^rifffeifimg:
«othhau^flaffe 5
Mjttntmer'fdie« £aul).
«(itcAflnnbe: 2Hgli(6 (mit *a»naljme ber 6onn- u. Feiertage) «on 11—12 Ut)t oorm.
®anbfcf)riften »erben ni<6t taritogegeben, namenlofe 6in» Jfltbungen.nidit beriictfltttiflt.
«ntitnbigu ngen mannt »te »ermoltnng gegen ©eredSnuno ber binigft feft-gtftelUen ®et>iitjien entgegen. — ©ei SBiebertjoIungen ißrei«-nacfilafj.
ttle „SJeutMe HSatfil" erWeint te»en ©onntag nnb Soanerätag morgen«. • -"
jperroaftttttfl:
WatM<ui«f>affe 5
(£>ummer'(cf)cS ©au«).
SepsSbcbfnflttnflett
für Silli mit StifteHung in'4 JpauS:
9D!onatlid) . . . .ft. —-55 Vierteljährig . . . P. 1-50
®nr$ bie ifJoft bejogen: »iertettädrig . . . fl. 1-60 Jpalbjtitjrig . . . fl. 3-20 (Sanjia&rig J . . . fl. 6'40 jjiir'« 9tn«tanb ertjijljen A4) bie SBesngSgebiiljrenum bie tjiitjecen fflerfenbnng«-®ebm)ren.
!|)o(iH)arcaffen«Sonto 836.900.

gfffi, ponner$tag, 22. ^epfemOer 1898.
23. ^aprgauQ.
Pie §r(jö0img ber ^eamtengepafte fanctionierf,
Slm 26. Märj 1896 rourben bie ©eamten« ßehaIt«oorlagen auf ben Sifdj be« Slbgeorbneten« häufe« gelegt. SDiefe« ©reigni« rourbe in ben roei« teften Kreifen auf ba« freubigfte begrüßt, benn e« fteUte ben Beamten eine oernünftigere Setbefferung ihrer Sage in Slu«fidjt al« bie be—fannten Kiel» man«egg'|'<hen Seamtenerläffe unb Sßohloerljaltung«» üerorbnungen. Sie neue SeamtengeljaltSootlage rourbe oottt parlamente angenommen, bie Sanctio« «ierung jeboch für einen fpäteren 3e'1Pu"ft vorbehalten. Slm 19. b. M. erfolgte nun bie Sanctionierung, uub treten bie neuen S3e= amtengefege fdjon am 1. October l. 3. in 2Birf« famfeit. Sie Sanction erfiretft fich auf bie oom 9iei(h«rathe befdjloffenen ©efege, betreffenb bie 9?e= gulietuttg ber ©eamtengejalte, unb jroar ba« ©efeg, betreffenb bie Regelung ber Sejüge ber actioen Staatsbeamten, ba« ©efeg, betreffenb bie ©ehalt«» julagen für einen Sljeil ber Mäthe be« Oberften ©ericljt«« unb Saffation«ljofe«, bie ©efege, betreff fenb bie Siegelung ber Sejüge ber Unioerfität«« profefforen unb be« benfelben gleichgchaltenen £odfj« fdjul« unb Sehranftaltenperfonale« an ben oom Staate erhaltenen Mittelguten, be« Sehrperfonale« an ben ftaatlidhen SeljrerbilbiinßSanfialten unb an ftaatlidhen geroerblichen Sehranftalten, ba« ©efeg, betreffenb bie Sotation ber fatfjolifcljen Seelforge« geiftlichfeit unb ba« ©efeg, betreffenb bie Sotation ber griechifch'orientalifchen Seelforgegeiftlidjteit Sal« ntaiien«.
Sa« für bie Erhöhung ber Seamtengeljalte in Slu«ficht genommene Meljrerforberni« oon 7,609.450 fl. ertoeift fich al« 3« gering angefegt, unb foil ba« ©rforberni« nunmehr 13 Millionen betragen. Sluf ben Meft biefe« Sfahre« entfällt ber eierte Stjeil, bemnadh 3Millionen.
Sa« neue ©efeg erhöht bie ©ehalte ber un»
auf tor nndf r mem&ijimfgerffllfiT.
STCooelette non Daniel 9licf)e.
I.
„Unb roarum follteft Su Sich uidht auch oer« heiraten?"
„3dj habe feine Mitgift!" Keine Mitgift! . . . ." fuhr Mabame Sannier entrüftet auf. „Su roagft e«, Seiner Mutter eine foldje Slntroort ju geben? . . ."
Unb inbem fie energifch einen ©<hürljacfen fdhroang, ben fie ergriffen hatte, um ba« gewer an« jufadjeu, fuhr fie fort:
„Unb Seine prädjtigen Slugen .... unb Seme tabellofe gigur, ift ba« etroa feine Mit« ßtfU . . . . Unb bet inbifebe ©harol, ben Su oon Setner ©roßmutter geerbt tjaft? Unb bie brei fil« bernen Söeftecfe oon Seinem Onfel ©ugen? .... Unb bie sehn Meter ©eibenftoff, bie im ©chrante liegen? . . . 3ft ba« etroa feine Mitgift? .... 2Ba« mödjteft Su benn eigentlich haben? . . . . £unberttaufenb granc« Menten?"
Sa« junge Mäbchen, ba« mit einem etroa« bitteren Säbeln bie Slufjählung aU' feiner Meich» Ihümer angehört hatte, feufjte:
„§unberttaufenb granc« Mentenl .... Sa roürben [ich bie Seroerber nicht lange bitten laffen!"
„ÜBiffe meine Stodjter," erflärte Mabaine Sannier, baß ich biejenigen, bie Sich unter folgen Sebingungen nehmen roollten, ganj einfach an bie
teren Mangžclaffen unb änbert auch bie gunetion«» julagen für bie 3. unb 4. MangSclaffe ab. Sie ©ehalte bleiben in biefen Mang«claffen unoeränbert. gür bie 5. MangSclajfe roerben jroei ©ehaltsftufen feftgefegt: 6000 fl. unb 5000 fl. Sa« Maß ber (Erhöhung bet ©ehalte oeranfchaulicht bie folgenbe 3ufammenfteHung:
©efjaltžfdema auf ©runb bež ©efefoeä oon 1873;
fflefjalt 1. 12000 fl. 2. 10000 ..
10.
8000 7000 6000 5500 4500 3600 3200 2800 2400 2200 2000 1800 1600 14C0 1300 1200 1100 lOOO 950 900 800 700 600
©efialtžfdjema nad her neuen Šegulierunfl ber ©eljalte:
©eljalt 1. — 2. —
10.
11.
r 4000	fi.
i 3600	„
l 3200	„
f 3000	„
J 2700	„
{ 2400	„
i 2200	„
i 2000	„
I 1800	„
I 1600	„
1500	„
I 1400	„
( 1300	„
\ 1200	„ j 1
1OO0>; 900 800
Sen Staatsbeamten bet brei unterften Mang«« elaffen roerben roei rS na ^'16 in ein uttb berfelben ŠRangžclaffe ooUftrecften Sienftjahren SienftalterS« Sperfonaljulagen oon jährlidh 100 fl. uub nad) 20 in ein unb berfelben MangSclaffe ooUftrecften Sienft« jähren foldje Zulagen oon roeiteren 100 fl. jährlich geroährt.
Sie bisher ben oier unterften 9?ang«claffen geroährten Subfiftenjjulagen entfallen com l.Dcto« ber an.
Sie auf ©runb befonberer Söorfchriften für einjelne ©ategorien ber fteben unterften Mang«« elaffen beftehenben Sienfte«julagen, ferner« foldje ©molumente unb Seputate, beren ©ejtig mit ein»
Su|t fegen roürbe, benn nidjt Su roäreft e«, bie fie ju erringen fugten, fonbern Sein Sermögeu!"
„Sa haben roit e« roieber, ba« eheliihe Si» lemma! ©enn ba« junge Mäbdjen fein ©elb hat, jögert ber Mann, fie ju heiraten; hat fie aber im ©egentheil eine Mitgift, fo ift fie e«, bie fürchtet, roegen ihre« ©elbe« geliebt ju roerben. Su fiehft alfo, Mama, e« ift beffet, lebig ju bleiben."
Sie«mal ridjtete fiih Mabame Sannier ganj fteif in bie §öhe, fo empörte fie biefet ©ebanfe.
„SUIe MäDchen in meiner gamilie," fdjleuberte fie ihr entgegen, „haben einen Mann gefunben. unb auch Su roirft unter bie §aube fommen! . .. Su roirft Sief) oerheiraten, Valentine, ich oerfpredje e« Sir, unb füllte idj £>ir einen ©atten au« Slmerifa holen müffen."
Sanft batte fidj baS junge MäDdjen genähert, unb inbem fie ihr hübfcIjeS braune« Köpfdjen mit ben großen fdjmeidjflnDen Slugen gegen ba« faltige ©efidjt itjrer Mutter neigte, ba« bet Schnee be« Sllter« mit SBeiß umrahmt hatte, umarmte fie fie järtlidj.
„Mach' Sir bodh feine Sorgen meinetroegen, Mamachen! 3d) bin fo glücflidj bei Sir, baß id) nicht bie geringfte Suft oerfpüre, Sidh ju oerlaffen, um einen Unbefannten ju folgen."
„©inen Unbefannten," janfte bie alte Same, „bem man alle« opfert, fobalb et einmal ber ©atte geroorben ift."
jelnen Sienfte«ftellen oerbunben ift, roerben burdh bie ^Regulierung ni^t berührt.
Sie orbentlidjen 5]Srofeffoten an allen fdjulen flehen in bet 6. MangSclaffe unb bejiehen nebft ber feftemmäßigen SlctioitätSjulage ein ©ehalt oon 3200 fl. unb oier Ouinquennaljulagen ju je 400 fTv bie außerorbentlidfjen Srofefforen finb in bet 7. MangSclaffe mit 1800 fl., SlctioitätSjulage unb jroei Ouinquennaljulagen ju je 200 fl. £in« gegen entfällt ber Slnfprudh auf ba« ©ollegiengelb.
©« fleht ben SJJrofefforen jebodj frei, innerhalb fech« Monaten ftch Ju entf^eiben, ob fie audh ferner im Sejuge be« ©ollegiengelbe« bleiben ober bie regulierten ©ehalte annehmen roolien.
Sa« frjftemmäßige ©ehalt ber roirflidljen Sehrec an ben ftaatlichen Mittelfdhulen beträgt com 1. Odo« ber an 1400 fl. mit bem Slnfprudje auf jroei Ouinquennaljulagen oon je 200 fl. unb brei Ouin« quennaljulagen oon je 300 fl.
Sie Sirecioren erhalten überbie« eine gunetion«* julage oon 500 fl., roelche auch in bie ^enfion einjuredhnen ift.
Sie §auptlehrer an ben ftaatlidhen Sehrer* 6rt(bung«=Slnftalten haben bie gleichen Sejüge.
Sa« ©ehalt ber Sehret an ben Uebung«[chuten beträgt nunmehr 1100 fl. unb jtoei Ouinquennal« julagen ju je 100 fl., foroie brei Ouinquennalju« julagen ju je 150 fl. Sie Unterlehret an ben Ue&ungSfchulen erhalten 700 fl. jährlich.
Sie Sehrer an ben gewerblichen Unterrichts« anftalten rangieren in bie 10., 9. unb 8„ bie Sirectoren ber ©taatSgeroerbefchulen in bie 7., in befonber« berücffidjtigung«roerthen gälten in bie 6. Mang«claffe. Sie ©tammgehalte betragen 1100, 1400 unb 1800 fl., füt bie Sirectoren 2300, be« jiehungSroeife 2800 fl. UeberbieS fommen gunetion«« unb Ouinquennaljulagen baju.
Sie Secfung beS burch biefe ©ehaltSethöljung entfieljenben MehrerforberniffeS roat urfprürtglich burch eine ©rhöfjung ber Sranntroein«, Šier«
„SBentt ich mich sufällig oerheiraten follte, roürbe idj niemal« oetgeffett, baß Su bie befte bet Mütter bift."
„3Bir roerben ba« balb fehen, benn ich §abe einen $lan! . . . . Qn einigen Monaten oon heute ab," fdjloß grau Sannier mit Ueberjeugung, „roirft Su ,Mabame' fein."
Ohne fidj ju beunruhigen — fie halle ihre Mutter fchon fo oft berartige «erpflichtuugen über* nehmen hören — erflärte iBalentitte ladjenb:
„Slbgemacht! .... Slber eS ift bureau« nidjt nötljig, baß ich beSroegen bie ©laoterftunbe oerfäume."	t .
Unb lebhaft oor ben Spiegel tretenb, fegte fte fidh anmutbig ein fleineS Kapotljütdjen auf ihr teilte« roeUige« £aar, nahm ihre Mufifmappe, fagte mit einem pdjtigen Kuffe Slbieu unb oerließ ba« 3immer, im ©eben ihre §anbf^uhe jufnöpfenb.
Slllein, ließ fidh Mabame Sannier aufgeregt in ben altmobifchen Sehnftuljl ftnfen, ber nahe am Kamin ftanb.
3hre Sodhter oerheiraten! . . . Sa« roat füt fie eine Motfjroenöigfeit, eine $füdjt gleidh jener, fie ju erjiehen, fie ju lieben. Slber in ihrer fehr be« fdjeibenen ©jiftenj als SEßitroe eine« Beamten roat fie fich toohl barüber flat, baß fte ben fdjroieriqfte« Sunft ihrer Slufgabe oot fich ^atte.
3hre Slugen folgten uuroiUfürlich bem ©ange ihrer ©ebanfen; mit raffen Süden mufterte fte ba« fparltche Mobilat ihre« Speifejimmet«, ba«
unb Sörfenfteuer geplant. Nunmehr foK bte 33ebecfung baburd) gefunben "roerben, baß bem SReicfjSratlje ein ©efeg über bie ©rhöfjung ber SSerfdjleißabgabe für 3ucfer jugehen toirb. ©chle<f)t roeggefommen finb Bei biefer ®efjalt«erljöhung bie ©taat«biener unb bie ginanjroadje, bodj fonnte bisher eine SefdEjluß« faffung nidjt erfolgen, ba ba« bieäbejügliche ©efeg im ^Parlamente nic^t perfect geroorben ift.
©nblidfj ift atfo einem lange gehegten SBunfdlje SRedjnung getragen roorben, enblid) follen alfo bie Seamten ju ihrem 9tedjte fommen. @« roar auch nid^t einjufehen, roarum bie SBirffamfeit be« längft befdjtoffenen ©efe&e« nidfjt in Shätigfeit gefegt roerben follte, benn au« bem Umftanbe, baß ber ginanj« minifter barauf oerjidjtet ^at, oon bet 3?ot{joer« orbnung, roelfe ihn berechtigt, 20 «Millionen ©ulben für ftnoeftitionžgefege aufjunehmen, ©ebraudj ju machen, geht heroor, baß bie ©taat«caffen überfüllt ftnb unb ba« ganje SDietjrerforberni« au« bem Ueber* fcJjuffe ber laufenben Ginnahmen gebecft roerben fann.
2>e$ gaifetz panR.
Sin SOi eine «ölfer! Sie fdhroerfte, graufamfte Prüfung hat SDlidh unb SDlein £an« tjeimgefud)t.
Söieine grau, bie Sterbe SDleine« Shrone«, bie treue ©efaljrtin, bie SJlir in ben fdjroerften ©tunben Steine« Seben« Sroft unb ©tü&e roar, — an ber Qdj mehr oerloren fyabt, al« 3<f) au«jufpred(jen oermag, ift nidjt mehr. (Sin entfeglidje« 33er« hängni« hat ©ie mir unb Steinen Söölfern entriffen.
Sine SDlörberhanb, ba« SBerfjeug be« roahn« roigigen ganati«mu«, ber bie 93ecnichtung ber be« ftehenben gefeUfdjaftlidjen Drbnung fid^ jum 3iele fegt, hat fich gegen bie ebelfte ber grauen erhoben unb in blinbem, jietlofen Laffe ba« Lerj getroffen, ba« feinen Laß getannt unb nur für ba« ©ute gestagen hat.
bitten in bem grenjenlofen ©dfjmerje, ber •SDiidfj unb SUlein $au« erfaßt, angefleht« ber uner« hörten Shat, roelche bie ganje gefittete 2ßelt in ©Räubern oerfegt, bringt junädfjft bie ©timme SDteiner geliebten 83ölfer linbernb ju SDleinem Lerjen. Qnbem ich 2Kidh ber göttlichen gügung, bie fo ©<Jjroere« unb Unfaßbare« über 2Jiich oerhängt, in Semuth beuge, muß ber 33orfehung Sanf fagen für ba« hohe ©ut, ba« 9Jlir oer6lieben; für bie Siebe unb Sreue ber SJiiüionen, bie in ber ©tunbe be« Seiben« 9JIidh unb bie Steinen umgiebt.
Sn taufenb 3eidjen, »on nah unb fern, oon Loch unb lieber, hat ftd) ber ©chmerj unb bie Srauer um bie gottfelige Äaiferin unb Königin geäußert. 3n rührenbem Sufanttnenflang etönt
mit feinem jchmalen ©uffet, feinem fleinen, runben Stfd), feinen fech« SRohrftüljten unb feiner ©djroarj« loätberuhr an ber Sßanb nur eine mittelmäßige SJteinung oon SBohlftanb Ijeroorrief, unb fie murmelte roehmüthig:
„©« ift fehr befdjeiben .... für einen 93e= irer&er, geroiß fehr beweiben! . . . Slber al«balb faßte fie fidh roieber. „93alj! Gr roirb nur fte fehen, fte, fo hübfö unb fo lieb!"	, .
Unb fte begann ftd) f&rerfetf* fertig ju madjen, um auf bie Eroberung eine« ©cfjroiegerfohne« au«» jugehen!
II.
SBte fte ju Valentine gefagt hatte, oerfpradh ftd) SJiabame Cannier fehr oiel oon einer 3bee, bte fie bereit« feit jroei Sagen in Slmoenbung brachte.
©ie lief nidht mehr roie früher bie $eirat«* agenturen ab, roo nur ©atten für „fehr reidhe Samen jeben ©tanbeS" ju haben roaren; fi« fudjte nidht mehr ihre roenigen ©efannten auf, bie ihr immer oon möglichen Partien gefprofen Ratten, ohne fte jemal« o or ju ftellen.
Öhr 2Jtittel roar oiel einfacher: Ön ben Käufern oon anftänbigem Sfu«fehen, bie mit ber Sluffdjrift: „Sunggefellenroohnung ju oermiethen" gefchmücft roaren, trat fie ein, unb unter bem 93otroanbe, ein folche« Slppartement für ihren Neffen au« ber $rooinj ju fudhen, fragte fie bie §au«meifterin gefdfjictt über ben gegenroärtigen
bte Älage 2111er übet ben unoergeßlichen S3erluft al« getreuer 2BiberhaH beffen, roa« SDieine ©eele beroegt.
2Bie 3fd) ba« ©ebadfjtni« deiner heißgeliebten ©emalin Ijetltg halte bi« jur legten ©tunbe, fo bleibt Qhr in ber ®anfbarfeit unb Verehrung deiner »ölfer ein unoergänglidfje« ©enlmal für alle 3eiten erridhtet.
2lu« ben Siefen üDteineä befümmerten $erjen« banfe 2Wen für biefe« neue ^fanb hingebung«» ooller Sheilnahme.
S03enn bie geftflänge, roeldhe biefe« Qfa^r be* gleiten follten, oerftummen müffen, fo bleibt SJlir bie (Srinnerung an bie jahllofen S3eroetfe oon 2ln« hänglii^feit unb roarmem Mitgefühl bie roerthoottfte ©abe, roelfe mir bargebracht roerben fonnte.
Sie ©emeinfamfeit unfere« ©d^merje« ft^lingt ein neue«, innige« Sanb um Shron unb Söaterlanb. 2lu« ber unroanbelbaren Siebe meiner Söölfer f^öpfe Qdh nicht nur ba« oerftärfte ©efühl ber ^flidfjt, au«juharren in ber Söiir geroorbenen ©enbung, fonbern audh bie Hoffnung be« ©elingen«.
bete ju bem Slllmächtigen, ber SOli^ fo fdfjroer heimgefudht, baß 6r ÜJiir nodh Äraft gebe ju erfüllen, rooju berufen bin. Qdlj bete, baß @r Steine Sßölfer fegne unb erleu^te, ben 2Beg ber Siebe unb ©intradht ju finben, auf bem fte gebeihen unb glüctlich roerben mögen.
©chönbrunn, am 16. ©eptember 1898.
granj Sofef m. p.
kaiferin §Cifa6eff> f.
®er Äaifer ^at ©amStag nad&mtttag« bte (Jon» bolenjen ber jur ßeitfenfeier in 333ten eingetroffenen gürften fomie ©pecialgefanbten entgegengenommen. 3n ben ^töfen ber Hofburg ftanb inie an atten biefen £agen etne btd&te Spenge, an ber bte (Squtyagen tn ber Stiftung ju ben 3tj5))artementä be« ftaiferS »orüberfu^ren. ®ie (S^ecialgefanbten berfammelten ftdj um 9 U^r in ben SBoJmräuraen beä Äatfer« in ber $ofburg; ®er äWinifter ©raf ©oludjotoSfi ftettte bie einjelnen Vertreter ber fremben §öfe »or. 2)er ponard^ na^nt ben SluSbrudf be« Setfetb« entgegen. (Sine ©tunbe fpäter berfam; metten ft4 in ben faifetltdjjen Slppartement« fämmtltdpe ©ouberäne, mit 3lu8na$me be« Äöntg« Bon ©ad&fen, ben ber 3)tonard& f^on am ©aljn&ofe Begrüßt ^atte. 2luc6 bie gürften brüdften bem äßonar^en t$r innigfte« Söetleib au«.
SDie 3a&t ber Srauerfunbgebungen ift eine ganj unenbtidje. ®ie ©emeinben, Äird&enborfte^ungen, S8ejtrf«= Vertretungen, Stnftatten u. f. W. ^aben S8eiteib«Eunb= gebungen Befc^loffen. SDer ©angratlj be« (Säubert» bunbe«, ber 9tieberöfterret<$tfd?e ©ängerbnnb, ber Gentrat= Sluöföufj b:r Oefterreid6ifc6en ©efeflfe^aft »om SEßetfjen Äreuje, baS SBtener gretroiUtge 3tettung«cort>«, bte Sittgemeine spolitlinif, ber 2terjte»erein, ber SDonau»er= ein, ber Oefierreic&itdje ®tfenba§n6eamten»erein, bie 3lrmenrat^«=6onferrenj in £i&in8» bie S8ertoaltung ber
Liether au«, unterwarf ba« Sogi« einer grünb= lidhen Söefidjtigung, inbem fie fich bemühte, bie ©eele be« Qfnbioibuum« nach feiner Seben«roeife ju erfahren.
©nrnal auf ber ©traße, notierte fie bann Jorg« fältig bie gewonnenen einbrüefe, in ber 2lbftd)t, e«, roenn fie eine Slnjahl mögtidher ©atten oer= einigt haben roürbe, fo einjurichten, um fie biefelben ber Üieihe nach ihrer Softer fennen lernen ju laffen, in bie fie fidh oerlieben roürben, roa« fie nicht bejroeifelte.
2lber bie Anfange ihre« gelbjuge« hatten fte nidht fehr befrtebigt. Dhne fich mit benen aufju-halten, bie bi« über bte Ohren in ben ©chutben ftedenb, niemal« ihre SJliethe bejahlt hatten, roaren bei bem einen bie 3Jlöbel »oH ©taub, roährenb bie offenfteljenben S^ublaben ein ©eroühl ber unju= fammenpaffenbften Singe fehen ließen, unb obgleich er bem ©abinet eine« SUlinifter« jugetheilt roar, hatte fte notiert: „©chledjte« ©efdhäft, feine Orb« nung!" @in anberer umgab feinen ©piegel mit Sicfet« oon Wettrennen, unb auf feinem Sifche hatte ihr fdharfe« Sluge 3ahlmarfen au« bemSpiel» club entbecEt; Daraufhin roar fie entflohen, inöem fie einfdhrieb: Persona grata-bei feiner §au«» meifterin, aber ©pieler!"
Sennoch roeit entfernt, fidh babur<$ entmuthigen ju laffen, überjeugt roie fie roar, burdh biefe« 9Jiittel ben ©djlupfroinfel eine« ibealen Sunggefellen ju entbecten, ber fähig roar, ihre Softer gliidElich ju
„Uni»erfette" unb »iele anbere jafylreidje auswärtige Vereine §aBeit SCrauerfuitbgebungen öeranftaltet. SDer Sftieberöfterreidjifc&e ©ebirg«»eretn legte al« 3eid&en ber Trauer einen praßtBollen ^canj am ©arge ber uer^ bltd^enen ßaifertn ©lifabetB nieber. ®er ßeiter be« Slflgemeinen öfterrei^ifc^en 3l»ot§efer»ereine«, ®octor ©rünner, überbra^te bem protector be« Sßereine«, 6rj» ^erjog Rainer, »erfßnlicö bie Seileib«funbgebung feiner ©tanbe«genoffen. 3n Bielen Äird&en ber S]Bro»tnjftäbte unb im SluSlanbe rourben ©eelenmeffen für bie Ber« BlicBene Kaiferin gelefen. 3n ©etinje blieben auf Befon* beren SSefe^l be« gürften Dlifolau« fammtlic^c «Staat«» ämter <Sam«tag nachmittag« geWloffen.
3n allen euroBäifdjen ^au»tftäbten unb grügeren ©tobten be« Sluälattbe«, foroie ben fämmtlidjett ©täbte« Oefterreid>=Ungarn« unb felbft in jafylreid;en fleineren ©emeinben be« 9teti$e« finb £rauergotte«bienfte unb anbere Srauerfeterlithfeiten abgehalten worben, welche alle eine jahlreidje SöetBeiligung ber SBebolferung auf« Wiefen. ®ie ©tatt^altereien aller Äronlänber halten jahlreidje 3lbreffen unb SDeputationen Bon Körperhaften, Betreffenb £rauer= unb SrgeBenheitžfunbgeBungen ent« gegenjunehmen gehabt.
Kaifer SSBilhelm traf ©am«tag nachmittag« um 1 Uhr mit einem ftoffonberjuge ber SIZorbBahn au« Sßerltn ein. 3n ber ^Praterfttaße unb ber jum Sahn« hofe führenben ©trage hatte fich Won um 12 Uhr mittag« ein jahlreichc« publicum aufgeteilt, welche« bie Beiben ©eiten ber ©trafje flanfierte. Kaifer ^rana Sofef fuhr fchon 20 «Minuten Bor ber Slnfunft in SSegleitung ©r. ©jcettenj be« ©eneralabjutanten ©. b. K. ©rafen Sßaar am SWorbbahnhofe Bor. SDer SOlonarch trug bie Uniform be« Kaifer granj ®arbe:@renabier« SRegimente« mit bem Sanbe be« ©chwarjen Slbler=Orben«. 3m ^ofwartefalon hatten fi<h fthon früher ber beutfche 9teich«fanjler gürft Hohenlohe, ber beutfche ©taat«« ©ecretär Bon S3ülow unb ba« Sßerfonale ber beutfehen Söotfchaft etngefunben. Kaifer Wilhelm ftteg nach ©tn« fahrt be«3uge« rafd^ ab unb e« erfolgte bie SBegrüfjung. S)ie Beiben §errfcl)er fchüttelten Borerft bie §ättbe, nahmen bann ihre &üte aB unb fü&ten fich breintat in herjlichfter SZBeife. 2«an Bemerfte hierauf, wie Kaifer SSSilhelm bem Kail'er granj Sofef fein Söetleib au«« brödfte. Setbe ©äfte fuhren fobann mit ihrem ©efolge in offenem 2Bagen in bie ipofburg.
®a« SeichenBegängni« fanb unter ntaffenhafter Söe« theiligung ©am«tag na^mittag« ftatt. Schon um 4 Uhr früh hatten fich ßeute in ber 2tuguftinerftra§e aufge« ftettt. St« 9 Ul;r Bormittag« hatten fich f^on fo Biele aufgeftellt, ba§ bie fpäter Kommenben um btefe Bei ber 3llBrecht«rampe jutüifgewiefen würben. ®er 3utritt jur 3lufBahrung«ftätte Bolljog fich in Boiler Orb« nung. 3n ben ©trafen, welche ber Seichenjug ju paffteren hatte, waren fchon Bormittag« bie ©ehfteige bicht Befe&t. 3n ber ©tabt unb auf ber SRingftra&e herrfchte rege« ßeben unb SErei6en; üBeratt gaB e« freie ©olportage für bie Serfäufer Bon ®rinnerung«blättern u. f. ro. SDie Hofburg würbe mittag« Bollftänbig abge« fchloffen, SicherheitSwachen unb öurggenbarmen Befeuert alle ©ingänge. Sßon 12 Bi« 1 Uhr läuteten fämint« liehe Kird^englocfen SEBien«. ®ie SWenfchenmenge Eintet bem spolijeifpalier ftanb Bereit« Kopf an Kopf gebrängt, Bon ber 2»ichaeler= unb 3luguftinertird§e flatterten mächtig« fdjwarje gähnen herab, alle J&äufer waren mit Strauer« fahnen gefchmücft, Biete Salfone unb ffirter fchwarj
madjen, hi»e fie befdjtoffen, an biefem Sage Da« frieblidhe öiertel um ben Susembourg=@arten ju erforfchen, unb bie 'Jiafe im äöinbe, fchritt fie bie ftattliche Läuferreihe ber Kue de Assas ab, auf ber Suche nach ber famofett 2luffd)rift: ,,3ung« gefellenroohnung ju oermiethen. 2lu«funft ertheilt ber Sortier."
©nblic^, gerabe gegenüber bem ißalai« Sujem« bourg, bemerfte fie ba« befeeligenbe Safelchen an ber St|ür eine« au« fchönen grauen Steinen erbauten §aufe«, ba« fidh majeftätifd) erhob; mit ängftlidh poetjenbem $erjen trat bie Söiutter Valentinen« in eine lu^uribje Soge unb fragte bie L<ni«meiftetin, eine bide grau, bie mit ber Seetüte eine« Romane« befd)äftigt roar:
„©ie haben eine Qunggefellenroohnung ju oer» miethen?"
„Saroohl ... im erften ©toef ... auf ben Löf hmau«."
„3Bie ift benn ber ^cei«, roenn ii^ bitten barf?" „Sichthunbert granc«; fünfunbjroanjig granc» SBaffer, fünfjig granc« Seppich." „Äann man fte fehen?" SieLaužmeifterin fchloß ihr Sudh unb fagte: „Sch roerbe ©ie Shnen jeigen." Slber inbem fte fiel) mit Slnftrengung er^ob unb ben ©chlüffel oom ©rette nahm, forfchte fie -,,©ie ift bodh nicht für ©ie?" „©eien ©ie unbeforgt," antroortete SUlabame Sennier lebhaft; „fie ift für meinen Steffen, einen
tradiert. Tie ©aSlaternen waren in Trauerflor unb fchwarae (Stoffe gefüllt, unb bie flammen, welche fd&on in ben Sormittageflunben angcjünbtt waren, lobten büfler unter ihrer Umhüllung. 9?at$miUag« riicfte baž SRilitär in bie abgefperrten ©treten unb grenaU bie ungeheuere SDJenflhenmenge in einer geraben Sinie gegen ben freigehaltenen gahrweg ab. 3nbeffen begann fleh eine auf bem Sllbrech(«pla&e errichtete mächtige Tribüne nach unb nach 3" füllen, auf ber 2ll6reeht«rampe ftanb eine gebrängte SWenge, alle genfter unb Salfone, ja fo* flar mehrere flache Tächer in ben »om Trauerzuge ju paffierenben ©trafen unb auf bem «Reuen äRarfte waren »on bichten 3ufchauerrethen gefüllt, ernfl uub würbig harrten biefe ungejahlten Taufenbe burch ©tunben ruhig auf ihren spiäfcen au«, um einen Slief auf ben Trauer» 3ug werfen ju fönnen, Welver bte tobte Äaiferin ju ihrer lefcten SRuheflätte in bie Äaifergruft geleiten feilte.
311« um 4 Uhr alle Äircherglocfen ju läuten Begannen, jum Reichen, bafe ber Seiebenaug »on ber Hofburg abgieng, jttterte eine tiefgehenbe SeWegung burch bie bichtgebrängten Staffen, unb lautlo«, aber mit ftchflicher ©pannung, wenbefen fich aUe Äßpfe ber Dichtung ju, au« Welcher ber Traueraug fommen mußte. 3n ber im Geremoniell »orgefchrieBenen Orbnung nahm ker 3ug feinen SZBeg über ben Surgplafc, 2Rid§aeIer» unb SofefSplafc, burch bie Slugufliner» unb Tegethoff* flrafee ju ben Äapusinern auf ben «Reuen 2Warft. &nU Blßfeten Raupte«, in fchweigenber Trauer liefe bie3ufchauer= menge ben Seidpenaug »affleren, unb erft lange, nach» bem bie Trauerceremonie »orüber war unb bie Pforten ber Äapusiner fich gefchloffen hatten, jerftreuten fidh allmählich bie bichten, auf einem fo engen Maume ju= fammengebrängten ©chaaren.
©ine grofee Slnjahl ber Trauergäfte war, ber Sin» orbnung entf»re<tenb, bereit« in ber Äapusinerfirche an= Wefenb, al« ber fieichenjug anlangte. Unmittelbar nach Äaifer SBilhelm, ber bie Uniform eine« f. u. f. ©ene* ral« ber 6a»aDferie trug, folgte Äaifer gran3 Sofef in SRarfchaUSuniform. Ten beiben Äaifern folgte bie engere faiferltche gamilie, nämlich Äronprinseffinwitwe ©tefanie, ©rjherjogin (SlifaBetf) 2Rarie, sprinjefftn ©ifela »on Saiern, Sßrin3 Seo^olb unb Sprinj ©eorg »on Saiern, ©rjheräogin Süiarie Salerie, bie erjheraoge ftranj ©al= »ator, Subwig Sictor unb 3ofef Sluguft, £eraog Äarl Theobor, £erjogin 3Raria 3ofefa, £eraogin (Slifaheth, Serjogin 3Karie in Saiern, bie £erjoge Subwig, ©ieg= trieb unb ehriftoph in Saiern unb gürft Thum unb Taji«. — 3m Oratorium hatten fleh bereit« »erfarn» melt: <Prin3regent Suitpolb »on Saiern, bie Äßnige »on ©adhfen, SRumänien unb ©erbien, ber Äronprina »on Italien unb ©rofefürft Slleji« »on SRufelanb, ferner bie Herren grana gerbinanb unb Otto mit erjherjogin 3Rarie 3ofefa, ber (Srjhersog gerbinanb Äarl, bte ®ra= herjoginnen Sparte Therefe, DRaria Slnnunctata unb Slifaheth Slmalia, eraheraog gerbinanb ©rofehcraog »on ToScana unb graheraogin Sllice ©rofeherjogin »onToS« eana, (Sraherjogirt Slnna, bie (Stiheraoge Seopolb gerbt» itanb, 3ofef getbinanb, speter gerbinanb, Heinrich gtrbk itanb unb Seopolb ©alöator, bie @raher3oginnen Slanca, aWaria 3mmaculata, SRaria «Raineria, bie (Sraheraoge Subwig ©aleator unb griebrich, bie ©raherjoginnen SfabeHa unb «IRaria ©hrifüna, ©raheraog Äarl ©tefan» ©raheraogin «IRaria Therefia, bie (graheraoge (Sugen unb Sofef, eraheraogin Gletilbe unb bie ©raheraoge ernft unb «Rainer, fchliefelich ber Äron»rina »on ©riechenlanb,
jungen 3Jtonn, äu&erft liebenžroiirDio unb — teic^!"
Unb ba fte bie ^aužmeifterin fdjmunjetn fa^, fegte fte, roährenb fte iiber bte Steppe folgte, mit einneljmenber Stimme ^inju:
„®er SDtieter, ber fte oerlägt, roar rooljl fe^r
anftänbig?"
„^ert Sonpton ? . . . rief bie corputente grau aus, „ad), ic& bin ganj untröftli$, bag er aužjie^t." „©irflid^ ?"
„Sin fe^r gefegter, ruhiger £err, fe^r orbnung«» IteBenb, nie im SRüdftanbe mit ber 3Jtiete. Unb tjoflicf)! . . . Söenn ic^ 3|jnen fage. bag er nie« mal« ausgieng, o^ne fic^ nac^ meinem Sepnben in erfunbtgen."
„SBatum jietjt er benn aus?" „©ein SDienfi ruft i^n in ein anbere« Viertel." „21^ ... er ift rooljl Seamter bei ber^ofl?A „Stein," antwortete bie ^ausmeifterin, indem fte bie $I)üre öffnete, „er ift jum ©ecretär ber ©emeinbeoerraaltung oon SBatignolle« ernannt roor» ben . . • am anberen @nbe oon 5|3ati«."
Stuf ber ©djroetle fte^enb, rief grau Sannier
au«:
„(Sine fd^öne ©teKe!"
„Of)! ja, SDtabame! . . . günftaufenb granc« , . . unb bie (S^ren!"
S)te SDJutter Sßalentinen« füllte einen fleinen ©dOauer be« ©lüde« jroifc^en itjren ©^ultetn. S)iefer ba jum Seifpiele festen rco^l alle erforber»
ber ©raheraog »on ©a<hfen;ßohurg, ©eraog SRifolau« »on SBürttemherg, Sarina 2U6ert »on Belgien, ber gürft »on Bulgarien, bie ®r6grofeheraoge »on Saben, ©a<hfen* SBeimar, Dlbenburg unb 2Recflenhurg:©treli6, bie sprin» aeit ehriftiait »on ©chle«wig=£olftein, Tanilo »on 3Ronte» negro, Slt&ert »on ©achfen^Slltenburg, SSBilhelm »on ©chaumburg^Sippe, ber erht>rina »on Hohenlohe unb prftin Taji«.
Slufeerbem fafeen im Oratorium ber fleine ®r3= herjog Äarl, ber ^eraog unb bie fieraegin »on sparma, Infant Ton 3llfonfo, 3nfantin 2Raria be loS Xere«, ber $er3og »on Sllenjon, spriitaeffin üRarh »on §anno» »er, bie gJrinaen sphili»», Seopolb, Sluguft, Seopolb Sluguft unb Subwig »on ©achfemSohurg, gürft ^eim rich XXIV., ŽKeufe, sprinj Sllhrecht 3« ©chaumburg= Sippe unb fonflige ©tanbe«»erfonen. Slufeerhalb ber Äitche war unter btn Trauergäften auch ber gewefene ÜRinifterpräfibent ©raf ©aftmir SBabeni bemerk worben.
Ter Äaifer ift »or 6 Uhr abenb« »on ber $of» Burg nach ©chßnhruttn gefahren, um bort in ftiHer 3urüdfgeaogenheit bie Saft biefer Tage 3« üherwinben. »om beutften fiaifer, »on ben atter^öchften unb hßchften £errfchaften hatte fich ber SlRonar^ bereit« in ber Jpofs Burg »erabfehiebet. S0et bem gamilienbiner, welche« um 6 Uhr iu ben ©tefanSappartement« ftattgefnnben, unb bem bie meifteu frentben gürftlichfeiten 3uge3ogen waren, hatte ftch ber Äaifer burch ben Srshersog granj gerbinanb »ertreten laffen. Ter König Sllhert »on ©achfen nahm an bem gamilienbiner nidht theil, fon» bern war gleichfalls nach ©dhßnBrunn gefahren, um feinem faiferlichen 3ugenbfreunbe in ben erften fchweren ©tunben nach ber Seichenfeier an ber ©eite au flehen.
Äaifer 2Bilhelm hat ©amötag abenb« bie SRücf» reife nach Serlin angetreten, er war Bereit« um 3/49 Uhr im £ofwartefalon be« SJorbBahnhofe« etfdjienen. Officielle aSeranflaltungen fanben hieBei nicht mehr ftatt.
ein grofeer Theil ber fremben gürftlichfeiten hat bereit« ©am«tag ahenb« wieber SBien »erlaffen unb feie ŽRiicfreife angetreten. Um 10 Uhr abenb« ift ber Irinas regent Suitpolb »on ©aiern nach SlRünchen aBgereifl. Um 9 Uhr ahenb« ift ber Äton»rin3 »on Stalieit Sßictor emanuel ebenfall« mit ber SBeftBahn »on SBien aBgerei fl. ©rofefürft Slleji« »on SRufelanb hat fleh um 10 Uhr abenb« mit ber grana 3ofef«Bahn nach ÄatlSs hab aurüefhegeben.
Tie „SEBtener Leitung" »erßffentlicht bie ©tif» tungSurfunbe be« Slifabethorben« uitb ber bamit »et&unbencn (gltfaBethmebaille. ®iefer Orben foil ein blei&enbe« Slnbenfen an bte ®ahinge» fchiebene fein, au beren erinnerung fowie au ©hren ihrer 9Zamen«»atronin, ber heiligen eiifaBeth »on Thürin» gen, ber Orben feinen SRamen erhalten hat. er ift gefliftet, „um grauen unb 3ungfrauen, welche in ihrem Söerufe 33or3Ügliche« leiflen ober auf humanitärem, reli» gißfern ober »hilanthro»ifchem ©ebiete fld^ um ba« aH» genteine 2Bohl »erbient machen", etn flihthare« ÜRerf» mal faiferlicher ^ufriebenheit unb faiferlidhen 2Bohl= wollen« suwenben 3U fßnnen. Ter Orben Befteht au« brei ©raben: bem ©rofefreuae ber I. eiaffe unb ber II. eiaffe. Ta« Otben«3eid&en ift ein golbene« (für bie II. eiaffe filßerne«) nach aufeen in awei Sogen unb eine 3acfe au«labenbe« Äreua, »on einem weifeen email» Pfeil burchaogen. e« hat ein golbumranbete«, weife
liefen (Sigenfc^aften ju befigen, um ju oerbienen, i^r ©c^roiegerfo^n p roerben. 216er beoor man ein Urteil abgab, mußte man bie 2Bof)nung fetien. ®a« alte ©pri^roort ein roenig oerbre^enb, ba^te SDtabame öannier: „©aße wir, roie 5Du rao^nft, unb id^ roiß SDir fagen, roer ®u bift!"
3n bem ©alon unb bem ©^lafjimmer, au« benen ba« fleine 2tppartement beftanb, ^errfd^tc eine oollfornmette Orbnung, unb nidjt« oerriefjt Unrein» lic^feit, 9kd)läffigfeit ober bie oert)ängni«ooae Seibenfdjaft be« ©piele«.
2tber plö^tic^ routbe bie ©efud&erin oon einet Slngft erfaßt.
Sin fo mufterljafter 9J^ann mar oictlcic^t fc^on über bie erfte jugenb ^inau«?"
Unb inbem fte ba« 2ob ber Sequemlic^feit be« 2ogi« unterbrai^, bemerfte fte, jo nac^läffig at« möglich:
„®r jdjeint bereit« ein geroiffe« 2ttter ju ^aben, ber gegenroärttge 9Jtietber?" „dreißig ^a^re faum." SDie SBitroe t)ätte bie gute, bide grau am liebften umarmt, aber fie t)ielt ftd^ jurüd unb gieng entjüdt oon bannen, inbem fte einfad) notierte: „Songion, 9?ue b'ätffa« 80, ber feltene S3ogel!"
III.
Dfjne i^re 9ta^forfc^ungen nod^ roeiter au«» jubefynen, fe^rte fte nai^^aufe jurüd.
S5iefer ^oc^anftänbige junge Stflann, fo allein in
emaillierte« 2Rittelfelb, welche« auf ber Sorberfette ba« »on einem $eiligcnfdjetne umgebene unb »on einem Äreuae üherfdpwehte Silbnis ber heiligen eiifaBeth »oti Thüringen in ©olb, auf ber 9iücffeite bie auf einem 3weige Blühenber SRofen ruhenbe 3nitiale „E", Beibe« in ©olb ausgeführt, im Weifeen gelbe aeigt. Slu« ben »ier Äreu3e«winleln, gleid&fam »on bem äRittelfd&ilbe au«gehenb, wachfen 3>»eige her»or, welche grün emaillierte Slätter uitb in email ausgeführte 3tofen tragen unb Bt« aur $ßhe ber Äreu3arme reichen. UeBer bem Äreu3e ift eine golbene ©d&leife angebracht, an welcher ba« Orben«Banb Befefltgt ift. ®a« erfte ©rofefreua biefeS grauenorben« würbe „in banfbarer Slnerfennung ber ber Äaiferin in ber TobeSflunbe geleifteten, au«geaeichnet treuen, aufopfernben unb hingeBung«»oUen TienfleHer @räfiit^©3tarah »erliehen.
pte cJmfmtö ber pnitf^cn Partei in ^fdermarß
^at einftimmig folgenbe @ntfd)liefjungen gefaßt:
1.	S3on ber oollen Uebereinftimmung mit bem parlamentarifc^en SBerbanbe ber SDeutfc^en 33olf«. Partei überjeugt, gibt bie Seitung ber ®eutfd)en SSolfSpartei in ©teiermarf ber beruhigten 3"oer= fidjt 2tu«brud, baß bie beutf^üolflidjen Herren 3teic^«rath«abgeorbneten bie plumpen unb taftlofen SBerfuctye bur^freujen roerben, bie barauf gerietet ftnb, ba« ganj Defterreid erfc^ütternbe Sreigni« oon ®enf in ben öannfrei« ber politif ju jerren. Stid^t nur ber oberfte oerfaffung«gemäße (Srunbfag, bie Krone oon ben polifd&en Kämpfen unberührt ju laffen, fonbern audt) bie natürlichen ©efü^le ber 5ßtetät roerben oon jenen rüd|idjt«lo« »erlebt, bie oor einer auf bie ©emüth«rotrfungen be« Srauer« falle« gerid^teten ©peculation ni^t jurüdfd^euew unb bie Sragöbie im Äaifer^aufe für felbftifd)e 3roede au«jubeuten fudjen. ©oroo^l ben ©laoen unb Dfficiöfen, bie itjre grieben«mahnungen oer« fehrterroeife an bie SDeutfd&en richten, um biefe jum S3erjid)te auf i^r 9te^t unb jur Slnerfennung ber flaoifdjen ©roberungen ju beroegen, at« auch oielleicht etroaigen beutfdhen Parteigruppen gegen» über, bie einen Söorroanb jum 9tüdjuge gerne be« nü§en motten, roerben bie beutfehberoußten 2tbge» orbneten unb Sßähler, im oollen JBerftänbniffe für ihre ernfte gefd)id)tlid)e Stufgabe, bie buret) ©tim« mungeit nid^t oerrüdt roerben fann, bie Pflicht be« feflen SSBiberflanbe« erfüllen.
2.	eine 23eränberung ber politif^en Sorau«» fefcungen ift feit ber legten Tagung be« 9?eicl)«= rathe« in feiner SEBeife eingetreten, unb e« beftehen in«befonbere bie tfchechifchen ©prachenoerorbnungen nad) roie oor; e« fteht ferner für Klarblidenbe feft, baß im Stbgeorbnetenhaufe eine Mehrheit jur par» lamentarifchen Jöerroerfung ber in alten Sfjetlen unoerbefferlidhen ungarifchett Slu«gleich«oorlagen, bie Oefterreich ju einem SafaHenftaat Ungarn« er» niebrigen unb un« roirthfchaftlich ungeheuer fchäbigen roollen, ni^t erjielt roerben fann unb baß bie fdjroanfenben einroenbungen ber an ihre politifdjen Sortheile gebunbenen 3Jtajorität«parteien lebiglic^ ben 3roed oerfolgen, bie ®eutfchen in eine gaüe ju loden. SDa fomit bie ©rioagung, ob hinfidhtli^
in ^ari«, roar großen (gefahren ausgefegt unb fonnte jeben Stugenblid bie ©efanntfehaft irgenb einer Äofette madden, bie ihn unfehlbar in« Unglüd ftürjen roürbe. e« roat feine geit ju oerlieren! Unb auf einem eleganten, grauen, mit einem fd&malen, jchroarjenSRanb eingefaßten Rapier oon fehr biftinguierter ©irfung fchtieb SDtabame Sannier:
„Sitein $err! Sine Unbefannte, bie ©ie achtet unb bie ftch für ©ie intereffiert, roie ©ie e« oerbienen, roürbe fiel) glüdlich fdjä&en, etwa« ju ihrem ©lüde bei« tragen ju fönnen.
e« ift nidjt gut, baß ber SUtenfdh allem fet, er muß fein Seben mit bem einer gran oereinigen, bie burd) ihre Slnmutf) nnb ihr Sögeln bie ein» förmigfeit be« SDafein« ju erheitern oerfteht.
©ie bürften fidjerlich leiben unter ihrer herein» famung, unb ba fie ein fehr ernfthafter unb anftan« biger junger 3Jtann finb, fo trauten fte ohne ßroeifel nadh bem ©lüde ber ®he-
Kommen ©ie ©onntag, um 2 Uhr nachmittags in ben Sujembourggarten. Stuf ber Sanf oor ber ©tatue ber Königin Sertfja roerben ©ie an ber ©eite ihrer SDtutter eine herfon oon (Snietjung ein reijenbe« junge« SDläbdjen erbliden — braun große Stugen, hübf^e Stafe, fleinen «Dtunb, — unb fte roirb 3^nen gefallen, beffen bin ich ficher.
. ©ine unbefannte greunbin, bte ©ie gerne glüdlid) fehen roürbe."
4
„jtettSMre if**»*"
1898
bež ungarifcfjen Služgleichež eine jeitroeilige Unter» Brechung ber Obftruction angejeigt fei, entfällt: fpridEjt bie Seitung ter Seutfchen Solfžpartei in ©teiermarf im Mamen ber beutfchnationalen SSBähler« fdjaft unb jroeifellofer Uebereinfttmmung mit ben Herren Mei<h«rath«abgeorbneten ber Sartei bie Ueberjeugung au«, baß ber Kampf gegen bie Me« gierung mit aßen Mitteln ber Obftruction ununter» broken fortzuführen fei, fo lange bie ©pralen« oerorbnungen beftehen. ©omit ift bie Obftruction inžbefonbere audh gegen bie ungarifchen 3tužgtei<h«« oorlagen ju betreiben unb ein oorbereitenber par» lamentarifcher SluSglei<h«auSfdhuß felbftoerftänblicf) nidht ju befchicfen. Sluf bie Megierung fällt bie oolle Serantroortung füt bie folgen, toenn fie ben MeicbSratb oerabfct)ieben unb bem SluSgleiche im oerfaffung«roibrigen 2Bege eine ungefeglidfje ©eltung oerfchaffen follte.
pergut ramonfantemus ift ber ^fetttb!
Sßon Äarl ©roll, Berlin, ©in große« SBarenljau« foil erbaut roerben unb eine Slnjahl alter, oerblidhener, eingefdhrumpfter Käufer finb bereitž roeggeräumt roorben. Um auž» reidhenbe gunbamente für ben Meubau ju geroinnen, mußte man tiefer graben unb ftieß babei auf Ueber« refte ber einftigen SBallmauern. Siefe roaren burd) bie Qahrtaufenbe hinbutch fo oerhärtet, Siegeln unb Mörtel hatten ftch berart feft umflammert, baß bie träftig gefdtjroungenen Spighauen beinahe oerfagten. Sie überau« mühfelige Arbeit erregte baž Qntereffe müßiget 3ufd)auer. Sei mir fteHte fich jeboch un« roillfürlich ber ©ebanfe ein: Könnten bteSeutfch« öfterreidher, biefe haHroerfchütteten ©runbmauern bež Sonaureichež, baž nun in einen Sajar bet intereffierten Mationalitäten umgeroanbelt roerben roitb, boch bie gleiche ^ähigfeit unb SGBiberftanbž« fähigfeit beroähren. Qa, roarum jerftört man biefe Kernmauern, ba man both nicht eine tiefere gun» bierung bet ©taatžmacht bejroedt, oielmehr in bem föberalifttfehen glugfanbe genügenb §alt ju finben glaubt? ©ž ift boch ein merfroütbige« technifdhe« Ungefdjicf, bie fdhon oorhanbenen ©runbmauern ju oerroerfen unb mit ben jermürbten Slbbrudjfteinen bež Qagellonenreichež unb bež Srjemižlibenftaatež, foroie mit faulem Stammholj einiget nie jum Soll« trieb gelangten 3roergoölfer ein faum äußerlich ju» fammengehaltenež SBarenhau« ju errieten. Ser Saumeifter muß förmlich barauf fpeculieren, baß ihm biefež unfolibe, jum ©infturje oorbereitete ©ebäube einež Sagež roieber um einen Spottprei« roitb aužgeliefert roerben.
fenne biefen unlauteren Saumeifter, ber ©efchäfte mit foldhen fünftlichen Muinen treibt, Sölfer unb Meidje banferott macht! ež ift ber raublüfterne Ultramontanižmuž, ber immer roieöer biejenigen täufcht, bie fiih täufchen laffen roolien.
äßenn ein Srei« au«gefegt roürbe füt bie Sluf« gäbe, roie unter Senügung ber heutigen 3ufiänbe Oefterreichž am beften ein breißigjähriger Krieg roieber ju infjenieren roäre, bie Höflinge unb bie Solf«oerführer bež ©lericaližmuž müßten biefen Sreiž geroinnen. Sa bie confeffionelten gragen in unferem Jahrhuuberte nicht mehr im Sorbergrunbe flehen, gilt ež, bie nationalen Seibenfchaften bet minber entroidelten flaoifchen Sölferfchaften ju ent«
Sie brei Sage, roelche Maöame Sannier oom ©onntag trennten, rourben ihr lang roie Saljrhun» bette, unb niemals roar ein ©eheimniž — benn fte hatte ihrer Softer nidht« gefagt, au« gurcht, fie ju fränfen — mühfamer ju berochten geroefen; bei Sage ^atte pe ba« gieber unb bei Macht Slip« brüdfen.	, . „ „
©nblidh bennodh rüdte et heran, btefer famofe ©onntag«Ma<hmittag, unb nachbem fte bie Soilette Salentinen« mit einet ungeroohnten Slufmerffamfeit überroact)t hatte, führte fte ihre Softer an ben Ort be« Menbenjoouž.
et roar entjüdfenb an biefem fdjonen October« tage, ber feijöne ©arten! Sluf ber Seraffe figenb, am guße bež Södels ber Königin Sertha, betrachtete Salentine, ohne baž Sebütfni« ju empfinben, ju plaubetn, etroaž roehmüthig geftimmt burd) bie blaffe ©onne, beren Strahlen fidh einem ""W5 thuenben Sichtregen jerfplittem, nach einanber ben roinjigen ©ee mit feinen plätfehernben Springbrunnen, bie roeiße, fteinerne Meilje ber ©emalinnen oon Monarchen unb bie mit feltenen Sflanjen gejierten Seete. Unb bte Slugen unb bie Sippen bež jungen Mäbchen« lächelten biefem Silbe entgegen unD fan« beu baž Seben angenehm in biefet lauen Suft.
Sludh bie jufünftige©cljroiegermama fagte nicht«; aber mit gerunjelter ©tirne blidte fie nad) recht« nnb nach linfž, um in ben ©ruppen bet Spajiet«
flammen, pe burdh ba« moberne ^afobinerroort ber „©leidhroerthigfeit" bet culturnährenben unb ber culturjehrenPen Menfchenftämme mit einem ©rößen« roahn ju erfüllen, ber ju ber oerlogenen Seftialität eine« M a f f e n « M e r o erroä<h«t. Micht oon roaffentüchtigen Sölbnern fann man heute bie ©e« roiffenžfaat be« beutfdjen Solfe« in Oefterreidh, beffen gortfdjritt«arbeit, jertreten laffen. Man nimmt be«halb ju bem nationalen ©eroalthanfen ber Slaoen feine 3uflucht, naihbem jahrelang mit fchroinbenbem Erfolge oerfudht rourbe, bie ®efinnung«>Seft im beutfehen Sager ju oer&reiten. Sie ju Stanb unb Slünberungen fühtenben Söbel«3luflaufe in Srag unb ähnlidhe Srutalität«=3lcte in anberen Orten Söhnten«, in Saibadj u. f. ro. haben große Slehn« lidhfeiten mit bent Sorfpiele jum bretßtgjährigen Kriege, eine ungefättigte 3erftörung«luft, ein infer« nalifchet $aß gegen bie beutfehe ©ulturorbnung tritt un« hier überall entgegen unb ber flooenifdhe ©eiftlidje, ber beutfdhe Slbel««Menegat übernehmen bei ben §affe«au«brüd)en gegen ba« Seutfdjthum am liebften bie gührer« unb §egerrolIe, ber Seutfch« clerifale jebod) jene be« Seträther« an feinem Solfe. Sdhnöbe ©eroaltthätigfeit unb roiberliche §eud)elei fließen einen Meuchelmorb gegen ba« beutfd)na« tionale ©eroiffen. Siefe« galfdjfpiel roirb immer bur<hfi<htiger unb unoerfjhämter. Sa« ©ift be« Balb national, balb antinational fiih geberbenben JefuitiSmu« burdhra«t ftet« heftiger ben jerrütteten Körper Oefterreich«, unb nur jene finb bagegen gefeit, bie muthig aužrufen: „Set U11 r a m o n« t a n i« m u « i ft unfer geinb! Sorroärt« im beutfehen Sreueglauben!"
^oMtfäe ilunbfd)au.
Mut nodh eine SBod^e trennt un« oon bem pieberjufammentritte bes oflerrei^ifdjett ^leidis-ratfles. Seine erfte Shat roirb bie SBat)l be« Srä« fibium« fein. Sa berfelbe nätnliih nic^t unterbrochen, fonbern gefdjloffen rourbe, muß ba« Sräjtöium neu geroählt roerDen. e« rotrb allgemein angenommen, baß fid) bie Mehrheit entfdhließen roirb, ba« alte Sräfibium roieberjuroählen. Sie Minberheit roirb roahrfiheiiilidh leere Stimmjettel abgeben. Sa burd) ben Seffion§|d)luß audh alle Slnträge, roelche in ber oorigen Seffion eingebracht rourben, hinfällig finb, roirb bie Obftruction befonber« bie Minifteranflage gegen ba« eabinet Sabent, foroie bie Slnträge über bie Slufhebung bet Spradfjenoetorbnungen neuerbtng« einbringen roüffen. ©letih in ben erften Sigungen follen audh bie SBahlen für bte Ouoten«Seputationen oorgenommen roerben, roa« aber bie Oppofition oer« hinbern roill.
Mit bet einberufung be« Meiihžrathe« tauchten audh naheju gleichzeitig oerfdjiebene £tifen-gerügte auf. So roußte bie „Solitif" au« ilöien ju berichten: „5Bie roir erfahren, befteht in Megierungžfreifen nidht bie geringfte Hoffnung, baž parlament „actionSfähig" 8" madjen. Unter biefer Soraužfegung rourben aui| thatfächliih bie Ser« hanblungen jroifchen ber öfterreidjifchen unb un« garifchen Megierung geflogen. SBeiterž roirb mit» getheilt, baß §anbelžminifter St. Särnreithet, in ber fieberen Ueberjeugung oon ber erfolglofigfeit bež Serfucbež, bie beutfehen Oppofttionžparteien unter ben obroaltenben Umitänben jut einftellung
gänget, bie langfam famen unb giengen, ben er» fehnten Seroerber ju erfpähen.
Slöglid), unfähig, ihre Slufregung ju bemeiftern, flüfterte fie, inbem fie i^re Sochtet frampfhaft am am Slrm faßte:
„Sa« ift er!"
Ueberrafcht fuhr Salentine au« ihrer füßen Sräumerei empor:
„2Bet benn?"
„Mun, berjentge, benn Su heiraten roirft!
Sort redjt«! . , . ©et junge Mann, ber un« fo aufmerffam beobachtet! . . /
»Oh! Mama . . . Mama! . . ."
Unb ba« junge MäDdjen begann ju lachen, mit einem reijenben, aufrichtigen Sachen, ba« fich oon ihren fchönen Sippen löste, frgftallbeH unb perlenb, roie ba unten bet Springbrunnen be« Saffin«.
IV.
Stet Monate fpäter rourbe Marcel Songton, hingeriffen oon bem heiteren 3auber Salentinen«, ihr ©atte; aber felbft in ben beften §erjen ift bie menfchlidje eitelfett in bem Maße lächerlich, baß ber glücfliche Mann noch immer na<h bem Mamen ber greunbin forf^t, bie feine Serbienfte fo roohl ju fdjätsen geroußt hatte.
ber Obftruction«taftif ju beroegen, feine Semiffiott bereit« gegeben hat. Math bem Scheitern ber oot« au«fid)tli(h feht furjen Meich«rath«campagne follett nodh anbere Serfd)iebungen im ©abinete, unb jroar nach reiht«, eintreten. Meben Sr. Särenreithet foil auch eifenbahnminifter Sr. o. ©ittef aužfcheiben; ferner foil Unterridjtžminifter ©raf SglanbUMheibt ben Statthalterpoften in Steiermarf übernehmen. Ueber bie Sefegung bež erlebigten Minifterpoften oerlautet noch nichts Seftimmtež. ež heißt nut, baß auf einen berfelben ein Sole, eoentued ein Mitglieb bež Solenclubž, berufen roerben foil. Sil« ©anbibaten roerben genannt: für ben Soften be« §anbel«minifter« Mtlerožfi, für baž Unterricht«» portefeuiHe Sobrcgnžfi, bermalen Sicepräfibent De8 galijifchen Sanbe«fd)ulrathe«; für ba« eifenbah«s amt M. o. Silin«fi. einet anberen Mitteilung jufolge foH füt Särnreithet ffiittef al« ^anbelž» minifter, Stlin«fi al« eifenbahnminifter einberufen roerben."
3>ie jwrtamenfarifdjen l^arleieti haben jum Sheile bereit« ibre erften ©lubfigungen au«gefdhrieben. Set Serbanb ber beutfehen Solf«pattei im Slb« georbnetenhaufe oerfammelt fiih am Sonntag ben 25. b. M. um 7a10 Uhr oormittag« im ©lublocale be« Serbanbe« im Slbgeorbnetenhaufe. Sie djrift» lichfociale Sartei hat ihre erfte ©lubfigung auf ben 20. b. M. beftimmt. Sluch ber Solljug«au«fdhup ber parlamentarifdjen ©omntiffion ber Merten hat fiih anfann« biefer 2ßod)e oerfammelt.
Pent^oUetrei^if^e ^eroerßepartei. Ser Sartetrath hielt am 8. b. M. in SBien unter bem Sorfige be« Sräfibenten £>errn ^ofef gaber eine Sigung ab, bie nicht nur bte Klärung bet feitenž ber ©lericalen infeenierten §eg?reien innerhalb ber beutfchöfterreiihifchen®eroerbeparteibejroe(fte,fonbern
bei roeldljer auch bejüglid) ber geroerblichen Se« roegung roi^tige Sefchlüffe gefaßt rourben. ®ie« felbe nahm folgenben Serlauf: Mach ©rörterung ber in jüngfter ßeit oorgefommenen Sorfälle, inž« befonberž in Sejug auf baž ©g'fdje Munbfchreiben unb bet hierauf alž Slntroort oom Sräfibium bet Sartei erlaffenen Kunbgebung rourbe bem Sräft* bium hinfichtlich feine« Sethalten« einftimmig baS Sertrauen, bagegen ben mit obigen Sorgättgen in Serbinbung ftehenben Sarteirath«mitglieDern ©g, Qleblitf^fa unb 9Begl einftimmig bie Mißbilligung aužgefprodjen unb befchloffen, übet biefe getreu jut Sagežorbnung überjugehen. SGßeiter« rourbe befchloffen, am 6. unb 7. Mooember l. 3. ben fünften ®eroerbe«©ongreß in SBien abjuhalten. $infichtlich ber Seranftaltung einer §ulDigung«feier anläßlich be« Megierung«jubiläumS be« KaiferS roirb bet einftimmige Sefchluß gefaßt, an ben oon ißienern oeranflalteten pomphaften Slufjügen nicht tbeiljunehmen, fonbern oielmehr im Sinne bež SBunfdje« be« Kaifer« bie Jubelfeier burch SBo&fr thätigfeit«acte ju bethätigen, unb jroar but<h ©rünbung eine« gonbeS, oon roelchetn alljährli<S am 2. Sejember UnterftügungSbeträge an oet» armte ©eroerbetreibenbe unb beten SBitroen unb SBaifen jur Sertheilung gelangen. Sementfprechenb roerben Daher bie ©eroerbetreibenben bet Srooinjert Seutfchöfterreich« an bem oom SEBiener ©enoffen« fdjaft«tage für ben 22. September l. oeran« ftalteten ^ulbigungS«gat!eljuge niiht theilnehmen, unb hat Die Seutfd)ö|terreichif<he ©eroerbepartei jebe Sheilnahme hieran unter ^inroeis auf ben oom Kaifer auäbrüdflidh geäußerten SEBunfch, bie geier niiht burih pomphafte Slufjüge, fonbern but^ humane Schöpfungen ju begehen, abgelehnt. ®»e ©enoffenfehaften bet Štooinj roerben baher fchon in nächfter 3eit burih bie Serbanb«leitungen ein« gelaben roerDen, fiih an ben ju obigem 3roedfe eitt« juleitenben Sammlungen jut ©rünbung eine« biläumSfonbe« für oerarmte $anbroerfer, beten SBitroen unb SBaifen ju betheiligen. ^ietburch foÖ unb roirb eine bauernbe ©rinnerung an baS Me* gierungSjubiläum gefihaffen. Slußerbem routbe noch befihloffen, an ben Kaifer eine ^ulbigung«' abreffe ju richten. Mad)bem fohin bie ©eroerbe* treibenben ber Srooinjett an feinetlei pomphafte« Slufjügen theilnehmen, roerben biefelben aufgefotbert, theilrocife ober ganj jene Slu«gaben, roeldje felbe burdh eine etroaige gahrt nach SBien gehabt fyättett, biefem gonbe jur Unterftügung §ilf«bebürftiger be« eignen Stänbe« jujuführen. Sie beutfehöfter« reichifihe ©eroerbepartei hofft burch biefe Sefchlüffe foroohl ihre Sogalität, al« auch ben ©rnft für bie Sache befunbet unb im Sinne be« gefammte« beutfchöfterrei<hifd)en ©eroerbeftanbe« gehanbelt haben.
„giftet für bie Heife ins SPatabies."
3eit ber Slbfahrt: ^ebe Stunbe geh* ein 8ug.
Slnfunft: Senn ©ott roill.
greife bet	e.
1.	Staff e: Unft"lb obet Vuße unb Orben«» ?rofeß mit ben brei ©elübben ber Armut, be« ©e» §orjamg unb ber Keuftheit-
2.	(Stäffe: Vuße unb Vertrauen auf ©ott mittelft eine« frommen unb feuften Seben« in ier SBelt.
3.	S1 a | f e: VoHfommene Neue unb Srgebung in ben göttlichen ffiißen, ^Beobachtung ber ©ebote ©otte« unb Stfüllung ber @tanbe«pfli^ten im She» ober SBitroenftanbe.
Huf ber Nücffeite biefe« Settel* befinben fit folgenbe
93 e m e r f u n g e n.
1.	NetourbilletS roerben feine ausgegeben.
2.	VergnügungSjüge gehen nitt ab.
3.	Sie fleinen Kinber, roelte nod) nidjt jum <®ebraud?e ber Vernunft gefommen finb, bejahten *ticf)t«, roenn fie nur im Stoße ber SRutter fid) fiefinben, b. h- in ber fatfjoliften Kitte.
4.	Sie Vaffagiere roerben gebeten, fein anbereS Neifegepäcf mit fid) ju nehmen, als gute ffikrfe, 3»enn fie nitt ben 3»g oerfäumen ober auf ber »Orienten Station, gegfeuet genannt, roo jebe« anbere ©epäd abgelegt roerben muß, eine unlieb» lame Verjögerung erleiben roollen.	.
5.	Neifenbe roerben auf ber ganjen Stnte an jeber Station aufgenommen.
6.	^ebe« ViUet muß ben Stempel ber fjetltg* mad^enben ©nabe tragen, entroeber feit ber Saufe -ober, roenn oerloren, burd) ba« fettige Vußfacrament 4teu oifiert.
7.	Öeber Neifenbe fann roährenb be« SßegeS, -roenn er einen größeren SJkei« na$jal)lt, oon einer niebeten in eine höhere Stoffe umftetgen, hingegen Jnuß ba« Umfteigen in eine nieberere Slaffe al« — lebenSgefäljrlit bureau« mißraten roerben.
Steifet alfo glüeflit i ©ott auf eurem Sßege itnb fein Sngel begleite Sutl
Siefe bie Religion unb ben ©lauben in ben Staub jerrenben SBifte roerben in ber SBallfahrtS» litte ju üRarta ©übel bei Obembotf oertheilt. ©o ein 3ettel fpricht Vänbe!
Jluö $fabt uttb Jattb.
^eränbmtttgM tm ^lecjjfsbienfle. Ser
^uftijminifter ernannte ju ©erifSabjuncten bie ^Aufcultanten Qoljann Sopori« für Sfternembl, Sr. 5ieonf)arb Urftiß für ben OberlanbeSgerkhtSfprengel •@raj, Sr. ©uftao $oUaf für ben OberlanbeS» gerid)tSfprengel ©raj, Sr. SPfjtlipp ©ftöttner Sölen v. 2Billenpred)t für ben OberlanbeSgerittSfprengel ©raj, Sr. ©eorg ^otenfef für SBippat, Sr. granj :Shuile für ben OberlanbeSgerittSfprengel ©raj, 3)r. Šo^ann ©öHe« für ben £>berlanbe«gerid)ts= Iprengel ©raj, Sr. Subroig NaSberger für ben Ober» tanbe3gerid)t3fprengel ©raj, Sr. ÜRartin Sribar für Srad^enburg, Sr. Ottofar Kočeoar Sblen oon Konbenheim für 9Raljrenberg, Sr. granj SKc&ter für ben Oberlanbe«gerittSfprengeI ©raj, Sr. Anton Sorggier für ben ObertanbeSgerittSfprengel ©raj, Sr. Sodann Vager für ben DberlanbeSgeridjtS* fprengel ©raj, unb Sr. ©eorg gajfar für Sfternembl. "Ser Quftijminifter hat oerfeßt bie ©eric^tžabjuncten Ulbert Nitter o. Suftan oon Krainburg nat Satbat, Sranj speterlin oon Sfternembl nat Krainburg, ■3Bilhelm Kronaffer oon Fahrenberg nat Vettau, Uranj ^agobic oon Srad)enburg nac^ ffiinbift* Seiftriß unb granj Nefar oon SDSippad) nach mannSborf.
grnenttttng. £err ®r- Sbuarb © o II 11 f t rourbe jum Secunbararjt am fjiefigen ©ifelafpitale ernannt.
peuffdjes ^offtsfe/l bet freiroiffigen §fener-wcßtr in giffi Šn ber geftern abgehaltenen Sigung ie« rührigen geflauSftuffe« jur Veranftaltung be« genannten gefte«, foroie in ber barauffolgenben 38efprect)ung ber gifammten 2Ritgliebftaft rourbe ber NechnungSabftluß in Vorlage gebracht, roeldjer mit lebhafter Sefriebigung jur Kenntni« genom« men rourbe. Stuf bie ©efammteinnahmen oon über 1700 fl. entfallen Ausgaben oon über 900 fl., fo t>aß oon einem Neingeroinne per 800 fl. gefprodhen werben fann. §auptfätlit ift biefer fdjöne erfolg ben opferroiHigen Bemühungen ber ftet« hilfsbereit ten Samen Sifli'S ju oerbanfen, roeldje im Vereine mit ihren Aujiliar»Sruppen, liebreijenben jungen 'Samen, ba« 2Röglichfte aufboten, ber geuerroehr «inen aitfe^nlid^en ©eroinn ju fitem. Siefer Schutt •tngel, roelche unbeirrbar treu über ba« ©ebenen -ber geuerroehr roadjten, rourbe in ber erwähnten «erfammlung mit herjliten Sorten gebaut unb ihnen Sanf unb Anerfennen burch Srheben oon 4en Sißen unb lebhafte $eilrufe aužgefprochen. ^eftauSfchußmitglieb 3ofef Ä r e 11 prte« ba« große
53erbien?t, roelch?« fi<h ber Dbmann be« geft= auSfchuffeS, SDBehrhauptmann--StelIoertreter gerbi» nanb !ßell<$ uttb feine roacfere ©attin um baS ©elingen beS gefte« erroorben burch fteteS öerroei» len am geftpla&e bei ben Vorarbeiten, unentgelt« liehe Seiftellung oieler guhren unb noch burch oieleS 3tnbere. Sluch anberer üJJitroirfenber rourbe unter mit bem SluSbrucfe herjlichften Sanfe« gebadjt, fo be« humoroollen aRufeal=Sirector« ^uriften flarl 93alogh, be« Sejroinger« be« Sfdjechoroanjenhöupt* ling« Sooth^Seepnee, 9Rafter 2Rac Senef^, jugleidh beffen ^mprefario al« Sraper au« bem fernen SBeften, ferner« be« Sirector« ber fo brolligen 2tf^anti»@rupoe, ^errn 3fofef Krell, unb be« fühnen Deiters unb SircuS-Sirector« Sari S^alon fammt feinen braoeu 2lrtiften. SBebrhauptmann Si^berger roeldher nach langer leibenSooHer Äcanfheit gerne roieber bem Mufe in bie Verfammlung folgte unb lebhaft roillfommen geheißen rourbe, fprach f«»e herjlidje greube über ba« ©elingen be« fd)önen gefte« au« unb erinnerte bie Serfammlung, baß bie Anreger jur Seranftaltung biefe« gefte« bie SBehrmänner Qofef Krell unb Otto oon Sonnen» bürg geroefen. 2lu« bem Verlaufe be« Vielen uu= oergeßlidf)en gefttage« roar mit greube ju erfennen, roie fehr ba« ÜBohl unfer?r roacfecen geuerroehr ber Veoölferung ber Stabt SiKi am $erjen liegt, ba $odh unb 5Rieber, Alt unb ^ung freuöig fein S^erflein beitrug, um bem Vereine einen anfehn» liehen Srtrag ju fichern.
per ^ampf «m bie ^ornßfnme. 2Bir ha6en fdjon öfter ©elegenheit gehabt, Darauf ^in3Uioeifen, roie fleinlich unb gehäffig ba« Sßatentöfterreid)et* thum ben Kampf gegen bie harmlofe Kornblume führt, roelche jum Abjeidjen aüer Seutfchberoußten geroorben ift. Sehr bejeichnenb finb in biefer ^Richtung bie SDtittheilungen ber beutftnationalen „Sinjer 2Rontag«poft", roelte in ihrer legten Kummer fi^reibt: „SinKornblumenoerbot. 2Ran theilt un« mit: Am oergangenen Samstage gieng ein ©rajer ©efinnungSgenoffe mit einer Kornblume gefdjmüdt burch bie Si^mibttborftraße, roaS bem am Saubenmarfte ftehenben äBäijter ber öffentlichen Orbnung burchau« nicht behagen roollte. Senn er nahte fid) bem nichts ahnenben ©rajer unb erfud)te ihn, bie Kornblume entfernen ju roollen, roeldjem Anfinneu ber Angesprochene natürlich nicht entfprad), ba er in. feiner SBeife einfat), roarum er fich oon einem SBadjmanne ba« fragen ber Korn« bluiue oerbieten laffen follte. — Auf biefe un« ganj unglaublich erfdöeinenbe SWittbeilung bin jogen roir Srfunbigungen ein, bie nicht nur bie 9?id)tigfeit biefer SRitttjeitung betätigten, fonbern un« ju unferer großen Ueberrafchung bie 5Reuigfeit brachten, baß in Sinj an biefem Samstage ba« fragen oon Kornblumen polijeilid) überhaupt oerboten roar. ©« etfdjien nämlii^ am Samstage im Saufe be« Nachmittag« in ber SBachftube be« hiefigen Volijei« hauptroai^poften« ein 3Rajor, roelcher ber Volijei melbete, baß er einige mit Kornblumen gefdjmücfte Sioiliften bemerft habe, unb ber biefelben bann erfuchte, biefe 3Relbung roeiterjuleiten, um ein Verbot be« Sragen« ber Kornblumen an biefem Nachmittage, al« bem Vegräbni«tage ber Kaiferin, ju erroirfen, um roie er fich auSbrücfte, eoentuellen, fonft leicht entfielen fönnenben Sonflicten jroifchen ben eine Kornblume tragenben Sioiliften unb ben Dfficieren oorjubeugen. Unb richtig erhielten ba» rauf bie SBadjleute bie SOBeifung, jeben anjuhalten, ber eine Kornblume trage unb ibn ju erfudjen, biefelbe ju entfernen. Saß biefe SBeifung auch befolgt rourbe, jeigt obiger galt. — 2ßir rounbern un« barüber, baß unfere ißolijeibehörbe einem ber* artigen Überhebenben Anfinnen, in bem boch eine Veleibigung eine« ©roßtheile« ber Veroobnerfdjaft unferer beutftnationalen Stabt liegt, fo ohne» roeiter« na^fommt. Ober foüte biefe Verfügung oielleid)t auf eine eiroa erfolgte „ÜRelbung" biefe« §errn 3Rajor« in ber Klofterftraße, roo befanntli^ ba« Statthaltereigebäube fteht, jurüdfjnführen fein? gür bieSmal fei e« genug. Sollte aber biefer §ert 9Rajor oieüeitt auch ein ähnliche« Verbältni« jroiften Sioil unb 3Rilitär h«rgefteßt roiffen, roie eS befanntlid) fchon feit ^ahreSfrift in ©raj befteht, fo braucht er nur noch einige berartige „^Reibungen" ju erftatten unb bann fann ja biefer SBunfd) oieHeidjt in Srfüdung gehen. Vielleicht fpricht man über biefeS fonberbare Kornblumenoerbot auch not in unferem ©emeinberathe."
Stttereflfantes ans bem minbif^e« <£«0«. 3tt)ifd)en ben jroei leitenbett Organen Der roinöifctjen Varteien, bem clerifalen „Slooenec" unb bem pan* flaoiftiften „Narob" ift foeben ein curiofer Streit au«gebroten. „5Rarob" bratte nämlit bieSraht* natritt, baß ©raf Shun mit bem Abgeorbneien gerjančič ju oerhanbeln tm Vegriffe ftehe,
tootüber „Slooenec" in bie größte Srbitterung gerieth, roeit $err gerjančič füt bie clerifale Vartei al« „liberal" gilt unb überbie« ein Slerifaler, $err i^oufte, im AugenblidCe mit ber Seitung be« croatift=flooeniften SlubS betraut ift. „Slooenec" etflärie oorerft, oon ber Angelegenheit nitts ju roiffen unb oerroieS bie SIRittheilung in baS ©ebiet ber Srfiitbungen eines tftetift«n 3fuben namen« Venicef, ber roie baS clerifale Organ oerfitert, nitt nur ben „SlooenSfi ÜRarob", fonbern aut beutftliberate Vlätter mit politiften ÜRatritten bebiene. SagS barauf rourbe eS in Saibat befannt, baß ©raf Shun thatfätltt mit £errn gerjančič conferiere. „Narob" ift auf bie Veritterftattung feines Srafjtjuben ftolj unb„papierlt" ben „Slooenec" barob, baß ^err Voufdje, berroeil gerjančič füt bie „Slooenen" oerhanble, in Saibat ahnungslos ftlummere. Sine Krife auf ber SRetten fei benn bot, meint „Narob" frogelnt», roegett Außeratt» laffung be« ftnloigen SRefpecte« für ©errn ^oufte nitt ju geroärtigen. Sie clerifale Partei fteint aber ben galt ernft nehmen ju roollett, ben bet geftrige „Slooenec" führt an leitenber Stelle eine ltngeroöhnlit ernfte Sprate. SaS Vlatt erflärt, bie mit Shun namens ber „Slooenen" etroa ge= troffenen Vereinbarungen roären ohne jebe binbenbe Vebeutung, ba „unfer Slub bei biefen Verathungen nitt jugegett roar." $oufte ift, erflärt „Slooenec", einjig unb allein beret tigt, ben flaoift^triftlit« nationalen Verbanb" unb bie flooenifte Selegatiott ju oertreten. 6« habe eine gemeine Sactlofigfeit ftattgefunben unb e« fei bie hötfte Seit, baß bie flooeniften Abgeorbneten auS biefer füt bieSRehr« heit unb bie Negierung tarafteriftiften Sactlofig» feit ihre golgerungen ableiten. „S S i ft über« haupt bieSage eine folte, baßfür einen oernünftigen Vertretet be« flooeniften VolfeS eS als am beften erfteinen muß, baS bemSinfen nahe Sttff berÜRehrheit unb ber Negi e* rung ju oerlaffen unb ohne Nücffitt auf biefe beiben gactoren bie ^mereffen beS triftliten flooeniften VolfeS ju oertreten." SaS Vlatt roirft ber Netten oor, baß fte niemals eine Partei bet Shat roar. 3mmer mußte fie, ent» roeber oor ber Negterung ober oor ber Obftruction capitulieren. Sie NegierungStactif roäre nitt« al« eine Summe oon Sapitulationen oor ber Obftruction, bem mit biefem oerbunbenen ©roßgrunbbefitj unb oor allem oor ber ungariften Negierung. Sie ©looenen müffen jene Mehrheit unterftütjen, roelte ben AuSgleit ablehnt. „£<rauS au« Dem Sumpf, in roeltem bie Negierung unb bie Varianten!«« mehrheit roaten. SRadjen roir rütffittslo« VolfS-politif, barin liegt unfete ^»frmft."
3«»ei gobessurffieife. Vor bem 2Rarburger Strourgeritte hatten fit ant greitag unb Samstag bie beiben Vauernburften 9Rarin unb Kufotoe§ auS Seanjen unb Sroetfofjen roegen gemeinen SRorbeS ju oerantroorten. Sie hatten jroei Vurften au« Volanjen, mit benen fte in örtlichen ^)aber lebten, nat furjem ffiirtShauSftreite überfallen unb in ber roheften slöeife mit ^auen erfttagen, fo baß bie Köpfe ber Srmorbeten butftäblit jerfplittert roaren. Sie ©effoorenen bejagten einftimmig bie Stutbfragen roorauf ber ®erttt«hof beibe Ange* flagten jum Sobe oerurtheilte.
grinnefttttgsmebaiffe». Sie im Vejuge eine« Nuhegehaltt« aehenben, au« bem Actioftanbe ber f. f. ©enbarmerie in ben Nutjeftaub oerfe&ten Verfonen, bann Die au« bem f. f. ©enbarmerie» SorpS ausgetretenen ^erfonen, mit Ausnahme ber in ba« $>ert, Die Kriegsmarine ober bie Sanöroeht überfegten, unb inforoeit fie feine OfficierS^Sharge befleiben, haben fit bei bem StaDtamte, bebuf« SvhalteS ber anläßlit beS 50jährigen Negierung«» Jubiläum« geftifteten 3ubtläum«=Srinnerung«» mebaiHe bei Vorlage be« AuStritt8=Socumente« (Abfdjib, Sntlaffung«», AuStrittS^SertificateS) unb unter Angabe beS Aufenthaltsortes bi« 8. October 1898 münblit ober ftriftlit anjumelben.
^fei^enßerger §3abeßrief.
©leid&enberg, am 17. September.
Sie heurige Surfaifon hat oorjeitig ihr Snbe erreicht. Sa« hötft betrübenbe ©enfer Sreigni« burteilte aut hier bie fleinen Ktetfe bit not an» roefenbeii Surgäfte mit Vligežeile unb erregte überaß bie größte «eftürjung, Jpeute, roo bie fterhltcben Ueberrefte unferer burtlauttigften 9Ronattin in bte Katiergruft oerfenft rourben, herrftte ebenfo rote an bem Sage, al« bte SobeSnachdtt burdi bte Sage«blätter Verbreitung fanb, bie tie te Sraüe? Set Surort prangte burt oolie att Sage im

fdjjroarjen glaggenfcljmude; ein feierlicher Stauer« gotte«bienft rourDe abgehalten, an bem fich auch bie Spigen fämmtlidher ©ehörDen beteiligten. (Son» bolenjtelegramme entfanbten bie ©emeinDeoertretung, ber Slctienoerein, ber Ortžfchulrafh unb ber Sehr« förper. Sim Sage bet jchredtidjen SUlorbthat be« ßieng bie ©olf«fd)ule ba« geft be« Regierung«« jubiläum« unfere« Kaifer« in einer fehr roütbigen Weife. 9?ad) einem geftgotte«bienfte rourben bie ©dhiiler im Schulhaufe mit §ulbigung«büdhern unb Kaiferbilbern betheilt. S«n ©erein«theater oer« fammelte fidh eine jahlreidje 3uhörerfd)aft. Sa« geft rourbe au«gejeichnet burch bie Slnroefenljeit be« §etrn ©rafen Dttofar oon Widenburg. Eröffnet nmrbe e« burch eine feiten« be« ©urordjefter« unter ber bewährten Seituug be« £errn Kapellmeifter« 3anolli trefflich eyecutierte geft=£>uoerture oon ©uppe, ber bie ©egrüßungStebe be« Obmanne« be« £>rt«fchulratlje«, £errn ©ottfrieb #oljer, folgte, in welcher auf ba« fegenoolle, auf bie allgemeine ©nt« tuicflung ber Monarchie abjtelenbe Wirten unfere« SStonardjen roährenb feiner fünfzigjährigen £errfchaft Angeroiefen rourDe. Slm ©chluffe feinet mit ©e« ßeifterung aufgenommenen Stebe fpenbete £err§oljer jur bauernben ©rinnerung an biefen gefttag ber ©emeinbe unb ©djule je ein ©ermächtni«, eine „§oljerftiftung". Siefer roadere, uneigennügige {ßatriot hot burdh biefe eble Shat abermal« einen unbegrenzten ©emeinfinn bocumentiert. Sie ©dhüler brachten nun ben ©hör „Stein Oefterreid)" jum ©ortrage, roorauf ber ©ejirfžfdfjutinfpector $err Wilhelm Kanjian ben geftoortrag hielt, in roeldjem er bie ©ntroidlung ber SJtonardhie in d)ronologifd)er Weife fchilberte unb bie erhabene ©erfönlidhfeit be« Kaifer« ben Slnroefenben in angemeffener gorm näher braute. Sem $ulbigung«chore w§eil granj Sofef!" folgte bie Jpulbigung ber Sugenb, inbem bie ©chüler §ilDegarb Salfigfg unb granj ©ruber im Sialoge bie fegen«teichen Shaten be« Kaifer« paare« priefen. StührenD roar Der SDtoment, al« ba« SOiäbchen oor ben im ©rünen prangenben Kaiferbüften Duftenbe ©lumen ftreute unb bie ©erfe mit ©egeifterung fprach, roährenb ber Knabe bie ©üfte De« Kaifer« mit einem Sorberfranje fchmüdte. Sn ba« burch beibe ausgebrachte §od) ftimmten bie Sheitnehmer be« gefte« begeistert ein, roorauf bie S3olt«h^mne jur Stbfmgung lam. Sie ergrei« fenbe WieDergabe be« #ulbigung«gebid)te« unb bie lebenbige ©ortragSroeife ber Sieber übten einen tiefen ©inbrucf au«. 2lm ©djluffe be« in aUen Sheilen fo oortrefflich gelungenen gefte« fanb im ,§otel SJtailanb" Danf ber SWunificenj ber ©leiten« berger Qnroohner unb ©önner ber S^ule eine ©e« roirthung ber ©dhuljugenb ftatt, roobei e« an fröh« liefen ©efängen nicht mangelte. Sit« roir alfo bem Kaiferpaare hulbigten, rourbe un« unfere geliebte Kaiferin burch bie SDtorbroaffe eine« fo elenben ©chutfen entriffen.
Sicht Sage oorher unternahm bie gelbbachet 33tufif|chule unter ber Seitung be« §errn Sl. Seifert einen 3lu«flug nach ©leichenberg. 2ln ber bamit oerbunbenen ©chülerprobuction, bie jum ©ortheile unferer ©olf«fdhule arrangiert rourbe, betheiligten fidh zahlreiche ©äfte be« ©urpublicum« unb auch ©inheimijdje, alle ben treffliche Sarbietungen fpon« tanen ©eifall fpenbenb. Sie frifdfjen Ktnberftimmen unb Die ©eherrjehung einjelner Snftrumente feiten« ber fröhlichen Sugenb begeifterte ba« publicum, roeldhe« Den 23 Stummem Der ©ortrag«orbnung mit fichtlidhem Sntereffe folgte.
£err ©urfapellmeifter Heinrich öanoHi hat un« nun roieber oerlaffen, unb birigiert oon nun ab ber ©oncertmeifter §etr 31. Sugert bie Kapelle; roir fönnen über feine Seiftungen nur ©ute« beridhten.
©in Siebhaber uufere« heurigen ©nfemble«, $etr Karl Kunje, roollte mit einem Seibtiemen feinem Seben ein ©nbe machen; feine jufällig herbei« geeilte Ouartierfrau rettete ben ©ebauern«roerther., ber mit einem unheilbaren Seiben behaftet ift.
Ser gelDbactjer Stabfahrclub fagte bem Ob« manne be« ©ejirf«au«f^uffe8 gelbbadf), §errn ©Duarb Shatter für bie eifrige Pflege ber ©ejirf«« ftraßen in einer Sufdtjrift Sanfe«roorte; roir be« glücfroünfchen biefen fürforglichen Obmann ju ber neuerlidhen, roohloerbienten Slnerfennung. S.
gübmarß.
Stach ben Steuroaljlen ift bie ©erein«leitung nunmehr folgenbetmaßen jufammengefegt: Sr. ©aul Lofmann oon Wellenhof, profeffor an ber SanDežobetrealjchuIe unb Steich«rath«abgeorbneter m ©raj, Obmann-, Heinrich SBaftian, §au«befiger in ©raj, erfter ObmannfteUcertretet; Sofef Slderl, ftäbtifcher ©aubirecior a. S. in ©raj, jroeiter Ob» mannfteUoertreter; Sofef ©lenf, Stotar=6anbibat in
©raj, erfter ©dhriftfuhrer; Sr. (šbroin Slmbrofd)itfdh, StectySpractifant in ©taj, jroeiter Schriftführer; Soh. Sanotta, ©udf)brudereibefiger unb §anbef«« fammerrath in ©raj, erfter 3af)lmeifter; Slbolf Jpornecf, ©affter ber ©emeinbefparcaffe in ©raj, jroeiter 3af)lnteifter; granj §ilariu« Slfdjer, ©erg« birector in ©raj; Sr. Robert oon gleifdjhader in ©raj; Sljeobor ©erl, SötetaHroarenerjeuger unb ©emeinberath in ©raj; Sr. Sllfreb ©oebel, Stecht?« anroalt in ©raj; Sr. Suliu« Rratter, Unioerfität«« profeffor in ©raj; Sr. 9taimunb Jedermann, Siecht«« anroalt in ©raj; £an« ©aufeng, gabrifbuchhalter in ©raj; Siicharb ©eeroann, ftäDt. Stedhnung«« rath «n ©raa;	oon ©urger, gabrifbefi&er
in Älagenfurt; granj gritfeh, ©ürgerfchulbirector in SDtarburg; Sr. ©uftao Pommer, Unioerfität«« profeffor in Snnžbrud; Sr. Sofef $offef, SRedht«« anroalt in SDtarburg; Suliu« SRafufch, Kaufmann unb ©ürgermeifterftefloertreter in ©illi; ©imon Stieger, SBerf«birector in Steumarftl; griebr. ©cholj, ©ürgermeifter in ©illach; Suliu« Slnton ©froarj, Sngenieur unb Sanbtag«abgeorbneter in SCBiener« neuftabt; Kamillo Söalenta, Dbertngenieur unb Seiter ber @übbahn=9Berfftätten in SJtarburg.
©rfagmänner: Sr. Slrthur ipiebaum, Slrjt in ©raj; Sllbert $irth, ©(^riftfteaer in ©raj; Sheobor Säfel, Staturblumenhänbler in ©raj; Karl Kara«, ®la«äfeer in ©raj; Stidharb Klof«, Strdhiteft, ftäbt. Sngenieur*Slbjunft in ©raj; granj ipidjler, gabrif« leiter in ©raj.
3lufficht«räthe: Sr. Suliu« oon Serfdhatta, 3tedht«anroalt, SJtitglieb ber fteiermärfifdhen Sanbe«« auSfc^uffe« in ©raj; Slnton gürft, ©eroetfe, Sanb« tagžabgeorbneter unb ©ürgermeifter in Kinbberg; Sr. Heinrich Steidher, ©ut«befiger, SJtitglieb be« fteiermärfifdhen Sanbe«an§f^uffe« in ©raj; ©uftao ©tiger, ©ürgermeifter in ©illi; Stubolf Slnton SCBalj, SanbtagSabgeorbneter unb ©ürgermeifter ju Sßartberg im SJtürthalee.
^nbmarß-^Äfettber. Ser Kalenber be« ©ereine« ©übmarf für ba« Sahr 1899 roirb ju ©nbe biefe« SDtonate« erfdjeinen. ©r enthält außer allem, roa« ju einem Kalenber heutzutage roie felbft« oerftänblich gehört, nodh ein inhaltsreiche« ©üb« marf=Sattf>ud{), ba« eine reiche gülle gebiegenen Sefeftoffe« file Unterhaltung unb ©elehrung bietet. SBir machen aße unfere ©olfSgenoffen auf biefe« gebiegene ©uch aufmerffam, bamit fte burch beffen äfnfauf unb Verbreitung bem Stamen unb bem ©treben ber ©übmarf greunbe unb görber ffaffen.
fi- ^^W111 ©djulöercineö unb «nfere« ©chugbereinc« „©iibmarl" Jet ©fielen unb SBttten, foroie bei geft« lidjfeiten, ^eftamenten unb unberhofftett ©etoiitnften.
^ufföfungen ber iläfpfef aus fefrfer Rummer:
S)e« breifilbigen 3t ä t h f e l«: 3liegen(dE)n>amm. ®ež jroetfilbigen 3t d t h f e 18: 3tilpferb. 9Jtagifchen Ouabrat8: PAUL AULA ULAN
land $eS 8ogogripM: Stifter, Sridjter. ®e§ 58 i I b e r r ä t M e IS: Srauen tann man Überreben, nie überjeugen.
®ež ©dSierjrätbfel«: 3tid|t8. 2>eS 2l!roftič&on8: Sofe, ©Ber, Saul, Gier, ^ran, Stafe, (Sffe, S»tote, Jatle, Stabe, ©ber, Ulan, Xante, (Stiren, Smme, Sattel, Jabel. 2)arm, ©Iba, Sorgen, Slngel, 3tagel, Siamm, ©ugen Stödten, 3teft, £eim, (Sib, SUer, Siede. ®eS ©inen Qteube ift bež Sintiern Seib.
S)e8 Sudjftabenrättifel«: U^u, ©^e. S)e8 5) e l p h i f $ e n Sprud)e8: Statten.
gtne romantike ^e^i^fe, bei ber man nidht re$t roeiß, ob man e« mit einer ©rpreffung obet einem leidhtftnnigen ©treid) ju thun hat, ereignete fich «n 9Jt.«@(abbacb. ©on bort roirb getrieben: ©in hiefiger Kaufmann erhielt einen ©rief, roorin ihm mitgetheilt rourbe, baß er ein SJlitglieb eine« ©eheimbunbe« ferner beleibigt habe, ffiährenb ber ©unb ähnliche ©orfommniffe ftet« mit bem Sobe be« ©etreffenDen räche, ha6e man im oorliegenben galle baoon Slbftanb genommen, roeil über ben ©eleibtger bt«her nicht« ©hrenrührige« befannt fei unb ferner audh, roeil ber ©eleibigte fidh felbft für bie ©rhaltung feine« Seben« oerroanbt habe. Sa bie ©eleibigung inbeffen nidjt ganz ungefühnt blei» ben bürfe, forbere ber ©unb ben Kaufmann auf,
bi« ju einem beftimmten Sermine 500 SDtarf it* einem Kouoert in einet Saube be« ftäbtifchen ©olf«* garten« leicht im ©anb ju oerftecEen. Ser Kauf« mann beachtete biefen ©rief überhaupt nicht, erhielt aber nach Slblauf be« Sermtne« einen jroeiten, it roelchem ihm fofortiger Sob angebtoht rourDe, roenn er nicht ba« ©eib, unb jroar btežmal 1000 SDtarf,-in ber Saube nieDerlege. Sie beiben ©riefe roaren unterzeichnet: Ser ©unbe««©dbriftführer ip. o. Stunmehr machte ber Kaufmann Der tpolijei 9Jüt' theilung oon ber ©a^e. Um ben feltfamen „©e^ heimbünblet" ju ermitteln, fam man überein, Daß-ber Kaufmann thatfächlid) ein Kouoert, ba« nut spapierfdjnitjel enthalten unb bie Sluff^rift „@ins liegenb 1000 SJtarf" tragen roürbe, itn ©olf«gartert in ber Saube niebetlegen folle. Siefe« gefchah benn au^, roährenb fid) glei<^jeitig nahe ber Saube mehrere ©artenarbeitet, unter benen ftch jroei lizeibeamte in ©ioil befanben, in harmlofet SBeife Zu ffaffen machten. Sta^ breiftünbigem äßartett erfdhien ein junger ÜJtann, fuchte ben ©rief, fteeft^ ihn in bie Stodtafche unb roollte fchnell oerfchroin" ben, al« et oerhaftet rourbe. Set „©eheintbünbler",-ber ©ohn einet angefehenen UlUtroe, ift ©rimanet be« 33t.=@labbachet ©gmnafium«. ©t foH burdh f^ledhte Stomane zu bet Shat, bie ihm fchroer ftehen fommen roirb, beroogen roorben fein.
^Ittf bem ^farnPerger $ee fpielte fi^ biefe^ Sage gelegentlich De« Slu«fluge«, ben ber ©erein beutfcher ©iienbahn=©erroaltungen oon SDtünchen au« na^ Ko^el unternahm, eine ©cene ab, Die fol* genbermaßen gefchilbert roirb: ©in SlbenD oon un» oergleidhltcher ©chönheit roar angebrochen. SJtit Zauberhafter ©ractjt roarf bie untergehenbe ©onne ihre legten ©trahlen auf ben ©ee in feiner ganje«' überroältigenben ©dhönheit. Kein Süftchen regte fich, ruhig unb ohne irgenb roelche ©d)roanfungen glitt ber Sampfer übet bie glatten Wogen uno e« bauerte nicht lange, fo breiten fich bie ©aare im Sanze unb mancher Walzer rourbe auf bem ©e^ bed getanjt. SU« bann ber ÜJtonD in feiner ganze« ©chönheit aufftieg, regte ftch roieber bte ©ange«luft/> unb balb erfdjollen bte fünften unferer herrlichen ©otf«lieber über ben ©ee. Sann aber fatn e"1 2Jtoment, ber Sebent unoergeßlich bleiben roirb-©in helle« Sicht zeigte ftch in Der gerne, beutlicher, immer Deutlicher, treten Die Umriffe größere Stein* maffen heroor unb balb erfennt man ba« roegeit be« Sage« oon ©eban bengalifd) beleuchtete ©i«* mard«Senfmal auf ber Stottmann«höhe. Unb oh«* baß irgenb jemanb eS angegeben hätte, ftimmt alle« bie Stationalhhmne an unD unmittelbar barauf brauft e« mit ooller Wucht ber ©egeifterung übet ben ©ee hinau« in bie ftille Stacht, Da« „Seutfdp lanb, Seutfchlanb über SllleS" unb bie „Wach] am Sthein*. ©efchreiben läßt fich ber ©inDtud biefer fpontanen ©egeiftrung nicht, aber nicht nur bie Seutfchen unb Oefterreicher, nein audh bte Stuffen, bie ©elgier unb Sujenbutger, alle, alle;-roaren oon bem Raubet be« Slugenblid« ^ingeriffen, unb roenn mir ein Stuffe erflärte: „gührroahr, Seutfche feib übetroältigenb in ©urer ©egeifterung für ba« ©aterlanb", fo fagt ba« mehr, at« fpalten* lange Slrtifel. ©in breifach bonnetnbe« ^urrah-unD bann bie öfterreichifche ©olf«hqmne befdjloffe« biefen ganj au« bet augenblidltt^en Stimmung entftanbenen unb be«halb um fo einbrud«ootlereit patriotif^en Slft.
ber Ülllrottomie ift man geroöhnt, mit fo-großen 3ahlen ju rechnen, baß e« bem geroöhn* liehen Sterblichen meift unmöglich ift» enl richtige« ©ilb oon beren roirftichen ©eDeutung ju machen. Slm beften roirb bem Saien eine folche ©röße flat gemadjt, inbem man fie mit ihren ge« läufigen SStaßen oergleicht. Keiner bet gijfterne fteht ber ©rbe näher al« 4000 ÜJZilliatDen Steilen; bie meiften abet 10 obet 100, ja felbft 1000 mal roeiter entfernt, ©on einet SJtillton fann man fich noch gut eine ©orftellung machen. SMiarbe« fangen fchon an, bem SerftanbniS roeniger W gänglid) ju fein, unb roenn e« ftch erft um Sau> fenbe oon SMiarben hanbelt, oerliert man übet' haupt jeben SJtaßftab. ©erfudhen roit aber, u«» in anberer Weife einen SJlaßftab ju fdjaffen. beften gelingt un« ba«, roenn roir un« Da j. oorfteüen, baß roir bie Steife nad) bem nä#e« Stern im Si^neHjug jurüdlegen follten. Steffen roir an, bie Steife follte nach bem fdjönen glänjenben gijftem erfter ©töße a-©entauri, ber unfer 2luge am fübltchen §iitimel entzüdt, gehen, ba berfelbe unfer nächfter Stachbar ift. ©in Schtenenroeg, ber ben ganjen 3mifchenraum überbrüdt, roirb natürlidh al« oorhanben oorau«gefe§t. Set gahrptei« fe»/ um ben ©erfehr möglt^ft bittig ju gestalten, auf V2 ©f. pro Kilometer herabgefegt. Unfer Dteifenber begiebt fid) alfo an ben Schaltet unb oerlangt eit»
Biüet. Unangenehm roirb e« ijjn atterbing« berühren, roenn man ihm bafür bie ftleinigfeit oon 22,000 Üittfionen 3»f. abforbert. 216er fcljlieglich 3al)lt er fte bod? unb nimmt im 3«9e	®®
t>i« jur Sibfa^rt noch einige 8eit ü6rig ift, fängt « mit bem ©tationžoorfteher ein ©efpräch an, um ftch über oerfchiebene« SöiffenSroerthe ju orientieren. — „Sföit roelcher ©efchroinbigfeit fahren h«" bie ■Büge? — „„96 Kilometer in ber ©tunbe, Stufend halt mit eingerechnet."" — „SBann roerben roir an unferem 3iel anlangen— „,,3rt 48,663,000 fahren."".
ginc (jüli^e ^ieferm/tengcf^te roirb au« Saon berietet. Sort tam ein gu ben SJianöoern «inberufener ^eferoift mit feinem oierjährigen Änaben an ber ©anb in bie Äaferne be« 45. Infanterie» Regimente« unb erflärte auf bie Stufforberung, ben kleinen anberroeitig unterzubringen, golgenbe«: „3$ habe niemanben, ber auf baž tfinb acht geben lönnte. Senn ich e« tu $ari« alfein liege, roürbe «ž auf ber ©trage ^erumtoilbern unb fchlechte ©treibe oerüben. ©ie jtoingen mir einen Sieuft auf, ber mich baran hinbert, über mein ffinb ju wachen. 3d> entjielje mich nicht biefer Pflicht, aber ■'©ie fönnen nid)t oon mir oerlangen, bag mein ©ohn barunter Schaben leibet! ©egen biefe Sogif ie« braoen 23ater« lieg fich beim beften SBillen nid^ts einroenben unb man oerftanb fich lachenb baju, bem SBürfchchen einen ©peifenapf unb ein 33ett anjuroeifen, bamit e« bie 28tägige Ue6ung«jeit mit feinem 93ater jufammenbleiben fönne.
gine itneifgeftji^te. Sem „S. erjählt »tan au« Berlin ba« folgenbe luftige @rlebni«: ®inem hier in ©arnifon ftehenben ©tab«officier hatte fürjlidh ein Unterofficier oerfchiebene Drbre« jur Unterfchrift oorjulegen; er begab ftd) ju biefem ^roetfe in bie in ber 5ßo£banier ©trage befinbliche SBotjnung be« SBorgefegtett. Sluf fein Säulen rourbe ihm bann oon einem jungen roeiblufcen SBefen ge» öffnet, ba« ein ffinb auf bem Sir m trug. „3ft bet ©err Dberft ju ©aufe, mein ©dachen?" fragte öer galante Unterofficier unö fniff ba« ©djäödjen gleichseitig tüchtig in bie ffiangen. ,,©a« unterftehen ©ie fichP" roar bie entrüftete Slntroort, bodh jeigte ihm ba« Schäden bie £hür be« Sienftjimmer«, oerfügte fich fetbft a6er in ein ftebenjimmer unb tief oon ba — ihrem ©atten, bem ©erm Oberften 3U, einen Slugenbltcf herau«jufommen. Ser ©err •Oberft begab fich tn« Sfcbenjimmer; ber Unter» officier fchroißte Sßaffer unb Slut cor Stngft; benn iag e« bie grau Dberft uno nicht ein Äinbermäb» <$en roar, bie er gefniffen, ba« fah er nur ju beut» Uch. — möchte Sich bitten," fagte bie Sauie im SJiebenjimmer ju ihrem ©emal, „bem Unter» officier ju fagen, er fotte, roenn er roieber einmal fommt, unfere äfläbchen braugen in 9?uhe laffen — ich fant gerabe ht«ä«/ fie ®ine 0an3 tü^t{0 tn bie SBangen fniff." — „ffienn Su e§ roünfcheft, will idh'« ihm verbieten," erroiberte ber Oberft lachenb, „aber eigentlich, roa« ift benn oiel babei!" Samit begab er ftch roieber in fein Sienftjimmer, -wo ber Unterofficier ooß banger Slhnungen ihn «mattete. „©örm ©ie, Unterofficier, biefe ftneife» teien im öorjimmer laffen ©ie fünftig bleiben!" ■„eutfchulbigen ©ie, ©err Oberft, aber ich rougte «idjt, bag e« bie grau Oberft —" „3a, bag e« tie grau Dberft gefehen hat," ergänjte Der Oberft; ^einerlei, e« fchicft fich unter feinen Umftänben, hauptfächlich, roerm fie fich im Sienft beftnoen!" ^iligft oerfchroanb nun ber Unterofficier. Sie grau '•Oberft hat aber biefe fleine ©efchichte itjren «efann» 4en jur grogen ©Weiterung jum öeften gegeben.
^aubimrtpfcfjaft.
SSittfjeifungen ber ^6ftti«rt»erf^tt«gs^elTe bes 0Bfißattt>ereittes für Saittet/teiermarß.
351 e Obftmarftflage. Sie aHfeittg gröfetentheil« reßt günftig auSfallfenbe Obfternte bat natürliß ein enorme« SlngeBot 3ur golge «nb tft baher momentan eine glaufceit in ber ©efßaftS» «ttroicflung eingetreten, roeil bie grage be« «Pfeife« noß fe^r im Unflaren ift.
Sn biefem Saijre wollen bie 3wifßeißänbter roie» *>er einmal orbentliß bie Sauern baranfriegen. ®em 93auer roirb ba« Obft Bon ben ©infäufern (©ßnal» aerit «.) abgefauft — natürliß nur mittelft einer ®arangahe. — ®er Stet« Wirb erft bann feftgefefet, Wenn ber 3roifßenl>änbler bie SSJare bem ©roßbättbler ^»rfauft bat. SDer 3roifßenbänbler roirb alfo traßten, fa&alb al« mögliß unb unter allen Umftänben ba« °&ft an ÜDlann ju bringen, um feine ®aranga6e unb «Profit einbeimfen äu fönnen unb auf ben Sauer a&er roirb nur ein fleiner Slntbeil „für feine 2flü&e '♦«b spiage" entfallen. SDer ©ßnaljer wirb bem Sauer
borfpiegeln unb Borreßnen: „3ß b«6e nur fo unb fo »tel heuer für« Dbft Befommen unb fann baher ®ir auß nißt mehr jahlen."
3J?an fann ftß benren, roa« ber arme Sauer befommen roirb.
Um folßen Umftänben ju begegnen, haben ftß neuerltß roieber locale ObftoerroerthungSftelten, unb ätoar in 2Betj, SBinjenherg, Singer unb ©tuhen&erg gebilbet, unb finb auß fofort in Sßattgfeit getreten, ©in tu freultßer gortfßritt. — Stögen fiß nur »tele folßer Drganifationen Silben.
Si« jum heutigen SEage betrug bie ©efammtbe» roeguttg mit fcen roißttgften Obftforten unb jwar:
D&ftgattung
Sregäpfel . 2;afeläprel . sprefjbimen*) Xafelhirnen . 3»etfßfen .
Staßfrage Angebot S e it t n c r
1S4.155-0 28.837-5
742-8 572-9
78.103-0 39.493-9 3.500-5 360-8 4.168-5
*) Siele 91 nfragen ftnb allgemein gehalten, roie Sßrefjobft, Stafelobft, burften baher bie Wengen hei ben lepfeln ingegriffen fein.
®en »ielen an utt« gerißteten Slufforberungen roegen Singahe Bon greifen tominen roir theilroeife hier naß, al« rotr B e r m u t h Ii ß e «preife Bon Dhft an» führen. ©elbftBerftanbliß barf niemanb an biefen greifen fefthalten, er fann fie ftß aber allenfalls al« SUßtfßnur Bor 2lugen halten.
@o bürfte SKoftohft bi« anfang« October einen Srei« Bon fl. 320-— bi« fl. 350"—, bann aber bi« 9toBember fl. 400-— Bi« fl. 420'— per Sffiaggon (10.000 Kilogramm) erretßen.
gür SafeloBft lägt fiß ein SreiS fßroer feftfe^eu. aWafßanjger, Oolbparmänen unb anbere häufigere ©orten biirften in SBaggonlabungen Bietteißt mit fl. 700'— Bi« 900-—, je naßbem fie fortiert finb, Bejahlt roerben.
gettte ©orten, in ben Berfßiebenften Setzungen, toerben entfpreßenb günftige greife erretßen. @o tourbe bereit« im Serfaufe oon 2Binter-Sutter6irnen, erfte Dualität, naß SEiroter Strt Berpacft, in einer ©efammt» menge Bon 300 Kilogramm ber Srei« Bon 22 Äreu3trn per Kilogramm erjielt.
SDer uiebrtge Sßrei« be« ättoftobfteS ift auf bie enorme 3ufl,br P"" O&ft au« ber ©ßtoei3, Italien unb granfreiß auf ten beutfßen aWärfteit 3urÜ£fau= führen.
©olße« au« ben genannten ßanbern ftamntenbe« WoftoBft tourbe mit fl. 250-— Bi« fl. 280-— Bejahlt. Saut eine« un« foe&en 3ugefommenett SlBfßluffe« tourbe fteirifße« 2«ofto6ft mit fl. 325'— loco Sahnfiatton ©teiermarf Berfauft.
pie ^frrtuntenjn^f i« Pentf^fanb.
3fn einer farbigen Seilage unb mufterhaften SBieber» gaBe Bringt ber Sraftifße «KathgeBer im DBft» unb ©artenBau, SlBBilbungen ber für Seutfßlanb an&au» roürbigften Sflaumenforten. SDarah fnüpft bie ©ßrift» lettung bie fehr Behersigenätoerte aWahnung, bei 3ln» pflanjuttg unferer getoöfmlißen ©auöpflaunten in 3ufunft mit größerer ©orgfalt al« Bi«her bafür ju forgen, bafe, nur folße Säume gepflanjt toetben, bie einft groge, fü&e grüßte tragen, ©injtg unb allein bie ©orglofigfeit, 3um grogen ^heile toohl auß Unfenntni§ berer, bie in Seutfßlanb Sflaumenbaume pflanjten, ift baran fßulb, baß, wenn toir gute Sacfpflaumen effen toollen, toir folße au« SoSnieit unb ber Surfet Bestehen müffen. ©3 ift falfß, einen SffaumenBaum au$ tinem Äcrn
ju stehen, toeil folßer Saum faft immer ausartet unb fleine, fauere grüßte Bringt. Seffer ift e« fßon, fo» genannte 2Bur3elauStaufer Bon folßen Sflaumen&aumen jum Sflanjen 3U oerroenben, bie grofee, fßöne Sftaumen tragen. Slm rißtigften aber ift e«, ©tämrne ju wählen, bie mit «Reifem Bon guten «Pflaumenbäumen Berebelt finb, toeil ba« allein unter allen Umftänben bte ©tßerheit Bietet, bafe man Bott bem Saume grofee, füge grüßte ersielt. SDie «Pflaumenjußt liegt in SDeutfßlanb noß fehr im argen unb eS ift bringenb ju toünfßen, bafe in 3ufunft mit größter ©orgfalt Bei Stillegung neuer «Pflaumenpflansungen oerfabren toirb. 3jn biefem ©inne fei auf bie nitfeliße farbige Seitage im Sraftifßen ««ath» geBer unb bie fte Begleitenben, beleljrenben SBorte hiermit hingetoiefen. —
Cur- und Fremdenliste
von Römerbad in Steiermark.
Vom 14. August bis 12. September: (Schluss).
Herr R. Kreulitsch, k. k. Finanz-Minist.-Beamte, aus Wien; Herr Josef Kašparek, Buchhalter der Gewerbebank, mit Gattin, aus Brünn; Herr Franz Plitzka,
Beamte, mit Gattin, aus Wien; Herr Julius Singer, Kaufmann, aus Graz; Herr Isidor Sperber, Kaufmann, aus Sissek; Frau Netty Spiegier, Kaufmannsgattin, aus Lipovlavy; Herr Auton Peccol, Unternehmer, aus Pe-trosčnij (Siebenbürgen); Herr Tito Milella, Kaufmann, aus Triest; Frau Hedwig Kosmack, Private, mit Sohn, aus Graz ; Herr Dr. Ladislaus v. Hinka, Landes- und Wechselgerichtsadvocat, mit Gemalin, aus Fünfkirchen; Frau Aspasia Sevastopulo, Privatifere, mit Fräul. Tochter, aus Triest; Fräulein Ida Demai, Private, aus Pola; Herr Julius Winterberg, Gutsbesitzer, aus Budapest; Herr Franz Klein, Verwalter, aus Victring bei Klagenfurt; Herr Felix Svetina, Realitiitenbesitzer, aus Victring bei Klagenfurt; Herr Hans Dorner, Kaufmann, mit Gattin, aus Wien; Herr Georg Thum, aus Marburg a. d. Drau; Hochwürden Herr Canonicus Josef Schweitzer, Domherr, aus Kalocsa (Ungarn); Frau Louise Schimi-tzek, Stadtbaumeistersgattin, mit Sohn Julius, aus Wien; Herr Franz Hornung, Privatier, mit Gattin, aus Kronstadt ; Herr Stanislaus v. Iwanicki, Beamte, aus Warschau; Herr A. Spitzer, Holzhändler, mit Gattin und Sohn, aus Warasdin ; Herr Arthur Bötlheiin, Bankdi-rector, aus Agram; Herr Eginhard Matevžic, Professor, aus Leoben; Herr Giacomo Versolatti, mit Gemalin, aus Wind.-Feistritz; Frau Elisabeth v. Yaghy, Rentiere, mit Begleiterin, Frl. Johanna Reiber, aus Oedenburg; Frau Christine Bek, Directorsgattin, mit Frl. Nichte, aus Agram ; Herr Georg J. Simon, Privatier u. Hausbesitzer, mit Gattin u. Nichte, aus Klagenfurt; Herr Edmund Biela, Sektions-Ingenieur, aus Graz; Herr Erwin Kocli, Kaufmann, aus Triest; Herr Peter Smöch, Ingenieur und Architekt, mit Gattin, aus Wien; Frau Johanna Heinrich, Hoteliersgattin, aus Wr.-Neustadt; Herr Dr. Arthur Oudratschka, k. k. Postsecretär aus Graz; Frau Constanzia Schulz, mit Frl. Tochter, aus Graz; Frau Baronin Baum Appelshofen, aus Wien; Herr Mathias Stunkovlč, kgl. Beamte, aus Agram; Herr Hans Sequin, Beamte, mit Gattin und Töchterchen, aus Fürstenfeld; Herr Universitäts-Professor Dr. Janošik, mit Gemalin, aus Prag; Frau Anna Gutscher, Professorsgattin, aus Leoben; Herr Heinrich Ritter von Loeventhal, k. u. k. Attache, aus Rom ; Frau Wiihelminc Lindner, Schauspielerin, aus Hersbruck; Ihre Excellenz Frau Allna Baronin John, k. u. k. Feldzeugmeisters-Witwe, mit Baronesse, aus Graz; Frau Anna Reitz, Oberstlieut.-Gattin. mit Sohn Herrn Victor Reitz, Techniker, Graz; Herr Milan Vurdega, Gerichtsadjunkt, aus Gospid; Herr Herrn. Glatzel, Beamte, aus Bozen; Herr Desider Ro-zsay, Beamte, aus Agram; Herr Anton Weisser, pens. Beamte, mit Herrn Sohn, aus Graz; Frau Liska Buli-rova, aus Prag; Se. Excellenz Herr Leopold du Fresne, k. u. k. Feldm.-Lieut., mit Gemalin, aus Linz; Frau Cä-cilie Krenn, Gutsbesitzerin, aus Schönstein; Frau Antonie Kugler, Private, aus Gurkfeld; Fräulein Ludmilla Bliimel, Arztenswaise, aus Sauerbrunn; Frau Emilie Scholgar, Gymnasial-Professors-Witwe, aus Cilli; Herr Dr. v. Zahn, Landesarchiv-Director, aus Graz; Frau Fanny y. Zlinzky, geb. v. Liptliay, Gutsbesitzerin, mit Schwester, Frau M. v. Varhi, geb. v. Lipthay, Gutsbesitzerin, aus Budapest; Frl. Leopoldine und Bianca Horvatli, aus Maiberg, bei Pettau; Herr Anton Križ-inan, Controlor, mit Gattin, aus Laibach; Frau M. Peccol, Unternehmersgattin, aus Petrosčnij; Frau Hermine Loew, Arztensgattin, mit Kind und Schwiegervater, aus Agram; Herr Josef Plodcr, Hausbesitzer, aus Graz ; Herr Georg Feeherger, Hausbesitzer, aus Graz; Herr Ignaz Peltier, Advocatursbeamte, aus Marburg ; Herr Victor Reitz, k. u. k. Oberstlieutenant, aus Graz; aus der Umgebung 21, zusammen 1162 Personen.
§i«8e(enbet.*)
§ftra|jjeiii>er()äftmffe i»t giftier „^iffeuoierteC".
iftad) jebem ftärferen 9tegen ift bie obere ©ermanngaffe oon ber (Sinmünbung ber ©Ritters ftrage bi« jur Karolinengaffe infolge ber fich ftau» enben SBaffermaffen naheju ganj überfchroemmt unb fcfjroer paffierbar. Sie berufenen Organe toerben auf biefem SBege auf biefen Uebelftanb aufmerffam gemacht unö um fdjleunige Abhilfe bringenb erfucht.
__einer für 93iele.
*) gür gorm unb Inhalt ift bie ©ßriftleitung nur naß bem SPrefegefefce cerantroortliß.
fingefenbet
S«M
Da es mir an Zeit mangelte, mich von meinen Bekannten zu verabschieden, sage ich allen hiermit
D
Theile zugleich mit, dass Herr Doctor S. Wienecke, amerikanischer Zahnarzt meine Stellung bei Herrn Dr. Praunseia für die Zeit meiner Abwesenheit übernommen hat.	3112—77
Hermann Peters,
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