LliitmcherMMtllng' Nr 332. Prännmerati on «preis: N,n <5omp!mi n^nzi» fl. N, I^'lbj. fl. 5,.5,0. Für dic Zustcllüüq ins Hai,« halbj. 5,>, lr. Mit dcr Post ssanzj. si. ,5. holbj. fl. ?.s>«. Donnerst^, 2». September InsertionsgebOhr bif ,mal«Nlr.. «m. «»fr., .' 'i , zim. " lr »m. ,0 fr. U. <, w. ^nse,!,, te?m. »Oll. 187«. Allltlicher Theil. D»er Instizministcr hat den Landcsgerichtsrath in proben Dr. Johann Bittcrl Nittcr v. Tcsscnbcrg über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft zn dem Bandes, bricht in Klagcnfnrt übersetzt nnd die weitere daselbst erledigte Nathsslcllc dcm mit dcm Titel nnd Charakter eines ^andesgcrichtsrathcs bekleideten Rathclsecrctär dcs Preisgerichtes Cilli, Otto Ritter v. Kusch an verliehen. Dcr Iustizministcr hat den Nathssecrctär des Ober-landesgerichtc^ in Graz Cdllard Nittcr u. Hcnnig znm ^andc^gcrichtörathc daselbst ernannt. Der Iustizministcr hat den Bczirksgcrichtsadjunctcn Dr. Karl Gestrin über sein Ansuchen von Rcifuiz nach Scnosctsch übersetzt. Der Iustizminister hat den Anscnltanten Isidor Sichler znm VczirlögcriclMadjuncten in Vruck an dcr Mm ernannt. ______^ .Der Iustizminister hat den Officialcn dcs östcr-"lchischen Obcrlandcsgcrichtcs Johann Waltend crg zum Hilföämterdircctor bei dcm Krcisgcrichtc Korneu-bürg ernannt. _____ Der Minister für (5nltus und Unterricht hat die am Ioscphstädtcr Gyinnasinm in Wien zur Besetzung tommcndcn Lehrstellen den Professoren Dr. Karl Schober am ersten Staatsgymnasinm in Tcschcn, Franz Na ab an dem Staatögymnasinm in Trieft, Ignaz Prammcr am Staatössymnasium in Troppau nnd Michael Singer am StaatSgymnasinm in Vinz, dem hehrer Wcndclin Förster am dcntschcn Staatsgyinna-stum in Brunn und den Suvftlcutcu Joseph Gnglcr m.d Fra,^ Richard Batta, die beiden letzteren am Ioscphjtadtcr Gyinnasium in Wien, verliehen. Am 27. Scvtcmbcr l«70 tt'iirde i» drt l. l. Huf- mid Slaais- druclcrci das XI^VIII, Slilä dcö Ncichsacsctzlilaltci< lliisgcgrbc» und vnsmdct. Dal'srlbc cuthcllt unter Nr, ll. Scptcmvcr I«7<», wumit cinc Porschvisl ilbcr dic Pnlfuiiqsii dcr Ccuididntci, silr daö schräm! dcS Tur-uc»s an MiNclschulc,, und Vrl,rcrvild»»zMusiallc» toüd-sscmacht wird; "r. 117 dic Verordnung dcß MinislrrS sl!r EultnS und Unlcr-'icht vom li. Erptcmbcr '.870, wonul dic Vcrordiiiiüli vom 12. Juli 1«ttl» dclllffclid dic Vildmigsnüstallcii fü'r l'rhrer „iib i'chrcriüüs» uiiucrniidrrl, dic Vcrordiimici vom ^^'. Novcmbcr l««!'.» licircffcub dic Plilsll»c,ei! dcr ^'chrci an Volts- imd Bür^cischiilc!! hiüNlgrii mil ci»ic,c>! Modific,« lionc» ans dic Marlssrafschast Islrici, llusgcdchilt wird; ^ wirlsam siir die Mnrtqrasschast Is!ri<>n; "^, Iltt dic Vcrordnuüss dct« Mllnslcrt« fiN' Cullus „l'd Uiit,^ licht vom I.'l, Scplcmdcr 1^70 bclrrffcild die Einsllhnmss drr nluicipnlivcn Zahllilici dcr Cullcgirngclocr nil dr» Uni-vcrsilälci, z» Wir», Pr^ig, Kralau, ^c'indnii, Gra; und Iiiü«-brnct vom Vr^Uüic dcö Sllldicxjülircö ll-l?l 2 a», (Wr. Zlg. Nr. 232 vom 27. Srplcmber.) ^ichtaintlichcl Theil. Wien, 27. September. ^ Obgleich sowohl die lcltcndcn Principien und Ideen ^ älteren Politik dcö gegenwärtigen ^abinclcS. wie ^ lntsprcchcnden hauplsächlichcn Actc dcSsclbcn in den, ^'zm^„ fch,Vcbcnden Fragen wiederholt von maßgebend lli, ^^ mitgcthilt worden sind. n»d somit lcin Irr-sick ^ '" ^'^^ i^ichnng bcslchcn lönnle. so finden < doch i„„„^ wicdcr darüber falsche Anffassnnqen nnd ,„ ^ ^ngnlien in viele» Organen dcr TaMprcssc. Na-wci, >!^ ^'^ ^'^ ^"^ '" ^'' 'ömischcn ssragc. uicllcicht fta'^ '^^bc für daö politische und Cnllnrlcbcn önro-leicta"" ^llgclnciucn, insonderheit abcr für daS Oestcr-ist u ^°!' ^ anlzcrordcntlichcr ticfgrcifcndstcr Acdcntnng^ lcder' ^" t'aruin sort und fort die Ocmülhcs, welche n>„ ."^"' Phase derselben mit leidenschaftlicher Errc- '« folncn, i„ ,,s^lcr Spanmmg erhält, von l> licgcnwärligc Cabinet hat sich anch in dieser, lcit l)?"^^"' mit bcsondcrcr Sorge nnd Aufnierlsam-^^ ^?"bcltcn Frage, mit äußerster Strenge an die dm, D ^ ehalten,' welche cs seinerzeit in einer, Reihe zur « ^slb,m cnlwickclt und durch dic Nothbüchcr "Ugemeinen Kenntniß gebracht hat. Verla ^^"sp'üchc in dcn Äcslicbungcn und dcm die c>"?"' ^""^ "nd Italiens sind bekannt. Während d»ra, "^" Oesterreichs nun einerseits bedingte«, die i da« Anfgcben seincS italienischen VcsitzcS her. gestellten freundlichen und vertrauensvollen Beziehungen mit dem benachbarten Italien — welche für den Frie» dcn und das Wohl beider Bänder von so besonderem Werth sind — zu erhalten und zu fördern, galt es doch andererseits — bei dcn so warmen Sympathien des kaiserlichen Hofes und der katholischen Bevölkerung OcslcrrcichS fnr dcn hciligen Stuhl — die gegen die bestehenden römischen Verhältnisse gerichtete, stürmische, an fich nnanfhaltfamc Bewegung in Italien, in möglichst maßvollen Schranken zu halten, zu leidenschaftlichem Anschwellen und ungcmrssencn Ansprüchen derselben dnrch rechtzeitiges Einlenken zuvorzukommen, und damit alle irgend vermeidbaren Uebcrgriffc zu ucr hinderu. Es ist dcr Regierung gelungen, einerseits jeden Bruch mit dcm heiligen Stuhl und unter dcr katholischen Bevölkerung Oesterreichs selbst zu verhindern, und doch alle jene Reformen in, kirchlichen Vcbcn und in dcr Stcllnng dcr römischen Kirche l,n' - Staat helbci^ jührcn, welche das vorgeschrittene ^ der Zeit mit nnbcugsamcr Conscqncu; fordert Als der so bedauerliche Krieg zwischen Frankreich und Preußen überraschend schnell und unerwartet zum AnSbruch. und aus Anlaß dcr Zurückziehung der französischen Besatzung auS dem römischen Gebiete gleichzeitig auch die Frage der Scptcuibcr-Eonvenlion zwischen Frankreich und Italien erneuert zur Sprache kam, bemühte sich sofort das diesseitige Cabinet — in klarer Boranssicht, daß der Verlauf des Kampfes der Napo» lconischcn Regierung nicht ermöglichen würde, ihre bisherige militärische Stellung im Kirchenstaate aufrecht zu erhalten, und cin unvorbereitetes, plötzliche Aufgeben derselben nothwendig gerade jene Folgen unvermeidlich herbeiführen würde, welche man diesseits zu vermeiden suchte — die Tuilcricn zu einer dem italienischen Verlangen entgegenkommenden Modification der Scptembcr« auf jenen ungeheueren Aufschwung, welchen das deutsche Volt genommen hat trotz Bismarckcrei und kleinstädtischen Wegen, wie Deutschland, seinen Parteihader vergessend, zu jenen Siegen gelangt ist, wie sie größer die Geschichte nicht kennt, und wenn sie dieses Bild der Größe, Macht und Einigung Deutschlands sehen, so sra' gen Sie sich, meine Herren, ob man es dann noch wa' gen darf, uns Deutschen in Oesterreich, die nicht wehr verlangen als treu mit Kaiser, treu mit Reich und Verfassung zn halten, als Lohn hiefür Reaction zu bieten. (Bravo! und Händeklatschen.) Abg. Ritter v. GrocholSli glaubt, daß diese eben vernommene Ansprache cine Anticipation der Adrcß* debatte sei. Wenn man versucht hat. den Vcrtagungs' antrag mit dcr Loyalität gegen die Krone und mit der politischen Eourtoisie gegen die Böhmen zu begründen, so hat man jetzt gehört, in welchem Sinne dieser Antrag gestellt worden, nämlich auS reiner Opposition gegen die Regierung. „Wenn die Herren auf dcr anderen Seite des Hauses gegen die Regierung OPpoDo" machen wollen, so werden sie es unS nicht verargen, wenn wir gegen die Krone leine Opposition machen wollen." (Rufe: Sehr gut! rechts.) Sc. Exc. Ministerpräsident Graf Po tocli. Hohes Haus! Ich muß im Namen der Regierung Sr. Maje-slät des Kaisers erklären, daß die Regierung auf die Constituirung des Hauses einen großen Werth legt, »"b sie kann daher dieselbe dem hohen Hause nur dringend empfehlen. ES ist mir leid, heute auf die Rede des chrenwel" then Herrn Adg. Mayrhofcr nichl antworten zu tonnen; doch wird sich die Gelegenheit dazu schon ergeben u»d ich werde eine solche mit Freuden begrüßen. .Il'msll'lml. V er onesisch e Nächte. Von Amand v. Schweiger. Dritte Nacht. — Alte Bekannte. (Schluß.) — Je länger ich schaute, desto alpdrückendcr wurde mein Zustand, ich glaubte mit jedem Augenblicke meine eigene Seele in der Bulge zu gewahren, und doch hatte ich ja das Bewußtsein, nichts verbrochen zu haben, denn in der Liebe sind wir Männer immer die — Unschuldigen. Da nahte abermals FranceSca; sie war so reizend, wie das Sternenlicht der Nacht, in ihren Augen perlte eine unbeschreibliche Sehnsncht, und so oft sie den Mund aufthat, lächelte der gauze Zauber der gefallenen Engcl-schaft um ihre purpurkühncn Lippen, die einstens so warm und wahr küßten. Ja, Francesca's Küsse waren die lauterste Wahrheit, es war keine Lüge darin, und das will viel heißen, denn cs geht bei Weibern selten ohne diese ab, dafür wurde ihre Stammuttcr von dem Ur-bilde der Falschheit, dcr Schlange, verführt. DaS Herz versenkte sich licbcbcrauscht in dicsc« wahrheitsgetreue Evangelium, immer schaucrliclMonniger war's ihm zu Muthe, und endlich hüue ich ganz deutlich die Worte: W.r I°scn cmc« Tanr« ;nm Evqützeil Bm. Lauzclot ,rnc U,u die ^.'ub' umstrickte: Doch eine stelle war'«, die uns bezwanq. NlS Nur von dem ersehnten Lächeln lasen Erweckt vmn Äussc solche« Liebenden ' Da liißtc Er, dcr nie von mir sich trennt Nm ganzen Leibe bebend, mir den Mund ' Verführer war das Buch und der'« geschrieben — Francesco.! rief ich — ich komme! Da faßte mich Dante, mit Donncrkrachcn schwand alles umher und allein stand ich auf dcr Piazza Signori, vor meinen schlaftrunkenen Blicken den Dichter der „göttlichen Co-müdie" auf hohem Stcinsockel, unbeweglich und groß! Als ich hierauf zurück gegen den Brk-Plah schritt, war die Nacht geheimnißvoll stumm. Bei der Arena angelangt, zog mich die alte Neugier in baS Innere dieses Tummelplatzes historischer Gespenster, und indem ich den geheimen Gedanken ausführte, befand ich mich plötzlich wieder, abgeschlossen von aller Außenwelt, in» mitten meiner Träume. Allein cS bewegte diesmal die Seele eine unerklärliche irdische Ahuung, das Herz pochte, als sollte sich etwas ereignen, von dem es schon früher gewußt, sich aber schon lange davon getrenn! hatte, ein vergangenes Glück vielleicht, ein genossener Traum, oder vielleicht gar das Wiedererstehen einer verstorbenen Iugenderinnerung! Ich forschte ängstlich nmhcr, bis ich im Hintergrunde ein mattes, schläfriges Licht hin und wieder flackern sah, wie das Winken cineS be-gehrlicheu Auges, unstet, hastig, fröstelnd bewegt und doch füß anlockend. Es flimmerte au« dem Innern eines großen, viereckigen Rciscwaggm,« von der Art, wie ihn wandernde Künstler- und Ganllcrlrnppcn benutzen, mit kleinen ängstlichen Fenstern und niederer Thüre, zu der einige Stufen aufwärts führten. In malerischer Unordnung lagen umher: bunte Fähnchen, eine große türtische Trommel. Sprungreifc mit Goltstittcr ndcttlcbt, falsche Reihcrbüschc fin Pferde. Decken. Tüllfctzcn. Sättel, dünne Indianerlanzen mit Hahnenfedern uud Haarbüschen geziert, alles bunt durcheinander gewürfelt, so harmlos beinahe, wie in einer Kinderstube! Immer ängstlicher wurde der Seele zu Muthe; da gelang eS mir, durch jene Spalte, von wo das Licht kam, zu blicken, und da sah ich, was ich längst verloren wähnte. — Es war eine wiedergefundene Perle; eine Perle, die die Menschen Olympia nannten, die aber in sehl groben Kattun gehüllt war und sehr bleich aussah, be>< nahe so bleich wie der Tod selbst. ES war ein lau>n zwölfjähriges Mädchen, von schlanker, beinahe duftge-wobener Gestalt, voll engelgleicher Anmuth, mit kurzen» schwarzen Kraushaaren und glcichgiltig milden, großen, beinahe krankhaft schimmernden dunklen Augen, aus del eine dumpfe Vergangenheit hervorweinle. Ach, eS lval eine traurige Vergangenheit! Jene Menschen, die es n>< versucht, in das Reich jener verlorenen Geschöpfe i" steigen, die aus Noth das elendste Handwerk treiben, während ihre Seele ein ganzes glühendes Universum ^" Edelmuth und heroischer Größe birgt, die kennen da" düstere Geheimniß des wahren Schmerzes nicht. OlYN'p^ war ein solches Geheimniß. Jetzt, da sie sich wiede verstanden fühlte, jauchzte sie im Innern auf, als n'»r dcr Tag der Erlösung gekommen, aber die MenM" gehen eben ihre Wege, und nur wenn sie sich hie und d lrcffcn, drücken sie sich die Hände, um sich wieder zu trennen und wieder zu finden, ewig gejagt und heruM' gczerrt anf dcr großen Landstraße des LebenS. — Olymp'" schmiegte sich an meine Seite, abseits der ambulanten Behausung, auf die unterste Sitzreihe des Amphitheater», und erzählte ihre letzte Geschichte. Es war eine zarte, von gespenstischen Schmcrzenslauten unterbrochene G" schichte. Als ich sie das lctztemal gesehen — cs war '" Venedig -- schlug sie in einer Gesellschaft von Gaullern mit Affen ein kleines eintöniges Tamburin, jetzt traf ^ sie bei Kunstreitern. DaS Gewerbe blieb so ziemlich °as gleiche, aber Olympia war kränklicher und blässer g morden und die Gymnastik hatte ihre ätherischen Glleo" unweiblich abgehärtet, ja, wenn sie schluchzend ihre Leiden erzählte und einzelne große Thränen über die wunder- 159? Für jetzt empfehle ich dem hohen Hause aufs drin-zeubstc seinc Constituiruug. (Graoo! Ncchts.) Ueber Antrug des Äbg. Ritter v. Grocholski wird l>>e "amenllichc Abstimmung vorgenommen und der An trag des Abg. Dr. Nechbaucr mil 68 gegen 67 Stim» ! wm abgelehnt. (Bravo! Ncchts.) ' Mit Ja stimmten: Allcmi«, Gaue,», Vccß. Vc> "cjch. Äli^'cld, Grandslcltcr, Grcstrl, Carneri, Chlu- '"ckli, Czcdik, Dcnlll Diustl, Dubsty, Dumba, Eden, bclgcl. Edlmann. Eichhoff. Figuly. Fur. Gironcoli, GiS- lla, Glaser, Gromes, Groß, Gschnitzer, hackllberss, Hal- l tcr, helscrstorfer, Hofcr, Hopfen, Icsscringg, Kalnoti, . «lcllNlllmöcM, Kübcck, .^uciiburg, Kuranda, Vasser, ^cnz. ^cbl, Lipp, Mayer, Maylhofcr. Mudc. Obc.leithuer. Pauer, Perser. Pillerslorff, Poche, Ncchbauer, Niltcr, ^chaup, Schn^i^cr, Schürer, Seidl, Slene, Stcinbrc- ^s, Stockert, straß, Sturm, Suttner, Tomancl, Tom- M. Wafer, Weebcr, Nenzliczte, Wickhvff. Zaillner. Äiit Ncin stimmten: Aqopsowicz, Änloniclli, Äa-"N>, Garbo W^r^lsteiu, ÄartoSzrwSti, Äcrtaguolli, ^odliar, Bogdanowic;, Brader, Gudmani, Ccrne, Co< lombani. Costa, C^jtowSl,'. Czalkowski, Czeitnusli, Da-^o,Demkow. O^woulowski, Fi,len, Garbiczyusli, ?wl"»,clli, Gicutcr. Grocholsli, Oude^ui«, Hoppcn, v°!ük. Hormuzati, H»-odl),'li, Ilschava, I^nowot', I.i-^li, IaworSti, Kilchmaycr, Klaczlo, jloi'opla, Kooats. ^liiäa, ?o<». Mnrnil. Oclz, di Pauli. Pcliino, Pf^if» ^. P,ot,ow^li. N^pp. 9il)l)mbcrg, Ni^zowöli. Nyl^li, ^c>>"c^)„öt!, Schulz, Smolka. ötrassoldl', Stiemay!', ^llosio, Slyrzza, Suctcc. Szcz>'p,>!i'^icz. Vidulich. Vojnou c, W^i^cl. Wcinh,u,dl. WcrcS WiNtzki, Wodzick', Wolaui'ti. Zydlil'cwic,. Abwesend: Baworowöki (krank), Ornbaucr, Prazat, » ^chwnö, Skopalit, Sonntag Stcinmayr. Taruowoti. M <üanrk. s. ^ wird hierauf zur Wahl des Präsidenten gc Mitten. . Der erwählte Präsident Niltcr v. Hopfen übcr-'"">mt unter Beifall des Hauses den Vorsitz, l ,. . ^s wird sohin zur Wahl der Viccprasidcntcn ge-» Mitten. (Wnrdcn, wic bereits mitgetheilt, als solche > "r. Vidnlich und Graf Kucnbnrg gewählt.) U ^s folgt die Wahl der Schriftführer und Ordner. ^ , Sc. Excellenz Ministerpräsident Graf Potocki hergibt hicranf nachstehende Regierungsvorlagen zur ver-lllssungsmäßigcn Bchandlnng. Die eine Vorlage betrifft die kaiserliche Verordnung ">m 28. Juni l,^?»», wodurch der tz 14 der Statntcn der Mu. östcrr. Ilationaloant abgeändert wird; — die zweite 0lc kaiscrllche Verordnung vmn 2'). August I«70. wo^ durch cm letzter Termin für die Einlösung der Münz-chelnc und Sllbcr,chcidcmünzcn zu 0 ^uzern CM. scitgc,ctzt wnd ; — cinc dritte endlich die kaiserliche Vcr. ordnung vom 8. Mai 1870, wodurch die Ausübung der Gerichtsbarkeit über die Landwehr geregelt wird. Se. EMcnz Iustizministcr Ritter v. Tscha-"uschnigg bringt als Regierungsvorlage einen Gesetz-""Wurf, betreffend die Ausnlmng der Gerichtsbarkeit über "e Landwehr ein und bcmertt zugleich, daß dieser Gesetz-U'twurf in allem Wcscutlichcu mit der Verordnung über-^ltimmt, die in dieser Beziehung auf Grundlage des ^ >4 des Staatsgrundgcsctzcs über die Rcichsvcrtrctnng lassen wurde. Diese Regierungsvorlagen werden der geschäftsoro^ "'Wmäßigcn Bchandlnng unterzogen werden. Abg. Freiherr v. Pascotini stellt hierauf dcn> Antrag, es sei die Thronrede, durch welche Sc. Majestät! der Kaiser die gegenwärtige Session des RcichSrathcö eröffnet hat, mit einer Adresse zu beantworten. Präsident eröffnet die Debatte über die Dringlichkeit dieses Antrages. Abg. Dr. Rechbaucr. Meine Partei hat sich mit der Frage der Präsidentenwahl dem Beschlusse der Majorität gefügt; einmal, weil wir unferc Achtung vor dem Princip der parlamentarischen Majorität ausdrücken, sodann aber, weil wir die formale Legaliltät dieser Versammlung außer jedem Zweifel halten wollten. Anders steht aber die Sache jetzt für uns, wo wir an die Behandlung mcritorischcr Angelegenheiten gehen und daunt den Rechten einer Bevölkerung prüjudiciren sollen, welche diese Rechte auszuüben verlangt. Nach § 1 unseres Staatsgrundgesctzes ist nur der Reichsrath berufen, die gemeinsamen Angelegenheiten der cislcithanischcn Bänder zu verhandeln. Neben dem Ncichsrath darf keine Körperschaft tagen, welche diesbezügliche Angelegenheiten lichan dclt. Das Ministerinn: geht nicht in der Weise vor, wie die Thronrede versprach. Der Fall, daß einer Bevölkerung nicht gestattet wurde, ihre verfassungsmäßigen Rechte auszuüben, ist selbst in Oesterreich noch unerhört. Man verlange doch nicht, daß wir, die wir seinerzeit Ungarn nicht hatten contumacircn mögen, jetzt in dreimal flagranterer Weise die Rechte einer verfassungstreuen Be-völtcrung verkümmern. Wir bieten gewiß freudig die Hand, uuscre verfassungsmäßige Thätigkeit aufzunehmen, aber auf Kosten unfcrcr Vcrfassnng bieten wir diese Hand nicht. Mau läßt neben uns einen Vandtag versammelt, der, sowie seinerzeit der ungarische, mit uns wird verhandeln wollen, während die Vertreter Böhmens nur hier ihre Wünsche geltend zu machen haben. Ich stelle daher den Antrag, „die Regierung möge nach tz III des Staatsgrundgcsctzcs bci Sr. Majestät die Vertagung des Rcichsrathcs bis zu dem Zeitpunkte erwirken, wo auch die Vertreter Böhmens hier versammelt sind." Der Präsident läßt uun über die Dringlichkeit des Nechbaucr'schcn Antrages abstimmen, und wird dieselbe mit 08 gegen 01 stimmen abgelehnt. Der Antrag muß also der gcschäftsordnungsmäßi-gcn Behandlung unterzogen werden. Das ganze Haus war der Erklärung Ncchbauers mit gespannter Aufmerksamkeit und dem würdigsten Ernste gefolgt. Die zahlreichen Bravo-Rufc der Vintcn wurden von der Rechten durch keine wie immer gearteten Zeichen des Mißfallens erwidert. Der Schlnß der Sitzung erfolgte kurz vor 2 Uhr. Nächste Sitzung morgen. Kricgschronik. Haacnau, 27. Srptcmkci'. Die ..Amtlichen Nach. licktcu für Elsaß" mcldcn: Zwischen Bazaine und dem Prin^u Friedrich Karl sind dic Verhandlungen wcgcn Mctz wicdcr anfgcnommcn worden. Während Äazaine flühcr unbehelligten Abzug mit Waffen und kriegerischen Ehren verlangte, fordert er jetzt nur den Abzug fciner Armcc ohne Waffen, um nach dcm Süden Frankreichs zu gchcn, ferner die Forlschaffnng dcr Verwundeten aus der Festung. Die Antwort lautclc: Man könne nur eine Ergc-bnng auf Gnade und Ungnade annehmen. Zugleich bot dcr Prinz dcm Marschall Bazaine als Ultimatum die ^ lden Wangen liefen, glaubte man den Todcscngcl zu . ^", und dann drückte sie sich immer inniger, frostig ^/l'nd, an die aastliche Seite ihres alten Freundes. y.^, Dahlie lauge, aber sie wurde imincr ruhiger und s ^, und ohne es zn gewahren, schlummerte ich lang» H t>n nud ein wundcibar«r Traum zog durch mciuc s^ ,^uf einer weiten, fchimineindcn Trist blühten ^ luchtige Blnmen mit großen menschenfreundlichen flau "^ dufteudcn Lcbensathrm, die Sonne mit ihrer tellt^"^" "^^ l"^ ditfc Blumen nnd dann schul« lacht" ^ wonnetrunken ihre Köpfchen uud scherzten und lag,/." und losten. Da trat unter sie ein rosiges, stumm-Aultt! ^ Mädchen mit weißen Händchen und küssenden ban!, s "^ hch'U brach sie die wehrlosen Geschöpfe, ltiir i-^ ^ em"" glühenden Strauß und indem sie ihu auf . . l'chtc. flüsterte sie: ..^iebc mich und sei mrin Knl U'" — Und ich nahm den bebenden ^trauh. Nölll^ Knie, überwuuncn von niegcahnlcn reinem, ben 5, ?' ^'"pfinden. hochstrahlcnd über jenen verzehren-edlere« s^^"^"' ^ wie ein uullanisches Feuer unser lvill d ^ verdorren, nnd antworlete zitternd: „Ich bcgani ^'"' H^wia. auf ewig!" Und die Blumen log ^" lauter zu ranfchen, drr Himmel war wollen» 'vie' das '^ llncndlichstc Gedanke der Gottheit, ich fühlte, ^eiliittl'^" ^ ^^'' ^ vcrzwciflungsvoll süß — so ^slin a ^^Nänglich, und drückte das erhäschte Glück ^llrdl "^ ^"5' Dc> begann cö zu dammern. Hedwig die ja,.,'" ^^ ""b trockener, langsam zerknitterte sie rausch """"den Blüthen und warf sie in den vorübcr-^bvolle m) ^' ""^ immer lauter wurde daS gcheinl' Nacht >. ."uucln, immer ängstlich bcachrlichcr, dic Äugen d u/°"^ "'^ lwn tanscnd Slerncn, den süßen samer all Allmacht, und das Glück wurde plötzlich cin-"ls die Trauer. Mir lam es vor, als läse ich iu den schwarzen Augen des Mädchens ein geheimes Mißtrancn. still genährte Zweifel, liebende Berrätherei — es wurde ganz dunkel "uud ein leiser Wind wehte die schwarze Flülh vun Hcdwigs Haaren gegen die alühcndcu Wannen, da hürlc ich abermals die Worte: „Vicde mich und sei mein auf ewig!" uud erwachte. Olympia's Stimme flehte durch die stille Nacht. Als ich die Augen aufschlug sah ich die Sterne am fernen Himmel und Thränen in nahen Blicken. Ich frug die Kleine, was ihr fehle, ob sie hungere oder durste, worauf sie verneinend den Kopf schüttelte. Sie fchien zu frieren trotz der lauen Sommernacht und endlich begann sie wicdcr zu erzählen, von längst vergangenen Stunden, uum Marcusplatz und den schönen Vcnctiancrinncn, von Gondclfahrten und San Vazzaro, von * * *, dem blauäugigen Frcuudc, dcsftn Sprache ein blühender Gedau« lcnwald war, — alte süße. liebliche Bekannte, aus aller, süßer, lieblicher Zeit. Als ich sie zu trösten suchte, schüttelte sie ihrcu dichtcu Krauelopf und blickte starren Blil-kcö gegen daß Firmament uud halblaut stammelte sie vor sich hin: ..Ich habe auch einstens geglaubt, aber nun ist es vorüber. Ihr wäret die Zeugen meines Elends und bliebet stumm, ihr sahet mich lmugcru und bliebet stumm, ihr sahet mich in den freudlosen Winternächten fricicn nud bliebet stumm und als ich zu euch acbclct, da bliebet ihr auch stumm und ihr werdet es bleiben, bis ihr in euer altes, kaltes Nichts ausciuandcrsticbt!" — Die Worte schicucn mir wic aus dcm Abarundc dcS Wahn-simns hcraufacholt und auch ihr Äuge war trostlos öde voll cwiacm Schmerze und vernichtender Bitterkeit. Nochmals versuchte ich. das arme Geschöpf aufzumuntern, sie hatte trockene Augen und ein trockcucS Herz. und doch so viel Seele wic die Gottheit selbst, und als ich ihr lange in das sündig - bleiche, verklärt«schöne Gesicht sah----------------------- Sedaner Bedingungen an. Wenn Va^aine binnen sechs Stunden nicht unlichmc, dann werde die Beschießung fort« gesetzt werden. Brüssel, 27. September. Das „Echo du Par-lement" schreibt: Die Belagerung von Pari« beginnt eigentlich erst am 2. October. Dic Preußen bemächtigten sich mittelst emes Handstreiches der Besatzung von Montm6dy. Marseille. 26. September. Die Municipalität schrieb eine Anleihe von 10 Millionen aus. 550 Garibllldiancr gehen Abends nach Tours ab. Heute fand eine Revue über 32/XD Nationalgardisten statt, wovon !8.tXX) gut bewaffnet sind. Oagesneuigkeilen. — (Admiral Tegetthoff.) Die „Wiener Sonn-und Montags-Zeitung" bringt in ihrem gestrigen Blatte, angeblich aus zuverlässiger Quelle, eine Notiz, deren Inhalt sich dahin zusammenfassen läßt. daß Viceadmiral v. Teg< tl» hoff an einer unheilbaren Krankheit hoffnungslos darme» derliege. Die „Wr. Abdpst." ist in der erfrexlichen Laye, den gesammlen Inhalt dieser Notiz mit allen daran sich knüpfenden Combinationen für vollkommen erfunden erllÄre» zu können. — (Grazer Ausstellung.) Einen Maßstab flir den Andrang des Publicums zur Ausstellung in Graz am letzten Sonnlag mag der Umstand bieten, daß von beiläufig 13.000 Personen an den Cassen gegen 2600 fl. gezahlt wurden, wobei die Sänger, welche freien Eintritt hatten, nicht mitgerechnet sind. — (Feuersbrunst.) Am 24. September Nach« mittags 5 Uhr wurde der freundliche Marktflecken Ober» drauburg in Kärntcn von einem verheerenden Vrande beimgesucht. (is sind siebenundsiebenzig Häuser verbrannt. Nur die a» den äußersten Punkten des Marktes gelegenen zwei Wohugebäude wurden verschont. Scheunen, gefüllt mit Borrälhen, sind ebenso wie die Wohngebäude und die an» sehnliche Kirche ein Schutthaufen. Abhilfe thut noth! Locales. — (Nordlicht.) Aus der Umgebung Laibachs wird nachträglich die Beobachtung eines Nordlichtes am verflossenen Samstag, den 24. September, gemeldet. Nach halb 7 Uhr Abends zeigte sich genau im Nord eine auffallende Helle, an deren Elelle bald ein rother, säst bis zu den Sternen des kleinen Bären reichender ^ichtstreifen trat. Dieser feu» rige Schein rückte nach NO. fort und nahm die Stelle des eben Über den Alpen emporsteigenden Sternbildes des Fuhrmanns em. Nur kurze Zeit glänzte Capella in schwachem Rofenlichte. Die ganze Erscheinung dauerte '/, Stunde. Später bemerkte man im Nord eine grauliche Helle, jedoch auch diese war um tz Uhr verschwunden. Viel prächtiger gestaltete sich das Nordlicht in den nordlichen (Aegenden. (5s wurde nach den Berichten der Wiener Blät» ter in Polen, Böhmen, Steiermarl und Oesterreich in der Nacht vom Samstag auf Sonntag beobachtet. In Praa stand um 2 Uhr Nachts plötzlich das ganze nördliche Firmament wie in Glut, so daß man einzelne Gegenstände auf dem Pflaster ausnehmen konnte. Nach und nach verlor sich der Schein und nach einer halben Stunde zeigte sicb nur noch ein schmaler i!ichtstreifen. Um halb 3 Uhr war das Phänomen gänzlich verschwunden. Korrespondenz. * Adclsbcra., 20. September. Gestern Nachmittags wurde hier im Garten des Herrn Leban vom Waldschäz, zungsreserenten Ludwig Dimih einWanderlehrvor, trag über die Karstbewaldung abgehalten, mit welchem dem auf wirtschaftlichem Gebiete so segensreichen Institute der Wanderlehrer in unserer Heimat der Grundstein gelegt wurde. Es hatte sich zu diesem Bortrage eine Anzahl von circa 300, fast ausfchließlich männlicher, dem einheimischen Bauern- und Bürgerstande angehdriger Zu» Hörer eingesunken, welchen sich auch mehrere Herren aus dem Beamlenstande zugesellt hatten. Der Vortragende gab in gemeinverständlicher und doch nicht zum Dialecte ausartender Sprache vorerst eine kurze Geschichte der Entstehung, Entwicklung und Ausbreitung des Karstes überhaupt und des lrainischen Karstlandes insbe« sondere, mit ihren Ursachen und Wirlungen, indem er auf den verheerenden Einfluß hinwies, den die HeerzUge der Römer, die UebersUlle der Barbaren, die wachsende Macht des republicanischen Venedig und später des Triefter Emporiums auf die Karstwälder ausübte. Der Redner unter-ließ es auch nicht, scharf zu betonen, einen wie großen Theil der Schuld an dem traurigen Zustand der Karstländer die Gegenwart mit ihrem bedauernswerthen Hange zur Waldverwiistung trägt; er gab unter anderm auch die Fläche der kahlen Karstgebiele fUr alle betreffenden Kronländer — in Krain mit 80.000 Jochen — an - erläu« terte im Verlauf des Vortrage« die Natur des Karstbodens und pointirle dessen culturfeindliche Eigenschaften die Ent-waldung in ihren erschreckenden Folgen lebhaft'schildernd Sodann gab Herr Dimitz ein Vild der bisher wenig erfolgrelchen Bemühungen, die Karstverhältnifse zu bessern, erwähnte dle dlesfälkgen Verhandlungen zwischen der krai^ machen Landesregierung und unferer Landwirlhschaftsgcsell. Ichast und hob das traurige Schicksal hervor, welches die von emer Versammlung innerkrainischer Patrioten (in Ndelsberg. 7. April 1853) beschlossenen Statuten emes 1592 innerkrainischen Karstbewaldungsvereines und der einschlägige Entwurf eines Landesgesetzes, gefunden haben, indem diese Entwürfe so viel und so lange censurirt, beschnitten, ergänzt und zur Behebung kleinlicher Bedenken hin- und hergeschoben wurden, bis sie aufgehört hatten, lebensfähig zu sein. Hierauf verbreitete sich der Vortrag über die Mittel, dem traurigen wirthschaftlichen Zustande des Karstes abzuhelfen, die Wiederbewaldung desselben als den einzigen Rettungsanker bezeichnend. Dieser mit der größten Sorgfalt ausgeführte Theil des Vortrages gipfelte in folgenden Vorschlägen: Neichs-hilfe ist für die Größe diefer Aufgabe unentbehrlich, deren Anspruch aber auch in der Geschichte des Karstes begründet; die Arbeit der Karstbewaldung sei alfo zwischen Volk und Stadt derart zu theilen, daß ersteres die allmälige Bewaldung der Gemeinde-Hutweiden niederer Lage selbst in die Hand nehme, während die Negierung mit der schwierigern und ungleich wichigern Bewaldung der Höhen des Karstgebirges gleichzeitig beginnen, nebstbei aber die Gemeinden in ihrem Vewaldungsgeschäfte aufmunternd und leitend unterstützen solle. — Herr Dimitz betonte den Umstand, daß dem Küstenlande im Reichsbudget pro 1870 20.000 fl. zur Karstbewaldung bewilligt worden seien und daß Kram daher denselben Anspruch zu stellen berechtigt sei. — Er machte die Erfolge der Bewaldung den Zuhörern recht anschaulich und ermähnte sie mit scharfen Worten zur Schonung des noch vorhandenen Waldes. Herr Dimitz ging auch in das Detail der Bewaldungsmethode ein und geißelte in ganz offener Sprache die maßlose Ueberweidung des Karstbodens, hob als Ersahmittel für die Beschränkung, welche die Weide durch jede Waldcultur erfahren muß, die Futterlaubwirthfchaft hervor, ermähnte zur steißigen Vaumzucht in Wald und Feld, an den alten trainischen Brauch erinnernd, nach welchem einst kein Bräutigam vor den Altar treten durfte, ehe er eine gewisse Anzahl Bäume gepflanzt hatte. — Der Wanderlehrer besprach auch die Errichtung von Bodencreditanstalten, als bestes Mittel, der oft momentanen Geldnoth des Landmanus, welcher in Innertrain meist der Wald zum Opfer fällt, für jeden einzelnen Fall fchnell abzuhelfen; er erörterte den forstlichen Unterricht an der Voltsschule und forderte deu Lehrstand auf, sich auch in dieser Richtung zu bilden; be-vorwortete die Errichtung von Gemeinde-Saattämpen und Baumschulen behufs Beschaffung des Aufforstungsmaterials und gab auch beherzigenswerthe Winke zur Ausbreitung der Obst- und Weincultur. Den Schluß machte ein Apell an die Zuhörer zur Schonung, Pflege und Liebe des Waldes, der des Men-fchen ältester Freund und nicht erschaffen sei, um verwüstet, sondern allen Zeiten erhalten zu werden. Die Nachkommen würden denselben vielleicht noch schwieriger entbehren als wir, ihr Fluch würde uns treffen, wenn wir jetzt allen Wald vernichten, ihren Segen aber würden wir uns zuwenden, wenn wir den heutigen Waldstand schonen und einen neuen schaffen, wo er so noththut wie auf dem Karste. Mit dem Anerbieten, jedem auf seine Fragen bereitwillig Antwort und erwünschtenfalls Rathschläge zu ertheilen, endete der Bortrag, welcher einen Zeitraum von 1'/, Stunde ausgefüllt hatte und von welchem wir wünschen: eS wäre der Same des ersten slovenischen Wanderlehrvor-träges auf fruchtbaren Boden gefallen, nicht auf öden Karst, wo feindliche Elemente ihn fo leicht zerstören. Eingesendet. Unter den vicleu Projccten, die für den Platz, wo die Real-schult z»i stehen kommt, einlaufen, erlaubt sich der Einsender, das Gasthaus ..zum goldenen Stern" sammt den vier Nachbarhäusern, vorzuschlagen, welche einen Flächcnranm uou 80l)^j" ge> den, überdies sind die Herren Eigenthümer gerne bereit, zu diesem löblichen Zwecke wegen der Ablösung in Unterhandlungen zu treten. Daß dieser Platz allen Anforderungen, die gestellt wurden, tntspricht, ist in letzter Zeit, von vielen Sachkundigen, als richtig anerkannt wurden, da sich hier nnr um die Hauptsache, nämlich um den Platz für die Realschule handelt, nicht aber um cineu botanischen Garten, der außer der Stadt weit zweckmäßiger zu fmden wäre, waö zugleich cine Excursion scin fönntc, abgesehen, daß dieser Platz für die Realschule fast mitten in der Stadt, iu der Nahe sämmtlicher Lehranstalten, nnd zugleich am Schulplatz sich befindet, ferner eine Zierde der Stadt auf diesem hervorragenden Orte sein wird. InSbesonder? aber ist ein Haupt-factor, und unentbehrlich fi!r sämmtliche Schüler und Lehrer iu freien Stundcu die Ntlhe der so start flequentirten Lyceal-Vibliolhct. «. j Nenelte Post. (Triginal'Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Verlin. (Qfficiell ) Mundolsheim, Hasten Teptvmber. Soeben, ?tachts 2 Uhr, wurde die Capitulation StrastburssS durch Oberstlieutenant iieszynski abgeschlossen. 4.5» Qfficiere nnd »7.<>OO Vtann, inclusive Nationalgarden, streckten die Waffen. Darmstadt, 27. September. Sttaßburg hat sich heute cigcben. Tours, 27. September. Da« Pariser Amtsblatt vom 25. t>. conslatirt, daß am 24. vollständige Ruhe in Paris herrschte. Kanonenboote bei St. Cloud griffen die Feinde an lind verursachten denselben empfindlichen Schade». Fort Iffy feuerte gegen Scores, wo der Feind Vat-lcricn zu errichten schien. Die Brücke von Trie! brach unter des Feindes Kanonenlast zusammen; 3 Kanone», versanken. Dcr preußische Bcrlust in den letzten Tagen beträgt 10.000 Mann, 10 Kanonen, 2 Mitrailleuse!!. Die Haltung der Pariser Bevölkerung ist ausgezeichnet. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses gelaugt dcr Rechbauer'sche Antrag, die Negierung zur Vertagung des Hauses aufzufordern, zur ersten ^csuug. Wird derselbe abgelehnt, dann ist die Haltung der Ver-fassungspartei nach ihrer letzten Erklärung unzweifelhaft. Wird dagegen derselbe einem Ausschüsse zur Vorbcra-thung zugewiesen, dann kann von dcr Adresse so lange nicht die Rede scin. bis der AuSschuß-Bericht erstattet und das Haus hierüber Bcschluß gefaßt haben wird. Die „Presse" sicht die militärische Situation Frankreichs mit Rücksicht auf den Umstand als ganz verändert an, daß die Generäle Bazaine in Mctz und Uhrich in Straßburg sich (nach deutschen Nachrichten) für den Kaiser Napoleon erklärt haben. Gelingt cs Napoleon durch seinen Vermittler, den von Wilhelmshöhe in das preußische Hauptquartier abgegangenen Grafen Palitao mit Bismarck Frieden zu schließen, so werden beide Gc« nerale die Waffen niederlegen (Straßburg hat dics aber nicht abgewartet. Die Red.) Im gegenlheiligcn Falle werden bcidc sich auf eigene Faust vertheidigen. Bei einem etwaigen Friedensschlüsse kann Napoleon mit 200000 Mann (die Mac Mahon'schc Armee eingerechnet) in Paris einziehen. Die Republik hat kaum «0.000 Soldaten zur Gegenwehr, die Mobilgardc zählt nicht. Der Krieg wäre jedenfalls zu Ende, wenn mit Napoleon Frieden geschlossen würde. Man dcnke sich folgenden Fall: Bazaine und Uhrich anerkennen den Frieden und der Letztere stößt mit seiner Division zu Bazaine in Metz. Prinz Friedrich Karl uud Gcueral Werder erhalten freie Hand. Die 2. Armee zählt 180,000, dic Straßburger Cernirungsarmee 60.000 äiiann. Eine riesige Masse Belagerungsgeschütz wird disponibel und kann per Eisenbahn auf direttem Wege bis vor Paris gebracht werden. Zu der 3. und 4. Armee, zusammen 320.000 Mann, noch 240.000 Mann gerechnet, macht 560.000 Mann — lann da noch an einen Widerstand auch nur gedacht werden? Paris ist vollständig cernirt. Am 21. waren die Ost-, Nord- und Südfront cernirt, jetzt ist cö auch die Westfront, indem am 23. deutsche Cavallcrie St. Cloud besetzt hat. Die deutschen Truppen beginnen sich bereits festzusetzen; sie werfen vor den stärksten Farts Schanzen auf, ähnlich wie in Metz, um sich vor Ausfällen zu schützen. Am 23. scheinen, wenn man den Pariser Depeschen trauen darf, die Belagerer einen glücklichen Ausfall unternommen zu haben, wobei sie die von den Preußen auf dem Plateau von Villcjuif erbauten Schanzen eroberten und ihnen beträchtliche Verluste beibrachten. Es ist anzunehmen, daß sich der erste Angriff der ^ deutschen Truppen auf die Süd- und die Westfront len- ^ len wird. Am wahrscheinlichsten ist eS, daß die Forts ! Issy und Vanvres zunächst aufs Korn genommen wer< den; fallen diese beiden Forts, dann liegt der 3. Armee zwischen Fort Valerien und Fort Montrouge ein weites Operationsfeld gegen die Stadtumwallung offen, das noch dazu durch tciu Flußhindcrniß erschwert wird. Der Maire von Marseille hat eine Anleihe von 10 Millionen ausgeschrieben. Dcr griechische Kaufmann Zaphiropulos stellte der Municipalität zwei Millionen zum Anlaufe von Gewehren zur Verfügung. Die julißen Leute von 16 bis 20 Jahren bilden eine Legion, um dic Nationalgarde im Falle ihrer Mobilisiruug zu ersstzc«. 551 Garibaldianer gingen am 26. d. nach Tours ab. Am nämlichen Tage fand eine Revue über 32.000 Mann Nationalgarde statt, wovon 18.000 gut bewaffnet sind. Dem preußischen „StaalSnnzciger" wird aus Fer-rieres gemeldet: Gencrallicutcnant Kleist und der Adjutant Major Peters haben am 21. und 22. die Angriffs fronten rccognoscirt. Der Feind hatte bis dahin seit dem 19. d. leinen Ausfall mehr versucht, sondern verhielt sich abwartend. Bei dem Kampfe am 19. d, zwischen Sccaux und Montrouge glaubt man das Bestreben dtt Besatzung erkannt zu haben, durch Zurückweichen d>e deutschen Truppen auf untcrminirte Stellen zu locken-Paris hat sich reichlich mit belgischen Brieftauben vtt-sehcn, um Nachrichten auszusenden. Dic englische Regierung macht in dcr „London Gazette" bekannt, daß laut amtlicher Anzeige der franM' schen Regierung dic Vlocade der Ostsee vollständig aufgehoben sci. Thiers ist am 27. d. in Petersburg angekommn und im Hotel „Demuth" abgestiegen, Telegraphischer TUechfelcours vom 2tt. September. 5ftcrc. Metallique« 57.30, — 5pcrc, MetalliqucS mit M" uud Novcmbcr-Ziuscu 57.30. — 5pcrc. Nalional-Aulchcn 66,7'» ^ 1860er Staats-Auleheu 92.40. — Vantacticu 715 2rco'!-Ncticu 258,50. — London 124 6'1. — Silber 122.75. - " ^ Münz-Ducatcu 5.90. — Napoleoud'ors 9.93. Handel und Golkswirthschastliches Vailiach, 28. September. Auf dem heutige» Mmltc su^ "^ schienen: 13 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu u»d Stroll (Heu 72 Etr, Stroh 23 Ctr.), 27 Wagen uud 4 Schiffe lMKstr.) mit Holz. Durchschuins-Preise. ^_^—— fl. ti. fi. Ir. fi. ll.^fi^.' Weizen Pr, Metzen 5 2^68 «utter pr. Psuud - ^ ^ H Korn-Saat „ 5 50! 4 7 Eier pr, StUct — ^ " Gerste „ 2 80, 3 10 Milch pr. Maß " ^ "" Hafer „ 180 2 29 Rindfleisch pr. Pst». -23--" Hlllbsrncht „ -------4 46 Kalbfleisch „ — 26 — ^ Heiden „ — — 3 44 Schweinefleisch« - 24 -^ Hirse „ 2 60 320 Schöpsenfleisch „ — 16 — ^ Knlurnlz „ -------3 89 Hnhndel pr. Stück — 30^"" Erdäpfel ,. 165------- Tande» „ 15^^ linsen „ 4 50-------- Heu pr. Zentner 1 50 ^ Erbsen ,. 5-- Stroh „ 1"0^^ Fisolen „ 4 80-------- Holz, hart.. pr.K'lfl.-------? °" Riildsschmalz Pfd. - 52 — — - weiches, 22" - -^ 6 t>" Schweineschmalz „ —46 —^— Wein, rother, pr, Speck, frisch, „—35-— Eimer .. -. 12 " - geräuchert „ —44 — — — weißer .. ------^1^^ Theater. Heuten Nachtlager in Grauada. Oper. Morgen: Hridoliu. Operelle in 1 Ac«. (Novität.) Oiu Wort au den Minister. Genrebild iu 1 Äct.„< At« leuruli) fische ,_... ______ ^ ! « u. Mg. 328,83 -l- 7,« windstill f. aauz bcw. 28,i2„N. 328,5« ^.14.1 O, s.schw. heiter 0.0" j10„ Ab. 328,«» j- 7.6 W.s, schwach slcruenhell « Vormittags Aufheiteruug. Klarer sonniger Herbsttag- ",, TageSmitlel dcr Wärme -j- 110", um 1'0° uutcr dem Norway Verantwortlicher Redacteur: Ignaz u. Kleinmayr. M«5l«nk«»»'i<4»f Wien, 27. September. Die Bürsc war uicht viel zahlreicher besucht als gestern. Der Umsatz war auch heute ein sehr geringer; soweit derselbe überhaupt statthatte, ^°" PNlslNVlllUfl' die Haltung dcr Börse als eine günstige bezeichnet werden. ^ H^. Allgemeine Htaatsschuld. Für 100 fl. Ge'l> Waar? Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzins!. Mai-November 5740 57.60 „ „ „ Februar-August 5740 57.60 „ Silber ,, Iäuuer-Iuli . 66.50 66.60 „ „ „ Aprll-October. 66.50 66.60 Steueranleheu rückzahlbar (;) . —.— —.— Los« v I. 1839 ....', .238.50239.50 .. „ 1854 (4 "/«) zu 250 fl. 83.85 84,25 ., „ 1860 zu 500 fl. . . 92.50 92.70 .. „ 1860 zu 100 ft. . . 102 75 103.25 ., "1864 zu 100 fi. . . 114.75 H5.25 Staats-Domäueu-Pfllndbriefc zu 120 st. °.W. w Silber . . 12150 122.- ». si. Gcid Waare Böhmen .... zu 5 pllt, —.—____ Galizicu .... „5 „ 72^5 7275 Nieder-Ocsterreich. . „ 5 ,. -.__ __'_ Ober-Oesterreich . . „5 „ —.__ __.. Siebenbürgen ... „ 5 „ 7425 75.50 Stelermarl ... » 5 « -.-- — Unzaru.....5. 7750 7Ü50 V. Actien von Bankinstituten. Geld Wal,« Allglo-ilsterr. Bau! abgest. . . 232 50 233 -Anqlo-ungar. Banl .... 87.— 89.— Bankverein.......223.50 224.50 Boden-Ercditanstlllt .... 260 — 264.— Ereditanstalt f, Handel u. Gew. . 258.— 258,50 Creditanstalt, allgem. ungar. . . 79.— 79 50 Escompte-Gcsellschllft, u. ii. . . 876. - 880.-Franco-osterr. Banl .... 104.— 104.50 Gencralbant.......76,— 77,—! Handclöbant.......94>— ^5.— ! Nationalbaul......715.— 717 — > Niederländische Banl .... 218 -- 218.50 ! Vcreiusbaul.......96.50 97.50! Vertchrsbanl......."8.50 89.50 «t. Actien von TranKportunterneh- mungen. Geld Maare Alfüld-Fiumaner Bahn . . . 170.— 170.50 Böhm. Wcstbahu.....241.— 242.— Earl-kudwig-Bahu.....242.50 242.75 Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 557.— 559.— Elisaketh-Westbahu.....215.— 216 — Elisabeth-Wcslbahn (Linz - Bud- wciscr Strecke).....182.— 183.— Feidil^nds-Nordbahu . . . .2100.-2105.— l Füuft'rchen-Varcstl-Nahn . . 165.- 166.— > O?l^ Waar^j ,ssran'-Ic>sevb«,-V Geld O;^ Siebenb. Bahn in Silber verz. . 90.50 A'59 Stantßb. G. 3°/« i 500Fr.,.!. ,o Sttdb. G. 3"/« i. 500 Frc. ., . . 112 25 U>" Südb.-G. i. 200 fl. z. 5"/<, für 100 st. 90.«5 V"' Südb.-BonS 6°/. (1870-74) ^ i« 500 Frc«......237.'^ ^'^. Ung. Ostbahn......87.70 8°' «. Privatlose (per Stück.) „ Creditaustalt f. Handel u. Gew. Geld 2V°°^ i,u I00fl. °W......159^1^. Rndolf-Stiflnng zu 10 fl. . . l4 ol) ^ Wechsel (3M°n.) Geld 2U° 5 Augsburg für 100 fl südd. W. ^3,75 1^ ssranlfnrl a.M. 100 fl. dctto 1^-l0 ^'» ^5 Hamburg, für 100 Mart Bai-co 92.10 -' ^. London, für 10 Psuud Sterling 124.75 i«^ Pari«, sür 100 ssrancS . . . —"" (3ourH ver Weldsorten Geld '-"°9l)lr. K. Münz-Ducatei. . 5 st. 88 tr. 5 ft. ^ ^ Napolronöd'or . . 9 „ 94 ,. 9 „ ^ ^ Vcrcinsthalcr. . . 1 » 83j « ^ " <^ Silber . . 123 „ 25 .. 123 .. ?!> Kraiuischc GrundentlastungS - Obligationen, P"^ vatuotirung: -.- Geld, - W»a«.