9fr. 195. Montag, 29. August 1««?. w<5. Iahrssauss MibacherO Zeitung. ^ ?^"kl»n«prel«: Mit Poftvers«nbung: ganzjährig fi, 15, halblÄhrig fl. 7,50, Im «omptoiri ^ Die „Valbachei Zeitung" «scheint «Ugllch mit »nsnahml der Sonn. und Feiert«« »»n^ahilz <«, n. halbjährig fl 0,50, ssür die Zustellung ,n« Hau« «an»jahllg^l, '. — Instrt»o«»atbUr: ssül I Die «v»«»ifts»tio» befinbel fich »ahnholgass« ,b, die «eb«c«io« wien«stlahe ib, — Nnfr»nN«lt« V?i«»r ll«ne Inserate bl« ,» 4 Zeilen »5 lr., glöheie per Zeile»«lr,; bei öfteren Wiederholungen pr. Zeile » lr, V werben uichl »n,enomm«n unb Vtanuscripte nicht ,»lti süßlichen Dienstleistllng taxfrei den Titel eines glichen Rathes allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Weil. Frankreich. Nek ?'^ Vankettrede Rouviers hat. obwohl sie nichts reiH - ki! und nichts Unerwartetes enthielt, in Frank-Hai? "'!"' größeren Eindruck, einen mächtigeren Wider« ^. Pfunden, als man erwarten durste. In einem Mus v^'k ^"kreich. wo der hochtönende Radical,'«-Meiuung der tonangebenden Meuge beherrscht, wo alle Gegner des besinnungslosen Chan« vinismus Gefahr laufen, zu den VaterlandKverrätheru gezählt zu werden, ist eine kluge und vorsichtige Rede immerhin eine seltene und verdienstvoll»' Erscheinung. Rouvicr hat wohl nichts gesagt, was nicht j,dem nüchternen Patrioten in Frankreich selbstue» ständlich wäre. aber dass er den Muth hatte, sich außerhalb der bunten Masse der geistreichelndeu Prahlhänse zu postieren, das hat ihm in Frankreich einen stillen, aber andauern« den Beifall eingetragen. Jules Ferry, der in den Vogesen gelegentlich der Eröffnung des Glneralrathes wieder zum Präsidenten gewählt worden, hat eine Antrittsrede gehalten, in der er abermals den Utopisten einige Wahrheiten gesagt und sich für Rouvier ausgesprochen hat. Ferry machte zuerst den Geueralräthen ein gut berechnetes Compliment, indem er es ihnen z»m großen Verdienste anrechnete, dass in den Vogcsen consequent eine Politik verfolgt wird, welche uuablässig auf die Gründung und Befestigung einer von dem Geiste der Unordnung wie der Reaction gleich weit entfernten Republik abzielt. Die zähe Vorliebe für die positive Politik schütze die Vogeseu vor dem Hader, vor den geräuschvollen, aber doch nur oberflächlicheu Eruptionen, vor dem «Pariser Export-Radicalismus,, welcher vergebens die tiefe Hohl« heit seiner Ideen durch eine forcierte Polemil zu decken suche. Und nun ergoss Jules Ferry ein Füllhorn staatsmännischer und vornehmer Lobeserhebungen über Rouvier, von dessen Rede er wünschte, dass ihr die praktische Durchführbarkeit ermöglicht werde. Auch im TarN'Departement hat der Marineminister Barben, als neugrwählter Präsident des dortigen Oeneralraths — selbstverständlich mit einem erhöhten Maße collegialer Wälme und Liebenswürdigkeit — der Bankettrede des französischen Conscilspräsidenten sehr eingehend gedacht. Barbey hob die republikanische Treue und Festigkeit der Principien des heutigen Ministeriums hervor, das wohl eine liberale und demokiatische, aber a»,ch eine tolerante Republik mit reformatorischen Tendenzen vertrete. Ganz gewiss wird Rouvier die Anerkennung Jules Ferry's von Nutzen sein; schaden kann sie ihm nur in jenen intransigenten Kreisen, auf die der Minister ohne-hiu nicht gerechnet hat. So weit wäre allrs recht gut und in schönster Ordnung — aber der Haken liegt auch diesmal nicht im Programm, sondern in der Durchführung desfelben. wie Jules Ferry selbst mit leisem Zweifel angebellte» hat. Wer sich an die zahlreichen Programmreden Ferry's. Goblets nnd Frey-cinets erinnert, wird zugebeu müssen, dass dieselben so klug und so patriotisch klangen, wie die überlegten und bescheidenen Worte Rouviers. Gewiss erwecken die persönlichen Qualitäten des jetzigen Conseilspräsidenten nicht jenes Misstrauen, das man sonst einer unerprobten staatsmännischen Individualität entgegenbringt. Aber auch den Vorgängern Rouviers gebrach es nicht an gutem Willen und an Fähigkeiten^ die französische Republik auf dem Wege des besonnenen Fortschritts zu consolidieren. Die Schwierigkeiten, ein solches Pro-gramm zur Durchführung zu bringen, sind aber leider heute dieselben, an welchen auch die bisherigen Ta« binetk in Frankreich gestürzt sind. Allerding« waren Conflicte, welche sich aus der Colonialpolitik oder aus dem Staatsbudget ergaben, die unmittelbare Veranlassung zur Demission der kurzlebigen Ministerien, aber die Ursachen liegen viel tiefer, warum die französische Republik in den letzten Jahren so viele Regierungen consumiert hat. Seit dem Tode Gambetta's fehlt es in Frank-reich an einer großen politischen Persönlichkeit von autoritativem Charakter. Gewiss lag die historische Gedeutung Gambetta's nicht in seiner parlamentarischen oder gouvernementalen Thätigkeit; aber seine aus dem deutsch-französischen Kriege herrührende Autorität wirkte noch zehn Jahre lang so nachhaltig, dass er immer als der Führer des französischen Volkes angesehen wer-den konnte. Seine Vorzüge und Schwäche» entsprachen den Eigenthümlichkeiten aller Franzosen; sie jubelten ihm alle zu, wenn er die Fahne erhob, sie schwiegen, wenn er donnernd zwischen die erregten Massen fuhr. Ob er Recht hatte, ob das klug und zweckmäßig war, was er wollte, das war immer Nebensache — aber das französische Volk folgte willig. wenn Gambetta voranschritt. So hielten es die Franzosen zu jeder Zeit, und sie werden auch in Zukunft nur dann stark sein, nur dann wissen, was sie wollen, wenn unter ihnen eine mächtige Individualität ersteht, vor deren Autorität sich alle Patrioten und Politiler beugen. Der Mangel einer großen politischen oder socialen Autorität bringt es mit sich, dass statt der Könige die Kärrner an der Arbeit stehen müssen und dass dann die Führung Frankreichs einer Reihe von untergeordneten Persönlichkeiten zufällt, die sich gegenseitig abzunützen und zu untergraben suchen. Der Neid tritt unter solchen Verhältnissen an die Stelle der großen «Ambition», die kleinliche Missgunst an jene des autoritativen Vertrauens, die persönlichen Strebereien an jene der principiellen Kämpfe, und das Ergebnis dauon ist, dass Erscheinungen wie Boulanger und Döroulrde die Helden des Tages sind, dass im Kampfe Zieuileton. Eine angenehme Ueberraschung. Aus dem Englischen. 'hren?" ^ September befand sich Mrs. Boyne zu io " ,9l"ßten Verdruße in Loubon. Dies war nämlich «'Nine »-"""'. ^ hatte eine Eiuladuug erhalten, gtnA 6"t bei einer Freundin in einem äußerst an> rrlra»,?/" "^ zuzubringen, als die Haussiau dort Vorm, 5 ""^ ^" ^"^ uuterbleiben musste. Mrs. si« war "^ l'H sehr viel Vergnügen davon versprochen ; die sjH "'" hübsche Frau von sechsundzwanzig Jahren, lvllnd^ ^ ^^ '" "Uen Eh"" " ^hr gerne be-UNd k«'. huldigen ließ. Ihr Gatte weilte in Nix ^"e am 7. September zurücklehren sollen, gestünde,, ^" ^"" "'" Woche zur freie» Verfügung Waff« """ ^ w'k langweilig war alles zu ihr heim ' ""b es blieb ihr nichts übrig, als in uu, ^'" M'ickzulehren. Es ist nun eine schöne Sache ordnet zs^"'e Heim. wenn es behaglich uud wohl ge-l'icht ''' /^ Sommerszeit jedoch, wenn die Herrschaft ^'bert mi^ Teppiche entfernt, gelüftet lind ge-?l"ck. Dip« "?^ es einen recht ungemüthlicheu Ei» säst in ;'!., empfand nun Mrs. Boyne umsomchr. da ""d kaun, - """Uler Haudwerlsleute beschäftigt waren Im ^."'h'a." Winkel zu finden war.' "^ Ehawl ' ? G"be verstimmt, griff sie nach Hut °"ch hier w«. «'"'g in eiuen öffentlichen Garten: ">ar es leer und einsam. Sie liek sicl, au eiuen Sefsel nieder und gab sich ganz verdrießlichen Gedanken hin. Da knistert es im Sande, sie blickt nach der Richtung und gewahrt einen hübschen jungen Mann auf sich zukommen, in dem sie Dick Bryan, einen guteu Bekannten, erkennt. Seine unverhohlene Freude über ihren Anblick müsste jeder Frau geschmeichelt haben. Er hielt ihre Hand eine volle Minute nnd wiederholte dreimal, wie überglücklich er sei, sie zu scheu. Mrs. Vuyue war Plötzlich wieder heiter geworden, und nach fünf Miuuteu hatte sie ihm bereits ihr gauzes Missgeschick uud ihre häusliche« Fatalitäten mitgetheilt, worauf auch er ihr von vereitelten Iagdpartien und ähnlichen Enttäuschungen erzählte. Sie bedauerten sich gegenseitig so lange, bis keines mehr von seinem Kum-mer wusste. «Ich würde Sie gerne heute zum Speiseu zu mir bitleu.» sagte endlich Mrs. Boyne. «aber es sieht in meinem Hause zn unwirtlich ans.» — «Ach, das würde mich nicht kümmern, aber — wie wär's, wenn wir zusammen in . ...» er nannte ein bekann» tes Hotel, «speisen würden und dann ins Theater giengen?» Er kann so dringend bitten. Der Vorschlag ist verlockend Zu einer anderen Zeit hätte sie ihn sogleich mit Entrüstung verworfen, aber jetzt — es weilte ja gar niemand Bekannter in London, nnd überdies war ja die Sache ganz harmlos, es wäre ein köstlicher Spass! Er hört nicht auf zu bitten, und sie sagt es endlich zu. «Ich werde Sie vor 7 Uhr im Wagen ab' holen und eine Loge sichern., Mrs. Voyne macht in bester Laune Toilette — es liegt doch ein eigener Reiz in einer etwas riskierten Sache — und hüllt sich in einen schwarzen Spitzenschleier, um «für alle Fälle» nicht leicht erkannt zu werden. Dick erscheil'l pünktlich mit dem Wagen. Als sie den Speisesaal betreten, befinden sich daselbst nur drei bis vier Personen, einfache, ihnen völlig unbekannte Leute. Dick hatte eineu Tisch in der Ecke hinter einem Pfeiler gewählt, wo Mrs. Voyne ganz unbemerkt sitzen konnte, uud für ein ausgesuchtes Diner gesorgt. Neide sind in heiterster Stimmung, als eine neue Gesellschaft etwas geräuschvoll eintritt: zwei Damen in schreiender Toi« lette und zwei junge Osficiere, die Mr«. Boyue er-kennt. Es ist unangenehm. Sie möchte nicht gerne von ihnen mit Dick gesehen werden, junge Leute sind oft zu uuzart! Sie grüßen Dick, wahrscheinlich werden sie ihn also um sie befrag?n. Sie darf sich wohl auf seine Delicattsse verlassen und könnte überdies, durch den Schleier geschützt, den Saal durch eine Settenchur verlassen, aber nein. der angenehme Ntnnd soll n.cht o bald verdorben werden, und lustig fährt s,e fort m. Dick zu plaudern. Sie hat stch eben m eine lös l.che Omelette vertieft, als sie ihr Vi.^^i. zur Thür bl'cken und scharlachrolh werden steht. Rasch wendet sie sich um- eiu anderes Paar ist eben eingetreten, und der Maun ist — ihr Gatte! Großer Gott. war das die Nemesis? Ihr Gatte, den sie sicher in Aix glaubte! Der ersten Bestürzung folgte der nagende Gedanke: Wer ist seine Begleiterin? Sie ist klein, entschieden l'Qibadjcr Rettung flfr. 195. 1608 29. Bitgitft 1887. um die Popularität und die Herrschaft, statt Besonnen, heit und Fortschritt, Chauvinismus und Unordnung die politische Situation beherrschen. Wohl melden sich dann ab und zu nüchterne Geister wie Rouvier zum Wort, aber ihre Rede verhallt sehr bald wirkungslos in der gewitterschwangeren Luft; denn, was geschähe mit Bonlanger lind De'roulcde, wenn Rouvier »nd Ferry Recht behalten würden? Der Mangel an großer Autorität hat das Unkraut auf dem politischen Boden rmporwuchern lassen, so dass eine erhaltende und ernährende Saat gar nicht mehr aufschießen kann. Was auch die positiven Politiker in Frankreich heute sagen und thun mögen, sie sind doch die <1ii minoi-un» ßk»n-tiulll neben den Prahlhänsen mit den großen Worten und starken Lungen. Und so wird es noch lange bleiben, bis Frank« reich in den Wirbel erschütternder Ereignisse geräth, t)ie das Unkraut verschwinden machen, bis wieder eine republikanische oder — monarchische Autorität auf der politischen Bildfläche erschciut, vor der sich alles beugt, der ganz Frankreich willig folgt. Bis dahin müssen sich Staatsmänner wie Rouvier uud Goblet, Ferry lmd Freycinet damit zufrieden geben, ihre patriotische Pflicht redlich erfüllt zu haben, wenn sie auch in der Geschichte später nur als Werkeltags«, nicht aber als Feiertags-Erscheinuugen verzeichnet stehen werden. Politische Uebersicht. (Das Kronprinzenpaar in Steier« m a r k.) Wie bereits bekannt, wird Steiermark und die Landeshauptstadt Graz im Oktober dieses Jahres durch einen mehrere Tage dauernden Besuch des durchlauch» tigsteu Kronprinzeupaarcs ausgezeichnet. Aus diesem hocherfreulichen Anlasse hat sich aus der Grazer Ge» meindevertretung ein vorbereitendes Comite" gebildet, welches sich durch eine Anzahl von Persönlichkeiten verstärkte. Freitag nachmittags fand im Gemeinderathssaale die erste Vollversammlung dieses Comite's statt. Der Bürgermeister Dr. Portugal! eröffnete die Versammlung, indem er die erschienenen Herren begrüßte, worauf er das von dem vorbereitenden Comit^ ausgearbeitete und von Sr. Majestät dem Kaiser und vom Kronprinzen im großen genehmigte Fest>Programm mittheilte, wobei er bemerkte, dass einzelne Details desselben noch nicht als endgiltig zu betrachten seien. Ebenso ist die Liste der das Festcomitö bildenden Herren (gegenwärtig 59) noch nicht abgeschlossen, nachdem von den Eingeladenen zehn von Graz Abwesende noch leine Antwort gegeben haben. Zum Obmanne des Vollcomitss wurde der Bürgermeister Dr. Portugal!, zu dessen Stellvertreter der Vice«Vürgermeister Dr. Franz Bayer gewählt. Das Vollcomite" wählte nun aus seiner Mitte ein Decorations», ein Beleuchtungs», ein Theater-, ein Ball-, ein Musik-, ein Redactions« und ein Ord-nungscomite', neben welchen noch das gemeinderä'thliche Executivcomite' fungiert. Die Anwesenheit des durch« lauchligsten Kronprinzenpaares in Graz dürfte vier Tage dauern, an Festlichkeiten während dieser Tage sind unter anderem in Aussicht genommen ein kostümierter Festball in den mit dem Landestheater vereinigten Redoutensälen, ein Fest Theater, zu welchem Dr. A. Schlossar unter dem Titel «Styria's Huldigung» ein allegorisches Festspiel uud P. Rosegger ein kleines ländliches Drama geschrieben hat, ferner ein Festcon» cert im Stefanie-Saale. (Zur Haltung der Czechen.) Der energischen Stellungnahme des «Czaö» gegen die Haltung der Czechen reiht sich ein anderes polnisches Journal, die «Reforma», an, welche speciell der Großmannssucht des Iungczechen-Organs nach Gebür heimleuchtet, indem sie schreibt: «Narodui Listy» fordern die polnischen Reichsraths-Abgeurdneten auf, die Cz chen im Kampfe gegen das Ministerium zu unterstützen. Dabei beruft sich das czechische Blatt anf die slavische Solidarität und droht den Polen mit Isolierung für den Fall. dass diese sich mit den anderen slavischen Nationalitäten nicht vereinigen werden. Die Polen — so HM es da — mögen ja nicht glauben, dass das ^ivil^ l!l im^El-a an den Grenzen Galiziens aufhöre. Die Drohung des czechischen Blattes bezieht sich augenscheinlich auf das wechselseitige Verhältnis zwischen Polen uud Ruthenen. «Narodni Listy» rechnen offenbar darauf, dass es ihnen gelingen werde, beide Völkerschaften zu entzweien uud zwischeu diesen den Bruderstreit wieder zu entfachen. Das genannte Journal zerfließt das einemal in Weihrauch für Rusiland, wiewohl dieses die Polen verfolgt, wie auch an der Unterdrückung der Bulgaren arbeitet. Von dem Weihrauch selbst eingenommen, vergessen «Narodni Listy», dass die erwähnten Völkerschaften doch slavisch sind, dass also die slavische Solidarität es räthlich erscheinen lässt, sich dieser Nationalitäten anzunehmen. Ein solcher Wankelmuth in den Anschauungen betreffs Fragen von weittragender Bedeutung kam« unmöglich als eine Ermunterung zu einer dauernden Allianz gelten. — Die Tendenzen der «Narodni Listy» erfahren in der That durch das polnische Blatt eine treffende Kennzeichnung. (Oesterreichisch-ungarifche Zollcon-ferenz.) Wie die «Presse» meldet, sind bereits von Seite des österreichischen Handelsministeriums au das Ministerium des Aeußern Vorschläge gemacht worden, welche die Einberufuug der österreichisch-ungarischen Zollconferenz zum Zwecke der Vereinbarung der In-structionen zum Gegenstande haben, welche den ö^ler« reichisch-ungarischen Unterhändlern bei den bevurNchen-den Verhandlungen für die Erneuerung des Huiwels-uertrages zwischen der Monarchie und Italien mitgegeben werdcn sollen. Die Einberufung soll sür die ersten Tage des September erfolgen. Das Miniileriunl des Aeußern wird sich nunmehr mit der ungarischen Regieruug in dieser Angelegenheit ins Einvernehmen setzen. (Assecu ranzzwang in Galizien.) Wie aus Lemberg gemeldet wird, trägt sich der aalizische Landesausschuss mit der Absicht, den Assecuran.ttwiuiq in Galizien einzuführen, beziehuugsweise die Erlösung eines dahinzielenden Landesgesehes in Vorschlng zu bringen. Der diesfälliqe Entwurf ist bereits anKqear-beitet. Im Sinne desselben müssen alle Gebäude in Galizien, mit Ausnahme der im Eiqenthume des Staates oder der Aahnunternehmuugen befindlichen sowie der unbenutzten oder nur provisorisch errichtete», bei einer in Oesterreich oder Ungarn concessionicrten Feuerversicherungsanstalt gegen Brandschaden in einem dem wirklichen Werte entsprechenden Betrage assecnricrt werden. Zum Zwecke der geuauen Ueberwachung sollen beim Landesausschusse ein Centralbureau errichtet und in den einzelnen Bezirken Inspecturen ernannt warden. Von der Idee, eine eigene Landesassecuranz zu gründen, ist man abgekommen. (Das Budget pro 1888.) Wie man lmi aus Budapest meldet, ist bis zur Stunde weder das ungarische noch das gemeinschaftliche Budget für d^ Jahr 1888 definitiv festgestellt. Es sind jedoch nur meln eillige Posten in Schwebe, bezüglich deren die C'»t' scheidung in den im Laufe des September stattfinde»' den Mmisterberathungen erfolgen wird. Vetteff des ungarischen Budgets lässt sich schon heule constatiere», dass die Budgets des Honved-, Cultus» uud Unter-richtsminislemims sowie des Ministeriums des I'MMi eiue lleine Steigerung erfahre» werden, dagegen werde» sich in den Ondgets der Ministerien des Handels und der Finanzen, insbesondere in den außerordentlich» n Ansgabm bedeutende Redactionen ergeben. Das Ändgel des Iustizmiuisteriums dürfte so ziemlich nnoeräud '< bleiben. Das Gesammtbudget pro 1888 wird sich. s lbst wen» dic Projecte bezüglich d>r Steigerung del Bedeckung nicht in Betracht gezogen werden, blutend qiinftiger'gestalten, als jenes des Jahres 1887, da das Deficit trotz der Steigerung der Zinsen der Staats« schult' um vier Millionen Gulden, falls inzwischen keine Aenderung der Lage eintritt, »lit mehreren Millionen q linger präliminiert werden wird, als 1887. (Bismarck nnd Kälnoky,) Ueber Zeit n"d Ort der Zusammenkunft des Grafen Kälnoky »lit de»« Fürsten Bismarck ist noch keine Bestimmnng qetroffen, Da jedoch Graf Kälnoky dcu österreichische» Kaiser Manö'vern iu Siebenbürgen beiwohne» will, welche alli 11. September beginnen sullen, so will mau annehmeil, dass die Zusammeukuufl vorher, uud zwar weim nich< »och in ttlssingen, so doch vielleicht a» einem Orte ails der Rückreise des Fürste» erfolgt. (Aus dem englischen Parlament.) Die Deliatte über die gegen die Nationalliga gerichtete Proclamation hat Freitag im englischen Parlamente mit eine Attaque Gladstones begonmn. Die Resolution, welche Gladstone im Unterhause eingebracht hat, lautet: «Eine ehrerbietige Adresse soll Ihrer Majestät überreicht werden, worin demüthig vorgestellt wird, dass diesem Hause eine Sondcrproclamation des Vicekönias uo» Irland vorgelegt wurde, welche die als die irische Na-tionalliga bekannte Gesellschaft kraft des irische» Straf* rechtsgesetzes von 1887 als eine gefährliche Verbindung b^eichllet. Dem Parlamente wurde keine Mittheilung gemacht, welche den Erlass erwähnter Sonderproclama-llun rechtfertigen würde, kraft welchcr Ihrer MajeM Uuterthanen ohne gerichtliche Untersuchung der Natur ihrer Handlungen als Verbrecher bestraft werden könnel'-Mangels solcher Mittheilung stellt das Hans die Bitte, dass besagte Proclamation betreffs der darin genannte" und geschilderten Verbindung nicht in Kraft bleiben solle.» (Russland.) Au mehrere» Punkten des M litärbeznkes von Warschau finde» gegemvärtig partiell/ Ma»över statt, welchen General'Gouverueur Gurko be>' wohnt. Die kürzlich erfolgte Einberufung eines Thei/e» der beurlaubten Soldaten ist mit Rücksicht auf dle^ iiynb Khans anf russisches Gebiet großes Aufsehen erregen. Derselbe Hal schon am 14. d. M. Teheran vtt' lassen, dürfte also schwerlich mehr eingeholt werde''-I» Teheran glaubt ma», dass er bereits einen Kasl^ dumpfer bestiegen nnd sich unter russischen Sch»b ^ hübsch, trägt eine elegante, lichte Toilette und spricht sehr laut. Die Situation ist wirklich peinlich. Wäre Capitän Äoyne allein gewesen, so wären sie ihm ent> gegen geeilt und hätten ihm sogleich ihr unschuldiges töte-ü-töts aufgeklärt, aber so! Wer war nur die Dame? Mrs. Voyne ist bleich und zittert, sie fühlt sich aufs tiefste beleidigt und gekränkt. Nimmer hätte sie ihren Gatten solcher Treulosigkeit fähig gehalten. Er war in London und nicht in ihrem Hause, iu London und mit einer solchen Creatur. Der Heuchler! Der Verräther! Kein Name dünkte ihr für ihn zu schlecht. Der arme Dick sah wie verzweifelt da und verwünschte sich, da er die Veranlassung zu dieser unliebsamen Affaire gegeben. «Das ist eine große Verlegenheit,« sagte Mrs. Boyne mit erzwungenem Lachen. «Was sollen wir nuu thun,» flüstert Dick, «sollen wir abwarten, bis sie fortgegangen?» — «Nein, nein, das könnte über eine Stnnde dauern, und ich vertrage die Stimme dieses — Weibes nicht. Wirklich — ich hätte meinem Manne wenigstens einen besseren Geschmack zugetraut!» — «Auch ich,» beeilte sich Dick zu sagen, obwohl er sie eigentlich eine recht hübsche Erscheinung fand. «Wenn ich dicht verschleiert knapp hinter Ihnen gehe, ist es unmöglich, mich zu erkennen.» Und hinter Dicks breiten Schultecn, weder rechts noch links blickend, sucht sie den Ausgang zu gewinnen, nicht bemerkend, dass sie von den Offleieren scharf beobachtet wurde. Im Theater bemüht sie sich noch. so heiter als u'üglich zu scheine», obwohl in Wirklichkeit ihr ganzer Frohsinn verflogen war. Dick thut auch sein Mög« lichstes, um seine unbehagliche Stimmung nicht merken zu lassen, doch athmet er leichter auf, als sie vor Ende der Vorstellung fortzugehen wünscht. Er führt sie zum Wagen, und nachdem sie seine Begleitung abgelehnt, verabschiedet er sich in ehrerbietigster Weise. Mit Bangen fährt Mrs. Boyue zurück. Wird ihr Gatte vielleicht schou zu Hause sei»? Nein. keine Spur von «hm. Allein endlich brach sie in bittere Thränen alls, und Gefühle durchtobten ihre Brust, die sie selber in Er-staunen setzten. Nach einer qualvoll durchbrachten Nacht erhielt sie morgens ein Telegramm. Captain Boyue telegraphierte: «Soeben angekommen. Werde sogleich folgen.» Ueber diese neue. rieseugroße Falschheit droht ihr Herz fast stille zu stehen. Es ist unerhört! Eine Viertelstunde später tritt der Unmensch lächelnd in ihr Zimmer. Sie zieht sich mit eisiger Kälte vo» ihm zurück, was er nicht zu bemerken scheint. «So bist du heute Nacht h" übergefahren.» — «Ja,» erwidert er rasch, «es war eme köstliche Nacht. Wir hatten eine prächtig«: Ucberfahrt.» Mrs. Boyne vermag sich nuu nicht länger zurückzuhalten. «Was?» Du warst also heute Nacht uicht mit eiuer geschminkten Frau - im Hotel?» — «Was meinst du?'» — «Was ich sage.. Capitaiu Aoyne lächelt. «Wer mich sah oder glaubte, mich zu seheu, muss sich geirrt haben.» Mrs. Aoyue blieb eine» Augenblick sprachlos, sollten ihre Augen sie betrogen babe»? Aber »ei», es war »»möglich, und über sei»e Frechheit entrüstet, rief sie ans: «Deine Lügeu sind vergeben« — ich selber habe dich gesehen.» In völlig verändertem Ton beginnt nuu Capital» Boyne: «Sehr schön. Ich dachte, du würdest wenigste»« so viel Takt besitzen, zu schweige», u»d wollte dir rbe» beistehe». Nnn aber magst du auch die F^ gen tragen. Ich wähnte dich in Wales bei de"'e Freundin. Uncrmartet zurückgekehrt, finde ich dich "' einem junge» Ma»»e allei» im Gasthaus spe'l"' worauf du mit ihm znsannneil fortfährst. Ich werde oa Haus sogleich verlasse» uud mich zu meinem Advocate begeben. Du kannst das gleiche thun.» ^, .,„, Wie hat sich nun das Blatt gewendet! Mrs. VoY' ist ganz entsetzt. «Ich schrieb d'ir ja nach A'k. °«' mein Besuch unterbleiben musste, und was Dick V") betrifft, so war es ja ein reiuer Zufall, dass 'ch N stern ihm begegnet, und da uns beiden die M ' laug war,schlug er mir vor.zusammen zu speise» "'!",.„ Theater zu gehen.» — «Es steht dir frei. ei» A"^ zu erzählen. Ich halte mich an Facten nnd handle meiner Venrtheiluug.» —«Und wie steht es nnt ve' . Facten uud deiner Begleitung?» rief Mrs. Boyne. v^ bis in die Lippen. «Nichts einfacher als das. ^ Dame war Mrs. Cyrils ans Newyork, uud ich " von Lady Dash gebeteu, mit ihr die Ueberfayr>. ?' machen. Ich qlaubte dich nicht hier, die Diener, , fort. und so führte ich sie denn ins Hotel n»o ^ i»s Theater. Nun aber Adieu. Wir werden "'"> ^ als Fremde wiedersehen.» — «Bleibe, Fred, o^„ höre mich»! nnd sie bricht i» Thränen aus. ^.,,i>', Voyne dreht sich lächelnd um: «Sei gesch"dt. ^'„,,,! und denke ein anderes mal nicht gleich s" A. '„ t»» anderen über Dinge, die du selber thust. ^M^ch vl"' Hnt und komm' mit mir zn Mrs. Cyrns, u"^> .^>,i-der Wahrheit zu überzeugen.» Mit einem A .„is schrei stürzt sie un seine Brust, und kein Miss""^ ^ trübt in Zukunft mehr ihr Eheqlück. ''' Mbodfer Leitung Sir. 195. 1609 29. August l.ssi. stellt HM». Das Ereignis kann. wenn sich die Dinge '° verhalte!,, für die Zustände in Afghanistan von gro-^ Einfluss werden. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die '"NM Zeitung, meldet, zur Bestreitung der Kosten °er ü» Herbste d. I. stattfindenden Feier des WOjäh-V" Vcstcmdes der Pfarrkirche in St. Wolfgang 6"" sl- zu spenden geruht. . ^(Don Iuan - Iubiläum inSalzburg.) '" 19. Oktober d. I. werden bekanntlich hundert Jahre blossen sein, seit Mozarts «Don Juan» zum ersten» "nle auf der Bühne erschien. Diesen in der Musik-Mchte einen Markstein bedeutenden Tag zn feiern, hat 'H "l erster Reihe Salzburg — die Stadt, in der Mo-Ms Wiege stand — beeilt und am 20. d. M. die M und sozusagen internationale «Don Juan»-Feier ^ranstllltet. Die Darstelluug der herrlichen Oper im "Izburger Theater war eine durchaus würdige. Eine "'«erlesene Künstlerschar hatte sich in uneigenuützigster "Nse dem schönen Kunstzwecke zur Verfügung gestellt "no verlieh ihm erst durch ihre classisch abgerundeten . Pullgeu die richtige Weihe. Dass sämmtliche Mitwirke, insbesondere die Herren Reich mann, Vogl d die Damen Wilt und Marie Lehmann mit be' «Eiterten Beifallsbezeigungen, Lorbeerkränzen und Vlumen-'penden geehxt wllrdeu, ist selbstverständlich, Am Schlüsse " "orstellung nahm auch Hans Richter, der die Auf- Mmg «lit Umsicht »lnd Schwung dirigierte, den wohl-nrdienleu Danl des Publicums cutgege». m . " ' (Journalistische s.) In Antivari wird vom -'«Ulahr 1888 ab ein Tagesblalt uutcr dem Titel «Iugo- av>ia» erscheiueu. Herausgeber derselben wird der gegen-.""tig in Agram weilende Vertreter der Assecuranzgesell-Mt ^Equitable', Herr Cornell Iovanovic, Bruder bekannten serbischen Dichters Zmaj-Iovanovic, sein. ^> ^ (Eine Taschenuhr verschluckt,) Aus sick ^ ^^ gemeldet: Ein eigenthümlicher Patient hat ^ vorgestern um :! Uhr nachmittags auf der böhmischen ^"lgischen Klinik gemeldet. Der Patient heißt Wenzel '^"a«sky, ist 25 Jahre alt und nach Prag zuständig. "selbe erzählte den Aerzten, er sei Sonntag vor acht ^gen als Wanderbursche in das Aoelmann'sche Gast-lin^ '" tünchen gekommen und habe sich mit den Gästen ^ Ehalten, wobei allerlei Scherz getrieben wurde. Ein . >l habe ihm, während er auf einige Augenblicke hinaus-u W. eme kleine Taschenuhr aus Blech sammt kurzer Tri ^ ^ ^ ^'^^ geworfen, uud es sei ihm beides beim nick^" in den Schlund gerathen, Nuu habe er die Uhr .^t herausziehe» können, und so sei er in das Mün-z^^rauleuhaus gegaugen, wo man ihm zwar die ^ ^ herausgezogen habe, was aber zur Folge hatte, dass habe 5" ^ vollends verschluckeu musste. Darauf don s^ ^ ^uf den ^g nach Prag gemacht, um hier Ursa«! "^ ^"dkn befreit zu werden, denn die Uhr vcr-teinp n^"' "" Magen große Schmerzen, und er habe hiati ^l'l' Professor Dr. Weiß hat den seltsamen enten in Behandlung genommen. Ag ^ (Aus dem Gerichts saale.) Vor dem Ana?!?" Gerichtshöfe standen am vergangenen Freitag als ^«^agte Pfarrer Joses Vukelic und Notar Marcus Vukelic' aus rcznil. Die sensationelle Verhandlung lockte ein zahlreiches Publicum in den Gerichtssaal. Josef Vutelic erfcheint angeklagt, die Regierung, den Vanus, die Landlagsmajorität, die magyarischen und serbischen Be« amleu beschimpft und die Existenz der Kroue und der Dynastie negiert zu haben, Marcus Vukelic habe fleißig beigestimmt. Die Verhandlung nahm den ganzen Tag in Anspruch. Beide Angeklagte leugneten. Erdrückende Zeugenaussage» führten zum Schuldspruche. Pfarrer Vukelic wurde wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe, wegen Vergehens der Aufreizung gegen die Nationalitäten und Religionen zu einem Jahre schweren Kerkers, Notar Vukelic wegen Gutheihung ungesetzlicher Handlungen zu zehu Tagen strengen Arrestes verurtheilt. Sowohl die Vertheidigung als auch der Ankläger appellierten. (Unverhoffter Reichthum.) In Dublin hatte eine arme 75jährige Taglühnersfrau Namens Cherry Moore das Glück, vom Kanzleigerichtshof als alleinige Erbin von 250 000 Pfuud Sterling ancrlauut zu werden, die ein ohne Hinterlassung bclauutcr Erben in Belfast verstorbener Kaufmann Namcus James Carlisle hinter-lasseu hatte, als oesscu ciuzige Schwester sie sich auswies. Per armen alten Frau, die ihr Glück kaum fassen tonnte, wurde sofort ein Check für 500 Pfd. St. eingehändigt, damit sie sich standesgemäß kleiden und einrichleu löuue. — (Einwanderer nach Amerika.) Aus New York wird telegraphiert: Das Schatzamts-Depar-tement hat eine Untersuchung der angeblich in Castle Garden, dem Einwandererdepot, herrschenden Missbräuche und schlechten Behandlung von Einwanderei» daselbst ciugeleitel. Aus den bis jetzt stattgefundenen Erhebungen geht hervor, dass gesetzwidrige Erpressungen stattgefunden haben uud auch die Beförderung der Einwanderer »ach ihren Bestimmungsorten unnöthig verschleppt wordeu ist, — sVom Blitze erschlagen.) Ein sechzehnjähriger Schustcrlehrling, der im Glockenthurme vou St. Martiu bei Wiudischgraz währeud des letzte» Gewitters mit dem sogenannten Wetterläuteu beschäftigt war, wurde hierbei vom Blitze getödtet, — (Recht schmeichelhaft.) Dichter: «Nein, in meinem Leben dichte ich nicht wieder! Mir meine Gedichte alle zurückschicken!! Etwas Schrecklicheres hätte mir nicht passieren können!» - Redacteur: «Doch, junger Freund — sie hätten auch gedruckt werden löunen!» Local- und Prouinzial-Nachlichtcll. — (Vom katholischen Gesellenverein,) Die Weihe des neueu Vereinshauses des hiesige» katholische» Geselle»verci»es gieng gester» i» festlicher Weise vor sich. An derselben nahmen auch die katholischen Ge-scllcuvereiuc von Klagenfurt, Rudolfswert und St. Veit ob Laibach theil. Die Festpredigt in der Ursulmuenlirche hielt der Präses des Nudolfswerter katholischen Geselle»-vereincs, Professor Dr. Marinlo, das Hochamt wurde vom hochw, päpstliche» Hausprälalen Canonicus Dr. Ccbasek celebriert. Die vormittags abgehaltene kirchliche Feier schloss mit dem «Tedeum», worauf die Vereine unter Musikbegleitung zum neuen Vereinshause in der Feldgasse marschierten. Das neue Vcrcinshaus war reich beflaggt; vor dem Hauplthore war eine reich dccorierte Inschrift mit dem Gruße: «Gott segne das ehrliche Handwerk» errichtet. Vor Eintreffen des Festzuges hatten sich in, Festsaale bereits eingefunden Lanbesfträsident Barm Winkler, Bürgermeister Grass elli, Sparcasse-Prä sideut Dreo, laiserl, Rath Murnik, die Domcapitu lare Urbas, Monsignore Ieran, Pfarrer Kriznar die Directoren Dr. Mr Hal und Hrovath und di, Pfarrgeistlichleit von St. Peter, sodann Fürstbischof Dr Missia in Begleitung seiner Hoftapläne. Der Her, Fürstbischof hielt eine längere Ansprache an die Mit glieder der katholischen Gesellenvereine und spendet, deren Wirken in religiöser und patriotisch-österreichische, Richtung er als einen Segen für den österreichischer Kaiserstaat bezeichnete, und sprach schließlich den Wunsct aus, der katholische Gesellenverein möge auf dem seit den Jahre 1855, als dem Jahre seiner Gründung, eingeschla gcneu Wege fortschreiten zum Wohle der Kirche und be, menschlichen Gesellschaft. Hierauf wurde die kirchlich, Weihe des Vereinshauses vorgenommen, und als der kirch Uche Act vollendet war, sang der Oesangsverein der Laibache, Citalnica den Chor «Oö« liaö». Nach Absingung desselbri beglückwünschte der Herr Landespräsident den Vereins Präses Prof. Gnjezda zu dem gelungenen Werke, deni volleudeten Baue des neuen Vereinshauses, und begrüßt, das neue Heim des katholischen Gesellenvereins als ein« feste Burg des österreichischen Patriotismus, welcher ei aus vollem Herzen das beste Gedeihen wünsche. Der Ver einspräses, Professor I. Gnjezda, dankte für die an erkennenden Worte des Herrn Landesfträsidenten, Nächs dem Hauptzwecke aller katholischen Gesellenvereine — sagt« der Redner — ihre Mitglieder im katholischen Geiste zl erziehen, galt es stets als die hervorragendste Aufgab« dieser Vereine in Oesterreich, die Liebe zu dem an gestammten Herrscherhause, zu unserem erhabenen Mon> archen, welchen Se. Heiligkeit Papst Leo der Xlll, als den hervorrageudsten Schützer und Schirmer der katholischen Kirche bezeichnete, zn pflegen und zu erhalten Mit keinem schöneren Gruß könnte er den heutigen Tag außer der kirchlichen Weihe verherrlichen als mit deni Rufe: «Gott erhalle, Gott segne uud beschütze Sein« Majestät den Kaiser Franz Josef und das gesummt« österreichische Kaiserhaus!» Brausender Jubel folgte diesen Worten, uud als die Musikkapelle die Vollshymne into-nierte, da wollte der Jubel im Saale und auf bei Straße lein Ende nehmen. Hierauf fand seitens der Festgäste die Besichtigung der neuen Vereinslocalitäten statt Um I Uhr mittags vereinte ein Festbankett im Gasthause «zum Stern» an 250 Festgäste. Die Domschaler Kapelle besorgte die Musik, und die Gesellen-Gesangsvereine von Laibach, Rudolfswerl und St. Veit ob Laibach trugen mehrere Gesangspiöcen vor. Vereinspräses, Professor Gnjezda, toastierte auf Se. Heiligkeit Papst Leo XIII, und Se. Majestät Kaiser Franz Josef I,. welcher Toast mit Jubel aufgenommen wurde. Vicepräses Katechet Krzic toastierte auf das Wohl des Fürstbischofs Doctor Missia und des Landespräsidenten Baron Winkler. Bürgermeister Grasselli weihte seinen Trinlspruch der unermüdlichen Thätigkeit des Präses des katholischen Gesellenvercines in Laibach, Professor Gnjezda, welchem der Verein dieses schöne neue Heim zu verdanken habe. Professor Marinko dankte der Stadtvertretung und in erster Linie dem Bürgermeister für die wohl' wollende Förderung der Zwecke des katholischen Gesellenvereines und brachte ein dreimaliges Hoch der Stadt Laibach und ihrem Bürgermeister. Domcapitular Urbas toastierte auf das Gedeihen des katholischen Gesellen- tNllchdrixl verbot,» ) 3as Mil'ö nn Apiegel'. Roman lio» Victorien Vuval. (42. Fortsetzung.) Hg^ Harry hörte nichts weiter; sie waren aus dem tlllw ^'ausgetreten und entfernten sich in der Rich' lvieV^ ^"' Leuchtthurm. Müde uud abgespannt. Lllu«.? !? ^W^' warf der junge Mann sich alls sein W/' ben Revolver schusbbereit neben sich legend. Et p. ^ ^r viel zu aufgeregt, nm schlafen zu können, ^ilrte >!^ ^'^ Bruce zurückkam, das Feuer auf-beaali ^!? ^ hierauf in den schmalen Schlafraum Hn^'. /''"' Thiir er offen lieh. um der Wärme den ^.freizugeben. in »z7^ lautlose Stille, welche eintrat, ließ auch Harry Triium ^wachen Zustand versinken, und in den leite lnü' ^^ '^'" ^"k erregte Phantasie vorgan-cheln b, ^ "'^ als das Antlitz Fausta's, aus wel. ""blickte, ^"^" mit unsagbar stehendem Ausdruck Anndenlllng lag er so, als er plötzlich auffuhr, ivar cz >, "'^ nicht, was ihn geweckt hatte. Vielleicht ^lockenkla ^ Grollen der Brandung oder ein ^ schrill ^m^^". vom Thurm gewesen, welcher '""dte da<« ^M"a in die Dunkelheit hinaus-W,K ^ ' ^ drei Uhr eines frostigen Novembermor- !!?t^Fi^^"'' Drehte sich nm ihre Achse, jetzt die ^ wetteX ?^ b""" ein glühend grelles Licht von ^thänaen ' "" s""b"bare Strahlen sich auf den <5 Harw" Auster abzeichneten. """'. Ja 3 n "?" ""acht und gänzlich Herr seiner ' "lMklcht waren dieselben infolge der tiefen Stille und der eigenthümlichen Situation, in welcher er sich befand, noch gefchärft. So konnte ihm nicht der geringste Laut entgehen. Plötzlich — wie elektrisiert, richtete er sich athem-los empor. Deutlich hatte er draußen in der Nacht einen Schritt vernommen, einen Schritt leicht wie den einer Katze, dicht unter seinem Fenster vor der Haus» thür. Und jetzt - das war leine Täuschung! — jeht drehte sich die Thür leise in ihren Angeln, und -wie eine eiskalte Schlange fühlte Harry es iiber sich hinlriechen, während jedes Haar ails seinem Haupte sich sträubte — leise, nnhörbar kam der katzengleiche Schritt über die Schwelle und trat ein.... U e b e r l i st e t. Einen Moment lang lahmte Harry vollständig der eisige Schauder, der ihn erfasst hatte. Er ver» mochte nichts zu denken, als an die Hand. welche in jener Nacht auf den Klippen von Newport seinen Hals umklammert hatte. Dann aber plötzlich fuhr er wie eltktrisirrt empor von seinem Lager, richtete sich ge. rmlschlos auf, schob den Revolver in seine Brusttasche, um seine Hände frei zu haben, schlich nach der Fallthür und hub dieselbe auf. Er nahm sich "icht Zeit. die Leiter hinunterzulassen; sich auf seine Hände zu beiden Seiten der Oeffnung stemmend, ließ er sich ohne langes Besinnen in den unteren Raum hinabgleiten. Auf dem Herde war kein Glimmer von Feuer mehr, aber gerade in diesem Augenblick schoss der volle Lichtschein des Leuchtfeuers dnrch die Nacht und er-füllte das Innere des Gebäudes mit Helligkeit. Mit einem Blick überschaute Harry die Situation: Drxler Bruce in tiefem Schlaf lieaend: eine dunkle Gestalt, welche sich über ihn beugte, einen kleinen Revolve gegen seine Schläfe gerichtet, dass die Mündung die selbe fast berührte. Und selbst in diesem Moment ent gieng ihm der silberne Beschlag der Waffe sowie daj Funkeln von Diamanten an der schlanken, festen Hand welche dieselbe umspannte, nicht. Mit einem Sprunge stand er hinter der dnnllet Grstalt. mit einem raschen Griff bemächtigte er sick d»r Hand mit dem Revolver und rift dieselbe zurück Mit einem donnernden Knall, der doppelt laul durch die Nachtstille scholl, entlnd sich der Schnss. unt die Kugel schlug in das Gebälk der Decke. Im nächsten Moment befand sich der Revolver in Harry's Hand, Dexter Bruce saß aufrecht aus seinem Lager und starrte wild und verstört um sich die Laterne auf dem Leuchtthurm drehte sich, und dicht« Finsternis hüllte die Scene ein. Mit eisernem Orifj umschloss Harry das Handgelenk der Frau, — denn eine Frau war es. welche den Revolver auf eine» Wehrlosen gerichtet gehalten. Mit einem Schrei suchte sie sich seiner zu er-wehren. «Du hast mir nicht nachzuschleichen und mich zu bewachen!» rief sie wilden Tones. «Lass m,ch. las« mich. Kappel. Ich will ihn todten, ich m.'.ss ,hn todten I Er weiß zu viel!» „. , . c- Und mit der Kraft einer Pantherm rang sie "" «Bruce, kleiden Sie sich an und machen Sie Licht!» Der Klang der Stimme, welche diese Worte sprach, schien sie zn überwältigen. Mit einem Schrei brach sie in sich zusammen. (Fortsetzung folgt.) Vntimdjcr Scitmiß $lt. 195. 1610 29. August 188«. Vereines, in gleicher Weise der Präses des katholischen Gesellenvereines von St. Veit ob Laibach. Pfarrer Volc, und Stadtvicar Einspieler aus Klagenfurt, Katechet Krzic widmete warme Worte des Dankes dem Generalpräses, Feldbischof Dr.Gruscha; Herr Hinterlechner gedachte der alten Garde des Vereines, die treu ausharrte und ausharren will beim katholischen Gesellenvereine in Laibach. Zahlreiche Telegramme sind eingelangt, darunter eines vom Feldvicar Dr. Gruscha, welcher krankheitshalber bei dem Feste nicht erscheinen konnte. Abends fand in den neuen Vereinslocalitäten ein Festconcert statt. Der geräumige große Saal war überfüllt. Zahlreiche Mitglieder des Clerus, die hervorragendsten Gewerbetreibenden Laibachs u. s. w. hatten sich eingefunden. Die Ge-sangsvorträge des Laibacher Citalnica-Gesangsvereines, des Äudolfswerter Gesellenvereines, des Gesellenvereines von St. Veit ernteten verdienten Beifall. Auch die Theatervorstellung und die Declamationen waren durchwegs gelungene. Dem gestrigen Fest gebürt in den Annalen des katholischen Gesellenvereines ein hervorragender Platz. — (Personalnachricht.) Corpscommandant Herr FZM. Freiherr von Kühn wird sich am 1. September zu den Manövern nach Adelsberg begeben. — (Einlösung der Rudolfbahn durch den Staat.) Nachdem die Conversion der Silber- und Goldprioritäts - Anleihen der Rudolfbahn nunmehr vollständig durchgeführt ist und der Netrag für die bisher nicht zum Umtausche oder zur Rückzahlung angemeldeten Prioritäts - Obligationen beim Gerichts - Depositenamte hinterlegt wurde, sind alle Vorbedingungen für die Liquidation der Gesellschaft und die im Gesetze bereits vorgesehene Einlösung derselben durch den Staat erfüllt. Wie verlautet, besteht auch die Absicht, mit der Einlösung der Vahn nicht mehr zu zögern, und dürfte die Durchführung dieser Transaction noch im Laufe dieses Jahres in Angriff genommen werden. — (Aus Overtoils ch) schreibt man uns: Die 56. Infanterie»Arigade unter Commando des Oberst-Brigadiers Ritter von Schilhawsky traf Freitag nachmittags 3 Uhr auf dem Marsche zu den Manövern in Adelsberg hier ein, und wurden die Truppen in Ober-und Unterloitsch bequartiert, und zwar wurden vom Infanterieregimente Nr. 17 nebst einer Batterie Quartier in Oberloitsch, vom Infanterieregimente Nr. 97 nebst einer Batterie und einem Sanitäts-Detachement in Unterloitsch bezogen. Se. Excellenz der Herr FML. Ritter von Neil, welcher mit seinem Generalstabschef Major Sluka die Truppen begleitete, nahm mit dem Herrn Brigadier und dem Herrn Commandanten des 17. Infanterieregiments Oberst Karl Heyrovsky — einer freundlichen Einladung des Herrn k. k. Bezirkshauptmannes Dr. Karl Russ Folge leistend — im Schlosse zu Oberloitsch sein Absteigquartier. Die Officiere und die Mannfchaft wur-dcn in den beiden genannten Gemeinden einquartiert, die Truppen wurden bestmöglichst untergebracht, und man muss den Bewohnern der Gemeinden Ober- und Unterloitsch nachsagen, dass sie alles aufboten, um den Truppen ihren kurzen Aufenthalt möglichst angenehm zu machen. Auch muss man die Thätigkeit der mit der Einquartierung betrauten Gemeindevorsteher von Ober- und Unterwitsch anerkennend hervorheben, welche ihre immerhin schwierige Aufgabe, eine Brigade in sieben kleinen Dörfern klaglos zu bequartieren, zur grüßten Zufriedenheit lösten. Abends um 8 Uhr fand in Ober- und Unterloitsch die Retraite unter Musikklängen der beiden Regimentskapellen statt. Nach beendetem Zapfenstreiche begab sich die Musikkapelle des Infanterieregiments Ni. 1? in den Schlosshof vor die Wohnung des Herrn Bezirkshauptmannes und spielte daselbst drei Piecen unter allgemeinem Beifalle der massenhaft erschienenen Bevölkerung. Samstag morgens 6 Uhr verließen die uns so schnell lieb gewordenen Gäste Loitsch. — (Zwei Morgensterne.) Gestern traten die Planeten Mars und Saturn in nächste Nähe zu einander. Die Differenz der Rectascensionen betrug bloß 25 Minuten, jene der nördlichen Declinationen Ali Mi« nuten. Man konnte daher heute früh halb 4 Uhr am Nordosthimmel das interessante Schauspiel eines Doppel-Morgensternes beobachten. — (Aus dem Diijcesan'Cäcilienverein.) Die hiesige Orgelschule hat heuer bereits 10 Jahre ihrer ersprießlichen Thätigkeit aufzuweisen. Für den Organistendienst erhielten bei der Schlussprüfung das Qualificaiions-zeugnis sechs Abiturienten, wovon einer mit Auszeichnung. Das neue Schuljahr wird am 16. September eröffnet werden. Neben dieser Vereinsanstalt arbeitet auch das Vereinsorgan «Oorkveni ftlaZdenik» bereits das zehnte Jahr an der Reform der katholifchen Kirchenmusik mit gutem Erfolge, denn kaum gibt es mehr eine Pfarrkirche in Kram, wo nicht die Bestrebungen des Laibacher Dii> cesan-Cäcilienvereines wenigstens theilweise eine Wendung zum Besseren bewirkt hätten. — (Slovenische Grundbuchs-Eintra-gungen.) Aus Klagenfurt wird gemeldet: Der Iustiz-mimsterialerlass, betreffend die Zulässigkeit slovenischer Eintragungen in das Grundbuch, ist auch für Kärnten unterm 21. Juli erflossen. — (Spende.) Der hochw. Herr Domdechant Dr. Heinrich Edler vonPauker hat dem katholischen Pressvereine in Laibach den Betrag von 1W fl. gespendet. — (Gegen den Fremdenbesuch in den Strafanstalten.) Der Iustizminister Freiherr von Prazllk hat angeordnet, dass in Hinkunft die Besichtigung einer Strafanstalt nur auf Grund eines von dem mit der Oberleitung derselben betrauten Oberstaatsanwälte oder vom Justizministerium ausgestellten Erlaubnisscheines gestattet ist. — (Vom Wetter.) Die herrschende sehr gleich-mäßige Vertheilung des ziemlich hohen Luftdruckes lässt auch in den nächsten Tagen noch ruhiges, vorwiegend heiteres, tagsüber warmes Wetter in unseren Gegenden erwarten. — (Gemeindewahl.) Bei der jüngst stalte gehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Thal wurden Josef Schmalzet von Gereuth zum Gemeindevorsteher, Peter Majerle und Michael Baritsch, beide von Thal, zu Gemeinderäthen gewählt. — (Ein Wildschwein.) In den Waldungen des Bachern wurde eine mächtige Wildsau bemerkt. Sie hat in den Feldern dor Abhänge bereits beträchtlichen Schaden angerichtet. Die Glasarbeiter im Feistritzer Graben bemerkten die Spuren des Thieres bereits seit vierzehn Tagen. — (Im Bad Krapina-Töftlitz) sind laut der soeben ausgegebenen Flemdenliste bisher 1859 Personen zum Curgebrauche eingetroffen, darunter aus Kram: Professor Michael Lazar aus Krainbnrg und Handelsmann Josef Plaßer aus Ratschach, — (Corrigendum., In der Samstag gebrachten Notiz «Personalverändernngen im Franciscaner-Orden» soll es statt i n K rainburg ... richtig heißen - in Stein ist der hochw, Herr ^. Albert Pintar znm Guardian gewählt worden. 6. Verzeichnis der beim k t. Landespräsidium eingegangenen Spenden für die bnrch Hagclschlag geschädigten Gemeinden von Unterlrain. Uebertrag aus dem 5. Verzeichnisse . 15?« 86 Pnrch die l. l. Statthaltern in Trieft gesammelt . . 82 99 Durch die l. l. Bezirlshauptmaunschaft Gnrlfcld sind nachstehende Spenden eingegangen: Sammlung des Pfarramtes Iohannesthal bei Ratschach «st.; — Sammlung des Gemeindeamtes Gurtfeld, nnd zwar von den Herren: Wilhelm Pfeifer, Neichsralh^ und Landtagsabgeordneter, Gemeindevorsteher?c., 10 sl.; Franz Grcgoru, Gcmeinderath, 2 fl.; Anton Iugo-vic, Gemeinberath, 2 sl. - Anton Nuperl, Gemeinderath, I fl.; Karl Schener, Gemeindcrath, 1 fl.; Victor Auman, Handelsmann, 1 fl.; Dr. Julius Ritter v. Gspan, l. I, Notar, 1 fl.; Dr. Nicodcmus Stockmann 1 fl.; Dr. Johann Mencinger, Advocal, 1 fl.; Michael Aussch, t. l. Postmeister, 2 fl.; Fried-rich Viimches, Apotheker, I fl.; Johann Vanic, Ge-meinderath, 1 st.; Johann Rumpret, Gemeinde^ Ausschuss, 1 fl,; Frau Amalia Hauelta l fl.; I. Gabric, Kaufmann, 5t) tr.; Anton Iunic, Hut-macher, 50 lr.; Franz Cesser, Kaufmann, 40 lr.; Frau Maria Stanzer 50 lr,; Anna Sesel 20 kr.; Petric, t. k. Gendarm, 20 lr.; Wrinslele, l. l. Gendarm, 20 lr.; Vrus, k. l. Gendarm, 20 kr. — zusammen .................. 28 70 Herr Erwin Graf Auersperg, Herrschaftsbesitzer, Gemeinderath :c................ 5 — Herr Monz Scheyer. Forstmeister in Ratschach... 2 — Sammlung des Pfarramtes St. Harthelmä .... 1? — Sammlung des Pfarramtes in Catez....... 2 80 Reinerträgnis eines vom Musilclnb und Sängerchor in Gurlseld veranstalteten Wuhlthätigieits-Concertes 40 — Fürtrag . . 1756 55 (Fortsetzung folgt.) Meuefie |Jo^ Original^elegramme ber «ßatbadjer ^tg.» «gram, 27. «uguft. DqS «mtäblott publiciert bie Ernennung fat1« probiforifc^en ©ectionžc^efž ber Siiftiaabtfjeifung, Slfoi« Äsein, gum wirfüc^en ®ec* tionzd^ef. Sonboii, 27. Sfuguft. Da« Unterbau« üertoarf mit 272 gegen 194 ©timmen ben «ntrog (SJlabftone'« gegen bie proclamation ber SHegierung inbetreff ber irifdjen ^ationaltiga. üöclflrab, 28. Sluguft. Der Äönig begnobigte an* läfSlid} feine« ©eburtžfeftež me^r al« orf)tl)itnbert Sträflinge ücrfrfjiebener Äategorien. — @in föniglidjer Ufaj orfanet bie allgemeinen ©fupftfjtinaroaljten für ben 29. September an. Öclgrab, 27. Hugust. ÜRelbungen au« ©ofia ^it. folge fotte» bort gelcgentsi^ bež (žinjuge« be« ^rin^en i^erbtnanb Uttiu^eu geplant gewesen fein. Die ©eüöl* setting, fcefonberS bie SUiocebonier unb Sotbaten ber «arnijon foQen oon russischen (Smiffären aufgewiegelt warben fein; bie ©eljörbe, üon bem 93or^ab'en redjt» Äcitig oerftänbigt, tiefe üiele compromittierte «ßerföntid^* feiten üerfjafteu unb bai russische (Soufulat mit ©en« barmerie besehen. eofin, 28. «»gust. Die officiöfe «Sooboba» nu-lbet, bafä bie gutter be« surften Šerbinanb Sln* fang« September j" einem me^rwö^entlia^en Öefuc^ in Sofia eintrifft. Sofia, 28. August. Der Prinz von Coburg naw heutc eine Trupftenreoue vor. Der Prinz wurde mit enthusiastischen Hurrahs begrüßt und von der Volksmenge lebhaft acclamiert. Die Secretäre mehrerer diplomatischer Agentien nahmen in privater Weise an der Revue theil. In Regierungskreisen herrscht eine optimistische Stimmung bezüglich der Erhaltung des gegenwärtigen 5tawn q,w. Die Agenten gewissel Mächte wurden ermächtigt, mit dem Prinzen officiöse persönliche Beziehungen zu unterhalten. Sofia, 28. August. Nachrichten des Reilter'sche>> Bureaus aus Constantinopel zufolge arbeitet Rlisslaild, von Deutschland und Frankreich unterstützt, in k»erg>' scherer Weise, als in der egyptischen Frage, um die Pforte zu einer Initiative betreffs Bulgariens zu veranlassen. Die Haltung der Pforte ist fehr zweifelhaft. Wie man versichert, wird die Türkei den Mächteu die Entsendung eines rassischen Generals mit Artin EfelM beantragen, welche mit l>!kin« l^uvoil-« ausgestattet werden sollen. Volkswirtschaftliches. Lailiach, 27. August. Aus dmi heutigen Markte sl»d "' schienen: 7 Wagen mit Getreide, 9 Wagen mit Heu und Sesihers <>) be< bealn.^ Aenicrber anch nut dem gerichtlich dem?lllcn Zeugnisse über die Herkunft ans "urggrafcncnnte zu documrnlieren. l.l F'kS wird hieniit infolge Ersuchens der Meran von, 1>'" ^-Dezember 1«87 wieder eröffnet, in „^^ ° l"r Elablicrung weiterer derlei Schulen Ctiidle» "' ^"ndeshaupt. und sonstige» grösicren du« A '> "" <^"^ sich eine genügende Anzahl >n Ä>'?'"'''"' '»eldet, auch für dieses Schuljahr "«sucht genommen. deia^^wrck dieser Anstalten besteht in der ^^°»"g von Pnsonen der l, s. Landwehr und von sonstigen der Wehrpflicht nicht unter liegenden Bewerbern zn Officieren im nicht ac tiven Verhältnisse. Hiezu werden, wie bisher, Abend« und nach Maßgabe der diesbezüglichen Anmeldungen auch Tagcscurse eröffnet. Der Umfang der in diesen Curscn zum Vortrage gelangenden Gegenstände gründet sich anf den für die Schulen der Einjährig < Frei willigen normicrlcn Lehrplan. Der Unterricht in sämmtlichen Gegenständen sowie die erforderlichen Lehrbücher werden u n -entgeltlichgcboten, und auch die Schreib, und Zeichen. Requisiten kostenfrei verabfolgt. Der Unterricht beginnt am 1. Dezember und währt bis letzten Angust; der Monat September ist für die Vornahme praktischer Uebun^ gen bestimmt, in der ersten Hälfte des Monats Oktober finden die Schlufsprüfungen statt. — Dem thcoretifchen Unterrichte in den Abend curfen werde» durchschnittlich 2 bis A Stunden täglich, und zwar vornehmlich die Stunden von 6 bis l> Uhr abends an Werktagen, dann dir Vor mittage der Sonn» und Feiertage gewidmet werden. Den Afpiranten, welche — ohne Inanspruchnahme einer anderen», als der im vor-stehenden Alinea 5 gewährten Begünstigung — die Ausbildung zum Osffcicre des nicht acti < v e n Standes anstreben, bleibt die Wahl des Schulortes überlassen. Die ärarische Verpflegung während der Frequcutierung eiucr OfficierS > Aspiraulcufchulc kann grnndsäylich nur Aspiranten aus dem Mannfchaflsslaude der uicht activ e n l. t. Landwehr zugewendet werden. Die hieraus reslcclirrrndcn Afpiranten dieses Verhältnisses, bei welchen die freie Wahl des Schnlortcs (Alinea 7) entfällt, werde» im Falle ihrer allgemeinen Eignung von den zuständigen Balaillons'Cummandanle» rechtzeitig einberufen und behufs Frequenlicrnng einer vom k. l. Mini. sterium für Laiidesvertheidiglüig bezeichnet wer denden Ojficiers.Ajpn'aiiteuschule einen, der in, betreffenden Schulortc etablierten Instructions cadre in Verpflegszutheiluug übergeben. Die eventuelle Absendung dahin erfolgt auf ärarische Kosten. Auf die Dauer der vorbedachten Zuihciluug erhalte», diese Aspiranten gleich dcn dem Präsenz stände der Cadres cnlnommeucn die charge» mäslige» Gcbürc» und treten iu den Gennss der den Frequentanten der l. t. Cadettenschulen zugestandenen Begünstigungen. Die in der Schule zugebrachte Zeit wird allen im Landwrhrverbande stehenden Frequen tanlen auf ihre Landwehr »Dienstpflicht, zwar nur einfach aber als active Dienstzeit dann angerechnet, wenn sie dcn Tages- oder Abenbcurs in seinem vollen Unifange rücksicht-lich der Dauer sowohl, als der sämmtlichen Lehrgegenstände ^ ohne Unterschied, ob auf Rechnung des Landwehretats oder auf eigene Kosten — frequentiert haben. AuflllllMsmodalitiiten. 1.) Die Ausnahme in ein? Landwehr-Offi ciers Aspirantcnschule ist von dem Nachweife einer entsprechenden Vorbildung, eines makellosen Vorlebens und einer dem Ansehen des Officiersstandes angemessenen Lebensstellung (Er» werbsbeschästigung) abhängig. Alle Bewerber haben demnach die Zeugnisse über die zurückgelegten Studien, jene vom nicht activen Stande der l. t. Landwehr ober vom Civilstande auch Zeugnisse über ihre Un» bescholtenhcit sowie über ihre gesellschaftliche Stellung beizubringen, welch letztere von der politifchen oder Sicherhcitsbehördc des Aufenthaltsortes des Bewerbers auszustellen sind und sich auf jcuen Zeitraum zn erstrecken haben, welchen der Betreffende seit dem Austritte aus der Schule im Livilstande, beziehungsweise im nicht activen Verhältnisse, zugebracht hat. Aspiranten aus dem Liuilstandc haben auch das Geburtsjahr, den Geburtsort, die Heimats» zuständigleil nnd writers nachzuweisen, dass sie der Stcllungspflicht vollkommen genügegeleistet haben und nicht landwchrpslichtig sind. 2,) Die nach Vorstehendem 'nftruirrten Gesuche der dem nicht activen Stande der l. l. Land wehr angehörenden Bewerber sind bis 10. Ollober l. I. beim Commando des grundbuchszuständigrn Ba taillonZ, jene der Bewerber aus dem Civilstandr aber beim Cummaudo jenes Bataillons einzu> bringen, in deffr» Bezirke sie sich aufhalten. Die Afpiranten auf Officiersstellen im Land' stürme, welche gemaf; des Punktes 8<'l der Vor« schristrn, betreffend die Organisation des Land» sturmrs, die Frequentirruug der Landwehr-lDssicicrs Aspirauleuschulr anstreben, erfolgt die Aufnahme iu diefe Schulen (Abendcurfr) auf Grund ihrer Gesuche um Vormerkung für eine Officiersstrlle im Landstürme. (Punkt «5, uud »1 der Vorschriften, betreffend die Organifation dej Landsturmes.) Dieselbe,, werden ,n den Schule» gleich den Aspiraulen des Civilstaudrs behandelt haben jedoch die Lehrmittel ans Eigenen, z» best reiten, Wien am «. Juli 1««7. Vom l. l. Ministerium fiir vandeeuertbeidignn« s.W82-1) Nr. 47«7. Ooncursausschreibung. Im Bereiche der l. t. Forst- und Domänen Direction in Görz kommen mehrere Forftwart stellen mit dem Gehalte jährlicher 400 fl. unt der gesetzlichen Acnoitätszulage und dem system mäßigen Deputatholze, eventuell Relutum, even tuell mehrere Forstgehilfenstellen mit dem Tag gelde von 1 st. zu besehen. Bewerber um eine solche SteNe haben ihr, eigenhändig geschriebenen Gesuche, belegt mi< dem Nachweist des Alters, des Standes, der bis< herigen Dienstleistung ober Verwendung, dei Sprachtenntnisfe, insbesondere aber der Kenntni« der deutschen Sprache in Wort und Schrift einem ärztlichen Zeugnisse über die physisch« Eignung sür den Hochgebirgs Forstdienst, — bi< Bewerber um eine Forftwartstrlle insbesonber« auch mit dem Zeugnisse über die nach der Mi nisterial Verordnung vom lii. Jänner ltt5(. N. G. Bl. Nr. 63 abgelegte Prüfung für der Forstfchutz- und technischen Hilfsdienst, binnen längstens vier Wochen, und zwar dir schon im Staatsdienste stehenden im vorgeschriebenen Dienstwege, die Bewerb« aus dem Stande der im Sinne des Gesehei vom III. April 1872. R. G. Bl. Nr. 00, für Forft' warlstellen anspruchsberechtigter Unteroffiziere, welche außerdem die mit Verordnung des k. l Ministeriums für Landesverteidigung vom ILten Juli 1872. N. G. Bl. Nr. W, vorgeschriebenen Belege beizubringen haben, falls sie noch im activen Dienste stehen, im Wege ihres vorgesetzter, Commandos, die nicht mehr dem Militärvei bände angrhöligen anspruchsberrchtigten Unter officiere, endlich die nicht im Staatsdienste fte> hcnden Bewerber aber unmittelbar bei der unter« zeichneten Direction einzubringen. Bewerber, welche nebst der deutschen und einer slavischen auch der italienischen Sprache mächtig sind, werben besonders berücksichtigt. Görz am 24. August !««?. «. l. Forst- und DomäncN'Tilttlion. U n) e i a e b l a t t. A"ül,rrlresslich sür Mnc 5'« « N^'l>'" "lrischtnb. veryinbtl« üblrn «!!. ^ b" Z"h'" und deftig! bcn w"uch au» dem Mundc , glohc« »^ «jlacon s.U lr, «'«W^l-ZahnPuluei ^« drm,lal!)h»«ft in Kaibach. »"!'"' Orl«<"'". ^" Äp°«l,c,c I,nl..c,^l, «c-A? ''" ."°^2al!cyl.M.>n°.°«sitr ...,d u>>^.''"ung°?^u v" .st .»,. .'»sisiidrlichc ^^ "n°l,!»l,lt !!!n„t«c!ll!!i, l'einevacft Verloren wurde ilon 2h. d.M. ein Fäoher mit Ora2er Ansichten. {MM) Abzugeben: Bpitalgas»e Nr. 9, I. Stock. (3399^.1) Nr. 6040. Mmnerung an Marcus Hribovöek, resp. derrn Verlass Maria Hribovöek. Von dem k. l. Bezirksgerichte Stein wird dem Marcns Hribuvsek, resp. dessen Verlasse Maria Hribovsek, hiemit er^ innert: Es habe wider ihn bei diesem Gerichte Mathias Pepel, Grundbesitzer in Iastreblje (durch Dr. Schmidinger), die KlM clc ,.l^^. 12. Juli 1887, Zahl W40, ans Gestattuug der Löschung von Kaufrcchteu aus dem Kaufverträge vom 16. August 1853 s. A. eingebracht, worüber zur mündlichen Verhandlung im Bagatellvcrfahrcn die Tagfahrt auf den 16. September 1887, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts angeordnet worden ist. Da der Auseuthaltsm't des Geklagten diesem Gerichte uubrkaunt uud derselbe vielleicht aus den k. k. Erblaudeu abwesend ist, so hat man zu dessen Vertretung und auf dessen Gefahr und Kosten den Herrn Franz Fischer in Stein als Curator nci m:lmn bestellt. K. t. Bezirksgericht Stein, am 28sten Juli 1887. (3489—3) St. 5033. Oglas. S tusodnira odlokom z dne 25et;a februvarija 1887, St. 1699, dovoljena, 8 pravico ponovljenja ustavljena prva, druga in tretja izvršilna dražba zem-Ijiš6 Marka Škofa iz Rozalnic öt. 42, spadajotih pod vložoo St. 50 in 51 katastralne oböine Rozalnica in vložoa fit 907 kataBtralne obèine Methka, Be aa prošujo Matije Malenška po ku-ratorju Ivanu ftusterfii«u iz Semièa h poprejftnjim dodatkom na dan 10 septembra, 8. o k t o b r a in 5. n o v e m b r a 18 8 7 ponovi. C. kr. okrajno sodišèe v Metliki dne 30. junija 1887.