(^ llynlch esN latMV 3?«^mstag den 3 Movember 1838. Die Pro b e f a h r t. l,' (Nach den, A lt d e u t sch c ».) /Ii«.'N»5 ro« cur»nt «tu^ia niüximo, > Sey Jemand n«ch so vortrefflich, imiyer wird es Lcut< geben, dl< ! durchhecheln. Gil V!as. »^»lcf in, Forste. abgeschieden Lcbt« Bion n>,d sei» Sc>h„ ; Und der lai'^ gesilchtc Frieden Ward dem Eiilsamei, z"> Lohu. — Doch der Sohn, der nun an Jahren Schon bis sechzehn vorgerückt, War biö jetzt ganz unerfahren, Hatt' nie aus dem Wald geblickt. Endlich drängt es ihn, zu fragen: „Lieber Vater! kaünsi's mir sagen» Sind denn Menschen wir allein? Ist die Welt nur dieser Hain?" »»Theurer Sohn!"« sprach d'rauf 0er Alte, „Forsche nicht, was drüben walte! Zwar noch fern' dehnt sich die Welt Unter'm blauen Himmelszelt, Und Millionen Menschen wohnen Iu dir unbekannten Zonen, Doch d^t w. dem Weltgewichlc Ewd verbittert die Gefühle, Und wie mau sei» Thun mag füa/n, Jene Welt weiß cs zu rügen.' - Schweigend krrchi dcs Alten Ncricn Der begier'g.- Knabe zu; Doch !,«n dach,' -er aller Orten Stets darauf nur ohne Nuh', Selbst im Schlafe, in der Nacht Foltert's ihn, würd' überdacht. Wie doch jene Welt mag seyn! — (5ndlich war zu groß die Prix, »Vater!" sprach er, „laß mich gehen» Einmahl nur die Welt zu sehen;* Und od dieser auch dagegen, Wußt' der Sohl, doch zi, bewegen Seinen Vater, daß die Fahrt Vald, vereint begonnen warb. Nur ihr Üastchier ging noch mit. Das doch ihrer keiner ritt. Noch nicht weit auf ihrer Bahn, Kommt ein Kriegsmann, sieht sie an, Ruft dann: «Ihr mlißt Narren scpn: Laßt das Lastthier so allein, Geht zu Fuß durch Koth und Schlamm, Tragt wohl selbsten eure Kram.« — Und als sie dann fortgekommen. Sprach der Vater: „HaiVs vernommen Lieber 3ohn? welch ein Empfang.! Doch begann erst unser Gang." — D'rauf der Sohn: .So will ich reiten!" Bald darauf, da kommt vom weiten Eine All«, schrie sie an 7 ,Seht den Iuilgen! welch ein Flegel, Er verkehrt ja alle Regel, Läßt zu Fuß den alten Mann »' — »Run, mein Sohn.» glaub cs doch Mll, was von Welt ich sagte dir." Sprach der Alte, doch der Knab'^ — 174 — Sprang vom Lastthier schnell herab, Weiß sich gleich gemäß zu schicken, Setzt den Alten auf den Nucken. — Meinend, geh't die Neise weiter, Nun ist endlichHrecht gethan. Da trabt seines Weg's ein Neiter, Und fährt mit dem Ruf sie an: „Scht den Alten! der muß reiten, Läßt in, Koth den Jungen schreiten, Dem'S doch eher schaden kann." — »Lieber Sohn! was ich gesagt. War dir nicht umsonst geklagt." Sprach der Alte, doch 0er Sohn Will voll Sucht die Fahrt nlcht lassen, Weiß auch hier sich bald zu fassen. Sprechend: „Nun, daö ist gescheioe, Reiten wir daß Lasithxr beide, Und nur Beifall wird unS Lohn!" Doch sie ritten kaum von hinnen, Kommt ein Nettelmann zu ihnen. Sprach: »Zwei Narren muß ich blicken, Wollt daS Lastthier ihr erdrücken?" D'rauf der Sohn, schon fast in Hitze, Sprang herab von seinem Sitze, Rufend: »Wohl! waS wird man sagen, Nun daS Lastthier wird getragen!- — Und kaum faßt der Sohn die Last Schleppend sie mit Jugend:Hast. Da kommt aus dem nah'n Gehege Jemand — blicket l>ie am Wege, Rufend: »Woher kommt ihr Leute? Narren seyd ihr, dieß bewährt, Daß ihr AlleS macht verkehrt.« — Da faßt endlich Zorn und Glut Unser'S Helden feurig Vlut; »Gut! das Lastthier wird erschlagen!" Spricht er. »dann ist aus daö Klagen.« Und voll Wuth mit grimmen Schlägen Eilt er's Laugohr zu erlegen. Doch kaum sinkt eS in den Staub Kommt ei» Jäger aus dem Laub, Fährt sie an mit grimmen Worten: »Seyd ihr aus der Höll« Pforten? Dieses Thier, das euch getragen Nun zum Danke zu erschlagen?« — Daö war für den Sohn ,u viel, Seiner Neugier war es Ziel. »Vater!" sprach er, „will nicht gehen Weiler noch die Welt zu sehen» Denn bereits am ersten Tage Gaben wir nur Scoff zur Klage, Und was würde man erst treiben Wollten länger wir verbleiben; Auf denn! ohne zu verweilen, Laß zum Forst zurück uns eilen!" — Und geht's anders in der Welt Als die Fabel es enthält? — Wie man auch sein Thun mag fügen» Menschen gibt es — die es rügen. Ihrem Urtheil, bös und bitter, Mangelt milder Duldung Licht, Denn sie sch'n des Nächsten Splitter, Doch den eignen Balken nicht! Ie a n, Lau re nt. Das heilige Grab. (Schreiben eines Freundes, d,er Jerusalem gesehen und die Gastfreundschaft der Väter des heil. LaoVcz genossen hat.) Lieber Freund! Gerne entspreche ich Deinem Wunsche, Dir mitzutheilen, was von den Erlebnissen in Jerusalem noch frisch ist in meiner Erinnerung, um so lieber, wenn dadurch a« «in reinliches Obdach, einen frischen Trunk, Brot und Früchte, etwas Fische und Gemüse. Es sind einfach« Menschen ohne Falsch, ernst und heiter, wie es Priestern ziemt, die, wie ihr Meister, im Gebet und Wohlthun ihre Tage vollbringen. Wer ihnen auf seinem Lebensweg begegnet h«t, wird ihr Andenken segnen. Von Jaffa sind vier Stunden nach Namle, auch dort erquicken Dich dieselben Brüder. Da die Wege ohn« Schalten, die Erde wie ausgebrannt und die Luft so trocken und glühend war, daß man lauter Flammen zu athmen glaubte, so beschloß ich., zur Weiterreise die Nacht zu benutzen. Um acht Uhr Abends verließ ich, von einem Araber begleitet, das Kloster und ritt einsam die »Straße, die nach Sion führt. Es war eine von jenen stillen Nächten des Lebens, in denen sich unsere Seele enger anschließt an den Genius, der sie geleitet. Das erstgeborene Heer der Sterne glänzte freundlich aus sanftem, wolkenlosem Blau, gegen zehn stieg die abnehmende Scheide des Mondes auf, und nach zwei, in der Richtung von Jerusalem, mein Lieblingsgestirn, der Orion. Bei dem Dorfe Kebal verließen wir die Ebene und ritten zwischen felsigen Hügeln an den Trümmern von Emmaus vorüber durch ein enges, olivenbebautes Thal bis zum Fuße der öden Berge von Iudäa. In fünf Vcunden hatten wir diese erklettert und kamen, herab-steigend, sodann an einer verlassenen Templerkirche und »veiter hin unten im Thale an bedeutenden Nui-nen ehemaliger Klostergebäude vorüber. Mit Sonnenaufgang erreichten wir die nächste Höhe — da öffnet sich dcm Blicke ein unermeßliches Leichenfeld von Felscntrümmern, die vom Scurmregen der Jahrtausende zerciwec und ausgewaschen, wie aufgewühlte Knochengcrippe die ganze Hochebene., bis hart vor die Thore der heil. Stadt, bedecken. Drei einsame Ocl-baume in der weiten Steinwüste und in dcr Ferne das olivenbekränzte Haupt des Oelberges sind der /inzige Trost der erloschenen Natur, an ihnen allein haftet die Hoffnung Deiner starren Augen, sie sind wie die Taube mit dem Oelzweig nach der großen Wasserfluch. Donnerstags am 5. September 1833 um 6 Uhr Morgens erblickte ich die Zinnen dcr Fricdensstadt, sie war ganz von einem lichtgrauen Nebelschleier um-flössen, und über ihr hing «ine Gewitterwolke, von den Strahlen der Morgensonne durchbrochen; gleich als ob »ein Zorngericht Gottes die Tochter Zion umwölkte." Zu weinen war ich Hieher gegangen, heiße Thränen und ein kalter Schauer meines Herzens wa> ren der erste, woll« Gott, nicht der «inzige Tribut, den ich ihm darbrachte. Ich ließ mein Pferd dem, Führer und schritt langsam und wie ein Träumender zwischen den verschleierten Landfrauen, die Trauben und Feldfrüchle zur Stadt trugen, durch daS Pilger: lhor; die lateinischen Mönche im Kloster deS Erlösers, dem allgemeinen Hospitium der abendländischen Pilger, nahmen mich, wie all», die hier anklopfen, auf's liebvollste auf. Mein erster Gang war zur Kirche des heil. Grabes, wo ich drei Tage und Nächte mit den Brüdern eingeschlossen blieb. Lateiner, Griechen, Kopten und Armenier hallen hier ohne Unterlaß ihren Gottesdienst, niemals verlöschen die Lichter des Allars, niemals die Opfer der Priester. Wenn es möglich, daß ein Verbrechen, wie kein größeres zu denken ist, durch menschliche Gebete gesühnt werden könne, so geschieht d»eß hier: die Thränen der Gläubigen, die da von allen Enden der Erde zusammenströmen, sind eine ununterbrochene Erpiacion des ungeheuren Mordes, der an dem Fürsten des Lebens begangen worden. Und hier ist eine Burg gekrönt wird. .Die gro,?e, von der Kai!elil,n Helena gegründete Kirche, auf acht und vierzig Marmorsäulen ruhend, sieht fast einer Ruine gleich, da kein Geld d», ist, sie zu erhalten. Anderthalb Stunden jenseits Bethlehem, ein enges, tief eingeschnitteneS Thal entlang liegen die ehemaligen verschlossenen Gälten Salamons i sie wurden ge-lra'nkt von drei in den Felsen eingebauenen großen Wasserbehältern, die ihr kühles Berqwasser bi« nach Jerusalem führten. Ich fand das Thal noch gegenwärtig von dunkeln Orangen- und Granatapfeldäumen erfüllt. Auch der Weg nach St. Ichann zieht sich durch schöne, woklangebaute Gründe mit Rosengärten, Wein eben und Terebimhen. Die Wüste des Täufers ist ein steiniger Ort voll duftender Kräuter, und Bienen und einiger Iohcmnisbrolbäumti die Grotte, wo Dorset und einigen andern vornehmen und gelehrten Männern in Gesellschaft. Nachdem man sich lange durch verschiedene Gespräche unterhalte hatte, endlich aber erschöpft war und schon Langeweile sülchltl,, geriech man auf den Einfall, daß jedn ein P^ir Verse, oder einen witzigen Gedanken «ufsehen, u«d unter den Leucluer stecken sollte, bis auf Dryden, wel< cher dazu erwählt wurde, das Urtheil zu sprechen, welcher am glücklichsten gestegreifet hätte. Einige z,l-brachen sich lange die Köpfe, und marterten sich ziemlich, bis sie etwas zu Papiere brachten; nur der einzige Lord Dorset war im Augenblicke mit ein Pair Zeilen fertig, und steckte sie unter den Leuchter. Ds sie alle fertig waren, nahm Druden die Zettel vor, und nachdem er sie durchgelesen hatte, sagte er: Ich muß gestehen, meine Herren, daß Ihre Aufsätze alle sehr gut gerathen sind. Sie werden mir «ber nicht übel nehmen, wenn ich dem Lord Dorset den PreiS zuerkenne,- denn er hat einen Einfall gehabt, dem ich unmöglich einen andern vorziehe« könnte. Ubr-lbeilen sie selbst. Hier sing er an jU lesen: »Gegell dieses zahle ich an Johann Dryden Esquire, oder dessen Ordre die Summe von 500 Pfund St.erling, sage.' fünfhundert Pfund Sterling. Dörfer.« ' Verlier; Dgna) ÄI. ovl« v. Ale,nma,r.