Lllibllcher Zeitung. Nr. 1Ä5. Präni, üiüralionsp reis: Am öomvtoir ganzj. sl. n. !,» lr. u. s. w. Inscrtionestcmpcl jcbcsm. 3U lr, i87<>. Aixtlicher Tbeil. ^e. k. imd t. Apostolische Viajcstüt habe« mit Allerhöchstem Handschreiben vom 22. August d. I. den geheimen Rath und Fcldmarschalllicutcnaut Gabriel Freiherrn v. No dich zum Statthalter im Königreiche Dal Mllticu allcrgnädigst zn erneimen geruht. Taaffe m. p. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller höchstem Handschreiben vom 22. August d. I. den gc Heimen Rath und Scctiunschcf «xlrg. «tlltum des Mi Nlstcriums des Innern Joseph Bruno ssrcihcrrn Fluck v. Lei dcn kr on der ihm übertragenen Leitung der MmatlNlschcn Statthaltern unter Bezcigung der Allcr-«istei, Zufriedenheit niit seinen in dieser Verwendung »elelsteten Diensten allcrgnädigst zn entheben geruht. Taaffe m. p. Sc. t. und f. Apostolische Majestät haben mit Aller-?°chstcr Entschließung vom ^0. August d. I. über An ra« des Reichskanzlers, Ministers des kaiserlichen Hauses "'d des Acußcrn, dem Bcstalluugsdiplomc des an die stelle des Ritter o. Verdnwis znm k. italienischen Gc-^eralconsul in Pest ernannten Luigi Ritter v. Sal ^ M'Uli das Allerhöchste Ercquatur allcrgnädigst zu erthei. "" geruht. l>^^' k' "'^ k- Apostolische Majestät haben mit Aller. rV^> ^'V"^ung vom 12. August d. I. dein Bau- "ye Htarl Schaumburg in Anerkennung seiner viel- eine« ?,s ""gezeichneten Dienstleistung tarfrei den Titel " "berbaurathcs allcrgnädigst zu verleihen geruht. M^N^"""N des Ministers für<5nltus w^t w ^'^' vom2O.Ananst«^^«, "uc ^chul- und Uutcrrichtsordnung für die allgc. Ulcinen Volksschulen erlassen wird. (FortsctzlNlg.) '1- Von der Lchrcrc onfcrcnz. der 9p'r ' ^" Schulen mit mehreren Lehrkräften beruft auk^ n derselben regelmäßig jeden Monat zu ciucr .."^rt)alb der Unterrichtszeit festgesetzten Stunde die ^l)Nrconfcrcnz. Einc außerordentliche Eonfcrcnz bernft ^ !o oft, als er selbst dazu einen driugcndcu Anlaß smdct oder zwei Mitglieder des Lehrkörpers darauf an-"Ngen. , Mitglieder der Confcrenz sind die sämmtlichen Lehrer, "ntcrlchrcr und )icbcnlchrcr (Hilfslehrer). Letztcrc haben ue beschließende Stimnic in den Fällen, wo es sich speciell A ihren Lchrgcgcnstand oder um ihre Schüler handelt; 'Ulttrdcm steht ihnen nnr eine berathende Stimnic zn. § l>^. Die Lchrcrconfenzcn haben im allgemeinen 1,' >6weck, daß sich die Lehrer über die Grundsätze des ^'""lchtes, der Zucht nnd der Schulcinrichtuug, sowie un? ^ ' ^^'^ ^^ Unterrichtes, das sittliche Verhalten ri, s.' 3°rtschritt der Kinder besprechen uud jcuc Ucbcr^ 'Mmmuug und Gcnlcinsalnkcit in ihrem Vorgehen er " ^u, welche für eine jede Schule unentbehrlich sind. well ^ ^chrcrconfcrcnz sind auch die Elasscnziclc, Abi^> "^ Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse einer ^el,ns ""^ bedürfen, die Auöführuug des allgcmciucn alle (!?? ^"' ^^' i^"' Untcrrichtsgcgcnstand dnrch Grinds- festzuhaltende Lehrgang, die disciplinarischcn zu b<>^ ^'^ ^ a" verhängenden schwereren Strafen yen /"^^" und festzusetzen. Ergeben sich Abweichung festae^!!. "^ allgcmciucn, für Volksschulen überhaupt im W°" Normen, so hat die Conscrcnz ihre Beschlüsse zur K..?^ "' Vczirtsschulbehörde der Landcsschulbchörde "Meldung vorzulegen. Leiter .Dcu ^^^ führt in der Conferenz der ihi„ ^ ." Schule und in seiner Verhinderung der von der D!. ??^ ^'"'- Wurde keiner bestimmt, so ist den Sikn "Flieder des Lehrkörpers sind verpflichtet, Vorsw^ N"' beizuwohnen; jede Verhinderung ist dem von Ueber die Verhandlungen wird ^ Meltt « d"'" der Lchrcrconfcrcuz abwechselnd ein des Pro f"„^'"^Ne und gefaßten Beschlüsse enthalten fcrtint „,,! . ^führt, dieses von allen Anwesenden ge- §40 '3. ^chwc anfbewahrt. wen^ch^ .. "le Beschlüsse werden nach einfacher Stim-Ainiwe ( ! ?^'"^' bei Stiulmcnglcichhcit cutfchcidct die 'des Vorsitzenden. paratv^ ""zclncn Mitglieder sind berechtigt, ihr Sc> ^°loll« "^zugeben nnd die etwaige Einscnduug dcS an die Nezirköschulbehördc zu begehren. Den, Vorsitzenden steht es zu, die Ausführung eines gefaßten Bcschlnsscs zu sistiren. wenn derselbe nach seiner Anstcht dein Gesetze znwidcrlänst oder das Interesse der Schule gefährdet. Er ist aber in diesem Falle verpflichtet, alsoglcich die Entscheidung der Bezirlsschulbehördc ein zuholcu. Jedes Mitglied des Lehrkörpers ist zur genauen Befolgung der von der Lchrcrconfcrcn: in ihrem Wir-tungstrcisc gefaßten Beschlüsse verpflichtet. VN. Vo n der Elassc liabthcilung. H 41. Die Ve;cichnulig dcr Volksschule,- richtet sich ni^ch der Anzahl dcr Classen, welche mit Ausschluß bloßer Parallelen zu berrchucn ist; cwclassige Volksschule, ^mciclasslgc u. s, s. tz 42. Sämmtliche Schüler wc,dcn nach dcr Anzahl dcr Lelilk,äflc entweder in eine Elassc vereinigt oder in mehrere Classen gclhcilt. Jede Classe, welche Kinder verschiedener Alters-oder Bildungsstufen uci'ciniat, zerfällt in mchreic Ab-thciluligcn. § 4"). Die Classen in mchn'lasfigcn Schulen wcr-den von unten nach oben gezählt und mit eiste, zweite, dritte Classe u. s. w. bezeichnet. In ähnlicher Wcisc wcrdcn dic vcrschicdtnell Ablhci» lungen einer Classe benannt. 8 44. Die Verlhciluna dcr Schulkinder auf die Classen odcr Abtheilungen fmdcl nach dcn Kenntnissen, statt, wobci auch auf das Alter anaemcsjenc Rücksicht zu j nehmen ist. Vom vollendeten zwölften Lebensjahre an sind Knabcn und Mädchen, wo cs nur immer thunlich ist, aclrennt zu unterrichten. Bci vicr- und mehrclassigcn Schulen ist diesc Trcuuunss unbedingt durchzuführen. § 45. In cinclassigcn Schulen können sämmtliche Schüler, wenn deren Anzahl fünfzig übersteigt, in zwci Grnppcn aetheilt wcidcn, deren jede zu verschiedenen Ta-acSzciten Unterricht erhalt. Ocincinschasllich mit dcr Gruppe dcr unteren Altersstufen sind auch dic Mädchen dcr lcylcn zwci Altersstufen zu unterrichten. § 4s>. An mchrclassigcn Schulen hat dcr Lehrkörper (dic Lehrconscrcnz) dic Verlheiluna der Kinder in dic Classen und Abtheilungen nach dcn obwaltenden Vcr» hältnisscn vorzunehmen u»b hierüber aleich nach Begin» dcS Schuljahres im Wege der OrtSschlllbchördc an ^ic Bczirssschulbehördc zn berichten. § 47. Dic Zahl der wöchcnilichen Untcrrichtsstun. den beträgt für die Kinder der vier ersten Schuljahre mindestens Itt und höchstens 24 für jene dcr vier folgenden Schuljahre in dcr Regel Vtz, 13) mindestens 24 und höchstens 28 Stunden. In cinclassigcn Schulen mit Halbtagsnnterricht hat dic erste Gruppe 12, die zweite IX wöchentliche Unterrichtsstunden, tz 4«. Dic Vcrsctzung der ttindcr anö einer Classe in dic andere und innerhalb der Classen aus einer Abtheilung in dic andere erfolgt in der Regel am ^chlussc dcS Schuljahres. Kinder, welche ausnahmsweise im Laufe des Schuljahres aufgenommen wcrdci,, sind mif Grund einer vorzunehmenden Prüfung von dem Leiter der Schule in diejenige Classe odcr Abtheilung zu verweisen, welche den bereits erlangten Kenntnissen entspricht. 8 4'.', Wo eine Classe Schüler mehrerer Altersstufen vereinigt und daher eine Orupvinma nach Mtheilml-acu stattfindet, h°t dcr Lehrer für cinc zweckentsprechende Beschäftigung dcr nicht unmittelbar von ihm unterricht tcten Abtheilungen Sorge zu traaen. Eine zweckmäßig cinacrichtctc Verwendung von Schülern zur Wiederholung und Einübung des vom Lehrer bereits durchgenommencn Lehrstoffes ist nicht ausgcschlosscn, wenn sie in Gegenwart und unter Bcaufstchliaun« dcS Lehrers derart ae° schieht, daß sie eben nur cinc Hilfe bei dem mittelbaren Unterrichte ist. (Forlfthung folgt.) Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Wien, 25. August. ^. Es ist cm alter Hug menschlicher Schwäche, ciue jegliche Thätigkeit nur "nach ihren Erfolgen zn bc urtheilen. Soweit cs sich um die Entfaltnng materieller Kräfte handelt, so lange cine Action nur die Erzielung von Machtresultatcn zur Aufgabe sich stellt, bietet der factische Erfolg auch dcn richtigen Maßstab für die Be urtheilung dcr Action selbst. Anders gestaltet sich jedoch das Verhältniß in seiner Uebcrtragung auf das Staats lcbcn. Man tann einen angefangenen und siegreich vollendeten itricg als lolofsalcn Erfolg preise» nnd vor die^ sem allein schon anbetend in den Staub sinken, man kann und darf aber auch die Rückwirkungen eines sol chen Erfolges nicht übersehen. Nie aber darf man eine Action, dic sich auf das innere Staalslcbcn erstreckt, nach ihren mumcntancn Resultaten beurtheilen. Das Urtheil müßte um so fehlerhafter ausfallen, je compli-cirter dcr Organismus ist, alls dcn sich die Action erstreckt, je leidender, verviöscr und aufgeregter die Organe find, dic in das harmonische Gleichmaß gedeihlichen Zu sammcnwirtcns gebracht wcrdcn sollen, jc veralteter die Ucbcl sind, um dcrcu Beseitigung cs sich handelt. Wir glauben — überträgt man dlcse kurzen Bc-trachluna.cn auf unsere innere Lage, kein ganz unrichtiges Bild dersc'brn entworfen zu haben. Wie immer, und zwar immer mit Unrecht fragt dic öffentliche Meinung nach dcn Resultaten, welche die Attion der Rcgiernna zu Tage gefördert und vcrurthcilt dies', da dieses Resultat nicht allen Erwartungen, Hoffnungen und Wünschen entspricht, wic immer mach! auch jetzt der mangelnde allgemeine Erfolg die öffentliche Meinung hart und ungerecht und läßt sie nicht nur daS Guie, was geschaffen worden, vornehm übersehen, sondern ihr auch die Ehrlichkeit und Redlichkeit drS Willens höhnend absprechen. Die Sitliation im Innern, wer wollte dies leugnen, ist leine derartige, die das Herz des Patrioten er» freuen lönnic. Schroff stehen sich die Parteien gegenüber und an die Stelle der unerschütterlichen aufopferungsvollen Treue an das Reich ist jenes bedingte Ocstcr-rcicherthum getreten, das mit dcr Monarch»: um dcn Preis für seinc Anhänglichkeit feilscht. Ebenso offcn, als wir diese Lage der Duiyc anerkennen, ebenso offen möchten wir Jene, welche der gegenwärtigen Reaieruna, die Verantwortung für die Laac auflegen wollen, fragen: Wic war die Lage dcr DitM. als dus jetzige Eabinct anS Ruder trat? Die Situation mag scit damals nicht besser geworden sein, schlechter konnte sic nicht werden, als sie schon war. Aber sie ist besser geworden. Wir wollen von dcr großen liberalen Errungenschaft, wclchc uns die jüngsten Tagc mit der vollen Bcscili-gimn des Concordats gebracht, ebensowenig sprechen, als dies jcuc Organe thun, welclie sick» das Cabinet Polocti zum Zielpunkte ihrer Angriffe erkoren, wir wollen cs nicht, weil wir es nur zu gut wissen, daß, hätte dic jetzige Regierung nur diese eine That vollbracht, ihm eine dankbare Erinnerung im Herzen des Volles sicher wäre. Selbst davon wollen wir nicht sprechen, daß jene Parteien, welche dic Engherzigkeit dcr früheren Regierung aus dem Rcichsralhc trieb, nunmehr die volle Bereitwilligkeit zum Eintritte in diese Körperschaft zeigen. Aber fragen müssen wir, ob dcnn jene Organe, welche dic Regierung dafür zur Rechenschaft zichen wol-lcn, daß so manche durch die Schuld früherer Regierungen ungelöste Gegensätze jetzt schärfer auf einander platzen, jene Zauberformel besitzen, welche die Parteien verschwinden macht und sic in dem einen hohen Gedanken des bedingungslosen OestcrrcicherlhuniS aufarhen läßt. Die Antwort auf diese strage haben uns frühere Systeme uud die Erfolge derselben schon längst gegeben. Es war gewiß ein patriotischer, echt österreichischer Gcdanle, dcn Parteien in Oesterreich nochmals die Hand zu reichen, ihnen die Möglichkeit dcr gegenseitigen Vcr» ständigung zu eröffnen und sie auf dem einen unwandel» baren VerfassungSbodcn zu einigen. Dcr erzielte Erfolg mag jetzt vielleicht den gehegten Erwartungen nicht entsprechen, ein patriotischer bleibt der ihm zu Grunde lie« gendc Gedanke immer. Nur blinde Parteileidenschaft lann übersehen, daß die Mahnungen, Beschuldigungen und Anklagen, die sich gcgen die Regierung richten, nicht an diese, nur an die Parteien zu adressiren sind, dorthin mögen sich jene Stimmen wenden, die sich mit der Vei» urtheiluug dcr Regierung beeilen, und nicht an jene Stelle, die mit tiefem patriotischen Schmerze zusehen muß, welch' schwerer Kampf sich um die Verkörperung des österreichischen RciHsgedcmkens entspinnt. Wollen aber jene Organe Erfolge, Machterfolye. dann — dies ist unsere Ueberzeugung — wird die jehiac Real-, rung vergebens auf ein freundlicheres Urtheil von diese,-Seite harren, denn Erfolge dieser Art und der Co>,sli. tutlonaliSmuS schließen einander völlig aus. Und dcn Gedanken an eine conslitntionelle Einigung Oeslcricick-Will, wird und kann diese Regierung „ic falki, 'asf"'.' 1388 Politische Uebersicht. Laibach, 26. August. Die „Wiener Nbdpst." schreibt: Ein hiesiges Blatt bringt die Nachricht, der österreichisch-ungarische Gesandte am kaiserlich russischen Hofe, Graf Chotek, welcher einige Tage in Wien verweilte, habe sich von hier mit einer diplomatischen Sendung nach Berlin begeben und werde von dort aus in das deutsche Hauptquartier nach Frank reich gehen, um seine Mission fortzuführen. Dem entgegen sind wir ermächtigt zu erklären, daß Graf Chotek nach Böhmen abgereist ist, um daselbst seine Familie zu besuchen, und daß eine Fortsetzung seincr Reise nach Berlin, respective in das deutsche Hauptquartier in Frankreich weder beschlossen, noch überhaupt in Aussicht genommen ist. — Dasselbe Blatt registrirt in einem Pester Telegramm angeblich in militärischen Kreisen verbreitete Gerüchte über fortgesetzte Rüstungen Oesterreichs; die gesummte Artillerie werde auf Kriegsfuß gesetzt u. s. w. Wir bemerken, daß diese Gerüchte gleichfalls der Begründung entbehren. Der Salzburger Landtag hat nun ebenfalls die Reichs rathswahlen vorgenommen. Es wurden gewählt: Lasser, Gschnitzer, Halter, sämmtlich verfassungs« treu. In Lemberg wurde der Antrag Smolka's, die ReichsrathSbcschickung betreffend, an den Adreßansschuß vcrwirscn. Auf dem Kriegsscha'uplatze ist der Stand der Dinge folgender: Zwei Landwehr-Nrmeecorps stehen bereits in Lothringen, während andere Landwchrcorps, sowie drei aus vierten Bataillonen gebildete sogenannte Reserue-Armcecorps sich auf dem Wege nach Frankreich befinden. Diese Armee wird, durch einige Linien-Armeecorps verstärkt, eine ganze respectable Macht geben und ein anständiges Belagerungsheer bilden. 430 schwere, für die Belagerung von Metz bestimmte Geschütze sind ebenfalls bereits auf französischem Boden angelangt, und so steht denn dem baldigen Beginn einer der großartigsten Belagerungen der Neuzeit wohl nichts mehr im Wege, als höchstens eine Capitulation des von Truppen überfüllten Platzes. Das Commando über die Belagerungs-Armee dürfte wohl Prinz Friedrich Karl, der sich durch die Belagerung von Düppel und den Uebergang auf Alsen reiche Erfahrungen im modernen Festungskrieg gesammelt hat, erhalten, währeud der Kronprinz die auf 300.000 Mann ergänzte Südarmee gegen den letzten Abschnitt des Feindes und gegen Paris führen wird. Auch bei dieser Operation dürfte das von Mollke so beliebte Manöver der Umgehung der feindlichen Stellung zur Anwendung kommen. Man wird sich darauf beschränken, die Argonnen sowie die Marne Linie Cha-lons-Vitry-le-Fran^ais etwa durch Steinmetz beobachten zu lassen und, mit der Hauptmacht die feindliche Front umgehend, sich in den Raum zwischen Marne und Seine einkeilen. Nicht umsonst waren scit den letzten acht Tagen die preußischen Reiter bestrebt, das Terrain vorwärts der Linie Nancy-Bar-le-Duc bis Chalons, Troyes, Chaumont und Spinal aufzuklären. Der Berliner „Staatsanzeiger" tommt nochmals auf die absolute Mißachtung der Genfer Convention seitens der Franzosen, sowie auf deren völkerrechtswidriges Verhalten gegen ciucn Parlamentär zurück, und schließt den Artikel mit folgenden Worten: Um der Ehre der deutschen Hcerc und dcö deutschen Volkes willen rufen wir Europa zum Zeugen dieser barbarischen Kriegführung auf; unseren Feinden ist in Algerien, China und Mexico dic Kenntnis; und Beachtung dcr Forderungen gesitteter Völker abhanden gctommcn. Die „Kölnische Zeitung" schreibt von den marokkanisch-algerischen Grenzen unterm 17. d. M., daß die Nachricht von den Siegen dcr Preußen bis zu den nomadisircnden Tribus der kleinen Sahara und des Tells gedrungen sind. Eine allgemeine Erhebung dcr Araber zur Abschnttlung deo französischen Joches sci nicht unwahrscheinlich. Anegschronik. Ueber die Beschießung der badiscbe» Stadt Kehl von der Straßburger Citadelle aus geht dcr „Allg. Ztg." von einem Augenzeugen (Einwohner von Kehl) folgender Bericht zu: „Gestern (19.) Früh erfuhr ich in Lahr, daß Kehl brenne, und vergewisserte mich vom Lindenberg (bei Lahr, 6 bis 7 Stunden von Kehl) aus davon. Große schwarze Rauchwolken stiegen auf. sowohl auf Kehler, als auf Strahburger Seite. Nachmittags fuhr ich hin. Die Eindrücke, die ich in der einen Stunde meines dortigen Verweilcns aufgenommen, werden sich nicht sobald verwischen. Ueberall, wo man hinblickt, nur Zerstörung. Abgebrannt siud gestern dcr Gasthof zum Salmen, die Dampfsäge von Trick, die Brauerei von Fingado. die Lagerhallen des Speditionsgeschäfts Hummel und Comp, »int, einige andere Häuser, im Ganzen zehn, darunter meine eigene Wohnang. Meine gesummten Habscligkciten sind verbrannt, Iiis auf einige Wäsche, welche ich auf meiner Reise bei mir führte. Än eine Bergung dcr Habe war bei dem Granaten-Hagel nicht zu denken. Die Zerstörung an den übrigen Häusern ist kolossal. Hier ist ein Stück vom Gicbcl weggerissen, dort ist eine Granate dnrch den Mansar-denvorsprung gepflogen, hat das Nachbardach gänzlich zertrümmert und ist noch dnrch die nächste Mauer geschlagen. Anderswo ein Stück Wand inö Hau« geschlagen, ein Thorbogen gegenüber zertrümmert, dic Straße mit Ziegeln und Maucrwerk übersäet, Laternen-Pfähle geknickt. In die hübsche gothische Kirche von dcr Stadt Kehl scheint auch ein Sckuß gefallen zn sein, da eines der Fenster zertrümmert ist. Die Kirche im Dorf Kehl trägt die weiße Fahne mit dem rothen Kreuz und ist als provisorisches Nazareth verwendet. Ich sah ein Stück von einer Granate, die, im Guß schlecht, so zersprang, als wäre sie im Längcnourchmcsser gerade in der Mitte wie mit cincm Messer auscinander-geschnittcn worden. Ein respectables conischcs Geschoß von mehr als 15 Zoll Länge und tt—7 Zoll Dicke. Bei einigen qucrstchcndcn Häusern sieht man, wic die Granaten durch dic eine Seite des Daches hinein-, zur anderen herausfuhren, um am nächsten Hause zu crcpi-ren. Iu den Dämmen dcr itmzig und der Schütter stecken zahllose Geschosse, dic im Sand erstickt sind. Im Wasser sieht man auch manche dieser Ungcthümc liegen, dic einen nassen Tod gefunden haben. Ein paar Granatsplitter von 2—4 Pfund habe ich zum Andenken von der Straße aufgelesen, wo sie haufenweise lagen. Es ist wunderbar, daß bei dcr Menge vou Geschossen, die von einem zuverlässigen Mann auf nahezu 1000 geschätzt werdcn, doch tcin größeres Unglück entstanden ist. In Kehl standen gestern 10 Geschütze, welche etwa 250—300 Schüsse abgaben. Von Straßburg herüber kamen weit mehr. Dic crstcn Granaten flogen eine halbe Stunde wcit übcr Kehl hinaus, so schlecht schössen anfangs dic Franzosen. Sic müssen auch außerhalb dcr Festung auf den Vorwerken nach Süd- osten Geschütze gehabt haben, wenigstens läßt sich d»es aus dcr schiefen Richtung schließen, welche manchc A' schösse genommen. In ocm an Stadt Kehl angebaute« Dorfc Kehl find dic Zerstörungen viel geringer, Ml dic meisten Schüsse dcr niederen Lage des Ortes halber darüber hinwcggesauöt sind; doch weist auch dort MN chcs Dach, manche Mauer ihren Treffer auf. Von Verwundungen der Einwohner, die zu drcl Vicrtheilcn während dcr Kanonade in die nächsten Oll' schuften geflüchtet waren, habc ich nichts gehört, ebenso war der Verlnst an Militär gering, da im provisoriM Lazarett) bis Abends nur vier Verwundete untergebracht wurden. Abends gcgen 8 Uhr wurde cS wieder lc'ilM in den Straßen; man wagte sich wieder in dic Stadt und besah sich den Schaden. Da gab es viele bedenkliche Gesichter. Vom Kriegsschauplätze. Strategische Studien. Von Lieutenant I. Lemesii. IX. Wir haben in unserem letzten Aufsatze die Griltw angegeben, welche uns zur Annahme veranlaßten, daß dcr Entschluß der Franzosen, Metz als Basis ihrer lii»!' tigen Unternehmungen zu wählen, cin freiwilliger »^ nicht durch dic Ereignisse vom 14. bis 18. d. aM' drnngcner sei. Das Brüsseler Telegramm, nach wclch^ auf dcr Bahn von Thionvillc über Sedan nach Challc ville um diese Zeit starke Truppentransporte gcaM"' sein sollen, ist geeignet, diese Ansichten zu kräftige" und gleichzeitig ans die Absicht Bazaine's ein hclw< Licht zu werfen. Auch die Nachricht, daß das C»^ Canrobert und Failly in Chalons bereits eingetroffn sci, begründet zum Theil unscre Anschauung. Ans allen diesen Nachrichten geht hervor, daß ^ Preußen gegen bedeutende Minderzahl gclämpft ha^ und cS mag dcr Umstand sie zu einer höheren Schät/ des gegenüberstehenden Feindes veranlaßt haben, daß^ Franzosen stark und auf eincm vcrhältnißmäßig geril/ Raume concentrirt waren. Die Hartnäckigkeit Bazaine's muß jetzt dahin ^ klärt werden, daß er, wie bereits fchon früher erwlit!^ den Vormarsch des Kronprinzen 48 Stunden lang c>^' hielt, dann die Aufmerksamkeit seines Gegners über ^ Abzug zweier seiner Corps irreleitete. War dieS ^' zaine's Absicht, dann ist sie gelungen, trotzdem Palika" ^ klärte, es wäre liiel jetzt nicht der Fall. Solche ?>^ spruchc besagen nichts, im Gegentheile sind sic berech^ dcn Feind in seiner vorgefaßten Meinung zu erhallt ! was nur den eigenen Zweck fördern kann. ! Bevor wir zur Besprechung dcr Operationen ^. Kronprinzen gegen Paris übergehen, wollen wir unS »^ früher mit der Lage bei Metz beschäftigen. . In diesem Kriege wird dcr praktische Werth,^. Festungen zur Entscheidung gelangen. — Die nicht lü' täuschen Leser mögen übcr diesen Satz nicht lächel" "^ sagen: dieser Werth war schon lange entschieden! ^.., nichten, dieser Werth ist in neuerer Zeit vielfach , stritten worden. Ein nicht unbedeutender Theil mililb scher Capacitate« laxirte die Festungen sehr niedrig« ^ daß sie nicht einmal im halben Verhältnisse zu den K"! ihrer Erbauung stehen, ja, Manche stellten ihr ^^ geradezu als dem Geiste heutiger Kriegführung s^ ,,-hin. Darüber nun, und noch über manche andere sl' tigen Franen wird dieser Krieg die Entscheidung br>>^ Welcher Anschauung unsererseits gehuldigt wird, ! diese in allgemeinen Zügen durchgeführte Arbeit zc'^ Auf der Nudolfs-Dahn. Wer am ungeduldigsten die Tage zählt, die er, wann heiß die Lüfte wehen, noch auf dem brennenden Pflaster und in dem Dunst der Stadt zu verbringen hat, wer am glühendsten und blühendsten schwärmt von dcr Stille der ländlichen Flur und ihren einfachen Genüssen, den pflegt um so eher die Sehnsucht zu ergreifen nach allen Licht- und allen Schattenseiten des städtischen Lebens. Wir fliehen den Lärm und das Menschengewühl, und entbehren es doch schon nach wenigen Wochen wieder. Wir schnüren freudestrahlenden Gesichts das Reisebündel, und der Schnellzug scheint schncckengleich zu kriechen, der uns wieder den altgewohnten vier Wänden, der dicken, staubgesättigten Luft, der vielbeseufzten Tagesarbeit zuführen soll. Werden wir älter, so be-schleichen uns die Erinnerungen an solchen raschen Stimmungswechsel schon bei der Abreise. Wir schmähen nicht mehr so undankbar, ohne waS wir doch nicht leben können, wir malen uns nicht mehr das „Land," das „Gebirge" mit lauter Himmelblau auf Goldgrund, lauter Smaragdgrün und Rofenroth. Ach. dic Waldbäche sind so kühl und frisch, warum muß an ihren Ufern das Bier so schal und der Wein so sauer sein? Die Landbewohner gedeihen so beneidenswert!) bei ihrem Biedersinn, möchten sie uns nur nicht so rasch überführen, daß auch fern von aller Cultur und äußeren Form die Verschmitztheit und Geriebenheit eben so vor« trefflich gedeihen! Die Ruhe thut unseren überreizten Nerven so wohl, aber sie brauchte doch nicht gar so ruhig zu sein. Sott ich, soll ich nicht? Ist es Raison, sich tagelang, nächtelang im Eisenbahnwagen durchschütteln, vom Postwagen in eine unerträgliche Zwangslage versetzen zu lassen, den Kohlen- und Straßenstaub von einem Kronlande ins andere zu tragen, endlich dieselben Menschen anzutreffen, denen man ausweichen wollte, oder aber gar leinen Menschen, und auf alle Fälle viel schlechter und dafür viel theurer zu leben als daheim? Man möchte die Entscheidung an den Knöpfen abzählen, doch wenn die Antwort nicht nach Wunsch ausfallen sollte: wer wird sich an den Ausspruch von Knöpfen kehren? Heuer sind die Zweifel stärker als je. Viel mehr noch als alle sonstigen Uebel macht uns in solcher Zeit das kluge Gerede die großen Städte verhaßt. Thut nicht jeder, als ob er die Politik sämmtlicher europäischen Staaten zu leiten habe, und leitet er sie nicht zum Bewundern? Tauchen nicht an jeder Straßenecke Heerführer auf, welche sich die Haare raufen möchten über die auf beiden Seiten begangenen groben Fehler? Wimmelt eS nicht von Propheten, deren Voraussagungen eben so sicher in Erfüllung gehen wie die auf Wenn und Aber gestellten Oralelsprüche wctterkundiger Schäfer und Schiffer? Man kommt sich so armselig und un« wissend vor, wenn man eingestehen muß, niemals auch nur ein Regiment commandnt, ja in der seligen Bürgerwehr es nicht einmal zum Corporal gebracht zu haben, und wenn man sich nicht rühmen darf. der Verfasser des Actionsprogrammes irgend eines Ministers zu sein. Und vollends erst, wenn an den zwei Seiten eines Gasthaustisches zwei feindliche Armeen sich feR setzt haben und einander mit den bösesten Anschuß gungen, Rccriminationen und Enthüllungen beschiß wo nicht gar mit den mancherlei Projectile«, lve diensteifrige Kellner unparteiisch liefern! Hinaus, ";, aus! Zu Menschen, welche höchstens, während cine l . schc Pfeife gestopft wird, einer dem anderen mitthe> .^ „Es gibt auch wieder Krieg," und deren Ehrae»^ mangelhaft bestellt ist, daß sie übcr nichts mehr 3^^ haben als über die große Entfernung zwischen '^, Hütte und den Vlachfeldern, auf welchen das M"!" leben so wohlfeil geworben ist. hie Und dennoch — werdcn wir es aushalten, ^ großen Ereignisse später zu erfahren als die ^^ ^il>" dcr Städte jenseits des Oceans? Könnte """ ^, destenS einen Feldtelegraphcn mitnehmen, ein trän ^, tanes Kabel zum Privatgebrauchc! Wird eS dew ",^, ssewanderten Politiler" mehr Ruhe lassen in ü'ter .^ schcn als dem ausgewanderten Dichter in norda»' ^ nischcn Hlntcrwäldcrn? Es gilt einen VerM^He keinen halben. Schlagen wir eine Straße ein, ^t für die große Masse der Erholungssuchenden now entdeckt zn sein scheint. „ Post^ Also zum Südbahnhofe für« Erste. So °" /^ und Eisenbahnen, so alt ist die Klage übcr °" ^le" nismus und die kernige Ausdrucksweise der ^ beider Beförderungsmittel. Ich kann das ?"^^gnell kommen der Post« und Eisenbahngrobheit n'cyl ^ü und will sie nicht loben. Da sie aber »m^ ^ Himmelsstrichen gefunden wird. obgleich, !° ,,„M kannt, in keinem Lande der Welt den Veal««' ^chi liche Behandlung deS reisenden Publicums i" 1389 An und für sich hat jede Befestigung tattisch den Zweck, durch Mittel der Kunst das Terrain haltbarer zu inachen, um mit geringeren Kräften bedeutenderen gegenüber Stand zu halten. Die Art der Befestigung, deren die Wissenschaft drei unterscheidet, hängt von ihrer strategischen Lage ab. Da jeder taktische Widerstand, den man auch den materiellen nennen lann. slcts dem strategischen Endzwecke, der nicht mit Unrecht als der geistige bezeichnet werden könnte, dienen soll, so muß auch jede Befestigung in beiden diesen Richtungen entsprechen. Der Angriff und die Vertheidigung, mithin auch der daraus hervorgehende Kampf, sind nicht der Zweck des Krieges, sie sind nur Mittel anderer Absichten; also ist consequentc, weise keine Festung und Befestigung das eigentliche Ziel des fliegerischen Strcbcns, sondern bloßes Mittel, das Beabsichtigte leichter zu erreichen. Wie aber jedes Mittel richtig oder unrichtig gebraucht werden lann, so ist es auch mit diesem; für Denjenigen also, der es zu gebrauchen versteht, wird das Mittel von Nutzen, für Den aber, der es nicht anzuwenden verstanden oder es falsch verwendet, wird es nicht vorhanden oder gar von Uebel sein. Die Festungen werden nach ihrer Größe und Bestimmung verschieden benannt. D!e Offensiv- und Ma-növrirplätze entsprechen am meisten den Forderuugen der modernen Kriegführung. Es sind Festungen, die einen solchen Fassungsraum besitzen, daß ganze Armeen in ihnen Schutz finden, also befestigte Lager; gleichzeitig liegen sie an solchen Punkten, meistens an bedeutenden ^asscrbarricren, daß die Armee nach Umständen mit der tinen oder der andern Seite operircn lann. Daraus I°lgt, daß der Gegner auf beiden Seiten mit starken «lräftcn stehen muß, will er die darin befindliche Armee ltn Schach halten. Umsomchr wird er dazu genöthigt >em, wenn seine Etappen über die Barriere in nicht großer Entfernung vom Platze hinziehen. Das ist bei Metz der Fall. Die Wirksamkeit einer Festung ist doppelter Art: ^e passive und die active. Die Passivität der Festung ^ugt vorzüglich vom Znstande ihrer Befestigung und «<>n ihrer Armirung und Verproviantirung ab; die ^ctioität von der Zahl und dem Werthe der Trnppen, Welche in der Festung sich befinden. .Je größer die Zahl der Bcsatznng, je mehr Communications nach verschiedenen Richtungen führen,! °e>lo mehr erweitert sich die active Wirksamkeit einer ^ Die Hanptetappe der Preußen führt über Naucy Mn S.Pizier. also sechs bis sieben Meilen von Metz. ^are.nun die Besatzung von Metz 50.000 Mann stark, die al« m "^ ""^ andere noch näher liegende Linien, «risse ^ ^Hschubsstraßrn verwendet werden, gegen An-» IIe der Besatzung wirksam zn schützen, die einschließende Kluppe Mindestens daS Dreifache betragen. Durch sein "aicln bindet also Metz eine Kraft von 100 000 Mann,, selche Zahl noch bedeutend vermehrt werden muß, wenn v'e Besatzung noch stärker ist. Daß aber ein Abzug °°n 100.000 Mann lici der sich vorbereitenden Entscheidung vor Paris zum Nachtheile der Franzosen ist, wird A°hl Niemand behaupten, auch dann nicht, wenn die ^esatzung der Festung noch zahlreicher wäre. Es handelt sich uur darum, wie Metz verproviantirt ist, weil davon vorzüglich die Dauer des passiven Widerstandes abhängt. .. .Es ist kaum anzunehmen, daß Bazaine so lcicht-U"nig gehandelt und seinen angeblich beabsichtigten Rück-lug so verzögert hätte, wenn er nicht gewußt, wie es um den Proviant von Metz beschaffen ist. Daß eine Armee viel, sehr viel braucht, ist klar; daß aber in Metz nicht zum mindesten ein vicr^ bis fünfwöchentlicher Vor-ralh vorhanden sein sollte, läßt sich nach den ersten Mißerfolgen und der darnach verstrichenen Zeit, die gewiß benutzt worden ist, nicht annehmen. In dieser Zcit aber tann noch ein Umschlag der Dinge eingetreten sein, aus dem dann vielleicht ein weiterer Vortheil einer starken Besatzung von Metz sich ergeben lann. Ucbrigcns deuten neuere Nachrichten an, daß nur ein Theil der Armee von Bazaine in Metz ist, ein großer Theil mit dem Commandanten soll bereits seine Verbindung mit dem Corps Mac Mahon bewerkstelligt haben. Die französischerseits kommenden Nachrichten sind lu ein Dunkel gehüllt nnd so geheimnißvoll gehalten, daß man nicht klar sehen kann, waS eigentlich nach den Vorgängen bis 18, geschehen ist. Es ist möglich, daß d,e Gerüchte darauf berechnet sind, einen Theil der Pren-ßen von Metz abzuziehen, um so Bazaine Gelegenheit zu verschaffen, Theilcrfolge leichter zu erzielen. Aber auch die Preußen machen über den Sieg am 18. nicht vlcl Larmens. Vielleicht empfinden sie nach dem Siegesräusche bcl Gorce einen Katzenjammer und kratzen sich Y'nter den Ohren, weil ihnen Vazaine entwischt ist? denn da ware der gepriesene strategische Sieg ein großartiger Plutzer, aus dem die Geschichte ein vcrnichte»-^^h^uf^genialc Führung auSgicßen wird. Krainischrr Landtag. 4. Sitzung. Laibach, 26. August. Regierungsvertreter: Regiernngsrath Roth. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung leistet Hofrath Klun die Angelobung. Präsidium theilt ein Gesuch des Pfarrers Köstl nm einen weiteren Beitrag zur Errichtung der Maricüstatue mit, ferner eine Vorlage des LandcSansschnsfcs mit dem Gesuche des Personales des Zwangsarbeitshanscs um Ausbesserung der Gehalte, welche dem Finanzausschüsse, und eine Petition des slovcnischen dramatischen VcreinS um Unterstützung, welche gleichfalls dem Finainausschusse zugewiesen wird, endlich den Voranschlag des NormalschulfondeS pro 1871. 1. Dr. Costa rcfcrirt über den Wahlact der Stadt Idria. Es wird Genehmigung der Wahl. wobei .54 Wähler erschienen und 32 Stimmen auf den Landespräst« denten Freiherr« o. Conrad fielen, beantragt. (Mehrere Abgeordnete entfernen sich.) Bei der Abstimmung wird die Wahl einstimmig genehmigt. 2. Die Regierungsvorlagen, betreffend den slovenischen Text des WasscrrcchtSgesctzcS und des Gesetzes über^ die Organe für den Grundtausch werden einem aus dem Hause zu wählenden Comite von 3 Mitgliedern zugewiesen, das sogleich ohne Drucklegung deS Berichtes den-selben erstatten soll. Es werden in das Comit<3 gewählt die Herren: Sue tec, Razlag. Pin tar. Präsident theilt ferner eine Note der Landesregierung in Bctrcff der slovcnischcn Tcxlirung der Gesetze über das Wasscrrccht und die Organe für den Grundtausch mit, welche in Druck gelegt wirb. Die Berichte des Landesausschusfes über die Rech-nnngsvoranschläge und Abschlüsse k) des Olavar'schcu Fon-dcs, 1») des Armcnfondcs, c) des Landcsfondes und sei-ncr Subfonde, — werden dem Finanzausschüsse zugewiesen. Der Bericht des Finanzausschusses über die Voranschläge des Kranken-, Gebär-, Findcl- und IrrcnhauS-fondcs pro 1871 wird genehmigt. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht dcs Finanzansschusses über den Voranschlag des krainischcn Theatcrfondcs für das Jahr 1871. Iu der Generaldebatte stellt Dr. Kalten egger den Antrag, daß der vorliegende Bericht an den Finanzausschuß mit dem Auftrage zurückgcleitct werde, bei der Position 2 H. der Ausgaben („für das slovenisä?c Theater 1600 ft.") die vorliegende Petition des dramatischen slovcnischen Vereines iu Betracht zu ziehen und sohin neuerlich Bericht zn erstatten. Dr. Costa dagegen spricht für Erledigung der Petition durch Z>lweisu»g an den Landesausschuß, der dieselbe mit Rücksicht auf den Prä-liminirtcn Betrag per 1600 fi. zu erledigen habe. Kromer ersucht um Auskunft, an wen die vom letzten Landtag für slovenisch dramatische Zwecke votirten 600 fl. ausbezahlt worden sind. Landeshauptmann macht aufmerksam, daß darüber die Rechnungen Auskunft geben. Auch der Thca» tcrrcfcrcnt könne darüber Auskunft geben. Kalten eggcr sagt, es sei nothwendig, daß die Petition an den Landtag gelange, man müsse in Geldsachen scrupulöser sein. er empfehle daher nochmals den Verlagungsanlrag. Dr. Costa: Im Namen des LandesauSschusseS könne nur der Referent Dcschmann oder der Bandes» hauptmann Auskunft ertheilen. Deschmann habe übrigens selbst die slovenischen Vorstellungen besucht (Bravo), sie auch in der Presse belobt, er wisse wohl auch, daß die slouenische dramatische Schule Geld braucht. Er müsse sehr bedauern, wenn Jemand nicht wisse, was für das slovenischc Theater verwendet worden ist. Ueber die Verwendung des Geldes werde übrigens der Landes» auSschuß entscheiden. Kromcr.- Es ist keine nähere Auskunft über die Verwendung gegcben worden. Man sagt, es ist für Uebcrsetzungen, für die dramatische Schule verwendet worden, er wisse aber nicht, für welche Uebcrsetzungen, für welche dramatische Schule (Heiterkeit). Der Lan» dcsfond ist passiv, er muß durch Zuschläge gedeckt wer« den, die im Jahre 1869 noch 60 pCt. betrugen. Seit-dcm ist allerdings die Entschädigung für das incame-rirle LandeSvcrmögen mit 700,000 st. bewilligt worden, welche eine Revenue von beiläufig 30.000 fl. liefern könne; demnngeachtet werde noch eine Erhöhung der Zuschläge auf 16—18 pEl. nöthig sein. (Heiterkeit.) Wir votiren hier aus dcm LandeSsückel. Das heiße eincn neuen slovenischen Dispositionsfond schaffen; dazu habe er leine Neigung. (Bravo auf der Seite der Minorität.) Deschmann als Berichterstatter erklärt, er könne mit Rücksicht auf die Sachlage den Antrag Kalleneggcr's nur unterstützen. Der Antrag Dr. Costa'S sei gegen die Geschäftsordnung, da bereits im Beginne der Sitzung die Zuweisung der Petition an den Finanzausschuß be« schlössen wurde. Dem LandeSauSschusse müsse es nur erwünscht sein. seine Weisuug über Verwendung der de» willigten Gelder vom Landtage zu erhalten, da die An» spruche auf dieselben mahloS seien. Die Bestimmung „für daS slovenifchc Theater" sei zu vaa. Er wisse nichts über die Verwendung der 500 fl. Der Landes» auSschuß hätte vom dramatischen Berein doch eingeladen werden sollen, sich von dessen Leistungen zu überzeugen; er könne daher den VcrtagungSantrag nur befürworten, um fo mehr. da er das Interesse der Steuerzahler berührt. Früher hat man von der Seite der Majorität gehört: Für Theaterzwecke soll kein Kreuzer aus dem Säckel der Steuerzahler gespendet werden. Der Fond hat einen Abgang von 3069 fl., und dei solchem Stande der Dinge sollen dcm slovcnischen Theater 2200 ft. zugewendet werden, denn die Ausgabe pr. 600 fl. für den Theatcrdirector fei nichts als eine Entschädigung für den Entgang der den slovenischen Vorstellungen gewidmeten Tage. Uebrigcns wäre er nicht gegcn die Bewilligung, wenn der dramatische Verein eine Garantie für die Ver- Anacht wird. da ferner derselbe Mann, welcher im ^cnstrocke das „Anschnautzen" mit Vorliebe zu be-ss"'"" scheint, im nächsten Momente ein Muster von dossebc '"""willen da; der alte Herr. dcr meist in trinnm ""^ ^nehmen an den trefflichen Wenzel Scholz b"brina'/"'°"""l' ..Während dcr Zeit. die ich hier Beitel N >"'" ?°^" zu crftcdircn, hätte ich schon drei ^thias^m^ ^"lm tonnen; bin ich nicht der gut. °Vfere? D' ^'' ^ ich mich so für fremde Leute anf-BNcfe j'ch l"'"^" sl°b, fein. daß ich ihnen die dnmmen ^"ten l,,^ 6^' ^ meinetwegen liegen bleiben weine Ns'. "" ^n jüngsten Tag. Und wenn ich ihnen ^ubigen z^ .'!'^ liehe, so müßten sie zn Fuß auf der " zu el>, ^°be sich hintrollen. Aber anstatt dank-^ ich ^ '""'den die gar noch ungcdnldig? Ah. da ^ ""«) gleich das Rauhe herauskehren!" Darüber lann man lachen oder sich ärgern, je nach der Stimmung, je nachdem man überflüssige Zeit hat oder nicht. Hingegen wenn dcr Beamte einer Hauptstatiou, dcm im letzten Nngcnblickc zwanzig Augen und Hände nicht genügen würden, nm alle gleichzeitigen Anforderungen zu erfüllen, wenn der Höftich bleibt, so erregt er meine Bewunderung. Wie kommt das Hieher? Es sind Getrachtungen vor dem Schalter der Gepückscasse der Südbahn. AUeS drängt sich heran, jeder will sofort seine Ueberfracht bezahlen, denn schon ertönt das zweite Zeichen. Da lommt ein Herr athemlos zurück: „Sie, wie viel haben Sie mir zurückgegeben?" Der Beamte blickt auf: „Wieviel hatten Sie zu zahlen?" „Sechs Gulden hatte ich zu zahlen, aber Sie haben mir nur diese drei Gulden herausgegeben." Kurz, aber in dcr höflichsten Form wird ihm erklärt, daß er das Geld sogleich hätte nachzählen sollen; nach mchrcrcn Minuten, während deren ein halbes Dutzend anderer Personen abgefertigt worden, sei eine Untersuchung unmöglich, das werde er wohl selbst einsehen. Er will das aber nicht einsehen, er will seinen Gulden haben, die Wartenden murren, daß sie aufgehalten werden. Dcr Beamte rechnet mit dcm Elnen und fucht den Anderen zu beruhigen. ..Gleich werde ich Eassc machen und findet sich ein Onldcn zu mel vor. so bringe ich Ihnen denselben auf den Perron." Die Antwort ist nndeutlich in Worten, aber deutlich >m Ton, der sich mit Schwindel, Betrügerei u. dgl. übersetzen ließe. DaS dauert wieder Minuten nnd dcr Beamte bleibt gleich höflich nach allen Seiten, geduldig gegenüber dcr Ungeduld wie dcr Unvernunft, und ich nehme mir vor, dem Manne meine Anerkennung auszudrücken, um» somehr, als sein Gegner vielleicht noch Gelegenheit nimmt, sich über ihn zu beschweren. Und nun fort durch wohlbekannte, aber nie genug gesehene Gegenden hinein in eincn Sommertag von sol-cher Krystallhcllc, daß noch weit vor Neustadt sich ein Streit darüber entspinnt, ob der in der Sonne fun» tclndc hohe Herr denn wirklich schon der Schncebcrg sein lönne. Vorüber an Reichcnau mit einem theilnahmS-vollen Blicke auf die Mitreisenden, welche dort ausstci-gen, um sich im Thalhofe einem nicht aufgeklärten De< spotismus zu unterwerfen. Fort übcr den Semmering, dessen Reize unsereins so wohlgefällig preisen hört, als hätten wir persönliches Verdienst an dcm Aufbau der Berge und dem Baue des Schienenweges über dieselben. In Mürzzuschlag allgemeines Erstanncn über die Güte und Wohlfcilhcit eines Gabelfrühstücks in einer Bahn» Hofsrestauration. Fort nach Gruck und nun kommen wir zu Athem, aber gründlich. Nach der Hast deS Schnellzuges wirkt die mittlere SteUwagcngeschwindigteit auf dem Seitenarme nach Leoben sehr beschwichtigend. Wir haben nichts zu versäumen; was wir suchten, Berg und Wald und lustiges Wasser, umgibt uns schon; und wel. cher Bösewicht hat denn behauptet, daß von Brück bis Lcoben cmc Tagreise sei? Noch leine Stunde brauchen wir fur du zwei Meilen! Und somit sind wir glücklich an. wenn auch noch nicht „auf der Rudolfs - Bahn." 1390 Wendung liefern würde. Bei der jetzigen Sachlage könne er aber nicht dafür stimmen. Oei der Abstimmung wird der Vertagungsantrag Kaltenegger's abgelehnt. (Minorität dafür.) — In der Specialdebatte wird der Punkt 2 2,. für das slooenischc Theater UiOO fl. mit 20 gegen 12 Stimmen, die übrigen Punkte des Voranschlages, fowie der Schlußantrag einstimmig angenommen. Ferner wirb auch der Antrag Dr. Costa's auf Zuweisung der Petition des sloocnischen dramatischen Vereines an den ^andesausschuß zur Berücksichtigung mit Bezug auf das genehmigte Präliminarc angenommen. Schluß der Sitzung 12'/» Uhr. Nächste Sitzung Morgen. HlWsnemgkeiten. — (Hexen Verbrennung.) Pester Blätter berichten folgende fast unglaubliche Geschichte: „Die Gemeinde Irholez im Taraczthale hätte jüngst beinahe das mittelalterliche Schauspiel einer Hexenverbrennung gesehen. In dem genannten Orte brach nämlich die Viehseuche aus, ein dortiger Vauer machte den armen ruthcnischen Dorfbewohnern weiß, daß dies Hexenwerk sei, und daß er ihnen um 20 fl. die betreffende Hexe ausliefern wolle. Der Richter ließ diese Summe eintreiben, händigte sie dem Betrüger ein, worauf diefer eine arme alte Frau festnehmen, mit Kelten binden und zur Verbrennung führen ließ. Nun fchrilt der Sichcr-heitscommissär ein, befreite das zitternde Weib und verhaftete den Betrüger, der seiner Strafe nicht entgehen wird. — (Nachstehende rührende Episode) aus dem so blutigen zwischen Deutschland und Frankreich gegenwärtig wüthenden Kampfe finden wir in deutschen Blättern verzeichnet: Ein Unlerofficier des 2. thüring'schen Infanterie-Regiments Nr. 32 ward nach der glorreichen Schlacht bei Wörth mit zum Todlenbegraben commandirt. Indem er darauf seinen Eltern nach Großrosen in Schlesien schrieb, legte er ein Briefchen bei, welches er in der Hand eines auf dem Schlachtfelds liegenden französischen Capitäns gefunden. Dieses Briefchen lautet: Vspuig HU6 tu 63 PHldi, ^s IIS 0633S äs P6N86I k toi. ^s 8U18 3i trists, ä6 N6 Mlvnir ts voir 6t t'smbr2Z3sr tons 163 Ng,t'm3; lliai» ^'63p6r6 dlSll tM visu ts ooussrvsra lg. 8g.iit,ä st <^us tu rsvislisira,«? disutöt smdr^ssr ta tMs. ^ss 8uis disii 8HZs, u,üu äs äsäomlliH^sr un psn maman äs ton adssnos. ^.clisu, I)isn-Äim6 pi^pH, ^6 t'smbrHggs disu tsuclrs-M6lit. In, dstits tills ) „IHa äom ^'6 mo^," gesungen in slovenischcr Sprache. 4. Instrumental-Piece. 5. Zwei Lieder: 3,) „tti von« n'lN'e/. rioii u ms dirs," Parole von Victor Hugo, Nuuihuo äs Uou-nod, gesungen in französischer Sprache. 1i) „Gute Nacht, du mein herziges Kind," (Wachtels Einlagelied in Postillon von Lonjumeau). II. Abtheilung. 6. Ouvertüre für Orchester. 7. „Ehestands-Exercitien einer Nnvermällen," Solo-Lustspiel in 1 Act, von Gen6e. 8, „Das Gebet der Elisabeth," Sopran - Arie aus der Oper: „Tann-Häuser," von Richard Wagner. 9. Zwei humoristische Declamationen; k) „20, 30, 40," von Castelli. d) „Wie sieht der Teufel aus'?" Burleske von Moritz Saphir. 10. Voltslieder: a) Polka Mazurka (0xai',io Ooxi), 1)) Emlet Csardas, von Kovats, — ersteres gesungen in polnischer, letzterer in ungarischer Sprache. 11. „Der beste Pantoffel," Lustspiel in 1 Act, von Jakobson. 12. Morgengesang der Vögelchcn: Lcrche, Sperling, Finke, Nachtigal, Lied von Saphir, Musik von Supp6, gesungen mit obligater Flöten- und Quarteltbegleilung. Näheres durch Anzeige in diesem Blatte und die Zettel. — Wir zweifeln nicht an dem Erfolge dieses Concertes, bei dem Interesse, welches die Concerlgeberin als bewährte Künstlerin in allen Kreisen unserer musitliebenden Hauptstadt erregt. — (Diöcesanveränderunge n.) Der hochwürdige Herr Ioh. Kopriunikar, Cooperalor in St. Georgen, erhielt die Pfarre Sava; der hochwürdige Herr Math. Kuhelj, Cooperator in St. Marein, geht als Administrator in die Localie St. Michael bei Seisenberg. Neueste Post. In beiden Wahlkärpern des Großgrundbesitzes in Prag siegten die Feudalen. Die Beschickung dcS La»d-lags durch die Czechen ist gesichert. Graf Albert Nosliz soll zum Qbcrstlandmarschall auSerschcu scin. Aus den Landtagen liegen folgende Nachrichten vor: Der Aorcßcntwurf der clcricalen Majorität in Vmarl-berg bernft sich auf das Octubcrdiplom und die pragmatische Sanction Karls VI. Auch der Schmerz des Volles über die das religiöse Bewußtsein beleidigenden und die Gewissensfreiheit tief verletzenden Gchtzc wird ausgesprochen, gerechtere Steuergesetzgebung, wohlfeilere Verwaltung, Verminderung der Lasten der Wehrpflicht, Rhciucorrcctiou und Bau der Arlbcrgbahn gefordert. In Zara wurde am 25. d. der Landtag eröffnet. Es folgten formelle Geschäfte. In Lemberg erklärte der Ne-yicrungscommissär, dcr Landtag werde anläßlich der NeichSrathsscssion nicht geschlossen, sondern vertagt werden. Berlin, 25. August. Die Kronprinzessin begibt sich auf den Kriegsschauplatz, um die Lazarcthe für die schwer Verwundeten zu leiten. Paris, 26. August. (Officiell.) Feindliche Streif-patrouillen wurden in Äricmie gesehen, der Kronprinz mar am 23. in St. Dizier. Die Truppe, welche Toul belagert, zieht sich gegen Nancy. Toul vertheidigt sich heroisch. Das Bombardement machte 15 Mann kampfunfähig, die Belagerer erlitten schwere Verluste. Der Feind zieht sich gegen Varennes. Die Bevölkerung der Umgegend von Stenay vertheidigt sich lebhaft gegen die Preußen und fügt denselben vielen Schaden zu. Paris, 25. August. (Tr. Z.) Abtheilungen preußischer Caoallerie besetzten Doulevant im Departement Haute Marne und die Umgebung. 150 in ChalonS angekommene davallcristen lehrten eiligst wieder um. Bei St. Rcmy an der Marne campiren Preußen. Von zwei Bataillonen Mobilgardc der Garnison von Toul wurden bci einem Ausfalle dem Feinde schwere Verluste beige-bracht. — Kammcrsitzung. Montpayroux beantragt die Aufhebung der Mobilgardc und deren Einrcihung in die Activarmee. Die Dringlichkeit deS Antrages wurde an' genommen. Ueber Antrag Gambelta'S und Keratry's tritt die Kammer ;u einem vertraulichen Comit6 zusammen, um die durch die Verfügung Trochu's bekannt gewordene Sachlage zu prüfen. Diese Verfügung Trochu's ordn» die Ausweisung jedes Individuums aus Paris an, d» von Existenzmittcln entblößt und dessen Anwesenheit ei» Gefahr für die öffentliche Ordnung, die Sicherheit t» Person und des Eigenthums ist, oder daS durch UnV triebe die PcrtheidigungSmaßregel» behindert, » Brüssel, 25. August. Ein Corps von mWfäW 30.000 Mann geht an die Grenze ab. » Telegraphischer Wechselcours vom 26. August, ^ü^ 5pcrc. Mclalliaucs 55.50, - 5pcrc, Metallic,licS mit MW uud November-Einsen 55.5', — 5pcrc. Nalioual-Axlchcu 64.W - 1860er Staats-Aulcheu 9l.—. - Vaulactiru 685, - 2«d» Acticu 246.75. — London 125 75. — Silber l24. -. — » » Miluz-Ducaten 5.95. Navoleuüd'ors 10.03'/,. « Verstorbene. W Den 1!>. August. Dem Herrn Johann Aaumgartner, bW gcrlichcr Handelsmann, sein Herr Sohn Adolf, alt 2<1 Jab«, W der Oradischavorstadt Nr. 72 an der Tuberculose. Herr Ja« Wuhiuc, l. l. pens. Zahlmeister, alt 66 Jahre, in der KapuzinW uorstadt Nr. 1 an dcr Apoplexie. — Dein Alois Lindner, laM sckaftlichrr Amtsdiencr, sein Kind Alois, alt 10 Tage, in °G Äralauvorstadt Nr. AI an der Lnngenlälmnmc,, Dem All!? Josef Kordiu, bilrgerl. Handelsmann und Haus'bescher, sein VB Wilhelm, alt 6 Jahre, in dcr Stadt Nr, 281 a» der Nuhr. H Den, Herrn Pakntm Eekek, Maschinfilhrer, sein Kind Paula, G l Jahr. 1 Monat und 14 Tage, in der Stadt Nr. 90 an FlM sen in Folge von Keuchhusten,' « Den 20. August. Maria Lulanc, Tandlerswitwe, alt W Jahre, iu der Stadt Nr. 30? an der «rustwassersucht. ^ 2W Herrn Franz Icrancit, Conducteur, seine Gattin Maria, alt W Jahre, in der St. Pcterövorstadt Nr. 51 an der LungentuberculM — Dein Nicolaus Staffer, Halbhilbler, seine Tochter IohaNM alt ."Jahre und 3 Monate, am Moorgrunde Nr. 27 an derVM Den 21. August. Frau Elisabeth Premoßer, InwohneW witwe, alt 70 Jahre, in der Stadt Nr, 86 am LungenblW stürze. — Maria Bregant. Inwohnerswitwe, alt 68 Jahre, » Civilspital an Erschöpfung dcr Kräfte. — Frau Maria Hl« Landeö>Thierarztenswitwe, alt 6? Jahre, in der PolanavorstW Nr. 31 an der Entlräftung. > De» 22. August. Flau Anua Wiulerhalter, SprditelM Witwe, alt 53 Jahre, iu dcr Kralauvorstadt Nr. 1 a» > Tuberculose. > Den 23. August. Johann Stoper, Inwohner, alt 66 IaW im Livilspital an Erschöpfung der Kräfte. M Den 24. August. Dem Georg Rebol, Arbeiter, sein KW Franz, alt 6 Monate, in Hllhnerdorf Nr. I. und Maria Iele« Amtsdiencrswaise, alt 15 Jahre, im Ciuilspital, beide an H Auszehrung. Dein Johann Hruönif, Arbeiter, sein Sohn ÄW Bäckergcselle, alt 19 Jahre, in der Stadt Nr. 172 an der W Hirnlähmung. - - Valeutin Knafel, Kaischler, alt 49 Iah«, H Livilspital an Erschöpfung der Kräfte. » Den 25. Nuaust, Ialob ^ucntit, D.-R.-O.-PfriiudnN', «^ 78 Jahre, in dcr Gradischnvorstadt Nr. 44 au Erschöpfung °" Kräfte. Angekommene Fremde. Am 25. August. Stadt Wie,». Die Herren: Fischer, von Wien. — Tacha^' Ksm. von Sissek. - Lebscuz. Gctrcidehciudler. von Sisstl Naglii, Kfm., vim Lack. , Elefant. Dic Heircu : Vertit, Handclöm,, von Sissct. ^ ^ . zuda, Veamtc, von Wien. — Poqatuig, von Podiil!^' Nott, l. t. Major, vuu Trieft. — Mihailovic. von Agral"' ' Nitler v. Hllbl, l. l. General, von Gra,. — Nessel, l. l, ^° ^ licutciiaut, von Gra;, Geiger, Handclsm, von Krc>i"b"^ — Dcutsch. Kaufm.. uou Pcst, — Müller. Handclhreis, ° , Wicu. — Wilhar, Privalicr, von St, Pclcr. — Eiuhaltcr. °' Trifail. — Eoelbaucr, vou Obcrliurg Mohren. Die Herren: Blajovic, Haüdelsm., von Karlstadt^, Pamzor, vuu Trieft. ^ Milller, Privatier, von Wien. -^ ^ bcr, Privatier, von Feldlirchen. ^ Mlsorullissisch« Helitzachllmgen ill l^ailiack- Z < ^ .^ « '- V 8 K ^ ,? 8 - ßZ I " ^ ,«. ^ " " i ^ " >6U.Mss. 324.,,, ^'10.., windstill größth. bew.^ 11,!'! 26, 2 „ N. 322..^. 4-1^-2 O. schwach arüßlh, bcw!«Zcg"' ,0„ Ab. 322.51 I l2,u NO, schwach Regen j ,j Wechselnde Äewöllung. Wegen 10 Uhr Abends GewittelH SO., Nachts starke Oilsse. DaSTagesmittcl der Wärme -! ^" um 18" unter dem Normale. Vcra»twonliäicr Mcdacteur: Igua, v. Klcin m a V r^^ Düllrnbericht. Wie», 25. August. Iu raschcu Spriiugcn hobcu sich hcute die Lursc, schau im Vorgcschaftc uud im ersten Theil der Miltagsliürse, ohne das; bis dahin rinc »richllacrc MH tcit bekannt gewcsen wäre. Man notirte um halb 1 Uhr: Rente 55.50, Silbcrr me 64.90, !860cr Lose 90.50, 1864er 113.50, Anglo 221, Baulvcrciu 1'«0 iircd't ^ Franco 93. Nationalliaut 683, Vcrcilisvllul 86, Union 189, Karl-Ludwig 237, Dampfschiff 544, Elisabeth 207, Nordbahu 1990, Nordwcstbahu 187. Stalltöbahn 348, Slldbahu 194 Tramway ^ Londou 126 und Napolcous 10 fl. 4 lr. nach 10 fl. II tr. Schlußcurse: ' 4. Allgemeine Htt»at«schull». Fiir 100 fl. Geld Waar.' Einheitliche Staatsschuld zu 5 »Ct.: in Noten verzinsl. Mai-November 55.50 55.75 „ „ „ Februar-August 55,50 55.75 „ Silber „ Iäuuer-Iuli . «4,75 65.- „ „ „ Aprll-Octobcr. 64.75 65.— Steueranleheu rückzahlbar (j) , ^.— —.— Lose v I. 1839......229.— 231.— „ „ 1854 (4 «/„) zu 250 fl. 79.- 81.-,. „ 1860 zu 500 fl, . . 90.50 91.— .. „ 1860 zu 100 fl. . . 98 — 99.-., „ 1864 zu 100 fl. . . 113.— 113.25 Vtallts-Domllneu-Pfaudbriefe zu 120 st. o,W. i,l Silber . . 120,25 120.75 ». Grundentlastunsts-Vblistationen. F'lr 100 si. Geld Waarr Vllhmet! . . . . zu5pLt —.— ^ __ Galizien .... ,. 5 „ 71.-. 72— Nieder-Oesterreich. . „ 5 » -.-_ __^__ Ober-Oesterreich . . „ 5 „ -.— ...__ Siebenbürgen ... „ 5 „ 74— 74,50 Sttlermllll ... » 5 » —.— —. Ungarn .... » b „ 76— 7'/.— O. Actien von Vankiustituten. Geld Waare Anglo-österr. Bank abgest, . . 223 25 223 75 Anglo-ungar. Vant .... 77.— 78.— Baulverein.......169.50 190.50 Boden-Kreditanstalt .... —.— —-— Creditauftalt f, Haudel u. Gew. . 248.75 249.— Ereditaustalt, allgcm. uugar. . . 73 50 74 — Eöcompte-Gcsells'chaft, n, ö. . . 820. 830.-Franco-iisterr. Banl .... 95. - 95.50 Geueralbant.......67.— 68 — Natioualbanl......685— 688 — Niederländische Baut .... —,— —.— Vereinsbau!.......88.— 89.— Perlehrsbant.......90.— 91 - Wiener Banl......—,— —>— ». Actien von TranSportunterneh, lllungen. Geld Waare Nlfäld-Fiumllmr Bahn . . 160.50 161.— Böhm. Westbahn.....230.- 232 - Earl-Ludwig-Bahn.....239.50 240.50 Donan-Dampfschifsf. Gesellsch. . 549,— 551.- Elisabeth-Wcstbahn.....208 — 208 50 Ferdiuauds-Norobabn , . . .1992.-1997.- Fünfl,rchen-Barcser-Bahn , . —-^ ^>'" > »rauz.Iolephs.Vahn . . . 160.50 181 50 O?ld Wa»r<> Lembern-Tzern.lIassyer-Vahn . 193.— 194.— Lloyd, ilfterr........318.— 320.— Omnibus........__. - __.-. Rndolfs-Valm......157.— I5?'50 Siebcnbilrger Bahn .... 163.50 164.50 Staatsbahn.......348.— 350 — Slldlmhu . ......194 ^ ^4 5f) Eiid-uardd Verbind. Aah» . . 16',. - 166.- Theiß-Bahn.......220.— 221.- - Tramway........162,50 163 50 «. Pfandbriefe (fl!r 100 fl) Allg. »st, «odm- 103 st. ii. W. Geld Waare ^is.-Nestb. iu S. vcrz. (1. Emiss.) 9150-------' FerdluandS.Nordb. in Sllb, verz. 102.25 102,75 Franz-Iosephs-Bahn .... 91.25 9175 G.Ca-l^'i,>,w.V.,.i S.uer,.l.Km. 99.- 100 — Oesterr. Nordwestbahn .... 92.50 93.— , Geld «^ Sicbeub. Bahn in Silber verz. . 67.^.3^^ StaatSb. G. 3"/« ä 500Fr. „I. Cm. 132.- !A'^ Slldb. G. 3"/, i. 500 Frc. „ . . 113 50 "' Slldb.-Bons 6 "/, (1870—74) .^ ^ 500 Frcö......240.^ <,fi'^ gllg. Ostbahu......84.50 »"' «. Privatlose (per Slilck.) ^e Crebitaustall f.Handeln.Gew. Geld 5 " .„ß,-' Fraulfurt °.M. 100 fl. detto 1"5-^ gg,?" Hamburg, fllr 100 Marl Valico 96^ .^F London, filr 10 Pfund Sterling 125-A ^ Paris, sl!r 100 Francs . . . ^^ C»'o,lrs der Oeldsuvten ^^, K. Miluz-Ducatei . 5 fl. 97 lr. A ft> 5 , Napoleoni«d'or . . 10 .. 3 « ^" " 8?j " Vereinstholcr, . . 1 .. 8? -. ! " b0 " Silbrr , . ,24 „ - .. l" " ,^ Krainische Grundentlllstungs - Obl'gaN^ vlltnotirung: —.— Geld, ">