Nr. 233. Pränümerationsprcis: Im Comptoir ssanzj. fl. N, l',i!bj. si. 5>.5>(». Filr bic Zusicllmic, ins H^n,« hnll'j. 5», tr. Mit der Post «anzj. fl. !,',, yalbj. fl. ?.5>0, Freite 14. Ottobcr Inseitionsgcbiihi bi« 10 Zeilen : lmal SUll., üm. «<» lr., «m. , fl.; sonst Pr. Zcilc I m. N tr., Lm. »lr., um. I« !r. u. s. w. 3nscllioil«stei„pcl jcdcsm. 30 lr. 187«. Aüttlichci Theil. 3e. k. nnd k. Apostolische Majestät haben auf Grund cmes vom Reichskanzler, Äiiuistcr dcs kaiserliche,, Hauses und dcs Acußcru, erstatteten a. u. Vortragcs mittelst Allerhöchster Entschließung vom 30. September d. I. die ^csandtschaftsaltachüs Wilhelm Grafcil zu Lippe, Nn^ bolf Grafen v. Moutgclas uud Leopold Frcihcrrn ^'- Gudcuus zu Honorar^Legationsfecretären allcrgnä-^gst zu crucuucn geruht. Nichtamtlicher Tbeil. Von der ostasmtischcn Elpldition. (Yrsandtschaftliches Tassrbncl, wm 1. bis i(). August 1870 währeud dcs Aufenthaltes iu Valparaiso. l. August. Es wurde heute hier bekannt, daß bas Ministerium Amunatcgui dem Präsidenten seine Entlassung überreicht hat und daß diese angcuommcn wor ^n ist. Die öffentlichen Blätter beschäftigen sich viel fach mit diesem Ereignisse. Der Sturz des Eabincts bereitete sich schon seither Eröffnung des Congresses uor. Den letzten Anstoß hiczu gab die Haltung, welche die Nlldicaleu und Elcricalcu, die bcidcu iu der Dcputirtcn' kaunuer am stärkstcu ucrtrcteueu Parteien, in den letzten Tagen angcuonlmcu hatten, als sie in ihrer Opposition Ncgcu die Minister sich vereinigten. Die Politik, welche ^err Amunatcgui dcu vcrschicdcucu Partcicu des Bandes Negeuübcr zu befolgen sich bemühte, war die der Vcr-Whnuug gcwescu; sciu Viiuisterium hieß: das Ministe num der Versöhnung. Doch scheiterten seine Pläne an bcr Vcrschicdcnartigtcit der Elclncutc, welche aus den letzten itülumcrwahlcn hervorgingen. Zwar wird im all ^Meinci, zugegeben, daß die Regierung die jüngsten Wah len weniger beeinflußt habe, als dies in Ehili gewöhnlich "^' Fall gewesen war. Vlllcin sie blieb denselben doch nicht so fc'rne, um nicht der Opposition zu lcidcuschaft' uchcu Angriffen und zum Vorwürfe ungesetzlicher Wahl' ^.ciuflußung Anlaß zu bieten. Andererseits behaupten ftlne Auhäugcr, daß daS Ministerium zu wcuig Eucrgic entwickelt habe und cö sciucr Uuthätiglcit zuzuschreiben ^ wcnu iu verschiedenen Wahlbezirken die Eandidatcu °er Regierung durchficlcu uud ihre Partei iu der itam-wer nicht start genug vertreten sei. . Einen Gegenstand häufiger Angriffe gegen den ^'icgsministcr Hcrru Echaurrcn bildete die Kriegführung 5kgen die Arautaucr. Entweder inüge die Ncgicrnng dem ^andc die Opfer an Geld und Leuten abfordern, welche öur Durchführung entschiedener Maßregeln nöthig seien, °ber aber einen ii'ampf aufgeben, der an den Mästen ks Landes zehre, ohne diesem Vortheil zn bringen. Am l>u„stigstcn spricht sich die Stinnnc der öffentlichen Mci- '^ug über den gewesenen Finanzministcr Herrn Eoncha 1 Toro aus. Es wird im allgemeinen zugegeben, daß ^ Mallenc Cabinet auf volkswirthschaftlichcm Gebiete ""'dienstliches geleistet habe und daß Herr Eoncha y /'^ die finanziellen Interessen des Landes mit Talent uo Geschick zu vertreten verstand. ^ 2- Angn st. Gestern empfing der Präsident der MAik in öffentlicher Audienz den Gesandten der Vcr- Al?^" Staaten von Nordamerika und nahn, dessen dinl ^"asschrcibcn entgegen. Einige Tage vorher lün ^" bereits die Zeitungen an, daß General iiilpatrick 9^< Anlaß benutzen werde, u,u eiue bedeutungsvolle Illiw «" ^"^"'- I" der That richtete der General eine <^M Ansprache an den Präsidenten, in der er seinen au k- ^" s"' ^^ Ausdruck gab uud ciucu Rückblick jülri ^l)ätigkcit warf, welche er während eines fünf- ^"gcu Aufenthaltes iu diesem Lande zu entfalten iu zwisck '""' Da iu dieser Zeit die Feindseligkeiten den? Spa'ucn nnd Ehili vorgekommen sind, bot sich Ue rr?"" ^' ^'^"b dar, zwischen den Dispositionen, ^c ^lici an den Tag legte, und jenen der damaligen llUlclc ^"" ^'"ukrcich nnd Großbritannien eine Pa der ^ ,^" ^^"'' '" welcher es dem passiven Verhallen l'chcr ^ew' zugeschrieben wird, daß ein grinrinschast dcs N "^ltt der frcindcn Repräsentanten znr Abwehr "umbardcmcnti< von Valparaiso nntcrbleibcn mußte. "Nd ri ^ bchchligtc heute iu Begleitung eines Marine l'tärcm ^"Ulcric Officicrö, die mir der hiesige Mi- Seite ^""'^ut bcigcgcbcu halte, die auf der westlichen " "thcdc gelegenen Äattcricn. (Schluß folgt.) Das böhmische Slaalsrlcht. Die zweite Adresse dcs böhmischen Landtages hat uor der ersten Kundgebung dieser Körperschaft den Vorzug, die Ncchtöanschanngen der nationalen Opposition klarer und bimdiacr zuscunmcnacfaßt zu haben. Das ist bei dem Schwanlcndcn und Nübcstimmtcn dieser Rechts» cwschauimgcn iu der That ein Vorzug. wc,m es gleich sür die ^achc jcncr Opposition selbst leincswesss ein Vortheil ist. Die Eonscqucnz dcr Inconscqucnz tritt um so deutlicher hervor, in jc knappere Formen sie zusammengefaßt wird. Und am klarste,, zeigt sich dies bezüglich jener bcidcu Manifestationen dcr Krone, welche in der zweiten Adresse als die modernen Grundlagen dcs böhmischen Staatsrechtcs, als die festen Punkte inmitten allgemeiner Nechtsocrwirrurig bezeichnet werden, bezüglich dcs kaiserlichen Patentes vom 8. April 1848 und dcs Oclobcrdiploms. Das Patcut vom 8. April 1848 ist — das werden anch die Fnhrer der böhmischen Opposition nicht leugnen wollen — cine unter den bedenklich' slen Umständen erfolgte Octr^ytrung. Eine facliscke Eon-tinuilät des öfscnllichcn Rechte in Böhme,, vorausgesetzt, hätlc dcr böhmische Landlag iu seiner alten ständischen Zllsammcnsctzuilg dieses Patent acccptircn und in daS !,', oh mische Landesrecht einführen miisscn. — Mcr man !iMHlcl 3 ronflatirt anodliickliä). taß anch dic außcrnngüii-jchcn Länder gcmcinsa», z» bchandsln nnd seit langer Zeit gemeinsam bcliandclte ^ngclcgcnhcüen besitze,', und mndicirt nenrrdings dcr Krone das Rcchl, dicsc Gc^cn-ständc der Compctcnz cincs VcrlrclnngSlorpcrS mil Ausschluß dcr Vertreter Ungarn«, d. i. der Eompctcnz des engeren Rcichslathcs zuzuweisen. Auch das Palcnt von, 8. April 1848 kennt schon diese Inslitulion. da es die Viltc um rincn böhmischen General.Landtag ausdrücklich auf den ohne dic Ungarn laaendeu Reichstag, also cm engeres Ccnlralparlaimnt verweist und damit unzweidnilig erklärt, daß „gewisse Fragen," die „ach dcr Adresse nur „zwischen dem Könige und ^öhmen^ zn ordnen sind, von dcr ..Milil'irlnng anderer Faclmcn" abhängig scicn. Dic scsttn Pnnllc dcr zwcilcn Adresse uorunrcn daher gerade gesetzlich, was die staatsrcchllichc Opposition in so scharfen Formen p.'ihorrcscirt, die Beschickung cincs ciolcilhanischm ParlamcnlS. Es ist ein mncrcr Widerspruch, wie er nicht greller gedacht werden kann, ein solches Parlament abzulchncn und gleichwohl jene Gesetze zn acccftli-.cn. Und ein Widerspruch, dcr sich nur crllärc" läßt, wenn mau cs verschmäht, das Rcchto. vcrhällniß sich klar zn machen, aus dem dic Schöpfung dcs engeren Rcichsralhcs hcrvoralgai^cn ist. Das Oc-lobcrdiplom wic da« jüngste kaiserliche Rescript haben dies Rechlsuerhältniß in nicht mihzuvcrstehcnder Weise bezcichnct. Dcr Nönig von Böhmen übte cinc reiche Anzahl von Rcchlcu kraft sciucr Vollgemalt, er übte sie als absoluter Rcgenl ganz cbcnso iu deu übrigen seinem Scepter unterworsc-ncn Ländcru. mit Ausnahme dcr Territorien dcr ungarischen Krone, cr üble sie gemeinsam. Er übertrug oicse gemeinsame Uebung auf den eugern Reichs rath, nls er das const'lnlioncllc Princip zum allgemeinen Princip des Slaatsrcchlcs erhob; cr schuf sür die gcmcinsalnc Uebung den gemeinsamen staatsrechtlichen Körper. Verweigert der döhn-ischc Landtag dic Teilnahme an den Vcihandlunacu dieser Körvcrschufl, so ist es vom Standpunkte dcs ällcrcn böhmischen Stnalsrcchles ganz zwcisclloS, daß dic Beschlüsse dcS cngcrn Rcichsralhs so gut als lmmilleldarc adsolulislischc Entscheidung,, aus den, Gebiete jcncr Reckte mit unbe-slreilüarcr RechlSgütigtcit sür Böhmen ausgeslllltcl wcr-dcn löni'cn. Für dic IlcbcrtniWng dieser Reckte bedürfte es keiner Zustimmung dcs böhmische» Landtaas, konnte es lcincr'bedürfen. Sie floß aus dcr absoluten Gemalt dcS Monarchen uud au? dcr Gemeinsamkeit dicscr absoluten Gewalt in allen Liwdcrn diesseits der Lcitha, Anders natürlich stellt sich daS Verhältniß, lvo dem Rechte dcs Monarchen auch ein Recht des Landes gegenübersteht, in dem Complere der eigentlichen Krön» rechte dcS Landes Böhmen. In dieser Beziehung hat daö kaiserliche Rescript den Rechten und Wünschen der Nationalpartci volle Rechnung getragen. Dic Unlheilbarlcit und Unvcräußerlichleil deS LaudcS soll neuerlich verbrieft, dic Freiheit seiner Entscheidung sür den Fall des ÄuSsterbcns der Dynastie feierlich gcwah l werden. Dic Krönung, in der That das Symbol der besonderen Stellung Böhmens in dem Staatslörpcr der Monarchie, wird in nahe Aussicht gestellt. DaS hciht, die angebliche Vergewaltigung deS böhmischen NationalrechtcS geht nm leine Linie Weiler, als bis an die Grenze der frühe« ren absoluten Gewalt seines Monarchen; innerhalb dcS gesammlcn Kreises dcr geschichtlichen Vcrpflichlunaen der Krone soll jenes Recht ausnahmslos gewarnt bleiben. Folgerichtig hätte die böhmische Opposilion von der Anerkennung deS OctobcrbiplomS und damit eines cis-lrittMnschcn Ccntralparlaments nur einen weitern Schritt zur Anerkennung der Staalsgrunda/sehe vom Februar 18i)1 gehabt. Aber consequent inconsequent, wie sie sich nun einmal die Dinge zurechtlegt, kommt sie auch da zn andern Schlüssen. Sie acccptirt das Octobcrdipsom zwar nnr in dem Theile, der ihr bequem ifl, sie ver-mirft aber die SlaatSgrundacsehe, weil sie mit ebrn diesem Diplom in wichtigen Dingen nicht ccmcoidiren. Die Frage dcr Verlhciluna. der cislcilhanischcn Eompctenzen zwischen dem ReichSralh und den Landtagen sei hier daS entscheidende, und da ergebe sich eben ein Widerspruch, der die StaalSgrundgesetzc als völlig unannehmbar erschlintn lasse. Was die Eompetcnzfragc anbelangt, so kann dirstr Widerspruch nur im Arl. 3 des Ocloberdiploms und im Art. 12 dcr Dccemberfassurlg gefunden wcrdcn wollen. Bcidc dicsc Artikel weisen jedoch ausdrücklich alle (Hc< sctzqebungSgcgcnständc dcn Landtaa.cn zu, die nicht aus» drücklich der Eomvctcnz dc« Reichsrathes vorbehallen sind und besagen damit! erste Rcchlsquellc ist das Rcchl der Land» laac. subsidiare Quelle das Recht dcs ReichSralhts. Dies festgehalten, ist cs klar, daß die Klage der böhmischen Opposilion nicht dcm Principe, sondern nur seiner Ausfichrlma. im Art. 11 dcr Decembeioerfassuna, gellen kann. Findet die böhmische Opposition, daß dieser Artikel 11 in scincn Punkten ^ — c» die Compctenz dcS Reichs» ratheS allzuweit gezogen, dann kann sie ja im verfas» sungSmäßigcn Wcgc eine Einschränkung herbeiführen. Zu-dciu hat jc, daS kaiserliche Rescript eine Berücksichtigung billiger Wünsche zugesagt, Wic bezüglich der Mängel der Wahlordnung, will die Krone verfassungsmäßigen Be« schlüssen, stlbsl wenn sie von einer stärkeren Schließung der Ccnlral-Lcgislativc und der Eentralverwaltuncz ablenken, kein starres Ncin entgegensetzen. Und die legitimen Organe für ihre Bestrebungen nach beiden Richtungen hin sind dcr böhmischen LandeSmajorität vollständig offen. Dcr engere Rcichsralh eröffnet ihn:n die Möglichkeit einer roeitcrcn Beschränkung dcr Rcichsralhscompclenz, der böhmische Landtag die Möglichkeit einer Abänderung dcr Landtagswahlordnuna.. Geht schon aus alledcm nnt überzeugender Kraft hervor, daß dic böhmische Opposition nichts bchcres thun konnte, als die Aufforderung des kaiserliche» Re» scripteS zu acceptircn und von den Concessionen dessel« bcn Act zu lichmen, so möchten wir diese Opposition überdies noch auf einen Moment aufmerksam machen. Hältc sie die Concessionen des kaiserlichen Rescript!« end man erwartet die Anlnnft derselben theils mit dcr Eiscnbah", theils auf dcm Marsch." Aus Paris liegen in englischen Blättern dirccle Nachrichten vor, welche bis zum ^6. Scptcmbcr reichen. Dcr Corn'svundcnt des „Daily Telegraph" schildert dic Lage in schr düsterm Lichte. „Wer da hofft," schreibt er n. a., „daß die tapfere Vertheidigung der fianzösischcn Hauptstadt Elsaß und Lolhringcn aus den räiibcrischcn Händen ihrer sscgcli' wärligcn Inhaber erretten werde, wcr die Zcrstückclunü Frankreichs für ein europäisches Unglück hall, taun bi^ her nicht viel Zutrauen auS dem Muth und der Ener^ dcr Vertheidiger fchöpfcn. Die Demoralisation dcs ZuaucnrcgimcntS. welches, 2000 Mann stark, am iNicn v. M. in panischem Schrecken in die Sladt flüchttt«', bekräftigte nur zu schr die öffentliche Ansicht, die „uvcl-holen auf den Boulevards und in den EasuS aMc-sprochcn wurde: daß der König von Preußen, wcnn cs ihm beliebe, innerhalb 4A Stunden in dcn Tuilcricn schlafen könne. Wir verdanken cS der Entschlossenheit der Mobilgardeu und der bewaffneten Bauern, welche Stand hielten, während die regulären Soldaten flohen, daß der Muth unserer Vertheidiger vergleichsweise wie' dcr etwas belebt worden ist. Aber eS wird stündlich sichtbarer, daß die Disciplin gegenwärtig eine unbekannte Eigenschaft unter dcn sogenannten Regimentern Frankreichs ist. Mit Vergnügen sah ich, daß am 19. v. M-viele Officiere in schwer mit Gold gestickten Uniforms vor dem Caf6 Richc von dcn Mobilgardcn verhöhnt wurden, weil sie ihrem Vergnügen nachgingen, einige von ihnen in Gesellschaft zarter Mitglieder von der Schwesterschaft dcs Demi-Monde, wclche bishcr dcr AnS' weisung entgangen sind. Das größte Unheil, die großlc Gefahr unferer Stellung in Paris licgcn darin, daß, fo tapscr sich die französische Hauptstadt auch wehren mag, cö doch unmöglich ist, der anstcckcndcn Frage a»6-znwcichcn: „Eine heroische Vertheidigung zugegeben, was aber nachher?" Die in Paris aufgespeicherten Vorräe Arbeit und der sie begleitende Loh«, in der Haupt, stadt aufgehört haben. Der Arme ist ärmer als je. für "'ejenigen, welche von ihrer Hände Arbeit leden. gibt es leine Beschäftigung, und Diejenigen, welche, wie wei» land Nutolycus. die zahllosen unbeachteten Abfälle der Kotzen Stadt aufsammeln oder die tausend gelcgeullichcn llcmen Dienste derselben verrichten, sind mit ihrem Witz zu Ende. Die lalle Nolhdurft und der bittere Hunger lauern auf uns, und mit ihnen werde» weder die Mobil-garden, noch die provisorische Nrgieruug, noch der Ge^ l'ncil Trochu fertig werden." Einem Telegramm der „Limes" zufolge sind mchrcre ^tlerien schwcren GelagerlnigsgeschicheS auf den Höhen ^ischcu Siimc. ö>. <ä>oud und Gougival aufgestellt, ^li St. Cloud bedroht eine Mörsrrbatlcrie die Champs ^Wes, die Aveuue de l'Impllralrice uud dn« Quarlic, barman». ? ic öiscnbahulnücken zwischen Va Fcrtu uud ^ltllUf si„d micdcr hergestellt und dicuci, jetzt dem "llnsport des 5000 Tonnen schweren Vclaaerungsparts. General N cy a u hat über das Gefecht bei ^oury folgenden Rapport an den Kriegsminister in ^°urs gerichtet: Ehevilly, 5. October, 6 Uhr 5 Min. Abends. hculc mn 5. October um 3 Uhr Morgens aus ^»evilly ub.^llickt. nahm ich mit drei Cavallcric-Gri^a-°m >nlt> ciul^er Infanterie Direction auf Toury. Jede ^rigade hatte eine Halbbatterie zugetheilt. Gegen 7 Uhr 'Ul'Ulcu wir bei Chaussy. einem auf drei bis viel Ki-lomct,es vor Toury geleglucn Dorfe, au. Die Escadron °es li, Hußaicu.Regiments, welche die AvanlMdc bildete. "Mziü^lte dieses Dorf und warf sich uns d,c feindliche,, ^lposleu, indem sie ihnen gleichzeitig filuf, dem baicri. !Ht>l Könisssre^imcnt angchörigc Gefangene abnahm. ^>e feindliche Arlillerie, wrlche zehn Zwiilfpfiinder (?) i^lte, hatte bei Toury Stellung genommen. Sie beschoß "l'.t großer Sicherheit unsere Artillerie, welche aus nenn ^ierpfilndcrn bestand. Die Geschütze der Halbbatteric °er Brigade eougucrue wurde» gleich zu Veginn der Action demonlirt. Bon dem tt. Hußareü'Ne^imcnt wur-°ln zwei Officiere gctödlet. Der EscadronöChef ttoytct und der Unterlieutenaut de Vaurqolua wuit'cu gefährlich verwundet. Mehrere Granaten trafen die Brigade Nes->°yre, welche in Masse formirt war. Drei Vtann und lei Pferde wurden getroffen. Trotz des sehr gut gclei« '"en feindlichen Feuers wurde die Porriickung fortge-M- Die feindliche Cavallerie. welche 400 bis 5)00 ^tann stall und von 2000 Infanteristen unterstützt wa^, "Uldc ssezwungen, den Ruckzug gegen Paris auzullclcu. ... ^r verfolgten sie auf drei bis vier Kilometres «ver Toury hinaus. Es wurden noch einige Kugeln mit °l"' Feinde ausgelaufcht, welcher sich in Eile zurückzog ^ ließ hierauf die Bewegung einstellen, da die Truppen schr ermüdet waren. Die Brigade Michel wa, seit ^ "lernacht, die anderen Brigaden waren seit drei Uh> 7"ora,euö marschirt. Soldaten und Pferde halten seit die-^ Hc>t nicht geaesscn, „ichl getrunken. Ich zog mich ^anf nach Toury zurück, wo ich in Erfahrung brachte, m> , ^l Piinz Albert und die Herzoge von Sachsen-^ltiningcn uno Sachsen'Altcnbuig sich seit acht Tage,, °lt befanden und Touiy bei uuserem ersten Angriff: "Nl acht ^^ MoigenS verließen. Ich ließ hier von ei° «cm Schlachtuiehtiicb von l47 Kühen und 5)2 Schafen, elche vom Feinde lcqnirirt worden waren, Besitz neh-"len und ihn nach Artcnay dirigircu. Den Tag zu Montebcllo Grub man ein tiefes Grab, Da fenlte mau die Braven, Die Tapfern all' hinab. Dort liegen sie beisammen, Iwülfhunoert an der Zahl, Und schlafen bis erschallet Anst der Posaunenschall. Nur zwei Hornisten blasen Sie blasen hell und laut, Da freut sich jede Mutter, Da freut sich jede Braut. Eie eilen hin zum Thore "Nd drängen sich hinaus, Denn Jede hofft zu finden Ihr'n lang Ersehnten drauS. Dann starr vor TodeSfchrecken Sie händeringend stehn, «ls sie das lleine Häuflein, "ls Invaliden seh'n. Es statten leine Fahne, ^s trommelt lein Tambor, Und fein Commando schallet, "le sonstens vom Major. Vur zwei Hornisten blasen K" dumpfen Trauerton: A"' A^ch"'' schläft dein Liebster, "°", Mutter, ruht dem Sohn. (V. Auerbach. Mg. Ztg.") Sobald ich lann, »erde ich Ihnen einen delaillirten Bericht über diese Affaire, in welcher Iedcr feine Pfl>chl gethan hat, zusenden. Genf, 9. October. Man trifft nunmehr energisch alle Vorbereitungen zu einer regulären Belagerung von Paris. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften zwei große Angriffe zugleich stattfinden, und zwar der eine vom Norden her, der andere und Hauptangriff wird von der Südseite alls die Forts Issy uud ^vry erfolgen. Vetzteres Fort wird, weun es überhaupt dazu kommen muß. gestürmt werden. Fast der ganze Bahnvcrtchr auf der ^inie Straßbur,^ Chateau-Thierry ist vou schwerem Geschütz und sonstigem Vclaqcrungsmaterial occupirt. Zugleich mit dem schwere,! Kaliber werden ^ocomobilen und Straßcn-Vocomotivcu befördert, welche die Geschütze vou Nautcuil. dem Cuopuullc der Balm, nach Paris und von dort in ihre Position schleppen sollen. Den größten Erfolg verspricht man sich von den vervollkommneten lcmqcu 24 Psiinder». welche bei 6000 Schritt noch einen Kernschuh ermöglichen, im Ganzen aber bis 8000 Schritt weit tragen sollen, Au 200 dieser Geschütze siud vor Paris augclommen. Von beiden Seiten wird eifrigst an der Verstärlnug der Befestigungen und Positionen gearbeitet. Cs fängt an, sich großer Mangel au Proviant bei dem deutschen Bclagcruugshecr fühlbar zu macheu. Die äußerste!, Vorposten vor Paris leben oft mehrere Tage nur von Kartoffeln uud wird die Noth stellenweise schon drückend. Brüssel, 12. October. Die hier cingetroffene ..Liberty" vom 10. veröffentlii t eine von Girardinder Negierung von Tours dringcndst anempfohlene Monstrc-Adresse au den König vou Preußen. Er wünscht dieselbe, mit den Unterschriften der Vertreter der 37.200 Gemeinden Fiaullcichs versehen, abzusenden. Die Adresse beginnt: Eurer Majestät Sicqc vor und seit Sedan sind der legitime Triumph der Intelligenz über die Ia.no» rauz, einer vortrefflichen Administration über eine schlechte, die Verurtheilung dcS gefallenen Kaiserreiches, keineswegs aber der VandcSbankcrot." Der übrige Theil der Adresse dreht sich um Androhung des Kampfes von Seite selbst des letzten Franzosen, so wie die Gebietsabtretung zur (^mliitio «ina (jull, ilon werden sollte. Mstesueuiqkeiten. Erdbeben. Nach einem Berichte des Herrn Festungscommaudan-ten, Liuienschisfscapitäns Adrian Morelli in Lissa, sind die von dort gemeldeten Erdbeben auf dieser ganzen Insel verspürt worde», die dorl beobachteten stärlcren Stöße, je« doch bedeutend schwächer, auch in Lcsina u»d Brazza. Ein vou Aucona ill ^issa angcwnnucncr Matrose erzählte, daß in Ancoua am 29. Juli, d. i. am Tasse, an dem in Vissa das erste Erdbeben stallfand, ciu heftiges Erdbebcu einige Häuser mehr oder weuiger beschädigte. In der Nacht von, 4. zum 5. August war während drei Viertelstunden heftiger Negen mit starken Blitzen, jedoch wenig Donner. — A.u 5). war Vormittags driickeud schwere Atmosphäre, große Schwüle; Nachmittags SW.-Wind. Am 6. bis gegen 9 Uhr Vormittags ebenfalls bedeutende Schwüle, dann schwacher SO.-Wind, welcher später in NW. umschlug. Tas Firmament gegen NO. mit gedruckten, schweren, grauen Wolleu Überzogen, die See wenig bewegt. Um 4 Uhr 50 Minuten Nachmittag« schwaches Erdbeben nach vertical« Richtung mit Tcloualion in der Dauer von zwei Secunden. Das Firmament war nach diesen, Erdbeben noch mit schweren, großen Wollen Überzogen; die See blieb wie früher, d. i. wenig bewegt. Um 9 Uhr 20 Minuten Abends erfolgte ein sehr starler Stoß mit Detonation, im ersten Momente in verlicalcr Richtuug, dann wellenförmig von West gcgcn Ost. in der Dauer von drei bis vier Secunden. Manche Häuser erdröhnte« weil» hin hörbar, viele Gegenstände wurden auS ihrer Lage gebracht, einige Privathäufer auch schwach beschädigt. Viele Familien zogen aus ihren Wohnungen und begaben sich theils an Bord der im Hafen liegenden Mer-canlil-Küstenfahrzeuge, theils auch in« Freie, wo sie llber. nachtete«. Um 9 Uhr 35 Minuten ersolgte noch ein Stoß. Am Wasser war außer einer leichten Bewegung nichts zu bemerken. Während der Nacht regnete eS leicht, blitzte heftig und donnerte dann und wann. ' Vom 7. bis 13. August fand täglich ein schwache« Erdbeben statt. Am 11. wurde von einem Geistlichen be» Häuptel, daß um 11 Uhr Abends ei» große« Erdbeben stallfinden werde, und solcher Schrecken verbreitet, daß viele Familien diefe Nacht, sowie am 7. auf Schissen uub im Freien Übernachtelen. Der größte Theil der Insel besteht auS eiuem lalligen Gebirge, welches mit niederem Gestrüppe, etwas Föhrenwald, einigen Johannisbrot-, Oliven- und Mandeldäumen bewachsen ist. Schr stark wrrd der Weinbau betrieben. Wie der Karst oder Überhaupt das ganze dalmatinische Gebirge, ist auch die Insel Lifsa voll von Höhlen und Schlünden. Obwohl sie lange Zeit von Erdbeben ganz ver. schont blieb, muß sie doch einst dadurch viel gelillen haben. Nach der Chronik der Insel Lissa (alt Issa) ist der größere Theil der Stadt vor mehr als 500 Jahren durch Erdbeben zerstört werden. _____ — (Kirchen-, Pfarr- und Schulbau-Concurr e nzan ge le g e n h eilen auf Slaats-und griechisch-orientalischen Religions« fondsdomänen.) Auf die gestellte Anfrage, ob die Durchführung der Verhandlungen in Kirchen», Pfarr« und Schulbau-Concurrenzangelegenheiten auf Staats« und grie-chischcorientalischen Meligionsfondsdomänen in den Wir« kungstreis der Bezirkshauptmannschaften gehöre, hat das Ministerium für Cultus und Unterricht erllärl, daß bei solchen Verhandlungen, wo ei« Beitrag aus den bezüglichen Gutsrenten zu leisten ist, die Kompetenz der ?ande«< regierungen in gleicher Weise einzutreten habe, wie bei Verhandlungen dieser Art, wo die Veitragspflichtigteit de« Aerars oder eines unter der Verwaltung oder Überwachung der ^andesftelle stehenden Fonds unmittelbar ange» sprechen wird. Nach § 40 des Slatthalterei-Wirkungslreises steht der Landesbehörde die Gestaltung einer Kirchen-, Pfarr- oder Echulbaulichleit zu, wenn ein Beitrag von dem Aerar oder einem unter der Leitung oder Verwaltung der ^ande«be-hörden stehenden öffentlichen Fonds zn leisten ist und dieser Beitrag 3000 st. nicht Übersteigt. (Bei höheren Beträgen steht, insoweit nicht die Schlußfassung Sr. Majestät de« Kaisers einzuholen ist, die Gestaltung der Bauten dem Ministerium zu.) Nach dem Schlußsatze des § 40 hat die ^andeSbehördc, wenn der Staatsschatz mittelbar oder unmittelbar betheiligt ist, vor der definitiven Ürlediqung mil der Finanzlandesbehörde daS Einvernehmen zu pflegen. Hieraus geht Nar hervor, daß der § 4s) nicht nur eine unmittelbare, sondern auch jede mittelbare Inanspruchnahme der dorl gedachten Fonds vor Augen hat. Hienach wird, wenn es sich um eine Kirchen , Pfarrei» oder Schulbaulichleit handelt, wozu ein Staats- ober Ne-ligionsfondsgut einen 3000 fl. nicht übersteigenden Beitrag leisten soll, die Gestaltung dieser Vaulichkeil in den Wir« lungslreis des Lanbespräsidenten fallen. Hieran« aber folgt nicht, daß die Va»Verhandlung nicht vom Bezirlshauplmanne zu pflegen ist, im Gegentheile ist er zur Verhandlung berufen laut § 26 des kreis» behördlichen Wirkungskreise«. Dadurch wird das, was in Ansehung der Lompetenz derzeit in Kraft besteht, nicht geändert. — (Aufnahme von Privatschlilern an den Mittelschulen auf Grund einer AufnahmsprU« fu ng.) Die Mlnisterialverordnung vom 14. März d. I., wonach vom Beginn des Schuljahres 1870/71 an von denjenigen, welche die Aufnahme in die erste Classe einer Mittelschule nachsuchen, ein Zeugniß der Volksschule nicht zu fordern ist, sie dagegen einer AusnahmsprUfung sich zu unterziehen haben, findet auch aus die Aufnahme als Pri-vatfchüler an den Mittelschulen Anwendung. — (Wiener Weltausstellung 18 7 3.) Für den Garantiefonbs der genannten Ausstellung wurde durch die seitens der Handels- und Gewcrbelammer in Prag unter den Industriellen und Kaufleuten eingeleitete Subscription ein Ergebniß von 41.800 fl. erzielt und dadurch der Ge-sammlbelrag der Zeichnungen auf die Summe von 5,932.025 st. gebracht. — (Pferdezucht.) Einer der größten Nachtheile wird der Pferdezucht durch die noch immer vorkommende Ver, wenduug untauglicher, schlechter, zum Belegen nicht licenliirter Privatheugste zugefUgt. Bis zum Zustandekommen von Ver» ordnungen durch die Landesgesctzgebung ist eS dringend nö» thig, wenigstens die Über das Privalbeschälwesen derzeit bestehenden Vorschriften strengstens zu handhaben. Im Interesse der für die österreichischen Länder so wichtigen Pferdezucht hat ein Erlaß des Ackerbauminisleriums den politischen He, Horden diese strenge Handhabung in Erinnerung gebracht. Zugleich wurden die betreffenden landwirlhschastlichen Pereine angegangen, auf die in Verwendung kommenden Pri-valbeschäler in ihren eigenen Bereichen ein wachsames Auge zu haben und Verletzungen der bezuglichen Borschrislen der Behörde zur Anzeige zu bringen. — (Dr. Schlesinger), der vom österr. patriotischen Hilfsvereine nach Deutschland geschickt worden war, um über die Thätigkeit der dortigen Hilfsvereine zu berichten, macht darauf aufmerksam, daß, wie er sich Überzeugte, in allen Lazarethen, Spitälern, und Ambulanzen Verbandzeug, namentlich Charpie in Ueberstuß vorhanden ist, daß vor allem anderen Unterstützungen an Geld will-lommeu, diesem zunächst aber „Ungarweine," Branntwein, Flanelljacken, Decken und Beinkleider höchst erwünscht sind. Selbstverständlich, so berichtet Dr. Schlesinger weiter, ist die Versorgung der Verwundeten, die ärztliche Ueberwachung in der Residenz, wo alle Hilfsmittel leicht und schnell zur Hand sind, eine tadellose. Aber zwischen der Berwundelen-und Krankenpflege in den Städten und der auf dem Kriegs» schauplahe walte ein himmelweiter Unterschied ob. Da fehle es vor allem an schneller uud zureichender ärztlicher Assistenz, an Hilfs- und i'abemitteln, und Klagen über das hofsärtige, willkürliche und cavaliermäßige (Hedahren der Iohanniter lamcn ihn, selbst von solchen Telegnte» zu Ohren, die sonst sehr milde in ihrem Urtheile sind. Schließ« lich behauptet Schlesinger, daß im Großen und Ganzen unser österreichischer patriotischer Hilf«- b" überhaupt enstirle, bezügüch der Vrelsett.gkeu seiner Wirksamkeit, namentlich was die Unterstützung der Witwen und Waisen der gefalle, nen Kneger betrifft, alle ihm bekannten deutschen Hilf«« vereine kühn m die Schranken fordern dars. — (Grubenunglück.) Ein trauriger Unfall er« ttgnete sich am 5. d. M. in Nuczic (Bezirl Smichow). 1686 In den dortigen Eisenwerken wurden in einer Grube filnf Häuer durch einen Einsturz verschüttet. Als man sie herausgrub, waren sie sämmtlich bereits todt. — CZur Tagesgeschichte.) Unter den von Straßburg nach Stettin gebrachten gefangenen Mobilgardisten befindet sich auch ein Gymnasial-Lehrer aus Straß-bürg, welcher sciue Studien i» Heidelberg adsolvirt hat und furz vor der Uebergabe der Festung zum Dienst als Schrei' der einberufen wurde. Er theilt natürlich das Los der übrigen Gefangenen, soll aber wenigstens angemessen, d. h. als Echrcider, respective Dolmetsch beschäftigt werden. — Die Universität Freiburg hat bei der Abtretung des linlen Rheinufers seinerzeit Güter und Revenuen im oberen Elsaß verloren, welche etwa eine Einnahme von mehr als 30,000 fl. repräsentiren. Die akademischen Behörden haben diese für die Universität wichtige Angelegenheit ernstlich in Angriff genommen und die nöthigen vorbereitenden Schritte gelhau, um jetzt zu ihrem alten Besitze wieder zu gelangen, wobei sie von der großherzoglichen Slaatsregierung alle Unterstützung zu erwarten haben werden. — Unler Mitgench-migung der bürgerschafllichen Vertrauensmänner hat der Senat von Hamburg für Straßburg 10.000 Thaler bewilligt, welche dem Maire, Herrn Dr. Küß, zur weiteren Verfügung werden eingesendet werden. Tie für denselben Zweck angestellten Privatsammlungen haben in drei Tagen bereits circa 6000 Thaler ergeben. — (Die Eisenbahn von Remilly nach Pont 5 Mousson,) durch welche Metz südlich umgangen wird, ist fünf Meilen lang, allerdings nur eingeleisig, aber mit einer Dammbreite von 12 Fuß; sie hat ferner drei Aus-weichsstellcn, eine Wasserstalion, zwei Holzviaducte, deren einer 350 Fuß lang und 22 Fuß hoch ist und zwei Holz, brücken über die Mosel und Ecille. Dieser Van ist unter der Leitung des preußischen Generalstabschcf Golz mit zwei Feldeisenbahnablheilungen zwischen dem 14. August und 23. September, also binnen fünf Wochen vollendet worden — «in in der Geschichte des Eisenbahnbaues einzig dastehendes Factum. ,Hocale s. Protokoll der ersten constiluirenden Sitzung des t. l. Landes-Sanitäts« rathes für Krain am 13. September 1670. Anwesend: Der Stellvertreter des l. t. Landespräsidenten Se. Durchlaucht Fürst Lothar Metternich, k. k. erster Regierungsrath; die ordentlichen Mitglieder: l. t. Regie-rungsralh Dr. v. Andrioli; die Sanilälsräthe: Dr. Carl Bleiweis, Gauster, Razpet, Schiffer und Valeuta. Se. Durchlaucht der Herr Regierungsralh Fürst Metternich begrüßt im Namen des Herrn Landespräsidenlen die Mitglieder des Landes-Sanitätsrathcs, stellt den Herrn LandeS-Sanitälsreferenten, Regierungsrath v. Andrioli, und die vom trainischen Landesausschusse abgeordneten beiden Mitglieder, p t. Herren Dr. Bleiweis ^'uu. und Dr. Nazpet, vor und fordert nach kurzer Besprechung der Aufgaben des Landes-SanilatsralheS zur Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters auf, indem er zugleich zwei vom Ministerium des Innern zur Behandlung im Landes-Sanilätsrathe herabgelangten Gefchäftsstücke vorlegt, nämlich: ll. die Instruction für den obersten Sanitätsrath als Basis einer Instruction fllr den Landes-Sanitä'tsrath, und d. über die Bestimmung der Zahl und Sitze der l. t. Bezirtsärzte für Krain. Sanitätsrath Bleiweis fragt hierauf den Stellvertreter des Landespräsidenlen, ob die Regierung es wünschenswerth, im Interesse des Dienstes und einer ersprießlichen Thätigkeit des Landes-Eanitälsrathes finde, daß der Vorsitzende in Laibach wohne. — Nach entschiedener Bejahung dieser Frage wird zur Wahl geschritten und nach zwei Wahlgängen, in denen Dr. Gauster, Dr. Schiffer und Dr. Va-lenta je 2 Stimmen erlangten, wurde im dritten Wahlgange Prof. Palenta mit 4 von 6 Stimmen zum Vorsitzenden und Dr. Gauster mit 5 von 6 Stimmen zu dessen Stellvertreter erwählt. Beide nehmen die Wahl an. Nachdem Dr. Valenta den Vorsitz eingenommen und in kurzen Worten sich bedankt hat, theilt er die Instruction dem Sanitätsrathe Dr. Gauster und die Vorlage bezüglich der Bezirksärzte dem Sanitälsralhe Razpel zur Bericht»' erstattung zu. La der Vorsitzende und Dr. Razpct sich dafür aus' sprechen, daß schon heule über das Princip bezüglich der Physilatsspreligel sich ausgesprochen werde, wird in die Generaldebatte über diesen Gegenstand eingegangen, in welcher Dr. Gauster den kurz molivirten Antrag stellte: „Es sei als dringend wünschcnöwerlh zu bezeichnen, daß bei jeder Bllzirkshauplmannschaft ein Physiker bestellt werde. Würde aber das hohe Ministerium hierauf uicht eingehen, so sei auf mindestens 7 Physilate statt 5 einzu-ralhen, und zwar: Laibach, Adelöbcrg, Krainburg, Ru-dolfswerlh, Gotlschee, Gurtfeld lind Stein." — Tiefer Antrag wird, ohne Physikatösitze jetzt schon bestimmen zu wollen, einstimmig angenommen. Dr. Gauster trägt au: „Es möge für die Sitzungen des Landes-Sanitätörathes vom h. Präsidium die Zulhei-lung rines Schriftführers erwirkt werden." — Einstimmig angenommen. Dr. Gaustcr trägt an: Der Vorsitzende wolle beim Landespräsidium die Veröffentlichung des heutigen Sitzungs-Protokolles in der „Laudeszeitung" beantragen. — Angenommen. Die nächste Sitzung wird vom Vorsitzenden auf den 24. September 4 Uhr Nachmittags bestimmt. — sGeschwornenauslo sun g.) In der gestrigen Sitzung dcs hiesigen Preßgerichtes wurden im Beisein des k. k. Staatscuiwaltssubstituleu Herrn Hren und des Ncprä- ^ sentanten der Advocateukammer Herrn Dr. Pfeffcrer für die nächste Schwurgerichtsperiode als Hauplgeschworene die Herren: Goltsch Franz, Schemerl Nikolaus, Konschek Valentin, Auer Georg, Schlechter Karl, Terpinz Fidelis, Riedl Florian Ritler v., Dr. Potlukar Josef, Weidinger Felir, Dachs Georg, Haussen Josef, Wurner Michael, Gnesda Anton, Schreyer Andreas, Sagorz Alois, Dr. Costa, Reich Josef, Laßnit Peter, Strzelba Josef, Boschitsch Karl, Schlaffer Josef, Zitterer Johann. Mcttensche Josef, Pcßiak Valentin, Pirker Raimund, Pauschin Alois, Bernard Josef, Dr. Pongratz, Schuschet Stefan, Ranch Mathias, Dreo Alexander, Ienalsch Otto, T,eun Matthäus, Stroi Michael, Zeschko Valentin, Gvaiz Anton, und als Ergänzungsgeschworene: die Herren: Kottnig Anton, Kaiser Heinrich, Schantl Franz senior, Fischer Gustav, Leslowitz Karl, Vouk Franz, Galle Karl, Dr. Pfefferer, Ludwig Ferdinand — aus der Urne durch das Los gezogen. — (Die Vezirks-W und'arztcnstelle in Laibach) mit einer jährlichen Remuneration von 100 fl. ö. W. ist in Erledigung gekommen. Bewerbungen bis Ende October an die Bezirkshauplmannschaft. — (Die Prüfungen an der Hufbeschlag« und Th i era rzne i schule) in Laibach findm am 16., 19. und 20. d. M. Vormittag von 9 — 12, Nachmittag von 3—5 Uhr statt. — (Die zweite sloven ische Vorstellung) in dieser Saison findet, wie bereits erwähnt, morgen, Samstag statt. Zur Aufführung gelangt das vicractige Schauspiel: ,,<3raäöli,k in o«kl'l)ni^," aus dem Polnische» Kraöevski's, übersetzt von I. Nolli. - Die Vorstellung beginnt um halb acht Uhr; Sperrsitze sind schon Vormittags von 10 bis 12 Uhr, dann Abends an der Theatercasse zu haben. Jene Logenbesiher, welche ihre Loge nicht selbst benutzen werden, sind höflichst ersucht, den Schlüssel an der Thealercasse abzugeben. Urucltr M. (lüriginal'Telegrammc der „Laibacher Zeitung.") Verlin, »3. October. (Officiell.) Ver« failles, >H. Gestern wurde nach neunstündigem Kampfe die Aoirearmee auf QrleanS und über die Loire zurückgeworfen. Qrleanö wurde er« stürmt, mehrere Tausend Gefangene gemacht Diesseitiger Verlust verhältnismäßig gering. Seitens der Deutschen waren engagirt das erste baierische (5orps, die zwciundzwanzigste Infan» terie- und eine Oavallericdivifion. TourS. »3. October. Die Preuften besetzten am »>. October Orleans. Die französischen Truppen haben sich auf das linke itoirrufcr zurückgezogen. Die Preußen bom-bardirten die Stadt, zündeten die Häuser und den Vahnbof an. Machrichten von Nemin" mont: (fin französischerseitS vortheilhaftes Vorpostengefechtam > «October mit ll 5 O0<1 Preuften hat stattgefunden. Die Preußen mar-schiren auf (Spinal. Independencemeldung vom » l October: Von Thiouville am >H October heftiger Kanonendonner. Mau versickert, die Garnison Moutinedyö nahm Stenay wie« der ein Londoner Vteldung vom >3 Octl" ber: Garibaldi erhielt den Oberbefehl üb" sämmtliche irregulären französischen Truppen Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 12. October !«70 den vom n. ö. Landtagc beschlossenen Gesetzentwurf betreffend die Schlllaufsicht allergnädigst zu sauctiouireu geruht. Brüssel, 12. October. Zum Angriff ouf P"^ sind allc Aolliclcitunyen getroffen. Dc,s>lbe soll, dcm Beloehmen nach, von sübeu Pnnttcl, au« gleichzeitig cr» folgen. Thicrs wird SamSlag iu Tours cmttcffcn; "^ .semer Rückkunft elwartet man wichtige Beschlüsse lc>t->'s dcr ftiovisorischeu Nc^iciuug; eg heißt; Thiers wolle >t>l dcn Ruth ertheile». F'iedcu zu schließen Die französische Flotte/ 12 Panzerschiffe, ist a>« 12. October Vormittags iu Sicht uou Helgoland erschienen. Der preußische Reichstag wird iin November er> öffnet werden, um weitere Mittel sür den Krieg. ^ ».lch dcn lins Pest telegraphinen Versicherung» ^'Iz ciükaufendcr französischer Agenten bis zum Frühjahre dqucru soll, zu voliren. Es heiht uach einem Get'fll Telegramm, die Deutschen vor Paris leiden großen Pro-vianlmangel. Telegraphischer Wechselcours vom 13. October. 5verc. Metalliancs 5n.45, — 5verc Mrlalliqnrs mit M«" lind Novembrr-ZiuflU 56.45 — 5pcrc. National-Änlichen 6l!.^> - 1860er Staats.Anleheu 9l.8O. — Banlactieu 705, — Lrcd'l- Actieu 253.3". — London 124 35». — Silber 122.-. — K '- Mllnz-Dncatcn 5.95. - Napoleond'orS 9.91;. Anftekommene Fremde. Am !2. October. (flefani. Die Herren: Dannrter; Nosadv.Aa.elit; <5rosat«o, Agent; öliger. Trlessrafenveamter, nud Bla^ic von Trieft. ."" Polizer, Handelscommis, von Wippacli, — Donx, von Maria' tl,al, — Cancel, von Kratfeu. — Waschitsch, («»tsbes., ^"" Nxterkraiu. — Großmailn, Fabrikant, von Berlin. Htadt I^>ien. Die Harren: Wawvzinclty, Ksm., vo» Wien "" Schindler, von Mährisch Trilbau. Ernst, itfm., von Pest '" Brauner, Kfm,, vonNien, -- Klarici, Insftrctur, von Scl'uct' berss. ^ Kühn, Kfm,, von München. — Ogorrnz, iifm., """ Mndolsswerlh. Vaicrischcr »of. Die Helren: Berölin, von Karlovo., ^ Cervct, von Graz. — Dr. Zeilingrr, l. l. Oberarzt, "0N Trieft. Mohre». Frl, Eder, Kammerjnnssfer, von ssiume. Theater. Heule : Vrpheub in der Unterwelt. Komische Op" "' 4 Acten v. Offenback. Morgen findet «ine sloven ische Vorstellung sla^v, INeleorosl'l.llW«' HlMnchtlmysn ill l^aitiack» ^ 5 ,1n 2 5 '^I ^z lON.M^. 525,6,, » «,'. W. schwach f. qan, bew. l^,'2„ >/i. 3248» -l-10,o W mafzig ' ttitbc 0,o" >I0„ Äb. Ü24..7 I 9,, W schwach gai,,; bem. . Tagüber grschlossclic Wolleiidecle. Auriidi« ttU'a^ N^cii- V° Tageümitlcl der Wärme -<- >!.'>", uin 10" ulürr dem 'Norm«"' Vrraulworllichrr illcdactru, : Issnaz v. H< I e i l> Nl a y r, ^. Nnl'l«»«^«»»'«^^ Wien, 12. October. Der Stillstand damrt fort. Die Umsätze wie die Cursuariationeil hielten sich anch heute wieder in dcn allcrbcschcitmistcn Grenzen. Die sehr gering'^ .— Kreditanstalt f. Handel u. Gew. . 253.30 253.60 Creditanstalt, allgem. ungar. . . 76.— 76.50 Escompte-Gesellschaft, n, ü. . . 868. 872. Franco-üsterr. Nanl .... 99.50 99.75 Gencralblllll.......74.— 74 50 Handelsbank.......89.— 9(1.— Vlalionalbanl.......709 — 7l1 — Niedcrlälldische Banl .... 221 50 222. - Vereinsbant...... . 90.— 9l.— VerlehrSbanl.......135.— 135.50 >l. Actien von Transportunternel,» mungen. Geld Waare Nlftld-Fiumllner Bahn . . . 168.— 169.— Böhm. Westbahn.....239.-240 — Earl-Ludwig-Bahn.....236.50 236.75 Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 543 — 545. - Elisaketh-Westbclhn.....211 50 212 — , Elisabeth-Wcstbahn (Linz-Vud- weiser Strecke).....180.— 180.50 F«rdü^nb«:N°rdbahn . . . .2085- -.095.— I Fünfl'rchen-Vllrcser-Vahu . . 164. - 164.50 ssr»n^I«,sevb«-«llhn .... 18825 18875 Lembera-Ezern.-Iassyer-Vahn . 195. 195.50 5,'loiid, üstcrr........328,— 330.— Omnibus........—. - -.— Rudolfe-Bahn......163.-- 163.50 Siebcnbllrgcr «ahn .... 167.— 168.— i Staalc>bahn.......380.— 38l.— ! SUdbahn . ,......172.80 173.— Slld-nordd. Verbind. Bahn . . 169.— 170.— , Theifi-Bahu.......226. - 227.- Tramway........15 Allg. öst. Oodm-Credit-^lustall Geld Waare verloübar zu 5 pLl. in Silber 107,50 - -.-- ! dto.iii33I.ruclz.zu5p) Mark Äa::co 91 65 "^ ^, London, siir l0 Pjuud Sterling 124.30 <^-^ Paris, fur 100 Franc« . . . —— ^' (5ourH der Geldf"rte« ». Milnz-Ducatei . 5 fl. 95 lr. 5 st- ^ Naftolcou«°'or . . 9 « 91 ^ ^ " «^l , VereiuSthlller... 1 „ 83 . ^ ^ ., Silber - . '22 « - . 122 " 2^ ' «rainische Oruudeotlastnugs - Obligationc», P^ vlltnotirung: —.— Oeld, - Waa«.