Mittheilungeii aus dem C*el»iete der Statistik. —— Herausgegeben von dnr Oirection der administrativen statistik im K. K. Dcurtrde - Jttimftmum. Erster Jahrgang. IV. Heft. (Preis 1 tl. 30 kr. Conv. Mlinze.) Wien, 1853. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Die hoheren Lchranstaltcn und Mittclschulcn der o§terreichiichcn Iflonarchie im S tudi en j ah r e 1851. Die liOlicren Lelmmstalten mul Mittclschulcn d e r osterreichischen Hlonarcliie im Studienjahre 1851. Die Neugcstaltung des Unterrichtsvvesens in Oesterreich, welclic — seit dem Jahre 1849 begonnen — riicksichtlich dcr hoheren Lehranstalten und Mit-telschulen zum grijssten Tlieile bereits durchgefiihrt ist, bedingt einerseits einc von der frtiheren Form durchaus abweichende Art dcr statistischen Nachweisung, andererseifs sind durch die Einheit der Grundsatze, \velche hiebei im ganzen Umfange des Kaiserstaates ilire Geltung fanden, die Mittel geboten, alle gleich-artigea Grund-Elemente zu einer Statistik der geistigen Bildung auf eine ebenso einfache als vcrlassliche Weise zu erheben und nach verschiedenen Gesichtspuncten zusainmenzustellen. Dies die Ursachen, welche die k. k. Direction der administrativen Statistik vcranlassten, bei den k. k. Ministerien des Cultus und Unter-riehtes, fiir Landescultur und Bergwesen und des Krieges den Antrag zu stellen, dass die leitenden Behorden der hoheren Lehranstalten und die Directionen der Mittelschulen aufgefordert werden mogen, vom Schuljahre 1831 angefangen, stati-stische Naeh\veisungen iiber das Lehrpersonale, iiber die Sehuler, Lebrmittel u. s. f. nach einem zwischen den erwii!mten Ministerien und der Direction der administrativen Statistik vereinbarten Formulare vorzulegen. Obgleich einc namliafte Anzabl von Detail- Aus\veisen liier erst zusammengefasst \verden muss, so wurde doch dieser Weg der Einhebung von statistischen Daten vorgezogen, da nur dadurcb die einheitliche Form der Nachweisung in allen Richtungen beobachtet vverden kann und bei diesem Verfahren die Fehler, welclie et\va in den ersten Aufschrei-bungen Iiegen, wegeu der entfallenden anderweiligen Zvvischenarbeitcn nicht mehr \veiter durch eine ab\veichende Auffassung des Zweckes vergrossert vverden. Slftlist. Millhcil. 1852. 4. Ileft. 1 Vorerst wurde diese Abiinderung der stalistischen Nachweisungen nur auf die hiiheren Lehranstalten und Mittelschulen ausgedehnt, welche bis jetzt bereits vollstandig oder docli zum grossten Theile umgestaltet sind; die Volksschulen blieben vorlaufig davon ausgeschlossen, theils weil deren Reorganisation noch niclit beendet ist, theils aber auch weil fiir den Aiigenbliek bei den primitiven Auf-schreibungen liber den Zustand und den Besuch dieser Schulen niclit jener Grad von Verlassliclikeit und Vollkommenheit erzielt werden kiinnte, welcher besonders bei so umfangreichen statistischen Arbeiten gefordert werden muss. Die Detail-Ausvveise iiber sammtliche hiihere Lehranstalten und Mittelschulen der osterreichischen Monarchie und deren Desuch wahrend des Schuljahres 18S1 sind nun vollstandig eingelangt und wurden zu der vorliegenden ubersichtlichen Darstellung beniitzt, welche als neuester Beitrag zur Vaterlandskunde mehrseitiges Interesse bieten diirfte. Es muss jedoch ausdriicklich bemerkt werden, dass die-selbe nur die offentlichen Unterrichts-Anstalten umfasst und daher dio theo-logischen Lehranstalten, welche als bischofliche Institute oder als Hausstudien verschiedener geistlicher Orden zu den Privat-Anstalten geziililt werden, in die-selben niclit einbezogen werden konnten und erst seinerzeit in den Tafeln zur Statistik des osterreichischen Kaiserstaates im Jahre 1881 werden nachgewiesen werden. Zu den hiiheren hier dargestellten Lehranstalten gehoren die Universitiiten, die technischen Institute und jene montanistischen, Iandwirthschaftlichen und Forst-Lehranstalten, deren Schiller bereits an Mittelschulen eine bestimmte Vor-bildung genossen haben; daran reihen sich die chirurgischen Lehranstalten und als Specialschulen die Hebammenschulen, welche theils fiir sich allein besteheri, theils mit den Universitiiten und chirurgischen Lehranstalten vereiniget sind. Als Mittelschulen werden betrachtet die Gymnasien, die Realschulen, dann die Bergbau-und Ackerbauschulen. Rucksichtlich der Vollstandigkeit der folgenden Nachvveisungen muss hier bemerkt werden, dass die Statthaltereien aufgefordert waren, bei der Vorlage der Ausweise iiber die in dem betreffenden Kronlande bestehenden Lehranstalten der besprochenen Art ausdriicklich die Angabe beizusetzen, dass dieselben alle vor-handenen Anstalten umfassen. Erst in diesem Falle wurde die Darstellung jedes einzelnen Kronlandes abgeschlossen. Im Wesentliclien sind die vier Momente, welche bei der Betrachtung der Lehranstalten in statistischer Beziehung zu beriicksichtigen kommen, die Art und Ausdehnung des Unterrichtcs, das Lehrpersonale, der Stand der Schuler, die vorhandenen Lehrmittel und die Deckung der erforderlichen Erhaltungsauslagen. Bei jenen Lehranstalten, an welchen der Unterricht nach allgemein festge-stellten Normen ertheilt werden muss, entfallt die Nothwendigkeit der Aufzahlung der einzelnen Lehrgegenstiinde von selbst; dies ist der Fali bei den Gymnasien, obgleich der fiir die gesammte Monarchie vorgeschrifebene Lehrplan bis jetzt noch niclit an allen Instituten gleichmassig eingehalten werden kann. Diese Schvvierig-keiten der Ausfiihrung des allgemeinen Lehrplanes sind bei den Bealschulen um so hedeutender, als diesc Anstalten theils ganz neu geschaflen wurden, theils aber durcli Umgestaltung der verschiedenartigsten Specialschulen entstanden sind, und die fiir die neuen Vortrage erforderlichen Lehrkriifte zum griissten Theile erst herangebildet wcrden miissen. Hier also, sowio bei allen iibrigen Lehranstalton, deren Vortrage nicht iiberall in gleiclier Ausdehnung gehalten werden, miissen diese Vortrage oinzeln aufgefiihrt werden. AIsMaass-Stab der Ausdehnung desUnter-richtes kann nur die Anzalil der Vortragsstunden, vvelche vviihrend eines Schul-jahrcs oder eines Semesters \vochentlich einem Lehrgegenstande gewidmet sind, an-gegeben werden. Viele geistliche Orden bestimmen einen Theil ihrer Mitglieder fiir den Unter-richt an den Gymnasien; die Professoren an anderen Gjrmnasien sind VVelfpriester, an anderen Weltliche. Die Naclnveisung des Standes der Professoren und Lehrer stellt sich daher als nothvvendig dar, sowie andererseits die lehramtliche Stellung der Vortragenden namentlich an den Universitiiten und hoheren technischen Instituten Berucksichtigung verdient. Der Stand der Schiiler im Studienjahre 1851 wird nach verschiedenen Ricli- . tungen dargestellt, als \vichtigster Beitrag zur Cnltur-Statistik diirfte jedoch die Vertheilung derselben nach dem Religionsbekenntnisse und nach den Nationalitiiten erscheinen. In dieser Heziehung standen den Erhebungen mancherlei Hinder-nisse entgegen, welche bei einzelnen Anstalten nur theilweise, bei einigen wenigen jedoch nach Angabe der betrelFendea Direetionen gar nicht behoben \verden konnten. Die beziiglichen Nachweisungen machen daher keinen Anspruch auf vollstiindige Genauigkeit und vverden erst fiir das Sludienjahr 18S2, wo schon die Einscbrei-bungen der Schiiler mit Berucksichtigung der Religions- und Nationalitiitsver-schiedenheit vorgenommen werden, durchaus verlasslich sein. Bei der Beschreibung der vorliandencn Lehrmittelsammlungen lag es durchaus nicht in der Absicht einen ausfiihrlichen Inventarstand derselben nachzuweisen, sondern iiberhaupt nur einen Ueberblick iiber das Bestehende zu erlangen, der die Wiirdigung des Vorziiglichen erlaubt und die Veryollstiindigung des Lticken-haften vorbereitet. Im Allgemeinen mag hier die Bemerkung Plafz iinden, dass, vvo immer sich die Lehrmittel als unzureichend darstellen, von den betreffenden Direetionen mit Unterstiitzung von Seite des Staates, der Gemeinden und von Privaten die noth\vendigen Erganzungcn bereits eingeleifet sind. Die Darstellung der Einnahmen, aus welchen die Erhaltungskosten der Lehr-anstalten bestritten werden, beschrankt sich auf die Angabe, ob die Deckung aus dem Studienfonde, aus vorhandenen Stiftungen, von Seite der Gemeinden oder (bei den Gymnasien) von Seite der Kliister erfolgt. In dieser Beziehung herrschen bedeutende Verschiedenheiten; iiberhaupt aber gilt die Bemerkung, dass die hoheren Lehranstalten vorzugsweise vom Staate erhalten werden, und die MehrzahI der Mittelschulen Zuschiisse aus dem Staatsschatze erhalten. Der gesammte Kosten-aufwand und dessen Deckung im Studienjahre 18S1 kann jedoch erst nachgevviesen \verden,. wenn die Bechnungen von Seite der betreftenden Controllsbehorden werden 1* abgeschlossen sein, wesbalb die Darstellung dicses Tlieiles (len Tafcln zur Statistik fiir das Jahr 1851 vorbehaUen bleiben muss. Was die Form der Besprecbung anbelangt, so werden zuerst die Kronliindcr mit den ihnen angehorenden Lehranstalten einzcln dargestellt, die Ergebnissc wcrden am Schlusso zusammengefasst und daraus die Haiiptresultate des Unter-riehtswesens im Studienjahre 1851 nacli den verschicdenen Abtheilungen der wissen-scbaftlichen und technischen Ausbildung abgeleitet. Oesterreich unter der Enns. An offcntlichenMittelschulen besass dieses Kronland imSchuljabre 1851 !) Gym-nasien, 1 Realschule und 1 Ackerbauschule, an hoheren Lehranstalten das Thier-arzenei-Institut zu Wien J), die Porstlehranstalt zu Mariabrunn, das polyteehnische Institut, die chirurgische Lehranstalt und die Universitiit zu Wien. Gymnasien. Von den 9 Lehranstalten dieser Art sind G vollstandige Obergymnasien, 2 Un-tergymnasien uad nur jenes zu Wieuer-Neustadt zahlte im Studienjahre 1851 noeh 6 Classen. Uebersichtlich lassen sieh diese Gymnasien, deren Standorte, Lehr-personale und Besuch auf folgende Weise darstellen: Standort Classen ZahI der Professoren und Lehrer Zuhl der S c h ii 1 e r Wien k. k. academisches 8 20 370 „ am Thcrcsianum 8 24 355 „ boi den Schotten • . . . . 8 22 510 „ in der Joscphstadt 8 IS) 470 Molk 8 25 122 Krems 8 IS 205 Wiener-Ncustadt e 13 77 Horn 4 7 55 Soitenstetten 4 7 30 Zusummen 152 2.194 S5mmtliche 9 Gymnasien sind katholische Lehranstalten mit durchaus deut-schen Vortragen. Riicksichtlich des Standes und der lehramtlichen Stellung ver-theilto sich das Lehrpersonale im Studienjahre 1851 in folgeuder Art: ‘) I)a die Nachvveisungen dieser Lehranslalt bis zum Beginnc der Drucklegung noch nicht cingclangt sind, so werden dieselben orst am Schlusse dieses Heftes anbangsweise nacbgetragen ■vverden. G y m n a s i u m Professoren Stipplenlen Lehrer Zusammen geist- lich \velt- Iicli geist- lieli welt- lich gcist- lieli \velt- lieh geist- lich wclt- licli Wien k. k. aeademisehes . . 7 8 8 7 13 „ am Theresianum . . . 7 4 1 3 1 8 9 1!> „ hei don Schotten . . 11 2 1 8 14 8 „ in der Josephstadt . . 8 1 4 2 4 12 7 Melk 17 S 3 22 3 Krems 12 1 1 1 14 1 Wiener-Neustadt 0 4 # 3 10 3 Horn 7 7 Seilenstetlen 4 • 2 1 0 1 Zusammen 79 5 14 13 8 33 101 Si Es inuss hier bemerkt werden, dass die Directoren der Gymnasien in allen Fallen den Professoren beigezahlt vverden, da dicselben zumeist ausser der Lei-tung der Anstalt selhst Unterricht in einzelnen Lehrgegenstiinden ertheilen; der Gleichartigkeit wegen wurde dieses Verfahren aucli hei den Eiimmtlichen nieder-osterreichischen Gymnasien beobachtet. Als weltliche Gymnasien, obgleich noch eiue bedeutende Zahl von Geistlichen fungirt, sirul das academische und das Gymnasium am Theresianum zn betrachten; das Lehrpersonale aller iibrigen besteht entweder durcliaus oder doch zum grossten Theile aus Geistlichen, und z\var Mifgliedern des Regular-Clerus. Der Orden der Piaristen zabite am k. k. academischen Gymnasium 7, dann an dem Gymnasium im Theresianum 8, in der Josephstadt 12, zn Krems 14 und zu Horn 7, zusam-men 48 Professoren und Lehrer. An den Gymnasien zu den Scbotten in Wien, zu Melk und zu Seitensletten besorgen die Benedictiner den Unterricht und ziihl-ten zusammen 42 Professoren; ausserdein gehiirt 1 geistlicher Supplent des Gym-nasiums am Tlieresianum diesetn Orden an. Das geistliclie Lchrpersonalo des Gymnasiums zu Wiener-Neustadt endlich besfeht aus Cisterciensern des Stiftes lleiligenkreuz. Von den nacbgewiesenen Scbulern vvaren \veniger als die Ilalfte (888) znr Entricbtung des gesetzlichen Scbulgeldes verpflichtet, der Gesammtbetrag dieser im Jahre 181)1 eingegangenen Scluilgelder belief sich auf nahezu 11.200 tl. An Aufnahmsgebiihren wurden an den 4 Wiencr Gymnasien zusammen 900 tl. einge-lioben. Besonders giinstig sind weiters die niederosterreichischen und namentlich die Wiener Gjmnasien durcli die grosse Zahl und die namhaften Befriigc der Stipendien gestellt; im Ganzen \vurden im gedachten Jahro an 195 Schiiler Sti-pendien im Betrage von nahezu 27.300 tl. vertheilt. Die Mebrzahl der Schiiler besuchen den oftentlichen Unterricht, als Priva-tisten fiinlea sicli uuter der nachgewiesenen Zalil nur 336 Schiiler, wovon 294 an den 4 VViener Gymnasien. Nacli den einzclnen Classen vertheilten sicli tlic Gymnasialschuler auf folgende Weise: G y in n a s i u m 1. 2 3. 4. 5. G. 7. 8. Zusam- men C 1 a s s c Wien k. k. aeademisclies . . GG 34 58 54 30 39 3G 47 370 „ am Thcresianum . . . Gl 43 42 33 34 34 00 42 355 „ bei den Sehottcn . . . 84 70 07 62 «8 57 53 53 510 in der Joscphsladt . . 71 09 03 47 50 47 58 59 470 Melk 21 8 0 20 15 27 10 9 122 Krems 28 19 28 22 29 28 31 23 205 Wicner-Ncustadt IS 17 12 9 10 14 . . 77 Horn 8 IG 12 19 . . 55 Seitenstcttcn ...... 7 7 0 10 • • 30 Zusammcn 301 289 291 270 238 246 200 . 233 2.194 Dem Religionsbekenntnissc naeh waren unte;1 der Gesammtzahl dur Schiller: G y m n a s i n m Katlio- liken Gricchisch- Arme- nicr Prolcslanten Isracli- ten Zusam- mcn Unirte Nicht-nnirte augs- burger liolvc- tisclior Confcssion Wien k. k. aeademisclies . . 295 4 1 5 G5 370 „ am Thcresianum . . . 284 2 33 1 8 27 355 „ bei den Schotlcn . . 477 1 10 22 510 „ in der Joscphsladt . . 452 5 1 12 470 Mcik 122 , 122 Krems 205 205 Wiener-Neustadt 77 77 55 55 30 30 Zusanunen 1.997 7 34 1 28 1 12G 2.194 Nur an den Wiener Gymnasien stadiren Akafholiken, die Schuler der Gym-nasien des ttachen Landes gehoren sammtlich dem katholischen Glauben an. Deutlicher nocli als boi der Religionsverschiedenlieit tritt der Einfluss Wiens als Centralpunct der \vissenschaftlichen Bildung bei der Unterscheidung der Gym-nasialscluiler nach den Nationalitaten liervor, man zahlte namlich naeh der Ab-stammung: G y m n a s i u m Deutsche Slaven Mugyarcn Italiener Juden Zusam- inen Wicn k. k. academisclies . . 300 5 65 370 „ am Tlicresianum . . . 240 67 10 11 27 335 „ hci den Schotten . . 462 13 10 3 22 510 „ in der Joscplistadt . . 384 Sl 23 • 12 470 Mclk 116 6 , 122 Krems 203 2 205 Wicner-Neuktadt 72 S 77 Ilorn 35 , 55 Scitenstettcn 30 • • 30 Ziusammcn 1.862 147 43 16 126 2.194 Die im Studienjahre 181)1 abgehaltenen Maturitatspriifungen zeigten dio fol- genden Ergebnisse: Gymnasium Es halien sich gcmeldet Gepruft wurdi>n Approbirt Ileprobirt Wien k. k. academisclies . . . 36 35 33 2 „ am Tlieresianum .... 25 19 14 5 „ bei den Schotten .... 34 31 27 4 „ in der Joscphstadt . . . 64 45 30 15 Mclk 5 4 4 . Krems 10 10 7 3 Zusammen 174 144 115 29 Als ausserordentliche Lehrgogenstande wurden im Schuljabre 1831 vorgetra-gen und besucht: G y m n a s i u m Biihmi- sche Italie- niscbc Franzo- sische Zcieh- nen Kalli- graphie Steno- graphie Ge- sang Gym- nastik S p r a c h e Wion k. k. academisclies . . 32 7 12 26 18 „ 8in Tlicresianum 1) . 22 . . . „ Kei en beziehen Stipendien jeder zn 80 11. jabrlich, wovou 4 von der Landwirthschaftsgcsellschaft und 1 voinFilrsten Alois vom Liechtenstein gegrundet wurden. Diese Stipendien und die Verwerthung der von den Zoglingen geleisteten Arbeiten decken die siimmtliehen Verpflegskosten. AlsLehrmittel dient eine Sammlung von Mineralien und die zum Retriebe des Gutes gehorigen landwirthschaftlichen Geršithschaften. Chirurgiiitche LcIiraiHtali xu Wic». Dieselbe besteht aus einem dreijabrigen Curse fur Wundiirzte, und cinem halbjahrigen Curse fiir Hebammen. Die Leitung fiihrt der jeweilige Dec.m der medicinischen Facultat an der Wiener Universitat. Die in deulscher Spracbe vorgetragenen LebrgegenstSnde sind die folgenden: Im IVintcrsemcster. VVochentlich Slundcn Vorbereitungs-Wi9senschaften.................................................. ii Anatomio...................................................................... !i Theorotischo Medicin.......................................................... 10 Gerichtlicho Medicin........................................................... 8 Medicinische Klinik........................................................... 10 Chirurgischo Klinik und Operationslehrd..................................... 13 Thcoretische Geburtshilfe (fiir Hebammen)...................................... K Im Sommersemester. Vorbereitungs-Wissenschaflen ................................................. 10 Anatomie....................................................................... K Theoreiiscbe Medicin..................•....................................... 10 Medicinische Klinik......................................................... 10 Chirurgische Klinik und Operationslehre..................................... 13 Augenheilkunde................................................................. 5 Theoretische Geburtshilfe (fiir VVundlirzte)................................... S Geburtshilfliche Klinik....................................................... 10 Theoretische Geburtshilfe (fiir Hebammen)..................................... !i Daa Lebrpersonale bestand aus 7 Professoren, 4 Privatdocenten, 1 Supplenten und C Assistenten. Die Anzahl der Schuler im Studienjahre 1851 botrug 331, wovon 150 im ersten, 93 im zweiten und 88 im dritten Jahrgange; jene der beiden Hebammen-eurse betrug 185 Schulerinnen, von \velchen 101 im Wintersemester und 84 im Sommersemester die Anstalt besuchten, und darauf durch G Wochen in der Gebiir-anstalt den practischen Unterricht genossen. Nach dem Religionsbekenntnisse befanden sich unler den Schiilern Schulerinnen Katholiken .................................... 232 178 Griechisch Nichtunirle.................. ii Protestantcn augsburger Cunfession . . . 23 5 „ belvetischcr „ ... 18 'l Israelitcn......................... 53 Zusammen 331 185 Nach der Nalionalitat ziihlle man untcr den Schiilom Schiilerinnen Deutsche............................................... 88 89 Slaven.............................................. 16(5 72 Magyaren............................................... 24 24 Judeti................................................. 53 Zusaininen 331 185 Wahrend des Studienjahres 18S1 wurden an dieser Anstalt 105 Wiindiirzte und 138 Hebammen approbirt und beeidet. Die Lehrmitlelsammlungen sind bis jetzl nocli mit jenen der Wiener Universitat vereiniget. Universitat zu Hien. Die Universitat zu Wien gehort zu den vollstiindigen Lehranstalten dieser Art, da sie. die Studienabtheilungen sammtlicher 4 Facultaten besitzt. Sowobl riiek-sichtlich der Lehrkržfte, als auch der Ausdehnung und VolIstSndigkeit ilirer Lehr-mittelsammlungen nimmt dieselbe den ersten Plafz unter den osterrcicbischen Univer-sitalen ein. Mil Ausnabme der Vorlriige der theologischen Abtbeilung, welclie zum grossten Theile in lateinischer Sprache gelialten werden, wird bei allen iibrigen die deutsche Sprache beniitzt. Die im Studienjalire 1851 vorgelragenen LebrgegenstSnde und deren Besuch zeigt die folgende Uebersiclit: Winler semester. Theologisclic S t u tl i e n. Wochentlich Stundcn Zuhorer Historia eeclesiastica 9 40 Lingua hcbraica S 39 Archaeologia biblica 4 39 Lingua graeca atque Evang. S. S. Mathaei U 34 llenneneutica bibl 4 34 Prima epistola S. l'auli ad Corinlhos 2 25 Thcologia dogmalica 9 35 Theologia moralis 9 37 Lingua arabica S 33 Loca seleela ex libro Job 2 31 Seelsorglichcs Leliraint 10 34 Kathechetik und Methodik S 16 Erziehungskunde 2 24 Itcchts- und s taa t s w i sse n s c li a ft lic h e S tudi c n. Encvclopfidie und Hodcgetik 5 258 Philosophie (les Recbtes 8 29 Roinisehes Civilrecht S 66 Geschiclite der Quellen des romischen Recbles K 10 Exegese der Quellen des romischen Recbtes 5 7 Romisches Civilrecht, u. z. fiussere Rechtsgeschichte, allgemeino 29 Lehren und dingliehe Redite S Romisches Civilrecht, u. z. iiussero Rechtsgcschichlo, allgeraeiii!! Lehren und dingliehe Rechte 5 18 Allgemeincs oslcrreichisches Kirchenrecht 5 24 Oesterreichischer Strafproccss 5 252 Ocsterreichisch biirgerliches Recht 5 209 Gemeines und flslerreichisehcs Lehcnrecht 2 61 Oeslcrrreichischcs civilgcrichtliches Verfahren in Strcitsachen . . . . 3 193 Kirchenrecht 5 177 is VVoehenllich Ungrisches Civil-Privafrecht.............................................. Gesetzkunde I. Theil...................................................... Theorie der Statistik..................................... ............... Oesterrcichische Finanzgcsetzkundc........................................ Europliisches Volkcrrecht................................................. Encyclopiidie der Staatswissenschaflcn.................................... National-Oeconomie........................................................ » » • ........................................................ Enc^clopadie des Bergwcscns............................................... Gerichtliche Medicin...................................................... Yerrechnungskunde ........................................................ « * * Mcdieinisclie Sludicn Uesehrcibcnde Anatomie.................................................... Pliysiologie ............................................................ Pharmacognosie und Pathologie............................................. Topographiselie Anatomie.................................................. Allgemeine pathologischc Anatomie......................................... Pathologisch anatomische Seciriibungen ................................... Specielle mcdieinisehc Pathologie, Therap:c nnd Klinik (Prof. Skoda) „ „ „ „ (Prof. Oppolzer) „ „ „ „ „ „ (Prof. ltaimann) „ „ „ „ „ (Prof. Holm) „ „ „ „ „ (Docent Haller) Specielle chirurgische Pathologie, Therapie und Klinik (Prof. Schuh) Chirurgischc Opcrationslehre (Prof. Schuh) . . „ „ (Prof. Dumreieher) . . . Pathologie und Therapie der Augenkrankheitcn .... Anatomie des Auges, Physiologie und Opcrationslehre Chirurgische Instrumenten- und Bandagenlehre .... Theorctische Gehurtshilfe................................. Practisehe Gehurtshilfe (dureh 8 Wochon).................. Gerichtliche Medicin...................................... Klinik der Hautkrankhoilen................................ Klinik fiir Syphilis...................................... Theoretische Vortriige iiber Syphilis..................... Klinik der Kinderkrankheiten.................•............ Klinische PUdiatrik im St. Anncnspitale................... Theoretische und klinische Psyehiatrie................. . Percussion und Auscultation............................... Zahnheilkunde............................................. Histologie................................................ Vortriige iiber Gelenke................................... Homoopathische Klinik..................................... Gcschiehte der Medicin und Epidemiologie.................. Diiitetik und Gesundheitslehre............................ Anatomie und Physiologie der Geschlechtstheile . . . Philosophische Studie n. Moralphilosophie.......................................... Allgemeine Ethik.......................................... Psychologie und Logik..................................... Geschichte der Philosophie................................ Geschichte der griechischen Philosophie................... Allgemeine Weltgeschichte............................ . . . Geschichte Europas im 18. Jahrhunderte.................... Geschichte der romischen Literatur........................ Oesterreichische Staatengeschichte........................ Hohero Analysis, algebr. Analysis und Difler. Calcul . Methode der Variation willkurlicher Conslanten . . . . Algebraische Geometrie.................................... (P. Dumreieher) ICI111ICII nden Zuhorcr 6 6 5 282 2 204 3 240 S 70 2 16 4 228 8 88 3 20 4 119 10 47 8 33 S 170 8 260 8 394 4% 260 3 363 3 72 10 174 10 128 10 3 7% 26 7% 4 10 242 10 67 3 42 3 12 3 90 3 37 4 169 3 44 21 S 100 7'A 8 s 14 1 30 3 11 3 18 3 3 3 4 3 16 3 1 1 8 3 28 3 9 3 4 3 12 3 47 3 44 3 7 4 10 2 3 3 199 3 180 3 34 3 184 4 4 2 5 3 3 Ki DilVerential- und Integrnl-Rechnung ...................................... 3 <; Theorotischo Astronomio.................................................... 2 13 Physik mit mathematischer liegriindung..................................... !i 21 Demonstrativo Experi(iiental-Physik........................................ 10 14 Allgemeine und pharmaceutisehe Cliemic..................................... !i 170 Methode der iinalytischen Chemie........................................... 1 53 Chemisehe Uebungen.................................................... , 18 Allgemeinc Chemie.......................................................... j; 143 Einleitung in die Naturgcschichte.......................................... 4 3 Zoologie................................................................... 4 256 Geschiehtc der I’flanzonwelt............................................... 41/ 98 Mineralogie................................................................ 5 254 Grundprincipien der Agricultur, Chemie und Physik.......................... 5 14 Mittelliochdeutsclie Laut- und Flexionslehre............................... 5 15 Aristophanis equites et nubes....................................... . . . 3 32 Slavische Philologie und Literatur...................................... K 4 Grammatik des Sanskrit..................................................... 3 1 Ueber die 12 kleinen Propheten............................................. 2 1 Vergleichende Sprachvvissenschaft.......................................... 2 4 Grammatik der arabischen Spracha........................................... 2 4 Chaldiiischo Sprache....................................................... 1 4 Ueber slavische Alterthumer in Nord-Deutschland............................ !J 1 Sommersemester. Theologische S t u d i e n. Historia ecclesiastica..................................................... 9 40 Introductio in libros V. T................................................. 4 39 Jeremia Propli............................................................. tj 30 Indroductio in libros N. T................................................. 4 34 Evangelium S. Matlmei...................................................... t; 34 Prim a epistola S. Pauli ad Corinlhos...................................... 2 25 Jurisprudentiu ecclesiastica............................................... 2 41 Theologia dogmalica........................................................ 9 35 Theologia moralis.......................................................... 9 ;j7 Seelsorgliches Lohramt..................................................... 9 33 Katechctik und Methodik.................................................... i; 34 Lingua Chaldaica........................................................... 5 21 Selecta libri Job cap...................................................... 2 24 Erzieliungskundo........................................................... 2 34 11 e c h t s - u u d staatsvvissenschaftlicbe S I u d i o n. Philosophischcs Staatsrecht................................................ ;; 200 „ Staatenrecht............................................. 2 70 Speculalive ltechtsphilosophie, u. z. Staalsreclit......................... !> jo „ „ Prineipien des weltl. Itechles . . 5 28 Romisches Privatreeht...................................................... 15 ;;o „ Civilrecht (Prof. llornig).................................... g jO „ „ (Prof. Huze).......................................... !J 21 Exegese der Quelleu des romischen Heclites................................. 5 4 Oe terreichisches allgemeines Strafreclit.................................. i; 193 >, „ biirgerliches Recht................................... 5 290 Gesetzliches Erbrecht...................................................... 2 38 Oesterreichisches HamUls- und Wechselreeht................................. 4 ^44 Oesterreichisches civilgerichtliches Verfahren............................. 5 J 33 Kirchenrech*, u. z. Kirchenvervvaltung..................................... 5 153 » » » osterreichiseheg Eherecht.............................. 5 24 Practische Vortriige uber das osterreichische StratVerfahren .... 3 47 II. Tbeil der osterreichischen Vervvaltungs-Gcsetzkunde................... 5 230 Statistik dfs osterreichischen Kaiserstaates............................... 2 218 „ der curopiiischen Staaten............................................ 1 y(j Strafgesetz uber Gofallsiibertretungen..................................... 4 170 Positivos europiiisches Volkerreeht........................................ 5 (jj Wochentlich Finanzpolitik......................................................... Politische Bedcutung der englischen S(aat3verfassung.................. Oesterreichiscbes Bergrecht . •............................. Allgemeincs osterreichischcs Bergrecht................................ Gerichtliche Medicin.................................................. Staatsrechnungsnissenschaft........................................... Modicinische Studie n. Descriptive Anatomie.................................................. Pbysiologie........................................................... Pbarmakodynamik und Beceptirkunde..................................... Topograpliische Anatomie.............................................. Specielle pathologischc Anatomie...................................... Pathologisch anatomische Seciriibungen................................ Spec. inedic. Pathologie, Therapie und Klinik (Prof. Skoda) . . n n » n v » (Prof. Oppolzer) . n m » n »» n O *of. Hclm . * n m n » » »> (Docent Haller) . Spec. chirurg. „ „ „ „ (Prof. Schuh) . . „ „ » ,i „ „ (Prof. Dumreichor) Chirurgische Operationslehre (Prof. Schuli)........................... „ „ (Prof. Dumreicher)................. Ambulatorium fiir Augenkranke......................................... Augenklinik........................................................... Chirurgische Instrumenten- und Bandagcnlehre.......................... Theorctiach specielle Pathologio und Therapie der Augen . . . Theoretische Geburtshilfe............................................. Practische „ (durch 8 VVochcn)................... Medicinischc Polizei.................................................. Gerichtliche Obductionen.............................................. Klinik fiir Syphiiis.................................................. „ der llautkrankheiten............................................. „ „ Kinderkrankbeitcn........................................ Klinische Piidiatrik im St. Anncnspifale.............................. Percussion und Auscultation........................................... Zalinheilkunde........................................................ Ilomoopatische Klinik im Spitale der barmlierzigen Schwestein . Gcschichtc der Medicin und Epidemiologie.............................. P h i I o s o p li i s c h e Studie n. Religions-Philosophie................................................. Psychologie und Logik................................................. Geschichte der Pliilosophie........................................... Psychologie........................................................... Allgcmcine Wcltgcschichte ............................................ Oesterreiehisohe Staatengeschichte.................................... Geschichte des griechisclien Volkei................................... Politische Geschichte des 6. und 7. Jahrbundertes..................... Uebungen in der Geschichte............................................ Diplomatische Geschichte Oosterrcichs................................. Storungen in der Bevvegung der Himmelskorper.......................... Intcgration der Differentialgleichungen............................... Differential- und Int>*gral-Calcul.................................... Analysis der Geoinetrie............................................... Sphiiriscbc Trigonomelrie............................................. Integral- und Variationsrcchnung...................................... Practische Astronomie................................................. Methode der klcinstcn Quadralo........................................ Physik mit matheniatischer Begriindung................................ Demonstrative Kxperimental-Physik..................................... Physik fiir Pharmaceuten.............................................. Allgemeine Chemie..................................................... Practische Uebungen................................................... Statist. Mittheil. 1852. 4. Heft. leimicii mden Zuhorer 5 225 2 IG 5 30 S 31 4% 57 10 92 s 171 5 254 G 195 3 232 S 304 3 270 10 158 7% 196 7% 15 5 15 10 220 10 98 3 50 3 27 5 21 10 78 2 154 3 8 5 109 24 5 109 3 30 K 48 15 S 10 5 18 5 3 3 18 S 10 3 22 3 30 3 41 2 13 S 38 5 13(5 3 181 4 58 3 170 2 15 3 45 4 5 2 2 3 12 2 4 1 2 3 3 4 5 1 4 5 60 10 14 4 35 8 149 . 49 2 Allgcmcino mcdicinische Chcmie..................................... „ „ Naturgcschichte...................... Lobende und fossile Mullusken...................................... Anatomie und Physiologie der Pflanzen.............................. Morphologie und Svstenmtik dcr Pilanzen............................ Speeicllc Mineralogie.............................................. Agrieultur-Chemie.................................................. Slavisclie AUerthumer.............................................. Griechisehe Syntax................................................. Sympliosion........................................................ Oden des lloraz.................................................... Cicero’s Reden pro Scxtio ......................................... Mittelhochdeutsche Grammatik....................................... Allslovenisches Leben Cyrills und Methuds.......................... Sanskrit Chrestomathie............................................. Vergleichende Grammatik............................................ „ „ der aram. und syrischeiv Sprache Erkltirung des Korans.............................................. Geschiehte der judischen Literatur................................. IIUIUM den Zuhorcr S 13« 4 7 3 12 3% 190 0 285 37 K 7 5 4 24 4 2!) 4 27 2 2!) 3 1 !> 3 6 3 2 2 3 2 1 2 4 1 3 Ausser den genannten Lehrgegenstanden wurden von Lehrern vorgetragen: Woehentlich Italicnischo Sprache (Tit. Prof. Fornasari) „ Literatur „ „ „ Italienisehe Sprache (Lehrer Ponisio) . . . „ Literatur „ „ . . . Franziisisehe Sprache............................ Knglische „ ........................ Ungrische „ ........................ Polniselie „ ........................ Bohmische „ ........................ Stenographie mit deutschem Vortrage . . . „ „ bohmischem „ . . . Turn-Untcrricht..................................... Stundcn 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 0 Die Schiller dieser Gegenstande finden sicli jedocli in den vorliegenden Ein-gitben nicht angegeben. Das Lehrpersonale bestand im Winlerspmester 18Ii 1 atis 1 IG Personen, und zwar: Studie n-A b t h e i I u n g Ordent-liclie Pro- fessoren Ausseror- dentlichc Professo- ren Sup- plcn- ten Ad-june-ti' n Assi- stenlen Privat- Docen- ten Lehrer Zusam- men Theologisclie 6 1 2 . 9 Jurirtisehe 11 3 1 » 24 Medicinische 12 !i 12 18 47 Philusophischo .... 19 4 • • !i 8 30 Zusammen 48 12 2 2 12 32 8 110 Die Zabl der Schiiler belief sicli in demselben Semester auf 2.410, worunter 1.090 vom halben Collegiengelde, 130 vom ganzen Collegiengelde befreit waren. lin Ganzen sind fiir diesen Semester an Collegiengeldern 23.11 K 11, eingegangen, wogegen an 259 Stipendisten und Stiftlinge 37.457 11. vertheilt vvurden. Von der Zalil der Studirenden im Sommersemester (2.402) waren 929 yom halben, ISO voin ganzen Collegiengelde befreit, an welcher Gebiihr zusammen 24.430 fl. eingezahlt wurden. Stipendien wurden an 236 Studirende im Gesammtbetrage von 35.908 11. ausgcfolgt. Nach dem Religionsbekenntnisse verlheilt sich dio nachgewiesene ZahI der Studirenden im Wintcrsemester auf folgende Wcise: Studie n -A b t h c i 1 u n g Katlio- likcn Griechisch- Protestan-ten augsb. u. helvet. Confession Isracliten Muha- medaner Zusam- men Unirle Nicht- unirte Theologischo . . . 1154 . 154 Juridische .... 958 4 Ki 17 39 1.034 Medieinische .... 044 8 17 47 125 1 842') Philosophische . . • 378 • 1 • 7 386 Zusammen 2.134 12 34 64 171 1 2.416 Die Nationalifat derselben Zalil der Studirenden wird auf folgende Weise iiaclige\viesen: S t u d i e n -A b t li e i 1 u 11 g Deut- sche Italie- ner Magya- rcn Cie- chen und Miihror Polen und Hutlie- nen Siid- slavcn \Vala- chon Juden Zusam- inen Theologische . . . 05 1 36 40 4 5 3 154 .luridisihe .... 428 35 75 280 04 110 3 39 1.034 Medieinische . . . 238 28 102 186 69 08 26 125 842 Philosophische . . . 128 3 27 102 48 4(5 25 7 386 Zusammen 859 07 240 608 185 229 57 171 2.410 Die im Studienjahre 18J51 aligeleglen strengen Priifungen, statfgehabten Dis-putationen und Promotionen ergaben die folgenden Resullate: S t u d i c n -A b t b e i 1 u 11 g U i go ro se n Disputa- lionen Promo- tionen mit Approbation mit Rcprobation Theologischo 30 7 7 Juridische 68 8 12 14 Medicin ische 246 14 71 Philosophische 1 2 Zusammen 345 22 19 94 *) Darunter 96 Pharmac čuten. Als fiir sammtliehc Studien-Abtheilungen gemeinschaftliehe Lehrmittelsammlung ist die Universitats-Bibliothek zu ervviihnen, wc!che im Jahre 1851 im Ganzen 135.500 Biinde zabite; ausser dieser Sammlung besitzen die thcologische, rechts- und staatswissonschaftliche Studien-Abtheilung keine weiteren Lehrmittel. Fiir den medicinisch-chirurgischen Unterricht bestehen die Kliniken im allge-meineu Krankenhause (und im St. Annenspitale) zu Wien, und es ist jede de~-selben mit den nothwendigen Sammlungen von Instrumenten verseben. Ausserdem besitzt jede Lehrkanzel die betreffenden Lehrmittel und es sind darunter besonders bervorzuheben die Sammlung anatomischer Praparate (1.567 Nummern), die Sammlung von Praparaten fiir vergleicbende Anatomie, \velche erst im Studicn-jabre 1851 erricbtet, zu Ende desselben schon 710 Nummern ziihlte, die Sammlung patbologiseh-anatomiscber Praparate ( 2.397 Sttick), die Sammlung anatomischer Wacbspriiparate des ehemaligen Josephinums, die Sammlung fiir die Lehrkanzel der Physiologie (328 Nummern) und die Sammlungen fiir die Lehrkanzel der Pharmakologic (1.500 Stiick). Zu den Lehrmittelu der philosophischen Studien-Abtheilung gehoren die Sternwarte, der botanische Garten, das naturhistorische Museum, dessen zoologisches Cabinet 10.114 Thierarten und Exemplare und dessen mineralogisches Cabinet 0.742 Mineralien zabit, das chemische Laboratorium, das physikalische Institut mit 1.07i> Apparaten und die im Entstehen begriflene Central-Anstalt fiir Meteorologie. PiMifiingcn fiir Cfljinnaslallcliraints-Camlidatcn. Bei der zu VVien brstehenden k. k. wissenschafllichen Priifungscommission fiir das Gymnasial-Lehramt meldeten sich und \vurden im Laufe des Jabres 1851 gepriift 17 Candidaten, worunter 3 zuriickge\viesen, 7 fiir das Untergymnasium nebst einer oder 2 Classen des Obergymnasiums und 7 fiir das ganze Gymnasium die Lehramtsbefiihigung erbielten. Tlieorcllsclie §(aals|)rilfiiiig;cn. Fiir diese 1’riifungen besteht ebenfalls zu VVien eine Commission; die Ergeb-nisse der Priifungen im Laufe des Studienjahres 1851 \varen die folgenden: Priifungs- Abthcilung Zahl der Zahl der Reprobirten Gesanmitzahl der Gepriiften rinfach mit Auszeichnung befiihiget Erkliirten Allgcmeinc 22 G 14 42 Staatsrechllich-administrative . . 3 2 2 7 •luilieiclle 20 17 12 85 Zusammen 81 28 28 104 Oesterreich ob der Enns. Dieses Kronland besitzt an Mittelschulea 2 Gymnasien und als besondere Lehranstalt eine Hebammenschule zu Linz. Gjmnasien. Beidc Gymnasien, zu Linz und zu Kremsmiinster, zahlen 8 Classen und sind bereits vollstiindig nacli der neuen Studienordnung reorganisirt. Im Schuljahre 1851 zeiglen sicb die folgenden Ergebnissc. G y m n a s i u in Classe Vortrags- Sprache ZahI der Lehrer Zahl der Schiller Linz 8 dcutsch 19 309 Kremsmiinster 8 » 19 asi Zusammcn 38 SGO Nacli dem Stande und der lehramtlichen Stellung befauden sich unter dem angegebenen Lehrpersonale: G y m n a s i u m Professoren Supplenten Lehrer Zusammen geist— lieh welt- lich gcist- lich welt- lich geist- lieh well- lich geist- lieh welt- lich Linz 10 2 2 S 10 9 Kremsmiinster 14 • 1 • 1 3 10 3 Zusammen 24 2 1 2 1 8 20 12 Die geistlichcn Lehrer am Linzer Gymnasium sind theils Augustiner (8), Ihoils Cistercienser (1), theils Weltpriester (1); am Gymnasium zu Kremsmiinster gehoren jedoch sammtliche geistlichen Lehrer dem Orden der Benedicliner an. Vou der Gesammtzahl der Schiller waren liSS Katholiken und 5 Protestanten augsburger Confession (3 zu Linz, 2 zu Kremsmiinster). Der Nationalitat nacli 'varen sammtliche Schiller des Linzer Gjmnasiums Deutsche; unter den Schulern zu Kremsmiinster zabite man 234 Deutsche, 10 Slaven, 8 Italiener, I Diinen und 1 Nonveger. Auf die einzelnen Classen enttallt die folgende Schillerzahl: G y m n a s i u m 1. 2' 3. 4. Si. 6. 7. 8. Zusam- C 1 a s s e men Linz Kremsmiinster . . . 40 S2 44 30 44 38 30 29 37 20 37 24 34 31 31 27 309 251 Zusammen 98 74 82 65 57 61 65 58 560 Nur an dem Gymnasium zu Kremsmiinster befanden sieli 4 Privatisten, alle iibrigen waren oiTentliclie Schiller. An Schulgeld wurden im Studienjahre 1851 von zusammen 133 Sclnilern 1.652 fl. entrichtet; Aufnahmstaxen wurden in diesem Jahre nocli nieht eingehoben. 74 Stipendisten an beiden Gymnasien bezogen im Ganzen einen Geldbetrag von 9.494 11. Die Maturitatsprufungen im Jahre 1851 ergaben die folgendea Resultate: G jmnaiivm Zur 1’riifung gcmeldet Wirklieh gepriift ApproLirt Reprobirt Linz 31 29 29 Kremsmiinster 23 23 22 1 Zusammen 54 52 51 1 Dieses Verhaltniss der Gepriiften und fiir dcn Besueli der Universitat reif Befundenen zur Zalil der Schiller der 8. Classe zeigt sicli so giinstig wie in keinem anderen Kronlande; der Sehluss auf die Vorziigliclikeit des Unterrichtes und der Strebsamkeit der Gymnasialschiiler nach hoherer wissenschaftliclier Aus-bildung liegt demnaeh sehr nahe. Als l!e\veis dafiir gelten noeh die ausserordent-lichen Lehrgegenslaude, welche an diesen Gymuasiea vorgelragen und verlialt-nissmassig selir zahlreich besuelit werden. Im gedacliten Schuljahre zahlten die Vortrage an den Gymnasien zu Linz, Kremsmiinster Sehiiler Ueber italienisehe, frauzusisehe und cngliselic Spraehe ... 80 75 „ Kalligraphie...................................................... 13 80 „ Zeiehnen.......................................................... 26 !)3 „ Gesang........................................................... 104 18 „ Sehwinimea........................................................ KI 46 „ Gymnastik......................................................... . ijO „ Feehten.......................................................................... 19 „ Slenograpliie..................................................... . 10 „ Ijandvviithseliaftslelire......................................... 14 „ Erziehungskunde................................................... 29 Vorziiglich in ibrer Vollstiiudigkeit, weim aucli gerade nieht von besonders bedeutendem Umfange, sind die Lehrmittel der beiden Lehranstalten, und zvvar Bibliotheken, naturhistorisehe Sainnilungeii und physikalische Cabinete. Die Erhaltungskosteu des Gymnasiums zu Linz mit InbegrilT der Gelialte der geistliehen 1’rofessoren \verden aus dem Studienfondc, jene des Gymnasiums zu Kreinsmunster aber durehgangig aus den Renten des Benedictinerstiftes bestritten. llebainmcii.seliulc. An dieser Lehranstalt werden jahrlieh zwei Curse der theoretischen und prac-tischen Geburlsliilfe abgehalten; fiir die Vortriige (in deutseher Sprache) besteht das Lehrpersonale aus einem Professor, \velehem fiir die praetisehen Uebungen im Gebarhause 1 Seeundarwuiidarzt und 2 Hebannncn zur Seite stehen. Die Vorlesungen bcider halbjahrigen Abtheilungen wurden ini Studienjahre von 37 Sehtile- rinnen deutscher Abstaminung und katholisciier Religion besucht, welche sammt-lich nach Ablegung der Priifung als Hebammen diplomirt wurden. Als Lehr-mittel besitzt diese Anstalt die erforderlichen Praparata und Instrumente. Da weder Aufnahmstaxen, noch Schulgelder von den Schiilerinnen eingehoben werden, so werden die Erhaltungskosten dieser Scbule theils aus dem Studienfonde, theils aus dem Gebarhausfonde bestritten. Salzburg. Das Kronland Salzburg besitzt an offentlichen Lehranstalten ein Gymnasium und eine cbirurgische Lehranstalt (verbunden mit einem Curse fiir Hebammen); die gegenwartig noch weiters zu Salzburg bestehende Unter-Realschule vvurde erst am 15. November 1851 eriilTnet, kann also hier, wo es sich um die Lchr-anstalten des Schuljahres 1851 handelt, nicht in Betracht kommen. Das Semi-narium puerorum zu Salzburg endlich, welches die 5 unteren Gymnasialclassen besitzt, wird als Privatlehranstalt betrachtet, riicksichtlich deren keine Nachwei-sungen vorliegen. Gjmnasiuin. Das Gymnasium zu Salzburg ist ein vollstiindiges von 8 Classen, die Leitung fiihrt ein weltlicber Director. Das Lehrpersonale zahlt 11 Professoren, 4 Sup-plentcn und 4 Nebenlehrer, worunter 8 Professoren und 2 Supplenten Benedictiner aus den Stiften St. Peter und Miehelbeuern sinil. Die Vortragssprache ist durch-wegs die deutsche. Im Jabre 1851 befanden sich an dieser Lehranstalt 303 Schiiler, und zwar 301 ofientliche und 2 Privatisten. Aufnahmsgebiihren \vurden in diesem Jahre nicht eingehoben; das Schulgeld von 77 zahlenden Schulern belief sich auf 978 (1. Unler den 22(> voin Schul-gelde Befreiten genossen 45 Stipendien im Gesammtbetrage von 4.000 tl. Sammtliche Schiiler dieses Schuljahres \varen Katholiken, und zwar: 301 Deutsche, 1 Italiener und 1 Siidslave (Kroate). Unter den Schulern deutscher Abstammung befanden sich 294 Ialander und 7 Auslander (Baiern). Nach den Classen vertheilt entfielen im Schuljahre 1851 auf (lic 1. Classe.................................. 30 Schiiler ..2. * ................................... 35 „ » 3. „ ........................... . . , . 55 „ »4. » ................................... 20 „ », 5. „ ................................... 51 „ »O. „ ................................... 35 „ ,,7. ,.................................... 33 „ »8. „ ................................... 32 „ Zusummcn 303 Schiiler. Von den Schiilern der 8. Classe meldeten sich 27 zur Maturitatspriifung; wirklich gepriift wurden 20, worunter 17 fiir den Universilatsbesuch reif eikliirf, 9 aber reprobirt vvurden. Die ausserordentlichen Vortriige tiber italienische Spracho besuchten 18 Schiiler, den Gesangsunterricht genossen 70 Schiiler. Mit Ausnahme der Beitrage von Seite der Benedictinerkloster von Sl. Peter uiid Miehelbeuern, welche in den Besoldungen der Professoren dieses Ordens bcstehen, \verden die ubrigcn Erhaltungskosten dieser Lehranstalt aus dein Studien-fonde bestritten. Au Lelirmitteln ist vorlianden die ehemalige Lycealbibliothek, die im Entstehen begriflene eigene Bibliotbek, unbedeutcnde mineralogische und zoologischc Samm-lungcn und cin mit den nothvvcndigsten Apparaten verselienes physikalisclies Cabinet. Cliirurgisdic Lrliran^tall. Diese Lehranstalt stelit unter der Leitung des k. k. Krcis-Medicinalratlies zu Salzburg; das Lehrpersonale bestelit aus 7 ordentlichen Professoren und 2 Assistenten. Die Vortriige in deutscbcr Sprache umfassen: Botanik, Chemie, Pbysik, Anatomie, theoretische und practische Medicin, theorctische und practische Cbirurgie, Augenheilkunde, Geburtshilfe, Vetcrinarkunde und Seuclienlehre; sammt-liche Lehrgegenstande sind auf 3 Jahrescurse vertheilt, woran sicb cin halbjahriger Curs iiber Geburtshilfe fiir Hebammen anschliesst. Im Jahre 18S1 befanden sicb an der Anstalt: im I. Jahrgange..................... . 37 Schuler „H. „ 17 „ „ IH. „ ♦ ♦ 9 „ Zusammcn G3 Schuler, dann im llebammencurse ..... 8 Schiilerinnen. und als ausscrordentliche Hiirer der Anatomie ........................ 4 chirur. Lehrlinge. Mit Ausnahme von 4 czechischen Schiilern, \varen alle ilbrigen Zijglinge und sammtliche Hebammen deutscher Abstamrnung, so\vie sammtliche Zoglinge und lleb-ammen katholischer Beligion. Im Laufe des genannten Schuljahres \vurden H) Wundiirzte approbirt und 7 Hebammen als solche diplomirt. Die Erhaltungskosten dieser Lehranstalt werden vom Studienfonde getragen, nur die Kosten fiir die geburtshilfliche Klinik hestreitet der Gebarhausfond. Die Lehrmittel dieser Anstalt sind bedeutend und zahlen: cine Mineralien-sammlung (bei 1.000 Sliick), eiu allgemeines Herbarium und Salzburger Flora (11.400 Exemplarc), einc Samen- und Friichten-Sammlung, ein botanischcr Garten mit Kalt- und Warmhaus, einc Sammlung botanischer und chemischer Wcrke, ein chemisches Laboratorium, ein anatomisch-physiologisch-palhologisches Muscum (1.260 Praparate), eine pharmakologische Sammlung, cine reichc Sammlung ehi-rurgischer und geburtshilflicher Instrumente, Apparate zu physiologisch-patholo-gischen Experimenten, 3 Mikroskope und eine kleine Sammlung von Modellen fiir Bettungs-Apparate. Steieimark. Steiermark zahlt an Mittelschulen 4 Gymnasien und 1 Bealschule; an speciellen Lehranstalten: 3 landsvirthschaftliche Schulen; an hoheren Lehranstalten: eine teehnische Academie (Joanneum), eine montanistische Lehranstalt, eine chirur-gische Lehranstalt und eine Universitat. Gymna»ieii. Die Gyinnasien zu Gratz mul Marburg bestehen aus 8 Classea; jenes zu Cilli hatte im Schuljahre 1851 noch 7 Classcn und jcnes zu Judenburg G Classen. Uebersicbtlicb lassen sicli die Ergebnisse des genannten Jalires auf folgende Weise darstellen: Gymnasium Classcn Vortrags- Spracho Zalil der Lehrer Zalil der Schiller Gratz 8 deutsch 20 530 Marburg 8 15 198 Cilli 7 13 152 Judenburg 0 » !) 53 Zusammen . 57 939 Das Lehrpersonale vertbeilt sicli nach dem Stande auf folgende Kategorien: G y m n a s i u m Professoren Supplontcn Ncbenlehrer Zusammen geisl- lich vvelt- lieh geist- lich welt- lich geisl- lich welt- licli geisl- lich well- licb Gralz 7 2 1 2 . 8 8 12 Marburg 1 7 3 2 . . 2 4 11 Cilli 2 1 1 7 2 3 10 Judenburg 8 • • • • 1 8 1 Zusammen 18 10 5 11 • • 13 23 34 Die geistlichen Professoren dcr Gymnasien zu Gratz und Judenburg gehbren dem Orden der Benedictiner (Stift Admont) an; jene der beiden andcren Gymnasien sind Weltpriester. Als geistliclies oder KIostergymnasium ist jedoch nur jenes zu Judenbug zu betrachten, da au jenem zu Gratz die Competenz ftir Professoren-stellen aueli Weltlichen offen steht. Die grosse Mehrzahl der nachgevviesenen Schiller im Schuljahre 1851 besuchte die Vorlesungen; als Privatisten waren zu Gratz 59, zu Marburg 3 und zu Cilli 2, zusammen 64 Schiller eingeschrieben. Mehr als zwei Driltheile sammtlicher Schiller (628) \varen von der Eutrichtung des Sclmlgeldes hefreit; von den iibrigen 311 Schiilern wurden 3.G52 tl. Schulgeld und 4G2I1. als Aufnahmsgebiihren erhoben. An Stipendisten befanden sicli unter der Zalil der vom Untcrrichtsgelde Befrciten 95 mit dem jahrlichen Gesammtbezuge von 4.343 tl., \vorunter die nieisten (08 mit 2.639 tl.) am Gymnasium zu Gratz. Unter den Schulern waren: G y m n a s i n m Katlioliken Griechisch Nichtunirte Protestanlen augsburger Confession Anglikauci' Zusammen Gratz 828 8 1 2 530 Marburg 198 . . . . «... • • 198 Cilli ll>2 • . • . • ♦ 152 Judenburg 53 .... .... .... 53 /usamincn 931 8 1 2 939 Da die lJevolkerung Steiermarks fast aussehliessend aus Kallioliken besteht, so erklart sich der geringe Antlicil, den andero Confessioneii an dcr Zahl der Gym-nasialschiiler nehmcn, b!os dadurch, dass dicse Letzteren Soline von in Gratz woh-nenden Fremden sind. Der Nationalitiit nach zabile man unter den Schiilern: G y m n a s i u m Dculscho Sloveni n Nord- slaven Engliinder /usamincn Gratz 48« 48 2 830 Marburg 87 III 198 Cilli 51 101 • » 182 Judenburg 52 1 83 /usamincn 070 200 1 2 939 Nach den Classen verthcilen sieh die angeftthrten Zahlen der Schiller auf folgende Weise: G y m n n s i u ni 1. 2. 3. 4. 5. 0. 7. 8. Zusam- men 3 1 a s s Gratz 84 76 04 58 82 57 00 88 830 Marburg .... 38 18 25 28 34 14 21 20 198 Cilli 27 28 23 20 25 17 12 152 Judenburg . . . 5 9 8 14 9 8 • 53 Zusammen 154 131 120 120 120 90 93 105 939 Von den Schulern dcr 8. Classe ineldeten sich am Schlusse des Jahres 1851 zur Maturitiitsprufung ain Gymnasium zu Gratz 60, zu Marburg 12; gepriift wurden 62 und beziehungsweise 12. Reprobirt wurden bei diesen Priifungen am Gymnasium zu Gratz 3, zu Marburg 1 Schiller; alle tibrigen Gepriiften erhielten das Zeugniss der Ueife fiir den Besuch dcr Universilat. Ausserordentlicbc Vortriige wurden im Scliuljalirc 18151 gehalten uud besucht: G e g e n s t U n d e G y m n a s i u m z « Gratz Marhurg Cilli Judenburg S c h ii 1 c r Italicnische Sprache .... 11 12 21 17 Franzosiseho „ .... 3 Slovenische „ .... 49 Kalligraphie 23 47 Stenographic 43 14 Zeichnen !) 37 Gcsang 27 40 18 . . . . • Gymnastik 121 Mnemonik 31 Dem Gymaasium za Gratz stehen als Lehrmittel (lic beiden bedeutenden Bibliothcken der Universifat und des Joanneums zu Gebote; die ubrigen drei Gymnasien besitzen eigene Bibliotheken. Ausserdem finden sicli nn allen genannten Gynmasien naturhistorische Sammluugen uud die fiir den Unterricht iri der Natur-lehre nothwendigsten physikalischen Apparate. Die Erhaltungskosten der Gymnasien zu Gratz, Marburg uud Cilli bestreitet ausschliessend der Studienfond; das Gymnasium zu Judenburg wird zu zwei Drittheilen aus dem Studienfonde dotirt, cin Drittheil der Kosten dagegen triigt das Stift Admont. ltealscfiule. Die zu Graf2 bestebende Ilealsehule fiilirt den Namen stiindische Ober-Ileal-schule und stelit unter der Leitung des Directors des Joanneums. Sie zabit zwci Jabrgiinge und eine Vorbereitungsclasse; iiberdies ist, da das Joanneum nur die teclmischen Studien umfasst, die dorfbin gehorende commercielle Abtbeilung mit dieser Ober-Reafschule vereiniget. Die Lebrgegenstiinde der einzelnen Abtbeilungen uud der Umfang des Unter-riebtes sind die folgenden: „ . , Wochcntlic‘h r orbercitungsclassc. Slundcn Ucutselio Spraclic............................................ !> Elementar-Malhematlk.......................................... 7 „ Zciclincn.............................................. C Gcomclrische Anscliauiingsleliro.............................. 2 Zoologie...................................................... 2 lm z\vcilen Semester, ausserdem Botanik....................... !i I. Jahrgang. Religionslchre................................................ 2 Deutsche Sprache.............................................. K Elementar-Malhemalik.......................................... 5 Zoologie und Botanik.......................................... 4 Geographie ................................................... 3 Teclinisches Zeichnen ....................................... 4 Kalligraphie ................................................ 3 j, , , Wochentlich H Jahr0™!l- Slundcn Religionslehie..................................... 2 Deutsche Spraclio.................................. 3 Elementar-Matlieinatik............................. 5 Mineralogie und Botanik............................ 2 Gcographic ........................................ 2 Technisches Zeichnen............................... 0 Kalligraphie....................................... 2 Commercielle Ablheiliuuj. Handels- und Wechselreclit......................... 4 Kaufmiinnischer Geschiiftsstyl..................... 3 Mercantilrechnen................................... 3 Kaufmiinnisclie Buehhaltimg........................ 3 Das Lebrpersonale dieser Anstalt ziililt 7 ordentliche und 1 ausserordentlichen Professor, 3 Supplenten und 1 Assistenten, im Ganzen dahcr 12 Lehrer. Die Unter-richtsspraclie ist die deutsche. Im Studienjabre 1851 wurde diesc Realschule von 202 Scliiilern besucht, wovon 66 fiir dieVorbereitungsclasse, 83 fur den 1. Jahr-gang, 20 fiir den II. Jahrgang und 33 fur die commercielle Abtheilung einge-schrieben und sammtlich von der Entrichtung eines Schulgeldes befreit waren. Die Anzahl der Stipendien und deren Hetriige finden sieh in der vorliegenden Nachweisung niclit angegcben. Mit Ausuahme voa 2 Protesfanten helvetischer Confession geborlen alle iibrigen Schiller der romisch-katholischen Religion an. Der Nalionalitat nacli waren unter den Scliiilern 160 Deutsche, 33 Slovenen, li Italiener, 1 Czeche, 1 Pole, 1 Walacbe, 1 Franzosc. Als ausserordentliche Lelirgegonstiinde sind die Vortriige liber slovenische, italieuische und franzosische Sprache zn betrachten, welclie in zwei Jahrescurse abgetheilt, von den Scliiilern der Realschule besucht vverden; im gedachten Scliul-jahre zahlte man Schiller im 1. Curse 11. Curse Slovenische Spracbe......................... 14 3 Italienischc „ 47 18 Franzosische „ ...... 22 2 An Lelirmitteln sind an dieser Anstalt vorhanden Saminlangen von Landkartcn, Zeichnungsvorlagen, Kristallmodellen, Mineralien, zoologischen Praparaten, Insecten und botanischen Bildenverken. Die Erhaltungskosten dieser Realschule vverden aus der stiindischen Dome-stiealcasse bestritten. ■jan Jahre an dem Institute. Fiir alle Vorlesungen, welche mit Ausnahme jener iiber die franzosisclie Spraehe in den ordentlichen Lehrplan gehiiren, wird weder ein Unterriehtsgeld, noch cine Immatriculationsgebubr entrichtet. Die Lehrgegenstande und der Umfang des Vortrages wšthrend des ganz-jahrigen Curses simi die folgenden: Woehentlieh Zalil der Mincralogie.......................... Gcognosie und PalSontologie . . . /»ologil!............................ Botanik (nur im IF. Semester) . . Hiihere Mathcmalik................... Darstellende Geometrie............... Zeiehnen............................. Practische Gcomctric................. Siluittionszeielinen................. Mechanik und Masehincnlehre . . . Maschincnzeiclmen.................... Strassen- und Wasserbaulehre . . Bauzeichnen.......................... Pliysik.............................. Allgomeine und teehnische Cheinie . Uualilativ analytische Chemie . . . Lami- und Forstwirtliscliaftslelire . Franzosisclie Spraehe................ „ Literatur ................... Ausser einem Direclor und einem Vicedirector zabit diese Anstalt an Lehr-personale 0 ordcntlicbe Professoren und 2 Assistenten. Im Jahre 18U1 \varen an dieser Lehranstalt im Ganzen 110 ordentliche Schuler, siimmtlich Katholiken eingoschrieben, worunter OS Deutsche, 8 Slovenen, 5 Italiener, 1 Pole und 1 Ruthcne. Dic Anzahl der Slipendien und der Betrag der von den-selben genossenen Unterstiitzungsgelder komite naeh Angabe der vorliegenden Naclnveisung fur das genannte Schuljahr nicht erhoben vverden. Ausser den immatrieulirten Schulern besucbten noch 48 Giiste die einzelnen Vortrage; fiir den ausserordentlichen Unterricht der franzosiseben Spraehe waren nur ti immatriculirte Schuler, dagegen 39 Giiste eingcschriehen. Die Vortrage iiber franzosisclie Literatur wurden von 14 Giisten besucbt. Fiir alle Z\veige des Unterrichtes sind reiclihaltige Lehrmiltelsammlungen vorbanden; besondere Erwahnung verdienen dic mehr als 36.000 Bande zahlendc Bibliothek, ein eigener botaniseber Garten mit 2 Glashausern, die Mineralien- sammlung von 11.400 Sliick, das chemische Laboratorium, das physikalische Cabinet und die Sammlung von Geriithen, Mascbinen, Pflanzen, Samen, Ilumus-arten u. dgl. fur die Vortrage iiber Landvvirthschaft. Die Kosten dieser Lehranstalt werden aussehliessend aus dem steiermaikisch-stiindischen Domcsticalfonde bestritten. Stunden Zuhorer 3 27 3 23 2 8 5 14 5 S9 4 39 !} H 47 49 unlieslimmt l [ 27 r, 34 4 i [ 53 unbcstiinmt i !> 23 3 44 3 14 ') Schiiler und Giiste. JVfonlanistisclie liOliranslaH. Der Z\veck der aus der friiher zu Vordernberg bestandenen stiindischen Montanschule umgestalteten hoheren montanistischen Lehranstalt za Leoben besteht in der Ausbildung von Schulern, welche bereits an tecbnischen Schulen die allge-meine Vorbildung erlangt haben, fur den practiscben Dienst des Berg\vesens. Der Curs an dieser Lehranstalt zerfallt in zwei Jahrgange, von welchem der erste Bergcurs, der zweite Hiittencurs genannt wird. Von theoretisehen Gegenstanden wer-den daher nur solche vorgetragen, welche wie Bergrecht und Montan-Verrechnungs-kunde an den technischen Instituten gar nicht, oder \vie Berg- und Hiittenmechanik und Markscheidekunst nur als Theile der allgemeinen Mechanik und practischen Geometrie in beschranktem Umfange vorkommen. Der Vortrag dieser und iiberhaupt aller theoretisehen Lehrgegenstande nebst Besuehen der umliegenden Berg- und Hiittenwerke bildet den \Vintersemester der beiden Jahrgange; der Sommersemester dagegen wird in beiden Jahren den practischen Arbeiten in den Bergbaucn und Hiitten gewidmet. Ausser dem Director zahlt diese Lehranstalt 2 ordentliche Professoren und 2 Assistenten. Die Vortrage vverden durchaus in deutscher Sprache gehalten. Im Jahre 18U1 befanden sich 10 ordentliche Schiller und 12 Zuhorer ati dieser Anstalt; von der Gesammtzahl enffielen 11 SchUler auf den Bergcurs und 11 Schiiler auf den Hiittencurs. Mit Ausnalime eines Protesfanten augsburger Confession waren alle tibrigen Schiiler Katholiken. Der Nationalitat nacb zahlte man darunter 19 Deutsche und 3 Slovenen. Stipendisten zu je 200 <1. waren 8 unter den Schulern; Schulgeld \vitrde von 2 ordentlichen Schulern entrichtet, wahrend die Zuhorer blos die Aufnahmsgebiihr von !J tl. zu zahlen haben. An Lehrmitteln besifzt diese Lehranslalt eine Bibliolhek, dann Sammlungen von berginiinnisch - geognostischen und Hiittenproducten, mathematischen Instrumenten, chemischen Apparalen, Modellen und VVerkzeugen. Die Auslagen fur diese Anstalt werden aus dem Ertrage des Montanisticums bestritten. Cliiriir^isclic lirtiranstalt. Die cbiruvgische Lehranstalt zu Gratz besteht wie jede andere derartige Schule aus 3 Jahrgangen, vvoran sich wie in den tibrigen Kronlandern ein eigener Curs fur Hebammen schliesst. Die einzelnen Lehrgegenstande sind die folgenden: • , , Woohentlii,li I. Jaliraann. ,,, . J Stunden I‘hysik, Chemie und liotanik als Yorbcreiliingswisscn- scliaftcn............................................... .'> Allgemeine und speoiclle Analomio und anatomische Uobungen................................................ 1!> II. Jahrgang. Pliysiologie und Diiiletik, allgemeine und chirurgischo Palhologic, Therapie und Hcccptirkundc .... 10 Geburtshilfe (im II. Semester)............................. S Thierheilkunde (im II. SemestiM').......................... 3 , Wochenllich Ul. Jahrgang. Specielle und mcdicinische Pathologie, Therapie, Au- genheilltunde und Klinik................................. 10 Specielle chirurgische Pathologie und Therapie, Opc- rationslehre und Klinik.................................. 10 Gericlitliche Medicin (I. Semester)............... K Practische Uebungen im Impfcn (II. Semester) ... 3 Ilehammencurs. Theoretisehe Geburlshilfc (I. Semester)........... 5 Practische Uchungen an der Klinik............. unbestimmt Ausser dem Director zabit diese Lehranstalt 7 ordentliche Professoren und 3 Assistenten; die Vortriige werden sammtlich in deutschcr Sprache gehalten. Im Studienjahre 1851 befanden sich an dieser Lehranstalt im I. Jalirgange ordentliche Schiiler..................................... 7S ausserordcnlliche „ . 8 Znsammen 83 Schiiler im II. Jalirgange......................................................... 39 „ » HI- » 38 „ Im G;mzen IGO Schiiler; der Ilehammencurs \vurde von 28 Schiilerinnen Lesucht. Sammtliche Schiiler und Schiilerinnen dieses Schuljahres gehorten dem katholischen Religionsbekenntnissc an. Der Nationalitat nach /iihlte man unter den Schiilern 12G Deutsche, 32 Slovencu, 1 Magyaren und 1 Italiener. Unter den Hebammen gehorten 2G dem deutschen, 2 dem slovenisehen Volksstamme an. Im Laufe des Studienjahres 18I> 1 wurden an dieser Lehranstalt KO Wundarzte und 27 Hehammen diplomirt. Vou den Schiilern dieser Anstalt werden \veder Aufnahmsgebiihren uoch Unter-richtsgehler entrichtet. 7 Stipendisten bezogen in dem genannten Jahre 840 fl.; von den Hehammen genossen 10 Uutersttttzungsgelder, deren Betrag jedoch nicht angegehen wird. Die Lehrmittel bestehen iu einer Hibliothek von beiliiufig G.000 Handen, dann in Sammlungen von chirurgisehen Instrumenten, anatomisch-physioIogisch(U und pathologischen Praparaten. Die Erhaltungiskosten werden mit Ausnahme des Gehaltes des Professors der Thierheilkunde, welcher aus dem standischen Domesticalfonde gezahlt wird, aus dem Studienfonde bestritten. Univcrsitiit. Die Universitat zu Gratz bestelit aus drei Facultaten, der theologischen. der rechts- und staatswissensehaftliehen, dann der philosophischen; sie gehort dem-nacb, da ihr die medicinische Studien-Abtheilung fehlt, an deren Stelle die vor-er\viihnte selbststandige chirurgische Lehranstalt tritt, zu den unvollstiindigen Anstalten dieser Art. Im Studienjahre 1851 bestand das Lehrpersonale aus 34 Professoren und Lehrern und vertheilfe sieh auf die einzelnen Studien-Abtheilungen auf folgende Weise: S tudi e n-Abtheilung Ordent- lichc Profcs- soron Ausser- ordent- liche Proles- soren Sup- plenten Assi- stenten Privat- docen- ten Lchrer Zu- sammen Theologischo lleehts- und slaats\vissen- 5 . . . 1 1 . • . . . . 7 sehaftliche S 2 1 • . . 4 . . ♦ 12 Philosophische 8 1 1 . . . 1 4 15 Zusammen 18 3 3 1 3 4 34 Von den Privatdocenten dcr rechts- und staatsvvissenschaftlichen Studien-Abtheilung wurden vorgetragen: gericbtliche Medicin, Vcrrecbnungskunde, came-ralistische Arithmetik in deutsehcr, dann das osterreichische biirgerliche Recht in slovenischer Sprachc. Von dem Privatdocenten der pliilosophischen Abtheilung vvurden im Wintersemester Vortriige iiber die Organisation des Thierreiches gehalten. Von den Lehrern wird Unterricht in der slovenischen, italienischcn und franzbsischen Sprache, dann in der Sfenographie crtheilt. Die Einschreibungen der Studirenden am Beginne des Studienjahres 1881 lieferten die folgenden Ergebnisse: Studicn-Abtheilung Deut- sche Slove- nen Italie- ner C/.cchcn und Mfihrcr Polen Hagya- ren Zusam- men Theologisehe 05 29 14 2 110 Rechts- und stptswissenschaftliche. 159 94 01 9 3 • . . 320 Philosophische 8 13 21 Im Ganzen 232 130 Ot 23 3 2 457 Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich darunter 451 Katlioliken und (5 griechisch Unirte (4 an der juridischen, 2 an der philosophischen Facultat). Von den aufgefiihrten Schulern liaben 122 (120 der rechts- und staats-wissenschaftlichen und 2 der philosophischen Abtheilung) aucli Vorlesungen anderer Facultiiten besucht. Im Sommersemester betrug die Anzahl der eingeschriebenen Horer im Ganzen 41G, und zwar 110 in der theologischen, 260 in der juridischen und 60 in der philosophischen Abtheilung (mit Einrechnung von 38 Pharmaceuten). Unter den Schulern dieses Semesters waren 215 Deutsche, 133 Siidslaven, 40 Italiener, 27 Czechen und Mahrer, 10 Magyaren und 3 Polen; dem Religionsbekenntnisse nach 425 Katlioliken, 4 griechisch Unirte und 6 Protestanten. Statist. Mittheil. 1852. 4. llcft. 3 Von der GesammtzahI der Studirenden im I. Semester waren 420 (mit Ein-reclmung der 110 Theologen) immatriculirt, die iibrigen 31 als ausserordentliche Zuhiirer eingeschrieben, davon 19 in der juridischen, 12 in der philosophiseben Studien-Abtheilung. Im II. Semester waren 372 Schiiler immatriculirt und 04 als ausserordentliche Zuhbrer eingeschrieben; von diesen letzteren waren 38 Phar-maceuten, 12 llorer rechts- und staatswissenschat’tlicher Vortrage und 14 llorer von Gegenstanden der philosophischen Studien-Abtheilung. Die einzelnen Lehrgegenstande der Studien-Abtheilungen und deren Besueli in den beiden Semestern des Studienjahres 1851 waren die folgeriden: Im Wintersemester. Tli eol ogi s c h g Facultiit. Historiae cccl. aevum primum et medium cum Patrologia intexta . Jus canonicum....................................................... Lingua hebraica unacum cxercitiis in libr. Threnorum................ Archaeologia biblica................................................ Explanatio libr. Josuae et Judic. cx Vulgata........................ Lingua syriaca atfjuo chaldaica cum exercitiis interpretationis ex versione Peschito, fragmcnlis cbald. Danielis et «1................. Peculiaritates idiomatis N. T. annexa lectione et intrep. Ev. S. Lucae............................................................ Principia Hcrmencuticae bibliae generalis........................... Explicatio epist. I. ad Corinthos................................... Theologia dogmatica................................................. Ethica ebristiana generalis......................................... Theorie der geistlichen Bcrcdsamkeit......................... Practiscbe homiletische Uebungen.................................... Vaja v slovenskih pobožnih nagovorih . ............................ .1 u ri d is eh e Facultiit. Encyclop!idie der Rechts- und Staatswissenschaf(en, Rechtsphilo- sophie, u. z. natiirliches Privatrecht ............................. Theorie der Statistik und Staalenkunde der osterr. Monarchie . . Nationaloconomie und Finanzpolitik.................................. Oesterreichischcs Staatsrecht....................................... Oestcrreichische Vervvaltungs-Gcsclzkimde........................... Oesterreiehisches Strafgesetz....................................... Ocsterrcichisehes hiirgerlichcs Recht............................... Oesterreichischcs Handels- und Wechsel-, dann Privat-Seerccbt . Oestcrrcichisches gcriehtlicbes Verfahrcn in Streitsachon, Juris- dictionsnorm und Gerichtsorganisation............................ Oesterrcichische Finanzgcsetzkunde............................... Staats-Verrechnungskunde......................................... Geschichte und Literatur der Nationaloconomie.................... Bergrecht der siimmllichen Kronliinder Ocsterreichs.............. Philosophischo Facultiit. Einleitung in die Philosophie und physisehe Anfbropologie Moralpbilosophie mit ltiicksicht auf ihre welthistorische wicklung............................................... Metaphysik und ihr Einlluss auf die Natunvissenschaftcn und die Staatsthcoricn............................................... Geschichte der Philosophie von Kant, Hegel und sciner Sehule Einlluss dieser Systcme auf die ZustSnde der Gegenwart . . Wcltgeschichte allcr und mitllcrer Zeit.......................... Oesterrcichische Staatengcschichte alter und mittlcrer Zeit . . Arithmctik und Algebra........................................... Ent- Vortrags- Wochcnt- lich Zalil der sprache Stunden llorer Lateinisch 9 2(i » a 29 4 26 ff 4 26 M 2 26 f> 3 19 n 5 29 n 4 29 }> 2 25 » 9 24 » 9 24 Deutscb 5 31 4 31 Slovenisch 1 22 Deutsch 5 75 » 4 06 5 184 n 5 131 3 30 » . D 34 9) 7 62 LSIovenisch 7 6 Deutsch 4 128 n 5 138 ft 8 51 tj G 12 n 1 30 » a • 66 Deutsch 4 46 » 3 6 n 3 5 » 2 6 n 5 33 t> 3 56 n 4 3 38 VVochent- lich Stunden 2 a 5 3 4 2 4 (i Lateinisch 0 Vorlrags- Sprache Auflosung der numerischcn Gleichungen...................................Deutscli Pbysische Geographie................................................. NaturhistorisehePropedeutikund \virbelloseungegliederte Thiere . „ Physische Anlhropologie.............................................. Griecbische Alterthumer.............................................. Ilohere Erziehungskunde.............................................. Formcnlchre der slovenischen Sprache....................................... n Italienischc Sprache und Gcsehiiftsstyl..................................j n Im Sommersemester. T h c o 1 o g i s c h e FacultSt. Historia cccles. chr. ab anno 1308 usquo ad nostra tempora . , Jus canonicum........................................................ Indroductio in I. I. ss. V. T. ccu historia praeprimis dirinae in po- pulo Israel revelalionis........................................... Excrcitia exegetica in Danielein proph............................... Explanatio libr. Sapient. ct Ecclesiast. ex Vulgata textn graeco ubivis eollato..................................................... Lingua arabica annexis interpret. exercitiis........................J Indroductio in I. 1. ss. N. T. ..................................... Evang. St. Joannis ................................................. Epist. II. ad Corinlhos.............................................. Theologia dogmatica specialis inde a tractatu dc creationc usijue ad finem........................................................... Elhica christ. specialis............................................. Das scclsorgliche Priester- und llirtenamt........................: . Vaja v slovenskih pobožnih........................................... Slovenisch Juridische F a cu I t!i t. Rechtsphilosophie, und zivar allgemeines Staats- und Volkerrecht . Ucutsch Gescliichto des Viilkerrechtcs, insbesondere seit dem westphii!i- schcn Frieden................................................... Staatsverfassungspolitik.......................................... Oesterrcichiscbe politische Verwaltungs~Geset'/.kunde . ... 4 „ Statistik der europiiischcn Staaten mit Ausschluss Oesterreichs . „ Oesterreichische politische Gesetzkunde, und zwar ube»Gewei'bs- und Vcrfassungs-Gesetzkunde (iisterr. Staatsrccbt).................... „ Gemcines und osterreichischcs Kirchenrecht.............................. „ Oesterrcichischc Kinanzgesetzkunde, u. z. das Strafgesetz iiber Gefiills-Uebcrtretungen............................................... n j Oesterreichischcs burgerliehcs Itccht, u. z. das personlichc Sa-chenrecht und die gemeinschaftlichen liestimniungen des Personen- und Sachenrechtes................................. „ Austrijansko dcrzavvljansko pravo.........................Slovenisch Verfahren in Streitsachen (Bc\veis-, Eiecutions- und Concurs- Verfahrcn)...............................................Deutscli Verfahren ausser Streitsachen, Gerichts-Manipulation und prac- tische Uebungen aus dem Verfahren in und ausser Streitsachen „ Oesterreicbischer Strafprocess in Vergleichung mit der Straf-gesetzgebung des Auslandes, insbesondersjener von Frankreich, England und Nordamerika..................................... „ Red kazenske pravde.......................................Slovenisch O Austrianskih kaznovavnih postavah čez hudodelstva........... „ Gerichtliche Medicin..................................................Deutsch Verrechnungskunde................................................. „ Cameralistische und politische Aritbmetik...................... „ Philosophischc Facultiit. Aesthetik im Liclite der Forsehungen der neuesten Zeit ... „ Geschichte der griechischen Philolophie................«... „ Philosophie der religiiisen Idccn in ihrer welthistorischen Ent- wicklung ............................................1 . . . . „ 7 7 4 4 5 4 4 4 6 Zalil der Schiiler 4 3 2 5 3 3 8 25 26 29 20 20 26 10 20 29 25 24 #4 31 23 72 101 98 84 62 11 14 35 50 11 90 73 30 8 2 9 8 3 • IG G / / Vortrags- ^ochent- Zahl c lich der piaci Stunden Schiller Eziehungskunde.......................................................... „ 2 5 Weltgesehiehte neuer und neuester Zeit.................................. „ 4 01 Oesterreichische Staatengeschiehte...................................... „ 4 73 Gesehichte der griechisehen Literatur bis zur Zeit Alexandcrs „ 4 4 Goniometrie und Trigonometrie........................................... „ 3 2 Einleilung in das Studium der hoheren Mathcmatik ...... „ 4 2 Contaet-Electriciliit, Electio - Magnetismus und Inductions-Er- seheinungen ......................................................... „ 4 2 Moleeulanvirkung zwischon festen, tropfbaren und gasformigen Korpern und den Theilchen der Fliissigkeiten.......................... „ 2 2 Naturgeschiehto der Gfiederthiere....................................... „ 3 2 Geographische Verbreitung der Thiere.................................... „ 2 S Organische Chemie ..................................................... „ 3 37 Anleitung zur qualitativen chemisehen Analyse........................... „ 2 3 Geschichte der neuen deutsehcn Literatur................................ „ 4 9 Mittelhochdeutsche Graminatik und Nibelungen............................ „ 2 3 Slovenische Sprache..................................................... „ 4 !> Italienisebe Sprache . . *.............................................. „ C 23 Slonographio ........................................................... „ 3 2 Fiir den Unterrielit in der franzosischen Sprache hatte sich in diescm Jahre kein Schiller gemeldet, sowie auch oinige andere specielle Lehrgegenstande, welclie in diesem Jahre vorgetragen werden sollten, unbesucht bliehen. * Die Lehrmittel dieser Universitat bilden cine eigene Bibliothek, ein physika-lisches Cabinel und ein naturhistorisches Museum. Ausserdem stehen den Sludi-renden noch die reichen Lohrmittelsanimlungen des standischen Joanneums und des innerosterreichischen Industrie-Vereines zu Gebote. Von den fiir den Wintersemester eingescbriebenen Schiilern waren 45 vom ganzen und 175 vom halben Collegiengelde befreit; 70 Studirende genossen Stipendien im Gesammlbetrage von 4.313 (1. Im Sommersemester wurden 416 Schuler gezahlt, darunter 45 vom ganzen und 180 vom halben Collegiengelde Befreite, dann 58 Stipendisten im Genusse von zusammen 3.722 fl. Die im Jahre 1851 abgelegten strengen Priifungen ergaben die folgenden Resultate: Studien-Abthcilung It i g o r o s c n mit Approbation mit Ueprobation Promotionen Theologisehe..................................... Heelils- und staatswisscnschaftliche............. Philosophische.................................. Zusammen 2 47 7 SC 13 Theoretisehc, Staatspriifunjscn. Fiir diese Priifungen besteht zu Gratz eine Commission, bei \velcher sich im Laufe des Studienjahres 1851 im Ganzen 54 Priiflinge meldeten. Die Ergebnisse der vorgenommenen Priifungen vvarennach den einzelnen Abtheilungen die folgenden: Priifungs-Abtheilung Zalil der Zalil (ler Ilcprobirten Gesammtzahl der Gepruften cinfaeli mit Auszeichnung fcefiihigt Erkliirtcn Allgemeine 7 S 1 13 Staatsrechtlich-administrative . 8 1 2 11 Judicielle 20 S 5 30 Zusammen 35 11 8 54 Karnthen. Dicses Kronland hesitzt an Mittelscliulen 2 Gymnasien und 1 Unter-Real- schule, danu eine Specialschule, und z\var die Hebammenschule zu Ivlagenfurt. Gymnasien. Beide Gymnasien sind reorganisirt, jenes zu Klagcnfurt als Obergymnasium mit 8 und jenes zu St. Paul als Untergymnasium mit 4 Classen. An Leiden An-stalten ist die Unterrichtssprache die deutsche; die slovenische bildet als zweite Landesspraclie einen obligaten Lehrgegenstand. Das Obergymnasium zu Klagcnfurt zalilt im Ganzen 19 Lehrer, worunter 9 Professoren und 4 Supplenten geisllichen Stundes, 1 Professor (zugleich Direetor), 1 Supplent und 4 Nebenlebrer weltlichen Standes; am Gymnasium zu St. Paul sind siimmtliche 7 Lehrer, und z\var 5 Professoren und 2 Supplenten Geistliche. Die Priester beider Lehranstalten gehbren dem Orden der Benedictiner an, deren Stift zu St. Paul ausscbliessend die Erbaltungskosteri des Untergymnasiums bestreitet, fiir das Obcrgyninasium zu Klagcnfurt jedoch nur die envahnten geistlichen Lehrer besoldet, wabrend die Gehalte der iibrigen Lehrer und die sonstigen Kosten von dem Studicnfondc getragen \verden. Im Schuljahre 1831 befanden sich am Obcrgymnasium zu Klagcnfurt 274 Schuler (\vorunter 1 Privatist) und an dem Untergymnasium zu St. Paul 26 ijffentliche Schiiler; an der crsteren Lehranstalt wurden an Aufnahmstaxen 180 fl. und an Schulgeld von 39 Schiileru 60Ii II. erhoben, wahrend 23i> Schuler daselbst und sammtliehe Schuler des Untergymnasiums von der Entriehtung des Schul-geldes befreit blieben. Stipendien bestanden zu Klagcnfurt 52 im Betrage von 4.170 fl., zu St. Paul 2 im Betrage von 80 11. Mit Ausnahme von 2 Protestanten augsburger Confession, welche am Ober-gymnasium zu Klagcnfurt eingeschrieben waren, gehorten alle ubrigen Schiiler der beiden Anstalten der romisch-katholišchen Religion an. Der Nationalitat nacli waren unter den Schulern: Deutsche Slovenen Italiener Am Obei'gymnasium zu Klagenfurt....................... 184 88 2 „ Untcrgymna3iura zu St. Paul......................... 12 14 Zusammen 190 102 2 Im Schuljabre 1831 befanden sich Schiller in den einzelnen Classen, und zwar zu Klagenfurt St. Paul Zusammen in der 1. (Jlasse.................................... 46 8 S4 „ „ 2. „ 27 !» 32 „ „ 3. „ 37 S 42 „„ 4. .................................. 43 8 Sl „ „ S. „ 39 . 39 „ „ 0. „ 27 . 27 ,, „ 7. „ 28 . 28 „ „ 8. „ 27 . 27 Als ausserordentliche Gcgensliiade wurden golehrt: Schiiler am Untorgymnasium zu St. Paul Kalligraphie..................................... 25 » ,» », „ Gesang............................................ 14 am Obergyranasium zu Klagenfurt italienisclic Sprache........................... 4 „ , „ „ franzosische „ 3 „ „ „ „ Zeiehnen...................................... 23 „ „ „ „ Kalligraphie.................................. 46 ». „ Gesang...................................... 18 Zur Maturitatspriifung hatten sich am Obergymiiasiam zu Klagenfurt sammt- liche Schiller der 8. Classe gcmeldet; vvirklich gepriift und fiir den Univer- sitatsbesuch reif befundcn \vurden 13 Schiller. Die Lehrmittel des Obergymnasiuins besielien in der ehemaligen Lyceal- Bibliothek, welche nahezu 27.000 Bande ziihlt; aus einer besonderen Gymnasial- Bibliofhek, welche erst im Entstehen begriften ist und aus Sehenkungen und den Aufnahmstaxen dotirt wird, dann aus einem physikalischen und einem naturhisto- rischen Cabinete. Den Lehrern des Untergymnasiums zu Si. Paul steht die Stiftsbihlioihek (20.000 Bande) zu Gebote; die Schiilerbibliothek ziihlt gegeu- wartig etwa 300 Bande und wird auf Kosten des Stifles sowie durch Privatbeitrage erweitert. Ausserdem besitzt diese Anstalt noch eine Saminlung von physikalischen Apparaten und cine naturhistorische Sammlung, fiir deren Vervollstiindigung bestens gesorgt wird. Unter-Kealschule. Die Unter-Bealschule zu Klagenfurt besteht aus 2 Ciassen mit durcbaus deutschen Vortriigen; die Lehrgegensiande sind: Ueligion, Sprachlehre, Arithmetik, Geometrie, Bautechnologie, Zeiehnen,Kalligraphie, Geographie, Geschichte, Naturge-schichte und Naturlehre. An Lehrpersonale zalili diese Anstalt 1 Professor, welchcr zugleich dieLeitung fiilirt, 1 Assistenten und 4 Nebenlehrer. Im Schuljabre 18S1 befanden sich im ersten Jahrgange 82, im zvvcitea 32 Schiiler, zusammen also 114 Schiiler, wovon 113 roiniseh-katholische und 1 Protestant augsburger Con-fession. Die grosse Mehrzahl der Schiiler (107) waren Deutsche, die iibrigen 7 Schiller sind als Slovenen nachgewiesen. Schulgeld wurde von 3t» Schiilern eingeboben; 79 Schiiler waren von der Entrichtung desselben befreit. Stipendien bestehen bis jetzt an dieser Schule keine. Die Unter-llealschule \var im Jahre 18K1 noch mit der Normalhauptschule vereiniget; es \vurdcn demnach die Erhaltungskosten aus dem Normalschulfonde besf ritten. Die Lehrmittel beschranken sich auf die nothwendigsten Musterzcichnungen und geometrischen Instrumente; fiir (len Unterricht in der Naturgeschichte sind einige Abbildungen aus dem Thier- und Pflanzenreiche und eine unvollstandige Mineralien-Sammlung vorhanden. llebammenscliule. Diese zu Klagenfurt bestehende Lehranstalt besitzt einen theoretiscben und einen practischen Curs, jeder von der Dauer eines Semesters. Das Lehrpersonale bestelit uus einem Professor der Geburtshilfe, 2 Assistenten und einer Hebamme. Den Assistenlendienst versahen 2 Secundarwundarzte der Gebiiranstalt. Im Schuljahre 18K1 zahlte diese Lehranstalt 13 katholisehe Schiilerinnen, \velelie, eine Wendin ausgenommen, sammtlich deutsclier Abkunft varen; die Vortriige werden dalier zum grossten Theile in deutscher Sprache gehalten und fiir den Unterricht in slovenischer Sprache fungirte als Supplent der k. k. Kreis-wundarzt von Klagenfurt. Aufnahmstaxen und Schulgelder werden an dieser Anstalt nicht bezahlt, nur an Priifungstaxen vvurden im gedachten Jahre von einer Schtilerin 22 fl. erhoben. Die iibrigen 12 Schiilerinnen bezogen Stipendien von je 50 11., und zwar K der-selben aus dem kiirnthnerisch-stiindischen Domesticalfonde und 7 aus dem Studien-fonde. Aus diesen Fonden wurden auch die Diplomsgebiihren fiir die Stipen-distinnen bestritten. Der Gehalt des Professors, die Remunerationen fiir den Supplenten und die beiden Assistenten, sovvie die Micthzinse und sonstigen Erhaltungskosten vverden von dem Studienfonde getragen, nur leistet der stiindische Domesticalfond fiir den Gehalt des Professors jahrlich einen Beitrag von 200 11. Die Oberhebamine ge-hort in den Sland der als Klinik benutztcn Gebiiranstalt und wird so wie die iibrige Dienerschaft aus dem Gebarhausfonde erhalten. Seit der im Jahre 1833 erfolgten Aufhebung der medicinisch-chirurgischen Lehranstalt wcrden an dieser Schule noch an Sonn- und Feiertagen Vortriige iiber das Rettungsverfahren beim Scheintode und in plotzlichen Lebensgefahren vom Professor der Geburtshilfe abgehalten, welche im Jahre 18S1 von 6S Zuhorern, griissfentheils Studirenden der Theologie und des Obergymnasiums besucht vvurden. Als Lehrmittel dieser Schule ist vor Allem die Klinik zu envahnen, als \velche die Gebiiranstalt beniilzt wii‘d; um die Schiilerinnen boi der nicht selir bedeu-tenden Anzahl Gcburtcn, die sich jahrlich im Durchschnitte auf 100 belaufen, nach Moglichkeit practisch auszubilden, besteht die Einrichtung, dass dieselben nicht nur im eigentlichen praetischen, sondern auch schon wahrend des theore-tischen Curses zu den klinischen Vortriigeu bcigezogen werden, wodurch cs ge-schieht, dass jede Scluilerin, ehe sie die strenge Priifung ablegt und ais Hebamme approbirt wird, in der Ilegel I>0—CO Geburtslalle zu beobacliten die Gclegenheit findet. FUr den thooretischea Unterricht dient einc Sammlung kiinstlicher und natiir-liclier, sovvohl anatomischer, als pathologischer Praparate, sowie auch fur den practischen Unterricht die nothwendigen geburtshilflichen Instrumente, und fur den Unterricht tiber das Rettungsverfahren beim Scheintode die nothigen Apparate vorhanden sind. Krain. In diesem Kronlande fmden sich 2 Gymnasien und 1 Realscbule; als Spccial-schulen sind zu erwiilinen: die Hebammenschule zu Laibach, 4 Ackerbauschulen und die IIufbesclilags-Lehranstalt zu Laibach. Gymnasien. Durch Aufliebung des Lyceums wurde das Gymnasium zu Laibach in cin Obcrgymnasium mit 8 Classen umgewandelt; das Gymnasium zu Neustadtl dagegen ziiiilt noch \vie friiher 6 Classen. Die Unterrichtssprache an heiden Anstalten ist die deutsche; als zweite Landessprache bildet die slovenische einen obligaten Lehrgegenstand. Das Lehrpersonale ziihlte im Sehuljahre 18S1 am Gymnasium zu Laibach Neustadtl Zusanimen Profcssoren: geistliche ...................................... 2 8 10 \veltliche ...................................... 5 . 5 Supplente n: gcistliche ...................................... 3 1 4 wcl(liche ....................................... 3 . 3 Ncbonichrcr: gcistliche ...................................... 1 . 1 vvcltliehe ...................................... 7 . 7 Zusammen Geistlichc 6 9 15 „ Weltliche 15 . 15 lm Ganzen 21 9 30 Die geistlichen Lehrcr des Gymnasiums zu Laibach sind Weltpriester, jene des Gymnasiums zu Neustadtl Munche aus dem Orden der Franciscaner. In demselben Sehuljahre \vurde das Gymnasium zu Laibach von 419, jenes zu Neustadtl von 94 Schulern bcsucht; an dem ersteren wurde das Schulgeld im Betrage von 1.194 tl. von 88 Schulern und an Aufnahmstaxen 100 tl., an dem letzteren das Schulgeld mit 107 tl. von 9 Schulern, dagegen keine Aufnahms-gebiihren crhoben. Stipendien bezogen zu Laibach 101 Schiiler im Gesammtbc-trage von G.37S tl., zu Neustadtl 2 Schiiler zusammen mit 247 tl. Sammtliche Schiiler der beiden Gymnasien \varen Katholiken, beziiglich ihrer Abstammung befanden sich darunter am Gymnasium zu Laibach Neustadtl Zusammen Slovcnen.................................... 377 94 471 Deutsche..................................... 36 . 36 Italiener..................................... 6 , 6 Zusammen 419 94 513 Nach den Classen, in vvelchen sich 1 befandcn, vertlieilen sich tlieselben auf folgende Art: Laibach Neustadtl Zusammen 1. Classe . . . 15 70 2. „ . . . 20 81 3- „ . . . S8 10 74 4. „ . . . 58 15 73 3. „ . . . 54 17 71 6. „ . . . 37 11 48 7. „ . . . 50 50 8. „ . . . 40 • 40 Zusammen 419 94 513 Von den Schiilern der 8- Classe am Obergyninasium zu Laibach Iiaben sicli ani Schlusse des Jahres 2G zur Maturitiitsprilfung gemcldet; da von wurden 17 wirk-licli gepriift und sammtlich fiir den Besuch der Universitat reif befunden. An ausserordentlichen Lehrgegenstanden wurden am Gymnasium zu Laibach vorgetragen und besucht: Schiiler Emehungakurule........................................ 28 Landvvirthschaftslehre................................. 5 Italienische Sprachc.................................. 42 Popul8re Bolanik..................................... 128 Zeiclinen............................................. 87 Kalligraphie.......................................... 48 Gymnastik............................................. 60 Am Gymnasium zu Neustadtl wurde von einem ordentlichen Profcssor die franzosische Sprache gelelirt und dessen Vortrage von 18 Schiilern besucht. Als Lehrmittel stehen dem Obergymnasium zu Laibach die mehr als 30.000 Bande zahlende Lycealbibliothek, die bedeutenden naturwissenschaftlichen Samm-lungen des Landes-Museums und ein eigener botanischer Garten zu Gebote; ausserdem sind auch die eigenen Saminlungen physikalischer Instrumente und Apparate, sowie naturhistorischer Gegenstiinde von Bedeutung. Die Lehrmittel des Gymnasiums zu Neustadtl beschranken sich auf eine Bibliothek von etwa 400 Biinden und die nothwendigsten Landkarten. Die Erhaltungskosten beider Gymnasien \vcrden ausschliessend aus dem k. k. Studienfonde bestritten. Uiitcr-l&calscliulc. Diese Bealschule zabit gegeu\vartig 2 Classen. Vortragssprache ist die deutsche; docli bildet die slovenische Sprache einen obligatenLehrgegeustand sowohl im ersten, als im zvveiten Jahrgange. Die ubrigen Gegenstiinde sind: Beligion, deutsche Sprachlehre, Kalligraphie, Zeichnen, Arithmetik, ange\vandtcArithmetik und Verbuchungslehre, Technologie, Gcographie, Naturgeschichte und Naturlehre. Das Lehrpersonale zahlt 2 Supplenten, 1 Assistenten und 4 Lehrer. Im Schuljahre 1851 befandcn sich in der 1. Classe 110 und in der 2. Classe 53, im Ganzen also 1G3 Schiiler an dieser Lchranstalt, von \velchen blos 39 das Schulgeld entrich-teten. Stipendien bestehen an dieser Anstalt derzeit keine. Sammtliche Schiiler waren Katholiken; ihrer Nationalitat nach befanden sich darunter 154 Slovenen, 5 Deutsche und 4 Italiener. Als Lehrmittel dicser Realschule sind zu ervvahnen die vorhandcncn Muster-zeichnungen und Zeichneninstrumente, cin Messtisch sammt Zugehor, eine kleine Mineraliensammlung, einige physikalische Apparate und Landkarten. Die Erhaltungskosten werden ausschliessend aus demNormalschulfonde bestritten. llebammciiscliule. Diese Lehranstalt ist mit der Gebaranslalt zu Laibach derart verciaiget, dass dicse lctztere als Klinik fiir den practischen Unterricht beniitzt wird. Das Perso-nale besteht aus 1 Director, 1 Professor, 1 Assistenten, 1 Hebamme, 1 Gehilfin, 3 Wartcrinnon und 1 Schuldiener; der Professor, der Assistent und der Sehul-diener \verdcn aus dem Studienfonde besoldet, alle ilbrigen Personen werden aus dem Gebarhausfondc erhalten. Im Schuljahre 18!il \vurden an dieser Anstalt 11 Schiilerinnen zu Hebammen aušgebildet und als solclie diplomirt, worunter 10 dem slovenischen und 1 dem kroatisehen Volksstainmo, und sammtliche der katholischen Religion angehorten. Die Vortrage wurden in sloveniseher und deutselier Sprache gehalten. Weder Schul-geld, noch AufnahmsgebUhren \verden liier eingehoben. An Lehrmitteln besitzt diese Lehranstalt cine Sammlung von geburtshilflichen Praparaten und bildlicben Darstellungen. Iliifbesclilags-Eicliranstalt. Mit dem theoretisch-praelischen Unterriebte aus der Hufbesehlagslehre, \velelier die wesentlicbe Bestimmung dieser Lehranstalt bildet, \verden auch andere thier-arztlichc Vortrage im Verlaufe cincs einjahrigen Lehrcurscs verbunden, und zwar: 1. Zootomie und Zoophysiologie der nutzbaren Hauslbicre, 2. Vortrage iiber die Futter-, Arzenei- und Giftpflanzen, 3. Geburlshilfe bei den Hausthicrcn, 4. Allge-ineine Kranklieils-Erkenntniss und Heilungslehre, Ji. Tlieorclisch-practischer Unterricht in der Behandlung der inncren und ausseren Krankheiten, <>. Beurtheilung der ausseren Beschaffenheit der Hausthiere behufs des Kaufes und Verkaufes der-selben, 7. Unterricht iiber die gesetzlicheu Gevvahrsmangel bei Thieren, 8. Theo-retisch-practischer Unterricht iiber Vich- und Fleischbeschau. Diese Vortrage nehmen wochentlich 44 Stunden in Anspruch und \verden von 4 Lehrern in slo-vcnischer Sprache gehalten. Im Schuljahre 1851 wurde diese Anstalt von 11 Bescblagschmieden und 14 ausserordcntlichen Zuhijrei n der ubrigcu thierarztlichen Lehrgegcnslande besucht, welche sammtlich katholischer Beligion und sloveniseher Ahstammung warcn. Nur cin Beschlagschmied verliess die Anstalt liach dem halhjahrigen Curse, wahrend alle ubrigen den ganzjiihrigen Curs vollendelen; gepruft wurden davon 7 und das Befahigungszeugniss erhielten ti Schiller. Als Lehrmittel sind zu betrachten die mit dieser Anstalt verbundone Huf-sebmiede, die fiir kranke Pferde, Binder und Ilunde eingerichteten Stalle; ausserdem besitzt diese Anstalt eine kleine Bibliothek, Sammlungen von Arzeneien, Hufeisen, chirurgischen Instrumenten, analomischen und palhologisclicn Praparaten. Zur Erhaltung dieser Anstalt Ieistet der Staatsschatz cinen jahrlichen Bei-trag von 600 fl.; alle iibrigen Kosten werden von der k. k. Landvvirthsehafts-Gesellschaft in Krain bestritten. Ackcrbauscliule. Aus dem vormals bestandenen Landesfonde fiir Pferde-Pramien wurden im Jahre 1850 von der k. k. Landvvirthschafts-Gesellschaft in Krain Stipendien von je 80 fl. fiir Ackerbauschiiler gestiflet, welche derart vertheilt vverden, daSs 50 fl. als Vergiitung der Kost, Wobnung u. dgl. den betreffenden Lehrern zu-kommen, 30 fl. aber als Kleidungsbeitrag venvendet werden. Der im Ober- und Unterlande verscliiedenen Bodenverhiiltnisse wegen wurden 4 derlei Schulen er-offnet und die Priifungen nach Beendigung des erstcn Jahrganges im April 1851 abgebalten. I)iese 4 Scbulen bestanden auf den Giitern zu Tbiergarten (bci Laibach), Draschkowitz, Wagensperg und lloflein. deren Besitzer zugleich die Vortrage liber die allgemeinen Grundsiitze der Landwirthschaft und iiber Agricultur-cliemie bielten. Diese Vortrage vverden an der erslgenannten Anstalt in deutseber, an den iibrigon 3 Schulen in sloveniseher Spraebe gehalten. Als Schuler befanden sicli im genannten Sebuljahre: Slovencu Doutsclio Zusainmeii zu Thicrgarlcn............................ . 2 2 „ Draschkowilz........................... 2 , 2 „ Wagonsi)erg............................ 1 . 1 „ lloflein............................... 1 . 1 Zusammcn 4 2 (5 SiimmUiche Scbiiler \varen Katholiken. Als Lebrmittel dieser Scbulen fur den practischcn Unterricht dienen die Felder, Walder, Wiesen, Aekergerathschaften, der Viehstand der betrefTenden Gutsbesitzungen; fur den theoretischen Unlerricbt werden diese Lehranstalten mit kleinen Buchersammlungen und periodiscben Druckscbriften von Seite der k. k. Land\virthschafts-Gesellscbaft versorgt. Kiistenland. Dieses Kronland, mit Einschluss der reiebsunmittelbaren Stadt Triest, besitzt 4 Gymnasien, dann eine Handels- und nautische Schulc und eine Hebammenschule. Gyainasien. Die beiden Gymnasien zu Triest und Gorz sind Obergymnasien, jenes zu Mitterburg zSblt wie fruher 6 Classen, jenes zu Capo d’ Istria 4 Classen. Diese Lehranstalten hatten im Sebuljahre 1851 die folgendc Zalil der Lehrer und Scbiiler aufzmveisen: G y m n a s i u m Classen Vortrags- Sprache Zahl der 1‘rofcssoren und Lelirer Zahl der Seliiiler Triest 8 deutsch 15 132 Giirz 8 »J 18 259 Mitterburg G 9 100 Capo d'Istria 4 ilalienisch 7 75 Zusammen .... 49 5GG Das Lehrpersonale, zu welcbcm auch die Dircctoren gezablt werden, vertheilt sicli nacli der lehramtlichcn Siellung und dem Stande auf folgendc Weise: Gymnasium Classen Professoren Supplenten Ncbenlchrer Zusammen geist- lieh welt- lich geisl- lich wclt- lich geist- lich welt- lich geist- lich welt- lich Triest 8 1 7 3 4 1 14 Gorz 8 2 8 2 2 1 3 5 13 Mitterburg .... G 9 . . . . . . . . . ■ 9 . . Capo d‘Istria . . . 4 1 • • 4 • • • • 2 5 2 Zusammen • • 13 15 6 5 1 9 20 29 Die geistlichen Lelirer am Gymnasium zu Mitterburg siud Franciscaner, jene an dcn iibrigen drei Gymnasicn WeUgcistlicbe. Der Besuch dieser Lehranstalten in dcmselben Jahre, abgetheilt nacb iiffent* lichen und Privat-Schulern, stellte sicli folgender Weise heraus: Gymnasiuin Oeflentlichc Schiiler Privatisten Zusammen Triest 115 17 132 Gorz 254 5 259 Mitterburg 41 59 100 Capo d'Istria GO 15 75 Zusammen 470 9G 5GG AufnalmisgebOhren wurden nur an den beiden Gynmasien zu Triest und Mitter-burg im Gesammtbefrage von 126 II. emgehoben. Schulgekl wurde am Gymnasium zu Capo d’ Istria niebt gefordert; an dcn iibrigen drei Gymnasien zablten zusammen 130 Schiller 1.690 fl. Die Zalil der vom Unterrichtsgelde Befreiten belief sicli demnacb auf 436, Avorunter 45 Stipendien im Betrage von 2.908 fl. genossen. Dem Religionsbekennfnisse nacli hefanden sich unter den Schillern: Gymnasium Katho- liken Griccbisch Nicht- unirte Protestanten Judcn Zu- sainincn augs- burger helve- tisoher Confession Triest 116 1 2 1 12 132 Giirz 248 11 289 Mitterburg 100 100 Capo d’Istria 78 78 Zusammen 839 1 2 1 23 866 Ihrer Abstammung naeh verthcilon sitih dieselben auf fulgende Wcise: G y m n a s i u m Italiencr Deutsche Slovenen Friauler Judcn Zusam- men Triest 88 29 30 12 132 Gorz 28 137 83 11 289 Mitterburg 81 2 47 . . . 100 Capo d’Istria 74 • • • 1 • • • 75 Zusammen 180 89 221 83 23 866 Unter die Slovcnen sind auch die Serbo-Kroaten und Walachen einbezogen. Auf die einzelnen Classen entfielen im Schuljahre 1851 Schiiler, und zwar: G y m n a s i u m 1. 2. 3. 4. 8. 0. 7. 8. Zusammen C 1 a s s e Triest 32 28 17 23 18 12 8 132 Giirz 46 38 84 32 28 28 14 22 289 Mitterburg 17 21 26 24 9 3 . , 100 Capo d’ Istria 26 18 19 18 78 Zusammen 121 99 116 94 49 43 22 22 866 Von den Schillern der 8. Classe am Gymnasium zu Gorz haben sich 21 fiir die Maturitatsprufung gemeldet; 20 wurden gepriift und sammtlich fiir den Besuch der Universit&t reif erklSrt. Da die italienische Sprache am Gymnasium zu Triest oMigater Lehrgegenstand ist, so wird die Zahl der Schiiler nicht besonders nachge\viesen; ausserordentliche Vorlesungen wurden im Schuljahre I8!i1 besucht: am Gymnasium zu Triest Giirz Mitterburg Capo d’ Istria Italienische Sprache................................ . 00 Slovcnischo „ 28 94 Deutsche „ . . . 31 Franiosische „ 12 Kalligraphie....................................... 22 84 Zeichnen............................................ 10 12 Gesang . .......................................... . 40 5 7 Gjmnastik........................................... 87 Erziehungskunde..................................... . 27 An Lehrmitteln besitzten sSmmtlichc kiistenlandisehe Gymnasien Biicher- und Mineraliensammlungen; erwahnenswerth ist nur tlie Bibliothek za Mitterburg, vvelche 10.000 Biinde, jedoch grBsstentheils veralteter Werke besitzt. Die Gym-uasien zu Triest und Giirz besitzen ferner Sammlungen von Kristallmodellen und physikalische Cabinete, jencs zu Triest ist aber erst im Entstehen begriffen. Ausserdem wurde zu Giirz cin botaniscber Garten nngelegt, dessen Erhaltung jedoch durch Privatbeitrage bis jetzt noch nicht gesichert ist. Die Erbaltungsknstcn der Gyinnasien zu Triest, Giirz und Mitterburg werden aus dem Studienfonde bestritten; nur bat die Triester Stadteasse zur Erricbtung der 7. Classe l.GOO tl. beigetragen; das Gymnasium zu Capo d’Istria wird aus dem dort bestehendcn GymnasiaI-Gemeindefonde erhalten. IVamlcIs- und nautisclic Sclmle. Die zu Triest bestehende Handels- und nautische Scbule ziihlt vier Jahres-curse, wovon die beiden ersten als Vorbereitungsclassen l)etracbtet werden und nabezu die Einriehtung der Healsdiulen baben. Die letzten zwei Jabrgiinge be-zvvecken die Aitsbildung von tuchtigen Capitiinen und gehiiren in I5eziebung des umfangreichen Unterrichtes jedenfalls zu den biilieren Ltibranstalten. Um einen Ueberblick ilber das NVirken dieser Anstalt zu gewinncn, folgen hier die Lehr-gegenstiinde, welcbe in den einzelnen Jahrgangen in italienischer Sprache vor-getragen \verden und zur Bezeichnung des Umfangos, in welchem der bezugliche Unterricht ertheilt wird, die Zahl der Stunden, welche wocbcntlich auf den Vortrag der einzelnen Gogenstiinde entfallt. Woclicntlich I. vnd II. Vorbereitunijsclasse. Stunden Iteligion............................................................................... 2 Italienische Sprachc ............................................................. 4 Deutsche „ ........................................................ 4 Arithmctik.............................................................................. 2 Geometrio............................................................................... 2 Geographie und Geschichte............................................................... 2 Naturgeschichte........................................................................ il Kalligraphie .......................................................................... 3 Zeichnen................................................................................ 6 I. Jahrgantj. Religion................................................................................ 1 Italienischer Styl...................................................................... 2 Deutscher Styl.......................................................................... 3 Mathematik „ 7 Geographie und Geschichte.............................................................. 2 Physik . , , ......................................................................... 3 Wochcntlich Stunden Allgcmcinc Handelsvvissensctiaft...................................................... 3 VVaarenkundc.......................................................................... 3 Mcrcantil-Rcchncn..................................................................... 3 Schiffahrtskunde und Zcichnen......................................................... 5 Kalligraphie.......................................................................... 2 Englische Sprache.................................................................... 3 Franzosisclie „ . 3 11. Jahrgang. Heligion............................................................................ 1 Italienischcr Styl .................................................................. 2 Deutscher „ 3 Geographie und fieschichtc............................................................ 2 Nautische Astronomie................................................................ 2 Physik . •............................................................................ 2 Mcrcantil-Rcchncn..................................................................... 2 „ Vcrrcchnungskundc............................................................... 3 Camcral- „ . . • 3 Waarcnkunde........................................................................... 2 Zoll- und \Vechselrecht............................................................... 3 Seerccht ............................................................................. 3 SchiITbau und Zcichncn . . . . ,..................................................... 8 Kalligraphie.......................................................................... 2 Englische Sprache..................................................................... 3 Franzijsische „ 3 Fiir den Vortrag der genannten Lehrgegenstiinde zalilt diese Anstalt 9 ordent-liche und 1 ausserordentlichen Professor, 2 Supplentcn, 1 Assistonlcn, 2 Privat-docenten und 4 Lehrer, im Ganzon 19 Lehrer. [m Studienjahre 181»I bcfanden sicli 1!(G Schiller an dieser Anstalt, wovon C2 in der ersten und 44 in der z\veiten Vorbereitungsclasse, 62 im ersten und 28 im zweiten Jahrgange der Academie. Von der Gesammtzahl waren 1CS Kalholiken, IS griechisch Nichtunirte, 1 Protestant augsburger Confession und 15 Israeliten. Nach der Nationalitiit theilten sich die Schiller in 164 Italiener, 7 Deutsclie, S Slovenen, !i Auslander und 1 li Juden. An dieser Anstalt wcrden keine Matrikel- oder sonstigen Gebiihren von den Schulern eingehoben. Stipendien bestehen 15 im Gesammtbetrage von jiihrlich HSO fl. Fiir ausserordentliche Zuhiirer wurde an dieser Lehranstalt im Jahre 1851 noch Unterricht in folgenden Gegcnstanden ertheilt: Schiller Zeichnen................................................................... 09 Sccsanitiit................................................................ 10 Lundtvirtlischaft........................................................... S Technische Chcmio und Physik.............................................. 150 An Lehrniitteln (indet sicli an dieser Lehranstalt eine Bibliothek mit 22.000 Banden, ein astronomisches und ein magnetisches Observatorium, Sammlungen von nautischen, astronomischen, pbysikalischen Instrumenten, und naturhistorischen Gegen-standen, von Schidsmodollen, Zeichuungs- und kalligraphischen Vorlagen. Ilcbammenschule. Die Hebaminenschule zu Triest hat einen theoretischen und einen practischen Curs, fiir welch’ letzteren das Gebiirhaus als Klinik beniitzt wird. Der jeweilige k. k. Protomcdicus besorgt die Leitung dieser Anstalt; ein Professor ertheilt den Unterricht in italienischer und slovenischer Sprache, ihm sind z ur Hilfeleistung eine Oberhcbamme und eine Gohilfin zuge\viesen. Im Schuljahre 18S1 wurde diese Anstalt von 13 slovenischen, 17 italienisclicn und 1 judischen Schulerin besucht, vvelche sammtlich nach ZurUcklegung ihrer Prufungen als Hebammen diplomirt \vurden. Dem Religionsbekenntnisse nach waren, mit Ausnahme einer Israelitin italienischer Abstammung. alle ubrigen Schulerinnen katholisch. Als Lehrmittel finden sich einige wenigc anatomische Praparate vor. Die Kosten der Anstalt werden aus dem Studienfondc bestritten. Tirol. Dieses Kronland besitzt an Mittelschulen 8 Gymnasien, als besondere Lehr-anstalt eine Hebammenschule zu Alle Aste bei Trient, an hoheren Lehranstalten eine chirurgische Anstalt und eine Universitat. G^mnašicn. Sammtliche Gymnasien sind bereits reorganisirt, und zwar 7 als vollstandige, 1 als Untergymnasium. Im Schuljahre 1851 zeigten sich an diesen Unterrichts-Anstalten die folgenden Ergebnisse: Stan d ort Classe Vorlrags- Sprache Zabl der Professoren und Lehrer Zahl der Schiilcr Innsbruck 8 cleutscii tc 479 Meran 8 n 1 '6 161 llotzcn 8 n 17 243 Brixen 8 » 13 221 Trient 8 italicniscli 14 420 Hoveredo 8 14 320 Feldkirch 7 dcutsch 11 111 Hall n 7 84 Zusammen 107 2.045 Das Gymnasium zu Feldkirch wird im Schuljahre 1852 bereils ebenfalls die 8. Classe errichtel haben und demzufolge in die Iteihe der vollstiindigen Ober-gymnasien eintreten. Die zwei Gymnasien mit italienischer Vortragssprache zahlten 746, die (J Gymnasien mit deutscher Vortragssprache 1.299 Schiller; in den ersteren bildet die deutsche, in den letzteren die italienische Sprache als zweite Landessprache einen obligaten Lelirgegenstand. Dio Mehrzahl der Professoren an diesen Lehranstalten, welchen auch die Directoren zugerechnet wurden, gchorcn dem geistlichen Stande an; nur das Gymna$ium zu Innsbruck hat vorvviegend weltliche Lehrer. Dem Stande und der lehramtlichen Stcllung nach vertheilt sich das Lehrpersonale auf folgende Weise: Professoren Supplenten Lehrer Zusanunen G y m n a s i u m geist- wolt- geist- welt- geist- vvelt- gcist- welt- lieh lich lieh licli lich lich lich lich Innsbruck 3 5 2 3 3 S 11 Meran 7 , , 3 , , , , 3 12 3 Botzen 12 , , 4 , , , . 1 16 1 Brixen 10 , , 2 , , 1 , , 13 Trient 6 2 4 1 , , 1 10 4 Hoveredo .... 6 1 a 1 , , 1 11 3 Feldkirch 5 , 4 1 , , 1 9 2 Hall !i • • 2 • • • • • • 7 • • Zusammen 84 8 28 6 1 10 83 24 Die geistlichen Professoren und Supplenten an den Gymnasien zu Innsbruck, Trient, Roveredo und Feldkirch waren sammtlich Weltpriester, ebenso gehiirte ein Professor des Gymnasiums zu Brixen dem Sacular-Clerus an. Alle ubrigen geistlichen Lehrer des letztgenannten Gymnasiums, sowie jener zu Meran, Botzen und Hall sind Milglieder geistlicher Orden, und zwnr: am Gymnasiurn zu Meran Uenedictiner, an den Gymn;isien zu Botzen und Hall Franciscaner, endlich an jeneni zu Brixen theils Augustiner (10), tlieils Capuciner (2). Von der angefiihrten Gesammtzahl der Studirenden an den erwahnten Gym-nasien waren 1.870 als offentliche und 17i> als Privatschuler eingeschrieben. Von den letzteren entfallen ISO auf die beiden italienischen Gymnasien zu Trient und Roveredo, wahrend das deutscbe GyiTtnasium zu Innsbruck keinen Privatisten zabite und auf die ubrigen 5 deutschen Anstalten im Ganzen sich nur 25 solcbe Schiiler vertbeilen. Schulgeld wurde nur an den Gymnasien zu Meran, Botzen und Brixen, und zwar von 577 Schtilern im Betrage von 2.284 II. erhoben; die Zalil der Befreiten belief sich demnach im Ganzen auf 1.468. An Aufnahnisgebiihren vvurden an den beiden Gymnasien zu Trient und Roveredo 254 fl. entrichtet, an den ubrigen Anstalten war diese Taxe noch nicht eingefiihrt worden. Sammtliehe Gyinnasien Tirols sind reich mit Stipendien dotirt; im Schuljahre 1851 wurden an 168 Stipendisten im Ganzen 12.583 fl. als Erhaltungsbeitrage vertheilt. Am bedeutendsten sind diese Stipendien am Gymnasium zu Innsbruck, an vvelchem 49 Schiiler mit 3.335 fl. betheilt vvurden, so dass im Durchschnitte auf jeden derselben 68 fl. kamen. Mit Ausnahme von 4Israeliten, von welchen 3 am Gymnasium zu Feldkirch und 1 am Gymnasium zu Innsbruck studirten, waren alle ubrigen 2.041 Gymnasial-schttler Katholiken. Der Nationalitat nach vertheilen sich die Gymnasialschiiler auf folgende Weise : Slalist. Millheil. 1852. 4. Heft. 4 so G y m n a s i u m Vorlrags- Sprache S c h ii 1 e r Deutsche Italicner Czechen Polen Juden Zusain- men Innsbruck . . . Doutsch 469 9 1 479 Moran 14S 13 2 1 * . . 161 liolzcn 229 14 . . . . . . 243 Brixen 197 24 . . . 221 Trient llalieniseli 10 410 420 Hoveredo .... 2 324 . . . 320 Feldkireh .... Deutsch 108 3 111 Hall n 84 . . . 84 Zusammen . . . 1.244 794 2 1 4 2.04!) Nach den einzelnen Classen vertheilt sich dio Gesanmitzahl der Schiller, 'vie folgt: G y m n a s i u m 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zusain- men 3 1 a s s e Innsbruck .... 55 49 58 56 64 57 73 67 479 Meran . . . 20 20 29 26 27 17 9 7 161 Hotzen .... 36 30 28 34 40 32 20 23 243 liri xcii 34 41 27 23 25 32 16 23 221 Trient 44 42 52 46 58 42 56 80 420 Hoveredo .... 45 52 51 36 44 32 35 31 326 Feldkireh .... 29 10 19 11 17 !) 16 111 Hiill 23 21 19 19 • • • • • • 84 Zusammen 288 271 283 251 275 221 225 231 2.045 Hier stelli sich, wie in keinem anderen Kroulande, die EigenthUmlichkeit heraus, dass verhaltnissmassig n ur sehr vvenig Schiller itire einmal begonnenen Studien verlassen. Dieselbe Ausdauer zeigt sich hei dcn Maturifalspriifungen; von 231 Sehulern der 8. Chisse halten sich 226 zu diesen Priifungen gemeldet; wirklich gepriift wurden 20G, darunter 59 reprobirt und 147 fiir den IJniversitatsbesuch reif befunden. Ausschliessend vom Studienfonde werden bestritten die Erhaltungskosten der Gymnasien zu Innsbruck und Trient; Beitriige werden von diesem Fonde geleisiet tiir die Gymnasien zu Brixen, Hoveredo, Feldkireh und Hall, da diese Anstalten theils durch Stiflungen, theils durch Communal-Beitrage einen Theil ihrer Ausgaben decken, und andererseits ein Theil der Kosten bei den Gymnasien zu Brixen und Hall durch die Leistungen der Kloster, welchen das Lehrpersonale angehort, entfallt. Die beiden Gymnasicn zu Meran und Botzen endlich werden fast aus-schliessend von den betreflenden Klostern erhalten; nur bezielit ersteres jahrlich aus der Stadtcasse 300 fl., letztercs die Zinsen von einem Stiftungscapitale von 3.600 fl. Die Lehrmittelsammlungen sammtlicher 7 Obergymnasieri sind den Anforde-rungen des Unterrichtes angemessen und bestelien in Bibliotlieken, physikalisehen Apparaten und naturhistorisehen Saminlungen; nur die Bibliothek des Gymnasiums zu Trient wird als unzureichend bezeichnet, vvogegen das physikalische Cabinet daselbst als besonders reichhultig geschildert wird. Ausserdein (indet sicli zu Meran nocli cine Sammlnug von nahezu 900 alten Miinzen als Eigenthum des Gymnasiiims, und zu Feldkirch wurde ein botanischer Garten angelegt. Das Unter-gymnasiuin zu Hall endlieh besitzt eine Bibliothek von 700 Banden, sowie Samm-lungen von Mineralien, Pflanzen und Kiifern. Als ausserordentliche Lehrgegenstiinde wurden im Seliuljahre 18I> 1 vorgetragen und besuclit: Gymnasium Zeichnen Kalli- graphie Steno- graphio Gesang S c h ii 1 e r Innsbruck ... 13 Moran 41 45 * * * * 30 Botzen 20 0« .... 40 Iloveredo 13 • ♦ . ♦ . * ♦ 22 Feldkirch .... .... 51 Zusammen 74 111 13 143 llcbaiiiinenscluilc zu Alle Astc. Diese Lehranstalt ist mit dem in der Nahe von Trient gelegenen Gebarhause veibunden; das Lehrpersonale bestelit aus einem ordentli<'hen Professor, einem Assistenten, einer Oberhebamme und einer Gehilfin. Die Vortrage liber tlieo-retische und practische Geburtshilfe \verden in italienisclier Sprache gehalten und umfassen den Zeitraum eines Semesters. Im Seliuljahre 1851 wurden die beiden Curse der theoretiseben Abtheilung von 16, jene der practischen Abtheilung von 18 Schiilerinnen, sammtlich ltaliene-rinnen katholischer Religion, besucht; 15 derselben wurden nach abgehaltener strenger Prufuiig als Hebammen diplomirt. An dieser Lehranstalt wird weder eine Aufnahmsgebiihr, noeh ein Unterriehts-geld eingehoben; ausserdern genossen 8 Schiilerinnen Unterstutzungeu von Seite der Gemcinde, iiber deren Betrag jedoch niehts Niiheres angegeben wird. Als Lehrmittel besitzt diese Anstalt eine kleine Sainmlung von anatomischen Praparaten. Die Erhaltungskosten der Sehule werden aussehliessend aus dem Studienfonde bestritten. Chirurgische laehranstalt. Die medicinisch - chirurgische Lehranstalt zu Innsbruck besteht aus einem dreijiihrigen Curse ftir Chirurgen und aus einer Abtheihmg fiir Hebammen. Die Gegenstande des Unterrichtes und deren Umfang nach der Zahl der wochent-lichen Vortragsstunden sind die folgenden: , , , Woclientlich /. Jahrgang. stululen 'J Mcdicinische Pliysik (I. Semester „ Chemic (I. „ „ (!!• „ ) „ Botanik (II. „ ) Anatomie................................ II. Jahrgang. l’hysiologie (1. Semester).............................................................. K Pathologie (I. „ )............................................................. S Arzeneimittellchrc und Receptirkund« (II. Semester).................................. 10 III. Jahrgang. Medicinisch-klinischer Unterricht................................................. Chirurgisch-klinischrr Unterricht................................................. Spociclle medicinisohe Pathologie und Therapio.................................... Speciellc chirurgische Pathologie und Therapie.................................... Operations- und Instrumentenlehre (I. Semester)................................... Gerichtliche Medicin (I. Semester)................................................ Verbandlehre (II. Semester)....................................................... Theoretische und practische Augenheilkunde (II. Semester)......................... Theoretischc Geburtshilfe (II. Semester).......................................... Veteriniirkunde (II. Semester).................................................... Propiideutiscbe Klinik im Militiirspifale (II. Semester)............................... 10 Hebammenschule. Theoretische Geburtshilfe (1. Semester)................................................ !i Ausserordentliche Vorlesungen. Ueher Ilettungsmittel beim Scheintode und in plotzlichen Lehcnsgefahren . . I Allgcmeine propiideutiscbe Anatomie............................................... Fur sammtlichc Vorfriigc, welche durcbwegs in deutacher Spraehc gebalton werden, befinden sich au der Anstalt 5 Professoren, 2 Supplenten und 2 Assi-stenten. Im Schuljabre 1851 zabite man: Scbuler iin I. Jabrgange.................................................. 21 „11. 10 „ Ul- „ H Zusammen 42, dann in der Hebammenschule............................................. 20 Sehiilorinnen, siimmtlicb mit Ausnahme cincs magyariscben Schiilers u.id eines Judcn, Deutsche. Mit Aus-nahme eines Israeliten waren siSmmtliche Scbuler und Scbiilerinnen Katholiken. Die ausserordentlicben Vorlesungen iiber allgemeine propadeutische Anatomie wurden von sammtlicben Scbiilern des I. Jahrganges (21), jene iiber das Hettungs-verfahren beim Scheintode von allen Schulern des III. Jahrganges (11) besucht. Ausserdem befand sicb ein Militarscbiiler als ausserordentlicher Zubbrer an dieser Anstalt, weleher in die obige Zahl der ordentlichen Schiller des II. Jahrganges nieht einbezogen wurde. Die Vorlesungen iiber Anatomie wurden iiberdies von 5, jene iiber Physik von I ausserordentlichen Zubbrer besucht. Wahrend des genannten Studienjahres \vurden an dieser Anslalt 2 Wundarzte approbirt und 19 Hebair.men diplomirt. Als Lehrmittelsammlungen finden sich vor: ein anatomisches Museum mit mehi’ als 800 Praparaten, eine reichhaltige Sammlung chirurgischer instrumente u. dgl., ein ehemisches Laboratorium, ein botanischer Garten, dami Sammlungen von Praparaten und Instrumenten fiir Pharmakologie, Geburtshilfe, VeterinSrkunde und gerichtlicbe Arzeneikunde. Die Ausgaben werden ausschliessend von dem Studienfjnde besfritten, da \veder Schulgeld, nocli Aufnahmsgebuhren von den Schiilern dieser Lehranslalt ein-gehoben werden. Universitat. In soferne die Universitat /,u Innsbruck nur die rechts- und staatswissenschaft-liclie, dann die pbilosopbische Facultiit besitzt, zabit dieselbe zu den unvollstamligon hoheren Lehranstalten dieser Art. I)as medicinisch-cliirurgiscbe Studium, \velches friiher mit der Universitat vereiuiget war, ist nun von derselben gctrennt und es besteht dafiir die friiher ervvahnte, einer eigenen Direction unterstelite, chirurgische Lehranstalt. Im Studienjahre 1851 wurden an der Universitat die folgenden Vorlesungen gehalten: VVochentlich ^aj'j .... . , Stunden ,, U W internem ester. Auhorer a) Rechts- und s ta at s w i s s e »s chaf tli che Facultiit. Rechtsphilosophie................................................................ i) iiS Romisehes Civilrecht............................................................. ti 31 Allgemeines osterreiehisehes Civilrecht.......................................... 9 80 Handels- und Wechselrecht ...................................................... 3 83 Gerichtliches Vorfahren und Gesch8ftsstyl........................................ !> 80 Europiiische Statistik.......................................................... 4 'Si Verfassungs-Politik, Polizeiwissenschaft, Nationaloconomio und Finanz- \vissenschaft................................................................. 9 108 Administrativo Abtheilung der Finanzgesetzkunde mit Ausschluss desFinanz- Strafgesetzes................................................................. 8 26 l>) 1’ liilo sop li i s e li e Facultiit. Gcschiclite der Philosophie von Kant bis Hegel................................... 4 10 Mctaphysik ...................................................................... 3 Sl Uebersetzung und Erklarung des gefcssclten Proinetheus von Aeschilos . . 2 16 „ „ „ von Plato’s Parmenides.................................. 1 13 Goetbo’s Faust................................................................... 1 60 Gescbichtc der cpischen Poesie der Riimer................•....................... 3 16 Analjtische Geometrie........................................................... !> i Mognetiamus und Eleetricitat..................................................... 3 2 Electrische Tclcgraphen.......................................................... 1 9 Elemente der Differentialrechnung................................................ 4 3 Mineralogie...................................................................... 5 2 Theoretiscbe Chemie und practische Anleitung zu chemischcn Arbeiten . . ti 1 Sommersemester. a) Rechts- und s ta a ts wis sen se ha f tl i che Facultiit. Oesterreichisc er Strafprocess................................................... 7 28 Romisehes Civilrecht...................................................• 8 1° Lehenrecht....................................................................... 2 3 Kirehenreeht..................................................................... & VVochentlieh * Stunden „ . ®r Zuhorer Deutsche Reiclis- iind Rcchtsgcschicbte............................................. S 52 All^emeines osterreichisches Civilrecht............................................. 9 80 Westgalizische Gerichtsordnung...................................................... 5 83 Oesterrcichischcs (doutselies) \Vechselrccht................................... 4 62 Oesterreiehiselie Statistik......................................................... 4 02 Oestcrreichisches Verlassungsrceht und Verwaltungs-Gesctzkundc .... 7 102 Steuer- und Creditvvcsen............................................................ 2 86 Finanzgesctzkundc.............................................................. 6 25 Tirolisches Gi’undsteuersystem...................................................... 2 17 Bergrecht........................................................................... 4 22 Staatsrechnungswissenschaft......................................................... 4 14 h) I* ti i I o s o p li i s c h c F a c u 11 & t. Geschichte der Philosophie von Kant bis Hegel.................................... 4 19 Geschichte dcs romischcn Epos.................................................. 3 9 Die Perser dcs Acschilos............................................................ 1 8 Goethe’« Faust . . . •.............................................................. 1 44 Die Poctik dcs Aristoteles iibersetzt und erkliirt.................................. 2 10 Ilohenmcssung mit dem Barometer, verbunden mit practischen Uebungcn . 2 3 Botanik............................................................................. 3 4 Zoologie............................................................................ 2 3 Cbcmie mit practischen Uebungcn..................................................... 5 2 Ucber die italienische Literatur des scchzehnten Jahrhundertes.................. 2 5 Hei sammtlichen Vortriigen, mit Ausnahme des lefztaufgefiihrten (iiber italienische Literatur), \vurde die deutsche Sprache als Vortragssprache gebraucht. Die genannten Vortriige des rechtsvvissenschaftlichen Studiums wurden von 7, jene des philosophischen Studiums von 6 ordentlichen olfentliehen Professoren gchalten; ausserdem \verden unter dem Lehrpersonale der juiidischen F ac ul tat nocli 2 Privat-docenten aufgefiihrt, ohne dass sicli aus der vorliegenden Eingabe die von den-selben vorgetragenen Lehrgegenstande und der Besuch entnehmen Hesse. Zu Anfang des Schuljahres 1851 vvaren vom vorausgegangenen Jahre noch 140 immatriculirte Zuhorer verblieben; dazu kamen 70 neu iinmatriculirle und 8 ausserordentliche Hiirer, \vonacli sich die Zahl der die Vorlesungen des Winter-semesters Besuehenden auf 218 stellte, wovon 197 auf die rechts- und staatsvvis-senschaftliche, 21 auf die philosopliische Ablheilung tntfielen. Der Nationalitiit nach vertheilen sich diese Zuhorer auf folgende Weise: S t u d i e n -Abtheilung Deutsche Italicner Magyaren Czcchcn Siid- slaven Zu- sammen Rechts- und staatsvvissenschaft-lichu 129 65 1 1 1 197 Philosophischo 21 . . . . . . . . . . . . 21 Zusammen 150 65 1 1 1 218 Unter den Deutschen der philosophischen Facultat befanden sich 2 Auslander. Dem Religionsbekenntnisse nach waren sžimmtliche Schiiler Katholiken. Von C1 Horern der rechtswissenschaftlichen Facultat wurden auch Vorlesungen der philosophischen Abtheilung, dagegen von 2 Hftrern der philosophischen Abtheilung Vorlesungen der juridischen Facultat besucht. Von der GesammtzahJ der Imma-triculirten vvaren in diesem Semester 7 vom ganzen, 12(» vom halben Collegien-gelde hefreit. Im Sommeraemester erhiihte sicli die Zahl der Zuhbrer anf 225, von welchen 211 fiir die juridischen, 14 fiir die philosophischen Studien inscribirt waren. Der Nationalitiit nach befa iden sicli darunter 158 Deutsche, 04 ltaliener, 1 Magyare, 1 Czeche und 1 Sudslave. An Collegiengeldern wurden \vahrend der beiden Semester der Betrag von 4.551 11. eingehoben. Dagegen belief sich die Zahl der vertheilten Stipendien auf 40 im Gesammtbelaufe von 4.987 11. An Lehrmitteln besilzt diese Lehranstalt ein physikalisches Cabinet (549 Stiick), oine Sammlung Iandwirthschaftlicher Modelle (123Stiick), Instrumente fiir practisehe Geometrie, eine Mineraliensammlung ( 4.000 Stiick), ein zoolo-gisches Museuin (600 Stiick), ein ausgedehntes Herbarium (5.400 Stiick) und einen botanisclien Garten mit etwa 1.700 lebenden Ptlanzen. Die strengen Priifuiigen wurden im Laufe des Studienjahres 1851 von 77 Horern der rechts- und staatsvvissenschaftlichen Abtheilung mit Approbation be-standen; die Zahl der Promotionen belief' sich auf 16. An der philosophischen Facultat ergab sich wahrend desselben Zeitraumes nur 1 Promotion eines Doctors, welcher die lligorosen bereits in friiheren Jahren gemacht hatte. Tlicoretiselie Staatspriifungcn. Bei der Priifurigscommission zu Innsbruck meldeten sich im Laufe des Studien-jahres 1851 im Ganzen 38 Priiflingo. Die lirgebnisse der vorgenommenen Prii-fungen waren die folgenden: Prufungs-Abtheilung 'L a h 1 d e i' Zalil der lleprobirten Gesammlzahl der Gcpriiften einfacli mit Auszeichniing Lefiihigt Erkliirten Allgemeine 9 H 14 Staatsrechtlich-administrative . 3 1 « « . « 4 Judicielle • . . . 10 S 5 20 Zusammen 22 11 S 38 Von den 5 lleprobirten haben 2 die Priifung vviederholt, von denen 1 appro-birt, der andere aber auch das zvveite Mal reprobirt wurde. Bohmen. An Mittelschulen besitat Bohmen 22 Gymnasien, 5 Realschulen, 2 Acker-bauschulen; zu den hoheren Lehranstalten gehort die k. k. montanistische Ijehranstalt zu Prihrani, das poIytechnische Institut und die Universitat zu Prag; als specielle Lehranstalt ist noch anzufiihren die Hebammenschule zu Prag. Gymnasicn. Durch die Vereinigung der frtther bestandenen philosophischen Lehranstalten zn Biuhveis, Leitomischl und Pilsen, dann des mit der Prager Universilat ver-bundenen philosophischen Lehrcurses vvurden die an den genannten Orten befind-lichen Gymnasien von 6 Classen zu Obergymnasien umgestaltet. Ausserdem wurden noch an den Prager Gymnasien auf der Kleinseite und in der Neustadt, dann an den Gyninasien zu Pisek, Briix, Eger, Jičin, Bohmisch-Leippa, Neuhaus, Leilmeritz, Koniggratz und Klattau, welehe siimmtlich friiher nur 6 Classen ziihlten, die siebente und aclite Classe errichtef, so dass im Schuljabre 1851 schon 15 Gym-nasien als vollstiindig in Thiitigkeit standen. Das siebenclassige Gymnasium zu Kommotau und das Gymnasium von sechs Classen zu Saaz dUrften ebenfalls in nachster Zukunft in diese Reihe eiritreten. Als Gymnasium von 6 Classen bleiben demnach noeh jene zu Deutschbrod, Reichenuu, Brauau und Jungbunzlau, wabrend jenes von 4 Classen zu Schlackenvverlh wegen Mangels an Lehrmittelsiimmlungen und unzureichender Schiilerzabl mit dem Ende des Scbuljabres 1851 geschlossen wird. Sammtliche angefuhrte Gymnasien sind offentliehe und katbolische Lehranstalten. Uebersichtlich lassen sich dieselben auf folgende Weise zusammenstellen: | Post-Nr. [ Standort Classen Vortrags-Sprache Zalil der Directoren, Professoren und Lehrer Anzahl der Schiiler 1 Prag in der Altstadt (acad.) 8 Czechisch, aueh deutsch 18 617 2 „ „ „ Neustadt . . . 8 Deutsch 17 565 3 „ auf der Kleinseite . . 8 » 19 626 4 Briix 8 » 12 111 8 Iiudvveis 8 n 17 419 6 Bohmisch-Leippa 8 n 13 183 7 Eger ... Jičin 8 v 12 268 8 8 Czechisch, auch deutsch 13 290 9 Klattau 8 Deutsch 16 227 10 Koni^griitz Leitmeritz 8 Czechisch, auch deutsch 13 328 11 8 Deutsch 15 243 12 Leitomischel 8 » 16 217 13 Neuhaus 8 Czechisch, auch deutsch 12 258 14 Pilsen 8 Deutsch 16 242 ir> Pisek 8 Czechisch, aucli deutsch 13 266 10 Kommotau 7 Deutsch 11 94 17 Saaz 6 n 9 119 18 Braunau 6 » 11 79 19 Deutschbrod G Czechisch 9 143 20 Jungbunzlau 6 Czechisch, auch deutsch 9 152 21 Reichcnau 0 Czechisch, auch deutsch 9 190 22 Schlackenvvorth 4 Deutsch 7 32 Zusamraen 287 5.669 Als Vortragssprache dient demnach die deutsche an 10 Ober- und 4 Unter-gymnasien. In czechischer Sprache allein werden nur an dem Untergymnasium zu Deutschbrod die Vortriige gehalten. An den Ubrigen Gymnasien ist die czechische Sprache zwar die in den unteren 4 Classen vorvviegende, doch werden dic mcisteii Gegenstiinde der 4 oberen Classen in deutscher Sprache gelehrt. Die deutsehen Gymnasien zahlten wi»hrend des genannten Studienjahres 3.425, die czechischen 2.244 Schuler, ohne dass jedocli sammtliche Schuler der deutsehen Gymnasien von deutscher und jene der czechischen Gymnasien von ezechischer Abslammung gevvesen vvaren, wie sp a ter hei der Darstellung der Nationalitat der Schuler nachgevviesen wird. Da die Directnren dieser Lehranstalten zumeist aueh einzelne Lehrgegenstande vortragen, so werden dieselben mit den ordentliehen Professoren vereint nachge-\viesen. Zum grossten Theile gehoren die Lehrer der Gymnasien in Bohmen deni geistlichen Stande an; nur an den 8 Obergymnasien zu Prag (Altstadt und Kleinseite), zu Eger, Jičin, Neuhaus, Pisek, Leitmeritz und Koniggratz wird der Unterricht vorzugsweise von weltlichen Lehrern ertheilt. Kucksichtlich der lehraintliehen Stellung und des Standes der Professoren au siiimntlichen Gymnasien Bohmens liefert die folgende Uebersiclit die naheren Angaben: G y 111 n a s i u m Classen Ordentliclie Lel.rer Supplenten Nebenlelirer Zusammen geist- lich vvell- lich geist- lich welt- licli geist- lieh welt- licli geist- lich welt-1 i eh Prag, Altstadt . . . 8 8 4 4 2 IG „ Neustadt . . . 8 13 . . . . . . 4 13 4 „ Kleinseite • . 8 2 8 1 3 5 3 IG Uriix 8 ta . . , . ia iludvveis 8 lt 1 a 3 . . IG 1 Bohmisch-Leippa . . 8 9 . . 1 3 9 4 Eger 8 1 3 . . 7 1 1 11 Jičin 8 1 8 . , 3 . . 1 1 ta Klattau 8 !) . . 2 1 . . 4 11 5 Koniggriitz .... 8 1 8 a 1 i 3 10 Leitmeritz 8 i G i 3 4 2 13 Leitomischl . . . 8 13 . . 1 a 13 3 Neuhaus . ... 8 a 4 i S 3 9 Pilsen 8 it . . a 3 13 3 Pisek 8 3 4 i ’ 4 . . i 4 9 Kommotau .... 7 'J . . . . 2 9 a Saaz G 7 . . i i 8 1 Braunau G 8 . . a . . i 10 1 Deutsclibrod . . . G S . . r i 7 2 .lungbunzlau .... G 8 . . . . i . . 8 1 Heiehenau .... G 8 . . i . . 8 1 Schlackcnwertli . . 4 7 • • 7 Zusammen • • 141 SO 19 30 3 38 1G3 124 Die an den genannten weltlichen Obergymnasien als Directoren und Katecheten angestellten Geistlichen sind durchgehends Weltpriester. Die Lehrer geistlichen Standes au den iibrigen 14 Gynmasien gehoren sammtlich dem Regular-Clerus au. Der Orden der Piaristen zahite a m Obergymnasium in der Neusfadt ZU Pl' '•'S • . 13 Lelirer, M „ zu Briix . . 12 * » „ „ Leitomischl 13 J* n „ „ Biuhveis 11 n n Gyinnasium „ Reichenau « * 8 ?? „ „ Jungbunzlan 4 t « « 8 n „ „ Schlaekemvertli . . . . 7 Im Ganzen 72 Lelirer. Dem Orden der Pramonstratenser gehoren a m Obergymnasium zu Pilsen . , • ♦ 13 Lelirer, r> Gymnasium zu Saaz . . . . 8 y> n „ „ Deutschbrod , 7 rt Im Ganzen 28 Lelirer an. Der Orden der Benedicliner zabit a m Obergymnasium zu Klattau . . 11 Lelirer, r> Gymnasium zu Braunau . . . . . . . 10 >» Im Ganzen 21 Lelirer. Vom Cistercienser Orden stehen am Gymnasium zu Kommutau 9 Milglieder als Directoren und Lelirer in Thatigkeit; ausserdem leiten noeh !> Milglieder dieses Ordens den Unterricht an der siebenten und achten Classe des Piaristen-Gym-nasiums zu Budweis, welclie heide Classen aus der friiheren pliilosophischen Lelir-anstalt entstanden sind. Die neun geistlichen Lelirer des Ohergyinnasiunis zu Bohmisch-Leippa endlich sind Mouclie aus dem Orden der Augustiner. Die Gymnasien zu Brux, Leilmeritz und Jungbunzlau wurden im Schuljalire 1851 nur vou ijfl’entlielien Schiilern besucht; die Zalil der Privatschiller an den iibrigen Gymnasien des flachen Landes war im Allgemeinen sebr gering und betrug fiir diese 16 Anstulten nicht melir als SO Schiller; bedeutender Mar die Arizahl derseiben an den 3 Prager Gynmasien, und zwar: in der Altstadt............................. 06 Privatschiller, „ „ Neustadt ......... 48 „ auf der Kleinseile...........................43 „ Im Ganzen waren daher an sauuntlichen Gymnasien 207 Privatscbttler einge-schrieben. An den Obergymnasien zu Briix, Eger und Pisek, sovvie an den Gyinuasien zu Saaz, Braunau, Deutschbrod, Juugbunzlau, Reichenau und Sclilacken\verth wur-den im Jahre 18!) 1 keine Aufnahmsgebiihren erboben; der Betrag der eingegange-nen Gebiihren dieser Art an den iibrigen 13 Gyinnasien belrug in diesem Jahre 2.400 fl. An Schulgeld wurden im Schuljalire 1851 von 1.615 Schiilern 20.292 fl. ein-gehobeu. Es verbleiben somit 4.054 Schuler, vvelche von der Entrichtung des Unter-richtsgeldes befreit waren; darunter befanden sieli ausserdem 268 Stipendisten, welehe zusammen derlei Sfiftungsbetriige im Belaufe von 22.680 fl. bezogen haben. Dem Religionsbekenntnisse nach waren unter den sammtlichen Schulern 5.197 Katholiken, 29 Protestanten der augsburger und helvet schen Confession und 443 Juden. Die jiidisehen Schiller vertheilen sieh auf sammtliche Gymnasien, mit Aus-nahme jenes zu Braunau; am stiirksten waren jedoch von diesen Schulern die 3 Gymnasien zu Prag und darunter vorziiglich die in der Neustadt bestehende deutsche Lehranstalt besucbt. 18 Protestanten vvaren am academischen, 2 am Klein-seitner und 1 am Neustiidter Gymnasium zu Prag eingeschrieben, ausserdem be-fanden sich am Gymnasium zu Eger 3, zu Koniggratz 3, zu Saaz und Deutsch-brod je 1 protestantischer Schiller. Riicksichtlich der Nationalitiit der Gymnasialschiiler ergibt sich die folgende Uebersicht: U y m n a s i u m Classen Vorlrags-Sprache S c h ii 1 e r Czechen Deutsche Juden Prag in der Altstadt (acad.) . 8 Czcchiscb, aucli deutsch liSii 21 41 „ „ „ Neustadt .... 8 Deulsch 61 360 144 „ auf der Kleinseite . 8 164 408 84 Briix 8 • . • 106 S Budwcis 8 223 198 1 Bohiiiisch-I.cippa 8 17 148 21 Eger 8 dl 280 7 Jiein 8 Czeebiseh, aucli deutsch 280 34 6 Klattau 8 Deutsch 190 30 7 Koniggriitz 8 Czeehiseh, aucli deutsch 278 43 7 Lcitnierifz 8 Deutsch 44 191 8 Leitumischl 8 163 81 3 Neuliaus 8 Czeehiseh, aucli deulsch 199 36 23 Pilseu 8 Deutsch 123 106 13 Pisek 8 Czeehiseh, aueh deutsch 220 32 14 Komuiotau 7 Deutsch 4 81 9 Saaz 6 17 90 12 Braunau 0 44 38 • • ♦ Deutschbrod . 0 Czeehiseh 129 11 3 Jungbunzlau C Czechi eh, aueh deulsch 76 40 36 Reicbenau 6 Czeehiseh, aucli deutsch 91 72 27 Schlackemverth 4 Deutsch 1 29 2 Zusammcn 2.860 2.366 443 Von den czecliischen Schulern studirten 1.798 an czechischen, 1.062 an deutschen Gymnasien; von den deutschen Schulern befanden sich 2.077 an deutschen und 289 an czecliischen Gymnasien. Die angefiihrte Zahl der Schiller an den verschiedenen Gymnasien vertheilt sich auf die einzelnen Classen in folgender VVeise: G y m 11 a s i u m 1. 2. 3. 4. 8. 6. 7. 8. Zusam-n Cii C 1 a s s e Prag, Allsladt 87 91 08 87 47 67 100 73 617 „ 'Ncusladt 88 80 88 78 60 40 64 61 868 „ Kleinseile 04 71 83 83 73 77 68 77 626 Brux . 21 17 14 11 12 10 13 13 111 Budvvcis 82 S4 48 40 80 34 86 40 419 Bohmiseh-Leippa 30 34 20 17 22 20 21 10 183 Eger 82 41 30 41! 30 28 20 21 268 Jičiii 68 34 38 42 38 23 29 21 290 Klatlau 82 43 34 29 28 14 14 13 227 Koniggriilz S2 !>4 80 28 41 38 28 31 328 Lcitmeritz . . 44 38 34 30 24 28 20 19 243 Leitomischl 41 23 23 34 37 n 28 20 217 Neuliaus 42 47 20 39 42 23 23 13 288 Pilscn 41 30 28 34 31 21 31 Sli 242 1‘isck <><) •'<; 47 48 22 34 17 12 266 Kommotau 23 18 8 23 11 8 6 . . 04 Saaz 31! 17 22 19 13 12 . , 1 19 Braunau 30 7 13 13 10 6 . . 79 Dcutsehbrod 41 10 21 27 22 13 . . 143 Jungbunzlau . 31 20 22 37 16 17 , . 182 Beichenau 5S 38 34 27 28 14 190 Schlaekenvverlh 8 17 8 •> 32 Zusamiiicn 1.078 831 708 cc J— 681 838 832 489 8.669 Nahezu zwei Funftheile sammtlicher Schiller besuchten das Obergymiwsium, ein Verhaltniss, vvelches im Vergleiche zu jenem der meisten vibrigen Kronlailder der Monarchie beziiglich der hOhereu wissenschaftliclieu Ausbildung ein giinstiges genannt werden muss. I)ie zu Ende des Sclmljahres ISiil vorgenommenen Maturitatspriifungen ergaben die folgendeu Resultate: Von den Gepriiften vvurden Angemcldet 01> e rev m nas i u ni haben sieli vvurden tur d. Univer- Sehiiler sitiitsbesuch roif erkliirt reprobirt Prag, Altstadt . . 102 66 89 7 „ Ncusladt . . 47 43 31 12 „ Kleinseile . . 98 86 42 14 Br(ix 13 12 10 2 liudweis 19 18 14 4 Bohmiseh-Leippa . 10 6 6 1 3 SS :::::: 19 18 18 13 17 10 Klattau 13 13 12 1 Kfiniggriitz .... 28 23 10 4 Leitmerilz .... 18 18 11 4 Lcitomischl .... 19 19 17 2 Neuliaus 7 7 6 1 21 21 16 8 Pisck 12 12 12 Zusammcn 438 342 282 60 Von sammtlichen Schiilern der 8. Classe liabcn sich demnach drei Viertheile der Maturitatspriifung uuterzogen und nahezu zwei Drittheile der Gesammtzahl sind in Folge des giinstigen Erfolges dieser Priifung an die Univeraitatcn iiber-getreten. Die Zalil der Rcprobirten im Vergleiche zu jener der Gepriiften macht nahezu 18% der letzteren aus. Rucksiclitlieh der Erlialtungskosten der aufgefiihrten Lehranstalten muss vor Allem die Unterscheidung der \veltlichen von den geistlichen Gymnasien festge-halten \verden. Bezuglich der ersteren ist zu ervvahnen, dass jene zu Prag (Alt-stadt und Kleinseite), Pisek, Eger, Neuhaus, Leitmerilz und Koniggratz ilire Aus-lagen grosstentheils durch Beitriige aus deni Studicnfonde decken; jenes zu Prag auf der Kleinseite bezieht jahrlich 700 fl. aus dem Religionsfonde; fiir jene zu Pisek, Eger und Neuhaus leisten aueli die betreffenden Gemeinden Beitrage, welche zumeist fiir die Anschaftung neuer und zurVervoIlstandigungder vorhandenenLelirmit-telsammlungen bestimmt sind und bei jedem der drei genannten Anstalten im Jahre 18S1 nahezu jahrlich t.000 (1. betrugen. Das \veltliehe Gymnasium zu Jičin liingegen wird aus den Sladtrenten dotirt und bezieht aus dem Studienfonde nur einen jahrlichen B(>trag von UO 11. fiir die Vermehrung der Gymnasialbibliothek. Von den Gymnasien der Piaristen und jencn der iibrigen geistlichen Orden erhalten nur jene zu Prag (Neustadt), Budvveis, Leitomischl, Schlackenwerth und Pilsen Dotationen aus den Staatsmitteln; die erstgenannten drei werden vollstiindig durch diese Beitriige erhalten, wahrend dieselben bei den zwei letzten Gymnasien nur den durch Stiftungen und Geineindcleistungen unbedeckten Restbetrag decken. Ausstihliessend von den Klostern werden erhalten die Gymnasien zu Deutschbrod und Braunau, mit Gemeindebeitriigen vereint jenes zu Bohmisch-Leippa. Von den Gemeinden \verden erhalten die Gymnasien zu Jungbunzlau, Kommotau, Klattau, Briix und Saaz; es ist hiebei nur noch zu bemerken, dass die beiden letzfgenannten Gymnasien besondere Stiftungen besitzen, deren Einkunfte vorerst zur Deckung der Erlialtungskosten ver\vendet werden. I)a die Gymnasien in Bohmen bereits ihrem Umfange nach zum grossten Theile, riicksichtlich des Unterrichtes aber vollstiindig umgestaltet sind, so ist in Beziehung auf die obligaten Lehrgegenstande nichts weiter zu envahnen. Die an den einzelnen Gymnasien vorgetragenen ausserordentlichen Gegenstande zahltcn an Schiilern: G y m n a s i u m Italieni— sche Spraehe Franzo- siselie Spraehe Kalli— graphie Steno- graphie Zeieli- nen Ge- sang Ojm- nastik Ausseror- dentliclie Gegen- stiinde uberhaupt S c h ii 1 e r Prag, Altstadt . . . 34 23 43 41 141 „ Klcinscile . 10 22 10 59 34 21 162 Briix 15 , , 15 Budivcis 11 4 6 5 26 Bohmisch-Lcippa . . 20 79 20 119 Ef?er 124 30 154 Jicin 60 60 Klattau 21 62 10 88 89 270 Koniggriitz 93 34 104 231 Leitmeritz .... 204 44 35 50 333 Leitomisclil .... !) 10 , , 23 48 Pilseii . , , 30 69 80 179 Pisek 15 • . . 15 Kommofau 14 43 50 , 17 124 Saaz 18 . 18 liraiinau 79 33 26 28 166 Deutschbrod .... 36 36 Zusammen 34 183 615 16 575 393 28) 2.097 Ausser den genannten Gegenstanden vvurde an doa deutschen Gymnasien die czechische, an dcn czechischen Gymnasien die deutsche Spraohe gelehrt, welche Vorfrage jedoch als obligate Lehrgegenstande den ausserordentlichen nicht zugeziihit \verden konnen. An den Gymnasien zu Eger und Pisek wurden endlich ausser-ordentliche Vorlesungen iiber populare Physik gehalten, welche jedoch ausser den Gymnasialschulern auch von Zuhorern aller Slande besucht wurden und im Gauzen 100—-150 Zuhorer zitlilten. An Lehrmittelsamnilungen besitzen sarnmtliche Gyinnasien, mit Ausnahme jenes zu Schlackenvverth, eigene Bibliotheken von giosserem oder geringerem Umfange. Am bedeutendsten siud die Biichersammlungen der Gymnasien: zu Leitmeritz mit................................................................. 6.200 Biindcn „ 1’ilsen mit............................................................... 5 000 „ „ Prag, Altstadt mit 5.000 „ „ „ Neustadl .............................................................. 4.S00 „ „ Jičin mit...................................................................... 3.000 „ „ Saaz „ 3.500 „ n Koniggriltz mit........................................................... 3.1O0 „ Die Gymnasialbiblioth( k zu I5riix besilzt 1.900 Bitnde, worunter 8S Incunabeln. Ebenso linden sich an allen Gymnasitn Mineialiensammlungen, \vorunter jene zu Braunau (3.712 Stiick), Pisek (2.000 Stuck), Saaz und Leitmeritz (je 1.000 Sttick) die bedeutendsten sind. Aucli Herbarien und zoologische Sammlungen von beschriinkterem Umfange besitzen die meisten der Gymnasien Bohmens, so\vie auch fiir die Errichtung und Vervollstandigung der physikalisehen Gerathschaften sehr Vieles geleistet wird. Besonders ervviihnensvverth ist noch der botanische Garten des Benedictiner-klosters zu Braunau, welcher fiir den Unterricht an dem dorligen Gymnasium benutzt wird und die am Gymnasiiim zu Eger vorhandene Sammlung von nahezu 3.500 Stiick Miinzen. Realsehulen. Von den 5 Bealschulen Bohmens sind die czechische zu Prag, dann die deutsche zu Reichenberg als vollstSndige Realschulen zu betrachten; die deutsche Schule zu Prag, dann jene zu Rakonitz sind Ober-Realschulen, endlich jene zu Budvveis enthiilt nur die 3 Classen der Unter-Realschule. Als Uebersicht der genannten Lehransfalten im Jahre 1851 mag die folgende Nachweisung dienen: Realschule Classen Vortrags- Sprache Zalil der Lehrer Zahl der Schuler K. K. bshmisehe Ober- u. Unter-Realschule zu Prat; 3 Czechisch il 175 Stiindisehe dcutsche Obor-Realschule zu Prag . . 2 Deulseh 13 421 Ober- und Unter-Realschule zu Reichenberg . . . 0 » 11 230 Ober-Realschule zu Rakonitz 3 n S 30 Unter-Realschule zu Rudweis 3 4 202 Zusammen 44 1.0S8 Mit Ausnahme der czechischen Realschule zu Prag, deren Leifung eincm eigenen Director zukommt, fiihrten an den iibrigcn Schulen die (k-.itholisehen) Religions-lehrer die Direction der Anstalt und werden als solche in der folgenden Uebersicht mit den iibrigcn Lehrern vereint nachgevviesen: Realschule Ordi ntli-che l’ro-fessoren Supplen- ten Ad- juneten Assi- stenlen Ncben- Ichrcr Zusam- men Czechischc Realschule zu Prag 3 4 t 3 11 Deutsche „ „ 0 2 4 1 . . * 13 Ober-Realschule zu Reichenberg 8 1 » ♦ • , , , 2 11 „ „ „ Rakonitz . 5 ♦ ♦ • • » ♦ . . S Unter-Realschule „ Rudweis 3 1 . . . . . . . . . 4 Zusammen 28 8 5 1 K 44 Mit Ausnahme der Religionslehrer und der iibrigen 4 Lehrer an der Ober-Realschule zu Rakonitz, welche Mitglieder des Priimonstratenser Ordens sind, ge-horten alle iibrigen Mitglieder des Lehrpersonales dem weltlichen Stande an. Als Nebenlehrer werden an der czechischen Ober-Realschule zu Prag die Lehrer der franzosischen Sprache, des Gesariges und der Gymnastik, an der Realschule zu Reichenberg die Lehrer der Stenographie und des Gesanges betrachtet. Die nachgewiesenen Schuler waren, mit Ausnahme von sieben als Privatisten an der czechischen Realschule eingeschriebenen, siimmtlich ofTentliche Schiller. Die Gesamnitzahl der Rcalschiiler vertheilt aich nach dom Religionsbekenntnisse auf folgende Weise: R e a 1 s c h u 1 e Kathnli- ken Protes augsbur- ger tsi n t p n helveti- scher Juden Zusam- men Confession Czechische Realschule zu Prag .... 171 2 1 1 175 Deutsche „ „ „ . . . . 387 3 , t . 31 421 Ober-Realschule zu Reichenberg . . . . 221 2 * . • 7 230 » „ Rakonitz .... 26 . , , 4 30 Unter-Realsohulc „ Budvveis . . . 202 . . . . . . 202 Zusammen 1.007 7 1 43 1.058 Beziiglich der Nalionaliliit der Schiller ergibt sicli die folgende Uebersicht: It c a 1 s c h u 1 e Vortrags- Sprache Czechen und Miihrer Deutsche Juden Zusam- men Czechische Realschule zu Prag Czechich 169 5 1 175 Deutsche „ „ „ . . . Deulsch 285 105 31 421 Obnr-Realschulc zu Reichenberg . . 85 138 7 230 „ „ Rakonitz 2(i • . 4 30 Unter-Realscbule „ Budweis . . . 102 100 202 Zusammen 667 348 43 1.058 Bis jetzt bestehen an keiner der Realschulen Stipendien; auch die Zalil der von der Entrichtung des Schulgeldes befreiten Schuler ist verhaltnissmassig sehr gering, und /var: an der czechischen Realschule zn Prag ..... !j4 „ „ deutschen „ „ „ ............167 „ „ Ober-Realschule zn Reichenberg.............................32 „ » » Rakonitz .............................. li „ „ Unter-Realscbule „ Budvveis.................................29 Zusatnmen 287 Die Erhaltungskosten der k. k. bohmischen Ober- und Unter-Bealschule zu Prag wcrden aus demStudienfonde, jene der standiseben Ober-Realsehule zu Prag aus dem standiseben Domesticalfonde bestritten. Die beiden Realschulen zu Reichenberg und Rakonitz werden 7,um grossten Theile durch Gemeindebeitriige erhalten; doeb geniessen beide namhafte Zufliisse aus der Ritter von Chlumzansky'schen Stiftung. Die Unter-Realscbule zu Budvveis endlich \vird ansschliessend von der Stadtcasse dotirt, vvelche auch das Unterrichtsgeld fiir diose Rechnung einhebt. Sammtliche Realschulen besitzen als Lelirmittel eigene Sammlungen von Riichern, Landkarten, Zeichnungsvorlagen, naturhistorischen Gegenstiinden und physikalischen GerStbschaften. Besonders ervvahnensvverlh in dieser Ueziehung ist die Unter- Realschule zu Budvveis, vvelche ausser einer fiir diese Ausdehnung des Unterrichtes besonders reichhaltigen Sammlung von physikalischen und chemischen Apparaten aucli fiir ein Cabinet von Waarenmustern sorgt, welches bis jetzt mehr als 200 Nummern cnthiilt. Audi die Lehrmiltelsammlungen der Rcalschule von Reiclienberg sind von Bedeutung und es war zu Ende des Schuljahres 1851 noch cine Barschaft von 2.250 fl. zur Vervollstiindigung derselben disponibel. Als obligate Gegenstande an den Realschulen Bohmens werden alle jene gelehrt, welche in dem Organisations-Entwurfe fiir dieselben als solche aufgefiihrt sind, und zwar: Religion, deutsche und bohmische Sprache, Geographie, Geschicbte, Mathematik, Naturgeschichte, Naturlebre und Zeichnen. Als ausserordentliche Gegen-stande werden an der Realschule zu Reiclienberg noeli die franziisische und italie-nisclie Sprache, Gesang und Stenographie, dann an der czechischen Ober-Real-schule zu Prag Gesang und Gymnastik gelebrt. Nacli den einzelnen Classen vertbeilen sich die Schtiler auf folgende Wcise: Rcalschule Unter-Rcalschule Ober-llealschule 1. 2. 3. 1. 2. 3. C 1 a s s e K. k. bohmische Ober- u. Uuter- Realschule zu Prag .... 77 36 02 Stiimlischc Ober-llealschule zu 1’rag . . . • . . . . . 274 147 Ober- und Unter-Realschulc zu Reichcnbcrg 107 00 16 28 10 9 Ober-Rcalschulc zu Rakonitz . . . • • . • ♦ . lii 13 2 Unter-Rcalschulc zu Budweis . 89 77 36 . . . Zusammcn 273 173 52 379 270 11 Die ausserordentlichen Lebrgegensiande ziibllen Schiller, und z\var: an der czechischcn Obor-Rcalschule zu Prag: Gesang.......................................................... 40 Schiller Gymnastik....................................................... 28 „ an der Rcalschule zu Reiehenbcrg: Franzosischc Sprache............................................ 20 „ Italienisehe Sprache........................................... 10 „ Gesang.......................................................... 72 „ Stenographie.................................................... 4 „ Zusammcn 174 Schiiler. Ackcrbauschuleii. Im Schuljahre 1851 standen 2 Ackerbauschulen in Thatigkeit: zu Rabin mit ezecliischem und zu Liebvverd (bei Tetschen an der Elbe) mit deutschem Vor-trage. Die Ackerbauschule zu Rabin steht unter dem Schutze des Fiirsten vou Sclnvarzenberg. Die Leitung fiihrt der als rationeller Oeconom bekannte fiirstlich-schvvarzenbergische Wirthschaftsrath F. lIorsky, welchem fiir die Vortrage ein Statist. Mitthcil. 1852. 4. lleft. {t Lehrer und ein Adjunct zur Seite stehen. Ausserdem wcrden noch speciclle Vor-triige von 4 Wirthschaftsbeamten gelialten, und die Religionslehre von dem Local-seelsorger zu Lometz vorgetragen. Die Lehrgegonstiindc dieser Anstalt sind: Religion, Lesen, Rechnen, Land-ivirthschaft, Obstbaumzucht, Agricultur-Chemie, Naturlehre, Geometrie, Raukunst und Thierarzenei. Diese Gegenstiindc werden nur in jener Ausdebnung vorgetragen, vermoge welcher sie dem Bildungszvvecke dieser Anstalt enfsprcchen; iiberhaupt \vird die vorwiegonde Sorgfalt auf die practische Einiibung der Zoglinge in den verscbiedcnen landvvirthschaftlichen Arbciten verwendet. Die crivahriten Vorlriige, soivie die practischen Uebnngen sind glcichmassig auf 3 Jalirgange vcrtheilt; im Jahre 1851 jedoch war nur die erste Classe erbtfnet und zabite 35 katholische Schiller, sammtlich czechischer Abstammung. Das stafuten-miissige Schulgeld betragt jahrlich 50 tl., vvofiir jedoch der Zbgling seine volle Verpflegung erhiilt, da auch von Seite des Protectors ftlr jeden Zbgling als ein Pauschale fiir die mbgliehe Arbeitslcistung desselbcn jahrlich 53 II. beige-tragen vverden. Ausserdem \verden fiir diesen Zweck die fiir 14 Zoglinge von verschiedenen Grumlbesitzern gestifteten Stipendicn im jahrlichen Betrage von 859 H. vervvendet. Weiters vverden die Erhaltungskosten dieser Anstalt durch den Beitrag des Staates jahrlicher 1.000 fl. und jenen des Landes-Ausschusses jahrlicher 1.000 fl. bcdeckt. Als Lehrmittel sind zu cnviihnen eine kleine Bibliothek, die Pflanzen-, Aehren-und Samereien-Sammlungen, die vorhandenen Modelle und landwirthschaftlichen im Gebrauche stchenden Maschinen. Fiir die practischen Uebnngen stehen der Anstalt cin Versuehsfeld, eine Baumschulc, cin Hopfengarten, mehrere Wiesen-bevvasscrungs-Anlagen und eine Spiritusfabrik zu Gebote. Die Ackerbauschule zu Liebwerd steht unter dem Schutze des Besitzers des Maierhofes zu Liebwerd, Grafen Tlum, dessen Wirthschaftsrath die Leitung der Anstalt besorgt. Ausser deinselben und dem Cooperator an der Decanalkirche zu Tetschen, welcher als Religionslehrer fungirt, werden von 4 Lehrern die Lehr-gegenstiinde vorgetragen, welche dieselbcn sind, wie an der Ackerbauschule zu Rabin. Ebenso dauert der Curs 3 Jahre und im Jahre 1851 bestand nur die erste Classe mit 18 Schiilern, \vclche seit November 1851 in den zweiten Jahrgang ein-getreten sind. Im August desselbcn Jahres waren in die erste Classe 0 Zoglinge neu eingetreten, so dass die bestimmte Zalil von 24 ordentlichen Zoglingen erreicht war. Das Schulgeld ist dasselbe, wie zu Rabin; fiir 6 Zoglinge vvurde dasselbe aus den gestifteten Stipendien cntrichtet. Die Eeitrage von Seite des Staates und des Landes-Ausschusses stehen im gleichen Betrage, wie fur die Anstalt zu Rabin. Von Seite des Grundbesitzers \vird die Arbeitslcistung eines Zbglinges mit jahrlich 90 fl. rcluirt. Mittelst dieser Einkiinfte wird die ganze Verpflegung der eigentlichen Zoglinge bestritten. Als ausscrordentliche Schuler fanden sicli im Jahre 1851 3 Zuhorer ein, welche ausser-halb der Anstalt ivohnten und ihre Verpflegung aus Eigenem bestritten. Unter den Zoglingen waren 23 Katholiken und 1 Protestant; der Nationalitat nach waren 19 Ziiglinge Deutsche und S Czechen. Die 3 Zuhorer varen siimmtlich Czechen katholischer Religion. An Lehrmitteln bestehen an dieser Anstalt Sammlungen von Mineralien, Aehren-, Siimereien und Wollproben, Modellen, Vermessungs-Instrumenten und Ackergerathschaflen, so\vie eine kleine Bibliothek. Fiir den practischen Unlcrricht dient der Besitzstand des Maierhofes an Aeckern, Wicsen, Garten, Rindvieh, Scbafen und eine Ziegelei. K. K. montanlstlsclie Eichransfalt ku Prihrani. Diese Anstalt gehort zu den hoheren Lehranstalten, da fiir die Aufnalune der ordentlichen Schiller Vorkenntnisse gefordert vverden, die ihrer Wesenheit nach nur an technischen Instituten erlangt werden konnen, und z\var: Elcmentar- und hfthere Mathematik, practische und darstellende Geomelrie, Mechanik, Civilbaukunst, Zeichnen, Physik, Chemie und Mineralogie. Nur die als ordentliche Schiiler Aufgenommenen haben nach Vollendung des zweijahrigen Curses Anspruch zur Auf-nahme in den Slaatsdienst. Als ausserordentliche Schulor werden jene angesehen, vvelche sicli iiber die Erlangung der notlnvendigen Vorkenntnisse nicht auszuweisen vermogen; docli zahlen aucli diese, so\vie die ordentlichen Schiller keinerlei Schulgeld, Die Aufnahmsgebiihr betragt bei den ordentlichen 10 11., bei den ausserordent-lichen SchUlern S 11., welche Gelder aussehliessend zur Bestreitung der Arbei-lerkosten bei den practischen Uebungen verwendet werden. Die Leitung der Anstalt fiihrt ein k. k. Bergrath, welchem 1 ordentlicher Professor, 1 Supplent, 2 Assistenten und 1 Docent zur Seite stchen. Die Erhal-lungskosten dieser Lehranstalt werden durclnvegs aus dem Montan-Aerar bestritten. Im Studienjahre 18S1 befanden sicli im Bergcurse (I. Jahrgang) 3 ordentliche und 8 ausserordentliche Schiiler, im Hultencurse (II. Jahrgang) 30 ordentliche und 8 ausserordentliche Schiiler. Von der Gesammtzahl von 49 Eleven \varen 47 Katholiken und 2 griechisch Niclitunirte. Der Nationalitat nach befanden sicli darunter 24 Deutsche, 22 Czechen, 2 Serben und 1 Magyar. Im crsten Jahrgange genossen 2, im zweiten Jahrgange 23 ordentliche Schiiler Stipendien von je 200 11. Die Lchrgegenstiinde sind Geognosie, Markscheidekunst, Berg- und Hiitten-Maschinenlehre, Bergrecbt, Probirkunst, allgemeine Hiittenkunde, specielle Hiitten-kunde des Eisens und monfanistische Verrechnungskunde. Die VortrSge werden in der Regel nur in den Winternionaten gehalten; die Sommermonale werdeu vorzugsweise zu practischen Venvendungen, Grubenbefahrungen, markscheidischen und bergmannischen Aufnahmen und Ausarbeitungen , dann zu Besuchen naher und entfernfer Berg- und Hiittenwerke beniitzt. An Lehrmitteln linden sicli an dieser Lehranstalt cineFachbibliothek, ein Model-lencabinet, ein chemisches und Probirlaboratorium und cine geognostische Sammlung. Polytcclmisclics Institut /u l*rag. Der Untcrricht an dieser Leliranstalt umfasst dio technischen Studien in U Juhr-gangen. Das Lebrpersonale zabite: Ordentlieho Professorcn ......................................... 4 Ausserordcnlliehc Professorcn................................ 3 Adjunctcn ....................................................... 3 Assistenten.................................................. S Privatdoccnten............................................... 3 Zusammcn 18 Lclirer. Die Leitung der Anstalt ist einem ordentlichen 1’rofessor ubertrageu. Die Anstalt zabite im Studienjahre 1851 im Ganzen 1.S13 Schiller, woruutei* 1.498 Immatriculirte und 15 Gliste. Der Abstammung nacli waren unter den Schiilern: Czechcn und MShrer......................................... 1.461 Deutsche..................................................... 16 Magyaren..................................................... 10 Haliencr..................................................... 4 Polen........................................................ 3 Slovencu ........................................................ 2 Juden........................................................ 17 Nach dem Religionsbekenntnisse zabite man unter den Schiilern: Komisch-katholisehe........................................ 1.484 Protestanten augsburgcr Confession........................... 8 „ hclvetischer „ 4 Israeliten..................................................... 17 Das Scbulgeld wurde von 264 Scliulern entrichtet; befreit vom Scbulgelde waren in dem gcdachtcn Jahre 1.241) Schiller, worunter 2Stipendistcn mit zusammen 110 fl. Fiir die Mebrzahl der Lehrgcgenstande bestehen nur Jahresprufungen. Eine Ausnahme davon macht die allgemeine Chemie, deren unorganischer Theil im ersten, der organische Theil im zvveiten Semester vorgetragen vvird. Ebenso werden die Priifungen aus dcr Zoologie und Botanik halbjahrig abgelegt, da der ersterc Gegen-stand im VVinter-, der zweite im Sominersemester zum Abscblusse koinmt. Die Vortragssprachc an dieser Leliranstalt ist durch\vegs die deutscbe. Die einzelnen Lehrgcgenstande wurden von der folgenden Zalil von Schiilern besucht: Lehrgcgenstande Wochontliehc Stundenzahl Zuhorcr Gcpriift \vurden Elementar-Mathematik 5 240 112 Hoherc Malhcmatik 5 184 15 Besehreibende Geometrie 3 157 36 Physik 3 288 54 Zoologie (I. Semester) 5 122 57 Uotanik (II. Semester) 5 122 57 Mineralogie und Gcognosie 5 182 69 Palliontologic 5 84 15 Allgemeine Chemie: organ. Theil (1. Semester) 5 112 21 „ „ unorgan. „ (11. Semester) 5 112 21 Practische Geometrie 3 292 153 Situationszeichnen 10 292 153 Mechanik s 171 15 Maschinenzoichnen 10 171 15 Daukunst 10 245 74 Architckturzcichnen 10 245 72 Land»irthschaftslehre 5 114 43 Verwaltungskunde dcr Landgiitcr 5 39 15 5 b!> !) Analytisehe Chemie 5 16 7 Ausser den angefiilirten immatriculirtcn Schiilern und Giisten haben nocli 124 aussorordenllichc Zuhorer einzclne Vorlesungen besucht. Dic Erhaltungskoaten dieser Lehranstalt, welchc darch die eingehenden Schul-gelder unbedeckt bleiben, werden aus dem bohmisch-stiindischen Domesticalfonde bestritten. An Lehrmitteln besitzt diescs tccliiiisclie Institut cino Bibliolhek von 3.042 Werken mit 7.630 Banden, cin Naturalioncabinet und eine Waarensammlung (1.400 Stiiek), cin physikalisehes Cabinet mit 173 Apparaten, cin tecbnologisches Cabinet (57 Stiiek), ein arehitektonisches Cabinet (64 Stiiek), cin geomettisches Cabinet (95 Stiiek), ein cliemisches und analytisches Cabinet (210 Priiparate), eine Sammlung von 315 Maschinen-Modellen und eine Sammlung von 230 land-wirthsehaftlicheu Modellen. Uriiversitiit /u I’rag-. Diese Lehranstalt, die iilteste der osterreichisehen Monarcliie, besitzt 4 Fa-cultiiten und gehiirt demnaeh zu den vollstšindigen Universitaten. Das Lchrperso-nale ziihlte im Studienjahre 1851 im Ganzen 109 Personen, \vclehe sich nach ihrer lehramtliehen Stellung und nach den Studien - Abtheilungen auf folgende Weise vertheilen: F a e u 1 t a t Ordent- liclte Profcs- soren Ausser-orden Iliche Pro-fessoren Su ji— plenten Assi- stenten Privat- Doccn- ten Lchrer Zusam- men Theologische 5 1 2 2 10 llechts- und staats\visscnschaftliehe 5 0 1 5 17 Mcdicinische 11 0 1 11 20 t , 49 Philosophische 15 7 1 2 4 4 33 Zusammen 30 19 4 15 31 4 109 Als Vortragsspraehe wird im Allgemeinen die deutsche gebraueht, manche Lehrgegenstiinde wcrden gleichzeilig in deulscher und caechischer Sprache, andere dagegen nur in letzterer Sprache vorgetragen. Es \vird daher bei der folgenden Aufzalilung der Lehrgegenstiinde die betreflende Vortragsspraehe beigefiigt: u) Wintersemester. Vortrags- Wochentlich Zalil der Theologische Studien. Sprache Stumien Zuhorer Kirchengcschiehte ............................................ Lateinisch 9 37 Biblisclie Archiiologie.......................................... „ S 38 HebrSisehe Sprache und Iiibelexegese...........................Oeulscti 4 38 Arabisehe Sprache................................................. „ 2 9 Erkliirung der Psalmen ........................................... „ 2 13 Biblischc Hcrmcneutik.......................................Lateinisch ii 40 Exegese des Evangeliums des b. Marcus............................. „ 5 40 Paulus an dic Hebriior..................................• . Dcutsch 2 28 Kirchcnrccht................................................Lateinisch O 49 Allgcmeine Dogmatik............................................... „ 10 50 Moraltbeologie.................................................... „ 9 !!2 Pastoralthcologie................................... Czechisch 9 25 „ ........................................Deutsch 9 17 Vortrags- Wochentlich Zalil der Sprache Stunden Zuhorer Rechts- unci s t a a ts wi s s en 9 c h a ft 1 i c h e Studien. Encyclopadie der liechts- und Staatswisscnschaften . . Deutsch 4 16 Naturrecht 4 153 Cicchisch 2 8 Rechtsphilosophio Deutsch 5 27 Allgemoines und osterreichisches Sti afreeht 4 70 Oesterreichisches Slrafrecht it K 48 Ocsterreichiseh-biirgerliches Recht r> lit) Allgemoines biirgcrliches Gesetzbuch Czechisch 9 20 Lehenrecht Deutsch 4 63 Hergrecht n r» 84 Kirchenrecht tt 5 5!) Komisches Recht n 4 36 Riirgerliches Rechtsvcrfahren tt 5 244 Uewcistlicorie 11 1 102 Rechtsverfnlirpn Czechisch 4 81 Thenrie der Politik Deutsch 7 368 Finanzpolitik tt 4 14 tt 5 83 Europliisohe Statistik tt 8 168 Oesterreichische Finanzgesetzkunde tt 8 346 Nationaloconomie Czechisch 1 34 Oeslerreichisohes Staatsrecht Deutsch 8 233 Verrechnungskunde tt 7Va 33 Medicinisch-chirurgische Studien. Anthropologie Czechisch 2 14 Descriptive Anatomie Deutsch 3 46 TopographiseliC „ » 2 48 Embryologie . ti 2 86 Ailgemeine und vergleichende Pliysiologie tt 2 94 Ili9lologio 11 2 86 Pathologische Anatomie S 123 „ 5 37 Erliiutcrungen zur allgemeinen Pathologie am Krankenbelte it 3 6 » 3 3 Czechisch 2 1 Pharmakologie Deutsch S 83 Homdopathiscbe Arzencimittellehre ti J 3 Innere Krankheiten (Prof. Jakseh) „ S 73 „ „ (Prof. .Hamernik) ft 5 39 Chirurgische Krankheiten tt 5 148 Kindor-Krankheiten 11 S 2 Krankheiten der Respirations- und Circulations-Organe . ft 14 2 Psychiatrie tt 2 7 Gerichtliche Medicin 11 2 71» Polizei- und gerichtliche Cheniie tt 2 10 Gerichtliche Medicin tt 8 30 Scheintodlehre ti 1 26 Seuchertlehre tt 3 31 Theorie der llomoopathie ti 1 3 Seciriibungen tt 12 61 Medicinische Klinik (Prof. .Taksch) 11 7 7« „ n (Prof. Hamernik) tt 7 39 Chirurgische „ tt 7 148 Augenheilkunde ft 7 32 Kinderkraukheiten 11 8 15 Geburtshillliche Klinik tl 7 15 Hautkrankheiten ft 3 4 Homoopathische Poliklinik tt 1 4 Augenarztlichc „ it 1 1 Medicinische „ tt 7 10 Krankheiten der llausthierc tt 4 1 P h i I o s o p h i s c li e S t u d i e n. AHgemeine Piidagogik..................................... Psychologie.............................................. Geschichte der Philosophie............................... Logik.................................................... Krause’s System.......................................... Philosopliisches Conversatorium.......................... Aesthetik................................................ Moralphilosopliio........................................ Hohere Analysis.......................................... „ Meehanik........................................... „ Mathematik......................................... Uebungen und Repctitorien................................ Algebra ................................................. Wissenschaflliche Astronomie............................. Practischo Geomelrie..................................... Naturgeschiohto der Wirbel(hicre......................... Specielle Botanik........................................ Phytotomie und Phytologie................................ Pharmaceutische Botanik.................................. Pflanzengeographie....................................... Unorganischc Chemie...................................... Analytisehe „ ............................... Practischo Chemie........................................ Mineratogie.............................................. Zoologie................................................. Allgemeinc Weltgeschichto................................ Oesterreichische Staatengcschichtc....................... Diplomatik............................................... Alterthumskunde.......................................... Ueber das Buch Jesaja.................................... Moro Nebuchim............................................ Arabische Grammatik . .................................. Korachitische Psalmen.................................... Sophoklcs „Antigone“..................................... Lateinische Grammatik...................................... Scminariibungen.......................................... Metrik der Gricchen und Homer............................ Fragmente aus Tacitus.................................... Anfangsgriinde des Sanskrit.............................. Bohmischo Sprache und Literatur . . ........... Polnischo „ „ „ .................. Czcchische Grammatik..................................... Vergleichende Grammatik.................................. Koniginhofer Handschrift................................. Altslavische Sprache und Literatur....................... Tristan und Isolde....................................... Deutscho Literaturgeschichte............................. h) Sommersemester. T h e o 1 o g i s c h e S t u d i e n. Kirchengeschichte................................................Lateiniseh 9 38 Bibelstudium A. B.................................................... „ 4 38 Exogese der B. Genesis und Jesaja.................................... „ 5 38 Aramaische Dialectc................................................Deutsch 1 3 Arabische Spraehubungen.............................................. „ 1 B ErkISrung der Psalmen................................................ „ 2 8 Bibelstudium N. B................................................Lateiniseh 5 41 Excgcse des Evangeliums dos h. Marcus......................... „ 4 41 Brief des h. Paulus an die Hebrfier................................Deutsch 2 28 Kirehenrocht.....................................................Lateiniseh <> 41 Dogmatik............................................................. „ 9 52 Vortrags- Wochonllich Zalil der Sprache Stunden Zuhiirer Deutsch 2 72 r> 11 Deulsch S 24 >» 3 7 ff 1 22 ff 1 8 Czechiseh 1 19 K 10 ff 4 3 ff 4 8 4 17 VI 1 8 „ 3 15 9? 4 2 ff 3 7 ff 2 2 n 5 4 r> 2 5 M 2 35 ff 1 8 ff 3 96 ff 1 15 ff 12 (> 5 84 5 50 ft 3 G7 ff 5 251 m 2 1 3 12 Deulsch 3 C ff 2 5 ff 1 11 ff 2 6 ff 3 34 V 1 36 ff 4 30 ff 3 17 2 17 V' 4 9 Czechiseh 3 11 ff 2 19 Deutsch 2 4 Czechiseh 3 22 ff 2 9 ff 2 10 Deutsch 3 9 2 18 Pastoraltheologie........................................... » *................................................ Rechts- u. staatswissensehaftliche Studien. Naturrecht.................................................. Hcchtsschulen............................................... Oesterreichische Strafproccssordnung........................ Rechtsphilosophie........................................... Oesterreichischer Strafproccss.............................. Oesterreichischcs Civilrecht................................ AUgemeincs biirgerliches (Icsetzbuch........................ Oesterreicliisuhes biirgerliches Rcchtsvcrfahren .... Hepetitorium................................................ Wechselrecht ............................................... Rcchtsvcrfahren ........................................... Kirchenrceht ............................................... Verhiiltniss zvvischen Staat und Kirclie.................... ltomisches Rcchl............................................ Justinianische Institutionen................................ Notariatslehre.............................................. Finanzpolitik............................................... Staat9wirthsehaft........................................... Ocsterrcichische Finantgesclzkunde.......................... „ Verwaltungsgcsetzkundc..................... „ Statistik.................................. Vulkswirthsehaftspolitik.................................... Vcrrechnungskunde........................................... Medicinisch-chirurgische S111 d i c n. Cosmologio.................................................. Dcscriptivo Anatomie........................................ Verglcichcnde Anatomie...................................... Speciellc l*hysiologie...................................... Pathologische Lehrc der Gevvebc............................. Physiologische uiul pathologische Cliomie................... Pharmakologie............................................... ErlSuterung................................................. Difitctik................................................... Pharmacognosie.............................................. Toxikologie................................................. Heilqucllenlehrc............................................ Ilomoopathischo Arzencimittellehre.......................... Propiidcutische Klinik...................................... Krankheiten der Respirations-Organe......................... Augonkrankhcitcn............................................ Theoretiachc Augenheilkundo................................. Ueber Syphilis.............................................. Hautkrankheiten ............................................ Wasserhcilkunde............................................. ........................................................... Theorie der Homoopathic..................................... Medicinischer Untcrrieht.................................. Medieinische Klinik......................................... Medicinischer Unterricht.................................... Medicinisehe Klinik......................................... Chirurgischer Unterricht . . , . .......................... Chirurgische Klinik......................................... Practische Augcnheilkunde................................... Geburtshiltliches Theorelicum............................... Gcburtshilfliche Klinik.............................. . . . Seuchenlehre................................................ Medieinische Polizei . ................................. Vortrags- Wochcntlich Zalil der Sprache Stunden Zuhdrcr 9 52 Deutsch 9 17 Czechisch 9 25 Deutsch 4 137 99 1 105 99 4 55 99 5 21 99 !> 42 99 9 93 9 18 Deutsch 5 211 n 1 2« 99 4 5« Czechisch 4 71 S 49 n 3 07 99 fi 11 99 2 13 4 12 7 228 » 4 59 99 7 274 ” 7 181 5 172 9f 4 24 » 7% 21 Czcchisch 1 14 Deutseh 5 47 n 2 34 n S 88 99 2 25 99 2 20 99 8 28 99 2 1 99 3 3 n 3 04 2 57 2 28 99 1 17 n 3 47 fy 14 2 99 5 5 » 5 34 7 54 3 17 2 4 4 34 1 20 5 70 99 7 70 S 40 7 48 ff S 121 ft 7 127 7 33 S 50 7 23 3 40 99 S 33 Poliklinischc Hundgiinge........................... Ilomoopathische Poliklinik......................... AugenSrztlichc „ ....................... Theorctischc Kuhpockcnimpfung...................... Practische „ ............... Microscopische Uebungcn............................ Patliologisch-analomisclics Practicum.............. Gerichtsarztliche Uebungcn......................... Pliilo s oph isc h e Sludi en. Logik.............................. . . . Conversatorium............................ Aesthetik................................. Gc9chichte der Philosophie................ Moralphilosophie.......................... Krause’s llecblslhcoric................... Philosophischc Erfassung der Nalur . Hoherc Analysis........................... Integralrechnung.......................... Elementar-Geometrie....................... Praclische Geoinetrie..................... .luridiseh-polilisehe Arithmetik . . . Speciello Botanik ......... Tcchnologic............................... Medieiniseb-pharmacculisebe Botanik . Landvvirthschaftliche Botanik . . . . Natiirliche Familien der Pflanzen . . Allgemeine Botanik........................ Practische Uebungcn....................... Theoretisehe Physik....................... Experimental-Physik ........ Organisehe Chemie......................... Practischcr Unterricht.................... Mineralogie............................... Zoologie.................................. Europiiische Slaatsgeschichte . . . . Oesterrciebische Staatengeschichle . . « » • • Kunslgeschichtc........................... Bobmiscbe Archiiologie.................... Heraldik.................................. Ueber das Bucli Jesaja.................... More Nebuehim............................. Arahische Grammatik....................... Ueber das Budi Danici..................... Gricchisehe Syntax........................ Dcmosthcnes philippische Heden . . . Seminariibungen........................... Gescbichte der griecliischcn ComSdie . Metrik der Grieehen unil Homer . . . Wcsen und Einthcilung der S|)raehcn Sanskrit, 2. Curs......................... Neupcrsische Sprache...................... Polnischo » , Bohmiscbe Grammatil Vcrgleiehende „ Practische Uebungcn Vortrags- Wochentlich Zahl d Sprache Stunden Zuhbr Czccbiseh 1 10 Deutsch S S 99 2 3 99 2 13 99 7 2 n 7 34 99 7 18 rt 2 C 99 3 20 99 1 19 Deutsch 2 03 2 32 99 1 18 Deutsch 3 37 99 3 23 „ 3 20 99 1 124 99 1 13 99 4 7 99 !> 9 3 11 99 3 8 99 2 1 99 4 2 99 1 4 99 92 99 3 22 99 **/. 40 99 2 29 99 2 31 99 S 24 r> 4 21 99 1! 93 99 12 3 99 4 40 99 3 72 99 4 31 Y) !> 240 Czechisch S 31 99 2 8 99 2 15 Deutsch 2 1 99 2 S W 1 14 W 1 9 99 2 8 99 2 32 99 3 29 99 5 23 99 4 14 99 1 13 99 2 14 99 2 5 99 2 1 Czechisch 3 10 99 2 9 Deutsch 2 1 Czechisch 3 10 99 2 22 Vortrags- Wochentlich Kalil dcr Spracho Stunden Zuliorer Deutsche Literaturgesehichle..................................Doutseh 2 9 Nibelungenlied................................................... „ 2 9 Ueber entstellte dcutsche Worfer................................. „ i 8 ltussisehc Sprache und Literatur.............................Czechisch 2 23 Im Wintersemester befanden sicli an dcr Universitat im Ganzen 1.480 imma-triculirte Ilorer (darunter 42 Pharmaceuten); im Sommersemesler 18!il sank diese Zahl auf 1.390 (\vomnter 41 Pharmaceuten). Im I. Semester waren 357 Ilorer von der Entriclitung des ganzen, Ji93 von jener des halben Collegiengeldes befreit, im II. Semester 375 und heziehungsweise 5506. Im Allgemeinen be-trugen die von den Ilorern \viihrend beider Semester eingehobenen Collegien-gclder 23.440 11. An Stipendien genossen im I. Semester 89, im II. Semester 87, zusammen den Betrag von 24.840 fl. Nach dem Religionsbekenutnisse vertheileu sicli die Ilorer des Wintersemesters auf folgende Art: Griechisch- Proleslantcn S t u d i e n -A 1) t h e i 1 u n g Katho- liken Unirto Nieht- unirte augs- burger helve- tischer Juden Zusam- men Confession Theologische Kechts - und slaatsvvissen- 180 • • • • • • • • . . . 186 sohaftliche «87 1 4 2G 718 Medicinisch - chirurgischo . . 246 1 10 8 52 317 1‘liilosopliisehe 138 1 • • 2 2 26 1G9 Zusammen 1.257 1 2 IG 10 104 1.390 An Ausliiiidern studirlen im Jahre 18S1 au dieser Iloehsehule 37. Im Allgemeinen ergeben sieh die lblgenden Nationalitats-Verhaltnis6e der Zuliorer im II. Semester: S tu d i c n-Abthoilung Deut- sche Italie- ner Magya- ren Czc- clien und Miihrer Siid- slaven Uuthe- nen Wala- ehen Juden Zusam- men Theologische . . . lteclils- und slaals- 86 • • • • 100 • • • • • • • • 186 wisscnschaltlichc . . Medicinisch - chirur- 292 2 • • 388 7 1 2 26 718 gisehe 114 1 143 1 6 52 317 1’hilosophische . . . 55 • • 2 85 1 • • 26 169 Zusammen 547 2 3 710 8 8 2 104 1.390 Die Vertheilung der Zuhorer nach den Studien-Abtheilungen ist nur insoferne richtig, als sie bei denselben inseribirt waren; tibrigens haben von jenen des II. Semesters 550 Zuhorer aucb Vorlesungen anderer Abtbeilungen besucht, was vorziiglich bei dcn Immatriculirten der juridischon und medicinischen Facultiit der Fali isf, \velcbe namentlich Vorlesungen der philosophischen Abtlieilung besuchen. An Lelirmitteln besitzt diese Universitat: eine Hibliothek mit 110.600 Biinden, eine Sternvarte mit den notliigen Instrumenten und einer eigenen Fachbibliothek, einen botanischen Garlen mit 13.GOO lebendcn PHanzen, cin Ilerbarium mit 18.900 getrockneten Pflanzen, cin Mineraliencabinet mit mehr als 7.000 Exemplaren, ein zoologisebes Cabinet mit 6.100 Exemplaren, ein numismatisebes Cabinet mit nahezu 10.000 Miinzen und Medaillen, ein chemiscbes Laboratorium, dann reicbe Samm-lungen von anatomiscben, physiologischen, patliologiselien, pliarmaceutischen Pra-paraten und zablreiche medicinische und chirurgische Instrumente zum Gebraucbe der Kliniken. An slrengen Priifungen, Disputationen und Promotionen \vurden im Studicn-jahre 1851 abgehalten: S t u d i e n -A b t h o i 1 u n g R i g o r o s e ii Disputa- tionen Promo- tionen ■nit Approbalion mit Rpprobation Theologische 7 1 3 3 Reebts- u. staatswissen9chaftliche 32 !» 8 8 Mcdiciuisch-chirurgische .... 90 3 27 Philosophisehe 10 1 1 Zusammen 14!» 10 11 3!) Tlieoretlsche Staatsprufiiiigcn. Bei der zu Prag bestehenden Commission fiir Staatspriifungen ineldeten sich wahrend des Studienjahres 1851 59 Personen. Das Ergebniss dieser Priifungen vvar das folgende: Priifungs-A b t h e i 1 u n g Zalil dcr Zalil der Reprobirtcn Gcsammtzahl der Gepriiften mit Auszcicbnung cinfach befahiget ErklSrlen Ailgemeine 2 U 4 17 Staatsrechtlieh-administratire . . 1 4 4 9 Judiciellc S 22 6 33 Zusammen 8 37 14 59 GjmnaMaUSlaatspriifiliigcn, Fiir diese Priifungen besteht zu Prag ebenfalls eine eigene Commission, bei welcher sich im Studienjahre 1851 33 Candidaten meldeten, von diesen mirden 8 reprobirt und 25 zu Gymnasiallehrern befahiget erklart. llcbainmcnschulc zn ■■raft-. Im Studienjahre 1851 befanden sicli an dieser mit dem Gebiirhause vereinigten Lehranstalt 1G8 Schiilerinnen sammtlich, mit Ausnahme einer Israelitin, katholischer Religion. Der Nationalitilt nach waren darunter 64 Deutsche, 103 Czechinnen und 1 Jiidin. Weder Aufnahmsgebiihren, noch Schulgeld werden an dieser Anstalt eingehoben; dagegen erhielten 18 Schiilerinnen Unterstiitzungen von Seite der betreffenden Gemeinden, welclie fiir die Dauer des Lebrcut-ses in 16 kr. tiiglich bestehen. Fiir den Vortrag der theoretischen und practischen Geburtsbilfe, welcher in deutscher und czeebiscber Sprache gehalten wird, besteht das Lehrpersonale aus 1 Professor, 1 Assistenten und 1 Oberhebamme. Die Gehalte derselben, sovvie die sonstigen Kosten der Anstalt vverden zumeist aus dem Studienfonde bestritten, da der Gebarhausfond nur einen geringen Beitrag leistet. Im Laufe des Seliuljahres 1851 \vurden an dieser Lehranstalt im Ganzen 180 Hebammen diplomirt. Mahren. Dieses Kronland zalili an Mittelschulen 8 Gymnasien und 1 Reaschule; an landwirthschaftlichen Schulen eiae Obstbaumschule zu Briinn; an hoheren Lehran-stalten eine technische Lehranstalt zu Briinn, cine chirurgische Lehranstalt und eine Universitat. Gjiniiasici). Der Unterrieht an diesen Lehranstalten ist bereits vollkommcn reorganisirt; was jedoch die Classenzahl anbelangt, so findet sicli unter den 8 Anstalten jene zu Triibau, wclche im Schuljahre 1851 noch wie zuvor 6 Classen ziihlte. Als Unter-gymnasium besteht jenes zu Strassnitz, die iibrigen sechs sind Obergymnasien, obgleich in dem gedachtcn Jahre zu Iglau, Kremsier und Znaim die 8. Classe noch nicht errichtet war. Uebersichtlich ei'gaben sicli wahrend des Seliuljahres 1851 die folgenden Resultate: G y ra n a s i u m Zalil der Classen Vorlrags-Sprache Zalil der Professoren Zalil der Schiller Brunu 8 deulscli 20 453 Olmiitz . • 8 10 484 Nikolsburg 8 12 131 Iglau 7 14 225 Kremsier 7 12 33!) Znaim 7 15 144 Trubau 6 9 111 Strassnitz 4 Ji G 74 Zusammcn . . . 104 1.9G1 Als Vortragssprache wird durchvvegs die deutsche gebraucht, doch bildet die mahrische als zweite Landessprache an jedem Gymnasium einen obligaten Lelir-gegenstand. Dns Lehrpersonale vertheilte sich nach dem Stande und der lehramtlichen fiigenschaft auf folgende Weise: G y m n a s i u m Profcssoren Supplcnlen Lehrer Zusammen geisl- lich \vclt- lich geist- lich welt- lich gcist- lich welt- lich geist- lich vvelt- lich Briinn 4 5 2 3 t 5 7 13 Olmiitz 1 S 3 4 3 4 12 Nikolsburg n » , , 12 I^lau i 2 1 0 4 2 12 Ivremsier 10 , t , , 1 . , 12 Znaim 3 4 G , 2 4 11 Triibau 8 , 1 , , 9 Strassnitz (i • • • • • • • • 6 • • Zusammen 42 15 12 19 2 14 556 48 Die sammtlichen Lelircr der 4 geistlichcn Gymnasien zu Nikolsburg, Kremsier, Triibau und Strassnitz gehorten dem Orden der frommen Scbulen an; die geist-lichen Lehrer der iibrigen 4 weltlichen Gvmnasien waren Weltpriester, mit Aus-nahme eines Capuciners, \velcher am Gymnasium zu Znaim provisorisch als Sup-plent in Venvendung stand. Die grosse Mehrzahl der naclige\viesenen Scbuler waren offentlicbe Studirende, als Privatisten befanden sich nur an 4 Gymnasien zusammen 44 Schiller einge-schrieben. Von der Gesammtzahl der Schiiler zahlten 780 an Sehulgeld zusammen 9.330 11.; befreit waren 1.181 Schiller, unter \velchen 202 Stipendisten mit einem jiihrlichen Untersliitzungsbeitrage von 7.800 II. An Aufnahmsgebiihren sind im Jahre 1851 iin Ganzen 942 II. eingegangen. Dem Ileligionsbekenntnisse nach befanden sich unter der angefiihrten Gesammtzahl der Schiiler 1.812 Katholiken, 2 Protestanten (l augsburger und 1 helve-tischer Confession) und 147 Israeliten (Briinn 53, Nikolsburg 29). Ihrer Natio-nalitat nach theilten sich die Scbuler in 1.004 Deutsche, 750 Czechen und Mahrer und 147 Juden. Obgleich die Slaven sammtliche Gjmnasien besuchten, so ist doch ilire Vertheilung und das Verhaltniss zu den Deufschen ungleichmassig, wess-balb hier die detaillirte Nach\veisung folgt: Gymnasium Deutsche Czechen und Miihrer Judcn Zusammen llriinn 230 104 53 453 Olmiitz 233 242 9 484 Nikolsburg 85 17 29 131 Iglau 131 84 10 225 Kremsier 10« 150 17 339 Znaim 100 30 8 144 Triibau 81 28 2 Ul Strassnitz 32 23 19 74 Zusammen 1.004 750 147 1.901 Riicksichtlich der Classcn vertlieilen sich die Schiller auf folgcnde Art: Gymnasinm 1. 2 3. 4. S. I 0. I 7. 8. Zusam- 111011 C 1 a s S (i Driini C9 03 !i0 89 40 52 !>!i i>9 453 Oliniil/. 7!) 84 !>3 S7 !>2 !»0 49 00 484 Nikolsburg 28 1!» 11 20 18 7 IS 7 131 Igluu 4!» 22 31 31 40 20 20 225 Krcmsicr 7!) OS 40 44 43 40 28 . , 339 Znaim 20 21 20 23 13 27 14 , . 144 Triibau 24 22 22 2!> 0 12 111 Strassnitz 20 23 10 1H 74 Zusaminon 308 319 2S5 280 212 214 187 120 1.901 Die an den drei vollstiindigen Obergymnasien im Jahre 18Si vorgenommenen Maturilatsprilfungen zeigtcn dic folgendcn Ergebnissc: G y m n a s i u m Angcmcldct (jcpiiifl Approbirt Rcprobirt Ilriinn 00 54 38 10 Oliniili 58 45 35 10 Nikolsburg 1 1 1 Zusainmcn 119 100 74 20 Es sind somit vier Fiinftheile der Schiller der 8. Classe gepriift, und drči Fiinftheile fiir den Besucli der Universitat reif befunden worden. In deinselben Studienjalire wurden dic folgendcn ausserordentlichcn Lehrgcgen-stande vorgetragen und bCsucht: G y m n a s i u in Zcich- nen Ilalie- nisclic Franzo- sische Kalli- grapliie Slcno- gvaphie Ge- sang Sprache S c h ii 1 o r ilriinn • 41 58 18 12 35 Olmutz 41 . . 10 152 8 •Iglau 40 20 30 20 40 Kremsier 07 19 Znaim 35 • • • • Zusammen 230 97 10 200 32 83 Sammtlicbc Gvmnasien besitzen die nothigen Hilfsmitfel fiir den Unterriclit; dic bedeutendste Bibliothek findet sieh am Gyinnasium zu Briinn mit 4.100 Biinden, jene des Untergymnasiums zu Strassnitz ziihlt 400 Biinde. Mit Ausnahm« des Gymnasiums zu Triibau besitzen alle iibrigcn die fiir den Vortrag der Natur- S lehre noth\veii(ligen Apparate und Instrumente. Mineralien- und sonstige natur-historischc Sammlungen linden sich an allen erwahnten Gymnasien in grosserer oder geringerer Ausdehnung und jenes zu Znaini ist ausserdem im Besifze einer kleinen Miinzsammlung. Die Gymnasien zu Briinn, Olmiitz, Nikolsburg, Iglau und Znaiin werden aus dem Studienfonde erhalten, nur leistet die Gemeinde von Znaim fiir das dortige Gymnasium einige Beitriige und am Gymnasium zu Nikolslturg \vird der Abgang nach Abrechnung der Dotation aus dem Studienfonde aus der Stiftung des Piaristen-collegiums bestritten. Die iibrigen 3 Gymnasien bedecken ilire Erhaltungskosten aus den vorhandenen Stiftungen der betrellenden Ordenscollegien. # Rcalschulc. Die zu Briinn befindliche Lehranstalt dieser Kategorie ist cine Unter-Realschule von 2 Classcn, deren jede der grossen Zalil der Schiiler wegen zwei Abtheilungen ziihlt und insoferne den boben Sland des Lehrpersonales erkliirt. Dasselbe besteht aus 0 ordentlichen Lehrern, 1 Supplenten und 2 Assistenten. Die Vortragsgegen-stande und der Umfang des Unterrichtes nacb den Lehrstunden in der Wocbe sind die folgenden: J. Classe. Wochentlich stunden Ileligionslehrc.............................................. 2 Deutsche Sprache.............................................. 4 Bohmischo „ 4 Geogrnphie ................................................... 3 Matliematik................................................... 4 Nalurgescliiclite............................................. 3 Zeielinen..................................................... 0 Kalligrapliie................................................. 2 2. Classe. llcligloiislchrc.............................................. 2 Deutsche Sprache.............................................. 4 liohmisclie „ 4 Geographie und Geschichte..................................... 3 Mathematik.................................................... 4 Naturgesehiehtc............................................... 3 Zeielinen.................................................... () Kalligraphie.................................................. 2 Die Vortragsspracbe ist durcliaus die deutsebe, nur in den Vortragen iiber bobinisebe Spracbe wird auch diese gebraucbt. Im Scbuljahre 1851 befanden sieli an dieser Lehranstalt: in der 1. Classe.....................................36G Schiller, » »2. „ ♦ „ Zusammen 531 Schiiler, worunter 380 Schulgeld Zahlende und 151 Befreite. Dem Iteligionsbekenntnisse nach zabite man 407 Katholiken und 04 Israeliten; der Nationalitat nach 253 Deutsche, 211 Mahrer und Czecben, 1 Pole, 2 Franzosen und 04 Juden. Als Lehrmittel fiuden sich an dieser Schule eine kleine Mineraliensammlung, ein llerbarium und einige physikalische Instrumente und Apparate, % Die Erhaltungskosten dieser Anstalt werden aus dem Novmalschulfonde be-stritten. Ob.stbaiiinscliule zn Itriimi. Die Schule zur Ausbildung von Volkslehrern, welehe der Jugend gcniigendcn Unterricht iiber Obstbaumzucht geben sollen, w«rde von der k. k. inabrisch-selilesisclien Gesellschaft des Ackerbaues, der Nafur- und Landeskunde gegriindet und erhalfen, gegemvartig geniesst dieselbe von dem mahrischen Landesausschusse eine jahrliehe Dotalion aus dem Fonde fiir Ackerbauschulen. Der Direclor des der envahnten landwirthscbaftlicben Gesellscliaft angehorigen Gartens ertbeilt den Unterricht ohne Enfgelt, lind zwar den practischen Theil in der Baumschule, \vo die Ziiglinge zn Arbeiten ver\vendet werden. Ausserdem bat derselbe im Schuljahre 1851 eine vollstandige Seidencampagne durcbgefuhrt und den Zoglingen auf diese Weise practischen Unterricht im Seidenbaue ertheilt. In dem envahnten Jahre zahlton die Vortrage iiber Seideubau 17, jene iiber Obstbaumzueht 26, zusammen 43 Schiiler, welche samintlich dem katholischen Religionsbekennfnisse angchorlen und der Melit zalil nacli Mithrer waren. Toclinischc Leliranstalt zu Briinn. Diese Schule besleht aus einem Vorbereitungs-Jahrgange, einer technischen und einer commerciellen Abtheilung. Fiir die beiden erstgenannten Abtheilungen waren im Studienjahre 1851 zusammen 8 Professoren, 2 Supplenten und 2 Assi-stenten, fiir die commercielle Abtheilung 2 Professoren und 4 Lehrer angestellt, das Lehrpersonalo zabile demnach im Ganzen 18 Personen. Die Gegenstiinde des Vortragcs und der Besuch waren im 1. Semester des Schuljahres 1851 die folgenden: Wochontlich Zalil der Vorbereitungsjuhrgang. Stunden Schiiler Elemcntar-Mathematik 250 Experimcntal-Physik 250 Naturgcschichle 250 Aufsatzlchre 250 Zeicbnen 250 Technische Abtheilung. Hohcre Mathematik 55 Beschreibende Geometrie 55 Projectionszeichncn 55 Technische Physik 50 Theorelische Mecbanik 10 Masehinenlehre 10 Maschincnzeichnen 10 Mechanische Technologie 10 Landbau 14 Wasscr- und Slrassenbau . . 5 14 Architecturzcichnen .... 14 Practiscbe (Jeometiic 15 Forst-Encycloi>!idie 8 Situationszeichnen 15 Specielle Naturgeschichte (Mincralogie) 58 Allgcmeinc Chcmie 8 Specicllc „ 5 WochentIich Zah] dcr Commerciolle A b (ličilu n g. Stunden Schiller IIandetswissenschaft (blos im Winterscmester)......................... 5 38 NationalScanomio...................................................... 5 38 Ilandels- und Wechselrechf, Gewerbe-, Fabrikon- und Pri- vilegienrccht...................................................... S 42 Waamikundo............................................................ 3 4!» Kaufmiinnischc Ruchhaltung............................................ 3 S3 Mercanlilreelinen..................................................... 4 !>3 Geschaftsslyl......................................................... 3 !>3 Katligraphic.......................................................... 3 IG Ausser dcn genannten Vortragen \varen noch die folgenden bestimmt: Land-wirthschaft (S Slunden), Giitervenvaltuog (4 Stuaden), Handelsgeographie, Handels-statistik und osterreichische Statistik (K Stunden), italienischer und franzosischer Geschaftsstyl (je 2 Stunden), dann liber Zoll und Monopole (2 Stunden); die-selben wurden jedoch im Studienjahre 1851 tlieils weil die Stellen der dafiir bestimmten Professorcn noch unbesetzt waren, theils wegen Mangels an Zuhorern nicht gehalten. AIs ausserordentliche Vortriige sind jene zu belrachten, welche gegen oin bestimmtes Honorar (S fl. fiir 30 Vortragsstunden) a) iibcr die Tlieorie der Glei-chungen, b) iiber specielle Constructionen der Projectionslehre gehalten vvurden; die ersteren besuehten 20 Zuhiirer der hiiheren Mathematik, die letzteren 10 Scliiiler der beschreibenden Geomctrie. Sonntags wurde fiir Gewerbetreibende Unterricht in der Arithrnetik und einfachen Buchung, sowie im gewerblichen Zeichnen ertheilt; 30 Weber besuehten die Vortriige und 12 das Zeichnen. Die Vortragssprache ist durchaus die deutsche. Im Ganzen zabite diese Lehranstalt am Beginne des gedachtcn Schuljahres 391 Scliiiler, wovon 250 im Vorbereitungs-Jahrgange, 58 in der commerciellen und 83 in der technischen Abtheilung. Wegen der grossen Anzahl der Scliiiler des Vorbereitungs-Jalirganges mussten zwei Lehrahtlieilungen gebildet werden, die fiir die Gegenstande derselben ein doppeltes Lehrpersonale notlnvendig machten. Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich unter den Schiilern: Proteslantcn S t u d i e n-A b t b e i 1 u n g Katholiken augs- burger helveti— seher Isracli- ten Zu- sammen Confession Vorbercitungsjahrgang . . . Commcrciclle Abtheilung . . Tecbnische „ , . 233 33 80 3 2 i 13 23 3 250 58 83 Zusammcn 346 S t 39 391 Statist. Mitilicil. 1852. 4. Heft. (5 Nach ihrer Naliuustlital vertbeilten sicii die Schiller au(' folgende VVei.se: S t u d i e n-Abthcilung Dculsche Czeehen und Miilirer Polen Juden Zu- sainmcn Vorbereitungsjahrgiin® ICO 7(1 1 13 2!>0 Oommorcielle Abtheilunp; 2K 10 23 !58 Tcchnischc » Bi 2!) 3 83 Zusammcn 230 11S 1 39 391 Die Matrikelgebtihr wurdo von sammtlichen Schiilern entrichtet; Stipendien bestehcn an dicser Lehranstalt 8 in einem Gesammbetrage von jahrlich 1.050 11. An Lehrmiltelsammlungen liridcn sicli an dieser Sclinle: eine Bibliothek (1.000 Bande), ein Naturaliencabinet, ein physikalisches Cabinet (350 Instrumente und Apparate), ein ehemisches Laboratorium, dann Sammlungen von mechanischen Modellen, arcliitectonischen Modellen, Instrumenten fiir die practiscbe Geometrie, Waarenmustern und forstwirlbschaftlichen Gegenstanden. flitriirgi.sclic I>eliransf aU zn Olmilfz. Diese Lehranstalt zabite im Studienjabre 18151 im Ganzen 6 Professoren, 1 Supplenten und 1 Assistenten. Wie an den iibrigen derartigen Scbulen sind di«i Lebrgegenstande auf drei Jahrescurse vertbeilt und eine Hebammenschule damit verbunden. Die Vortragsgegenstande sind ebenfalls dieselben \vie an den sonstigen cbi-rurgischen Lebranstalten, und zwar im I. Jahrgange Physik (vvochentlich 5 Slunden wSbrend des VVintersemesters), Botanik und Chemie (wochentlich 10 Stunden wabrend des Soinmerscmesters) und Anatomie (10 Stunden); im II. Jabrgange theoreliselie Medicin (10 Stunden), dann im Sommersemester ausserdem Thier-beilkunde (3 Stunden) und tbeoretiscbe Geburtshilfe (5 Stunden); im III. Jabrgange practiscbe Medicin (14 Stunden), theoretiscbe und practiscbe Cbirurgie (im Wintersemester 5, im Sommersemester 10 Stunden \vochentlich), ausserdem im Wintersemester Operationslehre (ti Stunden) und geriehtliche Arzeneikunde (5 Stunden), dann im Sommersemester Augenheilkunde (J) Stunden). Als ausserordentliche Gegenstande wurden im Wintersemester Vortrage tiber Kettung von Scbeintodten, im Sommersemester iiber Mykologie gebalten; erstere ziiblten ISO Zuhorer (darunter 23 Hebammen), letztere 28 Zuhorer. Der Hebammeucurs umfasst die tbeoretiscbe und practiscbe Gcburtsbilfe; die Vortrage werden liier theils in deutscher, tlieils in czechiscber Spracbe gehalten, wahrend an der chirurgiscben Lehranstalt dic deutsche als aussebliessliebe Vortrags-spracbe gebraucbt \vird. Die Zahl der Schiiler im Jabre 1851 belief sich auf 103, wovon 43 im ersten, 19 im zvveiten, 41 im dritten Jabrgange, jene der Schiilerinnen auf 78. Der Beligion nach vvaren die letzeren sammtlich katholisch; unter den ersteren zabite man 8 Israeliten. Die Nationalitat wird von der Direction derart angegeben, dass sammtliche Schiller mit Ausnahme von 8 Juden dem deutsehen Stamme, von den Schulerinnen 23 dem deutsehen und 64 dem nordslavischen Stamme zugezSbit werden. Im Laufe des gedaebten Studienjahres wurden an dieser Anstalt 20 VVund-arzte approbirt und 53 Hebammen diplomirt. Als Lebrmittel finden sieli ein botaniseher Garten, ein clicmisches Laboratorium, eine pharmakognostiche und pbarmakologische Sammlung, dann Sammlungen von anatomisch-pathologischen Praparaten, von chirurgischen, geburlshilflichen und thierarztlichen Instrumenten. Univcivsiiat zu Oliniit/,. Diese Universitat gehort zu den unvollstiindigen, da ihr die medicinisehe Facultat fehlt, deren Stelle jedoch zurn Tlieile dureh die vorerwahnte selbststandige chirurgische Lehranstalt vertreten wird. Das Lehrpersonale ziihlte im Sludien-jahre 1851 im Ganzen 23 Personen, und z\var: Studi en-Abtheilung Oi-dcnt- licho Profcs- sorcn Ausser- ordent- liche Prolos- sorcn Sup- plenten Assi- stenten Privat- doccn- ten Lclircr Zu- sammen Theologische lteelits- und staatswisscn- 5 . . . 1 1 . . . . . . 7 schaftlichc S 1 C Philosophische S 2 . . . . . . 2 1 10 Zusammeu IS 2 1 1 3 1 23 Die Gegenstiinde des Vortragcs und deren Besuch im Studienjahre 1851 \varen die folgenden: Woehentlich Zalil der Zuhiirer n) Winterscmester. Stundcn Th c ol o g i seli c Studi en. Kirchcngcschichte 33 Allgomeino Ethik 32 70 Dogmatik 32 Orientalischo Sprachen 33 Erkliirung des Gvangeliums St. Joannis 37 Erkliirung des Briefes I. an dic Thessalonier •j 14 Biblische Archiiologic 33 Einfiihrung in das neue Testament 37 EncyclopSdie , Mctliodologie und allgcineine Tlieologie . t)5 Palrologie 77 Pastoraltheologie 40 Juridische Studien. Geriehlsordnung K9 Vcrnunftrccht 44 Romisches Itccht .... i> 5 Politische Wissenschaften !) 73 Zoll- und Staatsmonopols-Ordnung und Slrafgesetzbuch iiber Gefiillsiibcr- 26 tretungen ... u G* 'VVochentlich J, Stunde" ZuhSrer Tlieorie der Statistik und Statistik der curopiiischen Staaten........................ 5 42 Ocsterreichisches Privatrecht......................................................... 8 49 Politische Arithmetik............................................................... 2 13 Oestcrrcichisches Bergrecht......................................................... 4 37 Ocsterreichisches und longobardischos Lehenrecht...................................... 4 13 Pii i i o s o p li i s e h e S t u d i c n. Mincralogio........................................................................... 3 7 Zoologie ................•.......................................................... 2 3 Hohcre Gleiehungen.................................................................. 2 3 Athcnische Alterthtimer.............................................................. 3 4 Sallusfs Catilina..................................................................... 3 4 DifTerential-Hcchnung................................................................. 3 4 Djnamik und Mechanik •................................................................ 3 4 Physisehe Astronomio . .............................................................. 2 7 Asironomic............................................................................ 1 3 Phvsisehe Geographic................................................................ 3 9 Etliik................................................................................ 4 22 Erziehungskundc....................................................................... 2 23 VVolken des Aristophanes.............................................................. 2 4 Tlieorie der Kunst.................................................................... 1 12 Allgcmeino tlieoretiselie Aesllietik.................................................. 2 9 Herbarfs Metaphysifc.................................................................. 2 3 Gricchischc Syntax.................................................................. 2 0 Panegyrieus des Isocrates............................................................. 2 3 Latcinische Stylubungen............................................................... 1 4 Gricchiscbe Grainmatik................................................................ 1 3 Logisches Disputatorium und Convcrsalorium.................................... . 1 14 h J Sommerscmesler. Thcologische Studien. Kirchengesclvchte............................................................ Angovvandtc Ethik ........................................................... Hobriiische Sprache.......................................................... Einfiihrung in die Biichcr des neuen Testamentes............................. Dogmatik..................................................................... Christlicho Symbolik......................................................... Canonisches llccht................................................... . . . . Arabische Sprache............................................................ Erkliirung des Evangeliums St. Joannis....................................... Gcsehiehte der biblischen Exegese............................................ Pastoraltbrologie............................................................ Patrologie..........................................• . . . .......... Erkliirung des Uriefes II. an die Thessalonicr und des Biiefcs an Titus . Allgemcine Tbeologio......................................................... Kateehelik................................................................... Jur id i sebe Studien. Kirclienrecbt 9 36 Gerichlliches Verfabrcn in und ausser Streitsacbcn und allgemcine Con-cursordnung 3 33 Strafgcsetz ubcr Geflillsubertretungen 5 13 Oesterreichiseho Verwallungsgesotzkunde 3 64 Ocsferreichisehes allgcmeines Privatrecht 8 47 Statistik von Oestcrreich 4 38 Ueber directe Steuorn 1 32 Oesterreichisclics Ehrrecht 2 33 Deutsche Rochtsgfschichtc 4 8 Ueber die Principien des Strafrechtes und der Strafpolitik 1 19 Handels- und IVcchselrccht 4 21 Oesterreiehisches Slaatsrccht 2 63 Finanzwissenschaft 2 49 7 33 7 30 2 33 4 33 4 30 1 30 9 34 2 12 3 34 2 20 9 40 2 74 2 13 4 30 2 30 Woohcntlich Z,al11 Stunden „ Aunore P h i 1 o s o p h i s c h o Studie n. Besondere Etliik...................................................................... 4 jg Padagogik.........................................................................! 2 13 Zoologie ............................................................................ 5 3 Geschichte der neuen Welt bis zu Enda des Mittelalters............................! 4 36 Algebraische Gleichungen.............................................................. 2 2 Encyclopudie der Philologie........................................................... 4 jj Griechische Grammitik und Uebungen.................................................... 1 5 Erziehungskunde....................................................................... 2 24 Fundamentallehre der chomischen Analvse............................................... 2 3 Optik...................................................... f........................ 1 3 Magnetismus und Electricitiit......................................................... 2 4 ErkISrung der Antigone................................................................ 3 4 Oedipus von Sopbokles................................................................. 2 6 Gricchische Syntax und Uebungen....................................................... 2 6 Archiiologie der Kunst ............................................................... I 8 Cieero’s Rede fiir Milo............................................................... 2 3 Gesehiehtliche Ent\vicklung des lleehts- und StautsbegriflVs seit Kant . 4 21 Uebersicht der Gesehichtc Oesterreicbs seit Maximilian 1.............................. 2 K6 Phy9ikalisclio Geographio............................................................. 3 4 Franzosicbo Sprache................................................................... 2 5 Siimmtliclie Vortriige der juridischeii und philosophischen Studien-Abtheilung wurden in deutscher (die Mehrzalil der tlieologischen in lateinischer) Sprachc gehalten. Im Wititersemester befanden sich an der Universitat im Ganzen 312 Stu-dirende, worunter 300 immatriculirte und 12 ausserordeutlielie Zuhorer; im Sommer-semester verblieben noch 277 immatriculirte und 13 ausserordeutlielie Zuhorer, zusammen 290 Studirende. Im ersten Semester wurden von lOii, im zvveiten von 101 Immatriculirten der verschiedonen Facultaten aucli Vorlesungen der iibrigen Studien-Abtheilungen, nameatlich Vortriige der pliilosopliiselien Facultiit bcsucht. Die Tlieologen sind durchaus von der Entrielitung der Collegiengelder ent-lioben; von den Studirenden der beiden anderen Abtheilungen waren im 1. Semester 14, im II. 18 von der Entrielitung des ganzen, und bezieliungs\veise 111 und 94 von der Entrielitung des halben Collcgiengeldes befreit gewesen. Stipendien wurden 12 im Gesammtbetrage vou 1.140 (I. vcitheilt. A11 Collegiengeldern sind im Ganzen 3.6J50 11. eingegangen. Der Religion nach vertheilten sich die Studirenden des 1. Semesters (immatriculirte und ausserordeutlielie Zuhorer ziisammengenommen) auf folgende Weise nach den einzelnen Studien-Abtheilungen: Studie 11-A b t li e i 1 u n g Kalholiken Protestante« augsburger Confcssion Israeliten Zu- sammen Tlieologische 142 142 lteehts- u. staatswissenscbaftlicbe 149 t 1 1S1 Philosophiscbe 19 19 Zusammen 310 1 1 312 Der Nationalitat nacb zabite man unter (len Studirenden (les Wintersemcs(ers: S tu di cn-Abtheilung Deut- sche C/.echen und Miihrer Italie- ner Polen Magya- ren Juden Zusam- nien Theologische 69 73 • 142 Rechts- und staat9wissenschaftliche. 101 41 4 1 1 l!il Philosophisclic 11 7 i 19 Zusatnmcn 181 121 4 4 1 1 312 Die im Laufe des Studienjabres 1851 abgebaltenen strengen Priifungen, Disputationen und Promotionen zeigten die folgenden Ergebnisse: Studie n-A b t li e i 1 ii n g II i g o r o s e n Disputationen Promotionen mit Approbation mit Reprobation Theologische 2 1 Itechts- u. staatswissenschaftliche 40 1 9 9 Philosophische 2 1 Zusammen 44 1 9 11 An Lehrmitteln besitzt diese Universitat eine Bibliothek von nahezu 51.000 Banden, eine Mineraliensammlung von 3.200 Exeniplaren und ein physikalisches Cabinct mit K3i» Apparaten und Instrumenten. Theoretische §taa($|)i,iifiingcii. Bei der zu Olmiitz bestebenden Priifungscommission baben sicli \vabrend des Studienjabres 1851 im Ganzen 22 Candidaten gemeldet; das Ergebniss der Priifungen war das folgende: Priifungs-Abthcilung Zalil der Zalil der Rcprobirlen Gesammtzalil der Gepriiften einfach mit Auszeichnung befiihiget Erkliirten Allgemeine 2 2 2 G Staatsrecbtlich-administrative . 1 1 Judicielle 12 2 1 15 Zusammen 14 5 3 22 Schlesien. DiesesKronland besitzt an oftentliebenLehranstalten drei volIstandigeGymnasien, und zwar, ein katbolisehes zu Troppau, ein katholisches und ein protestantisches zu Teschen; im Studienjahre 1851 zeigten sicli folgende Ergebnisse: Rcligion des Lelirkiirpers Vortrags- Sprache Zalil der Dircctorcn, Zalil G y in n a s i u m Classcn Professoren und Lehrer der Schiiler Troppau Teschen 8 8 Katholisch 99 Protcstantisch Deutsch 99 13 14 422 217 131 » ♦•••••* 8 ” 7 Zusammen 34 790 Dic Leitung dor Gymnasien besorgt zugleich mit den Obliegenheiten eincs Lehrers eiaer der Professoren, weshall) die Dircctorcn als solche nicht besonders ausgeschieden werden. Nacli der lehramtlichen Stcllung und dem Stande vertheilt sich das Lehrpersonale auf nachsfehendc Weise: G y m n a s i u m Ordcntl. Lehrer Supplenten Nebcnlehrer Zusammrn gcist- lich ivelt- lich gcist- lieh wclt- lich geist- lich welt- lich goist- lich W( 11-lich Kath.Gymnasium zu Troppau 1 4 3 4 1 4 9 » „ Teschen 1 4 3 4 , , 2 4 10 Protest. „ „ „ 3 4 • • • • • • 3 4 Zusammen 3 12 G 8 • • 3 11 23 AUe drei Gymnasien vvaren weltliche und die Lehrer des geistlichen Slandes an den beiden katliolischen Gymnasien WeItprioster. Von der Gesammtzabl der Schiller im Sebuljahre 1S3I waren 703 als bflent-liehe und nur 23 als Privatisten eingeschrieben, welch’ letztere sammtlich das Gymnasium zu Troppau besuchten. Das vorgeschriebene Schulgeld wurde enl-richtet: am kath. Gymnasium zu Troppau von . . .107 Schiilern, n ,, ,, j) leschen ,, ... 84 „ » prot. „ „ „ „ * . . 108 ,, Im Ganzen von 299 Schiilern umi betrug im Ganzen 3.033 fl.; an Aufnahmsgebiihren \vurderi an den genannlop 3 Anstalten zusammen 737 fl. erhoben. Unter den 491 von der Entriehtung des Sehulgeldes befreiten Schiilern genossen Stipendien : am katli. Gymnasium zu Troppau . . 33 Schiller 2.043 fl. » » „ „ Teschen . . 19 „ 084 „ » prot. „ „ „ . 12 „ ____81_ „ Zusammen 60 Schiller 2.808 fl. Nacli dem Religionsbekenlnisse vertheilen sicli die Schuler auf folgcndo Weise: Protestanten G y m n a s i u m Katho- iiken augs- buiger hclve- tischer Juden Confession Kathol. Gymnasium zu Troppau „ Teschen Protest. » » ,, 411 203 2 115 25 11 14 !) Zusammen 616 11S 25 34 Ilirer Abslammung naeh waren die Schuler G y m n a s i u in Vortrags- Sprache Deutsche Czcchcn und Miihrer Polen Magyarcn Judca Kath. Gymn. 7.u Troppau . Deutsch 299 112 * * « 11 „ „ „ Teschen . 59 82 60 2 14 Protest. „ „ „ 50 53 34 5 9 Zusaminen 408 247 94 7 34 In die Rubrik „Czechcn und Mahrer” sind auch die ungrischen Nord-slaven (SIowaken) als demselben Volksstamme angchorig einbezogen. Nach den einzelnen Classen yertheilten sicli die Gymna9ialschiilcr auf folgende Weise: Gymnasium 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zusammen C 1 a s s e Kath. Gymn. zu Troppau . . . 80 86 56 61 40 44 34 21 422 „ „ „ Teschen . . . 40 31 30 28 24 23 16 19 217 Protest. „ „ „ ... 53 • • 47 • • 30 • • 21 151 Zusammen 126 170 86 136 64 97 50 61 790 . Ausser den im Sfudienplane vorgeschriebenen Lehrgegenstiinden wurden noch gelelirt: Franzosische Sprache am prot. Gymnasium zu Teschen . . 77 Schuler, Bohmische Sprache am Gymnasium zu Troppaa .... 200 „ Gesang an derselben Lehranstalt............... . . ♦ . 75 „ Kalligraphie am prot. Gymnasium zu Teschen ..... 65 „ Zeichnen an derselben Anstalt ........... 6 „ Im Ganzen zahlten daher die ausserordentlichen Lehrgegenstande...................................... 423 Schuler. Die Maturitiitsprufungen \vurden mit folgcndem lirfolge abgclegt, es wurde: G y m n a s i u m. gepriift reif befunden reprobirt S e h ii 1 c r Katliol. Gymnasiuin zu Troppau 13 11 2 'J „ „ Teschen 13 9 4 Protest. » n n 17 9 8 Zusammen . . 43 29 14 Die Erhaltungskosten der beiden katholischen Gymnasien werden aus dem Studienfonde, jene des protestantischen Gymnasiums zuTeschen aus dem bestehenden protestantischen Gymnasialfonde bestritten. An Lehrmitteln besitzt das katliolische Gymnasium zu Troppau als Eigenthum eine kleine Bibliotliek und ein physikalisches Cabinet; ausserdem stehen demselben die reichen Bticher- und Naturaliensammlungen des Troppauer Museums zu Gebote, dessen Bibliothek mehr als 20.000 Bande zabit. Das katliolische GymnasiuJi zu Teschen beniitzt die Scberschnik’selie Bibliothek (mit 8.000 Biinden) und die damit verbundene nicht unbedeutende Mineraliensammlung; eiu eigenes physikalisches Cabinet ist im Entstehen. Das protestanlische Gytnnasium zu Teschen endlich besitzt als Eigenthum eine Bibliothek, eineMineralien-, zoologische-, Pflanzen-, physikalische und Mtinz-Sammlung, velclie jedoch sammtlich von beschranktem Umfange sind. Galizien. Das Konigreich Galizien zahlt anMittelschulen 13 Gymnasien und 2 Real-schulen; an hoheren Lehranstalten 2 technische Institute, 1 chirurgische Lehranstalt und 2 Universitaten; an besonderen Lehranstalten findet sich noch zu Krakau 1 Hebammenschule. Gymnasicn. Von den friiher bestandenen 13 Gymnasien sind bis zu Ende des Schuljahres 1851 noch G mit den friiheren 6 Classen verblieben; an 7 anderen jedoch waren bereits die 7. und 8. Classe errichtet und von Schiilern besucht. Als Ueber-sicht dieser Gymnasien stellt sich die folgende Naclnvcisung dar: S t a n d o i' 1 Classen Religion des Lchrkorpers Vortrags- Sprachc Zalil der Dirce toren, Zalil der Professorcn und Lehrer Schiilcr Lemberg b. d. Dominieancrn 8') Katliolisch Deutsch 2!) ()!><> „ acadcinisches . . 8 n 20 Krakau 8 Polnisch 24 soo Przcmysl 8 Deutsch i!) 40 H Tarnow 8 Polnisch 14 291 Tarnopol 8 Deutsch 14 201 Slanislawo\v 8 M 13 297 Uzesi!ow 0 Polniseh 11 228 ltoclinia C 12 139 (i 12 i:t 181» Sambor (i 293 Buczacz (i Deutsch 11 2(5(5 Brzezan 0 n n 12 188 Zusammen 204 4.349 Die Mehrzahl der Vorlrage wurde demnach an 7 Gymaasien in deutscher, an G Gymnasicn in polnischer Spraclic gehaltcn. Die deulschen Gymnasien zahlten mit Ausschluss der in den vier polnischen Paralellcassen des Gymnasiums zu Lemberg eingesehriebenen 142 Schiller im Ganzen 2.570 Schiller, die pol-nischen Gymnasien sammt den genannten polnischen Paralellclassen 1.779 Schiilcr. Bei den polnischen Schulen gilt die deutsche Spracheals zvveite Landessprache, \velche als obligater Lehrgegenstaiul vorgeschrieben ist; doch wird dieselbe auch ausser den Sprachstunden bei anderen Lehrgegenslanden und namentlieh in den hohercn Classen beniitzt, wie beispiehveise am Gymnasium zu Tarnow bei den Vortragen iiber Geographie und Gescliichte von der 3. Classe an, bei der IVIafhe-matik in der 4. und 5. Classe u. s. f., so\vie am Gymnasium zu Rzeszow der geographisch-historische Unterrichf schon von der 3. Classe an in deutscher Sprache erlheilt wird. An den deutschen Gymnasien gehort die polnische oder ruthenische Sprache zu den obligaten Lehrgegenstanden und es steht den Schulern frei, dic cine oder die andere zu wahlen. Das Lehrpersonale gehorte mit Ausnahme jenes am Gymnasiuni zu Buczacz, dessen Leitung und Unterricht aussehliessend nur von Kloslergeistlichen aus dem Orden der Basilianer besorgt wurde, und mit Ausnahme der Religionslehrer und einiger Supplenten, welehe VVelfpriester sind, fast durclnvegs dem weltlichen Stande an. Die folgende Nachweisung cnthalt darUber, sosvie iiber die lehramtliche Stellung der Vortragenden, das Nahere: Und 4 Parallelclasscn des Untcrgymnasiums, in \vclclien dic polnische als Vortragssprachc herrscht. Ordentliche Lehrer Supplenten Nebcnlehrcr Zusammen G y m n a s i u m Classen geist-1 i eh welt- lich geist- lieh welt- lieh geist- lich welt- lich geist- lich wclt- lich Lembergbei den Do-minieanern . . . 8 \ 4 13 2 4 7 22 Lemberg, aeademiseb. 8 G H « • • 4 8 15 Krakau 8 1 8 2 7 G 3 2 L t‘rzemysl 8 1 7 3 4 . * . 4 4 i!) Tarnovv 8 7 2 S 2 12 Tarnopol 8 3 3 8 3 11 Slanislawow .... 8 1 8 i 4 2 2 11 H7.es7.ow 6 1 :« . G 1 2 ‘J Uochnia (i 1 2 2 S , , 2 3 9 Neu-Saiulec .... 6 . . 2 1 7 • • 2 i 11 Sambor 0 i 1 1 7 • . 3 2 11 liuezacz 6 7 . 4 11 » • • Brzezan G . . . 4 2 4 . . . 2 2 10 Zusammen 14 K3 30 7!> 3 29 47 157 Von der Gcsammtzahl der Schiller sind mohr als 9(J Percent offentliche Schiller. Die Zalil der Privatschiiler an den Gymnasiea auf dem flachen Laiule ist durchgiingig sehrgering undei hebt sich nur an den beidenLembergerSchulen zu einigerBedeutung; an jenem bei den Dominicanern betrug sie G9, am academischen 27 Privatisten. Von 1.511 Scbuler vvurde das Schulgeld im Gesammtbetrage von 0.550 fl. eingehoben; 2.838 Sehiiler waren von der Entrichtung desselben befreit gewesen. Unter den letzteren zabite man 11>0 Scbuler, welcbe ausser der Befreiung vom Scluilgelde, Stipendien zusammen im I5etrage von 15.500 11. genossen; am bedeu-tendsten war die Zabl der Stipendisten urn academischen Gymnasium zu Lemberg (72 mit 7.400 11.) und am Gymnasium zu Przemysl (44 mit 3.730 II.). Nach der lleligion vertheilten sich die Gymnasialschuler auf folgende Weise auf die einzelnen Lehranstalten: Protestanten Gymnasium Romisch- katho- lisch Ul ICCIUaCIl- augs- hclve- Armenier Juden Unirte Nic lit— burger tiseher Unirte Confession Lemberg bei den Do-minicanern .... «09 135 2 1 49 Lemberg, academi-sches 236 274 1 4 84 Krakau 4G2 4 1 . . • • 33 Przcmysl 207 184 14 Tarnow 272 2 1 . . . . 16 Tarnopol 134 100 57 S(anislawow .... 181 116 16 14 Itzosiow 208 4 . . * . 2 14 Bocbnia 135 1 3 Neu-Sandee .... 158 25 . • • . 2 1 Sambor 135 153 .... 3 2 Iluczacz 110 153 3 Brzezan 79 87 .... 2 .... 4 IG Zusammen 2.79G 1.234 3 18 3 20 276 Die Nationalitiit der Schiller im Schuljahre 18!> 1 \vird auf folgende Weise angegeben: G y ra n a s i u m Vortrags- Spraehe Polen Ruthe- nen Deut- sche Magya- rcn Arme- nier Mol- dauer Judeii Lemberg bei (len Dominicanern . . Dcutsch 405 137 105 .• . • • 49 Lemberg, acade-misches .... » 117 232 165 1 54 Krakau Polnisch 438 29 33 Przemysl .... Deuiscli IGO 170 61 14 Tarnow .... Polnisch 217 2 56 16 Tarnopol .... Deutsch 99 100 35 57 Stanislawow . . . » 121 110 30 16 14 ltzeszow .... Polnsich ‘) 18!) 4 21 14 lSochnia . . • . 114 • ♦ • 22 ♦ • ♦ 3 Neu-Sandcc . . . 142 25 18 1 Sambor .... 9t 116 151 24 2 liuczacz .... Deulsch 94 150 19 ... 3 Brzezan .... 53 86 33 . . . 16 Zusammen .... 2.261 1.202 589 4 16 1 276 Da an keinem der Gymnasien Galiziens die ruthenische Sprache als vor-herrschende Lehrsprache angc\vcndet wird und nur an manchen Gymnasien einzelne Gegenslande vorgetragen werden, so haben die Scliitler dieser Nationalitiit die deutsclien und polnischen Gymnasien besucht, und zvvar, vorwiegcnd die ersteren (901 ruthenische Schiller). Von den polnischen Schulern studirten 1.212 an pol-nischcn und 1.049 an deutschen Gymnasien. Von den deutsclien Schulern endlich befanden sicli 448 an deutsclien und 141 an polnischen Gymnasien. Auf die einzelnen Classen vertheilen sich dic Gvmnasialschiiler mit folgenden Zahlen: G y m n a s i u 111 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zusam- C 1 a s s e men Lemberg bei den Dominicanern .... 172 116 82 75 58 43 81 69 696 Lemberg, academisch. 87 86 82 77 73 30 81 53 569 Krakau 102 73 93 42 53 43 75 19 5,00 Przemysl 67 69 51 42 68 38 39 31 405 Tarnow 52 34 45 30 29 29 37 35 291 Tarnopol 83 58 26 33 24 20 31 16 291 Slanislawow .... 52 61 56 31 33 22 42 ♦ • . 297 lizeszovv 52 51 47 30 30 18 228 Hochnia 42 20 25 17 18 17 139 Neu-Sandec .... 45 37 28 28 26 22 180 Sambor 80 56 49 39 46 23 293 liuczacz .... 62 49 32 49 36 38 266 Brzezan 43 38 33 27 28 19 188 Zusammen 939 748 649 520 522 362 386 223 4.349 *) Darunter 8 Czechen. Mehr als ein Drittheil der sanimtlichen Schiller gehbren dem Obergymnasium an und aus dem bisherigen Mangel der 7. und 8. Classe an den Ielzlgenann-ten G Gymnasien erkliirt sich die verhallnissmassig grosse Anzahl der Schiiler dieser beiden Classen an den zuerst aufgefdhrten 7 und beziehungsvveise 6 voll-sliindigen Obergymnasien. Von den Schiilern der 8. Classe haben sich zu Ende des Schuljahres 117 der MaturitšitsprUfung unterzogen, und zvvar mit dem nachstehenden Erfolge: Ober g y m n a s i um Gcpriift wurdcn Von den Gepr fiir den Uni-versitiitsbe-such reif erkliirt iiften wnrden reprobirt Lemberg bei den Dominicancrn 29 19 10 „ academisebes 40 29 11 13 10 3 Przemjsl 18 13 2 Tarnovv 14 (i 8 Tarnopol 0 4 2 Ziisammen 117 81 36 Die Erhaltungskosten siimmtlicher Gymnasien mit Ausnahme jenes des Basi-lianer-Ordens zu Buczacz, welches einen besonderen Gymnasiiilfond besitzt, werden aus dem Studienfonde bestritten, fiir dessen Rechnung die Schulgelder einge-hoben werden. Die Aufnahmsgebiihren werden zum grosaen Theile zur An-schaffung von Lehrmitteln verwendet, fiir welchen Zweck auch einige Geineinden jahrliche Beitriige Ieistcn. So hat die Stadt StanisIawo\v 500 fl., die Stadt Sambor 900 11. als jahrlichen lieitrag bestimmt. Theihveise haben auch die Gemeinden die Instandhaltung der Gymnasialgebaude und die Lieferung des Bi'ennsloft'bedarfes iibernommen. Obgleich siimmtliche Gymnasien Biicher- und Naturaliensammlungen, dann Hilfsapparate fiir den physikalichen Unterricht besitzen, so sind dieselben theils von beschranktem Umfungc, theils auch durch die systeinlose Auswahl des Vor-handenen minder brauchbar; es wird jedoch, wie bereits erwahnt, das Mijglichsto gethan, um dieselben binnen kiirzester Zeit auf jenen Stand zu bringcn, wo sie den Anforderungen des reorganisirten Gymnasial-Unterrichtes wtrden vollkommen entsprechen konnen. Am umfangreichsten bis jetzt sind die Bibliotheken der Gym-nasien zu Krakau (2.800 Biinde), zu Rzeszow (2.200 Bande), zu Tarnopol (1.000 Biinde) und zu Tarnov (l.JJOO Biinde). An der letztgenannten Lehranstalt ist auch die Naturaliensammlung von Bedeutung und zahlt mehr als iJ.OOO Stuck Mineralien, zoologische Priiparaten und getrocknete Pllanzen. Am unvollstiindig-sten dagegen erweisen sich die Lehrmittelsammlungen an deni Gymnasium der Basilianer zu Buczacz. Der Unterriclit an den Gymriasien YOn Galizien ist bereiis der neuen Studien-ordnung vollkommen gemass eingerichtct. An ausserordentlichen Lehrgegenstanden wurden im Schuljahre 1851 vergetragen und besucht von Schiilern: G y m n a s i um Franzo- sisehe Sjirache Ilalic- nisebe Sprache Russische Spracbc Kalli- graphie Zeichnen Gcsang Seliiiler der nusseror-dentlichen G(>gen-stando iibcrhaupl [iemberg bei den Dominieanern . . 37 14 80 54 194 Lemberg, acadcmisch. 4G 9 02 147 Krakau 47 . . 40 1)8 110 . . 295 Przemysl .... 40 38 4« 80 213 Stanisla\vow . . . 127 . . . . 70 197 Hzeszow 02 . • • . (12 Uoelinia S 7 .... 48 105 Zusammcn 170 23 40 501 272 207 1.213 An dem Gymnasium zu Brzezan wurde Unterriclit in der Musik ertheilt, docli ist die Zalil der Schiller niclit nngegeben. Rcalsclinlcn. Eine derartigc Leliranstalt findet sich zu Lemberg, die andere zu Brody, beide sind Unter-Realschulen. Jene zu Lemberg besitzt 2 Jalirgange, nacli deren Zurilcklegung die Seliiiler, bevor sic in die liohere teclinisclie Scliule aufgenommen werden, dic an dieser Lehranstalt bestelitnde Vorbereitungselasse besuchen miissen. Die Realsehule zu Brody besitzt 3 Jalirgange und bildet fur sieh eine abge-sonderte Ilandelschule fur solehe Schiller, welclie sicli dem Kaufmannsstande widmen. Die Leitung der Realsehule zu Rrody fiibrt einer der Professoren, wiihrend jene der Lemberger Realsehule mit der Direction der dortigen teclinischen Academie vereiniget ist. Zu Brody lehrten 2 ordentliche Professoren, 3 Suppleriten und 2 Nebenlehrer; zu Lemberg 1 ordentlicher Professor, 5 Supplenten, 2 Assislentcn und 4 Nebenlehrer, sammtlich in deutscher Sprache. Um einen Ueberblick der Lehrgegensfiinde an beiden Realschulen zu gewahren, werden hier dieselben sammt der Stundenzahl, welehe wochentlich dem Vortrage derselbci ge\vidmet werden, nacli den Jahrgiingen abgetheilt nachgewiesen: L e h r g c g c n s tii n >1 o Lemberg 11 r o d y I. n. I. ii. lil. J a h r 1? » « g a h r g a n g W o c h e n t i e li e S t n n d e n z a li 1 Religion 2 2 2 2 2 Deutsche Sprache :t 3 4 3 1’olnische „ .... •j 2 llalienisclie „ ..... 3 3 3 3 3 Pranzosischc „ 3 3 4 3 2 Kalli*;raphie 3 3 2 2 1 Zeichnen S !» 4 4 4 Arithmctik 2 2 2 2 Klemcntar-Mathematik . . . 3 3 Geographie 2 2 2 2 Gcschirhle 2 Naturgeschichte 2 2 1 2 Handelsstyl 2 Handelsgeographie 2 Mercantilarithmetik 2 Katifiniinnisehe Buchlialliing . 3 Waarenkun(Jc 2 Naturlebre 2 Die Anzahl der Schiller belief sicli im Schuljahre 185 1 an der Realschule zu Lemberg I. Jahrgang auf . . . .114 » n H. n ♦ ♦ . . 25 Zusammen „ . . . . 139 n n Rrody I. Jahrgang „ . . . . 54 j> r> H. r> ♦ ♦ . . 19 n n n HI. . . 10 Zusammmen „ . . . . 83 Im Ganzen „ . , . . 222 Scliulgcld \vurde mir an dcr Realschule zu Rrody von 20 Schiilern eingehoben; alle iibrigen Schiller besuchten unentgeltlich die genannfen Lehranstalten. Ueberdies bestelien an der Lemberger Realschule 4 Stipendien zu je 40 fl. jahrlicb, von \velchen im Jahre 1851 drei verliehen wurden. Nacli der Religion vertheilen sicb dio Realschiiler auf folgende Weise: Religion dcr Schiiler Realschule z u Lemberg ltrody Zusammen Komiscb-katbolisch 103 32 131» Gricchisch- „ 2 1 3 Griechiscb niclitunirt 1 1 Protestanten augsburger Confession . . . 4 4 Juden 29 SO 79 Zu9ammen . . . 139 83 222 Ausser Polen, Deutschen un; Praclische Geometerie.............................................................. 3 Zeichnen .......................................................................... 2 Mechanik.........................................................•................. 5 Zeichnen.............................................................. • . . . S Daukunsf, erste Jahres-Abthcilung ................................................ !! Zeichnen .......................................................................... !> Baukunst, zwei(o Jahres-Abtheilung................................................. 4 Zcichncn........................................................................... !> Chemie............................................................................. S Zeichnen-Unterricht................................................................ 5 \V ochenllich Commerciollo Abtheilung. Stuudcn Kaufmiinnischc Huclihaltung . ■................................................ 3 Handols-Wisscnschaft................................................................... 4 Handels- und Wechsclrecht.............................................................. 3 Zoll- und Staalsmonopolsordnung........................................................ 2 Handelsgeographie...................................................................... 2 Waarenkunde............................................................................ 2 Mercantil-Rechnen...................................................................... 2 Kaufmannischrr Geschiiftsstyl.......................................................... 3 Franzosischer Gcschiiftsslyl........................................................... 3 Franziisische Spraclic................................................................. 3 Italienischer Gesehiiftsslyl........................................................... 3 Kalligraphie........................................................................... 3 Ausser dcr Matrikelgebiihr, iveiche sammtliche ordentliclie Schiller dieser Anstalt zu entrichten liaben, werden keine \veiteren Schulgelder erhoben. Stipendien bestehen 3 mit einem jalirlichen Bctrage v o a 480 fl. Es wurden an dieser Academie \veder ausserordentliche Vorfriige gehalfen, aoch wurden die in den Lehrplan gchurigen Vortrage im Studienjahre 1831 von ausserordentlichen Zuhorern besucht. Die Gesammtzabl der immatriculirten Scbiiler im Jabre 1851 belief sicb auf 173, \vovon 76 im Vorbereitungs-Jalirgange, 77 in der technischen und 20 in der commerciellen Abtheilung. Nacb ihrem Religionsbekenntnisse zabite man unter der Zalil der Schiller 110 Katholikcn, 12 unirte Griechen, 2 Protestanten augsburger, 1 belvetiseber Confession, 2 Armenier und 46 Israeliten. Der Abstammung nacb liefanden sicb darunter 101 Polen, 14 Rutbenen, 6 Czcchen und Miibrer, 2 Deutsche, 2 Ma-gyaren, 1 Italiener, 1 VValacbe und 46 Juden. Die Sammlutigen von Lebrmitteln \vurden erst mit Anfang des Schuljahres 1851 begonnen und sind daber mit Ausnabme des cbemiscben Laboratoriums, welcbcs vollstandig eingerichtet ist, von bescbriinktem Umfange. Tcclinlschc.s Institut zn Krakati. Diese Lehranstalt ziililt ausser eincr ziveijahrigcn Vorbercitungs-Abtheilung einen dreijahrigen teclmiscbcn Curs, eine Handelsscbule, eine Abtheilung fiir die bildenden Kunste und eine Musikschule. Fiir die durclnvegs in polniscber Spracbe gchaltencn Vortrage bestandcn im Studienjahre 1851 an dieser Academie 7 ordent-liche, 1 ausserordentlicher Professor, 10 Supplenten, 1 Assistent und 9 Lehrer. Die Lebrgegenstaude der einzehien Abtbeilungen und der Umfang des Unterrichtcs in denselben nach der Zalil der Vortragsstunden in der Wocbe sind die folgenden: Vorbercitungs-Curs I. Jahrgang. Rcligion......................................... Arithmctik....................................... Algebra ......................................... IManimetrie...................................... Geographic....................................... Allgemeine Gescbicbte............................ Zoologie......................................... Kalligraphie..................................... Zeichnen....................................• . . Statist. Miltlioil. 1852. 4. lleft. Woehenllieh Stiimlen 2 2 2 i 4 1 4 Polnische Sprache Deutsche „ Hussische „ Franzosische „ Wochentliel» Stumlon 3 Religion................. Algebra .................. Stercometcrio . . . , Trigonometcrie . . . , Botanik.................. Geographie............... Allgcmeinc Geschichto Kalligraphie............. Zcichnen................. Polnische Sprache , . Deutsche „ . , Hussische „ . . Franzosbche „ . . II. Jahrgang. Sphiirische Trigonomctrio llohcre Algebra . . . . Darstellende Gcomcterie . liaukunst.................. Zeiehnen (technisehes) Allgcmeinc 1*hysik . . . „ Cheinie . . . Mincralogie................ Deutsche Sprache . . . . Franiosische ,, . . . . Tecltnischer Curs. I. Jahrgang. Hoherc Mathcmatik . . Darstellende Gconictrie Praclisclie Geoineterie . liaukunst................. Maschinenzeichnen . . Vergleielicnile Physik . Land\vii thscluiflslehre . II. Jahrgang. III. J a hrgang. Darstellende Geomcterie Nivelliren................................................... Pcrspectivo.................................................. Mechanik..................................................... liaukunst.................................................... Technologie.................................................. Maschinenzeichnen............................................ Landvvirthschaftslehre........................•.............. Verreehnungskunde............................................ Toehnischc Chemio............................................ Modelliren von Tischleiarbeiten.............................. » „ Drechslerarbeitcn............................. lteit-Unterricht (I. Semester)............................... llundelsschiile. Kaufmiinnisches Hechnen...................................... Buchhaltung.................................................. Abthcilimg fiir bildende Kunste. Aesthetik.............................................. Zcichnen..................................................... Pcrspectivo.................................................. Natur-Zeiehnen....................................... 3 1 4 2 1 1 6 3 :t 2 3 1 3 3 3 'o s 4 4 3 3 G 4 3 5 2 3 3 1 1 0 4 3 4 3 2 H 3 3 y o o 3 C 2 12 Wochontlic!i , Stunden Skizzcn-Zeiehncn........................................................................ 12 Malerei.......................................................................... Landschafts-Malerci.............................................................. Musikschule. Gcsang 1. Abtheilung.................................................................... O 2- « ' 12 Kirchcngcsang.................................................................... Clavier-Unterricht...................................................................... g Orgel- ................................................................................(i Hlns-Instrumento........................................................................ ;; Streich- „ ij Diese Anstalt ziihlte im Sludienjahre 1851 in allen ihrcn Abtheilungen zu-sammen 314 Schiiler, worunter 271 Immatriculirte und 43 Giisfe — eine Zalil, \velche gegen die friihercr Jahre sehr gering ist und mir durch die in Folge des Brandes des Institutsgebiuides im Jahre I8U0 notlnvendig gewordene Umsiedlung und die Beschranktheit der provisorischen Raumlichkeifon bedingt \vurde. Die Vertheilung der Schiller auf die einzelnen Ablheilungen war die folgende: Abtheilung Immatricu- lirte Schiiler Giisle Zu- sanmien Vorbereituntjs-C n rs. I. Jalirgang 62 02 II. „ 59 59 Zusammcn 121 121 Technischer Curs. I. Jalirgang 40 40 H- „ 30 * . . . 30 HI- „ 24 24 Zusammcn 94 94 Hanci clssehule i:i 2 15 Abtheilung fiir bildonde Kunst« 25 29 54 Musikschule 18 12 30 Im G n n 7, e n 271 43 314 Sammllitiho immatriculirte Schiiler, mit Ausnahmo von 9 Jiulen, waren ihrer Nationalitat nach Polen; dem Religionshekcnnfnisse nacli befanden sich unter deren Zalil 2(50 Katholiken, 2 Protestanten augsburger Confession und 9 Israeliten. Die Mutrikelgebiihr wurde von 192 Schiilern entrichtet; befreit davon warcn 79 Schiiler. Die Lehrmittelsammlungcn ilieses lnstitutcs sind sehr bedeutend; iJihliotlick, Bilder- und Gemiilde-Gallerie, naturhistorische Sammlungen, physikalisches, mecha-nisches, tcclinologisches Cabinet, chomisclies Laboratorium, Werkstatte fiir Tischler und Drechsler, VVerkzeugsammlung u. a. m. sind von betrachtlichem Umfange; es sind jedoch sSmmtliche Sammlungen seit dem Brande im Jahre 18JJ0 noch nicht vollstandig gcordnet. llchammcnscluile zu Krakau. Diese Schule ist mit dem Spitale verbunden, deren Gebiiranstalt als Klinik dient. Die Vortrage des theoretischen Curses werden von dem Professor der Ge-burtshilfe an der Universitat in polnischer Sprache gehalten; die practischen Uebungen finden unter Aufsicht eines Spitalarztes slatt, welelier dem envahnlen Professor als Assistent an der Seite stelit. Ueberdies ist noch eine Oberhebamme dem Lehrpersonale zuzurechnen. Im Sludienjalire 18S1 befanden sich an dieser Schule 22 Schiilerinncn, \vor-unter 9 im theoretischen und 13 im practischen Curse. Der Nationalitat nach ziihlte man 16 Polinnen, 1 Czechin und i> Jiidinnen; 14 Schiilerinncn gehorfen dem romisch-katholischen, 3 dem protestantischen, K dem israelitischen Glaubens-bekenntnisse an. Am Schlusse dicses Jahres wurden 4 als Hebammen diplomirt. diirurgisclie Lcliransiall zn Leinbei'^. Die Anstiilt besteht aus 3 Jahrgangen fiir Chirurgen und einem neunmonat-lichen Curse fiir Hebammen. Das Lehrpersonale zabite im Sfudienjahre 18al nebst einem Direetor 7 ordentliche und 1 ausserordentlichen Professor, 2 Assis-tcnten und 1 Privatdocenten. Die in deutscher Sprache vorgetragencn Lehrgegenstande waren die folgenden: Wochentlich I. Jahrgang. Stundcn Anatomie (I. und II. Semester)................................................... !> Mcdicinisehe Pliysik (I. Semester)............................................... K „ Chemie (II. Semester).................................................... !> „ Botanik (II. Semester).................................................... K II. Jahrgang. Allgcmeine Physio'ogie, Pathologie und Therapie (I. Semester).................... 10 Arzneimittellehre, Receptirkunst und Diiitetik (II. Semester) ................... 10 Theorctische Geburtshilfe (II. Semester) ........................................ !» Seuehenlehrc, Vcteriniir-Polizoi (II. Semester).................................. 3 III. Jahrgang. Speeielle medieinisclie Pathologie umi Therapie, danil medicinisch-practischer Unterricht am Krankenheltc (I. und II. Semester).............................. 13 Speeielle^ chirurgischs Pathologie und Therapie, dann chirurgisch-pructUcher Unterricht am Krankenbottc (I. und II. Semeslc).............................. 13 Gerichtliche Arznoikunde (I. Semester).......................................... !> llebammcn Citrs. Theoretische Geburtshilfe ’) (I. Semester)....................................... K Practbche Geburtshilfe (3 Monafe des II. Semcsters).............................. 7 1) Die Vortriigo wurdcn theils in deutscher, theils in polnischer Sprache gehalten. Im Jahre 1815 i befanden sich au dieser Lehranstalt 73 cingcsclmebene Schiller, und zvvar: im I. Jahrgange..........................................47 „H. 10 „ III. „ 10, dann 30 Schiilerinnen der Hebammensclmlc. Als ausserordentliche Schiiler wohnten don Vorlesungcn des I. und II. Jahrganges 7 Giiste boi, \velchc theils chirurgische Subjecte, theils feldiirztliche Gehilfen waren. Uater den eingeschriebencn Schiilern befanden sich 19 Polen, S Deutsche, 2 Rulhenen und 47 Juden; unter den Schiilerinnen der llebanimenschule 19 Po-linnen, 4 Deutsche, 2 Rutheninnen und J> Jiidinnen. Dem Religionsbekennlnisse nach waren unter den ordentlichen Schiilern 47 Israeliten, 2 unirte Griechen und 24 Katholiken; unter den Schiilerinnen 22 Katholikinnen, 2 unirte Gricchinnen, 1 Protestantin und S Israelitinnen. Als ausserordentliche Lehrgegenslande wurden nebst den oben angcfuhrten obligaten vorgetragen: Schiiler Tlicoretisch-practische Augcnheilkunde ..................................... 10 Zahnheilkunde................................................................. K! Topographiseho Anatomio....................................................... 73 Medicinische Polizei..............................................• . 18 Reltungsvcrrahren bcim Sohcintode und in plotzliclien Ijebensgefuliren . . 10 Ailgcmeinc und spccielle Patliologic und Thcrapie der Augenkrankheitcn . 10 Der practische Unterricht aus der Geburtshilfe fur solehe, welche die strenge Prufung aus der Chirurgie bereils abgelegt baben, wurde von 3 Personen besucht. Im Laufe des gedachten Studienjahres wurden an dieser Lehranstalt 11 Wund-arzte, (darunter 4 Militiir-Zoglinge der k. k. Josephs-Academie in Wien) approbirt und 26 Hebammen diplomirt. Als Lebrmittel sind an dieser Anstalt vorhanden: ein anatomisches Museum, mit welchem cine Sammlung pathologisch-anatomischer Praparate vereiniget ist (dasselbe bat jedoeh durch den im Jahre 1848 sfattgehabten Rrand des Univer-sitiitsgebaudes grosse Verluste erlitten); eine kleine pharmakognostische Sammlung; eine ausreichende Sammlung chirurgischer Instrumente, llandagen nnd Maschinen; die medicinische Klinik im allgemeinen Krankenhause mit 17 Betten; dic chirurgische Klinik mit 15 Betten; endlich als Kliniken fur Augcnheilkunde und Geburls-hilfe die entsprechenden Abtheilungen des Krankenhauses. Univcrsitiit zn Lcinlicrg'. Diese Universitat gehiirt zu den unvollstandigen, da ilir die medicinische Facultat fehlt und die vorervvahnte chirurgische Lehranstalt. in keinnn Zusammen-bange damit steht. Das Lehrpersonale dieser Anstalt zabite im Studienjahre 18151 im Ganzen 31 Professoren und Lehrer, welche sich in folgender Weise auf die cinzelnen Facultiiten verlheilten: Studie n-A b t h c i 1 u n g Ordentli-ehe F’ro- fessoren Ausscror- denlliche Profes- sorcn Supplcn- ten Assi- stenlcn Privat- doccnten Lehrer Zusum- men Tlieologische . . . Rechts- und slaals- 4 . . . 3 1 1 . . . 9 wissenschaftliche . 6 1 • . . • ♦ . • • . 7 Philosophischo . . . 7 1 1 . . . 3 3 15 Zusammcn 17 2 4 1 4 3 31 Von den Privatdocenten der theologischen Facultiit wurde die Pasforal-Theo-logie in rulhenischer Sprache vorgetragen, wahrend die gleichen Vortrage in pol-nischer Sprache von einem ordentlichen Professor gelialten wurden. Die Privat-docenlen der philosophischen Faeultat trugen vor: mathematische Physik, hebrSische imd chaldaische Sprache ohne gleichartige Vortrage von Seite angestellter Profes-soren. Die von den Lehrern der philosophischen Faeultat vorgetragenen Untcr-richtsgegenstiinde vverden in der vorliegenden Naclnveisung nicht angegeben. Die Gegenstiinde des Vorlrages und deren Besuch im Studienjahre 18K1 waren die folgenden: Vortracs- Wocllont- Zalil a) IVinterscmesler. ? licli der r.,, , . , c, j- spr. c 10 siundcn Zuhorer 1 h e o 1 o g i s c h e S t u d i c n. Kirchengeschiehte..................•............................... Lateinisch 9 Gl Ilcbriiisclic Sprache und biblischc Arcliiiologic....................... „ 0 K2 Biblischc Dialcklc......................................................... „ 2 i) Griecliische Sprache und biblischc Auslegungskunde .... „ 9 83 llolieie liibcl-Kicgesc.................................................... „ 2 25 Dogmatik................................................................... „ 9 10 „ ltuthenisch 9 97 Moraltheologio......................................................... Lateinisch 9 109 Pastoraltheologic....................................................... Polnisch 9 12 „ •............................... ltuthenisch 9 43 Katechetik und Methodik................................................. Polnisch !> 12 Krzichungskundc ........................................................ Dtutsch 2 74 Itechts- und staatswissenschaftliche Studie n. Oesterreichisehes Strafvcrfahrcn........................................ Deutsch S 44 Rechtsphilosophie........................................• . . . . „ 4 81 Encyclopadie der Itcchlswisscnschaften..................................... „ I 120 Polizeiwissenschaft........................................................ „ 4 llfi Politische Oeconomie tind Finanzwissenschaft............................... „ !i 121 Allgemeine und osterreiehische Statistik................................... „ 5 62 /ollordnung uiul (lefiille................................................ „ !> 4(5 Verrechnungskunde ......................................................... » 7Va 10 Instilutionen des romischen Rechtes........................................ „ 4 8 Lchrc vuin llesitze........................................................ „ 1 4!> Erbrecht.................................................................. „ 4 8 Oestcrrcichischcs bOrgerliches Recht....................................... „ 9 114 Geschiiftsstyl und ostcrreichischcs Gerichtsverfahren .... „ 4 79 Vcrfahrcn in Streitsachen................................• . . . „ !> 9!5 Miindlichcs und oflentliches Gerichtsverfahren............................. „ 4 1() I’ h i 1 o s o p h i s c h e S t u d i e n. Erkliirung der Iliade.................................................. Gricchisch 3 13 Griechische Formenlehro.................................................... n 2 10 Erkliirung der Oden von lloraz..................................... Lateinisch 3 13 Einlcilung /.ur Philosophie und allgemeine Metaphysik .... Deutsch 4 7(i Gesehichte der Philosophie................................................. „ 3 18 Vortrags- Wochent- Zalil sprache lich der Stunden Zuhiirer Gcschichte des Orientes im Alterthume und Miltelalter . . Dcutseh 4 83 Geschichto voh Bohmen und Ungern bis 1526 4 94 Erziehungskunde 2 G Hiihere Mathematik 0 5 Physik C 43 Malheinatische Physik 0 5 Naturgeschichtc s 1!) Polnische Sprache Polnisch 2 7 „ Literatur 3 4 Ruthenische Sprache 3 41 „ Literatur 2 39 Hobriiische Sprache Dcutsch 2 23 „ Literatur 2 15 ChaldSisohe Sprache V 1 14 b) Sommcrsemester. Th e o 1 o g i s c li c S t u d i e n. Kirchengeschichte Lateiniseh 9 48 Einleitung in die Biicher des A. Ji., hebraischo Sprache und Bibel-Exegese !) 47 Biblische Dialekte 2 9 Griechische Grammatik, biblische Einleitung und Exegese des N. B 9 82 Hohere Exegese 2 25 Dogmatik V 9 10 lluthenisch 9 97 Moraltheologie Lateiniseh 9 107 1’astoraltheologie Polnisch 9 12 ltulhenisch 9 43 Katechetik und Methodik Polnisch S 12 Ruthenisch !> 43 Erzichungskunde Deufsch 2 74 11 c elit s- und s t a at s w i s sens c h a f 11 iche S tu die n. Allgemeines Staatsrecht Dcutsch 4 92 „ Volkerrecht 4 84 Princip und Syslemo des Strafrechtcs J) 1 63 Ocsterrcichische Landescultur- und Gewerbe-Gescl/.g<‘bung . >» 4 62 „ Verwaltungsgeset7.kunde n 5 83 Europiiische Statistik 4 80 Gefiillsslrafreeht fj 4 H Oesterreichische direete Steuern 2 «9 Verrechnungskunde » 7Va 1!! Ocsterreichisches Staatsrecht 4 K5 Kirchenamtcr und Pfriinden n r» 27 Oesterreichisehes biirgerlichcs Recht n 8 87 Vcrjlihrung 1 98 1‘olnisches Recht »i 4 30 4 47 Verfahren ausser Streitsaehcn 1 81 Gerichtliche Medicin ff 5 89 P h i 1 o s o p h i s c h e S t u d i c n. 4 Eneyclopadie (les classischen Studiuins Dcutsch 3 Demosthenes Reden Griechisch 3 4 Suetonii Vita Oaesaris Latciniscli 1 5 28 Allgemeine und besondero Moralphilosophie Deulsch 4 Gesehichle der Philosophie n 2 20 llegel's Philosophie r> 2 !!5 Gcographisch - ethnographische und historische Darstcllung 39 Griechenlands >y 4 Oesterrcichische Staatcngeschiclate r> 3 25 Heraldik n 2 14 Vortrags- Wochcnt- Zalil Hohere Mathcinalik........................... Physik....................................... Mathcmalisehe Physik......................... Nalurgesehichlc.............................. Gcschichte dcr polnisohen Rcchtsliteratur Polnische Metrik............................. Polnisches Zeitvvort......................... Uuthcnischc Grammatik........................ Igor’s Ileldenzug............................ „ Literatur Syrische Spraclie . Spraclie lich der Stundcn Zuhorcr Deutseh 2 3 f> 5 2 n G 32 n 4% 8 r>' 5 7 Polnisch 2 26 2 2 n 2 3 Ituthcniscli 3 38 2 38 Deutseh 2 9 n t 17 3 13 Im \Vintersemcstcr zahlten siimmtliche Studienabtheilungen 008 immafrieuiirte urid 91 ausserordentliche Hdrcr, im Ganzen 699 Studirende; im Sommersemester verringerte sitih diesc ZahI auf G32, worunter 590 immatriculirfe und 42 ausserordentliche Horer. Dem Religionsbekenntnisse nacli verlbeilten sich die einge-sebriebenen Ilorer iiberhaupt auf folgende Weisc: Studi c n-A h t h e i 1 u n g Itomiseh- kulholisch Arnie- nisch Grie- chiscli- unirt Prote-stantisch augsbur-ger Con-fession Isracli- ten Zu- sammen L Semester Tlieologische 41 267 308 .Turidisehe 219 5 53 2 23 302 Philosophischc 47 1 17 • • • 24 89 Zusamincn 307 G 337 2 47 G99 II. Semester Tlieologische 42 251 293 Juridische 225 2 53 2 IG 298 Philosuphische 23 . . . 3 . . . 15 41 Zusamincn 290 2 307 2 31 G32 Der Abstainmung naeh befanden sich unter der Gesammtzahl der Studirenden im Schuljahre 1851 : S t u di cn-Abtheilung 1’olcn ltu- thenen Deut- sche Czechen und Miihrer Siid- slavcn Magya- ren Judcn Zu- sammen 1 Vintersemester Tlieologische .... 39 264 5 308 Juridische 162 53 59 3 1 1 23 302 Philosophischc . . ■ 37 15 12 . . . . . . 1 24 89 Zusamincn 238 332 76 3 1 2 47 699 S t u d i c n-Abtheilung Polen Ruthe- nen Deut- sche Cze- clien und Siid- sluven Magya- ren Juden Zusam- M (ihrer Sovimersemester Theologische .... 37 251 5 293 Juridische 1(>2 54 (ii 3 1 l(i 298 Philosophische . . . 14 9 3 15 41 Zusammen 213 314 70 3 1 . . . 31 G32 Von der Entrichtung des ganzen Collegiengeldes waren im I. Semester 80(5, im II. Semester 523 Zuhorer befreit; das lutlbe Collegiengtld wurde im Winter-semester von 158, im Sommersemester von H4Zuhorern entriehtet. Die Differenz riicksichtlich der Zalil der Zahlenden, ganz oder theihveise Befreiten gegen die Gesammlzalil der Studirenden ergibt sich dadurch, dass Horer einer Studien-Ab-theilung, an welcher sie von der Entrichtung der Collegiengelder ganz oder zur Halfte befreit sind, fiir die Vortrage an den iibrigen Abtheilungen die tiblichen Collegiengelder zu entriehten baben. Im Ganzen befanden sich im I. Semester 223, im II. Semester 182 Studirende in dem Fallc, dass sie ausser ihrer Studien-Abtheilung auch Vortrage der iibrigen Abtheilungen (zum grossten Theile solche der ph 8 Postoralgcschichte........................................................ „ 3 8 Dogmatik.............................................................. Lateinisch ti 8 Moraltheplogie............................................................ „ 4 4 Pastoraltheologie...................................................... Polnisch 4 4 Didaetik.................................................................. „ 4 4 J u r i d i s c li e Studie n. Rcchts-Encyclopiidie................................................... Polnisch 3 47 Franzusiselier Codcx...................................................... „ (! 2!> Philosophie des lleelites................................................. „ 3 53 Statistik................................................................. „ !> 29 Pandekten................................................................. „ !5 44 Erbrecht.................................................................. „ 3 3!i Oesterrcieliiselies Criminalrecht......................................... „ !> Politik................................................................... „ !> 47 Kirchenrecht.............................................................. „ !! 3G Altes polnisehes Reeht.................................................... „ (i 1!» Oestcrreiehischcs llandels— und Weeliselreeht............................. „ 3 10 „ Vervvaltungsgesetzkimde .............................. „ !) 28 „ Civil-Keeht............................................ „ 7 34 „ Finanzgesetzkunde.................•.................... „ t) 31» „ Institutiones talini, austr............................ „ 1 !>4 M e d i c i n i s c h e Studicn. Anatomie............................................................... Polnisch 5 28 Vergleichcnde Anatomie.................................................... „ !> 23 Anatomischc Uelningen..................................................... „ 12 48 Allgcmcino Patliologie.................................................... „ 8 il Hodcgetik................................................................. „ 2 27 Allgemeine PIiysiologie .................................................. „ !i 29 Menschliche Sinneswerkzeuge............................................... „ t 33 Theoretische Cliirurgie................................................... „ 4 10 Cliirurgisehe Klinik.......................•.............................. „ 7 23 „ Uebungen......................................................... „ 1 9 Atigenheilkunde........................................................... „ I 20 Theoretische Gcburtshilfo................................................ „ 4 10 Vortrags- spraehe Klinik der Gcburtshilfc und der Kinderkrankheiten.................... Polnisch Gynokologio.............................................................. » Geriehtliche Medicin .................................................... » Gesehiehte der Medicin und der Chirurgie................................. „ VeterinSrkunde ......................................................... » P h i 1 o s o p h i s c h e S t u d i c n. Holiere Algebra ...................................................... Polnisch Trigonometerie........................................................... » Holiere Mathematik....................................................... » Astronomie ...».......................................................... » Ueber .................................................................. » „ Magnetismus.......................................................... » „ Elektricitiit........................................................ » Experimental-Physik...................................................... » Mincralogie.............................................................. » Geognosie................................................................ » Botanik » Ueber Schwiimme.......................................................... » Unorganiscbe Chemic...................................................... » Pharmaceutische „ » Gerichtliche „ » Anthropologie und Psyehologie............................................ » Gesehicbte der Philosophie............................................... »> Pliilosophisebe Colloiiuien.............................................. » Philologic............................................................... » Numismatik .............................................................. » Gescbiehte der deutschcn Literatur................................... Deutseb Allgemeine Gescbiehte................................................ Polnisch Oesterreicbische Staatengeschichte................................ Allgemeine Literaturgeschichte.................................... Gesehicbte der polnischen Literatur............................... Geographie ....................................................... Oceanographie.................................................. • Deutsche Spraehe............................................... Hussisebe „ .............................................. Franzosisehe Spraehe.............................................. „ Literatur............................................ 6) Sommersemester. Theologische S t u d i e n. Hermeneutik und Exegese des alten Testamcntes ..... Lateiniseh Einleitung in das alte Testament......................................... » Orientalisehe Sprachen................................................... » Kirchengeschielite ...................................................... » Patrologie............................................................... » Dogmatik................................................................ » Moraltheologie........................................................... » Kateehetik........................................................ Polnisch Ueber Predigtcn.......................................................... >> Kirchenrecht....................................................... Lateiniseh Ju rid is ch e S tudien. Principien des bffentlichen lleebtes........................... Polnisch Europiiisehes Volkerrecbt......................................... Pandekten ........................................................ Repetitorium...................................................... Kirchenrecht ..................................................... Franzosischer Codex...................................................... v Gescbiehte des polnischen Rccbtes........................................ n Polnischcs Privat-Recht.................................................. » Oesterreichiscbcs Gericbtsverfahren................................... Deutsch Der Civilproccss......................................................... » Woehcnt- Zahl lieh der Stunden Zuhorc 7 1!) 2 18 4 11 4 13 10 13 5 4 2 G 3 8 3 8 3 17 3 23 1 '/■■ 24 3 S G 47 i 12 8 4!> 1 20 5 04 4 53 1 Si 4 26 3 32 1 11 C S 3 1 S 4 3 23 3 G2 3 3 3 4 3 2 1 13 C 4 G 1 3 S 3 7 3 S 3 S 2 3 S !i 3 5 5 5 3 4 4 4 4 4 i 5 5 4 4!) 4 40 8 39 J 12 S 2'i 4 17 S 10 3 24 10 24 1 33 Vortrags- VVochent- Zalil spraciie lieli dcr Stundeii Zuborer Oestcrreicbisclics Civil—Itccht........................................ Dcutscb 7 33 Gefalls-Ucbertrctungen.................................................... „ 5 22 Sfraf- und Gorichtsvcrfahren.............................................. „ g 17 OesteiTcicliischc Statistik........................................... 1’olniscli 4 42 National-Occonomic........................................................ „ 5 S({ Institutiones tabul. auster............................................... „ 1 48 M e d i c i n i s c li c S t u d i e n. Angiologia und Neurologia (Gcfiiss- und Nervenlebre) . . . Polniscli 4 20 Ilistologia (Gewcbelehre)................................................. „ 1 30 Vcrgleicbendc Anatomie.................................................... „ 4 22 Spccielle Physiologie ................................................... „ K 30 Allgcmcinc Therapie ...................................................... „ 0 11 Pharmakologie............................................................. „ 2 14 Mcdiciniscbe Klinik....................................................... „ (J 20 Pathologischc Anatomie ................................................... „ 3 20 Chirurgische Klinik....................................................... „ 0 22 Akidurgia (Operationslebrc) ............................................. „ 4 2!) Helcologia und Syringologia (Leliro von Gcsclnviiren u. Fisteln) . „ 1 12 GeburtshiIfliehe Klinik................................................... „ 0 20 Pcdiatrik (Lelire der Kindcrkrankbeiten).................................. „ 2 19 Tlieoretische Augcnbeilkunde.............................................. „ 5 14 Practische „ „ S 21 Aerztliche Pollzci........................................................ „ 4 18 Gescliiclite dcr Medicin und Chirurgie.................................... „ 4 IS Vcteriniirkunde........................................................... „ 10 20 P h i lo so p li is c h o Stud i c n. Thcorio der Itcihen innerhalb bestiimnter Granzen...................... Polnisch 5 3 Bcispicle................................................................. „ 2 3 Integral- und DilTerential-llechnung...................................... „ 2 0 Bcstnnmung der Zcit der geographiseben Llinge und lireilc „ 3 0 Uebcr astronomisebe Instrumonte........................................... „ \ o Expciimental-Pbysik....................................................... „ 5 3fl Pbys;kalische Uebungen.................................................... „ 4 !> Zoologio.................................................................. „ 4 44 Geologie.................................................................. „ 4 21 Botanik................................................................... „ !> 47 Botaniscbe Ausfliige...................................................... „ i> 21 Organische Chemie......................................................... „ K 02 lleilmittel der organiseben Cbemie........................................ „ 4 55 Uebcr ehemisebe Gifte..................................................... „ 1 03 Encycoplfidie der Philosophie............................................. „ 5 44 Ucber Phantasio........................................................... „ 2 10 Philosophische Uebungen................................................... „ 1 4 Philologische „ „ G 10 Diplomatik................................................................ „ 3 8 Verhiiltniss zwiseben Staat und Kirchc.................................... „ 3 17 Gcschicbte der osterrcicbischen Dynastie.................................. „ 3 13 Allgemeine Gescliiclite................................................... „ 3 12 Oesterrcichische Staatengcscbichlc........................................ „ 3 32 Ilalicnische Literatur.................................................... „ 3 2 Polnischo „ „ 3 4 Ocsterreiehische Geographie............................................... „ 2 35 Gcographie von Syrien und Paliistina...................................... „ 3 9 Deutsche Sprache.......................................................... „ 0 2 Franzosiscbc Spraebe...................................................... „ 3 3 „ Literatur......................................................... „ 3 3 Im Wintersemester befanden sich an den 4 Sludien-Abthoilungen 202 imma-triculirtc und 38 ausserordentliche Zuhorer (worunter 10 1’harmaceutcn), im Ganzen demnach 240 Studirende; im Sommersemester slellte sich dicae Zalil im Ganzen auf 230, worunter 203 immatriculirte und 27 ausserordentliche Zuhiircr (mit Ein-schluss von 9 Pharmaceuten). Dem Religionsbekenntnis.se nach waren unter der Gesammtzahl der Studirenden : S t u d i c n-A b t h e i 1 u n g Katholiken Unirte Griechcn Protc- stanten Israeliten Zusammen IVintersemester Theologischo 13 .... .... 13 Juridischo . ...... 07 . ♦ . . 3 2 102 Mcdicinische 81 2 1 13 97 Pliilosophischo 20 1 1 .... 28 Zusammen 217 3 5 IS 240 Sommersemester Theologische 10 .... • • • 10 Juridischo 99 «... 2 2 103 Medicinischo 84 2 1 9 90 Pliilosophischo 19 1 1 21 Zusammen 212 3 4 11 230 Der Abstammung nach vertheilen sich die Studirenden des Schuljahres 18S1 auf folgende Art: S tu di cn-Abtheilung Polen Deutsche Ruthcncn Judcn Zusammen Wintcrsemester Theologische 13 .... . . . 13 Juridischo 99 1 , , , , 2 102 Medicinischo 81 2 1 13 97 Pliilosophischo 28 .... .... .... 28 Zusammen 221 3 1 IS 240 Sommersemester Theologische ........ 10 .... • • • • 10 Juridischo 100 1 • • . • 2 103 Mcdicinische 83 3 1 9 96 Philosophische 21 .... .... .... 21 Zusammen 214 4 1 11 230 Werden die Studirenden der beiden Universitaten zu Lemberg und Krakau ihrer Nationalitat nach zusammengefasst, so zeigt sich, dass im Anfange des Studienjahres 18!M die Vortrage voa 459 Polen, 333 Ruthenen, 79 Deutschon, 3 Czechen unil Mabrern, 1 Siidslavcn, 2 Magyaren uud G2 Juden besucht wurden. Vom ganzen Collegicngolde waren im I. Semester 208, im II. Semester 210 Zuhorer, vom halben Collegiengelde beziehungsvveise 92 und 84 Zuhiirer befreit; von den Ubrigen Zuhorern sind in beiden Semester an Collegiengeldern zusammen 2.830 tl. entriehtet worden, und zwar griisstentheils fiir solclie Vor-triige, \velcbe von den Studirenden der einen Facultat an einer anderen bezablt vvuiden. Die Zalil derjenigen, welche auf diese Weise bci einer Facultat imma-triculirt waren und zugleich Vortrage der ubrigen Studien-Abtbeilungen bcsucbten, belief sich im Winters.900 Duplicaten, 1.000 Landkarten und Planen, 2.000 Zeichnungen und 5.100 Miinzen. Fur das Sludium der Naturgescbicbte tindet sich ein Mineraliencabinet (7.500 Stuck), ein zoologisebes Museum (5.400 Stiick) und ein botanischer Garten mit 0.000 lebenden Pllauzen uud einem Her-barium von 9.000 Stiick. Ausserdem siiul zu ervvalmen: das astronomische Obser-vatorium, das pbysikalische, das chemische, das pharmakognostisebe, das pbysio-logiscbe und das anatomische Cabinet, so\vie die Sammlung von lliierarztlichen Instrumenten. Fiir den practischen Unterricbt, endlicli dienen die Kliniken fiir iiussere und innere Krankheiten, so\vie fur Geburlsbilfe. Thcorcllsclic §(aat$iH’iifung;eii. Fiir die Abhaltung dieser Priifungen besteben zwei Commissionen, eine zu Lemberg, die zweite zu Krakau. Die Ergebnisse des Studienjahres 1851 waren die folgenden: Prufungs- Conimission Prufungs- Abtheilung Zalil tlcr Gepruflen Zalil der mit Aus-zeichnung Zalil der cinfach Rcprobirt wu riten Ap])robirten Lemberg Krakau (Allgemoino (Jmlicielle Judicielle 12 19 3 2 11 O O 8 . 8 2 Zusammen 34 10 16 2 Die geringe Zalil der Candidaten zu Krakau rubrt daber, dass nocli vor EinfUhrung der Staatspriifungen die Mehrzahl der absolvirten Juristen zur Gcricbts-praxis zugelassen wui'de. B u k o w i n a. Dieses Kronland besitzt 1 vollstiindiges Gymnasium uiul einc Onler-Realschule, dann eine Hebammonschule, vvelche Lehranstalten sainmtlich zu Czernovvitz Ilircu Standort haben. Cifinnasiiim. Das Czernovvitzer Gymnasium mit 8 Classen zabite im Jahre 1831 mit Ein-schluss dcs Directors 20 Professorcn und Lehrer, dann 448 Schiiler. Dio Vor-tragsspraclio ist durcbaus die dcutschc. Untcr dem Lehrpersonale befinden sieli 13 Professoren, 3 Supplenten und 4 Nebenlehrer; 4 Professoren und 1 Supplent gehOren dem geistlichen, alle iibrigen dem \veltlichen Stande an. Von den Schiilern sind 28 als Privalisteu eingeschrieben ge\vesen. Scbulgeld \vurde von 233 Schiilern im Gesammtbetrage vou 1.780 11. erboben, an Auf-nahmsgebtihren sind 270 fl. eingegangen. Untcr den 193 von der Entrichtung des Sclmlgeldes Befreitcn befanden sieh 20 Stipendisten, deren Bcziige zusammen 1.000 11. betrugen. Dem Religionsbekenntnisse naeli befanden sich unter den Schiilern 130 Katholiken, 00 unirte Griecben und 177 nicbiunirte Griechen, 7 Protestanten augsburger Confession, 30 unirte Armenier und 24 Israeliten. Der Nationalitat nacli zabite man unter den Scbiilern 108 Romanen, 89 Deutsche, 79 Rutbenen, 34 Polen, 20 Armenier, 8 Magyaren und 24 Juden. Von der Gesammtzabl enllielen : auf die 1. Classe..................................... 79 Schiiler n n n ...................................... iii „ •> »3. „ 34 „ 4 ur. II AQ •n » y> ............................................... » M «3. „ .................................. i) Z „ . » 7. „ 49 , » u 0. „ 34 „ Von den Schiilern der letzten Classe meldeten sich 23 zur Mafuritatsprii-fung. Wirklich gepriift vvurden davon 22 ; davon wurden als fiir den Bcsuch der Universitat reif erkannt 13 ; reprobirt wurden 7, vvorunter G fiir cin halbes, 1 fur cin ganzes Jahr. Ncbst den gewohnlichen im allgemeinen Studienplane vorgesebriebenen Vor-Iragen wurden nocli Vorlesungen gcludten : iiher Piidagogik....................................................... 10 Schuler „ Oecononiie......................................................... 10 „ Untcrricht in der romanisehen Sprache.................................. 38 „ „ „ „ ruthenischen „ 37 „ „ „ „ italienischen „ 9 „ „ „ „ franzfisischen „ . •.......................... 18 „ Zeielinenuntenieht.................................................... 90 „ Gesangsunterricht...................................................... 43 „ Rucksicbtlich des romanisehen und ruthenischen Sprachunterrichtes vvurden liier nur jene Schiiler gerechnet, vvelchc die.-'e Vortriige als unobligate Lehrge-genstande besuchen, da eine dieser Sprachen je nach der Wahl der Schiiler als zvveito Landessprache einen obligaten Gegenstand bildet. Die Schiiler der Vor-trage iiber Padagogik und Oeconomie sind durclnvcgs Theologen. Die Erhaltungskosten dieser Lehranstalt werden aus dem B«kowiner Reli-gionsfondc, dann aus dem galizischen Sludien- und Religionsfonde bestritten. An Lelirmitteln bestehen an dieser Anstalt: eine Dibliotliek (1.100 Bande), eine physikalisches Cabinet (140 Apparate und Instrumente) und cine Mineralien-sammlung (420 Stiick). Unter - Kcalsclmle. Diese Realschule zahlt zwei Jahrgange; die Lehrgegenstande bilden ausscr Religion, deutschcr Stylistik nocli Ariihmctik, Geometrie, Mechanik, Gcogntphie, Naturgescliichte, Naturlehre, Kalligraphie, Zeichnen und Baukunst. Das Lehrpersonale ziihlt einen Adjuncten und z\vei Lehrer, die Vortriige Averden durcbaus in deutschcr Sprache gehalten. Im Jahre 1851 befanden sich an dieser Lehranstalt 112 Schiller, wovon GG in der ersten und 46 in dcr z\veiten Classe, welclie sammtlich uncnlgelllich dcn Untcrricht genossen; die Erhaltungskosten werdcn zur Ilalfte aus dem Schulfonde, zur Halfte aus dcr Czernovvitzer Magistratscasse bestrilten. Dem Religionsbekennfnisse nach befanden sich uriter der angefiihrten Zahl der Schiller 88 Katholiken, 6 unirte Griechen, S nichtunirte Griechen, 5 Protestanten augs-burger und 8 helvetischer Confession. Ihrer Abslammung nach zabite man unter den Schulern 53 Polen, 47 Deutsche, 7 lluthenen und 5 Romanen. Die Lehrinittel dieser Anstalt sind bisher in ausserst unvollkommcnem Zu- stande vorhanden ge\vesen und beschrankten sich riicksichtlich des Unterrichtes in der Naturgeschichtc auf Abbildungen , in der Physik auf wenige Instrumente; fiir die mathematisch-geomctrischen Vortriige stand blos ein Messtisch sammt Zugehiir zu Gebote. Es vvurde demnach die Einleitung getroffen, dass diese Lehrmittel binnen kikzester Zeit auf den entsprcchcnden Stand gcbracht wcrden. llcbammensclinlc. Diese Lehranstalt, an welcher im ersten Semester die theorctischc, im zweiten die practischc Geburtshilfe vorgetragen wird, steht unter der Leitung des k. k. Kreisphysikus zu Czernowitz; das Lehrpersonale besteht aus einem Professor und einer Obcrhebamme. Die Vortriige werden in deutscher und polnischer Sprache gehalten; fvir den practischen Curs wird die am Czernowitzer Burgerspitale bestehende Gebar-Abtheilung beniitzt. Im Schuljahre 1851 zabite diese Schulc im Wintersemester 22 Schiilerinnen, wovon jcdoch 2 ungepriift blie-ben, so dass der practische Curs im zwcitcn Semester nur von 20 Schiilerinnen besucht wurde; unter diesen letzteren befanden sich 4 Deutsche, 6 Polinnen und 10 Rutheninncn, und zwar 11 Katholische und 9 griechisch Unirte. Siimmtlicbe 20 Schiilerinnen liaben die Priifung mit gutem Erfolge bestanden und wurden als gepriifte Hcbammen diplomirt. Nach Abrechnung der Rigorosentaxen a 12 fl. werden die iibrig bleibenden Erhaltungskosten dieser Lehranstalt aus de™ land- stiindischen Domesticalfonde besfritten. Als Lehrmittel findet sieh an dieser Schule cine Saminlung von palhologischen Priiparaten ftir den theoretischen Un-terricht. D a 1 m a t i e n. Das Kbnigreich Dalmatien bcsitzt an Mittelscliulen 3 Gymnasien , 4 Untcr-Realschulen und 4 nautischc Schulen, von wclch’ letzteren jcdocli im Studienjahrc 1851 crst 3 eroffnet warcn; an besonderen Lehranstalten lindet sich zu Zara cine Hebammenschule. Gjmnasicn. Oeflentliche und vollstandige Obergymnasien linden sich zu Zara, Spalato und Ragusa; die ausserdein bestchenden 14 Gymnasial - Schulen, welche zsum grossten Theile nur 4 Classen umfassen , sind Privat - Anstalten , rucksichtlich deren bis jetzt keino \vcitercn Datcn bekannt sind. Die Thiitigkeit der genannten drei Lehranstalten im Studienjahrc 18!51 lasst sich ubersichllich auf folgende Weisc darstellen : G y m n a s i u 111 Classen Vortrags- Sprache Zalil der Lelircr Zalil der Schuler Zara 8 Italicaisch 17 204 Spalato 8 17 213 ltagusa 8 n 10 121 Zusammon . . . 44 !>38 Das Lehrpersonale vertheilt sich nacli Stand und lehramtlicher Stellung der Einzelnen und mit Einrechnung der Directoren als Professoren auf folgende Art: G y m n n s i u in Professoren Supplenten Lehrer Zusammen geist- licli welt- lich geist- lieli \velt- lich geist- lich welt- lieli geist- lich welt- licli Zara 4 S S 1 1 1 10 7 Spalato 7 2 2 5 . . 1 9 8 ltagusa 7 2 1 • • • • 9 1 Zusammen 18 7 9 7 1 2 28 16 Mit Ausnahme des Gymnasiums zu Ragusa, dessen geistliches Lehrpersonale dem Orden der Piaristen angehort, sind alle iibrigen geistlichc Professoren Weltpriester. Schulgeld wurde im Jahre 18S1 nur an dem Obergymnasium zu Spalato, und zwar von 25 Schulern der lelztcn beiden Classen eingehoben und betrug 150 fl.; alle anderen Schuler waren von der Entrichtung eines Unterrichlsgel- Slati.il. Mitthcil. 185*. t. Heft. 8 des, so\vic sammtliche von der Bezahlung der Aufnahmsgebiihren befreit. Au Stipeiidien wurden in demselbcn Jahre an GG Schuler G.848 fl. ausgezahlt; ausserdem genossen 2G Schiller des Obergymnasiums zu Zara als Seininaristen ihre ganze Verpflegung. Ein Fiinftheil der nachge\viesenen Zalil der Schiller (101) waren als Privatschiiler, vier Fiinftheile (437) als offentliche Schiiler eingescbrieben. Von der Gesainmtzahl der Schiiler entfallen auf die einzelnen Gymnasial-Classen : Gymnasium 1. 2. 3. 4. 5. 0. 7. 8. Zusani-iii en C 1 a s s e Zara 30 32 19 2G 30 13 29 23 204 Spalalo 41 27 30 24 22 24 22 23 213 Ragusa 20 IS 10 15 21 17 8 15 121 Zusanimen 91 74 S 9 03 73 54 59 03 538 Der Religion nach befanden sich unter der Gesammtzahl 323 Katholiken, 8 nicbtunirte Griechen (5 zu Zara, 1 zu Spalato, 2 zu Ragusa) und 7 Israe- liten (am Gymnasium zu Spalato). Die grosse Mebrzahl (303) der Scbuler ist dalmatischer Abkunft ; ausserdein zabite man 4 Kroaten, 18 Italiener (aus dem osterreiehischcn und vcnetianischen Kiistenlande) , 4 Deutsche, 2 Ausliindcr (Bosnicr) und 7 Juden. Da die meisten Gymnasiulschiiler in Dalmatien sich dem goisfichen Standc widmen, so ist die Zalil der Anmeldungen zur Maturifatspriifung im Schuljahrc 1831 im Verhaltnisse zur Zalil der Schuler der 8. Classe und namentlieh am Gymnasium zu Spalato gering gewescn; es wurdcn namlich zu Zara 17, zu Spalato 2 und zu Ragusa 8 , im Ganzen 27 Schuler gepriift und sammtlich fiir dcn Besuch der Universitiit reif befunden. An ausserordentlichen Lehrgegenstiinden wurdc im Jahre 1831 an dem Gymnasium zu Ragusa nur die deutsche Sprache vorgetragen und von 13 Schii-lern besucht; am Gymnasium zu Spalato ziihlte der Zeichneuunterricht 13 Schiller. Am Gymnasium zu Zara \vurden die folgenden ausserordentlichen Lehrge-genstande vorgetragen: Erziehungskunde (10 Schiiler), Land\virthsehaft (10 Schuler), deutsche Sprache (G Schuler), Zeielmen (14 Schuler) und Kalligra-phie (36 Schiiler). Die Lehrmittel dieser Anstalten bcstehen in Biicher- urid naturhistorischen Sammlungen und physikalischen Apparaten. Ausserdem besitzt das Gymnasium zu Zara eine Sammlung von Landkarten und Zeichnungsvorlagen. Die Erhaltungskosten des Gymnasiums zu Zara \verden ausschliessend, jene der Gymnasien zu Spalato und Ragusa theilvveise aus dem Staatsschatze bestritten, da die letztgenannten eigene Stiflungeu bcsitzen, deren Iuteresseu jedoch zur Deckung der Ausgaben nicht ausreichen. Die Kosten der beiden lelzten Classen des Gymnasiums zu Spalato werden jedoch durclnvegs aus dem Seminarfonde bedeckt. Realseltulen. Diese Anstallen sinil Unter - Realschulen und fiaden sich zu Zara , Spalato, Ragusa und Cattaro mit den daselbst bestehenden Hauptschulen vereiniget. Sic bestehen gleichmiissig aus zwei Jahrgiingen und sind auch bezuglich der Lehr-gegenstiinde fast vollkommen gleichmiissig eingerichtet, so dass sie liier vereint dargestellt werden konnen. Die Vortcage, welche durchaus in italienischer Sprache abgelialten werden, umfasson namlich an den einzelnen Anstalten: L e h r g c g c 11 s t it 11 d o Untcr-Rcalschule zu Zara Spalato Ragusa Catlaro W o c h e n 11 i ch Stunden I. Jahrgang. lleligionslehre 2 4 2 2 Ialienische Sprache 3 5 3 4 lllyrische „ 2 2 3 3 Geographie und Geschichte 3 2 2 2 Naturgescliichto 2 2 4 2 (ieometrie 2 4 3 2 [*hysik 2 Aritlimetik 4 3 3 2 Zeichnen G G G G Kalligraphic 2 2 2 2 II. Jalirgang. Religionslehre 2 2 2 2 Jtalienische Sprache 4 3 3 3 Illyrische „ 2 1 3 . ileographie mul Geschichte 2 2 2 2 Naturgeschichte 2 2 4 2 Arithmetik 2 3 2 Stereoraelrie 1 2 2 Mfichanik und Technologie 2 1 5 i l’hysik 1 3 . . . . 2 Uaukunst 1 3 . ♦ * o 2 Zeichnen G 5 4 G Kalligraphie 2 2 2 2 Verrechnungskundo 3 .... .... .... Das Lehrpersonalo an diesen Anstalten ziihlte im Jahre 1851 mit Einschluss der Directoren, welclie gleichzeitig Vorlrage hielten, 18 Personen, und zwar: R o a 1 s c h u 1 e. Profcssoren Supplenten Zusammen Zara 3 1 4 Spalato • • . . 15 . ♦ . . . 5 Ragusa 3 2 5 Cattaro 4 4 Zusammen 15 3 18 Die Zalil iler Scliiiler \var im Schuljalire 18!) 1 die folgende : Realschule. 1. 11. Zusammen J a li r g » n S Zara 17 S 22 Spalato 25 7 32 Ragusa 31 8 39 Cattaro 3 3 Zusammen 70 20 96 Schulgold ist an diesen Lehraustalten nicht eingefiihrt und die Scliiiler ge-niessen deii Unterricht durchuus unentgeltlich. Stipeadien bcstehen za Spalato 1 mit jahrlich 100 fl. und zu Ragusa 2 mit zusammen jahrlich 250 fl. Dem Religionsbekenntnisse nach vertheilt sieh die Gesainmlzahl der Scliiiler auf folgende Weise : Realschule. Katholikcn Nichtunirfo Griechen Zusammen Zara • 21 1 22 Spalala 32 32 Ragusa 36 3 39 Cattaro 2 1 3 Zusammen 91 5 90 Der Nationalitat nach werden 94 Scliiiler als Dalmatiner, slavischer Abstam-mung angegeben, was um so melir zu bezweifeln ist, als gerade die Re\vohner der genannten Kiistenstadfe zuin grossen Tlieile dem italienischen Volksstamme angehoren und als erste Spraclie die italienische aufgefiihrt wird; nur zu Ragusa befanden sicli 1 Ilaliener und 1 Deutsclier. Die Lehrmittel der genannten Anstalten sind bis jetzt zumeist auf cine aus-reichende Zahl von Zeiclinungsvorlagen beschrankt; fiir den geometrisclien, natur-historiscben utid pbysikalisclien Unterricht finden sicli nur \venige Mineralien und cine kleine Zahl von physikalischen und mathematisclien Instrumenten. Die Erhaltungskosten der genannten Lehranstalten werden ausschliessend aus dem Sludienfonde bedeckt. Nautischc Scliulcn. Die nautischen Schulen sind mit den Unter - Realschulen in der Art vereini-get, dass die Scliiiler einc bestimmte Anzalil von Lehrgegenstanden an den Realschulen und gleichzeitig die ilir specielles Fach betrellenden Vortrage in den Vorlesungen fur Nautik horen. Die ersteren Gegenstande sind Religion, Geographie, Geschiehte, italienische Spraclie, Kalligraphic und Zeichnen; riicksiehtlich derselben sind die Scliiiler zugleich Zoglinge der Unter - Realschule. Die besonderen nautischen Vortriige umfassen folgende Gegenstande : L e h r g e g o ii s t ii n d c Zara Spalato Cattaro Wochcntlich S t u n d e n Arithmetik 2 2 2 Algebra 2 2 2 Trigonometrio 4 4 4 SchilTuhrtskundc S S 5 Die nautische Schule zu Ragusa war zu Anfang dcs Jahres 1851 noch nicht errichtct, sowie audi die genannten 3 Schulen in tlemselben Jahre nur die erste Classe zahlten, da die zweite Classe erst mit Beginn des Sehuljahres 1852 ins Leben trat. Das Lehrpersonale dieser Schulen besteht aus je einem Professor dcr mathe-matischen und nautischen Wissenschaften, und es werden die Vortrage durclnvegs in italienischer Sprache gehalten. Die Zalil der Schiller belief sich im Schuljahre 1851 auf 28, wovon 10 zu Zara, 11 zu Spalato und 7 zu Cattaro. Mit Ausnahme von 2 griechisch nicht-unirten Zoglingen an der Schule zu Cattaro waren alle iibrigen Katholiken; die Nationalitat derselben wird durchaus als die siidslavische (dalmatische) angege-ben; es gilt liier daher dieselbe Bemerkung, welche beziiglich der Nationalitat der Schiiler der Realschulen gemaclit wurde. Die Lehrmittel fiir die speciell-nautischen Wissenschaften bestehen in den noth\vendigen Land- und Seekarten, Himmels- und Sterngloben, mathematischen und astronomischen Instrumenten. Die Erhaltungskosten der nautischen Schulen werden ausschliessend aus dem Staatsschatze bedcckt. Hebammenschule. Die Hebammenschule zu Zara besteht in einem halbjahrigen Curse, wiihrend dessen die theoretische und practische Geburtshilfe iu illyrischer Sprache gelehrt wird. Das Lehrpersonale besteht aus einem Professor und einer Oberhebamme. Im Laufe des Sehuljahres 1851 wurde die Anstalt von 14 Schulerinnen besucht, welche siimmtlich der katholischen Iteligion und dem illyrischen Volksstamme angehorten. Diplomirt \vurden wiihrend derselben Zeit 8 Schulerinnen als Hebam-men. Schulgeld wird an dieser Anstalt nicht eingehoben; dagegen bestehen fiir G Zoglinge Stipendien zu 20 Kreuzer taglicli, welche in beiden Cursen vertheilt wurden. Die Anstalt ist mit der Gebaranstalt verbunden und besitzt als eigene Lehrmittel eine kleine Sammlung von anatomischen Praparaten, sowie die noth-wendigen geburtshilflichen Instrumente. Die Erhaltungskosten und Stipendien werden aus dem Staatsschatze bestritten. Tlicorelisclie Siaatsprufungcn. Im Studienjahre 1851 wurden von der zu Zara aufgestellten Staatspriifungs-Commission G Candidaten aus den Gegenstanden der judiciellen Abtheilung ge-priift und als befahiget eiklart; fiir die Priifungen der beiden anderen Abthei-lungen hatte sich kein Candidat gemeldet. Lombardi e. Im Jahre 1851 besass dieses Kronland an Mittelschulon 38 Gymnasien und 17 Gymnasial-Schulen, an hoheren Leli r a n s tal ten dic teclmischc Schule zu Mailand, dic chirurgische Lehranstalt und die Univcrsitat zu Pavia, an spe-ciellen Lehranstaltcn die Hebammenschule za Mailand. Gymnasien. Der neue Gymnasial-Lehrplan war in dem genannten Jahre in der Lombar-die nocli nicht ins Leben getreten; dic Gymnasien dieses Landes zeigen in dic-ser friiheren Gestaltung die grosste Verscliiedenheit. Im Allgemeinen unterscheidet man daselbst Gymnasien und Gymnasial-Scbulen; die ersteren vereinigen alle Altribute der friiher aucli in den iibrigcn Kronlandern bestandenen sechs-classigen Gymnasial-Lehransfalten in sich und sind insbesondere berechtiget, den Schiilern Zeugnisse iiber die abgelegten Semestral-Priifungen auszustellen; dic letzteren miissen ilire Schiller bei einem hiezu bcfugten offcntlichen Gymnasium zur Ablegung der Semestral-Priifungen und Ertheilung der beziiglicbcn Zeugnisse einschreiben Iassen, begreifen nicht immer den vollstandigen Gymnasial-Curs in sich und diirfen auch, selbst wenn dieser vollstiindig ist, zwei Classen einem Lehrer anvertrauen. Beide sind ent\veder offentliche oder Privat-Anstalten, je nachdem sie unter unmittelbarer offentlicher Leitung stehen oder von einem Privaten gegriindet und erhalten vverden. o In sofern mit dem Gymnasial-Unterrichte liiiufig auch cine Erziehungsanstalt fiir die Studirenden verbunden ist, so entsteht hieraus cin anderer Eintheilungs-grund fiir die fraglichen Lehranstalten, ob nainlich bei ilinen diese Vereinigung stattfindct oder nicht, in welch’ crstercm Falle dann weiter zu bclracliten kommt, ob sie mit einer ofFentliehen oder einer Privat-Erziebungsanstalt (welche sich in dieser Eigenschaft nicht notlnvendig nach der BeschafTeiiheit der Lehranstalten als offentliche oder private richtet) verkniipft ist. Dic offentliche n Gymna-sien, welchc allein befugt sind, den Schiilern nach zuriickgelegtcm Gymnasial-Curse das zum Eintritte in die hoheren Lehranstalten (philosophischen Studien) erforderliclie Endzeugniss zu ertheilen, unferscheiden sieli in kaiserliche, Coinmunal-, bischofliche und Convi ct-Gymnasien. Dic kaiserlichen, von denen in dem Hauptorte jeder Provinz eines, zu Mailand aber zwei vorlian-den sind, nehmen durch die Zahl und den hoheren Gehalt der ilinen zugewiese-nen Professoren, durch die reichere Ausstattung mit Hilfsmitteln, sowie durch den \veit vollstandigeren Schulbesuch die vorderste Stelle unter diesen Lehranstalten ein. Die Communal-Gymnasien wcrden auf Kosten der Gemeinde erhalten, \velche auch das Lehrpersonale unter Vorbehalt der Bestiitiguiig von Seite der Regierung ernennen; im Uebrigen sind sie den kaiserlichen gleichgeslellt, und lassen, wie diesc, Priratisten zu, die daselbst eingescliriebcn werden und bei denselben die Semestral-Priifungen ablegen. Die bischoflichen Gymnasien machen einen integrirenden Theil der znr Bildung des Clerus vorhandenen Anstalten aus; sie sfehen dalier unfer ausschliessender Aufsicht und Leitung der Biscbofe, welche auch das Lehrpersonale dabei anstellen, sind mit den Seminarien verbunden und ilire Unterlialtskosten werden von den Bischofen oder aus den Seminarfonden be-slritten. In der Hegel finden nur die Zoglinge der Seminarien Zutritt in denselben, ausnahmsvveise aber auch andere Studirende, \velche die Absicht aussern, sicb dem geistlichen Stande zu widmen; Privatisten konnen in dieselben niclit aufgenommen werden. Die (offentliehen) Convict- Gymnasien dienen blos zum Behufe der Unterweisung der in den Convicten, mit welchen sie verbunden sind, untergebrachten Zoglinge; sie lassen dalier weder Externisten, d. h. offentliche nieht in den Convicten wohnende, noch Privat-Studirende zu. Die Privat-Gymnasien, die hinsichtlich der Zalil der angestellten Lelirer und ilirer innercn Verwaltung ganzlich den oflentlichen gleicbgestellt sind (und darum auch Ginnasj parilicati ai puhlici hiessen, ehe man ihnen den Namen Ginnasj privati gab), sind meistens mit Erziehungsanstalten verbunden, lassen aber Externisten zu; ihr unterscheidendes Merkmal besteht darin, dass, obgleich daselbst die halbjah-rigen Priifungen abgehalten und die Zeugnisse dariiber ausgestellt werden, die Schiiler derselben dennoch, falls sie im Laufe des Gymnasial-Curses in ein offent-liches Gymnasium iibertreten oder nach vollendetem Curse in eine hohere Lehr-anstalt aufgenommen werden \vollen, sich einer vorliiufigen Priifung iiber die zuruckgelegten Gymnasial-Classen oder im letzteren Falle liber den gesammten Gymnasial-Curs unterziehen und dieselbe mit gutem Erfolge bestehen miissen. Sie Iheilen sich nach Verschiedenheit der damit vereinigten Erziehungsanslalten in zwei Classen, in solehe, die einem offentliehen Convicte und in solehe , die einer Privat-Erziehungsanstalt (casa privata di educazione) angehoren. Hiemit ist die Reihe der \virklichen Gymnasien abgeschlossen und es konnen nur diese den Gegenstand der folgenden detaillirten Darstellung der Untcrrichts-Ergebnisse im Studienjahre 1851 bilden. Die Gymnasial-Schulen sind eigentlich blos Aushilfs-Institute fiir einzelne Erziehungsanstalten oder Localitiiten und mussen ihre Schiiler bei den kaiserli-chen oder Communal-Gymnasien als Privatisten einschreiben lassen, diirfen ihnen auch keine Zeugnisse verabfolgen. Je naclulem sie von Gemeinden und Stiftun-gen erhalten oder von Privaten fiir eigene Rechnung gegriindet sind, werden sie in offentliche und private eingetheilt. Die blfentlichen Gymnasial-Schulen sind nicht, wohl aber die Privat-Gymnasial-Schulen mit Erziehungsanstalten verbunden, \velche indess der Mehrzahl nach auch Externisten zum Unterrichte zulassen. Die Nachweisungen iiber die offentliehen und Privat-Gymnasien im Studienjahre 1851 lassen sich in folgende Uebersicht zusammenfassen: Nr. 1 2 3 4 5 O 7 8 9 10 11 12 13 14 15 IG 17 18 19 20 21 22 23 24 25 20 27 28 29 30 31 32 33 34 35 30 37 38 i Bezeichnung und Standort dcr Gjmnasien Classen Vorlrags- Sprache A. Oejfcntliche Gijmnusien. 1. K. K. Gy mn asi en. Muiland, S. Alessandro 6 Italienisch n Brera 0 Brescia . • 0 (Jremona 0 Mantua 0 Bergamo G Como (i Pavia (i Lodi 0 Sondrio 0 2. C o m m u n a 1 - G y m n a s i e n. Mailand, Sta. Marta 0 Monza G Desenzano 0 Salo 0 Viadana 0 »J Lovere G Clusone G Crema G Casalmaggiore G 9f 3. Biselioflichc Gvmnasien. Mailand (orzbiseliofliehcs) .... 6 Brescia 0 Cremona G Mantua G Bergamo G »5 Čelana G Como G 5» Pavia G Lodi G » II, Convict-Gymnasien. Im Collegio Longone zu Mailand . G „ „ dcr Uarnabiten zu Monza G n » m » » Lodi . G „ „ Rotondi zu Gorlaminoro G „ „ Gallio zu Como . . . G „ „ Ognissanti zu Codogno 6 C. Privat-Gijmnusien. Im Collegio Brunati zu Parabiago . 0 n n n Bazzi zu Cassano . . 0 n » „ di S.Chiara zuMartinengo G n n Branzolfo zu Varcse . . G Zusammen /alil der Directoreu, Professoren und Supplenlcn 10 11 9 9 9 9 9 8 11 12 9 8 9 9 8 151) 8 9 9 <1 10 9 12’) 15 *) 8 7 12’) 8 9 28*) 13 8 14 11 8 11 13 10 392 arunter nueh die Professoren fiir dio pliilosopliisclien J!> G m „ » Brera . 26 23 „ „ Brescia IU „ „ Como 17 28 „ „ Pavia • . ' 40 ,, L°di 27 29 „ „ Sondno 11 . . . . 23 (Communal-) zu Dcscnzano . . 12 8 „ „ Lovore . . . (Convicl-) „ Mailand . . . 38 31 27 8 97 83 „ „ Monza .... 20 44 28 .... 85 „ „ Lodi .... 3 9 12 . . . . 7 .... „ „ Como .... 7 29 49 33 19 .... „ Codogno. . . (i 2 (Privai-) „ Parabiago . . .... 12 4 „ „ Cassano . . . 2 4 8 „ „ Marlinengo . . 4 14 2 11 G .... „ „ Vareso . . . 3 12 .... 3 Zusammcn 284 182 255 52 223 83 Die Lehrmittclsammlungen dcr envahnten Gymnasien beschranken sich zu-meist auf kleine Bibliotheken und nur dort, wo zugleicb philosophische Lehran-staltcn bestehen, finden sicli aueb naturhistorische und physikalische Cabinete. Riicksichtlich der 17 G y m n a s ial-S ch u le n lileibt nur zu envahnen, dass sicli an denselben im Jahre 1851 im Ganzen lil geistliche und 36 \veltliche Lch-rer, dann 594 Schiller befanden, \velch’ lefztere bcreits unter den oben aufgc-fUhrlen Privatisten inbegriflen sind. Teclinisclie Seliulc zu IVIailaied. Ihrer Einrichtung nacli ist diese Lehranstalt cine Ober-Realscbule von 3 Jalir-giingen; aufgenommen werden als Schiller, welcbe die zwei Jabrgiinge der vier-ten Classe an den Elemcntarschulen vollendet oder die Zeugnisse der ersten drei Gymnasialclassen aufzuweisen baben, letztere jedoch nur in dem Falle, wenn sie sich die Anfangsgriinde des Zeichnens bereits eigen gemacht. Die obligaten Lehrgegenstande der einzelnen Jabrgiinge waren im Studien-jahre 1881 die folgenden: Wochentlich I. Jahrganty. Stundcn ltcligionslehre.................................................. 2 italienische Spraclilebre........................................ !> Gcographic und Gcschichtc........................................ 4 Mathcmatik....................................................... !J Zoologie......................................................... 3 Zeiclinen........................................................ 4 Kalligraphio..................................................... 3 Wochentlich II. Jahrgung. Stunden Religionslehre............................................. 2 Italienisclier Styl ....................................... !> Geographie und Gcschichto.............................. 4 Mathematik............................................. 'J Botanik................................................ 3 Zeirlmon...................................... . 4 Kalligraphie............................................... 3 III. Jalirgang. Religionslehro......................................... 2 Italieniseher Siji..................................... !> l’liysik............................................... !J Mineralogie............................................ 3 Allgemeine Cliemie...................•...........• . 3 Hftiidelswissenschaft, Buchhaltung und Correspotidenz . . 14 Als ausserordentliche Gegenstiinde wurden in je 2 Jahrescursen vorgetragen: Wochcntlich Stunden Deutsche Spraclie...................................... 2 Franzosische Sprachc................................... 2 Englische Spraclie (1. Curs)........................... 3 Ausser den obligaten 3 Jahrgangen wurde im Studienjahre 1851 ein vierler Jahrescurs errichtet, \velcher in 2 Abtheilungen — die tcclinisclie (mit wochentlich 18 Vortragsstunden) und die commercielle (mit 21 Vortragsstunden) — zerfiel und ausschliessend nur von ausserordentlichen Scliulern besueht \vurde. Das Lehrpersonale zahltc im Ganzen IG Personen, wonmter G ordentliche und 3 ausserordentliche Professoren, 3 Supplenten, 2 Adjunelen und 2 Assistenten, \velche ihre Vortriige durohwegs in italienisclier Spraclie liielten. Die Anzahl der ordentlichen Schiller belief sicli im I. Jahrgange auf .......... 98 „ „ 45 » Ul- „ „ 20 zusammcn auf .......... 1G3; als ausserordentliche Schiller waren eingescbrieben im 111. Jahrgange ......... 37 Zuliorer in der technisclien Abtbeilung .... 23 „ „ „ commerciellen Abtbeilung ... 41 „ im Ganzen 101 Zuhiirer. Sammtliche ordentliche und ausserordentliche Schiller \verden als Katholiken und ltaliener nachgewiesen. Die nichtobligaten Lehrgegenstande zeigten den folgenden Uesuch: Ordentliche Ausserordentliche Deutsche Spraclie Sehiiler I. Jahrescurs................. 32 95 II. „ _1^. 20 Zusammen 42 115 Franzosische Spraclie I. Jahrescurs ........ 25 118 II. „ _18 105 Zusammen 43 223 Englische Spraclie 1. Jahrescurs ......................... 45 80 Unterriclitsgeld wird an dieser Lehranstalt nieht eingehoben, auch bcstelieii keine Stipendien. Die Uesoldungen des Lehrpersonales, sov ie die Dolationen der Lehrmittelsammlungen werdcn aus dem Staatsschatze bestritten, wogegen die Er-haltung des GebUudes etc. der Gemeinde zur Last liogt. Die Lehrmittelsammlungen ziihlen cine Bibliothek, ein physikalisclies Cabinet, cin chemisches Laboratorium, cine naturhistoriscbe Sammlung und eiae Sammlung von Landkarten und Zeielmungsvorlagen. Ilcbammcnscliulc zu IVIailaml. Dieselbe besteht aus zwei Semestralcursen, denen sich je eiu zweimonat-liclier practischer Curs anschliesst. Das Lehrpersonale besteht aus 1 Professor, \velcher zugleich Primararzt des Gebiirhauses ist und 1 Assistenten. Der theore-tiscbe Curs ziihltc im VVintersemester 38, im Sommersemester 31 Schiilerinnen, sammtlich katboliseher Religion und italienischer Abstammung. Diplomirt \vurden im Laufe des Studienjahres 1851 im Ganzen 47 Hebaminen. AIs Lehrmittcl diescr Anstalt ist zu betrachten das aus melir als 200 Stiick bestehende anato-misch-pathologische Cabinet und die geburtshilfliche Klinik. Die Erhaltungskosten, in soweit sie sich auf die Gehalte des Lehrpersonales und der Lehrmittelsammlungen beziehen, bestreitet der Staatsschatz; die Hesoldung des Professors a!s Primararzten und der beiden Hebammen dagegen wird aus dem Gebiirhausfonde bezahlt. Chirurgische Lehranstalt zu B*avia. Dieselbe besteht wie jede andere derartige Lehranstalt aus 3 Jahrgangen und einem Semestral-Curse ftir Hebammen. Die Lehrgegenstiinde sind die folgenden: VVoehentlich II. Jahrgang. Vergloichende Anatomie und Physiologie........................................... !> Allgemeine Clicmie......................................................... IIf. Jahrgang. Allgemeine Pathologie und Therapie............................................... 19 Thcoretisch-praetiselie Gcburtshilfe............................................ !> IV. J a tir ga n g. Specielle meilicinisclie Therapie und Klinik..................................... 19 Specielle chirurgische Therapie und Klinik.................................... 19 V. J a h r g a n g. Tlieoretiseh-praetisehe Augenheilkunde........................................... 19 Gerichtliche Medicin.............................................................. J M a t h e m a t i s c h e A b t h e i 1 u n g. I. Jahrgang. Einleitung in dic hiihere Mathematik.............................................. 5 Geodiisie......................................................................... 5 lIydrometrie...................................................................... S Zeichncn......................................................................... !> Landwirthschafislehre............................................................ •> II. J a h r g a n g. Ilohere Mathematik, Integral- und Diflerential-Calcul............................ !> Civil- und Strassenbau........................................................... •> Beschrcibende Geometri«.......................................................... 19 Iiauzeiehnen.................................................................... ■’> III. Jahrgang. Angewandte Mathematik............................................................ 19 Wasserbau......................................................................... S Masehinenzcichnen................................................................ <> Arcliitcctuizeiehnen............................................................. •> Gesetzliche Vortriige............................................................. 2 Philosopliische Abtheilung. I. J a h r g a n g. Religionslehre.................................................................... 2 Psychologie und Logik............................................................. 8 Klemenlar-Mathematik.............................................................. 7 Philologie........................................................................ 2 II. Jahrgang. Religionslehre.................................................................... 2 Metaphvsik und Moralphilosophie.......................'.......................... -i 1‘bvsik........................................................................... 8 Philologie........................................................................ 2 b ) S ommersemester. J u r i d i s c h - p o 1 i t i s e h o Abtheilung. I. Jahrgang. Privat- und offentliehes Natur- und Criminalrecht................................. 9 Oestcrrcichisehe Statistik........................................................ S II. Jahrgang. Romisehes und Feudalrecht......................................................... 9 Kirchenrecht.................................................................... U Oesterreichisches Civilrecht Finanzgesetzkunde . . . . III. Jahrgang. Gerichtsvcrfahr.m . . Politische Gesetzkunde IV. J alirgang. Wochentlich Stundcn 9 9 9 9 Medieinisehe A h t h e i I u n g. I. Jahrgang. Anatomie.......................................... Naturgesehichte (Zoologie und Mineralogie)......... Botanik..................................... II. Jahrgang. Vergleichende Anatomi« und Physiologie Pharmaceutische Chemie III. J ali r g ang. Pharmakologie, Reeeptirkunde und Diatetik Thierarzeneikunde.............................. IV. Jahrgang. Speeiclle medieinisehe Therapie und Klinik „ chirurgisehe „ „ „ . V. J a h r g a n g. Theoretisch-praetische Augenheilkunde . . . Medieinisehe Polizei.............................. 10 10 3 10 10 10 Die mathematische und philosophische Abtheilung babcn die-selben Lehrgegenstiinde, \vie im Winlersemestcr. AIs freie Lehrgegenstiinde \vurden im Studieajahre 18S1 vorgetragen und besucht: Wochentlich Zu-Stunden horer ............ 7% 7 !> 1» Staatsrechnungswisscnschaft . . Allgcmcine Naturgescliichto . . Piidagogik........................ Allgcmeine Weltge9chichte . . Geschiehte von Oesterreich . . Diplomatik........................ Aeslhetik......................... Geschichte der Plulosophie . . Deutsche Sprache und Literatur 5 3 2 S 2 <> 21 48 4 8 2 30 Das Lehrpersonale zabite mit Einschluss von 3 Professoren, welehe aus-scbliesscnd an der friiher ervviihnten chirurgischen Leliranstalt Vortriige hielten, 4!) Personen, und z\var: Studien-Ahtheilung Professoren Supplenten Adjunctcn und Assistenten Zusammen Jurid isch—politische 7 2 9 Medieinisehe 13 2 9 24 Mathematische 5 2 . , • • • 7 1‘hilosophische 7 2 9 Zusammen 32 8 9 49 Satisl. Milthoil. 1852. 4. lleft. 9 Die Gesammtzahl der Schiller im Studienjahre 1851 belief sich auf 1.619, und zvvar: Studien-Abtheilung Ocffent- liclio Schiller Priva- listcn i. 2. 3. 4. 5. Zusnm- men 1 a li r g a n g Juridisch - politische . . 154 779 295 246 215 177 933 Medicinisehc 340 . 119') 112 “J 46 29 40 346 Malliematisehe 77 174 97 92 62 251 Philosopliischc 89 . . . 67 22 89 Zusammen 666 953 1.619 Dem Religionsbekenntnisse nach waren sammtliche Studirende, mit Ausnahme von 14 Israeliten an der juridisch-politischen Abtheilung, Katholiken; der Natio-nalitat nacli zahlte man an der juridischen Abtheilung ..... 14 Ausliinder „ „ medicinischen „ ..... 16 „ „ „ mathematischen „ .7 „ „ „ pliilosophischen „ .3 „ „ „ juridischen „ ..... 14 Juden; es entfallen demnach auf die juridische Abtheilung........................90S Italiener „ „ medicinische „ . 330 „ „ „ mathematische „ ..... 244 „ „ „ philosophische „ ..... 86 „ Im Ganzen waren demnach unter der Zalil der Studirenden 1.565 Italiener, 40 Ausliinder und 14 Juden. Unter der Gesammtzahl befanden sich 91 Stipendisten, welche ihre Ver-pflegung in Collegien genossen; der Geldbetrag jedes Einzelnen warc zu unge-fahr jahrlich 166 (1. zu veranschlagen. Zu den Lehrmittelsammlungen dieser Universitat zahlen ein botanischer Garten mit 5.000 lebenden und ein Herbarium mit 4.000 getroekneten Pflanzen, eine naturhistorisehe Sammlung von 5.000 Mineralien und 300 Thiergattungen, ein chemisches Laboratorium, 3 anatomische Cabinete, eine Sammlung von Heilmitteln, ein Cabinet von 1.200 chirurgischen Instrumenten, cin Cabinet fiir Geodiisie und llydrometrie, eine Sammlung von Zeichnungsvorlagen und architectonischen Modellen, ein Cabinet fiir landvvirthschaftliche Gerathe und ein Garten fiir landwirthschaft-liche Versuehe, ein Cabinet fiir Archaologie und Numismatik, ein physikalisches Cabinet und ein meteorologisclies Observatorium. Die Erhaltungskosten dieser Lehranstalt im Belaufe von jahrlich 70.000 fl. werden aus dem Staatsschatzc bestritten. Darunter 42 Pharmaceuten. *) Darunter 58 Pharmaceuten. Venedig. Diescs Kronland besitzt an Mittelschulen 22 Gymnasien und eine technische Scliule, an besonderen Lehranstalten einc Hebammenschule und an hoheren Lehr-anstaltcn eine Universitat. Gymnasien. Sowie in der Lombardie sind auch hier die Gymnasien bis jetzt noch nicht reorganisirt und besfehcn aus (5 Classen. Da jedoch dic pbilosophischen Lehranstalten mit z\vei Jahrgangen die Stelle der 7. und 8. Gymnasialclassen ver-treten, so werden liier die Gymnasien jener Orte, \vo zugleich die philosophischen Curse als oflentlicbe Anstalten bestehen, mit 8 Classen aufgefiihrt. Es muss jedoch bemerkt werden, dass ausser den hier aufgennmmenen philosophisehen Cursen in 12 geistlichen Seminrrien derartige Studien bestehen, dic jedoch nur von den Seminaristen besucht \verden und in soferne den thcologischen Privat-Anstalten zuzuziihlen sind, liicksichtlich deren keine Naelnveisungen vorliegen. Da die bischofliclien Gymnasien mit den Scminarien verbunden sind, so waren aus der Zalil der Schiiler derselben jene auszuscheiden, wc!che als Seminaristen den Gymnasial-Unterricht geniessen, was jedoch wegen Unzulanglichkeit der betreftenden Nachvveisungen nicht thunlich ist. Fiir das Studienjahr 1851 ergibt sich beziiglich dieser Gymnasien, des Lehrpersonales und der Zalil der Schiiler die folgende Uebersieht: C y m n a s i u in Gattnng des Gjinnasiums Classen Vortrags- sprache Zalil der L e lire r Zalil der Schiiler Venedig, di Sta. Catcrina k. k. 8 Italicnisch 17 296 „ ili S. fiiov. Laterano .... (i 8 100 „ crzbiscliolliclies „ dclla Congr. dellc Seuole di cariti Seminar (5 99 8 20i» 0 8 113 Verona k. k. 8 14 317 Comirunal G 1« 395 Seminar (S 11 549 1'adua, di »S. Stcfano k. k. ti 12 291 Seminar 0 7 340 Udine Communal 8 17 531 Seminar t; 8 304 Viccnza k. k. 8 1!> 503 Seminar (i 7 351 Ifassano k. k. G 99 8 182 Chioggia Seminar G 99 10 142 Concordia (i 99 8 207 Treviso G 99 8 392 Ccneda n G 99 8 2GI Ilelluno G 99 8 143 Fcltre G 99 11 94 Hovigo „ G 93 8 241 Adria 99 G r> G 77 Zusammcn 217 G.094 Die lfezeichnung der Gymnasien als kaiserlicli-kOnigliclie, als Gemeinde-Anstalten oder Seminar-Gymnasien entliiilt zugleich die Angabe, aus weleben Mitteln die Erhallungskosten bestritten \verdcn, da die ersteren vom Aerar, die zweiten aus Gemeindebeitragen, die letzten aber aus deu befreffenden Fonden der geistlichen Seminarien dotirt werden. Nur ist hiebei zu bemerken, dass zur Er-baltung der unteren G Classen des Gymnasiums zu Udiuc das Aerar eiuen jahr-lichen Ueitrag leistet und die Kosten der 8. und 7. Classe vollkommen deckt; fiir die ersten secbs Classen des als k. k. bezeichneten Gymnasiums zu Vicenza dagegen leistet die Gemeinde nabezu z\vei Drittheile der Auslagen, tvahrend der Best und die Erhaltungskosten der Lycealelassen auf das Aerar entfallen. Die Auslagen des k. k. Gymnasiums zu Bassano endlich tverdcn zu vier Fiinftheilcn vom Aerar und mit einem Funftheile von der Commune bestritten. Ueberdies leistet das Aerar Beitrage an die bischoflichen Gymnasien zu Treviso, Ceneda und Rovigo. Das Lehrpersonale, welchcm auch die Directoren und Prafecten als Profes-soren zugezahlt wurden, vertheilt sich nach dem Standc und der lehramtlichen Stellung auf folgende Wcise: Professoren Supplenten Lehrer Zusammcn G y m n a s i u m gcist- lich wolt- lich geisl- lieh vvell- lich geist- lich vvclt- licli geist- lich \vclt- lich Vencdig, iti Sta. Catcrina, k. k. . , 7 3 4 1 2 11 G „ tli S. Giov. Laterano, k. k. a . . 5 3 „ crzbischollichcs „ delta Cong. delte Scuolo di caritii 8 • • 8 G 2 8 Verona, k. k 9 I 10 4 „ Communal- 7 7 3 „ Seminar Padna, k. k 8 (i 3 8 9 3 3 „ Seminar 7 7 Udine, Communal 7 3 10 7 „ Seminar 8 , , 8 Vicenza, k. k 11 1 12 3 „ Seminar 1 , , G 7 Ilassano 7 , 1 8 Chioggia 10 . , 10 Coneordia 8 8 Treviso 6 2 8 Ceneda 8 8 Itelluno 8 8 Feltre 11 11 Rovigo 8 8 Adria 3 • • 3 G • • Zusammcn 159 18 2G 7 7 185 32 Sammtliche Geistliche gehoren dem Sacular-Clerus an; eigentlieh \veltliche Gymnasien finden sich unter den angefuhrten niebt und die weltlicben Professoren und Lehrer finden sich zumeist an den Lycealclassen der k. k. Gymnasien. Bei den Seminar-Gymnasien stehen mit Ausnahme von 3 Lehrern file ausserordenlliche Gestenstande zu Verona durchvvegs nur Weltpriester in Vcnvcndung. An den Gymnasien von Venedig werden bis jetzt weder Schulgeld noch Auf-nahmsgebiihren entrichtet; es sind demnach sammtliche Schiiler als Befreite zu betrachten. Nur einige Seminar-Gymnasien erheben gcwisse Gebiihren von den Sctnilern, welche nicht zum Seminarium gehoren, doch \vird diese Gebiihr nicbt bei allen derlei Anstalten nachgevviesen und lindct sieh nur bei jcnen von Verona (174 Schiller zu je 411., im Ganzen (596 H.) und von Udine (123 Schiiler zu je ii 11., mit Gl!i H.) angegeben. Ebenso unvollstandig ist dic vorliegendc Nacli-weisung riicksichtlich der Stipendien, von welchen nur namentlich jene des k. k. Gymnasiums und Lyceums zu Venedig mit 67 im Gesammtbetrage von 10.360 11. aufgefuhrt werden. Von sammtlichen aufgeluhrten Schiilern des Schuljahres 1851 warcn 4.173 bflentliche und 1.921 Privatschiiler. Die Ielzleren verlheilen sich auf alle Anstalten und nur dic Lyeealclassen der Gymnasien zu Venedig, Verona, Vicenza und Udine \vurden aussebliessend von bffentlichen Schiilern bcsucbt. Was die Nationalitiit und die Religion der Schiiler anbelangt, so ist die grosse Mehrzahl derselben Italiener und daher katholischer Religion, im Einzelnen fanden sicli die folgenden Ergebnisse: Religion Gymnusium rfi- misch- katho- lisch grie- chiseh- nicht- unirt israoli- tisch Nationalitiit Italie— ner Siid- slaven Deut- sche Ma- gyaren Judcn Venedig di Sta. Caterina, k. k. „ di S. Giovanni Late- rano, k. k. . . . „ crzbischofliches . . „ della Congr. dclle Scuole di carita Verona, k. k.................. „ Communal . . . • „ Seminar............... Padua, k. k.................... „ Seminar.................... Udine, Communal................. „ Seminar..................... Viccnza, k. k.................. „ Seminar................ Rassano ....................... Chioggia....................... Concordia...................... Trcviso.......................' Ceneda ........................ Relluno........................ Pcltre......................... ltovigo........................ Adria . •............. Zusammcn 273 1S0 20 S 113 287 391 549 280 340 523 304 501 351 182 142 207 390 201 143 94 230 77 23 2 30 4 II 202 154 205 110 275 391 549 280 339 505 291 499 350 182 142 204 392 1 12 1 18 13 201 141 94 230 77 0.005 85 5.939 45 23 23 2 30 11 8 2 85 Es ist jedoch zu ervviihnen, dass die Friauler durchwegs den Italienern zu-geziihlt, sowie einige Schiiler kroatischer Abstammung mit jcnen slovenischer als Siidslaven vcreiniget nachgewiesen werden. Nach den Classen vertheilen sicli die Schiiler auf folgende Weise: G y m n a s i u m 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zusam- 1 a s s e men Venedig, k. k. di Sta. Catcrina . 37 48 U 30 34 20 57 30 296 „ (li S. Giov. Laterano . 1)0 24 20 23 18 25 100 „ crzbischof- liches . . !iG 51 24 26 19 29 205 „ della Congr. delleScuolc di cariti . 29 22 13 14 20 15 113 Verona, k. k. ... 01 36 26 31 25 20 87 61 317 „ Communal 80 82 80 83 49 45 395 „ Seminar . . 129 129 78 80 09 64 549 Padua, k. k. ... 62 59 50 48 35 40 291 „ Seminar . . 96 58 86 46 55 29 340 Udine, Communal . . 106 75 86 00 57 42 54 45 531 „ Seminar . . . 74 63 59 47 29 32 304 Vicenz-a, k. li. ... 120 71 01 87 41 46 39 38 503 „ Seminar . . 83 59 71 03 42 33 351 liassano !>9 43 26 23 20 11 182 Chioggia 40 27 20 23 22 10 142 Concordia .... 48 47 43 32 13 24 207 Treviso 92 87 60 04 47 30 392 Ceneda 83 44 54 57 21 32 261 Belluno 40 24 23 25 18 13 143 Fellre 30 10 17 13 12 12 94 Hovigo 78 41 31 43 27 21 241 Adria 24 16 15 18 4 77 Zusammen 1.453 1.116 953 909 673 003 207 180 0.094 Theils weil eine grosse Zalil vori Schtilern mit der 6. Gymnasial-Classe ihre Stadion abschliesst, theils aber auch, weil jene Schiiler, welche die pbilosophischen Studien an deu bischoflichen Seminarien vollenden, hier nicht aufgefiihrt erschoinen, ist die Zalil der Schiiler der 7. und 8. Classe so auf-fallend gering; da keine Maturitiitspriifungen gehalten wurden, so liisst sicli an-nelimen, dass siimmllichc 180 Schiiler der 8. Classe im darauf folgenden Jahre ihre Studien an der Universitat fortsetzten, Ausserordentliche Gegenstiinde werdcn nur an wenigen Gymnasien gelehrt, und zvvar an den Seminar-Gymnasien nur fur die Convictisten, so deufsche Sprache, franzosische Sprache, Zeichnen und Musik an den bischoflichen Gym-nasicn zu Verona und Udine. F tir offentliche Schiiler vvurden Vortrage gehalten und besucht: Deulseho Zeichnen. Sprache Schuler am k. k. Gymnasium di Sta. Caterina zu Venedig . . 30 65 „ „ „ zu Padua . ........................ . 15 9 „ » » „ Bassano ......... — 20 * Seminar- „ „ Ilovigo....................... 13 — Zusammen 58 94 Riicksichtlieh dcs Besitzes von Lehrmittelsammlungen finden sich an den auf- geziihlten Gymnasien die iirgsten Gegensatze. Ganzlich fehlen derartige Ililfs-mittel am k. k. Gjmnasium zu Padua, am Commuiial-Gymnasium zu Verona und an den Seminar-Gjmnasien zu Vicenza und Rovigo; auf kleine Biichersammlungen sind beschrankt <’as k. k. Gymnasium di S. Giov. Laterano zu Venedig und das Seminar-Gymnasium zu Adria. Mit Ausnahme der angeftihrlen und des erzbischof-lichen Gymnasiums zu Venedig, dann des k. k. Gymnasiums zu Bassano besitzen alle iibrigen physikalische Cabinete und die meisten derselben naturhistorische Sammlungen. Besonders erwahnenswerth wcgen des Reichthumes ilirer Lehrmittel sind die folgenden Gymnasien: das k. k. Gymnasium di Sta. Caterina zu Venedig mit einer (Lyceal-) Bibliothek von 20.000 Banderi, einem physikalischen und naturbistorischen Cabinete und einem botanischen Garten; das k. k. Gymnasiuin zu Bassano, dessen Bibliothek 38.000 Bande ziihlt, und welehes ausser einer ziemlich vollstandigen naturbistorischen Sammlung ein Museum von 20.000 Miinzen besitzt; das bischotliche Gymnasium zu Padua mit einer Bibliothek von 50.000 Banden, dann das bischotliche Gymnasium zu Verona, \velches nebst einer Bibliothek von 15.000 Banden cin besonders reichhaltiges physikalisches Cabinet und eine Mineraliensammlung besitzt. Tcchnisclie Scliulc zn Venedig;. Diese Lehranstalt ist eine Ober-Realschule von 3 Jahrgiingen. Die Lehr-gegenstande, vvelche als obligat in den einzelnen Jahrescursen vorgetragen werden, sind die folgenden: VVochentiich Stundcn I. II. III. Jahrgang Rcligion................................................... 2 2 2 Italienisclie Sprachlchre.................................. 3 3 3 Geographie..................................•.............. 3 3 Mathcmatik................................................. 4 4 Physik..................................................... • • ^ Naturgeschichte............................................ 3 3 Chcmie..................................................... • • ^ Zeichnen................................................... 6 6 Kalligraphie............................................... 4 4- Buchhaltung................................................ . • ‘ Handelswisscnschaft ...................................... . . " Kaufmiinnische Corrcspondenz............................... . . 5 Ausserordcntliclie Gegcnstande: Deutschc Sprache........................................... 3 3 Franzosische Spracho....................................... 2 2 Djis Lehrpersonale bestand im Schuljahre 1851 aus 7 Professoren, 2 Sup-plcnten und 1 Lehrer. Sammtliche Vortrage werden in italienischer Sprache gehalten. Dic Zalil der Schiller Lelief sich auf (56, wovon im I. Jahrgange 46, im II. 12 und im III. 8. Mit Ausnalime von 5 Israeliten und 1 Griechen waren alle iibrigen Schiiler Katholiken; der Nationalitiit nacli zahlte man 60 Italiener, 1 Siidslaven und 5 .Juden. Die ausserordentlichen Vortrage waren besuclit, und zwar An dieser Lehranstalt wird von den Schulern weder eine Aufnahmsgebiihr nocli cin Schulgeld entriehtet; auch Stipendien flnden sicli daselbst nieht. Die Lehrmittel bestehen in einer Bibliothek, einem pliysikalischen und einem naturhistorischen Cabinete, einem chemischen Laboratorium und den notliigen Sammlungen von Landkarten und Zeiclinungsvorlagen. Die Erhaltungskosten dieses Institutes, welches seit Beginn des Schuljahres 1852 aucli dca Namen einer Ober-Realscbule fuhrt, vvcrdcn aus dem Staats-schatze bestritten und nur fiir das Lelirgebaude und dessen Instandhaltung, sowie fiir die notliigen Einriclitungsstucke sorgt die Gemeinde. Diese Lehranstalt, vvelche mit dem Biirgerspitale, dessen Gebaranstalt als Klinik fiir den practischen Unterricht beniitzt wird, verbunden ist, zabit 1 Pro-fcssor und 1 Obeihebamme zu ihrem Lehrpersonale. Der theorefische Unterricht wird jahrlich in 2 Semestral-Cursen in italienischer Sprache ertheilt, und zwar vvochentlich in li Stunden; fiir den practischen Unterricht kann keine Dauer der Lebrstunden angegeben \verden, da sich dieselbe nacli dem Vorkommen der Ge-burtsfalle richtet. Im Schuljahre 1851 wurden beide Curse von 27 Schulerinnen, siimmt-lich italienischer Absfammung und kalholischer Heligion, besuclit, von \velchen noch im Verlaufe desselben Jahres 17 als Hebammen approbirt wurden. An Lehrmitteln finden sicli an dieser Anstalt die nolhigcn Sammlungen an geburtshilflichen Instrumenten, anatomischen, physiologischen und pathologischen Praparaten. Die Kosten der Erhaltung des Lehrpersonales werden vom Staatsschatze bestritten, welchor auch ausserdem fiir die Ueberlassung der Lehrzimmer und Wolinuiigs-LocaIitiiten der Schulerinnen an das Biirgerspital einen jahrlichen Beitrag leistet. im I. Jahrgange . . . »II. „ . . . deutsche franzosische Sprache. Schiller. Zusninmen 90 G9 llcksimmciiscliiiic /u Vencdig, Universitat xu I*adna. Dicse Universitat gehort zu den vollstiindigen und besitzt wie jene zu Pavia nocli ausser den 4 gewohnIiohen Facultaten als fiinfto cine mathematische Studien-abtheilung, velche in einem dreijahrigen Curse fiir Ingenieure und in dnem ein-jahrigen Curse fiir Feldmesser besteht. Wie bcreits boi der Universitat zu Pavia bemerkt wurde, findet sicli aucli hier die Einrichtung, dass die einzelnen Studien-abtbeiluugen in Jahrgiinge zerfallen, dercn Reihenfolge und obligate Lehrgegen-stiinde genau I)est!mmt sind, wouach nur fiir die nichtobligaten Gegenstande die Lernfreiheit bestebt. Eine Eigenthiimliebkeit dieser Anstalt besteht darin, dass an der medicinischen Facultat ausser Doctoren der Medicin und Chirurgie, Magistern der Chirurgie und Pharmacie, sowie Doctoren der Chemie, auch Provinzial-Chi-rurgen graduirt \verden. Demzufolge zerfallen die einzelnen Studienabtlieilungen in mehrere Curse; mit Deriicksiehtigung dieser Unterabtheilungen vertheilen sicli die im Studienjahre 18i> 1 gehaltenen obligatcn und ausserordentlichen Voile-sungen auf folgende Weise : Theologische Facultdt- I. J a lir ga n g. Kirchengeschichte............................................... Ilebriiische Sprache und Exegese des altcn Tcstamentcs . . . II. J a li rgang. Griechischc Sprache und Exegese des ncucn Teslamentes . . . Canoniselics Hecht.............................................. III. Jahrgang. Dogmatik........................................................ Moraltheologio.................................................. IV. Jahrgang. Pastoraltheotogie............................................... Kalechetik...................................................... Methodik........................................................ Ausser or den tli c ho G c g o 11 s tii n d c. Arabische, chaldSische und syrischo Sprache..................... Excgese der Uiiclier des neuen Testamcntes...................... Juridische FacuUat. I. Jahrgang. Naturrecht...................................................... Allgemeino europSische und specielle osierreichische Statistik . II. Jahrgang. Itomischcs und Feudal-ltecht.................................... Kirchenrecht .............................................. .... III. Jahrgang. Oesterreichisches biirgerliches Iiecht................. . . . . llandels- und Wccliselrccht, dann Finanzgesetzkunde............. IV. J a h r g a n g. Venvallungs-Gesctzkuinle ....................................... Gerichtliches Verfahren...........................v............. Ausser o r d e n 11 i c h e r Gcgenstand: Verrechnungskunde ..... .............................. ......... Mcdicinisclie Facultdt. a) Studien fiir Doctoren der Medicin und Chirurgie. 1. Jahrgang. Analomie................................i....................... Naturgeschichte I. Semester Mineralogie......................... „ II. „ Botanik und /oologie.............. II. Jahrgang. Ilohere Anatomie und Phjsiologio................................ Allgemoino und pharmaceutische Chemie........................... Wochent- Zahl lich der Stunden Schiiler 10 2G 10 2U 10 23 10 23 10 25 10 23 10 31 3 31 2 31 2 13 3 24 10 i!>l 5 1J»1 10 1S3 10 153 10 133 10 133 10 113 10 113 7% 7 !i 05 5! 10f 101 B 87 10 87 Wochent- Zahl lich der Stunden Schiller III. J a lir g ang. Pathologie, Therapie (I. Scmost.) und Pliarmakologie (II. Scmest.) . iO 38 Geburtshilfe (I. Semester)............................................ S 38 VeterinSrkunde (II. Semester)......................................... 3 35 IV. und V. J ah r g ang. Specielle Pathologie und Tlierapie der inneren Krankheitcn ... S 130 Medicinischc Klinik................................................... !5 130 Chirurgische „ 5 130 Chirurgische Pathologie und Therapie, dann Operationslehro . . 5 i30 V. Jahrgang. Augenheilkunde (I. oder II. Semester)......................................... 5 125 Oculistische Klinik (I. oder II. Semester).................................... 5 125 Gerichtliche Arzeneikunde (I. Semester) und Gesundheitspolizei (II. Semester)..................................................... 5 8G 6) Sludicn fiir Magister der Chirurgie. I. Jahrgang. Anatomie...................................................................... 5 2 I’hysik H. Semester).......................................................... 5 2 Chemie (II. Semester)......................................................... 5 2 Botanik (II. Semester)........................................................ 5 2 II. Jahrgang. Physiologie, Pathologie und Therapie (I. Semester)........................... 10 7 Diiitetik, Pharmaceutik und Ueceptirkunde (II. Semester) .... 10 7 Geburtshilfe (I. Semester).................................................... 5 7 VeterinSrkundc (II. Semester)................................................. 3 7 III. und IV. J a hr g ang. Medicinischc Klinik........................................................... 5 2 Chirurgische „ 5 2 Spccielle Pathologie und Tlierapie der inneren Krankheiten ... 5 2 „ chiurgische Pathologie und Therapie, dann Operations- lehre...................................................................... 8 2 Gerichtliche Arzeneikunde (I. Semester)....................................... 5 2 Augenheilkunde (II. Semester)................................................. 5 2 Oculistische Klinik (II. Semester)............................................ 5 2 c) Studicn fur Provinzial-Chirurgen. I. Jahrgang. Anatomie..................................................................... !> 13 Physik (I. Semester).......................................................... 5 13 Chemie (II. Semester)......................................................... 5 13 Botanik (II. Semester)........................................................ 5 13 II. Jahrgang. Mediciniseh- chirurgische Physiologie, Pathologie und Therapie (I. Semester)............................................................. 10 4 Diiitetik, Arzeneimittellehre und Ueceptirkunde (II. Semester) , . 10 4 Geburtshilfe (I. Semester).................................................... 5 4 Veteriniirkunde (II. Semester)................................................ 3 4 III. Jahrgang. Medicinische Klinik........................................................... S 2 Chirurgische „ B * Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten............................... 5 2 Operationslehrc (I. Semester)................................................. 5 2 Chirurgische Pathologie und Therapie (II. Semester)...................... 5 2 Gerichtliche Arzeneikundo (I. Semester)...................................... 5 2 Oculistische Klinik (II. Semester)............................................ 5 2 M: d) Studien fiir Pharmaccuten und Doctoren der Cliernie.') I. J a hr g ang. Naturgeschichte: Mineralogie (I. Semester).......................... Zoologie (II. Semester).......................... Botanik (II. Semester)........................... II. und III. Jahr g ang. Allgemeine Cheinic (I. Somoster)................................... Pharmaceutisehe Ohemie (II. Semester)............................... e) Ilebammencurs. Theoretiseho und practische Geburtshilfe (II. Semester) . . . Muthematischc Facultiit. Studien fiir Ingenieure. I. J a h r g a n g. Einleitung in die hfthere Mathematik............................... Landvvirthsehaftslehre..........................................• . Allgemeine Naturgeschichte......................................... Geodiisio.......................................................... Hydrometrie...........................................'............ Geometrisches Zeichnen............................................. II. Jahr ga 11 g Hohere Mathematik, Differcntial- und Integral-Itechnung . . , Civil- und Strassenhaukunst........................................ liauzeichnen....................................................... Darstcllende Geometeric................................... III. Jahrgang. Mechanik ............................................. Civil- und Wasserbaukunst........................... Maschinenzeichnen................................... Bauicichnen.......................................... Verlrags-Itecht....................................... Einjiihriger Curs fiir Fcldmesscr. Allgemeine Naturgeschichte........................... Geodiisie........................................... Landvvirthschaftslchre.............................. Geometrisches Zeichnen.............................. liauzeichnen........................................ Civil- und Strassenhaukunst.......................... Vcrlrags-Recht...................................... Philosophische Facultiit. I. J a h r g a n g. Keligion............................................ Elemcntar-Mathematik................................ Philosophie: Propiidcutik........................... Philologio ......................................... II. Jahrgang. Religion ........................................... Physik............................................... Philosophie: Metaphysik und Moralphilosophio . . Philologie.......................................... Ausserordentliche Gegenstiinde. Allgemeine Weltgeschiclite.......................... Oesterreichische Sfaatengeschichte .................. Geschichte der Philosophie.......................... Wochenl- Zalil lich der Stunden Schiller 59 59 . !> 59 C6 06 S 6 Semester j I. Semester (II. I. Semester H. 5 83 5 83 5 53 5 83 5 83 5 83 5 127 5 .127 5 127 10 127 .Sl 63 5 63 5 63 5 63 3} 63 5 9 5 13 5 13 5 13 5 13 5 13 1 13 2 44 7 46 5 46 2 46 2 65 8 66 3 66 2 66 5 134 3 177 2 4 ‘) Die Pharmaccuten liiiren die angcfiihrten Gegenstiinde in 2 JahrgJingen; fiir Doctoren der Chcmie vertheilen sich dieselhen auf 3 Jahre und es kommen im 3. Jahrescurse noch die halbjfihrigcn Vorlcsungcn iiber Ililfclcistung Lei Erstickungsfiillen mit vvochentlich einer Stundc hinzu. Wochent- licli Stunden 2 Jlilfsvvissenschaften dcr Gcschichte................................... Aesthctik...................................................................... 5 Aslronomie .................................................................... 4 Allgcmeinc Naturgeschichfe ').............................................. 5 Landivirthschaftslehre ')...................................................... 5 Erziehungskunde.................................................... • . 2 Deutsche Sprache: I. Jalirgang................................................. 3 » II. .. 3 Fiir den Vortrag der hier angegeberien Lehrgegenstande finden aicli an dieser Universitiit im Studienjahre 1851 im Ganzen 60 Professoren uud sonstige Lehrer nacligcwicsen, welche sich riicksichtlicli ihrer lehramtlichen Stcllung und der Studienabtheilung, welcher sie angehoren, auf iblgende Weise vertlieilen: Zalil der Schiiler 7 32 10 62 96 i lil 10 Facultiit Professoren Supplentcn Adjuncten und Assistcnlcn Zu- sammen Theologisehe 3 3 6 Hecbls- u. s(aatswissensehaftliclie 7 2 1 10 Medicinisch-chirurgische .... 8 6 9 23 Malhematisolie 6 1 7 Philosopbisehc 8 1 5 14 Zusammen 32 13 15 60 In dem envahnten Studienjahre war die Stelle eines Professors und eines Assi-stenten der medicitiischen Klinik fiir Chirurgen unbesetzt, und die Schiiler dieser Ah-theilung besuchten die Vorlesungen der gleiehen Klinik fiir die Docforen der Medicin. Da der Besuch der einzeluen Vorlesungen nach dem vorgeschriebcnen Pro-gramme festgestellt ist, so lasst sich schon nach der oben dargeslellten Schuler-zahl der Lehrgegenstande die Zalil der lldrer der verschiedenen Studienabthci-lungen und deren Jabrgiinge ermilteln; der Uebersicht und dcr Ausscbeidung der Privatschiiler wegen folgt jedoch diese Zusammensfcllung fiir den II. Semester 1851 hier im Allgemeinen: S t u d i e n-Abtheilung S c h u 1 e r 1. 2. 3. 4. 5. offent- Priva- im liche tisten Ganzen J a 1 r g a n S 105 105 26 23 25 31 121 429 550 151 153 133 113 7 • • . 7 7 , . , , 350 350 95 87 38 52 78 11 . ♦ 11 2 7 1 1 19 . . 19 13 4 2 , , . , 124 124 59 65 1 , 1 . , . , 1 . . 6 6 6 97 176 273 83 127 63 1 12 13 13 , , 115 115 46 69 957 617 1.574 501 535 263 197 78 Theologischc Juridische Medicinisch- chirurgisclie Mathcmatische j Philosophische Rechtsivisscnschaften Vcrrechmmgskundc . . fiir Doetoren............. „ Magister d. Chirurgie „ Landiirztc............. n Apotheker . . . . „ Doetoren d. Chemie „ llebammen . . . . fiir Ingenieuro . . . . „ Feldmesser . . . . Zusammen Obligatc Lehrgcgenstiindo fiir dic mathematischc Studien-Ablbeilung, wo deren Schii-bercits aufgefiihrt sind. Ihrer Nationalitiit und ilirem Roligionsbekenntnisse nach waren unter (len Sludirenden im Jahre 1881: F a c u 1 t fi t N a t i o n a 1 i t ii t Reli gio n Ila- liener Deut- sche Siid- slaven Ma- gyaren Juden Katho- liken Israe-1 it en Theologische I0S 105 Juridische 548 . • (i 1 2 555 2 Mcdicinische 475 2 21 1 12 499 12 Malhcmalische 281 2 1 2 284 2 Philosnphischc 1 12 3 112 3 Zusammen 1.521 2 29 3 19 1.555 19 Es muss liier erwalmt werden, dass auch in dieser Nachweisung die Eriau-ler den Italicnern zugczahlt erscheinen. Unter sammtlichen Sludirenden befanden sich 119, welclie in anderen Kronliindcrn geboren waren, wie die aufgeftihrfen Deutschcn, Siidslaven, Magyaren und unter den Italicnern die Lombarden, Istrianer, Dalmatinec und italienischen Ausliinder. Die im Studienjahre 1881 abgehaltenen strengen Priifungen zeigten die fol-gcnden Ergebnisse: U i g o r o s e n Studien-Abtheiluag mit Appro- batiun mit llcpro- batioa Dispu- tationen Promo- tionrn Theologischc Juridische . Mcdicinische ^ Mathematischc | 1’hilosophische Doctorcn der Medicin „ „ Chirurgie Magister „ „ Land-WundSrzto Magisler der Pharmacie Doetoren „ Chemio Magister „ Gehurtshilfe .... „ H Augenheilkunde . . . Ilcbaimncn lngenieure Feldmesscr 4 300 82 145 12 11 03 2 57 3 13 140 11 18 13 1 1 1 2 1 2 2 88 45 55 4 2 88 45 07 3 7 03 1 57 3 13 55 11 4 Zusammen 927 22 194 419 Als Lehrmittel sind anzufiihren: die bedeutende Universitats-Bibliothek, die reichen Naturaliensammlungen, der botaniscbe Garten mit einer eigenen Bibliothek fiir Bofanik, 4G Raab 4 Magyarisch 2 58 Neusold 4 Slovvnkiseh !i 118 Kunhegyes 4 Magyariseh 2 K) Lipto Szt. Miklos 4 Slowakiseh 1 70 Sit. Marton (Tliurocz. Comitat) 4 1 27 (iuns . „ :t Deutseh 1 58 Kovago-Ors 3 »J Magyariseh 1 8 Turkeve 3 i 18 Kardszag 2 M >» 1 20 Zusammen 553 12.308 Vou sammtlichen 87 Gymnasien sind demnacli 3li Obergymi)iisien, 20 Gymna-sien mit 6 Classen, 28 vollsliindige und 4 unvollstandige Untergymnasien. Davon waren: katholisehe protestantisehe Obergymnasien ................................... 17 18 Gymnasien mit G Classen ....... 12 8 Untergymnasien .................................. 19 9 Gymnasialschulen .......... — 4 Zusammen 48 39 'j Mit Eiule 1851 aufgehoben. Dic Vortriige wurden gehallen: in magyatiscber Sprachc an............................01 Gymnasien, „ slowakischer „ „............................8 „ „ deulsclier „ ...........................8 „ „ romanischer „ „............................1 „ „ magjarischcr und slowakischcr Sprache an . . 1 „ » deulschcr .. «- » » • • 1 » „ magyarischer „ deulscher „ „ . . 6 „ „ magyarischer, slovvakischer n. deulsclier Sprache an 1 „ Dem Stande und der lehramtlichen Stellung nacli vertheilt sicli das obcn nachgewiesene Lehrpersonale auf folgende Weise: Gyinnasicn Professoren Supplenten Lehrer Zusammcn geist- lich well- lieh geist- lich wclt-1 ieh gcist- lich welt- lich geist- licli wclt- lich Katholische Obcrgymnasien 177 7 2S 9 3 20 20S 30 „ Gymnasien mit 0 Classen . . 71 3 13 84 3 „ Untergymnasicn 108 9 2 1 . . . 7 110 17 Zusammcn 3!i(! 19 40 10 3 27 399 SO Protcstanlische Obergymna- sien 20 88 2 4 1 2!> 23 117 1’rotcstantische Gymnasien mit C Classen 1 17 • • • 3 . . ♦ G 1 20 Protestant. Untergymnasien . 10 14 1 2 10 17 „ Gyinnasialschulen 3 1 3 1 Zusammcn 34 120 2 8 1 33 37 101 Im G a n z c n 390 139 42 18 4 00 430 217 Dic geistlichen Professoren und Lehrer der katliolischen Gymnasien sind zum grossten Theile (322) Mitglieder geistlicher Ordcn, u. z. befinden sicli darunter: G y m n a s i u m a II 11 8 10 77 128 4(> Si 31 24 39 1!) 12 12 11 12 ir> 11 n 14 G 8 7 8 10 7 4 7 7 7 U 7 (i 1 G 5 G 7 G 7 G G 7 G 7 G 7 G G G 3 399 Als ueltliche Gynrmasien bestanden im .liilire 1851 mir jene zu 1’ressbuig uii«l zu Kaposvar. \Veltpriester erlheilfen den Unterricbt ausschliessend an 6 Gvm-nasien, Piaristen an 1(> Gymnasien, Benedictiner an 5 Gymnasien, Priimonsfratenser an 2 Gjnmasien, Cistercienser an 2 Gymnasien, Minoriton an IJ Gymnasien, Francis-caner an (I Gymnasien; an 4 Gymnasien befanden sicb Wclfpricstcr und Pramon-stratenser, an 1 Gyinnasium NVeltpriester und Cistercienser, cndlieh an 1 Gymna-sium Weltpriester und Benedicliner zugleich als Professoren in Vcnvendung. Die Vertheilung der Schiiler auf die einzelnen Classen bietet die Gelegen-heif, die Gynmasien in einer solcben Heihenfolgc aufzufiibren, dass jene Orfe, \vo sich zwei derlei Anstalten befinden, ersichtlicb werden. Von der arigcfUbrten Gcsammtzahl der Scliiiler befanden sich: ii e n 654 237 262 188 115 151 342 58 87 233 42 339 55 191 81 51 197 147 102 172 106 181 226 132 150 158 74 118 89 35 77 58 203 485 345 313 379 306 288 206 338 217 246 58 136 115 90 112 172 378 54 311 158 133 113 76 74 4Qrt Zalil dcr Classcn C 1 a s s e 8 6 8 8 8 8 8 4 4 8 4 8 4 8 4 8 6 8 8 8 6 8 6 8 8 8 4 4 4 4 4 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 6 6 0 6 6 6 6 6 63 72 28 16 13 21 37 16 34 31 17 40 II 20 27 8 43 35 16 22 16 47 58 27 11 42 27 54 36 15 11 25 27 40 50 41 76 62 33 36 48 26 33 11 23 27 12 45 28 47 13 67 33 27 40 28 19 39 80 45 31 21 19 25 34 17 20 15 10 40 15 28 22 5 35 17 19 21 26 32 19 22 15 20 26 10 24 16 39 54 34 41 45 42 38 37 47 24 35 5 18 12 12 15 37 0 62 25 32 11 9 14 22 58 53 31 12 15 9 29 15 16 18 10 37 16 10 17 3 34 32 10 15 24 24 31 28 26 28 17 29 14 0 17 17 30 35 34 27 44 30 23 35 40 14 20 6 15 20 15 11 53 49 9 40 29 28 21 11 16 25 71 25 27 15 12 18 27 10 17 24 5 17 13 15 15 4 31 15 25 13 17 34 16 22 15 9 13 4 25 29 42 37 40 33 25 28 24 32 12 27 7 8 15 12 11 42 9 47 17 16 14 13 14 16 115 10 42 34 20 11 35 39 26 21 2 30 30 14 21 18 25 35 31 16 7 28 47 47 36 30 46 27 32 27 12 34 10 20 13 9 10 39 52 7 55 20 15 15 9 4 17 90 16 22 18 18 43 28 22 17 6 24 10 21 14 17 36 ‘Zl 17 21 45 60 37 35 48 32 23 24 25 25 7 17 8 15 11 40 10 40 34 15 12 6 7 11 177 40 40 10 28 74 47 *85 42 30 14 10 25 25 20 23 112 40 48 40 29 58 19 01 54 38 9 15 12 15 9 27 09 i n d c r Gymnnsium der Classen \. 2. 3. 4. 5. G. 7. 8. Zusam- mcn C 1 a s s e Helenyes, katholisch . C 20 21 12 15 12 8 88 1 lulns, protestanlisch . (i 44 G 3 7 3 4 . . G7 Miskolcz, (Borsod. Comitat) protest. . (i 31 20 12 9 10 10 92 Szt. Miklos, „ (i 9 G 2 5 G G , . , . 34 Sajo-Gomor, „ (i 27 . . 2 , , 3 32 Osgyan, „ G 14 11 9 11 5 3 . , . . 53 Kis-Uj-Szdllas, „ G 29 , , 7 2 , G , . 44 Mezii-Tur, „ G GG 31 8 8 21 134 Kaposvar, katholisch . 4 11 7 10 18 4G Nagy-Karoly, „ 4 17 27 13 70 Trencsin, 4 19 18 18 20 75 Keszthely, „ 4 14 13 14 IG 57 Waitzen, 4 25 19 19 21 84 rl’otis, „ 4 13 17 10 14 54 Kalocza, 4 19 21 10 10 GG Gran, „ 4 30 27 29 127 Veszprim, „ 4 47 30 IG 38 131 Nagy-Kanisa, „ 4 21 25 8 7 til Satoralja-Ujhelv,, 4 33 30 19 25 107 Kelegjhaza, „ 4 18 17 10 14 59 Himaszombat, prot. . 4 i:> 15 9 9 48 Szikszo, „ 4 18 12 8 8 4G Oberschutzen, 4 13 21 12 4G Kunhenves, 4 2 3 3 2 10 Liplo Szt. Miklos, prot. 4 20 G 27 17 70 S.Marton.Thurocz.C.,, 4 7 12 3 5 27 Kovago-Ors, „ 3 4 1 3 8 Turkcve, „ 3 11 4 3 18 Kardszag, „ 2 15 5 20 Zusammcn . . . 2.488 1.87G 1.704 1.453 1.309 1.085 1.405 988 12.308 Wic\vohl das Verbaltniss der Schiller der Obergymnasien zu jenen der Untergymnasicn weit weniger giinstig ist, als in den iibrigen Kronlandern, so be-tiiigt doch die Zalil der Schiller der oberen 4 Classen naliezu 39 Percent der Gesammtzabl. Obgleich an den katholiseben Gymnasien zum griissten Theile katbolisehe Scbiiler, an den protestantischen protestantischc Schiller studirten, so wurden doeb aucli die Gymnasien der beiden Religionsbekenntnisse wechsel\veise von Scliii-lern der anderen Religiou besucbt. Die Anbanger des griecbisehen Rilus, so-wie die jildiscben Schiiler vertheilen sicli auf beide Gattungen von Gymnasien, erscheinen aber vorzugs\veise bei den katbolischen, wie aus der folgenden Ueber-siebt der Scbiiler im Studienjahre 1851 zu erseben ist. Unirte Nieht- Proleslanten G y m n a s i e n Homisch- unirte augs- helvc- Israelitcn Zu- lisch burger tischer sammen Confession a) katholische• Pest 533 23 8 23 63 654 Ofen 171» . . . 15 1 4 7 203 Prcssburg .... 206 . . * . 2 2 • . • 52 262 Oedenburg . . 113 2 115 Grosawardein . . . 213 108 26 1 10 19 379 Kaschau 364 80 1 6 8 26 483 Steinamanger . . . 331 1 1 12 345 Ilaab 306 . . * . 6 8 3 17 342 Eiinfkirchen .... 301 .... 6 1 2 3 313 Neutra 280 1 1 24 306 Szegedin 242 4 18 2 2 20 288 A ra d 138 4 30 4 4 6 206 Sebemnitz .... 102 102 Erlau 333 3 2 338 Rosenau 146 1 . . . • 3 150 Szathmar 121 86 10 . 217 Tirnau 238 1 • • » * 1 2 4 246 Ilartfeld 43 10 1 54 Eperies 148 44 3 2 197 Leutschau 223 3 226 Ungvar 116 158 1 5 6 25 311 Stulilweissenburg 143 .... 1 1 8 o 158 Gyiingyos 118 2 2 11 133 Jisz-Bereny .... 112 1 .... 113 Miskolcz 83 10 13 106 Szolnok 72 2 . . . . 2 76 Kremnitz 70 2 2 74 Nagy-Banya .... Helenyes 69 56 .... 2 3 . . . . 130 6 38 42 1 1 88 Debreczin 41 1 42 Kaposvar 33 25 11 46 Nagy-Karoly . . . 43 .... 1 .... 1 70 Ncusobl 74 74 Troncsin 49 7 .... 19 75 Komora 77 . . . . 1 . . . » 1 10 89 Giins 77 77 Keszthely 48 2 1 .... 8 57 Wait/.en 80 2 84 Totis . 48 2 4 54 Keeskemet .... 48 7 55 Kalocza 60 1 5 66 Gran 121 4 2 127 Veszprim Papa 112 2 4 13 131 81 1 6 87 Nagy-Kanisa . . 32 . - • • 8 61 Satoralja-Ujhcly . . 75 17 .... 5 6 4 107 Sziget 46 33 1 1 81 Felegyhaza . . . . 37 2 59 Zusammen 6.574 679 199 75 112 420 8.039 Unirte Niolit- Protestanten G y m n a s i c n Rbmisch- li ni rte augs- helve- Isracliten Zu- lisch Griechen burger tischer samrnen Confession h) proteslantisvhe. Papa 8 20 1G9 39 233 Csurgo 4 2 43 7 88 Oedenburg .... 8 .... 1 139 3 3 131 Miskolcz 177 4 181 Naj>y-Koros .... 1 1 132 2 13G Szarvas 11 .... 7 81 7 9 118 10 71 4 3 90 142 IG . . • • 138 Holdinezo-Vasarhely 17 1 88 G 112 Leutschau 3 1 3 109 13 3 132 Kcsmark 7 134 2G 8 172 Pressburg 30 ... 9 147 . . . . 2 188 Sziget Saros-Patak. . . . 12 S .... 3 30 1 81 7 2 . . . . 9 388 2 378 Eperies 19 107 4 17 147 Schemnitz .... 11 .... 1 149 11 . . . . 172 Dabreczin G G 326 1 339 Kecskcmet .... 6 4 2 IGO 19 191 Halas 2 2 GO 3 G 7 8 89 . 3 28 92 Szt. Miklos .... 4 .... 1 . • . 29 34 Pest 18 . . 10 99 34 GG 227 Sajo-Gomor .... 1 28 G . . . . 32 Osgyan 1 80 • 2 .... 83 44 .... 44 1 127 G 134 ■2 33 . - • . 38 9 ■ 39 48 Szikszo 1 .... 1 ... 43 1 4G Obcrschiitzen . . . 17 26 1 2 46 Raab 1 ... 2 83 . . . . 2 88 Neusohl 118 118 10 .... 10 Lipto Szt. Miklos Sz.Marton, Thurocz.C. 70 70 21 .... G 27 Giins 1 47 2 8 88 Kovago-Ors .... 2 4 1 1 8 Turkeve 18 18 Kardszag 20 .... 20 Zusammen 192 8 34 1.709 2.041 243 4.249 lm G a n z e n G.7GG C87 233 1.784 2.183 GG3 12.308 Von der Gesammtzahl der Gymnasialschiiler im Schuljahre 18J51 vvaren dem-nach 55% Kafholiken, 8-6% unirte Griechen, 2 0% nichtunirte Griechen, 14-8% Protestanten augsburger Confession, 1T■ 8°/o Protestanten helvetischer Con-fession und 8 4% Israeliten. Voii den Katholiken haben 97-8% an katholischen »nd 2-8% an protestan-tischen Gymnasien studirt; von don protestantischen Schiilern beider Confessionen entfallen 98-3% auf die protcslantiscben und 4-7% auf die katholischen Gymnasien. Die unirten Griechen findcn sich tast ausschliessend an den katholischen Gymnasien, wogegen von den nichtunirten Griechen 21-4% die protestantischen und 78'6% die katliolischen Gymnasien besuchten. Von (len israelitisclien Gymnasialschiilern cntlielcn G3-2% auf dio katliolischen und 3G• 8°/0 auf die protestantisclien Lehranstalten. Naeli den Nationalitaten abgetheilt eigibt sich die folgende Uebersieht der Gymnasialschiiler des Studienjahres 18!>1, wobei zn bemerkenkommt, dass dieseNacli-\veisung von Seite der ineisten Gymnasial-Directionen des Konigreiches Ungern \veit vollstiindiger und scharfer geliefert wurde, als in manchen anderen Kronlandern. G y m n a s i e 11 Vortrags- Sprache a o Um 83 Gl* ec J« Deutsche Romanen & M X it o če Polen, Czeehen und Mfihrer Ruthenen o; > _o 53 a i- rt o u 'JL nen und Serben Juden Zusam- men n) katholisehe. Pest Magyaiisch SGi 22 65 654 Ofcn Deutsch KO 102 35 7 203 Pressburg ff tu 145 44 52 262 Oedenburg 81 24 8 . 2 115 Gi'oss\var 80 1 6 6 87 Nagy-Kanisa .... ft 38 9 8 61 Satoralja-Ujhely . . ff 103 . . ' 16 ’ 17 4 107 Sziget ff 47 , . 1 81 Felegyh;iza .... 99 57 ■* ♦ • • 2 59 c £ * 9 <3J - G y m n a s i c n Vortrags- Sprache agvaren O) -a o "3 a x: c — OJ “ e a 05 _a Sc •S 3 c a? ■u Zusam- men JS a cs C/D £ = CU CC O c c h) proleslanlische. Papa Csurgo Ocdenburg Magyarisch M Magyar., Deutseh 194 Sl 112 34 2 39 7 3 233 58 151 Miskotcz Nagy-K8ros .... Magyariseh 177 133 1 4 2 181 136 Szarvas . 92 S 7 2 9 11S Modem Slovvakiseh S 27 53 S 90 Kosenau Magyariseh 110 24 18 0 1S8 lIol(lmezo-Vasarhely . 100 0 48 112 Loutschau Magyar., Deutseh 20 Ot 3 132 Kesmark Deutseh 43 78 46 S 172 Pressburg . . • . . Magyar., Deutseh 98 40 . . 32 • . 10 2 188 Szigct SAros-Patak .... Magyarisch SO 1 Sl 370 2 378 Eperies Magyar., Deutseh 77 40 . • 7 17 147 Sehemnitz 70 30 . . Oti 172 Debreczin Magyarisch 33K 1 339 Keeskemet 109 19 191 Ilalas S8 4 . . 2 3 07 Miskolez 38 29 25 92 Stz. Miklos .... 34 34 Pest l\Iagyai\, Deutseh 147 14 00 227 Sujo-Gomor .... Magyariseh 10 1 • . 15 32 Osgyan 30 3 • • 14 53 Kis-Uj-Szsillas . . . Mezo-Tu p 44 44 128 0 134 K oin oni V 33 2 35 Kimaszombat . • . . 39 0 . . 3 48 Szikszo 43 1 40 Oberscliiifzen .... Deutseh 29 IS 2 40 ltaab Magyariseh S4 2 2 58 Neusohl Slovvakiseh 4 24 . . ‘JO 118 Kunhegycs Magvarisch 10 10 Lipto Szt. Miklos . . Slowakiseh 1 70 70 Szt.Marton.Thuroez. C. . . 20 0 27 Giins . , Deutseh 10 33 . . 1 8 58 Kovago-Ors .... Magyariseh 7 1 8 Turkeve » 18 18 Kardszag n 20 20 Zusammen 8302 1288 359 1447 3 181 03 005 12.308 Von der Gesammtzahl der Gymnasialschiiler entfallen demnach: 07-4 °/d auf »lic Magyaren, 1*5 % auf die soustigen Nordslaven, 10'S % n » Dcutschen, O S % „ „ Siidslaven und 3-0 °/o ” » Romanen, 5-4 % „ „ Juden. 11*7 % „ „ Slowaken, Was den Unterricht an dea Gymnasien des Konigreiclies Ungern anbclangt, so findet derselbe zwar durcligehends schon nacli dem neuen Lehrplane statt; jedoch ist es begreiflich, dass die kurze Zeit seit der Reorganisirung nicht liin-reichen konnfe, um den Geist des ueuen Gymnasial-Unterrichtes an allen diesen Lehranstallen vollstiindig aufzufassen und demgomass die Lehrkrafte umzugestalten. Namentlicli gilt dies voa den Untergvmnasien, wogegen die Obergymnasien schon im Schuljahre 18S1 zum grossten Theile den gegenvvartigen Forderungcn sicli angepasst liatten. Als ausserordentliche Lehrgegenstiinde \vurden im Schuljahre 18S1 vorge-tragen und besucht: G y m n a s i u m Fran- zosischc Sprachc Italie- nisclic Sprache Musik Gesang Zeichnen Kalli- graphie Gym- nastik S c h ii 1 e r Vesrprim katholisch .... 10 40 92 Stcinamanger kathol. . . . 13 Papa „ .... 00 Raab K 4 29 ♦ Kunlliirchen 34 Oedciiburg „ .... 25 • • 10 30 24 35 Prcssburg „ .... 1 47 Neulra „ .... 23 Szegedin „ .... 19 25 . • . Pest 0 Ofen „ .... 10 Sclicmnitz „ .... 8 7 • • • 12 102 33 Szarvas protestantiscli . . . 40 * . . . . Eperies „ 53 10 20 80 ... 3 Eperics katholisch .... 8 3 Stuhhvcisscnburg kathol. . . 10 53 ♦ . . Giins „ . . 33 20 . . . . • Waitzen „ . . 39 , . , Totis „ . . 20 • • Gran „ . . 30 • . • . * • Oberschiitzon protcstantisch . 40 30 38 . . . 40 46 Audi an einigen anderen Gyinnasien (zu Kaschau katholisch, Leutschau prote-stantisch, Sziget protestantiscli, Pest protestantiscli, S/ Grosswardcin „ 82 78 !i7 21 Kaschau . . „ 8!) 82 77 5 Pressbiirg . . „ 40 38 29 9 Steinamangor „ 14 14 12 2 Oedenburg . „ Kt Sl 36 15 „ protestantisch 9 9 6 3 P lipa .... „ 5 S 3 2 Kecskemet . „ 7 7 li 1 Zusammen 488 472 378 94 Mehr als die llalftc der Schiller der 8. Classe liabcn demnacli diese Priifungen abgelegt; vier FUnftheile der Gepriiften wurden ah reif fur den Be-sueli der Universitat erklart und ein Fiinfthcil wurde reprobirt. Tlieologiscli-jtiridlsclic Siuilicn. Unter dem Namen von Collegien sitid mit den protestantischen Obergymna-sien Lehranstalten fur theologische und juridisehe Wissenscliaften verbunden, welche einen oder zwei Jahrgange umfassen und zuineist cine beschriinkte Anzabl von Lehrgegenstanden aufzu\veisen liabcn. Dieselben gehbrcn iu die Reihe von Privat-Lehranstalten und kommen liier nur insoferne in Betracht, als die Zalil der Professoren und Schiller anmerkungsweise naehgewiesen wird. Im Studienjahre 1851 ziihlle man: C o 1 1 c g i e n Professorcn S c h u 1 e r der Theologie der Rcchts-ivisseu-sclia ften Tbcologen Juristen der Evangelischen ZU Oedenburg .... 1 1 5 3 n n Pressburg 2 1 1!) 10 n v Kesmark 1 1 7 17 Kecskcmet .... 1 1 42 13 » » n Leutschau .... 1 . . . . 2 • » » n JJ Eperies 1 . . . . 10 der Reformirtcn » Papa 3 4 30 4,S n Saros-Patak .... 1 1 174 40 ” It n Sziget 1 . . . . 3 Debreczin 3 . . . . 93 n n n Nagy-Koros .... 1 .... 13 Zusammen 10 13 27!) 264 I&ealseliulen. Obgleich noch nicht reorganisirt nach dem neuen Studienplane, sind doeli die vierten und Zeichnungsclasscn an den Normalhauptschulen zu Pest, Ofen, Stuhhveissenburg und Szegedin als unvollstandigc Unter-Realschulen zu betraehten; bieher gebort aucli noch die israelitisehe Normalhauptschule zu Pest. Als voll-standige Ober-Realschule bestand im Jahre 1851 nur das stšidtische Institut zu Pressburg. Die Unter-Realschule zu Pest besteht aus zwei Classen mit folgenden Lehrgegenstanden: 1. Classe. VVochentlich olundon Religionslehre.......................................................... 4 Ungrische und deutsche Sprachlchro...................................... 2'/a Aufsatzlchre............................................................ 3 Arithmetik.............................................................. 3 Geometrie............................................................... 2'/3 Riirgerliche liankinist................................................. iVa Krdbcschreibung......................................................... 1% 2. Classc Religionslehre..................................... Ungrische urni deutsche Sprach- und Aufsatzlehre Aritlimetik........................................ Biirgerliche Baukunst.............................. Erdbeschreibung.................................... Naturgeschichte.................................... Naturlehro......................................... Die Realschule der Israeliten-Gemeinde zu Pest besteht eben-falls aus z\vei Classon; im Schuljahre 18K1 war jedoch erst die erste Classe ins Leben getrelen, u. z. init den folgenden Vortragen: Wochentlich Stunden Religionslehre.......................................................................... 4 (Jngrisehe und deutsche SprachlehrJ...................................................... 4 Deulschor Styl......................................................................... 2 Schriftliche Aufsatze.................................................................... I Kalligraphie............................................................................. 3 Zeiehnen................................................................................. G Aritlimetik.............................................................................. 3 Algebra ................................................................... ..... I Gcometrie................................................................................ 3 Erdbeschreibung.......................................................................... 2 Naturgeschichte.............................................. . •....................... 2 Naturlehre............................................................................... 2 Ungrische Geschiehte..................................................................... 2 Buchhaltung.............................................................................. 2 Wechsclrecht............................................................................. 1 Die mit der Nonnal-Hauptschule vereinigte U nter-Realseh u le zu Ofen zabit 2 Classen, deren Lehrgegenstiinde dieselben sind, wie sie bei der Pester Schule bereits anfgefOhrt tvurden und es ist den einzelnen Gegenstanden dieselbe Anzabl von Vorfragsslunden eingeraumt, wie dort, wesshalb liier nichts Wei-teres tiber den Umfang des an dieser Anstalt ertheilten Unterrichtes zu bc-merken kommt. Der Real-Unterricht an der Normal-Hauptschule zu Stuhhveissen-burg bescliriinkt sieli auf eine vierte und eine Zeichnungselasse. In der ersteren wird wiihrend vvochentlicber 25 Schulstunden Religion, ungriselie und deufsche Spracblebre, Aufsatzlehre, Kalligraphie, Aritlimetik, Geometrie, biirgerliche Rau-kunst und Gcograpliie vorgetragen. Die Zeichnungsclasse umfasst den Unterricht im geometriscben, architektonischen, Situaiions-, Ornamenten- und Landschaft-Zeichnen in wocbentlieh 12 Stunden; ausser den ordentlichen Schulern geniessen diescn Unterricht aueli die Schiiler des Gymnasiums und Handwerker. Ganz gleicho Einrichtung des Unterrichtes mit der eben angefiihrten Realschule zeigt die vierte und Zeichnungsclasse der Normal-Hauptschule zu S z ege d in. Die Vortragssprache ist an der Unter-Realschule zu Szegedin die magya-rische, an jener zu Ofen die deutsche, an den ubrigen 3 Schulen die deutsche und magyarische zugleicb. Das Lebrpersonale der genannten ti Anslalten zabit mit Ausnahme der Reli-gionslehrer, welche zugleich an den betrefienden Hauptschulen den Religionsunter- Wochentlich Stunden 4 5 2 1 1 2 3 riclit ertheilen, 15 Personen, u. z. zu Pest 3, israelitisehe Realschule zu Pest G, Ofen 2, Stuhhveissenburg 2 und Szegcdin 2. Vollstiindig reorganisirt war bereits im Jahre 1851 die stadtische Ober-und Unter-Realscbule zu Pressburg; dieselbe zabite im unteren Curse 3 Jabrgiinge, im obcren Curse 2 Jahrgange, welchen im Schuljabre 1852 jcdoch nocb ein drilter beigefflgf \verden \vird. Die Vortriige, \velche durclnvegs in deutscher Spracbe gehalten vverden, umfassen die folgenden Lehrgegenstande: Unter-Itealschule Oher-Kcalschulo L e h r g o g e n s t li n d e 1. 2. 3. 1. 2. J a h r !? a n K Wochenllich Stunden Rcligionslehre 2 2 2 2 2 Deutsche Sprache 4 4 3 4 4 Mathematik 4 4 3 4 4 Kaufmiinnisches Heclmcn, Buclifiihrcn, Zoll- und VVcchselkunde 3 Gcographie und Geschichte .... 3 3 3 3 3 2 2 2 2 Chemie 2 2 Naturgeschichtc 2 2 4 2 Waarenkunde 2 Zeichnen G G 4 3 4 Baukunst 1 Darstellende Gcometrie 1 1 Kalligraphie 2 2 2 2 1 Als ausserordentliehe Gegenstande wurden nebst den genannten obligaten noch vorgetragen: Ungrische Spracbe in 2 Abtbeilungen zu woebentlich 4 Stunden (92 Scbuler), franzosische Spracbe zu wochentlicb 3 Stuuden (8 Schiller) und Gymnastik zu \vochentlicb 2 Stunden (19 Scbuler). Das Lehrpersonaie dieser Anstalt zahlte im Schuljabre 1851 ausser 11 or-dentlicben und 3 ausserordentlichen Professoren 1. Supplenten, 1 Lehramts-Candidaten und 3 Nebenlehrer, im Ganzen 19 Personen. Die Anzahl der Scbuler an den sammtlicben ungriscben Realsebulen belief sieb im gedachten Schuljabre auf 709, und z\var nach den einzelnen Classen: Realschule 1. 2. 3. 4. 5. Zu- sammen S c h ii 1 e r Pressburg 34 22 2G 19 4 103 Pest 77 27 104 „ israelitisehe llauptschulc . 13 13 Ofen Sl 17 GS Stuhhveissenburg S 2 • • • ') 32 Szegedin 40 . . . <) 40 Zusanuucn 2G7 GG 2G 19 4 382 *) Zcichnungsschule zu Stuhhveissenburg 197, zu Szcgedin 130 Schiller. Mit Ausnahme von 1G Schiilern an den Schulen zu Pressburg (9), Pest (4) und Ofen (3) haben alle iibrigen das Schulgeld entrichtet. Nach dem Religionsbekenntuisse vcrlheilt sich die Zalil der Schiiler auf folgende Weisc: Realscliule Katliolikcn Niclitunirfe Grieelicn Prote- stante« Israeliten Zusammon Pressburg Sl 27 27 105 Pest katholisch 100 1 3 104 „ israelitiseli 13 13 Ofen (it; 1 1 (S 8 Stuhlvveissenburg 52 Si Szcgedin ... • 3!) 1 ... 40 Zusammen 308 3 30 41 382 Der Nationalitiit iiaeh verlheilen sich dieselben, wie folgl: n C .1 1 s c h U 1 G Magyaren Deutsche Slo\vakcn Scrbcn Jrnlen Zu- sammen Pressburg 13 63 2 27 105 Pest katholisch 102 2 104 „ israelitiseli 13 13 Ofen S 8 8 1 .... 1 - llioilung Geomctrischcr Curs 46 G 38 S 3 1 S 8 2 y 8 3 2 (»7 12 !>0 Zusammcn 90 5 9 12 13 129 Der Abslammung nach zabite man unter (len Schiilern: S l u d i c n-A L t h e i 1 u n g Magjarcn Deutsche Slaven Armenici' .luden Zu- sammen Vorbcreitungsclasson .... Tcchnisch - commcrcielle Al>- thcilung Gcometrisclier Curs 24 5 42 29 4 5 S 1 1 8 3 2 67 12 SO Zusammen 71 38 6 1 13 129 Die Sonntags-Vorlesungen fiir Ge\verbsleute zeiglen folgenden Besuch im Jitlire 18111: Clicmio.................................................... 100 Zuhorer. Physik ....................................... .... ISO „ Meclianik.....................................................30 „ Kalligraphie..................................................12 Schiilcr. Zu (len Lehrmitleln dieser Anstalt gehoren: cine Bibliothek, cin Naturalien-Cabinet, ein Waaren-Cabinet, cin pliysikalisches Cabinef, ein cheniiscbes Laborato-rium, ein mcchanisches Cabinet, ein geometrisches Cabinet, cine Sammlung von Zeichnungs-Vorlagen und das geometrische Museum. Die Erbaltungskosten fiir die Induslrieschule uerden aus dem Studienfonde, jene des geometrischen Institutes aber nocli aus dem Universitatsfonde bestritten. ISergscliuIen. Von derartigen fiir Ausbildung von Grubenaufsebern und minderen Dienern bestimmten Scbulcn befindet sich eine zu Sehoinnifz, und cine z\veite zu Sehmoll-nitz. An jeder derselben balt ein k. Dergbeamter Vortrage iiber Geometiie, Mes.skunde, Recbnenkunde, Geologie, Geognosie und Bergbaukunde, welcbe auf 2 Jahrgange vertbeilt sind und taglich 3 Stunden in Anspruch nehmen. Jahrlicb fiudet sich jedocb an jeder der beiden Schulen nur ein Jahrgang besucht, und zwar im Jabre 18i> 1 der erste Jahrgang zu Schmollnitz, und der z\veite Jahrgang zu Schemnilz, Mit Ausnahme des Honorares fur den Lehrer za Schemnitz (200 fl.) und der Ausgabe fur Anschaffung von PrSmien (Handcompasse, Reisszeuge u. dgl.) sind vom Montan-Aerar keine weiteren Erhaltungskosten fur diesc Schulen zu bestrei-ten, da die Zoglingo den Tag ilber gegen den iiblichen Lohn in der Grube arbeiten. Zu Schmollnitz befanden sicb im Jalire 1851 8 Schiller, sammtlich katlio-lisch und deutscher Abstammung; von den 11 Schiilern an der Bergschule zu Schemnitz waren 9 Katholiken und 2 Protestanten, der Abstammung nach 8 Deutsche und 3 Slaven. IS er j;- und Forstakadcmie zu Schemnitz. Die Bergakademie besteht aus 4 Jahrgangen, die Forstakademie aus 3 Jah-rescursen. Der Unterricht umfasst die folgenden Lehrgegenstande: A. Bcrriakademie. , T . WochentIich I. Ja h r ga n g. o* j I m W i n t e r s e m o s t e r. un en Algebra und Geomctrie................................................... 10 Situationszeichnen...................................................... 10 Im S o m m o r semester. Physik und Mechanik..................................................... 10 Darstellcndc Geomctrie................................................... S II. Jahrgang. Im Wintersemester. Cliemie............................................................... 10 Geometrie und Perspectiv-Zeichnen....................................... 10 Im Sommersemester. Mineralogie.............................................................. 5 Civilbaukundc........................................................... !» Geometrie- und Perspcetiv-Zeiehnen...................................... 10 III. Jalirgang. Im Wintersemostor. Geognosie und Pctrefactenkunde.......................................... 10 Grundriss der Forstkundc................................................. 5 Uauitichnen............................................................. 10 Im Sommersemester. Iiergbaukunde........................................................... 10 Bergrecht ......................................................... Maschinenzeichnen....................................................... 10 IV. Ja h r ga n g. Im W i n t c r semester. Markscheidckunde und Bergmaseliinenlehre................................ 10 Gesehiiftsstj'1.......................................................... 3 Praetisehe Uebungcn im Kunst- und Markscheidewescn, sovvie Anfertigung von Grubenkarten..................................................... 10 Im Sommersemester. Probir- und Hiiltcnkundo................................................ 10 Bcrgrecbnungswissensebaft ........................................ Probir- und Huttcmvesen, praetisehe Uebungcn............................ 10 B. Forstakademie. I. Jahrgang. Im Wintersemestcr. Algebra und Geometrie.............................................. i is Situationszeichnen..................................................... 10 Im Sommersemester. l*hysik und Mechanik.................................................... 1® Darstellendo Geometrie................................................... 0 Statist. Mitthcil. 1852. 4. Heft. 11 Wochentlich II. J a h r g a n g. Stunden Im \Y i n t e r s e m e s t e r. Chemie........................................................................... 10 Gcomctrie und Perspectiv-Zeichnen................................................ 10 Im S o in m e r s c m e s t e r. Allgemeine Naturgcschichte, Gebirgs- und Bodcnkumlc............................... H Civilbaukunde..................................................................... S Gcometrie und Perspectiv-Zeichnen................................................ 10 III. Jahrgang. Im Wintersemcstcr. Forstnaturkunde................................................................... K Forstliche Productionslehre....................................................... 5 Geschaflsstyl..................................................................... 2 Bauzeichnen.................................................................... 10 lm S o m m e r s e m c s t c r. Forstver\valtung$lehre............................................................ 5 Forstvermessen.................................................................... 5 Maschinonzeichnen................................................................ 10 Fiir die aufgefiihrten Vortrage, welche sammtlich in deutschcr Sprache ge-halten \verden, werden 6 ordentliche Professoren, 1 Adjunct, 5 Assistenten und 3 Docenten besoldet. Die Zuhorer theilen sich in ordentliche Schiller, welche entweder Stipendien (zu jahrlich 200 fl.) geniessen oder nieht, aber an die Einhaltung der Ileihen-folge der Vorlesungen gebunden sind, und in ausserordentliche Schiller (Frecjuen-ianten), welche nacli ihrer Wahl die einzelnen Vorlesungen besuehen. Als Be-dingung zur Aufnahme gilt die Erlangung der nothigen Vorkenntnisse an einem Obergymnasium, an einem technischen Institute oder an einer Bergschule. Im Studienjahre 1851 zabite man ordentliche Schuler, und zwar: Oi0hnc„ Stipcndisten Zusammen Stipendien 1 I. bergakad. Jahrgang................... 22 8 30 II. „ 17 9 26 III. „ 7 8 15 IV. „ 3 10 13 Zusammen 49 35 84 I. forstakad. Jahrgang........................... 5 2 7 II. ............................. 1 4 5 IH. _J_ 1 Zusammen 0 7 13 Im Ganzen 55 42 97 An Frecjuentanten befanden sich im bergakademischen Curse 3S, im forst-•■ikademischen Curse 5, zusammen 40; die Gesammtzahl der Zoglinge der Lehr-anstalt erhbht sich demnach auf 137. Nach dem Religionsbekenntnisse wurden 104 Katboliken, 30 Protestanten augsburger Confession, 2 Protestanten helvetischer Confcssion und 1 nichtunir-ter Griecho gezahlt; der Abstammung nach vertheilt sich die Gesammtzahl der Zoglinge auf folgende Weise: 80 Deutsche, 21 Magyaren, 29 Nordslaven, 2 Ita-liener, 15 Ausliinder (Deutsche). Als Lehrmittol dieses Instifutes sind zu erwiihnen eine Bibliofhek, cin che-rnisches Laboratorium, cin Mineralicn-Cabinet, ein pbysikaliscbcs Cabinet, ein Forstinstituts-Cabinet, cino Modellensamirdung und eine Sammluug von Zeichnungs-Vorlagen. Scbulgeld wird in diescr Lehranstalt keines erhoben und die gesammten Erhaltungskosten (25.500 fl. im Jahre 1851) bestreitet der Sfaatsschatz. IB«here lamlwli*41is<;liaftliclie Lcliranstalt zu 11. Altenburg;. I)er Lelircurs an diesem Institute umfasst zwei Jahre; solehe Zbglinge je-docb, welcbe bereits Kenntnisse aus den vorgezeichneten Hilfswissenschaften und in der landwirthschaftlicben Praxis besitzen, konnen auch in kiirzerer Zeit ab-solviren. Die Lehrgegenstande und die fiir den Vortrag derselben aufgcwendete Zeit sind die folgenden: Im Wintersemester. Wochentlich a) Hilfswissense haften. Stunden Anatomie und Physiologic der Hausthicre........................................ S Pflanzen-Pbysiologio............................................................... 2 Physik........................................... . . . •........................ 3 Mineralogie und Geognosie.......................................................... 6 Allgcmeino Chemie.................................................................. 6 Arithmetik und Gcoinetrio . . •................................................ S Baukunde .......................................................................... 3 Zeichncn........................................................................... 4 b) Hauptfiicher. Bodenkunde.................................................................. 2 Forstencyclopiidie................................................................. 3 Agricultur......................................................................... !> Allgemcinc Viehzucht und Schafzucht................................................ 4 Pferdezucht........................................................................ 2 Im Sommersemestcr. a) IIilfswissenschaften Metcorologie ...................................... Zoologie............................................ Botanik............................................. Botanischo Excursionen.............................. Agricultur-Chemie................................... Chemische Analyse................................... Mecbanik............................................ Thierheilkunde...................................... Geometrie........................................... Fcldmessen und Nivelliren........................... Baukunde ........................................... Zeichnen............................................ b) Hauptffieher. Speeicller Pflamenbau............................... Waldbau............................................. Wicsenbau........................................... IUndvichzucht....................................... Seidcnzucht......................................... Technologio......................................... Landwirthschaftliche Betriebslehre.................. Practischer tVirthschaftsbelrieb ......... Das Lebrpersonale zabit ausser dem Director 2 ordentliche und 2 ausser-ordentliche Professoren, 2 Assistenten und 1 Docenten. 1 4 3 4 4 8 2 0 2 5 3 4 4 2 2 3 1 3 4 2 Im Sehuljahre 1861, und zwar wahrend des zvveiten Semesters befatiden sich an dieser Lehranstalt 68 Schiiler (des ersten Jahrganges, da der zweite erst mit Anfang de3 Schuljahres 1862 eroffnet iverden konnte), \vovon 4? das SchulgeUl bezahlten, 6 von der Entrichtung desselben enthoben wurden und 6 Stipcndisten, dcren Beziigc sich auf jahrlich 700 fl. belaufcn. Nacli dem Religionsbekenntnisse vvurden 36 Katholiken, 3 nichtunirte Grie-clien, 13 Protestanten augsburger Confession, 6 Protestanten helvetischer Con-fession und 1 Israelite gezahlt; der Nalionalitat nacli waren 29 Deutsche, 18 Ma-gyaren, 8 Slaven, 2 Ausliinder und 1 Jude. Als Lehrmittel finden sich an diesem Institute eine Bibliothek, cin botanischer Garten, ein chemischcs und ein technisches Laboratorium, eine Modellensammlung und die nbthigen Sammlungen fiir den Unterricht in der Physik, Mincralogie, Zoo-logie, Botanik, Mathematik und Thierheilkunde. Fiir den practischen Unterricht dient der Besitzstand der Anstalt mit 63 Joch Feldern, Wiesen u. s. w. sammt den vorriithigen Betriebsmitteln. Mit Ausnahme einiger Stiftungen werden alle iibrigcn Erkaltungskosten dieser Lehranstalt aus dem Staatsschatze (jahrliche Dotation 11.600 fl.) be-stritten. Chirnrgische Lehranstalt zu Pest. Diese Lehranstalt hatte im Studienjahre 1861 noch einen zweijahrigen Curs fiir Schiiler und einen halbjahrigen Lehrcurs fiir Hebammen. Die in deutscher und magyarischer Sprache vorgetragenen Lehrgegenstiinde sind die folgenden: a) Im IVintersemestcr. Wochentlich Stundcn Bcschrcibende Anatomie............................................................ 10 Pliysiologio und allgcmeine Pathologie............................................ 7% Thcoretische Chirurgie und Akologic...................................... S Gerichtliche Medicin..................................................... 7 Practische Medicin................................................................ 10 Practische Chirurgie.............................................................. 10 Epizootiologie........................................................... S Theoretisch-practische Gcburtshilfe (fiir Hebammen).............................. 10 Das Lehrpersonale zahlte 7 ordentliehe Professorcn und 1 Supplenten; ausserdem gehoren dazu noch 6 Assisfenten, welche als solehe bei der Univer-sitiit nachge\viesen, theilvveise aber auch an der chirurgischen Lehranstalt ver-wendet werden. Die Zalil der Schiiler belief sich im Studienjahre 1861 auf 130, vvorunter 62 im 1. und 68 im 2. Jalirgange; Schulerinnen \vurden im Wintersemester 42, im Sommersemester 68, im Ganzen also 100 gezahlt. Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich unter den Schiilcrn Sehulcrinnen Katholiken 89 Nichtunirte Griechen ........ Evangelische ............ 6 Reformirte . . . 3 Israeliten 2 Zusammen 130 100 Nach ihrer Abstammung vertheilen sich die Zoglinge auf folgende Weise Schiiler Sehulerinnen Magyaren , 60 Slaven . 29 Deutsche , 9 Juden 2 Zusamraen 130 100 Im Laufc des Studienjahres 1851 wurden an dieser Lehranstalt 23 Wund-iirzte approbirt und 103 Hebammen diplomirt. Die Lehrmittel dieser Anstalt sind hauplsiichlich auf die medicinische, chi-rurgisclie und geburtshilfliche Klinik beschrankt; die Sammlung anatomischer Pra-parate und die akologische Sammlung haben einen sehr massigen Umfang und fiir den Vortrag der Physiologie, Pathologie und Arzeneimittellehre finden sich bis jetzt gar keine Sammlungen. llcchtsakademie zu Pressburg. Die Vortrage an dieser Lehranstalt werden zum griissten Theile in deutschcr Sprache gehalten und umfassen die folgenden Lehrgegenstande: a) Wintersemester. Woehentlich /uhorer Ucchtsphilosophic................................................................. 10 28 Ungrisches Privatrecht .......................................................... 10 42 Theoretische und europiiische Statistik ........................................... S 10 Bergrecht......................................................................... !> 20 Politische Wissonscliaften....................................................... S 8 Ocsterreichisch-burgerliches Gesetzbueh............................................ 8 34 Geist des System9 und Terminologie des osterreichiscli-burgerlichen Rechtcs......................................................................... 2 7 h) Sommcfsemestcr. Strafrecht......................................................................... S 7 Strafverfahrcn..................................................................... 5 29 Civilprocess....................................................................... 7 39 Wcchselrecht....................................................................... 3 41 Oesterrcichischc Slalistik......................................................... S l!i Vcrvvaltungs- und Finanzgcsetzkunde................................................ 5 13 Oesterreichisch bDrgerliches Gesetzbueh........................................... 11 34 Politische Wissenschaften.......................................................... S 8 Systcm und Terminologie des osterreicliisch-burgerliehen Rechtes ... 2 7 Das Lehrpersonale im Studienjahre 18S1 zabite im Ganzen 5 ordentliche Professoren. Die Gesammtzahl der Studirenden im Wintersemester 18S1 belief sich auf 72, worunter 4 Privatisten. Dem Religionsbekenntnisse nacli befanden sich darunter 49 Katholiken, 11 Protestanten augsburger, 2 Protestanten helvetischer Confession und 10 nichtunirte Griechen; der Abstammung nach ziihlte man 42 Magyaren, 21 Slaven und 9 Deutsche. Das Unterrichtsgeld hattea zu ent-richten 63 Schiller; ordentliche Stipendien genossen 2, ausserordentliche 4 Schiller im Gesammtbetrage von 410 fl. und SO Stuck Ducaten. Als Lehrmittel besifzt diesc Anstalt cino Sammlung von Biichern, welche jedoch ihrem gegenwiirtigen Zwecke nicht mehr entspriclit und baldmoglichst reorganisirt werden wird. Kechtsakadcmie xu Hascliau. Die vorherrschende Vortragssprache an dieser Lehranstalt ist die magya-rische; Statistik, Bergrecht und politische und Finanzgesetzkunde dagegen werden deutsch vorgetragen. Die einzelnen Lehrgegenstande waren im Studienjahre 1851 die folgenden: Wochentlich , .. a) tVintersemester. Stundcn J"101 e Rcchtsphilosophie............................................................ 10 20 Ungrisehes Civilreelit....................................................... 10 13 Theoretische und curopSische Statistik....................................... 10 1(5 b) Sommersemester. OesteiTcichisches Strafrecht und Strafverfahren.............................. 10 25 Ungrisehes Wcchselrecht und die Theorie des Civilprocesses................... 10 13 Oesterreicliische Statistik, Bergrecht, politische und Finanzgesetzkunde . . 10 13 Das Lehrpersonale dieser Anstalt ziihlte 2 ordentliche, 1 ausserordentlichen und 1 supplirenden Professor. Die Gesammtzahl der Schuler im Studienjahre 18K1 war 30, worunter 1 Privatist; von der Entrichtung des Unterrichtsgeldes waren 9 Schiiler befreit und genossen Stipendien im Betrage von 3G0 fl. Dem Beligionsbekennfnisse nach ziihlte man 24 Katholiken, 5 unirte Griechen und 1 Protestanten helvetischer Confession; der Abstammung nach waren ausser 1 Polen alle iibrigen Schuler Magyaren, Als Lehrmittel besifzt diesc Anstalt eiue kleine Sammlung juridischer Werke und mehrere Gesetzsammlungen. Rcchtsakadcmic zn Gross\var Ungrisch Deufseh Ungrisch Deutseh n Ungrisch Deutseh Ungrisch n 99 Deutseh Studien. 8 7 S 8 8 8 8 8 Medicinische ,, , . ... Lateiniseh >oo ogie .................................................... Ungr. u. Deutseh Mineralogie...................................................... % Anorganische Chemio............................................... ja CH}]S J . Osteologie, Svndesmologie und Myologie . ................. Ungr. u.Deutseh Specielle Phvsiologic der Erniihrung, der Bewegung und der Empflndung ................................................ Lateiniseh Practische Anatomie.................................................... ” AUgemeine Pathologie . . . ........................... Specielle medicinische Pathologie und Iherapie........................ » Medicinische Klinik.................................................... ” S S 4 3 2 2 5 S S 1 4 2 2 S 10 15 7 ‘A S K 15 15 10 13 13 13 13 13 43 38 28 40 23 70 18 14 34 22 57 40 64 19 123 124 95 86 51 40 34 49 49 Vortrags- VVochentlich Zuh5rer aprache Stunden Speciclle chirurgische Pathologie und Therapie.....................Ungr. u.DeufscIi 5 43 Chirurgische Klinik....................................................... „ H 43 Allgcmeine Chirurgie und Akologie......................................... „ 5 39 Specielle oculistische Pathologie und Tlierapie . . * . . „ 5 8 Oculistische Klinik....................................................... » !> 8 Tlieoretische Gcburtshilfe............................................. Deutsch 5 27 Gerichtliche Arzencikunde ........................................Ungr. u. Deutsch 1'/^ 19 Pathologische Anatomie.................................................... „ 5 34 Frauen- und Kinderkrankheiten............................................. „ 2 4 Zahnhcilkunde............................................................. „ 2 8 Einleitung in das medicinisch - chirurgische Studium ... „ 2Vg 12 Gcburtshilfliche Klinik................................................... » S 3 Philosophische Studie n. Geschiclite der classischen Literatur.................................. Ungrisch 2 21 Archiiologie und Numismatik........................................... Lateinisch 2 2 Classischc Philologie .................................................... » 4 23 Diplomatik................................................................ » S 7 Iloheru Padagogik......................................................... „ 4 13 Theoretische Astronomie................................................ Deutsch G 3 Ungrische Literatur.................................................... Ungrisch 3 10 Deutsche „ • . . . . Deutsch 4 11 Slavische „ Slavisch 4 8 Franzosische Sprache...............................................Ungr. u. Deutsch 4 34 Italienische „ Deutsch 2 14 Englische „ » 2 24 Tiirkische „ Ungrisch 3 (i Slenographie.............................................................. v ^ 8 b) Im Sommersemesier. Thcologische Studie n. Kirchengesehichte......................................... Lateinisch Einleitung in die Biicher des A. T. und Exegese .... „ Arabischc Sprache................................................ » Einleitung in das N. T. und Excgcse.............................. n Fundamental-Theologie, Ecclesiastik.............................. „ Charitologie, Misteriologie und Eschatologie..................... » Moral-Thcologie................................................. n Liturgik und Pragmatologie...................................... » Juridische Studie n. 8 8 13 13 10 13 13 13 13 13 Allgemeines Staats- und Volkerrecht...................... . . . Homisches Erbrecht, dann gemeines und osterrcichisches Lchenrccht ........................................ Excgcse des I. Buches von Justinian’s Institutionen . . Kirchenrecht ................................................ Ungrischcs Familien- und Erbrecht............................ Ungrischcs Civil-Gerichtsverfahren........................... Oesterreichisches Vertragsrecht, dann III. Thcil des biir- gerlichen Gesetzbuches.................................... Ungrischcs und ostcrreichisches Strafgcrichts-Verfahren . Europiiisches Volker- und Kricgsrecht ........ Vergleichendc Rcchtsvvissenscbaft............................ Handels- und Wechselrecht.................................... Finanz-Wissenschaft Deutsch s 30 Lateinisch u 33 2 13 Y> 5 28 Ungrisch 5 44 » 4 41 Deutsch S 24 Ungrisch 4 71 r> 1 Gl yy 2 27 » 2 38 Deutsch 2 5 y» 4 23 Vortrags- Wochcnt- „ . .. Sprache lichSlunden Zuhorcr Finanz-Gesetzkunde................................................... Ungrisch 5 54 Oesterreichisehe Staatenkunde........................................... „ S 39 Staats-Verrechnungskunde...................................... Deutsch 4 12 Medicinische Studie n. Splanchnologie, Neurologie und Angiologie........................Ungr. u. Deutsch 10 77 Speciclle Physiologie dcr Uusseren Sinne und derGeneration . Lateinisch 5 51 Pharmakologie und Receptirkumle.................................... „ 5 36 Medicinische Polizei.................................................... „ 5 x 21 Specielle medicinische Pathologie und Therapie................ „ 5 52 Medicinische Klinik..................................................... „ 5 52 Specielle chirurgische Pathologie und Therapie....................Ung. u. Deutsch 5 51 Chirurgische Klinik..................................................... „ 5 51 Specielle oculistische Pathologie und Therapie.......................... „ 5 27 Oculistische Klinik..................................................... „ 5 27 Theorctische Geburtshilfe............................................ Ungrisch 5 13 Chirurgisch-klinische PropSdeutik................................Ungr. u. Deutsch 5 37 Epizootiologie.......................................................... „ 5 34 Pathologische Anatomie.................................................. „ 5 49 Frauen- und Kinderkrankheitcn........................................... „ 2 6 Zahnheilkundc........................................................... „ 2 27 Diatetik und Makrobiotik................................................ „ 2 8 Vaccination............................................................. „ 1 85 Mineralvviisser..................................................... Lateinisch 2 56 Topographische Anatomie..........................................Ungr. u. Deutsch 4 41 Philosophischc Studien. Philologie ........................................................ Lateinisch 4 5 Numismatik.............................................................. „ 2 3 Diplomatik.............................................................. „ 5 5 Hohere Pttdagogik....................................................... „ 4 13 Theorctische Astronomie.............................................. Deutsch 6 3 Organische Chemie................................................... Lateinisch 5 94 Zoologie................................................................ „ 2 118 Mineralogie.................................................... Ungr. u. Deutsch 2 119 Botanik............................................................. Lateinisch 5 121 Ungrischc Literatur.................................................. Ungrisch 4 9 Deutsche „ . . . ....................................... Deutsch 4 8 Slavische „ Slarisch 4 10 Franziisisehe Sprache............................................Ungr. u. Deutsch 4 20 Italienische „ Dcutsch 2 8 Englischc „ „ 2 9 Tiirkischc „ Ungrisch 2 3 Stenographie............................................................ „ 2 4 Dic Naturwissenschaften, welche im Wintersemester der medicinischen Studien beigezahlt wurden, sind erst im Sommersemesfer an die philosophisclie Studienabtheilung abgetreten worden. Ausserdem wurden im Studienjahre 1851 an der pbilosophischen Abtheilung Vorlesungen fiir solche Schiller gehalten, welclie den zweiten Jahrgang der frflher bestandenen philosophischen Studien zu absol-viren hatten. Das Lehrpersonale zabite im Ganzen 71 Personen, und zwar: S t u d i e n-Ab t li c i 1 un g. Ordcnt- liche Profes- sorcn Ausser- ordcnt- liclie Profes- soren Sup- plcnten Assi- stenlen Privat- Doccn- ten Lchrer Zu- saminen Theologisehe 7 2 9 Juridische 5 1 4 » . . 1 • • 11 Mcdicinische 10 4 9 1 24 Philosophische 3 3 13 2 2 4 27 Zusammen 25 8 19 11 4 4 71 l)ie Zalil (ler Schiiler belief sich im Wintersemester 1851 auf 389, und zwar : in der theologischon Studienabtheilung ..... 84 „ „ juridischen „ ..... 115 „ „ mcdicinischen „ ..... 214 „ „ philosophisclien „ ..... 3 Pharmaceuten.............................................. 33 Zusammen 419 nebst 276 Schiilern dcs 11. Jahrganges der Philosophie. Nach der Religion vertheilen sich die Studirenden auf folgende Weise: S tudi en-A b t h e i 1 u n g Katho- liken Unirte Nicbt- unirte Protcstantcn Israo-1 i len Zusam- men augs- burger helvcti- scber Griecben Confession Thcologisebe 50 4 54 Juridische 82 15 0 5 7 115 Medicinischo 85 , , , 5 22 19 83 214 Philosopbische 3 3 Pharmaccutiscbe 29 . . . 1 2 1 . . . 33 Zusammen 249 4 21 30 25 90 419 Ueziiglich der Abslammung, welche jedoch in vielen Fallen nur mit unvoll-kommener Verlassliclikeit erhoben vverden konnto, slellen sich die folgcnden Er-gebnisse der Ziihlung dar: Studicn- Abtheilung Magvaren S ud slaven Deutsche \Valachen Polen Ruthenen Czeehen und Miihrer Italiener Juden Zusam- men Theologisehe .... 30 15 3 2 # 3 1 . 54 Juridische 86 17 4 i 7 115 Mcdicinische sammt Pharmaceuten . . . 129 20 2 3 1 9 83 247 Philosophische . . . 3 3 Zusammen 248 52 5 2 3 4 14 i 90 419 Die Zalil der Immatriculirten, welche aucli an anderen Abtheilungen Vorle-sungen besuchten, belicf sich bei der theologischen Abtheilung auf 24, jene bei der medicinischen Abtheilung auf 135. Vom ganzen Collegiengelde waren ausser den Theologen im I. Semester 18, im II. Semester 37 Studircnde befreit; alle iibrigen hatten das halbe Collcgiengeld zu entrichten. Im Ganzen wurden S.308 fl. eingehoben. An Stipendien wurden im Studienjahre 1831 an 103 Studirende 10.960 fl. vertheilt. Als Lehrmitlelsammlungen dieser Universitat sind zu erwabnen: die Biblio-tliek von nabezu 100.000 Banden, der neuangelegte botanische Garten, das mineralogische und zoologiscbe Cabinet, das chemische Laboratorium, das phy-sikalische Cabinet, eine Sammlung von Alterthiimern und Miinzen, das anatomisch-physiologische Museum, das im Entstehen bcgriflenc anatomisch-pathalogische Museum, die anatoinische Anstalt, eine Medicamenten-Sammlung und die Kliniken fUr die medicinischen, cbirurgischen, oculistisehen und geburtsbilflicbcn Vortriige. Die im Studienjahre 1831 abgelegten strengen Priifungen, sfattgehabten Disputationen und Promotionen werden mit folgenden Ergebnissen nacbge\vicsen: Rigorosen Disputa- tionen 1'roino- lionen Studien-Abtheilung mit Approbation mit Reprobation Tlieologischc Itechts- und stantswisscnscliaflliche . . Modiciniseho Philosophisclie a 8 t>3 13 t) 1 3 .... 3 30 7 Zusammen 77 10 3 40 Ausscrdem wurden 24 chirurgische Rigorosen mit Approbation bestanden und 10 Diplome fur Doctoren der Chirurgie ausgefertiget. Theorctischc 8taatsprufungen. Bei der zu Pest bestehcndcn Prufungscommission liaben sich im Laufe des Studienjabres 1831 ausschliessend fur die Priifung der judiciellen Abtheilung 20 Candidaten gemeldet, wovon 18 einfach und 2 mit Auszeichnung fabig erklart wurden. Vojvodschaft Serbien nnd Temeser Banat. In diesem Kronlande finden sich gegemviirtig 4 Mittelschulen, und zwar: die Gymnasien zu Temesvdr, Maria - Theresiopel, Gross - Becskcrek und Baja, wovon das letztere als Privat-Anstalt zu betrachten ist. Gymnasicn. Nur das Gymnasium zu Temesvar ist ein Obergymnasium; jenes zu Becskcrek ist als Untergymnasium mit 4 Classen reorganisirt; die iibrigen 2 Gymnasien jedoch zahlen nocli wic fruher C Classen. Der Zustand dieser Lebranstaltcn im Schuljahre 1831 lasst sich auf folgcnde Weise iibersichtlich darstellen: Gymnasium Classen Vortrags- Spraehe Zalil der Directoren, Professoren und Lehrer Zalil der Schuler Temesvar 8 Deutsch IS 201 Maria-Theresiopel G Magyarisch 7 159 Gross-Becskcrek 4 Deutsch u. Magyar. 6 121 Baja G Magyarisch 7 123 Zusammen 35 G04 . Siimmtliche Professoren mit Ausnahme von 2 weltliclieu Nebenlehrern am Gymnasium zu Temesvar gehoren dem geistlichen Stande, und zwar dem Regu-Iar-Clerus an. Die Professoren der Gymnasien zu Temesvar und Gross-Becske-rek (19) sind Mitglieder des Ordens der frommen Schulen, jene der Gymnasien zu Theresiopel und Baja (14) Franeiscaner. Die Leitung sammtlicher Gymna-sien wird von je einem Professor gefiihrt, wesbalb die Directoren als solclie niclit besonders ausgeschieden werden. Die angegebene Zalil der Schuler vertheilt sich auf die einzelnen Religions-bekenntnisse, wie folgt: Gymnasium Katho- liken Unirte Nicht- unirte Protestante« Juden augs- burger helveti- scher Griechen Confcssion Temesvar 95 97 3 2 4 Maria-Theresiopel 133 • . . » 13 13 Gross-Becskcrek 73 • • • 43 1 1 3 Baja v 11G 1 2 2 .... 2 Zusammen 417 1 155 G 3 22 Der Nationalitat nach verlheilen sich die Schuler auf folgende Weise: Gymnasium Vortrags- Sprache Deut- sche Magya- ren Serben Sclio- katzen Homa- nen (Wala- chen) Ruthe- nen Juden Zusam- men Temesvar . . . Deutsch 34 75 72 16 4 201 M. Theresiopel . Magyarisch Deutsch und 12 100 13 21 13 159 G. Becskerek . Magyarisch 29 45 44 3 121 Baja Magyarisch 28 90 2 . . . 1 1 2 123 Zusammen 103 310 131 21 16 1 22 G04 *) Sehokatzcn werden die katholischen Serben gonannt, vviihrend der Hauptstamm der Serben nichtunirte Griechen sind. Naeli den einzelnen Classcn vertheilt sicli dio Gesammtzahl der Schuler auf folgende Weise: Gymnasium 1. 2. 3. 4. 5. 0. 7. 8. Zu- sammen C 1 a s s e Temesvar 10 22 10 20 35 39 53 201 Maria-Therosiopel . . . 49 44 13 17 17 19 , , . , 159 Gross-Uccskerek .... 4(5 34 24 17 121 U»ja 43 28 16 IS 10 11 • • • • 123 Zusammon 154 128 03 75 62 69 53 • • 604 Da die 8. Classe des Obergymnasiums zu Temesvar in dem genannten Schuljahre noch nicht besucht \var, so kamen keine Maturitiitspriifungen vor. Uebrigens zcigt dieses Obergymnasium das Zusammenstromen der Schuler von den iibrigen unvollstandigen Gymnasien, sowie die Zalil der Schuler in den ersten 2 Classen die steigende Zunahme der Betheiligung von Seite der Bevfllkerung bethatiget. Scbulgeld wurde im Jahre 18i> 1 nur an den Piaristen-Gymnasien zu Temesvar und Gross-Becskerek, und zwar zusammen von 140 Schiilern im Betrage von 780 fl. eingehoben; es waren demnach 4558 Schiiler von der Entrichtung dieser Gebiihr befreit, worunter ein Štipendist am Temesvarer Gymnasium, dessen Beziigo jedoch nicht angegeben wurden. Aufnahmsgebiihren wurden nur an dem Gymnasium zu Becskerek von 104 Schiilern im Betrage von 208 fl. entrichtet. Die Erhaltungskosten fiir das Gymnasium zu Temesvar \verden aus dem Stiftsfonde, fur jenes zu Theresiopel vom Aerar, endlich fur jene zu Becskerek und Baja aus den betreflenden stiidtischen Cassen bestritten. Ausser den obligaten Lcbrgegenstiinden, welche bereits nach dem neuen Studienplane an den Gymnasien zu Temesvar, Theresiopel und Becskerek vorge-tragen werden, wogegen das Gymnasium zu Baja noch nicht reorganisirt ist, wurde am Gymnasium zu Temesvar der serbische Sprachunterricht von 99, der roina-nische von 16 Schiilern besucht; Zeichnungs-Unterricht genossen am Gymnasium zu Theresiopel 27 und an jenem zu Becskerek 21 Schuler. Mit Ausnahme des Gymnasiums zu Temesvar, welches eine dem gegenwar-tigen Stande der Wissenschaft und des Gymnasial-Unterrichtes entsprechende Bibliothek, ein mit den nothwendigsten Instrumenten versehenes physikalisches Cabinet und eine — jedoch unvollstiindige — Mineraliensammlung besitzt, sind an den iibrigen drei Leliranstalten nur auf die notlnvendigsten Schulbiicher beschrankte Biichersammlungen vorhanden; von anderen Lehrmitteln finden sicli kaum wenige Anfange vor und es bleibt erst der Zukunft iiberlassen, den dringendsten Be-diirfnissen in dieser Beziehung Bechnung zu tragen. Kroatien und Slavonien. Dieses Kronland ziililt an Mittelschulcn G Gymnasien und 2 nautische Sclni-Icn, an hoheren LehranstaHen eine Reehtsakademie (zu Agram). G^mnasicn. Von den kroatischen Gymnasion ist bis zum Jalire 181)2 jcnes zu Agram als Obergymnasium reorganisirt worden; alle iibrigen bestanden im Schuljahre 18151 \vie friiher noch aus G Classen. Uebersichtlich lassen sich die Daten des genann-ten Schuljahres auf folgende Weise darstellen: Gymnasium Classen Vortrags-Spracho Zahl der 1’rofcs-soren Zahl der Sehiiler Agram 8 Kroatiseh 12 288 Fiume 6 Krsatisch u. Italicnisch 9 77 Varasdin 0 Kroatiseh 7 ISO Požega 6 Slavoniseh 7 80 Essegg 6 » 7 153 Karlstadt <> Kroatiseh u. Dcutseh 8 75 Zusammen . . . SO 829 Die Vortragssprache ist die sudslavische, welche in die beiden Mundarten der kroatischen und slavonischen zerfallt. Zu Fiume, wo ein grosser Theil der Bevolkerung die italienische Sprache spricht, werden manclie Gegenstande in die-ser Sprache vorgetragen; am Gymnasium zu Karlstadt werden ausser der Reli-gionslehre und der kroatischen Grammatik alle iibrigen Gegenstande nach den deutschen Lehrbuchern gelehrt. Das Lehrpersonale vertheilt sich nach Stand und lehramtlicher Stellung auf folgende Weise: Gymnasium Profcssoren Supplenten Lehrer Zusammen geist- iich wolt- lieh geist- lioh wclt- lieh geist- lieh welt- lieh geist- lieh welt- lich Agram 3 7 2 S 7 Fiume 3 4 1 1 7 2 Varasdin ii 2 7 • . • Požega 7 7 . . » Esseg 7 7 . • . Karlstadt 5 . . . 2 1 7 1 Zusammen 30 7 10 1 . . . 2 40 10 Dieser Nachvveisung zufolge ist das Obergymnasium zu Agram ein weltliches, alle iibrigen geistliche Gymnasien. Die geistlichen Lehrer des Gymnasiums zu Fiume sind Weltpriester, jene der (ibrigen 4 geistlichen Gymnasien zu Varasdin, Požega, Essegg und Karlstadt Mitglieder des Franciscanerordens. Statt der sonst iiblichon Schulgelder werden an den Gymnasicn zn Agram, Fiume und Požega nur Familiationsgelriihren und Holzgelder im Betrage von 1 — 2 fl. jahrlich erhoben; selbst von diesen Gebiihren ist eine grosse Zalil der Seliiiler entboben. An Stipendien bestehen zu Agram, Fiumo und Varasdin 48 mit einem jahrlichen Geldbetragc von zusammen 4.3G6 fl.; ausserdem fmden nocli iirmere Schiller am Gymasium za Agram Unterstiitzung durch den Genuss voll-sfiindiger oder theihveiser Verpflegung. Nach den Classen vertheilt sich die angefuhrle Zahl der Gymnasialschiiler auf folgende Weise: Gymnasium 1. 2. 3. 4. K. 0. 7. 8. Zusam- men C 1 a 8 S e Agram 38 43 23 32 18 21 53 00 288 Fiume 12 n 12 8 1!> 18 , 77 Varasdin 42 38 22 17 21 10 150 Požega 23 14 !) 10 11 7 . . 80 Kssegg 57 30 10 10 13 21 # 153 Karlstadt 24 10 5 9 13 8 75 Zusammen 1<)G 189 81 98 91 91 53 00 829 Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich unter der Gesammtzahl 73*7 Ka-tholiken, 10 unirte, 74 nichlunirte Griechen, (40 davon am Gymnasium zu Essegg), 1 Protestant helvetischer Confession und 7 Israeliten. Riicksichtlich der Abstammung waren 782 Kroaten und Slavonier, 22 Serben, 10 Magyaren, 1 Deut-scher, 1 Italiener und 7 Juden. Fur die Maturifatspriifung haben sich im Schuljahre 18551 am Gvmnasium zu Agram 3!i Schiiler gemeldet; gepriift wurden 28, wovon 24 fur den Besuch der Universitiit reif erkliirt und 4 reprobirt. Beziiglich der Erhaltungskosten dieser LehranstaKen \verden die erforder-Iichen Dotationen vom Studienfonde geleistet an die Gymnasien zu Agram, Požega, Fiume und Kssegg; fur die beiden letztgenannten leisten die Gemeinden und Kliister ausserdem Beitriige. Das Gymnasium zu Varasdin wird ausschlies-send von stiidtisclien Dotationen erhalten, \vahrend jenes zu Karlstadt die Deckung der Auslagen in den Einkunften der ihm eigentbiimliehen Sliftungsfonde findet. Die Lehrmittelsammlungen der sammtlichen Gymnasien sind bochst unvoll-stiindig; selbst die zu Fiume bestehende Bibliothek von 6.000 Banden kann den gegen\viirtigen Forderiingen nicht geniigen, da sie zumeist fiir den Unterricht unbrauchbare Werke enthalt. Die naturhistorischen Sammlungen beschriinken sich auf wenige Mineralien an den Gymnasien zu Agram und Varasdin; alle iibrigen Anstalten besitzen zur Zeit von derartigen Gegenstanden gar Nichts. Audi der Zustand des physikalischen Cabinetes am Obergymnasium zti Agram ivird als ein liiiclist unerfreulicher geschildert. An ausserordentliclien Vorlesungen wurden im Schuljahre 1851 gchalten und besucht: zu Agram: deutsche Sprache ..... 17 Schiller „ Fiumc: neugriechisohe „ ..... 51 „ „ Karlsadt: Zciohnen . . . ..........................31 „ in allen ubrigen Gymnasien wurden nur die obligaten Gegenstande gelehrt. Natitlsche Scluilcn. Der Zweck dieser Schulen, wovon eine zu Fiume, dic andere zu Buccari beslcht, ist die Ausbildung von Schiffscapitilnen fiir dic kleineren Falirzeuge der osterreichischen Handelsmarine. Jede derselben bestelit aus zwei Jahrgangen; die einzelnen Lehrgegcnstiinde sind die folgenden: Fiume Buccari Fiume Buccari a) IVintersemester. Wochentlich Stundcn Wochcntlich Stundcn I. Jahrgang. Rcligionslehre............... 2 . Sprachlehre . •.............. 2 Sprachlehre ....... 2 . Algebra......................... 3 2 Arithmetik................... i 2 Geometrie....................... 2 3 Algebra...................... 3 2 Trigonometcrio ...... 4 Decimalrechnung.............. 2 . Naturkundc ...*... 1 Geometrie.................... 3 2 Gcographie ........ 3 Physik . ................... 2 . Physik.......................... 1 Geographie................... 3 3 Arithmetik...................... 2 II. Jahrgang. Kalligraphie ......... 1 Rcligionslehre .................. 1 Sprachlehre....................... 2 II. Jahrgang. Geographie....................... i . Religionslchre ................... 2 . Naturkundc ...................... 1 . Sprachlehre....................... 2 Aslronomie....................... 6 3 Geographie........................ 1 Schiffahrtskundc................. 3 3 Astronomie....................... 3 2 Arithmetik und Algebra ... 3 Schiffahrtskundc.................. 6 3 b) Sommersemesler. Schiffbaulchrc.................... 3 2 I. Jahrgang. Geschichte der Schiffahrl . . 1 Rcligionslehre .................. 2 . Algebra .................................. 2 Das Lehrpersonale an der Schule zu Fiume zahlt 2, an jener zu Buccari 1 Professor. Die Vortrage werden fast durchgangig in italionischer Sprache ge-halten. An Schtilern zahlten beide Anstalten im Schuljahre 1851: Fiume Buccari im I. Jahrgange 3 20 »II. „ . . . . . i . .............................._7____ij_ Zusammen 10 31 welche siimmtlich — mit Ausnahme eines Nordslaven — Kroaten und Slavonier waren. AUe 41 Schuler gehorten dem romisch-katholischen Cultus an. An Lehrmitteln besitzen beide Anstalten die nothvvendigsten physikalischen und astronomischen Instrumente; die Schule zu Fiume hat ausserdem eine kleine Bibliothek und eine Anzahl von Modellen fiir Schiffahrtskunde und Schiflfbau. llcclitsakadcmi^ zu Aj^ram. Die VortrSge, \velche aa dieser Akademie durchgilngig in kroatischer Sprache von G Professoren gehalten werden, umfassen die folgenden Lehrgegcustande: Wochentlieli Schiller a) Wintcrsemcstcr. Stunden Statistik der europiiisehen Staaten 10 29 Encyclopiidie der Itochts- und Staatsivisseiischaften und des Naturrechtes 10 as Politisehe Wisscnschaften 10 9 Kroatiseh-biirgcrliches Reoht 10 8 Oesterreichisch-burgerliches Recht 10 11 b) Sommersemester. Statistik von Oesterrcich, Rergrechl und Venvaltunjjs-Gesetzkunde . . . 10 20 Eni'yelopii(lie d*s Naturrechtes und des osterreichiseh-offentlichen Rechtes 10 19 Kinanzgesetzkunde 10 (> Oesterreichisch-burgerliches Recht 10 11 n Strafrecht und Processordnung 10 11 Handels- und Wechselreclit 10 (i Die Zalil der sammtlichen katholischen Schiller dieser Anstalt belief sich auf 33, \vorunter 26 offentliche und 7 Privatisten. Der Abslammung nacli befanden sich unter dcnselben 32 Siidslaven und 1 Magyar. AIs Lehrmittelsammlung dieser Akademie ist die Bibliothek zu envahnen, 'velclie rnebrere Tausend Bande juridschen Inhaltes zabit und aus den Inleresseu des Akademiefondes jahrlicb vermehrt wird. Siebenbiirgen. An Mittelschulen besitzt Siebenbiirgen 23 Gymnasien, wovon jedocb drei (die katholischen Untergymnasien zu Bistritz, Szilagy-Somlyo und zu Karlsburg) im Studienjahre 1851 uneroffnet blieben, cine vollstiindige Bealschule und cine Bergbauschule. An h o h ere n offenf lic h e n Lehra n sta lt e n zabite man im Jahre 18151 die k. k. Rechtsakademie zu Hermannstadt und die chirurgische Lclir-anstalt zu Klausetiburg, die juridischen Lehranstalten zu Klausenburg, zu Nagy-l£nyed, zu Maros-Yasarhely, dann zu Udvarhely sind seit dem Jahre 1849 ge-schlossen. Gymnasicn. Die Reorganisation der Gymnasien ist in Siebenbiirgen bereits vollsliindig durchgcfiihrt; die friiher besfandenen Lyceen und Collegien mit theologischen und philosophischen Lehrcursen sind jetzt nur thcologische Lehranstalten, iiber dercn Thatigkeit im Jahre 18ol erst spiiter die betreflenden Nacli\veisungen einlangen werden. Von den 20 im Jahre 181J1 eroffneten Gymnasien waren 12 Obergymnasien, 8 hingegen besassen nur die 4 unteren Classen. Uebprsichtlicli lassen sich die-selbcn auf folgende Weise zusamniPiilassen: Statist. Mittheil. 1852. 4. Heft. 12 Post- Nr. Standort Clas- aen Religion drs Lehrkorpers Vortrags- Sprache Zahl der Directo-rcn, 1’ro-fessoren u. Lehrer Zahl der Schuler 1 llcnnannstadt . . . 8 Protestantisch (cvang.) Deutsch 14 200 ‘2 H . • . 4 Katholisch 99 9 144 3 Klausenburg .... H n Magyarisch 16 101 4 „ .... 8 Protestantisch (ref.) 99 14 123 8 ♦» .... 8 Unitarisch 99 12 70 G Kronstadt 8 Protestantisch (evang.) Deutsch Deutsch und IG 1G7 7 » 4 Katholisch Magyarisch 7 81 8 Szekely-Udvarhely 8 Protestantisch (ref.) Magyarisch 13 126 9 99 • 4 Katholisch 99 7 88 10 Maros-Vasarhely . . 8 Protestantisch (ref.) 17 199 11 99 • 4 Katholisch 99 G 41 12 Schtisshurg .... 8 Protestantisch (evang.) Deutsch 18 110 13 Mediasch 8 99 99 12 68 14 Žilah 8 11 99 Magyarisch 17 69 18 Bistritz 1) 8 99 99 Deutsch 9 71 IG Blasendorf 8 Griechisch-katholisch Ronianisch 11 207 17 Sztkcly-Kercsztur . . 4 Unitarisch Magyarisch 7 81 18 Torda 4 n 99 7 38 19 Szasz-Varos .... 4 Protestantisch (ref.) 8 BS 20 Nagy-Enyed .... 4 99 99 99 G 92 Zusammen 220 2.095 Demnach besitzen die Katholiken in Siebenbiirgen 1 Ober- und 4 Unter-gymnasien, die unirten Griechen 1 Obergymnasium, die Protestanten 9 Ober-und 2 Untergymnasien, endlicb die Unitarier 1 Ober- und 2 Untcrgymnasien. Diese Vertheilung der Schuler nacli dem Religionsbekenntnisse schlicsst jedoch den Bcsuch von Scife solcher Schuler, welche anderen Corifessionen als der Lehrkorper angchoren, durcbaus niclit aus, und man (indet an der Mehrzahl der siebenbiirgischen Gymnasien Schuler vcrschiedener Religionsbekenntnisse, wie dies spater bei der Darstellung der Schuler dargethan wird. In magyarischer Sprache wurde an 12, in deutscher Sprache an (J und in romanischer Sprache an 1 Gymnasium vorgetragen, an dem Kronsladter Unter-gyinnasium cndlicli wurden die Vortrage theils in magyarischer, tlieils in deutscher Sprache gehalten. Am besuchtesten vrarcn die ti deutschen Schulen; sie zahlten 757 Schuler, wahrend die doppelte Anzabl magyarischer Gymnasien nur von 1.080 Schiilern besucht wurde. An sicli am bedeutendsten aber war die Schiilerzabl am romanischen Gymnasium zu Blasendorf (207). Die Leitung der Gymnasien besorgt in den meisten Fiillen zugleich mit den Obliegenheiten eines Lehrers einer der Professoren, \vesbalb die Directoren als solcbe nicbt besondcrs ausgeschieden werden. Nach der lehraintlichen Stellung • und ibrem Stande vertheilen sich die oben angefiihrten Lehrer auf folgende Art: lin Jahre 1881 waren erst die untcren 6 Classcn eroffnet. G y m n n s i u m Clas- sen Ordentliehe Lehrer Supplenten Nebenlehror Zusammen goist- licli »elt-li ih geist- lieli well- lieli geist- licli Wl'H- lich geist- lich welt- lich Hermannnsladt, protestantiseli . 8 11 3 14 „ kntliolisch . . 4 (i 3 G 3 Klausenburg, prolcstimtisch . 8 3 2 7 . , 2 3 11 „ kathulisch . . . 8 12 2 2 14 2 „ unitariscli . . . 8 3 2 7 10 2 Kronstadt, protestni) tiseh . . . 8 , , 12 1 3 1 1!) katholiscli .... 4 G 1 (i 1 Szekely-Udvdrhely, protest. . . 8 2 1 , 9 , , 1 2 11 „ kalholiseh . 4 G 1 0 1 Maros-VasarheIy, protest. . . 8 2 14 1 2 IS „ katholisch 4 5 1 5 1 Sehiissburg, protestantiseli . . 8 . 13 a . . 13 Mediasch, „ . . 8 10 2 . 12 Žilah, „ ... 8 1 7 4 5 1 16 Bistritz, „ ... 8 1 8 1 8 Blasendorf, grieehiseh-kath. 8 11 11 , . Szekely-Keresztur. unitar. . . 4 4 1 2 G 1 Tordu, unitarisch 4 3 4 7 , , Szasz-Viros, protestantiseli . . 4 1 1 . , 3 , 1 4 Nagy-Enyed „ . . 4 2 4 2 4 Zusaniinen G8 89 13 23 3 24 84 136 Demnach befanden sich an den 5 romisch-katholischen Gymnasien 37 geist-liclie und 8 weltliche Lehrer. Die Geistlichen an den 4 Untergymnasien sind siimmtlich Weltpriesler, jene a m Klausenburger Obcrgymnasium aber gehoren dem Orden der frommen Schulen (Piaristen) an. Dic Professoren an dem griechisch-katholischen Gymnasium zu Blasendorf sind 7 Weltpriester, 3 Theologen und 1 Basilianer. Dic nachgevviesenen Schiiler sind mit Ausnahme eines Einzigen, \velcher am katholisehen Gymnasium zu Klausenburg als Privafscliiiler eingeschrieben war, s3mmtlich offentliche Schiiler. Aufnahmsgebuhren \vurden von den eintretenden Sehiilcrn nur an den Ober-gymnasien zu Schiissburg, Szekčly-Udviifhely, Žilah, Mediasch, Maros-Vasurhely und Bistritz im Gesammtbetrage von 1GG <1. erhoben. Schulgelder, deren Ausmass ein verscliiedenes ist und an den versehiedenen Gymnasien von 1 bis zu 10 H. jahrlich schwankt, \vurden an IG Gymnasien ein-gehoben; nur an dem katholisehen Obergymnasium zu Klausenburg, an den katho-lischen Untergymnasien zu Hermannstadt urid’zu Szekely-Udvarhely, dann an dem griechisch-katholischen Obergymnasium zu Blasendorf waren sammtliche Schiiler von der Entrichtung des Schulgeldes befreit. An den iibrigen Gymnasien zahlten zusammen 1.174 Schiiler K.870 11.; im Ganzen blieben daher 921 Schiiler vom Schulgelde befreit. Untcr diesen letztercn belinden sich 13G, vvelchc sich ausser-dem des Genusses von Stipendien erfreuten. Die Stipendien bestehen entweder in der ganzlichen Verpflegung, \vie dieselbe von 20 Convict'sten am protestau- 12* tisclicn Obergymnasium zu Klausenburg und von 14 Ziiglingen des k. k. there-sianischen Waisenhauses, vvelche das katholische Untergyninasium zu Hermannstadt besuchen, genossen wird, oder in Mittagskost, oder endlich in jiihrlichen Beziigen baren Geldes. Nach dem Religionsbekenntnisse vertheilen sieli die Gymnasialschiiler des Jahres 18S1 auf folgende Weise: G y m n a s i u m Ro-miseb-kalbo-1 i seli Griechiscli- 1'iotestantisch Uni- tarier Judeu Unirt Nieht- unirt augs- burger helve- liseber Confession Katb. Obergymnas. zu Klausenburg . . 79 73 G 2 i „ Untergymnas. „ Hermannstadt . . 58 23 62 . . . 1 . . „ „ „ Kronstadt.... 25 2 IG • . 8 „ „ „ Maro3-Va3arhely . 33 7 1 . . . . n >, „ Szekeiy-Udvarbely 55 Gr. kalh. Obergym. „ Ulasendorf . . 4 181 19 3 . , , , Protest. „ „ Hermannstadt . . 23 3 14 132 7 1 , , „ „ „ Klausenburg . . . 14 r> 104 „ „ „ Kronstadt .... 10 i!) 142 „ „ „ Schiissburg . . , 3 • • 1 10G n n » Szekely-Udvarliely 5 120 1 „ „ Zilab 3 66 „ „ „ Mediaseh . . . 7 «8 ,, „ „ Maros-Vasaibely . 9 178 12 , , u „ Bistritz 7 1 . • • 62 1 , , „ Untei'gymn. „ Szasz-Viiros . . . 12 1 3 1 34 4 . , » « ,, Nagy-Enyed. . . 9 5 7 G . . 2 Unit. Obergymn. „ Klausenburg . . . 7 3 7 53 . . „ Untergymn. „ Szckely-Keresztiir 2 IS 34 » » » ^ orda 3 9 26 Zusammen 3G8 291 13(5 602 565 131 2 An den katholisclien Gymnasien zahlte man daher unter 4o2 Schiilern 2!>0 Katholiken, 105 unirte, 84 niclitunirte Griechen, 2 Reformirte der augsburger und 11 der helvetischen Confession. Die Gymnasien der Protestanten wurden von 1.277 Schiilern besucht; darunter befanden sich 597 der augsburger und 519 der helvetischen Confession, 102 Katholiken, 5 unirte, 33 niclitunirte Griechen, 18 Unitarier und 2 Juden. Die unifarischen Gymnasien ziihlten unter ihren 159 Schiilern 113 Unitarier, 12 Katholiken und 34 Protestanten (3 der augsburger und 31 der helvetischen Confession). Das griechisch-katholische Ober-gymnasium zu Blasendorf endlich wurde von 207 Schiilern besucht, \vorunter 181 unirte, 19 niclitunirte Griechen, 4 Katholiken und 3 Protestanten der helvetischen Confession. Obgleich demnach die Gymnasien vorzugsweise von den Schiilern des gleichen Religionsbekenntnisscs besucht werden, so zahlen doch nahezu alle derlei Anstalten auch SchUler fremder Confessionen, wie bereits oben bemerkt wurde. Riicksichtlich der Nationalitiit der Gymnasialschiiler ergibt sich die folgende Uebersicht: G y m n a s i u m Vortrags- Spracho Magvaren Deutsche Romanen Arnienier Griechen Juden Prot. Obergvinnasium zu Hermannstadt . . Deutsch 13 170 10 1 99 „ Klauscnburg . . . Magyarisch 118 5 Kath. 79 2 80 Unitar. (i!) 1 Prot. „ Kronsladt .... Deutsch 11 141 15 99 n „ Sch!issburg . . . n 1 108 1 99 9* „ Szekely-Udvdrhely Magyariseh riti 99 „ Žilah » liO „ Mediasch .... Deutsch 2 03 99 „ Maros-VdsSrliely . Magyarisch 199 „ Histritz Deutsch 'i 08 1 Griech. 97 „ Blasendorf .... Iiomanisch 4 3 200 Zusammen C93 501 313 1 • • Kath. Untergvmnasium zu Hermannstadt . . Deutsch 19 40 85 „ Kronstadt .... Deutsch u.Mag. 24 9 18 99 „ Maros-VasSrhely . Magyarisch 31 3 7 V 99 „ Szekoly-Udvarhely » 55 Prot. 99 „ Szasz-VAros . . . V 49 2 4 99 „ Nagy-Enyed . . . n 78 9 . . 3 . . 2 Unitar. 99 „ Szekely-Keresztur 99 51 99 „ Torda » 38 • • • • ♦ • • • • Zusammen 345 03 114 3 • • 2 I in G a n z e n 1038 024 427 3 1 2 Betrachtet man die Vertheilung der Nationalitaten nacli der an den Gymna-sien iiblichen Vortragssprache, so zeigt sich eine weit grossere Beschrimkung, als bei dem Besuche nach der Religionsverschiedenheit; es bilden niimlich an fast allen Anstalten jene Nationalitaten die Mehrzahl der Schiller, in deren Sprache die Vortriige gehalten werden. Nur die Romanen maclien hievon eine Ausnalune, indem von ihnen ausser dem romanischen Gymnasium zu Blasendorf auch das magyarische (katholische) Obergymnasium zu Klauseriburg und das deutsche (ka-tholisehe) Untergymnasium zu llermannstadt in grosserer Anzahl besucht wird. An und fiir sich genommen bilden die magyarischen Schiller die Halfte der Ge-sammtzahl, wahrend sich in die andere Halfte die deutsche und romanische Nationalitiit theilen. Nach den einzelnen Classen, welche von den nachgewiesenen SchUlern im Studienjahre 18S1 besucht wurden, abgetheilt nach den volistandigen und Unter-gymnasien, ergibt sich die folgende Uebersicht: G y m n a s i u m 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zu- sam- men G 1 a s s e Prot. Obcrgyinnasium zu Hcrmannstadt . . 41 36 24 28 17 20 12 22 200 „ Klausenburg . . . . 35 24 13 10 41 123 Katbol. „ 99 99 • * 38 18 22 39 16 18 5 5 161 Unit. „ 99 99 • • 11 8 3 15 0 10 5 6 70 Prot. n „ Kronstadt . . . 42 29 19 29 17 17 7 7 167 99 ft „ Schiissburg . . . 41 27 11 7 3 14 7 110 99 » „ Szekely-Udvarhely 20 11 19 19 18 17 14 8 126 >» „ Žilah ' 10 15 11 4 4 16 3 69 11 n „ Mcdiascb .... 23 15 9 9 2 3 4 65 99 11 „ Maros - Vasarliely 39 19 25 27 28 15 33 13 199 99 99 „ Bistritz . . . 37 13 7 3 3 8 71 Griech. „ „ Blasendorf . . . 01 23 20 20 22 18 23 20 207 Kath. Untergymnasium „ llormannstadt . . 46 49 26 23 144 n 99 „ Kronstadt . . . 16 12 12 11 51 V 99 „ Maros-Vasarhely 13 18 5 5 41 99 99 „ Szekely-Udvarbely 28 10 10 7 . . 55 Prot. „ „ Szasz-Varos . . 23 10 12 10 55 99 99 „ Nagy-Eoyed . . 40 32 14 0 92 Unit. „ „ Szekely-Keresztur 16 10 8 17 51 99 99 „ Torda 7 11 19 1 38 Zusammen 558 351 315 302 143 102 128 136 2095 Drei Viertheile der sammtlichen Schiller besuehten demnach das Unter-gvmnasium und nur ein Viertlieil eutfallt auf die 4 Classen des Obergymnasiums; einestbeils beschliesseu viele Schtiler ibre Studien mit der vierten Classe des Untergymnasiums, anderentheils sind in dieser geringen Zalil der Schiller des Obergytnnasiums noch die traurigen Einwirkungen der vorausgegangenen Jahre 1848 und 1849 zu erkennen. Uelirigens deutet die stetige Zunahme der Schiiler-zabl von der vierten bis herab zur crsten Classe des Untergymnasiums auf die Aussicht eines vermehrten Besuches dieser Lebranstalten Lin. Von sammtlichen 136 Scbiilern der 8. Classe boben sieh naeb Beendigung des Schuljahres 18K1 iin Ganzen 69 zur Maturitafspriifung gemeldet. Der Erfolg dieser Priifungen zeigte die nacbstehenden Ergebnisse. Es wurden als zum Urii-versitatsbesuche reif erklart zusammen 64, und zwar: Schulcr am protestantischen Gymnasium zu Uermannstadt...................................... 22 „ katholischen Gymnasiurn zu Klausenburg..................................... ii „ unitarischen Gymnasium „ „ ........................... 7 „ protestantischen Gymnasium zu Kronstadt..................................... 2 n n » n Schiissburg................................... 7 n n n ii Szekely-Udvarhely............................. !) n „ n „ Mediasch.................................. „ am grieehisch-katholischen Gymnasiuni zu Blasendorf.......................... 9 Reprobirt wurde ein Schiller und ungepriift blieben vicr angemeldele Scbuler am griecbiscb-katholischen Gymnasium zu Blasendorf. Bei den protestantischen Gymnasien zu Klausenburg, zu Žilah und zu Maros-Vasarhely meldeten sicli keine Schiller zur Maturitatspriifung uad an jenem zu Bistritz konnen nacli dem jetzigen Stande der Schuler erst im Jahre 18553 derartige Anmeldungen vorkommen. Was die Stiftungen, Fonde, Beitrage u. dgl. anbelangt, aus welchen die Erhaltungskosten der siebenbiirgischen Gymnasien bestritten werden, so ist zu be-merken, dass bei den katholischen Gymnasien der Studienfond die Ausgahen deekt. Bei den protestantischen Gymnasien augsburger Confession werden die Kosten zum grossten Theile aus den Kirehencassen bestritten, wenn Privatstiftungen und die Beitrage aus stadtischen Cassen niclit ausreichen. Die protestantischen Gyin-nasien helvetischer Confession decken ihre Ausgaben zumeist aus Stiftungen, die unitarischen aus Stiftungen und Gemeindebeitriigen. Das griechiseh-katholische Gymnasium zu Blasendorf endlich findet die Bedeekung seiner Auslagen aus-scbliessend in dem ihm eigenen Basilianer-Fonde. Als obligate Lehrgegenstande werden an den siebenburgischen Gyinnftsien alle jene vorgetragen, welche iiberhaupt als solclie fur die 09terreichischen Gym-nasien vorgesebrieben sind. Ausserordentliche Vortrage \vurden im Schuljahre 1851 an folgenden Obergymnasien gehalten: Protestantisches deutsches Gymnasium zu Ilermannstadt: Magyarische Spracbe 122 Schuler; franzosische Sprache 34 Schuler. Ueberdies wurden mit siimmt-licben Schulern Turniibungen gehalten. Protestantisches magyarisches Gymnasium zu Klausenburg: Deutsche Sprache ^immtlichc (123) Schuler; franzosische Sprache 14 Schuler. Katholisches magyarisches Gyinnasium zu Klausenburg: Bomanische Sprache 103 Schiller; Kalligraphie 113 Schuler. Protestantisches deutsches Gymnasium zu Kronstadt: Deutsche Sprache, sammtliche (107) Schuler. Griechisch-katholisches romanisches Gymnasium zu Blasendorf: Magyarische Sprache 40 Schuler. Protestantisches deutsches Gymnasium zu Mediasch: Turnen 4G Schuler. Protestantisches deutsches Gymnasium zu Bistritz: Magyarische Sprache siimmt-liche (71) Schuler, Musikunterricht ebenfalls sammtliche Scluiler. An den iibrigen 5 Ohergymnasien wurden in dem enviihnten Studienjahre noch keine ausserordentlichen Lehrgegenstande vorgetragen. Eine Eigenthiimlichkeit einiger siebenbiirgischer Gymnasien besteht in den Elementarschulen, welche mit denselben vereiniget sind und unter derselben Lei-tung stehen. Solche Elementarschulen von je 3 Classen fmden sich bei dem protestantischen Obergymnasium zu Szekely-Udvirhely mit 70 Schiilern, bei dem protestantischen Obergymnasium zu Žilah mit 75 Schulern, bei dem unitarischen Obergymnasium zu Klausenburg mit 31 Schiilern und bei den beiden unitarischen Untergymnasien zu Szeke!y-Keresztur (52 Schuler) und zu Torda (00 Schiller). An dem unitarischen Untergymnasium zu Szekely-Keresztiir besteht noch weiters eine eigene Classe als Vorbereitung fur jene Geistlicho und Lehrer, welche in Klausenburg Prufung ahlegen oder in das Seminar eintreten. Mit dem protestantischen Obergymnasium zu Szekely-Udvarhely endlich ist ein geistliches Seminar verbunden, in welclicm wiihrend des Jahres 18f> 1 20 Stipendisten ma-gyarischen Stammes aufgenommen waren. An Lehrmittelsammlungen besitzen dic siebenbiirgischen Uritergymnasien nur Bibliotheken und Landkartensammlungen von geringem Umfange; jene zu Hcrmann-stadt und Szekely-Udvarhely haben jedoch aucli kleinc Mineraliensammlungen und die vorziigliclisten Krystallmodelle aufzuweisen. N Die Bibliotheken der Obergymnasien sind durcbgehends von Bedeutung, na-mentlich zabit jene des protestantisehen Gynmasiuins zu Klausenburg 15.000 Bande, jene des protestantiscben Gymnasiums zu Kronstadt 10.000 Bande, jene zu Žilah 5.000 Biinde, jene zu Bistrilz 4.500 Biinde und jene zu Szekely-Udvarhely 4.000 Bande. Mit Ausnahme des Ietztei'wahnten Obergymnasiums, dessen Sainmlungen \valiraid des Biirgtrkrieges verwtistet und seitdem noeli nicht wieder erneuert wurden, finden sieh an allen Obergymnasien Mineraliensammlungen und an den meisten die Anfarige von i)hysikalisehea Cabineten, welche jedoch erst im Laufe der Zukunft ihrer zweckmassigeri Vervollstandigung entgegensehen. Herbarien finden sicli an den protestantisehen Gymnasien zu Hermannstadt und Klausenburg; an jenem zu Scbassburg wurde selbst ein botanischer Garten angelegt. Kleinere Miinzsammlungen finden sicli an den protestantisehen Obergymnasien zu Hermann-stadt und zu Scbassburg. Realschule. Die gesammte Bealschule zu Hermannstadt bat ihre Lehrzimmer im Gymna-sialgebaude und ist mit dem Gymnasium den gleichen Sehulgesetzen, sowie dem-selben Diredor unterstellt. Dieselbe ist eine Ober-Realscbule und in 3 Classen von je zvvei Jahrgiingen abgetheilt. Als Unter-Realschule gelten die ersten z\vei Classen, als Ober-Realscbule die dritte Classe. An Lehrpersonale zabite diese Schule im Jahre 1851 4 ordenlliche und 2 ausserordentliche Professoren. Die Anzahl der Schiller belief sicli auf 106, \vovon 53 die ersfe, 47 die zweite und 6 die dritte Classe besucbten. Der Religion nach befanden sicli unter den Schulern 23 Katholiken, 81 Protestanten der augs-burger Confession und 2 nichtunirte Griechen. Der Abstammung nach vvaren unter den Schulern 101 Deutsche, 2 Magyaren, 2 Romanen und 1 Armenier. Riicksichtlich des Scbulgeldes kornmt zu bemerken, dass nur 28 Schiller von der Entrichtung desselben befreit waren. Stipendien bestehen an dieser Lebr-anstalt bis jetzt noch keine. Die Lehrgegenstande dieser Anstalt, sovvie deren Besuch im Wintersemester des Studicnjahres 1851 zeigt die folgende Uebersicht, und es muss nur nocli beigefiigt vverden, dass die Vortrage sammtlich in deutscher Sprache gehalten werden: 1. Classe 2. Classe 3. C1 isse G e g e n s t 5 n d e Woclient- liclie Stunden- zalil Schiller \Vochent- liche Stunden- zalil Seliuler Wochent- liclie Stundun- zahl Schiller Obligat: Religion 2 37 2 39 ‘) „ Muttersprache (dcutscli) . 4 «0 0 47 4 0 „ Geographio 2 00 1 47 • . . • • . „ Geschiehte 1 00 1 47 2 0 „ Aritlimelik 2 60 S 47 0 S „ Geometiie 2 00 2 47 4 4 „ Naturgeschichte .... 2 CO 2 47 • . . . . . „ l’hysik 3 0 „ Physische Geographic . . . . . 2 0 „ Zeichnen 4 00 4 47 0 s „ Kalligraphie Ausserordentlich: magyarisclio 2 00 2 47 . . . . . . Sprache . . 2 00 2 36 2 4 „ Turnen . . . 2 00 2 20 2 S Nacli dem ersten Semester sind 7 Schiller der crslen und 8 Schiller der zweiten Classe ausgetreten, wonach sich die Zalil der die obligalen Vortrage be-suchenden Schiller im zweiten Semester verminderte. Die Lehrmittelsammlungen des protestantischen Obergymnasiums werden zn-gleich vou der Realschule beniltzt. Die Erhaltungskosten dieser Lehranstalt, welcbe durch die Scliulgelder unbe-deckt bleiben, werden aus der stildtischen Allodialcasse beslritten. Friiher betrug der Beitrag dieser Casse 1.G00 fl., seit 1850 jedoch mit Einrechnung des JiOper-centigen Theuerungszuschusses 2.400 fl. Bergbauscliulc. Die k. k. Bergbauschule zu Nagyag steht unter der Leitung der k. k. Berg-venvaltung; der Unterricht wird sammtliehen Schiilern unentgeltlich ertheilt und die Rcmunerationen, welche zwei k. k. Bergbeamte als Professoren dieser Anstalt beziehen, so\vie die Kosten filr Anschaftung von Schreib- und Zeiclmenrequisiten und sonstigen Erfordernissen werden vom Montan-Aerar beslritten. Diese Anstalt umfasst zwei Jahrgange; die Lehrgegenstande sind: Malhematik, Physik, Oryctognosie, Geognosie, Bergbaukunst, Markscheidekunst, Bergrecht, dann die Anfangsgrunde der Mechanik und der montanistischen Rechnungsftthrung. Im Schuljahre 1851 zahlte diese Schule 28 Schiller, worunter 2(5 Kalholiken, 1 Protestant helvetischer Confession und 1 unirter Grieche. Der Abstammung nacli befanden sich unter den Schiilern 2G Deutsche, 1 Magyar und 1 Romanc. Noch vor Ablauf des Jahres verliesscn 6 Schiller die Anstalt, \vonach zu Ende desselben noch 20 Schiller an der Anstalt verblieben. ’) Diese Classe hort die Ileligion am Gymnasium. An Lehrmittelsammlungen besilzt dicse Anstalt die niithigen geometrisclien und Markscheide-Instrumente, mehrere Modclle zur Aufbereitung und zum Gruben-\vesen gehorig, daan eine bis jetzt noch unvollstiindige oryctognostischc und geogno-stisclie Sammlung. Chirurglsclie Lchransialt. Die chirurgische Lehranstalt zu Klausenburg zabit drei Jahrescurse fur die Heranbildung von Wund8rzten; zugleich ist damit ein halbjahriger theorctiseher und practischer Curs fiir Hebammen verbunden. Die Lehrgegenstande sind: Pby-sik, Botanik, Chemie, Pbysiologie, Anatomie, VeterinSrkunde, allgemeine und spe-eielle Patliologie, Chirurgie, theoretische und practische Geburtshilfe und werden siimmtlich in magyarischer Sprache vorgetragen; nur fiir die Hebammen \vird die Geburtshilfe aueh in deutscher und romaniseher Sprache gelelirt. Im Schuljalire 1851 bestand das Lehrpersonale aus 4 Professoren, 2 Sup-plenten und 2 Assistenten, die Anzahl der Schiiler belief sicli auf 53, wozu noch 28 Schulerinnen des Hebammencurses kommen. Von den genannten Schiilern waren 21 im ersten, 24 im zvveiten und 8 im dritten Jahrgange. Dem lleligionsbekenntnisse nach befanden sich an dieser Lehranstalt: Schiiler Schulerinnen Romiscb-katholische............................... 33 13 Unirte Griechen ....................................— 2 Nichtunirtc Griechen .............................. 1 2 Unitarier ......................................... 2 1 Helvetiseher Confession........................... 12 5 Augsburger „ 5 i> Bezuglich der Nationalitiit der Scliuler vertheilen sich dieselben auf folgende Weise: Schiiler Schulerinnen Magyaren.......................................... 47 16 Deutsche.......................................... 6 9 Romanen ......... .................................. — 3 Weder Schulgeld, noch Aufnahmstasen werden von den Zoglingen dieser Lehranstalt erhoben; als Stipendien sind jene Verptlegsbeitriige zu betrachten, welche sammtliche Schulerinnen der Geburtshilfe im Ausmasse von tiiglich 12 ki\ C. M. wahrend der Dauer des Curses geniessen. Von den 8 Schiilern des dritten Jahrganges wurden 5 als Wundarzte appro-birt; Hebammen wurden 27 diplomirt. An Lehrmitteln besitzt diese Anstalt ein chemisches Laboratorium, eine Sammlung anatomischer Praparate, chirurgischer und geburtshilflicher Instrumente und cin pharmakologisches Cabinet. Die practischen Erfahrungen werden an drei Kliniken gesammelt, welche im Carolinen-Landes-Spitule errichtet sind, und wovon jene fur innere und aussere Krankheiten je 8 Betten und jene fur Gebiirende 12 Betten ziihlt. Mit Ausnahme der Kosten fiir die klinischen Anstalten, welclie bis jetzt dem Spitalfonde zur Last fallen, vverden die iibrigen Erhaltungskosten dieser Lehr- anstalt aiis der Provinzial-Cameralcasse fiir Reehnung des Studienfondes und an-derer offentlicher Fonde bestritlen. l&cclits-Akadcmic. Bis zum Jalire 184!) \vurde der juridischeUnterricht an dieser hoheren Lehranstalt (zu Hermannstadt) in zwei Jahrgangen ertheilt; obgleich dieselbc bis jetzt nicht reor-ganisirt ist, so besteht doch gegenvvartig dasclbst wie bei allen vibrigen osterreichi-schen Facultatsstudien-Anstalten die Lehr- und Lernfreiheit. Die Vortriige werden dalier nach eigener Walil der Studirenden bcsucht, obschon dalier die Dauer der Studienzeit unbeslimmt ist, so ist es docli als Ilegel anzunehmen, dass siimintliche Vortriige innerhalb zweier Jahre besucht werden. Die Lehrgegenstande der beiden Semester sind die folgenden: Woehcntlich Wintersemester. Stundcn Encyclop!idie und Litcraturgeschichto der ltechts- und Stiiatsvvissensehnften, danil Rechtsphilosophie samnit Privatrecht.............................. S Encyclopiidie der Cameralwissenschaften und Nationalokonomie............... !> Polizeiivissenschaft und Politik........................................... 5 Romischcs Recht............................. .............................. 5 Sicbenbiirgischo Rechtsgeschiehle.......................................... K Buchhaltungskundo und politischc Arithmetik................................ 3 Sommesemester. Slaatsrechts-Philosophic, Volkerrechts-Philosophie, dann europiiisehes Vdl- kerrecht.................................................•.............. !> Siebenbiirgisches Kirchenrecht und siebenburgisehes Strafrecht............. 5 Siicbsisches Privatrecht.................................2 Siicbsischcr Civilprocess.................................................. 2 Vcrgleichendcs ungrisches und siichsischcs Privatrecht und Proccss ... 5 Wechselrccht............................................................... 2 Statistik.................................................................. b Finanzwissenschaft......................................................... 5 In beiden Semestern. Oeslerrcichischcs Privatrecht.................................................. 7V3 „ Strafrecht............................................... 8 Politische Gesctzkunde..................................................... 8 Finanzgcsetzkunde.......................................................... 10 Als obligat sind jene Gegenstiinde anzusehen, die bei einer der drei theore-tischen Staatsprufungen verlangt vverden, also utiter den aufgefiihrten alle ausser der Literaturgeschichte, der politischen Arithmetik und der Staatsreelmungsvvissen-schaft. Naeli Beendigung des Besuckes dieser Lehranstalt gehen die Studirenden entweder naeli Wien, um daselbst noeh einige Zeit an der Universitiit zuzubrin-gen, oder sie erlialten eine Anstellung bei den Landesbehorden. Das Lehrpersonalc dieser Anstalt ziihlte im Studienjalire 1851 5 ordentliche offentliclie Professoren und 2 Privat-Docenten; die Vortriige wurden siimintlich in doutsclier Sjiracbe gehalten. Vom vorausgegangenen Schuljahre blieben 13 Studirende an der Anstalt; neu immatriculirt vvurden 14 Schiller und als ausserordentliche Zuhdrer wurden 14 eingeschriehen; die Gesammtzahl der Zuhdrer belief sieli demnach im 1. Semester auf 41, worunter 2 rdmisch-katholische, 2 unirte, 4 nichtunirte Griechen und 33 protestantische (augsburger Confessioii). Der Abstammung nach waren unter den ordentlichen Sclnileru 23 Deutsche und 4 Romanen; dio ausserordentlichen 14 Zuhorer varen sammtlich Deutsche, wonach zusammen 37 Deutsclie und 4 Romanen die Vorlesungen besuchten. An dieser Lehranstalt werden weder Aufnahmsgebiihren, noch Collegiengelder erlioben; Stipendien bestehen 8 im Gesammtbetrage von jalirlich 340 fl. Die Er-haltungskosten vverden vom Studienfonde bestrilten. An Lehrmitteln besitzt diese Akademie cine im Enfstehen bogriflene, derzeit aus beiliiulig 700 Banden bestehende Fachbibliotbek fiir Reclits- und Slaats-\yissenschaften. Militargrenze. Die Militargrenze besitzt an Mittelschulen 3 Gymnasien und 7 mathematische Schulen. G^mnasien. Von den 3 Gymnasien zabite jenes zu Zcngg im Studienjabre 1851 bereits 8 Classen; jenes zu Karlovvilz hatte noch G Classen und jenes zu Vinkovce war als Untergyinnasium mit 4 Classen reorganisirt. Uebersichtlich dargestellt waren die Unterrichfs-Ergebnisse dieser Lehranstalten im Jahre 1851 die folgenden: Gymnasium Classen Vortrags-Sprachc Zalil der Professoren Zahl der Schiiler Zengg 8 Kroalisch u.Dcutsch 12 120 Karlovvilz G Serkisch 6 143 Vinkovce 4 Dcutseh 7 BG Zusammen 2 S 319 Nach der lehramtliclien Stellung und dem Stande waren unter den Professoren: G y m n a s i u m Professoren Supplenten Lehrer Zusammen geist-1 i eh wclt- licli geist- lich welt- lieh geisl- licli wclt- lich geist- lich wclt- lieh Zengg 8 3 1 13 Karlowilz . • • . . . . 8 1 6 Vinkovce 2 4 • • 1 2 '6 Zusammen 10 9 3 1 1 1 14 11 Die sammtlichen geistlichen Lehrer waren Weltpriester. Nur an dem Gymnasium zu Zengg wurde im Schuljabre 1851 von 25 Schii-lern das Schulgeld im Retrnge von 147 fl. eingehoben; alle ubrigen Gymnasial-schuler sind von der Entricbtung dieser Gebiihr befreit geblieben. Aufnahmstaxen wurden nur am Gymnasium zu Vinkovce im Retrage von 20 fl. eingehoben. Sti- pendien \vurden zu Zengg 15, zu Karlowitz 3 und zu Vinkovce 1 im Betragc von beziehungsweise 1.380 11., 140 (1. und 48 fl. vertlieilt. Die Gesammtzahl der Schiller, welche durchaus als ftffenlliche nacbge\viesen werilen, vertheilt sich auf die einzelnen Classen in folgender VVeise: Gymnasium \ 1. 2. 3. 4. S. 0. 7. 8. Zu- sammen C 1 a 8 S e Zengg 21 24 14 11 13 7 13 17 120 Karlowitz...... ... 22 16 18 10 34 37 143 Vinkovce ... 12 21 9 14 50 Zusammen !>!> 01 41 41 47 44 13 17 319 Dem Religionsbekenntnisse nach zahlte man unfer den Schiilern: G y m n a s i u m Katholiken Niclilunirto Griechen Israelitcn Zusammen Zengg 118 2 120 K d rl o \v itz 2 140 1 143 Vinkovce 34 22 50 Zusammen 154 104 1 319 Der Abstammung naeli werden die Gymnasialschiiler in den betreffenden Ein-gaben auf folgende Weise n;\chgewiesen: G y m n a s i u m Kroa- Icn Serbeo Slavo- nier Magya- ren Deut- sche Italie -ner Juden Zusam- men Zengg . . . Karlovviti Vinkovce 112 139 21 19 2 3 14 8 1 120 143 50 Zusammen 112 100 19 2 17 8 i 319 Ausser dem Vortrage der obligaten Lebrgegenstiinde, wozu die deutsche Sprache als z\veite lebende gehfirt, wurde nur am Gymnasium zu Zengg Unter-richt im Zeichnen ertbeilt, woran 33 Schiller Theil nahmen. Fiir die Maturitatspriifungen zu Zengg hatten sich 10 Candidaten gemeldef, von welchen 9 fiir den Besuch der Universitiit reif erkliirt, 1 jedoch auf 1 Jahr reprobirt wurdc. Die Lelirmittel des Gymnasiums zu Zen gg umfassen eine Bibliothek, cin phy-sikalisches Cabinet, ein Herbarium, cine Samralung von Mineralien, Kristallino-dellcn und landwirthschaftlichen Mustergerathen. Das Gymnasium zu Vinkovce besitzt cine Bibliothek, die notliwendigon Landkarten und naturhistorischen Abbil-dungcn und eine kleine Sammlung von Mineralien. lltlcksichtlicli des Gymnasiums zu Karlowi(z vvurden keine Lehrmittelsammlungen nachge\viesen. Die Erhaltungskosten des Gymnasiums zu Zengg werden aus dem Militiir-grenz-Erziehungsfonde, zu Karlowitz aus dem von Privaten und von der Burger-schaft gegriindetcn Gynmasialfonde und zu Vinkovce aus den Proventen des Brooder Begimentes bestritten. IVlatlicmatisclic Schtilcn. Dieselben finden sicli zu Gospic, Bellovar, Thurn (boi Karlstadt), Petrinia, Mitrovitz, Pančova und Karansebes; sie stelien unter militiiriscber Leitung und die Lebrer derselben sind k. k. Ober- und Unterolficiere. Die Naehvveisungen ubcr die Anstalten als INlilitarschulcn beschranken sicli auf die folgonden Angaben. Im Schuljahre 18I> 1 zahlte man: S c h u 1 e Jahrgiingc Professoren Schiiler Gospie • 3 S ti 6 liellovar 2 li !>() Thurn i 3 !i() Petrinia 3 3 38 Mitrovitz 2 3 33 Paneova 2 . £ ’u > C3 Oesterreich unter der Enns . (! 1 2 0 Oesterrcieh ob der Enns . . 2 , , 2 Salzburg i , . 1 Steiermark :t 1 4 Kiirnthen 1 1 2 Krain 1 1 2 Kiistenland 2 1 1 3 1 Tirol 7 1 (i 2 Biihmen k; S 1 14 8 Mlibren 6 1 1 8 Schlesi*'n 0 3 Onlizien 7 0 7 li Bukowina . . 1 1 Dalmatien 3 Lombardie Vcnedig 4 18 22 Ungcrn 20 32 8 8 (il > , 1 (i 2 1 Vojvods.chaft 1 2 1 1 . . 2 , , l , . , , Kroatien und Slavonien . . . 1 S , , , 4 2 . . Siebenburgen 12 8 G 12 , 1 1 . • Militargrenze 1 i 1 1 1 1 • • Zusammon 113 100 49 78 27 75 GO 2 8 5 1 Das Lehrpersonale an sSmmtlichen 2G2 Gymnasien zabite 2.7KI5 Dircctoren, Professoren, Supplentcn und Nebenlehrcr, welche sieh nach ihreni Stande auf folgetide Weise vertheilen: 1. e b r j» e i s 0 * a 1 0 K 1 ost e r p e i s t 1 i c b e K r o n 1 a n d e l’ t- O C M Cistereienser trn D .5 c/> 3 til 3 Fianeiseaner Kapuciner Pranionstia- tenser Basilianer Barnabiten Minoriti n Somasker Zusammen \Velt- liehe Im G mize n Oesterr. u. d. E. 48 43 10 101 51 152 Oesterr. o. d. U. 1 10 1 8 25 12 38 Salzburg . . . 10 10 1 11 Steiermark . . 7 10 10 34 57 Kiirnlhen . . . 20 20 6 26 Krain .... 0 , 9 9 15 30 Kustenlaml . . il 9 9 29 49 Tirol . ... 30 12 10 23 2 , , 47 24 107 Bohmcn . . . 19 72 21 14 9 28 144 124 287 Miihren .... 10 33 Professoren protestantischer Religion einbezogen, welche »n den Sl protestanlischen Gymnasien in Schlesien, Ungern und Siebenbiirgen als dem geisllichen Stande angehorend aufgefiihrt \vurden. Die GesammtzaM der im Studienjahre 1851 an den 262 offentlichen Gym-nasien eingeschriebenen Schiller belief sicli auf K2.186; es muss jedoeli bemerkt werden, dass in der Lombardie die Schiller der Lyceen nicht nachgewiesen \vurden, deren Zalil nach den Ergebnissen der friiheren Jahre scha Lebranstalten belief sich in demselben Jahre auf 9.o4G; in den einzelnen Studienabtheilungen zabite man folgende Religionsbekenner: Studien-A h t h e i 1 u n g Katho- liken Unirte Nicht- unirte Protestanten Arme-nier und sonstige Sectcn Israeli- ten Zusam~ men augs- hurgor helveti— scher Griechcn Confession Theologische . . 801 271 1.072 Juridische . . . 4.303 75 51 77 10 5 116 4.637 Medicinische . . 1.930 10 24 82 28 1 285 2.360 1’hilosophische . . 1.387 21 1 3 2 1 62 1.477 Zusammen 8.421 377 76 162 40 7 463 9.546 Die Nachweisung der Studirenden nach ilirer Nationalitat ergibt die fol-gendo Uebersicht : S t u d i e n-Abtheilung Deut- sche Slaven Magya- ren Ilalicner Roma- ncn Aus- liinder Juden Zu- samraen Theologische . . 293 600 68 106 5 . . . 1.072 Juridischo . . • 1.215 1.402 250 1.631 9 14 H6 4.637 Mcdicinische . . . 357 (SO!) 233 833 26 1 301 2.360 Philosophische . . 235 384 34 727 25 . . . 72 1.477 Zusammcn 2.100 2.995 a« 00 3.297 65 15 489 9.546 Es muss jcdoeh bemerkt \verden, dass dic Zalil der Studirenden an der philosophischen Faculliit auch jene Schiiler umlasst, welche an den italienischen Universilaten die beiden philosophischen Jabrgange besuchten, die in den iibrigen Kronlandern als 7. und 8. Classe des Gymnasiums nachgewiesen \vurden, wogegen andererseits iiber die Schiiler an den lombardiscben Lyceen (philosopliischen Lehr-anstalten) keine Eingaben vorliegen. Die' strengen Priifungen (lligorosen) an den Universitaten ergaben im Stu-dienjalire 18151 die folgenden llesultate; es wurden Candidaten: au den thcologischcn ’ approbirt 1 50 reprobirt 1 promovirt 13 „ „ juridischen | 3 g 1.219 29 299 „ „ mcdicinischen 1 8« 1.127 34 565 „ „ philosophischen ] I 405 6 154 Zusammen 2.801 ur 1.031 Staatspriifungen. Staatspriifungen wurden im Studienjahre 1851 von 8 Connnissioneti abgehaHen; das Ergebniss derselben war das folgende: Priifungs- Abtlieilung Zahl der GeprOften Einfaeh Mit Auszeichnung Reprobirt wurden wurden befahiget erkliirt Allgemeine 104 59 22 23 Administrative 33 18 6 9 •ludicielle 195 116 50 29 Zusammcn 332 193 78 61 Cjiniiasial-Lcliramts-Prufungcn. Derartige PrUfungen wurden im Studienjahre 1851 zu VVien und Prag ge-halten; es wurden 50 Candidaten gepriift. Davon wurden 11 reprobirt und 39 erhielten das Zeugniss der Lehramtsbefahigung. Gcsammtzahl der Scliiilcr. Werden die Schiiler der sammtlicben oftentlichen hoheren Lehranstalten uud Mittelschulen (oline die Scliiiler der lombardischen philosophischen Lehranstalten und jene der Thierarzneischule zu Wien, riicksichtlich \velcher bis zur Vollendung des Druckes noch keine Nachweisungen vorgelegt wurden) nach ihrem Ueligions-bekenntnisse und ihrer Nationalitiit zusammengestellt, so ergeben sich die folgenden beiden Uebersichten: a) Nach dem Ilcligionsbekenntnisse. a Unirte Nicht- Protestanten •o a e cu Lehranstalten tu M unirte augs- helve- fc« L. V .2 ^ c a> O) S o -G burger tischer a c a> p V) 'aJ £ 03 (/) ca U briecnen Confession & (h < o ti S3 262 Gymnasien 43423 2290 1014 2604 2752 131 53 1919 54186 38 Real- u. nautisclieSchulen 3398 17 175 136 28 . . 297 4251 12 landvvirthsehaftliche „ 195 1 196 3 montanistisehe „ 43 1 3 47 8 hiiheretcchn.Lehranstalten 3£»S9 02 45 102 43 2 339 4152 1 „ landwirthschaftliehe Lehranstalt . . . 33 3 13 6 1 58 4 „ montan. und Korst-Lehranstalten . . 242 3 31 2 137 278 Ocliir. Lehranst., (Schiiler 754 2 8 35 33 2 . 971 11 Hebammenseh., (Schiilerin. 868 13 2 20 to 1 14 928 10 Universitliten u. 5 Rochts-akademien 8421 377 76 162 40 7 4G3 9546 Zusammen 61138 2761 1327 3107 2914 134 02 3170 74613 b) Nach der Nalionalitut. L e h r a n s t a l t o n Deut- sche Slaven Magya- rcn Italie- ner Roina- nen Aus- liinder Ju- den Zusam- men 262 Gymnasien 11493 12257 9732 17762 970 53 1919 54186 38 Real- und »autischc Schulcn 1685 1669 292 236 68 4 297 4251 12 landvvirthsehaftliche „ 80 116 . • • . . . 196 3 montanistisehe „ 42 3 1 1 47 8 hohere techn. Lehranstalten 1 „ landvvirthsclmftliche 1078 2271 183 274 1 ti 339 4152 Lehranstalt . . . 4 hohere montanistisehe und 29 8 18 4 2 1 58 Forst-Lehranstalten . . . 147 98 24 . . . 5 137 278 9 chirurg.Lehranst. (Schiiler 427 274 117 16 3 971 11 Hebammenschul. (Schiilerin. 10 Universitiiten u. 5 Rechts- 305 363 100 143 15 14 928 akademicn 2100 2995 oo a« 3297 65 489 9546 . Zusainmcn 17386 20054 11052 21732 1108 85 3196 74613 liilmng'. Militar-Lehranstalten, Obgleich der Massstab, welcher bei der Eintheilung der Civil-Lehranstalten in hbhere und Mittelschulen dient, hier nicht mit voller Pracision ange\vendet werden kann, so liisst sich doch dieselbe Eintheilnng festhalten, vvenn der Z\veck der Militar-Lehranstalten, ob sie Ober- oder Unterofficiere heranzubilden berufen sind, als unterscheidendes Merkmal aufgefasst wird. Demnach sind die Knaben-Erziehungshauser, dereu Zoglinge in der Regel bereits vor ilirem Eintritfe den Elementar-Unterrieht genossen haben und nacli Reendigung des fiinfjahrigen Cur-ses entweder als Unterofficiere austreten oder in eine holiere Militarschule auf-genommen werden, als Mittelschulen zu betrachten. Als hiihere Lehranstalten sind jene zu nebmen, deren Unterricht fur die Ausbildung von Armee-Oflicieren im Allgemeinen oder von Oflicieren bestimmter teclmischer Branchen eingerichtet ist. KegiiiiciilK-liiiabeii-llrzicliiiiigshiiiiscr. In der Regel hat jedes Linien-Infanterie-Rcgiinent ein eigenes Erziehungs-baus innerhalb seines Werbbczirkes. Eine Ausnahmc hievon maehen die 8 ita-lienischen Regimenter, welche vereint nur 2 dcrartige Austalten (Militar-Knabcn-ErziehungshSuser) besitzen und die 13 galizischen Regimenter, fiir wclche zusanimen nur 7 Erziehungshauser fSoIdaten-Knaben-Erziehungshauser), und zwar 3 davon ausserhalb des Kronlandes bestehen. Die im Jahre 1831 aus friiberen Grenzregimentern neugebildeten Linien-Infanterie-Regimenter Nr. 5, G, 4G und 30 hatten im selben Jahre noch keine Erziehungshauser. Im Ganzcn vvaren demnach fur G2 Infanterie-Regimcnter 4G Knaben-Erziehungshauscr im Jahre 1831 cr-richtet. An diese sehliessen sich das Knaben-Erziehungshaus des Kaiser-Jagcr-Regimentes zu Hall und das Marine-Knaben-Erzichungshaus zu Trifst an, so dass die Gesammtzahl dieser Schulen sich auf 48 belief. In diesen Anslalten sind eino bestimmte AnzahI von Stipendisten, das heisst Zoglinge, welche als Kinder von Mitgliedern des betreflenden Regimentes, vom Feldwebel abwarls, unentgeltlich Vcrpflegung und Unterricht gcniessen; diese Zahl ist zuin grossten Theile auf 48 bemessen. Ausser diesen Aerarial-Zoglingen wurden jedoch bis zum Jahre 1832 gegen Vcrgiitung der Vcrpflegung, und wenn es die raumlichen und sonstigen Verhaltnisse der Anstalt geslatten, auch nusser-ordentliche Zoglinge aufgenommen, welche den gleichen Unterricht geniessen, ohne sich zur Militar-Dienstleistung verpflichtet zu haben. In ueuester Zeit kon-nen jedoch Aufnahmen von Kostzoglingen nur dann stattfinden, \venn die Eltcrn durch einen Revers sich dahin erklaren, dass sie ihren Solin fiir den Milifar-stand bestimmt haben. Diese Anstalten stehen unter der Leitung von Officieren der betreffenden Regimenter, unter deren Oberaufsicht der Unterricht von Unterofficieren ertheilt vvird, Im Jahre 18£» 1 ziihlte das gesammte Lehrpersonale — ohnc Einrechnung der Katecheten und der die Leitung fiihrenden Officiere — 162 Personen; die Zalil der Aerarialschuler belief sich auf 2.482, jene der Kostzogliuge auf 1.082. Nacli den einzelnen Anstalten vertlieilen sieli diese Zalilen auf folgende Weise: K r o n 1 a n d Itegiments- Nuinmcrn Standort Zalil der Lchrer Aera- rial- Kost- Zusam- men Z o g 1 i n S c ftesterrcicli u. d. Enns 4 Wr. Neustadt .... 4 58 64 122 49 St. Polten S 58 48 100 3 Krems ..... . . 3 53 44 97 Oesterreich o. d. Enns 14 Linz 4 54 27 81 89 Enns 4 51 33 84 Steicrmark 47 Marburg 4 47 36 83 27 VVaitz 3 48 26 74 Kiirnthen 7 Klagenfurt 4 48 22 70 Krain 17 Laibach 4 46 24 70 Kiistenland Marine Triest 5 50 . • • 50 22 Gorz ... •.... 3 46 22 68 Tirol Jiiger Hall 6 59 53 112 Bolimcn 28 Prag 3 50 26 76 35 Pilsen 3 48 20 68 25 Budwcis 3 68 ♦ • • 68 11 Neubaus 3 49 6 55 42 Briix 3 48 26 74 n 21 Joscphstadt 5 48 21 69 36 Kosmanos . ..... 3 48 22 70 18 Sini rit z 3 48 12 60 Miihren 54 Briinn 3 46 22 68 10,40 /iiiaim 4 48 24 72 8 Iglau 4 50 28 78 1 Prossnitz 3 47 22 69 Sehlesicn 29 Troppau 3 45 26 71 20, 50 Teschen 3 48 10 58 Galizien 30, 63 Lemberg 3 48 20 68 n 15, 58 Przemysl 4 68 . . • 68 n 24, 41 Drohobyez 4 48 4 52 *> 12,57 Staryraiasto 3 49 11 60 Lomkardio 13,16,23,26 Bergamo 5 68 42 110 Veuedig 38,43,44,45 Cividale 6 116 . . • 116 Ungern 2 Pressburg 3 48 30 78 33 Tirnau 3 49 44 93 60 Loutschau 3 47 14 61 9 Bartfeld ...... 3 53 8 61 34 Kascliau 2 48 14 62 32 Waitzen 2 48 33 81 37 Grossvvardein .... 2 48 22 70 99 62 Szegedin 2 63 63 52 Funfkirohen 2 48 22 70 ff 39 Szathmar 4 47 32 79 tt 19 StuhUveissenburg . . 2 48 20 68 48 Kust 2 47 43 !)0 Kroaticn und Slavonien 53 Varasdin 3 47 16 63 Siebenburgen 51 Samos-Ujvar .... 3 47 17 64 31 Orlath 4 46 20 66 Militiirgrenze 61 Karansebes 2 48 6 54 Zusammen .... 162 2.482 1.082 3.564 Dem Religionsbekenntnisse nach ist die grosse Mehrzahl der Zoglinge (3.3SO) katholisch; ausserdem befanden sich darunfer 47 unirte, 91 nichtunirte Grieclien, 30 Protestanten augsbarger, 40 helvfitischer Confession und G Israelitcn. Der Nationalitat nach vertheilte sich die Gesammtzahl der Zoglinge nach den vorliegenden Angaben auf folgende Weiso: Deutsche.......................... 1.603 Slaven............................ 1.035 Magyaren..............................576 Italiener ......................... 282 * Walachen ............ 56 Armenier ............................. 6 Juden ............. 6 Mit Ausnahme des Marine-Erziehungshauses ziihlen alle iibrigen Anstalten 5 Jahrescurse und es entfielen im Jahre 1851 auf die I. Classe ................... 517 Zoglinge » » II- » . -...................663 „ „ III. „ ......... 836 „ » IV. „ 766 „ » » V. „ 782 „ Zusammen 3.564 „ Die Hauptgegenstande des Unterrichtes sind: Religion, Sprachlehre, Styl-Ubungen, Kalligraphie, Arithmetik, militarischer Gesehaftsstyl, Dienst-Reglement und Exerciren. Hohere Lehranstalten. Diese Lehranstalten sind zur Ausbildung von Officieren bestimrnt und theilen sich in solohe, deren Unterricht fiir den Dienst in den Linien-Infanterie-Regi-mentern berechnet ist und in Specialschulen der technisehen Corps. Zu den ersteren geliiiren die beiden Cadeten-Erziehungshauser (Compag-nien) zu Olmiitz und Gralz, die Erziehungs-Anstalt fiir Grenzofficiers-Sohne zu Klosterneuburg und die Militar-Akademie zu Wiener-Neustadt, \velche aber durch die Ausdehnung und Vollstiindigkeit des Unterrichtes ihre Schiller theihveise auch zum Eintritte in die technischen Corps befahiget. Zu den hoheren Militar-Specialschulen sind zu reclmen, die Genie-Akademie zu Kloster-Bruck (bei Znaim), die Pionnier-Corpsschule zu Tulln, die Marine-Akademie zu Triest und die Artillerie-Akademie zu Olmiitz. €adetenschule zu Olmiitz. Diese Scbule ziihlt 3 Jahrescurse; die auf alle 3 Jahrgiinge sich ausdeh-nenden Lehrgegenstande sind: Religion, deutsche Sprache, bi)hmische Sprache, Rechtschreiben, Kalligraphie, Wafi'enlehre, Situationszeichnen, MilitSr-Manipula-tion, Militar-Geschaftsstyl, Dienst-Reglement, Fechtkunst, Gymnastik, Schwim-men und Exerciren. Dazu kommen noch im I. Jahrgange Arithmetik und Ele-mentar-Mathematik, im 1. und II. Jahrgange Abrichtungs-Reglement, im II. Jahr- gange Feldverschanzung und Geometrie, im II. und III. Jahrgange Felddienst, Geograpliie und Exercir-Reglement, endlich im III. Jalirgange Militar-Aufnahme und Pionnierdienst. Das Lelirpersonale zahlte im Jalire 1851 im Ganzen 10 Personen, woruntcr 1 Geistliclier als Religionslehrer und 9 Officiere als Professoren. Die Zalil der Schiller belief sieh auf 174, \vovon £50 im I., 66 im II. und 5)8 im III. Jalirgange. Von der Gesammtlieit waren 142 Aerarial- und 32 Kost-zoglinge. Dem Religionsbekenntnisse nacli ziihlte man 165 Katlioliken, 4 unirte Grieclien und 5 Protestanten. 83 Schiiler gehorten der deutschen, 71 der sla-vischen, 14 der niagyarischen und 6 der italienisclien NationalitUt an. tadelcnscliul« zrn Gratz. Im VVesentlicheii hat diese Schule dieselbe Einrichtung wie jene zu Olmiitz und besteht ebenfalls aus 3 Jahrgangen. Die Gegenstiinde des Vortrages sind die folgenden und zw;tr fortlaufend in siimmtliclien 3 Jahrgangen: Religionslehre, deutsche Sprache, Rechtschreiben, Geschiiftsslyl, bohmische Sprache, Geogra- phie, Geschiehte, Mathematik, Situationszeiclinen, Kalligrapliie und Gymnastik. Ausserdem im I. und 11. Jalirgange: VVaflenlehre. Im II. und III. Jahrgange kommt dazu: Exercir-Reglement und Feldbefestigung, sowie im II. Jahrgange Geometral-Zeichnen, im III. Jahrgange Militar-Aufnahme, Terrainlehre und Felddienst. Als Professoren fungirten im Jalire 1881 ein Religionslehrer und 8 Officiere. Die Zahl der Schiiler belief sieh auf 191, woruntcr 150 Aerarial- und 41 Kostziiglinge. lin 1. Jahrgange befanden sieh 64, im II. Jahrgange 57 und im III. Jahrgange 70 Seliiiler. Nach Religion und Nationalitat vertheilen sieh dicselben auf folgende Weise: 165 Katlioliken, 18 niehtunirte Grieclien, 7 Protestanten und 1 Israelite; 63 Deutsche, 88 Slaven, 26 Magyaren, 13 Italiener und 1 Jude. Eneiehungsanstalt fiir C*rcnzof1Hciers-§«hne zu Klosterneuburg. Diese Lehranstalt unterscheidet sieh von den zwei vorhergehenden dadurch^ dass nur 1 Jahrgang im Jahre 1851 eroflnet war, wogegen ausserdem 3 Vor-bereitungsclassen bestanden, vvelche die Stelle des in den Erziehungshausern ertheilten Unterrichtes zu vertreten haben. Als Lehrer befanden sicli im Jahre 1851 an dieser Anstalt 1 Geistlicher und 3 Officiere. Die sammtlichen 150 Schiiler vvaren Aerarial-Zoglinge sudslavi-scher Abstammung. Der Religion nach befanden sieh darunter 68 Katholiken, 3 unirte und 79 niehtunirte Griechen. Die I. Vorbereitungsclasse zahlte 43 Schiiler n II- » rt 40 „ „ III. „ „ 36 „ Der I. Jahrgang des hoheren Curses „ 31 „ Im Ganzen 150 „ Die Lehrgegenslande der Vorbereitungsclassen sind im Wesentlichen diesel-ben \vie ia den Erziehungshiiusern, jene des hoheren Curses wie an den Cade-tenschulen. Militiir-Akademic zu Wiener-Ncustadt. Diese Anstalt umfasst 7 Jahrgange; die Gegenstiinde des Unterrichtes sind die folgenden: Religionslehre, Poesie, Rhetorik, Philosophie, deutsche, bohmische, italienische, magyarische und franzosische Sprache, Kalligraphie, Arithmetik, Algebra, Geometrie, hbhere Mathematik, Mechanik, Physik, allgemeine und Militar-Geographie, Geschicbte, freies Handzeichnen, Linienzeichnen, Geomctralzeichnen, practische Aufnalime, Situationszeichnen, Terrainlehre, Militar-Geschaftsstyl, Dienst-wissenschaften, theoretiscbe und practische Abrichtung, tbeoretischer und practi-scher Pionnierdienst, Artilleriewissenschaft, permanente Befestigung und biirger-liche Baukunst, angewandte Taktik, Geschichte der Kriegskunst und Kriegsge-schicbte, Militiir-Strafgeselze, Exerciren, Gymnastik, Schwimmen und Reiten. F tir den Vortrag dieser Gegenstande befinden sich an der Anstalt 37 Pro-fessoren, 2 Supplenten und 6 Lehrer, im Ganzen 455 Personen, worunter G Geist-liche, 6 Civillehrer und 33 Officiere. Der Stand der Schiiler betrug im Jalire 1851 im Ganzen 460, worunter 46 Pensionare, 337 Aerarial- und 77 standische Stiftlinge. Der Religion nach befunden sich darunter 421 Katholiken, 31 nichtunirte Griechen und 8 Pro-testanten. Im I. Jahrgange waren ........ 82 Schiller m II. n n .««•«.«• 78 » „ HI- „ 81 „ >, IV. „ „ 88 „ »V. „ „ ........ 69 „ »VI. „ „ . . ..............44 „ „ VII. „ _48 „ Im Ganzen 460 „ Die Natioiialitiit der Schiller wird nicht angegeben, da dieselben jedoch zum grossten Theile Officierssohne sind, bei welchen der Geburtsort und die Abstam-mung des Vaters keinen \veiteren Einfluss auf die Nationalitat des Sohnes nimmt, dessen ganze Erziehung durchaus deutseh geleitet wird, so kann die grosse Mehrzahl der nachgewiesenen Schuler (75%) den Deutschen zugeziihlt werden. Annaherungsweise waren demnach 345 Deutsche, etwa 65 Slaven, 30 Magyaren und 20 Italiener zu ziihlen. Genie>Akadcmie zu Klostcr-Bruck. Der Unterricht an dieser Akademie vertheilt sich auf 6 Jahrescurse und einen besonderen Jahrgang fur Armee-Lieutenants und umfasst die folgenden Lehrgegen-stande: Religionslehre, deutsche Sprache, franzosische Sprache, Arithmetik, Ele-mentar-Mathematik, Geographie, Geschichte, hfihere Mathematik, mathematische Geographie, darstellende Geometrie, Situationszeichnen, Chemie, Physik, Ele-mentar-Mechanik, freies Handzeichnen, Militiir- und Civil-Baukunst, Befestigungs- kunst, Kriegsgeschichte urid holiere Taktik, Dienst-, Exercir- und Abrichtungs-Reglement, Artillerie-Wissenschaft, MHitar-Gesehaftsstyl, Kalligraphie, Gymnastik, Tanzen, Fechten untl Reiten. Im Jahre 1851 zabite das Lehrpersonale 27 Professoren und 5 Lehrer, wor-unler 1 Geistlieher. Die Zalil der Schiiler bclief sich auf 247, welche sich in folgender Weise auf die cinzelncn Classen vertheiltcn: I. Jahrgang ..................................87 Schiiler H. » 56 „ HI. „ 36 „ IV. „ 30 „ V. ...........................................16 „ VI. „ 16 „ VII. „ (fiir Lieutenants) ..... 6 „ Im Ganzen 247 „ Dem Keligionsbekenntnisse nach vvaren unter den Schiilern 204 Katholiken, 29 Protestanteri und 14 nichtunirte Griechen. Der Nationalitiit nach befanden sich darunter 55 Deutsche, 84 Slaven, 51 Magyaren, 26 Italiener und 31 Aus-lander. Pioimicr«Čoi'[)s>§chul« zu Tulln. Der Curs dieser Schule umfasst 3 Jahrgange. Die LehrgegenstSnde sind die folgenden: Religion, deutscho Sprache, biihmische Sprache, Geschaftsstyl, Algebra, Geometrie, practische Geometrie, Physik, Mechanik, Rautechnologie, Strassen-, Wasser- und Rriickenbauten, Fortification, Geometralzeichnen, Situa-tionszeichnen, Geographie, Geschichte, Geschichte der Kriegskunst, Waffenlehre, Exerciren, Briicken-Exerciren, Felddienst, Fechtkunst und Gymnastik. Im Jahre 1851 zithlte diese Lehranstalt an Lehrpersonale 1 Geistlichen als Religionslehrer, 7 Ofliciere als Professoren und 6 Supplenlcn. Die Zahl der Schiiler belief sich auf 182, wovon 67 im 1., 70 im II. und 45 im III. Jahrgange. Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich darunter 175 Ka-tholiken, 5 Protestanten und 2 Israeliten. Die Nationalitiit der Schiiler wird auf folgfcnde Weise angegeben: 106 Deutsche, 56 Slaven, 14 Magyaren, 4 Italiener und 2 Juden. JVIarinc-itkademle zu '1'riest. Diese Akademie vertheilt den Unterricht auf 3 Jahrgange. Die Lebrgegen-slande sind: Religion, deutsche, italienische, franzosische und englische Sprache, Kalligraphie, Zeichnen, Geographie, Geschichte, Mathematik, Physik, Mechanik, nautische Astronomie, Schiffbaukunde, Rundschiffahrt, Signalkunde, Seetaktik, Schiff-Mannover, Marine-Kriegsgeschichte, Artillerie-Wissenschaft, Militilr-Ge-schiiftsstyl, Dienst- und Abrichtungs-Reglement, Exerciren, Fechten und Tanzen. Im Jahre 1851 zabite diese Anstalt 8 Militiir- und 3 Civil-Professoren, dann 4 Militiir- und 3 Civil-Lehrer. Die An?.ahl der Schiiler belauft sich auf 67, wor-unter 20 Aerarialzoglinge, 2 Stipendisten und 45 Kostzoglinge. Im I. Jahrgange befindcn sich 23, im II. 28 und im III. 16 Schiiler. Dem Reli- gionsbekenntnisse nach theilen sich dieselben in 63 Katholiken und 4 Protestan-ten, der Nationalitat nach in 36 Deutsche, 13 Italiener, 11 Slaven und 7 Ma-gyaren. k. k. Bombardier-Corps-Scliule »u Olmiitz. Unter diesem Namen bestand diese Lehranstalt bis zu Ende des Jahres 18151 mit 2 Jahrgangen; seither wurde dieselbe unter Beifiigung eines dritten Jahrgan-ges und des hoheren Officiercurses in die nunmehrige Artillerie-Akademie umge-staltet. Die Lehrgegenstande sind: Geographie, Welfgeschichte, Elementar- und hohere Mathematik, Elementar- und hohere Mechanik, die Grundziige der Physik und Chemie, Geometral-, Situations- und freies Handzeichnen, Geschaftsstyl, Militar- und Zeugs-Recbnungswesen, Artillerie- und Raketen-Wissenschaft und Fortification. Fur den Vortrag der genannten Gegenstande waren im Jahre 1851 im Gan-zen 22 Officiere der Anstalt zugetheilt; die Zahl der Schiller belief sich auf 171, worunter im I. Jahrgange...............64 Schiiler „ II. „ 1. Abtheilung 59 „ „ II. „ 2. „ 48 „ Dem Religionsbekenntnisse nach befanden sich unter den Schulern 163 Katholiken, 6 Protestanlen augsburger Confession und 2 Protestanten der helveti-schen Confession. Ihrer Abstammung nach zahlte man 123 Deutsche, 29 Czechen und Mahrer, 4 Polen, 6 Kroaten und Slovenen, 8 Magyaren und 1 Italiener. Be riclitigungen. III. IleH« Seite 26, Zeile 12 von unten statt 168 zu lesnn 178, dann Seite 49, Post-Nr. 9 statt Gros9\vardcin zu lesen Neustadt. IV. Heft. Seite 6S bei der Summe der Schiiler der 2. Classe der Ober-Realschule ist 170 statt 270 zu lesen.