Prinumctaiiom - ))rti|t: Fitr Laibach «aa,iilhr,g . . . 6 fl. — it. HaldjLhrig . . . 3 M — H M-rleljahttg. . . 1 „ 50 „ Monatli* . . . — „ 60 . Mit tier Post: 2an,iaar vou Bischofcn unb Prieftcrn unb oiete Mitgliebcr des biplomatifchcn Korps eingefunben. Der Generalštab, von bicfcr glanzenben Gesellschaft mit ungcheurem Applaus be« grutzt, ftcllte sich unmittelbar vor berfclben auf unb mit friegerifchen Klangen zog bie gesammte Streit-macht voriiber, bit papstlichtn Genbarmen mit breittfi* gtn Huttn, bunkltn WaffenrSckeu unb weitzem Ltbtr-ztug, meift fraftige SSHne btr Romagna, gtfolgt von btn Squabrillitri, ohne Zwtiftl bit inteceffantefte Trupptngattung unb bit nfitzlichstt bazu, inbtm man ihntn bit wirkfame Nitbtrhaltung bts Brigantaggiv vtrbankt. AuS (šingtborntn btr zumtist von Raubtrn htimgtsuchten Prooinztn rtkrutirt unb vielfach stlbstgt-wtstne Briganttn, haben fit sich in bem schroierigen Gt-schSft ber UnterbrfidEung biefe« Unwesen« trefflid) be-wahrt, nachbem c« sich herauSgestellt hatte, batz bit regularen Truppen ben Schroierigkeiteu nicht gewachsen waren. ES war bie Mannschaft au« ben Provinztn Frosinone unb Btletri, rotlcht jetzt zum trsten Mate bit (Shrt hattt, in cintr Rtvut sich zu prafentiren. Jhrt Uniform ift eigenthfimlich genug, vor a Item bie Futzbekleidung. bie berfihmten „Siocce," leberne ©anbalen mit Riemcn aufgebunben, bcnen sic vor alien, jene Bchenbigkcit verbanken, wclchc zur wirk-famen Berfolgung ber ©riganten in ben Schluchtcn unb Abhaugcn be« GcbirgcS nbthig ift. Autzerbcm find ihre Waden mit eincm bicken Wulst brauner rootlener Binben umroidelt, ein brauner Gnrtet um ben Leib birgt bie Patronen, unb ihre rothcn We-sten, btauen Jacken mit breitcm , weitzem Kragen boruber, unb bit ktcktn Spitzhntt mit Hahntnftbtrn tntfprtchtn ganz ihrtm ntutn Nomtn at« „Jiigtr btr Aptnnintn." Ihntn folgtt bie berittene Gen-bctrmcrit, mit ritfigtn Biirtnmfitztn, wtitztn Lebtr-hoftn unb trtfflichtn Pftrbtn, fobann vitr Batait-lone Zuavtn, btren fantaftifcher Anbtick in ihrtn roeiten Pantalons, wtitztn Gamafchtn unb obtn ausgtfchnitttntn Jacktn btm hciligtn Vattr, at« fie ihm zutrst vorgtsttllt wurben, btn AuSruf tntlodt habtn fott: „Da habtn wir ja tinen Karntval ba« ganzt Jahr hinburch!" Hinter bitftn behen-bcn Burfchen mit zum Thtil rtcht verwtgtntn unb burdjwttttrttn Gtsichttrn fotgtm bie anbtrtn Linien-trupptn. Einen intereffanten Anbtick bot die auf einige Wochtn im Amte, und bet Feldzug begann. Dein Einflufft, ben Graf Btnst auf bie Leitung unserer inneren Angelegenheiten nehmen roollte unb genommen Hal, ist bas Ausschciden beS Fursten Karl Auersperg auS bcm Kabiuetle zuzuschrcilien; hinter bcm Ruckcn unseres parlamenkarischen Mi-nifteriumS fuhr Gras Beust ab unb zu nach Prag unb hielt ba mil ben Fuhrern ber czechischcn Par-tei langathmige Besprechungen, bie zu nichlS fuhr-ten, als bie Sachlage zu verwirren, bie Gegner bet Lerfasfuug trotziger, bic Unentschicbenheit stutzig zu machen; aus bem DiSpositionsfonbe nntcrhielt er unb bejolbetc er jene Blatter, bie baa parlamenta« rische Ministcriurn auf bie perfibcfte unb nichlS-nutzigste Weise angriffcn, bie burch allerhanb Noli-zen unb Nachrichten Unruhe unb Berstiminung in bic BevLlkerung trugen, urn bann bicfe Unruhe unb Vcrstimnmng als Zcichcn bcs MihtraucnS, baS unfer Volk ben vcrfasiungsmahigcn Eiurichtuugcn gegcniiber hege, auSzudcuten unb auSzuposannen; im Grasen Taaffc unb Dr. Berger fanb er balb gefitgige Wcrkzeuge, bic seine Ansichlcn unb Absich-ten unb hieniit bie Entzweiung unb Uneinigfeit mit« ten in ben Schoh unseres Ministeriums trugen. In Ungnrn hatte man sich jebe (šinfluBnahine fei* nerfeits hoflich, abet cntschiebcn vetbelen; ba er-prodlc Herr Graf Beust seine Biclgcschastigkcit unb seine Ausgleichsmanicr in ber Veitung unserer Angelegenheiten unb verroirrte, ftOrte unb hemmte burch seine unzcitigen Sdjritte jebe gesunbe unb na-turgemahe Entwicklung berselben. (Sin ttefflichcs stanzosischeS Sprichwort besagt, man tchrc immer roicbcr zn seiner crften i'iebe zn-tiicE; Friebrich Ferbinanb Graf von Beust scheint aus bieser Riickkcht zu seiner trsten ('iebe, zut Rtac* lion, begriffen. Die Stiomung. bie jctzk in Oestcr-reid) hcrrscht, scheint seinem besorgten Gemiithe schon ctroa<< zu wcit gchenb, in unseren parlarnentarijchcn Ministctn fanb er nicht bie willsahrigen Werkzeuge, bie er in ihncn zu finben gchofft; nachbem sic ben Rih, ber burch scincn Einfluh im Miniftcrinm cnt-stanben, burch bic grb&te Nachgicbigkeit biehcr vcr-tuscht, haben sie sich enblich zu einem mannhastcn Austreten cmporgerafft, unb forbern bic Einhcit bee Ministeriums, baS Aufhoren bed EinflusieS bcs Hrn. Grafcn Beust in bie Seitung ber inneren An-gelcgnchciten WestiisterrcichS. DaS klingt frcilich nicht nad) bem Gcfchmacke, nicht nach ben Wiln-schen unseres Hrn. ReichSkanzlcrS. Jhm ftanbe e« beffer zu Gesichtc, roenn unfcre parlainentarischen Minister entlaffcn roiirben unb ein Bcamtcnmiui* sterium an deren ©telle trčite, bas cs gar nicht wa-gen vuiirbe, anberer Meinung zn sein, ale Herr Graf von Beust unb mit bessen Hlisc er utiter bcm Dcckmantcl fonslituiioncllen Schcincs bie reaftionarc bit Qnfantcrie folgtnbc Gebitgs - Artillcric, roclchc Poitou bem heitigen Boter nebst ber gaitzcii Bc-spannnng unb 80 Moulthicren znm Gcschcnk gc-macht hat. Biele bieser Thicrc sinb bcm Klima unb vicllcicht auch ber nachtassigcn Bchanblnng cr-tcgen; bicjenigcn, roclchc sich heutc noch prdfentiren fonnten, beroegten sich inbetz mit oieler tfeidjtigfeit unter ber schwercn Last ber Gcschiitzc, ber Laffetten unb Protzkastcn. Dicscr Battcric folgtm zroci an-bere, beren jebe aus scchs gezogenen Borberlabern beftanb, tine Art von Felbapothckc, unb zulctzt bas prachtige KorpS ber papstlichtn Dtagontr, mit ihren rothen Brustlatztn, bunfetgrflnen WaffcnrLckcn unb roehenben Rohfchroeiftn tiber ben gotbenen Hcl-mcn. Dit papstliche Nobelgatbe unb bie Palatini, wtlcht nut Palastbitnst haben, roaren nicht juge« gen. Die Gesammtzahl bet oorgcfUhrten Ttuppcn mag bit Snmmc von 8000 Mann erreidjt haben, unb man niu§ fagen, bag ihtt anhctt Etschtinung tinen ungemein votthcilhaftcn Eindruck machtc. Die auf ber Terrassc ftehenben BischSfe rourbcn nicht mttbt, jtber ber Porbeiziehenben Truppengattungen tauschenbe Bcifallsbezcugungtn zu Thcil roerben zu lassen. Stltsarntt Wtist rourbtn inbeh bit Diet« fad) auS Dtutschen bestehenbtn Katabinitri Esteti am kiilttsten tmpfangttt. Wirthschaft in Wcstosterreich cinsuhrcn fonntc, bie er von Sachsen her so gut fennt. So ist bie Sachlage; bie nachsten Tage roerben nn(S bie Enlscheibung bringen unb, roenn nicht a tic Anzeichtn iriigen, bie Enlscheibung in unferent Sinuc; roir giinncn bcm Hcrrn Grasen Friebrich Ferbinanb von Beust auch bann noch bie RcichS-kanzterschaft unb baS Ministcriurn bet ausroarti-gen Angelegenheiten; es roirb nodi einiije Jahrc brauchen, bcvor bie Anficht sich Durchbruch ver-schafft, bah man zur Lcitung ber anSroartigcn Politik cincS freiheitlichcti StaatcS cincs jiinftigen Diplornatcn nicht bebarf — roas roir abcr forbern, ist, bah bas neugefrastigte unb in unferem Sinnc crganzte Ministcriurn jebe Einfluhnahme bcs Grasen Beust aus bie Vcitung ber inneren Angelegenheiten WestostcrrcichS ein fiir attcmat entfchieben zutiickweist, unb bah bie ausroartige Politik bcs Hcrrn Grafcn unferen inneren Perhaltniffen gcnau cntsprcche; benn sotlicn ciumal bie Dinge auf die Spitzc getrtcben, ber Brud) zroischcn unfcrcm par-lamcntarischen Ministcriurn unb bcm Grasen Beust unheilbar roerben, bann roirb nnS unb unserer Partei bie Wahl furroahr nicht schwer fallen ! Ein czechisches Gestandnitz. Seit tintm Jahte crschieu iit Prag unter bet Rtbaktion zroeier Ptosessoreii beS czechischcn Poti-technikums tint Ztitschrift zur Bcrbreituug geroerb-lichen WissenS iit czechischet Sprache. In ber vet-flossenen Wochc saheit fid) bie Rebakteute bieser Zeitschrift geniithiget, die Hcransgabe bersetben ein* zufttUen. Sie btgriinben bicfe Einstellung mit sol-genbett Worten: Mr roaren in literarischer Bcziehung ganz ber-einsamt, inbern roir von Schriftstellern praftifdier Rich-tung vollig ohne Unterstirtzung btieben. Nicht genug baran, irug auch bie geringe Gewecktheit unserer Jn-bustriellen unb Gcroerbslente, ihre Gleidigiltigkeit ber Bilbung gegcniiber in ber gtgenroartigett unglinftigcn 3cit, wo jcber nut nach ben politischen Bliitlem hafcht, ' ohne sich im geringsten uni anbere ©achen zu fitm= merit, enblich ber vollige Mangel an ©inn fiir praf-lischcs Wissen unter ber czechisd)en Nation — bazn bei, bah unser Blatt nicht jene Berbreitung fanb, auf bie roir mit Recht hoffeit burftcn. Aus biefen unb noch anberen ©riinben fteUeit roir bie roeitere Heraus-gabe bis zn jener Zeit ein, roo cine freiere Beivegung begiunt unb bie politifche Gefpanntheit ciner ueuen I inbuftrieflen Thatigkcit Platz macht, bis zu jener Zeit enblich, roo and) unfcre Zeitnngsfchreiber praktischen Tendenzen geneigt fein roerben unb zur Erkenntnih gelangeit, bah behufs eines vollgilligen Anslretens ber Nation in roichtigeit Dingcn hinter ber Idee auch die ©elbftanbigkeit in nmterieller Bcziehung ftehen mtifse, ba sich nicht Icugnen laht, bah bie Politik arnier unb abhangiger Lente siets nur eine ©eete ohne Korper bleiben roirb. Tiirkische Zustiinde. Kein eitrvpaischet, vicllcicht auch rocnige anhcr-europaischc ©taaten sinb so vielfachcu inneren Un-nthen fortroahrcnb ausgesctzt, roie ebcn bit Tiirkei; bort befiuben sich bit Aufstanbe sozusagen in Pcr-mantnz. Was hat man nicht allts in tintm Jahr-zthtnt erltbt? Kaum roar btr Ktieg mit Mon-ttncgro bctnbigt, so begann der kutdische Auf stand in Kozandagh (Klein-Asitn), dam, bit Btroegung ber Bedniuen in Sititn, bedenftiche Szentn in btit albanischtn Gebirgtn, hittauf btr hattuackige Kampf in Krtta, bie gegenroartige Jnsurrektion ber Mon-tesiks-Atabtr bet Bagdad unb gleichzeitig bie Ber-wicklung mit Sgipttn. Fragt man nach der Ursache solch' abnormer Zustanbt, so muh selbstvttstanblich bem mangelhasten Rtgietungssisttm, ber schrotrfalli-geit Staatsmaschint altt Schnlb beigemeffett roerben. Wohl txistittn auf btm Pnpitre fiir alte Untcrtha-nett bts Sultans bedingungsroeist fotche Gtsetzt, unttr beren Schutz sich frieblich ttben licht, alltin beren Anwtndmtg, }t nachbem tint Nationalist mchr obtr minder gefiigig oder zivilisirt ist, muh je nach vorhanbencn Umstattbcn stets ntobifizirt roerben. Im allgemctitcn blcibt es ben Zivilgonverneuren iiber-lasstn, mit richtigem Takt vorzttgthen, sich also mit btit Einwohnern ber verschiedentn Ptovinztn btst-moglich abznfindtn; sclbstvetstanblich roirb baburch ber Wittkiir ein incites Fclb geoffnet, von roelchcr in ber Rcgtl bit so schr tigtnnittzigtn Balys btn ausgebreitetften Gcbtauch machcn. It roeiter tint Provinz von btr Rtsibcnz tntftrnt ist, befto herrt’ scher unb abfotuter treteu btefe Wiirdentrager auf. Simptome von Uuzufrtedeuheiten, die frieblich zu beglcichen, oder particlie (šmpiirungen, bie tin Kcime teicht zu unterbruden sinb, roerben stets verhcimlicht; erst roenn a tie Mittel ber Proviuz-Gouverneure tr-fchopft sinb unb ber Aufstand gehbrtgc Proportionett angtnommtit Hat, baitn trst ist eS btr Hohtn Pforte vtrgonnt, von bem stattgehabtcn (grcigniffe ossiziclle K’cnntnih zu nehmen. Nun roirb ein taiferticher Kommissar, roerben Truppen uad) ber bcbrohteit Gegend entsenbet unb nad) harten K'iimpfcit, bie immer utit enormen Gelbaustagcn tut Zufammtn-hangt ftehen, roirb enblich bit erfchnte Pazifikation erlangt. Der fdjutbbetnstetc, als uufohig erktdrte, aber reich gcroorbeue Gouvernenr roirb fofort ab-gefetzt, nm in brci obcr fechs Sionaten burch ben Einflnh fciucr hohett Gbnner unb fonftigcn mach-tigcu Freunbe roenn mbglich eineit nod) eintriigticheren Posttn zu erhatteu; das alte Spiel begiunt von neuem, gleidjc Urfachcn crzcugen gteiche Wirkungen. Das sinb eben asiatische Zustande, bit aber auch in ben schonsttn unb fruchtbarften tutopaischcn Pro* vinzen praktizirt roerben. Dit beftett Absichten ber Negicrung, a tie bic (obtid)cn Anftrcngungen haben bis jttzt hochst geringe Resultate zu Tagt gtforbtrt. Politische Rundschau. Laibach, 28. Dczcmbcr. Wic bie „N. Ft. Pr." crfiihrt, ist bic enbtidje tf 6f un g ber fchroebcnbeit Mi n i ft ert t i f i4 bercitS. in ben nachsten Tagen zu geroSrtigcn. Die Kabi-nets-Minorittit fetbft foil cS fein, die auf bic Gc-nchmigung ihrcr Dcmiffiondgcfudjc bringt, niahr-fchciulich roeil fie nachgerabe beun both einzufchcn beginnt, bah ihre ohncbics partamentarifch unhalt-bare Stcllung burch ihre publizistifchcn Anroalte ge-tabczu znm Gcgenstande beS offentlichcn Gelad)lers zu roerben broht. Vine Anlah bcs Gcbnrtstagcs ber Kai-f c r i n befprad) bie „N. Ft. Pr." bic Anrocfcnhcit ber Mouardjin in R o in. DaS gcnanntc Blatt be-bauctt, bah bic Kaifcrin unter den gegenroartigen Berhaltniffen in Rom roeilt unb ber Eioffnung bcs Konzils beigctvohnt Habe. Die „Neue Frcic Prcffc" beforgt zroar nicht, dah cS den Ultramontancn gc-lingcn roerbc, burch Eiiifluhnahinc auf bic Kaifcrin auch Einfluh auf die 6ftcrreid)ifd)e Politik zn er-halten, ba ja bic Kaifcrin sich im atigemeincn von ber Politik fern hal te. Abcr cs fci fchon zu bebauern, bah man in Rom Gelegenheit crhollc, ubcrhanpt nad) biefer peifbtilidjcn Richtuug hin zu arbeiten, foroie bah bic Ultramontancn in Ocfterreid) ihrcr* scits Gelegenheit cichalten, aus ber Reise ber Mon* archin unb beren Vcrkcht mit bcm Papftc Kapital zn fchlagen. DaS genauntc Blatt crinncrt an die Kaifcrin Maria Theresia, roclchc cS verftanben Habe, gute Kathotikin unb gutc Oesterreicherin zngteich zu fein unb trotz ihrcr Rcchtgliiiibigteit ben Jefuitenor* ben in ihren ©taaten aufgehoben habt, als bas Jntcrcffc Ocstcrrcichs bicS verlangte. Aus Wicu roirb ber ..KSln. Ztg." gefdjrieben: DaS Bnbgct, das D t. B rtstel bem Reid) s* rathe uorgelegt, ist cincs ber bcftcu, das feit zwanzig Jahrcn in Ocfterreich zufammengcftcllt rourbc. Dr. Brtstel versteht (ciber nicht bit Kunst beS Ziffcrngruppircns, fonft hatte er bie Welt mit fcinem Bubgct vcrbliifft. Beffer jebod), bah er ber Welt feinen Sanb in bie Augen geftreut, als dah tr nach ber Art unb Wcifc der mciften FinanzgenieS ein Plus hcrauSgekliigctt, too eigenttich ein Minns vorhanben ist. Mit ciner folchen Finanzvorlagt • kann Ocsterrcich, befonders abcv die ofterrcidjifdjen | Staatsglaubigcr, schon zufrieden sein, um so mchr,! da Dr. Brestcl versichrrt, dah er auch ffir daS heu-1 rige Jahr zu feiner Finanzoperation seine Zuflucht wird nehmcn mussen. , In Bndua boten 14 Braicianer die Unter-werfnng und Waffenablieferung an. Oberst Schon-feld bchielt drei als Geiheln zuriick. Die Waffen-> strecknng sollte in KoSmac am Sonntag erfolgen. Es gibt kaum eiwas komischereS, ale den GStzendicnst, welchcn die Jesuiten in ihren Orga-nen dem Papste erweisen. Man glaubt Fetisch-anbetcr vor sich zu haben. So schreibt der ..Monde:" „Der Papst offnete den Mund, er, das Wort des WorteS, er lies? herabtraufeln iiber uns bctt Rosenhanch von seincn Lippcn, durch wclchc der Strom der unfchlbaren Orakel flicht. Wahr-lich, der Greis mit scincn freien, hciligrn, gcsalb-ten Worten brachte uns Moses in Erinnerung, als cr in der cwigcn Jugend seiner 120 Jahre zum Volke Israel sprach." Der franzvsische gesetzgebende Kiir-Per hat nunmehr seine Wahlverifikationen beendet und ist demnach die auherordentliche Session ge-1 schlossen worden, heutc beginnt die ordentliche. Es ist bet den Wahlprusungen gar manches an dm Tag gekoinmen, was aus die von der Regierung an-gewendeten Mittel bet den Wahlen ein gar eigen-thiimliches Licht wirft und uns einen Blick thun laht in die ungeheure Korruption des kaiserlichen Regimes; die Mameluken der kaiserlichen Majoritat erklarten jedoch fast alle Wahlen fur giltig. Ein etwas mistcrioses Tclegramm anS Paris meldet, dah die Geriichte, welche von zahlreichen Berhaftnngen in der Pariser Armee wissen wollten, ossizios dementirt werden, und fugt writer etwas dnnkel bei, es seien die Versuche, in der Armee anarchistische Propaganda zu machen, znrnckgewiefen worden. Der englische Untcr - StaatssekretSr des AuSwartigen. Hcrr Otway, lietz sich am 20ften d. M. in einer An rede an seine Wahler von Cha-tam sehr weitliiufig ubet die Lage Europa'S aus. @v sagtc, EnglandS Bezichungen zu den auSwarti-grn Machten seien die frcundschasllichsten; Ruhland Habe dcr englischen Rcgicrnng sehr besriedigcnde Erklarungcn ubcr seine Fortschritte in Mittel-Asien gegeben. Die „Alabama"-Frage sei, Dank der BerfShnlichkeit beidcr Parteien, auf dem Wege der Ausgleichung. In der belgischen Eisenbahn-Ange-Itflenhcit habc die englische Diplomatic vermit-telnd intervenirt, und in dcr tiirkisch- egiptischen Differenz koime sic sich ebensalls eines Erfolges riihmen. Dic Lage in Portugal ist nach Berichten aus Lissabon schr crust. In der Hauplstadt wnrden Ausruse solgendcn JnhalteS verbreitet: Briider! Eine nationale Ehrcnichuld rust uns unter die Was-ftn! Zu den Waffen qcgcn die Krone! Zu den ^Baffen gegeu ben KLuig! Uufer Feldgeschrei mSge fcin: Niedcr mit dcm KSnig! Viva la Eepublica! Bezeichncnd fur die Stimmung in diesem Vanče ist fcrner der Umftand, dn§ eine in Lissabon crschei-iiende ..Laterne" das KSnigshaus noch sanatischer alS die Rocheforl'sche Napolcon angreift, und dah ein Kolportcur dicser Flugschrift sich sogar unter« sing, diesclbe dem Konig bei dessen Fahrt auS dem Theater anzubielen. mit der Benicrkung, er gebe sie ihm gratis. Die Grafin v. Sonsa, die sich im Wageri des Kvnigs bcfand, rih die „Laterne" in Stucke, abet der Kolponeur siieg auf den Tritt der kiiniglichcn Kutsche, um seine Waare noch serner feilzubieten ! Das find gewih schr ominSse Anzeichcn fur die Monarchic in Portugal. In Konstantinopel hat die gan, im Sinne Aali Pafcha's crsolgtc LSsung der Diffe-renz mit dcm Khcdivc begrciflicherweisc sehr befrie-digt. Server Escnvi, der das Ultimatum nach Kairo iiberbrachtc, wird mit AuSzcichnnngcn iiber-fdjiittct. Der Medschidie-Orden erster Klasse wurde ihm gleich bei seiner Wiederankunft in Konstantinopel vcrliehen. In cinigen Wochcn wird auch dcr VizckSnig in Starnbul erwartet. Zur Tagesgeschichte. — Wie das „N. Fr. Bl. " meldet, soll es in Absicht des Rcichs-Kriegsministeriums liegett, bei Vorlage des P e n s i o n s g e s e tz e s siir das k. k. Heer sowohl die Versorgung der Ossizicrs-, als auch der Soldaienwitwen anzuftreben. — Eine Petition der Finanzw ach ma nn-schast um die Erlaubnitz, sowohl auf den Wachpostcn als bei Trausport'Begleituugen anstatt dcs Czako's die Dienstkappe tragcn zu burfeu, hat eine geftattende Erledigung gefunden. — Am 13. d. Nachmittags wurde ein Greis in der Kirche der L azar iste n zu Wien ohn-mcichtig und in das Spital ilbertragen, wosclbst kon-ftatirt wurde, dah er Julius Meier heihc, 62 Jahre alt sei und zu Hernals, Beronikagasse, zwci schuldcn-freie Hauser besitze, aber roegen Mangel an Nahrung Iran! geworden sei. Als er sich etwas erholt hatte, sragte er ben Arzt angstlich, ob die Spitalkosten be-deuteud sein werden, und bat um seine Entlassuug. Diesc Bilte wurve ihm jedoch nicht geroahrt, da nun der krauke Filz sriiher den Hungerlisus zu iibetftehen hat. — W as das Mili tar kostet. Direktor Engel bemertt in scinern neuesten Hefw der Zeit-fchrift des f. stat. Bureau's in Berlin tariiber solgeu-des: „Niemand kann sich der Ueberzeugnng verschlie- hen, dah die aus dem groheit Militarauswande der grohcren Kulturstaaten der alien und der neuen Welt hervorgehendc Besteuerung die Mehrzahl dieser Staa-ten bereits an ben Rand des finanziellen Bankerottes gefiihrt und den Bolkskredit, d. h. deti Kredit fur die Einzelwirthfchaft bis auf das auherste erschopft hat. Der jiihrliche Betraz des Militar- und Marine-Bud-gets Europa's wird auf 811,870.122 Thaler, und die jahrlichen Jnteressen des im Milittir- und Marine-wesen ongelegtcn KapitalS auf 206,992.000 Thlr. angegeben, zu welcher betrachtlichen ©umrne noch die des Arbeitsverlustes des Militars (ontmeit, die auf 808,789.265 Thlr. per Jahr angegeben werden. Auherdem verlangten die Krtege in Europa von 1853 bis 1866: 1,743.491 Meufchen zum Opfer." Diese Zahlen find so groh, dah man mit Bestinuntheit sa-geit kann, die Frage der allgemeinen Entwaffnung ist nnr noch eine Zeitfrage. — Aus Dornbach in Oberbsterreich wird der „Linzer Tagespost" itnterm 20. d. M. geschrieben: „Es ist geradezn empbrend, wie der Herr Pfarrer Josef Mehner zu Dbrnbach die Andacht zu fordern, oersteht. Ein Ministrant, in feinem Fache noch Rekrut, stellte den Scheniel, aus welchem der Priefter steigt, um die Monstranze herabznnehmen, verkehrt zum Aliare, und schon hatte derfelbe, bevor er sich eines besseru besann, von geweihter Hand eine Ohr-seige, beren Schall Orgel und Gesang weitaus Uber-tbnte; ein solcher Aft von Brntalitat immittelbar vor Ertheiluug des Segens muhte die Rothe des Unwil-lens in das Gesicht aller Anweseuden treibeu. — Dem „Univers" wird aus R o m geschrieben: „Als der heilige Bater der Kaiserin von Oesterreich einen Bcsuch abstattete, sand er fie an der Schwelle des Palastes in kniender Stellung und ben apostoli- fchen Segen erstehend. Ties ergriffen von dieser Knndgebuug der Ehrfurcht und tochteriichen Liebe der Kaiserin, drang der heilige Bater daraits, dah sic ihte demuthige Stellung verlasse; aber Jhre Majeftat lieh sich dazu erst herbei, nachbem fie den Segen des Stell-Vertreters Christi empsangen." — Zum Ko uz i l schreibt eine „sehr eingeweihte" Jeder dem „Osserv. di Milano„Je hausiger und intimer der Betfehr der Bater des Konzils unter eiiv anber wird, um so mehr macht sich die Wahrheit geltend, dah dcr Papst insallibel set und als solcher in seierlictier Weife erflart werden mitffe." — We mi die Herren noch longer beifammen bleiben, so entlaffen fie am Eude den Ueben Gott mit 14tagiger Kiuidi-gung rntb der Papst regiert auf eigene Fanst. — Das A nti k o n zil in Neap el hat i Anbetracht der ihm von der italienifchm Regierung i den Weg gelegtett Hittberniffe den Beschluh gefaht, at schweizerischern Boben weiterzutagen, und zwar it September des nachsten Jahres, da tint diese Ze dort ohnehiit ein Kongreh dcr Freidenker stattsinden wird. Zugleich oeroffentticht das Komitee des Anti« Konzils seine bisher gefahten Beschltisse. Dieselben find ein ettergifcher Protest gegen jedc kirchliche Bevor-numdmtg. — Binnett zehn Jahren find in Dit s s eldorf und Untgegend nenn Kloster gegriindet worden. Die Behorden lassen fie still emporbltihn, und fomnit ein Heines Skandalchett, banu entwischt Pater Kuchem auf Nimmerwiederfehen, angeblich auf cuter Almosenreise nach Holland. Nenerdings foll das Hans Hayn, Eigenthuin der Familie von Hymmen, flic 150.000 Thaler von einem Karthaufer-Monch erstanden fein, um auch biefen in Preuhen noch nicht beftehenben Orben einzufUhren. Eine Million Ziegelsteine find bereits fontraftlich gekanft. „Stille, stifle, ttur fcin Geranfch," das ist die Devise aller dicser Orden. — Aus Hannover, 24. Dezentber, meldet die „N. Fr. Pr.": In dem Prozesse toegen der Ce l-ler Dettkmals-Angelegenheit ist daS Ge-neralkommando zn Hannover mtb bas Garnifonskom-ntanbo in Cette zu je 100 Thalern Gelbbuhe verur-theilt worben. — Prozeh Dickhoff. Es ist betannt, dah in ben Rheinlanden und Westfalen feit Jahren ein bebeutendes Geschaft mit Befreiung militarpflichtiger junger Manner com MilitSrbienft burch Falschnng ber Kontrollisten, Ausstellung falfcher Tobtenfcheine und in tihnlicher ftrafbarer Weife betrieben worden, und dah die Kommisicire dieses Geschasts, burch beren Hand die Vermittlungen gegattgeit, die Kaufleute Gebrllder Dickhoff in Bochum, verhaftet worden find. Wie die ..©erichtszeitung" mittheilt, hat nun die Unterfuchung einen Untfang angenomnten, der ein fchlimmes Bild von bent „norddentfchen Patriotismus" biefer jttngen und alien RheinlSnder liefert, dentt die Bater muhten ja das Geld filr die unfriegerifch gefinnten Sohne zahlen. Nach biefen Attgaben ist im Besitz ber Gebrllder Dickhoff ein Depot von 100.000 Thlrn. gefunden worden, das zur Bestechung der Beamten und iiber-haupt zur Bestreiinng der filr die Befreiung vom Mi-titardienft erfordertichcn Kosten beftimmt war. Das Berzeichnih der Kitndett dieses Geschasts ist im Putie ber Gebriiber Dickhoff gefunben worben und foll Hun-berte von Namen entholten. Es find nicht raeniger als 22 Militararzte und ein Oberstabsarzt verhaftet worden, auch foll ein bei der Aushebung mitwirkender Zivilbeamter, jedoch nnr roegen beroiefener Fahrlaf-figfeit, arg fompromittirt fein. Entbeckt rourde der bbfe Handel durch einen Bauer, der filr die Befreiung seines Sohnes einen Wechsel von 500 Thlrn. aus* gestellt hatte, biefen aber zur Berfallzeit nicht bezahlen wollte, weil iuzwifcheu fein tapferer Sprohling bereits militarfrei geworden roar. Nach Bauernarl hing der Alte start am Gelde, glaubte aber roohl, bah bit betrogenen Betrllger ben Mniid halten roitrden; fie tha* ten dies aber nicht, flagten ben Wechsel ein — und so kant burch die Klagebecintwortung die ©ache an den Tag. Die dem Dienst entzogenen jnngen Lente find bereits fammtlich ohne Ansnahme zum Militar ein-gezogen worben. — Golbene 355orte telegrafirte biefer Tage ber Prafibent der Bereinigten Staaten an den K a i fer von Ruhland: „Kein Menfch barf heutzutage noch roegen Rahe, Farbe, Nationalist oder Religion verfolgt werden." Anlah zu biefer Depesche gab ihm die Jltdcitversolgtmg in Beffarabiett und die darauf erfolgte Bitte eitter Juden-Deputation, sich fiir ihre ungUicflichen Glaubettsgettoffen beint Czar zn verwenben. — Strafkolonten. In einem „Eingef?n-bet" der „Triester Zeitung" wird ber Vorschlag auf Grllndnng einer Straskolonie an der Ostkllste Afrika'S gemacht. ' Thatfache ist, heiht es bafetbft, bah die Zahl der Eingekerkerteu in Oesterreich fortwahrend zu* nimmt, und dah betnzufolge der Staat nicht minder als die Genteinben jahrlich grohere Kosten fiir daS Kerferroefen aufbriitgen ntllffen. Slldlich von Abifsi-nien nun behuen sich bis Zanzibar ungeheure Lander aus, und uiehrere derfelben find zur Anlegnng einer Straskolonie vorzllglich geeigitet. Es handelt sich nur barum, unfer im votheit Meere liegendes Stations- schiff zu beaustragen, einen geeigneten Kustenraum mil einer guten Bucht, in welche sich womoglich ein Fluh ergietzt, und siir Pflanzungen paffenden Soben mit gesundem Klima anssindig zu machen. Den ab;u-strafenden Judividuen, welche cine bestimmte Zeit^ periode daselbst zuzubringen hatten, niiihle man cine gewisse Strecke Boven zu Anpflanzungen geben. Eine Menge werlhvoller tropischer Gewachse liehen sich dort anpflanzen. Der Tanschhandel mil den Negern, den nun die Araber von Zanzibar aus betreiben, kiinnte nach der Strafkolonie gelenkt und dort eine Seestadt errichtet merden, welche unserer Industrie bedeuteud billiger viele tropische Artikel liefern ttinnte, die sic nun den anglo-hollaudischen Zmischenhandlern mil schwerem Gelde bezahlt. Andererseits konnteu cine Mcnge osterreichischer Erzeugnisse durch die Kolonie ins Jnnere Afrika'8 gelangen. Die Spesen fur Un-terhaltung der Kolonie wurden in wenig Jahren durch die Kolonie selbst bezahlt, indem ein Ein- und AuS-fuhrzoll daselbst siir a lie Waaren erhoben werden kounte. Einige tausend Enropaer, gezwungen, dorl das Leben zu friften, wiirdeu allmalig einen grotze ren Handel zwischen dieser Kolonie und dem Mutter-laude aubahuen, wobei Industrie, Handel und Schist' fahrt, die in Oesterreich gewih nicht auf Roseu ge-bettet find, weseulliche Uuterstutzuug fiuden wurden. — Der P ariser „Gaulois" verzeichuet ein Geriicht, demzusolge der k a i s e r l i ch e P r i n z vom 1. Janner ab dcn Berathungen des Tuilerieukabiuets beiwohueu soll und die franzosischen Miinzen vom 1. April ab die uereinigten Portrats des Kaisers und seines Sohnes zeigen sollen. Die letzlere Anordnung wird auch von der „Correspondance Generale" be-chauplet, die sogar das Probemodell gesehen haben will; dasselbe zeige das Prosil des juugeu Prinzcu rechts von dent seines Balers uud die Štirne der beideu von dem herkommlichen Lorbeerkrauze nmschluugen. Also auch schon Lulu's Haupt „vom Lorbeer belaubt," Uebcr die Ranbzuge der Bocchesen schreibt ein Korrespondent der „N. F. P.Zwischen ben Dorfcrn des BezirkeS Castelnuovo schleichen sich die KrtooŠcianer, sobald irgenb welche Unruhcn aus-gebrocheu find, zu den Kiistendorsein hinab, regelmatzig in Banben von 20 bis 40 Mann vertheilt, tibersallen reichere ober mehr exponirte Hauser, nnb wahrend einige unter ihneu urn das Haus Vorposten halteu, urn einen Entsatz abzuwehreu, schlageu die audereu mit schwereu Hammern die Thorpsosten ein, woraus fie das Ge-baude vollstandig auspliiuderu und alles, was sie an Schranken, Truhen, it. s. w. nicht fortschleppen konnen, auf die siunloseste Art zerstoreu. Ein Haus, das von ihnen auf solche Art besucht warden ist, gewahrt dem Eintretenden einen uubeschreiblich peinlichen Anblick. Schon aus der Eutseruung stieren einen die zertruin-itterteii Thorpfosteu, die fehlenden oder schief herabhan-genden Fensterbalken, die zerschlagenen Scheiben uu-heimlich an. Menu man nun ins Jnnere dringt, tritt man an alien Stellen von der ersten Stasfel an auf Fragmente von Telleru, Spiegeln, Tischen, Stiih-len, uberhaupt alles desseu, was das Mobiliar cities blirgerlichen Hauses ausmacht. In ben Zimmern liegen umgestiirzte Truhen mit ausgeschlagenem Boden, urn sich die Mlihe des Erbrechcns zu ersparen, Feuster-rahmen, Gcmalde, Bettstatteu in Stitckcn; an ben Wanbschranken nimmt man bie Axthiebe jener Van-daleu wahr, die, nach ben hinterlasscnen Spnren zu urtheilen, wie Besessene hernmgchaucn haben intisfen. Nichls von bent, was sich zum Fortschleppen eignet, wird zuruckgelassen; selbst dickers Nagel wcrdeu aus der Wand gerissen und fortgctragcn. HLufig bczcichucn Blutspnrcn dcn Weg, den die geangstigten Bcwohncr, in einer solchcn Schrcckcnsnacht von Geschotz zn Gc-schoh sich flUchtcnd, durch die Sucfeti zum Dachc suchcu, auf defsen lofcn Ziigcln sie manchmal stundenlang der Entdcckung entgegenzittern. Dicsc Leute find cs, stir die sich uusere Natioualen erwarinen, welche die Die-gterung nicht genug verdammm konnen, wenn sie end-lich einmal hier Ordnuug schasscn will. Man srage nicht die Rcgicruugs-Orgaue, soudern die Bcwohncr der Riviera di Castelnuovo, was fur Gesellen die Kri-t)D§ctatter und die ihnen idenlischen Einwohner von Ledenice, Grahowo, Bognani ic. find. Lokal- und Provinzial-Angelegmheiten. Lokal-Chronik. — (K i n d e r b cw a h r - An ft a lt.) Wic seit viclcn Jahren am Tagc bet unschulbigen Kiubcr saub auch heutc bie vom Fraucnvereine zur Erhaltnng der hiesigen Kinderbewahranstalt zu Siande gebrachte Weih-nachtsbescheruug urn 10 Uhr Bormittags daselbst statt, welchcr die Borstehcrin Frau Antonia Freiiu v. Eo-dclli, die Frau Edlc v. Eonrad-Eybcsseld und andcrc Frauen Komiiiittentimieu beiwohntcn und die, Dank der thcilnahmLvolleu Opscrwilligkcit des vcrehr-tcit Frauenkomitces und einiger hiesigen HaudlungS-htiuser, durch zugeschickle (Echnittmaaren, auch dicsmal recht ergicbig aussiel. Es wurden nicht alleiii die GO armsten oder in den entfcrnteren Stadtthcilen woh-nendeu Kinder, die aus dicfcn Grunden die Wiuter-monate hindurch die Mittagskost unentgeltlich daselbst gcuictzcn, mit vollstaudigcn Anziigcn uud Bcschuhung, sondcrn auch die iibrigen, in allcm 85 Knaben und 77 Madchen, hiemit zusammeu 162 Kinder, mit mannigsaltigen Bcklcidungsstoffcn und mit 110 Paar wollenen Striimpfen betheilt, die die tleinen Madchen das Jahr hindurch selbst erzeugten. Nach dem gcnteiiv samcu Gebetc flir das Wohlergcheu aller edlen Gebcr uud Wohlthatcr dieser Anstalt, die durch ihrc milden Beitrage den arnien Klemen einen srohcn Tag berci-teteu, eudete dieses Kindcrfcst, welches als der bercdctstc Bcweis des unermiidcten Wohllhatigkeitssinnes der Bc-wohner Laibachs bcurthcilt zu wcrdeu vcrdieut. — (Berhctzung der Dicnstbotcn von der Kanzcl.) Pon einer chrbarcn Laibachcr Haus-sran wird uns bittcre Klagc dariibcr gesiihrt, datz in ben Fruhpredigteu ait ©onntageu, die uteist von Dicnst-boten besucht loerben, eine schr aufreizenbe Sprachc gegen „bie ©ebilbeten," wozu doch eine grojje Auzahl der Dieustgeber in Laibach gehiirt, gefiihrt wird. Si* gotte Miigdc fehren aus solchcn durchwegs nicht ans-erbaueitben Prediglen mit finfteren, iniirrifchen Blicken Heim, und bie Hausfrancn haben ihrc schwcrc 9ioth, dcn ausgereglen Glaiibensfanatismus ihrer Dienstboten zu bcsattftigcn. So prcbigte am verflofscncn Sonntag ein Geistlicher in Laibach, batz bas Narrenhaus viel zu Mein set, um allc Feinbe der Kirchc, allc sogcnann-tcn „Gcbildctcn in Laibach" aufzunehnien. Wann wcrbcn uusere Prcbigcr boch das echte Ehristcnthum prebigen, bas ben ©ebilbeten rote Nichtgebilbeten mit gteicher Nachstenliebe umsajjt ? — (Karl Vogt, ein wanbernber Gankle r.) In ber beutschen Predigt in der Dornkirche ant Stefanitage behanbelte ber Herr Dornkaplan Klun unter anberen auch bas Zhenia ber Wiffcnschaft und des Glaubcns. Nach der Ansicht des geistlichett Herrn kann crsterc des letzteren nie entbehren, deitn wie konntc man sonst ctwas von deni roissen, was sich vor Jahrhunderten zugetragen, wenn matt ben Zengniffen ber bamaligen Zeitgcnofseu (einen iSlaubeit beimiht. Bei ber Besprechnug verschiebeuer tttoberner Jrrlchrcr wurbe Karl Vogt zwar nicht nameutlich ge-nannt, jcboch als „nioberner ©antler" bezeichnet, ber ber Welt glauben machen will, der Meusch stamme mit dem Affen von ein und dcnisclbcn Stammvatcr ab. Der Prediger meinte, man mitssc nach bent Evan-gelium solche Menschen ntilbe beurtheiten, auch er rootle ben Mahstab ber antzersten Mildc an ihn anlcgen und da tonne er nur sagen, ein solchcr Jrrlchrcr Habe bas einzige Jutcrcfsc, semen Beutel zu sllllcu, inbetit er gegen hohcs Entree seine Jrrlchrcn zu Markte tragt. — (Signora Bolbi,) eine vielbekannte italienische Dpernfiingcrin, welche srliher in italienischen Thcatcrn, in jUngstcr Zcit in Agrant und Graz mit viclcm Bcisallc sang, wird morgen Abends, wie wir ucrnchnten, int Theater, nnb zwar int „Trovatore" auftreten. Es biirfte uns foniit ein Kunstgennh in Aussicht steheit. — (Die S i Ive st er pr cb i gt) in ber evan-gelischeit Kirchc wirb, wic alljahrlich, auch heuer daselbst um 5 Uhr Abends gehalten werden. Erlcdifliingen: Oberbergkommissarsstelle, 1260 si., event. Kommissarsstelle 840 fl. und die Stelle eines Berg-geschworeneii bei der Berghauptinannschaft Laibach 630 ft. Bis 30. Janner daselbst. — Bezirkssekretaistelle in Krain, 600 fl. Bis 15. I-inner beim Landespriis. Laibach. Witterung. Laibach, 28. Dezember. (Sefteni Nachmiltag zunehmende Bcwiilkung. Nachts dichter Schneefall mit starken Regengllssen abwechselnd. Heute Vormittag triibc, Wolkeuziiq aus SW. Warme: Morgens 6 Uhr — 0.6', Rachm/2 Ubr + 4.1" (1868 + 7.1", 1867 - 0.5"). Bars meter 322.07"', seit heute frith um 2-4'" gestiegeu. Das gestrige Tagesinittet der Warmc -j- 0 6°, mu 2'8" iiber dem Normale. Der qestrige 8!iederschlag 13-50'". Angekommene Freulde. Am 27. Dezember. Klel'ant^ Jekel, Jngenieur - Assistent, Kraiuburg. — Schischa, Wien. — Brener, Wien. — Krahovac, Flume. — Lagrifolb, Fiuuie. — Degvbi, Fiume. — Lenatz, pen-sionirier Landesqerichts-Direktor, Driest. — Lampe, Se--kretiir, Jessenitz. — Eichelter, Bergverwalter, Triesail. — Treumann, Hvpfenhandler, Briinn. — Derbii, BezirkS-Hauptmann, Krainburg. lt li-n. Willschko, Techniker, Hohenfurt. — Hvmann, Kaufmanu, RadmannSdors. — Pofpisil, Graz. — Low, Privatier, Pretzburg. — Kren, Gottfchee — Baroniu Lenibruck, k. k. Majors-Gattin, Rudolfswcrth. Berstorbene. Deu 27. Dezember. Johann Maurin, MilitLrabsckie-der, alt 26 Jahre, im Zivilspital an der Lnngentuberkulose. — Lukas Michcllic Aviso-Znsteller, alt 56 Jahre, in der Stadt Nr. 44, qahe am Schlagflusse. — Siaria Raudl, Stratzeneinraurnerswitwe, alt 70 Jahre, in ver St. Peters-vorstadt Nr. 148, an der Lungenlahmnng. Theater. ieute: (Stiflliftb, Lustspiel in 2 Akten, nnb Im Wartsalon, Lustspiel in 1 Akt. Mor g en: Trovatore, Oper in 4 Akten. dem Hanse Rr. 191 am Raan im f Stocke ist eine ersten \ Wohnung, j bestehend aus 5 Zimmern, cittern Alkoven Kiiche, Sam met uud Speisekamer, dann einem Wein- »nd Holzkeller, zu Georgi 1870 zu uermiethen. Aufrage im zweiten Stocke. (458—2)) Wiener Biirse vom 27. Dezember. Otaatefonde. 5perc. ofterr. Wabr. . bto. Rente, 6ft. Pav. dto. bto. ost.inSilb. t?o(e von 1854. . . . Lose von i860, ganze Lose von i860, Fitnst. Pramiensch. v. 1864 . Orundentl.-Obl. Hteiermark zu 5 p^t. Katnten, Strain u. Kiistenland 5 „ Ungarn. . zu5 w Kroat.u. Slav. 5 n Siebenbitrg. „ 5 „ Aotien. -ta^ionalbank . . . Lreditanstatt . . . o. EScompte-Ges. -Lnglo-osterr. Bank . Ocft. Bodencred.-A. . Deft. Hypoth.-Bank . Steier. Escompt.-Bk. kkais. Ferd.-Nordb. . Slidbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabetb-Bahn. Larl-LudwiA-Bahn Siebenb. Eisenbahn . ftaif. Franz-IosefSb.. ^'1nfl.-Barcser E.-B. Md-Fium. Bahn . Pfandbrlefe. Nation. o.W. verlo-b. Ung. Bod.-Creditanst. Allg.SK.Bod.-Credit, dto. in 33 3. riickz. . Geld Ware 60.10 70.70 91.26 j 98.85 102.50 118.155 91.— 86.— 79.85 82.75 75.75 60.20 70.80 91.50 98.50 103. 118.50 92.- 94.— 79.75 83.25 76.50 736.— 738 260.501260.76 870.-875.-286.80 287.— 295.- 297.— 82.-! 84.— —.— 48 — 2145' 2150 258 60 258.80 192.—[192 50 242.75 245 25 168.75 169. 186.50 178.50 172.75 93.40 90.75 107.— 187.- 179.50 173.26 93.60 91.25 107.50 89.50 Oest. Hypoth Prloritats-Obllg. j Sttdb.^Ges. zu 500 Fr. dto. ©one 6 pCt. Nordb. (100 fl. EM.) Sieb.-B.(200sl.L.W.) Rud0lfSb.(300fl.0.W.) Franz^Iof. (200 ft.©.) Lose. Credit loo fl. o. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu loo fl. CM. . . Triester 100 ft. CM. . bto. 50 fl. o.W. . Cfenct . 40 fl. o.W. Salm . „ 40 „ Palsfy . w 40 w Clarv . „ 40 w St. GenoiS „ 40 „ ^indischgratz 20 „ Waldstein . 20 „ )ich . 10 w RubolfSstift. lOd.m. Weohsel (3 Mon.) AugSb. 100 fl. ftibb.m. Krankf.lOOfl. „ n Lonbon 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . Mttnzen. Kaij. Mltnz-Ducaten. 20-FrancSflitck. . . BereinSthaler . . . Gilder . . I Geld | Ware Bank . 98. — ! 88.50 121.50 121.75 241.50 245.50 91.60 92.— 88.30 90.75 93.— 165.25 93.— 126.— 62.— 33.— 41.50 3". 50 34.50 32.— 20.- 21.50 15.- 16.— 103.10 103.80 123.80 49.15 5.83» 9.87 1.83s 121. 88.60 91.— 93.— 165.75 94.— 127.— 63.— 34.- 42.50 31.-35 — 32.50 21.— 22.60 16.60 16.60 102.85 103.50 124.— 49.20 5.84* 9.87* 1.84 181.85 Telegraphischer Wechselkours vom 28. Dezember. Sperz. Rente Ssterr. Papier 60.—. — 5perz. Rente Ssterr. Silber 70.60. - 1860er StaatSanleHen 98 30. — Bankaklien 734. — Kreditaklien 260.30. - London 123 60. — Silber 121.25. — St. k. Dukaten 5.82'/,. Berleger uud fllr tie Redaktion verautwortlich.: Dttomar Bamberg. Druck ton Jgn. r. Kleinmayr & Fed. Bam berg in Laibach.