununterbrochene Ebenen. Der Wahl war überall offen , das Gras gut, wenn auch alt. Nachdem wir ungefähr fünf Meilen zurückgelegt, sahen wir gegen Nord-Osl einen Hügel. Wir erreichten diesen und fanden, dass sich der Fluss von dort gegen Osten wendet. Ein wildes Feld basaltischer Eavaslücke machte es uns unmöglich, seinen Ufern zu folgen. Die schwarzen rauhen Felsmasscn waren mit dichtem Dusche bestanden, in welchem ich zahlreiche Fla-schenbäTime mit Pandanut- Blättern bemerkte. Ich hielt mich von dein Busche westlich und folgte einem Creek, welcher sich weiter hin in eine Reihe Weiher theilte, die sowohl das Wasser des Basaltfeldes als auch das der Basaltaiihölien gegen Westen in sich aufnahmen. Die Anhöhen waren his zu ihren Gipfeln vollkommen abgedacht und hingen mit einem Hochlande zusammen, welches sich weit gegen Westen hin ausdehnte. An ihrem Fusse fand sich Syenit, Quarz und Leptinit. Nachdem wir uns um das Lavafeld herumgewendet, trafen wir in eine weite Eheue mit Gruppen schmalblättriger Thecbäiime, rohrbewachsenen Sümpfen und einzelnen schönen Wasserguniinibäumen. Wir sehlugen unser Enger an einem rasch strömenden Bache auf, dessen Eier frei you Bäumen, dagegen von Bohr, Earren und Pathos eingenommen waren. her Bach bildete den Abzugskanal einiger sehöneu Lagunen, welche sich an den steilen Abhängen des Basalt-Tafellandes hinziehen. Ich ging über den Greek und die sich an ihm Busdehnenden Ebenen nach den entgegengesetzt liegenden Hügeln. Die Ebene bestand aus einer erhabenen Basaltlage, hier und da gering mit Erdreich bedeckt, zuweilen ganz nackt, jedoch auch mit schönem Grase bewachsen oder mit vereinzelten Wassergummibäumeu bestanden. An dem Eusse der östlichen Hügel fanden sieh indess tiefe Gruben in einem Graben, mit schwarzen übereinander gehäuften Basalt - Blöcken, auf denen der Feigenbaum mit seinen dunkelgrünem Laube schattige, während der Hitze des Tages äusserst angenehme Gänge hil dete. Die Hügel bestanden aus blättrigem Granit, welcher das geschichtete Ansehen des Gneiss halle, in dem aber die Glimnierblälfchen zerstreut waren, anstatt dass sie wie sonst zusammenhängende Adern bildeten. Hie Oslseile des schmalen Wasserlaufs gehörte /um Primärgesteini die Westseite war basaltisch. Nachdem ich über die Hügel gekommen, erreichte ich die OstSCite des Flusses. Seine Ufer gestatteten, soweit sich das Primärgeslein erstreckte, das Vorwärtsgehen; jedoch weiter herauf begann ein anderes Lavafeld, welches das Fori kommen für unser \ ich unmöglich machte. Ein einheimischer niedriger strauchartiger Maulbeerbaum stand in dem Husche. Seine Frucht bot eine angenehme Speist- dar, war jedoch sehr klein. Von der Spilze des Hügels hol sich mir eine köstliche Aussicht über das Flussthal und seine grossen Lagunen dar, welche von Nymphäen und Dasamonieii bedeckt wa i'en. In einer der Lagunen schoss Gharley eine Parva gallinnci'a *), ein Vogel, den Herr Gilbert nur hei Port Essington beobachtet hatte. Ein stark betretener Pfad *) Rcichcnbacli, Vögel N c u Ii o 11 a n d's S. 213. No. 258. \ asscrhäller, welche mich, wie ich holfte, zwischen den Bergen zu Creeks führen sollten, hatten sich in diesen Sumpfebenen verloren. Diese Craiiilgobirge waren in der Thal im höchsten Grad von \Na.xserläufcu cntblössl. Die groben Theile des verwitterten Gesleius, besnnders des Deg-matils, halten gleichförmige Abhänge gebildet, von denen die häuligen Degen schnell aufgesogen worden waren; jedoch lagen runde Felsslücke zuweilen sonderbar über einander gehäuft da und waren wahrscheinlich von dem Grauilsande ausgestossen worden. Pitmltoms .spiralis wächst ;un Dande der zerstreu! liegenden Wasserballer und Grccilka rhri/so-ilendmii B. Jl r. bildet eine blass silberfarbige Einfassung um die Sümpfe, liebt jedoch den Sandboden. Der weiss» Beiher *), der Australische Kranich '**), der Ibis, Gänse und Regenpfeifer waren sehr zahlreich, und die grossen Ameisenluigel, welche im Walde am Fusse der Hügel zerstreut lagen, sahen wie Wigwams aus. Von einer der Bergketten bot sich nur eine. Aussicht über das nordwestliche Gebirge dar. Wir gingen auf dies zu, indem wir die Drimärbildung hinter uns liessen. Ein, kalter Südwind erhob sich am Morgen des 28. und machte Brown und mich selbst schauern, so dass ich mich gern meiner Flanelljaeke bediente, wahrend sich Brown in seine Decke einhüllte. Wir leglen ungefähr fünf Stunden über uridiilireudes Wahlland zurück, welches mit ein oder zwei Ebenen abwechselte und grössteulheils sehr steinig war. Zu-lelzt kamen wir zu kürzlich abgebranntem Grase und he- ") Herudias inimaculula liould, „White crane" der Cuhmislcnj s. Hei-chenhach, Vögel Neuhollauds S.37. No. 326. J. Ueber-.. ) Grus aK.v/üi/'i.M./fei il.HiM. ...Vitite companion" der Colonislwi, eliend. s. 243. Na. f)9w d. Uebers. merkten neue Zeichen von steinernen Tomahawks der Eingebornen. Nachdem wir einen Felsabhang mit unregelmässigen steinigen Erhöhungen getroffen, sahen wir einen Casuarinen-Creek vor uns, auf dessen entgegengesetzter Seite sich das Granitgebirge erhob, nach welchem wir unsern Wrg gerichtet hallen. Dieser Creek lief auch der Grenzlinie des Primär- und basaltischen Gesteins nach. Jene Seite war von Schluchten und Spalten durchschnitten', während der Ilasalt. einen steilen ununterbrochenen Abhang bildete, obwohl er mit Geröll bedeckt war, das häulig in das sandige Bett des Creek herahgeführl worden, in welchem es mit Granit- und Dogma!ilgesehieben vermischt lag. Ich nannte diesen Creek Scpa ra t io ns er e c k " , »im auf seine geologische Beziehung hinzuweisen. An der Stelle, wo wir ihn trafen, wendete er sich gegen Nord und Nord-West, was mich glauben liess, es sei ein westliches Wasser; darin irrte ich mich jedoch. Während des Nachmittags bekamen wir einige Schauer Sprühregen. Der Wind Wendete sich am Abend und wehte aus Norden. Die Nacht war hell. Wir sahen einige Känguruhs, welche ihren zu dem Wasser führenden Spuren nach in dieser Gegend zahlreich waren. Eins davon, welches wir im Creek bemerkten, war von hellgrauer Farbe und hatte ein schönes Fell mit weissem Schwänze. Mai 1 II. ..... Wir kehrten zum Eager zurück. Während des ganzen Tages wehte ein kühler Ostwind. Kleine Begen-wolken, die sich des Morgens bildeten, zogen sich am Nach-inillage zusammen. Meine geologischen Beobachtungen führten mich zu dem Schlüsse, dass zwischen den Granilgebirgen ein unermess-liebes Thal durch eine neuere Basalteruption ausgefüllt worden war, welche, angenommen dass der Lang in dem Mittelpunkte «ler Erhebung basaltisch ist, sich in einzelnen Piks und Hügeln erhob, im Allgemeinen jedoch ein ebenes Hochland bildete. Der Dasalt ist von neueren Spalten durchbrochen, durch welche wieder Lavastrome hervorgetreten sind, um sich über die benachbarten Felsen zu er-giessen. Mai 20. — Wir brachten unser Lager ungefähr achtzehn Meilen weit NNW. zum Sc pa ratio nscreek, dessen Breite IS11 2' 22" hei rüg. -lohn Murphy fand (irevilU'a thr>/iodendr<»i mit Blü-then, deren prächtiges Orange allgemeine Bewunderung erregte. Die Eukahple mit zasriger Binde *) und Trislafl/ip wuchsen in dem Saudhoden, letztere in der Nähe der Gräben. Es wurden einige einheimische Trappen **) (Otis Novae Ilotlandiae Gould), deren Magen ich voll von Samen der Greicla fand, welche in den offenen Stellen des Waldgrundes häutig wächst, geschossen. Indem wir über eine Ebene schritten, bemerkten wir im Schallen einer Gruppe schmalblättriger Thee-häiime vier Lauben des Kragenwürgers , welche mit einander verbunden waren, so dass der muthwillige Vogel, wenn ihm die eine zu enge war, sein Spiel in der andern weiter treiben konnte. Auf den ausgetrockneten Sümpfen sah ich wieder kleine Trupps Netiholländisrhrr Kraniche (Native com-panious), die in einiger Entfernung um uns herumgingen, sich jedoch unter lautem Cur-r-r-r-ring-Geschrei erhoben, sobald Brown sich ihnen zu nähern suchte ***}, Mai 21. - Ich brach mit Brown auf, um den Lauf des Greek zu untersuchen und mir Gewißheit darüber zu verschaffen, ob er uegeu Westen lliessl. Wir landen indess bald, dass er sich gegen Nord und Nord-Ost wendet und einen östlichen Lauf beibehält. So weit wir ihm abwäri-folgten, bildet er die Grenze zwischen dem l'ebergangsge-birge und dem Basall . nimmt jedoch einige vou Westen kommende Creeks iu sich auf. Indem wir au ihm hinritlen, hörten wir den Buf Eingeborner und trafen an den grossen W'isserhällcrn des Creek einige umfangreiche Lagerplätze der- *) Stringy-baik, s. S. 4fl. **) Nach dem Originale „Nalive hustard.*' Reichelibach fiilut ^on der Gattung Otis nur eine Art au und /war 0. austmlasianus tionU an (s. Vögel N.nhol land s S. 236 No.2S8.). d. Uebers. ***) Die Eingebornen lön A r r y i «■ he/eirlmen den R"F des Kranichs mit Ku-rii-duc Kn in-dar. lene von Porl Essington nennen ■k-ii Vog«l Ororr. Capt. Kin«. selben. In dem Greek erhob sich plötzlich ein Schwarzer mit einem Casuarinenzwoige , welchen er in der Hand hielt» gegen Westen zeigend. Wir gaben ihm durch Zeichen zu verstehen, dass wir am Creek herahgehen würden und nicht die Absicht hätten, ihm etwas zu Leide zu thun; der arme Wilde war indess so erschrocken, dass er ächzend zusammenfuhr und sich im Grase niederbückte. Um seine Angst nicht zu vergrössern, ritten wir weiter. Ich ging am Bett eines Creek, welcher von Westen kam, hinauf. Er war mit Casuarinen und Wasserguininihäuinen oingefasst wie der S e -parat io nscreek und kam aus einer Granitgegend, in Weither Anhöhen und Bergreihen mit einzelnen hohen funkten sein Thal zu beiden Seiten einfassten. Er theilte sich indess bald in mehrere Arme, von denen sich einer bedeutend gegen Norden und der andere gegen Süden wendete. ' Ich hielt mich deshalb westlich und kam in eine hügelige unebene Graniigegend. Auf den Gipfein der Hügel waren grosse Granitblöcke aufgethürmt., während die Abhänge derselben mit Akaziendickicht sowie Bahw und Grevillea-Bäumen bestanden waren. Eine Zwergakazie mit rautenförmigen flaumigen einen Zoll langen Phyllodia wuchs zwischen den Eelsstücken. Auf den Hügeln befunden sich Ein-geborne damit beschäftigt', Opossums zu fangen und Honig aaszuschneiden. Wir hörten ihr Hufen und das Geschrei ihrer Rinder. Als wir in ein anderes Thal hinabsteigen wollten, stand der ganze Abhang in Eeiier. wurde jedoch >on uns mit geringer Schwierigkeit überschritten. Wir kamen von einer Anhöhe zur andern , übersehritten einen kleinen Graben oder Creek nach dem andern und fanden, dass sie sännntlich gegen Norden gerichtet waren. Aeusserst müde und zuletzt, fast daran verzweifelnd, dass wir den Gegenstand unseres Suchens, nomlich ein westliches Wasser linden würden, gelangten wir in ein Thal, das gegen Süd-West gerichtet ist, und landen, diesem folgend, dass es in ein grösseres ausläuft, welches sich gegen Westen erstreckt. Ein breiter Creek mit hängenden Theebäumen und sandigem Bett liess uns hoffen, dass wir bald Wasser linden würden. Indem wir den zahlreichen Spuren von Känguruhs und einheimischen Bunden folgten, kamen wir zu einer kleinen Lache. Nachdem wir einige sehr felsige Granilliügcl überstiegen, traten wir in eine offnere Gegend. Die Ufer des Creek zeigten Dohr: Wasser fand sich in grösserer Menge, bis zuletzt ein schöner Hälter von einem reichen Gürtel Hohr umgehen vor uns lag, Drown war so glücklich zwei Enten zu schiessen. Nachdem die Sonne hinter den nahen Hügeln untergegangen, schlugen wir unser Lager auf. Mai 22, — Wir kehrten zu unsern Gefährten zurück. Indem ich einen Weg gegen WNW. einschlug, vermieden wir die sämmtlichen Höhenzüge und Schluchten, über die wir gestern gekommen waren. Au dem westlichen Creek fand ich eine rusarolhe Sinrufia. mit grossen glockenförmigen Blülhen und filzigen Samengefassen. Der Baum hatte sein Lauh völlig verloren. Ich hatte diese Art auf den Eelsgehirgeu am Moretonbay (auf dem Berge Brisbane); dort jedoch als niedrigen Strauch gefunden , während sie hier und rund um den Golf von Garpentaria einen Baum von mittler Grösse mit gespreizten Aesten bihlele. E ine neue Make« mil langen dünnen cylindrischen Blättern, von der //. lorm verschieden, und 0wvUtca rhrysodendron wuchsen längs des Creek. Grevillca ccrniophyU'i IL B r. und noch eine andere tirerillva mit zusammengesetztem eiidsländigem Blüthenslrausso und langen lanzeltlichen sichelförmigen Blättern standen auf den Abhängen in Gesellschaft mit einem Xylomidum, dessen Samengefässe unbehaarter und kleiner waren als die von X pyriforme. Auf den felsigen Anhöben standen die Euka-lypte mit fasriger Binde, die schöne Cypresslichle, die niedrige silberblällrige Eisenrinde, eine Eucalyptus mit sehr dünnem Laube, orangenfarbigen Blülhen und Samengefassen von der Grösse eines Yogeleies. mit Längsrippen; ihr Haupt-stamm war mit blättriger Binde bedeckt; der obere Theil desselben und die Acslr waren jedoch weiss und glatt; sodann noch eine Eucalyptus mit schuppigem Stamme, ähnlich dem der Moretonbay-Esche, deren oberer Stamm jedoch glatt war, mit herzförmig eirunden Blättern, welche mir auch neu war und von uns Apfelgummi genannt wurde. Sehr häufig trafen wir den Grasbatim [Xantfwrrlioea.) Mai 23. _ Wir brachten unser Lager nach dem westlichen Creek, welchen ich Tags zuvor gefunden hatte, und ilrr niiL einigen andern den Ursprung eines gegen NW. Jaulenden Flusses bildete, leb nannte ihn den „Lynd" nach II. Lynd Esq., dem ich die grossten Verbindlichkeiten schuldig bin, denn seiner unbegrenzten Gastfreundschaft und Gefälligkeit habe ich es zu danken, dass ich meine Zeit ausschliesslich wissenschaftlichen Beschädigungen und Forschungen widmen konnte. Die Nacht war wie gewöhnlich sehr kalt gewesen; auch hatte es stark gelhaut. Es herrschte jetzt der Ostwind vor, indem er nur gegen Abend nach Nord-Ost umspringt und des Morgens kühl aus Süd-Ost. weht. Die Felsmasse gehörte zum Priniärgebilde oder bestand aus Granit und Pegmatit iu verschiedeneu Varietäten mil wenigen Ausnahmen vulkanischer Gesteine. In der Nähe unsers ersten Lagers am Lynd unter 17° 58' Dreite fand ich einen Syenit, welchem die geschichtete Vertheilung der Hornblende das gestreifte Ansehen des Gneiss verliehen halte. Ein anderes Gestein bestand aus Feldspalh und grossen Dlättchen weissen Glimmers oder aus Quarz und weissem Glimmer. Die Adern, welche dieses Gestein durchsetzten, bestanden sännnllioh aus Quarz, welcher sich mit dem Pegmatit iu grossen Massen und zu Hügeln, besonders WO Ilasalt angrenzte, erhob. Herr Gilberl und Gharley gingen am Greek hinab, um Wasser und einen gangbaren Weg zu suchen, im Falb' dir Gegend gebirgiger und felsiger werden sollte. Von einem kleinen Pik in der Nähe unsres Lagers bot sich mir eine Fernsicht dar. Die Gegend war von Gebirgen durchzogen und ollen mit Holz bestanden. Gegen Norden sab ich eine niedrige Bergkette von Ost nach West streichend. Mai 24. — Heule war der Geburtstag der Kiiiiigiu, welchen wir mit dem von uns Fettkuchen genannten Gerichte feierten. Dies war das einzige lecker»! Mahl, welches uns überhaupt die Möglichkeit gestattete herzustellen. Es wurde aus vier Pfund Mehl und etwas Talg bereitet, dem letzten, wr] ches wir zu diesem Zwecke aufgespart; dazu ein Topf Theo mit Zucker. Schon mehrere Monate hatten wir keinen Zucker zum allgemeinen Bcdarl'e mehr, sondern hesassen überhaupt nur noch zehn Pfund, welchen wir für Krankheilsfälle und festliche Gelegenheileu aufhoben. So noth- wendig scheint es der menschlichen Natur zu sein, die Einförmigkeit des Lohens durch bestimmte Tage zu unterbrechen, an denen man sich den Erinnerungen an die Vergangenheil oder dem Nachdenken über die Zukunft hingiebt, dass wir uns dieser Tage so sehr oder noch mehr erfreuten, als wenn wir von allen Segnungen der Eivilisalion umgehen gewesen wären, obschon ich ollen gesiehe, dass die Aussicht auf einen Eettkuchen und Thee mit Zucker uns mehr veranlassen mochte, das Herannahen solcher Festtage sehnlichst zu erwarten. Ich will hier noch einige andere dem Psychologen interessante Tliatsachcn erwähnen, welche die Wirkungen unseres Einsiedlerlebens und die Einförmigkeit desselben auf unsern Heist äusserten. Während des ersten Theiles unserer Heise war ich in meinen Träumen zu Begebenheiten vergangener Tage, in die Gesellschaft der Männer, mit denen ich kurz vor dem Antritt meiner Beise zusammen gelebt halte. Sowie wir einen Theil unsrer Beise zurückgelegt, kehrten meinem (leiste frühere Zeilen mit all den phantastischen Beigaben des Traumes wieder. Scenen aus England, Frankreirh und llaiien schwcblen nach einan-der an nur vorüber. Bann kamen Erinnerungen aus meinen Euiversitälsjahi en, an meine Vellern und Verwandten, und /uleizl die Tage des Knabenalters und der Kindheit - die Zeit, wo der Knabe heim Erblicken des Lehrers erschrick! — und jetzt mit dem Liiabhäiigigkeilsuefühl des Mannes, gegen den m.ni sjch au>sprichl . mit dem mau den Forlgang der Beise erörtert, den Lauf der gefundenen Flüsse, die möglichen Yorlheile der gemachten Entdeckungen überlegt. Während des Letzten Theiles meiner Heise hatte ich gleichsam den ganzen Lauf meines Lehens nochmals durchlebt, und ich war jelzf in mein-m Träumen fasl unveränderlich in Sydney, indem ich meine Mittel erwog und mir einbildete, dass, obgleich ich das Lager verlassen, ich jetzt mil neuen Hülfsquellen zu demselben zurückkehren musste, um unsre Beise zu Ende zu führen. Sehr merkwürdig ist. es, dass meine Gefährten fast ohne Ausnahme das Ende unsrer Heise vorausempfauden, indem sie träumten, sie hätten die See-küste erreicht und Schilfe getroffen, oder sie befänden sich u Port Essington und erfreuten sich der Genüsse des civilisirten Lebens, während ich beim Erwachen nieine Gesellschaft und meine Interessen an dem Orte fand, wo ich sie iu meinen Träumen gelassen. Während der letzten Augenblicke des Tages oder beim Einbrechen der Nacht, wenn wir um das Feuer sassen, schienen all meine Gedanken auf den Fortgang und den Erfolg unserer Heise und die Gegenstände, welchen wir während des Tages begegnet, gerichtet zu sein. Ich musste mich sammeln. um mich meiner Freunde und der vergangenen Zeilen zu erinnern, und der Gedanke, dass jene die Erfolglosigkeit meines Enternebmens oder meinen Tod voraussetzen könnten, brachte mich sofort auf meinen Lieblingsgegenslaud zurück. Uci weitem der grösste Theil meiner Zeil wurde von weilen Forschungsaus-flügen eingenommen , und die , welche dazu verwendet wurde, erhielt in einem fortwährenden Zustande der Aufregung, in-nVm sie ein Mal Holl'nungen vorspiegelte, wenn man auf einen blauen Berg oder ein entferntes Gebirge zuritt oder den günstig scheinenden Krümmungen eines Ibisses folgte, ein ander Mal aber Verzweillung und alles Engemach empfinden liess, wenn man sich dem Fusse von Bergen nä-herlc, ohne Wasser zu linden, das wieder mute Kraft zur Weiterreise verliehen haben würde, oder wenn der Fluss eine ungünstige Bichiung annahm und von seinem gewöhn liehen Laufe abwich. Der Abend nabl. die Sonne isl unter den Horizont hinabgesunken 5 aber noch Strengt man das Auge an, um durch das Dunkel hindurch die dunkelgrüne Umgebung eines Greek zu erspähen, oder versucht, dem pfeilähnlichen Fluge einer Taube zu folgen, deren Flügelschlag mit plötzlicher llolfnung erfüllt, um in um so grössere Betrühniss zurückzuwerfen. Mit gesunkenem Muthe hissl man den Kopf auf die geschwundenen Yorrälhe sinken, während das IM'erd, durch den übermässigen Durst unwillig gemacht, an der Seite stampft, und versucht, das trockne Gras zu verzehren. Wie oft habe ich mich selbst iu dessen verschiedenen Zuständen der frohsten llolfnung und des tiefsten Elends befunden, indem ich durstig, des Lebens überdrüssig, im Begriffe vor Mattigkeit vom Sattel zu hinken, dahinritt. Das arme IM'erd. ebenso müde wie sein Heiter, stolperte lahm über jeden Stein, lief kraftlos au den Bäumen an, wobei es meine Knie verwundete! Aber plötzlich wurde der Ton einer Gralüua ausda/is, der Hufeines Kakadus, das Quaken eines Frosches gehört, und die lebhafteste Hoffnung kehrte zurück. Es ist ganz gewiss Wasser in der Nahe. Die Sporen werden dein durstigen Tbiere in die Seilen gedrückt, das bereils die Vorgefühle seines Heilers thcill und einen lebhafteren Schrill annimmt — und eine Lagune, ein Eroek oder gar ein Fluss liegt vor ihm. Das Pferd ist in einem Augenblicke abgeladen, gekoppelt und ordentlich gewaschen. Haid ist ein Feuer angezündet, der Thoctopf darüber gesetzt, das Fleisch hereitel — und die Wonne des armen Wanderers ist ohne Grenzen. Ein Pankgebel dringt über seine Lippen zum allmächtigen G o l t e ; seinem Führer auf der Reise. Mai 25. — Wir gingen ungefähr acht Meilen weit am Lynd herab. Die Gegend war sehr gebirgig; Granit- und Pegmatit - Anhöben schlössen das Thal auf beiden Seiten ein. Mai 26, — Wir setzten die Heise über die meist gebirgige und felsige Gegend fort, die wir bisher bereist halten. Die Höhenzüge selbst bildeten die Eier des Flusses und graten ebenfalls iu sein Hell vor, das nach und nach breiler wurde und von einigen mit grossen hängenden Thre-bäumen eingefassleii Ganälen durchschnitten war. Zu Ende der Tagereise wurde Dasalt gefunden, welcher den Granit durchbrochen hatte. Mai 27. — Der Fluss wandle sich mehr gegen Norden und schlängelte sich, nachdem er mehrere Gräben iu -ich aufgenommen, durch wilde felsige, wenngleich niedrige Derge. Au einer Stelle , an welcher er vor einer Kette kleiner schroffer Piks vorüberfloss, trat an seinem Eier wieder Hasalt auf und zog sich auf eine Strecke an ihm hin, indem er mit seinen rauhen und zelligen Blöcken und Geschieben auf den Ebenen zerstreut lag oder wieder kleine Hügel von dunkelem nacktem Gestein bildete. Sobald indess der Fluss die Basallformation ganz verlassen hatte, lagen zu beiden Seiten an ihm weile Ebenen mil hellfarbigem Sandboden, auf dem Pandanus tpiralis in Masse und von bedeutenderer Grösse stand, als wir ihn je zuvor gesehen, Das Flussbett winde sehr breit und war mil. Saud, Bollslciuen und Geschieben von dein Gestein seines oboru Gaules bedeckt. Ich kam durch eine hreit(! Felsschlucht, die ein von Osl. nach West streichendes Gebirge durchschnitt. Zwei Meilen darüber hinaus gegen Moni - West schlugen wir unler 17fl54'40" Breite unser Lager au!'. Indem ich auf einem vorherigen Forsolumgsauslluge um Brown durch die Schlucht kam, trafen wir einige Eingebornc, welche mit Weibern und Kindern au dem nördlichen Eingange derselben ihr Lager hallen. Sobald sie uns erblickten , ergrilfen die ^l.iinier ihre Spcre und schwangen ihre Waddis, um uns zu erschrecken; aber als wir trotz ihrer Drohungen auf sie zu gingen, liessen sie all ihre Habe im Stich und Hohen mit wunderbarer Gewaudiheil, nur ihre Wallen mit sich nehmend, über die Felsen. Drei Kulinians {Wassergehisse von iasrigcr Binde) waren mit Ilonigwasser gefüllt. Ich nahm einen Nichtigen Trunk aus einem derselben und liess als Bezahlung einen Messingknopf dafür zurück. Dillis, Fischspere, ein gerösteter Beuteldachs. eine Batate, Wachs, ein Bündel Theebaum - Binde und Irockne Spähne, einige Kiesel, welche mil Meiischenhaaren an die Enden von Stöcken geknüpft waren und als Messer zum Zerschneiden dos Felles und des Fleisches von Thieren gebraucht werden, eine Spindel, um aus Opossumhaaren Schnüre zu drehen, und andere kleine Werkzeuge fanden sich in ihrem Lager. Einer meiner Schwarzen fand in einem Beutel von ihnen einen schöllen Bergkrystall *), als wir am Tage darauf | Ea zeijd die», wie weil der Gebrauch, den Bergkrystall als geheiligt zu Betrachten, durch den Coniinent verbreitet tat. I'iitwtvl.i isi >■<-vor Geschlecht zu Geschlecht vererbt worden, oder der F.ingcborne war stets geneigt, glänzende Sleme zu sammeln, indem er glaubte, dass sie besondere gute Eigenschaften besässen. Ans der AI,Wesenheit glänzender Metalle oder kostbarer Steine in den Beqteja und Dillis der Eingebornen schloss ich, dass weder Metalle noch Edelsteine in der Gegend, die hinter uns lag, vorkommen. Die, mit welchen wir in Berührung kamen, bewunderten unsre goldnen und silbernen Kelten immer sehr, besasse» dagegt« nichts weiter, als Stücke zerbrochener Seemiischeln. au der Stelle vorüber kamen. Die armen Leute ballen es bis jetzt jedenfalls noeb nicht gewagt zurückzukehren. Die Kiiigebm-neii. welche wir früher getroffen, hallen unsre Bewegungen gewöhnlich aus der Ferne beobachte! und waren zurückgekehrt, sobald wir uns gutwillig entfernt halten. Diese schienen jedoch zu furchtsam zu sein, und ich war nicht verwunden, zu linden, «lass die gebirgige Natur dieser Gegend ihnen einen grössern Theil Aberglauben eingeprägt halle. Von den neuen Straucheln und Daumen, welche wir fast bei jedem Schritte trafen, erwähne ich nur eine kleine Gnvillm ein his zwei Fuss hoch, mit flaumhaarigen iieder-spalligen Diätlern und einem einfachen oder zusammengesetzten Stande scharlachrolher Blülhen; Cochlusi>crm a h , V„Kel N e u Im 11 a n d~. S. 198. No. 237. «I. L'eliurs, Hohen kleinen Baum mit Hängeästen uml linealischen lan-zetllichen hängenden Blättern von einem Zoll Länge. Er gleicht ungemein einer Capparis, welche ich am Isaacs gefunden halte. Seine Blüthen sind sehr klein; Kelch und Blumenkrone fünfgelheilt; Staubgcfässe und Blumenblätter gegenständig. Er trägt eine Frucht gleich einem kleinen Apfel mit harter Schale. Innen ist sie weich und enthält einige Sanum wie Cappiuin, Der Kelch sitzt am Grunde der Frucht fest. Das Gestein isl stets granitischendt unbedeutenden Basalt-aushrücheii. Weisse Glimmerblätlehen waren überall sichtbar, sowohl iu dem Erdboden als auch in den Hügeln der Ameisen, welche als Baumaterial den verwitterten Feldspalh brauchen. Das Flussbett war häulig steinig und sehr breit, enthielt niedrige Bänke, aber kein Wasser. Die höchste Fluth-marke wurde sechs his acht Fuss über dem Niveau des Bettes beobachtet. Es befanden sich solche Marken an den Stämmen der Casuarinen, Melaleuken und des Wassergutnmi, welche an dem Ganale hin standen. Im Ganzen halte die tlegend ein winterliches Ansehen. Der Hasen in der Umgehung unsers Lagers war trocken; jedoch beobachtete ich das Gras des Isaacs und einige Varietäten, welche am Suttor und Burdekin wuehsen. Diese bilden in der günstigen Jahreszeit gewiss ein gutes Futter, obwohl auch jetzt weder unsre Dferde noch Ochsen Mangel litten. Der Theil der Gegend, iu welchem wir uns befanden, bot in meteorologischer Hinsicht iu einem Funkte grosses Interesse dar. In der Mitte der Halbinsel York zwischen der Ostküste und dem Golfe, und an den Abhängen des letztern, wie sich annehmen lässt, wehten die nördlichen und östlichen Winde nicht, welche sich sowohl am Burdekin als auch auf dem Basalthochlande so regelmässig nach Sonnenuntergang erhoben. Sie waren durch leichte «restliche und östliche Brisen ersetzt, ohne bedeutend fühlbare Bewegung in der Atmosphäre. Westwinde, die bisher selten gewesen waren, wurden häulig und heftiger. Die windstillen Tage waren sehr heiss; iu den bedeutend kalten Nächten thaute es heftig. Gharley versicherte, er hätte hei unserem leisten Lager Eis gesehen. l.eirhliiirrit » Kein*'. |5 Der schwarze Kakadu (Culyploirlu/nclixs liunkm) ist iu der letzten Zeil sehr häutig heohaehlet worden. In dein vorigen Lager verbrauchten wir unser letztes Salz. Was wir nun ohne solches Ihuii sollten, war eine Frage von der grossten Wichtigkeit. Aul' nieinen Forschungs-ausllügcn hatte ich nie Salz mitgenommen, es auch zu dem trocknen Fleische nie vermisst, mochte ich dieses gebraten oder roh gegessen haben. Ich ricth deshalb meinen Gelahrten, es in demselben Zustande zu essen, und in der That wurde das gute trockne Fleisch gar nicht zubereitet von uns allen sehr schmackhaft gefunden, dagegen dörrte es durch das Braten aus oder verbrannte, besonders wenn es nicht fett war, und geschmort war es zähe und unschinack-haft, wenngleich es eine gute Brühe gab. Das Fleisch von unserm letzten Ochsen war sehr hart und saftlos, musste deshalb häulig gekocht werden , um es weich und geniessbar zu machen. Da wir kein Fett hatten, kochten wir es mitunter mit Wasser, wodurch es jedoch zähe wurde, ohne dass es sich hätte leichter kauen lassen. Die Fasern desselben setzten sich zwischen die Zähne und machten diese locker, wodurch uns Schmerzen verursacht wurden. .Nach einer eiu-wöchenllichen Erfahrung und verschiedenen Versuchen kehrten wir zu unsrer frühem Weise, es zu dämpfen, zurück, und in kurzer Zeit schmeckte es uns ohne Salz ebenso gut als früher mit demselben. Neuntes Capitel, Der gesiirnic Himmel. — Ersatzmittel für den Caffee. — SiigefUeu. — Zweistückig« Gunyas der Eingebornen. — Der Mitcliell. — Murphy'» Herd vergiftet, — Laub * Ameise. — Neue Erfrischung. — Crocodii. — Kühnheit der Milane, -- Unfreundliche Eingebornc. — Das Lager wird in der Nacht von ihnen überfallen, - - Die Herren Rüper und Halver! vei wiiuilei , Herr Gilbert ermordet. Juni 1. — Herr Gilbert inachte mit Gharle) in der letzten Nacht einen Ausflug am Flusse abwärts, um Wasser zu suchen. Ha sie jedoch am Morgen nicht zurückkehrten und Wasser, nachdem sie fortgegangen, im Flusse ungefähr vier Meilen unterhalb gefunden worden war, brachen wir auf, um sie zu suchen. Ich bemerkte einen Zug weisser Kraniche in der Luft kreisend, weiche den Fluss abwärts llogeu, und schloss daraus, dass wir weiter hinab hinreichenden Vorraih von Wasser linden würden. Deshalb ging ich au dem nächsten Wasserballer vorüber; jedoch dadurch dass die Gegend wie das Flussbett sehr steinig waren, ging unser Vorwärtskommen sehr langsam von Statten. Nachdem wir ungefähr acht Meilen zurückgelegt, kamen wir zu der Mündung eines Flusses, welcher sich von Sud-West mit dem Lynd vereinigte, und schlugen unser Lager au einigen Wasserlachen unter 17° 45' 40" Drcile auf. Während der letzten zwei Tagereisen halten wir eine West Nord - Wesi - Dichtung eingeschlagen. Juni 2. — Als wir heule Morgen unser Lager verliessen, kehrten Herr Gilbert und Gharley von ihrem Hille zurück. Sic hallen in der vergangenen Nacht unsere Spuren gefunden, waren jedoch von felsigen Hügeln und Schluchten so eingeschlossen gewesen, 'dass sie sich hallen genothigt gesehen, die Nacht an der Stelle zuzubringen. Wir legten ungefähr sieben und eine halbe Meile zurück und kreuzten 15* drei ansehnliche Creeks, welche von Nord-Osl in den Lynd münden. Dec Fluss theill sich zuweilen in Arme, welche felsige Hügel und Anhöhen uinlliessen und aus diesen Inseln bilden. Er war bedeutend hesser mit Wasser gefüllt und enthielt einige grosse rohrbewachsene Lagunen. Auf den kleinen Ebenen, welche sich au ihm ausbreiteten, wuchs eine elegante Akazie von dreissig bis fünf und dreissig Fuss Höhe. Sie hat grosse hängende meergrüne doppelt gliederte Blätter, lauge breite Schoten und ovale Samen, halb schwarz und halb lebhaft roth. Juni 3. — Wir setzten die Beise. ungefähr bis achl Meilen weit am Flusse herab fort. Die eisten drei Meilen führten über schmale Buxbaum - Ebenen am Flusse hin und waren sehr erträglich. Sowie wir uns dem Gebirge wieder näherten, nahm der Wasservorrath auch zu. Besonders au einer grossen Lache kamen wir vorüber, auf welcher es Eulen und Löllelgänse in Menge gab. Jedoch traten die Berge auf beiden Seiten so nahe an die Ufer des Flusses heran, und bildeten entweder steile Wände oder so steile Ebenen, dass wir diesen ohne Frage folgen musslen. Wir erstiegen deshalb die Hügel und Berge ;ujid kamen mit unsern lahmen Thiercn über Strecken mit scharfen Porphyrslücken und krochen gleich Schnecken über die felsigen Hügel und durch die mit Felsbrockeu und Geröll angefüllten Schluchten, bis ich für nothwendig hielt, Hall zu machen und unsere armen Thierc ausruhen zu lassen. Während des Nachmittags untersucht«! ich die Gegend vor uns und fand, dass sich die Berge find' Meilen weit hinzogen und ebenso steinig waren als die, über welche wir so eben gekommen. Dann aber traten sie vom Fluss«'. zurück, und die Gegend wurde ver-hällnissmässig eben. Dis zu dieser Stelle brachte ich meine Gesellschalt am 4. Juni. Dann stieg ich wieder in das Flussthal hinab und schlug das Lager in dem sandigen Flussbett in der Nähe eines schönen Wassiuhällers unler 17° 34' 17" Dreite auf. Dort traf ich in der leisten Nacht eine Familie Eingtdiorner, welche eben im Begriff waren, ihr Abeiulbrod zu verzehren. Sobald sie uns erblickten, liefen sie jedocb davon und liessen alles liegen, ohne auch nur einen Versuch zu machen, uns zurückzuschrecken. Beim Untersuchen ihres Lagers fand ich ihre Kulimans voll Bienenbrod, von dein ich etwas nahm, indem ich dafür einige überflüssige Na-scnringe unsrer Ochsen zurücklieft*, In ihren Dillis fand ich die fleischigen Wurzeln einer Bohne, welche auf Sandboden wächst und vereinzelte gelbe Blüthen trägt, den Knollen eines Rankengewächses, welches bandförmige Blätter hatte; eine bittere Kindlenwurzel, wahrscheinlich von einer Wasserpflanze; ein schönes Stück Bergkrystall und ein grosses Ci/mbium (eine Seemuschel), ausser den gewöhnlichen Kleinigkeiten , welche wir fast hei allen Eingebornen gesehen hatten. Ihre Kulimans waren sehr gross und glichen kleinen Kähnen. Sie waren aus der innern Bastschicht der Eukalyple mit der Zaserrinde verfertigt. Fleisch, was zur Nahrung bestimmt gewesen wäre, fand sich in dem Lager nicht. Die ganze Strecke der Gebirgsgegend, welche wir während der zwei letzten Tage zurückgelegt hatten, bestand aus Porphyr mit grauen Drusen von Quarz- und Feldspathkry-stallen. Zu beiden Seiten desselben bestand das Gestein aus Granit und Pegmatit, und auf der Nord - West - Seile beobachtete ich in dem Flusshett Talkschiefer. Die Vegetation bot weder im Walde noch am Flusse Veränderungen dar. Auf den Dörgen herrschte dagegen die silberblättrige Eisenrinde vor. Die Hauptrichtung des Lynd war von den zuletzt angegebenen Breitegraden bis hierher nordwestlich. Dadurch dass wir während der Nacht im Freien schliefen, einen hellen sternbesäten Himmel über uns, waren wir natürlich veranlasst, den stündlichen Wechsel au demselben genauer zu beobachten. Meine Gefährten wollten die Namen der glänzenden Sternbilder kennen lernen, auf welche sie durch die nächtlichen Beobachtungen vielleicht zuerst aufmerksam geworden waren. Wir hatten eine Dreite erreicht, welche uns nicht allein gestaltete die glänzenden Gestirne der südliehen, sondern auch die der nördlichen Halbkugel zu sehen, und ich werde nie das schöne Vergnügen vergessen, dessen ich mich erfreute, und welches meine Gelahrten äusserten, wenn ich sie gegen 4 Uhr Morgens rief, damit sie die Tr.sa major sehen sollten. Der gestirnte Himmel ist das von alle den grossen Wundern der Natur , welches be- wusstlos auf unsern Geist einwirkt. Das Nichterscheinen der Sterne erfüllt uns mit einer peinliehen Sehnsucht, deren Natur wir häufig nicht erkennen, obgleich wir den Namen des Heimweh dafür haben — ihr plötzliches VVicdcrerscheinen triff! uns magisch und erfüllt uns mit Freude, Jeder Neumond wurde ebenfalls mil abergläubischer Ehrfurcht begrüssl. Meine Schwarzen wetteiferten mit den andern darin, seine schmale Sichel zuerst zu entdecken, und wurden lörm-lich unwillig, wenn ich meine schwachen Augen vergeblich anstrengte, um* den Schimmer seines malten Lichtes an dem prächtigen Himmel zu erblicken, welcher dem Untergange der Sonne folgte. Die Fragen; wo waren wir beim letzten Neumonde? wie weit sind wir seit demselben gereist? und wo werden wir bei dem nächsten sein? — wurden unveränderlich von uns gegen einander wiederholt. Es wurden Berechnungen Ober die Zeit angestellt, welche uns zum Ziele unserer Beise führen könnte, und an Vermuthungen, was sich noch Alles begehen könnte und sollte, fehlte es night» Bei unsern fetzten Lagern hörten wir das Geschrei von Ziegenmelkern und den Huf von Eulen während der ganzen Nacht; und unmillrlbar nach Sonnenuntergang das Zirpen einiger Arten Heusehreeken, deren Ton so metallisch klang, dass wir ihn für das Läuten unsrer Glückcheu hielten. Am S e p a r a t i o n s c r e e k trafen wir zum ersten Male das ringei-schwänzige Opossum, dessen etwas klagenden Ton wir auf dem Hochlande häutig vernahmen. Juni 5. — Wir gingen in grader Linie ungefähr neun Meilen weit am Flusse herab, obgleich die Entfernung au seinen I'fern bedeutend grösser gewesen wäre, denn er machte eine starke Krümmung zuerst gegen Norden und später, nachdem er sich um eine schön hervortretend*! kurze. Bergreihe gewendet, gegen Westen. Ich nannte das Gebirge nach W. K i r c h e r E i <|., einem andern Beförderer meinen Unternehmens. An manchen Stellen war hier der I luss eine volle halbe Meile breit und bildete Canäle mit niedrigem Busche bedeckt, in welchem eine Myrlacce häulig vorkam. Zwischen den Bergen wurde der Fluss schmaler und, bevor er Kircher's Berge erreicht, nimmt er einen breiten Creek von Osten her in sich auf, sowie eitlen andern, nachdem er an dem Gebirge vorübcrgeflossen. Die Ebenen dehnen sich zu beiden Seiten des Flusses aus und sind offen mit Buxbaum und schmalblättriger Eisenrinde bestanden. .Nahe an unserm gestrigen Lager bestand das Gestein aus Talkschiefer. Weiter hinab wurde Syenit beobachtet, welcher so viel Hornblende enthielt, dass er zuweilen mil Hornblendegeslein abwechselte, in welchem GHiarzkryslalle zerstreut waren. Granit und Pegmatit traten in der Umgebung einiger nahe am Greek von demselben südlich gelegener Lagunen auf. Der Traubenfcigenbaum des Durdekin wurde wieder sehr häulig; der den Fluss am meisten charakteri-sirende Daum war jedoch Sarcocephalus. In dem olfuen Walde wuchs die Akazie von den Exp editionsb ergen und dem obern Lynd bis zu verhallnissmässig bedeutender Grösse. Wir beobachteten einen obgleich blalllosen doch ganz mit grossen gelben Blülhen bedeckten Baumwollenbaum (Cochlos-permum). Ensrer iVIeinung nach dürfte es nicht leicht einen schönem Schmuck für die Gärten der Colonie gelten. Je grösser die. Wasserhälter, um so zahlreicher wurden auch die Wasservögel. Es glückte Brown einige IIolz-enten und einen Mulavnrrhynchus membranaceus *) zu schiessen. Die Bohne des Mackenzie war in den sandigen Betten des Flusses sehr häulig. Einige,von [ihren Früchten rösteten und assen wir; jedoch waren sie zu unverdaulich und verursach-Irn Indigestionen. Herr Phillips zerstiess sie und gebrauchte sie anstatt des Gaifees, wie ich sie auch dem Thee vorzog, denn dieser zeichnete sich zu der Zeit nicht durch seine Stärke aus. Juni 6. — Wir legten ungefähr fünf Meilen West bei Nord zurück und kamen bis zu 17° 30' 47" während des ersten Theiles unserer Tagereise durch eine undulireiule ollen mit Holz bestandene, während des letzten dagegen durch eine hügelige und bergige Gegend. Wo die Berge zum Flussbelt vortraten, waren sie. so felsig, dass wir uns genöthigt sahen, dessen Ufer zu verlassen und durch eine sehr widrige Gegend zu reisen. *) Hei eher, hac Ii, Vogel iNcuhül ht iTd b Si 23. Nu. 312. Weich-schnabelige Löffelente. d, Uebeis. Auf den kleinen Ebenen standen der Apfelgummi mit wenigen einzelnen Moretonbayeschen. An dem Flusse fanden wir die weisse Ccder (Malta Azedarach), CUrodendron, eine strauchige Asclepiadacee mit grossen dreieckigen Samengefassen und auf den Hügeln Blutbolz und die Eukalypte mit Zaserrinde. Der |Fels besteht, so weit ich ihn untersuchte , aus Porphyr von der grossten Härte und bildet kegelförmige Hügel. Juni 7. — Dieselbe unwegsame Hegend setzte sich nicht allein fort, sondern verschlimmerte sich sogar. Charley berichtete mir in der letzten Nacht, dass er bei seiner Rückkehr von einem Ausflüge Sandstein gefunden hätte. Heut kamen wir über Porphyr, welcher dem von der letzten Tagereise glich) ungefähr vier Meilen von dem letzten Lager erschienen jedoch zu unsrer Linken auf einige Entfernung vom Flusse schroffe Sandstcinfelsen mit Höhlungen, von welchem sie durch Porphyr getrennt waren. Noch weiter hin näherten sie sich dem Ufer auf beiden Seiten und bildeten steile Abhänge, welche uns nöthigten längs des Flussbettes zu reisen. Zwei ansehnliche Creeks, von welchen einer floss, mündeten von Süden her in den Fluss. Dessen Strom verlor sich in dem sandigen Dett, erschien jedoch zu Ende der Tagereise wieder. Wir hatten ohne Zweifel den vierten bedeutenderen Fluss der Heise gefunden: Der Condamine, obgleich nicht ausdauernd, wurde durch Begen gefüllt, welchen Ursprung die trübe Beschaffenheit seines Wassers anzeigte; der Dawson fing an zu lliessen, wo wir ihn verliessen, und der ljurdekin mit einigen seiner Zuflüsse strömte, so weit wir ihm gefolgt waren. Das Wasser des Dawson, des Burdekin und des Lynd war sehr hell und entsprang beständig aus Quellen. Wir trafen ein Lager Eingeborner. Diese erschraken ausserordentlich heim Knalle eines Gewehres, welches Herr Gilbert in ihrer Nähe abfeuerte, um sich ein Pärchen der Gcophaps plumif'era *) für seine Sammlung zu verschallen, *) Reiche nb ach, Vögel Neu bull an Js S. 222. N. 267. Hie lang-»chopfige Wnclutltaubc. d. lebers. wonach er sehr trachtete. Diese niedlichen kleinen Tauheu wurden während der gestrigen Tagereise zum ersten Male und zwar von Drown beobachtet, welcher zwei davon schoss; diese waren jedoch zu sehr beschädigt, als dass gute Exemplare daraus hätten gemacht werden können. Wir^sahen sie später häulig, nie aher mehr als zwei, vier oder sechs zusammen , indem sie mit erhobnem Schöpfe äusserst schnell auf dem Boden hinliefen, besonders die schattigen Felsen längs des sandigen Flussbetles vorziehend. Ich stellte einige Versuche an, die Wurzeln geniesshar zu machen, welche wir in den Lagern der Fingebornen gefunden; aber weder Rösten noch Kochen mässigte ihre Lebelkeit erregende Bitterkeit. Zuletzt zersliess und wusch ich sie, und nahm das Stärkemehl derselben, welches gänzlich geschmacklos war, sich jedoch in heissem Wasser wie Kartoffelmehl schnell verdickte. Es war geniesshar, nur fehlte uns Zucker, den wir uns dazu denken musslen, um es angenehm schmeckend zu machen. Juni 8. — Wir legten ungefähr neun Meilen gegen West-Nord - West zurück. Die Gegend war im Allgemeinen offen mit ausgobrcileteren Ebenen weichen Bodens, obgleich au manchen Stellen Sandsteingebirge zum Flusse herantraten. Vier Creeks von ansehnlicher Grösse mündeten von Süden her in den Fluss. Der Sandslein oder Psammit bestand aus grossen Quarzkörnern, welche mit Thon von weisslich rother oder gelber Farbe vermengt waren. Er bildet häulig steile Klippen und schroffe unebene kleine Piks. Die Eukalypte mit der Zaserrinde stand von ansehnlicher Grösse auf den Hageln mit Eisenrinde und dem hängenden Theehaum, dem vorzüglichsten Bauholze, zusammen. Eine neue Mttaleuea sowie eine Boronia wurden gefunden, als wir in die Sandsteinbildung kamen. Während der letzten Tage war der Wind ein westlicher gewesen. Cumuli, welche sich während des Tages gebildet, zerstreuten sich gegen Sonnenuntergang. Die Tage waren sehr beiss, die Nächte mild und trocken. Es war augenscheinlich, dass wir in das Becken des Golfs bedeutend herabgestiegen waren. Juni 9. — Wir lügten ungefähr zehn Meilen gegen Nordwest zurück. Buxbaumehenen von grösserer oder geringerer Ausdehnung waren von uirzusammenhängcnden Reihen schrolfer Sandsleiuhügel durchschnitten, welche auf Lagern Thonsteins zu ruhen schienen. Der letzlere wurde gewöhnlich am Fusse der Hügel und im Flussbett beobachtet. Au den ineisten Stellen sind Einwirkungen des Wassers auf ihn zu sehen. Auf den Ebenen wird die Zaserrinde zufolge der sandigen Hodenheschalfenhcil zahlreicher; die Hügel werden jedoch kümmerlicher, und Herr Gilbert berichtet, dass eise eben den Hricklow wiedergesehen. Das Gras vom Isaacs viird zwölf bis fünfzehn Fuss Koch in den Haltern am Flusse, welcher wie gewöhnlich mit Sorcocrphalus, einer Terminnl'ui, dem hängenden Theebaum und einer Akazie eingelässt ist. Hie letztere erfüllt die Luft mit dem kösllichen Gerüche ihrer Blülhen. Wir sammelten einige Blüthen vom hängenden Theebaum, welche so viel Honig enthielten, dass sie, mit Wasser aufgegossen, diesem einen angenehmen Geschmack inillheillen. In den verlassneu Lagern der Eingebornen fanden wir häulig grosse Mengen aufgeweichter Blüthen dieses Baumes, woraus wir sahen, dass jene den Honig der Thee-baumhlüthen ebenso lieben wie die Eingebornen auf der Oslküsle den einiger Banktia - Arien. Juni 10. Wir kamen ungefähr fünf Meilen weil Nord -Nord-Wesi bis zu 17° 9' 17" Breite. Die Ebenen, die rauhen Hügel und der Fluss behielten denselben Charakter bei. Greeks, wahrscheinlich von geringer Länge, Bossen dein Lynd von allen Hügeln der Südseite zu, au welchen wir gestern und heut vorüberkamen. Das Wetter war sehr schön, obgleich am Tage ausserordentlich heiss. Die Nächte waren mild, ohne Tliau. Während des ganzen Tages wehte der Wind aus Osten oder Südosten, legte sich gegen Sonnenuntergang etwas und erhob sab nach diesem wieder von Neuem; während des letzten Theiles der Nacht und vor ein und einhalb Ihr nach Sonnenuntergang war es jedoch still. Ich bin geneigt zu glauben, dass dieser Wind von dem kühlen Luftstroiu herrührt, welcher vom Tafellande des Burdekin nach dem Golfe herabgeht, da die Ostwinde iu N eu-E n gl an d West verursachen und die Westwinde iin Sydney während des •luli und August, welche li'ir regelmässige gehalten werden, mit dein Tafellande von Neu-England und Balhurst in Zusammenhang stehen. Hie Westwinde andern oheru Eynd widersprechen dieser Annahme nicht , denn sie mögen wohl einer oheru von der See kommenden Luftströmung angehören. Es wurden zwei neue Fische gelängen. Heide waren sehr klein. Her eine, ein Weiehflosser und dem Hechte ähnlich , verharrte eine Zeil lang bewegungslos auf dem Grunde und schoss auf seine Heute; der andere gehört zu den Harschen. Er hat einen länglichen zusammengedrückten Körper und drei dunkle Gängsstreifen. Dieser schwimmt im Wasser umher und fängt seine Deute. Auch Silurua und Gristes wurden gelängen. Brown erwies sich uns dadurch sehr nützlich, dass er Enten schoss, welche auf den Wasserhältern sehr zahlreich waren. Zuweilen glückte es ihm auf einen Schuss sechs, acht oder zehn zu erlegen, besonders Leplolarsis Gould, welche sich gewöhnlich am Wassersaume, zusammendrängen. Kraniche (Native companion) waren sehr zahlreich, jedoch ebenso wie die schwarzen Kakadus äusserst vorsichtig, wenn wir ihnen begegneten. Während wir mit unsern Uchsen durch das hohe Gras kamen , jagten wir häulig eine Menge gemeiner Känguruhs auf, von denen Charley und John Murphy mit Hülfe unseres kängiiruhhumles zwei erlegten. Brown, welcher nach dem untern Theile der langen Wasserlache in der Nähe unseres Lagers gegangen war, um einige Eulen (Twdtirnd llndjtoea bildete dichte Gruppen zwischen den Bäumen, von welchen das Wasser eiugcl'asst war. Die unreifen Samen von (Ätrldospcimum gaben zerquetscht eine schöne gelbe iu's Orange spielende Farbe. Zahlreiche Herden Harlekinlauben {IWislcra hislrionicu) hatten sich auf den Stellen, wo das Gras weggebraiint war. ausgebreitet. Sie frassru den braunen Samen des Grases, welcher uns dadurch sehr belästigte, dass er sich an unsern Strümpfen, Beinkleidern und Decken anheftete. Herrn (Ulberts Plaliracus der D ar 1 i ng-Dünen *) und der Gauarienvogel-Papagei *') (Melopsiltactm undulatus, Gould — *) i'latkercus spk'iididus Gould? Dieser wurde \oii Gilbert auf den Darling - Dünen entdeckt: s. U e i c he n b ac h, Vögel Ne n holla nds. S. 128. IN. 448. d. Uebcrs. **) Reiebenbach Vügel Neuhollands S. 128. No. 161. Hier isl noch Gould der Name bei den Eingebornen „Betchcrrygab.'** d. Uehers. Betshiregah der Eingebornen) waren sehr häulig. Wahr» seheiulich sind die Ebenen rings um den Gull' ihr Ilaupl-aufenlhallsorl, wenn sie nach Süden wandern. Gleichfalls äusserst zahlreich waren der weisse und der schwarze Kakadu. John Murphy ling vier Harsche, von welchen einer zwei Pfund wog. Die purpnrrothe Ameise der Ostküste war verschwunden. An ihrer Statt fand sich hier eine andere ziegelrolhe, welche jedoch nicht im Geringsten so gel'rässig war als jene. Wassergummi und Itlutholz standen in BlüLho. Em Moretonbay lindel dies gewöhnlich im November und December statt. Diese Verschiedenheit im Wachsthum ist vielleicht die Ursache der periodischen Wanderungen verschiedener Vögelarten. Juni 21. — Nach einem Dogcnschauer hellte sich der Himmel gegen Mitlernacht auf. Wir kamen neun Meilen weit geg«i*Nord-West his zu 16°9'41" Breite durch eine Gegend, welche der der zwei letztvergangenen Tage ungemein glich, und trafen einige schöne Lagunen, reich geziert mit den grossen prächtigen DJülhen einer weissen Nymphaea, deren Samengefässo einige Eamilien Eingeborner emsig sammelten. Nachdem die Dhilhe auf der Oberfläche des Wassers verwelkt ist, wird das Samengofäss grösser und schwerer und sinkt auf den Grund herab, wo es verfault, dass seine Samen frei werden, tun entweder von Eischen und Wasservögeln gefressen zu werden oder neue Pflanzen zu bilden. Die Eingebornen mussten deshalb tauchen, um die reifen Samenge-fässe zu erhallen, und wir sahen sie beständig unter dem Wasser verschwinden und au der Übcrüächc desselben wio-dererscheinen. Sie bemerkten uns nicht, bis wir dicht bei i Ii neu waren. Dann aber eilten sie aus dem Wasser, ralflcn einige Wallen zusammen und liefen davon, indem sie ihre Ernte an Nyniphäeusamen liegen liessen. Drown halte eine, andere Lagune gefunden und an derselben einen alten Mann und zwei Weiher. Dieser versuchte jenen in Schrecken zu setzen, indem er das Gras in Brand steckte; als er aber sah, dass sich Brown dennoch näherte, zog er sich iu den Wald zurück. Wir nahmen ein Netz mit Nymphäensamen und liessen dafür ein Stück Eisen zurück. Auf der Bück- 16* kehr zum Lager kochten wir die Samen j nachdem wir sie von den Kapseln befreit; es waren jedoch noch kleine Theil-chen dabei geblieben, welche dem Wasser einen etwas billern Beigeschmack verlieben hatten. Da nun dies Verfahren misslungen war , wurden die gekochten Samen in Fett geschmort, wonach sie sehr schmackhaft und ausserordentlich sättigend waren. Die beste Weise, sie zu kochen, war die von den Eingebornen befolgte, welche die ganze Samenkapsel rösteten. Ich machte auch einen andern Versuch, das Stärkenndil aus den bittern Wurzeln zu erhalten, welcher mir glückte; doch war die Suppe, welche für acht Manu uns der Stärke von sechzehn Wurzeln bereitet wurde, noch ziemlich dünn. Wir hatten unser Lager an einem unbedeutenden Creek, nicht ganz eine Meile von dem Flusse, von welchem John Murphy und Drown die Diätler der ersten Palme von den Gewässern des Golf brachte. Sie gehöhte z" der Gattung Corypha. Einige davon waren sehr hoch und stark. Des Morgens und Abends war es slets sehr schön. Das Clima Wurde von dem keiner Gegend übertreffen, durch welche wir gekommen. Es war ein reizendes Vergnügen, die wechselnden und erbleichenden Tinten des westlichen Himmels nach Sonnenuntergang zu beobachten und bei der erfrischenden Küble der vorsrhreilciideu Nacht die Sterne mit dem Auge zu verfolgen, wie sie nach und nach erschienen und ihre nächtliche Wanderung antraten. Unser Gesundheitszustand zeigte, welchen Einlluss das Clima auf die menschliche Constitution ausübt; denn ohne die Bequemlichkeiten, welche der Givilisirte als zum Leben wesentlich notwendig erachtet, ohne Mehl, ohne Salz, elend gekleidet, befanden wir uns wohl, obgleich wir zuweilen Nachtwachen und viele Beschwerden erlragen niussLen. in der Nacht sireckten wir uns auf den Erdboden aus, fast ebenso unbekleidet wie die Eingebornen. Obgleich die meisten meiner Gefährten ihre Zelte noch immer gebrauchten, zeigte es sich später hinlänglich, dass der Mangel dieses Luuisgegciislan-des mit keinen Übeln Folgen für unsre Gesundheit hegleitet war. Nicht fern von unserm Lager hörten wir einig»1, gedämpfte Hufe. Sie rührten, wie ich glaubte, von Eingebornen her, welche von ihren Ausflügen zurückkehrten und aul unsere Feuer aufmerksam geworden waren. Ich schoss ein Gewehr ab, um ihnen unsere Gegenwart zu zeigen; jedoch hörte ich sie darauf nicht mehr. Juni 22. — Wir legten ungefähr zwölf Meilen NW. 6° W. zurück und kamen his zu 16° 3' II" Breite. Darauf schlugen wir unser Lager an einer sumpfigen oder binsenbewachsenen Lagune auf, welche keinen sichtbaren Ablluss halte. An derselben hielten eine grosse Anzahl Adler, Milane und Krähen ein Mahl von den Ueherresten eines schwarzen Ibis. Wir kamen an einer sehr langen Lagune vorüber. Während des letzten Theiles der Tagereise wurde die Gegend um Vieles besser, sowohl in Hinsicht auf die grössere Ausdehnung des Wald-landcs als auch auf die Eeppigkeit und Fülle des Grases. Juni 23. Wir kamen achl oder neun Meilen weit iu WNW. Dichtung bis zu 16° 0' 26" Dreite über einige Ebenen mit Itauhinia in voller Bhilhe. Der steife Doden dieser Ehe-m-n war liier und da mit sehr regelmässigen fünf-, sechs -und siebeneckigen Spalten gezeichnet, In diesen Spalten sammelte sich das Wasser der zeitweisen Regengüsse besser als auf dein dazwischen liegenden Baume. Deshalb waren sie mil jungem Grase geschmückt, was diese mathematischen Figuren um so bestimmter hervortreten liess. Wir fanden eine grosse Zahl ausgetrockneter Sümpfe und Wasserballer, von denen nur einige ein wenig Wasser enthielten. Sie waren von Mangrovemyrte (Slravadiwm) umgeben, welche als an» untern Lynd wachsend erwähnt wurde. Der Boden der ausgetrockneten Sümpfe war mit, niederliegendeiii Grase bedeckt, welches wie alle andern Gräser zum Theile verwelkt war. Trappen waren sehr zahlreich. Die Harlekintaubo wurde iu grossen Zügen gesehen. Känguruhs bevölkerten sowohl das hohe Gras der unebenen Gegend in der Nähe des Flusses, als auch den Busch. Herr Hop er schoss eins, dessen Hin-lerviertel I3'/j Pfund wogen. Es hatte eine hellgraue Farbe und glich dem, welches wir am Sc p ara Ii on s er eck ge- selten. In einer Schilflagune erlegten Charley und Brown siebzehn Enten. Ich ging nach dem Flussbett. Die Hier waren mit ziemlich offenem Gestrüpp von Hankengewächsen bedeckt. Palmen waren zahlreich und standen bis zu vierzig und fünfzig Fuss Höhe da. Sie hatten einen in der Mitte verdickten Stamm, welcher nach oben und unten spitz zulief. Sarco-cephalus, der Traubenfeigenbaum und der hängende Theebaum waren wie gewöhnlich vorhanden. Das Flussbett, eine unermessliche Sandfläche, war vollkommen ein und eine halbe Meile breit; der Strom selbst dagegen nicht dreissig Schritt. In der Nacht Helen wieder einige Regentropfen. Juni 24. — Wir setzten die Heise ungefähr neun Meilen West bei Nord bis zu 15° 59'30" Breite durch eine etwas unebene Gegend fort, welche mit llauhviia-Fbenen und schön-begrastem Wahllande abwechselte. Die Ufer einer grossen Lagune, an der einige Palmen standen, waren mit Haufen Muschelschale bedeckt. Schwärme Radjah-Enteil (Sheldrakes) waren auf den Räumen zerstreut und erhoben sich, sobald wir uns ihnen näherten, mit lautem Geschrei, um nach der Lagune hinabzufliegen oder uns in der Luft zu umkreisen. Eine Reihe Wasserballer, welche mit Struvndium umsäumt waren, vereinigten sich weiter gegen Westen zu einem Greek, welcher mit dem Flusse in keiner Verbindung stand, wahrscheinlich aber einer von den Quellllüssen des N a s s a u war. Wir kreuzten ihn und lagerten an einem mit Nymphäen bedeckten Wasserballer vielleicht eine Meile von dem Flusse, dem sich zu nähern uns seine buschbewachsenen Ufer nicht gestatteten, obgleich wir es wünschten. Obwohl die Ostwinde stets vorherrschten, wurde ungefähr gegen 11 Üm'a.m. eine leichte nordwestliche Brise sehr deutlich gefühlt. Juni 25. Wir kamen ungefähr zehn Meilen weil NNO. bis zu EV 51'20" Breite, folgten jedoch nicht dem Flusse, welcher bedeutende Krümmungen gegen Norden machte. Er war, wo ihn Brown zuletzt sah, sehr breit. Nach dessen Aussage bestand der Wald fast gänzlich aus Palmen. Er sah ein kleines Boot mit einer schönen Cymbium - Muschel aul" dem Wasser schwimmend. Enser Weg rührte «ms über schön begrastes Waldland und einige Creeks, welche, obgleich in der Nähe des Flusses lautend, mit diesem doch iu keiner Verbindung standen. Einige Ebenen von bedeutender Ausdehnung zogen sich zwischen dem Flusse und unsrer .Marschlinie hin. Sie waren schön mit Gras bewachsen, aber voll von Melonengruben und sanft gegen den Fluss geneigt, vielleicht sonderbarerweise zwischen dem Nassau und dem Mitchell eine Wasserscheide bildend. Sowie wir uns dem Flusse näherten, kamen wir in eine Ebene, welche mit verkümmertem Buxbaum bedeckt und von zahlreichen unregelniässigen Gräben durchschnitten war. Dem Buxbaum folgte ein PhjUantus-Busch, durch welchen wir uns einen Weg erzwangen. Darnach kamen wir zu einem breiten Creek, welcher hinlänglich voll Wasser war, jedoch nicht lloss, obgleich hohe Flulhzeicheu au den hängenden Thcebäumen zeigten, dass dies zu Zeiten geschieht. Wir konnten uns nicht erklären, noch Gewissheit darüber verschallen, in welcher Beziehung diese sonderbare Gegend und der Creek zu dem Flusse standen, von dem vom lochten Eier des Creek ans nichts zu sehen war. Der Busch und das hohe Gras längs des Greek schwärmte von Känguruhs mit weissen Seiten, von denen Charley und Brown drei Stück erlegten. Diese mit einem gemeinen grauen Känguruh, welches Spring gelangen, und fünf von Brown geschossene Enten versorgten unsere Küche mit einem schöllen Flei.schvorralh. Als ich zuerst zum Eynd kam, nahm ich an, dass dieser entweder unmittelbar bis zur äussersten Hoffnung des Göll' lliesst, oder dass er iu einen Fluss mündet, welcher die Gewässer der Halbinsel York in sieh aufnimmt und sie dann iu tiner Süd-Süd-West Bichtung dem Golfe von Ca rnentaria zuführt. Ein solcher Eauf würde mit dem des Burdekin nach der Oslseite übereingestimmt haben, und die Annahme wäre durch die sonderbare Bildung des G o Iis ziemlich gerechtfertigt. Je weiter ich jedoch am Lynd herabkam, erwartete ich bei jeder Krümmung gegen Westen, dass er diese Bichtung nehmen würde. Nachdem ich jedoch über die Breite von der Höhe des Golf hinaus sowohl als über die der beiden Flüsse des Van Diemen und des Staaten hinaus war, lloss der Lynd noch immer gegen Nord-West. Dann, als ersieh in den Mitchell ergoss, glaubte ich, dass der neue Fluss sich als der .Nassau herausstellen würde; als ich aher die Dreite dieses Flusses erreicht, vermutheto ich, dass er sich in die See durch die grosse Mündung er-giessen würde, welche unter 15" 5' unter dem Namen „ VVa ter - V I acts" der II o 11 ii u d i s che n Seefahrer einge-ilagen ist. Ihm weiter zu folgen würde indess nur zur Befriedigung meiner Neugierde gedient und eine unverzeihliche Zeitaufopferung erfordert haben. Ueherdiess war die Zahl meiner Ochsen sehr zusammengeschmolzen, und die Klugheit erforderte, dass wir ohne Aufenthalt das Ziel meiner Beise zu erreichen suchten. Ich beschloss deshalb, den Mitchell an dieser Stelle zu verlassen, uns der Seeküste wenigstens so weit zu nähern, dass wir an einem leichten Vorwärtskommen nicht zweifeln durften, und dieser am Golfe herum zu folgen. Juni 2b'. — Dem zufolge gingen wir ungefähr sieben Meilen weil meist gegen West und schlugen unser Lager unter 15° 52' 38" Breite auf. Auf unserm Wege trafen wir einige sehr schöne Wasserhälter, welche zum Theil von Bohr umgehen, zum Theil mit der weissen Sinnpliaea bedeckt waren. Gruppen von Panddnus tpiräüt nahmen ihre Lfer ein. Einige schöne Ebenen mit Melonengrubei», dabei schön begrast, wurden während des Tages überschritten. Sie waren von einander durch Streifen Waldland getreniil, iu welchem der Pandanus wieder seht' häulig war, Juni 27. — Wir kamen acht Meilen weil WSW. über aufeinander folgende Ebenen, die von Gürteln aus Blutholz, Buxbaum, Apfel - und Boslginnnii bestehenden Waldes von einander getrennt waren. Auf einigen der Ebenen stand linuhinia an zerstreuten Stellen. Die längs der Ebenen be-lindlichen Vertiefungen waren während der Hegenzeil wahrscheinlich inil Wasser gelullt. Todte Paludina - Schalen lagen äusserst zahlreich umher; ebenso landen wir iu einem jener Löcher ein Schildkröten - Gehäuse. Zu Ende der Tagereise umgingen wir einige dichte Buschstellen. Unser Lager schlugen wir an einer von den Lagunen auf, welche mil einem Irockncn Crock parallel liefen. Dieser musste dem Nassau /.ulliessen, denn seine Dreite war 15° 55'8". Die Lagunen waren mit einer kleineu weissen Nymphaea, Dammonium und einer gelben Utricularia bedeckt. An ihren Ufern lagen Haufen von Muschelschalen. Auf den Ebenen war in jeder Richtung Hauch von Feuern der Eingebornen sichtbar; solche sahen wir jedoch nicht. Brown kam einem Fluge Jlarlekintauben äusserst nahe und schoss zwei und zwanzig derselben; ebenso wurde ein junges graues Känguruh gelängen. Hie Milane waren so keck, dass einer derselben den abgehaigten Körper eines neuen Honigvogels Herrn Gilbert aus einem Zinnkasten nahm. Wenn wir unser Mahl hielten, setzten sie sich auf die Acste der um uns stehenden überhängenden Bäume und schössen auf unser Geschirr herab, um uns etwas von unserem Essen zu rauben, trotzdem dass wir jenes in der Hand hielten, - wenn auch vielleicht nicht so böse als die Harpyen in der Aeueide, so waren sie für lins doch ebenso schädlich. Gestern und heut hallen wir einen kallen trocknen Südwind, welcher bis gegen II Uhr n. m. anhielt, sich dann nach Süd-West berumdrehte, sich in der Nacht jedoch wieder erhob, die Luft sehr abkühlte und sie trocken machte, so dfgfl der Thau gänzlich mangelte, was dies hinlänglich bewies. Der Vorniii lag war sehr hell. Während des Nachmittags sammelten sich Cumuli und Cirrho - cumuli. Hei Sonnenuntergang war der Himmel prachtvoll gefärbt, Nach Sonnenuntergang zerlheillen sich die Wolken, zogen sich jedoch wieder zusammen, als die Nacht vorrückle. Heut ereignete sich ein Zufall, welcher mir Sorge verursachte, da ich daraus ersah, dass die Eingebornen dieser Gegend niclil so freundlich gegen uns gesinnt waren , als die. welche wir bisher getrolfen. Während nemlich Charley und Drown in der Nachbarschaft unseres Lagers auf die •lagd gegangen waren, bemerkten sie, wie sich ein Einge-borner zu den Ochsen jedenfalls in der Absicht heranschlich, sie [einer Gesellschaft seiner schwarzen Genossen zuzutreiben, welche dieselben mit erhobenen Spereu erwarteten. Sobald Gharley und sein Begleiter diese Absicht entdeckt, eü- teil sie hinzu, um dem Wegtreiben der Ochsen zuvorzukommen. Der Eingeborne gab ein Zeichen, und sogleich flohen alle davon mit Ausnahme eines lahmen Schwarzen, der die übrigen zu überreden suchte, Stand zu halten und von den Waffen Gebrauch zu machen. Charley schoss indess sein Gewehr ah, was die beabsichtigte Wirkung, sie zu erschrecken , hervorbrachte. Darauf Hohen sie aus ihrem Lager, welches dreihundert Schritte von dem uiisrigen entfernt war, in grosser Eile und liessen in demselben ausser andern Dingen ein kleines Netz voll Wurzeln zurück, welches Charley später mitnahm. Die Weiher hatten sich vorsichtiger Weise zurückgezogen, ein Deweis, dass die Feindseligkeit eine beabsichtigte war. Juni 28. — Wir kreuzten den Greek, an welchem wir unser Lager gehabt hatten, und setzten unsre Reise ungefähr neun Meilen weit gegen Westen durch eine meist schöne Gegend fort, in der Ebenen mit Waldlaud und Lagunen abwechselten. Es wurde ein breiter Crock oder Fluss überschritten, welchen ich für den bedeutendsten Arm des Nassau hielt. Obwohl nicht Iiiessend, war er doch mit schönen Wasserballern versehen, in seinem Rott ebenso wie in den Gräben, welche sich mit ihm vereinigten, lagen Stücke thonigeu Sandsteins. Ein kleiner Mytacceiibaum mit glatter Rinde und ein anderer blattloser, der Casuurinti ähnlieb, standen au seinen Ufern in Feberlluss. Rauch sahen wir in allen Richtungen aufsteigen, was bewies, wie dicht die Gegend bevölkert war. Nahe au den Lagunen wurden nackte runde Stellen von ungefähr zehn bis zwölf Fuss Durchmesser bemerkt, um welche herum steh ein Kreis von zehn, zwölf und noch mehr Fouerslellcii befanden, eine von der andern nur wenige Fuss weit entfernt. Es scheint, als ob die Eingebornen gewöhnlich innerhalb des Kreises solcher Feuer liegen; schwer aher bleibt es zu bestimmen , ob dieser einer Familie angehört, oder oh jedes Feuer einen besondern Besitzer hat. Längs des Lynd und des Mitchell machten die Eingebornen das Feuer gewöhnlich auf Steinhaufen an, welche ihnen als Ofen dienen, um sich ihre Nahrungsmittel zu kochen. In ihren Lagern sah man meist Knochen von Riesen- und gemeinen Känguruhs sowie Haufen Muschel- schalen; Fischgräten dagegen wurden selten gefunden. Es war indess ganz anders, als wir auf der Höhe und längs der Westseile des Golfs reisten, wo Fische das Hauptnahrungs-iniltel der Eingehornen auszumachen schienen. Am Ende unserer Tagereise kamen wie an eine Kelle seichter Lagunen vorüber, welche durch einen Kanal in geringer Verbindung standen. Einige davon waren trocken. Da ich he-lürchtete, wir würden bei Fortsetzung der Heise kein Wrisser linden, schlug ich an einer von den Lagunen das Lager auf. Sie enthielt etwas Wasser und war von einem schmalen Gürtel kleiner Theehäuinc rtiit steifen, breit lanzettlichen Diätfern umgeben. Das Wasser füllte nur den untern Theil des Deckens, weshalb ich .unser Gepäck an den oboni brachte Die Herren Roper und Calvcrl schlugen ihr Zelt in dem Streifen lläunie, mil der Oellinuig gegen das Gepäck hin auf, während Herr Gilb ort und Murphy das ihrige unter kleinen Daumen mil dem Eingange nach dem Lager zu errichteten. Jenes des Herrn Nj i 11 i p s stand wie gewöhnlich von den andern getrennt auf der entgegengesetzten Seite des Wassers. Unser Feuer wurde ausserhalb der Räume am 1 Ter angezündet. Drown hatte sechs Laufenlcu (Leptotarsi.s EyttMi) *) und vier Krieckenlen geschossen, welche für uns ein gutes Essen lieferten. Während der Mahlzeit war der Hauptgegenstand unsrer Unterhaltung die ungefähre Rerech-nung unsrer Entfernung von der Meeresküste, da wir hier zum ersten Male Stücke zerbrochener Seemusehein von der Gattung Cytherca fanden. Nach dem Essen zogen sich die Herren Rüper ond Galverl in ihr Zell zurück, und Herr Gilbert, John und Brown llochleu Bich aus Palmblättern Hüle, während ich selbst müssig am Feuer stand, ihnen zusah und mich gelegentlich ;m ihrer Unterhaltung belheiligte. Herr Gilbert freute sich über die Fortschritte, welche er im Erlernen des Flechteus machte. Als er beinahe eine Elle verfertigt, zog er sich mit .lohn in's.Zell zurück. Dies war gegen 7 Uhr. Ich selbst legte mich wie gewöhnlich auf den ♦) Gould. tlinls of Allst raliii XX. 17. — K e i c h e n bac Ii, Vogel Neu boll an i! s S. 25. N. 313. und Abbildung davon dessen Systema Hium lab. 286. lig. 2357—58. d. Uehers. Erdboden, ein Stück vom Feuer hin und verfiel in Schlaf, aus welchem ich plötzlich durch lautes Geschrei erweckt winde. Ich hörte Calvert und Hoper Hilfe rufen. Eingebornc hatten uns plötzlich überfallen. Ohne Zweifel halten sie während des Nachmittags unsere Bewegungen beobachtet) sich die Stellung der verschiedenen Zelte gemerkt, sobald es dunkel geworden war, sich an uns herangeschlichen und einen Hagel von Spören auf die Zelte Calverts. Hopers und Hilberts, einige auf das Phillips, und auch ein oder zwei nach dem Feuer geschleudert. Charley und Brown verlangten Mützen, welche ich ihnen eiligst gab, und schössen, sobald sie mit jenen versehen waren, ihre Gewehre auf den Haufen Eingehorne ab. Diese Hohen eiligst, hallen aber Ho per und Calvert durch Spere verwundet und mit ihren Waddies heftig geschlagen. Einige der Speie waren mil Widerhaken versehen und konnten nur unter den grossten Schwierigkeiten herausgezogen werden. Ich hatte viele Mühe einen aus dem Ann llnpcrs zubringen, an welchem ich die Spitze abbrach. Einen andern musste ich Herrn Calverl aus der Weiche schneiefent. John Murphy war es gelungen aus dem Zelte zu entkommen. Sich hinler einen Baun verbergend, von WO aus er auf die Wilden feuerte, verwundete er einen derselben schwer, noch ehe Brown abschoss. Da ich Herrn Hilbert nicht sah, rief ich diesen, wonach mir Charley sagte, unser unglücklicher Gefährte sei nicht mehr! Er war mit dem Gewehre sowie Kugeln und Pulver aus seinem Zelle gekommen, halte dies Gharley gegeben und war unmittelbar darauf lodt zusammengesunken. Sobald ich diese betrübende Nachricht erfahren, eille ich nach der Stolle und fand Charleys Aussage nur zu sehr bestätigt. (Ulbert lag in geringer Entfernung vom Feuer auf der Erde. Als ich ihn untersuchte, fand ich bald zu meinem Kummer, dass jedes Zeichen von Leben fehlte. Der Körper war indess noch warm, und ich öffnete daher sowohl die Venen an beiden Annen als auch die Temporalü — jedoch vergebens; .sein Leben war erloschen, und er gehörle zu den Todtcn. Sobald wir uns vom Schrecke erholt, in welchen wir durch dies unglückliche Ereigniss versetzt worden waren- beobachteten wir jede Vorsicht, einem andern Ueberfalle vorzubeugen. Die Nacht hindurch blieben wir wach und löschten das Feuer aus, um den Eingebornen unsern Aufenthaltsort zu verbergen. Ein heftiger Wind , welcher die Nacht sehr kühl machte, wehte von Süden her. Es war als bliese uns derselbe durch und durch. Enter all' diesen Uebelständen, welche uns betrafen, verbrachten wir die lange Nacht in einem Zustande der peinlichsten Eugcwissheit über das Schicksal unsrer am Lehen gebliebenen Gefährten. Herr Hop er halle drei oder vier Lanzenstiche in die Kopfhaul erhallen. Ein Sper war ihm durch den linken Arm, ein anderer linier dem Jochbeine in die Hacke gedrungen, halte die Augenhöhle getroffen und den Augennerv verletzt, sowie ein dritter in die Lende, abgerechnet einer Menge Schläge auf die Schultern. Herr Calvert hatte einige sehr heftige Waddie- Schläge erhalten, von welchen einer das Nasenbein, einer den Einbogen und noch ein anderer den Ducken seiner Hand -e-trolfen , wie ihn ausserdem ein Sper nnl Widerhaken über der Hülle und ein gleicher au einem Knie verwundet hatte. Man kann sich darnach leicht denken, dass beide heftige Schmerzen litten und kaum im Stande waren sich zu bewegen. Der Spei-, welcher dein armen (Iii bort das Leben gekostet hatte, war ihm zwischen dem Schlüsselbeine und dem Halse in die llrusl gedrungen, obwohl er nur eine so unbedeutende Wunde gemacht halte, dass wir sie zuerst gar nicht entdecken konnten. Dei'Dichtung der Wunde nach zu urlheilen, halte Gilbert den Lanzenstich erhallen, indem er sich gebückt, um das Zell zu verlassen. Dei- Anbruch des nächsten Morgen als am 20. war äusserst willkommen. leb fuhr fori, die Wunden meiner Gefährten sorgfältiger zu untersuchen und zu verbinden, als ich es in der Dunkelheit der Nacht halle Ihuu können. Des Morgens hörten wir sehr zeilig das Hufen der Eingebornen, welche zu wehklagen schienen, denn einer aus ihrer Mitle war entweder getödtet oder schwer verwundet, wie es die Hlulllecken zeigten, welche wir hei ihren Spuren landen. Sie zogen sich indess sehr bald zurück; denn als ich mich um unsern llaltpkilz umsah, bemerkte ich nichts mehr von ihnen. Am Nachmittage beerdigte ich die Leiche unseres unglücklichen Gefährten und hielt die Grabrede der Englischen Kirche über ihn. Eeher dem Grabe wurde später ein grosses Feuer angezündet, um zu verhüten, dass es die Eingebornen entdeckten und die Leiche wieder ausgrüben. Unser Vieh, und die Fferde waren glücklicher Weise nicht beunruhigt worden. Der kalte. Südwind hielt den ganzen Tag an. Gegen Nacht legte er sich. Es blieb nun bis zum Morgen des :J0. Juni ruhig. Dann erhob sich ein heftiger Ostwind, welcher sich später gegen Nord und Nord - West licrum-wendete. Calvert und Do per erholten sich wunderbar schnell, wenn man die schweren Verletzungen, welche sie erhalten hatten, in Detrachl zieht; und die Wunden, von welchen ich beimi biete, dass sie sehr gefährlich wären, versprachen bei Geduld und durch Sorgläll zu heilen. Da es gewagt war, lange an der Stelle zu bleiben, denn die Eingebornen konnten in grosserer Zahl zurückkehren und ihren An grill sowohl auf uns selbst als auch auf unsere Thiere wiederholen, beschloss ich weilerzugehen und zu versuchen, ob es ineine, verwundeten Gefährten würden ertragen können, zu Pferde fortgebracht zu werden. In einem solchen Falle, wo das Leben aller gefährdet war. konnten die besonderen Gefühle und Wünsche der Leidenden unmöglich allein berücksichtigt werden. Ich fühlte für ihre Lage das grösste Mitleid, welches mau für seine Milgeschöpl'e unter solchen Umständen nur hegen kann; aber auf meine Aufmerksamkeit erhoben sich noch gleiche Ansprüche. Ich musste, abgesehen davon, den Stand der Wunden uiileisucbeu und auf die Folgen des täglichen Keisens, auf die Gesundheit der Leidenden Acht haben, entscheiden, wenn wir die Deise fortsetzen oder etwas Hall machen konnten. Ich halle Ursach zu erwarten oder war sanguinisch genug zu hülfen, dass, obgleich die jetzigen heftigen Schmerzen sie über ineine Anordnungen missgeslimint machten, sie sich doch gcnöthigl sehen würden, am Ende der Reise hei der Rück-eriimeruug, jenen Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Die beständige Aufmerksamkeit, welche sie erforderten, und die vennehrte Arbeit, welche unsrer geringen Zahl zur Last tiel, hallen mir kaum Zeit gelassen, über den Unglücksfall, welcher uns betroffen, und den unzeitigen Tod unseres unglücklichen Gefährten nachzudenken. Alle Spannkraft unseres Geistes war erregl; wir befanden uns selbst in Gefahr, und es war unbedingt nothwendig, wir mussten jede Sehne anspannen, uns derselben zu entziehen. Ich war dessen gewiss, dass das Werk um so besser gelingen würde, mit je kühlerem Dlutc wir daran gingen. Zehntes Capitel. Zeichen von hier Nahe iler Sur, — Eingehorne viel zahlreicher. — Die See; der r.«|f von Cnrpeniaria. — her Staaten. — Ein Eingehorner dring) in unser Lager. Der Van Diemen. — Her Gilbert, — Sonderbare Hiiiicn. — Caron - Fluss. — Freundliche Eingehorne. — Der F»p-[iar. -~ Herr (iahen wiederhergestellt. — kt\ und Weise zn lagern. — Schwarme Fliegen. — Ueberaus* von Salz. — Freundliche, gcisiig befähigtere Eingehorne. Juli 1. — Wir verliessen das Lager, in welchem Herr Hilbert ermordet worden war, und setzten die Reise in Allem ungefähr vierzehn Meilen weit bis zu 10° 6' Brede fort, indem wir eine weite Buxbaumcbcne trafen und vier Meilen weiter eine Reihe schöner Wasserhälter erreichten, während der folgenden zehn Meilen jedoch auch nicht die geringste Spur von Wasser fanden. Buxbaumeheneu von verschiedener Ausdehnung waren durch lange Strecken welliger Gegend getrennt, welche letztere mit breilblältrigen Theebäumen, Grevillea ceralophylla, Gr. mimosoides und einer neuen Art derselben Gattung mil breit lanzettlichen Blättern bedcckl war. Einige undurchdringliche Dickichte und Büsche aus Theebaum, unter dem in einem solchen Pandanus häutig vorkam, mussten umgangen werden. Zuletzt, grade als die Sonne unterging und wir uns dazu bereit machten, das Lager ohne Wasser in dem offnen Walde aufzuschlagen, kamen wir an einen Greek, der schöne mit Vülarsia bedeckte Wasserhälter zeigte. Charley schoss einen Kranich; ein Jabiru +j wurde gesehen, indem er durch das Lager schritt. Meine verwundeten Gefährten erholen sich ungeachtet der B, He ichen 1) ac Ii Vogel Neuliol-d. Hebers. weiten Tagereisen 'ausserordenilich schnell, und ich halle alle Ursach zu hüllen, dass unserem Vorwärtskommen durch ihre Wunden kein Hinderniss geboten werden würde. Juli 2. — Wir kamen zehn Meilen weil gegen Süd-Wesl durch eine der gestrigen ausserordentlich ähnliche Gegend und lagerten an einem unbedeutenden, im Greek he-lindlichen Wasserballer. Der Greek entspringt, in einem Theebaum-Dickicht, indem aul' seiner JNordseile Pandanus in Gruppen auftritt, während sich gegen Süden eine kleine Buxbaumcbcne hinzieht. Obgleich die Gegend jetzt sehr trocken war, so ist sie während der Regenzeit sehr wahrscheinlich doch gänzlich unwegsam. Das Vorkommen der Theebaum - Dickichte schien von einer allgemeinen L'eber-schwenimung abhängig zu sein , und auf den Ebenen fanden sich überall seichte Wasserhälter und Melonengruben zer-streut. Die Ebenen sowohl wie die Erhebungen waren mit thurmähiilichen Aineisenhügeln bedeckt, die entweder einzelne spitze Kegel von drei bis fünf Euss Höhe und kaum einem Euss Dreite an der Dasis bildeten, oder in Reiben wie Gebäude von wunderbarem Aussehen dicht neben einander standen. Die Richtung der Reihen schien auf weile Strecken durch die Gegend hin dieselbe und von jener de r vorherrschenden Winde abhängig zu sein. Ich fand Ver-licordia, .einen ziemlich ansehnlichen Daum und eine Mela-leuca mit Trauben orangefarbiger Blülhen und glatter Binde, dieselbe , welche ich als am obern N a s s a u wachsend erwähnt habe. Juli 3. — Wir folgten dein Theebaum - Creek ungefähr vier Meilen weil abwärts und lagerten iu der JNähe einiger schöner felsiger Wasserhälter, in welchen ich eine gelbe Villarsiu, in ihren Blättern der Vitt&rsik äinnihta B. B r. ähnelnd, entdeckte. Unsere Tagereise war kurz, da wir spät aufbrachen. Der Aufenthalt war durch Charley verursacht, Welcher einen Emu gefangen halte, indem er beim Herbeiholen der Pferde eine Herde solcher getroJl'eii. Er halte Zweige vor sich gehalten, und so war es ihm gelungen, sich denselben so weil zu nähern, dass er einen mit einer Ladung Erde erlegen konnte. Es war eine willkommne Beule, durch l.tichlmnU'i Krisr, |7 welche uns der AuCenlhalt vollkommen entschädigt wurde, abgesehen dass die Zögerung unsern verwundeten Freunden äusserst angenehm wart Die Muschelschalen dieser Gewässer schienen Schnieder und verhältnissmässig länger zu sein als die, welche wir bisher gesehen. Pandunus war wie gewöhnlich sehr häulig. Ein schaltiger Daum von mittler Grösse, mit weit gespreizten Aestcn, in Form und Farbe seiner Dläller der Ulme ähnlich, zog unsere Aufmerksamkeit auf sich und erregle unser Interesse in hohem Grade. Seine Jüngern Aesle waren etwas bangend; seine Früchte glichen einer langen gelben Dflaume, hatten eine Länge von einem Zoll bei einem Durchmesser von einem halben Zoll und enthielten einen etwas rauhen Kern. Reif war die Fruchlhülle mehlig und schmackhaft, würde auch sonsl nicht nachthcilig gewirkt haben, wäre sie nicht ausserordentlich zusammenziehend gewesen. Wir nannten diesen Raum den „Nonda" wegen seiner Aelndichkeil mit einem andern, welcher von den Eingebornen in der M ore tonb ay-Gegend mit diesem Namen bezeichnet wird. Die Frucht fand ich am 21. Juni in den Dillis der Eingebornen und später sehr häulig im Magen der Emus. In dem Waldgürtel längs des Greek war der Baum sehr gemein. Während der letzten zwei Tage wehte der .Wind aus Süden, SiMb- Westen und Weslen, besonders während des Nachmittags stärker werdend. Der Vormittag war sehr heiss, die Nacht hell, gegen Morgen ein wenig kühl. Während der zwei letzten Nächte beobachtete ich viele Sternschnuppen. Juli 4. — Wir kamen sieben Meilen weit in südwestlicher Bichtung bis zu 16° 15' II" Breite durch eine ganz ebene Gegend mit sehr offnem Walde, welcher aus Buxbaum, BluthoJz, der steifblättrigen Melaleuea, der baumartigen schon erwähnten Grevitlca und einer Terminalia mit geflügelter Frucht bestand. In den sandigeren Strichen des Blutholz - Waldes wuchsen der Nonda , Pandanus und der Apfelgummi. Der seichte Creek war von verschiedenen Myr-taeeenbäumen, besonders Melaleuken umgeben. Weiter hin theilte sich der Creek in mehrere Hälter, von Stravadium umgeben, das jedoch bald einein dichten Gürtel Polygonum Platz machte. Das Wasser war unverkennbar etwas brackig, das erste tliatsächliche Zeichen von der Nähe der See. Mit llüllV Springs wurde ein junger Emu gelängen und von Drown eine Hadjah-Eule geschossen. Kraniche waren sehr zahlreich; sie liessen sich nach Sonnenuntergang rings um unser Lager Innen. Der Magen des Emu war mit einer kleinen Pllanze, ähnlich dem Cucubalus bacciferns (Chickweed) gefüllt, welche um die Wasserhälter wuchs, Gegen Süd und Südwest wurde der Rauch von Feuern der Eingebornen gesehen. Juli 5. — Wir legten volle zwanzig Meilen zurück, obgleich die Entfernung von einem Lager zum andern, in grader Linie und in südwestlicher -Richtung nicht vierzehn Meilen war. Die Dreite unseres neuen Lagers war 16°27'26". Nachdem wir einige Meilen weit durch einen Wald von Thee-bäuinen mit Buxbaum untermischt, welcher mit Streifen grasigen Waldlandes mil Blutholz und Nonda abwechselte, gekommen waren, traten wir in eine Beihc nach einander grösser werdender Ebenen, welche sich gegen Westen, soweit das Auge blicken konnte, ausdehnten und durch schmale Waldstreifen von einander getrennt waren. Sie waren alle schön mit Gras bewachsen; dies war jedoch steif. Längs der Bänder der Ebenen zogen sich Niederungen mit Theebäumcn hin. In einer derselben sahen wir zum ersten Male Satt-conti«, wodurch wir zu der Annahme veranlasst wurden, dass das Salzwasser nicht mehr enlfernt sein könnte. Nachdem wir die Ebenen überschritten, kamen wir zu breilen Sandflächen, welche mit niedrigen verkrüppelten Theebäumen und einer stets in der Nähe vom Salzwasser wachsenden flakea hestamlen waren. Der Sand war mil Salz inkrustir! und hier und da mit Haufen Cythcrca - Schalen bedeckt. Jenseil der Samlgcgond sahen wir eine dichte grüne Linie Man-grovebäume, welche sich an einem Salzwasser - Greek hinzogen. Brown erlegte in demselben, während wir ihm folgten, die erste Seebarbe mit einem Sperr. Darauf kamen wir zu einem schönen Salzwasse.rflusse, dessen Ufer mit offenem graserfülllem Walde bedeckt, nur von seichten, armseligen und sandigen Creeks durchbrochen waren. Die Floth drang durch schmale Canäle in dieselben; von den Spring- 17* i1ntli.cn wurden sie wahrscheinlich gänzlich gelullt. Da wir längs des Flusses kein Süsswasser landen, ging ich einen der Creeks hinaui und fand Iläller mit solchem, jedoch nicht im Dett desselben, sondern mit ihm parallel, kaum eine Meile vom Flusse entfernt. Als wir über die Ebenen kamen, schien der ganze Horizont von dem Hauche der verschiedenen Feuer der Eingebornen eingenommen zu sein, und indem wir uns dem Flusse näherten, bemerkten wir mehrere stark betretene Pfade derselben-, denn in der Nähe der Sec-küsle, an welcher der Vorrath von EebeiismitleJu stets grösser und sicherer ist, wurden die Schwarzen auch gewöhnlich in grösserer Zahl und bedeutenderen Gesellschaften getroffen. Der erste Anblick vom Salzwasser des Golfs wurde von uns allen, von keinem jedoch mehr als von mir selbst, mit Gefühlen des unbeschreiblichsten Vergnügens begrüsst; denn ich glaubte sanguinisch genug, dass der schwierigste Theil meiner Heise überstanden wäre, wenngleich ich meine Gesellschaft noch nicht glücklich zum Ende der Heise geführt. Wir hatten jetzt einen Verbindungslandweg zwischen der Osl-küsle Australiens und dem Golfe von Garpenlaria entdeckt, halten nie ohne, sondern grösstenteils sogar au Iiiessenden Gewässern unsre Heise zurückgelegt, durch eine ausgezeichnete Gegend , welche last in ihrer ganzen Ausdehnung für Viehzucht geeignet ist. Durch die Länge der Zeit, welche wir in der Wildniss zugebracht, war die Mehrzahl meiner Begleiter augenscheinlich misstrauisch gegen mich geworden, ob ich fähig sein würde, sie zum Ziele der Heise zu bringen, und der verzweifelnde Ausspruch: „Wir werden Port Essington nie erreichen" wurde von mir während ihrer scliwcrmülhigen Unterhaltung zu oft gehört, als dass er als Scherz gellen konnte. Meine Leser werden es leicht begreifen, warum Drown s freudiger Ausruf: „Salzwasser" von der ganzen Gesellschaft mit einem lauten Hurrah erwiederl wurde* und warum für den Augenblick alle Trübsal, alle Beschwerden und Entbehrungen, welche wir erduldet, fast so vollständig vergessen waren, als hätten wir das Ende der Heise erreicht. Juli 6. — Wir blieben den ganzen Tag im Lager, um den armen Thieren einige Basl zu gönnen, denn diese waren durch unsre letzten starken Tagereisen sehr mitgenommen worden. Charley schoss eine Ente (Malacorrhynchus mem-branaceiis) und ging später mit Brown und John Murphy zum Salzwasser, um zu angeln. Meine Hoffnung, dass sie in dem Salzwasser Eische fangen würden, um sie zu trocknen, wurde jedoch auf eine traurige Weise getäuscht. Der ganze Ertrag ihrer Tagearheit bestand in einem Silurus, einer Seebarbe und einigen kleinen Haflkiefern. Das Wetter blieb andauernd schön. Des Vormittags Wales heiss; während des Nachmittags wurde jedoch die Luft durch eine Südwest-Brise abgekühlt. Die Nächte waren hell und etwas kalt. Als ich Moretonbay verliess, hatte ich für jedes Pferd einen Beschlag Hufeisen mitgenommen. Sie waren hei unserer Abreise von den Dünen beschlagen worden, halten aber die Eisen bald verloren. Da dann die Strecken, welche wir täglich zurücklegten , kurz und der Boden weich war, hielt ich es nicht für nöthig,- sie wieder zu beschlagen. Indem wir jedoch längs des Burdekin und des obern Lynd reisten, wurden die Pferde sehr lahm; die Cegend wechseile iudess stets mit guter auf so weite Strecken ab, dass wir es ihnen gestatten konnten, sich wieder zu erholen. Ich wollte häulig die überzähligen Hufeisen wegwerfen; stets wurden sie jedoch wieder behalten in der Voraussetzung, dass sie sich als nützlich erzeigen möchten, wenn wir zum Golfe kämen, um sie an die Eingebornen gegen Nahrungsmittel, besonders Fische umzutauschen. Da wir jedoch gefunden, dass die Eingebornen feindselig waren, und cless-halb kaum Wünschten', in fernere Berührung mit ihnen zu kommen, entschied ich mich dafür, die Hufeisen mil einigen andern beschwerlichen Gegenständen zurückzulassen, und desshalb warfen wir sie mit zwei überzähligen Flintenläufen in die Wasserballer, an welchen wir unser Lager hatten. Die Eingebornen werden sie wohl linden, wenn das Wasser austrocknet, und bleiben sie liegen, so sind sie ein dauerndes Zeugniss unseres Besuches. Juli 7. — Charley erzählte mir, er wäre dem Flusse his zu seinem Ende gefolgt. Desshalb hielt ich mich ein wenig weiter links, um zu seinem Ursprünge zu gelangen, und kam zwei oder drei iMeilen weit durch einen schönen Widholz- und Nonda-Wahl, dessen grünes Aussehen durch die hülsenfrüchtigc Eisenriude sehr gehoben wurde, denn diese wuchs hier äusserst prächtig. Zwei Emus hatten eben ihr Frühstück von einigen Nondafrüchten gehalten, als wir sie auftrieben. Charley und Brown, von Spring unterstützt, erlegten glücklich einen derselben. Wir kamen bald zu einem Salzwasserllusse mit breitem sandigem Bett, welcher von aller Vegetation gänzlich eut-blösst ist, obgleich seine Ufer von hängenden Theehäumcn eingefasst sind. Da das Wasser niedrig stand, durchwateten wir den Fluss. Während wir ihn kreuzten, sahen uns ein Flug schwarzflügeliger Pelikane ernsthaft dastehend zu. Die Furth, zwei und eine halbe. Meile gegen Süden von unserm letzten Lager entfernt, lag unter 16° HO' Breite, weiche mil der des Staaten au der Küslenlinie übereinstimmt. Zu beiden Seiten des Flusses dehnte sich ein schöner graser-fülller offner Wald aus, sowie sich zu seiner Linken parallel mit ihm grosse und tiefe Nt/tuplmm- Lagunen hinzogen. Südlich vom Staaten kamen wir durch eine Waldgegend, welche der der letzten Tagereisen ähnlich war und am passendsten mit dem Namen Grevillea - Wahl belegt werden dürfte, da ihn die Gr. mimosoides IL B r, besonders charaklerisirle, obgleich darin ein etwas verkrüppelter Theebaum ebenfalls sehr zahlreich stand. Einige leichte Anhöhen waren mit der Akazie von den Expeditions-Bergen bedeckt. Die letzten sechs oder sieben Meilen führten uns durch eine uu-ermessliche Buxbaum-Ebene. Wir trafen einige von den Eingebornen abgehrannte Stellen. Den Bauch ihrer Feuer sahen wir in allen Bichlungen. Das Lager wurde an einem ziemlich ansehnlichen Creek aufgeschlagen, in dein die Akazie mit den gegliederten Schoten, Stravadütm und der hängende Theebaum standen. Sobald wir unsere Zelte errichtet hatten, schnitten wiü das Hinterviertel des Emu in Streifen zum Trocknen, mussten sie aber wechselweise mil einer Düthe iu z,u rängen. — Ikaines's Bach.— Der Nicholson. — Foi-schtttigsBuSfluge in der Nacht, — Smilh's Creek. - - Der Marlow, August 1. — Wir setzten die Heise sieben Meilen West bei Nord fort. Gegen Nordetl zogen sich meist Anhöhen von traurigem Anblick mit silborhk'iltrigcr Eisenrinde bestanden und kleinen glänzend braunen Eisenstein - Stücken bedeckt hin, welche mit kleinen Ebenen und Duxbaumgrün-den abwechselten. Einige der Hügel hallen freie Ginfei mit Apfelgummi bestanden und Haiden der weissen Ameise bedeckt. Ihr Euss war von Dickichten des Sevcrnbaumo umgeben. Wir lagerten an einer schönen Nymphäen-Lagune, im Schatten eines weissen hängenden Gummibaums. Ein breiter aber trockner Creek befand sich westlich von uns iu der Nähe. Das Gras war ausgezeichnet. August 2. — Wir legten zwölf Meilen gegen West-Nord - Wesi durch eine schöne Diixbaumehene zurück, kreuzten ungefähr fünf Meilen vom Lager einen ansehnlichen Creek und kamen westlich POfl ihm mehr als sieben Meilen weil über Eisenriudeii - Uerge. Von diesen stiegen wir in das Thal eines mit weissem Gummi eingefasslen Crocks hinab und folgten diesem drei Meilen abwärts, bevor wir Wasser fanden. Am Eusse der Berge schlugen wir an einem schönen Wasserhälter unter 18" U' 42" das Lager auf. Drown und Charley, die noch zwei Meilen weiter hinab gegangen waren, erzählten mir, dass sie Salzwasser und Niederschläge sehr schönen Salzes gefunden hallen. In der Aue befanden sich Wasserballer, welche von Polygonum umgeben und mit Enten, Eöflclreihern und verschiedenen andern Wasservögeln zahlreich bevölkert waren. Am Creek hinabgehend trieben wir viele Känguruhs auf. Auf den Eisenriudeii - Hügeln kam die (ieopliups plumifera sehr häulig vur. Ein Corniorau mit weisser Brust und gleichem Bauche und der Bosa-Kakadu wurden geschossen. Der erstere schmeckte so gut wie eine Ente. Brown sammelte eine Wenge Gummi von der Ter-minalia und Samen der FJussbohne, welche einen ausgezeichneten Caffee lieferte. Die einheimische Biene war sehr zahlreich. Die Eingebornen schienen das Gras, besonders an jedem Wasserlaufe und rings um die Halter, abgebrannt zu haben, damit sich diese Stellen sogleich beim Eintritte der Degenzeit mit neuem Grün bekleideten. An den Brandstellen befanden sich keine Eagerstellen, da sich das Feuer leicht über dieselben hinaus ausbreitet und die benachbarte Gegend in Flammen setzt. Es wurden häufig langt; Striche ganz kürzlich niedergebrannten Grases getroffen, welche sich mehrere Meilen weit am Flusse hinzogen. Die Ufer der kleinen einzeln liegenden lläller in dem Wahle waren auf gleiche Weise hergerichtet, obgleich lange Zeit vorher in keinem derselben Wasser gewesen war. Ohne Zweifel war diese regelmässige Dehandlung ihrer Gewässer mit der Absicht verknüpft, an besonderen Stellen Wild herbeizulocken; wenigstens waren sie nicht von der irrigen Meinung befangen, dass das. Abbrennen der Ceppigkeit und Dichtigkeit des na-lürlichen Basens schadet. Die Eingebornen brannten indess häulig das hohe und steife Gras besonders längs der schattigen Creeks ah in der Absicht, das sich darin verborgen haltende Wild hinauszutreiben, und wir sahen häulig, wie sie eifrig Eidechsen zu längen suchten, wenn andere Beute darin fehlte. August 3. — Wir kamen zuerst zwei Meilen N. (50° W. über arme Eisenstein-Hügel und traten dann in eine schöne Ebene, von welcher wir gegen West und Nord-West sich Bauch erheben sahen. Ich wählte die letzte Bichtung und kam über Eisenstein-Anhöhen, welche mit verkrüppelter silberblättriger Eisenrinde, einer Terminalia, einem kleinen Baume mit langen spateiförmigen meergrünen Blättern, leicht geflügelten Samengefassen und einen Gcberfluss schönen durchsichtigen essbareu Gummis, von dem John und Drown eine Menge sammelten. Einige Flügel waren mit einem el-wag /wergharten weissen Gummibaume bestanden und üppig mit Gras bewachsen: dies war jedoch drahtähnlich und steil'. &U Ende der Tagereise, ungefähr sechzehn Meilen von unserm letzten Lager entfernt* durchschritten wir etwas Host-gummi-Wald und lagerten an einem schönen Wasserhälter im Bett eines Greek von weissem Gummibäumen beschattet, welche hier die. Stelle des Wasserguunui eingenommen zu haben schienen. Pcmdcaius »piräüi wuchs iu Gruppen am Greek, «reicher gegen Nord bei Osl lloss. Die kleinen Gräben, welche wir überschrillen, hallen alle gegen Osten ihren Fall. An einer früheren Eagerstelle Eingeborner fand C ha Hey eine Cytherea - Schale, welche uns die Nähe des Salzwassers anzeigte. Di die Kinde eines Gummibaums halle ein .Wilder das Itild eines Eniufusses geschnitzt, welches wir mit aller Genauigkeit eines guten Beobachters nachmachten. Es war das erste Zeichen von den bildenden Künsten der Eingebornen, welches wir auf unserer Heise bemerkten. August 4. — Wir legten ungefähr zehn Meilen gegen West - Nord - West über armselige Hügel, Ebenen und Du\-baumgründe zurück. In einem Flecken Hostgummit Waldes fanden wir Acacia equisetifolin und die Zwerg- (jnnullea vom obern Eynd in Dlülhe; der scharlachrothe Dlülhenstrauss der letztem war vorzüglich schön. Als wir die Ebenen betraten, erschienen Dinoe's Tiichinium und Salkomia wieder. Ich ging auf den Rauch eines Feuers von Eingebornen zu, welchen wir von der Ebene emporwirheln sahen. Das Feuer wurde von einer Frau unterhalten. Charley ging weiter, um einen Gürtel Waldes zu untersuchen, welcher in einiger Entfernung sichtbar war, und John Murphy folgte auf der Ebene einem Graben, in welchem er eine schöne Eagune fand. Diese war ungefähr eine halbe Meile lang, theils steinig, theils schlammig, von Polyyonum und Streifen Saticornia umgehen. Einige wenige Gummi- und HimheergeJee-Däume standen zerstreut an derselben; es war aber kein trocknes Holz zu linden, und wir mussten mit einem uiedergebroche- l.'-idfliaruTn Heise. |9 nen hallt vertrockneten Jli.nheergelee - Baume ein Feuer anzünden. Unsere Fleischsäcke waren last leer, und es wurde nöthig, einen andern Ochsen zu schlachten, obgleich sich der Platz nicht sonderlich dazu eignete. Bings um uns befanden sich Eingebornc, von denen einige, wir wir sahen, die benachbarten Bäume erstiegen, um unser Vorhaben beobachten zu können. Charley berichtete nach seiner Bückkehr, dass sich ein schöner breiter Salzwasserlluss kaum ei in1 Viertel-meile von der Lagune befände. Er hatte einen Stamm Ein-geborne iu demselben fischen sehen, die vernünftig genug gewesen waren, ilnu durch Zeichen zu Verstehen zu gehen, dass das Wasser nicht trinkbar sei, als er sich gebückt, um es zu kosten, dass aber süsses Wasser iu der Bichtung der Eagune, an welcher wir Jagerlen, zu finden wäre. Wir hatten keine Zeit zu verlieren, und da der Nachmittag bereits her-aufgerückl war, trafen wir sofort die nötbigen Anstallen. Obgleich der, Ochs jung und von guter Beschaffenheit war, so war durch die ununterbrochene Beise am Golf doch fast alles Fett in ihm verschwunden und kaum soviel davon geblieben, um die Leber braten zu können. Gegen Sonnenuntergang näherten sich die Eingebornen mit lauten» Geschrei unserm Lager, indem sie ihre Spere schwangen und dieselben in ihre Wonunalas (Instrumente zum Werfen der Spere) steckten, um sie wurffertig zu machen. Wir sattelten und bestiegen unverzüglich zwei Pferde und schössen ein Pislol ah. Das letzlere machte ihrem Lärmen mit einem Male ein Ende. Einige von ihnen fielen sogar hin. .lohn und Charley ritten auf sie los. Zuerst versuchten sie Trotz zu bieten und die Keiler zu umzingeln; aber diese trennten sich und drohten sie vom Flusse abzuschneiden. Sobald sie diese Gefahr bemerkten, liefen sie zum Flusse, sprangen hinein und schwammen hinüber. Wir blieben während der ganzen Nacht wach, wurden aber von ihnen nicht beunruhigt. Am nächsten Morgen sahen wir in der Ferne Eingeborne; doch schienen dieselben nicht die Absicht zu haben, uns belästigen zu wollen. August .r>. - Wir schnitten das Fleisch in Streifen. Darin hatten wir solche Geschicklichkeit erlangt, dass wir mil dem ziemlich ansehnlichen Ochsen um elf und ein halb Uhr ganz m fertig waren, obgleich unsere Zahl sn gering war. Die Arbeit nahm vier von uns ungefähr vier und eine halbe Stunde in Anspruch. John und Drown waren damit beschäftigt, es an einem Känguruhnetze zum Trocknen aufzuhängen. Der frische Seewind trocknete ausgezeichnet; doch zog das Fleisch in der Nacht wieder Feuchtigkeit an und war noch ziemlich weich, als wir es einpackten, um aufzubrechen. Am 4. erhob sich die Seebrise um Ii Fhr, wurde während des Nachmittags sehr heftig, iiess gegen Sonnenuntergang etwas nach und legte sich um 9 Fhr /j. m. gänzlich, während der Himmel umwölkt und bezogen war. Am 5., 6 und 7. wiederholte sich dies sehr regelmässig. August 6. — Wir verliessen die grosse Lagune, deren Breite ich zu 17° 47' oder 48' annehmen muss, da ich behindert war, sie zu beobachten, und folgten dem geschiän-gelten Laufe des Flusses aufwärts his zu 17° 57' Breite, Der Fluss ist, wie ich zu glauben geneigt bin, der Albert des Capitata Stokos und Mael Suyker der Holländischen Seefahrer. Seine Hauplrichtung ist von Süd-Süd-West gegen Nord - Nord - Ost. Fbenen, Waldland und von Gräben durchschnittener Busch wechselten mit einander ah. Einige grosse und liefe Hälter längs des Flusses waren trocken. Der rauhblättrige Feigenbaum, die weisse Geder und eine stcifhlältrige Ipumoea mit hellrothen Blüthen standen au den sandigen Ufern und einige niedrige Mangreven vereinzelt dicht am Bande desselben. Der Tag war schon weit heraufgerückt, und ich wurde unseres noch nicht gehörig trocknen Fleisches wegen besorgt, zugleich befürchtend, dass wir würden olme Wasser das Lager aufschlagen müssen. Verbranntes Gras sahen wir überall und fanden noch glimmende Baumstämme. Süsses Wasser konnte nicht fern von uns zu linden sein; wir vermochten es aber nicht zu entdecken. Zuletzt bemerkte ich einige Bäume von lebhafterem Aussehen jenseit einer kleinen Anhöhe und fand nach ihnen hingehend einen kleinen von Polyyotmm umgebenen Wasserhälter, welcher jedoch, wie es sich bei näherer Untersuchung fand, nur sehr wenig gutes Wasser enthielt. Charley berichtete später bei seiner Bückkehr, dass er vorher an diesem Hälter gewesen und einen Stamm Eingcborner an ihm lagernd ge- 19* landen hätte. Einer von ihnen hatte seinen Sper gegen Charley erhoben, jedoch bald den Muth verloren, als er gesehen, dass dieser trotzdem aul' ihn losrill, wonach er und die ganze Gesellschaft ihr Heil in der Flucht gesucht hatten, einen hübschen Vorrath von (Vw/eo/ni/».«;-Wurzeln und Terminalia - Gummi zurücklassend. Wir landen Schalen von Vymbium und Cytheria, einen mächtigen Waddi, welcher nur von einein sehr starken Arme geschwungen werden konnte. Netze und verschiedene Fisehgorälhsrhaflen in ihrem verlassenen Eager. August 7. Ich hielt es für rathsam, hier zu bleiben und das Ebdsch hesser zu trocknen. Hie Eingebornen liessen sich nicht wieder sehen« Charley und John unternahmen einen Ausflug, um Wild zu erlegen, und kamen zu einem Salzwassercreek, welcher sich drei Meilen von unserm Eager mit dem Flusse vereinigte. Dieser kam in sehr gewundenem Faule aus Osten. An dem Ursprünge des Salzwassers fanden sie einige schöne Halter mit süssem Wasser. August 8. - Wir kamen ungefähr sieben Meilen weil OSO. über Ebenen und Anhohen mit Eisenrinde. Die von Wasserläufen und Gräben durchschnittene nächste Umgebung des Creek war mit Dickichten von Iliinbcergeleebäumen bedeckt. Der Salzwasser- llibiseas, ein Paritium Adr. Juss. (Hibiscus tiliaccus? Linn. D. C. Proär. /. poy. 454) umgaben die Wasserhälter. Wir fanden denselben kleinen Daum auf der Westküste des Golfs und zu Dort Essington an allen Salzwasserllüssen. Ich halte ihn zuvor um Moretonbay an der Küste gestdien. Seine Dinde ist zähe und faserig, das harte Holz desselben braun und sannntglänzend. August 9. — Als Charley mit den Pferden zurückgekehrt war, erzählte er uns, dass, als er ungelähr drei Meilen am Creek aufwärts vom Pferde gestiegen, um au einem Wasserballer zu trinken, auf der entgegengesetzten Seile des Wassers zehn Emus erschienen wären. Sich ruhig verhallend halle er auf einen angelegt und ihn niedergeschossen. I'arauf halle er sofort sein Pferd wieder bestiegen, um die übrigen zu verfolgen, denen er sich so weit genähert, dass er einen andern halle niederschiessen können. Er zerbrach beiden die Flügel und steckte sie in's Wasser. Es ist ein merkwürdiger Gebrauch der Eingebornen, dass* sie den Emus nachdem sie dieselben erlegt, die Flügel zerbrechen, da doch diese dein Thiere wenig zum Entkommen hellen können, sohle es wieder aulleben; aber Brown äusserte sich in einem Gespräche ober die Möglichkeit, dass ein Emu entrinnen könne, sehr ernsthaft: „Die Schwarzen versieben das besser als die Weissen; sie lassen einen Emu nie liegen, ohne ihm die Flügel zu zerbrechen. Die Weissen tödten nur den Emu, gehen fort und rufen ihre Freunde, dass sie milessen, und wenn sie zurückkehren, suchen und suchen sie, aber es isl. kein Emu mehr da — er ist fortgelaufen — indess die Schwarzen zerbrechen ihm stets die Flügel und können ihn dann auch zerlegen.1' Sehr wahrscheinlich war dies indess eine von Brown'« Gesehichlohen, wie er sie dann und wann zum Besten gab. Ich schickte Herrn Galverl und Gharley auf die Jagd, während wir die Ochsen beludeii. Als jene zurückkehrten, waren wir zur Weilerreise bereit. Hie Emus waren schöne grosse, aber nicht fette Vögel; die Jahreszeit schien für sie nicht günstig zu sein. Als wir in die Ebene kamen, sahen wir gegen Süden Bauch von den Feuern Ein-geborner. Ich ging aul jenen zu, voraussetzend, dass sich die Schwarzen entweder in der Nähe eines Flusses oder doch in jedem Falle nichl fern von süssem W'asser befänden. Nachdem wir zwei Meilen zurückgelegt, kreuzten wir einen andern Greek mit schönen, von Polygonwm umgebenen Wasserballern , und indem wir wieder auf die Ebene emporstiegen, sahen wir in der Ferne einen Trupp Emus. Es wurde auf dieselben Jagd gemacht und einer davon mit Hülfe Springs erlegt. Mit drei Emus beladen kamen wir über aufeinander folgende Ebenen, welche durch schmale Waldgürtel aus Buxbaum, Blutholz und Theebäuinen von einander getrennt waren. Hie Ebenen waren von unregelniässigen Melonengruben unlerbrociien, welche unser Fortkommen langsam und beschwerlich machten. Wir erstiegen Anhöhen mit, Eisen-rinde und Kamen zu Stellen, auf welchen die Eingebornen das Gras abgehrannt halten; jedoch war weder ein Graben noch eine Lagune zu erblicken. Brown ritt weil gegen Süden und bemerkte in dieser Bichtung Spuren von Eingo- bornen, fand aber nichts als Duxhauniniederuiigen. Ich schickte Charley gegen Westen und folgte langsam dersrl ben Richtung. Ens überraschte die Nacht, als wir uns noch auf einer weiten Ebene befanden: aber Charley hatte den Schein eines grossen Feuers bemerkt, welcher uns teilet« und uns hoffen liess, dass wir Wasser linden würden. Dies war auch der Fall, als wir zu den steilen I lern des Albert kamen; es war aber Salzwasser. Wir fesselten die Pferde und banden sie an, während die Ochsen bewacht wurden. Glücklicher Weise hatten wir uns selbst mil etwas Wasser versehen, wovon auf jeden von uns eine halbe Kanne kam, so dass wir das Unangenehme eines wasserlosen Lagers weniger fühlten als früher; jedoch hatten wir auch frisches Fleisch, welches den Durst ungleich stärker erregt. Fs war eine schöne Nacht; auch fiel kein Thau, welcher in den vorherigen Nächten so sehr verhindert halte, dass unser Fleisch trocknete. Während meiner Wache setzte ich mich an das steile Ufer auf einen der Vorspränge und lauschte dem lauten Diätschern zahlreicher grosser Fische, welche auf Augenblicke die Hube der spiegelglatten Oberfläche des Wassers störten. Brown hatte eine durch den Fluss laufende Barre gefunden, welche zur Kbbezeit einer Untersuchung zufolge zu überschreiten sein musste, und uns gestattete den Fluss zu kreuzen, nachdem wir unsere Ochsen und Pferde an den steilen Ufern hinabgebracht, was indess nicht ohne bedeutende Schwierigkeiten bewerkstelligt werden konnte: Glücklicher Weise hatten wir die letzte Stelle getroffen. an der das Ue-berschreiten möglich war. Brown sah iu dem Flusse, welchen er „Taylors" nannte, eine grosse Menge schöner Fische. Ks waren häuligEingeborne hier gewesen; denn das Gras war niedergebrannt, auch bestätigten dies Fischgräten an einem ihrer gewöhnlichen Lagerplätze. Wo sie indess ihr trinkbares Wasser fanden, konnten wir nicht entdecken. Ich schickte Charley iu einer nordwestlichen Dichtung aus. damit er Wasser suche. Als wir auf die Ebenen kamen, welche sich vom Flusse aus, so weil das Auge blicken konnte, erstreckten, sahen wir zu unserer Hechten ganz in der Nähe Hauch. Ich ging auf denselben zu, bis ich fand, dass er sich auf dem entgegengesetzten Ufer des Flusses, welchen wir so oben gekreuzt hallen, erhöh. Brown jedoch entdeckte eine Lache mit etwas brackigem Wasser in einem tiefen Creek, eine kurze Strecke vor seiner Vereinigung mit dem Russe. Sie war zu schlammig, als dass sich ihr unser Vieh hätte nähern können; jedoch gestattete sie uns, unsern eignen Bursl zu stillen. Wir kehrten darauf nach den Ebenen zurück und folgten den Spuren Charley's, welcher bald mit der Frohen Nachricht Wiederkehrte, dass er einige schöne Wasserhälter gefunden hätte. Sie befanden sich in dem Bett eines Flusses, welcher von Streifen Waldes eingeiässt war. Dieser bestand aus Buxbaum. Iliinbeergelee-Bäumen und der hrcilhlältrigcn Terminalfa, deren Früchte von den schwarzen Kakadus gefressen werden. Bio Abhänge um die Wasserballer waren steil und morastig. Einer unserer Ochsen war so erschöpft, dass er an dem steilen Ufer hinabrutschte, in das Wasser tiel und so tief im Schlamm versank, dass wir uns genöthigf sahen ihn zu schlachten, nachdem wir an ihm ge • zogen soviel iu unsern Kräften stand, um ihn herauszubringen. Am 12. August zerschnitten wir ihn. Die Nacht war jedoch sehr nebelig mit heftigem Tbau, weshalb das Fleisch nicht trocknen konnte. Durch den jämmerlichen Zustand des herangekommenen ThiereS war das Fleisch zähe und weich geworden, so dass es nicht allein bald anging, sondern auch madig wurde. August 13. — Wir hatten einen schönen Seewind aus Norden, welcher das Fleisch äusserlich hinlänglich belrock-nete, nicht aber auch innen, weshalb es Iheilweise verdarb, so dass ich es wegwerfen musste, obwohl wir eine Menge dadurch retteten, dass wir die grossem Stücke schlitzten und so der Luft Zutritt zum Innern verschafften. Die Eingebornen hallen den Wasserhälter, an welchem wir lagerten, mit einer Schutzwehr oder einem Zaune umgeben, worin nur eine Oelfuung gelassen war, um den Emus den Zutritt zum Wasser zu gestatten. Wahrscheinlich verbergen sich die Eingebornen in der Nähe, um den Emus aufzulauern, welche in dieser Gegend äusserst zahlreich waren. Am IL ritten John, Gharley und Brown drej Vögel und am 14. vier andere nieder, wovon John Murphy allein zwei, denn er hatte nicht allein das fluch- tigste Plerd, sondern auch teibsl im wenigsten Gewicht* Die Möglichkeit, die Emus niederzureiten, zeigt klar, in wie gutem Zustande sich unsere Pferde befanden. Auch untere Ochsen erholten sich, obgleich sie sehr erlahml waren, wunderbar schnell innl sprangen in dem grasigen schattigen Bett des Creek wie junge Stiere, scharrten mit den Vorderfüssen den Erdboden aul und liefen mit erhobenem Schwänze und gesenkten Hörnern auf uns los, als hätten sie sagen wollen, wir bekommen doch liegen, ehe ihr uns schlachtet. Hie Breite dieser Wasserballer war 16° 4' 27". Sie waren ungefähr neun Meilen von der Stelle entfernt, an welcher wir den fluss durchschritten, und welche meiner Berechnung nach unter 130" 20' Länge (annähernd; lag. Mo-Ebenen waren mit Eiligen kleiner weisser Kakadus (Camlua snnf/uini'n Could) *) bedeckt, welche Herr Gilbert, wie er erwähnte, bei Port Essington gefunden hatte. Ihr Huf halle etwas Klagendes und war weniger unangenehm als das Geschrei des grossen Kakadu. Auch waren sie besonders in der Nähe des Wassers weniger scheu und vorsichtig. August E). — Untere. Thiers waren durch das Fleisch der beiden Ochsen so schwer beladen, dass ich es ziemlich imlhuiilich fand, das mitzunehmen, welches von den Emus noch hinzukam. Wir theillen jedoch jeden Emu in vier Theile — die Brust, den Rumpf und die beiden Schenkel — und hingen dieselben au die vier Haken eines Backsattels auf. Das Uehrige wurde von den Pferden gel ragen. Wir legten ungefähr acht Meilen gegen lNord-Nonl-Wot über eine Reihe von Ebenen zurück, welche von einigen Gräben und einem ansehnlichen Creek durchschnitten waren. Zu Ende der Tagereise fanden wir in einem kleinen Creek. dem wir abwärls gefolgt waren, eine unbedeutende Wasser lache. Charley's Aussage nach gab es eine Meile abwarb Süßwasser. Obgleich sich unsere Ankunft im Lager sehr verspät et halle, gingen wir doch noch an's Werk und zerleg ten die vier Emus, um das Fleisch an Stricken und Aesten *) Hcichenliiicli, ¥ö|*l N o u Ii u 11 a n A s S. 154 Mo. 100. ■1. lieber». aul'/iihängen. Glücklicher Weiße erhob sich ein kalter trockner Süd-Ost-Wind, welcher unser Vorhaben hedeiitend beförderte. Die Seebrise war am Tage wie gewöhnlich lebhaft. Gegen 11 Uhr p, »i. zeigten sich sein- plötzlich einzelne Wölken gegen Süden und Südwesten und zogen ebenso schnell als sie gekommen wieder fort, wonach sich der Wind legte. Ks bildete sich eine Modere Wolkenmasse, zog ebenso schnell herauf, und nachdem auch diese vorüber war, wurde der Himmel ganz klar wie zuvor. Ks erhöh sich ein heftiger kühler Wind aus Süd-Ost, welcher während der beiden folgenden Tage anhielt, und die Nächte des 16. und 17. August kühl, trocken und Ihaulos machte. Wir halten vergessen unsere Ochsen zum Wasser zu treiben, au welchem sie kaum fünf Schritt vorüber gegangen und in dessen Nähe sie ungeladen gestanden halten. Die armen Thiere waren indess nicht vom Instincte geleilet worden, sondern halten sich zurückkehrend zerstreut. Gharley brach in derselben Nacht auf und ging bis zu einer unserer frühern Lagerstellen, in der Voraussetzung, dass die Ochsen diese Richtung .eingeschlagen haben würden. Dies hallen sie jedoch picht gethau, vielmehr waren sie ungefähr sieben Meilen weil vom Lager weggelaufen ohne Wasser zu linden. August 16. --- Wir kamen ungefähr zwölf Meilen weil gegen West - Nord - West, zuerst über Ebenen , später jedoch und während des grösseren Theiles der Tagereise durch ollen bestandene Buxbaunigründo. welche die Ebenen gegen Süden hin zu begrenzen schienen. Sie waren durch keinen Graben bewässert, zeigten aber einige Melonengruben. Ich schlug anstatt der westlichen Richtung eine etwas nördliche ein und kreuzte wieder eine Reihe Ebenen, welche durch Niederungen geschieden waren. Diese waren mit Dickichten von kleinen, hauptsächlich Hhnbeergelee-Bäumen erfüllt und enthielten trockne Wassergruben entweder in regelmässigen Reiben oder zerstreut. Ohne Zweifel bildeten sie den Ursprung von Greeks, da wir stets zu deutlichen Gräben kamen, sobald wilden Haltern von dieser Art und Beschaffenheit gegen Norden herab folgten. Nach Sonnenuntergang kamen wir zu einem trocknen Greek und sahen uns wieder genöthigl, ohne Wasser gefunden zu haben das Lager aufzuschlagen. Wir trugen jedoch Sorge dafür unsere Ochsen zu bewachen , fesselten die Pferde und banden sie an, damit wir am Morgen des 17. zeitig aufbrechen konnten. Wir folgten dem Creek ungefähr sieben Meilen v. eil gegen Nord-Ost und fanden dann in seinem Hell einige sehr scheue Wasserhälter unter 17° 51' Dreite, an denen wir das Lager aufschlugen, um den Thiercu einige Erholung zu gewähren, da sie während der beiden letzten Tage Mangel an Wasser gelitten hatten. Charley schoss wieder zwei Emus. Ich fühlte den Verlust unseres Ochsen schmerzlich, denn es wurde schwierig, das hinzugekommene Fleisch fortzubringen; jedoch war es für uns zu werthvoll, als dass wir es vergeudet oder weggeworfen hätten. Obgleich wir dem Creek sieben Meilen weit folgten, fanden wir ihn doch nicht mit einem jener Halter vereinigt, Avie wir sie am Tage zuvor getroffen. Es schien, als ob sich die Ebenen weit gegen Westen ausdehnten, und die Creeks und Wasserballer nur sehr alhnählig mit einander zusammen-llössen. August 18. •■— Während der lelzlcn Nacht waren wir eifrig beschäftigt das Fleisch der zwei Emus zu zerschneiden und zu trocknen. Wobei uns ein leichter Süd-Osl-Wind sehr zu statten kam. Da wir weder Fett noch Emu - Oel hallen, um das Fleisch zu schmoren, gestaltete ich, dass eine hinreichende Menge Fleisch an den Knochen gelassen würde, wodurch es sich verlohnte, diese zu braten. Wir erfreuten uns in der herrlichen Mondnacht eines gut gebratenen Emuknochens mit so viel Defriedigung, dass es einem der besuchtesten Heslauratcure im Dalais Hoyal in Zweifel gesetzt haben würde, ob er uns hätte bemitleiden oder beneiden sollen. Wir setzten die Heise gegen Nord-West fort, da ich, so ofl ich eine westliche Richtung eingeschlagen, stets einem Creek gegen Norden herab hatte folgen müssen, um Wasser zu finden, und nichts desto weniger halte uns bei vorhergehenden Fällen eine nordwestliche Dichtung gewöhnlich zu Salzwasser gebracht. Während der ersten drei Meilen kamen wir über einige Ebenen und kreuzten einen Creek, in welchem wir eine ('asmrina bemerkten. Diesen Daum hatten wir, seil wir den Mitchell verlassen, nicht gesehen. Darauf kamen wir zu hinein Flusse von dreissig |his vierzig Fuss Breit« und anscheinend sehr bedeutender Tiefe. Sein Wasser war nicht brackig, obgleich man die Floth bemerkte, von welcher es k'pgen zwei Fuss gehoben wurde. An seinem I l'er zog sich ■du schmaler Streifen'Dickicht mit hängenden Tbeebäumen, der Corypha - Palme, Pandanus und Sarcocephalus hin. Duxbaum, die hreilblälIrige Terminnlia und die Inga moniliformis (Akazie mit gegliederten Scholen» bedeckten die Gräben, welche von den Fbenen herabkamen, und die Gründe längs des Flusses. Wir gingen vier oder fünf Meilen in südwestlicher Richtung hinauf, um eine Furth zu suchen. Zu beiden Stuten von ihm (lehnten sich zahlreiche Grasllächen aus, die leuerdings abgebrannt worden waren, ein Zeichen von der Gegenwart Eingeborher. Fische gab es iu Menge. Gharley sagle, er hätte ein Grocodil gesehen. Die Ebenen längs des Husses und die Eier desselben waren schön mit Gras bewachsen und wurden von den Pferden und Ochsen stark in Anspruch genommen. Wir lagerten unter 17° i)7'*). August 19. — Der Fluss nahm einen lliessemlen Greek von Süd-Süd-Wesi in sich auf, welchem wir ungefähr fünf Meilen folgen mussten. Dann bildete er einen sehr schmalen Ganal zwischen Dickichten von Dahnen, bangenden Tbeebäumen, Sarcocephaln* Und besonders Panda imt, welche überall an dem schwachen Strome wuchsen. Wir setzten die Reise wieder gegen Nord-West über mehrere Ebenen fort, welche durch Waldgürtel von einander getrennt waren, und während der letzten fünf Meilen au einem schönen Hache, dessen reines klares Wasser in seinem tiefen aber etwas schmalen Bett über langblätlrige Wasserpflanzen von üppigem Grün schnell hinströmte. Prächtige Theebäume, Casuarinen und Terminalien gewährten erquickenden Schatten. Pandanm und ^'on/p/ia-Palmen trugen zur Verschönerung dieses Platzes bei. Die Ebenen w; ireu schön begrast, aber voll von Meloneu-Hruben. Auf denselben beobachtete ich einige kleine Räume *) Dies können unmöglich 17" 57' — vielmehr müssen es ungefähr 17" 52' sein. — Anmerkung des Herrn A rrowsmith. SU lioeb stand, dass man weit »einig blicken konnte, brach ich mit Gharley auf und folgte der Dichtung des Sternes ^ ega, der sich dein Westen zuneigte. Weiter hin wurde die Gegend freier und schöner. Gegen Mitternacht entdeckte Gharley, indem er durch eine Stelle dichten Busches drang, einen seichten Wasserlauf, der sich sehr bald in grosse Wasserballer ausbreitete. Diese waren ausgetrocknet und mit dürrem Grase bedeckt; indem wir aber unserer westlichen Dichtung weiter folgten, kamen wir nach sehr kurzer Zeit zu einein Greek mit einer Beihe felsiger Becken. Es war unerklärlich, wie diese tiefen Behältnisse so bald hatten austrocknen können, da doch jeder derselben unmittelbar nach der Begenzeit ganz gelullt gewesen sein inussle. Nachdem wir dem Greek zwei Stunden weit gefolgt, bemerkte Gharley, dass der rissige Schlammboden in einem der Wasserhälter feucht war, und fand, nachdem er einen Euss tief gegraben, eine für uns und unsere Pferde hinreichende Menge Wasser. Später theilte sich der Canal in zwei Arme, von welchen ich einem und Charley dem andern folgte. So von meinem Begleiter getrennt entdeckt*; ich bald mit erfreuten Blicken vor mir ein Feuer und demselben näher kommend eine grosse Zahl, welche in dem Lager Eingeborner brannten. Obgleich ich mich sehnlich dessen zu vergewissern wünschte, oh die Eingebornen in der Nähe von Wasserballern oder an Brunnen lagerten, von denen ich am Creek oberhalb einige bemerkt halte, hielt ich es doch für ralh-*am, unbewaffnet wie ich war, auf Charley zu warten. Ich rief, worauf die Hunde im Lager unruhig wurden; der kalte Wusd wehte aher so heftig aus Osten, dass ich fürchtete, Charley würde weder mein Hufen noch ich das sei- nige hören. De? Knall seines Gewehrs zeigte mir, wo er sich befand, und bald dactuf waren wir wieder beisammen. Wir durchschritten «(/• 61. tl. Uehcrs, LeichlinriU'« Keiie. 20 Salzwasser-Flüsse im Innern des Gölls ausdehnen, deren westlicher ohne Zweifel der Albert des Capit. Stokes und Maet Suyker der Holländischen Seefahrer isl. Diese Ebenen werden im Süden von Duxbaum-Niederungen begrenzt und zahlreichen Ereeks bewässerl, welche in ihrem untern Theile ziemlich mit Wasser gefüllt waren. Eine interessante Thalsache, welche schon Eapil. Stokes bemerkte, ist die gemässigte Temperatur dieser Hegend. Wenn meine Leser meine Witterungsbeohachlimgen von 15° 55' Dreite der Ostküsle his zu 17° 30' der Westküste des Golfs vergleichen, werden sie von der beständigen Klage über „kalte Nächte" betroffen sein. Ferner wenn sie die Dichtung der Winde vergleichen, werden sie linden, dass an der Ustküste die Süd- und Süd-Süd-West-Winde sehr kalt sind, das3 sie im Innern des Golfs aus Süden und Süd-Osten wehen und sidi so bis zur Westküste und mehr nach Osten herumwenden. Durch den Vergleich dieser Windrichtungen werde ich zu dem Schlüsse geführt, dass die weiten Ebenen der Ursprung und die Ursache dieser Winde sind. Die erfrischende Eigenschaft dieser Winde und die kalten Nächte übten einen sehr wohllhäligen Einiluss auf unsern Körper aus. Wir befanden uns, Herrn Hop er ausgenommen, alle sehr wohl; dieser lilt jedoch ebenso sehr durch die Wunden in seinen Schenkeln als durch eine beunruhigende Diarrhoe. Mir ist nicht bekannt , zu welcher Jahreszeit Gapil. Stokes diese Gegend bereist hat; es darf aber nicht vergessen werden, dass dieselben Ursachen, welche im Winter kalte Winde hervorrufen, im Sommer heisse Winde erzeugen können. August 27. — Wir legten ungefähr siebzehn Meilen NNW. bis zu 17° 11" 9' Dreite durch einen ununterbrochenen Husch und brcitblätlrigeu Theebaum-Wald zurück. Auf dem halben Wege kreuzten wir einen breilen Wasserlauf mit weiten Strichen niedergebrannten Grases. Der Pandanus und das Dlulholz wuchsen auf den ihn einscbliessenden Niederungen. Zu Ende der Tagereise kamen wir zu einem steinigen Graben, dem wir abwärts folgten. Ein einheimischer Hund führte uns in demselben zu einer tiefen Wasserlache, welche mit VUlar*4a:-Blättern bedeckt und von Polygonum umgeben war. Wir halten einige trockne von Emu-Spuren umgebene Wasserballer gefunden. Jene Spuren waren ausserordentlich zahlreich. Auf dem sandigen Ufer des Creek nahe am Wasser stand eine Gruppe Pandanus. August 28. — Wir legten ungefähr elf Meilen weil gegen NNW. zurück und kamen his zu 17° 2' 12" Breite durch die kahlste, und armseligste Gegend, welche wir je getroffen. Uns umgab nichts als Theebaum-Gestrüpp, und dies bot nirgend einmal durch das gelegentliche Auftreten eines Gummioder Blutholzbaumes einen wechselnden heiteren Anblick dar. Nach zehn Meilen kamen wir zu einem steinigen Salzwasser-Creek, welcher Wasserlachen und Stellen mit Salzniederschlägen enthielt, indem wir ihm aufwärts folgten, kamen wir zu einem wohl betretenen Fusspfade der Eingebornen, welcher uns nach kurzer Zeit zu trinkbarein wenngleich ein wenig brackigem Wasser führte. Die Sandsteinhügel vor und nördlich von uns waren mit niedrigem Busch und breilblätt-rigen Theehäuinen bestanden, mit drathähnlichem steifem Grase bedeckt und boten einen sehr trostlosen Anblick dar. Das Gestein bestand aus verschiedenfarbigen Quarzstücken, welche in röthlichen Thon eingebettet lagen. Wir nahmen jetzt nicht allein unsere Quarttöpfe mit Wasser, sondern auch die acht Quart haltenden, gefüllt mit uns. August 29. — Wir kamen bis zu 16° 58' 27" Breite 138° 25'Länge, und eine Strecke von ungefähr acht Meilen weit NNW. und NW. durch eine offnere Gegend, welche nur hin und wieder mit Stellen dichteren Busches abwechselte, überschritten einige Gräben und Crocks und kamen zu einem kleinen gegen N. hei (). gerichteten FJusse, welchen ich den „Marlow" nach Capit. Marlow vom Ingenieurcorps nannte. Dieser hat mich sehr freundlich beim Antritte meiner Heise unterslüLzt. Wir gingen ungefähr zwei oder drei Meilen am Flusse hinab und kamen zu einem schönen Wasservorralh. Derselbe war uns schon längere Zeit, bevor wir ihn fanden, durch den Buf des rothbrüstigen, einige Tage zuvor erwähnten Kakadus angezeigt. Dieser Vogel ist wahrscheinlich nur eine Varietät der gemeinen Art. Eine niedrige strauchartige Akazie mit S-förmigen Phyllo-dia kam auf den Hügeln häufig vor. Ein kleiner Fliegenfänger (Givagone brevirostris't) ergötzte uns durch seine nied- 20* liehe Zeichnung. Bronzeflügel-Taubcii waren sehr zahlreich. Ich sah ein Pärchen der Gcophaps plumifem unter den schal-ligeu Felsen hinlaufen, als ich an einem steinigen Crock hinab ritt. Es wurden zwei schwarze Eulen und drei Kakadus geschossen. Die langen Stroinstrccken des Flusses waren von Wasscrvögeln belebt. Charley und Drown trugen starkes Verlangen, einige Gerichte schwarzer Enten zu erlegen, und versuchten ihr Möglichstes, mich zum Bleiben zu überreden; da mir aber daran lag, aus dieser armseligen Gegend zu kommen, willigle ich in ihre Forderungen nicht ein. Die Kröpfe der grossen Kakadus waren mit den jungen rothen Schoten von Ihmnodorum angefüllt, welche einen heis-senden Geschmack hatten, jedoch angenehm rochen. Die IMlanze steht auf dem Sandboden iu Menge. Der kleine Kakadu der Ebenen, welchen wir wieder in bedeutender Zahl sahen, schien eine weisse Wurzel und die Hülle des ganzen Samengcfässes oder die Dlüthenknospen des hängendenThec-haiuns zu fressen. Der erste Theil der Nacht war hell; nach Mitternacht wurde es aber Irühe und bezog sich. Des Morgens iiel der Thau von den Daumen; jedoch das Gras und unsere Sachen waren nicht nass. August 30. — Wir kamen ungefähr zehn Meilen weit N. 60° W. durch eine arme wenngleich etwas olfhere Gegend mit riesigen massiven Ameisenhügeln, weicht! die vom Am eis enhügel-Creek an Grösse und Einfang übertrafen, und erreichten in einer Entfernung von acht Meilen von unserm letzten Lager einen niedrigen Busch auf von schma len Gräben durchzogenem Samlboden. SalicoriUa wuchs hier in Ucberfluss, und Emuspurcn waren sehr zahlreich. Ich folgte einem breilen Pfade der Eingebornen, welchen ich traf, gegen Süd-West und gelangte an einige schöne Süsswasser-llälter, welche sich im Flussbett befanden und von hohen hängenden Theebäumen umgeben waren. Diese standen in Blüthc und waren von Schwärmen weisser Kakadus bevölkert. Die Wasserballer lagen unter 16° 55' Breite, südwestlich von einigen niedrigen und dürren Hügeln. Wir schlugen unser Lager in einer Pandanus-Gruppe auf. Eingeborue hatten die Stelle kurz zuvor verlassen, denn die Binde der Theebäume, welche von den um ihr Lager errichteten Feuern angebrannt war, glimmte noch. Grosse Flüge des kleinen weissen Kakadu kamen /um Wasser. Der fliegende Fuchs suchte des Nachts die Blüthen des Theebaums auf und liess ein unaufhörliches kreischendes Geschrei hören. Gharley schoss einen, der besonders /.wischen den Schullern und am Hintertheü sehr fett war und ein köstliches Gericht zu liefern versprach. August 31. *■ Fs regnete den ganzen Tag, weshalb ich den Thieren Ruhe gewährte. Der Degen kam von Westen, hielt jedoch auch beim Südwinde an. Mit dem SO. und '»SO. Winde hörte er auf. Gegen Süd-West wurde Wetterleuchten beobachtet. Wir schlugen zum ersten Male seil G i 1 b erts Tode die Zelte auf und benulzten unsere Decken so-wie die Wachsleinwaud zu diesem Zwecke. Unsere Schützen gingen auf Blaue-Derg-Papageis für den Fleischtopf auf die Jagd. Dann wurde, ein tüchtiges Gericht von solchen sowie Kakadus, einem Adler (Eagle-hawk) *) und getrocknetem Emufleiscbc bereitet. Unsere letzte Gelatine hob ich für den Sonntag auf. Sie war so schön als da wir die Beise autraten; die Hitze hatte sie jedoch häulig erweicht, wodurch sie dann an die Säcke oder die Gegenstände, mit welchen sie bedeckt war, anklebte. Hier waren die Feuerplätze der Fingeborneu in einer graden Linie angelegt und durch trockne Aeste vor «lein kalten Winde geschützt. Sie waren rund, hatten einen etwas erhabenen Band und eine mit Steinen ausgefüllte Vertiefung in der Mitle. Die Steine werden von den Eingebornen erhitzt, um ihre Lehensmittel damit zu kochen. Das Glöckchen, welches einem unserer Pferde umhing, war in unserm letzten Lager auf eine unerklärliche Weise zerbrochen worden. Fs war wahrhaft trübselig, seinen klanglosen klappernden Ton anstatt des früheren fröhlichen Geläutes zu hören. Eins unserer Pferde halte sich von den übrigen getrennt und war so weit am Creek hinauf gegangen, dass Gharley mil. demselben erst am 1. Septertiber des Nachmittags spät zurückkehrte, weshalb wir genölhigl. waren, in unserm Lager zu bleiben. +) Aquila fueosu Cuv, - s. Reichen l>acIi, Vögel Ncuhollands S. 208. No. 251. «1. Lelms. Zwölftes C aiMitl. Austcvschalcn-Il aufon. — Blinder härm eines Eingebornen im Lagqr. — Turners Creek. — YYciiiworth's Creek. — Das Tagebuch verloren und wieder gefunden. — Der Van Alpheii. — Wichtigkeit des Tbecs. — Auswahl der Ochsen für eine Heise. — Wahl eines Hundes. — Der Gat-verl. — Der Abel Tasmaii. — Wieder der Ghickvogel. — Entdeckung einer Weise, die Pandaniisfrüclite zii/.uheioiten. — Sieben - Emu - Fluss. — Crocodil. — Der Robinson, — Ein Zug Rraiinlischc. — Einheimische Weise Pandanus- und Cycas - Früchte zuzubereiten. — Hoper wieder hergestellt. — Die Kleider abgetragen und zerrissen. — Erfolg beim Zubereiten der Sierculia-Samen. — Der Macarllinr. — Freundliches Gespräch mit Eingebornen. — Der Tlicevorrnlh verbraucht. — ttediclriiscnt Eigenschaft der Grcvillea. September 2. — Wir setzten ilie Reise NW. bei W. fori und kamen, einige der gewöhnlichen Theebaum-Rüsche antreffend, in eine wellige Gegend mit vereinzelten Sträuchen des Salzwasser - Thcebatims, welche besonders an den Ufern des Salzwassercreeks standen. Ein anderes untrügliches Zeichen des Salswassers war die Salicornia. Sieben his acht Meilen weiter wurde auch unser Weg von einem breilen Salzwassercreek durchschnitten. Sein Bett war jedoch sandig und das in ihm enthaltene Wasser seicht, wodurch wir uns in den Stand gesetzt sahen, ihn ohne Schwierigkeit etwas weiter hinauf zu überschreilen. Dann wendeten wir uns wieder gegen NW. bei W. auf eine der zahlreichen Rauchsäulen zugehend, welche von den Feuern Eingeborncr emporwirbel-teu und in allen Bichlungen sichtbar waren. Bald jedoch kamen wir zu weilen Sandflächen mit tief eingedrückten Spuren von Emus, Känguruhs und Eingebornen und an sandige Niederungen, welche, nach schmalen, dicht von Mangrove ein-gefassten Salzwassercreeks hinab geneigt waren. Ohne Zweifel befand sich ein bedeutender Fluss vor uns. Um aus dem Gewirr der Salzwassercreeks zu kommen, wendete ich mich gegen Süden und setzte den Weg in dieser Richtung fort, his die Sandflächen, die Mangrove-Creeks und die Salicornia verschwanden, und wir uns wieder wohlbehalten in dein Rusche befanden; dieser war jedoch offner und häulig mit Blutholz und Pandanus untermischt. Ich schickte Charley und Brown nach verschiedenen Richtungen aus, damit sie Wasser suchten; es wurde jedoch nur eine kleine Lache brackigen, rostfarbigen trüben Wassers gefunden, welches den Thee sehr unschmackhaft machte und einen üblen Einfluss auf unsere Eingeweide ausübte. In den Mangrove-Cehüschen landen wir Telescopium, Pleurotoma und während des ersten Theiles des Tages Austernschalen in grossen Haufen. Area war häutig, Cytherea jedoch nicht. In dem etwas brackigen Wassel- waren die Muscheln (Unio) klein aber zahlreich. Auf der heutigen Reise trafen wir zum ersten Male die blattlose Bossiaea. Sie ist drei bis vier Fuss hoch, hat einen flachgedrückten Stamm, Zweige in der Tracht denen der llossiaca senlnpendrium ähnlich, mil gelben Blüthen und glatte vielsamige, ein wenig über einen Zoll lange Schoten. Dieser Strauch bildete einen der Hauplbeslandtheile aller der Gebüsche, welche wir von hier his Li in in en-Bi gIi t trafen; ebenso wurde er, wenn auch weniger häulig, in der Milte von ArnheinTs Land gefunden. Der Tag war ausserordentlich heiss, wenngleich trübe; Ostwind; die Nacht kalt5 Windstille. Als Brown und Charley zurückgekehrt waren, schien der erslerc äusserst aufgeregt und beunruhigt zu sein, dass ich glaubte, sie hätten einige Eingebornc getrolfeu und Beleidigungen von ihnen erfahren, obgleich sie selbst gestanden, es sei iu der That. nicht der Fall. Meine Einbildung war von dei' Möglichkeit eines Angriffs von Seiten der Eingebornen so eingenommen $ dass ich mich niederlegte, ohne die Stiefeln und Beinkleider auszuziehen, um im Augenblicke bereit zu sein, und während der Nacht lange Zeit aufblieb, um zu sehen, dass die Nachtwachen ordentlich gehalten würden. Während der Morgenwache weckte mich John Murphy und sagte, er sähe einen Eingebornen. Ich war nun dessen gewiss, dass von den Wilden ein Angriff auf uns beabsichtigt würde, machte augenblicklich Lärm und jeder von uns legte sein Gewehr in Bereitschaft, als wir entdeckten, dass es unser eigner Brown war, der von John irrlhi'imlich für einen fremden Eingebornen gehalten worden war. Er halte, ohne beobachtet worden zu sein, das Lager verlassen. Als er zurückkehrte, war es noch zu dunkel, um ihn erkennen zu können. Er war nahe daran sein Leben zu verlieren und erschossen zu werden, denn der gellende Huf: ich hin's! ich bin's! welchen er ausstiess, als er die gefährliche Lage, in welcher er sich befand, bemerkte, wurde misverstanden. Unsere Einbildung liess ihn zu dein Kriegsgeschrei der uns angreifenden Wilden anwachsen. Der Creek, zu dem der Wasserhälter gehurte, an welchem wir unter 16" 54' 50" Breite gelagert, war ohne Zweifel einer der Quellbäche des breiten Salzwassercreeks, welchen wir kreuzten und den ich nach Cowpcr Turner Esq. von Sydney „Turner's Creek" nannte. Sept. 3. — Wir setzten die Beise ungefähr neun Meilen West bei Nord durch einen offnen Theebaum - Wald fort, welcher die Quellen der unbedeutenden nach dem Salzwassercreek hiiiabfliessenden Bäche umgab, und durch den Strich dunkler Mangrove, welchen wir gestern gesehen. Wir kreuzten vier ansehnliche Creeks, welche von hängenden Thee- und weissen Gummi-Bäumen cingelässt waren. Ihre Ufer und die an ihnen liegenden Niederungen waren mit Pandanus-Gruppen bestandin« deren prächtige Kronen mit rothen Zapfen bedeckt waren. Die Samengefässe enthielten in ihrem Fasergewebe einen saftigen Stoff wie die Birnen, welcher jedoch beissend .schmeckte und unsere Lippen und Zungen wund machte. Wir lagerten an einigen Hältern mit köstlichem Wasser in einem fünften Creek, welcher weiter hinab einige von wilden Gänsen (Anseranas melanoleuca Gould)*) und schwarzen Enten belebten schönen Stronistrccken mit brackigem Wasser enthielt. Als Gharley ausgegangen war, um einige Gänse zu langen, kam ein Emu auf ihn zu, den er schoss. Ausserdem glückte es iiiin, zwei Gänse zu erlegen, welche von ausgezeichneter Beschaffenheit waren und jede mehr als fünf Pfund wogen. *) ltcichcn)*acli, Vögel N c u Ii o 11 a ml s S. 191 Mo.522. d. l'ebcis. Ein wohl betretener Pfad der Eingebornen führte uns zu einem Salzwassercreek, nördlich von dem, an welchem wir Jagerlen und welcher sich später mit jenem vereinigte. Als Charley nach den Pferden ging, traf er eine verlassene Eagerstelle Eingchorner mit Spören und anderen Gegenständen; die Besitzer waren entweder von ihren Jagd- und Fischfang-Ausflügen mich nicht zurückgekehrt, oder sie hatten , durch das häufige Knallen unserer Gewehre erschreckt, die Flucht ergriffen. Sept. 4. — Wir legten ungefähr elf Meilen West bei Nord zurück. Die ersten drei und eine halbe Meile führten uns durch Busch. Wir untersuchten einen Salzwassercreek von ungefähr dreissig Schritt Breite, kamen dann während der nächsten vier Meilen durch eine armselig«' Gegend und erreichten einen zweiten Salzwassercreek, der so breit als der erste war, jedoch nur einzelne Wasserlachen enthielt. Der Dusch wurde jetzt offner. Die letzten vier Meilen führten uns durch eine schöne Buxbaum-Niederung, welche von laugen Wasserballern begrenzt war. Diese wurden von hängenden Theebäumen und weissem Wassergummi umgeben, deren glänzendes Laub einen angenehmen Wechsel mit dem dunkeln Grün des Dusches und des Buxhauins darbot. Nach-dem wir einen kleinen sandigen Creek gekreuzt, an welchem etwas Sarcocephalus wuchs, gelangten wir zu einem grösseren, welcher von hängenden Theebäumen und Sarcocephalus eingefasst war, und lagerten an einem iu dem Bett des Creek belindlichen schönen tiefen Wasserballer. Den Creek nannte ich nach W. C. We nt wo r th Esq. M. C, der uns heim Aufbruch zur Beise freundlichst unterstützt hat. Ganz früh bei Tagesanbruch zog ein Fing wilder Gänse in einer langen Linie über unser Lager. Ihr Flügelschlag war schnell aber kurz. Das Geschrei, welches sie hören liessen, glich dem der gemeinen Gans, nur war es etwas gellender, in der Buxbaum-Niederung trieben wir emefierde Emus auf, von denen Spring einen männlichen Vogel ling. Für einen unbetheiligten Zuschauer würde es ziemlich belustigend gewesen sein, zu beobachten, mit weichein merkwürdigen Eifer wir die Federn vom Körper des Vogels rupften und diesen aufschnitten, um zu sehen, wie viel Fett er ent- halle, ob dies gelb oder nur fleischfarbig sei. Wir hatten iu der That einen bedeutenden Appetit auf das Fett und fanden sehr geschwind, wo es zu suchen war. Am Emu setzte es sich am ganzen Körper, besonders jedoch auf dem Kücken zwischen den Schultern und auf dem Brustbeine an. Em das Oel zu erhallen, zerschnitten wir die Stücke und hingen sie an einem gelinden Feuer auf, um jenes in den [Mannen aufzufangen. Es war von hellgelber Farbe, ge-sclunackloss und meist auch ohne Geruch. Zuweilen, wenn ich durch die unausgesetzten Beschwerden litt, rieb ich mir am ganzen Körper die Haut damit ein. Seine etwas reizenden Eigenschaften erwiesen sich sehr wohlthätig. Von den weissen Bewohnern des Busches wird es überall als ein gutes antirheumatisches Mittel angesehen. Der Seewind hielt während des Tages slets aus Norden an. Die Nächte waren hell. Es (haute, hörte aber auf kalt zu sein. Ich fand ein Stück Granit und in dem sandigen Bell des Ereek einen Festungsagal. Sept. 5. — Wir legten ungefähr zehn Meilen West hei Nord, bis zu 10° 48' 22" Breite zurück. Nachdem wir eines etwas offnen Wahl aus Blutholz, Apfelgummi und hül-snitrüfhliger Eisenrinde mit vereinzelten Stellen Busches durchdrungen und einige trockne Theebaum - Sümpfe mit Haiden verkalkter Muscheln überschritten, kamen wir zu einem dichten Zaserrinden-Walde mit Sandboden, auf dem häufig harter Sandstein zu Tage trat. Dieser Wald breitete sich in Niederungen eines sandigen Panäanm-Greek aus, welchen wir kreuzten. Drei Meilen weiter kanten wir zu einem andern breiten Salzwassercreek. Sein Bett war steinig, und so wurde er leicht durchwatet. Ich folgte einem seiner Arme einige Meilen weit und fand, nachdem ich einige Halter mil Salzwasser getroffen, in dem sandigen Bett eine kleine Fache mit süssem Wasser, in deren Nähe ich eine verlassene Lagerstelle Eingeborner bemerkte. Ich war eine ansehnliche Strecke vor dem Zuge voraus. Mein Hund war bei mir. Als ich die Wasserlache und die diese umgebenden zahlreichen Fusstapfen untersuchte, kam ein Emu an dem schattigen Bell des Ereek berabgetrabt. Ich bestieg augenblicklich mein Pferd, verfolgte ihn mit dem Hunde und fing ihn nach einem kurzen Kitte. Um zu verhüten, dass ihn der Hund verwundete, sprang ich vom Pferde, um ihn zu schlachten, als mein Pferd scheu wurde, sich losriss und fortlief. Ich kehrte mit dem Emu zum Wasser zurück und schickte, als die Gesellschaft nachgekommen war, Charley nach dem Pferde, während ich ungefähr zwei Meilen am Creek heraufging, um besseres Wasser zu suchen. Ha mir dies indess nicht gelang , kehrte ich zurück und lagerte an der kleinen Lache, welche eine hinreichende Menge sehr schönen Wassers enthielt und mit dem Spaten vergrössert wurde. Cha rl ey kehrte mit dem Pferde zurück; aher meine Satteltaschen, mein Tagebuch und eine Calebasse waren verloren gegangen. Ich war in grÖsstcr Kesorgniss und machte mir selbst heftige Vorwürfe, dass ich so unklug gewesen. Charley kehrte jedoch nach kurzer Zeit zu Euss zurück und war so glücklich gewesen, alles his auf die Calebasse wiederzufinden, letztere ein herber Verlust für unsern Hund. An der Lagerstelle der Eingebornen fand ich ein grosses Stück Porphyr, auf welchem diese die Samengefässe des Pandanus zu zerschlagen pflegen. Ich konnte von diesem Gestein in dem Crock, und wenn es auch nur das kleinste Stückchen gewesen wäre, nichts linden und hin deshalb geneigt zu glauben, «lass jener Stein durch die Eingebornen aus einer beträchtlichen Entfernung von Süd-West milhorge-hrachf worden sei. Den zerschlagenen Stücken Granit in unserm letzten Lager nach wurde es wahrscheinlich, dass eine Primärgestein - Gegend, ähnlich jener des oheru Lynd, nicht allzufern sein konnte. Auch stimmte die Vegetation mit der jener Gegend überein. Hie Zwerg- Grcvillea, Gr. rhrysodendron und die Grcvillea mit sichelförmigen Blättern vom obern Lynd wurden hier wieder beobachtet. An den Ufern des Creek standen die Thecbäuine, soweit sich das Salzwasser erstreckte, blattlos und abgestorben da. Dies spricht dafür, dass eine Heihe trockner Jahre auf einander gefolgt waren, während welcher es keine. Hochwasser gegeben, sowie für die Annahme, dass der hängende Theebaum vom Salzwasser allein nicht gedeihen kann. Sept. 6. — Wir kamen zwölf Meilen weit gegen Nord- West durch Pandanus- und Blutholz-Wald und Theebaum-Dickichte, sowie während des letzten Theiles dec Tagereise durch breitbJältrigen Theebaum-Wald. Unser Lager schlugen wir an einem schönen Flusse auf, welcher ein Bett von dreihundert Schritt Breite von einem Ufer zum andern hatte, jetloch nur einen schmalen Canal niessenden Wassers enthielt. Dieser Canal war von dein Wasscr-/Ja/(danus eingefasst, welchen wir zuerst an Beame's Dach beobachteten. Sein sandiges Dett war mit hängenden Theebäumen und Grevillea chn/sodendron bestanden. Charley schoss eine Trappe, deren Magen fVrrWrr-Sanien, gelbe Körner und einige Käfer enthielt. Während der heutigen Tagereise trafen wir wieder einige jener merkwürdigen ausgetrockneten Thcehaum-Sümpl'e, von Haufen sehr grosser Muscheln umgeben, welche unverkennbar zeigten, dass sie lange Zeil unter Wasser gestanden halten, obgleich sie jetzt mit kleinen Theebäumen bestanden waren, welche etwa fünf bis sechs .fahre alt sein mochten und ebenso wie die hängenden Theehäuinc auf den Ufern des Creek erkennen liessen, dass die letzten Jahre ausserordentlich trocken gewesen waren. Ich hielt den Fluss Im den Van Alphen der IIo 11 ändi schen Seefahrer, da seine Breite, wo wir ihn kreuzten, ungefähr 10° 41/ betrug, und seine Länge von mir zu 137" 48' berechnet wurde. Sept. 7. — Wir legten ungefähr neun Meilen NNW. bis zu lf»° 35' Breite zurück. Während des ersten Theiles der Tagereise war die Gegend arm , während des letzten unduli-rend mit schönem offnem Zaseirinden-Waldo bestanden. Die Bäume waren schlank, hallen aher seilen mehr als einen Fuss im Durchmesser. Hier trafen wir einen harten Sand-stein von weisslich grauer Farbe. Ungefähr sieben Meilen von unserm Lager entfernt sahen wir gegen Westen ein niedriges blaues Gebirge. Später traten wir einen sandigen Pandanus -Creek mil dürftigen zerrissenen Ufern. Derselbe vereinigte sich mit einem andern, und beide zusammen mündeten in einen breiten Theebaum-Creek, welcher aus Südwest kam. In diesem fanden wir eine schöne Wasserlache, mil gelber Villarsia und gleichfarbiger Utricularia bedeckt. Die rosarothe Sierculia und eine glatte breitblältrige Tcrnünalia wurden auf den sandigen Niederungen am Creek beobachtet Eine kleine Pnlme mit fächerförmigen Blättern (Livistona humilis B. Br.) eine niedrige unbedeutende stammlose Pflanze bemerkten wir hier zum ersten Male. Eine schlankere Art dieser Palme, welche, wir später fanden, bildet bedeutende Waldstreifen auf der Coburg-Halbinsel und an dem Alligatorfiusse. Da unser Theevorrath zu Ende ging, und wir befürchteten, dass wir noch lange Zeit unterwegs ohne solchen zubringen würden, der sich uns so nützlich erwiesen, hielt ich es für raihsam, sparsam mit ihm umzugehen, Wir berede ten uns demnach einen Topf guten Thee nach dem Mittagsessen, wenn wir müde und erschöpft tue Lagcrstelle erwählt hatten und nieist eines aufregenden und stärkenden Cclrän-kes bedurften. Die Theeblätter blieben dann in dem Topfe und wurden aufgehoben, um l'ür's Abendbrod aufgekocht zu werden, hei welchen auf jeden eine halbe Kanne gerechnet wurde. Des Morgens genossen wir unsere Suppe und tranken Wasser ad libitum. Thee ist ohne Frage eines der nö-fhigsten Bedürfnisse auf einer solchen Beise. Zucker ist weniger nothwendig, und ich glaube, man that besser, keinen mitzunehmen. Durch den Mangel des Meldes haben wir nicht die geringste Unbehaglichkoit empfunden; lange Zeit waren wir ohne Salz, Der Mangel des letztern verursachte indess hei uns Hartleibigkeit, und wenn wir wieder anfingen, es zu gebrauchen, litt jeder von uns an einem unbedeutendem Diarrhoe-Anfall. Unsere Pferde befanden sich sels in vortrefflichem Zustande; auch unsere fünf Ochsen marschirten gut, obgleich der älteste stets etwas zunickblieb. Bei der Wahl von Ochsen für solche Beisen sollte man stets besonders sorgfältig auf junge kräftige Thiere achten, die fünf bis sechs Jahre alt und nicht zu fett wären. Unsere sämmtlichen allen fetten Ochsen konnten nicht gut fort; nur einer hatte die Heise dadurch bis hierher mitgemacht, dass wir die grösste Pflege und Aufmerksamkeit auf ihn verwendeten. Im Sommer ist der Boden sehr heiss und häulig so weich, dass selbst die Füsse eines Hundes tief hineinsinken. Dieser Hitze, sollte auf eine weite Strecke Wassermangel zu erdulden sein und vielleicht eine Jagd nach Wild dazukommen, würde unver- meidlich ein schwacher Hund erliegen. Es ist doshalb von der grossten Wichtigkeit einen llüohtigeii Läufer mit harten Pfoten zu haben. Eine Kreuzung des Känguruhhundes mit dem Bluthunde würde vielleicht das beste Thier liefern. Er musste h'iehtlüssig sein und im Nothlälle mit wenigem Futter sich begnügen können; obgleich die getrockneten Eingeweide unserer Ochsen für einen Hund hinreichend gutes Futter abgaben. Nothwendig ist es, Wasser für ihn mitzunehmen. Her kleinen Calebasse, welche wir von den Eingebornen am Isaacs erhielten, haben wir das Leben Springs häulig zu danken gehabI. Sept. 8. — Wir kamen ungefähr zehn Meilen Nord-West bei West weit ins zu 16° 31' Breite. Während das ersten und letzten Theiles der Tagereise war die Gegend arm oder mit dichtem Enterholze aus einigen Arten Acacia, (ire-cillca chrysoücndrun und einer Pullenaea mit blattlosem zu-samincngedrücktem Stamme bedeckt. Her zvvischenlicgemle Theil der heut zurückgelegten Strecke führte durch Zascr-rinden-Wald mit sandigem, häulig weichem Boden an Sand-steinhöhen oder welligem Lande vorüber. Einige Stellen festeren Bodens waren mit Buxbaum oder vereinzelten Apfelbäumen und Blutholz bestanden. In dem Busche beobachtete ich wieder Fusanus mit gcliederten Blättern. Einige ziemlich ansehnliche trockne und sandige Creeks waren mil Pandanus umgeben. Gegen Westen sahen wir ein niedriges Gebirge in Form eines Hufeisens und über dasselbe hinaus in der Ferne noch ein höheres. Wir lagerten an einem kleinen Creek, welcher grade zu fliessen aufgehört halte, in seinem Bette aber zwei Reihen tiefer Hilter zeigte, welche mit Barschen angefüllt, von Pandanus und hängenden Theebäumen beschattet wurden. Diese waren von so bedeutender Grösse, dass sie zwischen zwei Haltern stehend das ganze Bett überdeckten. Ich nannte diesen Fluss den „Calvert" iu Anerkennung der vortrefllicheu Iiienste, die mir Herr Calvert auf der Heist geleistet, was ich mit vielem Vergnügen bestätige. Wir sahen zwei Emus, von denen Brown mit Hülfe des Hundes einen erlegte. Dieser erhielt von dem Vogel einen heftigen Schlag mit der scharfen Klaue in den Nacken. Die ganze Gegend rings um den Golf war schön begrast, besonders bevor wir den Nicholson kreuzten; auch auf den Ebenen an den Flüssen und Greeks sowie deren nächster Umgebung. Die grossen Wasserhälter waren häulig von einem dichlen Hasen aus Fimbrülylis, einem kleinen Hiedgrase umgeben, welches von unsern Pferden gern gefressen wurde. Als wir uns der Küste näherten, traten sowohl auf den Ebenen als im Walde einige steife Gräser auf. Das wohlbekannte Känguruhgras (Anlhükrta) bildet, überall einen der Hauptbestandlhcile der Weide. Die Buschgegend zeigt stets eine ansehnliche Decke eines büschelartigen Windgrases; und obgleich in dieser Jahreszeit das Futter trocken war, befanden sich, wie ich schon gesagt habe, unsere Pferde und Ochsen in einem vorzüglichen Zustande. Deide rissen sich von Zeit zu Zeit ein Maul voll von den Akazien, der Gre-villea chrysodendron und einigen andern Sträuchern ab. Wenn man zur geeigneten Jahreszeit Vieh durch die Gegend, durch welche wir kamen, in kurzen Tagereisen triebe, würde es jedenfalls unterwegs fett werden. Als wir uns dem WTasserhälter näherten, an welchem wir zu lagern beabsichtigten, bemerkte John in dem Wasser einen Leguan, welcher so auffallend gefärbt war, dass er ihn für verschieden von dem, welchen wir bisher gesehen, hielt. Xyris, Phüydrum, ein Xcroks und ein wohlriechendes gespreiztes Kraut wuchsen in grosser Menge an dem Wasser. Von dem letztem fand ich eine grosse Menge in dem Magen eines Emu. Eine Crololaria von zwei bis drei Fuss Höhe mit einfachen wolligen Blättern und einer schönen grünen Blütlie, in Form und Grösse jener der Kenncdya rubkunda gleich, wuchsen in dem Flussbett. Zahlreiche Schwärme, grosser Hornissen mit schwarzen Streifen über den Hinterleib besuchten das Wasser. Die Fliegen fielen uns ausserordentlich beschwerlich, jedoch die Muskilos belästigten uns selten nnd nur unmittelbar am Wasser. Während der Nächte, die jedoch nicht kalt waren, iiel starker Thau, Der Wind, welcher des Morgens aus Süd-Ost wehte, wendete sich während des Tages nach Norden herum. Sept. 9. —- Wir setzten gegen Nord-West bei Nord un- sere Reise und zwar einige Meilen weit durch einen dürftigen Zaserrinden - Wald Tort, bis wir zu steilen Sandsteinanhöhen kamen, welche aus einem harten horizontal geschichteten Gestein bestanden. Gegen WNW. und West zeigten sich höhere Gebirge. Ich sah midi zwischen zwei felsigen Bergen, wenigstens meiner Vermuthung nach, eingeschlossen; aher ich holfle, dass ich in eine Gegend gelangen wurde, welche ihrem Character nach jener an der niedrigen Küste, unter dieser Breite auf den Charten weiter hinab eingetragenen gleichen würde. Ich wendete mich gegen Norden, fand einen gangbaren Pfad zwischen den Hügeln und kam, nachdem ich einen kleinen sandigen Creek gekreuzt, zu einem SalzwasserJlussc so breit als wir je zuvor einen gesehen. Auf seiner linken Seite erhohen sich hohe Berge. Indem wir ihm in einer Bichtung S. 00° W. aufwärts folgten, wurde sein Ufer zerrissen und die Vegetation reicher. Ein sehr betretener Fusspfad führte uns durch Haufen Muschelschalen zu einem Eischplalze der Eingcbo-nen, an welchem sie ein stehendes Eager zu haben schienen. Die Hüllen waren hauptsächlich aus Stangen errichtet und mit Gras und Pandanus-Blättern bedeckt. Die ausgedehnten Fcuer-stellen enthielten Steinhaufen und eine Unmasse Fischgräten, Das Wehr bestand wie gewöhnlich aus trocknen Stäben und lief an einer Stelle quer durch den Fluss. Unterhalb des Hägers am Saume der Hochwassermarke befand sich eine Süsswasserquelle. Da wir Fluthzeit hatten und eine hinreichende Menge süssen Wassers in einem Creek fanden, welcher sich einige hundert Schritt von dem Fischplatze in den Fluss ergoss, schlugen wir am Creek unter 16° 28' 57" Dreite und 137° 23y Hänge unser Eager auf. Ich halte den Fluss für den ,,Abel Tasntanu der Holländischen Seefahrer und glaube, dass sich der Calvert mit ihm vereinigt. Die an ihm liegenden Auen waren schön begrast und sehr schwach mit Blutholz, Zaserrinde, der hülsenfriiehtigen Eisenrindc, welche grade blühte, und einem grossen Damno mit glatter weisser Binde, gespreizten Aestcn und gefiederten Blättern bestanden. Der Salzwasser-Hibiscus (Parilium) und eine Akazie (Inga monilifornis) standen auch in Blüthe. Charley, Brown und John gingen aus, um einige Fische mit dem Spere zu rangen; aber die Fluth war zu-rüekgolrelcn, »las Wasser seicht und mil ihm die Fische foi t. Gharlcy sah hier zum ersten Male eine T0r r e s - SI ras -^i'ii-Tauhe (Cärpophaga hwluosa, Gould). *j Der kleine Creek, an welchem wir lagerten] halle sich ein Hell durch den Sandstein gebahnt. Ks war schmal und etil hielt Zulluss von eisenhaltigem Wasser aus Quellen, welche mit hohem Kohre angefüllt und von verschiedenen Bäumen mit dichtem grünen Lauhe beschattet waren. Die ganze Nacht hindurch qliaktefl die Frösche und zirpten die Grillen. Der Ruf des Ziegenmelkers und das Geschrei der Knien wurde iu allen Richtungen gehört. Im Wasser plätscherten grosse fische. Känguruhs blökten auf, indem sie am Flusse her-abkommend unsere Pferde erblickten, und .Muskilos hinder-len uns durch lautes Summen am Schlafen. Dies Geräusch des thierischen Lehens während der Nacht bildete einen angenehmen Gegensalz gegen die Lulle Stille, welche uns meisl HflgS am Göll umgeben, im Lager vom 1. September und in dem am Marlow ausgenommen, denn in diesen zeigte sich der fliegende Fuchs als munterer Störer unserer nächtlichen Ruhe. Sept. 10. — Die Fbbezeil war wieder längst vorüber, weshalb wir am Fischplaize nicht Überselzen konnten, und daher ungefähr zwei und eine halbe Meile aufwärls gingen, auf unserm Wege noch drei andere Fischslellen an-trelfend. Dann kreuzten wir den Fluss, dessen Reit sehr breit und mil Dusch, Ilachen Steinen und Sauds! einblö cken bedeckt war; sein reissender Strom süssen Wassers war nur fünfzehn bis zwanzig Schrille breit und drei Fuss lud". Auf der linken Seite des Flusses sahen wir vier oder fünf schöne Cycadeen von acht bis zehn Fuss Höhe mit einem sechs his neun Zoll im Durchmesser haltenden Stamme. Hohe Sandslein-Felsen zogen sich auf derselben Seile mit dem Flusse parallel laufend, in einer Entfernung von zwei oder drei Meilen von ihm hin. Sie waren mit Busch, offnem Buxbaum- und Zascrrindenwahle bedeckt. Die zum Flusse *) HcicluMikidi, VögCl Nciiliolhiinls S. 227 iV 27:1. iL Uesens i.cicliiiiiriU'« Reite, 21 hinabführenden Spuren der gemeinen und Riesen-Känguruhs waren sehr zahlreich. Das Auftreten der Cypresslichtc, welche iu dein Zaserrindenwahle besonders an den Anhöhen und sandigen Abhängen Gruppen bildete, buf einen überraschenden Anblick dar. Von den Grcvillea [und ebenso von Cahj-thrix wurden neue Arten in Dlüthe gefunden, Jenseil dei Anhüben nahm der hülseiifrürhtige Strauch mit breileni Stamme (Hossiaea) die Stelle der Zaserrinde ein. Einige Pandanus - Creeks waren nach Nord-Ost hinab gerichtet 5 der zweite von ihnen enthielt ,ein wenig Wasser, iNachdem wir ungefähr zwölf Meilen weit gegen Nord-West hei Nord gekommen waren, lagerten wir an einem schönen Creek mil grossen Wasserballern unter 16° 21' Breite. In der Nacht hörten wir den wohlbekannten Ruf des von uns so benannten „Gluckvogols", welchen wir während des ersten Theiles unserer Reise zuerst iu einer Cypresslichleu - Gegend getroffen hatten. Sein Wiederauftreten mit dem Cypresslichlen-Walde zusammen bestätigt meine Vernuilhung, dass der Vogel von dem Samen dieses Baumes leht, Sept. 11. — Wir kamen ungefähr zwölf Meilen weit. Nord bei West durch eine Gegend, in welcher Gestrüpp, Zaserrindemvald und Cypresslichleu * Dickichte mit einander abwechselten. Auch einige Stellen breithlätleigen Theehauni-Wables trafen wir. Der lliinbeergeleebauni war wieder häufiger. Engefähr eine Meile weit vom Lager kreuzten wir einen kleinen mit Wasser gefüllten Greek und sieheu Meilen weiter einen andern, der jedoch trocken war. Zu Ende der Tagereise kamen wir an einen schönen sandigen Creek mil grossen Wasserballern. Da ich aus den Haufen zerbrochener Pandanus - Früchte sah, dass hier Eingebornc und theilwcise erst ganz vor Kurzem gelagert hallen, trug ich kein Heden ken, unsere Zelte aulzuschlagen; aber als ich das Wasser kostete, sah ich mich nicht wenig getäuscht, da ich es so brackig fand, dass es unsere Pferde und Ochsen nicht einmal trinken wollten. Ich brach deshalb mit Charley aul um besseres zu suchen. In dem obern Theile des Creek landen wir einige ganz kürzlich trocken gewordene Wasserhälter. Dehn Nachgraben zeigte es sich jedoch, dass sie einen reichlichen Wasservorrath enthielten. Auf diesem klei- nen Ausfluge waren wir glücklich genug, mit Hülfe Springs zwei Emus zu fangen; der arme Hund erhielt jedoch zwei liefe Wunden dabei. Die Lagerstellen der Eingebornen zeichneten sich wie gewöhnlich durch Haufen Ct/lhen-a - Schalen, Auslern, Süss-wasscr- Muscheln und Fischgräten aus. Die Süsswasser-Mu-scheln waren klein und hallen eine gelbliche Farbe. Hegen einhalb elf Ehr a. in. holen einige Regentropfen. Sept. 12. — Die Pferde halten sieb, obgleich sie gefesselt waren, doch so weil zerslreiil, um Wasser zu suchen, dass wir bis um 1 Uhr auf sie warten inusslen. Wir brachen nun zwar auf} da wir aber, nachdem wir eine kurze Strecke gereist waren, sahen, dass der Tag zu weit herauf gerückt wäre, und es sehr zweifelhaft schien, ob wir auch Wasser linden würden, beschloss ich, nach dem Wasserhälter zurückzukehren, welchen wir gestern aufgegraben hatten, und der ungefähr zwei und eine halbe Meile weil gegen Sü den hinter uns lag. Die Niederungen am Ereek waren schön hegrast. An den Hältern am Ereek standen grosse hängende Theebäiune mit Gruppen Pandanus, weiter davon ah Thee bäum - Dickichte. Ich kostete die schön aussehenden Früchte des Pandanus häulig, wurde aber jedesmal durch wunde Lippen und die Zunge voll Dlascn bestraft. Nach den ersten Malen, wo ich die Fruchl ass, bekam ich heftige Diarrhöe-Anfälle. Ich konnte nicht ermitteln, wie die Eingebornen die schädlichen Eigenschaften der Früchte beseitigen, die doch, den grossen Haufen derselben in ihren Lagern nach zu urtheilen, keinen geringen Theil ihrer Nahrung ausmachten. Es schien, als würde die Frucht entweder eingeweicht oder geröstet und zerbrochen, um die Kerne zu erhallen; denn die grossen Ilachen und die dazu gehörigen kleineren Steine, welche wir stets landen, dienten wahrscheinlich dazu, jene zu zerschlagen. Ich glaube, dass sie den geniessbaren Mehlstoff, welcher iu dem Fasergewebe enthalten ist, durch Waschen erbitten und diese Flüssigkeit trinken, nachdem sie etwas Höing darunter gemischt, und dass sie die grossen Kulimans, welche wir so häulig gesehen, dazu gebrauchen. Ich sammelte deshalb einige vollkommen reife Früchte, schabte das Weiche mit ei- 21* nem Messer ab, wusch den geniessbaren Slolf heraus und kochte iHn'. Durch dies \ erfahren hatte er alle Schürte verloren, war sehr schmackhaft geworden und üble aul' die Eingeweide keine schädliche Wirkung ans. Die Pracht muss aber so reif sein, dass sie beinahe selbst vom Damno fällt. Sept. 13. — Wir legten ungefähr zehn Meilen N. 50° W. durch aufeinander folgende Theebaum*- und Cyprrsslirhton-Dickichte zurück, wie es solche nicht unangenehmer geben konnte. Sie waren von drei Creeks durchschnitten, von denen der erste trocken war, der zweite Dachen brackigen Wassers enthielt. Im dritten sowie parallel mit seinem lieh befanden sich Nyniphäeu enthaltende Brunnen. Zuletzt kamen wir au die steilen liier eines Salzwassercreeks, welche von dichtem Cypresslichleu - Gebüsche eingenommen waren. Wir folgten dem Creek his zu seinem Ursprünge, als uns zwei Weihefl auf eine herrliche von PWygonum und schöner Weide umgebene Lagune aufmerksam machten. Die Kinge borneu müssen entweder im Stande sein, brackiges Wasser zu trinken, oder aber sie nehmen eine hinreichende Menge süssen Wassers zu diesen /'«/idamiesslichlen-Dickichle und Lichtungen zu einem Creek führte. Die Eier desselben waren mit gruppenweis stellenden Cycadcen bestanden, welche einen äusserst malerischen Anblick darboten. Hier beobachtete ich, dass sich die C\cas, obgleich sie gewöhnlich nur einen einlachen Stamm bat, doch auch häutig in zwei oder drei Aeslc verzwcigl. Her Pfad führte am Creek entlang. Etwas weiter hinab fand ich breite, lieft aber trockne Wasserhälter, und noch weiter zeigte Salicornia das Wiedererscheinen des Salzwassers an. Der Pfad leitete uns von einer Zamia - Gruppe zur andern. Sie wechselten mit schönem Walde ab, welcher besonders aus weissen Gummibäumen bestand, und durch grünes Laub aul' das Auge einen angenehmen Eindruck machte. Ich fand einige grosse Brunnen von zehn oder zwölf Euss Tiefe und acht his zehn Euss Durchmesser, welche die Eingebornen in der Nähe der Zamia-Gruppen gegraben hatten; doch war auch nicht eine Spur von Feuchtigkeit darin. Ich fuhr fort dem Pfade zu folgen und kam nach fünf Meilen zu einem Walde breitbläl(rigor Theebäume. Die Sonne neigte sich stark dem Untergänge zu, und ineine Gefährten waren noch vVeit hinter mir; ich kehrte deshalb zurück, um mich von der Ursache ihres Aufenthalls zu überzeugen und fand, dass sich unser alter Ochs geweigert, seine East zu tragen. Er war an ein Pferd gebunden worden; doch hatte das arme Thier kaum vermocht einen Schritt zu thun. Seine Schwäche war die Folge einer durch das grüne Futler und das brackige Wasser des Sieben-Emu-Flusses verursachten Diarrhoe. Ich wünschte mir Glück, dass ich nicht länger dort geblieben war, da sonst wahrscheinlich meine sämmt-lichen Ochsen auf gleiche Weise würden zu leiden gehabt haben. Wir lagerten ohne Wasser, indem wir die Pferde fesselten und das Vieh bewachten, welches sämmllich sehr ermüdet war und wenig Lust zum Fressen zeigte. Unser Emufleisch ling iu Folge der Hitze und der weiten Tagereise an zu verderben. Sept. 16. — Wir setzten unsern Weg gegen N. 25° S. fori und kamen nach einer Strecke von zwei Meilen zu einem andern Fusspfadc der Eingebornen, dem zu folgen ich Gharley Aultrag gab. Wir kamen durch Theebaum - Wahl und an einander gereihte Gruppen Gyeadecn zu Ebenen und Oucllen sandiger von Theebauni-Gehüsch und Salicornia umgebener Creeks. Wir schickten uns grade an, uns gegen VVesten zu wenden, voraussetzend dass wir einen grösseren Salzwasser-Fluss vor uns hätten, als wir Charley's Gewehr, das Sigurd, dass er Wasser gefunden, borten; Er war bald bei uns und führte uns auf dem Pfade drei Meilen ge- gen Süd-West zu einem grossen Brunnen, in dessen Nahe sich zahlreiche Lagerplätze Eingebomer unter den Ufern eines prächtigen Salzwasser-Flusses befanden. Die Ufer seihst waren mit einem dichten Cycadeenwalde bestanden. Der Brunnen war von Fingebornen angelegt, welche einen Lehm-wall darum aufgeworfen hallen, um das süsse Wasser zu sammeln , welches spärlich aus einer dünnen Lehmschicht über der Marke des Hochwassers hervorsickerle. Wir luden unsere Ochsen ab; nachdem wir jedoch unsere Pferde gelränkl hatten, sahen wir, dass der Wasservorrath in dem Drunnen nicht für sie hinreichend war und sich gleichwohl nur sehr langsam wieder ersetzte. Die armen Ochsen musslen desshalb warten, bis sich wieder Wasser gesammelt hatte. Wir mussten es beständig gegen unsere Pferde vertheidigen, welche ungeduldig nach demselben drängten oder unruhig wartend an den steilen Abhängen standen wie Hunde und Katzen um den Futternapf, einmal über das andere aus Unzufriedenheit aufwiehernd. Der Fluss oder Lrcek, an welchem wir lagerten und den ich „Cycas-Creek" nannte, mündete zwei Meilen hinab in einen grösseren Fluss. Derselbe kam von Westen und wurde von mir iu Anerkennung der uneigennützigen Unterstützung, welche ich von LP. Bobinson Esq. bei dem Aufbruche zur Heise erhielt, „Bobinson" genannt. Charley sah, als er am Flusse hinabging, um die Pferde zu holen, einen Zug Brauulische darin. Um mir darüber Gewissheil zu verschaffen, wie weit sich das Salzwasser erstreckte, und ob nicht Süsswasser-Lagunen in unserer Nähe befindlich wären, folgte ich Charley mit mir nehmend einem Plade der Eingebornen, welcher uns zum Cycas-Creek hinaufführte, und traf auf einander folgende Gruppen Cycadeen, Theebaum-Wald mil Blutholz und weissen Gummibäumen sowie einige Cvpresstichtendickichte. Sechs Meilen weder verschwand das Salzwasser. Eine FeJsklippe trennte es von einer Lache nur unbedeutend brackigen Wassers, an welchem einige Eingebornc lagerten. Sie verliesseu jedoch die Stelle, sobald sie uns erblickLen. Ich überschritt den Fluss und fand auf der linken Seite desselben eine schöne steinige Lagune mit dem lTusshett in gleicher Höhe. Nachdem wir das verlasseue Liger besttchl hatten, kehrten wir zu unsern Gefährten iu< nick, bereiteten unser Mittagaessen aus Eniulleisch, das be rcils etwas angegangen war, heluden Unsere Ochsen und Pferde wieder und legten den Weg nach der Lagune bei Mondenschein zurück. Ungefähr drei Meilen ehe wir sie erreichten, waren wir genothigt, unsern alten Ochsen abzuladen , da er sich weigerte auch nur einen Schritt weiter zu tliiui; am nächsten Morgen brachten ihn jedoch Herr Calvert und Brown zum Lager. Indem wir einige ri/ Maria, — Ein Theil unserer nalurliislorischeii Sammlung miiss zurückgelassen werden., — Limmen - Bigtil - Fluss. — Gewohnheiten der Wasscrvogct. — Fischreuse der Eingchorncu. — Die Tier Archers. — Der Wickliani. — Der Hund >iulii. Ungeheure Zahl von Knien and (lausen. Oer floper. — Es ertrinken drei Pferde. — Ein Theil meiner botanischen Sammlung miiss zurückgelassen werden. — Freundliche Unterhai long mit umstellenden Eingebornen, — Hodgson's Creek. — Der Willon. — Es ertrinkt wieder ein Pferd, — Sorge für das Vieh. — Vereitelter Angriff nuT das hager. — Wieder fhisall. — Schädliche Wirkungen der Samen einer Akazie. Oct. 1. — Das Lager wurde nach dem Flusse vorwärts gebracht, welchen wir am 29. Sept. ungefähr dreizehn Meilen nordwestlich von unserm Lager am Sterculia-Creck getroffen. Ungefähr eine Meile von dem Flusse kamen wir an einer grossen sumpfigen Lagune vorüber, in deren Umgehung die Eingebornen das Gras abgebrannt hatten. Einige Flüge IMeilenten (Eeplotaffü EyUmi Gould) und mehrere schwarze Ihise befanden sich hier. Wir hörten den Dtif des „Gluckvogels'' während der letzten vierzehn Tage jede Nacht besonders von 2 his 5 Uhr a. m. Ich nannte diesen Fluss den „Roth--Känguruh-FIuss", weil wir, als wir uns ihm näherten, zum ersten Male das rolhe Waldkänguruh von Vort-Es s ington (Ösphranter anHlopinut, Gould) sahen. Heutige Länge meiner Beobachtung zufolge 136°. Oct. 2. — Wir kamen ungefähr elf Meilen weit gegen Nord hei West bis zu 15° 25' 18" Breite durch eine imdu-lirende Gegend, welche fast noch dürftiger war als die der zwei vorhergellenden Tage. Niedrige sandige Anhöhen waren mit ausgewachsenen Bäumen und jungem Holze der Zaserrinde bestanden, die niedrigen Stellen von verschiedenen Arten Akazien, Pnllcnaca und der breilslämmigen liossiaea eingenommen oder umschlossen seichte mit Theebaum-Gestrüpp bedeckte und umgebene Eisenstein-Becken. Auf den höheren Hügeln stand Cypressfichtendickicht, das einen noch trostloseren Anblick gewährte als der Husch. Wir kreuzten nur einen kleinen sandigen (reck und kamen zu Ende der Tagereise zu dem Ursprünge eines I'andanus-Crcek, welcher sich sehr schnell vergrösserte und wenig weiter hinab schöne Nymphäenhrunnen enthielt, Gharley ging noch weiter und fand in einem alten Lager Eingeborner Q/Merea-Schalen und einen Crocodilkopf. Während dieser Tagereise trafen wir in dem Husche und dem Unterholze auf den Sandhügeln zum ersten Male Grevillea pungens H. Hr., einen Strauch von zwei bis fünf Euss Höhe, mit blasgrünen gefiederten stechenden Blättern und Trauben rother Blülhen. Flageitaria indica L. war in der Nähe des Greeks sehr häulig und wurde von unsern Och-* sen gierig gefressen, besonders da in dieser elenden Gegend das Gras drahtartig und hart war. Obgleich wir ausserordentlich heissc Tage hatten, war die Luit unmittelbar vor und nach Sonnenuntergang doch sehr augenehm. Oct. 3. — Wir legten ungefähr sechs und eine halbe Meile gegen Nord hei West durch eine ebenso elende Gegend als die der gestrigen Tagereise zurück. Das junge Holz war durch ein Buschfeuer vernichtet und die ausgewachsenen Bäume waren von einem Sturme, welcher wahrscheinlich einige Jahre zuvor durch die Gegend gewülhel., niedergeworfen und lagen alle entwurzelt gegen West und Nord-West gerichtet. Seitdem war wieder junges Holz herangewachsen, welches mit dem abgestorbenen der allen Stämme ein so undurchdringliches Gewirr bildete, dass wir nur sehr langsam vorwärts kamen. Ungefähr eine Meile von unserm Lager kreuzten wir einen neun Ins zehn Schritt breiten Salzwassercreek. Au seinen Ufern wuchsen Baukengewäclise und FtagiHlaria in Menge. Weiter hin überschritten wir einen Süsswasser-Greek, welcher etwas bedeutender war als der vorige. Sie schienen beide von einem sechs oder acht Meilen gegen Westen sichtbaren Gebirge zu kommen. Ungefähr fünf Mei- len weiter lagerten wir an einem sandigen Creek mit schö ■ nun Wasserlachen. Oct. 4. — Wir waren genötliigl liier zu bleiben, da die Pferde, welche in der Nähe kein gutes Futter gefunden, sieb so weit von einander zersleut hatten, dass wir sie vor 3 Fhr Nachmittags nicht fanden. Da war es zu spät um aufzubrechen. Oct. 5. •— Wir setzten die Reise Nord bei West durch eine gleich erbärmliche Gegend fort und kamen am Ende von sechs Meilen zu einigen Hügeln auf der Nordseite eines breiten sandigen Creek, von welchen wir den weissen Sand der Seeküste und den Schaum der dem Lande zurollenden Wogen unterschieden. In dem Bett des Creek sowohl als auf seinen Ufern lagen zahlreiche schwär»« Knochen vorn Tinteniische. Charley und John gingen nach dem Hachen Eier hinab und brachten einige lebende Salzwasser-Mollusken zurück. Ich ging in einer südwestlichen Bichtung am Creek hinaul und kam nach ungefähr drei Meilen zu einigen Haltern mit schönem Wasser von einer hinreichenden Menge guten Futters umgeben. Das Gebirge, welches wir schon gestern gesehen, blieb uns stets iu einer Entfernung von acht bis zehn Meilen zur Seite. Es zog sich von SSO. nach NNW. hin, war steil und kahl und bestand aus weissem Gestein, wahrscheinlich Sandstein, welcher in seinem gleichniässigen Aussehen dem Quarzit glich. Oct. 6. — Einer unsrer Ochsen war so matt geworden, dass er nicht vermochte, seine Ladung fortzubringen; diese wurde daher auf eins unsrer überzähligen Pferde gepackt, welches sich stets in sehr guter Beschallenheil befunden halte. Ich ging auf einen der abgesonderten Berge au den» nördlichen Endo des Gebirges zu und legte ungefähr zwölf Meilen gegen Nord-West zurück, ehe wir an seinen Fuss kamen. Wir hatten jedoch unsern Ochsen unterwegs zurückgelassen, da ihn die schwierige Beschaffenheit der Gegend mit der Diarrhoe vereint vollkommen erschöpft hatten. Per Busch und das dichte Unterholz dehnten sich bis zum Fusse des Gebirges hin aus, das seinerseits mit oilhem Walde bedeckt war. Wir gingen durch eine zwischen den zwei letzten Hügeln des Gebirges befindliche Schlucht. Charley und Brown, die ich in verschiedenen Richtungen vorwärts geschickt, waren beide auf dem höchsten Berge gewesen und versicherten auf das Bestimmteste, sie hätten eine Insel in der See gesehen, welche, nichts anders sein konnte als das C a p M a ri a auf A rr o w s m i t h's Charte. Gegen Norden hatten sie einen grossen aus Westen kommenden Fluss und SOweil das Auge reichte sehr deutlich sich an ihm ausdehnende Sandebenen unterschieden. Auf der Westseite des Gebirges gelangten wir bald zu einem kleinen Salzwasscr-Creek mit unbedeutenden sandigen zuweilen sumpfigen Sali-cornta-Ebenen, welche von dem verkrüppelter!, im Gerüche den Wilden äusserst ähnlichen Salzwasser - Theebaume umgeben waren. Wir gingen ungefähr sechs Meilen weit vorwärts, da wurde die Gegend Öffner und enthielt Ueberlluss von köstlichem jungen Futter für unser Vieh und die Pferde. Das Wasser war etwas brackig und wurde es, sonderbar genug, immer mehr, je weiter wir am Creek hinauf kamen. Während wir uns in unserm letzten Lager befanden, trat* Charley eine lange Reihe eingeborner Frauen, Welche mit ihren Dillies und Körben voll Schalthieren nach dem Gebirge zurückkehrten, in dessen Nähe wahrscheinlich Süss-wasser zu linden war. Wir sahen um ihnen zahlreiche Spuren und einen am Flusse entlang führenden Pfad. Ihr Bufen holten wir rings um unser heutiges Lager, welches sich innerhalb eines von ihnen bewohnten Platzes befinden mochte. Unsere Breite war 15° 14'. Oct. 7. — John und Charley gingen zurück, um den Ochsen zu holen. Während dessen beschäftigte ich mich selbst damit, unser Gepäck zu untersuchen, um alles wehiger Nothwendige zurückzulassen, denn mil den hinzugekommenen 130 Pfund getrockneten Fleisches waren unsre Paekochsen überladen, und es war jetzt von der äussersien Notwendigkeit geboten, so wenig als möglich beschwert weiter zu reisen. Deshalb warf ich das zu den getrockneten Pflanzen bestimmte Papier, einige Holzstücke, eine kleine von Herrn Gilbert gemachte Steinsanindung und die Dou-bletten der zoologischen Gegenstände, weg. Nur die Notwendigkeit, welche mich zwang so zu handeln, liess mich den Verlust verschmerzen. Am Nachmittage kam unser Ot-hs an und wurde unverzüglich geschlachtet, abgezogen und gevieriheilt. Oct. 8. — Wir schnitten das Fleisch in Streuen und hingen es zum Trocknen auf. Oct. 9. — Ich ging mit Brown ah, um dir Gegend an dem Flusse von mir ,, E i in me n - B u eh ( - Flussu genannt, weil er in die F i in in e n-B u cht mündet, zu untersuchen. Charley war an dem oheru Theile des Creek, an welchem wir lagerten, gewesen und hatte ihn iliessend und mit Süss-wasscr gefüllt gefunden. Kies liess mich glauben, dass die Hälter mit dem sehr brackigen Wasser, welche wir vorher gesehen, zu einem andern Graben gehörten. Ich ging mit Brown gegen Westen und kam über eine Reihe Eisensteinhügel, welche mit Zaserrimlen - Busch bedeckt waren. Dies«; Anhöhen erhoben sich von den Auen am Flusse sein* steil zu einem Hochlande, In dem Thale wechseilen kahle Sand- und Sumpf-Ebenen mit Theebaum - Bickichten und Mangrove-Mo-räslen ab, in denen unsere Bierde tief einsanken. Fünf Meilen Weiter kamen wir zu einer bedeutenden Strecke Salzwasser, welche sich Browns Aussage nach mil dem Flusse vereinigte. Sie zog sich zwischen niedrigen mit Theebäumen eiiigelässlen Ufern hin. Wir folgten einem Fusspfade der Eingebornen, die hier sehr zahlreich zu sein schienen, wurden von demselben zu einem andern Gebirge West bei Süd gefühlt, kreuzten einige Theebaum - Crocks, Pandama-Gruppen und mit hohem üppigen Grase bedeckte Sümpfe und trafen einige Quellen; dieselben enthielten jedoch wenig Wasser, obgleich sie dicht mit Farm (Osmundä) unigeben waren. Ungefähr Stehen Meilen weiter trafen wir einen Farrnsumpf mit schönen Buxbäumen bestanden, sowie einen Moor mit hohem steifen Grase und Farm (ptechnum). Ein kleiner messender Creek bildete seinen Abzugs - Canal und enthielt eine Reihe tiefer Brunnen, welche mit Nymphäcii bedeckt und von Binsen (Typhi) umgeben waren, deren junge Spitzen geniesshar sind. Grosse Herden Enten (Lt-ptotarsU Eyloni Gould) erhoben sich bei unserm Nahen unter huiteni pfeifenden Geschrei. Oct. 10. — Ich brachte mein Eager nach der Lagunenreihe, welche wir gestern gefunden. Unsere Pferde und Ochsen erquickten sich au dem dieselben umgebenden schönen Futter Die bedeutendste Spitze des gegen Westen sichtbaren Gebirges erhob sich südwestlich von unserm Lager. Ein Hibis-cus mit grossen blassrothon Blüthen aber kleinen unbedeutenden Blättern, sowie eine andere strauchartige Malvacee mit weissen Blüthen standen in der Eingebung unseres Lagers. Oct. 11. — In der letzten Nacht sahen wir lange Flüge Gänse (Anseranaa metanoleuca Gould) und Herden Enten von West nach Osl über unser Lager zieheh, was uns natürlich zu der Vermulhuug Anlass gab, dass sich an dein obern Theile des Farrnsumpfes Süsswasser- Hälter befänden, deren Abzugscanal von unserm kleinen V^p/m-Bacho gebildet würde. Brown und Charley hatten grosse Lust auf die Gänse aul' die Jagd zu gehen und entwarfen Pläne, wie sie mich dazu veranlassen könnten, dass ich entweder dem Bache aufwärts folgte oder hier bliebe. Ha ich ihre Absicht nicht kannte, schickte ich Brown nach dem Vieh und gab Charley Anflrag eine Furt zu suchen. Sie begaben sich jedoch nach den erwähnten Lagunen und belustigten sich damit, Vögel zu schicssen. Nachdem sie vermutlich ein Mahl von gebratenen Gänsen gehalten, kehrten sie um 2 Ehr zurück, sich natürlich darüber beklagend, dass sich das Vieh zu weit zerstreut hätte. Obgleich ich mich darüber sehr geärgert, dass ich so lange warten mussle, war ich doch froh, dass sie vier Gänse geschossen halten. Um meinen schwarzen Freunden jedoch zu zeigen, dass ihre geheimen Manöver nur dazu dienten, ihnen ihre eigne Arbeit zu vermehren, befahl ich, die Ochsen sofort nach ihrer Rückkunft zu beladen und vorwärts zu gehen, um sobald als möglich aus dieser schwierigen Gegend zu kommen. Wir setzten die Heise gegen West bei Nord durch eine ziemlich offne Gegend fort, indem wir die Salzwasser-Ebenen zur Hechten liegen Hessen und einige stark betretene Pfade sowie eine Art Spielplatz überschritten, auf welchem die Eingebornen schienen getanzt zu haben und umhergekrochen zu sein, da derselbe Eindrücke von Händen und Füssen zeigte. Nach vier Meilen kamen wir zu einem breiten Salzwassercreek, dessen hohe Ufer mit einer Menge Haufen von CytheriM- Schalen bedeckt waren. Diese lebten in dem Schlamme des Crock. Wir folgten ihm ungefähr eine Meile aufwärts, als er sich in ei- nem am Gebirge liegenden Halter verlor. Nachdem wir diesen überschritten, wurde unser Weg wieder durch einen andern ansehnlichen Greek unterbrochen. Derselbe nöthigte uns gegen Süden und sogar gegen Süd-Ost an der Westseite des Gebirges entlang zu gehen) welches wir von dein Typha-Bachc aus gesehen hatten. Wir folgten ihm uugelähr zwei Meilen aufwärts und landen einige Brunnen mit unbedeutend brackigem Wassel1, in welchen trotzdem Nymphaca stand und einige kleine Süsswasser-Fische lebten, während in der Nähe derselben von Gharley die Spuren eines Grocodils bemerkt wurden. Offne Gegend wechselte mit dichtem Akaziengestrüpp längs des Greek ab. Das Gras an demselben war rauh und breitblättrig. Vom Gebirge liefen einige Schluchten hinab, welche aus Sandstein bestanden. Dieser zeigte keine besonders deutliche Schichtung und war in unregelmässige Blöcke gespalten. An der Lagune, welche wir heim Beginne der heutigen Tagereise trafen, schoss Brown wieder drei Gänse, uns so den Aufenthaltsort der zahlreichen Züge, welche wir gesehen hatten verrathend. Wir bralelen vief ron den nun vorräthigen zum Miftagscssen, die für uns das köstlichste Gericht waren, welches wir auf der ganzen Beise gehabt halten. Die übrigen wurden zum nächsten Frühstück geschmort und waren ebenso gut, obgleich sie dadurch, dass sie die ganze Nacht hindurch gedämpft hatten, etwas an Wohlgeschmack verloren hatten. Wir hatten häulig das Ziehen der Wasservögel hei Einbruch der Nacht und kurz vor Tagesanbruch bemerkt. Am Gycascreek kamen des Nachts Löllelreiher, Ibise und Pfeif-enlen zu dem süssen Wasser und verliessen es am Morgen Jene Gänse flogen des Nachts von einer freiliegenden Lagune zu den versteckteren Prunnqn am Ostende des Farrnsumpfes. Es scheint mir, als zögen sie für die Nacht eine geschütztere Stelle und für den Tag grosse freie Wasserflächen vor. Während der Nächte thaule es gewöhnlich zufolge des feuchten Seewindes, der meist während des ganzen Tages aus Ost und ONO. wehte und sich häulig noch früher als um 9 oder 10 Uhr erhob. Des Morgens ungefähr von 7 Ehr an, bis sich der Seewind erhob, war es ausserordentlich heiss; nach Sonnenaufgang war es dagegen köstlich. Die Myriaden Fliegen, welche uns bei Tage umschwärmten und die Mus-kitos, die uns nach Sonnenuntergang quälten, waren zu der Zeit erstarrt; und obgleich sich die Sonne, die brennendste Hitze herabstrahlend, erhob, liel sie uns so früh am Morgen doch nicht in dem Grade beschwerlich, dass sie uns veranlasst hätte, Schalten zu suchen. Fs regte sich kein Lüll-chen; nur das Geschrei des lachenden Jakass und weniger kleiner Vögel zeigte, dass es noch andere Wesen gab, welche sich der Schönheit dieser hehren Einsamkeit erfreuten. Oct. 12. — Wir gingen drei oder vier Meilen am Greek hinauf und fanden an einem Frschplatze eine Furt. An einer frühern Gagerstelle in der Nähe des Fischplatzcs sah ich eine trichterförmige Fischreuse aus den biegsamen Stengeln der Flagellaria verfertigt. Von hier gingen wir gegen Nord-West bei West weiter auf eine schöne Bergreibe zu, welche sich gestern gegen WNW. gezeigt hatte. Nachdem wir sechs Meilen weit durch undulirendes Duschlaud und breilblättrigen Theebaum-Wald gekommen, gelangten wir an einen Creek mit einem schönen Hälter, dessen Wasser ungeachtet der in ihm enthaltenen Nymphäen, Charen und Ty-jdiäen brackig und bitter war. Es wurden darin Limnaea und zwei Arten Mdania gefunden, von welchen die eine mit langer spitz zulaufender Windung schon in einem Rohrbache am obern Burdekin gesehen worden war. Der Limmcu-Bight Fluss war noch keine halbe Meile von unsern» Lager entfernt. Ich hüllte, wir würden min bald aus dei»» Systeme der Salzwassercreeks, weiche sich mit ihm von Süden her vereinigen, kommen. Unsere Breite war 15° 13' (?) und die Länge meiner Beobachtung nach 135° 30'. Wir waren aus dem steifen Küsteugrase gekommen und fanden sehr schöne Weide für unser Vieh. John Murphy schoss eine TorTe&-Strassen» Taube (Carpophaga hu-tuom Gould), die wir bereits bemerkt hallen. Sie war aber ausserordentlich scheu und selten und wurde nur in einzelnen Pärchen getroffen. Oct. 13. — Wir legten ungefähr sechzehn Meilen gegen Süden bis zu 15° 29' 10" Breite kommend zurück, indem wir dem Flusse folgten, jedoch einige Salzwassercreeks bis zum Ursprünge umgehen mussten, wodurch die Reise sehr verlängert wurde. Einige Hügel und Höhenzüge traten häulig his nahe zu dein Elusse heran und machten das Vorwärtskommen schwierig und ermüdend. Sie bestanden aus Hacksaudstein sowie weissem und blauem verhärteten Ton, deren Schichten unter einem sehr kleinen Winkel gegen Süden geneigt waren, indem sie von Ost nach West strichen. Hie Auen welche sich zwischen den Bergen längs des Flusses und der Creeks hingezogen, waren ollen mit Holz bestanden und schön begrast. Beim Ursprünge eines Salzwassercreeks landen wir liefe Brunnen, welche beständiges Wasser enlhiel-ten. Sie waren mit Nymphäen bedeckt und von Typhi und hängenden Theebäumen inngeben. Zu Ende der Tagereise, als sich die hohen Felsen in steilen Wänden am Flusse erhoben, sahen wir uns gcnötliigl, sie zu ersteigen und die Beise auf ihrem Gipfel fortzusetzen. Von dem südlichen Abhänge derselben kam ein ansehnlicher Creek und mündete in den Fluss. Obgleich er unten salzig war, enthielt derselbe weiter hinauf doch einige Lachen süssen Wassers. Südlieh von diesem Creek erhoben sich vier merkwürdig gestaltete Sandstein-Kegel mit Hachen Kuppen, welche einer in vier Massen ge-thcilten Hochebene glichen. Ich nannte sie die „Vier Archers" zu Ehren der gastfreundlichen Herren David, Charle, J ohn und Tb omas Arche r von Moretonbay. Von dem östlichen genoss ich eine weite Aussicht und unterschied in der Ferne Gebirge, welche gegen Süden durch eine Kluft unterbrochen waren und sich gegen Westen in lang gezogene Höhenzüge theilten. Ich ging mit Charley ab, um den Fluss zu erforschen und eine Furt zu suchen. Dies gelang uns ungefähr vier Meilen südwestlich von unserm Lager unter 15° 3Ü' 31" Breite» wo den Fluss ein Steindamm kreuzte, nur einen schmalen Canal frei lassend, durchweichen die Fluth in einem schwachen Strome eindrang. Das Flussbett wurde sehr breit und findig und war mit Sträuchern bedeckt wie der Lynd und die meisten andern von uns getroffenen Flüsse, Oct. 14. — Wir kreuzten den Fluss und setzten die Beise zehn Meilen weit gegen Nord-Wrest fort, indem wir über eine Reihe steiniger Hügel kamen, welche durch schöne offne Thee- und Duxbaum - Gründe getrennt waren. Einige hübsche seichte und sandige Gräben, welche jedoch trocken waren, liefen gegen I\ord-Ost hinab. Zu Ende der Tagereise wurde die eintönige Farbe der Gegend durch die grüne Linie eines Flussheltes unterbrochen. Sie übte einen äusserst wohlthuenden und erfreulichen Eindruck auf das Auge aus. Das üppige Grün der hängenden Theebäume und Myrten war mit den Silberhlätlern der Acacia neurocarpa und Grcvillea nhrysodendrtm untermischt. Der Fluss wurde von zwei breiten sandigen Dellen gebildet, welche durch einen erhabenen Strich Landes getrennt wurden. Von einem Ufer zum andern waren es volle siebenhundert Schritt. Er enthielt vereinzelte Wasserlachen, welche mil Pandanus umsäumt waren und wahrscheinlich von einem durch den Sand sickernden Strome gefüllt wurden. Ich nannte ihn den „Wickham" zu Ehren des Schill'scapitain Wickham vnn Moreton-Bay, welcher kürzlich auf dem Schiffe Beagle eine Vermessung an der Nord-West-Küste von Neu-Holland geleitet hat. Das rothe Känguruh (Halinalurus agilit Gould) war* au den Gräben längs des Flusses sehr häulig. Auf dem Gipfel eines steinigen Hügels trieben wir in einem Gehölz eine Herde rother Waldkänguruhs ((>qihranter AnUlapinus Gould) auf. Gharley und Brown verfolgten sie mit Spring und erlegten ein junges Männchen. Ich halle meinen Gefährten versprochen, wenn wieder ein Känguruh gefangen würde, sollte es ganz gehraten werden, es möchte noch so gross sein. Deshalb verzehrten wir jenes ganz zum Abend-brod und haben uns wohl nie mit mehr Befriedigung zur Buhe in unsere Decken gewickelt als heute. Drown fand eine Eugenia mit prächtigen weissen Blüthen und grossen glänzenden lederartigen länglich lanzellli-chen Dlättern. Es war ein Daum von dreissig bis vierzig Fuss Höhe mit grauer Binde und schönem harten Holze. An dem obern Theile des Greek, an welchem wir die letzte Nacht zugebracht, stand er in Menge. Seine Früchte hatten zwei Zoll im Durchmesser, Längsrippen, und eine scharlachrothe Farbe. Abgefallen waren sie geniesshar, jedoch von» Baume gepflückt hatten sie einen zwar aromalischen aber beissenden Geschmack. Längs der hhu'eieheud mit Wasser gefüllten Creeks in Arnheim's Land besonders am Süd-Alligator-Flusse und um Baffles Bay war der Baum ziemlieb bäulig. Von demselben Ort»; brachte Wich Brown eine Melasloma seiner Aussage nach von einem drei bis vier Fuss hohem Strauche. Oct. 15. — Wir selzLcu unsere Beise in einer nordwestlichen Bichtung fort und kamen während der ersten liuil oder sechs Meilen durch eine Boihe sehr licht mit Buxbaum bestandener Gründe welche mit kleinen freien Fbenen abwechselten. Sie waren von Busch und Gebirgen begrenzt, welche wir überstiegen. Von dein Gipfel derselben erlangten wir eine Aussicht über ein merkwürdig gebildetes System paralleler Gebirge, sämmtlich steile Bergwände von weisser Farbe welche die Natur des Gesteins anzeigte. Sie waren durch vollkommen ebene Gründe von einander getrennt welche ihrerseits von breitblätlrigcin Thcebaum-Wald eingenommen waren. Am Fusse der Berge herrschte eine reichere Bamvegelalion besonders aus der hülsenfrüchtigen Fisenrinde, Blulhnlz und Pandanus bestehend vor. Das dunklere Grün dieser Bäume, wie wir es stets am Fusse bedeutenderer Gebirge beobachteten, liess uns holfen, das wieder ein grösserer Fluss iu der Nähe sei. Nachdem wir fünf Meilen weil durch eine Aue gekommen, krcuzlen wir einen Creek, welchem wir nicht folgten, obgleich betretene Pfade der Ein-gebornen an ihm hinabführten, da wir uns versichert hielten, es sei ein Fluss vor uns. Noch fünf Meilen weiter kamen wir an den Fuss des Gebirges, welches sich plötzlich steil von der ebenen Gegend erhob. Obgleich ein unbedeutender Graben iu dem Duxbaum - Grunde vorhanden war, so schien der tot uns erwartete Fluss doch dem „fliegenden Gap" der Holländer zu gleichen. Dein» Ersteigen der Berge halten unsere armen Ochsen viel zu leiden und als wir den Gipfel erreicht, blieben sie mit aus dem Maule gestreckter Zunge keuchend stehen. Ich liess deshalb einige Zeit halten, damit sie sich erholen konnten. Der Ostabhang des Gebirges war steil; gegen Nordwest aber war es sanft geneigt und mit Zaserriuden-Wald bedeckt. Gegen Nordwest zeigte sich eine lange Beihe ähnlicher Gebirge. Ein kleiner Graben brachte uns zu einem Creek, welcher gi'ossc aher ausgelrock- nete Vertiefungen enthielt. Da wir fanden, dass er sich gegen Osten wendete, um das Gebirge, welches wir überstiegen, herum, und dann in den annseligen Theebaum - Ebenen versehwand, so gingen wir gegen Norden, überschritten wieder einige Berge und schlugen das Eager spät nach Sonnenuntergang in der Nähe eines trocknen aber Hoffnung gebenden Creeks auf, ohne dass wir zuvor Wasser gefunden halten. Ich schickte Charley und Brown unverzüglich am Creek hinab. Sie kehrten gegen Mitternacht mit der willkoinninen Nachricht zurück, dass sie einige; schöne Brunnen gefunden hätten. Während des letzten Theiles der heuligen Beise war ich abwesend gewesen. Unglücklicher Weise war unser Kängu-ruhhund zurückgeblieben und dadurch das für uns so werlh-volle Thier verloren gegangen. Er halle soviel Wild zu unserer Erhaltung, ja den grossten Theil desselben geschafft, dass dieser Verlust von uns schmerzlich gefühlt wurde. Unsere Breite war 15° 10'. Oct. 16. — Wir gingen am Wasser ungefähr vier Meilen längs des Creek hinab, welcher mit Cyprcsslichleu-Dick-ichten und TheebaumTBuseh bedeckt war, Herr Calvert und Charley kehrten unsern Spuren nach zurück, um zu versuchen den armen Hund wiederzufinden. Sie trafen ihn beinahe tollt in den liefen Spuren unseres Viehs ausgestreckt, welche er um ein schattiges Plätzchen zu bekommen, aufgesucht zu haben schien, und brachten ihn in's Lager. Ich tauchte seinen ganzen Körper, den Kopf ausgenommen, in Wasser und liess ihm zur Ader. Er lebte dann noch sechs Slunden, als er anling dumpf zu bellen und die Beine zu bewegen, wie es die Hunde zu thun pllegen, wenn sie Iräumen. Es schien, als stürbe er an Cehirnenlzündung. Da wir, wie es natürlich ist, die Thiere sehr liebten, welche mit uns die Freuden des Lehens theilten und die treuen Gefährten unserer Mussestundeu waren, so wurde unsere Zuneigung zu ihnen um so stärker, wenn sie nicht allein unsere Entbehrungen mit uns erduldeten, sondern dazu beitrugen, sie uns zu erleichtern. Die kleine Welt der thierischen Wesen, welche uns umgab, war slets vor unsern Augen; jedes von ihnen der Gegenstand unserer fortwährenden Aufmerksamkeit. Wir waren mit jedem einzelnen so vertraut, dass der geringst« Wechsel im Gange oder in ihrem Aussehen angen-hlicklieh bemerkt, ihr Gesundheitszustand darnach fingst!ich beobachtet wurde. Jeder Ochs, jedes Pferd halle seine he-sondern Eigentümlichkeiten, seine genau bezeichnete Indivi . ilualilät, welche häulig den Gegenstand unserer Unterhall um: bildeten. An dieser nahm dann ein jeder von uns gern Theil, da wir alle gleiches Interesse daran hallen. Meine Leeer werden sich deshalb meine grosse Bclrühniss leicht vorstellen können, von welcher ich von Neuem befallen wurde, als ich genölhigt war, zwei unserer liebsten Ochsen lange Zeit bevor es nöthig war zu schlachten, und als unser ar-mer Hund starb, auf welchen wir alle unsere llolfnung bau teil, dass wir durch ihn im Stande sein würden das Ziel unserer Heise zu erreichen. Brown war jetzt entweder durch Zufall oder unter dem Einllusse unbewussler melancholischer Gefühle der Gewohnheit verfallen, fast ununterbrochen den Soldaten-Todesmarsch zu pfeifen oder zu singen, was aul mich einen eigenthümlich beklemmenden Eindruck hervorbrachte, so dass ich häulig gezwungen war. ihn zu bitten, etwas Anderes zu singen. Oct. 17. — Wir kamen ungefähr achtzehn Meilen weil NNW. durch eine undulirende Gegend, in welcher Gypress-lichten-Uickichte mit dürrein Zascrriuden-Waldc und einigen Theebaum«Aueh abwechselten. Nachdem wir sieben M(>ilen zurückgelegt, kreuzten wir einen ansehnlichen trocknen Greek, welcher gegen Osten gerichtet war, und noch acht Meilen weiter kamen wir über schöne Huxhaum - Auen, von denen sich nördlich und nordwestlich Hügel erhoben. Wir folgten einem uns llolfnung gebenden Pandanut - Creek, in welchem das Vorkommen von Typha und einer neuen Setbania die kürzliche Gegenwart von Wasser anzeigte. Nachdem Herr II oper einen der Hügel erstiegen und ungefähr drei Meilen weil gegen Osten ein grünes Thal mit üppiger Vegetation gesehen hatte, verliessen wir den Greek, welcher sich gegen Osten wendete, durchdrangen einige Midien des jämmerlichsten Husches und gelangten in eine offne Gegend mit ver eiuzelleu Haumgriijipeu. Als die Sonne untergegangen war. beschloss ich auf der freien Ebene zu lagern, freilich wieder l.rii'liliitriir» lteiüC. 23 ohne Wasser, das ausgenommen, welches wir mitgenommen halten. Charley, den ich vorausgeschickt, war noch nichl wieder hei uns. Ich liess deshalb zwei Gewehre abfeuern, um ihm zu zeigen, wo wir uns befänden. Er anlworlele gleich darauf aus einer kurzen Entfernung, wo er sich ein lustiges Feuer angezündet hatte. Nach kurzer Zeil, während Weicher durch In glück und Missgeschick unser Wassertopf umgeworfen worden war, kam Charley mit der willkomm-neu Nachricht, dass er in einem kleinen Greek einige Brun neu gefunden halle. Beim Aufgange des Mondes sntlcllen wir deshalb wieder unsere ermüdeten Thierc und begaben uns dorthin. Der Tag war ausserordentlich heiss; jedoch vorüberziehende Wolken, welche sich am Nachmittage bildeten, gewährten uns durch ihren Schatten dann und wann eine angenehme Kühlung. Die Seebr ise war lebbalt, besonders gegen Abend; aber der dichte Busch und Wald hielt sie ab, während des Tages bis zu uns heranzudringen. Oct. 18. — An den Brunnen liess ich halten, um den Thiercn einige Erholung zu gewähren. Es war ein hübscher Dlalz. Die liegend rings um uns war ganz frei, nur hier und da angenehm mit einigen kleinen Gebüschen aus llim-beergelee-Bäumen abwechselnd. SaÜeornia und Byuoe's Trichiniuni zeigten die Nähe des Salzwassers an; jedoch war das Gras gut und ganz jung. Der Ereek wurde von hängenden Theebäumen und der breilblättrigcn Tcrminalia überschattet, welche auch aul den Auch zerstreut stand. Der Wasserballer, au welchem wir lagerten, war ungefähr vier Fuss tief und enthielt eine bedeutende Menge Fische, welche des Morgens unaufhörlich aus dem Wasser in die Höhe sprangen» Ein kleiner breiter Fisch mit zusammengedrücktem Körper und einem verlängerten Strahle hinter der Dü-ckeiillosse wurde gelängen. Es belustigte sehr, die Schwärme kleiner Finken, Tauben und l'tilotis zu beobachten, welche während der Tageshilze zn unserm Wasserhälter kamen, um zu trinken. Grallina uush/ilis. Krähen, Weihen, Dronzellügel-uud Harlekin-Tauben (l^risicra Itishionira Gould), der Bosa-Kakadu (Cacaiua Eos), der Canaricnvogel-Papagei (Mclopslua- cm unthilaltts) und Tfkhogioitmi rrr.Wm/or Gould*) besuch ten die Wasserballer auch oder wurden auf den Ebenen In--merkt. Der Tag war drückend heiss. Weder die hängenden Thcebiiume noch unsere zum Schatze gegen die Sonne aurgeSpannten Decken gewährten uns einige Linderling, Des Nachmittags zogen indess einzelne Wolken herauf, und wir bekamen während der Nacht und am folgenden Morgen einigt; Degentropfen. Charley und John waren ausgerilten, um einige Emus zu erlegen, an denen die (legend Feberlluss zu haben schien. Sie kehrten zwar ohne einen einzigen in der Nacht zurück, brachten aher zweiundzwanzig schwarze und Pfeif-Enten, eine Gans und einige Sumpfvögel. Sie hatten dieselben an einer Lagune erhalten, welche einige Meilen lang und abwechselnd von 50 bis zu 300 Schritt breit, mil Ni/mpluwa bedeck, und von einer dichten Pllanzenmasse umsäumt war. Em sie her gab es schönes Weideland. Wie sie sagten, hatten sie nie zuvor so viele Enten und Gänse gesehen; erhoben sich dieselben, so verdunkelten sie die Luft; ihr Geschrei war bedeutend. Sie hatten einen hölzernen, mit einem eisernen Tomahawk behaltenen Pfahl gefunden, der iu dem Erdboden aufgestellt und mit einigen grossen Steinen befestigt worden war. Es schien dies das Werk eines weissen Mannes oder Malayen zu sein. Oct. 19. — Wir legten ungefähr vier Meilen N. 30° W, über Ebenen und durch eine offne undulirende Gegend, welche mit Buxbaum und iliinbeergelee - Daumen bestanden war. bis zu der Lagune zurück, welche von nieinen Gefährten entdeckt worden war. Die Schwarzen halten in ihrem Berichte nicht übertrieben, weder was die Schönheit der Gegend noch was die Grösse der Lagune und die Fülle thierischen Lebens auf derselben anbetrillt Es war für uns iu der Thal ein neues Schauspiel, die Millionen Eulen und Gänse sich erheben und an der Lagune auf- und abfliegen zu sehen, als wir an deisel ben entlang unsern Weg fortsetzten. Casuarinen, hängende Theebäume, die Mangrovemyrte (Slravadium) und Himbeer- *) II e i ein'nli .'ich, Vöfl&l N i n Ii o 11 ;unl s S,139. Ho. 173. it. Hebert gelee-Räume standen, entweder auf der Aue oder gruppirt an den Ufern; PoUjtjotmm bedeckte den Wasserspiegel. Als wir /um Ende der Lagune kamen, welche auf der linken Seite durch eine felsige Anhöhe weichen Psanimits begrenzt war, bemerkte ich gegen Norden nicht ganz 300 Schritt entfernt einen grünen Gürtel Räume. Nachdem ich nach demselben hiugeritten war, sah ich mich an den Giern eines grossen Süsswasser- Flusses von 500 his 800 Schritt Breite, Die Ufer desselben waren nicht sehr hoch und dicht mit Salz-wasscr-I/ibwcus (Pariliuni), einer kleinen baumartigen Rubiacee {PacetiaO, welche die Luit mit dem Wohlgcruche ihrer Diu Iben ähnlich dem des Jasmin erfüllte, ferner mit FJ&gollama, \\ asser-Panünnus und einer hülsenfrüchligen Schliugpilauze mit Trauben grossen- grüner Plothen (iMucuttn? — D. G. Pr.) unigeben. Das Wasser war etwas Iriibc, als wenn es eben erst den Fluss herabgekommen wäre. Zur Fluthzeit stieg es volle drei Fuss. Es war der Fluss, welchen Herr Rüper zwei Tage zuvor gesehen hatte, und ich benannte ihn, wie ich es versprochen, nach ihm. Die Gegend längs seines linken Liers war schön begrast und offen mit Duxbaum bestanden. Aul der entgegengesetzten Seile erhoben sich Hügel. Sein Lauf war von Nordwest nach Süd-Ost; dies schien jedoch nur hier der Fall zu sein. Hie Eingebornen waren dem Anscheine nach zahlreich; denn ihre Pfade längs der Lagune waren stark betreten. Wir trafen einige ihrer Fischplätze und fanden lange Fischreusen aus Hohr {FUufellaria) verfertigt. An verschiedeneu Daumen befanden sieh Merkmale, welche durch einen eisernen Tomahawk hervorgebrachI worden waren. Eiiigeborne, Krähen und Weihen sind stets die Zeichen einer guten Gegend. Gharley, Drown und .lohn, welche an der Lagune gewesen waren, um Wasservü-gel zu schiessen, kehrten zum Mittagsessen mit zweiundzwau-zig Eiden zurück und gingen des Nachmittags wieder hin, um zum Abenilbrod und Frühstück mehr zu erlegen. Es glückte ihnen, eiiiunddreissig Enten und zwei Gänse zu schiessen, so dass wir einuniifünfzig Enten und zwei Gänse für drei Mahlzeilen hallen, die dann auch alle gegessen wurden, einige Ueberhleihsel ausgenommen, welche für das nächste Lager aufgehoben wurden. Hätten wir hundert En- len gehabt, so würden sie auch gegessen worden sein, wenn es überhaupt möglich gewesen wäre, damit fertig zu werden. Oct. 20. —- Wir legten uugelähr zehn Meilen N. 60° W. am Flusse hinauf gehend zurück. Ich war glücklich genug unsere Breite nach einer Beobachtung des Alpheraz bestimmen zu können, wovon mich die trüben Nächte seit dem 15. Oct. abgehalten hatten. Sic war 14° 47'; unsere Länge 135° 10'. Der Fluss blieb so breit wie bisher. Auf seiner rechten Seite dehnte sich eine oll'ne Buxbaum-Cegend aus, während sich ihm zur Linken eine Ilügelreihe mit einigen unregel-niässigen Unterbrechungen hinzog, welche hier und da von Schluchten mit kleinen Creeks und einmal auch von einem Thale mit einem Flüsschen durchschnitten wurden. Das letzlere fand Drown und sah es sich von Norden her mil dem Flusse vereinigen. Wir folgten einem breiten Pfade dei* Eingebomen, welcher eine Krünnmmg des Flusses abschnitt, und kamen am Fusse einiger niedrigen Sandsteinhügel zu mehreren grossen Lagunen. Die Hügel traten zuweilen bis dicht zum Flusse heran, welcher einigt; schnell fliessende Crocks, einen davon von ansehnlicher Crosse, in sich aufnahm. Die Buxbaume zeigten einen verkümmerten Wuchs; die Ilimhecrgelee-Häunie dagegen waren häulig und von ansehnlicherer Crosse als gewöhnlich. Gras gab es in hülle; doch war es alt und dürr. Die Lagunen waren von Eilten, Hansen und Pelikanen be-völkerl; Kraniche stolzirlen auf den:Ithgebrannten Crasllächen einher. Brown verfolgte zwei Emus und ling einen derselben. Känguruhs waren sehr zahlreich; auch zwei Trappen und ein Krokodil wurden gesehen. Eine kleine Eidechse bemerkten wir in dem Schlamme zwischen der hoben und niedren \\assermarke. Die grüne Ameise von Lynd be wohnte die schattigen Bäume an den Ufern; im Walde waren ziegolrolhe und schwarze sehr häulig und Helen uns äusserst lästig. Ein heftiger Ostwind wehte Während des Tages und liess kein Sammeln der Wolken zu. Lagerplätze Eingoboruor gab es in Menge; frische Feuer stellen und Muscheln zeigten, dass sie kürzlich an den la gunen gewesen waren; am Flusse jedoch rührten die Lager von früherer Zeit her und waren nicht so zahlreich, Feuer hatte dort kürzlich nicht gehrannt. Oct. 21. — Nachdem wir lange Zeit aul die Pferde gewartet, kam Charley und brachte die traurige Nachricht, dass drei der stärksten von ihnen an der Verbindung des Creek mit dem Flusse ertrunken wären. Obgleich die Ufer des Ron er steil und schlammig waren, so war der breite Creek, welchen wir gelrollen, kaum zwei Meilen entfernt und gestattete es, auf ganz leichte Weise zu seinem steinigen Bett zu gelangen. Dieses unselige Ereignis« benahm mir allen Muth, so dass mich einen Augenblick ein Schwindel heliel; es war aber nicht zu helfen Unfähig die Ladung meiner Ochsen zu ver-grössern, sah ich mich genölhigt, den Theil meiner botanischen Sammlungen, welcher von einem der Pferde getragen worden war, zurückzulassen. Die Frucht mancher Tagesarbeit wurde dem Feuer übergeben. Mir traten Thränen in die Augen, als ich sab, wie eins der interessantesten Resultate meiner Reise iu Flammen aufging. Die kleine Pllanzeu-sarumlung des Herrn Gilbert, welche ich bisher so sorgfältig mit mir geführt, erfuhr dasselbe Schicksal; sie war jedoch von geringem Werthe, denn die Pflanzen befanden sich meist in keinem guten Zustande, da sie zu stark genrcssl waren. Meine Sammlung hatte den bedeutenden Vorlhcil. dass sie die Pllanzen nieist vollständig mit Dlülhe, Frucht und Samen enthielt. Durch die lange Dauer der Heise und die verhällnissmässige Gleichförmigkeit der australischen Flor war es mir möglich geworden, sie in der Weise zu erhalten. Ich verlicss die I nglücksstälte und ging sechs Meilen weil am Flusse hinauf, der eine WNW. Richtung halle. Offne Buxbaum-Auen waren durch zwei oder drei Meilen vom Flusse entfernte Anhöhen begrenzt. Auf der entgegengesetzten Seile waren Bergreihen mit einigen hohen felsigen Hügeln sichtbar. Gharley schoss eine Trappe. Oct. 22. — Wir legten ungefähr sechs Meilen gegen Westen zurück. Daun kamen wir zu einem breiten Greek, welcher uns nölhigte fünf Meilen weil gegen Süden zu gehen, um ihn zu kreuzen. Die Gegend bestand aus einer Reibe Buxbaum-Auen, am Flusse liegend, von kahlen Bergen iu der Kerne begrenzt, welche jedoch später so nahe an den Fluss herantraten, dass es schwierig wurde, ihm weiter zu folgen. Ungefähr zwei und eine halbe Meile von unserm letzten Lager mussten wir einen Casuarinen- Bach kreuzen, welcher, obgleich sehr unbedeutend, doch so siunplig war, dass wir uns in grosser Gefahr befanden, wieder zwei Bierde ein-zubüssen. In der letzten Nacht hörten wir auf der entgegengesetzten Seile des Flusses das Rufen Eingeborner. Sobald sie uns erblickten, kreuzten sie den Fluss und kamen eilig auf uns zu. Das Abfeuern unserer Gewehre hielt sie jedoch in der gehörigen Entfernung zurück. Einige von uns sahen während der Nachtwachen, wie sie sich auf der andern Seite des Flusses mit brennenden Stöcken hin- und herbeweglen. Am andern Morgen kamen drei unerschrocken heran; ich machte ihnen einige Geschenke, wodurch ich sie sehr freundlich stimmte. Es wurden mehr Geschenke ausgetauscht, und darnach luden sie uns dringend ein, sie nach ihrem Lager zu begleiten. Sie sahen sich augenscheinlich gelauscht, als sie bemerkten, dass wir nicht schwimmen konnten. Ich gab ihnen PferdehUfe; aus denen sie mich baten, Fischhakeu zu verfertigen. Jedenfalls hatten sie schon zuvor Weisse gesehen oder von ihnen gehört. Vor unsern Pferden und Ochsen zeigten sie grosse Furcht und frugeu mich, ob sie beissen könnten. Sie begleiteten mich gleichwohl his zum Lager, nachdem ich ihre Wallen in meinen Gürtel gesteckt, um gewiss zu sein, von ihnen nicht angegriffen zu werden. Als wir die Heise fortsetzten, folgten sie uns eine weite Strecke und boten Gharley und Drown Weiber an, wenn diese mit nach ihrem hager -eben wollten. Sie waren beschnitten und hatten sich zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Auf der Brust hatten sie ipi erlaufen de Narben, Eine grosse Menge (liegender Füchse (Pleiopu* ....), um denen Brown drei schoss, befanden sich in dem Dik-kichte am Flusse. Die Tage waren sehr heiss hei wolkenlosem Himmel. Des Nachmittags wehte ein heftiger Ostwind. Die Nächte waren kühl und angenehm; jedoch thaute es nicht während derselben. Oct. 23. -— Au dieseip Morgen kamen unsre schwarzen Freunde wieder in unser Lager. Sic zeigten ihre Ankunft durch ein leises Pfeifen an. Wir forderten sie auf näher zu kommen, imd da zeigten sich uns einige neue Gesichter. Von drei jungen Leuten hiess einer „Gnangball", der andere „Odall" und ein Knahe „N in a m h a 11". Dieselben drei INamen wurden auch noch einigen Andern gegeben und unterschieden wahrscheinlich drei verschiedene Familien oder Stämme. Wir gaben ihnen drei Papierblältcr mil Zeichnungen von Ki&gurübs, Emus Und Fischen. Als wir unsere Ochsen beluden, kam ein ganzer Haufe unter fürchterlichem Geschrei herbei. Einer von ihnen tanzte und sprang umher, indem er unaufhörlich schrie und seine Lanze, welche mit einem Büschel Opossmnhaaren verziert war, schwang wie ein Tanibourniajor. Ich schnallte ihm ein zerrissenes Gurt um den Leib, was ihn wunderbar abzukühlen schien. Als ich aus einem Topf Wasser trank, bot ich es auch meinem Freunde au; er zögerte aber meinem Beispiele zu folgen, his er sich an einen ältlichen, bärtigen, ernsthaft aussehenden Mann gewendet, der davon kostete, wonach auch mein Freund wagte, von dem Inhalte zu trinken. Als wir aufbrachen, folgten sie uns, indem sie uns durch Zeichen zu verstehen gaben, dass der Weg sehr weit sei, ehe wir wieder zu einem Flusse kämen. Wahrscheinlich \om Hunger genöthigt, kehrten sie nach ihrem Lager zurück, jedoch nicht, ohne dass sie, uns nochmals (ungeladen, sie dorthin zu begleiten, indem sie uns ZU verstehen gaben, dass sie genug zu essen ballen. Indem sie uns verliessen, zeigten sie den Fluss.hinab und sprachen wiederholt das Wort: „Aroma!" „Aroina!*' aus. Drei Meilen von unserm Lager gegen Westen verschwand das Wasser. Her Creek bildete ein frocknes, sandiges, mit Casuarinen bestandenes Bell und nahm zwei andere iu sich auf, die mit Panianu* eingefasst waren, tiefe Canäle mit steilen Wänden bildeten und Wasserhälter zeigten. Ich niiissle vier Meilen weit am Flusse hinabgehen, um einige siede Felben zu vermeiden; später wendete ich mich jedoch wieder gegen Norden und setzte die Heise nach dem Flusse hin durch eim; schön begraste Gegend fort, d;e indess voll von Mcloiiciigruben und äusserst steinig war. Berge und hohe Felsklippen waren in jeder Richtung sichtbar. Von einem derselben wirbelte eine Rauchsäule wie von einem Signal-feuer empor. Die ausgedehnten Brandstellen und die Zahl unserer schwarzen Besucher zeigte, wie stark diese Gegend bevölkert war. Ungefähr vier oder fünf Meilen von dem letzten Greek, welchen ich zu Ehren von Bern her ton Hodg-son Esq. „Hodgson's Greek'1 nannte, theill sich der Fluss in zwei ziemlich gleiche Arme, von denen der eine von Norden, der andere von Nord-West bei West kommt. Ich nannte den aus Norden kommenden den „Wilton" nach Herrn Wilton von Newcastle, der meine Heise Ireundlichst befördern half. Seine Breite war ungefähr 14° 45'. Drei Meilen von der Vereinigung des Wilton mit dem Hop er schlugen wir das Lager wieder au den steilen l lern des letztem auf und zwar an einer Stelle, an welcher es, wie ich glaubte, den Pferden und Ochsen möglich sein würde, sicher zum Wasser zu gelangen. Eins der Thiere war aber so unglücklich hineiuzurutschen. Alle Mühe ihm herauszuhelfen war vergebens. Seine wiederholten Vorsuche, das schlammige Ufer zu erklettern, verursachten, dass es nur noch tiefer versank. Mit dem Einbrüche der Nacht erwarteten wir das Steigen der Flulh. Ich wachte die ganze Nacht hei ihm. und hei dem hohen Wasserstande glückte es uns, es aus dem Wasser zu ziehen. Es ling an, wieder heilig«! Anstrengungen zu machen, wobei unglücklicher Weise die Seile rissen, welche wir um den Vorderkörper geschlungen, und es liel iu den Fluss zurück. Zuletzt fand ich einen ciniger-massen erträglichen Platz ungefähr fünfzig Schritt höher hinauf; aber als ich es, mit ihm schwimmend, den Fluss hin aufleitete, um es an den Baumstämmen vorüberzuhringeu. verwickelte es sich in der Leine, woran ich es halle, über schlug sich und ertrank auf der Stelle. Dadurch wurde die Zahl unserer Pferde auf (J' vermindert. Als dieselben zum Lager gebracht wurden, ratschte wieder eins in's Wasser; ich schwamm jedoch mit ihm sogleich nach einem guten Landungsplätze, und wir retteten es glücklich. Am 24. Oct. brach ich spät auf und kam durch eine Gegend wie die der letzten 'läge. Ungefähr eine Meile am Flusse hinauf lief ein Felsdamm durch denselben, über den .sich ein starker Strom, kleine Wasseriälle und Schnellen bildend , stürzte. Oberhalb desselben befand sich ein schöner Wasserspiegel, welcher von schattigen Theebäumen, Casuarinen und Pandanus überhangen war. Die Stelle war wahr hall reizend. Mein Kummer übe* den Verlust eines tüchIlgen Pferdes, welches ich während des grossten Theiles der Heise selbst geritten, wurde nur noch vergrösserl, als ich sah. dass es nicht untergegangen wäre, hallen wir die Heise eine Meile weiter fortgesetzt. Das nördliche Ufer des Flusses war zuerst frei; bald aber wurde es entweder von einzelnen oder zu Reihen verbundeneu felsigen Hügeln begrenzt. Diese Hügel trennten das Flussthal von einer offnen* schön hegras-leu aber ausserordentlich steinigen Gegend, aus welcher einige Crocks das Wasser durch zwischen den Hügeln befindliche Schluchten und Zwischenräume nach dein Flusse hinabführten. Nördlich von dieser Gegend zogen sich Gebirgt; mit denen zunächst des Flusses parallel von Nord - West gegen Siiil-Ost bei Ost hin, mit welchen sich dann und wann kür-/.ire Hergreihen vereinigten. Die ganze Gegend bestand aus Sandstein und verhärtetem Thon, welche sehr deutliche Schichtungen zeigten. Die Thonlager waren weiss, grau oder seine leifarbig und führten glänzende Glimmerhläliehen. Die Tage waren sehr heiss. Während des Nachiniltags und besonders gegen Sonnenuntergang wehte ein heiliger Ostwind. Die Nächte waren wann, hell und thaulos. Es wurden einige Radjah-Enlen und Känguruhs gesehen. Charley schoss eine Trappe. In dem Wasser plälschcrlen grosse Fische. Ich samnielle die grosse rankende Hohne mil grünen Dlülhen, welche dicke Scholen, ein bis drei Samen enthaltend, halte. Ihre harte Hülse wurde durch Rösten schleicht zerbrechlich. Ich zersliess die Höhnen und kochte sie mehrere Stunden lang. Dadurch wurden sie weich und lieferten eine Art Suppe, die, jedenfalls sehr nahrhaft war. Den grossen Steinen nach zu urlheilen, welche wir häulig iu den l.a-ern der Eingebornen fanden, und die slels im! Mehltheil-chen von daraul zerklopften Samen bedeckt waren, schien es, als benutzten die Eingebornen diese Hohne-, ich konnte mir jedoch keine Gewissheil, darüber verschallen, ob sie es verstanden sie zu kochen. Guten Call'cc gab sie nicht, und wenn wir sie in einem eisernen Topfe kochten, wurde das Wasser ganz dunkel gefärbt. Unsere Breite war 14" 44'. Oct, 23. — Wir setzten die Heise ungefähr sieben Mei Jeu gegen Nord-West his zu 14° 39' Breite kommend fort, indem wir, dem Flusse in seinen vielfachen Windungen lol-geud , mehr als zwölf Meilen zurücklegten. Hie Hegend war schön begrast und offen mit weissem Hummi, Buxbaum und der hülscnfrüchligen Fiseiuiude bestanden, abwechselnd jedoch von tiefen Urähen durchschnitten, welche mit Inga moniliformis und der hreilblättrigen Terminalia eingelässl waren. Einige Höhenzuge mit felsigen Abhängen näherten sich dem Flusse oder traten unmittelbar zu ihm heran. Brei merkwürdig geformte hohe Hügel, zwei auf der rechten und einer auf der linken Seite des Flusses, bildeten charakteristische Eandmarken. Ihre Gipfel waren von senkrechten Wänden Hingeben, von deren Fusse steile felsige, aber einförmige Abhänge nach der ebenen liegend hinahliefen. Hie Nachbarschaft des Flusses und der unleru Theile der Gräben wurde von dichtem hohen Bohre eingenommen. Edle Gasuariuen wetteiferten an Schönheit mit den bangenden Theebäumen. Grcvillea pungens H. Hr. wurde auf den Hügeln beobachtet; sie ist dem küslenbusohe jedoch nicht cigcnthümlich. Eine, Art einheimischen Tabaks mit kleinern Blülhen als der am Hunter und strahlig auf dem Boden ausgebreiteten Blättern wuchs auf den freien Stellen an den Wasserhältern. Her Fluss enthielt weite Fliehen Wasser, welche durch einen kleinen Gauel mit einander in Verbindung standen. Am Morgen halten wir einen angenehmen Westwind, welcher sich später gegen Nord-West und Nord herumwendete. Her regelmässig wiederkehrende Seewind erhob sich des Abends aus Nordost, Die Nacht war warm und schwül; die Tage aber waren kühler, als wie wir sie in der vertan geiien Woche gehabt hatten. Das rothe Känguruh war besonders i» einem Sumpfe am Flusse sehr zahlreich. Bailjah-Euiru und Ibise Umgaben die Wasserhälter. Gharley schoss zwei Känguruhs. Oct. 26. — Wir ergötzten uns in hohem Grade an den zwei Känguruhs, welche geschmort worden waren, indem ich, um der Brühe mehr Kraft zu geben, etwas Haut hinzugetlian hatte. Die letztere war fast fünf Monate alt und hatte als Decke für meine Pllanzensammlung gedient, welche ich mich gezwungen gesehen hatte, zurückzulassen. Sie erforderte, dass sie längere Zeit kochte als frische, und war ziemlich geschmacklos. Wir legten in grader Linie ungefähr acht Meilen gegen Westen zurück, in der That aher eine viel grössere Strecke, da ich einen grossen jedoch trocknen Creek, welcher von Norden kam, irrthümlich für den Fluss gehalten hatte. Als ich meinen Irrlhum gewahr wurde, kreuzte ich vier oder fünf Meilen weit eine üppige baumlose Fhene und erreichte den Fluss wieder am Fusse eines langen hohen von Westen kommenden Gebirgszuges. Gegen Osten und Norden waren noch andere Berge sichtbar. Indem wir uns dem Flusse näherten; kamen wir an einigen mit dichtem Busche bedeckten Hügeln vorüber. .lener war dem au der Küste dei Liminen-B ucht äusserst ähnlich und bestand hauptsächlich aus einigen Akazien-Arten, Grevittea chrythi&enärön IL Dr. und der Jtossiaea mit breitem Stengel. Am Bande des Busches bemerkten wir überall Lagerslollen Fingehorner, von denen wir einige über die Ebenen schreitend erblickten. Das Flussbett wurde ausserordentlich unregelmässig. Die Panttafcui-Canäle waren stets mit Wasser gefüllt und (liessend, rlas trockne Dett dagegen enthielt steinige Wasserhälter, zum I heil in zusammenhängenden Reiben, welche aus Sandstein gebildet wurden, von Blöcken desselben bedeckt und von den prächtigsten Casuarinen, Theebäumen und Wassergui...... oder dessen Repräsentanten beschallet waren. Grosse Lagerplätze Eingehorner waren mit Schalen kürz lieh gebratener Muscheln (l'nio) bedeckt, deren unterer Theil Weiter und gebuchteter zu sein schien als bei den von uns bisher beobachteten. .lohn und Charley fanden einen Alligatorkopf, und dererstere ling einen der grossschuppigen Fische, des Mackenzie (Qsleogiossum), welcher vier Pfund wog. Muskitos und kleine schwarze Ameisen plagten uns während der Nächte, welche etwas warm aber von Thau begleitet waren. Indem wir unserm leicht gewundenen Pfade über das Jose Gestein folgten, stürzte Brown's Pferd, und wir sahen uns gezwungen zu halten. Naeh all dem Unglück, welches uns iu der letzten Zeit belrolfen, war ich auf die Wechscl-fälle aufmerksamer geworden, denen wir ausgesetzt waren, mehr noch als nach Gilberl's Tode, seit welchem wir über lausend Meilen zurückgelegt, ohne dass uns ein bedeutendes Unglück zugestossen war. Zu Anfang der Heise trieb mich das Hufen meiner Geführten, welche die Ochsen und Pferde hüteten, zurück, um beim Beladen eines unserer widerspenstigen Thiere behilflich zu sein, einen zerbrochenen Pack-sallel auszubessern oder nach den verloren gegangenen Hie-iiien zu suchen. Dies war äusserst beschwerlich und ermüdend; jedoch geschah es gleichsam instinktarlig und war von der llolfnuiig auf ein schnelleres Fortkommen begleitet; seit wir aber den Sieben-Emu-Fluss verlassen, zeigten mir diese Hufe sleis das Ermatten unserer armen Thiere an. Mit dem Zustande der Erschöpfung, in welchem sie sich befanden) nur zu wohl bekannt, befürchtete ich beständig, daran erinnert zu werden, denn durch mein fortgesetztes oder ununterbrochenes Heilen war ich im höchsten Grade reizbar und abgespannt geworden. Durch den Tod und Verlust unserer Hcservepferde vermochten wir es nun auch picht mehr, einige durch die frei gebliebenen andern abzulösen. Wir bemerkten daher bald ihre zunehmende Schwäche. Diese wurde nun noch dadurch bedeutend vermehrt, dass wir ge-uöthigt waren, stets zwei Pferde in der Nähe des Hägers gefesselt zu bebaken, nicht allein, damit wir des Morgens die andern früher und leichler linden konnten, sondern auch, damit sie bei einem etwaigen Aiigrille von Seilen der Eingebornen zur Vertheidigung dienen konnten. Oct. 27. — Wir gingen in einer WSW. Dichtung ungefähr sieben Meilen am Flusse hinauf his zu 14° 40' Breite und meiner Beobachtung nach 134" 16' Länge. Das Gebirge zog sich beständig längs des rechten Liers des Flusses bin. Der Anblick der Gegend wechselte hier äusserst angenehm. Schöne mit üppigem Grase bedeckte Ebenen von massigem I nilänge dehnten sich am Flusse hin und zwischen seinen zahlreichen Nebenarmen aus. Jener war iu einzelne Panttanus-Ganäle getheill, welche etil weder Iiiessendes Wasser onthiel-leu oder Beinen einzelner Halter bildeten. Die Ebenen wur- den von einem Gebirge begrenzt, Welches eine Richtung von Osl nach West, hatte und ungefähr zwei oder drei Meilen vom Flusse entfernt war. Jenseit desselben erhob sich Rauch. Herr II o per begegnete drei Fingebornen und unterhielt sieb mit ihnen. Fs schien, als hätten sie sich Dicht vor ihm ge-lürchlet. Es stürzte wieder eins unserer Pferde, wodurch wir genölhigt waren, sehr früh das Eager aufzuschlagen. Da sie alle äusserst erschöpft waren, gestattete ich; dass sie frei weideten ohne die gewöhnliche Vorsicht zu beobachten, zwei gefesselt zurückzubehalten für den Fall, dass wir von den Eingebornen plötzlich angegriffen werden sohlen. Es schien als wäre diese Gelegenheit absichtlich benutzt worden; denn hei Einbruch der Nacht zu Anfang von Charley's Wache schlichen sich vier Wilde zum Lager und waren schon bereit, ihre Spere auf uns zu schleudern, als sie von Charley bemerkt wurden, der augenblicklich Lärm machte. Wir sprangen sofort auf, aber sie waren bereits verschwunden, und ausser Charley hatte keiner elwas von ihnen gesehen. Ich wäre geneigt gewesen, Alles für eine. Täuschung zu halten, hätte ich nicht selbst nach 0 Ehr in der Ferne ihr Hufen gehört, worauf ich sie durch das Abfeuern eines Gewehres zum Schweigen brachte. Oct, 28. - Wir kamen zehn Meilen weit in einer nordwestlichen Dichtung bis zu 14° 33' Dreite. Als wir der grünen Einfassung des Flusses beinahe vier Meilen weit gefolgt waren, kehrte Charley, den ich einige Enten zu schiessen abgeschickt balle, zu uns zurück und berichtete, dass er an der Quelle des Flusses gewesen wäre und Weisser entdeckt hätte, welches am Fusse einer unbedeutenden Anhöhe aus der Erde sprudelte. Wir folgten nun der Dichtung einiger Rauchsäulen, welche sich hinter einem grossen Berge erhöben, indem wir auf unserm Wege durch eine wellige, mit einem Wahle aus breil blättrigen Theebäumen bestandene Gegend, über eine kümmerliche Ebene mit grossen Melonengrubcn, welche von Himheergelee-Daumen eingefasst waren, und zwischen zwei grossen Hergen durch eine Schlucht kamen, in welcher sich ein kleiner trockner gegen Nord-Ost "orichteter Creek befand. Von einem grossen Wasserbäller. o w welcher Polygonum enthielt und wahrscheinlich erst vor kur- zem ausgetrocknet war, erhoben sich eine Her de Enten, wahrscheinlich durch unser Herannahen gestört. Auch wurden zwei Trappen gesehen. Ingrlähr zwei Meilen weiter Hafen wir einen ansehnlichen Creek, an welchem entlang wir hinauf gingen, his wir zu einer kleinen Wasserlache kamen, welche uns beim Nachgraben einen hübschen Wasservorrath darbot. Engefähr noch vier Meilen weiter hinauf hatte C h ar-I e y eine andere schöne Lache gefunden. Zu jener Zeit litt ich au grosser Heizbarkeit der Haut und war am ganzen Körper mit Ilitzbläschen bedeckt. Her leiseste Druck oder die unbedeutendste Reihung erzeugten Entzündung und Geschwüre, besonders an den Knien. Herr Philipps litt ebenfalls in der Weise an den Armen, besonders den Ellbogen. Herr Gilbert war denselben Hautkrankheiten unterworfen, als wir über das Pikgebirge und längs des Isaacs reisten; seit jener Zeit bis jetzt halte Niemand von der Reisegesellschaft durch dieselbe zu leiden gehabt. Oct. 21). — Wir legten ungefähr zwölf Meilen gegen NNW. zurück. Oem Creek folgten wir ungefähr vier Meilen weit, damit sich Unsere Ochsen und Pferde an dem Wasserhälter, welcher am Tage zuvor von Charley entdeckt worden war, salt trinken konnten; Wir kamen über einige Ebenen sowie durch einen Wahl breilhlätlrigor Tbeebäume und gingen am Saume eines dichten Husches bin, welcher die Umgebung des Gebirges einnahm. Nachdem wir sieben Meilen zurückgelegt, kamen wir auf eine weite grosse Aue. Dieselbe war ollen mit Buxbaum und hreithlätlrigen Theebäumen bestanden und auf allen Seiten, die gegen SSO. ausgenommen, von hohen Gebirgen eingeschlossen, welche sich wie Vorgebirge von der Ebene erhoben. Als wir sie später überstiegen, fand ich, dass sie wellenförmige Ketten von Sandslein - Hügeln bildeten. Wir Überschritten einige kleine Gräben, indem wir uns gegen Nord-Ost und Ost hielten, und kamen zu einem ansehnlichen Creek, in dessen Nähe Basalt auftrat Dies war das erste vulkanische Gestein von jüngerem Alter, welches wir getroffen, seitdem wir den S cpar a Ii uns-Cr eo k .....I den oheru Lynd verliesseil. Zugleich fanden meine Schwar- zen die Formation der Darling-Dünen, welche von uns als der Vorhole der westlichen Gewässer begrüsst wurde. Die ganze Gegend am ohern Theile des Greek war kürzlich abgebrannt worden, was mich veranlasste, diesem his zum Ursprünge zu folgen, da ich die Stelle zu linden holfte, wo die Schwarzen Wasser gehabt halten. Das Dett lag voll Basall-slücke, ebenso die ausgetrockneten Halter. Von einem der letztern flog eine Grallina avslraU» auf und belebte für kurze Zeit unsere llolfnung. In einem lernen Theile des Thaies fand ich Brunnen, welche die EMigehornen gegraben hatten, und die wir vergrösscrlen in der llolfnung, dass sie eine hinreichende Wassermenge liefern würden; darin täuschten wir uns jedoch, denn sie enthielten kaum genug, dass wir unsern eignen Durst damit stillen kannten. Jedoch fand Gharley, indem er den Greek aufwärts untersuchte, muh einer langen Wanderung in einer engen Bergschluchl einen Brunnen und eine Quelle, zu denen er durch Spuren von Känguruhs *) geführt worden war. Unsere Bierde und Ochsen, welche sich ungeduldig um den kleinen von uns gegrabenen Halter drängten, wurden unverzüglich aufgeschirrt, und so setzten wir die Heise uugelähr drei Meilen weil in nördlicher Bichtung bis zum Anfange eines felsigen Thaies fori, wo sich unser Vieh wenigstens satt trinken konnte. Hingegen war alles Gras vor kurzem durch ein Buschfeuer vernichtet worden. Die Akazie der F xpe d i t i o n s -B e r g e stand auf der weiten Aue, besonders an den Brunnen der Fiugehornen, prächtig und in grossen schönen Bäumen. Ihre Samen wa- * reu indess ausgefallen oder durch das letzte Buschfeuer geröstet Herr Philipps, dem viel daran lag einen Ersetz für den Galfee zu entdecken, und dem wir auch den Gebrauch der Flussbohne des Makenzie zu verdanken hallen, sammelte diese Samen, röstete und kochte sie. Er gab mir den Absud zu kosten; ich fand ihn aher so ausserordentlich bitier, dass ich Herrn Philipps warnte, auch davon zu trin- *) Macropm Panyi Mc 11 in; n, Wir. vallida — „Wallurnk" der Eingebor neu um Sc Ii w ;ui n l'l ii s s c, s. Edward C harleaworlh, Nat}azine o{ natural kitiorf. Nnc Snies Vul. I. (London 1S37, 8.) />. 583. d. Udlers. ken. Sein Verlangen nach einem wannen Getrink, welches Während der Tagereise immer mehr zugenommen hatte, verleitete ihn jedoch, ungefähr eine halbe Kanne davon zu gemessen , was ihn sehr unwohl machte und bei ihm heftiges Erbrechen und Diarrhoe während des Abends und der ganzen Nacht verursachte. Die Wenigkeit, welche ich gekostet, rief nur eine gelinde Diarrhoe hervor, wählend Herr Caltert, der nur wenig mehr als ich getrunken, sieh sehr unwohl fühlte. Das Gummi dieser Akazie ist ein wenig zusammenziehend, aber völlig unschädlich. Oct. 30. — Wir hatten ungefähr vier Meilen auf dem Gipfel des Gebirges gegen NW. und NNW. zurückgelegt, als uns ein weites Thal von hohen Bergen eingeschlossen gegen Nord und Nord-West entgegentrat. Wir stiegen an einem steilen steinigen Abhänge aus Basalt in dasselbe hinab und folgten einem Greek, welcher einen sehr gekrümmten Lauf gegen Süd-West hatte. Wir waren ungefähr sieben Meilen weit an ihm hinabgegangen, als Charley einen grünen Streifen Bäume so wie jüngst von den Eingebornen abgebrannte Stellen bemerkte und einen aus NNW. kommenden, iiiessenden Bach entdeckte. Er war von Pandanus, Akazien (Inga moniliformis) und einer baumartigen Vitex mit dreilheiligeii Blättern einge-lasst. Die Auen waren prächtig hegrast und licht mitDuxhauni und weissem Gummi bestanden. Auf dein Hachen Gipfel des SaudsLeingehirges fanden wir ftlclaleuca- und Dost-Gummi, die Bergakazie und Persoonia falcula IL Br. Der Dasalt beschränkte sich anscheinend auf den obern Theil des Thaies, wo er den Sandstein durchbrochen hatte. Aus diesem bestanden sämmlliche Berge rings um unser Lager, dessen Breite ich zu 14° 23' 55" üerr< linelr. '«ei unserm letzten Lager beobachtete ich einen Plalxjttrcus von der Grösse des Bosella-Papageis von Moreton-Bay, mit weisser Stirn, gelben Schultern und meergrünem Körper. Die Weibchen sind nicht so prächtig gefärbt als die Männchen, die .hingen auf dem Bücken gesprenkelt. Ich halte ihn für den Platy-nrcus Hrownii Vig. Horst *). Der schwarz und weisse *) Reichenbach, Vögel Neubollands S. 147. No. 183. iL UebdlS I-eiclilmnU'n Reite. 24 PtUolis, wovon das einzige ausgestopfte Exemplar Herrn Gilber t von einem Milan fast aus der Hand geraubt worden war, kam an den Brunnen der Eingebornen in grosser Menge vor. Während der Nacht besuchten fliegende Füchse die Gummibäume in Masse, um den Honig aus den Blüthen zu saugen. Gharley schoss drei derselben, aus denen wir uns ein verspätetes aber willkommnes Abendessen bereiteten. So fett wie die, welche wir früher gegessen, waren sie nicht; auch schmeckten sie etwas scharf. Da die Gerichte jedoch in der Dunkelheit zubereitet wurden, war es schwierig, die Ursache eines besondern Beigeschmacks zu entdecken, zumal da es dein Meister Brown stets daran lag, damit so bald als möglich fertig zu sein, und derselbe heim Reinigen derselben nicht übermässig eigen war. Platycercns v&rsicolor (der Port-Essington-Parrakit) besuchte in starken Zügen die Blüthen der Gummibäume und machte am Tage ebenso viel Geräusch und Lärm wie der fliegende Fuchs in der Nacht. Oct. 31. -— Als wir aufbrechen wollten, war Brown's altes Pferd fort. Nach langem Suchen wurde das arme Thier auf der entgegengesetzten Seile des Greek, auf dem Bücken liegend und unfähig sich zu bewegen gefunden. Es gelang uns, es umzuwenden und ihm aufzuhelfen; jedoch war es so schwach, dass es kaum im Stande war zu stehen. Unsere Thiere waren sehr ermattet und lahm geworden, in Folge dass wir mehrere Tage hindurch über felsige Berge gereist waren, und bedurften einiger Buhe. Ich beschloss deshalb, einen Tag hier zu bleiben, da kein Ort besser zu ihrer Erholung geeignet sein konnte. Das Gras war jung und mannigfaltig, das Wasser angenehm kühl; die einzeln stehenden, umfangreichen Bäume boten erquickenden Schatten dar. Zahlreiche Vögel besuchten das Wasser. Ein Ptüotii unterhielt uns durch seinen angenehmen wohlklingenden Gesang bei Tagesanbruch, wie der gelbkehlige Pinselzüngler (Lcatherhead) durch ununterbrochenes abwechselndes Singen und Pfeifen während des Tages- Dacelo cervtna Gould wurde weder so häulig noch so regelmässig als sein Repräsentant an der Oslküste gehört. Ich fand ein Farrn (Taeniopsis) längs des Creek. Auf den Ebenen und Auen am Roper war eine Mimosa von ungefähr drei Fuss Höhe beobachte! worden. Charley und Brown gingen auf fliegende Fuchse auf die Jagd und kehrten zum zweiten Frühstück mit zwölf Stück zurück. Während des Nachmittags gingen sie wieder aus und brachten wieder dreizehn, aussei- welchen sie fünfzehn verwundet auf den Bäumen hängen gelassen hatten. Sie waren an einem grossen Sumpfe und einem Weiher gewesen, welcher mit dem Creek in Verbindung stand. Charley erkläre, er hätte in demselben ein sonderbares Thier „mit zwei Hörnern" gesehen, das ihn davon abgeballen, in's Wasser zu geben. Brown sah am folgenden Tage in demselben Weiher ein Crocodil. Charley's Einbildungskraft halte wahrscheinlich diesem wunderbaren Thiere zwei Horner verliehen. Vierzehntes Capitel, Unterhaltung mit einem Eingebornen. — Drückend Hiine. — Bin Pferd verwundet sich und stirht. — Gros»« Menge fliegender Füchse. — Prächtiges Thal. — Freundliche Fingeborne. — Das Schrot verbraucht. — Instinkt der Ochsen. — Süd - Alligator - Flus«. — Freundliche Eingeborne im Besitze eines Degen; mit Feuergewehrcn hekannl. — Ihre Sprache. Nov. 1. — Wir erreichten 14° 16'17" Breite, nachdem wir ungefähr neun Meilen Nord-West hei Nord zurückgelegt halten. Ein Sandstein - Gebirge trat st» nahe zum „Fliege n il e n-Fuch s - G r e e k" hinan, dass wir gonölhigl waren, es zu übersteigen. Oestlich von demselben dehnten sich Thcebatun-Auen mit zahlreichen Gräben aus, welche tief, jedoch trocken waren und eine Einfassung von hängenden Theebäumen hatten. Weiter hin war die liegend schön begrast und offen mit Holz U landen. Indem wir in einer NNW. Richtung einige isolirte Berge umgingen, kamen wir wieder an den PaÄdaaiw-Creek, welchem wir nun folgten. Derselbe nahm einige andre sandige Greeks in sieb auf, sowie mehrere trockne Canäle, welche mit Pandanus eingefasstwaren und Reihen von Lachen enthielten. Darin siebende Typha deutele deren feuchten Untergrund an. Gegen Norden waren einige langgezogene einzeln liegende Hügel sichtbar, gegen Ost ein langer Höhenzug« welcher sich von Süden gegen Norden erstreckte. Das Thal /wischen denselben war mit einzelnen Gruppen Pandanus bestanden, Die Nachbarschaft des Greeks war mit hohem steifem Grase bedeckt. Lange Strecken, welche erst vor Kurzem abgebrannt worden waren, hatten sich wieder mit köstlichem Grün bekleidet. Dies verlieb mit den dunkleren Waldstreifen, welche den gewundenen Lauf einiger Creeks bezeichneten, dieser schönen Gegend das Ansehen eines grossen Parkes. Ich folgte einem der sandigen Creeks, als mich Herr Calvert auf einen entlernten Streiten l'nniianus aufmerksam machte, der sich iu der Nähe eines Flusses zu befinden versprach. Ich schickte Herrn Ho per hin, den Ort zu untersuchen. Nachdem er uns durch Abfeuern seines Gewehres angezeigt, dass er Wasser gefunden hatte, folgten wir ihm. Es war ein breiter Creek mit festem sandigem Grunde und einem Strome vmi drei Fuss Tiefe und zwischen sieben und zehn Schritt Dreite. Seine Ffer waren von grossen Gummibäumen und Surcocc-phalut beschattet, Am Nasser standen dichtes Hohr und steiles breitblättriges Gras. Die Menge, Hauch, der sich in allen Gegenden des Thaies erhob, zeigte, dass die Gegend zahlreich bevölkert war. Drown traf zwei Eiiigchorno mit ihren Frauen und Kindern; sobald sie ihn jedoch erblickten, entflohen sie. Nach Sonnenuntergang sammelten sich eine. Menge in der Nähe unseres Lagers und steckten das Gras iu Brand, so dass der Himmel davon gerölhot wurde, da das Feuer nach allen Seiten um sich grill'. Sie suchten uns Furcht, einzullössen, indem sie im Chore das Gi-hml von Hunden nachahmten, zogen sich jedoch zurück, als sie sahen, dass ihnen das nichts half. Während der Nacht liessen sie uns ungestört, ausgenommen dass einer ihrer Hunde, wahrscheinlich durch den Geruch unseres Abemlbrods vom liegenden Fuchs angezogen, das Lager umschlich» .lohn und Charley waren zurückgeblieben, um fliegende Füchse zu schiessen, und kehrten gegen Sonnenuntergang mit neunundzwanzig Stück zurück, die uns ein schönes Frühstück und Mittagsessen lie-leilen. Die Nacht, war hell. I in ein Viertel vor neun Fhr erhob sich ein warmer Serwind aus NNO. Er war so voll und st.älig, wie wir ihn kaum auf dem Pikgebirge und am Mackenzie gehabt halten. Obgleich wir nur von einem Zuflüsse des Hop er den Ursprung gesehen hatten, war ich doch davon überzeugt, dass der Creek, da er sich ahne Zweifel mit jenem, an welchem wir gestern gelagert, vereinigt, ebenfalls diesem Flusse zugehört. Nov. 2. — Wir legten gegen N. 3(1° W. am Creek entlang acht und eine halbe Meile zurück, indem wir eine seiner Krümmungen abschnitten und einige Hasaltanhöhen mit Hachen Gipfeln überstiegen. Von diesen wurden zwei ziem- lieh parallel laufende Gebirgszüge gegen Westen, der eine ruber* der andere in der Ferne in blauen Umrissen gesehen. Gegen Norden erhoben sich zwei Berge, von welchen der Greek seinen hauptsächlichsten Zuwachs erhalten mochte. Derselbe wand sich zwischen Sandstein-Hügeln hindurch und breitete sich abwechselnd in Nymphäen - Halter aus oder lief in einem schmalen Strome über sein steiniges und sandiges Bett. Pandanua, hängende Theebäume, Terminalia, Akazien und Sarcocephalus verliehen seiner Umgehung einen üppig grünen Anblick. Auf den Auen wuchsen Apfelgummi und die Eugenia mit gerippter scharlachrother Frucht. McUwrium End]., in Blättern und Grösse dem Haselnuss-Strauchc ähnlich, wurde auch gefunden. Der Trauben-Feigenbaum stand längs des Flusses in Menge; doch waren reife Früchte auf ihm zu dieser Jahreszeit selten. Ein kleiner Fisch, ein Gristes, wurde in den Nymphäen-Hältern gesehen; er wollte aber nicht anbeissen. Um 9 Uhr p. m. hatten wir wieder einen lebhaften warmen Wind aus Nord bei Ost; um 2 Uhr des Morgens dagegen wehte ein angenehmer kühler Wind, ebenso stärkend wie erfrischend, aus Westen. Zu derselben Stunde kam ein Zug wilder Gänse am Flusse herab, was mich zu dem Glauben veranlasste, dass der Creek der Ahzugscanal einer grossen Lagune sei wie der in dem Thale des Burdekin. Nov. 3. — Wir setzten unsern Weg am Creek hinanI neun oder zehn Meilen weit bis zu 14° 2' 46" Breite fort. Sein Strom blieb unverändert; nur wurde das Thal enger; auch traten Pandanus und die hängenden Theebäume seltener auf. Arn Fusse der Anhöhen zogen sich Brunnen und Wasserhälter mit dem Creek in paralleler Bichtung hin. Der breit blättrige Theebaum stand in Blüthe. Wir beobachteten Polyphragmon, welches wir zuerst am ohern Lynd gesehen, Carega arborea , Hukca arborescens und Coniogeton ar-boresvens. Weisse Kakadus waren zahlreich aber scheu. Eine blassgrüne Pferdebremse belästigte uns und unser Vieh im höchsten Grade. Die Berge waren nicht sehr hoch und bestanden säinnil-lich aus Sandslein. Auf der linken Seite des Creek erhob sich in der Nähe unseres Lagers eine Kette kegelförmiger Hügel. Als wir am Creek entlang ritten, erhob sich plötzlich vom Ufer desselben ein Eingehorner und kreuzte unsern Weg, indem er nach einem Nymphäcnbrunnen hinabging, an welchem er warten zu wollen schien, bis wir herankamen. Ich rief ihn. Er sah sich zwar um, schien aher zweifelhaft zu sein, was er thun oder sagen sollte. Darauf stieg ich ab und gab ihm durch Zeichen meine freundlichen Absichten zu erkennen. Er ling nun an zu schreien, aher als er sah, dass ich meine Gefährten mit den Pferden und Ochsen weggehen liess, indem ich mich ihm näherte, und dass ich ihm Geschenke entgegenhielt, gewann er Zutrauen, gestattete, dass ich mich ihm näherte, und nahm einige Metallknöpfe von mir au. Ich glaubte, er (rüge mich, ob wir am Creek hinabgehen wollten, und antwortete ihm: „Drrrrrr aroma aro-ma!" indem ich gegen Norden zeigte. Da wir einander jedoch nicht verstanden, und er eben nicht sehr zugänglicher Natur zu sein schien, bestieg ich wieder meinen Schimmel und verliess ihn, bemerkend, dass er mir stumm nachstarrte, his ich seinen Blicken entschwunden war. Des Mittags lagerten wir unter zwei Sarcocephalus-Bäumen mit weit gespreizten Aesten, welche uns angenehmen Schulz gegen die glühenden Strahlen der Sonne gewährten. Als aber die Sonne sank, verlängerten sich schnell die Schatten, welche die runden Kronen der Bäume warfen, und wir mussten dem beschatteten Platz stets nachfolgen, um einige Linderung der Hitze zu erhalten, die so entkräftend und ermattend auf uns einwirkte, dass uns die geringste Bewegung lästig wurde. Nach Sonnenuntergang bei der vergleichsweise kühlen Ahend-luft lebten wir wieder auf. Nur während der ersten Stunden des Tages und vor Sonnenaufgang fühlte ich mich geneigt, eine Beschäftigung vorzunehmen, welche etwas körperliche Bewegung erforderte. Es war iu der Thal, ein wahrer Genuss ohne Decke auf dein Lager zu ruhen und die erbleichenden Tinten der untergehenden Sonne zu beobachten. Der regelmässige oben erwähnte Seewind erhob sich während der Nacht nicht. Um zehn und ein halb Uhr p. m. bemerkten wir dagegen eine leise Bewegung in der Atmosphäre und glaubten Feuchtigkeit in derselben zu fühlen, als wenn entfernt ein Gewitter vorübergezogen wäre und dem Vordringen des Seewindes Finhalt gcthan hätte. Nov. 4. — Wir kamen ungefähr sieben Meilen weit gegen Nord-West hei Nord bis zu 13° 56' 46" Breite. Nachdem wir dem Creek uugelähr eine Meile weit gefolgt waren, wendete er sich so sehr gegen Westen, dass ich ihn verliess. ich erstieg unter bedeutenden Schwierigkeiten die Berge gegen Norden. Von ihrem höchsten Punkte sah ich, dass ein hoher Gebirgszug, welcher von Süd-Ost gegen Nord-West strich, das Thal des Creeks begrenzte, welchen wir verlassen hatten. Ein anderes schönes Gebirge wurde gegen Osten gesehen. Wir stiegen, einem Graben folgend, in das Thal des Creek hinab. Dieser Boss gegen Süden und mündete wahrscheinlich in jenen, welchen wir jenseil unseres letzten Lagerplatzes verlassen hatten. Wir kamen iu dem untern Theile des Grabens zu einigen schönen Nymphäenbrunnen und von Farrn umgebenen Quellen. Das ganze, wenn auch schmale Thal war schön begrast. Trichodetma, Grewia, Crinum und das Trifolium vom Suttor standen auf den Auen; der Apfel-nnd Bostgunnni, die Bergakazie und Pandanus zogen die Anhöhen vor. Der Fels bestand aus Sandstein. Auf den Stücken im Creek fand ich Abdrücke von zvveischaligen Muscheln, von denen eine ähnlich wie Cardium gerippt war. Untere Ochsen waren so lahm geworden und durch die ausserordentliche Hitze in dem Grade erschöpft, dass ich sie nur unter den grossten Mühseligkeiten davon zurückhalten konnte, mit ihren Ladungen in's Wasser zu bilden. Einer von ihnen, welcher die Eeberresle meiner Pllanzensammlung trug, benutzte die Gelegenheit und sprang in einen tiefen Hälter. Er schwamm vergnügt darin herum und schien froh zu sein, während ich vor Schreck aufschrie, als ich sah, wie meine Pflanzen durchnässt wurden. Nov. 5. — Wir kamen im Ganzen ungefähr elf Midien weit N. 55° W. bis zu 13° 50' Breite. Nachdem wir dem Creek, an welchem wir gelagert hatten, his zu seinem Ursprünge gefolgt waren, sliessen wir auf einen dürftigen Zasei-rinden-Wald, So oft wir an gegen Ost lliessende Gräben kamen, liieltcu wir uns gegen Nord-West und West. Wir begegneten einigen Sandstein-Hügeln und Höhenzügen, welche sieb von der Saudebeiie erholten. Einen derselben versuchten wir zu übersteigen', unser Weg wurde jedoch von Abgründen und Klüften unterbrochen, welche für unsere Ochsen unüberwindliche Hindernisse darboten. Deshalb folgten wir gegen Süden einem Graben, welcher sieb zwischen zwei Gebirgen gegen Westen und Süden hindurchwand und dann gegen Nord-Westen weiter lloss. Er brachte uns zu einem Zuflüsse des Greek, den wir vor Kurzem verlassen hatten und in welchem wir grosse, mit Nymphäen und Villarsien erfüllte Wasserballer fanden. Die Schichten des Gebirges, von welchem wir herankamen, waren gegen Süd-West geneigt. In dieser Richtung sah ich ein hohes Gebirge, Wahrscheinlich die Fortsetzung von dem, welches wir während der gestrigen Heise längs Roper's Creek beobachteten« Der Mt'Uih'uca • Gummi, die Cypresslirhte, Vusaitut und Hanksia standen in dem Zasei rindeu-Wahlc und längs des Creek in Feberlluss. Die Auen au den Wasserballern waren mil dunkelgrünem Grase bedeckt, dem unser Vieh jedoch nicht in dem Grade zusprach, wie ich des schönen Aussehens wegen geglaubt, dass es der Fall sein würde. In den Lager-steilen der Eingebornen wurden häutig (Jeberrestc von Süss-wasser - Schildkröten gefunden. Herr Calvert sah das Bild einer solchen mit rothein Ocker an einen Fels gezeichnet. Wahrst beinlich bildet dieses Thier einen ansehnlichen Theil der Nahrung der Eingebornen. .lohn Murphy berichtete, dass er eine, aus Stücken Zaserrinde errichtete Hülle Einge-horner gesehen hätte, die gross peinig gewesen wäre, um unsere gan/e Gesellschaft aufzunehmen. Die Hüllen, welche ich gefunden halle, waren auch sehr geräumig, jedoch mil Theebaum-Binde gedeckt. Von dem Gebirge war in jeder Richtung Bauch von den Feuern Eingehorner sichtbar. Die von ihnen abgesengten Stellen führten uns unveränderlich zu Crocks. Charley schoss ein Felskänguruh und /war von einer andern Art als die, welche wir zuvor gesehen. Es war von hellgrauer Farbe; der Schwanz glatt und dessen schwarzes Ende buschiger wie bei den andern Arten. Auf jeder Schüller befanden sich zwei weisse Flecken« Ausserdem war es kleiner als jenes vom B u rgr u in cn-C r e ek und wie das rothe Känguruh vom Mitchell und von den Küsten des Golf. John schoss einen grossen Leguan, welcher merkwürdig bell gefärbt war. Es röhrte dies wahrscheinlich daher, dass im sich erst vor Kurzem gehäutet halle. Nov. 6. — Wir legten vierzehn Meilen N. 30° W. Ins zu 13°38y 28" Breite kommend zurück und lagerten an einem kleinen Greek, dessen Ursprung von Sümpfen mit hängenden Theebäumen umgeben war. Wir liessen alle östlichen Gewässer rechts liegen und folgten einigen anderen, die gegen Süden hinabflössen, bis zu ihrem Ursprünge. Bio Gegend bestand mit AueAahme der Anhöhen, welche die schmalen von Gräben durchzogenen Thäler einschlössen, aus ebenem sandigein Zasen iinlon - Walde , in Welchem Mchdcuca-Gummi und luil-senfrüchtige Eisenrinde zerstreut standen. Junger Anwuchs derselben bildete lange Strecken offnen niedrigen Unterholzes. Wir hallen einen grossen aber trockenen Sumpf ge-Indlrn. welcher keinen Abiluss hatte und von Pandanus umgehen war, als mich Brown auf eine Oeffnung in dem Walde und auf eine < igentbümliche dunkle Erscheinung in der Atmosphäre, gleich ausgedehnten Ebenen undThälern aufmerksam machte. Imbun wir iu dieser Bichtung den Weg fortsetzten, kamen wir an den äussersten Band des sandigen Tafellandes, von welchem wir ein weiles gegen Westen von hohen Gebirgen begrenztes Thal überblickten. Darauf folgten wir den verschiedenen Krümmungen eines sehr sleinigrn Greek, um Wasser zu suchen. Die (iradinu ausiralis liess sich von Zeit zu Zeil hören, doch stete nur um uns zu lauschen. Kakadus, Tauben und Pinken erwiesen sich alle als falsche Prnpheteii. Jedoch landen wir ungefähr muh fünf Meilen ueiler eine kleine Lache, an welcher ganz kurz zuvor Eingeberae gelagert hallen, und noch drei Meilen weiter zwei schöne von Pandanus umsäumte Wasserhälter. Unsere Bierde und Ochsen waren so lahm, dass sie auf dem steinigen Boden kaum fortkommen konnten. Bio Anhöhen an dem Ursprünge dieses westlichen Greek waren mit einer baumartigen Capparts bestanden, deren reife Früchte den Erdbeeren sehr Ähnlich Schmeckten, dagegen unreif äusserst beissend waren. Sehr baldig war ein anderer kleiner Baum zu den Ilamoficae IE C. gehörend, mit grosser weisser wohlriechender Blüihe und einer uugelähr zwei Zoll langen und einen Zoll breilen Frucht mit zahlreichen Samen, welche in einer breiigen Masse lagen. Im reifen Zustande wurde diese Masse schwarz. Ich ass einige davon. Obgleich sie sich als unschädlich erwiesen, waren sie doch nicht gut zu nennen. Der kleine Brodbaum vom obern Eynd gehört ohne Zweifel zu derselben Pflanzenlämilic. Ich glaube, dass alle Creeks, welche wir getroffen, seitdem wir den Roper verliessen, zu diesem gehören, und dass alle westlichen Gewisser, wehdien wir begegneten, bis wir den Süd- Alligator fluss erreichten, zu dem Systeme des letztern gehören. Die Scheide der östlichen und westlichen Gewässer beiludet sich meiner Beobachtung zufolge unter 133° 35' Länge. Nov. 7. — Wir folgten dem Creek vier bis fünf Meilen weit und machten auf einem schonen Crasplalze mil guten Wasserhältern Hall, um einen unserer Ochsen zu schlachten und den übrigen nebst den Pferden einige Erholung zu gewähren. Die armen Thiere waren ganz und gar herabgekommen und selbst, ohne Ladung nicht mehr fähig weit zu gehen. Von meinen Lesern werden sieb vielleicht, einige wundern, dass unsere Ochsen so sehr gelitten halten, obgleich wir in kurzen Tagereisen durch eine Gegend gekommen waren, welche ebensowohl schön hegrast als hinreichend bewässert war; sie mögen aber den Himmelsstrich in Detrachl ziehen, unter welchem wir reisten, sowie die Hitze, welcher wir ausgesetzt waren. Die steinige BeschahVnhoil des Bodens, über welchen wir kamen, trug nicht woniger zu ihrer Lahmheit und Erschöpfung bei. Wenn ich von sieben zwei oder drei Tage hätte können Bast halten, würden die Thiere Zeit zur Erholung gehabt haben, und es würde vergleichsweise gut gegangen sein; aber abgesehen von den Beschwerden des Beisens war der erschlalfeiule und entkräftende Ein-lluss des Chinas auf unser Vieh wie auf uns selbst nur zu sichtbar. Apfelgummi, Blulholz und Pappelgummi wuchsen rings um unser Lager, Das Gras war weich, bildete aber einzelne Büschel. Crinwn war häutig. Der Nachtwind erhöh sieh um drei Vierlei auf neun heftig, voll und warm aus Nord-Ost oder Nord bei Ost. Vor Tagesanbruch war die Luft etwas mit Feuchtigkeit geschwängert, wodurch das fast völlig trockne Fleisch wieder ein wenig anzog. Während des 8. Nov. waren wir damit beschäftigt, das Fleisch HP trocknen, unsere Sachen zu waschen und auszubessern und die wenige Ladung, welche uns geblieben war, zu ordnen. Nov. 9. — Wir kamen in einer südwestlichen Dichtung ungefähr neun Meilen weil am Greek herab. Gegen Süd und Süd-Ost waren seine Thäler von niedrigen Sandstein-Bergen begrenzt. Gegen Nord-West zogen sich felsige Anhöhen mit verkrüppelten Bäumen und Cypressfichten hm. Die I fer des Creek, welchen ich nach dein zuletzt geschlachteten Ochsen „S ch ne egl öck ch en - C r e c k" (Snowdrop's Creek) nannte, waren ollen und schön begrast. Dieser war wohl mit Wasser versehen. Guter dem jungen Grase standen eine sein- hübsche kleine Sida, ein Convolvulus und Gre\via, Herr Calverl sah eine; Itivislona-Palme. Während des Narhmillags fühlten wir einen Seewind aus Osten, während der Nacht einen heftigen aus Nord und Nord-Ost, welcher wahrscheinlich einem andern Systeme von Luftströmungen angehörte. Eine Herde Pfeifenten (LeplotQrsis Eytöni Gould) zogen während der Nacht gegen Osten den Creek hinab. Dies veranlasste mich zu glauben, dass der Schneeglöckchen-Creek entweder ansehnliche Wasser enthaltende Creeks in sich aufnimmt oder sich selbst mit einem grösseren Müsse verbindet. An dem Wasserballer war der schwarze Ibis häufig. Nov. 10. — Wir legten ungefähr sechs und eine halbe Meile gegen NNW. zurück. Der Crock wendete sich so weil, gegen Westen und Süden, dass ich ihn verliess und einige. Anhöhen überstieg, jenseit welcher ein sehr steiniger nach dem Schneeglöckchen-Creek hinahtliessender anderer unsern Weg unterbrach. Nachdem wir ihn unter grossen Schwierigkeiten überschritten, isetztcn wir die Reise durch einen dürftigen Wald fort und kamen zu den Quellen desselben Creek, von welchen einige aus Sümpfen bestanden. Hier erreichte der hängende Theebaum auf dem mit Sand vermischten Moorboden eine ansehnliche Crosse. Die sandigen Abhänge, welche die Sümpfe umschlossen, waren mit Banksia; A/r/a/euca-Gunnni und Pandanut bedeckt. Eine übermässige Flillle von Gräsern und niedrige Binsen umgaben die tiefen vom Quellwasser gefüllten Lachen. Diese Stellen, welche eine Menge Zeichen trugen, dass sie von den Eingebornen häulig besucht werden, glichen Oasen in dem dürren, traurigen, sandigen Walde und bildeten küstliche schattige Gruppen, welche auf alle Sinne einen angenehmen Einlluss ausübten. Känguruhs und verschiedene Vögel, besonders der weisse Kakadu waren zahlreich. Kleine Dienen setzten sich wie Fliegen auf unsere Hände, auf mein Papier und auf unsere Suppenteller und deuteten Feberfluss von Honig an. Eine kleine Cicade war aus ihrem Schlummer erwacht und sang äusserst fvöhlicb. Durch einen unseligen Zufall halte sich eins unserer Pferde heilig in den Leib gestossen; ich zog ihm ein Haarseil durch die bedeutende Geschwulst, obgleich ich seines erschöpften Zustand es wegen wenig llolfnung für seine Erholung hegte. Nov. 11. — Wir legten ungefähr zehn Meilen in grader Linie zurück, halten aber einen weiten beschwerlichen Umweg zu machen. Indem wir beim Aufbrechen eine nördliche Bichtung einschlugen, kamen wir über eine Strecke steinigen Rodens. Dahl darauf betraten wir eine Sandebene mil Gestrüpp und Zaserrinden-Wald bedeckt, welcher mit Mefaleuca-Gummi untermischt war. In einer Entfernung von vier Meilen gelangten wir an einen steinigen gegen Westen gerichteten Creek, dem wir folgten. Von einem der Hügel, Welche sein schmales Thal einschlössen, balle ich eine höchst ent-muthigendc, trostlose Aussicht über eine schrecklich steinige Gegend. Es schien, als ob eine Hochebene, welche aus horizontalen Sandslein-Schichlen gebildet gewesen wäre, buchstäblich in Stücke gehackt worden sei, so lagen die Blöcke von den Verschiedensten fantastischsten Gestalten da. Eine grüne Pllanzenmenge hatte in den Spalten und Klüften wu- ehcrnd Wurzeln geschlagen und verbarg zur Hälfte die Schwie-rigkeilen, welche uns bei unserm Versuche, unsern Weg darüber fortzusetzen, erwarteten. Der Creek, in und längs ilessen Dett wir uns langsam hinabwanden, lag meist voll von grossen Felsstücken, zwischen welchen unsere Pferde und Ochsen häufig ausglitten. Steile; und ganz senkrechte Felsen zu beiden Seilen zwangen uns, ihn zu verlassen. Nachdem wir einem der ihm zulliessonden Creeks bis zu dessen Ursprung gefolgt waren, kamen wir gegen Norden zu einem andern, welcher uns zu einem gegen West bei Süd lautenden Fluss rührte. Unter den grossten Schwierigkeiten stiegen wir an seiner Stute die steilen Abhänge hinab und errichteten iu seinem Bett an einem grossen Wasserballer unser Lager. Die Breite des Flusses war meiner Beobachtung zufolge 133° 6'. Eine neue Klippenlaube (Petropkassa Gould) mit. dunkelgrünem Leibe und hellbraunen vorderen Schwungfedern ohne das geringste Weiss und etwas abgestutzten Schwanzfedern, lebte in Paaren oder kleinen Flügen zusammen wie Genphaps und ilog aus dem Schatten der überhängenden Felsen oder von den feuchten Brunnen auf, welche die Fingebornen in das Bett des Creeks gegraben hatten, und welches jene umschwärmten wie Fliegen einen Syrupstropfen. Line schöne schattige Eukalypte mit kurzem Stamm, weit ge-spreizten Aesten und der grauen Binde des Buxbaum, wuchs zwischen den Felsen längs des Creeks. Nov. 12. — Wir hallen uns gezwungen gesehen, das verwundete Pferd zurückzulassen. Als Charley diesen Morgen zu ihm ging, um es nachzubringen, (and er das arme Thier bereits todt. Bei unserer Rückkehr zum Lager folgten wir einem andern Creek gegen Norden, welcher sich ungefähr acht Meilen östlich von unserm Lager ebenfalls mit dem Flusse vereinigte. Dieser war dicht mit Busch bedeckt, und sein Thal auf beiden Seiten von fast senkrechten Wänden eingeschlossen. Myriaden Siegender Füchse hingen in dichten Klumpen in den schall igen und etwas feuchten Stellen des Waldes an den höchsten Bäumen. Sie Bogen auf, als wir vorüberkamen, und erzeugten durch das Schlagen mit ihren grossen Flughäuten ein Geräusch ähnlich tiein eines Hagelwetters. Nov. 13. — Hie beiden Pferde, welche Gharley und ich gelbst gestern geritten, halten so sehr gelitten, dass ich ihnen einen Tag Huhe gewähren musste. Während dem ging ich mit Gharley und Brown nach der Stelle, wo wir die grösste Menge fliegender Füchse gesehen, und während ich die Bäume untersuchte, schössen meine Begleiter siebenundsechzig, von welchen füufuudfünfzig nach unserm Lager gebracht wurden. Sie lieferten Frühstück, Mittag- und Abond-hrod für jeden von uns acht Stück. Her Biegende Fuchs lebt hier von einer kleinen blauen ovalen Steinfrucht von scharfem Geschmack mit bilterm Kern, die von einem Baume mittlerer Grösse getragen wird. Sehr kleine Exemplare der Seaforthia-Palme wurden hier zum ersten Male beobachtet-, ferner die grosse scharlachrothe Frucht der Eugenia gefunden. In der Nacht hörten wir seit mehreren Monaten zum ersten Male wieder das Bollen des Donners. Nov. 14. — Wir kamen ungefähr zwölf Meilen weit gegen Nord bei West. Nachdem wir den Fluss überschritten, folgten wir einem Creek bis zum Ursprünge und kamen mehr als zehn Meilen weit durch eine ebene sandige Gegend mit Zaserrinden-, i)Iclali'uca-(Uumm~ und ßawfaia-Walde, die nur von einem kleinen Pandel»«« - Creek durchschnitten war. Zu Lude der Tagereise gelangten wir zu steinigen Creeks, von welchen einer aus einem Sumpfe mit hängenden Theebäumen, reichem Graswuchse aber ohne Wasser entsprang. Der Creek, dem wir zwei Meilen weit abwärts folgten, änderte seinen Charakter, wand sich durch sandige, schön hegraste Auen und-enthielt einige ansehnliche Wasserhälter, an welchem wir lagerten, .lohn berichtete mir, dass er eine reife Frucht von Erocarpus cupressifarmis gefunden hätte, was ich im höchsten Grade bezweifelte, da ich davon, seitdem wir den Dawson verlassen, nicht die geringste Spur gefunden halle, obgleich Exocarpus laiifolia auf dem ganzen sandigen Hochlande sehr häulig war. Wir Bammelten und assen eine grosse Menge Gihong (der reifen Frucht von Persoonia falcala) und einige kleine gelbe Feigen von dem glattblättrigen Feigen bäume. Ich beobachtete eine Eukalypta von etwas gedrun- genem Wüchse mit breiten, fast ovalen Blättern und langen schmalen Samengefassen. Während der Nacht wurden Gewitterwolken und Wetterleuchten in jeder Bichtung gesehen. Die ganze Atmosphäre schien in Aufruhr zu sein. Ks träfet) uns häulig Begen-schauer. Dabei waren unsere Wachstuchdccken während der Beise so in Stücke zerrissen, dass sie uns und unsre Sachen kaum vor Nässe schützten. Am Morgen des 15. seiden die ganze Natur neu belebt. Mein niedergedrückter («eis! erhöh sich wieder hei dem wohlriechenden Dulle der Vegetation, dessen man sich in A ustralien merkwürdiger Weise so sehr zu erfreuen hat, da die dort so zahlreich vertretene Familie der Myrtaceen und grade durch ihre todten Blätter so viel zum allgemeinen Wohlgeruchc beiträgt. Diesen Tag haben wir ungefähr sechs Meilen gegen WNW. zurückgelegt. Unser Weg, welcher durch einen (dienen sandigen Wahl führte, wurde jedoch drei Meilen gegen Norden von unserm Lager von ein Paar steinigen Greeks unierbrochen. Dem drillen, au welchen wir kamen, folgte ich gegen Westen hinab und gelangte mit ihm zu einem grösseren, welcher sich bald mit einem noch bedeutenderen aus Osten kommenden vereinigte. Sie waren beide wohl mit Wasser gefüllt. Wir lagerten au einem grossen Wasserbäller unterhalb einer Bcihe Klippen, welche durch den Fluss läuft und während der Bc-genzeit wahrscheinlich einen schönen Wasserfall bildet. Gegen Süden und Norden zogen sich Gewitier zusammen; doch bekamen wir nur Wenige Tropfen Regen. Es war merkwürdig, zu beobachten, dass die im Süden siehenden gegen Süd-West bei West herumgingen, während die gegen Norden befindlichen dasselbe gegen Nord-Ost und Ost thaten. Nov. 16. — Wir legten neun Meilen Nord-Wesi bei West zurück, indem wir zahlreiche felsige Greeks und etwas undulireiide Gegend kreuzten und eine ausserordentlich felsige Bergreibe unter vieler Mühe übersteigen mussten. Gegen Ende' der Tagereise kamen wir zu einem grossen l\ui-damis-Creek, dem wir folgten, bis wir in seinem Bell einige schöne Wasserlachen landen. Meine Gefährten hatten einige Tage zuvor die unreifen Früchte von Cöttiogelon arbofescen» Br. gesammelt, welche durch Kochen dem Wasser einen angenehmen säuerlichen Geschmack mittheiltcn und sich auf dies« Weise zubereitet selbst ziemlich gut essen liessen. Keif waren sie süss und weich, ähnlich wie Stachelbeeren, obgleich ihre Sehlde nicht so dick war als die jener. Diese Aehulichkeit veranlasste uns, den Daum „den kleinen Stachel-beer-Dauin" zu nennen. Auf dem Hochlande und längs des obern Süd-Alligator-Flusses war es ein Daum von fünfundzwanzig bis dreissig Fuss Höhe, mit frischem grünem Laube, auf der G o b ur g; - II a 1 b i n s e 1 sank er aber zu einein niedrigen Sl rauch herab. Hier wurde die Frucht von den Eingebornen sehr geschätzt; denn sie war eben so gross und schön, obgleich die Pflanze selbst eine geringere Grösse erlangte. Nov. 17. — Wir setzten die Heise vier oder fünf Meilen weil durch Banksia- und Mrtaleuca - Wahl fort, kreuzten einige steinige Greeks und folgten dem bedeutendsten derselben, der gleichfalls in seiner ganzen Länge ausserordentlich felsig war. Has Gestein war meist horizontal geschichtet. Es befanden sich einige hohe Fälle in dem Dett, welche mich nöthigten, den Creek zu verlassen. Ich hatte auf dem höher liegenden Ufer den Weg fortgesetzt, als sich plötzlich eine weite Aussicht über ein prächtiges Thal vor uns ausbreitete. Wir hielten mit dem ganzen Zuge au dem Kaude eines steilen Abhanges von ungefähr 1800 Fuss Höhe, welcher sich weit gegen Osten hinzuziehen schien. Ein grosser Fluss, welcher verschiedene aus Ost, Süd-Ost, Süd-West und West in sich aufnahm, schlängelte sich durch das Thal. Ich ging zu Fuss nach der Mündung des Creek; doch hielt mich der steile Abhang davon zurück, weiter fortzukommen. Es wurde ein anderer kleiner Creek doch nur mit demselben Erfolge untersucht. So sahen wir uns gezwungen, zunickzukehren und eine passendere Stelle zum Herabsteigen zu suchen. Glücklicher Weise hatte das letzte Gewitter in der Nacht zuvor eine grosse Zahl kleiner felsiger Becken hinreichend gefüllt, dass wir dadurch für einen Tag versorgt waren. Des Nachmittags begleitete mich Charley wieder zu Fuss, denn zwischen den grossen losen Sandstein-Blöcken war es keinem Pferde möglich fortzukommen, auf einem Ausllugc gegen Norden. Wir untersuchten einige Creeks und Gräben, sämmtlich von wildem und felsigem Charakter, fanden aher, Leicliliardt'i Heise. 25 dass os in dieser Hirhlung unmöglich sei, in das Thal hinnh-zukommen. Charley schoss ein Känguruh (5lucropu$ Barryi ll.'iiiiri: urade als es, durch unser»! Schrille aufgeschreckt, hinler einem überragenden l'el-en voll einem schalligen Plätzchen aufsprang. Während dieses Ausluges beohachteleu wir eine grosse Menge Heuschrecken von hellziegelrother mit Jilan punktirlcr Farbe; der hintere Theil dei llrustschildes und die Hügel waren blau. Sie selbst war zwei Zoll lang und hatte drei vierte! Zoll lange Fühler *) *) Diese Heuschrecke wurde schon von Eyrc entdeckt und von Adam White in „Kdw. John Kyre, Journals uf cxf>editwus uf disco-verij int» Central-Auslralia, rat. 1 (hon dun 1845. &•) S. 432 besehrieben wie folgt: relanitlti eph ipptg/era t Bruststück Bich bedeutend noch Linien ausdehnend, nachgedruckt und um Knde nbgernndet; die Seilen nach hinten tief huchlig. Kopf zugespitzt. Fühler lang, gelhlich orangefarbig, mit grünlichen Hingen. Wange unlcr dem Ailgo mit einer gi lailieln n Linie. Kopf mit einer obenhin lauTcndcn, grünliehen LangMinie. llru>stui;k auf der Mitte leicht gekielt; nach hinten dunkel blaiigrün gestreift (wrütkUi)} mit einem grossen orangefarbigen Hcekei) auf jeder Seile der Stirn und einem kleinen um derselben Farbe an jeder Eck« des verlängerten Theiles an der Dasis. Flügeldecken orange mil zahlreichen schwanen Flecken und schwarzer Spitze. L'nlcrllugel Mass orange an der Spitze labwari gelrubt. Hinterteih orange, leicht gffta getingelt; Beine orange mil drei grünlichen Flecken an der Aussenseit« der Spi uiigheiuschenkel. hange 1 Zoll 9 Linien. Hab, Anstralia. d. Uehcrs. Nov. 18. — Wir kehrten nach dem Creek zurück, in welchem wir am 16. gelagert, und schlugen die Zelte clwns weil er hinab aul', weil dorl das üppige Gras gutes Futter für unser Vieh zu geben versprach. Fnmitlrlbai nachdem zu eilen Frühstück brach ich mit Charley wieder auf, ich zu Pferde, mein Begleiter jedoch zu Fuss, um am Creek hinabzugehen. Derselbe wurde bald sehr sleinig. Von beiden Seilen her vereinigten sich Creeks mit ihm. Zwei Meilen weiter trat er wieder in schöne prächtig mit Gras bewachsene und ollen mil Holl bestandene Auen, welche wie die frühern von steilen Abhängen begrenzt wurden. Eine grosse Menge Zuflüsse mündeten während seines Lauft in den Creek, die sämmllich Schluchten mit sieden Wänden bildeten. Einige von diesen Schluchten waren wenig schräg geneigt, mit gutem Erdboden ausgefüllt und iu ihrem untern Theile mit einer Strauch-Vegetation olfen bestanden. Weiter hinab traten jedoch die Felsen immer näher zusammen, bis die schmale Schlucht mit ganz^ steilen Wänden plötzlich zu einer liefen Kluft zusammensank, in die hinabzusteigen der kühnste Gemsenjäger nicht gewagt haben würde. Ich beschloss nun, die. Gegend gegen Süden zu Untersuchen; da es jedoch schon spät und mein Dferd sehr lahm geworden war, blieb ich für die Nacht auf dem nächsten Grasplalze und schickte Charley zu meinen Gefährten mit dein Auftrage zurück, diese sohlen am nächsten Morgen so weit als möglich am Creek hinabgehen, damit das weitere Forschen erleichtert würde, denn es war in diesem Clima zu Fuss zu reisen im höchsten Grade anstrengend. Nov. 19. — Ich besänftigte meinen nagenden Hunger, welcher zwanzig Stunden hindurch sehr auf die IVolic gestellt worden war, durch die kleine Frucht einer Almena, welche in der Nähe der die Bändigen Grasplätze ciuschliesseu-den Rolfen wuchs, bis mir meine Gefährten meine Bation von gedämpfter frischer Haut brachten* Dann gingen wir ungefähr drei Meilen weit am Crock hinab und lagerten in dem dunkeln Schallen eines Fclshuvhaunis mit weil, verzweigten Aeslen, welchen ich seit wenigen lagen bemerkt halte. Von dieser Stelle brachen wir, ich mit Brown in einer, Charley in einer andern Bichtung auf, um durch das Felslabyrinlh 25* einen Durchgang zu linden. Nach einem äusserst anstrengenden Klettern in den Felsschluchten hinab und hinauf sahen wir uns an dem Bande jenes schönen Thaies, das gleich dem gelobten Lande sich vor uns ausdehnte. Wir hallen liier eine weite Aussicht auf die östlichen Ausläufer und sahen zur Rechten einen senkrechten Wall weit sich hinziehen, von schmalen Klüften durchschnitten, iu denen ebenso viele Bäche hinabstürzten. Dieselbe Felswand dehnte sich auch zur Linken hin aus, war aher von einem wenn auch sehr steilen Abhänge unterbrochen, nach welchem hin wir unsere Schritte lenkten. Nach vielem Hin- und Herziehen gelang es uns, ihn zu linden. Er erwies sich iu der That als sehr steil. Sein oberer Theil bestand aus Sandstein und Conglo-merat; unten jedoch zeigte sich ein grobkörniger Granit mit vielem Quarz und Feldspalh, dagegen wenig Glimmer und nicht wesentlicher Hornblende. Die Grösse der Theilchen war die Ursache, dass das Gestein leichler verwitterte, wovon wahrscheinlich die Folge die Bildung des Abhanges war. in dem Thale floss ein Bach murmelnd in einem steinigen Bett und bildete von Zeit zu Zeit schöne Wasserspiegel. Wir hielten uns unter dem Schatten hängender Theebäume. Als wir einen andern Abhang uugelähr zwei .Meilen weiter fanden, untersuchten wir auch diesen, fanden aber, dass seine Sandsteinkuppe für unser Vorhaben zu sleil war, und kehrten deshalb zurück, indem wir von dem ersten Abhänge nach unserm Lager einen Weg bezeichneten. Dazu hatte ich eine Axt mitgenommen, mir bewusst, wie wenig ich mich zuweilen auf Drown verlassen konnte, wenn er unsere früheren Spuren wieder auffinden sollte; mittelst der Axlhiobe war es aher für dessen scharfes Auge ein Leichtes von fern den Weg zu erkennen. Nach vielem Hin- und Herwenden glückte es uns zuletzt, das Lager wieder zu erreichen, früher sogar als wir vorausgesetzt halten. Gharley kehrte am nächsten Morgen zurück und berichtete, dass er einen Abhang gefunden hätte, derselbe sei aber sehr weit. Dieses „sehr weit" war aber iu einem Sinne gesprochen, welchen ich nur zu wohl verstand. Während der Nacht hatten wir ein heftiges Gewitter, welches unsern Crock füllte und dessen zahlreiche Wasserfälle rauschen liess. Nov. 20. — Wir legten den an den Bäumen bezeichneten Weg nach dem Abhänge zurück und kamen, diesen hinahstcigemh ohne Schwierigkeiten gesund und wohlbehalten in dem Thale an. Vieh und Pferde befanden sich jedoch in einem trostlosen Zustande. Der Weg längs der steinigen Creeks zwischen losen Blöcken, zwischen denen ihre Füsse beständig ausglitten, hatte sie äusserst lahm gemacht, und ihre Beine waren mit Wunden bedeckt. Ihr Futter hatte in der letzten Zeit aus grobem Grase oder kleinen Binsen, welche sie nicht liebten, bestanden. In dem Thale jedoch erschienen alle die weichen Gräser in dem grossten Uehcr-llusse wieder, welche Pferde und Ochsen während des kurzen, ihnen gestatteten Aufenthalts, nachdem wir den Fuss des Abhanges erreicht, gierig frassen. Der Creek bildete einen köstlichen Wasserfall von sehr bedeutender Höhe, gleich einem silbernen Dande hervorleuchtend aus der üppigen grünen Vegetation, über welche die nackte Felswand allein sichtbar war. Ich ging ungefähr drei Meilen weit gegen Nord-West am Creek fort, als dieser in einen grösseren von Süd-West kommenden mündete. Hier weigerte sich einer unserer zwei uns nur noch gebliebenen Ochsen weiter zu gehen. Da unsere Fleischsäcke wieder geleert waren, beschloss ich ohne vieles Besinnen, an dieser günstigen Stelle denselben zu schlachten. Carvgti arbarea, die breitblättrige Terminalia, Coniogeton arborescens, ein schattenreicher, weisses Gummi absondernder Baum und Pandanus zwischem dem üppigen jungen Grase verliehen der Gegend einen äusserst reizenden Anblick. Der letzte Gewitterregen hatte aber den Erdboden sehr weich gemacht. Dieser Umstand machte uns mit dem abgeschmackten Gerüche unseres trocknenden Fleisches unser Eager sehr bald zuwider. In den Felsschluchten des Tafellandes hatten wir eine grosse Menge Sträucher beobachtet, unter welchen eine Plcurandra, eine dunkle Cahßhrix, eine niederliegende wollige (ircdlka und eine rotbe Mcla'ntca die interessantesten waren. In der Nähe des Abhanges, an welchem wir in das Thal hinabgestiegen waren, wurde eine Achras gefunden, die jedoch eine kleinere Frucht halle als jene von Port Jackson. Das melodische Pfeifen eines Vogels wurde in den felsigsten und traurigsten Gegenden des Hochlandes häulig gehört. Er erhob seine Stimme von einem langsamen vollen Pfeilen iu fünf oder sechs auf einander folgenden halben Taktnolen. Es war äusserst erheiternd und meist das Einzige, was uns Freude verursachte, während wir durch diese verwickelte Gegend kamen. Der Ochs war am Nachmittage des 20. geschlachtet worden. Am 21. wurde das Fleisch zerschnitten und zum Trocknen aufgehängt. Dazu war der Nachmittag im höchsten Grade geeignet; des Abends fiel jedoch etwas Degen, mit der feuchten Luft das Fleisch sehr weich machte. Die Morgen waren gewöhnlich bezogen und neblig. Während des Nachmittags wichen die Wolken der Seebrise. Gegen Sonnenuntergang zogen Gewitter herauf, und des Nachts regnete es, wodurch ich behindert wurde, meine Beobachtungen zur Bestimmung der Breite anzustellen. Die Länge, unter welcher der Abhang sich befindet* ist meiner Beobachtung nach 132° 50'. Am 21. kamen etwas vor Sonnenuntergang vier Eingc-borne zu unserm Lager. Sie schenkten uns rothen Ocker, den sie für sehr werlhvoll hielten, einen Sper und eine aus Sandstein (grfo histre) verfertigte Sperspitze. Bei ihrer Rückkehr gab ich ihnen einige Nägel, und da ich mich der Notwendigkeit unterwerfen musste, mich von Vielem, was nicht zu unserm unmiUelharen Gebrauche unbedingt nothwendig war, zu trennen, auch meinen geologischen Hammer. Einer der Eingebornen war ein grosser, aber schlanker Mann; die übrigen waren kleiner; alle hatten jedoch einen milden, angenehmen Gesiehlsausdruck. Grosse Fische zeigten ihre Gegenwart in dem tiefen Wasser während der Nacht durch lautes Plätschern an. Charley behauptete, er halte die Spuren eines Crocodils gesehen. Schwärme Pfeifenten halten von den Haltern des Creek Besitz genommen; unser Schrot war jedoch verbraucht und die kleinen Eisensteine, welche wir dafür zu benutzen suchten, waren nicht schwer genug, eine Ente zu lödten. Es waren uns zwar noch einige Engeln gehliehen; doch wurden diese für den Fall der höchsten Noth aufbewahrt. Nov. 22. — Unser Fleisch war noch nicht hinreichend trocken, um verpackt werden zu können, weshalb wir wieder einet) ganzen Tag aufgehalten wurden. Während der Nacht strömte aber der heftigste Gewitterregen, welchen wir vielleicht bisher gehabt halten, auf uns herab und durclniässto es abermals. Trotz dieser Unterbrechung gelang es uns doch, das Fleisch zu trocknen, ohne dass es den geringsten Übeln Geruch angenommen hätte. Sein weicher Zustand gestaltete jedoch den Maden, sich daran anzusetzen, und der Regen, dem wir ausgesetzt gewesen waren, machte es sehr unschmackhaft. Der arme Redmond, der einzige, unserer Ochsen, kam häulig zu der Stelle, wo der letzte seiner Gefährten geschlachtet worden war. Als er fand, dass er fort war, kehrte er zu seiner köstlichen Weide zurück und war ganz voll und glatt, als ich ihn beladen wollte, um die Reise fortzusetzen. Es war interressant die Ochsen zu beobachten, wie sie bei jeder Gelegenheit und auf dieselbe Weise die Stelle untersuchten , auf welcher eine? von ihrer Zahl geschlachtet worden war. Sie suchten entweder während der Nacht oder am nächsten Tage den Platz wieder auf, rannten um den Blutfleck herum, hoben den Schwanz in die Höhe, schnauften in die Luft, warfen dann und wann den Kopf in die Höhe, als wollten sie mit den Hörnern etwas durchbohren und liefen im Galopp wieder davon. Nov. 23. — Wir setzten die Heise ungefähr acht Meilen gegen Nordwest durch eine gleichmässig schöne Gegend fort. Ein hohes Pegmalit-Gehirge senkte sich von dem Hochlande von Ost nach West in das Thal hinab. Gegen Westen von demselben auf dem linken Ufer des Flusses wurde eine isolirte Bergkuppe gesehen. Bio Eugenia mit scharlachrolher und eine andere Art mit rosafarbiger Frucht von dem köstlichsten Gesrhmackc — besonders wenn die Samen ausgefallen und die Fruchthülle, weiter entwickelt war — waren auf den Auen am I hisse sehr häulig; und Acmena (?) mit kleiner Frucht und dünner säuerlicher Rinde stand zerstreut auf den Bergrücken. Ein Gewitter aus Nord-Ost nöthigte uns, mit dem Aul schlagen des Lagers zu eilen, und kaum ballen wir unser Gepäck in Sicherheit gebracht, als auch schon der Bogen Iierabströmtc und während des ganzen ersten Theiles der Nacht anhielt. Nov. 24. — Wir reisten ungefähr neun Meileu gegen Nord-West weiter und kamen his zu 13° 5' 49' Breite. Ein klarer Nachthimniel setzte mich in den Stand, dieselbe nach einer Meridiauhöhe des Eastor zu beobachten. Der Breite und meinem Wege zufolge befanden wir uns am Siid-A 11 iga-tor-Flusse, ungefähr sechzig Meilen von seiner Mündung und einhundert und vierzig von P o rt-Es s i n gton. Der Fluss vcrgrösserle sich nach und nach. Sein Bett war dicht von Pandanus eingelässt. Die Niederungen und Auen waren mit Gruppen hängender Theebäume bestanden. An einigen Stellen traten zum Flusse Berge von Saudstein und Gonglomerat heran, an deren Fusse einige mit Hohr und Binsen bewachsene und von Wasservögeln belebte Lagunen gefunden wurden. Ein Zug schwarzer Ibise erhob sich von der feuchten Niederung. Weisse und schwarze Kakadus wurden häulig gesehen und gehört. Bei Tagesanbruch wurde ich durch den angenehmen Gesang der Ithipi-dura ßavivenlris Gould geweckt. Die Eingebornen riefen uns von dem andern Ufer des Flusses, wahrscheinlich um sich Gewissheit zu verschaffen, ob wir freundlich oder feindlich gesinnt wären, liessen sich aber nicht weiter blicken. Sie waren Muscheinesser erster Klasse, den Haufen Schalen nach zu urtheilen, welche wir am Flusse fanden. Die Unio, von welcher sie lebten, war bedeutend kbdner als jene, welche wir am Dop er gefunden hatten. John und Gharley sahen einen Eingebornen in dem Bett des Flusses emsig damit beschäftigt, Binde von einem Baume zu lösen, wahrscheinlich um später damit Honig auszupressen. Er liess sich in seinem Vorhaben nicht stören und sah jene entweder wirklich nicht oder wollte sie nicht sehen. Die Pferdebremse fing an sehr lästig zu werden; die Muskilos dagegen beunruhigten uns trotz der Nähe des Flusses und des kürzlich gefallenen Degens nicht. Charley und Drown schössen fünf Gänse, welche uns ein gutes Frühstück und Miltagsessen abgaben. Ein heftiger Seewind aus Norden erhob sich jeden Nach- mittag, seitdem wir in das Thal des Süd-Alligator-Flusses herabgestiegen waren. Nov. 25. — Wir legten ungefähr sieben und eine halbe Meile NW. bei W. zurück und kamen bis zu 13° 0'56" Breite. Ich beabsichtigte, dein sandigen Landstrich längs des Flusses zu folgen; aher ein dichter Pundanus-llunch zwang uns, bald zurückzukehren und einige Sümpfe zu umgehen, welche voll Gras und Binsen standen und den während der letzten Tagereise getroffenen glichen. Reihen kleiner Wasserhälter und Nyinphäenbruuncn lagen neben dem Flusse parallel mit ihm. Sehr umfangreiche Sümpfe nahmen den Baum zwischen ziemlich dicht mit Holz bestandenen Eisensteinhügeln ein, welche die Ausläufer einer gebirgigeren Gegend zu sein schienen und his in das Flussthal vordrangen. Einige dieser Sümpfe waren gänzlich ausgetrocknet und boten guten Grund dar, über welchen unser Vieh ohne Schwierigkeit fortkam. Andere waren dagegen ausserordentlich morastig und für Pferde sowohl als Menschen gefährlich. Gharley wäre beinahe in dem Sumpfe erstickt, indem er versuchte, eine Gans, welche er geschossen hatte, zu erlangen. Die Sümpfe verschmälerten sich gegen den Fluss hin und bildeten grosse, häulig steinige Wasserhälter in einem deutlichen Ganale, der indess, wo er mit dem Flusse in Verbindung stand, breiter und tiefer wurde, ja sogar mit diesem an Grösse wetteiferte. Ein Gürtel hängender Theebäume umgab die Sümpfe, während ihre Ahzugscanäle dicht mit Pandanus besäumt waren. Die Livislona-V ahne und Cochlospermum Gossypium standen auf den Anhöhen. Der Theebaum, die Zaserrinde, die hülsenfrüch-tige Eisenriude und Eugenia hätten der Grösse nach zu Bauholz verwendet werden können. Die ganze Gegend war fast durchgängig schön begrast. Am ohern Theile des ersten Sumpfes, ungefähr eine Meile von unserm letzten Lager, trat Syenit auf. Wir schnitten unsere Düchsenkugeln in Stücke, womit Gharley und Brown drei Gänse (Anseranas mclanoteuca Gould) schössen. An dem Siul-Ost-Eude des grossen Sumpfes, an welchem wir lagerten, wurde ein niedriges Gebirge gesehen. Nov. 26. — Wir kamen ungefähr neun und eine halbe Meile weit gegen NNW. bis zu 12° 51'56' Breite, Nachdem wir den FJuss da, wo sich mit ihm der breite Ahzugscanal eines Sumpfes vereinigt, noch einmal gesehen, wendeten wir uns gegen Norden und kamen über Eisenstein- und Conglomeral-Anhöhen, welche dicht mit hohem Holze und Busch bestanden waren, und deren Boden voll von Quarzstücken lag. Livistvna inermis B. Br. bildete kleine Bruppen und Pom* iawü bedeckte die Niederungen und Ufer zweier kleiner Creeks, weiche Wasserhälter bildeten und gegen Westen Bossen. Ungefähr sechs Meilen von unserm letzten Lager ölfnele sich eine unabsehbare Ebene vor uns, auf deren Westseite wir die grüne Linie des Flusses beobachteten. Wir kreuzten die Ebene, um Wasser zu suchen; jedoch wurde die Nachbarschaft des Flusses von Theebaum - Niederungen und undurchdringlichem Dickicht von Bankeugewächsen gebildet, an dessen Bändern prächtige Bambus-Haine und stattliche Corjfphm*■? Palmen unsere Aufmerksamkeit erregten. Indem wir an dem Busche entlang gingen, kamen wir an einen Salzwassercreek, den ersten, welcher von uns auf der Nord-West-Küste gesehen wurde. Wir kehrten unmittelbar darauf nach den Bergen zurück und trafen einige wrohlbc-Lretene Pfade Eingeborner, welche uns an dem von Känguruhs bevölkerten Busche entlang durch welligen kümmerlichen Waldgrund zu einer andern weilen Ebene führten, liier zeigte uns das Geschrei von wahren Wolken von Wasservögeln, welche sich wahrscheinlich des llerannaheus einiger Eingeborner wegen erhoben, die Nähe von Wasser an. Wir lagerten an dem Nebenholze eines Waldes, weit enlfernl von den grossen, aher seichten Lachen, welche durch die let/.lon Gewitterregen gebildet worden waren. Das Wasser halte einen widerlichen, biller alaunartigen Geschmack von dem Boden und dem Dünger der unzähligen Gänse. Guten, Australischen und weissen Kraniche sowie verschiedener anderer Wasservögel angenommen. Die suniplige Beschaffenheit des Dudens hielt untere Pferde und den Ochsen ab, sich ihnen zu nähern, und diese zerstreuten sich daher sehr weit, um Wasser zu suchen. In dem Wahle war die Tor-r es Strassen- Taube (Carpppka§n luctuosa Gould) sehr häulig. Gegen Sonnenuntergang kehrte Charley, von einem ganzen Stamme Eingeborner begleitet, zurück. Sie waren mit kleinen Vogel-Wurfspiessen und flachen Schleuderlmlzrrn (Wommalas) bewaffnet. Obgleich sie sämmtlich ausserordentlich viel Eärm machten, so liessen sie doch nicht die geringste feindliche Absicht blicken. Einer von ihnen hatte einen Schal und ein Halstuch Englischer Manufaclur, ein anderer einen eisernen Tomahawk, welchen er, wie er äusserte, von Nord-West mitgebracht. Sie kannten P i c h e n e 1 u m b o (Van Dicmen's Golf) und zeigten gegen Nord-West bei Nord, wenn wir darnach fragten, Ich machte ihnen verschiedene Geschenke, und sie gaben mir dagegen einige ihrer Schmucksachen und Dusche von Gänsefedern, liessen sich jedoch nicht dazu bewegen, uns eines ihrer Wurfhölzer (Wommalas) zu gehen. Sie beabsichtigten zu stehlen, weshalb ich von Brown ein Pferd besteigen und sie aus dem Eager bringen liess, Nov. 27. — Die Eingebornen kehrten sehr früh in unser Lager zurück. Sie beobachteten genau, was wir assen, wollten jedoch nichts davon kosten, als wir ihnen etwas anboten. Als Brown mit dem Ochsen zurückkehrte, ging das Thier auf sie los und verfolgte sie auf eine weite Strecke, indem er fast einen von ihnen aufspicsste. Wir legten in grader Dichtung drei und eine halbe Meile zurück, in der That aber recht gut über zehn Meilen. Einem Pfade der Eingebornen folgten wir ungefähr zwei Meilen über einige kahle Anhoben nach auf einander folgenden Ebenen hinab, welche gegen NW. und NNW. begrenzt zu sein schienen. Ein breiter und tiefer Süsswasser- Canal, welcher mit Nytophaea bedeckt und von Pandanus eingefasst war, unterbrach uns unsern Weg. Ich fand bald, dass er den Abzug eines jener merkwürdigen Sümpfe bildete, welche ich an den vorhergehenden Tagen beschriehen habe. Wir wendeten uns gegen 0. und OSO. dem Abzugscanale folgend, in der Absicht, eine Eurt zu suchen oder ihn his zum Ursprünge zu umgehen. Die Eingebornen waren sehr zahlreich und überall emsig damit beschäftigt, zu tischen, auf den Ebenen das Gras abzusengen oder Wurzeln zu graben. Ich sah hier einen cdeln Feigenbaum, unter dessen Schatten dic Eingebornen seit einem Jahrhunderte ein Lager gehalten zu haben schienen. Derselbe stand an der Stelle, wo wir zuerst den breiten Abzugscanal des Sumpfes getroffen. Ungefähr zwei Meilen östlich dehnte sich der Sumpf aus, soweit das Auge blicken konnte, und schien die ganze Gegend zu umfassen, welche einen so merkwürdigen und pittoresken Anblick darbat, dass es schwer sein würde, dem Leser einen genauen Begriff davon zu gehen. Das ebene Bett bestand aus einem steifen, bläulichen Thon, ohne Vegetation, meist trocken und durch die Sonnenhitze aufgerissen; die Senkungen darin waren jedoch stets feucht, ja enthielten wohl auch gefährliche, trügerische Sumpfstellcn. An einigen Blinkten dieser ausgezeichneten Ebene befanden sich einige isolirte höhere Stellen oder grossen Inseln gleiche Gruppen J'andanus mit hängenden Theebäumen und Ipomoea untermischt, in deren Schatten sich seichte Weiber, von einem reichen Basen köstlichsten Grüns umgeben, befanden. Tausende von Enten und Gänsen belebten diese Lachen und suchten sich durch das Gras watschelnd ihre Nahrung. Wir kamen längere Zeit durch Gruppen hängender Theebäume, welche am Rande der Sümpfe standen, beobachteten aher die grösste Vorsicht ihrer morastigen Beschaffenheit wegen. Ich wünschte einige Zeit lang, mich mit den Eingebornen, welche uns folgten, zu unterhalten; aber jedesmal, wenn ich ihnen den Kopf meines Pferdes zuwendete, liefen sie davon. Indem sich die Schwierigkeiten mehrten, als ich beabsichtigte den Sumpf zu kreuzen, stieg ich vom Pferde und ging zu einem der Eingebornen, fassle seine Hand, gab ihm ein Blatt Papier, auf welches ich einige Worte geschrieben hatte, und suchte ihm, so gut es ging, versländlich zu machen, dass er nichts zu befürchten hätte, so lange er dies Papier bei sich führte. Darnach bedeutete ich ihm, mir zu folgen, sich jedoch stets in gehöriger Ferne von meinem Zuge, besonders dem Ochsen zu halten. Er blieb beherzt an meiner Seite und zeigte nach den besseren Stellen des Sumpfes, bis wir zu einem grossen Weiher kamen, auf dem sich eine Unmasse von Gänsen befanden. Der Eingebornc gab mir zu verstehen, dass er mit B rown zu gehen wünschte, um solche zu schiessen. Sowohl dieser als die Eingebornen, welche uns in der letzten Nacht besuchten, waren mit dem Gebrauche der SchiesswalTen wohl bekannt. Wir lagerten au diesem Weiher, von Eingebornen in jeder Richtung umschwärmt. Knaben jeden Alters, junge, erwachsene und bejahrte Männer kamen jeder mit seinem Bündel Gänsespereu und Wurfholzern bewaffnet zu uns. Sic beobachteten mit neugierigen Rücken Alles, was wir thaten, und machten lange Auseinandersetzungen gegen einander ober die verschiednen Gegenstände, welche ihre Aufmerksamkeit erregten. Unser Essen, Trinken, Kleidung, Haut, Haare, das Kochgeschirr, unsere Hecken, Riemen, die Pferde, kurz Alles war ihnen neu und gab ihnen Veranlassung zu ernsthaften Erörterungen, besonders einem alten Manne unter ihnen, der uns durch seine komische gute Laune Spass machte, indem er jeden von uns zu überreden suchte, ihm etwas zu schenken. Sie sprachen ununterbrochen die Worte aus: Pcrikot, Nokot, Mankiterre, Lumbo, Lumbo, Nana Nana Nana, was wir uns natürlich his zu unserer Ankunft in Port Essington nicht erklären konnten, wo wir erfuhren* dass sie meinten: „Sehr gut (verygood) nicht gut (no good) Malayen sehr fern". Ihre Aussprache war äusserst wohlklingend. Einige ändert! Worte, deren Sinn wir nicht ermitteln konnten, waren: „Kelengeli, Kongurr, Verritimba, Vanganharr, Nangeinong, Maralikilla", der Accent stets auf der ersten Sylhe des Wortes, die andern Vocale kurz. Nov. 28. — Unsere guten Freunde, die Eingebornen, waren des Morgens wieder sehr zeitig hei uns. Sie nahten in einer Jangen Reihe, unaufhörlich die oben erwähnten Worte: Pcrikot, Nokot u. s. w. wiederholend, was sie als eine Art Gruss zu betrachten schienen. Nachdem sie uns durch den übrigen Theil des Sumpfes auf festen Hoden geführt und uns die deutlichsten Beweise von ihrer Fertigkeit, die Gätise mit den Wtirfspiessen zu erlegen, gegeben, ver-liesson sie uns um zurückzukehren. Ich nahm meinen Weg gegen Norden wieder auf. Von den Eingebornen glaubte ich dahin berichtet worden zu sein, dass sich ein grosser See oder doch ein tiefes Gewässer an dorn Ende des Sumpfes weit gegen Osten und Nord-Osten befände. Wir kamen neun Meilen weit Nord bei Ost bis zu 12° 38' 41' Breite. Ein Pfad der Eingebornen führte uns durch einen widerwärtigen Theebnumsumpf, in welchem Wasserslrömungen die Bäume einwurzelt hatten, so dass diese in allen Richtungen niedergeslürzl da lagen und das \urwärlskominen ausserordentlich erschwerten. In der Mille des Sumpfes sahen wir ein hübsches Eager mit Backofen ähnlichen Hüllen, welche mit Theebamnrinde gedeckt waren. Nachdem wir einige kahle Sandstein - Anhüben überstiegen, kamen wir an einen saudigen Ereek, an welchem wir hinaufgingen, bis wir einen kleinen, vom letzten Gewillerregen gefüllten Wasserhälter fanden. An diesem lagerten wir. Seitdem wir den oheru Süd-A lliga In r-Eluss verlassen, war das Weiler günstig. Dein Aussehen des Ereek und der Sümpfe nach halte es hier augenscheinlich weniger heftig geregnet. Während des Nachmittags bildeten sich regelmässig llaufenwulken (Camuli); indem sich der Seewind erhob, zerlheilten sie sich jedoch gegen Sonnenuntergang and bei Einbruch der Nacht wieder. Gewitterwolken wurden in allen Richtungen gesehen; doch kamen sie nicht herauf. Während der hellen Nächte Ihaute es gewöhnlich heftig. Die liegend war sehr schön begrast. Ein neues Crinum und einige sehmelterlingsblülhige Pflanzen machten durch ihre hübschen Blülhen mit dem köstlichen Grün des Waldes und der Ebenen eine angenehme Abwechselung. Seit dem 23. November war nicht eine Nacht vergangen, während der nicht lange und grosse Herden Gänse am Flusse herauf und hinab gezogen wären. Sie liegen so niedrig, dass wir das Schlagen ihrer Flügel deutlich hörten. Pfeifenleu zogen iu dichten Haufen gewöhnlich höher und mit rcissender Schnelle. Wir waren noch durch keine Gegend gekommen, welche an derartigem Wild so reich gewesen wäre als diese. Wir hallen mil leichlcr Mühe Feberlluss davon erhallen können, wäre nicht unser Schrot gänzlich verschossen gewesen. Das Geschnatter der Gänse und Quacken der Enten, der eintönige Dul des Australischen Kranichs und das Geschrei der schwarzen und weissen Kakadus sowie einer grossen Menge anderer Vögel verliehen Tag und Nacht der Gegend ein aussergewöhnliches Leben. Von dem kleinen Weiher, an welchem wir lagerten, trieben wir zwei einheimische Hunde auf. Ein Zug Milane zeigte mir das Vorhandensein eines grosseren Halters an, welchen ich für uns vorzog. Hier würden wir uns auch ziemlich behaglich gefühlt haben, hätte uns nicht eine grosse grünäugige Pferdebremse im höchsten Grade beunruhigt, während sie zugleich den Pferden kaum Hube liess zu fressen. Gegen Nord-Ost halten wir ein heftiges Gewitter, das jedoch vorüberzog. Nov. 29. — Wir legten zwölf Meilen gegen Norden zurück und kamen bis zu 12° 26' 41" Breite über Eisen- uml Sandsteinanhöhen, welche dicht mit Holz und Busch bestanden waren. Während des ersten Theiles der Tagereise kamen wir durch eine etwas hügelige Gegend, welche von einer grossen Menge Gräben durchschnitten war. Diese flössen nach West und Nord-West. Der letzte Theil bestand in einem sandigen ebenen Walde aus Zaserrinde und Mclideuca-Gummi. Der kleine Stachelbeerbaum (Coniogelon arborescem D. G.), die hülsenlrüchlige Eisenrindc, eine glatte breilblält-rige Terminalia, Calyihrix und der Apfelgummi standen in Menge darin. Livistona inermis H. Hr. erreichte eine Höbe von zwanzig bis dreissig Euss und halle einen sehr schlanken Stamm mit kleiner Krone. Sie bildete grosse Gruppen in dem Zaserriuden- Walde. Ein Gras, am II unter durch seinen dem von zerquetschten Ameisen ähnlichen!Geruch wohl bekannt, war hier geruchlos, baue kleine Pflanze mit grossen weissen röhrenförmigen wohlriechenden Blülhen wuchs in dem Wahle gesellschaftlieh und erhielt den Namen „einheimische Primel". Eine Commelyna, eine niederliegendc Mal-vacee mit rothen Blüthen und eine Oxystelma trugen durch ihre Schönheit und Verschiedenartigkeit viel dazu bei, die Gegend interessant zu machen. Nov. 30. — Der untere Theil des Creek, an welchem wir lagerten, war von einem Pandanus-Dickicht eingenommen, sein oberer von Gruppen der Ewtoona-Palme umgeben. Da unsere Pferde durch die graue Bremse und eine grosse braune Fliege mit grünen Augen, welche uns selbst besonders vor Sonnenuntergang und kurz nach Sonnenaufgang sehr lästig holen, vom Lager weit weggetrieben worden waren, mussten wir lange auf sie warten und verkürztet! uns die Zeit damit, die Kronen der Livistona abzuschneiden und zu essen. Ei nige standen in Blülhe, andere trugen Früchte. Die letztere besieht aus einer länglichen kleinen Steinfrucht und schmeckt sehr bitter. Nur der unterste Theil der jungen Schossen ist esshar, das Eebrige ebenfalls zu bitter. Ich glaube, sie üben einen noch übleren Einlluss auf die Eingeweide aus als die Schossen der Corypha - Palme. Wir hielten eine kurze Somitagsrasl iu dem schönen Walde, in welchem die Livktona immer häutiger wurde. Gegen Westen weitergehend kreuzten wir einige Creeks. Die Gegend wurde hügeliger. Wir folgten einem ansehnlichen Creek mil hinreichendem Inhalte au Degenwasser, bis sich dieser gegen Westen wendete, und schlugen hier unser Lager auf. Die helle, Nacht gestaltete mir, die Dreite zu beobachten, und ich fand sie nach dem Castor zu 12° 21' 49". Wir hatten uugelähr fünf Meilen gegen Norden zurückgelegt. Wir sahen zwei Emus. Charley war so glücklich, einen derselben zu schiessen. Es war der fetteste, welchen wir am Golfe gehabt halten. Während der hellen von Thatt begleiteten Nacht zogen Herden Gänse und Enten von Westen nach Nord-Osten. Ich setzte deshalb voraus, dass uns der nächste Tag wieder an einen grossen Sumpf bringen würde. Das Dett des Creek, an welchem wir lagerten, wurde von Granit gebildet. Fünfzehntes Capitel. Luftspiegelung. — Freude beim Begegnen Eingeborner, welche Englisch sprechen. —■ Sie sind sehr freundlich. ■— Allamurr. — Beurthei-liingskrnn der Eingebornen über die Ehrlichkeit. Staubwolken irrtliiim-lich für Hauch gehalten. — Ungeduld daa Ziel der Heise zu erreichen. •— hie Kbgehorncn immer intelligenter. — Nyuall. — Buflaloes und seine Quelle. — Eingeborne Führer angenummen; sie entlaufen wieder. — Morris-Bay. ■— BafJles-ßay. — Die Packpferde und der Ochse werden zu nie k gelassen. — Ankunft in Port Essington. — Hückkehr nach Sydney. Dec. 1. —■ Wir kamen ungefähr elf oder zwölf Meilen weit gegen Norden, grösstenteils durch Holzland, welches iu weitön Slrecken ausschliesslich von Livistona eingenommen war. Eine Akazie und Zaserrindcn - Anwuchs bildeten ein dichtes Unterholz. Die Lichtungen waren mit den verschiedenartigsten Pflanzen geschmückt, unter welchen ich eine Drosera mit weissen und rothen Dlüthen (?), ein Milracasme, eine schmalblättrige Ruellia, die weisse Primel, die rolhe uie-derliegende Malvacee, eine niedrige huschige Pleurandra und eine Orchidee, einen der wenigen Repräsentanten dieser Familie in den Tropengegenden Australiens — bemerkte. Die interessanteste Pflanze war indess eine niederliegende Gtevillea mit länglichen schmalen Dlättern und Slräussen schöner scharlacbrother Dlüthen, welche ich für Gtevillea Gooäii H. Dr. hielt. Wir kreuzten zwei schmale Creeks und kamen, nachdem wir drei Meilen zurückgelegt, zu einem Pandanus-\k\c\u\ dessen Wasser wir schon aus weiter Ferne über sein steiniges und felsiges Dett murmeln hörten. Ein breiter Pfad Eingeborner führte an seinen Ufern entlang, wahrscheinlich nach grossen Lagunen hin, deren Ahzugscanal der Dach bilden mochte. Die Gegend wurde ebener, war dichter mit Holz bestanden und sanft gegen Norden geneigt, als wir zu l.ricliliiinU'» KcilC. 26 einem Theebaum-Wasserhilter kamen. Dort spiegelte uns eine Pata Morgans, eine unabsehbare Ebene vor, welche wir sämmtlich für den Oeean hielten. Wir kreu/len dieselbe und kamen an einen Wablsaum, welchen ich für ihre nördliche Grenze hielt. Der Theil der Ebene zunächst dem Waldlande bestand aus lockerm dunkeln Duden mit ausgezeichnetem Grase; weiter bin aus einem Ikalten Lehm, welcher entweder mit einem steifen dürren, scheinbar von darüber gellulheloni Wasser niedergelegten Grase bedeckt war, oder Ebenen ohne alle Vegetation bildete. Auch diese schienen von Zeit zu Zeit von der Eluth überschwemmt zu werden. Nachdem wir gefunden, dass der Waldgürtel ein Mangrnvo-Dickichl längs eines Salzwasserrreck bildet, kehrlen wir nach einigen seichten Lagunen in der Nähe des Waldes zurück, deren Wasser trinkbar, wenngleich etwas brackig und alaun-ballig war. Im Westen der Ebenen sahen wir keine andere Begrenzung als in weiter Ferne zwei Hügel, welche, ich für die auf der Charte südlich von der Mündung des Süd-Alligator- F1 u s s (! s angegebenen hielt. Gegen Osten sahen wir einen andern schmalen Waldstreifen, hinler dem sich die Ebene wahrscheinlich wieder weiter ausdehnte. Gegen Westen wurden zahlreiche Dauchsäulen bemerkt. Gegen 3 Uhr Nachmittags erhob sich der Seewind aus Nordwest und erquickte uns und die Thiere, welche durch Hitze und Anstrengung ausserordentlich litten. Dec. 2. — Während wir unsern Ochsen weideten, der nach dem fliessenden Bache zurückgekehrt war, kam aus dem Walde ein hübscher Eingeborner mit der Leichtigkeit und Grazie eines Apollo, lächelnder Miene und der Sicherheit eines Mannes, dem ein weisses Gesicht etwas vollkommen Bekanntes war, auf uns zu. Er selbst war unbewalfnel; doch hielten sich eine grosse Zahl seiner Gefährten nicht weit hinter ihm, um zu beobachten, was für ein Empfang ihm zu Theil werden würde. Wir nahmen ihn natürlich sehr freundlich auf, und nachdem sich einige junge Männer zu ihm gesellI, hörten wir ihn ganz deutlich die Worte sagen: „Connnaudant! Kommt her! Sehr gut! Wie neiget Ihr?" Wenn sich imune Leser einen Begriff von meinen Gefühlen Während dieser beschwerlichen Heise, wenn sie sich BOT von dem zehnten Theile der Schwierigkeiten', mit Welchen wir zu kämpfen hallen, eine Vorstellung machen können, werden sie sich leicht denken, Welche unbeschreibliche Wirkung diese in Wahrheit magischen Worte aul' uns ausübten. Wir waren förmlich elektrisirt — unsere Freude kannte keine Grenzen, und ich hätte die Schwarzen umarmen mögen, die, indem sie uns die Freude äussern sahen, in welche sie uns versetzt, freundlich grinsten und in die lauten Aeusserungen unserer Gefühle einstimmten. Wir mach-len ihnen verschiedene Geschenke besonders mit Lederriemen und erhielten dagegen eine Menge Husche ans Gänsefedern von ihnen, welche die Eingebornen zum Verscheuchen der Fliegen gebrauchen. Sie kannten die Weissen von Victoria und nannten sie Da lau da, was nichts weiter als „Holländer" bedeutet. Dieser Name wird von den Malayen gebraucht, von welchen er zu ihnen gekommen war. Glücklicher Weise besassen wir eine kleine WörterSämmlung, welche Herr Gilbert bei seinem früheren Aufenthalte in Dort Essinglon zusammengestellt hatte, so dass wir vermochten sie nach Wasser (Obert); nach dem Wege (Allu m) und nach Limbo cardja, dem Namen des Hafens, zu fragen. Es lag mir sehr viel daran sie zu veranlassen, dass sie uns als Führer dienten. Die beiden Häuptlinge Eooan-berry und Minorelli versprachen es auch uns zu begleiten, änderten aher später ihren Willen. Mein Haiiplwiinseh war der, gutes Wasser zu erhalten. Unsere schwarzen Freunde führten uns auch mit der grossten Bereitwilligkeit auf einem vollkommen schattigen Wege zu einigen von Farrn umgebenen Brunnen, welche sich in Theebaum-Niederungen auf der Grenze /wischen dem Walde und der Ebene befanden. Diese Brunnen waren indess so klein, dass wir unsere Pferde nicht daran tränken konnten, sondern sie zu einer andern Beihe von Haltern führen mussten, an welchen ich genöfhigl war zu bleiben, da sich eins derselben weigerte Weitet zu gehen. Dieser Platz war ungefähr vier Meilen ONO. von unserm letzten Lager entfernt. Hie Brunnen waren sechs bis acht Fuss tief iu einem sandigen Boden his zu einer Schicht festen Lehmes gegraben, auf weh her sich das Wasser sammelte. Es schien, als sei 26* der feste Lehm der Ebenen durch das Geröll der Anhöhen bedeckt worden, von welchen das Wasser nach und nach zu den Brunnen hinabsiekerlo. Der Arbeit nach, welche die Eingebornen beim Graben derselben gehabt halten, war es augenscheinlich , dass der Inhalt von süssem Wasser sehr schwankend sein musste. Einige Mab; jedoch hatte ich schon gefunden, dass sie sich ebenfalls dieser Mühe unterzogen halten und nur einlach darum, weil Flüsse und Seen in der Nachbarschaft der Orte fehlten, auf denen sie ihren Jlaupl-lebcnsunlerhalt fanden. lies war besonders in der Nähe der Küste der Fall, an der keine Wasserhälter gefunden werden, während verschiedene Fische, sowie einige Erzeugnisse des Pflanzenreichs die Eingebornen anzogen, die in solchem Falle lieber so lange als möglich ohne oder doch wenigstens mit sehr wenigein Wasser zuzubringen pflegen, wie man es in Eyrc's Beise an dem Austral-B iiscn sieht. Wir tränkten unsere Pferde und den Ochsen mit dem Schmortopfe und fesselten den letztem, um zu verhüten, dass er fortliefe oder die Eingebornen angrilfe. Diese waren ausserordentlich Ireuudlich und gefällig. Sie boten uns die Schale von rosarothon Eugenia-Aepfeln, Sftt/orifa'a-Palmkohl, eine Frucht, welche mir unbekannt war, und die nussähnlichen Knötchen von dem Bhizome eines Grases oder einer Segge an. Die letzteren hatten einen süssen Geschmack, waren sehr mehlig und nahrhaft und das beste von allen Nahrungsmitteln der Eingebornen, welche wir gekostet haben. Sie nannten sie „Allainurr" (die Eingebornen von Port-Essington „Murnalt") und liebten sie ausserordentlich. Die Pflanze wächst auf den niedrigeren Stellen der Ebene. Die Knaben und jungen Männer waren den ganzen Tag über damit beschäftigt, sie auszugraben. Die Frauen gingen aus, um andere Nahrungsmittel zu suchen. Entweder sammelten sie an dem Seestraude Schalthiere, — denn breite Fusspfade, welche von dem Waldlande über die Ebenen nach dem Salzwasser führten, fanden sich in Menge — oder die Früchte, welche zu der Jahreszeit reif waren, und im Walde Palmkohl. Die Männer, mit einem Wommala (Wurfholze) und einein Bündel aus einem festen Bohre oder Bambus (?) verfertigter Spere bewaffnet, verbrachten ihre Zeit auf der \Tagd. Es sohlen mir, ;ds oh sie die Gänse nur im Kluge tödtoten , sieh bückend, wenn sie eine Herde derselben kommen sehen. I>ie Gänse kennen jedoch ihre Feinde sehr genau und kehren soforl um, wenn sie sehen, dass sich ein Eingeborner erhebt, um seinen Sper aul das Wnrfholl zu Selzen. Einige meiner Gelahrten behaupten, dass sie gesehen, wie Eingebornc ihr Ziel auf die fast unglaubliche Strecke von 200 Schritten getroffen halten. Uebertegte ich dies, so konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, wie schrecklich sie für uns gewesen sein würden, wären sie anstatt als Freunde als Feinde gegen uns aufgetreten. Sie blieben den ganzen Nachmittag bei uns. Der ganze Slanuii wie einige, die sich nur zum Besuch bei demselben aufhielten, in allem einige siebzig Personen, hockten mit übereinander» geschlagenen Deinen in dem schmalen Schallen der Daumstämme, ihre Plätze verändernd; so wie die Sonne sich mehr und mehr neigte. Ihre Weiber suchten Nahrungsmittel; einige Kinder waren bei jenen, wie sie uns mil. Mühe zu verstehen gaben. Es waren schöne starke wohlgebaute .Männer mit angenehmen und iiilelligenfon Gesichtszügen. Es wurden ein paar Versuche gemacht uns unsere Gewehre zu enlwenden; ich War jedoch Sehr aufmerksam ilarauf, indem ich die unangenehme Noihwrndigkoit zu vermeiden suchte, Fnzufrie-denheit zu erregen. Als es anling zu dämmern und sie Hunger bekamen, erhoben sie sich und gaben uns zu verstehen, dass sie gezwungen wären, uns zu verlassen, um ihren Hunger stillen zu gehen, dass sie jedoch in Kurzem zurürkkeh-ren würden um ihre Freundschaftsbezeugungen fortzusetzen und mit uns zu sprechen. Sie gingen nach dem aufgegrabenen Lande, eine halbe Meile weil auf der Ebene, wo die Knaben Alhumirr sammelten, und brachten uns eine ansehnliche Menge davon, wofür wir ihnen verschiedene Gegenstände schenkten. Wir assen die kleinen Knollen sehr gern, und ich glaube behaupten zu dürfen, d:iss sich meine Gefährten der Allamurr-Mahlzeit mit fio oa nberrys und Mino rellis Stamm noch lange Zeil erinnern werden. Sie brachten auch eine dünne graue Schlange von ungefähr vier Fuss Fänge mit, welche sie auf Kohlen rösteten. Sie war giftig und wurde „Yullo" genannt. Dei Einbruch der Nacht verlicssen sie uns, nachdem sie ihre Kulimans gefüllt, ,deren sie neun Stück im Lager halten, und kehrten nach ihren Aufenthaltsorten auf der entgegengesetzten Seite der Hügel zurück, wo ein reichliches Mahl ihrer wartete. Sie luden uns dringend ein sie zu begleiten und boten uns als Lockmittel ziemlich unzweideutig ihre schwarzen Ehegattinnen an. Auf unsern Ochsen mussten wir sehr Acht haben, da das Thier regelmässig auf die Eingebornen losging, sobald es einen derselben erblickte, und es würde allein hingereicht haben, uns vor einen Angriff der Eingebornen zu schützen, da sich die ganze Gesellschaft so sehr vor ihm fürchtete, dass sie bei unserem Hufe: „der Ochs!" stets schnell aufsprangen, um zu entlliehen, Eooanberry und M in oreIii ausgenommen, die uns als ihre Beschützer ansahen. Ich hatte nicht die geringste Furcht und Besorgniss vor einer Verrätherei von Seiten der Eingebornen, da mich mein häufiger Verkehr mit den Australiern gelehrt hatte, leicht die gleisnerische Sprache des Vcrralhs, durch die sie ihr Schlachtopfer zu bestricken suchen, von dem offenen Ausdrucke des Frohsinns und der freundschaftlichen Gefühle oder dem des Zutrauens und der Achtung zu unterscheiden. Ich erinnere mich einiger Beispiele des kaltblüthigeu hinterlistigen Verraths auf der einen Seite und der ausserordentlichen Leichtgläubigkeil von Seiten der Eingebornen auf der andern; ich bin aher überzeugt, dass ein sorgfältiger Beobachter diesen einfachen Kindern der Natur nur zu gewachsen ist, und dass man leicht ihre bösen Absichten in ihren unstäten blutgierigen glänzenden Augen erkennen kann. Dec. 3. — Hie Eingebornen besuchten uns des Morgens sehr früh wieder mil ihren Weihern und Kindern, welche sie zu uns führten. Es mochten jetzt nicht weniger als 200 Personen sein, sämmtlich gut aussehend, lebhaft, meist mit gelocktem Haar und intelligentem Gesichlsausdruck. Sie hatten in der That alle den Character der Küstenbewolmor einer schönen Gegend, denn» verrätherische Neigungen ausgenommen. Ich ging in einer nordöstlichen Richtung woiler und führte, da uns die Eingebornen begleiteten, den Ochsen im einem Nasenringe hinter meinem Pferde. Nachdem wir eine Ebene überschritten, hielten wir an einem grossen Spie- gel Salzwasser von drei oder vier Meilen Breite, auf dessen entgegengesetzter Seile eine niedrige Hügelreihe sichtbar war. Eooanberry gab uns jelzl zu verstehen, dass wir weil gegen Süd - Ost und Süd gehen mussten, (die wir den Fluss würden kreuzen können, und dass wir diesem dann auf der andern Seite wieder hinabzugehen hätten. Er drückte sinne grosse Anhänglichkeit an sein Weih und sein Kind aus und nahm Abschied von uns. um sich wieder zu seinem Stamme zu begeben, der schon vor ihm zunickgekehrt war. Da ich die Notwendigkeit einsah, dass ich den Fluss, welchen ich für den Os l-Alligator-Fluss halte, und den ich meiner Beobachtung nach zuerst unter 1.32" 40'Fänge traf, bis zum Eisprünge Würde umgehen müssen, kehrte ich nach dem Waldlande zurück und setzte die Reise1 an einem Saume Pandamtx fort, um besseren Üeisegrund für unsere Thiere zu haben und der sengenden Hifze dm' Vormittigssonne nicht so ausgesetzt zu sein. Als ich einige sonderbar geformte Berge, welche sich plötzlich von der Ebene erhoben, und einige hinler jenen riuporwirbelndc Bauchsäulen erblickte, beabsichtigte ich anl diese loszugehen, wurde daran jedoch wieder durch das breite Salzwasser behindert. Wir richteten uns nun nach dem entferntesten Bauche gegen Süd-Ost bei Ost und hallen volle siebzehn Meilen über oder vielmehr längs ausgedehnter Ebenen zurückgelegt, als wir sieben Ein-ooborne bemerkten . welche von dem Salzwasser nach dem Walde auf einem stark betretenem Pfade dahinschrilten. Wir riefen sie, — sie liefen aher fort. Als wir jedoch vorüber waren, und Charley allein zurück blieb, kamen sie. zu ihm. Sie erhielten darauf tieschenke und zeigten uns einige höchst Unbedeutende Brunnen zwischen zwei Thee-baum-Gruppen, wonach sie zurückkehrlen. Fnsere Thiere waren sehr ermüdet und durslig; dennoch konnten wir ihnen nicht mehr als sechs Quart noch dazu brackigen Wassers geben, welche dem Ochsen zu Theil wurden; das Füller war indess üppig und jung. Während der Nacht thaüte es heftig. Einige Züge Gänse flogen über die Ebenen hinab, was uns hoffen liess, dass sich nicht allzufern Wasser linden müsse. Während wir an dem Ursprünge eines kleinen Man-flroee-Creek vorüber kamen, sprangen aus dem Schatten einer schattigen Vertiefung vier einheimische Hunde auf. Wir suchten vergebens nach süssem Wasser daselbst. Die Ebenen, welche, einige Mclonengruhen ausgenommen, äusserst gleichförmig waren, lagen überall voll todter Lknnaea - Schalen, welche deutlich zeigten, dass jene mitunter und dann für längere Zeit von süssem oder doch nur wenig brackigem Wasser erfüllt werden. Seitdem wir zuerst auf die Ebenen der beiden Alligator-Flüsse gelangt, halten wir sehr zahlreiche Mengen kleiner Kakadus (Cacalua sanguinea Gould) *) gesehen, die gegen Abend in langen Zügen von den Ebenen nach den hängenden Theebäumen au den Wasserballern zurückkehrten, an welchen wir unser Lager aufgeschlagen hatten. In den schattigsten Stellen der Pandanus-Haine entdeckten wir auch Zufluchtsorte der fliegenden Füchse, von deren Vorhandensein wir häulig durch den diesen Thießen eigenthürnlichen Geruch Kunde erhielten. Sehr früh des Morgens bildeten sich Haufenwolken, die sich während des Tages vergrösserten und dann den ganzen Horizont überziehend Degen niedergossen. Der Seewind erhob sich um 3 Uhr. Gegen Sonnenuntergang und während des ersten Theiles der Nacht bellte sich der Himmel wieder auf; nach 1 Uhr a. m. wurde es jedoch abermals trübe und drohte mit Regen. So lange die Nacht klar blieb, thaute es heftig. Dec. 4. — Die Eingebornen kehrten sehr früh zu unserm Lager zurück. Ich ging zu ihnen und machte ihnen verschiedene Geschenke, gegen welche sie mir Büsche von Gänsefedern und eine geröstete Gänsekeule anboten. Sie freuten sich, als sie mich die letztere mit lebhaftem Appetite verzehren sahen. Ich fragte nach Allamurr. Darauf drückten sie ihr Bedanern aus, davon nichts übrig gelassen zu haben, und gaben uns zu verstehen, dass sie uns welches verschaffen wollten, wenn wir einen Tag hier warteten. Weder diese Eingebornen noch die von dem Stamme Eooan-berrys wollten unsre geschmorte Irische [Haut und das fleisch anrühren; sie nahmen es zwar, doch warfen sie es, *) He ichenbach, Vogel Ncuhullands S. 154. No. 190. d. Uebers. wenn es von uns nicht gesehen wurde, weg. Die armen Wilden! Sic wusstcn nicht, wie gern wir es zurückgenommen hätten! Es waren dies die stattlichsten und beleibtesten Männer, welche wir gesehen hatten. Wir setzten die Deise zuerst gegen Ost fort in der Dichtung, aus welcher in der letzten Nacht die Gänse gekommen waren. Nachdem wir jedoch an mit kümmerlichem Walde bedeckte Anhöhen kamen, wendeten wir uns gegen Nord-Osten und legten in dieser Dichtung ungefähr sieben und eine halbe Meile über Eisenslein-Anhöhen zurück, bis wir wieder die Ebenen am Flusse beiraten. Berge und Rauchsäulen waren auf dem nördlichen Ufer desselben sichtbar; doch erwies es sich später, dass wir vom Winde emporgetriebene Staubwolken für Bauch gehalten hatten. Wir folgten nun dem Flusse, bis ein dicht verworrener Busch hart zu seinem Ufer herantrat. In dem kühlen Schatten jenes drang der Ochs und legte sich bin, indem er sich weigerte, weiter zu geben. Unser Packferd wie. die meisten unserer Beit-pferde waren ebenso sehr erschöpft. Das Flussbett war sehr schmal geworden und das Wasser nicht allzu salzig, weshalb ich hoffte, dass wir bald zu süssem Wasser kommen würden. Gharley, Brown und John gingen in den Busch nach einem Aufenhaltsorte der fliegenden Füchse und kehrten mit zwölf Stück zurück, welche wir zum Frühstück zubereiteten, indem wir dadurch unserm Ochsen Zeit liessen, sich zu erholen. Jene drei machten uns eine fast unglaubliche Beschreibung von der ungeheuren Anzahl Füchse, welche an den Aesf.cn der niedrigen Bäume hingen und dieselben durch ihre Last soweit herabzogen, dass sie leicht mit Stücken getödtet werden konnten. Die Sea/'orthia-V abim erhob ihre zierliche Krone über das dichte Bankengestrüppi welches wir auf den Anhöhen an der Seite nach dem Flusse hin fanden. Nach einem Aufenthalte von zwei Stunden brachen wir wieder auf und setzten die Beise genau in südlicher Bichtung fort auf einige Bauchsäulen zu, welche sich zwischen zwei steilen und anscheinend isolirten Felskegelu erhoben. Diese waren ungefähr vier Meilen entfernt. Als wir an ihrem Fusse ankamen, erfreuten wir uns des fröhlichen An- blicks einigergrossen Lagunen, weiche mit Stravadium und Pandanus umgeben waren, sowie Rohr und Nehtmbium enthielten. Die Männer, die Pferde und der Ochs stürzten sich gleich ungestüm in das schöne Wasser, um sich für die Entbehrungen der drei letzten Tage zu entschädigen. Die Lagunen waren mit Gänsen bedeckt. Nachdem wir durch die dichte Pflaii/onmasse in ihre Nähe gedrungen, machte Drown von dem wringen gehackten Dlei, welches uns noch gehlieben war, guten Gebrauch und schoss zehn derselben, für jeden von uns eine, uns hungrigen Leuten ein willkommnes Gericht. Dec. 5. — ich beschloss hier einen Tag zu bleiben, um unsern Tbieren einige Erholung zu gewähren. Jeder war damit beschäftigt Gänse oder lliegende Füchse zu erlegen. Während drei meiner Gefährten nach dem Aufenthaltsorte der fliegenden Füchse gingen, den wir gestern besucht hat-len, die Flinten mit Eisenstein - Stücken geladen, von übertriebenen Hoffnungen beseelt, war Brown an den Lagunen Ihälig und selbst Herr Ho per stellte sich an, sein Glück zu versuchen. Hie letzten beide begegneten einer Gesellschaft Eingeborner, die sich bei dem Anblicke des Herrn Bopcr jedoch sogleich zunickzogen. Des Nachmittags erschienen sie auf der andern, unserm Lager gegenüber liegenden Seite der Lagune und boten uns einige Fische, einen Silurus (Mao) und einen Schlei an, welche sie in der Lagune mit Speren gelängen hatten. Ich forderte sie durch Zeichen auf, herüber zu kommen, um als Gegengeschenke einige Stücke Eisen, Zinnbüchsen und Eederriemen in Empfang zu nehmen. Sie leisteten dem Folge. Im Lager machten sie viel Lärm und einer von ihnen, ein alter Dieb, suchte sich nicht weniger als alles, was er sah, anzueignen, von meiner rothen Decke bis zum Spaten und dem Schmortopfe. Ich schickte deshalb Drown nach einem der Pferde, dessen Erscheinen sie unverzüglich nach der andern Seite der Lagune bracble, wo sie bis /um Einbrüche der Nacht blieben. Drown bot ihnen eine halbe Gans an, die sie jedoch ausschlugen, wahrscheinlich weil sie dieselbe selbst nicht zubereitet, denn sie schienen grosses Verlangen zu tragen, eine von den noch ungekochten Gänsen m erhalten, Drown halte neun Gänse geschossen, und unsere Fuchsjäger kehrten mit vierundvierzig Stück von der kleinem Art zurück. Um den Hunger zu stillen, assen die Eingebornen die untern Theile der Blattstiele von Xelumbiitnt, nachdem sie die dünne, äussere Haut davon abgezogen hatten. Sie warten uns davon eine Menge zu, und ich musste iinwillkührlich einen etwas lächerlichen Vergleich anstellen zwischen uns und unsern Wirthen, mit den Englischen Gesandten in China; welchen von den reichen Mandarinen N"lumbium vorgesetzt worden war. Die Sprache der Eingebornen schien wenig melodisch zu sein, was dem gebirgigen Character der von ihnen bewohnten Gegend zuzuschreiben sein mag. Ich sammelte folgende Namen: Kobboyakka, Nobungop, Kanbinycx, Manguradja, Apirk, Yaganyin, Kolar, Kadgupa, Gn anga-G nanga. Ayir bedeutet den einlachen, Ekolpen den mit Widerhaken versehenen Eiscbsper. Diese Lagunen lagen einer von mir angestellten Doob-achtung des Caslor zufolge unter 12° 23' 19" Dreite. Dec. 6. — Diesen Morgen besuchten uns die Eingelmr-neu wieder, und es war augenscheinlich , dass sie nicht hei ihren Erauen gewesen waren. Sie forderten uns auf, nach ihrem Lager mitzukommen; ich wünschte ijedoch eine Ueber-gangsstelle zu linden, und nachdem ich vergeblich versucht halle am Fusse der Hügel entlang zu kommen, fanden wir zwischen den Lagunen hindurch einen Weg und gelangten iu ein schönes Thal, welches gegen West, Osl und Süd von steilen Hügeln, Bergketten und sich von der baumlosen mil einer üppigen grünen Pflanzendecke überkleidolen Ebene steil erhebenden Felsen eingeschlossen war. Einige Nymphaea - Lagunen und ein Streifen Bäume längs des Creek, web bei- sich durch «las Thal schlängelte, boten einige Abwechselung dar. Die Eingebornen dienten uns jetzt als Führer und zeigten uns eine gute Furt iu dem Crock, den wir für den Ursprung von dem Salzwasser - Anne des Ost-Alligator-Flusses hielten. Wir beobarlueleu eine grosse Menge Langer kegelförmiger Fische und; fanden an den lÜbergangsstellen im Creek so wie iu den Salzwasser -Zuflüssen desselben Krebs reusen, die von Flayettaria verfertigt zu sein schienen, Hier nahm ich von unsern Führern Abschied, deren Häuptling Apirk, ein junger schmächtiger aher intelligenter und ziemlieb lebhafter Mann zu sein schien. Wir setzten darauf die Heise wieder gegen Norden fort, indem wir längs der felsigen Anhöhen auf der rechten Seite des Creek fortgingen. Nachdem wir wieder in die Ebenen gelangt waren, lagerten wir abermals an einer sehr grossen Lagune, die seicht, von Hinsen erfüllt, schlammig, von Typha umgeben und von Gänsen und Enten belebt war. Brown schoss vier davon. Sie war ungefähr vier Meilen in östlicher Bichtung von unserm gestrigen Lager entfernt. Starke Züge Harlekintauben (Pe-ristcra hisirionica Gould) kamen um zu trinken zur Lagune. Zahlreiche Gänse liessen sich gegen Abend auf der Ebene nieder, um das junge, vom Hegen feuchte Gras zu fressen. Hie Zidd der Weihen, kam jener der Gänse gleich. Dutzende derselben beobachteten uns von den nächsten Daumen aus. Wir fanden eine neue Eugenia, einen Baum von weniger gedrungenem Wüchse, mit breiten gegenständigen Blättern und Früchten von der Grösse eines Apfels, die schön rosarolh gefärbt waren und reif während des heissou Tages eine köstliche Erfrischung darboten. Auf den Sandstein-Anhöhen im Sandboden halten wir diesen Baum häufig getroffen j doch nie zuvor fruchttragend. Der Tag war drückend heiss; nur des Nachmittags bekamen wir einige leichte Regenschauer. Dec. 7. — Apirk besuchte uns mit sieben andern Eingebornen am Morgen wieder. Es schien, als hätte er das Lager untersucht, welches wir zuletzt verlassen. Sie schienen uns zu verstehen gehen zu wollen, dass wir getrost gegen Norden die Heise fortsetzen könnten, ohne dass wir einen andern Creek (reifen würden. Apirk hatte einen kleinen zugespitzten Stuck und ein Haches mit einem Loche versehenes Stück Holz bei sich, um Feuer anmachen zu können. Ich schlug einen Weg auf ein entferntes Gebirge zu vom Lager gegen Norden ein und kam sieben oder acht Heilen weit über eine Ebene, die aus reichem dunkeln Boden bestand und mit ausgezeichneten Gräsern von grosser Mannigfaltigkeit bedeckt war. Wir sahen mehrere vom Wirbelwinde aufgetriebene, Staubsäulen und hielten sie irrthümlich wieder finden Bauch von Feuern Eingeborner, überzeugten uns jedoch bald, dass sie sich in einer gewissen Richtung fortbewegten, und dass sich neue Säuleu bildeten, wenn die anderen fortgetrieben waren. Als wir näher kamen und zwischen ihnen hingingen, war es, als oh die Riesengeister def Ebene einen grossen Corrohori um uns hielten. Die Staubwolken entstanden an einer Stelle, auf welcher durch ein Feuer der Erdboden seiner Pflanzendecke enlblösst worden war. Gegen Norden befand sich ein Wahlsaum, und es schien, als ob die Strömung des Seewindes in dem Flusslhale von NNW. heraufkäme, um den Wald berumwirbelte und die lockern ungeschützten Erdtheilchen in der Luft, in die Höhe triebe. Gegen den Fluss hin erschienen von unserm Wege diesmal westlich Piks, spitze Hügel und zeit türm ige Berge ähnlieh jenen, welche wir gesehen hallen, als wir am 3. Decem-her auf der Westseile des Flusses gereist waren — oder wahrscheinlich dieselben. Oestlich von dem Berge, nach welchem wir zu reisten, erschienen einige stumpfe Bergkogel, welche das Thal eines wahrscheinlich nach Norden llies-semlen und /.wischen der Liverpool- oder Morris-Bay mündenden Flusses einschlössen. Die letzten fünf Midien der heutigen Tagereise führten uns durch Waldland. Wir kreuzten zwei nach Osten gerichtete Greeks und kamen zu Sandslein-Felsen mil horizontalen Schichten, an deren Fusse wir einen steinigen Greek fanden. In dem Bett desselben entdeckten wir, nachdem wir ihm wenige Meilen weil gefolgt waren, Wasser. Es war jedoch wenig; nachdem wir aber mit dem Spaten nachgegraben, erhielten wir für die Nacht eine hinreichende Menge. Gegen Norden zog ^ieb ein Gewitter zusammen und [wendete sieb nach Westen herum; ein anderes gegen Nord - Ost, welches uns einen angenehmen Regensebauer zuführte und den Inhalt unseres Wasserballers vermehrte. Ein stark betretener Fusspfad Eingeborner führte am Greek hinab gegen Süd-Ost. Einer Beobachtung des Gastor nach war meine Breite 12' 11". Wir sahen die Torres-S Irasscn-Taube, ein gemeines (Macropus Parrui) und ein rolhes Känguruh (Osphranter Aniüopinus, Gould.) Die alten I.agerslelleu Eingeborner, welche wir im Walde trafen, lagen voll von Schalen von Gäuseeiern. Dies zeigte, von welcher Wichtigkeit diese Vö- gel für die Küche der Eingebornen waren; denn während denselben ihr Fleisch und ihre Eier als Nahrung dienten, ge-währleu ihnen die Federn Schutzmittel gegen die Fliegen, von welchen sie während des Tages umschwärmt, wurden. Die baumartige YUex mit drei th eiligen Diät lern, welche ich zuerst, an den in den Ho per mündenden Fliegenden Fu chs - C r e el< entdeckt hatte; wurde auch hier gefunden. Zu dieser Zeit litten wir alle sehr an Geschwüren und Hilzbläscben. Wurden die erstem Zettig aufgeschnitten \ so verminderte dies eiuigerniassen die Schmerzen. Die Schnitte und Geschwüre auf den Händen eiterten besonders, sie winden durch Enreinlichkeil mehr als durch alles andere befördert. Ein sehr gefahrlicher Feind Brheb sich gegen uns in der unwiderstehlichen Ungeduld, das Ende unserer Heise zu erreichen. Ich kann es nur als einen Segen für uns betrachten, dass wir nicht schon früher auf unserer Heise Eingebornen begegneten, welche die Ansiedlang von Port Essington kannten; denn ich befürchte, wir würden den grossten Widerwärtigkeiten wenn nicht dem Untergänge ausgesetzt gewesen sein allein durch ein unbesonnenes, gedankenloses Verlangen schnell vorwärts zu kommen. Dec, 8. — Ich wendete mich gegen Westen, um den steinigen Boden zu vermeiden und wo möglich in das Thal des Ost-Alligator-Flusses zu kommen, wenn die Hegend nicht offner werden und mir einen Weg gegen Norden einzuschlagen erlauben sollte, welche, letztere Bichtung ich verfolgte, wenn es irgend die Beschaffenheit des Bodens erlaubte. Nachdem wir die, (Jutdlzulbisse einiger östlichen Creeks gekreuzt, kamen wir au einen breilen Pfad der Eingebornen, dem ich zu folgen beschloss. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es derselbe wie der an dem Creek hinabführende, an welchem wie gestern Nacht gelagert halten. Er lief in eiüC schmale- Felsschlucht hinab, in welche die Pferde hinunterzubringen mir bedeutende Schwierigkeiten verursachte. Später schlängelte er sich durch ein schönes Wahllaml, die felsigen Hügel vermeidend und einige Quellen westlicher Creeks berührend, welche eine Menge felsiger Hecken mit Wasser enthielten. Darauf folgte ich einem Crock nach einigen sumpfigen Lagunen hinab, welche das unregelmässig breite sandige Dett eines grosse Lachen und Wasserflächen enthaltendes Flusses in sich aufnahmen. Die Wasserflächen des Flusses waren von Pandanut und hängenden Theebäumen umgeben. Der Fluss konmd. von Osten und bildet wahrscheinlich den llaupLzufluss des 0 s t-A 11 i ga lo r-F1 u ss r s, der auch den von uns ungefähr unter 12ü 6' Dreite überschrittenen Salzwassernebenarm iu sich aufnahm. Aul sei nem nördlichen Ufer trafen wir einen andern Pfad. Derselbe führte uns zwischen dem Flusse und einer kelle felsiger Iiiigel durch eine Gegend, welche einen Ueberlluss der schar-lachrolhen Eugenia darbot, von welcher wir auch eine reiche Ernte machten. Wir lagerlen au einer grossen Lagune. Dieselbe war wie gewöhnlich mit Gänsen und Eulen bevölkert und wimmelte von grossen Fischen, weiche last die ganze Nacht hindurch laut im Wasser plätscherten. Einer Beobachtung des Castor nach war die Lage dieser Lagune unter 12° 6' 2" Dreite und ungefähr neun Meilen gegen Nor den von unserm letzten Lager entfernt. Unmittelbar nach unserer Ankunft ging Brown weg, um Gänse zu schiessen, und traf zwei Einigeberne, welche Wurzeln kochten, sich aber in grosser Eile zurückgezogen, sobald sie ihn erblickten. Bald darauf erschienen jedoch eine grosso Menge derselben auf der entgegengesetzten Seile der Lagune und versuchten mit uns ein Gespräch anzuknüpfen. Ich begab mich mit einigen Geschenken zu ihnen hin. Darauf kam ein junger Mann in einem Canoe zu nur. Ich gab demselben eine Zinnbüchse und war angenehm überrascht, als ich fand, dass die Kenntniss Englischer Worte bedeutend zunahm. Wir besasseu wenige Gegenstände, welche ihm neu waren und die er nicht in dei- Ansiedlung bereits gesehen hatte. Sein Name war „llilge." Mich nannte er: Comniandant, und stellte mir einige alte Männer unter demselben Titel vor. Es kamen noch einige Eingeborne entweder in Gauoes oder durch die Lagune schwimmend zu uns. Nachdem wir hinreichend mit einander bekannt geworden waren, nahm ich vier Männer mit nach unserem Eager, die dann alles mit grosser Aufmerksamkeit betrachteten, jedoch nicht das geringste Verlangen ausdrückten, etwas davon besitzen zu wollen. Ls waren die zutraulichsten, geistig he- fähigtsten und wissbegierigslen Eingebornen, Welche wir bisher getroffen haften. DJ I g e selbst nahm mich bei der Hand und führte mich zu den verschiedenen Pferden und zum Ochsen, indem er nach deren Namen sowie darnach fragte, von wem sie geritten würden. Die Eingebornen waren übrigens stets neugierig gewesen, die Namen der Pferde zu erfahren und wiederholten diese: „Jim Crow" (hübsche Krähe) Mehlsack", ,,Caleb:\ „Eisengrau" so gut sie es vermochten mit der grossten Befriedigung. Bilge sagte baldig ,, Devil Devil" (Teufel) indem er auf den Ochsen zeigte, und ich glaube, er spielte damit auf die verwilderten Büffel an, deren Spuren wir später sahen. Wir fragten nach „Allamurr." Darauf drückten sie ihre Bereitwilligkeit aus, solches zu bringen, sobald ihre Frauen und Kinder, welche zusammen sie mil dem Worte „Piccaninies" bezeichneten, nach dem Lager zurückgekehrt sein würden. Da sich der Tag neigte und ihr Lager fern war, verlirssen sie uns, nachdem sie uns eingeladen hatten, sie zu begleiten. Dies schlug ich ihnen jedoch ab. Ungefähr um zehn Ehr des Nachts kamen drei Frauen von ihnen mit Allamurr zu uns. Sie mussten heinahe für ihre Gefälligkeit und ihr Zutrauen büssen, denn der Ruf: Bingeborne! bei Nacht war stets das Signal zu sofortiger verzweifelter Gegenwehr. Als wir jedoch die gute Absicht dieses nicht zur rechten Zeit gewählten Besuches gewahrten, gingen wir zu ihnen hin und luden sie ein, nach dem Lager zu kommen, wo ich ihr Allamurr unter uns vertheilte. Ich wies ihnen einen Ehrenplatz unter dem Thertuchzclle zum Uebernachlen au, und sie schienen sich durch diese Aufmerksamkeit sehr geschmeichelt zu fühlen. Die Nacht war hell, auch thaule es; beim Untergange des Mondes bezog sich jedoch der Himmel. Dec. 9. • Bei Tagesanbruch kehrten die Eingebornen zu unserm Lager zurück. Bilge führte; einige alte Krieger von verschiedenen Stämmen bei uns ein, indem er stets die Zahl der Piccaninies angab, welche ein jeder besass. Sic schienen auf die Zahl derselben etwas zu geben, denn einer der Herren verbesserte Bilge sehr ernsthaft, als dieser zwei anstatt drei sagte, Bilge hatte uns versprochen mit uns nach Bai an da gehen zu wollen. Da er während der Nacht aber wahrscheinlich die Sam wir abwärts folgten, bis wir iu demselben Ueberlluss tön Wasser fänden. Der obere Theil dieses Greek war sehr »'©Her Gesträuch mit wenigem Grase. Ich bildete mir ein, wir wäret) auf der Westseite von Port - Essington angekommen, und der Greek, an welchem wir lagerten müsse der Warvi sein. Em mir darüber Gewissheit zu verschaffen, ritt ich mil Charley an demselben hinab. Die Gegend *) Man vorgleiche: „ lieher die Kohlenlager von Newcaslle am H unter von Ludwig hei eh Ii a ritt. Milgcthcill von II, Girat' d, in der: Zeitschrift der Deutschen geologischen Gescllschiifi. 1. liand. II eil in 1849. 8.) Seile 44—52 und Taf. 1. d, Ueberfl, wurde freier. Eng begrenzte Auen sandigen Alluvialbodens waren mit dem irischen Grün des jungen Grases und llunksiu-Gruppen bedeckt. Seine Halter wurden von bangenden Theebäumen umgeben. Der Greek selbst war eine Fortsetzung von schattigen Wasserballern, ans denen bei unserm Herannahen Büffel stets drei oder vier Stück auf einmal aufsprangen, ihre mit Schlamm beschmutzten Köpfe schüttelnd, wenn sie die steilen Gier erkletterten und den nächsten Dickichten zueilten. Die steifen Binsen des Salzwassers und die Salzwasser-Theebäume traten drei Meilen weit von unserm Lager auf. Wahrscheinlich war die See kaum eine halbe Meile davon entfernt. Gegen Norden erhoben sich buhe Berge, die oben offen und mit Holz bestanden, am Fusse jedoch von Gebüsch eingenommen und sehr steinig waren. Wir hörten hier entferntes Hufen Eingeborner, auf das wir antworteten, indem wir in der Richtung, aus welcher es ei schallte, vorwärts gingen, his wir zu einem Lager kamen. In demselben fanden wir einen allen lahmen Mann „Daki-Daki" und einen untersetzten Schwarzen „Ha tu b o-B a in b o." Beide verstanden eine grosse Menge E n g I i s c Ii e r Worte , wusslen über die Ansiedlung ziemlich gut Auskunft zu geben und kannten auch den Gomniaudanlen Herrn M a ca r th ur. Nachdem sie verschiedene Angriffe auf unsere Vorrälhe au Lebensmitteln und Taback gemacht hallen, versprachen sie mir, uns am nächsten Morgen nach Balanda zu geleiten. Nach einer Beobachtung des Hegulus berechnete ich unsere Breite zu 11° 26' 18". Da ein Irrlhum von einigen Meilen als möglich angenommen werden konnte, wurde ich in meiner Vermulhung bestärkt, dass wir uns im Innern des Hafens befänden, besonders da mir Bäki-JB ak i erzählte, er sei diesen Morgen aus der Ansiedlung gekommen. Dec. 16. — Als wir mit unserm ganzen Zuge in dem Lager der Eingebornen eintrafen, änderte sich ihr Betragen ziemlich stark. Sie zeigten jetzt eben so wenig Lust, uns nach der Absiedlung zu begleiten, als sie in der letzten Nacht sich dazu gedrängt hatten. Ich überredete indess Baki-Baki wenigstens ein Stück Weges mitzukommen. Als wir sahen, dass er müde wurde, liessen wir ihn eins der Pferde besteigen und führten es am Zügel. Er zeigte gegen WNW. in welcher Richtung die Ansiedlung liegen sollte. Ungefähr fünf .Meilen weit kamen wir üher felsige Eisenstein-Anhöhen, deren Abhänge mit ausgedehnten Ilainen von Livistona men bedeckt waren, liier verlangte II a k i - II a k i abzusteigen und uns versichernd, dass der Weg nach Raianda sehr gut seif, nahm er Abschied von uns und kehrte um. Haid darauf kamen wir an einen grossen, mit Wasser gefüllten, gegen Osten Iiiessenden Ereek, welchem wir eine weile Sirecke folgen mussten, ehe wir ihn überschreileu konnten. Unser Packpferd blieb im Schlamme stecken. Da es so schwach war, dass es nicht die geringste Anstrengung machte, sich selbst herauszuhelfen, und ich voraussetzte, dass wir uns in der Nähe der Ansiedlung befinden, nahmen wir ihm Sattel und Ladung ab und liessen es zurück. Wir überschritten noch zwei oder drei Gräben und setzten den Weg in der von dem Eingebornen angegebenen Richtung fort, his es sehr spät wurde, und ich mich genölhigl. sah, Wassel- zu suchen, um so mehr, als der Ochs deutlich zeigte, dass er bald zusammenbrechen würde. Ich folgte deshalb dem Abfalle der Gegend gegen Nord-Ost, und so kamen wir nach kurzer Zeit an die Meeresküste. Wir verglichen unsere kleine karte von dem Hafen von Port-Essi ngton mit der Bildung der vor uns liegenden Baj ; doch wollte nichts genau übereinstimmen, obgleich sie eine Aehnlichkeit mit der IIa flies-Ray im Allgemeinen zeigte. Ein schmaler Buschstrcifon bedeckt das Land am Wasser. Die scharlachrnthe Eut/cnia wächst auf den sandigen Auen nach dem hügeligen Waldlande hin, wo wir auch einen neuen Raum, ein Anatordtum, von den Eingebornen „Lagula" genannt, fanden. Er Irägt eine rothe saftige, durch eine Erweiterung des Stieles gebildete Frucht mit einer grauen einsamigen, aussen befindlichen Nuss wie A. cxocarpus, Die Frucht war ausserordentlich erfrischend; die Fruchthülle dagegen enthielt einen so scharfen Saft, dass er sich in die Haut frass, sie missfärbte und, wenn ich sie rieh, Bläschen erzeugte. Diesen Dläschen folgte nicht allein eine einfache Abschürfung, sondern Eiterung. Im Walde trafen wir einige kleine Saa-foriKia- Palmen, deren junge Schossen wir nach vieler Mühe erlangten; denn wir kannten damals nicht, auf wie leichte Weise die Eingebornen sie von den umgebenden Blättern und Blattstielen befreien, Ich folgte einem wohl betretenen Pfade der Eingebornen gegen Norden und überschritt einen Creek. In dem an diesem belindliebeii Mangrove-Sumpf versank wieder ein IM'erd, das wir jedoch unter unsäglicher Mühe wieder herauszogen. Nach andern zwei oder drei Meilen kamen wir au einen Süsswasser-Sumpf (Marair), an welchem wir blieben. Die Sonne war langst untergegangen, und unser Vieh wie wir selbst im höchsten Grade ermüdet. Im Eager wurden wir von einem Slannne Eingeborner besucht, welche mit der Ansiedlung wohl bekannt waren. Sie waren sehr freundlich, sogleich bereit uns zu unterstützen und sprachen , wenigstens einige von ihnen, ganz leidlich Englisch. Einer derselben, welcher, obgleich bucklig, anscheinend^ der Häuptling des Stammes war und „weisser Bill" (scherzweise Iiir Wilhelm) genannt wurde, versprach mir, uns nach der Ansiedlung zu geleiten. Er meinte, wir wären zu weit gegen Norden gekommen und mussten, um nach Bort) Essington zu gelangen, gegen Süd-West geben und nach Victoria der Westküste folgen. Wir befanden uns in der Thal an der B a III e s - B a y. In V i et oria kannten die Eingebornen Jedermann und erzählten uns ununterbrochen Neuigkeiten, denen wir willig zuhörten. Wasser holten sie aus einer ansehnlichen Ferne für uns; auch gaben sie uns etwas Murnatt, der uns sehr willkommen war. Da sie den Zustand von Schwäche und Entkräftung, in welchem wir uns befanden, bemerkten, suchten sie uns durch ihre Corroborri - Gesänge zu erheitern, welche sie mit dem Eboro, einer langen Flöte aus Bambus, begleiteten, indem sie ihre Stimmen nach derselben modulirlen. Ich habe noch zu erwähnen, dass wir am Nachmittage von einem heftigen Gewitter betroffen wurden. Der. 17. - Wir brachen mit unserm gefälligen Führer nach dem Ziele unserer Beise auf und setzten unsern Weg gegen Süd-West durch eine hügelige Gegend fort, welche mit Gruppen Levisiona -Bahnen, weiter hin mit Seaforlhia (der wahren hohlpalmo) vermiscbl, bestanden war. Ein scheuer breiter Creek, welcher eine Kette grosser Wasserhälter bildete, hat eine Bichtung gegen Nord-Ost und mündet wahrscheinlich in Brem er's ßay. Wir folgten ihm drei oder vier Meilen weit bis zu seinem Ursprünge. Als wir ihn überschritten, überraschte uns ein sehr schweres Gewitter, wie bisher stets in der Mittagsstunde. Die $eäforlhia-¥a\tae trat iu immer grösserer Zahl aul", sodass der Wald zulelzt ausschliesslich von ihr, in Bäumen von allen Grössen gebildet wurde. Unser Führer zeigte es uns, wie wir ihre Schossen leicht erhalten könnten, indem man die Blätter und Blattstiele aufschlitzte, und bald ergötzten wir uns an einem köstlichen Gerichte Kohl. Unser Ochs weigerte sich weiter zu gehen. IIa ich wusste, dass die Ansiedlung nicht mehr fern wart lud ich ihn ah, bedeckte seinen Packsattel nebst der Ladung mit Wachstuch und liess ihn zurück, damit er während des übrigen Theiles des Tages ausruhen könnte, um nachgeholt zu werden. Indem wir uns dem Hafen näherten, wurde die Kohlpalme seltener und verschwand an demselben gänzlich. Wir überschrillen einige in den Hafen niessende Greeks, his wir zu einem ausgetrockneten, dem Malunna, kamen. An demselben entlang führte von P ich e u e I u m h o (Van Diemens Golf) nach dem Hafen ein Fusspfad, aufweichen wir in der letzten Nacht hätten kommen sollen. Wir folgten ihm jetzt, kreuzten den W a r w i, den W a i n u n m e na und den V o 11 i r, die sich sämmllich in seichte Lagunen oder Sümpfe ausbreiteten:, ehe sie sich in den Mangrove-Dickichten verloren. Au den Ufern des Vollir befinden sich einige nicht ver-sierhemle Quellen; welche Sir Gordon Bremer Anlass gaben, eine Ansiedlung zu gründen, und an denen jetzt auch Victoria liegt. Bio Creeks waren sämmllich durch hügeliges Waldland von einander geschieden; an ihren Ufern zogen sich kleine fruchtbare Auen sandigen Alhivialhodens mit jungem Grase bedeckt und von Jlanksia eingelässt him Der Wald bestand hauptsächlich aus Zaserrinde, der hülsenfrüch-tigen Fisenriude und A/cm/eut-rt-Gummi mit einem Unterholze von Akazien, Coniogeton, Pachyncma, Pullenat-a (?) und Can-ya'1?). Am Warwi wurde ein der wahren Fisenriude (Eucalyptus resinifaa) äusserst ähnlicher Baum beobachtet; jedoch verum I he ich, dass er voti dieser gänzlich verschieden ist. Zaserrinde und der hängende Theebaum waren die einzigen nutzbaren Hölzer iu der Umgebung der Ansiedlung. Die Gypresslichte (CallUris) könnte jedoch ohne besondere Schwie- rigkeilen von Moun t-Morris-Pay oder V an -D icm cu s-Golf herbeigeschafft werden. Am VoMir kamen wir aul einen Fahrweg, welcher um den Fuss eines Hügels herumführte. Nachdem wir durch einen ('.arten mit seinen prächtigen Goeospahncn gekommen waren, lagen die weissen Häuser, eine lieihe Strohhüten und das Haus des Commandanlen zur Rechten, von den übrigen getrennt, plötzlich vor uns. Vom Capilain Mararlhur, dem Gouuuaiulaulcn von Port* Es ein g ton ebensowohl wie von den andern Beamten wurden wir sehr freundlich angenommen und mit der grossten Gefälligkeit und Zuvorkommenheit mit Allem, was wir nur wünschten, unterstützt, Ich war unbeschreiblich froh, mich wieder unter civilisirten Leuten zu befinden. Ich vermochte kaum zu sprechen, denn es war als schwöllen mir die Worte im Munde oder jagten sich einander. Wenn ich nun bedachte, wie schwach die Mittel waren, durchweiche mich die Allmacht Gottes in den Stand gesetzt, eine so lange Heise zu vollenden, bebte mir vor Wonne das Herz in dankbarer Erkenntnis* von liessen tinendlicher Hüte. Nach einem Aufentbalte von einem Monate in Port Essington kam der Schooner Heroine, Capitain Macken-zie auf seiner Reise von Hally durch die Torres-Strasse und innere liarriore nach Svdncy hier au, einem Wege, der nur ein einziges Mal mit Frfolg zurückgelegt worden isl. Wir schulten uns auf diesem Fahrzeuge ein und kamen am 29. März glücklich in Sydney an. Der grossmüthigen Güte des Lapitain Mackenzie hat die Gesellschaft sehr viel zu danken, und an seiner gastlichen Tafel wurden die Entbehrungen unserer Heise bald vergessen. In Sydnej wartete unserer ein Empfang, wärmer und freundlicher als es in meiner Macht steht, ihn zu beschreiben. Alle drängten sich, uns ihre Freude über unser Wiedererscheinen an den Tag zu legen, da mau längst dasselbe aufgegeben ; man wetteiferte darin, uns bei unserm Mangel zu unterstützen, Ks wurde eine öffentliche Subscription veranstaltet. Diese brachte in wenigen Wochen durch die edel-müthigen Heiträge, welche aus allen Theilen der Colonie einliefen, über fünfzehn hundert Pfund. In dem öffentlichen Coneile wurde ein Antrag gestellt, in Folge dessen uns von diesem Hause einstimmig und unter der bereitwilligsten Ge nehmigung Seiner Excellenz des Gouverneurs Sir George Gipps aus den ölTenlliclien Einkünften tausend Pfund zu unserm Gebrauche bewilligt wurden. Im Anhange Jiudet man den gütigen Priel', in welchem mir der Golonial - Secrelair Herr E. Deas Thomson jenen Heschluss der Regierung anzeigt sowie einen Bericht, welcher am 21. Sept. in der Schule der Künste erstattet wurde, als mir der Hedner, Herr Hr. G. Nicholson, jenen Ertrag der Öffentlichen Subscription übergab, welchen mir das Gmmnitle der Unterzeichner zusprach. Indem icli diese Dociimcnle den Lesern übergebe, nehme ich Abschied von denselben in der Geherzeugung, wie eitel ein Versuch von meiner Seile sein würde, jenem hochherzigen Volke meine Dankbarkeit öffentlich an den Tag zu legen. Anhang*. Schreiben «los Colonial-Secrelairs an Dr. Lei c Ii ha r dt. Colon ial - SecrelarJat. Sydney (1. 25. Jimi 1846. Mein H e r rJ Ii Ii habe die Ehre, Ihnen milzulhcilen, dass der Haupt - (lassen - llcii-dant (Auditor-General) aurgoforderl worden ist, eine Zahhingsvollmacbl über 1000 Pf. SL ans den Kroneinkünfien als Ehrengeschenk für Sie und die Gesellschaft, welche Sie auf Ihrer Heise nach Port - Essington begleitet hat, auszustellen , als Anerkennung des glücklichen KiTolgcs und der Gefährlichkeit der Unternehmung, der Sündhaftigkeit und Ausdauer der dabei beteiligten Personen, sowie der daraus für die Colonie erwachsenden Yor-iheile, und bitte sie, sieb versichert zu halten, dass es mir viele Freude gewahrt, Sie hiervon in Kenntnis* setzen zu können. Die Summe ist in der unten angegebenen Weise zu verlheilen, welche der Gouverneur gebilligt, nachdem er alle Umstände erwogen und mit den Herren besprochen, welche Seiner Excellenz am Freitage ihre Aufwallung gemacht bähen und eine Deputation des Committe bildeten, von dem die Sammlung und Verlheilung des in Sydney durch freiwillige Unterzeichnung als Belohnung der von Ihnen und ihren Gefährten der Colonie geleisteten Hienslc aufgebrachten Summe (1400 Pf. St.) veranstaltet worden ist. Dr. Leictibard!....... 600 Pf. St. Herr Calvert . . " , 125 11 M llen Hopcr ....... 125 11 11 John Murphy ....... 70 „ 11 \V. Phillips, der von dem (iouvernemenl bereits begna - digt worden ist...... 30 11 11 Diebeiden Eingebornen Carl Fischer und Harry Brown 50 11 M 1000 Pf. St. Die 50 PI. St. für die beiden Eingebornen sind in der öffentlichen Sparkasse niederzulegen und dürfen ohne Genehmigung des Vice-Präsiden-ten dieser Anstalt nicht erhoben worden. Ich ttabe die Ehre zu sein lh r ganz ergebener Diener K. IfteuN Thomson, Colonial -Secrctair. Auszug aus dem Sydney-Herald vom 22. September 1840. Gestern Abend wurde eine Versammlung der Unterzeichnei! für die Letchhardt - Sammlung in der Schule der Künste gehalten, Um dreiundeinhalb Uhr trat der Sprecher des gesel/gelicndeu Cpn-cils mil Dr. Leichhardt in den Saal, in welchem der letztere mit lautem Applanse begrübst wurde. Sobald die liulie zurückgekehrt, erhob sich der Sprecher und wendete sich an Dr. Leichhardt. Er sagte: Meine Pflicht erheischt es, Ihnen im Namen eines zahlreichen Vereines von Colonisten die dankbare Erkenntlichkeit, welche dieselben für die von Ihnen sowohl der Wissenschaft als auch den Interessen der Colonic geleisteten Dienste hegen, an den Tag zu legen. Wahrend ich die Bewunderung vollkommen theile, welche Ihre Verdienste allgemein erregen, gestehe Ich, dass Ich mich meines Auftrages nicht gewachsen fühle, die Anerkennung Ihrer Verdiensie in Worte zu klei-den. Es ist iu der Thal schwer für mich, Worte zu finden, durch welche ich gebührend den Enthusiasmus, die Ausdauer und die Kraft, mit welcher sie Ihre lclzlc gefahrvolle Jlei, 70 „ 7 raiiliblätlrigcn anstatt rollihlätlrigen ,, 107 „ 10 Borretsch anstatt Rorädseh 110 „ 39 das sich anstatt dass sich „ 141 „ 2 gethertcr anstatt getheerter „ 159 ,, 2 erregten anstatt erregte „ 177 ,, 1 schöne schattige Lauben bildet 197 „ 3 welcher anstatt weeber „ 199 „ 20 Fusscs anstatt Flusses „ 219 „ 34 diesen anstatt dessen 246 19 Muschelschalen anstatt Muschelschale ,, 274 ,, 7 welche anstatt welcher „ 289 „ 1 einem anstatt einen „ 300 „ 26 annähernd anstatt annährend „ 303 „ 31 behinderte anstatt behinderten 305 „ 1 dem des anstatt den des „ 306 .„ 16 noch mehr anstatt und mehr „ 348 „ 25 Limmen-Bucht anstatt Limmen-Bight „ 351 „ 18 tlaumvcgelation anstatt Bamvegctation ,, 355 19 betäubend anstatt bedeutend „ 383 t, 39 Eukalypte anstatt Eukalypta „ 386 „ 2 Macropus Parryi anstatt M. Barryi „ 398 „ 35 Quaken anstatt Quacken „ 409 „ 30 Stöcken anstatt Stücken ,, 415 ,, 2 enhaltendenl anstatt enthaltendes