9fr. 40*26. XII. 1898. Kirchliches Derordmmgs-Klatt für die Lavanter Diöcefe. Inhalt. 81. Hirtenschreiben des österreichischen Gesammt-Episcopates anlässlich des goldenen Regierungsjubiläums Sr. kais. und königl. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I. am 2. December 1898. — 82. Pastirski list vseh avstrijskih škofov povodom petdesetletnice vladanja Njih ces. in kr. Apostolskega Veličanstva cesarja Franca Jožefa I. dne 2. decembra 1898. 81. Hirtenschreiben des österreichischen Gesmmnt-Episcopates anlässlich des goldenen Kcgierungs-Jubiläums Sr. Kais, und Königl. Apostolischen Majestät des Kaisers Fran; Joseph I. mit 2. December 1898. Ite Erchischöse und Bischöfe (Österreichs entbieten den Gläubigen ihrer Dibcesen Irieden, Keil und Segen in Aefus Etzristus unferm Kerrn! — o^eoaoog-X?^.- Geliebte tut Herrn! tr hofften mit euch in diesem Jahre ein großes Freudenfest zu feiern und schickten uns bereits an, euch zu einer würdigen Feier desselben auf zurufen. Denn vor 50 Jahren am 2. December des Jahres 1848 vollzog sich in dem fürst-erzbischöfl. Schlosse zu Olmütz ein höchst denkwürdiger Act, welcher für die Geschicke des österreichischen Kaiserstaates segenbringend geworden ist. Kaiser Ferdinand legte Krone und Scepter nieder und der zur Thronfolge nächstberechtigte Erzherzog Franz Karl übertrug seine Rechte auf seineil ältesten Sohn, welcher an jenem Tage als Kaiser Franz Joseph I. den ehrwürdigen Thron der Habsburger bestieg. Es war eine ernste und gefahrvolle Zeit, in welcher der jugendliche Herrscher das Scepter des Reiches ergriff. Die Grundfesten der Monarchie waren tief erschüttert; von Aufwieglern geschürt, gährten allenthalben die politischen Leidenschaften, und der Druck, welchen die Ereignisse auf die Gemüther ausübten, hielt die Hoffnungen auf friedliche Tage nieder und lähmte die Arbeit für die großen Aufgaben des Reiches. In diesen stürmischen Zeiten berief die göttliche Vorsehung unfern erhabenen Monarchen auf den von Gefahren bedrohten Thron. Mit fester Hand ergriff der jugendliche Herrscher das Scepter, voll Vertrauen auf Gott und erfüllt von lebendiger Zuversicht auf die Zukunft Österreichs. Diese Zuversicht sprach er sogleich beim Regierungsantritte in seinem Manifeste aus, in dem er den festen Willen kundgibt, dass „ans den Grundlagen der wahren Freiheit, ans den Grundlagen der Gleichberechtigung aller Völker des Reiches und der Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetze sowie der Theilnahme der Volksvertreter an der Gesetzgebung das Vaterland neu erstehen solle in alter Größe, aber in verjüngter Kraft, als ein unerschütterlicher Bau in den Stürmen der Zeit, ein geräumiges Wohnhaus für die Stämme verschiedener Zunge, welche unter dem Scepter Unserer Väter ein brüderliches Band seit Jahrhunderten umfangen hält." Fünfzig Jahre sind seither verflossen. Gewaltige Ereignisse, schwere verhängnisvolle Kriege, weitgreifende politische Veränderungen hat das halbe Jahrhundert, auf welches die Völker Österreichs seit jener Thronbesteigung zurückschauen, der altehrwürdigen Monarchie gebracht und l ihr auch manche schmerzliche Opfer auferlegt. Aber all diese Ereignisse, all diese inneren und äußeren Kämpfe, Wechselfälle und Prüfungen, Erfolge und Freuden haben das Baud, welches die göttliche Vorsehung an jenem 2. December 1848 zwischen dem Kaiser Franz Joseph I. und seinen Völkern geknüpft hat, immer enger, fester und unzerreißbarer gemacht. Wen» die treuen Völker Österreichs dem jungen Kaiser an jenem Tage ovll freudiger Hoffnung zujubelten, so haben sie bei dem Ablaufe einer fünfzigjährigen Regierungszeit umsomehr Ursache, dem erhabenen Monarchen die Gefühle des innigsten Dankes ehrfurchtsvollst auszusprechen für die unermüdliche Arbeit und Sorge, welche er durch fünfzig Jahre der Wohlfahrt seiner Völker gewidmet, für die wahrhaft väterliche Liebe, welche er ein halbes Jahrhundert laug in treuester Hingebung dem Reiche und den Völkern erwiesen hat. Und in der That haben sich schon im Laufe dieses Jahres die Völker und Länder Österreichs in rühmlichstem Wetteifer an Kundgebungen dankbarer Liebe betheiligt durch Veranstaltungen der verschiedensten Art, namentlich aber wie es dem Wunsche des edlen Monarchen entsprach — durch zahlreiche Stiftungen für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke. Wir würden aber die gerechten Erwartungen, welche unser erhabener Monarch in diesem Jubeljahre hegte, keineswegs befriedigt haben, wenn wir nicht, wie er selbst, der Wahrheit eingedenk gewesen wären, dass „alles Gute, aller Segen von oben kommt" \ und dass „die Wächter umsonst wachen, wenn nicht der Herr die Stadt bewacht"2. Darum, im Herrn Geliebte, hatten wir die Absicht euch zu den Altären zu rufen, damit ihr hier mit uns Gott dem Herrn für den Schutz danket, mit welchem er so sichtbar über ein so theueres Leben gewacht hat, mit uns danket für alles Gute, das er durch den kaiserlichen Jubilar seinen Völkern erwiesen hat, und damit ihr sein und des erhabenen Kaiserhauses ferneres Glück und Heil dem Schutze des Allmächtigen mit uns empfehlet. Ja, es verlangt das heurige Jubelfest eine erhobene kirchliche Feier und darf die höchste und erhabenste Kundgebung der Freude, der Liebe und des Dankes dabei nicht fehlen. Waren doch die Augen des erhabenen Jubilars in den abgelaufenen fünfzig Jahren immerfort auf Gott den Herrn gerichtet, ihm hat er vor allem stets die Ehre gegeben, mit ihm hat er sich bei so vielen schweren Entscheidungen bemthen, welche das Wohl seiner Völker betrafen. „Ich rechne es mir zur Ehre an," so spricht er es öffentlich aus, „meinen Glauben und meine Hoffnung auf den, durch welchen die Könige herrschen, durch die That zu bekennen." Wie also der hohe Jubilar selbst im demüthigen Glauben und hoffnungsvollen Vertrauen Licht und Kraft ' Jacob 1, 17. — 1 Psalm 120, 1. j vom „Vater der Erleuchtungen" erwartet und erfleht hat: sv müssen auch wir an seinem Jubeltage zu den Altären des himmlischen Königs eilen und ihn bitten, dass er unfern Kaiser stärke, sein Herz erfreue und ihm das Glück verleihe, schon hienieden die Früchte und den Lohn fünfzigjähriger, der Ehre Gottes und dem Wohle der Völker geweihter Arbeit zu genießen. Wenn wir uns also das Ziel setzten, das hohe Jubelfest auch im Dank- und Bittgebet mit euch zu feiern, sv waren wir eingedenk der Anordnung Gottes, welcher im III. Buche Mopses ^ gebietet: „Das fünfzigste Jahr sollst du heiligen." Das war unsere Absicht, und sv hofften wir mit euch unter der gnadenreichen Weihe der Kirche dieses seltene Freudenfest zu feiern. Aber ach! ein grausames Geschick ist dazwischen getreten und hat alle unsere Festfreude vernichtet. Durch die Hand eines verruchten Mörders endete das Leben der treuen Lebensgefährtin des erhabenen Jubilars, unserer geliebten Kaiserin Elisabeth, und dieser Todesstoß drang auch tief in das Herz unseres kaiserlichen Herrn. Wie könnten wir, die trauerumflorten Blicke nach der Tvdten-gruft gerichtet, wo wir eben die Leiche der geliebten Laudesmutter beigesetzt haben, Freudenfeste feiern? Wie könnten wir hoffen, in dem Herzen des erhobenen Jubilars eine freudige Stimmung zu erwecken, welches noch von der Wunde blutet, die ihm die Mörderhand des 10. September schlug? Nein, Geliebte im Herrn, wir können weder euerem noch unfern Herzen Zwang anlegen und euch zur Freude einloben, wo alles noch von Schrecken und Trauer erfüllt ist. Und doch, wenn auch die Freude vor der Trauer sich verbergen und schweigen muss, das Leben hat vor dem Tode Rechte, deren Geltung auch der Tvdesschrecken nicht vereiteln kann. Auch Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser verlor mitten in dem Schatten des traurigsten Familienereignisses die Pflichten nicht aus den Augen, welche ihm die Sorge für das Wohl des Reiches auflegt. Auch wir »vollen daher über dem Eindrücke des schrecklichen Ereignisses und über der Größe des schmerzlichen Verlustes die Erinnerungen nicht ganz übersehen, »velche sich an den 2. December d. I. knüpfen, und die Mahnungen nicht überhören, welche dieses wichtige Ereignis uns namentlich für unsere Zeit ertheilt. Der heilige Apostel Paulus mahnt, „dass Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen geschehen für Könige und alle Obrigkeiten, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit"2. Wir kommen dieser Mahnung nach ; nicht allein die Gefühle der Liebe und des Dankes drängen uns, unfern erhabenen Monarchen allezeit in unsere Gebete einzuschließen, sondern i 25, 10. — 1 I. Tim. 2, 1. 2. auch kirchliche Anordnung und frommer Gebrauch verpflichten uns dazu. In dankbarer Anerkennung der Treue und Sorge für den heiligen Glauben, welche unser Kaiser gleich seinen Vorfahren stets bethätigt hat, weist uns die heilige Kirche an, seinen Namen in den Fürbitten des Canon der Hl. Messe, am Charfreitage, bei der Weihe der Osterkerze, in der Allerheiligenlitanei, in den Gebeten der Pfarrmesse, des Hochamtes und desNachmittagsgottesdienstes zu nennen. Sie will dadurch alle, die in unfern Kaiser ihren Monarchen verehren, daran erinnern, dass er nicht nur für das zeitliche Wohl, sondern auch für das ewige Heil seiner Völker besorgt ist, wie er selbst es in jenem goldenen Worte zum Ausdrucke bringt: „Mein Wunsch geht dahin, dass die mir anvertrauten Volker die zeitlichen Güter haben, ohne die ewigen zu verlieren." Unser erhabener Kaiser hat es bei keiner Gelegenheit unterlassen, öffentlich und laut kundzugeben, welch hohen Wert er auf die Erhaltung religiöser Gesinnung und kirchlicher Treue bei seinen Völkern legt und wie schmerzlich er es beklagt, wenn die Anhänglichkeit an Religion und Kirche geschwächt wird oder gar schwindet. Denn dies war stets seine feste Überzeugung, dass die Übung der Gottesfurcht, dass der lebendige Glaube an Gott als den höchsten Gebieter, den weisesten Gesetzgeber und den gerechtesten Vergelter die Grundlage der Ordnung und Gesetzmäßigkeit in den Staaten, die Grundlage des Glückes der Völker ist. Und in der That „selig ist das Volk," ruft der Psalmist aus, „welchem der Herr ist sein Gott"!' Glücklich die Völker, welche im Lichte des Glaubens wandeln und denen Gottes Gebote die Richtschnur für das öffentliche Leben und für das persönliche Handeln sind! Wo Gottes höchste Majestät anerkannt wird, da wagt es niemand frevelnd die Krone anzutasten, welche sein Vertreter trägt; denn die Macht und Gewalt zn regieren hat er von Gott empfangen. Und so lange in den Völkern der Glaube an die ewige Vergeltung und Gerechtigkeit lebendig bleibt, werden Friede und Vertrauen unter ihnen walten, werden die Leidenschaften in Schranken gehalten und werden niedrige Selbstsucht und ungerechte Bedrückung die Beziehungen der Menschen zu einander nicht zerrütten und vergiften. Nehmt aber diesen Glauben aus den Herzen der Völker, und ihr rufet den Krieg Aller gegen Alle wach, ihr zerrüttet die menschliche Gesellschaft und vernichtet das Glück der Völker. Oder haben wir nicht gerade in diesem Jubiläumsjahre auf eine so schreckliche und schmerzliche Weise dieses erfahren müssen? Nichts ist darum nothwendiger, nichts erbaulicher, als wenn die Regierenden selbst ihren Unterthanen das Beispiel der Glaubenstreue und der gewissenhaften Er- > 32, 12. füllung ihrer religiösen Pflichten geben. Nun aber haben wir es nöthig, den Katholiken Österreichs ins Gedächtnis zurückzurufen, wie sich der hohe Jubilar in dem halben Jahrhunderte seiner Regierung als treuer Sohn der heil, katholischen Kirche gezeigt hat? Sehen sie ihren kaiserlichen Herrn nicht stets an ihrer Spitze bei den kirchlichen Festen und religiösen Übungen, beim öffentlichen Bekenntnisse des Glaubens und in der Erfüllung der Vorschriften der heil. Religion? Hatte er nicht stets ein warmes Herz und eine offene Hand, wenn es galt kirchliche Anstalten und religiöse Zwecke zu unterstützen? Das alles ist in die Herzen der österreichischen Katholiken mit unauslöschlichen Zügen eingegraben, und darum danken sie es ihm, dem edlen Monarchen, an seinem Jubeltage mit freudigem, dankbarem Herzen. Der herrlichste Vorzug des christlichen Fürsten ist es aber, Gnaden zu erweisen, die Schwachen zu schützen, Roth und Armut zu lindern, Verzeihung und Milde zu üben. Gewiss „trägt er das Schwert zur Bestrafung der Übel-thäter, damit diejenigen, welche Böses thun, sich fürchten" '. Aber wo immer das Wohl des Ganzen nicht den freien Lauf der Gerechtigkeit verlangt, tritt stets sein mildes Herz für Nachsicht ein. Mit heldenmüthiger Selbstüberwindung hat er das Verzeihen geübt, hat selbst schwere Vergehungen gegen die Monarchie und Dynastie vergessend bereitwillig die Hand zur Versöhnung gereicht, allezeit nur darauf bedacht, das Wohl seiner Völker zn fördern und die Bestrebungen aller für die Größe und Macht des Reiches zu einigen. Diesem von Gott gegebenen Zuge, so gern zu verzeihen und zu vergessen, der uns immerfort und immer-wieder im Leben unseres Kaisers entgegentritt, verdankt die Monarchie nicht zum wenigsten die friedliche Entwickelung der staatlichen Angelegenheiten und die Wohlfahrt ihrer Völker. Wie glücklich wären wir, oder vielmehr, wie glücklich würde der hohe Jubilar auf unfern Kaiserthrone sein, wenn auch alle seine Völker dieses hehre Beispiel stets vor Augen hätten und jene Milde und Selbstverleugnung, jenes Vergeben und Vergessen, jene weise Selbst beschränkung und rücksichtsvolle Unterordnung unter das gemeinsame Wohl von diesem hellleuchtenden Vorbilde lernen wollten! Und was sollen wir euch sagen von einer anderen Seite seines milden, gütigen Herzens, von seiner landesväterlichen Liebe gegen die Armen und Nothleidenden? Wo immer es gilt, geistiges oder leibliches Elend zu lindern, in Nöthen und Schicksalsschlägen schnelle Hilfe zn bringen, die Armut zu erleichtern, verlassenen Waisen ein neues Elternhaus zu bieten, Kranken und Hilfsbedürftigen liebevolle und kundige Pflege zu verschaffen: da zeigten sich stets unseres Kaisers gütiges Herz und 1 Rom. 18, 4. freigebige Hand. Oder sollen wir euch in die kaiserliche Hofburg führen und die Taufende von Bittgesuchen zeigen, die täglich aus allen Theilen des Reiches daselbst eintreffen? Auf allen ruht sein väterlicher Blick und nichts ist ihm schmerzlicher, als nicht alle befriedigen zu können. Und darum haben seine Volker den Pulsschlag seines edlen Herzens verstanden, indem Länder, Gemeinden, Vereine, Körperschaften aller Art oft ohne alle 'Verabredung und doch fast eines Sinnes miteinander wetteiferten, zum bleibenden Andenken an dieses denkwürdige Jubeljahr dem Jubilar zu Ehren Anstalten zu gründen, welche den Armen, Kranken, Verlassenen, kurz den Hilfsbedürftigen jeder Art, gewidmet sind. Schwer und drückend lastet die Krone auf dem Haupte des edlen Monarchen. Reich an Sorgen und Mühen, voll von schwerer Verantwortlichkeit ist das Tagewerk unseres Kaisers — und welch ein Tagewerk ! Es umfasst die Regierungssorge für ein Reich, das verschiedenartige Völker mit verschiedenartigen Verhältnissen in sich schließt. Und welches ist sein Regierungsprvgramm? „Österreich muss ein Hort aller Völker sein", so lautet der kaiserliche Wahlspruch. „Österreich soll die große Heimat sein, die alle seine verschiedenen Völker, in welcher Zunge sie auch sprechen, mit gleicher Gerechtigkeit, mit gleichem Wohlwollen, mit gleicher Pflege ihrer Interessen und Eigenthümlichkeiten zu umfassen berufen ist." Sv bezeichnet er selbst in einer seiner Thronreden das von ihm angestrebte Ziel. Unsere 'Monarchie ist eine große Völkerfamilie, in welcher verschiedene Nationalitäten verbunden sind; sie ist „das geräumige Wohnhaus für die Stämme verschiedener Zungen," wie es im Antritts-Manifeste Seiner Majestät heißt. So ist es, im Herrn Geliebte! Die Völker und Nationen unseres gemeinsamen Vaterlandes bilden eine große Familie, und unser Kaiser ist der gemeinsame Familienvater. Als solches sieht der hohe Jubilar selbst sein Reich an. „Ich bin stolz und glücklich zugleich, Völker, wie sie dieses Reich umfasst, als meine große Familie betrachten zu können." Aber so sollen es auch die österreichischen Stämme und Völker ansehen; denn also mahnte gleich am Anfänge seiner Regierung der erlauchte Monarch: „Welcher Sprache sich die Völker dieses großen Reiches bedienen mögen, ich vertraue, dass sich alle als treue Söhne des Gesammtvaterlandes bekennen und bewähren werden." Diese liebevollen Worte' bezeichnen treffend das gegenseitige Verhältnis, Volksverständnis von oben und Kaisertreue und Vaterlandsliebe von unten. Aber wie in dem kleinen Kreise der Familie, so ist es auch in der großen österreichischen Völkerfamilie. Verschieden sind die Volkseigenthümlichkeiten, verschieden die äußeren Lebensverhältnisse der Völker, auf deren Grunde sich das nationale Leben entfalten soll. Gleichwohl sollen alle sich eins fühlen, einträchtig nebeneinander leben und zusammenwirken. „Aber es kommt der Feind und säet Unkraut," heißt es im Evangelium \ und das erfahren auch wir unter uns. Es machen sich Interessen geltend, die oft schroff aufeinander stoßen; Bestrebungen, die sich gegenseitig bekämpfen; Forderungen, welche berechtigte Wünsche anderer kränken. Es gilt darum die widerstreitenden Interessen auszugleichen, die Gegensätze zu mildern, die Sonderbestrebungen mit dem Gesammtwvhl in Einklang zu bringen, kurz, die friedliche Entwickelung aller einzelnen Völker und zugleich die Erhaltung und Kräftigung der Gesammt-Mvnarchie zu fördern. Da bedarf es wohl für den Herrscher dieses Reiches einer besonderen Erleuchtung, einer alles sorgfältig abwägenden weisen Umsicht, einer unbeugsamen Pflichttreue, welche sich in allen Schwierigkeiten und selbst in 'Misserfolgen in dem Streben nach dem großen Ziele nicht beirren lässt. Nun, im Herrn Geliebte, wer kann ohne Bewunderung zu der erhabenen Person unseres Jubel-Kaisers aufblicken, dessen fünfzigjährige Regierung an unfern Geiste vorüberzieht, mit all den Erinnerungen an das, was er erstrebt und erreicht, was er erfahren und gelitten hat — ein erhabenes Bild untvandelbarer Pflichttreue, rückhalts-lvser Hingebung an sein Reich und seine Völker, wahrhaft heldenmüthiger Ausdauer in allen Wechselfällen! Nicht immer leuchtete die Sonne des Glücks über diesem fünfzigjährigen Regentenleben; mehr als einmal griff des Unglücks harte und unerbittliche Hand rauh und schmerzlich verwundend in dieses Leben ein. Ach! im Herrn Geliebte, noch blutet ja die neueste und schwerste Wunde, welche Seiner 'Majestät und uns das schreckliche Ereignis des 10. September geschlagen hat, und vermischen wir unsere Thränen mit den seinigen in wehmüthigcr Trauer um unsere so jäh uns entrissene Kaiserin. Allein, wie schwer auch sein Herz darunter litt, wie schmerzlich er auch mit seinen Völkern die unerforschlichen Heimsuchungen der göttlichen Rathschlüsse beklagte, und wie trauervoll er auch in der letzten Heimsuchung einem Augenblick der Empfindung nachgab, dass ihm der Herr in diesem Leben nichts Schreckliches ersparen wolle: unter all diesen Schickschalsschlägen verlor er niemals das Gottvertrauen, niemals den Glauben an Österreichs Zukunft, auch nicht in den jüngsten traurigen Tagen bei dem schrecklichen Tode seiner theuern Lebensgefährtin. So steht er vor uns und so war es in den ganzen fünfzig Jahren seiner mit vielen Prüfungen bezeichnten Regierungszeit. Mochten auch manche klagen und verzweifeln, mitten unter den Kleinmüthigen und Verzagten ragte stets die Heldengestalt unseres geliebten Kaisers hervor, dessen Wort die gelähmten Kräfte neu belebte, dessen umsichtige Weisheit die Wege fand, aus den Trümmern des Alten das Neue zu schaffen, uni) dessen leuchtendes Beispiel zu neuer, hoffnungsfreudiger Arbeit anfeuerte. ' Matth. 13, 25. Das ist eine besondere Gnade, mit welcher Gott das Herz unseres Kaisers gesegnet hat: nimmer zu zagen und immer zu hoffen. Das ist seine heldenmüthige Tugend: nimmer zu rasten und immer für des Reiches Macht und seiner Volker Wohl zu arbeiten. Kein Dank kann darum innig genug sein, um Gott würdig zu preisen für die Gnade, dass er unserem theuern Gesammtoaterlande in einer Zeit üon großen und verhängnisvollen Umwälzungen gerade Franz Joseph als Kaiser geschenkt hat. Welch ernste Mahnungen geben aber diese Beispiele und Gesinnungen den Völkern Österreichs gerade in linieren Tagen, in denen lvir unter so manchen Übeln und Wirren seufzen, welche, abgesehen von dem jüngsten Trauerereignisse, des erhabenen Monarchen und unsere eigene Jubelfreude dämpfen und sein edles Herz mit Bekümmernis erfüllen! Wären uns jene Wirren und Übel nicht erspart geblieben, wenn sein Beispiel und seine Gesinnungen überall Nachahmung gesunden hätten? Gerechtigkeit ist unseres Kaisers Ziel, und Recht zu schaffen seine Freude. Mit weitem Blicke erwägt sein Geist, was seinen Völkern frommt, und sucht die Wege, die widerstreitenden Interessen zu versöhnen, berechtigte Ansprüche zu befriedigen und den Streit zu schlichten, den Vorurtheile, Leidenschaften und Missverständnisse entzünden. Jedem will der Kaiser geben und lassen, was Recht und Billigkeit und die geschichtliche Entwickelung fvrden; aber alle sollen eingedenk bleiben, dass nur im friedlichen Einvernehmen und Zusammenwirken aller das Glück und der Fortschritt des Einzelnen zu erreichen ist. Das Wohl des Ganzen ist bedingt durch die harmonische Ausgestaltung der einzelnen Glieder; aber auch die Glieder empfangen Leben und Kraft Vom Ganzen. Die glückliche Entwickelung der einzelnen Vvlksstämme ist abhängig von der Macht lind Stärke der ganzen 'Monorchie, welche zu kräftigen und im vollen Glanze zu erhalten die unausgesetzte Sorge unseres Kaisers ist. So soll das österreichische Völkerreich unter den Staaten Europas ein herrliches Mvsaikbild darstellen, in welchem alle Theile eine berechtigte Stelle einnehmen und so zu der Schönheit des Gesammtbildes beitragen. Diese große Aufgabe aber zu erfüllen, wird in dem Maße erschwert oder unmöglich gemacht, als die einzelnen Glieder, ohne Rücksicht auf das Wohl des Ganzen, ihre Ansprüche geltend machen und im leidenschaftlichen Kampfe das verkennen, was das Reich als eine Notwendigkeit für die Erhaltung des Ganzen festhalten muss. Aus diesen Wirren, welche uns entzweien und schwächen, kann nur allein der Geist christlicher Gerechtigkeit und Friedfertigkeit erretten, deren Tochter die friedliche Eintracht ist. „Die Gerechtigkeit erhebt die Völker" sagt das Buch der Sprichwörter', und „die Liebe ist das Band der Vollkommenheit" 1 Sprlchw. 14, 34. lehrt der Apostel im Briefe an die Cvlvsser'. Es gibt also in Österreich kein patriotischeres Werk als in Liebe und Gerechtigkeit dahin zu wirken, dass die verschiedenen Völker friedlich und einig nebeneinander wohnen und im friedlichen Wetteifer eines dem anderen und so dem Ganzen dienen. Das ist der wahre österreichische Patriotismus. So hat er sich so oft schon in schweren Tagen im Laufe der Geschichte siegreich und rettend bewährt: möge er auch jetzt wieder über Hader und Streit triumphieren; möge er unter den freudigen Kundgebungen dieses Jubeljahres und den Beweisen der Liebe und Anhänglichkeit die schönste Weihegabe sein, mit welcher wir das Herz des von allen trengeliebten Jubilars erfreuen können! Wenn es auch nicht unsere Aufgabe ist, in den politischen Streit uns zu mischen, zu richten über dasjenige, was geschehen ist, und zu rechten über das, was geschehen soll, aber es ist unsere als der berufenen Verkündiger des Evangeliums heilige Pflicht, in dieser ernsten und feierlichen Stunde die Stimme zu erheben und den uns anvertrauten Gläubigen die Grundsätze des Evangeliums vorzuhalten, damit sie würdig den Ehrentag ihres Kaisers begehen. Möchte doch dieser bedeutungsvolle Tag ein Versöhnungsfest werden für die Völker Österreichs, die jetzt alle in gleicher Ehrfurcht und Liebe zu ihrem Jubel-Kaiser empvrschauen, und welche soeben erst die gemeinsame Trauer an der Leiche der Landesmutter mit Seiner Majestät vereinigt hat. Möchten sie nicht allein hierin eines Herzens und eines Sinnes sein, sondern auch in gleicher Einigkeit die edlen Absichten und hohen Ziele unterstützen, welche der kaiserliche Jubilar in den verflossenen fünfzig Jahren seiner Regierung verfolgt hat, und dadurch auch zugleich sein schwer verwundetes Herz trösten! O, im Herrn Geliebte, ob wir nun zurückschauen auf dieses fünfzigjährige Regentenleben oder vorwärtsblicken in die verschleierte Zukunft, von selbst drängt sich der Wunsch auf unsere Lippen: O, erhabener Kaiser, mögest du noch lange — lange leben! Und dankerfüllten Herzens rufen wir dem hohen Jubilar an seinem Jnbeltage zu: Du bist die Hoffnung Österreichs und der feste Hort seiner Macht, du das unzerreißbare Band seiner Völker! Möge der Allmächtige deine Tage ausdehnen bis in die fernsten Grenzen des menschlichen Lebens! Möge Maria, die Königin der Heiligen, mögen alle unsere heiligen Schutzpatrone am Throne Gottes sich mit unseren Gebeten vereinigen und uns von Gott erflehen, dass dem erhabenen Jubilar auf Österreichs Kaiserthron noch ein langer Lebensabend be-schieden sei, und dass diesen Lebensabend stets bescheine die Sonne des Friedens und ungetrübten Glückes. Amen. Gegeben am Feste aller Heiligen im Jahre des Heils 1898. 1 3, 14. Fran; de Paula Cardinal von Schönborn, Fürst-Erz-bischvf von Prag. Anton Joseph Cardinal Gruscha, Fürst-Erzbischof von Wien. Georg Cardinal Stopp, Fürstbischof von Breslau. Johannes Ev. Cardinal Haller, Fürst-Erzbifchof von Salzburg. Fulgentius Carew, Erzbischof, Bischof von Lessina. Isaak Nikolaus Jsakowicz, Erzbischof von Lemberg, rit. arm. Severin Morawski, Erzbischof von Lemberg, rit. lat. Jacob Missia, Fürst-Erzbischof von Gvrz. Gregor Raičcvič, Erzbischof von Zara. Theodor Kohn, Fürsterzbischof von Olmütz. Lncas Soletti, Bischof von PrzemyA, rit. lat. Ignaz Lobos, Bischof von Tarnow. Emmanuel Johannes Schöbcl, Bischof von Leitmeritz. Franz Sal. Bauer, Bischof von Brünn. Simon Aichner, Fürstbischof von Brixen. Johannes Bapt. Flapp, Bischof von Parenzo-Pvla. Martin Joseph Riha, Bischof von Bndiveis. Johannes Puzyna, Fürstbischof von Krakau. Eugen Karl Balussi, Fürstbischof von Trient. Joseph Kahn, Fürstbischof von Gurk. Franz Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant. Philipp Mafie, Bischof von Spalatv-Macarsca. Julian Kuilowski, Bischof von Stanislau, rit. gr. .Koloman Bclopotoczky, Tit.-Bischof von Trkala, apostol. Feld-Vicar. Joseph Gregor Marvcliv, Bischof von Ragusa. Eduard Johannes Rep. Brynhch, Bischof von König-lirätz. Leopold Schuster, Fürstbischof von Seckau. Johannes Bapt. Rössler, Bischof von St. Pölten. Andreas Maria Stcrk, Bischof vvu Triest-Capv d'Istria. Matthäus Zannoni, Bischof von Sebenico. Franz Uccellini, Bischof von Cattaro. Constanti» Czcchowicz, Bischof von Przemysl, rit. gr. Anton Mahnič, Bischof von Veglia. Anton Bonaventura Jeglič, Fürstbischof von Laibach. Andreas Bielecki, Capitel-Vicar von Lemberg, rit. arm. Anmerkung: Für die kirchliche Festfeier des Jubiläums verordnen mir Nachfolgendes: 1. Der vorstehende Jubiläums-Hirtenbrief ist am ersten Advcntsonntage, den 27. November l. I. den Gläubigen von den Kanzeln zu verlesen. 2. Die Jubelfeier ist am Vorabende, den 1. December, mit einstündigem feierlichen Glockengeläute einzuleilen. 3. Am 2. December soll in allen Kathcdral-, Collegiat-, Pfarr- und Klosterkirchen ein feierliches Hochamt mit Te Deum abgehalten werden. (Missa votiva solemnis de Ss. Trinitate cum Oratione pro Imperatore sub una conclusione.) Auch in den Privatmesscil ist an diesem Tage dic Collecte pro Imperatore zu nehmen. 4. Von 2—4 Uhr nachmittags hat die Aussetzung des Allerheiligsten Sacramcnies stattznfinden und ist diese Andacht mit einem feierlichen Segen abzuschließen. 5. Von den Kanzeln ist überdies dem Volke zu em- pfehlen. private Andachtsübungen, wie z. B. Empfang der hl. Communion, Gebet des Rosenkranzes, Almosen :c. für Seine Majestät anfzuopfern. 6. Für den 2. December, welcher auf einen Freitag fällt, hat der heil. Vater zufolge Mittheilung der Apostolischen Nuntiatur in Wien ddo. 28. October l. I. Z. 2124 (Vergl. „Kirchl. Verordnungs-Blatt für die Lav. Diöc." Nr. XI. 1898, Nr. 73, Seite 154 ff.) alle Gläubigen der vsterreichisch-nngar. Monarchie vom Fastengebote dispensiert, so dass ihnen an diesem Tage nicht nur der Genuss von Fleischspeisen, sondern auch die öftere Sättigung gestattet ist. Pastirski list vseh avstrijskih škofov povodom petdesetletnice vladanja Njih c. in kr. Apostolskega Veličanstva Franca Jožefa I. dne 2. decembra 1898. Avstrijski nadškofje in škofje vernikom svojih škofij mir, milost in blagoslov v Gospodu našem Jezusu Kristusu! Ljubljeni v Gospodu! adejali smo se, da bodemo to leto praznovali z vami veliko in veselo slavnost, in pripravljali smo se že, povabiti vas k dostojnemu praznovanju te slavnosti. Pred 50 leti dne 2. decembra namreč se je v nadškoijem gradu v Olomucu vršil velepomemben čin, kateri je postal blagonosen za osodo avstrijskega cesarstva. Cesar Ferdinand je odložil krono in žezlo, in prvi postavni prestolonaslednik, nadvojvoda Frančišek Karol, je odstopil svoje pravice svojemu najstarejšemu sinu, kateri je tisti dan kot cesar Franc Jožef I. zasedel častitljivi prestol Habsburžanov. Bil je resen in zelo nevaren čas, ob katerem je mladeniški vladar prejel za državno žezlo. Temelji cesarstva so bili globoko omajani. Vse-povsodi so kipele politiške strasti, katere se netili hudobni šuntarji in vsled dogodkov, kateri so plašili in strašili duhove, je pojemalo upanje mirnih dnij in je zastajalo delo za važne državne potrebe. V teh viharnih časih je previdnost božja poklicala našega presvetlega vladarja na prestol, ki je bil obdan od nevarnostij. S krepko roko prime mladeniški vladar za žezlo, poln trdnega zaupanja v Boga in v bodočnost Avstrije. To zaupanje je izjavil takoj pri nastopu vladarstva v svojem slovesnem razglasu, v katerem izraža trdno voljo, da »se naj na podlagi prave svobode, na podlagi enakopravnosti vseh narodov cesarstva in enakosti vseh državljanov pred postavo, ter na podlagi vdeležbe ljudskih zastopnikov pri postavo-dajstvu domovina zopet povzdigne k starodavni mogočnosti, a v pomlajeni moči, kot neomajljiva stavba v viharjih časa, kot prostoren dom rodovom raznih jezikov, katere že stoletja veže bratska vez pod žezlom Naših očetov.« Petdeset let je preteklo od tega časa. Mogočne dogodke, hude osodepolne vojske, važne politiške spremembe je to petdesetletje, na katero se ozirajo avstrijski narodi, prineslo staroslavnemu cesarstvu, pa mu je povzročilo tudi dokaj bridkih žrtev. Toda vsi ti dogodki, vsi ti notranji in vu-nanji boji, vse nezgode in izkušnje, vsi uspehi in veseli prigodki so čedalje bolj močno in ne-razvezljivo utrdili vez, katero je previdnost božja dne 2. decembra 1848 sklenila med cesarjem Francem Jožefom I. in med njegovimi narodi. Ako so zvesti narodi avstrijski, polni veselega upanja, ta dan pozdravljali mladega cesarja, morajo tem bolje po preteklih petdesetih letih vladanja presvetlemu cesarju z največim spoštovanjem izražati čuvstva presrčne zahvale za neumorno delo in skrb, katero je petdeset let posvetil blagostanju svojih narodov, za resnično očetovsko ljubezen, katero je pol stoletja v najzvestejši požrtvovalnosti skazoval državi in narodom. In v resnici so že tekom tega leta častno tekmovali narodi in dežele avstrijskega cesarstva, da so z raznimi napravami, zlasti pa, kar je najbolje ugajalo želji blagega vladarja, z mnogimi ustanovami za blagodejne in občekoristne namene , izražali svojo hvaležno ljubezen. Nikakor pa bi j ne bili izpolnili pravičnih nad, katere je naš pre- i svetli vladar gojil to slavnostno leto, ako bi se ne zavedali resnice, kakor se je zaveda on sam, da »vse dobro, ves blagoslov prihaja od zgoraj«,1 in da, »ako Gospod ne varuje mesta, zastonj čujejo oni, ki je varujejo.«2 Zato, ljubljeni v Gospodu, smo bili nameravali, klicati in vabiti vas k allarjem, da tukaj z nami Gospodu Bogu hvalo dajate za varstvo, s katerim je tako očividno čul nad toliko dragim življenjem, da ga z nami hvalite za vse dobro, katero je po cesarju slavljencu dodelil svojim narodom, in da z nami priporočate varstvu Vsemogočnega nadaljnjo srečo in blagostanje presvetle cesarske rodovine. Da, letošnje slavnostno leto zahteva veličastno cerkveno svečanost in ne sme se pogrešati najsrčnejši in najveličastnejši izraz veselja, ljubezni in hvaležnosti. Saj je presvetli slavljenec jubilar v minolih petdesetih letih vedno svoje oči obračal v Gospoda Boga, njemu pred vsem je dajal vsikdar čast, ž njim se je posvetoval v toliko težavnih odločbah, katere so zadevale blagostanje njegovih narodov. »Štejem si v čast«, tako se javno izraža, »štejem si v čast, da v dejanju spoznavam svojo vero in svoje zaupanje v Njega, po katerem vladajo kralji.« Kakor torej presvetli jubilant sam v ponižni veri in nadepolnem zaupanju pričakuje in prosi luči in moči od »Očeta luči«, tako moramo tudi mi ob njegovem slavnostnem dnevu hiteti k allarjem nebeškega kralja in j ega prositi, da krepi in osrčuje našega cesarja, da oveseljuje njegovo srce in mu podeli srečo, da že na tem svetu vživa sad in plačilo petdesetletnega, časti božji in sreči narodov posvečenega delovanja. Ako smo torej nameravali, to vzvišeno slavnost z vami praznovali v zahvalnih in prosilnih molitvah, se s tem spominjamo zapovedi Gospoda Boga samega, kateri veleva v 3. knjigi Mojzesovi :3 »Posvečuj petdeseto leto.« To je bil naš namen in tako smo se nadejali, da bodemo to izredno veselo slavnost z vami praznovali z milosti polnim blagoslovom sv. cerkve. Ali grozna osoda je uničila vse naše slavnostno veselje. Roka hudobnega morilca je kon- j čala življenje zveste tovarišice presvetlega jubilarja, je končala življenje naše ljubljene cesarice Elizabete in je globoko ranila tudi srce našega cesarja I in gospoda. Kako bi mogli ob rakvi, v katero smo ravnokar položili truplo ljubljene deželne matere, kako bi še mogli praznovati slavnosti veselja? Kako bi se mogli nadejati, da bodemo razveselili srce presvetlega jubilarja, katero še krvavi vsled rane, ki mu jo je vsekala roka morilčeva dne 10. septembra? Ne, ljubljeni v Gospodu, ne moremo delati sile niti vašemu, niti svojemu srcu in ne moremo vas vabiti k radosti, ko še nas vse prešinjata strah in žalost. In vendar, četudi se mora radost pred žalostjo umakniti in mora molčati, vendar ima življenje pred smrtjo pravice, katerih tudi smrtni strah ne more uničiti. Tudi Njih Veličanstvo, naš premilost-Ijivi cesar, v temoli najžalostnejšega rodbinskega dogodka ni izgubil izpred očij dolžnostij, katere mu naklada skrb za srečo in blagostanje cesarstva. Torej tudi mi ob strašnem dogodku in ob bridki izgubi nečemo celo prezreti spominov, katere vzbuja v nas drugi dan meseca decembra tekočega leta, in nečemo preslišati opominov, katere nam ta važni dogodek daje zlasti za sedanji čas. Sveti apostol Pavel opominja, »naj se opravljajo prošnje, molitve, priporočanja in zahvaljevanja ... za kralje in vse oblastnike, da moremo mirno in pokojno živeti v vsej pobožnosti in čistosti.1 Ta opomin hočemo izvršiti; ne silijo nas le čuv-stva ljubezni in hvaležnosti, temveč veže nas tudi cerkvena zapoved in pobožna navada, da svojega presvetlega vladarja vsikdar sklepamo v svoje molitve. V hvaležnem priznavanju zvestobe in skrbi za sv. vero, katero je naš cesar, enak svojim pradedom, vsikdar dejansko kazal, naroča nam sv. cerkev, imenovati njegovo ime v priprošnjah kanona ali tihe meše, na veliki petek, pri blagoslovitvi velikonočne sveče, v litanijah vseh svetnikov, v molitvah sv. meše za župljane, slovesne sv. meše in popoldanšnje službe božje. S tem hoče sv. cerkev spominjati vse, ki v našem cesarju častijo svojega vladarja, da on ne skrbi le za časno srečo, temveč tudi za večno vzveličanje svojih narodov, kakor izraža to sam z zlatimi besedami : »Moja želja je, da vživajo narodi, meni izročeni, časne dobrine, ne da bi izgubili večne.« O vsaki priložnosti je naš presvetli cesar povdarjal javno in glasno, koliko mu je ležeče na tem, da se njegovim narodom ohrani versko mišljenje in i Ì i 1 Jak. 1, 17. — 8 Psalm. 126, 1. — 8 Levit. 25, 10. 1 I. Tim. 2, 1—2. zvestoba do sv. cerkve, in kako bridko obžaluje, ako pojema ali celo zginja udanost do sv. vere in cerkve. O tem je bil namreč vsikdar trdno prepričan, da je strah božji, da je živa vera v Boga kot naj višjega gospoda, kot najmodrejšega postavodajalca in naj pravičnejšega plačnika podlaga redu in postavnosti v državah, glavni pogoj sreči narodov! In zares, »srečno ljudstvo, katerega Gospod je Bog«,1 kliče psalmist. Srečni narodi, kateri hodijo v luči vere, in katerim so zapovedi božje pravilo javnega življenja in zasebnega ravnanja ! Kjer se pripoznava božje najvišje veličastvo, tam se nikdo ne drzne, zlobno se dotakniti krone, katero nosi njegov zastopnik ; ker od Boga je prejel vladarsko moč in oblast. In dokler v narodih živi vera v večno in pravično plačilo, bode.mir in zaupanje med njimi, se bodo krotile strasti, in nizka sebičnost in krivično zatiranje ne bode rušilo in strupilo medsebojnega razmerja med ljudmi. Vzemite pa narodom to vero iz srca, in vneli ste boj vseh proti vsem, razrušili ste človeško družbo in uničili ste srečo narodov. Ali se nismo morali o tem prepričati prav to slavnostno leto na toliko strašen in žalosten način? Nič torej ni bolje potrebno, nič ni bolje vspodbudno, kakor če vladarji sami dajaj o svojim podložnikom vzgled zvestobe v veri in vestnega spolnjevanja verskih dolžnostij. Nam je-li pa .potrebno, spominjati avstrijske katoličane, kako se je presvetli slavljenec v petdesetih letih svojega vladanja kazal zvestega sina svete katoliške cerkve? Ali ne vidijo svojega cesarja vsikdar v prvi vrsti pri cerkvenih svečanostih in verskih pobožnostih, pri javnem spoznavanju svete vere in pri spolnje-vanju verskih dolžnostij ? Ali mu ni bilo vsikdar srce gorko in roka odprta, kadar je bilo treba podpirati cerkvene naprave in verske namene? Vse to je neizbrisno vtisnjeno v srca avstrijskih katoličanov in zato se njemu, svojemu blagemu vladarju, ob njegovem slavnostnem dnevu zahvaljujejo z veselim, hvaležnim srcem. Najkrasnejša prednost krščanskega kneza Je, deliti milosti, braniti slabe, lajšati silo in revščino, odpuščati in prizanašati. Res je, da »nosi meč v strahovanje hudodelnikov, da se bojijo oni, ki delajo hudo.«2 Kjerkoli pa občna korist ne zahteva stroge pravice, tam je njegovo dobrotljivo srce vselej pripravljeno, prizanašati. Odpuščal je z junaškim premagovanjem samega sebe, pozabil ' Psalm. 32, 12. — ' Rim^j. 13, 4. je celo velike prestopke zoper cesarstvo in zoper cesarsko rodovino in radovoljno je podal roko v spravo, skrbeč vsikdar le za to, da pospešuje blagostanje svojih narodov in združuje prizadeve vseh v slavo in moč cesarstva. Tej od Boga podeljeni lastnosti, radovoljno odpuščati in pozabljati, katera se nam kaže zopet in zopet v življenju našega cesarja, tej prelepi lastnosti, pravim, ima cesarstvo večinoma zahvaliti srečni razvoj državnih zadev in blagostanje narodov. Kako srečni bi bili, ali marveč, kako srečen bi bil presvetli jubilar na našem cesarskem prestolu, ko bi tudi vsi njegovi narodi vedno pred očmi imeli ta vzvišeni vzgled in bi se na tem sijajnem uzoru učili prizanašati in se zatajevati, odpuščati in pozabljati, svoje zahteve modro omejevati z ozirom na skupno blagostanje ! In kaj bi vam omenili o drugi lastnosti njegovega milega, dobrotljivega srca, o njegovi očetovski ljubezni do ubožcev in"revežev? Kjerkoli je treba tešiti duševno ali telesno bedo, hitro pomagati v potrebah in nezgodah, lajšati uboštvo, priskrbeti zapuščenim sirotam dobre odgoje, bolnikom in onemoglim ljubeznive in umne postrežbe: tam se je vsikdar kazala našega cesarja milosrčnost in radodarnost. Ali naj vas peljemo v cesarski dvor in vam pokažemo na tisoče prošenj, katere dohajajo semkaj vsak dan iz vseh delov cesarstva ? Na vse se ozirajo njegove očetovske oči in nič ga ne boli močneje, kakor to, da ne more vstreči vsem. In zato so njegovi narodi umeli želje njegovega srca, da so dežele, občine, društva in razne skupščine, mnogokrat brez vsakega dogovora, pa vendar skoraj enega duha, tekmovale med seboj, da v trajen spomin te znamenite slavnosti na čast slavljencu ustanovijajo zavode, namenjene ubožcem, bolnikom, zapuščenim, skratka revežem vsake vrste. Močno teži cesarska krona glavo blagega vladarja. Polno skrbij in truda, polno težke odgovornosti je delovanje našega cesarja — in kakošno je to delovanje! Njemu je na skrbi vladanje cesar-. stva, katero obseza mnogo raznih narodov, kateri žive v različnih razmerah. Kakošen pa je načrt njegovemu vladanju ? »Avstrija ima biti varihinja vseh narodov«, to je geslo cesarjevo. »Avstrija bodi velika domovina, katera naj obseza vse svoje različne narode vseh jezikov z enako pravičnostjo, z enako ljubeznijo, z enako skrbjo za njihove koristi in posebnosti.« Tako on sam v enem svojih prestolnih govorov označuje smoter, ki ga želi doseči. Naše cesarstvo je velika družina narodov, v kateri so združene razne narodnosti ; naše cesarstvo je »prostoren dom rodovom raznih jezikov«, kakor pravi nastopni razglas ali oklic Njih Veličanstva. Tako je, ljubljeni v Gospodu ! Ljudstva in narodi naše skupne domovine so velika družina, in naš cesar je skupni družinski oče. Tako misli slavljenec sam o svojem cesarstvu. »Ponosen in srečen sem, da morem narode, katere obseza to cesarstvo, smatrati za svojo družino.« Tako pa naj mislijo tudi avstrijski rodovi in narodi ; zato je presvetli vladar opominjal koj ob nastopu svojega vladanja : »Naj si bodo narodi tega velikega cesarstva kojegakoli jezika, trdno zaupam, da se bodo spoznavali in skazovali vsi kot zvesti sinovi skupne domovine.« Te ljubezni polne besede primerno označujejo medsebojno razmerje, poznanje ljudstva od zgoraj, pa zvestobo do cesarja in ljubezen do domovine od spodaj. Kakor pa v malem družinskem krogu, tako je tudi v veliki družini avstrijskih narodov. Različne so posebnosti narodov, različne vunanje razmere njihovega življenja, na katerih podlagi se ima razvijati narodno življenje. In vendar bi morali biti vsi edini, morali bi vsi složno skupaj živeti in vzajemno delovati. »Pride pa sovražnik in vseje ljuliko«, govori sv. evangelij,1 in to si izkušamo tudi sami. Povdarjajo se koristi, katere so si mnogokrat zoprne, zastopajo se težnje, katere si nasprotujejo ; stavijo se zahteve, katere žalijo opravičene želje drugih. Treba je torej poravnali nasprotujoče si koristi, treba je zmanjšati nasprotja, spojiti strankarske težnje s skupnimi koristmi, skratka, treba je pospeševati mirni razvoj vseh posameznih narodov, in tako pospeševati ohranitev in trdnost skupne države. Treba je torej vladarju tega cesarstva posebnega razsvetljenja, modre previdnosti, katera vse skrbno preudarja, neupogljive vestnosti, katera se po nikakih težavah, tudi po neugodnih uspehih ne da motiti v teženju po velikem smotru. Ljubljeni v Gospodu, kdo torej more brez občudovanja zreti v vzvišeno osebo našega cesarja slavljenca, katerega petdesetletno vladanje gledamo v duhu, spominjajoč se vsega, kar je želel doseči in kar je dosegel, kar je izkusil in pretrpel — veličasten vzor vestnega spolnjevanja vseh dolžnosti j, odkritosrčne ljubezni do svojega cesarstva in do svojih narodov, zares junaške vztrajnosti v vseh slučajnostih ! 1 Mat. 13, 25. Ni vedno sijalo solnce sreče nad petdesetletno dobo njegovega vladanja; večkrat je trda in neizprosna roka nesreče posegla neusmiljeno v njegovo življenje in mu je vsekala skeleče rane. O ljubljeni v Gospodu, še krvavi nedavna in najhujša rana, katero je Njih Veličanstvu in nam vsekal strašni dogodek dne 10. septembra, in še točimo ž njim vred solze bridke žalosti za svojo tako nenadoma nam vzeto cesarico. Dasi pa je vsled tega hudo trpelo njegovo srce, dasi je s svojimi narodi vred bridko toževal nad nedo-umnimi naredbami božjih sklepov in dasi se je v zadnji nezgodi za trenotek udal srčni bolesti, da ga Gospod v tem življenju obiskuje z vsemi še tako strašnimi nesrečami : vendar ni izgubil nikdar zaupanja v Boga, nikdar ne vere v bodočnost Avstrije, tudi ne v zadnjih bridkih dneh ob strašni smrti svoje drage soproge. Tako stoji pred nami in talco je bilo vseh petdeset let njegovega z mnogimi izkušnjami označenega vladarstva. Četudi so mnogi toževali in obupovali, sredi med malosrčnimi in obupnimi je stala vsikdar vzvišana junaška podoba našega ljubljenega cesarja, katerega beseda je zopet oživljala oslabele moči, katerega previdna modrost je našla potov, iz razvalin zastarelega vstvarjati novo, nadepolno delo. To je posebna milost, s katero je Bog oblagodaril srce našega cesarja : nikdar ne obupovati in vsikdar upati. To je njegova junaška čednost : nikdar ne počivati in vedno delati za mogočnost cesarstva in srečo svojih narodov. Nobena zalivala torej ne more biti preiskrena, da Boga vredno slavimo za milost, da je naši dragi skupni domovini ob času mogočnih in osodepolnih prevratov dal ravno Franca Jožefa za cesarja. Kako resne opomine pa dajejo ti vzgledi in nazori avstrijskim narodom zlasti sedanje dni. ko vzdihujemo pod tolikimi nezgodami in homa-tijami, katere, ne glede na najnovejši žalostni dogodek, kalijo presvetlega vladarja in naše slavnostno veselje, pa napoljnjujejo njegovo srce z žalostjo ! Bi mar ne bile izostale vse te homatije in nezgode, ko bi se bili povsodi posnemali njegovi vzgledi in njegovi nazori? Pravičnost je našemu cesarju smoter, pravico skazovati mu je veselje. Z bistrim očesom preudarja njegov duh, kaj je njegovim narodom v prid, in išče potov, sprijazniti nasprotujoče si koristi, vstreči opravičenim zahtevam in poravnati razpor, katerega vnemajo predsodki, strasti in pomote. Vsakemu hoče cesar dati in pustiti to, kar zahteva pravič- nost in zgodovinski razvoj ; toda vsi naj se spominjajo, da se more le v mirni složnosti in v vzajemnem delovanju vseh doseči sreča in napredek posameznikov. Blagostanje skupnosti je odvisno od složnega razvoja posameznih udov; pa tudi udje dobivajo življenje in moč od skupnosti. Srečni razvoj posameznih narodov je zavisen od moči in krepkosti vsega cesarstva, katero utrjevati in ohraniti v polni sijajnosti je neprestana skrb našega cesarja. Tako ima biti avstrijsko cesarstvo s svojimi narodi krasna mozaična podoba, v kateri vsi deli zavzemajo pravo mesto in tako pripomagajo k lepoti skupne podobe. To nalogo izvršiti pa je tem težavnejše in tem manj e mogoče, čimbolj e posamezni udje, brez vsakega ozira na skupno blagostanje, povdarjajo svoje zahteve in pozabljajo v strastnem boju, kaj je cesarstvu neobhodno potrebno v ohranitev skupnosti. Iz teh homatij, ki nas ločijo in slabijo, nas more rešiti edino le duh krščanske pravičnosti in miroljubnosti, katerih hči je mirna složnost. »Pravičnost povzdiguje narode«, pravi Modri v knjigi pregovorov,1 in »ljubezen je vez popolnosti», uči apostol v listu do Kološanov.2 V Avstriji torej ni domoljubnejšega dela, kakor v ljubezni in pravičnosti delati na to, da razni narodi mirno in složno skupaj žive in v mirnem tekmovanju služijo drug drugemu, stem pa skupnosti. To je pravo avstrijsko domoljubje, ki se je v teku zgodovine že tolikokrat v hudih dneh skazalo zmagovito in rešilno. O da bi zmagalo tudi zdaj nad razdvojena in prepirom ; da bi bilo med veselimi pojavi tega slavnostnega leta in med dokazi ljubezni najlepše darilo, s katerim moremo oveseliti srce od vseh zvesto ljubljenega slavljenca ! Dasi tudi ni naša naloga, vtikati se v politiški boj, soditi o tem, kar se je zgodilo, in prepirati se o tem, kaj se ima zgoditi; vendar pa nam je kot poklicanim oznanjevalcem evangelija sveta dolžnost, da v tej resni in slovesni uri povzdignemo svoj glas in vernike nam izročene spominjamo načelnih resnic sv. evangelija, da vredno praznujejo častni dan svojega cesarja. O da bi bil vendar ta velepomenljivi dan, dan sprave za avstrijske narode, kateri zdaj vsi v enakem spoštovanju in v enaki ljubezni gledajo na svojega slavljenega cesarja in katere je ravnokar skupna žalost ob mrtvaškem odru deželne matere zedinila z Njih Veličanstvom. O da bi bili enega ' Preg. 14, 84. * Kol. 8, 14. srca in enega duha ne le v tem, marveč da bi tudi v enaki složnosti podpirali blage namene in visoke smotre, katere doseči si je cesar slavljenec prizadeval v preteklih petdesetih letih svojega vladanja, in bi s tem tolažili ob enem tudi njegovo hudo ranjeno srce! O, ljubljeni v Gospodu, bodi da se oziramo na to petdesetletno vladarsko življenje, ali da gledamo v bodočnost nam prikrito, vsiljuje se nam srčna želja : O, presvetli cesar, da nam živiš še dolgo, dolgo ! In hvaležnosti polnih src kličemo visokemu slavljencu o njegovem slavnostnem dnevu: Ti si nada Avstrije in krepki branitelj njene moči, ti si nerazločljiva vez njenih narodov ! Naj Vsemogočni podaljša tvoje dni do naj skrajnih mej človeškega življenja! Naj se Marija, kraljica svetnikov, naj se vsi naši sveti varihi združijo z našimi molitvami ob božjem prestolu in nam izprosijo od Boga, da presvetlemu slavljencu na cesarskem prestolu avstrijskem podaljša večer življenja in mu da vsikdar sijati solnce miru in neskaljene sreče. Amen. Na praznik vseh Svetnikov, v letu vzveličanja 1898. Frančišek Pavlanski kardinal Schönborn, knezonadškof Pražki. Anton Jožef kardinal Gruša, knezonadškof Dunajski. Jurij kardinal Kopp, knezoškof Vratislavski. Janez Ev. kardinal Haller, knezonadškof Solno-graški. Fulgencij Czarew, nadškof, škof Hvarski. Izak Nikolaj Izakowicz, nadškof Lvoski obr. arm. Severin Morawski, nadškof Lvovski, obr. lat. Jakob Missia, knezonadškof Goriški. Gregorij Raičevič, nadškof Zadarski. Teodor Kohn, knezonadškof Olomuški. Luka Solecki, škof Premyselski, obr. lat. Ignacij Lobos, škof Tarnovski. Emanuel Janez Schöbel, škof Litomeriški. Frančišek Sai. Bauer, škof Brnski. Simon Aichner, knezoškof Briksenski. Janez Krstn. Flapp, škof Porečko-Puljski. Martin Jožef Riha, škof Budejeviški. Janez Puzyna, knezoškof Krakovski. Evgenij Karol Valussi, knezoškof Tridentinski. Jožef Kahn, knezoškol' Krški. Frančišek Marija Doppelbauer, škof Linški. Mihael Napotnik, knezoškof Lavantinski. Filip Nakič, škof Špljetsko-Makarski. Julijan Kuilowski, škof Stanislavski obr. gr. Koloman Belopotoczky, nasi, škof Trikalski, apostolski vojni vikarij. Jožef Gregorij Marčelič, škof Dubrovniški. Edvard Janez Nep. Brynych, škof Kraljevo-graški. Leopold Schuster, knezoškof Sekovski. Janez Krstn. Dossier, škof Št. Hipolitski. Andrej Marija Sterk, škof Tržaško-Koperski. Matej Zannoni, škof Šibeniški. Frančišek Uccellini, škof Kotorski. Konštantin Czechovicz, škof Pfemyselski, obr. gr. Anton Mahnič, škof Krški. Anton Bonaventura Jeglič, knezoškof Ljubljanski. Andrej Bielecki, kapiteljski vikarij Lvovski obr. arm. Opomba. Za cerkveno praznovanje jubilejske slavnosti naročamo sledeče : 1. Ta slavnostni pastirski list se naj bere vernikom s prižnice prvo adventno nedeljo, dne 27. novembra 1898. 2. Na večer pred slavnostjo, dne 1. decembra, naj se slovesno zvoni eno uro. 3. Dne 2. decembra se naj v vseh stolnih, kolegij atnih, župnijskih in samostanskih cerkvah služi slovesna peta sv. meša s „Te Deum“ (Missa votiva solemnis de Ss. Trinitate cum Oratione pro Imperatore sub una conclusione). Tudi v privatnih mešah naj se ta dan moli kolekta „pro Imperatore.“ 4. Od 2.—4. ure popoldne naj se izpostavi najsvetejši zakrament. Ta pobožnost se naj sklene s slovesnim blagoslovom. 5. Poleg tega naj se s prižnice priporoča vernikom, da darujejo za Njih Veličanstvo zasebne pobožnosti, n. pr. sv. obhajilo, molitev sv. rožnega venca, miloščino itd. 6. Ker je dan 2. decembra petek, so sv. Oče vsled poročila apostolske nuncijature na Dunaju od dne 28. okt. t. 1. št. 2124 (Primeri „Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavanter Diöcese“ Nr. XI. 1898. num. 73. str. 154 nsl.) vse vernike avstrijsko-ogrskega cesarstva za ta dan oprostili postne zapovedi, tako da smejo vživati mesne jedi in se večkrat nasititi. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 15. November 1898. Fürstbischof. DtuJ ber St. öt)tinu«-tBudjbtitaetei in Tlarbura.